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GENERATION E Das BMW Magazin zum Julius Bär Swiss E-Prix 2019


TEILEN SICH MEHR ALS NUR DIE STRECKE. ZWEI FAHRZEUGE, EIN SPIRIT: DER BMW i8 UND DER BMW iFE.18. BMW i8 Coupé, 1.8 l/100 km, 14 kWh/100 km, CO2-Emissionen 42 g/km, CO2-Emissionen Treibstoff- und/oder Strombereitstellung 29 g/km, BÄ 3,3 l/100 km, Energieeffizienzkategorie A. ø aller immatrikulierten Neuwagen in der Schweiz 137 g CO2/km.



EDITORIAL

Liebe Leserin, Lieber Leser Es war der perfekte Start: Erstes Rennen, erster Sieg in der Formel E für BMW. Das freut uns besonders, weil bei keinem anderen Projekt bei BMW der Technologie­ transfer zwischen Rennsport und Serie so unmittelbar ist. Das Wettbewerbsumfeld in der ABB FIA Formula E Championship ist ein perfektes Versuchslabor für die Serien­ entwicklung. Zur Mobilität der Zukunft gehört aber mehr als nur die Elektromobili­ tät. Es geht auch um neue Mobilitätsange­ bote und -dienstleistungen. Aus diesem Grund baut die BMW Group Switzerland ihr Angebot in diesem Bereich konsequent aus, setzt auf Kooperationen sowohl mit etablierten Unternehmen als auch mit Start-Ups. Die Ziele: Weniger Emissionen, weniger Stau, mehr Sicherheit und Effizienz. Begleiten Sie uns auf unse­ rem Weg. Wir würden uns freuen.

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In der Formel E angekommen

Rennfahrer António Félix da Costa über das neue BMW i Andretti Team, die Zukunft der Elektromobilität und seine Vorfreude auf den Julius Bär Swiss E-Prix in Bern.

Ihr Paul de Courtois, President und CEO BMW Group Switzerland

Impressum Das BMW Extra zum Julius Bär Swiss E-Prix in Bern erscheint als Gratis­ beilage in SonntagsBlick, L’illustré und Il Caffè. Verlag und Redaktion Ringier AG, Brühlstrasse 5, 4800 Zofingen Redaktions­ leitung Fabian Zürcher (Brand Studio) Koordination für die BMW (Schweiz) AG Miranda Amsler, Oliver Peter, Sandro Kälin, Lilian Prachoinig, Andrea Perl Redaktion Timothy Pfannkuchen, Max Fischer, Lukas Rüttimann Produktion Alice Massen (Brand Studio) Gestaltung Dominique Signer Korrektorat Regula Osman, Kurt Schuiki Bildbearbeitung Ringier Redaktions-Services Geschäfts­ führer Alexander Theobald Vermarktung/Chief Revenue Officer Thomas Passen Druck Swiss­printers Zofingen Herausgeber Ringier AG, 4800 Zofingen Bekanntgabe von namhaften Beteiligungen der Ringier AG i. S. von Art. 322 StGB: cash zweiplus ag, DeinDeal AG, Energy Schweiz Holding AG, Energy Bern AG, Energy Zürich AG, Energy Broadcast AG, Geschenkidee.ch GmbH, Infront Ringier Sports & Entertainment Switzerland AG, JobCloud AG, JRP Ringier Kunstverlag AG, MSF Moon and Stars Festivals SA, Ringier Africa AG, Ringier Axel Springer Media AG, Ringier Digital AG, Ringier Digital Ventures AG, SMD Schweizer Mediendatenbank AG, The Classical Company AG, Ticketcorner Holding AG, Ringier France SA (Frankreich), Ringier (Nederland) B.V. (Holland), Ringier Pacific Limited (Hong Kong), Ringier China (China), Ringier Vietnam Company Limited (Vietnam), IM Ringier Co., Ltd. (Myanmar), RIM Lifestyle Co., Ltd. (Myanmar)

4  JUNI 2019 – BMW EXTRA

Fotos: Daniel Reinhard, Andreas Beil, Phil Schumacher, Thomas Buchwalder, BMW; Titel: Daniel Reinhard

PS: In der Formel E rechnet man eher mit Kilowatt. Die maximale Leistung des BMW-E-Rennwagens beträgt 250 kW (umgerechnet 340 PS).

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Neuer Einsatz, alte Stärke

Autobatterien erhalten bei BMW ein zweites Leben. Als Stromspeicher werden sie mit Erfolg in der Industrie und für das Stromnetz eingesetzt.

Offensive mit E-Power

Noch mehr Modelle, noch mehr Möglichkeiten, noch mehr Reichweite. BMW setzt auf Strom und elektrifiziert seine Flotte konsequent weiter.

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INHALT

Virtuelle Testfahrt Ohne Simulator-Training kein Rennen. In der Schaltzentrale des BMW i Andretti Teams lernen die Fahrer jeden Abschnitt der jeweiligen Strecke sowie mögliche Hindernisse kennen.

10 Starkes Duo

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Elektrisch bis vor die Haustür. BMW kombiniert in seiner ab Juni erhältlichen Sonderedition BMW i3s San Marino Edition seinen bekannten Elektro-Pionier i3 mit dem wendigen E-Scooter Micro.

26 Smart City Zug Warum vernetzte und intelligente Städte in der Schweiz bald Realität werden und was die Unternehmen BMW, Deloitte, SAP und V-ZUG hierfür bereits planen und schon umgesetzt haben.

11

Kilowatt statt Pferdestärken

Alle Teams und Elektro­ renner inklusive Hintergrundinfos zur bisherigen Saison im Überblick.

BMW EXTRA – JUNI 2019  5


JULIUS BÄR SWISS E-PRIX

António Félix da Costa kämpft für BMW i Andretti Motorsport in der ABB FIA Formula E Championship um den Titel. Warum es ihm dabei mehr als nur um Siege geht, erklärte er in München. António, über den Alltag eines Formel-EPiloten weiss man noch nicht sehr viel. Klären Sie uns doch bitte auf. Zuerst möchte ich sagen, dass ich sehr glücklich bin in meinem Job. Wie viele Leute können von sich behaupten, dass sie ihren Traum leben? Ich fühle mich privilegiert. Auf der anderen Seite beinhaltet der Job sehr viel harte Arbeit. Unser Leben besteht nicht nur aus Champagner und Glamour. Man muss fit sein, körperlich und geistig. Viele Flüge, viele Verpflichtungen, viele Tests. Welche Unterschiede zur Formel 1 sehen Sie? Keine grossen. F1-Fahrer haben zehn Rennen mehr pro Jahr, aber ich fahre für BMW auch andere Rennen, wie zum Beispiel die 24 Stunden von Le Mans im vergangenen Jahr. Deshalb komme ich am Ende sogar auf mehr. Natürlich verfügt die Formel 1 über sehr viel mehr Ressourcen, vor allem was Testfahrer angeht. Sie absolvieren einen Grossteil der Arbeit für die Piloten im Simulator. Wir machen alles selber. Wir haben Ihnen am Simulator zuschauen dürfen. Das hat ein bisschen an ein Videogame erinnert. Nur Spass war das aber

sicher nicht, oder? (lacht) Nein. Wir sind heute im Simulator die Qualifying-Runden für das Rennen in Paris gefahren und haben dabei unterschiedliche Reifen- und TemperaturSettings geprobt. Soeben habe ich die Simulation eines kompletten Rennens absolviert: 45 Minuten plus 1 Runde für das kommende Wochenende. Zentral ist unsere Effizienz-Strategie: An welchen Stellen können wir am besten Energie sparen, wo kann ich sie effizient ein­ setzen? Und so weiter. Wir üben jedes Szenario, damit wir im Rennen vorbereitet sind. In der Formel E geht es nicht nur ums Schnellfahren, sondern auch um die Energieeffizienz. Wie wichtig ist Ihnen dieser Aspekt? Um die Effizienz dreht sich alles. Die erste Priorität ist es, effizient zu sein. Die zweite, schnell zu sein. Dabei hilft uns, dass BMW einen extrem effizienten Antriebsstrang entwickelt hat. Ich bin überzeugt: Ohne diesen Antrieb müsste ich mich viel stärker auf den Verbrauch konzentrieren. Mit dem BMW iFE.18 kann ich schnell und gleichzeitig sehr effizient fahren. Wie sieht es mit Effizienz in Ihrem Privatleben aus? Man hört, Sie hätten Benzin im Blut. Die Formel E hat mich diesbezüglich viel gelehrt. Kürzlich gab es in meiner

6  JUNI 2019 – BMW EXTRA

Heimat einen Streik der Ölzulieferer, danach gab es drei Tage lang kein Benzin in Portugal. Ich habe mir einen Sport daraus gemacht, mit meinem BMW Plug-in-Hybrid aus 100 Kilometern Reichweite das Doppelte zu machen. Es hat geklappt, und ich hatte erst noch eine Menge Spass dabei. Ihr Start in der Formel E war traumhaft: erstes Rennen, erster Sieg. Das war fantastisch. Dieser Tag war der Höhepunkt einer dreijährigen Reise mit BMW und Andretti. Von aussen scheint alles einfach: ein Team mit zwei grossen Namen. Doch die Teams in der Formel E liegen alle sehr nah beieinander. An diesem Tag hat alles perfekt geklappt, und das war das Resultat von drei Jahren optimaler Vorbereitung. Davon zu träumen, ist einfach. Es zu schaffen, ist der schwierige Teil. Sie haben Chancen, Champion zu werden. Was muss passieren, damit es klappt? Der Titel ist das Ziel, klar. Aber dafür müssen viele Dinge zusammenkommen. Ausserdem ist die Formel E Stand heute so ausgerichtet, dass der Show-Aspekt 

Persönlich

António Félix da Costa (27) wurde in Lissabon geboren und stammt aus einer Rennfahrerfamilie. Da Costa trat 2012 und 2013 in der Formel Renault an. Von 2014 bis 2016 fuhr er in der DTM. 2014 startete er in der FIA Formel E – zuerst bei Aguri, dann bei Andretti und seit der Saison 2018/19 beim neu gegründeten Team BMW i Andretti Motorsport.

Foto: BMW

«ES DREHT SICH UM EFFIZIENZ»



JULIUS BÄR SWISS E-PRIX

 nicht zu kurz kommt, und das beeinflusst die Meisterschaft. Zum Beispiel müssen wir Topfahrer als Erstes auf den noch grünen (d. h. sauberen – Red.) Track, was im Qualifying ein Nachteil ist. Denn die Strecke wird im Laufe des Qualifyings immer schneller. Wir haben deshalb acht Fahrer innerhalb von wenigen Punkten, das Titelrennen ist extrem eng. Ist das nicht unfair gegenüber den guten Piloten? Das entscheidende Kriterium ist, dass es für die Zuschauer spannend ist. Die Rennen sind so ausgelegt, dass das Publikum auf seine Kosten kommt. Für die Fans ist das toll, für uns Fahrer nicht immer. Es macht aber keinen Sinn, sich zu beklagen, die Regeln sind ja für alle gleich. Man muss es verstehen, akzep­tieren und als Aspekt begrüssen, der letztlich der Formel E weiterhilft. Schmälern solche Aspekte das Ansehen der Formel E? Müssen Sie sich rechtfertigen, weil Sie kein «richtiger Rennfahrer», sondern «nur» Formel-E-Fahrer sind? Vielleicht am Anfang; das ist aber ganz normal. Ich habe früher sogar selbst so gedacht. Doch die Formel E steht für viele Dinge: Sie ist eine Plattform für Hersteller, um Antriebsstränge für elektrische Fahrzeuge zu entwickeln und die Technologie auf die Strasse zu bringen. Sie dient aber auch dazu, E-Autos cool zu machen. In der Formel E gibt es spektakuläre E-Boliden, die den Zuschauern eine tolle Show bieten. Das hilft dem Ansehen von elektrischen Fahrzeugen im Alltag ganz direkt. Dieser Prozess wird in den nächsten drei, vier Jahren rasant weitergehen. Wenn Reichweiten und Effizienz sich weiter erhöhen, wird der Siegeszug der E-Mobilität unaufhaltbar sein. In meinen Augen sind Formel-EWagen jetzt schon die schönsten Rennautos, die es gibt. 8  JUNI 2019 – BMW EXTRA

«In meinen Augen sind Formel-EWagen jetzt schon die schönsten Rennautos, die es gibt.»

Das sagen Sie als ehemaliger F1-Fahrer? Zumindest war ich sehr nahe dran. Ich war Reservefahrer für Red Bull, als ich beim Team Andretti eingestiegen bin. Ich kann mich noch gut erinnern, wie der eine oder andere Formel-1-Fahrer damals die Formel E belächelt hat. In den vergangenen drei Jahren hat sich das grundlegend geändert. Heute weiss ich, dass die Formel-1-Stars alle unsere Rennen verfolgen. Die Wertschätzung ist heute absolut gegenseitig. Begrüssen Sie den Festival-Charakter der Formel-E-Rennen mit dem ganzen Rahmenprogramm? Für uns Fahrer ist es manchmal etwas viel für den Kopf. Aber wir akzeptieren das als Teil der Show. Es soll ein schöner Tag für alle sein. Schliesslich fahren wir unsere Rennen im Herzen der Stadt. In New York waren wir 20 Minuten von Manhattan weg, in Paris wenige Hundert Meter vom Eiffelturm entfernt, in Zürich unmittelbar beim See. Bei uns muss man nicht stundenlang in die Pampa raus­ fahren, um ein Rennen zu sehen. Und


«EINFACH NUR WAHNSINN» BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt zieht für uns ein Zwischen­ fazit und verrät, wie BMW-Kunden direkt von der Formel E profitieren. Die aktuelle Saison ist die erste für BMW i Andretti Motorsport in der Formel E. Wie lautet Ihr bisheriges Fazit? Ich bin mit den Leistungen sehr zufrieden. Dass António Félix da Costa nach mehr als der Hälfte aller Saisonrennen in der Spitzengruppe der Fahrerwertung liegt, zeigt, dass sowohl unser BMW iFE.18 mit seinem BMW i Antriebsstrang als auch das neu aufgestellte BMW i Andretti Motorsport Team aus dem Stand sehr konkurrenzfähig in unserer ersten Saison unterwegs sind. António Félix da Costa holte mit seinem BMW i Andretti Team bereits beim ersten Rennen der Saison den Sieg.

wir machen keinen Lärm. In Singapur können die Menschen wegen des F1-Rennens nicht schlafen. Wir sind viel freundlicher – nicht nur gegenüber der Natur, sondern auch gegenüber der Bevölkerung.

Fotos: Joe Portlock / LAT Images, Andreas Beil

Wird die Formel E die bessere Formel 1? Ich denke nicht, dass die Formel 1 und die Formel E miteinander konkurrieren sollten. Die F1 wird meiner Meinung nach die Königsklasse bleiben. Aber es sollte stärker um die Fahrer, weniger um die Wagen gehen. In der F1 hat es tolle Piloten, die keine Chance haben. In der Formel E sind die Rennen ausgeglichener. Da gewinnen nicht immer nur die gleichen zwei, drei Fahrer. Ist die Formel 1 für Sie noch ein Ziel? Nein, ich bin 27 und zu alt. Kommt dazu: Ich bin ein loyaler Mensch. BMW Motorsport hat mir eine Chance gegeben, und das vergesse ich nicht. Ausserdem hat sich die Formel E grossartig entwickelt und steht erst am Anfang. Ich freue mich auf alles, was noch kommt.

Das erste Rennen brachte gleich den ersten Sieg – wie war das für Sie als erfahrener Rennsportfachmann? Das war einfach nur Wahnsinn! Bei unserem Premierenrennen in der Formel E mit neuem BMW i Antriebsstrang, neuem Fahrzeug und neu formiertem Team gegen deutlich erfahrenere Mitbewerber sofort zu gewinnen, war so natürlich nicht zu erwarten. Sagen Sie uns, weshalb sich ein Formel-E-Pilot nicht hinter einem Kollegen aus der Formel 1 oder der DTM verstecken muss. Oder muss er das? Unsere Formel-E-Fahrer müssen sich hinter niemandem verstecken. Sowohl António als auch Alex haben in vielen Rennserien ihre Extraklasse nachgewiesen. Nun stehen sie als Rennfahrer vor einer neuen Herausforderung, denn die Formel E verlangt von ihnen viel mehr als nur schnell zu fahren. Faktoren wie Strategie und Energiemanagement sowie das extrem kompakte EintagesRennformat auf engen Stadtkursen erfordern eine ganz andere Herangehensweise. Die Formel E gilt als Versuchslabor für den Technologietransfer zwischen Motorsport und Serienproduktion. Können Sie uns Beispiele nennen? Dieselben Ingenieure, die die Serienantriebe für die BMW i Modelle entwickeln, arbeiten auch am Antriebs­­strang des Formel-E-Fahrzeugs. Die Zusammenarbeit von Rennsport- und Serienabteilung funktioniert in beide Richtungen. Zum Beispiel kommt die Steuerungssoftware auf der Hochvolt-Seite, die den E-Motor nach dem Inverter ansteuert, genauso im BMW iFE.18 wie im BMW i3 zum Einsatz. Jeder BMW i Kunde profitiert so von unseren Fortschritten im Rennsport. BMW EXTRA – JUNI 2019  9


Schaltzentrale für die kommenden Rennen: António Félix da Costa im Renn-Simulator des BMW iFE.18 in München.

PER SIMULATION ZUM ERFOLG E

s sieht ein bisschen aus wie in Cape Canaveral. Überall blinken Computer, Männer mit Kopfhörern sitzen hoch­ konzentriert vor Bildschirmen und werfen mit Fachbegriffen um sich. Hinter der Glas­ scheibe jedoch blickt man nicht etwa auf eine startklare Rakete, sondern auf einen Rennsimulator, der an eine überdimen­ sionale VR-Variante eines F1-Videogames erinnert: Die beiden BMW i Andretti-Fahrer António Félix da Costa und Alexander Sims steigen – beide in kurzen Hosen, aber mit Helm und Nackenschutz – in den simulier­ ten BMW iFE.18 und bereiten sich auf den Julius Bär Swiss E-Prix vor. Spass steht für sie dabei nicht an erster Stelle. Die Fahrer gehen ans Limit und darü­ 10  JUNI 2019 – BMW EXTRA

ber hinaus und testen so die Reaktionsschnel­ ligkeit und Kreativität ihrer Ingenieure fürs Rennen. Tatsächlich findet der Löwenanteil der Testarbeit im Simulator statt. Set-upVarianten, Wetter, Safety Car, Energiema­ nagement, Angriffe – ohne hochentwickelte Simulatoren wie bei BMW Motorsport in München sind Triumphe in der ABB FIA Formula E Championship nicht möglich. Der kurze Kurs des nächsten Rennens in Paris stellt das Team vor Herausforderungen. Ohne lange Geraden und mit nur wenigen Schlüsselstellen sind sowohl das Überholen wie auch das Energiesparen schwierig. «Eine gute Start-Position ist bei diesem Rennen alles», sagt Race Engineer Valentino Conti. Umso wichtiger ist das Training in München.

Denn der Simulator ist sozusagen die Schalt­ zentrale von BMW i Andretti, hier werden nicht nur alle Daten erfasst und analysiert, sondern auch die Rennstrategie festgelegt. «Es ist für mich als Neuling extrem wertvoll, im Simulator ein Gefühl für das Rennen zu bekommen», sagt Formel-EDebütant Sims. Tatsächlich bildet der Simu­ lator viele Parameter so realitätsnah wie möglich ab. Das gilt auch für die Hardware: Sitzposition oder Bedienelemente entspre­ chen eins zu eins der Realität. So lassen sich Dinge testen, die man sonst nicht oder nur mit viel Aufwand ausprobieren kann. Nicht nur bei BMW i Andretti gilt in Sachen Formel E deshalb das Motto: Gut simuliert ist halb gewonnen.

Fotos: Thomas Buchwalder

Simulator-Training ist mehr als Racing wie im Videogame. Bei BMW Motorsport München wird der Grundstein für Siege gelegt.


TEAMS UND FAHRER Audi Sport ABT Schaeffler

Das Team ist ein Formel-E-Gründungsmitglied, seit letzter Saison stellen die Deutschen den Audi-Werksrennstall und sind Titelverteidiger in der Team-WM. Mit Di Grassi gab es 2017 zudem den Fahrer-Titel.

