Life!
Das Magazin für Gesundheit
Nr. 2 – September 2016
Ausgepresst
Entgiften mit Säften
Digital Detox Es geht auch ohne Handy
Droge Sport Körperkult und Selfie-Wahn bis zum Umfallen – wenn die Sucht nach Anerkennung krank macht.
HAARAUSFALL?
GERNE BERATEN WIR SIE INDIVIDUELL UNTER DER NUMMER 043 336 72 66
HAIR & BODY ATELIER • Haus zur Pyramide • Klausstrasse 10 • CH-8008 Zürich • Tel. 043 336 72 66 kontakt@hair-body-atelier.ch • www.hair-body-atelier.ch
INHALT
32
Athleisure: Vom Gym auf die Strasse
12 Saftiger Irrtum?
15 Rezept: SOS Detox-Suppe
Cover: Getty Images Fotos: Getty Images (2), Olivia Ionescu, Ellin Anderegg, Zimtstern
IMPRESSUM Das Magazin life! ist eine Publikation des Blick-Verlags. Auflage/Reichweite 184 089 (WEMF/SW-beglaubigt 2015) Leser 628 000 (MACH Basic 2016-1, D-CH) Adresse SonntagsBlick, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Telefon 044 259 62 62, Fax 044 259 66 65, E-Mail life@ringier.ch Redaktion Martina Bortolani, Mirjam Oertli, Flavian Cajacob, Sandra Teuber Produktion Alice Massen, Birgitta Willmann Layout Zuni Halpern, Basilius Steinmann Korrektorat Regula Osman, Kurt Schuiki Bildbearbeitung Ringier Redaktions-Services Geschäftsführer Alexander Theobald Chief Sales Officer Arne Bergmann Druck Swissprinters, Zofingen Herausgeber Ringier AG, 4800 Zofingen
Ihre Meinung interessiert uns!
Haben Sie Anregungen zu unserem Magazin «life!»? Dann schreiben Sie uns: life@ringier.ch
Trendsport Downhill-Biken
16
23
Proteine der Zukunft
Liebe Leserin, lieber Leser Wonach sind Sie süchtig? Nach Kaffee zum Beispiel? Dann geht es Ihnen wie mir. Ohne Kaffee geht gar nichts. Den Tag ohne Cappuccino zu starten, ist fast undenkbar. Und passiert es trotzdem einmal – zum Beispiel weil die Kapseln ausgegangen sind –, bin ich für meine Mitmenschen ungeniessbar. Vielleicht gehören Sie aber zu jenen, die unleidlich werden, sobald sie einen ganzen Tag keinen Sport getrieben haben?
Denen der tägliche Workout wichtiger ist, als mit Freunden zusammenzusitzen. Dann sollten Sie unbedingt unsere Geschichte zum Thema Sportsucht lesen (Seite 6). Denn in Sachen Bewegung gilt dasselbe wie überall: Auf das richtige Mass kommt es an. Viel Spass beim Lesen.
Leiterin Publishing Service
September 2016 — Life! 3
Life!-TI Jetlag
Kurvenwunder bevorzugt
Wir kennen es alle: Fliegen wir von der Schweiz aus Richtung USA, ist der Jetlag recht erträglich. Doch andersherum leiden wir. Forscher der University of Maryland haben nun eine mathematische Erklärung für dieses Phänomen gefunden. Der zirkadiane Rhythmus, verantwortlich für unseren Schlaf-Wach-Zyklus, orientiert sich am Tageslicht. Auf der Reise nach Westen realisieren
Buchtipp Gängige Fertigprodukte wie Nutella, Kartoffelchips oder Tomatenketchup sind beliebt, enthalten aber nicht nur viel zu viel ungesundes Fett und Zucker, sondern oft auch problematische Inhaltsstoffe. Trotzdem kein Grund, dauerhaft darauf zu verzichten. In ihrem Buch «Hausmarke» zeigen die Lebensmittelchemikerin Dr. Christina Rempe und der deutsche Radiokoch Helmut Gote mit einfachen und hübsch illustrierten Rezepten, wie man populäre Lebensmittel mindestens so lecker, vor allem aber wesentlich gesünder selbst herstellt. Das tun sie ohne erhobenen Zeigefinger, wodurch sie niemandem die Freude am Original verderben. Einen Versuch ist es also wert. www.bjvv.de
4 September 2016 — Life!
12,8 %
... der gesamten Schweizer Landwirtschaftsfläche und damit auf 137 000 Hektar Land werden hierzulande Bio-Produkte angepflanzt. Gemäss Bio-Suisse ist die Zahl der Produzenten auf 6031 Betriebe angestiegen, im ersten Halbjahr 2016 haben sich schon fast 200 Betriebe neu bei der Knospe angemeldet. Das seit Jahren beliebteste Bio-Lebensmittel ist mit einem Marktanteil von 24,3 Prozent übrigens: das Ei.
Fotos: mauritius images, Thinkstock
die Nervenzellen im Gehirn einfach: Hier ist immer noch Licht, also scheint der Tag länger zu sein – was auf der Reise gen Osten eben nicht passiert. Logisch, oder?
Endlich ist es wissenschaftlich bewiesen, was wir schon lange ahnten: Attraktive weibliche Formen lassen Männer zur Höchstform auflaufen. Das hat eine Studie der University of South Carolina ergeben. «Unsere Studie zeigt, dass Männer auf ein attraktives Taille-Hüft-Verhältnis reagieren, indem sich ihre Erinnerung und biografische Information verbessert.» Das habe evolutionstechnische Gründe: Für Männer ist es vorteilhaft, gegenüber attraktiven Frauen eine höhere Gedächtnisleistung zu entwickeln. Das macht es ihnen leichter, später die richtige Wahl zu treffen. Zudem symbolisieren Rundungen Fruchtbarkeit und erhöhte Chance auf gesunde Kinder, und sie steigern die biologische Fitness des Mannes. www.ehbonline.org
ICKER Grosseltern – das späte Glück
Squats für den A...! Rihanna hielt nach dem Konzert im August in Zürich ihren wohlgerundeten Po in die Kamera – und von Kim Kardashian sind wir die täglichen Po-Selfies sowieso gewohnt. Keine Frage: Wer einen wohlgeformten Po hat, der zeigt ihn gerne. Nur gut, dass man ihn sich auch selbst erarbeiten kann. Durch Squats! Auf gut Deutsch: die guten alten Kniebeugen. Jeden Tag 3 x 20 Einheiten, und schon wächst der Gluteus maximus.
Heiss, heisser, Rihanna: Wie für Jennifer Lopez, Kim Kardashian und Co. ist auch ihr Po zum Markenzeichen geworden.
Sie sind geduldig, kreativ, oft bis ins hohe Alter unternehmungslustig: die Grosseltern. Es gibt mittlerweile nicht nur diverse Fachzeitschriften, die sich engagierten Omas und Opas widmen, sondern auch eine Neuauflage
von Dr. Miriam Stoppards «Das Grosseltern Buch». Die deutsche Ärztin liefert einen pragmatischen Ratgeber zu Alltagssituationen und beschreibt mit charmanter Würdigung, wie bereichernd diese Beziehung für alle sein kann. Erscheint am 29. September 2016.
PET-Flaschen als Bakterienschleuder Viel trinken ist wichtig, Umweltbewusstsein auch. Der eine oder andere füllt deshalb gerne seine gebrauchte PET-Flasche mit Leitungswasser auf, anstatt immer wieder eine neue zu kaufen. Ist praktisch für unterwegs und schont den Geldbeutel. Der Gesundheit aber schadet es. Beim Auffüllen und durch die tägliche Abnutzung kommt es unbemerkt zu kleinen Rissen und Kratzern, in denen sich Bakterien einnisten. Diese kontaminieren das Wasser beim Refill und werden so zum grösseren Gesundheitsrisiko als die Chemikalien, die sich bei Hitze aus dem Plastik lösen und zu Übergewicht oder gar Impotenz führen können. Deshalb: Lieber auf Glas-oder Edelstahlprodukte umsteigen. September 2016 — Life! 5
SPORT
Selfie-Wahn, Körperkult, Gesundheits fanatismus: Für viele ist Sport mehr als Freude an der Bewegung. Sportpsychologen sprechen von einer neuen Suchtkrankheit. TEXT Sandra Teuber
6 September 2016 — Life!
K
aum sind die Kinder in der Schule, macht sich Anja auf den Weg ins Fitness-Studio. Dort stemmt sie 5 Mal die Woche Gewichte, anschlies send geht sie laufen. Anfangs waren es 5 Kilometer pro Woche. Inzwischen sind es 50 Kilometer. Auf die Frage, warum sie so viel Sport treibe, antwortet sie: «Um Fett abzubauen, und weil es mir guttut.» Dass sie überhaupt gar kein Fett mehr auf den Hüften hat, nimmt sie nicht wahr. Sie selbst findet sich zu dick. Essen kann sie schon lange nicht mehr ohne schlechtes Gewissen. Jeder Bissen muss wegtrainiert werden. «Das ist nicht normal, ich weiss», sagt sie, «aber ich kann nicht anders.» Anja ist kein Einzelfall. Immer mehr Menschen leiden unter dem Zwang, Sport machen zu müssen. In der Schweiz sind es gemäss Schätzungen mehr als 20 000.
Doch die eigentliche Anzahl Betroffener ist um ein Vielfaches grösser. Die Angelegenheit hat viele Facetten. Man muss sich nicht täglich in einen Rauschzustand laufen, um bereits als sportsüchtig oder suchtgefährdet zu gelten. Das Problem beginnt viel früher und geht oft einher mit einer Ess-Störung oder einer verzerrten Wahrnehmung des eigenen Körpers. Auch Barbara ist betroffen. Wenn sie sich morgens mal ein Gipfeli zum Kaffee gegönnt hat, fühlt sie sich nicht mehr wohl in ihrer Haut, bis die Kalorien in der Mittagspause beim Spinning wieder weggestrampelt sind. «Das ist pathologisch», sagt die Zürcher Psychologin Antonia Blum. «Wer den Sport nutzt, um etwas zu verhindern oder zu erreichen, anstatt ihn einfach nur auszuüben, der braucht ihn schon.» Besser wäre: sich aus Spass am Spiel oder Freude an der Bewegung
Foto: Getty Images
Süchtig nach Sport
SPORT körperlich zu betätigen. Aber das gelingt offensichtlich den wenigsten. Im Thalwiler Personal-Training-Studio «Pleasure and Pain» betreiben mehr als 95 Prozent der Klientel Schadensbegrenzung. «Die Leute wollen gut aussehen, ohne auf ihren gewohnten Lebensstil verzichten zu müssen. Das ist der Grund, warum sie zu uns kommen», sagt Inhaber Misho Mohamed. Ganz nach dem Motto: Lieber Schweissperlen auf der Stirn als nichts auf dem Teller. Manche zahlen dafür bis zu 200 Franken pro Stunde. Der Körper ist zum Statussymbol unserer Luxus-Wohlstandsgesellschaft geworden und der Spiegel inzwischen unser bester Freund – dicht gefolgt von der Selfie-Plattform Instagram. «Dort werden die Standards gesetzt», sagt auch Mohamed. «Es herrscht ein brutaler Körperkult, und der Druck wächst jedes Jahr mehr.» Längst reicht es nicht mehr aus, «nur» schlank zu sein. Mindestens so wichtig ist, dass der Körper gut definiert ist. Die als Instamodels bekannt gewordenen Kendall Jenner oder Gigi Hadid gelten hierfür derzeit als Mass aller Dinge. Aber auch bei denen sind Sixpack und Knackpo nicht angeboren: Sie unterziehen sich an sechs Tagen pro Woche einem knallharten Fitnessprogramm und erwecken damit die Hoffnung, wir alle könnten uns in Grösse 32 reinschwitzen, wenn wir uns nur lange und intensiv genug abrackern. Befeuert wird diese Wunschvorstellung noch von einer stetig wachsenden Anzahl an Fitness-Bloggern und OnlineTrainern wie etwa Hollywood-Liebling Tracy Anderson (A revolutionary fitness method) oder den total gehypten Australierinnen Kayla Itsines (Sweat with Kayla) und Amanda Bisk (FreshBodyFitMind), die im Internet mit fotografisch dokumentierten Metamorphosen unzähliger Probanden millionenfach Apps und Programme verkaufen, welche alle das Gleiche versprechen: einen Traumbody! Warum dieser für uns so erstrebenswert ist, ist für Psychologin Blum klar: «Vor allem unsichere Menschen fühlen sich in unserer von optischen Werten dominierten Welt umso wohler, je attrak tiver sie aussehen.» Man trainiert sich einen Schutzpanzer an, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Oft steckt dahinter eine Angst vor Kontrollverlust. «Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass man nicht mehr Herr seiner Hand8 September 2016 — Life!
«Es gibt kein Rezept» Sportmediziner Daniel Wegmann arbeitet seit vielen Jahren mit Sportlern zusammen und weiss, wann Training kontraproduktiv und zur Sucht werden kann. Herr Dr. Wegmann, wo zieht man die Grenze zwischen ehrgeizigem Körper kult und einer Fixierung auf Sport, die krankhafte Züge hat? Sport begeistert, fasziniert und gilt zu gleich als gesund. Das Suchen nach einem Kick (Runner’s High) regt das lim bische System an und schüttet Boten stoffe und Hormone aus. Das Glücks gefühl, das dadurch entsteht, kann in der Folge erst wieder hervorgerufen wer den, wenn immer grössere Herausforde rungen bewältigt werden. Als krankhaft oder Sucht wird dann die zwanghafte Ausübung von Sport bezeichnet, die das Denken und das Verhalten dominiert. Man kann ohne den Sport nicht mehr richtig funktionieren und hat Angst vor regelrechten Entzugssymptomen. Wer ist stärker betroffen von Sport sucht, Frauen oder Männer? Gemäss Studien aus Ausdauersportarten tendenziell eher Frauen. Insbesondere, wenn man von einer sekundären Sport sucht spricht, also einer extrinsisch (von aussen) motivierten. Das Erreichen einer «Idealfigur» wird angestrebt, Sport wird dann Mittel zum Zweck.
Foto: Getty Images (13), 5Shutterstock (5)
Wo erkennen Sie Parallelen zu anderen Abhängigkeiten? Natürlich gibt es Parallelen zu Substanz abhängigkeiten wie Nikotin, Alkohol oder Drogen. An erster Stelle steht der Zwang, dies zu tun, um die negativen Folgen des Entzugs zu vermeiden. Aber auch das Suchen neuer Grenzen, um kein Toleranzniveau zu erreichen, sind Ähn lichkeiten zu anderen Suchterkrankungen. Weshalb ist Sportsucht hierzulande weitgehend ein Tabuthema? Das ist auf das positive Image des Sports und die damit erlebten positiven Emoti onen zurückzuführen. Inwiefern steht für Sie ein gesellschaft liches Rollenverständnis in direktem
usammenhang? Zum Beispiel der per Z sönliche Auftritt auf sozialen Medien wie Facebook oder Instagram? Die sozialen Medien bilden die Plattform für Anerkennung und Selbstdarstellung. Wie erklären Sie einem Patienten, dass er ein Suchtverhalten zeigt? Bei Verdacht auf ein Suchtverhalten ist das Bewusstmachen der Situation wich tig und erfordert in Einzelfällen eine interdisziplinäre Betreuung von Medizi nern, Psychologen, Therapeuten und an deren Fachpersonen – genauso wie bei anderen Suchtprogrammen. Wie sollen sich Angehörige verhalten, wenn sie bei einer Person in ihrem Umfeld Symptome erkennen? Es gibt kein Allgemeinrezept. Wenn Angehörige aber Anzeichen erkennen, sollte der Betroffene auf jeden Fall auf das Thema angesprochen werden. Welche Anlaufstelle(n) empfehlen Sie? Sportsuchtprogramme im Rahmen der Suchtprävention (vgl. Drogen) existieren in der Schweiz noch nicht. Ansprech partner sind deshalb Sportmediziner, aber auch Hausärzte, Psychologen oder Trainingswissenschaftler. Diese können «Suchtkranken» dazu verhelfen, wieder ein realitätsnahes Bild der sportlichen Aktivität zu erlangen. Und dem Sportler gleichzeitig zu einem massvollen Trai ning verhelfen. INTERVIEW Sandro Galfetti
Dr. med. Daniel Wegmann
Facharzt der Hirslanden-Gruppe für allgemeine innere Medizin mit Fach gebiet Sportmedizin (Sportmedizin St. Anna im Bahnhof, Luzern). Unter anderem arbeitet er als Teamarzt bei Swiss-Ski und veröffentlichte zahlreichen Fachpublikationen. September 2016 — Life! 9
SPORT lungen ist», sagt Psychologin Blum, «viele Menschen brauchen deshalb Regeln in Form von sportlichen Aktivitäten und den damit verbundenen regelmässigen Tagesabläufen.» Diese verleihen ihnen vermeintliche Sicherheit, äussern sich aber, sobald Verletzungen auftauchen und das gewohnte Programm ausfällt, in Gereiztheit oder gar in Depressionen. Obwohl die «Sportsucht» in der Schweiz als medizinische Diagnose noch nicht anerkannt ist, hilft dagegen meist nur eine professionelle Therapie. Einen Ausweg aus dem Teufelskreis findet laut Blum nur, wer lernt, seine eigenen Bedürfnisse zu erfassen und die richtige Balance zwischen Lust und Verzicht zu finden. Aber das ist leichter gesagt als getan. Vor allem junge Menschen stehen zusätzlich noch unter Gruppenzwang. Die regelmässigen GymBesuche nach Schul- oder Arbeitsschluss sind zu Social Events geworden. Anstatt zur Happy Hour trifft man sich unter dröhnenden Beats zum gemeinsamen Workout. Er habe noch nie so viele Jugendliche an den Geräten gesehen wie in den letzten Jahren, sagt auch Fitnesstrainer Robin Smith. Vor allem Jungs stemmen immer häufiger Gewichte. Für sie gelten Muskeln als Symbol für Männlichkeit, und wenn sie nicht schnell genug wachsen, dann wird eben nachgeholfen – im besten Fall mit sogenannten «Weight Gainern», Shakes aus Kohlenhydrat-Proteinmischungen, die einen schnellen Muskelzuwachs versprechen. Immer öfter jedoch auch mit Designerdrogen und anabolen Steroiden, im Profisport bekannt als Doping. Diese kann man sich in der Grauzone zwischen legal und illegal problemlos aus dem Internet besorgen. Der Handel mit so genannten Nahrungsergänzungsmitteln zur schnellen Leistungssteigerung und Fettverbrennung ist daher zum florierenden Geschäftszweig geworden. «Niemand hat Zeit und Geduld», sagt der ehemalige Profi-Kampfsportler Mohamed: «Alle wollen schnelle Resultate.» Dass dies fatale Konsequenzen haben kann, wird einfach verdrängt. Schliesslich bedankt sich der Organismus für den bizarren Körperkult und die damit verbundene Besessenheit nach jedem Training mit einem Schwall von Glückshormonen, von denen immer nur so viel ausgeschüttet werden, dass man beim nächsten Training noch mehr leisten 10 September 2016 — Life!
Biotin-Biomed forte Bei Haar- und Nagelwachstumsstörungen ®
muss, um auf die gewohnte Dosis zu kommen. Auch das soziale Umfeld spendet Applaus statt Sensibilität. Sport gilt schliesslich als gesund und hat deshalb eine hohe gesellschaftliche Akzeptanz. Je extremer die Leistung, desto grösser ist die Anerkennung. Die Folgen gehen oft zulasten der Gesundheit, äussern sich aber fast immer erst zeitversetzt. Gemäss Kai-Uwe Steuber, Facharzt für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungs apparates an der Orthopädie Zürisee, ist der wichtigste Faktor zur Prävention die Balance zwischen Training, Erholung und Ernährung. Schon das Ignorieren eines einzelnen Aspekts oder allfälliger körperlicher Warnsignale könne zu töd lichen kardiovaskulären Erkrankungen oder Verschleisserscheinungen und de generativen Alterungsprozessen im Bewegungsapparat führen: «Vernunft und Einsicht spielen hierbei eine grosse Rolle.» Zwei Schlagwörter, die bei fanatischen Fitnesssportlern leider häufig achtlos über Bord geworfen werden. Zusammen mit den ungeliebten Fettpölsterchen und einem gesunden Körpergefühl, das einst noch in der Lage war, sowohl beim Essen als auch beim Sport statt Zwang Lust und Genuss zu empfinden.
Mögliche Anzeichen für Sportsucht
Foto: Getty Images
Müssen auch Sie Ihr sportliches Verhalten überdenken? Bei folgenden Anzeichen sollten Ihre Warnsignale rot aufleuchten: ■ Sie treiben mehr als eine Stunde Sport pro Tag und tun dies nicht aus Freude an der Tätigkeit oder weil das Auspowern eine willkommene Abwechslung zu Ihrem beruf lichen Alltag darstellt. Für Sie ist Sport ein fester Programmpunkt ohne Wenn und Aber. ■ Wenn Sie 1 bis 2 Tage keinen Sport treiben, werden Sie schnell unruhig, gereizt oder fühlen sich nicht wohl in Ihrer Haut. ■ Sie trainieren auch beinahe täglich, wenn Sie verletzt oder sogar krank sind. ■ Sie brauchen das «gute Gefühl» nach dem Sport, um überhaupt ohne schlechtes Ge wissen etwas essen zu können. ■ Für Familie und Freunde haben Sie weniger Zeit als früher. Sie sagen Termine ab oder verschieben sie auf Kosten Ihres Umfelds, wenn Sie befürchten, Ihr Sportprogramm nicht durchziehen zu können. September 2016 — Life! 11
als Folge von Biotinmangel.
biotin.ch
1 x täglich 5 mg • Vermindert den Haarausfall • Verbessert die Haar- und Nagelqualität • Erhöht die Haar- und Nageldicke
Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage. Erhältlich in Apotheken und Drogerien.
Biomed AG, Überlandstrasse 199, 8600 Dübendorf © Biomed AG. 08.2016. All rights reserved.
ERNÄHRUNG
Saftkuren boomen wie nie. Das kommerzielle Angebot ist vielfältig und teuer. Aber kann man Alltagssünden und Gifte wirklich einfach wegtrinken? TEXT Sandra Teuber
12 September 2016 — Life!
M
arketingleiter Fabrizio M. passt wenige Wochen vor der Hochzeit seiner Schwester in keine einzige Anzugshose mehr. Aufgebläht und übersättigt, verordnet er sich und seinem Körper eine Diät. Aber nicht irgendeine. Der 38-Jährige entscheidet sich für das 28-tägige Detox-Programm «Super Juice Me!», auch bekannt als die ultima tive Saftkur. Hardcoremässig schafft er es damit, innerhalb eines Monats 18 Kilogramm einfach wegzutrinken: Indem er täglich vier selbst gepresste Obst- und Gemüsesäfte zu sich nimmt. Mehr ist nicht erlaubt, aber auch nicht nötig. Er habe nicht ein einziges Mal Hunger verspürt, sagt er: «Ich fühlte mich blendend. Die App hat mein Leben verändert.» Solche Beispiele machen Schule. Detox-Saftkuren boomen wie nie und sind zum lukrativen Geschäftszweig geworden. Das Angebot an Büchern und Kuren ist kaum überschaubar und be-
schränkt sich längst mich mehr nur auf den Biotta-Klassiker «Wellness-Woche». Auch im Internet finden sich schnell ein Dutzend Anbieter von sogenannten «Cleanses», viele davon im lukrativen Premium-Segment. Die liefern die hippe Pürierkost gleich fixfertig ins Haus. Damit spart man sich zwar das Anschaffen eines Entsafters und die Arbeit in der Küche, muss dafür aber tief in die Tasche greifen: Etwa 280 bis 380 Franken kostet eine fünftägige Kur. Das Versprechen lautet immer gleich: Das Saftfasten soll entgiften, das Wohlbefinden steigern, die Haut strahlen und die Pfunde purzeln lassen. Doch nicht allen gelingt das so mühelos wie Fabrizio. Die 34-jährige Helen B. hat am zweiten Tag ihrer Entgiftung solche Kopfschmerzen, dass sie entnervt aufgibt. Studentin Janine R. bricht die Übung mit dem bunten Juice-Set von Detox Delight bereits am ersten Abend ab. Sie kann sich auch auf den fünften Schluck
Fotos: Olivia Ionescu, Getty Images
Willkommen im Detox Hype
«Mein Highlight: Die erste feste Nahrung!» Foodbloggerin Olivia Ionescu hat für «Life!» eine fünf tägige Saftkur ausprobiert – selbstredend nur mit frisch gepressten Säften. Ihr Fazit: Gewöhnungsbedürftig! Tag 3 Nach einer unruhigen Nacht wiege ich immerhin 500 Gramm weniger. Ich habe immer noch Kopfschmerzen, meine Laune ist auf dem Nullpunkt. Freunde wollen mich abends treffen, aber ich ertra ge es nicht, anderen beim Essen zuzu schauen und kapsle mich zu Hause ein. Irgendwie nerven diese Säfte langsam.
Tag 1
Ich starte am Morgen mit einem Ingwer Shot und heissem Zitronenwasser. Über den Tag verteilt gehts mit drei unter schiedlichen Gemüsesäften basierend auf Rezepten von Moon Juice weiter. Doch ganz ehrlich: Mein Magen knurrt, und der Kühlschrank lacht mich ungemein an – ich gehe sehr, sehr hungrig ins Bett.
Tag 2
Die Nacht war gut, aber ich wache mit leichten Kopfschmerzen auf. Obwohl
Selber pressen oder einfach kaufen?
Grundsätzlich gilt: Durch Transport, Lagerung, Konservierung usw. wird ein Grossteil der wertvollen Mikronährstoffe in Säften zerstört. Um an die gewünschten Vitamine zu kommen, empfiehlt es sich daher immer, frisch geerntete Produkte selbst zu pressen und den Saft direkt zu konsumieren. Gekaufte Produkte versuchen jedoch möglichst nah an genau dieses Ideal heranzu kommen. Ihre Methode: Die aus den USA kommende Hochdruckpasteurisierung HPP. Dabei werden Keime und Bakterien in einem Kaltpress-Verfahren abgetötet. So halten sich die Säfte länger. Zudem geht man davon aus, dass in HPP-Säften tatsächlich 90 % aller Nährstoffe erhalten bleiben. Das Zentrum der Gesundheit gibt jedoch zu bedenken, dass es sich trotz allem um einen industrialisierten Vorgang handelt. Wie viel Vertrauen man den gekauften Säften schenken möchte, liegt also weiterhin im Ermessen jedes Einzelnen.
Tag 4
Nichts essen ist langweilig, und Entsaften längst nicht so befriedigend wie Kochen. Dazu kommt jedes Mal die Schweinerei in der Küche und das Putzen der Maschine. Ich bleibe skeptisch.
Tag 5 Endspurt. Insgesamt habe ich 2 kg abgenommen – vor allem Wasser, aber immerhin. Mein Highlight der Woche jedoch: der erste Biss feste Nahrung!
ich als tägliche Trinkerin von selbst gepresstem Juice die Säfte gewohnt bin – ich fühle mich nicht hundert Prozent fit. Den Hunger versuche ich mit viel Wasser zu stillen, und gehe zur Ablenkung ins Spinning. Das Auspowern tut gut!
Fazit
Ich weiss nicht, ob sich der ganze Aufwand lohnt – es braucht wahnsinnig Durchhaltevermögen. Nichtsdestotrotz fühle ich mich aber stark. Ich habe es geschafft! Und mein Körper ist sicher sehr dankbar für die Extraportion Vitamine. September 2016 — Life! 13
ERNÄHRUNG
14 September 2016 — Life!
höher steigt der Schadstoff pegel im Organismus – erst mal. Damit die freigesetzten Toxine nicht wieder in den Blutkreislauf gelangen, kann man dem Körper beim Ausleiten helfen, sich selbst zu helfen. Naturheilkundeexperten raten zur Einnahme giftbindender Substanzen wie Heilerde, zu viel Schlaf, moderater körperlicher Bewegung und Schwitzen. Hilfreich ist auch, einige Tage vor der Kur schwere Speisen zu meiden. Ansonsten kann es beim abrupten Umstellen auf die ungewohnten Mengen an Rohkost zu Magenbrennen, Blähungen, Kopfschmerzen oder gar Durchfall kommen. Besonders dann, wenn man sich sonst gern von zuckerhaltigen, fettreichen, meist industriell verarbeiteten Lebensmitteln ernährt. Manch einer wäre möglicherweise besser beraten, statt einer ganzen Saft woche ab und zu einen Safttag zu planen oder zwischendurch eine Mahlzeit durch einen Saft zu ersetzen. Denn Detox-Hype hin oder her: Säfte liefern neben wert vollen Antioxidantien eine unglaubliche Vielfalt an Nährstoffen, die wir über feste Nahrung in der gleichen Menge so niemals aufnehmen könnten: In einem halben Liter stecken üblicherweise 2 bis 3 Kilo Obst und Gemüse. Dafür lohnt es sich, zu pressen und zu entsaften, was das Zeug hält.
ENTSAFTER
■ Norwalk Juicer von Norman Walker (Mitbegründer der Rohkost-Bewegung) Das Urund Luxusmodell unter den Juicern für echte Saftliebhaber. Erhältlich ab 2500 Franken. ■ Green Star Elite (Testsieger der Stiftung Warentest) Erstes Modell mit 3-Phasen-Entsaftungs-Technologie (Pürieren, Mischen, Pressen), dadurch besonders schonend und ergiebig. Erhältlich ab 649 Franken. ■ Hurom Entsafter HG Elite (Kundenliebling) Das Modell arbeitet leise und schonend (Kaltpresse), ist platzsparend und einfach zu reinigen. Erhältlich ab 545 Franken.
SAFTKUREN
■ Detox Delight Angebot ab 58 Fr. pro Tag inkl. Einsteigerprogramm, auch in Kombination mit veganen Suppen erhältlich. ■ Fit 'n' Tasty Verschiedene Kuren mit bis zu 7 Säften pro Tag aus Gemüse direkt vom regionalen Produzenten ab 79 Fr. pro Tag. ■ Farmy.ch Regionale Bio-Saftkörbe zum Selberpressen ab 29.95 Fr. in verschiedenen Grössen. Die Produkte kommen von Schweizer Kleinproduzenten und werden direkt vom Online Hofladen nach Hause geliefert. ■ App Store Zum Beispiel: die 28 Day Super Juice Me Challenge von Jason Vale, die 14 Day Juice Challenge von Young and Raw oder die 7 Day Juice Detox Cleanse.
Foto: Getty Images
partout nicht mit dem Geschmack der Säfte anfreunden. Als Achterbahnfahrt für den Blutzuckerspiegel erweisen sich auch jene Säfte, die zu viele Früchte enthalten. Diese sind im Gegensatz zu Gemüse sehr zuckerreich. Die Folge: eine übermässige Ausschüttung von Insulin, das wiederum den Fettabbau hemmt. Um das zu verhindern, sollte das Mengenverhältnis zwischen Obst und Gemüse mindestens 50 : 50 betragen. Ob kommerzielle Angebote dem gerecht werden, erfahren nur jene, die ganz genau hinschauen. So verspricht der «Glow & Shine»-Juice von «Hey Life» auf der Frontseite der 270-ml-Flasche zu 9.60 Franken reichhaltige Nährstoffe aus Ananas, Karotte und Kurkuma. Wer sich beim ersten Schluck über die Süsse des Getränks wundert und die Zutatenliste auf der Rückseite analysiert, staunt nicht schlecht: Der Anteil der propagierten Ingredienzien beträgt zusammengezählt gerade mal 27,5 Prozent. Die restlichen zwei Drittel des Produkts sind gewöhnlicher, kalorienreicher Apfelsaft. Sinn und Zweck einer Detox-Kur ist es jedoch, körpereigene Fettdepots abzubauen. Denn dort verstecken sich die Gifte, die man loswerden will, oder anders gesagt: Je mehr Kilos schmelzen, desto
REZEPT
Zutaten
(für 2 bis 3 Personen) 4–6 Stück Baby Pak Choi, gewaschen, in mundgerechte Streifen geschnitten 2 rote Pfefferschoten 1 Stück Ingwer (ca. 50 g) 2–3 Stangen Zitronengras, von der harten Schicht befreit und fein gehackt 1 Liter Hühner- oder Gemüsebrühe ½ Bund thailändische Frühlingszwiebeln (oder 2 normale), klein geschnitten Saft einer Limette 2 TL Tamari (oder Sojasauce) Korianderblätter zur Dekoration frisch gemahlener schwarzer Pfeffer etwas Meer- oder Himalay-Salz
Optional dazu: ½ Pack Glas- oder Udon-Nudeln 1–2 Pouletbrüstli, in Würfel geschnitten Vollgepackt mit gesunden Zutaten und dazu noch sehr sättigend: Pak-ChoiSuppe für kalte Tage.
Zubereitung
Mehr Rezept-Ideen von Food-Bloggerin Sandra Teuber unter www.galupasvoice.com
SOS-Detox-Suppe
Foto: Olivia Ionescu
Zu oft über die Stränge geschlagen? Diese kalorienarme, aber sättigende Suppe mit Zitronengras und Pak Choi entgiftet, repariert von innen – und schmeckt! Herbstzeit ist Suppenzeit. Am besten mit einem exotischen Touch, denn die in den Garküchen Asiens so beliebten Zutaten wie Pak Choi, Zitronengras, Ingwer und Chili entgiften und bewirken wahre Wunder: Pak Choi enthält viel Kalium, Carotin, Kalzium, Vitamin C, einige B-Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, denen eine antibiotische, also keimtötende und reinigende Wirkung zugeschrieben wird. Ing-
wer feuert den Stoffwechsel an und aktiviert die Abwehrkräfte. Das ätherische Öl im Zitronengras kann Magenbeschwerden lindern und hilft bei innerer Unruhe. Und der in Chilischoten enthaltene Scharfstoff regt die Magensaftsekretion und die Darmtätigkeit an. Alle zusammen verleihen der Suppe mit dem Limettensaft und dem Koriander ein herrlich frisches süsssauer-scharfes Aroma.
In einem Topf Brühe und Tamari (oder Sojasauce) aufkochen. Sobald das Wasser sprudelt, die von Hand oder im Küchenmixer fein gehackten Pfefferschoten, den Ingwer und das Zitronengras zusammen mit den Pouletbrust-Würfeli beigeben (bei der fleischlosen Variante gleicher Vorgang ohne Poulet). Ungefähr 10 Minuten kochen lassen. Dann Pak Choi dazugeben, 2–3 Minuten garen lassen. Topf vom Herd ziehen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, Limettensaft dazugeben und mit den Frühlingszwiebeln und dem Koriander garnieren. Wer die Suppe statt mit Fleisch lieber mit Nudeln (oder beidem) isst, kann diese entweder direkt im Suppentopf mitkochen – oder aber in einem separaten Topf gar kochen, anschliessend portionenweise in tiefe Teller schöpfen und die Suppe drübergiessen. September 2016 — Life! 15
FORSCHUNG
Eiweiss- und vitaminhaltig: Insekten könnten zu Proteinlieferanten der Zukunft werden. Sofern das neue Lebensmittelgesetz grünes Licht gibt. TEXT Birgitta Willmann
16 September 2016 — Life!
S
ie heissen Acheta domesticus, Locusta migratoria und Tenebrio molitor. Zu gut Deutsch Heimchen, Wanderheuschrecke und Mehlwurm – sie sind Insekten. Ihre Gemeinsamkeit: Wenn alles gut läuft, werden sie mit einiger Sicherheit 2017 in der Schweiz in die Liste der neuen Lebensmittelverordnung aufgenommen. Mit anderen Worten: Ihr Verzehr für den Menschen wird legal. Für Jürg Grunder, der an der Zürcher ZHAW die Forschungsstelle Phytomedizin leitet, ein Grund, optimistisch nach vorne zu schauen. Denn er und sein Forscherteam haben sich zum Ziel gesetzt, den Verzehr von Insekten sozusagen gesellschaftsfähig zu machen. Aus Über-
zeugung: Sie glauben, dass die Tiere in Zukunft dazu beitragen könnten, die Menschheit mit Proteinen zu versorgen. «Die Kuh der Zukunft hat sechs Beine», sagt der Professor und hält eine Schachtel hoch, aus der ein vielstimmiges Konzert erklingt. Es sind Grillen, «Heimchen», die er als Anschauungsmaterial mitgebracht hat. Noch werden sie vor allem als Futtermittel für Heim- und Zootiere gebraucht. Doch Schweizer Unternehmen und Wissenschaftler sehen in den Insekten weit mehr als Futter, sie wollen mit ihren Forschungsarbeiten die Schweiz als erstes Land in der EU positionieren, indem Eiweiss von Insekten in Lebensmitteln verwendet und verarbeitet werden kann.
