freund schaft
November 2011
Das Magazin, das uns verbindet.
Erfolgreicher PARTEITAG der Werte:
Millionärssteuer als Schuldenbremse
GERTRAUD JAHN – UNSERE neue KLUBCHEFIN:
„Politik, die Zuversicht gibt!“
Die „Minis” von Blau-Weiss:
So gelingt Integration spielend
FREUNDSCHAFT
chäftsführer Von Landesges r Christian Horne
Demokratie überwindet Krise der ungehemmten Märkte und der liberalen Wirtschaftswissenschaften nauso gut könnte man das Faustrecht wieHERR PROFESSOR, da ist etwas durcheider herbei wünschen, denn auf ungenander geraten! Finanzprofessor Teodoro hemmten Märkten gilt ausschließlich das D. Cocca stellt in seinem Kommentar ‚Ist Recht des Stärken, des Größeren, des die Demokratie in der Krise?‘ in der ZeiSchnelleren. Dahinter verbirgt sich die tung „Finanz und Wirtschaft“ und im KuPhantasie, eine Gesellschaft wie einen Konrier die These auf, der derzeitige Zustand zern lenken und organisieren zu wollen. Im der sogenannten ‚Märkte‘ und dessen besten Fall mit einer Art Generaldirektor an Auswirkungen auf die Wirtschaft und die der Spitze, der eine Strategie entwirft, sich Finanzierung der Staaten könne auch als von Fachleuten und der Wissenschaft bera‚freie Meinungsäußerung der Märkte‘ ten lässt, dann eine sogenannte objektive und als solche als schützenwertes Gut eiEntscheidung trifft, damit der größtmögliner liberalen Wirtschaftsordnung geseche Profit heraus kommt. Oder anders gehen werden. Wie bitte? Das Wirtschaftssagt, man glaubt daran, es gäbe in einer und Marktsystem als Vorbild oder Richtfreien Gesellschaft so etwas wie eine absoschnur für die Demokratie? Ich meine lute Wahrheit oder allein selig machende ganz entschieden NEIN. Angesichts des objektive Allgemeinmeinung. ausgewiesenen Marktversagens in vielen Patrick Hasenböhler Stefan Heidenreich Gunter Eckner Jetzt bietet sich dieder Chance, QualitätsDer Noch-Hero-Chef soll ab Frühjahr 2012 «Schön am Gold ist, dass es keinen Bereichen derzeitigen Krise, die libeaktien zu erstklassigen Bewertungen zu den traditionsreichen Markenkonzern Emittenten hat», erklärt der kaufen, meint der Sarasin-Analyst. 25 Beiersdorf leiten und fit machen. 14 Fondsmanager von LBBW. 43 Gegen diese Art von Märkten und Gesellrale Wirtschaftsordnung als quasi ‚höhere schaftsordnungen lehnen sich die MenMacht‘ zur Rettung der Demokratie verschen gerade in Kundgebungen weltweit kaufen zu wollen ist kühn bis kaltschnäuauf. Sie tragen damit viel mehr zur Bewältizig. Die Gesetze des liberalisierten Markgung der Krise der Demokratie bei als die tes sind völlig ungeeignet, um als Regeln liberale Wirtschaftsordnung. Sie leben das oder als Muster des demokratischen Zudemokratische Recht der freien Meinungssammenlebens gelten zu können. Ge-
dikt Niemeyer
des Stahlkonzerns Schmolz+ h ist Schuldenabbau wichtiger als dendenausschüttung. 15 $$#'#
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, 8. Oktober 2011 84. Jahrgang
| € 4.– (im Ausland)
w.ch | verlag@fuw.ch n@tamedia.ch ch, Telefon 044 298 35 35 044 404 65 55 n 044 298 35 50 4 298 35 00 ice 044 404 69 24
uw.ch
Kommt Euro-Tarp?
Die zur Bewältigung der Staatsschuldenkrise nötigen Reformen wollen einfach nicht gelingen. Was ist nur los mit dem politischen System der grossen westlichen Mächte? TEODORO D. COCCA
ESCHANG
n Banks Analyst der UBS
päische Bankensektor steht nach gherabstufung einer zunehmengrosser Finanzhäuser erneut im cht (vgl. Seiten 27 und 31). Die n im Euroraum werden weit orischen Bewertungsniveaus ge-
eschang, welche Auswirkungen neusten Entwicklungen uropäischen Bankensektor? nkurse der meisten Banken im m reflektieren seit einiger Zeit die hen Risiken von übergeordneemen im Bankensektor oder von n Rekapitalisierungen. Auch die erungsmärkte waren bereits sehr nt. Obwohl die genannten Enten natürlich negative Schlagzeiten, haben sie die Gesamtsituaübermässig verschlechtert.
Risiken bestehen aktuell bezüguropäischen Interbank- und erungsmärkte, und welche Massönnten für Besserung sorgen? aft gestaltet sich die Refinanzieeuropäischen Banken schwierig, unding-Märkte sowie die Interärkte gegenwärtig von grosser geprägt sind. Banken agieren ndsätzlich in einem sensiblen gsfeld aus Kapitalstärke, LiquidiRefinanzierung sowie Vertrauen te. Das Problem ist, dass die tige Krise auf einer den Banken dneten Ebene liegt – nämlich bei dern, deren Verschuldung bzw. defizite zu hoch sind und deren
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D
ie nicht enden wollende EuroSchuldenkrise hat viele gravierende Mängel des finanzökonomischen Systems offengelegt. Beunruhigenderweise reicht sie aber noch weiter – bis zu den Grundfesten der demokratischen Ordnung. Warum es bisher nicht gelungen ist, die dringend nötigen strukturellen Reformen zur Gesundung der Staatsfinanzen durchzuführen, ist einfach und entblössend zugleich: weil die notwendigen Schritte keine demokratische Mehrheit finden würden. Die westlichen Staaten befinden sich grossteils schon seit vielen Jahren auf dem Pfad der finanziellen Untugend: Der Ausbau des Staatsapparats verbunden mit grosszügigen Wahlgeschenken zur Sicherung der Machtnetzwerke wurde schon vor der Finanzkrise mit der Kreditkarte finanziert. Zu einer Zeit, in der die Käufer von Staatsanleihen noch als langfristige Investoren gepriesen wurden, erschien dieses Gebaren niemandem verwerflich, schliesslich profitierten alle davon – wie demokratisch! Dass der Staat dann zur Rettung der Banken einspringen musste, hat das Fass zum Überlaufen gebracht.
Angst vor den Wählern Wo der optimale Verschuldungsgrad eines Landes liegt, ist nicht zu beantworten. Eines ist aber klar: Auch schon vor der Finanzkrise bewegten sich die westlichen Länder auf wenig nachhaltigem Terrain. Teure Sozialversicherungssysteme,
steht der europäischen Zögerlichkeit in nichts nach. Was ist nur los mit dem politischen System der grossen Wirtschaftsblöcke des Westens? Man wird nun mildernde Umstände bemühen und Verständnis dafür aufbringen, dass Politiker nicht die Austerität zum Inhalt ihres Wahlprogramms machen, sonst könnten sie bestenfalls mit den Wählerstimmen ihrer engsten Familienangehörigen rechnen. So leitet sich die Frage aller Fragen ab: Ist die Demokratie überhaupt in der Lage, eine Mehrheit für Reformen zu finden, die die Allge-
wahl wäre garantiert. Das Resultat ist ein politischer Stillstand, ein Dilemma der Demokratie. Von Marktversagen zu Demokratieversagen? Die einzige Kraft, die die Politiker aus dieser Paralyse zu befreien vermag, sind paradoxerweise die Preissignale des Kapitalmarktes. Der Status einer Regierung wird zurzeit nicht in Prozentanteilen des Wahlbarometers gemessen, sondern in Basispunkten der Credit Default Swaps oder dem Zinsspread zu deutschen Bundesanleihen. Die Politiker erhalten so unmittelbar die unverblümte Marktmeinung
BILD: MARTIN RUETSCHI/KEYSTONE
Demokratie in der Krise?
rnproblem d Staaten»
Dexia hat Politikern in Europa die Risiken im Banksystem vor Augen geführt. Ein Euro-Tarp nach Vorbild der USA wäre eine Lösung, allerdings sind die Hürden hoch. SEITE 27 US-Banken sind nervös. SEITE 34
TEODORO D. COCCA
meinheit kurzfristig schlechterstellen? Die demokratische Mehrheit würde die nötigen Reformen wohl erst dann unterstützen, wenn allen bewusst wäre, dass die Alternativen noch schmerzhafter sind. Darüber aber, was es hiesse, wenn ein EU-Staat bankrottgeht, das Bankensystem zum Stillstand kommt und/oder der Euro auseinanderbricht, wird noch immer heftig gestritten. Generell erscheint den meisten Menschen auf der Strasse die ganze Krise als nebulöses Konstrukt, was verständlich ist,
zur Nachhaltigkeit und Glaubwürdigkeit der vorgeschlagenen Konzepte. Der Kapitalmarkt baut den Druck auf, den die Wähler offensichtlich nicht in der Lage sind auszuüben. Somit nehmen der Finanzmarkt und mit ihm die «bösen» Spekulanten die Rolle einer wichtigen demokratischen disziplinierenden Kraft ein und füllen das durch die Wähler hinterlassene Vakuum. Die Preissignale des Marktes sind es, die derzeit das politische Treiben diktieren.
Auf den Märkten spielt Nachhaltigkeit kaum eine Rolle. Natur- und Umweltschutz, Kostenwahrheit beim Gütertransport? Fehlanzeige, im besten Fall bloß Marktfaktoren, die man einpreisen müsse oder besser noch bekämpfen. Aufgaben des Sozialstaates, Bildungskosten? Das ist doch nichts für die Märkte. Diese Einstellung empört die Menschen zu recht. Und wenn man in diesem Zusammenhang der Politik einen Vorwurf machen will, dann wohl den, dass sie sich zu lange und in zu großen Teilen von den Aposteln der ungehemmten Finanzwelt und deren Helfershelfern in der Wirtschaftswissenschaft hat blenden lassen. Unser Wirtschafts- und Finanzsystem ist in der Krise, nicht die Demokratie! Das sollte man nicht verwechseln, denn das hat in der Geschichte schon zu oft in die Katastrophe geführt. Die Demokratie muss über ‚den Märkten‘ stehen. Denn eine liberale Wirtschaftsordnung ist kein Selbstzweck zur Gewinnmaximierung und Reichtumsvermehrung des Einzelnen, sie hat ausschließlich einer Verbesserung der Lebenssituation möglichst vieler Menschen zu dienen. Sonst wedelt nämlich wie derzeit der Schwanz mit dem Hund. Der Schwanz sind ‚die Märkte‘, der Hund ist unsere demokratische Werte- und Ethikgesellschaft.
Leben ohne Jobs Unter Steve Jobs hat sich Apple zum 200 wertvollsten Tech-Konzern der Welt ent50 wickelt. Nun 08 09 10 11 ist der kreaKurs: 377.37 $ tive Visionär tot. Rechtzeitig hat er ein fähiges Team um sich geschart, das nun sein Erbe weiterführen wird. SEITE 33 Apple
Die Euro-Schuldenkrise reicht bis zu den Grundfesten der demokratischen Ordnung.
äußerung gegen Missstände in Wirtschaft und Politik.
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Versicherer agieren geschickt Helvetia und Zurich FS führen ein grosses Italiengeschäft und sind deshalb auch wesentlich in Anleihen des südlichen Nachbarn investiert. Die Bonitätsrückstufung Italiens verlangt nun Massnahmen. SEITE 2
Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Sozialdemokratische Partei Oberösterreich, Landstraße 36, 4020 Linz, Tel. +43(0)732/77 26 11 - 0, Fax +43(0)732/77 26 11 - 32, E-Mail ooe@spoe.at, www.ooe.spoe.at, Fotos: SPÖ, rubra, Fotolia; Verlagspostamt: 4020 Linz
FREUNDSCHAFT
Josef Ackerls starke Ansage: „Was die Menschen brauchen, ist Gerechtigkeit. Deshalb rauf mit den Löhnen und Pensionen!“
VIEL STIMMUNG BEIM LANDESPARTEITAG IN WELS:
Freundschaft braucht Werte Mehr als 1000 Delegierte und Gäste füllten den Saal im Messezentrum Wels bis auf den letzten Platz und sorgten für entsprechende Aufbruchstimmung. Josef Ackerl wurde am 19. November beim Landesparteitag der SPÖ Oberösterreich überzeugend als Landesvorsitzender bestätigt. Die SPÖ präsentierte sich dabei nach zwei Jahren intensiver morgen.rot-Reform als inhaltlich runderneuerte und in den Führungsgremien deutlich verjüngte Partei. So wurde u.a. die erst 22jährige SJ-Landesvorsitzende Fiona Kaiser zur Ackerl-Stellvertreterin gekürt. Das Motto des Parteitags „Freundschaft braucht Werte“ ist auch Programm: Im Vordergrund des politischen Handelns stehen die „Herzenswerte“ der Sozialdemokratie. Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität. „Lasst uns unsere Werte leben und zeigen, wie wir dieses Land gestalten wollen und können!“, so Ackerls Appell. „Für uns ist die Beteiligung der Mitglieder und FunktionärInnen zur wichtigen Herausforderung geworden. Wir müssen aber weit über unsere Partei hinaus Menschen mitnehmen und wir werden dadurch auch zu einer jüngeren Partei werden. Dass das
möglich ist, haben die 55.000 Unterschriften für die Millionärssteuer gezeigt. Wir müssen den Menschen das Gefühl geben, dass die Dinge auf der Basis unserer Wertvorstellungen veränderbar sind“, so Ackerls Credo. Millionärssteuer als Schuldenbremse! In seiner Grundsatzrede forderte der Landesparteichef erneut eine Millionärssteuer und bekräftigte seine kritische Haltung gegenüber der vieldiskutierten „Schuldenbremse“: „Wenn jetzt soviel vom Gürtel-Enger-Schnallen geredet wird: Zumindest ein Drittel der Bevölkerung muss das jeden Tag tun, sie bräuchten bereits Hosenträger! Sparen kann auch kontraproduktiv sein. Man kann Schulden auch über Einnahmen reduzieren. Wenn man die gigantischen Summen an vorenthaltenen Steuern hört, wenn man sieht, wieviel Geld zum Zocken
verwendet wird und die Gier noch immer regiert, dann verlange ich, dass der Staat hart wird! Was die Menschen brauchen, ist Gerechtigkeit!“ Aus einer Vermögenssteuer für Millionäre könnten pro Jahr bis zu 10 Milliarden Euro eingenommen werden. „Das Geld brauchen wir, um Bildung, Pflege oder Gesundheit zu finanzieren!“. Höhere Löhne und Pensionen! Besondere Bedeutung hat für den SPÖ-Landeschef der Kampf um höhere Löhne und Pensionen. „Wenn in Österreich Menschen 800 Euro netto für eine 40-Stunden-Woche bekommen, ist das ein unzumutbarer Zustand. Wenn immer mehr Ältere mit 750 oder 800 Euro im Monat auskommen müssen, dann gehen wir einer Altersarmut entgegen, die sich gewaschen hat!“, so Ackerl. Die SPÖ stehe beim Kampf um Lohnerhöhungen an der Seite der Gewerkschaften.
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FREUNDSCHAFT
SJ-Protest gege
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bei den kleinen
Leuten.
Streiflichter vom Parteitag der Werte Kanzler Faymann überreichte an Josef Ackerl die höchste Auszeichnung der SPÖ, die Victor-Adler-Plakette.
Der Parteinachwuchs war in Wels stark vertreten, bis zu den Kleinsten.
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Viel Neues bei der SPÖ in Oberösterreich „Bildungskuriers“, oder die Zusammenarbeit mit der Linguistin Elisabeth Wehling im Projekt „Die neue Sprache der Sozialdemokratie“. Morgen.rot-APP Die SPÖ in Oberösterreich verschließt sich neuen Trends nicht und setzt mit dem morgen.rot App erste Schritte in Richtung moderne Kommunikation. Mit coolen Extras versehen, kann man sich über die Ergebnisse und künftigen Schritte im Erneuerungsprozess informieren. Den Gratis-Download gibt’s im App-Store und bald im Android-Market.
GroSSoffensive im Internet Die beiden Landesgeschäftsführer Christian Horner und Roland Schwandner konnten in ihrem Bericht an den Parteitag wichtige Neuerungen präsentieren, die in den letzten beiden Jahren gestartet wurden und zentrale Elemente auf dem weiteren Weg der SPÖ Oberösterreich sein werden.
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Neben der intensiven Projektarbeit in den Orten werden auch zukunftsweisende Pflöcke in der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit eingeschlagen. So gab es bereits Liveberichterstattung vom Parteitag im Internet. Weitere Punkte: der neue Designauftritt der oberösterreichischen SPÖ, die Neugestaltung des Mitgliedermagazins „Freundschaft“ und des
Fundierte Managementausbildung Zentral für die Weiterentwicklung der SPÖ als Bildungspartei ist auch der Ausbau des Bildungsangebots des Renner-Instituts. Gemeinsame Lehrgänge mit der Fernuni Hamburg, u.a. eine fundierte Managementausbildung mit akademischem Abschluss, sollen ein wesentlicher Baustein in der Personalentwicklung der Landespartei werden.
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FREUNDSCHAFT
„Parteireform endet nie“ morgen.rot: Von der Ganztagsschule bis zur Arbeitszeitverkürzung „Parteireform endet nie. Wir alle müssen weiterhin gemeinsam aktiv sein, um Erfolge erreichen zu können! Erneuerung kann nur gemeinsam gelingen“, so Projektleiter Bernd Dobesberger in seinem Bericht an den Parteitag über morgen.rot. Nach zwei Jahren intensiver Erneuerung durch den größten Diskussionsprozess, den es bisher in der SPÖ Oberösterreich gegeben hat, wurden bereits bei der Antragskonferenz am 22. Oktober in der Linzer Tabakfabrik die morgen.rot-Ergebnisse nach langer und engagierter Diskussion beschlossen. Inhaltliche und organisatorische Leitanträge waren gemeinsam mit über 9000 engagierten morgen-rot-AktivistInnen erarbeitet worden und werden Schwerpunkt der politischen Arbeit der nächsten Jahre sein. ”Es galt, die Klugheit und Weisheit,, die es in der Partei gibt, zu bündeln“, so Dobesberger, der im besonderen Roland Schwander und Georg Hubmann aus der Parteizentrale dankte, denen es gelungen sei, die vielen Ideen zu einem roten Faden zu schnüren. Schwerpunkte der politischen Arbeit bis 2015 Ein wesentlicher Teil der Anträge bei der Antragskonferenz befasste sich mit den Schwerpunktthemen Arbeit, Bildung, Gesundheit, Integration und Kommunalpolitik, wie bereits in der letzten „Freundschaft“ ausführlich berichtet. U.a. setzt sich die SPÖ Oberösterreich dafür ein, dass Vollzeitarbeit ein Leben ohne Armut gewährleisten muss. Bei der Bildung geht es vor allem um ein flächendeckendes Angebot an gemeinsamen Ganztagsschulen für die 6-15Jährigen. Weiters geht es der SPÖ um ein Gesundheitssystem, in dem alle die hochwertigen Leistungen bekommen, die sie benötigen. Keine 2-Klassen-Medizin und keine neuen
Selbstbehalte! Vorrang hat für die SPÖ auch die bestmögliche Pflege für alle und eine solidarische Finanzierung durch die ganze Gesellschaft. Eine Forderung der oö. SozialdemokratInnen ist ein eigenes Ministerium für Integration, das wesentlich zu einem friedlichen Zusammenleben durch gegenseitiges Verstädnis, wertschätzenden Umgang und Respekt beitragen könnte. In den Gemeinden lädt die SPÖ auf Ortsebene die Bevölkerung ein, Anliegen und Sorgen zu diskutieren, damit ein Lebensumfeld geschaffen werden kann, in dem sich alle wohlfühlen. Im Vordergrund steht für die SPÖ Oberösterreich auch eine Neuregelung der Finanzströme zugunsten der Gemeinden.
„Erneuerung kann nur gemeinsam gelingen.“ Bernd dobesberger
Für eine schlagkräftigere Organisation Um sich organisatorisch schlagkräftiger aufzustellen, hat die SPÖ fünf Hauptziele formuliert: Die Profilierung als ProgrammPartei, die verstärkt auf die Grundwerte und Programmdiskussionen setzt, als Bildungspartei, Mitmach-Partei, Mitglieder-Partei und Politische Partei ist das ehrgeizige Ziel. Für diese Ziele wurden konkrete Maßnahmen ausgearbeitet. Solche Maßnahmenpläne wird es auch in den kommenden Funktionsperioden geben. Eine neu eingerichtete Kontrollkommission für Organisationsentwicklung beobachtet dabei die Umsetzung.
chäftsführer Von Landesges dner Roland Schwan
Wir haben viel vor in den nächsten Jahren! Zwei Jahre morgen.rot Prozess haben wir mit der Antragskonferenz sehr positiv abgeschlossen. Alle elf Leitanträge wurden fast einstimmig beschlossen und damit ein starkes Fundament für unsere weitere Arbeit gelegt. Darauf werden wir uns nicht ausruhen, sondern jetzt mit voller Kraft weiterarbeiten, denn Parteierneuerung ist mehr als nur ein Beschluss. Die inhaltlichen Ergebnisse haben wir in fünf Themenheften zusammengefasst, in denen sich alle Forderungen und viele Argumente zu den gemeinsam erarbeiteten Inhalten sehr gut aufbereitet finden. Dies ist auch ein deutliches Zeichen, dass wir diese Forderungen mit Nachdruck vertreten und damit auf Gemeinde-, Landes- oder Bundesebene mit klaren Positionen und den nötigen Ecken und Kanten auftreten werden. Für die optimale Weiterentwicklung der SPÖ in Oberösterreich haben wir uns mit den organisatorischen Leitanträgen ehrgeizige Ziele gesetzt. Besonderes Augenmerk legen wir auf die Einhaltung und Umsetzung der Ziele und Maßnahmen, damit das Engagement im morgen.rot Prozess auch Früchte trägt. Wir wollen Politik mit den Menschen machen, denn Demokratie lebt von der Beteiligung möglichst vieler. Darauf baut unser Arbeitsprogramm bis 2016 auf, wir werden in ganz Oberösterreich Beteiligungsprojekte starten und so als moderne Partei auftreten, die Menschen einbindet und Demokratie lebt. Vielen Dank für euer Engagement, ich freu mich auf erfolgreiche Zusammenarbeit in den nächsten Jahren!
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FREUNDSCHAFT
Gabi Heinisch-Hosek und Julia Röper-Kelmayr:
„Gleichheit zwischen den Geschlechtern auch im Gesundheitssystem herstellen!“ „Frauen sind von anderen gesundheitlichen Risiken betroffen, haben andere Krankheitssymptome und reagieren anders auf manche Medikamente als Männer”, sind sich Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek und die Gesundheitssprecherin der SPÖ Oberösterreich, LAbg. Dr.in Julia Röper-Kelmayr einig. Bei einem Besuch der Frauenministerin in Linz organisierte Julia Röper-Kelmayr, Oberärztin im AKH, gemeinsam mit dem medizinischen Direktor des AKH, Dr. Heinz Brock und Betriebsratsvorsitzendem Branko Novakovic einen Rundgang durch das Krankenhaus und hob dabei besonders hervor, dass Gleichheit im Gesundheitssystem auch bedeute, die Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu berücksichtigen. Die Gender Medizin setzt sich nicht nur mit den biologischen Unterschieden auseinander (z. B. Organe, Hormone), sondern berücksichtigt und erforscht auch die durch soziale Rollen erworbenen Unterschiede.
Ein eigener Lehrstuhl für Gender Medizin! Ein weiterer Aspekt um Gleichheit im Gesundheitssystem zu verwirklichen, ist die Versorgung mit Gesundheitsleistungen. Diese kann aber nur dann erreicht werden, wenn wir genug gut ausgebildete Ärzte und Ärztinnen haben. Aus diesem Grund setzt sich die SPÖ Oberösterreich für die Einrichtung einer Medizinischen Universität in Oberösterreich ein. „Zusätzlich fordern wir die Errichtung eines Lehrstuhles für Gender Medizin, damit gezielt Schwerpunkte im wissenschaftlichem und praktischem Gebiet gesetzt werden können und hier Aufholarbeit geleistet wird“, so Julia Röper-Kelmayr.
Im Bild v.l.n.r.: Dr.in Julia Röper-Kelmayr, Primar Prof. Dr. Franz Fellner, Frauenministerin Gabriele Heinisch Hosek, Dr. Heinz Brock, Primar Dr. Herbert Stekel, Bundesfrauengeschäftsführerin Andrea Mautz, LAbg. Mag.a Gerti Jahn und Betriebsratsvorsitzender Branko Novakovic.