66

11

66 Daniel ABT (26), Deutschland 11 Lucas DI GRASSI (34), Brasilien

28

27

28 António Félix DA COSTA (27), Portugal 27 Alexander SIMS (31), Grossbritannien

36

25

36 André LOTTERER (37), Deutschland 25 Jean-Éric VERGNE (28), Frankreich

2

4

2 Sam BIRD (32), Grossbritannien 4 Robin FRIJNS (27), Holland

7

6

7 José María LÓPEZ (35), Argentinien 6 Felipe NASR (26), Brasilien

5

17

5 Stoffel VANDOORNE (27), Belgien 17 Gary PAFFETT (38), Grossbritannien

64

94

64 Jérôme D'AMBROSIO (33), Belgien 94 Pascal WEHRLEIN (24), Deutschland

16

8

16 Oliver TURVEY (32), Grossbritannien 8 Tom DILLMANN (30), Frankreich

23

22

23 Sébastien BUEMI (30), Schweiz 22 Oliver ROWLAND (26), Grossbritannien

20

3

20 Mitch EVANS (24), Neuseeland 3 Alex LYNN (25), Grossbritannien

19

48

19 Felipe MASSA (37), Brasilien 48 Edoardo MORTARA (32), Schweiz

BMW i Andretti Motorsport

Die Münchner stiegen neu als Werksteam ein. Und wie! BMW gewann mit Da Costa sogleich das Auftaktrennen in Riad. BMW übernahm den Platz des Andretti-Teams, das aber weiterhin Teil des Projekts ist.

DS Techeetah Formula E Team

Der Rennstall gehört einer chinesischen Investment-Firma und wurde mit Jean-Éric Vergne letzte Saison Weltmeister. Den Antrieb liefert neu der französische Autobauer DS aus dem PSA-Konzern (Citroën, Opel).

Envision Virgin Racing

Nach seinem erfolglosen Formel-1-Abenteuer stellte Virgin-Besitzer Richard Branson eines der Formel-E-Gründerteams. Auf die aktuelle Saison wechselten die Briten beim Motorlieferanten von DS zu Audi.

Geox Dragon

Das Team gehört Jay Penske, Sohn der US-Rennsportlegende Roger Penske. Ab der kommenden Saison übernimmt das Porsche-Werks­ team mit dem Schweizer Neel Jani als Pilot den Platz von Dragon.

HWA Racelab

Ein neues Team, hinter dem aber Mercedes steckt. Die Stern-Marke steigt ab 2019/20 offiziell in die Formel E ein. HWA hatte bis zum Ausstieg 2018 jahrelang die DTM-Rennautos von Mercedes betreut.

Mahindra Racing

Der Konzern aus Indien (Autos, Traktoren, Bau, Energie, Finanzen) war auch schon in der Töff-WM dabei. Seit 2017 gilt die Konzentration aber der Formel E, wo neu Ex-Sauber-Pilot Pascal Wehrlein fährt.

NIO Formula E Team

Nio schrieb Geschichte, als Nelson Piquet jr. 2014 in der ersten FormelE-Saison Weltmeister wurde. Vom Elektroauto-Hersteller aus China stammt der strassentaugliche Bolide «EP9» mit umgerechnet 1360 PS.

Nissan e.dams

Das Topteam (Weltmeister mit Buemi 2016, dreifacher Team-Champion) wechselte konzernintern die Marke: Auf Renault folgt Nissan. Den Renneinsatz besorgt aber weiterhin das französische e.dams-Team.

Panasonic Jaguar Racing Fotos: ABB FIA Formula E

Der legendäre Sportwagen-Hersteller Jaguar stieg 2016 in die Formel E ein. In der aktuellen Saison sind die Briten erstmals konkurrenzfähig, Mitch Evans holte in Rom den historischen, ersten Jaguar-Sieg.

Venturi Formula E Team

Der Rennstall aus Monaco holte mit Felipe Massa einen ehemaligen Formel-1-Star, als Teamchefin arbeitet Ex-Rennfahrerin Susie Wolff. Und der Genfer Edoardo Mortara holte in Hongkong den ersten Sieg.

BMW EXTRA – JUNI 2019  11


Boxengasse Start Ziel / Zeitmessung

Aargauerstalden Fan Zone

Taste Zone

Aare

Nydeggbrücke

Grosser Muristalden

Bärengraben

Allianz E-Village

Matte-Quartier

DIE RENNST

Der internationale Auto-Sport kehrt nach Bern zurück. 1954 fuhr im Bremgart Obstbergquartier an. Die Strecke beim Bärengraben besteht fast gänzlich aus

12  JUNI 2019 – BMW EXTRA


JULIUS BÄR SWISS E-PRIX Food Zone Aare

Laubeggstrasse

Eingang

VIP Eingang Viewing Area

Viewing Area

Facts & Figures Zeitplan Samstag Freies Training: 08:00–08:45 Uhr Freies Training: 10:30–11:00 Uhr Qualifikation: 12:00–13:00 Uhr Rennen: 16:00–17:00 Uhr

Schosshaldenstrasse

Tickets

gibts für die Tribünenplätze zum Preis von 96.50 Franken. Auf den Stehplätzen entlang der Strecke und in der Fan-Zone ist der Eintritt frei.

2,75 Kilometer lang ist der City-Rundkurs.

2500 Franken

kostet das teuerste VIP-Ticket.

260 km/h

ist die Höchstgeschwindigkeit der Formel-E-Autos.

13 Kurven

müssen die Piloten auf einer Runde in Bern bewältigen. Eine mehr als ursprünglich geplant, dann wurde aus Sicherheitsgründen eine neue Ecke beim alten Muristalden hinzugefügt.

Illustration: Marcel Aerni

Muristrasse

RECKE

enwald die Formel 1, 2019 tritt die Rennserie im Steigungen oder Gefälle – einmalig in der Formel E!

120 000 Zuschauer

erwarten die Organisatoren.

1500 Beton-Elemente sichern die Rennstrecke.

15 Mio. Franken beträgt das Budget des Julius Bär Swiss E-Prix in Bern.

3 Tage

bleiben die öffentlichen Strassen rund um den Kurs gesperrt – von Donnerstagabend bis Sonntagnacht.

80 Dezibel

laut sind die Formel-E-Autos. BMW EXTRA – JUNI 2019  13


NACHHALTIG

DAS ZWEITE LEBEN VON AUTOBATTERIEN Autohersteller BMW setzt gebrauchte Batterien aus seinen Elektrofahrzeugen mit Erfolg als Stromspeicher ein.

V

iele Kritiker monieren das ungelöste Problem des Batterierecylings bei Elektroautos. Zu Unrecht. Im Ent­ wicklungsprojekt «Battery 2nd Life» hat BMW zusammen mit dem Energieunter­ nehmen Vattenfall und dem Technologie­ konzern Bosch am Hamburger Hafen gebrauchte Batterien aus BMW-Fahrzeugen zu einem grossen Stromspeicher zusam­ mengefügt. Dieser besteht aus 2600 Batte­ riemodulen aus mehr als 100 Elektroautos. Er verfügt über eine Leistung von zwei Megawatt und hat eine Speicherkapazität von 2800 Kilowattstunden. Damit könnte der Speicher einen durchschnittlichen ZweiPersonen-Haushalt sieben Monate lang mit Strom versorgen. In der Tat nutzt Vattenfall die Anlage aber, um das Stromnetz vor Ort stabil zu halten. Stromspeicher sind künftig entschei­ dend, um mit alternativen Energiequellen eine stabile Stromversorgung zu ermögli­ chen. Speicher können die natürlichen Schwankungen bei Solar- und Windkraftan­ lagen ausgleichen. «Dank der intelligenten Steuerelektronik können solche Speicher überschüssigen Strom aufnehmen und bei Bedarf sekundenschnell wieder abgeben», sagt Cordelia Thielitz, Geschäftsführerin Bosch Energy Storage Solutions. Diese Speicherkraft von erneuerbaren Energien ist deshalb für Catrin Jung-Dra­ schil, Vice President of Portfolio & Business Development der Business Unit Wind von 14  JUNI 2019 – BMW EXTRA

