3 minute read

Tipps für den Krananhängereinsatz

Der Krananhänger ist das wichtigste Rückemittel im Bauernwald. Die Rückung ist aber auch mit einigen Gefahren verbunden. Lesen Sie hier, worauf Sie dabei achten müssen.

Von Bernhard Henning

Advertisement

Der Krananhänger bringt einige Vorteile gegenüber dem Bodenzug mit der Seilwinde. Beim e i nsatz des Krananhängers werden Boden und Holz geschont. Dank der höheren Geschwindigkeit können auch längere transportdistanzen mit dem Krananhänger zurückgelegt werden als beim Bodenzug. Dies ist insbesondere bedeutend für landwirtschaftliche Betriebe, die einen gewissen eigenbedarf an Holz haben.

Mit dem Krananhänger kann das frisch geschlägerte Holz auf den Hof gebracht und dort weiter bearbeitet werden. Verfügt der Krananhänger über eine Straßenzulassung, so ist auch die Benutzung öffentlicher Straßen möglich. Daneben gibt es noch eine Reihe weiterer Vorteile, die erklären, warum Krananhänger bei Landwirten so beliebt sind.

Vorteile gegenüber dem Bodenzug:

Schneller transport des Holzes von der Rückegasse zum Lagerplatz

Kleinmengen können auf einem zentralen Lagerplatz konzentriert werden

– K eine Beschädigung von Rückegasse und Forststraße durch Holz, das auf dem Boden schleift

– P latzsparende Lagerung, getrennt nach Sortimenten

Holztransport bei Kurzstrecken bis ins Sägewerk möglich

– Möglichkeit, mittels Drallkegel oder Spaltzange e n ergieholz zu spalten und an einem geeigneten Ort für die trocknung zu lagern

Krananhänger verfügen auch über eine gute Geländegängigkeit. Mit angetriebenen Hängern können Hangneigungen bis zu 35 Prozent befahren werden. Ohne Antrieb begrenzen die eigenschaften des Zugfahrzeuges die e insatzmöglichkeiten, als Richtwert werden 20 Prozent Geländeneigung genannt. Der einsatz eines Krananhängers erlaubt auch die exakte So rtierung und bessere Ablage des Holzes. Der optimale einsatz verlangt aber geschulte und geübte Maschinenführer.

Mit oder ohne Seilwinde Beim idealen e insatz des Krananhängers wird das Holz per Sappel vorgerückt und in Bündeln an der

Rückegasse abgelegt und schließlich vom Krananhänger aufgenommen und abtransportiert. in manchen Fällen kann es aber notwendig sein, dass der Krananhänger mit der Seilwinde kombiniert werden muss. So ist es bei Starkholz, vor allem bei Laubholz, möglich, dass einzelne Bloche zu schwer sind, um sie mit der Hand vorzurücken. Dann ist der kombinierte einsatz von Seilwinde, die die einzelnen Sortimente zur Rückegasse vorrückt, und Krananhänger, der die weitere Bringung durchführt, durchaus sinnvoll. Der Krananhänger selbst ist aber nicht zum Vorrücken gedacht. Mit dem Kran soll das Holz in den Rungenkorb abgelegt werden, aber nicht zur Rückegasse vorgerückt werden! Dabei besteht die Gefahr, dass der Krananhänger kippt, zudem wird die Maschine stark belastet. Krananhänger dürfen nur bis zum oberen Rand des Schutzgitters beladen werden, da sonst die Gefahr besteht, dass Stämme rutschen und den Maschinenführer schwer verletzen. Außerdem sind aufgrund der einsatzbedingungen und des tra nsportgewichts Krananhänger mit einer Fremdbremsanlage auszustatten.