Fotos: Thinkstock Photos (1), mauritius images (3)
Springende Eiweissq
quelle Denn dieses ist, davon ist Grunder überzeugt, nicht nur gesund, fett- und vitaminreich, sondern auch wesentlich umweltfreundlicher zu erzeugen. «Insekten zu züchten, braucht weniger Land und Wasser als Viehzucht, und sie sind obendrein gute Futterverwerter», sagt der Forscher. Mit seiner Haltung steht er nicht allein, auch die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hebt in ihrem aktuellen Bericht die ökologischen Vorteile von Insekten als Eiweisslieferanten hervor. Auch wenn dort betont wird, dass in Hinsicht Sicherheit noch viele Fragen offen seien. Fragen, über die man in China, Kolumbien oder Thailand vermutlich lacht.
Denn was für uns in Mitteleuropa exotisch klingt, ist dort normal. Insekten aller Arten gelten als Delikatessen, werden frittiert, gekocht oder gegrillt. Doch bei uns ist man zurückhaltend, daran haben auch Unternehmen wie zum Beispiel das Startup Essento oder die In-Snekt GmbH, welche Crostini, Burger oder andere Snacks mit Insekten entwickelt haben, nichts ändern können – so richtig warm wird der Grossteil der Bevölkerung nicht beim Gedanken an Krabbelgetier auf dem Teller. Müssen sie aber auch nicht, wie Urs Fanger meint. «Ich gehe nicht davon aus, dass Insekten Fleisch ersetzen können oder sollen», sagt der Ingenieur für Biotechnologie, der in seinem Unternehmen Entomos in Grossdietwil derzeit Heuschrecken oder auch Mehlwürmer und andere Insekten züchtet. Freilich zur Verfütterung an Heimtiere. Auch er ist zutiefst davon überzeugt, dass die eiweissreichen Insekten zu einem festen Bestandteil unserer Ernährung werden können. In welcher Form auch immer. «Es wird zwei Gruppen geben», meint auch Grunder, «diejenigen, die Tiere als Ganzes essen, andere werden die extrahierten Proteine zu sich nehmen.» Und Fanger ergänzt: «Als Crevetten aufkamen, hatten viele Mühe mit dem ersten Biss», sagt er, «von Sushi mit rohem Fisch ganz zu schweigen.» Heute seien beide eine Delikatesse, «warum sollte es also nicht möglich sein, die Leute an Insekten heranzuführen?» Zunächst aber schauen alle gebannt nach Bern, wo die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Mehrmals wurde das Inkrafttreten des neuen Lebensmittelgesetzes verschoben, aktuell sieht es so aus, als wären die letzten Hürden beseitigt. «Wir erwarten, dass es spätestens Anfang 2017 verankert ist», sagt Fanger. Dann, so hoffen Wissenschaft und Wirtschaft gleichermassen, werden Hausgrille, Wanderheuschrecken und Mehlwürmer explizit als Lebensmittel zugelassen und für den Handel freigegeben. Die Zeichen aus Bern stünden gut. Und ein bisschen stolz ist Fanger auch darauf, dass die Schweiz für einmal eine Vorreiterposition innerhalb der EU-Gesetzgebung einnehmen würde. «Wir sind dann das erste Land in Europa, das Insekten als Lebensmittel auf Gesetzebene zulässt.» Die Chancen für ein Aha-Erlebnis der Konsumenten beim ersten Biss in einen Insektensnack stehen also gut.
Wanderheuschrecke, Locusta migratoria (lat.) Geschmack: nussig Proteine pro 100 Gramm: 48,2 Gramm
Mehlwurm, Tenebrio molitor (lat.) – die Larve des Mehlkäfers Geschmack: geröstete Nüsse Proteine pro 100 Gramm: 45,1 Gramm
Heimchen, Acheta domesticus (lat.) Geschmack: je nach Zubereitung salzig oder süss Proteine pro 100 Gramm: 69,1 Gramm
Projekt Largo
2014 wurde ein neues Lebensmittelgesetz verabschiedet, das bezweckt, das bestehende Schweizer Recht dem der EU anzugleichen und damit Handelshemmnisse abzubauen. Zugleich ermöglicht es aber auch spezifische Schweizer Lösungen. Da Insekten bislang nicht in Lebensmittel verarbeitet werden durften und vollständig erkennbar sein mussten, hoffen innovative Unternehmen nun, dass diese Regelung aufgehoben wird. Damit wird es dann möglich, zunächst einmal die drei Arten Mehlwurm, Wanderheuschrecke und Grille zu verarbeiten. www.zhaw.ch www.essento.ch, www.entomos.ch September 2016 — Life! 17
«Lustvoller Sex lässt sich üben» Von mittelmässigen Liebhaberinnen und Liebhabern und unausgeschöpftem sexuellem Potenzial: Die Zürcher Sexualtherapeutin und Gynäkologin Karoline Bischof gibt Einblick in ihren beruflichen Alltag. INTERVIEW Mirjam Oertli
18 September 2016 — Life!
INTERVIEW Frau Bischof, was antworten Sie, wenn Sie jemand nach Ihrem Beruf fragt? Karoline Bischof: Dass ich Sexualtherapeutin und Gynäkologin bin. Manchmal formuliere ich es auch umgekehrt. Je nachdem sind die Leute etwas konster niert von der «Sexualtherapeutin». Die einen gehen zur Tagesordnung über. Andere trauen sich – und stellen Fragen. Zuhören wollen aber alle. Viele können sich allerdings gar nichts unter meiner Arbeit vorstellen, die Leute haben kein Konzept von Sexualtherapie. Solange es sexuell einigermassen läuft, macht sich ja auch niemand Gedanken.
Wie gehen Sie dazu vor? Ich arbeite mit einem körperbasierten Ansatz, dem kanadischen Konzept Sexo corporel. Dieses nutzt die Tatsache, dass es oft einfacher ist, den Körper zu beein flussen als den Kopf. Man setzt also beim Körper an und erreicht damit die Gedan ken: Wenn ich die Muskelspannung ver ändere, beeinflusst dies auch meine Emotionen. Entsprechend machen wir verschiedene Atem-, Muskelspannungsund Bewegungsübungen. Darunter auch an- und entspannen des Beckenbodens, der übrigens ein wahrer Sexmuskel ist. Berührungen, insbesondere genitale, gibt es in der Therapie nicht. Doch die Leute bekommen Übungen, die sie zu Hause machen können.
Die Leute kommen also erst zu Ihnen, wenn ein Problem auftaucht? Ja. Bei Männern sind dies meist Erek tionsprobleme oder frühzeitiger Samen erguss. Manchmal liegt das an Gewohn heiten in der Selbstbefriedigung, die sich schlecht auf Paarsex übertragen lassen, z. B. wenn der Penis mit viel Druck sti muliert wird. Die Frauen kommen, weil sie Orgasmusprobleme oder keine Lust haben. Unlust entsteht oft, weil die Sexu alität schlicht nicht sehr lustvoll abläuft. Zudem gibt es Frauen, die wegen Schmer zen beim Sex zu mir kommen.
Und in der nächsten Sitzung wird dann darüber berichtet? Ja. Mit der Zeit entwickeln Leute so ihre eigene erotische Stimme. Es geht dabei um eine Investition in den Körper, darum, sein Geschlecht «gut zu bewohnen». Das heisst, es wirklich gut zu spüren. Oft haben sich für gewisse Körperteile noch keine Synapsen im Hirn gebildet. Das gilt z. B. für Frauen, die sich nur über die Klitoris erregen, nicht über die Scheide. Dabei hat die Scheide innen ganz viele Nerven, die erst über regelmässige Mas sage «verdrahtet» werden mit dem Hirn. Oder ein Penis, der sich an einen «Rubbel modus» gewöhnt hat. Auch der hat andere Nervenenden und kann abwechslungs reiche Stimulation geniessen lernen.
Wie sieht eine Therapiestunde aus? Zunächst frage ich nach dem Anliegen des Paares oder der Person. Dann be sprechen wir das Erleben der Sexualität bis ins Detail. So erfahre ich, was gut funktioniert und was sich ausbauen lässt. Eine Frau, die keine Lust hat, frage ich etwa, was sie macht, um besser geniessen zu können. Dazu gibt es nämlich Strate gien, die man sich etwa von Katzen ab schauen kann. Eine Katze schmiegt sich in die streichelnde Hand und holt sich, was sie braucht. Auch wenn jemand mies streichelt, hat sie Freude. Die Welt ist ge spickt mit mittelmässigen Liebhabern. So ist es gut zu wissen, wie man wie eine Katze selbst mehr herausholen kann. Auch fühlt sich eine Berührung halb so gut an, wenn man angespannt ist. Doch die Hälfte der Leute spannt den Körper in der Erregung an. Das ist kein Genuss-, sondern ein Kampfmodus. Gemeinsam besprechen wir genau solche Dinge und schauen, was man ändern könnte.
Klingt nach brachliegendem Potenzial. Absolut, da wäre sexuell oft viel mehr möglich. Für Männer wie für Frauen gilt: Eine lustvolle Sexualität hat viel mit Ler
«Ein Mann ist immer noch das beste Sextoy.» nen und Üben zu tun. Am besten ist es, wenn man neugierig wird auf seinen Körper und ausprobiert. Unsere Gesell schaft fördert diese Haltung leider nicht, das Lustvolle findet meist kaum Erwäh nung. Aufklärung in der Schule ist vor a llem Schadensbegrenzung. Und es fängt noch viel früher an. Auch heute heisst es immer noch «pfui», wenn kleine Kinder sich erforschen. Wichtig wäre es,
der kindlichen Exploration mehr Raum und eine positive Wertung zu geben. Gab es in der Therapie auch schon Situationen, die Ihnen zu intim wurden? Nein. Ich bin da gelassen. Mich interes siert, wie der Mensch sexuell funk tioniert, auch wenn er damit schräg erscheinen mag. Wenn jetzt jemand in die Therapie kommt und erzählt, «ich ficke meinen Dackel», möchte ich wissen, wie und wieso er das macht. Bei sehr erregbaren Männern gibt es übrigens bei den Körperübungen auch hier und da eine Erektion. Dann sage ich: Aha, der Reflex funktioniert, ist doch super. Was war bisher das schrägste Erlebnis? Bei Männern treibt die Suche nach Erre gungsquellen bisweilen kuriose Blüten, z. B. wenn es um Fetische geht. Es müs sen dann vielleicht rote Stiefel sein, aber in Lack oder Latex, ja kein Wildleder. Oder eben genau Wildleder und nichts anderes. Der Absatz muss auf eine ganz bestimmte Art quietschen und so weiter. Ich finde es faszinierend. Hat sich an Ihrer Arbeit denn etwas verändert im Lauf der Zeit? Mir scheint ein gewisser Leistungsdruck zugenommen zu haben: Alle wollen einen Penis von 23 cm und zwei Stunden lang können. Doch sind die Leute heute auch besser informiert, insbesondere Jugendliche. Diese stellen vermehrt Fra gen auch zu Praktiken, die sie in Pornos gesehen haben. Das war früher kaum der Fall. Daraus zu schliessen, die heutige Jugend sei übersexualisiert, ist aber falsch. Studien zeigen, dass informierte Jugendliche sich klarer abgrenzen, spä ter den ersten Sex haben und weniger u nerwünscht schwanger werden. Und wie schaffen es Paare nun, füreinander sexuell attraktiv zu bleiben? Das hat damit zu tun, wie ich auf meinen Partner schaue. Wenn ich auf jung und straff stehe, habe ich in etwas Optisches investiert und nicht in sinnliche Reize, z. B. in die Tatsache, dass sich die Haut auch noch in höherem Alter gut anfühlt, dass es in der Scheide drin wahnsinnig geil oder ein Penis mitsamt dem Mann dran einfach das beste Sextoy ist. Wenn man das lernt, verändert sich der Blick auf den Partner, und der Sex bleibt interessant. September 2016 — Life! 19
TREND
Handy aus!
Immer online, nie wirklich «da»? Der «Digital Detox»-Trend setzt auf die temporäre Handy-Nulldiät – und dies vor allem für die Gesundheit!
88
-mal! So oft greifen wir gemäss Forschern der Uni Bonn pro Tag zum Smartphone. 53-mal davon entsperren wir das Gerät, sichten Mails, checken Facebook, lesen News. Und sei es auch bloss, um zu erfahren, dass Kim Kardashian kürzlich um ihr kaputtes Handy trauerte. An der Tramhaltestelle, im Zug, im Café: überall Leute, die potenziell mittrauern, in Gedanken versunken auf Bildschirme starren, beschäftigt sind, sich mit Infos vollzuladen. Oder zu vergiften, nimmt man die Gegenbewegung wörtlich, die sich inzwischen regt. «Digital Detox», digitale Entgiftung, heisst der Trend aus dem Silicon Valley. Für eine Weile den Stecker ziehen, ausschalten, abschalten. Über den Nutzen predigt gar Arianna Huffington als Gründerin der US-Online-Zeitung «Huffington Post» und eine der bekanntesten Verfechterinnen der temporären Online-Abstinenz. 20 September 2016 — Life!
Längst ist die Idee allerdings auch in der Schweiz angekommen. In Zürich fand letztes Jahr die erste Konferenz zum Thema statt. Passenderweise liess Initiator Simon Künzler, Geschäftsführer der MarketingAgentur Xeit, alle Teilnehmenden ihr Handy gleich beim Eingang abgeben. «Dadurch waren die Leute während der Referate topkonzentriert, und es kam zu tollen Dis kussionen», so Künzler. Auch persönlich hat er Erfahrung mit «Digital Detox» – sieben Wochen verbrachte er ohne Smartphone in Schweden. «Es war grossartig, bereichernd und energisierend.» Weniger online, mehr Leben also? Im Buch «Digital Detox. Wie Sie entspannt mit Handy & Co. leben» beschreibt Lite raturwissenschaftlerin Daniela Otto, wie digitale Vernetzungsmedien Ursehnsüchte nach Bindung ansprechen. Deshalb lies sen wir uns von ihnen in den Griff bekom-
men und seien zwar immer erreichbar, aber nie richtig «da». Sängerin Rihanna muss ähnlich empfunden haben, als sie kürzlich ihre Konzertbesucher aufforderte, das Handy wegzulegen und sich auf die Musik zu konzentrieren. Wer eine Abstinenz über die Dauer eines Pop-Konzerts hinaus nicht selbst in den Griff bekommt, für den gibts neben viel Ratgeberliteratur inzwischen auch Retreats. Das Berliner Start-up Offtime beispielsweise führte letztes Jahr eine dreitägige Auszeit in Boltigen BE durch. Mit dabei waren 23 Teilnehmende. Drei Tage digital «entgiften» und gut ist? Nein, so will man es bei Offtime nicht verstanden wissen. Wichtig sei, dass auch der künftige Umgang mit dem Handy reflektiert werde. Unter anderem hat die Firma dazu eine App namens «Offtime» entwickelt, die das Handy oder einzelne Funktionen für einen
Illustration: Nick Shepherd (Getty Images) Foto: ZVG
TEXT Mirjam Oertli
selbst gewählten Zeitraum blockiert. Übrigens gemeinsam mit der Swisscom, die sich damit für mehr Medienkompetenz engagieren will. Eine langfristige Verhaltensänderung ist auch für Mediziner Georg Bauer zentral (siehe Interview). Dass ein Zuviel am Handy negative gesundheitliche Folgen hat, sei erwiesen. Kurzsichtigkeit, «Handy-Nacken», Einschlafprobleme – die Liste ist lang. Insbesondere für Stress, Burnout und Depressionen gelte Dauererreichbarkeit als begünstigendes Element, so Bauer. Sie verhindere es, innerlich ab zuschalten und Distanz zu bekommen. Ein kurzfristiger Verzicht bringe da gesundheitlich nichts – im Gegensatz eben zum sinnvollen Umgang im Alltag. Dazu ganz passend entsteht im Schatten von «Digital Detox» bereits ein neuer Trend. Simon Künzler jedenfalls ist überzeugt: «Künftig wichtiger sein wird ‹Digital Awareness›, der bewusste Gebrauch digitaler Geräte im Alltag.» Dies könnte je nach Vorsatz dann heissen: Weg mit dem Handy beim Essen, vor dem Einschlafen – oder am Rihanna-Konzert.
«Ein gezielter und bewusster Umgang ist das Gesündeste»
Georg Bauer, Leiter der Abteilung Gesundheitsforschung und Betriebliches Gesundheitsmanagement am Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention der Universität Zürich Wie viel Handy-Gebrauch ist zu viel? Problematisch finde ich weniger die Anzahl Stunden, sondern wie und wann ich das Gerät benutze. Wenn ich als Erstes am Morgen und als Letztes am Abend draufschaue, es auch während des Essens nicht aus der Hand lege, sind dies Anzeichen für eine Problematik. Dieser Dauergebrauch erschwert das Abschalten und hemmt die Erholung.
Was kann man im Alltag konkret tun? Man kann sich fragen: Wie erreichbar muss man wirklich sein? Oder: Macht man sich unnötigen Druck bei der so zialen Selbstdarstellung? Darauf sollten selbstbewusst Grenzen gesetzt und vermehrt direkte Kontakte gepflegt werden. Auch das Einüben einer gewissen «MonoTasking-Fähigkeit» ist sinnvoll: Sich ganz bewusst auf eine Aufgabe konzentrieren. Ist Digital Detox ein gesunder Weg? Für Leute mit übermässigem HandyGebrauch ist es sicher gut, eine Zeit der Unabhängigkeit zu erfahren, andere Verhaltensweisen zu erproben, sich auf sich selbst zu besinnen. Allerdings besteht wie bei der Nulldiät eine Rückfallgefahr. Daher finde ich den langfristig an ge legten, gezielten Umgang im Alltag wichtiger. Dieser ist auch ohne kompletten Ausstieg lernbar. Und erst er bringt gesundheitliche Vorteile.
Anzeige
WER SEINE FRÜHERE BEWEGUNGSFREIHEIT SUCHT, WILL VERTRAUEN. Wir wissen, dass auch Nachbehandlung und Betreuung nach einem Eingriff zur Heilung beitragen. Dank der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pflegepersonal sind Sie individuell betreut und stehen in ständigem Kontakt mit Ihrem Facharzt. Wir legen Wert auf jedes Detail, damit Sie sich schnellstmöglich wieder auf Ihren Alltag freuen können.
www.hirslanden.ch/orthopaedie Information und Beratung T 0848 333 999
KOMPETENZ, DIE VERTRAUEN SCHAFFT.
HIRSLANDEN A MEDICLINIC INTERNATIONAL COMPANY
«Laser hat die Augenheilkunde revolutioniert» Seit 10 Jahren ist der Laser aus der Augenheilkunde nicht mehr wegzudenken. Professor Heinrich Gerding von den Pallas Kliniken ist von den hochkomplexen Technologien der modernen Lasergeräte fasziniert und begeistert.
Der graue Star tritt ja meistens bei älteren Menschen auf, warum lassen sich junge Leute lasern? Wegen Fehlsichtigkeit, Kurzsichtigkeit zum Beispiel, oder Hornhautverkrümmungen. Diese behandeln wir wenn die Patienten älter als 20 Jahre sind, da danach sich das Auge nicht mehr so stark verändert. Da arbeiten wir heute sogar mit zwei verschiedenen Lasern, dem Excimer- und dem Femtolaser.
Professor Gerding, wie hat sich die Lasertechnologie auf die Augenheilkunde ausgewirkt? Das kommt einer Revolution gleich. Der Laser hat uns zum einen phantastische Möglichkeiten in der Diagnostik eröffnet, zum anderen hat sich die Bandbereite an Behandlungsmöglichkeiten vervielfacht. Sie erstellen eine Diagnose dank Laser? Ja, das wissen viele nicht, aber er ermöglicht uns das Auge zu vermessen und gleichzeitig Dinge zu sehen, die wir vorher nicht kannten. Wir können dadurch gezielter und sicherer behandeln.
Wie funktioniert das? Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Aber eine davon ist die kombinierte: Mit dem Femtolaser wird die äusserste Hornhaut als Flap angehoben und zurückgelegt und dann mit dem Excimer-Laser etwas Hornhautgewebe abgetragen. Damit verändert sich die Brechkraft des Lichtes auf die Netzhaut - die Fehlsichtigkeit wird korrigiert.
Professor Heinrich Gerding ist Chefarzt Augenheilkunde an den Pallas Kliniken.
In welchen Bereichen wird damit gearbeitet? In diversen Bereichen auf unterschiedliche Art. Eben bei der Diagnostik, aber wir verwenden ihn schon seit den 60er Jahren bei Netzhautablösungen mit grossem Erfolg. Und natürlich in der Hornhaut- und Linsenchirurgie. Was sind die neuesten Lasertechniken? Das ist heute der Einsatz von Laser bei der Linsenchirurgie, beispielsweise beim grauen Star (Katarakt). Dabei muss die alte, trübe Linse erst zertrümmert werden bevor sie entfernt werden kann - das macht ein Laser sehr präzise.
Wie sicher sind diese Methoden? Wir haben nur zwei Augen! Unseren Behandlungen geht eine eingehende Untersuchung voraus - das ist extrem wichtig. Nicht jede Hornhaut ist etwa dick genug um sie abtragen zu können. Dank dieser faszinierenden Technologien haben wir heute aber viele Therapiemöglichkeiten und ernsthafte Komplikationen sind ausserodentlich selten. Ausserdem können wir auf 25 jahre Erfahrung zurückblicken.
Kostenlose Info-Veranstaltung
www.pallas-kliniken.ch, augen@pallas-kliniken.ch
80 +
Grauer Star
Netzhautablösung
Weitsichtigkeit Trockene Augen
Eye Life Cycle
60
Makuladegeneration
40
Alterssichtigkeit
20
Grüner Star
Kinder
Hornhautverkrümmung Kurzsichtigkeit
«Sehkorrekturen bei Kindern und Jugendlichen: Es muss nicht nur die Brille sein.» Roger D. Anhalm, Leitender Optometrist Dienstag, 27.09.2016 , 18:30 Uhr Pallas Klinik, Louis Giroud-Strase 20 (5. Stock), 4600 Olten «Die moderne Graue Star Operation mittels Laser.» Prof. Maya Müller, Chefärztin Augenheilkunde Dienstag, 25.10.2016, 18:30 Uhr Pallas Klinik, Limmatstrasse 252, 8005 Zürich «Die moderne Graue Star Operation mittels Laser.» Dr. Myron Kynigopoulos, Leitender Arzt Refraktive Chirurgie Dienstag, 08.11.2016, 18:30 Uhr Länggassstrasse 18, 3012 Bern Anmeldung: Pallas Kliniken Tel: 058 335 00 00 oder unter www.pallas-kliniken.ch/infoveranstaltung
Im Laufe des Lebenszyklus treten sehr unterschiedliche Probleme unserer Augen auf. Für jedes Lebensalter stehen heute moderne Behandlungsmethoden zur Verfügung. .
Diese Seite entstand in Zusammenarbeit mit den Pallas Kliniken.
SPORT
Speed, Sound und sehr viel Dreck Auf federleichten Karbonrädern den Hang runterflitzen, um unten schlammverschmiert anzukommen: Der Trendsport Downhill-Biken ist der derzeit dreckigste Freizeitluxus unter den Bikern. TEXT Martina Bortolani
Foto: Zimtstern
V
or ihnen: der Abgrund! Unter ihnen: Steine, Geröllwege und armdicke Baumwurzeln. Hinter ihnen: der Berg. Kopfvoran stürzen sie sich auf ihren top gefederten Stahlrössern den Hang hinunter. Downhill-Biker kennen – so scheint es wenigstens – keine Angst. Was vor einigen Jahren noch einer Handvoll eingeschworener Mountainbike-Freaks vorenthalten war, hat sich in den letzten Jahren schon fast zum Breitensport für Erlebnishungrige entwickelt. Ein Downhill-Ride entlang einer festgelegten Strecke dauert nur Minuten. Und die Besten der Besten messen sich dabei an der dafür gebrauchten Zeit, analog dem Abfahrtslauf beim Skifahren. Doch wo die Skifahrer noch einigermassen elegant hinunterwedeln, holpern und fliegen die Biker über natürliche Hindernisse. «Einfach Adrenalin pur» sei so eine Abfahrt, sagt Kathi Kyupers, eine der populärsten Schweizer Hindernisparcours-Fahrerinnen. Es benötigt nicht nur technisches Können, sondern
erfordert auch ein hohes Mass an Konzentration. Stürze sind an der Tagesordnung. Und das Suhlen im Dreck ist fast eine Auszeichnung, wie Kathi hinzufügt: «Schlamm ist das neue Schwarz!» Kein Wunder, dass der Mix aus Bewegung, Adrenalin und Technik begeistert – quer durch alle Gesellschaftsschichten. Wenn man die Fahrer unten im Tal trifft, wie sie erschöpft, aber glücklich ihre FullFace-Helme ausziehen, stecken darunter nicht etwa nur junge, freakige Profifahrer, sondern überwiegend Männer jeder Al tersklasse und aus allen Szenen: Banker, Studenten, Ärzte, P olitiker oder Handwerker. Auch Frauen tummeln sich mehr und mehr auf den Trails, wie Profifahrer Andi Wittmann beobachtet. «Die Girls holen schnell auf», sagt der Deutsche. Die Zugehörigkeit definiert sich auch über die Codes der Sprache und des ganzen Lifestyles. Vom Kopfhörer bis zu den Spezialbremsen, von den Schrauben über Styles bis zum Sound und Speed – alles weckt Emotionen.
Und auch der Tourismus profitiert: Für Schweizer Win tersport orte hat sich mit dem Trendsport eine neue, durchaus willkommene Einnahmequelle im Sommer eröffnet. Der Kanton Graubünden hat sich als Bergkanton schon früh als Downhill-Destination etabliert. Und erntet jetzt die Früchte der Investitionen, vor allem Anfänger können auf der Lenzerheide ein dichtes Angebot an Trails nutzen. Die Anzahl der Gäste habe sich, so Marlen Rogenmoser, Marketingverantwortliche der Region, «von 53 746 im Sommer 2012 auf 81 299 im Sommer 2015 erhöht». Tendenz steigend! An die 50 Trails gibt es inzwischen, hier trifft man jedes Wochenende im Frühling und im Herbst Hunderte Biker an ihren Hot-Spots an – auf dem Pilatustrail in der Innerschweiz, dem Northshore in Engelberg, im Bikerpark in Verbier, auf dem Flowtrail in Leukerbad oder der atemberaubenden Freeride-Strecke auf dem Furkapass. Kopfvoran downhill und immer mit schön viel Dreck, versteht sich! September 2016 — Life! 23
MEDIZIN
Als wäre nichts gewesen Gerade erst hat sie den Gletschermarathon «Patrouille des Glaciers» gemeistert: Evelyne Janz führt ein durch und durch sportliches Leben. Und das mit einer künstlichen Hüfte. TEXT Martina Bortolani
24 September 2016 — Life!
Drei Wochen später sass sie in der Hirslanden Klinik Bois-Cerf bei Dr. Jacques Vallotton und wartete auf die Diagnose. Und tatsächlich, ihre böse Vorahnung bestätigte sich: Sie brauche ein künstliches Hüftgelenk, lautete der Rat der Ärzte! Für Janz, die aktive Frau, unvorstellbar. Ausgerechnet ihr musste das passieren. Wandern, Radfahren, Schwimmen, Skitouren – der Sport und ein gesunder Lifestyle hatten bislang ihr Leben bestimmt. Janz erreichte gar sportliche Leistungen wie eine 25-Jährige.
Evelyne Janz bei ihrer liebsten Freizeitbeschäftigung: Dem Bezwingen der Schweizer Alpen. Foto: mauritius images, Studio Patrick
D
er Schmerz überwältigte sie, er schoss ihr vom unteren Rücken bis ins Bein. Am liebsten hätte Evelyne Janz aufgeschrien. Auf Höhe der Valsorey-Hütte, südwestlich des Grand Combin auf 3030 Metern über Meer, gab ihr Körper eine unmissverständliche Botschaft von sich: «Es geht nicht mehr, deine Hüfte ist kaputt.» Gerade jetzt, während sie an der «Haute-Route», einer mehrtägigen Ski- und Schneeschuhtour teilnahm! Die 58-Jährigen sorgte sich um die Zukunft als Sportlerin.
THEMA
Eine Prothese für immer Schon heute sind künstliche Hüftgelenke besser als noch vor 15 Jahren. Doch noch immer ist ihre Haltbarkeit zeitlich begrenzt, sie müssen nach 15 bis 20 Jahren ausgetauscht werden. Weil das kostspielig ist und die Eingriffe die Patienten strapazieren, sucht die Wissenschaft nach der lebenslangen Hüftprothese. In der EU fliessen daher bis 2018 13 Millionen Euro Fördermittel in die Idee von «LifeLongJoints». Beteiligt an dem Forschungsprojekt sind unter anderen auch die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) sowie die Universität Zürich.
September 2016 — Life! 25
MEDIZIN Vorher: Künstliche Gelenke massgeschneidert
26 September 2016 — Life!
Während: Kleine Schnitte, kurze Operationen Der Patient wird in eine Vollnarkose versetzt. Dank minimal-invasiver Technik werden heute deutlich kürzere Schnitte gemacht, und das Gewebe wird schonender behandelt. So erfolgt ein ca. 5 bis 10 Zentimeter langer Hautschnitt seitlich an der Hüfte. Ein Verfahren, das der Pariser Arzt Frédéric Laude entwickelt hat, erlaubt den Zugang über die Leiste. Ziel ist es in beiden Fällen, den darunter liegenden Muskel so weit zu spreizen, dass der Chirurg direkte Sicht auf das Hüftgelenk hat. Der Hüftkopf wird mit einer gewebeschonenden Säge am Schenkelhals abgesetzt und entfernt. Mit einem speziellen Instrument platziert man die künstliche Pfanne und klemmt sie am Knochen fest. Je erfahrener der Operateur, desto idealer werden Gelenk und Beinlänge eingespielt. Zu den Komplikationen während der Operation zählen Verletzungen der Gefässe und Nerven. Sie sind aber mit unter 1 Prozent sehr gering. Statistisch gesehen, liegt die Lebenserwartung einer Total-Hüftprothese zu 90 Prozent bei mindestens 15 Jahren.
Nachher: Rasch belasten, bald nach Hause Schon zwei Tage nach dem operativen Eingriff darf das künstliche Gelenk belastet werden. In der Regel kann der Patient nach fünf Tagen die Klinik verlassen. In den ersten Wochen schont er sich und geht in der Regel an Krücken. Mittels Physiotherapie wird ein Geh- und Belastungstraining durchgeführt. Sportlich aktive Menschen werden individuell wieder trainiert. Der Erfolg einer Hüftprothese und die neu gewonnene Mobilität mit dem Gelenkersatz wird auch von der Qualität des Gewebes und der Fitness des Patienten mitbestimmt. Zu den häufigsten Nachbehandlungen gehören Einstellungen oder Nachoperationen einer nicht satt sitzenden Gelenkspfanne. Aber nur rund 3 Prozent aller Patienten müssen ein zweites Mal operiert werden.
Fotos: mauritius images
Dass sie an Arthrose litt, wusste die Lausannerin zwar schon länger, aber diese Schmerzen! Würde sie je wieder ihr gewohntes Leben führen können? Das Gespräch mit dem Spezialisten machte ihr Mut – «Sie werden wieder Sport machen, sich bewegen können und das ohne Schmerzen», versprach er ihr. Am 19. Juni 2012 war es dann so weit: Janz wurde auf der rechten Seite ein künstliches Hüftgelenk implantiert. Ein Jahr später – ebenfalls arthrosebedingt – ersetzte man ihr sogar noch ein Schultergelenk. Evelyne Janz befindet sich in guter Gesellschaft. Sie ist eine von gut 25 000 Personen im Jahr, denen künstliche Hüftgelenke implantiert werden. Tendenz steigend – die Anzahl der Eingriffe stieg seit 2009 um mehr als ein Drittel. Dicht gefolgt von Schulter- und Knieprothesen. Mit dieser Anzahl an Operationen liegt die Schweiz in den OECD-Ländern auf Platz eins. Jedes Jahr werden weltweit künstliche Gelenke im Wert von 14 Milliarden Dollar implantiert. Es ist der häufigste orthopädische Eingriff in der Altersklasse der 55- bis 85-Jährigen. Wobei das Durchschnittsalter bei 68 Jahren liegt. Während man in den USA die Prothese durchschnittlich 20 Jahre früher einsetzt, wird hierzulande gewartet, bis keine anderen Optionen wie Physiotherapie oder medikamentöse Therapien mehr bleiben. Und weil die Schweiz ein Land mit sportlich ausserordentlich aktiven Menschen bis ins hohe Alter ist, wird dieser Eingriff immer häufiger durchgeführt. Die Erwartungen an eine Operation (siehe Box) sind dementsprechend hoch, die Prognosen vielversprechend. Die orthopädische Medizin ist so weit fortgeschritten, dass Patienten mit künstlichen Gelenken nur mehr kleine Einschränkungen in Kauf nehmen müssen. Das ist ganz besonders wichtig für die derzeit super aktiven «Golden Agers», die gewohnt sind, sich zu bewegen und nichts mehr zu fürchten, als im Alter nicht mehr aktiv sein zu können. Solche eben wie
Wie stellt man ein Metallstück so her, dass es jenem des menschlichen Körpers möglichst nahe kommt und genau in den Körper passt? Heute wird häufig mit einer 3D-Technologie gearbeitet. Mittels eines Röntgenbilds und eines CT-Scans werden so Daten erzeugt, um die individuelle Morphologie (Struktur) des Patienten in 3D abzubilden und Implantate passgenau vorzubereiten. Eine Totalendprothese besteht aus folgenden Elementen: einem Schaft aus Titan, einer Gelenkschale aus Titan und einem Kugelkopf aus Keramik oder Chrom.
MEDIZIN So funktioniert das Hüftgelenk Das Hüftgelenk ist nach dem Knie das zweitgrösste und mitunter auch beanspruchteste Gelenk im menschlichen Körper. Damit wir uns mit ihm den ganzen Tag über geschmeidig bewegen können, sind die Hüftpfanne des Beckens und der runde Hüftkopf des Oberschenkelknochens mit einer Knorpelschicht überzogen. Dieser Gelenkknorpel des Kugelgelenks kann sich jedoch altersbedingt abnutzen. Überbelastung durch zu viel Sport, Übergewicht oder eine genetische Anlage können Grund für die sich bildende Arthrose sein. Der Gelenkverschleiss äussert sich typischerweise zunächst mit morgendlichen «Anlauf-Schmerzen» und steigert sich in starke Einschränkungen bei täglichen Bewegungen. Das Gefährliche: Unbehandelt kann Arthrose gar bis zur Invalidität führen.
Evelyne Janz. Oder auch jener, seit Jahrzehnten Tennis auf Wettkampfebene treibende 70-Jährige. Nachdem er jahrelang seine Arthrose bekämpft hatte, entschloss er sich, die schmerzende Hüfte ersetzen zu lassen. Mit gutem Gefühl und einer
gewissen Vorfreude. «Nach der Operation werden sie vollständig geheilt sein», verspricht Dr. Philipp Nufer, Facharzt für orthopädische Chirurgie der Klinik Hirslanden in Zürich. Operiert wird er Anfang November 2016, und auch für die Senio-
ren-Tennisweltmeisterschaft im nächsten Jahr hat er sich bereits angemeldet! Sein Optimismus ist angebracht. Die Erfahrungen der meisten Hüftpatienten sind ausgesprochen positiv. So auch die von Evelyne Janz. Drei Operationen und vier Jahre später kann sie über ihre anfänglichen Ängste vor der Operation herzlich lachen. Ihre Bedenken, wegen der Eingriffe nicht mehr Sport treiben zu können, stellten sich nicht nur als unbegründet heraus, Janz konnte ihre Leistungen sogar noch steigern. In diesem Jahr lief sie – schmerzfrei und erfolgreich – den Gletschermarathon «Patrouille des Glaciers» von Verbier nach Arolla. Heute weiss sie: «Ohne die Operationen wäre mein Leben total anders verlaufen.»
Anzeige
Biochemische Mineralstoffe nach Dr. Schüssler
Mein
sportlicher
Begleiter.
Magnesium phosphoricum Nr. 7 plus ✔ Zum Aufl Auflösen ösen und Trinken ✔ Geschmacksneutral ✔ Praktisch zum Mitnehmen
in
Ih
re
r
ke ie e th ger en o ss a L roraten. Aeprlife! D XXXMonatXXX 2016 — 27 d be Si
o
es
ich
MEDIZIN
Herzchen, Blümchen, Glitter, Glimmer: Die Fingernägel sind dank Shellac und Acryl längst zu Wechselkunstwerken mutiert. Doch ist der Lack ab, gibt es mitunter ein böses Erwachen. TEXT Birgitta Willmann
28 September 2016 — Life!
G
abriela M. war begeistert von ihren gepflegten Füssen. «Drei Jahre lang liess ich sie im Nagelstudio alle paar Wochen neu mit Gel überziehen», sagt die Angestellte. Doch irgendwann – sie war gerade von der Fusspflege gekommen – sah sie im Lack eine weisse Blase. Die neue Fusspflegerin, bei der sie sich schliesslich meldete, nahm den Kunststoff ab und sagte nur: «Oje! Sie haben einen Pilz.» Die 33-Jährige fiel aus allen Wolken. Nie hatte sie sich Gedanken darüber gemacht, wie es um die Nägel unter dem Lack bestellt sein könnte. «Sie sahen ja immer wunderbar schön und gepflegt aus.» Genau das aber, so Alexander Just, Dermatologe bei den Pallas Kliniken in Olten, ist das Problem: «Die Frauen haben die rosarote Brille auf und glauben, weil es alle machen, seien diese Nägel ungefährlich.» Doch der Mediziner sieht in
der Praxis auch die Schattenseiten der Kunstgebilde – wie zum Beispiel mechanische Beschädigungen der Naturnägel, Infektionen und Allergien. Bei Gabriela M. kamen gleich zwei unangenehme Symptome zusammen: «Durch einen kleinen Spalt im Lack waren Keime eingedrungen, ein Pilz konnte sich ausbreiten.» Die hässlichen Symptome waren Farbveränderungen und später «weisse Wolken auf dem Nagel». Zum anderen waren die Kunstnägel so hart, dass sie vom Schuh immer wieder aufs natürliche Nagelbett gedrückt wurden, was dort zu Wachstumsschädigungen führte. Dermatologen kennen die Probleme und warnen vor den Komplikationen. «Ein Nagel ist lebendig und nicht tote Materie, wie manche denken», sagt Just. Kunstnägel aber bestehen aus einem acrylhaltigen Gel, das unter UV-Licht gehärtet wird. Oft erneuern die Frauen das
Illustration: mauritius images
Der Lack ist ab
Gel alle paar Wochen, ohne den Natur nagel dazwischen atmen zu lassen und ihn zu pflegen. Mit der Zeit wird er des wegen weich und sensibel. Können dann noch durch entstandene Ritzen im Lack Keime eindringen, kommt es möglicher weise zu Pilzinfektionen, wie es Gabriela M. erlebt hat. «Und was auch immer mehr beobachtet wird», so Just, «sind Allergien auf Acrylate.» Die Folge: Kontaktekzeme an den Händen, die unschön aussehen, jucken und nässend sind. Der Dermatologe rät daher, die Kunst nägel kürzer zu halten, um ein Abbrechen oder Einreissen zu verhindern. Und er empfiehlt, den Naturnagel alle paar Monate wieder an die Luft zu holen und dann gut zu pflegen. «Das lohnt sich», sagt er, «denn ein kaputter Nagel braucht Mo nate, um sich zu regenerieren – manch mal wird er aber nie wieder so, wie er vor her einmal war.» Das weiss auch Gabriela M. «Meine Odyssee dauerte ganze zwei Jahre», sagt sie heute. Erst in diesem Som mer hat sie sich die Nägel zum ersten Mal wieder «konventionell» lackieren können. «Ich bin von Kunstnägeln geheilt.»
Shellac
■ Haltbarer, kratzfester Nagellack aus einer harzartigen Substanz, der sich ohne mechanische Einwirkung auch wieder abnehmen lässt. ■ Hält bis zu vier Wochen. ■ Wird unter UV-Licht gehärtet. ■ Kann zu Hause aufgetragen werden. · Wird er professionell aufgetragen, bestehen keine Gefahren. ■ Schützt den Nagel und fördert sogar sein Wachstum.
Gelnägel
■ Der Naturnagel dient lediglich als Fundament, auf den ein Gel aufgetragen wird. Dieses wird unter UV-Licht gehärtet und dann lackiert. ■ Der Naturnagel wird aufgeraut und anschliessend luftdicht mit einer Acrylmasse verklebt und geformt. ■ Extrem robust. Muss jedoch alle paar Wochen aufgefüllt werden. ■ Gefahr: Bei unsachgemässem Auftragen können Ritzen entstehen. Durch diese können Bakterien und Pilze den geschwächten Nagel befallen und Schädigungen auftreten.
Anzeige
JET M ITM A Z T CH G EWI N EN & N EN . SWIC A -BEN E V
DER BENEVITA-WETTBEWERB:
GEWINNEN SIE DOMINIQUE GISIN Ob Bewegung, Ernährung oder Wohlbefinden – die innovative BENEVITA Gesundheitsplattform unterstützt Ihren gesunden Lebensstil. Erfahren Sie mehr und gewinnen Sie mit etwas Glück einen unvergesslichen Skitag mit der Abfahrts-Olympiasiegerin Dominique Gisin in Engelberg – für Sie und eine Begleitung. swica-benevita.ch
WEIL GESUNDHEIT ALLES IST
ITA .CH
BEAUTY Runde Sache
Anti-Aging
Mia2 von Claricson Die elektrische Gesichtsreinigungsbürste reinigt nicht nur das Gesicht sechsmal gründlicher als unsere Hand, sondern lässt auch Pflegeprodukte besser einwirken. AuchPorenbild und Hautton erscheinen frischer und ebenmässiger. Für 189 Franken.
UltraMed Das Ultraschallgerät ist ein Anti-Aging-Gadget und sagt Falten und Cellulite den Kampf an. Es regt die Durchblutung an und stimuliert das Bindegewebe, wodurch wieder mehr Kollagen produziert wird. Für circa 280 Franken.
Falten ade
Haare weg
NuFace Trinity Das «Mini Facial Toning Device» sorgt mit Hilfe von Mikrostrom- sowie RotlichtLED-Technologie für eine merkliche Minimierung der Gesichtsfalten und eine angeregte Durchblutung. Erhältlich ab 300 Franken.
Philips Lumea Advanced Laser-Haarentfernung für zu Hause. Lichtimpulse sorgen dafür, dass störende Gesichts- und Körperhaare weniger rasch nachwachsen. Die kurzen Anwendungszeiten punkten! Ab 270 Franken.
Schön unter Strom Es summt und dröhnt im Badezimmer: Kaum eine Körperstelle, die man dank einem Gerät nicht noch besser pflegen oder reinigen kann. Unsere sechs Top-Stromer für mehr Schönheit und Gesundheit. TEXT Martina Bortolani
Neue Zellen
PMD Personal Microderm Das Mikrodermabrasionsgerät entfernt abgestorbene Hautzellen auf besonders schonende Weise. AluminiumoxidKristalle verbessern das Hautbild und lassen Pigmentstörungen und Narben verblassen. Verschiedene Aufsätze sind mit im Paket. Erhältlich ab circa 230 Franken.
30 September 2016 — Life!
Bissfest
Oral-B Genius 8000 Der neuste Streich aus dem Hause Braun: Das Design des CrossactionBürstenkopfs umschliesst jeden Zahn einzeln, und die oszillierenden, rotierenden und pulsierenden Bewegungen bekämpfen vorbildlich den Plaque. Ganzes Set: 230 Franken.
9 FRAGEN AN CARLO BERTOLINI
Check-up Drei Jahre war er Chef der Schweizer Schiedsrichter, 34 Jahre stand er als Spitzenschiedsrichter in den Diensten des Fussballs: Carlo Bertolini (51) hat schon knifflige Match-Entscheidungen treffen müssen. Zwischen 1994 und 2010 leitete er 249 NLA- und Super-League-Spiele. Seinen Rücktritt gab er 2015 bekannt. Seither arbeitet er als selbständiger Berater für Firmen mit Sportengagement.
1
Wo trifft man Sie beim Wintersport: auf der Skipiste oder beim Après-Ski? Definitiv auf der Skipiste. Alkohol trinke ich nicht, ich bin also nicht wirklich Après-Ski-tauglich.
Zum Beispiel regionale Antipasti, dann Pasta al dente, danach ein feiner Fisch im Salzmantel und anschliessend ein Tiramisù – am liebsten im Kreise vieler Freunde.
7
2
Was ist ein «abwärts schauender Hund»? Das tönt für mich schwer nach Yoga. Da muss ich aber passen, denn Beweglichkeit definiere ich eher über meinen Geist und weniger über den Körper.
Und im Sommer: Trifft man Sie eher im Lido in Ascona entspannt in der Sonne oder beim Wasserski? Rumliegen? Das ist gar nichts für mich! Ich bin manchmal fast schon hyperaktiv und muss ständig in Bewegung sein. Gesundheit und regelmässige Bewegung geben sich doch die Hand, wenn man älter wird.
8
Hand aufs Herz: Wurden Sie beim Schulsport früher sofort oder erst am Schluss in ein Team gewählt? Bei uns im Tessin wurde eher nach Sympathie als nach Talent gewählt (lacht). Wegen meinem grossen Kampfgeist und meinem Sinn für Kameradschaft wurde ich aber tendenziell schon am Anfang in ein Team geholt.
3
Wie meinen Sie das? Ich versuche, bewusst zu leben, ehrlich zu mir selber zu sein und eine gesunde Balance zu halten zu Gunsten meines persönlichen Wohlbefindens. Die Gesundheit ist vielleicht nicht immer alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.
Foto: ZVG
4
Sie wissen aber schon, wie Erholung funktioniert? Da ich mich beruflich unter anderem im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz engagiere, kenne ich mich mit dem Thema gut aus. Wer immer nur trainiert und sich dazwischen nicht genügend ausruht, geht das Ganze kontraproduktiv an. Begriffe wie «Work-LifeBalance» sind für mich also kein Chinesisch. Und daher: ja! Ich erhole mich durchaus regelmässig und gerne.
9
5
Eine Frage zu Ihrer Ernährung: Gesunde Dinkel-Teigwaren mit Vegi-Sugo oder eher ein währschafter Brasato al forno mit Polenta? Zweites! Fragen Sie weiter – mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen ...
6
Sie zählen also keine Kalorien? Ich verehre die italienische Küche mit ihren vielen kleinen Gängen, und diese ist per se leicht und bekömmlich.
Und heute? Nach Ihrer Karriere als Spitzenschiedsrichter bei hochrangigen Fussballspielen – sind Sie dem Fussball treu geblieben? Ich muss zugeben, ich war nie ein herausragender Fussballer. Heute gehe ich es daher auch etwas ruhiger an im Sport – und spiele leidenschaftlich gern Golf. Ich bin inzwischen sogar Captain im Golfklub Gerre in Losone – ein toller Sport. Um mich fit zu halten, trainiere ich aber nach wie vor regelmässig meine Kraft und Ausdauer. Ganz ohne Sport geht es in meinem Leben eben nicht. September 2016 — Life! 31
LIFESTYLE
Fusion-Fashion Ein weiterer Trend made in USA, der zu uns über den Grossen Teich schwappt. Sportbekleidung wird salonfähig! Der Name des Geniestreichs: Athleisure – eine Kombination aus Sport- und Freizeitkleidung. TEXT Birgitta Willmann
32 September 2016 — Life!
te fast sagen, sie wurden zum Herzstück einer Mode, deren Geheimnis in ihrem unglaublichen Komfort liegt: Dank hochgradiger Elastizität passen sie sich einem aktiven Lebensstil an, sind leicht zu kombinieren und zu pflegen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich der Markt zu regen begann. Da, wo das Angebot von traditionellen Anbietern wie Nike, Adidas oder Puma endet, etablieren sich Marken, die sich auf ein neues Käufersegment konzentrieren: Menschen mit einem sportlichen Lifestyle. «Du kannst in dieser Mode Yoga machen und den Rest des Tages in der Hose verbringen», sagt Megan und zeigt auf eine schicke schwarze Hose des amerikanischen Labels Michi. Andere amerikanische Labels sind etwa Alo Yoga, Alala oder Vimmia, und auch Londoner Hersteller wie Lucas Hugh mischen mit. Sie alle setzen auf qualitativ hochwertige, synthetische Materialien, schickes Design und hohen Tragekomfort. «Diese Mode ist stylischer als Sportmode und trotzdem funktional», sagt Megan. Auf dem Preisniveau von Zara oder H&M ist sie allerdings nicht zu haben. Dass die Schweiz durchaus marktreif für Athleisure ist, beweist auch Lululemon, welches kürzlich im Zürcher Oberdorf einen eigenen Store eröffnet hat. Das kanadische Label, das sich auf Yoga- und Fitnesskleidung spezialisiert hat, hat einen
raketenhaften Aufstieg hinter sich und macht weltweit 2 Milliarden Dollar Umsatz – mit einem Reingewinn von 266 Millionen Dollar. Zwar liess LululemonCEO-Laurent Potdevin kürzlich in einem Interview verlauten, die Marke sei keineswegs «athleisure» – dem steht aber der Fakt gegenüber, dass auch Lululemon für den Alltag schneidert. Und für alle anderen ist es ganz sicher ein Signal dafür, wie sich die Marke in der Schweiz etabliert. «Wir sind gespannt, wie der Markt reagiert», sagt denn auch Megan Herak Baron.
Aktuelle Vertreterin des AthleisureTrends: Model Gigi Hadid.
Foto: Ellin Anderegg
Sport-Leggings und Hoodies im Büro? «Warum nicht?, sagt Megan Herak Baron (36), «wenn das Material hochwertig, die Schnitte gut sind, kann das – clever kombiniert – fantastisch aussehen.» Die Amerikanerin, die seit einem Jahr in der Schweiz lebt und in New York unter anderem für Bloomingdale’s, zuletzt aber für eine grosse Fitnesscenter-Kette gearbeitet hat, vermisst hierzulande einen Modetrend, der sich in den USA längst etabliert hat. «Athleisure», sagt sie, «findet in der Schweiz noch nicht wirklich statt.» Deswegen ist sie nun dabei, mit ihrem Unternehmen Sport.Les (www.sportles.info) in den USA längst bekannte Marken in die Schweiz zu holen. Athleisure, eine Fusion von «Athletic» und «Leisure», also Sport und Freizeit, ist eine Mode, die sich bei den Frauen aus dem Yoga-Boom heraus entwickelt hat. «Dass Sportkleidung, vor allem Leggings, auch nach dem Sport getragen wird, haben wir in New York etwa seit 2004 beobachtet», sagt Megan Herak Baron. Freilich waren es zunächst junge Frauen, die den Gang ins Yoga-, Pilates- oder Fitnessstudio zu einem festen Bestandteil ihres Alltags machten und schon bald begannen, die sportliche Kleidung auch ausserhalb des Studios zu tragen. Und plötzlich erlebten auch die schon tot geglaubten Leggings ein Revival: als Fitness-Pants. Man könn-
Florales Multitalent
Früher schnöde unifarben, heute mit coolen floralen Prints, Streifen und Cut-outs versehen. Die hochwertigen Lima-Leggings von Lucas Hugh sehen zu Strickpullover und Boots genauso stylisch aus wie zu Sportschuhen und T-Shirt. Für 245 Franken bei www.vestibule.ch
Ins Netz gegangen
Auch die Sportoberteile haben ihr verstaubtes Image längst abgelegt. Dank Netzeinsatz wird das Michi NYC Galvanized Tank mit Lederhose und High Heels auch am Abend tragbar. Für 118 Franken bei sport.les by Vestibule.
Kaum zu toppen
Athleisure on point!
Schwarze Yoga-Pants in Bikeroptik (von Alo Yoga für 128 Fr.), Top mit MilitaryMuster (Lululemon, 65 Fr.), stylische Lederjacke (Only, 50 Fr.) und farblich passende Laufschuhe (Nike, 149 Fr.).
Unerotische Sport-BHs waren gestern. Heute trägt man hübsche Tops, die auch beim Einkaufsbummel in der City eine gute Figur machen. Lederjacke drüber, und los gehts! Von Lululemon für 78 Franken.
Klassischelegant
Ideal für entspanntes Yoga oder Schwitzen auf dem Laufband, genauso wie zu schwarzer Hose und Blazer beim After-Work-Drink. Schlichtes weisses Langarmshirt von Alo Yoga bei vestibule.ch für 108 Franken.
WISSEN
Grosis Hausapotheke
Weshalb immer teure Medikamente und Salben? Grossmutters Hausmittel wirken häufig genauso gut. Sie sind in fast jedem Haushalt vorhanden – und zudem weit günstiger. Zehn wertvolle Gewächse und ihre Wirkung: TEXT Flavian Cajacob
Artischocke
Nelke
Schon Griechen und Römer wussten um die verdauungsfördernde Wirkung des Distelgewächses. Regelmässiger Verzehr hilft bei Kreislaufproblemen und hohem Cholesterinspiegel. Zudem sorgt die Artischocke für ein rasches Völlegefühl – ideal also für alle, die abnehmen wollen.
Zahnschmerzen in den Griff bekommen, mit der Kraft der Gewürz nelke! «Nägeli» lutschen oder zwischen die Zähne klemmen. Der enthaltene Wirkstoff Eugenol wirkt antibakteriell und örtlich betäubend. Ersetzt den Gang zum Zahnarzt allerdings nicht, schiebt ihn nur auf.
Ingwer
Johanniskraut Der Winterdepression liegt meist ein Lichtmangel zugrunde. Schon Paracelsus wusste: Johanniskraut hilft, die Trübsal zu vertreiben. Die Wirkung stellt sich allerdings erst nach zwei bis drei Wochen ein – also am besten schon im Herbst mit der Kur beginnen! 2 gehäufte Teelöffel Johanniskraut mit 2,5 dl kaltem Wasser mischen und zum Sieden bringen. 10 Minuten ziehen lassen. 2 bis 3 Tassen täglich trinken.
Karotten Die orangene Alleskönnerin. Sie schärft den Blick, beugt vorzeitiger Hautalterung vor und hilft mit, die schädliche Wirkung freier Radikaler zu verhindern. 34 September 2016 — Life!
Randen
Brennnessel Pickel ade! Einzelne Mitesser mit einer Tinktur aus frisch aufgegossenem Brennnessel-Tee abtupfen. Oder Gesicht einfach 15 Minuten über Dampfbad aus Brenn nessel-Tee halten. Die Poren werden geöffnet, die Schweissproduktion angeregt und die Entzündung vermindert.
Zwiebel Die schwefelhaltigen Senföle der Zwiebel wirken schleimlösend und desinfizierend. Zwiebelscheiben fünf Minuten in einem halben Liter Wasser kochen. Absieben und den Sud heiss trinken. Schmeckt zwar nicht, aber hilft effektiv gegen Husten. Oder Zwiebelwürfeli in ein Tuch einwickeln und im Ofen erwärmen, bis sie schön weich sind und deutlich zu riechen sind. Sorgfältig aufgelegt, schaffen die Zwiebelwickel bei Ohrenschmerzen Abhilfe.
Wirkt nicht nur appetitanregend und blutdrucksenkend, sondern lindert auch den Hustenreiz. Und so gehts: Rande aushöhlen und mit Kandiszucker füllen. Umgedreht in eine Schale legen und bei Zimmertemperatur ziehen lassen. Der dickflüssige Saft, der entsteht, löst den Schleim und stoppt den lästigen Husten.
Löwenzahn Von Gärtnern als Unkraut verschrien, in der Volksmedizin äusserst beliebt. Löwenzahn hilft zum Beispiel gegen Warzen. Betroffene Stelle täglich mit der Löwenzahnmilch betupfen und trocknen lassen. Regelmässig wiederholen.
Vanille Schon die alten Ägypter setzten auf die Vanilleschote als zuverlässiges Mittel gegen Kopfschmerzen. Wie bei der Nelke wirkt der Inhaltsstoff Eugenol schmerzlindernd, zudem weitet er die Gefässe. 1 Teelöffel reines Vanille-Extrakt verdünnt mit 2 dl Wasser einnehmen. Soll Kopfschmerzen sogar langfristig beseitigen.
Foto: mauritius images
Bekämpft Übelkeit und Brechreiz. 1 daumengrosses Stück Ingwer kleinhacken und mit 1 Tasse heissem Wasser übergiessen. 8 Minuten ziehen lassen, mit etwas Honig trinken. 3-mal täglich wiederholen. Die ätherischen Öle im Ingwer beruhigen die Magenbewegungen. Tipp: Ingwer kauen hilft gegen Reisekrankheit!
Maximilian sorgt für die grosse Überraschung. Sehen Sie, wie er seine beiden Grossväter im Zirkus verblüfft und teilen auch Sie uns Ihren Wunsch mit: www.blick.ch/wunsch Heute ist alles drin.
W e So ltwe nd it l er im -Ed iti iti ert on e !
SWISSAIR 145
Eine kostbare Erinnerung an den letzten Flug der Swissair Mit Flug SR145 São Paulo nach Zürich auf dem Zifferblatt • Präzises Quarz-Uhrwerk • Stoppuhr-Funktion • Aus bestem Edelstahl • Hochwertiges Saphirglas • Wasserdicht bis 5 bar • Jede Uhr wird auf der Rückseite einzeln nummeriert • Sportliches Metall-Armband • Weltweit limitierte Sonder-Edition • Offiziell lizenziertes Produkt
Durchmesser: ca. 4 cm
EXKLUSIV-BESTELLSCHEIN
Einsendeschluss: 31. Oktober 2016
55974
✃
120-Tage-Rücknahme-Garantie
❒ Ja, ich bestelle die Armbanduhr “Swissair 145” Bitte gewünschte Zahlungsart ankreuzen Ich wünsche ❒ eine Gesamtrechnung ❒ Monatsraten ❒ Ich bezahle per MasterCard oder Visa
Gültig bis:
Vorname/Name
(MMJJ)
Sonder-Edition anlässlich des letzten Linienflugs der Swissair Vor fast 15 Jahren, am Ostermontag, dem 1. April 2002, landete in Zürich der letzte Swissair-Linienflug: der SR145 aus São Paulo. Mit der weltweit limitierten Armbanduhr “SWISSAIR 145“ würdigen wir diesen letzten Swissair-Flug, zurück in die Heimat. Die Armbanduhr besticht durch Ästhetik, ein präzises Quarz-Uhrwerk mit Stoppuhr-Funktion und einen bleibenden Erinnerungswert. Sie wird aus bestem Edelstahl gefertigt, und auf dem Zifferblatt wird noch einmal der letzte Flug von São Pau-
lo nach Zürich gezeigt. Nutzen Sie diese einmalige Gelegenheit, sich ein Exemplar der Sonder-Edition “SWISSAIR 145“ rechtzeitig zu sichern. Beachten Sie jedoch, dass die Reservierungen strikte in der Reihenfolge des Bestelleinganges bearbeitet werden. Produktpreis: Fr. 279.90 oder 3 Raten à Fr. 93.30 (+ Fr. 11.90 Versand und Service)
Bitte in Druckbuchstaben ausfüllen
Offiziell lizenziertes Produkt
Strasse/Nummer PLZ/Ort E-mail Unterschrift
Telefon
Auf der Rückseite werden die Nummern einzeln graviert
Inklusive gediegener PräsentationsBox und Echtheits-Zertifikat
www.bradford.ch fb.com/BradfordExchangeSchweiz
Bitte einsenden an: The Bradford Exchange, Ltd. Jöchlerweg 2 • 6340 Baar
Mit Datums-Gravur an der Gehäuseseite
Für Online-Bestellung: Referenz-Nr.: 55974
The Bradford Exchange, Ltd. • Jöchlerweg 2 • 6340 Baar Tel. 041 768 58 58 • Fax 041 768 59 90 • e-mail: kundendienst@bradford.ch