GroSSaufgebot an Prominenz zum 60er von Hermann Kepplinger
„Intellektuelles Geburtstagsfest“ „Gemeinwohlorientierte Politik: Wie kommt der öffentliche Sektor wieder in die Offensive?“ Mit dieser hochaktuellen Fragestellung beschäftigten sich der Laudator, Nationalbank-Gouverneur Prof. Ewald Nowotny sowie drei weitere hochkarätige ReferentInnen im Rahmen eines Symposiums in der Arbeiterkammer Linz anlässlich des 60. Geburtstags von LR Dr. Hermann Kepplinger. Die Glückwünsche der SPÖ Oberösterreich überbrachte Landesparteichef Josef Ackerl. Er würdigte Kepplingers politischen Lebensweg als den eines Menschen, „der mit enormer Wertschätzung für sozialdemokratische Grundwerte seine Arbeit leistet und auf den man sich persönlich und menschlich absolut
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verlassen kann.“ Besonders den wissenschaftlichen Rahmen dieses Jubiläums strich Ackerl hervor, „weil dieser Rahmen zu Hermann Kepplinger passt. Er ist jemand, der den Dingen auf den Grund geht und Menschen mit seriöser Diskussion überzeugen möchte. Damit hat er auch über unsere Parteigrenzen hinaus Anerkennung gefunden.“ Prof. Ewald Nowotny freute sich, in Linz an diesem „intellektuellen Geburtstagsfest“ teilnehmen zu dürfen. Nach sehr persönlichen Worten zur gemeinsamen akademischen und beruflichen Vergangenheit in Linz und Wien leitete Nowotny in den wissenschaftlichen Abend über. Er argumentierte, „dass ein leistungsfähiger Staat ein ausgeprägtes sozialstaatliches Prinzip beinhalten muss.
FREUNDSCHAFT
Alleinverdienerabsetzbetrag:
Erfolg für OÖ!
„Für die ArbeitnehmerInnen muss es den gerechten Anteil am Wirtschaftswachstum und an der Wertschöpfung geben!“, sind sich Josef Ackerl und Reinhold Entholzer einig.
Kräftige Lohnzuwächse und 1500 Euro Mindestlohn! Kräftige Lohnerhöhungen fordert die SPÖ Oberösterreich gemeinsam mit den sozialdemokratischen GewerkschafterInnen. „Der gute Lohnabschluss der Metaller soll die Messlatte auch für andere Branchen sein!“, so SPÖ-Landesparteichef LH-Stv. Josef Ackerl und FSG-Landesvorsitzender Reinhold Entholzer. Von der steigenden Kaufkraft durch die Lohnerhöhungen profitiere zudem auch die Wirtschaft. „Wir SozialdemokratInnen wollen ein Leben ermöglichen, in dem Arbeit und Freizeit in einem ausgewogenen Verhältnis stehen, ein gutes Leben für möglichst viele Menschen“, so Ackerl. Der SPÖ geht es um spürbare Lohnsteigerungen, um Anhebung der Mindestlöhne auf 1500 Euro brutto, um deutliche Kaufkraftstärkung, um gerechte Steuern auch für Millionäre und um eine Bremse bei den Managergagen. „Unser Ziel ist eine Arbeitswelt, in der der Mensch im Mittelpunkt steht. Dazu braucht es menschengerechte Arbeitsbedingungen, gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit, Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden ohne Einkommensverlust und insgesamt ein Einkommen, das zum Auskommen reicht“, so bringt FSG-Landesvorsitzender Reinhold Entholzer die Zielsetzung des Leitantrags „Unsere Arbeit“ auf den Punkt, der von der Antragskonferenz für den Landesparteitag der SPÖ Oberösterreich einstimmig beschlossen wurde. Die Gegensätze haben sich in den letzten Jahren erheblich verschärft: während die
Realeinkommen hinter dem Produktivitätszuwachs zurückbleiben, gibt es dicke Bonuszahlungen und Gehaltserhöhungen für die Manager und fette Dividenden für die Aktionäre. Laut einer Studie des Personalberaters Kienbaum Consultants verdienen Führungskräfte heuer um 4,1 Prozent mehr als 2010. Laut einer Untersuchung des Linzer Instituts für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften haben 85 Prozent der heimischen Betriebe im abgelaufenen Geschäftsjahr Gewinne, 30 Prozent sogar hohe Gewinne gemacht. „ Deshalb ist es mehr als gerecht, wenn es jetzt Lohnrunden gibt, die deutlich über der Inflationsrate liegen, damit die Menschen auch tatsächlich etwas in der Geldbörse spüren. Von den hohen Gewinnen der letzten Monate sollen auch die Beschäftigten etwas spüren, die jeden Tag hart dafür arbeiten!“, so Ackerl. „Es geht nicht an, dass die Bosse in Saus und Braus leben und die ArbeitnehmerInnen von der Hand in den Mund! Die Gewerkschaften haben unsere volle Unterstützung für die Lohnverhandlungen!“.
Die Pensionserhöhungen von 2,7 Prozent - und die damit verbundene Abgeltung der Inflation - sieht SPOÖ-Vorsitzender Josef Ackerl als großen Erfolg in der Bekämpfung von Altersarmut und als wichtigen Beitrag zur Sicherung der regionalen Wertschöpfung. „Die PensionistInnen haben schon genug zur Bewältigung der Krise beigetragen.“, so Ackerl. Oberösterreich hat sich vor allem bei der Wiedereinführung des Alleinverdienerabsetzbetrages durchgesetzt. PensionistInnen mit einem Bezug bis zu 1750 Euro haben nun wieder Anspruch darauf. Der SPÖ-Landeschef hebt besonders den Einsatz von Heinz Hillinger, dem Landesvorsitzenden des Pensionistenverbandes OÖ, hervor.
Mehr Mitbestimmung in den Gemeinden Das vom Land geschnürte Entlastungspaket, das die oö. Gemeinden um 600 Mio. Euro entlasten soll, sei erfreulich, reiche aber gerade aus, um sie vor dem Konkurs zu bewahren, meint der Landesvorsitzende des SP-Gemeindevertreterverbands (GVV), Bürgermeister Manfred Kalchmair. SPÖ und GVV setzen auf mehr Bürgerbeteiligung. Die Unterschriften aller 100 SPÖ-Bürgermeister stehen unter dem Leitantrag „Unsere Gemeinden“, der sich der Kommunalpolitik widmet. Weiters fordert die SPÖ eine Reform des Finanzausgleichs und der Pflegefinanzierung, die Entbindung der Kommunen vom Krankenanstalten-Beitrag sowie eine Anpassung der Grundsteuerbemessungsgrundlage. Gewinne aus Grundumwidmungen sollen mit 25 Prozent besteuert werden. Viele Forderungen, die auch von der Überparteilichen Bürgermeisterplattform formuliert wurden. Parteichef Josef Ackerl: „Es ist nachgewiesen, dass unser Papier schon längst da war, bevor die Plattform in diese Auseinandersetzung eingestiegen ist“.
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FREUNDSCHAFT
Dr. Karl Frais: 20 Jahre lang eine wichtige Stimme im Landtag
Sein Herzensthema ist Bildung Nach 20 Jahren an der Spitze des SP-Landtagsklubs nimmt Dr. Karl Frais Abschied von der aktiven Politik. Zwei Jahrzehnte an der Spitze eines oberösterreichischen Landtagsklubs sind nahezu unerreicht. Einzig Ludwig Bernaschek übte diese Funktion 23 Jahre aus. „Mit der Schaffung des Bildungskontos ist Großartiges gelungen, die Neue Mittelschule ist ein wichtiger Schritt in Richtung Gemeinsame Schule und mit dem Nationalpark haben wir etwas Wunderschönes erreicht“, zieht Frais positive Bilanz. Bei der Abschiedsfeier gab’s für Karl Frais die höchste Parteiauszeichnung, die VictorAdler-Plakette. Die ersten Gratulanten waren Josef Ackerl, Nationalratspräsidentin Barbara Prammer, Klubvorsitzende Gertraud Jahn und Landesrat Hermann Kepplinger.
Ein Höhepunkt war für ihn, dem die Bildung immer ein Herzensthema war, am Aufbau der Fachhochschulen in Oberösterreich mitzuwirken. Als „negativste Erscheinung“ sieht er das Wahlergebnis des Jahres 2009. Prägende Ereignisse waren für Frais der EU-Beitritt, die Euro-Einführung und die ersten EU-Wahlen. Er hat in diesen 20 Jahren mit vier Parteichefs zusammengearbeitet: Karl Grünner, Fritz Hochmair, Erich Haider und Josef Ackerl.
Seiner Frau Brigitte will Karl Frais künftig auf jeden Fall mehr Zeit widmen.
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Jetzt will er seiner Familie, besonders seiner Frau endlich mehr Zeit widmen. Die Naturfreunde will er aber auf jeden Fall bis 2014 weiter führen. Und auch einige weitere Arbeitsfunktionen warten auf ihn. Er hofft aber, dass er mehr Zeit zum Tarockieren hat.