Kontrolle und Mängel beheben

Vor der inbetriebnahme ist der Ladekran vom Maschinenführer ausführlich zu kontrollieren. Dabei soll besonders auf Lecke, Brüche und andere Defekte geachtet werden. Alle Funktionen sind zu überprüfen, so soll auch der Kran in alle Richtungen ausgefahren werden. Allfällige Mängel sind zu beheben, wie etwa der Austausch von lecken Hydraulikölen. erst nach Behebung solcher Mängel darf der Krananhänger eingesetzt werden. Bei niedrigen temperaturen erhöhen

VORFÜHRTAG

MESSETERMINE UNTER: www.logosol.at sich der Verschleiß von Dichtungen sowie die Gefahr von Schlauch- und Metallbrüchen. Bei solcher Witterung darf die Hubkraft des Krans nicht bis zum Maximum ausgeschöpft werden. Bei hohen temperaturen sollte auf die temperatur des Hydrauliköls geachtet werden. ist diese zu hoch, leidet die Ölqualität und es kann zu Schädigungen der Dichtungen führen.

Feinerschließung planen Durch die Feinerschließung soll das gefällte und aufgearbeitete Holz vo m Fällort zum Holzlagerplatz transportiert werden. Für sein Feinerschließungskonzept stehen dem bäuerlichen Waldbesitzer vier verschiedene Arten von transportwegen zur Verfügung: Seilzuggasse, Rückegasse, Rückeweg und Seiltrasse. Welche die richtige ist, hängt von den jeweiligen Bestandeseigenschaften ab. in manchen Fällen wird auch eine Kombination mehrerer e rschließungsarten sin nvoll sein. Das optimale e rschließungskonzept schont den verbleibenden Bestand senkt die Holzerntekosten und benötigt nur ein Minimum an Waldfläche. In der Praxis wird der Landwirt den einen oder anderen Kompromiss bei der Gestaltung der Feinerschließung eingehen müssen. Gleichzeitig lohnt es sich aber, das Wegenetz auf seine Funktion zu überprüfen, nicht nur weil dadurch möglicherweise die Rückekosten gesenkt werden können, sondern auch weil die Feinerschließung über viele Jahre hinweg verwendet wird.

Die Wahl der optimalen Feinerschließung hängt daher von mehreren Faktoren ab, die bei deren Planung unbedingt beachtet werden sollten:

– Wie steht es um die topographie? ist der Bestand für Forsttraktoren befahrbar oder sind die Hänge so steil, dass nur mit dem Seilkran gerückt werden kann?

– G ibt es sogenannte negative Kardinalpunkte wie Nassgallen, größere Felsblöcke oder Wildbäche, die bei der Planung der Feinerschließung berücksichtigt werden müssen?

– Wo befinden sich die nächsten Holzlagerplätze?

Wird mit Seilwinde oder Krananhänger gerückt? Der durchschnittliche Krananhänger hat eine Reichweite zwischen 6 und 8 m, daher braucht es alle 14 bis d I Bernhard Henning ist Forstfachjournalist

16 m eine Rückegasse. Die Vorrückung mit der Seilwinde erlaubt größere Abstände zwischen den Rückegassen, allerdings sollten diese nicht zu lang werden, denn je länger die Seillinie ist, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass Bäume durch den Seilzug beschädigt werden.

– Gibt es die Möglichkeit der Wegevernetzung? Gerade im Kleinwald kommt es immer wieder vor, dass Forststraßen und Rückegassen knapp nebeneinander liegen, weil die Waldbesitzer sich bei der erschließung nicht miteinander abgesprochen haben. Von gemeinsam genutzten Wegen profitieren aber beide Seiten.

A usgehend von diesen örtlichen Gegebenheiten entwickelt der Landwirt sein e rschließungsk onzept. Was bei der Feinerschließung unbedingt zu beachten ist, ist der Umstand, dass die tran sportwege keine Kurven enthalten sollten. Vor allem beim Langholztransport sind Kurven sehr hinderlich, aber auch der beladene Krananhänger steuert sich auf gerader Strecke leichter. Seiltrassen sollten ebenfalls entlang der Hanglinie geplant werden.

This article is from: