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Tipps für die Aufforstung

Eine erfolgreiche Aufforstung will geplant und organisiert sein: Das beginnt bei der richtigen Baumartenwahl über die Bestimmung der korrekten Pflanzzahl bis zum Setzen der Pflanzen.

Von Bernhard Henning

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Das Pflanzen von Bäumen ist gerade in Zeiten der Klimakrise löblich. Löblich, aber nicht immer notwendig, gerade im Wald. Wald wächst dem Walde zu, war schon im 18. Jahrhundert ein Leitspruch der damaligen Förster. Soll heißen, der Waldbesitzer darf die Kraft der Naturverjüngung nicht unterschätzen. Selbstverständlich gibt es aber auch Fälle, wo eine Aufforstunge gerechtfertigt, ja sogar notwendig ist. Aber Aufforstungen sind körperlich anstrengend, sie kosten Zeit und Geld. Daher sollten sie nur dann durchgeführt werden, wenn sie absolut notwendig sind.

Alt oder nur erntereif? Die Aufforstung ist eine Verjüngungsmaßnahme. Ihr Zweck liegt darin, eine neue Baumgeneration anzusiedeln. Bestände, die über 100 Jahre sind, werden speziell beim Nadelholz als überaltert bezeichnet. Dabei können Fichten und Tannen weit über 300 Jahre alt werden. Die meisten Nadelholzbestände verlieren um das Alter

100 herum ihre Wuchskraft und der Holzzuwachs nimmt ab. Der Bestand ist erntereif. Es spricht auch nichts dagegen, Bestände in diesem Alter zu ernten. Es besteht aber keine Gefahr eines flächigen Bestandeszusammenbruchs und daher auch keine unbedingte Notwendigkeit einer Aufforstung. Man hat also als Waldbesitzer auch bei über 100-jährigen Beständen noch ein paar Jahre Zeit, sowohl was die Endnutzung als auch die Verjüngungsmaßnahmen angeht. Ausnahme sind instabile Bestände, mit kurzen und schlecht entwickelten Kronen, in denen die Gefahr eines Windwurfs groß ist. Ebenso trifft das auf Fichtenmonokulturen zu, die auf aufgeforsteten Äckern entstanden. Hier besteht die Gefahr der Rotfäule, weshalb der Bestand möglichst früh (Alter 80) geerntet werden soll.

Braucht es die Verjüngung? Neben dem Alter des aktuellen Bestands sind noch andere Bestandeseigenschaften ent-

Technik für Wiederbewaldung und Pflege

Der Moritz ist die Basis für naturnahes Aufforsten. Der ferngesteuerte Geräteträger Moritz in Kombination mit der Forstfräse MAX stellt im ersten Schritt das perfekte Arbeitsgerät für die Pflanzvorbereitung dar. Im Nachgang übernimmt die gleiche Maschine mit einem weiteren Arbeitsgerät die Pflanzung oder Saat.

Projekt „Nachhaltige und naturnahe Aufforstung“

Mehr Infos auf www.pfanzelt.com www.pfanzelt.com scheidend, ob die Verjüngung sinnvoll ist:

Oft ist eine Aufforstung nicht notwendig, wie diese Naturverjüngung auf einer ehemaligen Waldbrandfläche zeigt.

Beschirmung unter 40 Prozent Der aktuelle Bestand verfügt über eine zu geringe Anzahl an Bäumen. Es ist daher notwendig, eine neue Baumgeneration anzusiedeln. Ursache ist in solchen

Fällen meist ein Schadereignis, dem ein großer Teil der Bäume zum Opfer gefallen sind. In solchen lückigen Beständen ist möglichst bald aufzuforsten, da die Gefahr einer Vergrasung droht.

Bestandesumbau notwendig (falsche Baumart) Eine uner - wünschte Baumart dominiert den Be stand und verschlechtert die Standortsbedingungen so sehr, dass ein Baumartenwechsel notwendig ist. Die neue Zielbaumart wird aufgeforstet.

Aufforstungen kosten Zeit und Geld: Deshalb vorab prüfen, ob sie überhaupt notwendig sind.

Keine wüchsige Unterschicht vorhanden In lockeren Beständen, wo ausreichend Licht auf den Boden kommt, wächst eine zweite Schicht an Bäumen heran (Schirmschlagverfahren). Vor allem schattentolerante Baumarten wie Buche oder Tanne wachsen gut unter Schirm heran. Aus verschiedenen Gründen kann aber diese Schicht fehlen, etwa weil der Be -

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