„Karl Frais hat die Sozialdemokratie im Landtag stark vertreten, war aber auch ein wichtiger Partner und Unterstützer des Sozialressorts. Ich wünsche ihm für seine nächste Lebensphase alles Gute und bedanke mich für seinen großen Einsatz und dafür, dass er den Landtagsklub geordnet an seine Nachfolgerin Gertraud Jahn übergibt. Sie verfügt über ein erfahrenes Führungsteam, welches ein erfolgreiches Arbeiten in den kommenden Jahren garantiert. Aber natürlich wird die inhaltliche, strategische und legistische Erfahrung des Karl Frais schwer zu ersetzen sein“, so Ackerl.
Vorkämpfer für soziale Gerechtigkeit „Karl Frais war 20 Jahre lang an der Spitze des SPÖ Landtagsklubs und damit eine wichtige Stimme im oberösterreichischen Landtag. Sein Hauptanliegen war es, soziale Gerechtigkeit für die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes zu erreichen“, würdigt SPÖ-Landesvorsitzender LH- Stv. Josef Ackerl den bisherigen Klubobmann. Besonders das Thema Bildung sei Frais immer ein Herzensthema gewesen. „Er hat Bildung immer als wichtigen Bestandteil von sozialer Gerechtigkeit gesehen und viel unternommen, dass sich die Dinge zum Positiven entwickeln“. stellt der Landesparteichef der SPÖ Oberösterreich fest.
fakten Sieben Mal die Erde umrundet 570 Landtagsreden, 1811 Ausschusssitzungen, 1309 Pressemeldungen und mehr als 300.000 dienstliche Kilometer im selbst gelenkten PrivatPKW. Das entspricht mehr als sieben Umrundungen des Äquators. Diese eindrucksvollen Zahlen sind in den 20 Jahren von Karl Frais als Vorsitzender der SPÖ-Landtagsfraktion zusammengekommen.
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Das neue SPÖ-Klubteam startet durch: Gertraud Jahn (2. v. links) hat drei erfahrene Klubmitglieder an ihrer Seite: Die stellvertretenden Klubvorsitzenden Hans Affenzeller(links) und Christian Makor, sowie die 2. Landtagspräsidentin Gerda Weichsler-Hauer.
Mag.a Gertraud Jahn: Erste Klubchefin in der Geschichte des Landtags:
„Politik, die Zuversicht gibt“ Die neue oberösterreichische SPÖ-Landtagsklubvorsitzende Gertraud Jahn setzt auf „Politik, die den Menschen wieder Zuversicht gibt“. Angesichts der EU-Krise dürfe man nicht einsparen, kürzen und abbauen, sondern müsse Einkommen, Vermögen und Steuern gerechter verteilen, betonte sie in ihrer Antrittspressekonferenz. Für den SPÖ-Landtagsklub bleiben weiter eine Finanztransaktionssteuer und eine Millionärssteuer vorrangige Anliegen. „Das konservative Konzept des Gürtel-enger-Schnallens treibt uns nur immer tiefer in die Krise“, so Jahn.
„Nur der soziale Fortschritt hilft gegen die Krise!“ Existenzangst und die Sorge vor der Zukunft würden die Bevölkerung verunsichern, so Jahn, die den „sozialen Fortschritt in Oberösterreich“ fördern will.
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Mein Lieblingsfilm: Pretty Woman mit Julia Roberts und Richard Gere Mein politisches Vorbild: Bruno Kreisky und Johanna Dohnal, weil sie die Zeichen der Zeit erkannt haben Freundschaft bedeutet für mich: zusammenhalten, einander schätzen und tiefes Vertrauen
Am liebsten höre ich: Jazz Zuletzt gelesen habe ich: Barack Obama „Yes we can“ Ich esse für mein Leben gerne: Grammelknödel mit Sauerkraut Hier fühle ich mich zuhause: Im Erker unseres Wohnzimmers Was mir am meisten am Herzen liegt: Aufzuzeigen, dass nur eine Politik des sozialen Fortschritts den Menschen wieder Zuversicht und Optimismus gibt, die konservative Politik des „Gürtel enger Schnallens“ führt uns nur immer tiefer in die Krise.
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Davor habe ich Angst: Angst macht schwach, ich sehe nur Herausforderungen
„Man kann sich aus einer Krise nicht heraussparen“, betonte die neue Klubvorsitzende. Es geht nur über mehr Wachstum. Bildung, Kommunen, Jugendarbeitslosigkeit, Wohnen und Frauenpolitik nannte sie als zentrale Handlungsfelder für die Arbeit ihrer Fraktion. „Kern unserer Arbeit ist der soziale Fortschritt. Das ist der einzig richtige Weg!“, so Jahn. „Wir wollen die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher von unseren politischen Ideen überzeugen und ihre Herzen für unseren Kurs des Sozialen Fortschritts gewinnen“, stellt Klubvorsitzende Jahn klar. Gertraud Jahn (54) ist die erste Klubchefin in der Geschichte des Landtags. Landesparteivorsitzender Ackerl, der Jahn seit Jugendzeiten kennt, attestiert ihr „Bodenhaftung und eine klare inhaltiche Haltung“. „Meine Basis sind die Werte der Sozialdemokratie, das sind Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Konsens mit anderen wird es dort geben, wo man sich auf dieser Basis befindet. Wenn nicht, wird es in manchen Bereichen halt keine Einigung geben“, so Jahns Ansage.
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FREUNDSCHAFT
SPÖ-Frauen setzen auf das ReiSSverschluss-Prinzip
„Halbe/Halbe“ in der Politik! Das Motto „Freundschaft braucht Gleichberechtigung“ zog sich wie ein roter Faden durch die Landesfrauenkonferenz am 5. November in Hörsching. Die SPÖ Frauen machten dabei klar, was sie damit meinen: „ReißverschlussPrinzip bedeutet Halbe/Halbe in der Politik.“ Mit 99 Prozent der Stimmen wurde die Landesfrauenvorsitzende NRin Sonja Ablinger wiedergewählt. Prominente Gäste waren u. a. Nationalratspräsidentin Mag.a Babara Prammer und Frauenministerin Gabriele HeinischHosek.
Geballte Frauenpower: Sandra Frauenberger, Fiona Kaiser, Sonja Ablinger und Gabriele Heinisch-Hosek (v.l.n.r)
Für die SPÖ-Frauen OÖ ist das Reißverschluss-Prinzip, das künftig bei allen Listen erstellungen vor Wahlen zur Anwendung kommen soll, die wirksamste Maßnahme gegen „frauenlose“ Fraktionen. Das heißt: Jeder Frau folgt ein Mann oder umgekehrt, damit Frauen sich nicht länger mit hinteren Listenplätzen begnügen müssen.
Die Umsetzung dieses Reißverschluss-Prinzips ist das Ziel für die Gemeinderatswahlen 2015. Dafür wird derzeit ein umfangreiches Strategie- und Umsetzungskonzept erarbeitet, wobei immer wieder deutlich gemacht wird, dass dieses Projekt eine Aktion der gesamten Landespartei und nicht nur der SPÖFrauen ist, betonte Sonja Ablinger. In einem Rückblick konnte sie auf zahlreiche und vor allem breit gestreute Aktivitäten der SPÖ Frauen verweisen: Aktionstage, teilweise gemeinsam mit der Landespartei, die auch in den Regionen stattfinden, jährliche Veranstaltungen zum Internationalen Frauentag, Frauenneujahresempfänge, der Frauenratgeber „Marie“, der jedes Jahr neu aufgelegt wird, interessante Vortragsabende und Runde Tische zu aktuellen Themen, Bildungsveranstaltungen für Gemeinderätinnen, sowie zahlreiche Aktionen im Rahmen des Frauenbündnis 8. März und noch vieles mehr.
Augen auf beim Spielzeugkauf: Kinderfreunde-Kampagne zum Umgang mit Computerspielen
Achtung: Gewalt im Kinderzimmer! Sie hat bei den Kinderfreunden eine lange Tradition: die vorweihnachtliche Kampagne gegen Gewaltspielzeug. Heuer stehen Computerspiel und Co. auf dem Prüfstand, gefordert wird u.a. eine verpflichtende Alters- und Inhaltskennzeichnung aller Handy-, Computer- und Konsolenspiele. Unsicherheit Computerspiele sind fixer Bestandteil heimischer Kinderzimmer. Eltern können kaum auf eigene Erfahrungen im Umgang mit diesen Spielen zurückgreifen. Unsicherheit ist die Folge. Welche Spiele darf mein Kind spielen? Wie lange? Lernt es dabei etwas und wenn ja, was? Diese und andere Fragen sind ungeklärt. „Neue Medien können Kreativität fördern und weiterbilden, aber sie können auch von Suchtverhalten, Isolierung und Steigerung der Gewaltbereitschaft begleitet wer-
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den. Wir Eltern sollten es uns zur Aufgabe machen, unsere Kinder aktiv im Umgang mit neuen Medien zu unterstützen und uns ausreichend zu informieren,“ ist Ruth Karner, die pädagogische Sprecherin der Kinderfreunde OÖ überzeugt. Interesse zeigen Um dem eigenen Kind die positiven Effekte von Computerspielen eröffnen zu können, hilft es, wenn Erwachsene Bescheid wissen. „Eltern sollten sich damit auseinandersetzen, womit sich ihre Kinder beschäftigen. Das gilt für das reale Leben wie auch für digitale Welten“, so Pädagogin und Mitbestimmungsexpertin Ruth Karner. Mitspielen, aber friedlich Im Bereich der digitalen Spiele gibt es Hilfestellungen, um Eltern die Auswahl zu erleich-
tern. Altersempfehlungen und Inhaltssymbole geben Orientierung, trotzdem sind Eltern gefordert, selbst mitzuspielen, denn nur dann können sie wirklich einschätzen, was das Spiel für ihre Kinder bringt, bzw. ob es dessen Bedürfnissen entspricht. Insgesamt lautet die Botschaft der Kinderfreunde aber ganz klar: Digitales Gewaltspielzeug hat im Kinderzimmer nichts zu suchen!
FREUNDSCHAFT
Massive Proteste aus Oberösterreich gegen Agrarsprit
„Tanke Mais um keinen Preis!“ „Hoazen toan ma Woazen und de Ruabn und den Kukuruz. Wann ma lang nu so weiter hoazen, brennt da Huat“, hat es Hubert von Goisern in seinem aktuellen Hit so treffend auf den Punkt gebracht. Geht es nach dem Umweltminister, sollen wir Getreide auch in unseren Autos verheizen. Die SPÖ Oberösterreich tritt vehement gegen den Agrarsprit auf. Nach den Plänen von Minister Berlakovich sollen künftig jedem Liter Benzin automatisch zehn Prozent Ethanol beigemischt werden, das aus Mais, Getreide oder Zuckerrüben gewonnen wird. Dieses E 10 soll mit Oktober 2012 eingeführt werden. Der SPÖ-Landtagsklub hat an die Bundesregierung appelliert, auf den Agrarssprit zu verzichten. „Das Bild vom ökologischen Treibstoff ist ein Ammenmärchen. E 10 belastet die Umwelt, treibt die Abholzung des Regenwalds voran, gefährdet den Lebensraum vom Aussterben bedrohter Tierarten und treibt die Lebensmittelpreise hoch“, so der stellvertretende SP-Klubvorsitzende und Umweltsprecher Christian Makor. ARBÖ-Unterschriftenaktion gegen E10 „Lebensmittel gehören auf den Teller und nicht in den Tank. Solange Menschen sterben müssen, weil sie sich Mais oder Getreide nicht mehr leisten können oder große Landschaftsstriche für sogenannte Biotreibstoffe reserviert bleiben, ist die Einführung von E10 in Österreich abzulehnen, zumal es von der EU in diesem Punkt keinerlei Druck gibt und die Einführung von E10 in Deutschland soeben spektakulär gescheitert ist. Deswegen sammelt der ARBÖ derzeit Unterschriften gegen den Plan von Umweltminister Berlakovich“, informiert der Landesgeschäftsführer des ARBÖ Oberösterreich, Thomas Harruk. „In al-
„Es ist völlig unverantwortlich, E10 zu einem Zeitpunkt zu forcieren, wo immer mehr Menschen hungern müssen“.
Statt Banken Mieter & Häuslbauer fördern! Gerade in Zeiten enger finanzieller Spielräume muss das vorhandene Geld ziel- und wirkungsorientiert eingesetzt werden“, fordert SP-Wohnbausprecher und Klubobmann-Stellvertreter Makor eine zukunftsorientierte Reform der Wohnbauförderung in Oberösterreich. „Um mittelfristig für die Wohnbauleistung von 5.500 geförderten Wohneinheiten annähernd ausreichend Mittel zur Verfügung zu haben, ist eine schrittweise aber konsequente weitgehende Umstellung von Annuitätenzuschüssen zu Direktdarlehen durch eine Aufstockung des Wohnbaubudgets unabdingbar notwendig. Statt Banken müssen zukünftig wieder MieterInnen und HäuslbauerInnen gefördert werden“, so Christian Makor. Durch das von FPWohnbaulandesrat Haimbuchner geplante Belastungspaket drohen erhebliche Belastungen für die Mieter.
ARBÖ-Landesgeschäftsführer Thomas Harruk
len oberösterreichischen ARBÖ-Dienststellen und im Internet unter www.arboe.at/E10 kann gegen diesen Unfug unterschrieben werden.“ Auch auf Facebook wird über die ARBÖ-Unterschriftenaktion informiert: www. facebook.com/aktion.e10 „Auf Autofahrerinnen und Autofahrer, die jetzt schon durch extrem gestiegene Autokosten belastet sind, kommt durch E10 eine weitere, doppelt und dreifache Belastung dazu, ohne dass positive Umwelteffekte gewährleistet sind“, führt Harruk als Hauptargument an. Erstens kostet die Beimischung von Ethanol mehr, zweitens braucht es wegen der Beimischung mehr Treibstoff, um dieselbe Strecke zu fahren, sodass sich der Liter Benzin in Summe um bis zu 4 Cent verteuert. Drittens gibt es Autos, die so eine Beimischung nicht verkraften und die Fahrzeugbesitzer dazu zwingt, auf noch teurere Alternativen auszuweichen und eine kalte Abwertung älterer Gebrauchtwagen bedeutet. Ziel der ARBÖ-Kampagne ist es, die Einführung von E10 in Österreich ab Herbst kommenden Jahres zu verhindern.
Gelungene Leistungsschau zum „100er“ Auf groSSes Interesse stieß die Ausstellung „100 Jahre Mietervereinigung Österreichs“, die bis Ende Oktober im Foyer des Alten Rathauses in Linz zu sehen war. Der Linzer Bürgermeister Franz Dobusch betonte bei der Eröffnung die Wichtigkeit einer Organisation wie der Mietervereinigung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, leistbares und sicheres Wohnen zu gewährleisten und sich immer auf die Seite des Schwächeren gestellt hat. Darüber hinaus strich Dobusch die Bedeutung des sozialen Wohnbaus hervor. In Linz sind derzeit über 3000 Wohnungen in Bau oder in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium. Durch die zahlreichen Projekte, die auch auf ehemaligen Firmenarealen wie z.B. dem Frachtenbahnhof realisiert werden, ist es in Linz möglich, vielen Menschen Wohnraum mit hoher Lebensqualität zu erschwinglichen Mietpreisen anzubieten.
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FREUNDSCHAFT
Echte Aufbruch Stimmung
Mit Schwung ins neue Falkenjahr In ein Bildungszentrum für Falken verwandelte sich Mitte Oktober das Jugendgästehaus in Grünau/Almtal. Erstmals trafen sich über 90 Kinder und Jugendliche aus ganz Oberösterreich mit ihren BetreuerInnen, um voneinander zu lernen. Es gab intensive Workshops z.B. zur aktuellen Kampagne der Kinderfreunde und Roten Falken „1 + 1= Miteinander – Solidarität schafft mehr“, zu Vorurteilen und Stereotypen bzw. zur Kinderarbeit. Es wären nicht die Roten Falken, hätte es daneben nicht auch noch jede Menge Spaß ge-
geben. „Seit dem Pfingstcamp in Micheldorf herrscht bei den Roten Falken echte Aufbruchsstimmung. Der unvergessliche Sommer im Kinderfreunde-Falkencamp Döbriach und dieses gelungene Wochenende haben uns gezeigt, dass wir am richtigen Weg sind – und so starten wir mit Vollgas in ein neues Falkenjahr!“ zeigt sich Karo Buchberger, Landesvorsitzende der Roten Falken, begeistert.
Junge Generation in der SPÖ OÖ spricht sich gegen Studiengebühren aus! Andreas Durst, Landesvorsitzender der Jungen Generation OÖ spricht sich klar gegen Studiengebühren aus und fordert deren endgültige Abschaffung. „Die derzeitige Regelung schafft zu viele Härtefälle und bedeutet extremen Verwaltungsaufwand für die Unis, um die Ausnahmeregelungen
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zu überprüfen“. Der von Minister Töchterle neu angeheizten Diskussion erklärt Durst eine klare Absage. „Man soll junge Menschen, die sich weiterbilden möchten, nicht andauernd in eine unsichere Zukunft treiben. Töchterle soll sich das Geld bei seiner Parteifreundin Fekter holen“.
SJ OÖ:
Bessere Arbeit und Bildung – Sonst brennt da Huat! Über 1000 Stimmen wurden für die Jugendpetition der Sozialistischen Jugend OÖ abgegeben. Die SJ sammelte im ganzen Bundesland Unterschriften für die „Leiwand statt Oasch“-Petition, die sich mit den Themen Arbeit und Bildung beschäftigt und die Wünsche der Jugendlichen für Verbesserungen aufgreift. „Am häufigsten wurde die Forderung nach einer gerechten Bezahlung im Job, also einem gesetzlichen Mindestlohn von 1500€ unter den Jugendlichen laut. Aber auch eine kostenlose Weiterbildung ist ein wichtiges Anliegen der Jungen“, so Fiona Kaiser, Vorsitzende der SJ OÖ. Weitere Forderungen der Jugendpetition sind die Arbeitszeitverkürzung auf 35h, damit mehr Jobs geschaffen werden können und die Forderung nach einem gänzlich neuen Schulsystem. Die Petition wurde an Gertraud Jahn, die Vorsitzenden des Petitionsausschusses im Landtag übergeben.
FREUNDSCHAFT
SP-Gewerkschafter und SPÖ knüpfen ihr Netzwerk enger
„Power Friendship OÖ“ Sozialdemokratie und Gewerkschaft – einst als „siamesische Zwillinge“ bezeichnet – haben immer wieder bewiesen, dass gerade soziale Errungenschaften ohne enges Zusammenwirken nicht möglich wären. Allein die jüngste Offensive im Bereich der Bildung beweist eindrucksvoll, dass es miteinander besser geht! Trotzdem soll die Zusammenarbeit verbessert, das Netzwerk enger geknüpft werden. Im Oktober wurde ein wesentlicher Schritt auf diesem Weg gesetzt: „Power Friendship OÖ“ wurde im Beisein des Landesparteivorsitzenden Josef Ackerl aus der Taufe gehoben. Seinen Ursprung findet dieses Netzwerk in den FSG-Gremien der Energie AG, erklärtes Ziel ist aber eine Verbreiterung in möglichst viele Bereiche von Fraktion und Partei. Dr. Dieter Pölzl als Koordinator und Christian Strobl (FSG-Betriebsrat Energie AG OÖ Netz GmbH) stellten über 30 sozialdemokratischen BetriebsrätInnen das Netzwerk vor. Ackerl ließ in seinem Referat keinen Zweifel daran, dass Partei und Gewerkschaft einander gebraucht haben und auch weiterhin
brauchen. Eine verbesserte Zusammenarbeit sei aber notwendig. Ackerl signalisierte breite Unterstützung für das neu gegründete Netzwerk im Energie-Bereich. Es war es eine gelungene Auftaktveranstaltung, die Mut zum Weitermachen gibt. „Anfang 2012 werden wir wieder Veranstaltungen anbieten“, so Christian Strobl. „Es geht uns auch darum, mit Nichtregierungsorganisationen und anderen Basisbewegungen in Kontakt zu kommen – hier werden wir aktiv sein und bleiben!“. Verstärkt soll jedenfalls die Betriebsratsarbeit in den jeweiligen Unternehmen werden, gezeichnet von sozialdemokratischer Handschrift.
SP-Wirtschaftsverband und Gewerkschaftsjugend einig:
Lehrausbildung braucht neue Wege! Der Sozialdemokratische Wirt schaftsverband Oberösterreich und die OÖ Gewerkschaftsjugend hatten in den Räumlichkeiten der Linz AG zu einer Podiumsdiskussion zum Thema Lehrlingsausbildung geladen. Selten zuvor haben in so harmonischer Art und Weise Vertreter der Wirtschaft mit jenen der Arbeitnehmerseite in konstruktiver Atmosphäre über notwendige Verbesserungen diskutiert, waren sich die TeilnehmerInnen einig. „Um die Chancen Jugendlicher mit Lehrab-
schluss nachhaltig zu erhöhen, wäre es dringend erforderlich das duale Ausbildungskonzept neu zu gestalten und den Abschluss der Lehre mit einer Matura zu begehen“ brachte es Robert Hueber, Landespräsident des Wirtschaftsverbandes OÖ, auf den Punkt. Hueber weiter: „Es braucht in den Berufsschulen keinen Frontalunterricht mehr. Die Pädagogen sollten dort vielmehr als Coaches auftreten und das Arbeiten in Projektteams in den Vordergrund stellen.“ „Eine grundlegende Reform der Lehrstellenför-
derung weg vom Gießkannenprinzip hin zur Qualitätsförderung muss vorangetrieben werden. Es braucht einen Ausbildungsfonds, aus dem Betriebe, die ordentlich und qualitativ hochwertig ausbilden, Förderungen erhalten“, erklärte der Bundesjugendsekretär des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, Michael Trinko. Der Wirtschaftsverband sparte auch nicht mit (Selbst-)kritik an einigen Unternehmern: „Die Verwendung von betrieblichen Anreizförderungen bedarf einer strengeren Kontrolle und einer zielgerichteten Verwendung der verfügbaren Mittel“ so Hueber. Weitere gemeinsame Schritte beider Organisationen zu diesem Thema sind geplant.
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FREUNDSCHAFT
ASKÖ Oberösterreich sorgt für gesunde Bewegung in den Gemeinden
50Plus: Fit wie ein Turnschuh Die Generation 50Plus ist derzeit auf allen Wanderwegen im Land zahlreich anzutreffen und rüstet bereits für den Skiwinter. Viele Ältere sind heute „fit wie ein Turnschuh“ und lassen die Jungen oft alt aussehen. Wesentlich dazu beigetragen hat die ASKÖ Oberösterreich mit ihrem vielfältigen Angebot an Fitness-Programmen für die ältere Generation in den Gemeinden. Das Besondere daran: Die Infrastruktur von bestehenden Vereinen in den Kommunen – vom Turnverein bis zum Kegelverein – wird genutzt, um gemeinsam mit den Fitness-Experten der ASKÖ das richtige Rezept für eine „gesunde Bewegung“ zu finden. „Genau hier schaffen wir Synergien, sehen also Vereine, Gemeinden und Organisationen als Netzwerkpartner “, sagt Anita Rackaseder, zuständig für die FitProjekte.
„ Fit in Form“: Fitness mit Spaßfaktor für jene, die über längere Zeit keine sportive Bewegung betrieben haben und denen damit der Einstieg erleichtert wird. „RückenFitness“: RückenFitness zielt vor allem darauf, abgeschwächte Muskeln zu kräftigen, verkürzte Muskeln zu dehnen und die Wirbelsäule zu mobilisieren. „Nordic Walking“: Nordic Walking ist ein Ganzkörpertraining ohne Leistungsdruck, als guter Ausgleich zum Alltag.
Konkrete Angebote: „Aktiv gesund 50Plus“: Mit vielseitiger und gezielter Bewegung die Gesundheit, Beweglichkeit und Lebensqualität erhalten und mit Freude dem Alterungsprozess entgegenwirken.
„Unsere Bewegungsangebote, die gezielt und qualitativ diese Bereiche ansprechen sind für uns ein wesentliches Anliegen und Beitrag, diese Menschen in ihrem Lebensumfeld zu stärken, zu unterstützen und ihnen zu zeigen, dass Bewegung etwas Positi-
Lustige Bewegungsspiele machen gemeinsam mehr Spaß
ves ist und Spaß macht“, so Fritz Hochmair, Präsident der ASKÖ Oberösterreich. Kontakt: Mag. Anita Rackaseder 0732-730344, a.rackaseder@askoe-ooe.at
KeglerInnen und KEgler des OÖ. Pensionistenverbands sind Bundesmeister
Alles andere als eine ruhige Kugel! Sie schieben alles andere als eine ruhige Kugel: Oberösterreichs Keglerinnen und Kegler sind Bundesmeister des Pensionistenverbandes. Über 260 Keglerinnen und Kegler aus ganz Österreich ermittelten in der BRP-RotaxHalle in Wels die Bundesmeister in der Damen- und Herreneinzelwertung und in der Damen- und Herrenmannschaftswertung.
Auch den Sieg in der Mannschaftswertung sicherten sich die Keglerinnen und Kegler aus Oberösterreich.
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Nach langer Durststrecke konnten die Kegler aus Oberösterreich wieder einmal den Bundesmeistertitel holen. Hauptverantwortlich für diesen Erfolg war Gottfried Riegler aus Freistadt, der über sich hinauswuchs und mit 323 Kegeln auch eine persönliche Bestleistung ablieferte. Angespornt durch die Leistungen seines Mannschaftskollegen schaffte Josef Bernögger aus Kirchdorf mit 310 Kegeln
den zweiten Platz. So sicherten sich die oberösterreichischen Kegler auch den Sieg in der Mannschaftswertung vor Salzburg und Tirol. Die Gesamtwertung, Damen- und Herrenmannschaften zusammengezählt, ging dank des vierten Gesamtrangs der Damenmannschaft auch an Oberösterreich. Die Siegerehrung nahmen Pensionisten-Landesvorsitzender Heinz Hillinger, Stadträtin Silvia Huber, Verbandssekretär BR Reinhard Todt, Bundessportreferentin Uschi Mortinger, der oö. Landessekretär Johannes Eichinger-Wimmer und Landessportreferent Johannes Nistelberger vor. Die Gesamtleitung des Turniers lag wieder in den bewährten Händen von Landessportreferent Johannes Nistelberger und Schiedsrichter Franz Schobesberger.
Hier steht der Kolumentitel
FREUNDSCHAFT
Teamgeist wird bei den kleinen Blau Weißen großgeschrieben: „Gemeinsam gewinnen und miteinander verlieren!“
Die „Minis“ von Blau-Weiss Linz: So gelingt Integration spielend
„Wir sind ein Team und helfen zusammen!“
von Teresa Achleitner
Unsere Gesellschaft ist kulturell und religiös vielfältig. Migration ist eine gesellschaftliche Veränderung, die zu sozialen Herausforderungen und Konflikten führen kann. Oft wird über die fehlende Integration in unserer Gesellschaft diskutiert. Umso wichtiger sind deswegen Projekte, wo gelungene Integration gelebt wird. Mannschaftsport und hier vor allem Fußball kann wesentlich zur Integration beitragen. Ein Besuch beim Nachwuchs des FC Blau-Weiß Linz – ein Vorzeigebeispiel. Es ist kurz vor 18 Uhr und bei der Trainingshalle der „kleinen“ Blau-Weißen tummeln sich viele nervöse Burschen und auch Mädchen, die darauf brennen, dass das Training endlich losgeht. Die Kinder unterhalten sich in den verschiedensten Sprachen, doch sobald das Training losgeht, geht es nur mehr um eines, um den Ball. „Mindestens 70% der Kinder in jeder Mannschaft haben einen Migrationshintergrund. Bei uns zählen alle Menschen gleich, ganz egal woher sie kommen. Die Kinder wachsen im Team miteinander auf und gehen ganz normal miteinander um, wenn sie gemeinsam einen Mannschaftssport betreiben. So werden bereits in jungen Jahren Vorurteile beseitigt. Es gibt bei den Kindern keine Unterschiede. Das ist ein Mannschaftssport, das ist Teambildung und zum Erfolg kommt man nur miteinander. Respekt und Disziplin sind dabei wichtige Eckpfeiler.“ so der Blau-Weiß Jugendkoordinator Gustav Kohout. „Es gibt bei uns schon kleine Reibereien, aber nur, wenn jemand nicht abspielen will. Da ist es aber egal, woher er kommt.“ erklären einige U 10 Buschen in einer kurzen Trainingspause.
Wie die GroSSen, so die Kleinen Integration spielt also nicht nur im Profifußball eine große Rolle, auch im Fußballnachwuchs ist Integrationsarbeit von großer Bedeutung mit ihrer Vorbildfunktion. Die Kinder lernen hier wichtige soziale Kompetenzen und bekommen Werte vermittelt. „Wir fühlen uns richtig wohl in unserem Team und es gibt sehr gute Freundschaften.“ erzählen die kleinen Fußballer.
Gemeinsame Sprache Trotz der vielen Nationalitäten wird in den Trainings und am Spielfeld nur Deutsch gesprochen, darauf legt der Verein sehr viel Wert. „Ich glaube, dass es für die Kinder gut ist, wenn sie die Sprache des Landes sprechen, wo sie aufwachsen.“ erklärt Kohout. „Bei den Kindern gibt es keine Reibereien wegen ihrer Herkunft. Das Wichtigste für die Kinder ist, dass sie gemeinsam gewinnen und miteinander verlieren. Sie sind ein Team und helfen zusammen. Das zeichnet die Familie aus, die wir heute sind.“
FuSSball verbindet Generationen Auf der Zuschauertribüne sitzen etliche stolze Eltern der kleinen Nachwuchskicker und unterhalten sich angeregt über ihre kleinen Stars. So bietet Fußball hier auch eine Basis für die Eltern ihre Vorurteile abzubauen und sich auf sein Gegenüber einzulassen. Und Fußball ist im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten eine Sportart, die auch mit geringen finanziellen Mitteln durchführbar ist und somit auch für die Eltern bestreitbar, die weniger finanzielle Mittel aufbringen können, auch wenn mehrere ihrer Kinder im Verein spielen.
Im Jahr der Ehrenamtlichkeit möchten wir an dieser Stelle auch unbedingt darauf hinweisen, dass Jugendkoordinator Gustav Kohout und seine 10 Nachwuchstrainer ihre wertvolle Integrationsarbeit ehrenamtlich leisten. Dafür gebührt den Nachwuchsverantwortlichen ein großes Dankeschön!
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FREUNDSCHAFT
4500 Menschen – darunter auch viele Jugendliche – fanden dank Volkshilfe Basar wieder einen Arbeitsplatz. Foto: Volkshilfe
20 Jahre Volkshilfe Basar: Eine echte Erfolgsstory!
Arbeit für 4500 Menschen Seit 20 Jahren unterstützt die Volkshilfe Basar in Oberösterreich Langzeitarbeitslose, WiedereinsteigerInnen, Menschen mit Beeinträchtigung und benachteiligte Jugendliche bei der Integration in die Arbeitswelt in Form von Beschäftigung oder Qualifizierung. 4.500 Menschen haben dank Volkshilfe Basar einen Arbeitsplatz gefunden. Im Linzer Wissensturm wurden „20 Jahre Basar“ gefeiert. „Sie tragen maßgeblich dazu bei, dass benachteiligte Menschen eine faire Chance erhalten“, würdigte Arbeits- und Sozialminister Rudolf Hundstorfer in seiner Festrede die Bedeutung der Volkshilfe Basar. „Arbeit ist ein Menschenrecht, Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben und das beste Rezept gegen Armut. Die Volkshilfe engagiert sich seit ihrer Gründung im Kampf gegen die Armut und entwickelt seit 20 Jahren erfolgreich Modelle, die wesentlich dazu beitragen, dass arbeitslose Menschen wieder Arbeit finden“, so VolkshilfePräsident Univ. Prof. Dr. Josef Weidenholzer. Mehr als die Hälfte jener Menschen, die an
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einem Beschäftigungs- oder Qualifizierungsprojekt der Volkshilfe Basar teilnehmen, kann wieder am regulären Arbeitsmarkt Fuß fassen. Allein Im vergangenen Jahr haben 445 Jugendliche und Erwachsene in einem sozialökonomischen Betrieb der Volkshilfe gearbeitet oder an einem Qualifizierungskurs teilgenommen. Die sozialökonomischen Betriebe sind bei der Textilsammlung und –aufbereitung, in der Metallverarbeitung, im Elektrogeräte-Recycling, in der Gastronomie und im Hotelbereich aktiv. Sie leisten auch einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der Umwelt: Im vergangenen Jahr wurden 2.500 Tonnen Rohstoffe gesammelt, aufbereitet und wieder verwertet, davon allein 1500 Tonnen Textilien (das entspricht 100 LKW-Zügen!).
buchtipp Markus Marterbauer
Zahlen bitte! Die Kosten der Krise tragen wir alle 256 Seiten / 18.40 € Deuticke Welche Lehren zieht die Politik aus der Krise? Auf Basis neuester Studien zeigt der bekannte Wirtschaftsforscher Markus Marterbauer, dass sich die weltweit zunehmende Ungleichheit in der Verteilung von Vermögen und Einkommen, einer der Hauptauslöser der Wirtschaftskrise, weiter zu verschärfen droht. Er fordert in erster Linie das Primat der Politik ein, um eine nachhaltige Änderung des Systems zu erreichen, und um zu verhindern, dass wir noch lange für die Krise zahlen. In seiner präzisen Anleitung zum politischen Handeln setzt sich Marterbauer für eine aktive Verteilungspolitik, die Verringerung der staatlichen Verschuldung und das Bekenntnis zu einem starken Sozialstaat ein.
Österreichische Post/Sponsoring Post SPÖ OÖ Information Nr. 48/2011 S.P. GZ 022Z034277 S – VPA 4020