Vattenfall, «ein zentrales Thema des Klima­ schutzes und der Energiewende». Das Energiemanagement ist neben der Ladeinfrastruktur auch für BMW ein zent­ rales Thema. «Künftig werden wir mit BMW-Speichern effiziente und auf Kunden zu­geschnittene Batteriespeicherangebote anbieten können», sagt Bernhard Blättel, Vice President Mobilitätsdienstleistungen und Energy Services der BMW Group. Gebrauchte Akkus könnten als stationärer Speicher in jedem Einfamilienhaus genutzt werden. Zum Beispiel in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage. Am Tag kann der Hausbesitzer nicht selbst benötigten Solarstrom speichern. Und am Abend und in der Nacht, wenn die Photovoltaik-Anlage keinen Strom mehr produziert, kann er die selbst erzeugte Sonnenenergie aus der Batterie beziehen. Eine weitere grosse Second-Life-Anwen­ dung hat BMW in seinem eigenen Werk in Leipzig installiert. Dort bilden bis zu 700 gebrauchte BMW i3 Akkus eine Speicher­ farm. In dieser wird der Strom aus den werkseigenen Windkraftanlagen zwischen­ gespeichert. Zudem ist die Speicherfarm in das öffentliche Stromnetz integriert.

So kann die Speicherfarm bei einem Über­ angebot an Strom aus erneuerbaren Ener­ gien das Stromnetz durch die Aufnahme von Strom entlasten. Und bei einem zu geringen Stromangebot im Netz kann der Speicher Strom beisteuern. Skeptiker vergleichen die Akkus von Elektroautos oft mit den Batterien in Han­ dys. Doch die in den Fahrzeugen eingesetz­ ten Akkus sind hochwertiger. Zudem wer­ den sie durch ein Batteriemanagement­ system laufend kontrolliert und überwacht. Und eine zusätzliche Heizung oder Kühlung sorgt für eine ständig optimale Temperatur. Trotzdem verursacht das regelmässige Auf- und Entladen über die Zeit eine Ver­ minderung der Kapazität. Elektroautos sind so lange im Einsatz, bis die Kapazität der Batterien (und damit auch die Reich­ weite des Autos) auf rund 80 Prozent des ursprünglichen Werts gesunken ist. Bei BMW geht man bei jährlich gefahrenen 20 000 Kilometern von einer Lebensdauer von 15 Jahren aus. Dann folgt das Leben da­ nach – als Stromspeicher in einem Haus oder einer grossen Speicheranlage. Und wenn der Lebenszyklus definitiv vorbei ist, wird dank Recyling aus einer alten wieder eine neue Batterie: 90 Prozent der Materia­ lien können wieder verwendet werden.


1. Wiederverwertung Am Ende des Lebenszyklus eines Elektroautos wird der Akku weiter verwendet.

2. Aufbereitung Die gebrauchte Batterie wird getestet und neu verdrahtet.

4. Vermarktung Der Strom kann individuell für Einfamilienhäuser oder in Speicher­anlagen zur Stabilisierung der Netze verwendet werden.

3. Wieder­verwendung Die einzelnen Batterien werden zu stationären Stromspeicher­anlagen zusammengebaut.

Unscheinbar, aber wirkungsvoll: Der Stromspeicher am Hamburger Hafen hält das Stromnetz vor Ort stabil.

Sinnvolles Zweitleben: Im BMW-Werk in Leipzig sind insgesamt 700 gebrauchte BMW i3 Akkus in Form einer Speicherfarm im Einsatz.

Wettbewerb Illustration: Jörg Block; Fotos: Bengt Lange, BMW

Der Sommer kann kommen

Exklusives Weekend im BMW i8u z Roadster gewinnen

Machen Sie mit und gewinnen Sie mit etwas Glück ein Wochenende für zwei Personen im BMW i8 Roadster inklusive Übernachtung mit Frühstück im Hotel Ermitage in Schönried bei Gstaad!

Teilnahme bmw.ch/wettbewerb Teilnahmeschluss 7. Juli 2019 Teilnehmen können alle Personen ab 18 Jahren mit Wohnsitz in der Schweiz oder im Fürstentum Liechtenstein und gültigem Fahrausweis, ausgenommen die Mitarbeitenden der BMW (Schweiz) AG sowie Geschäftspartner und deren Familienangehörige. Teilnahmeschluss: 7. Juli 2019. Der Gewinner wird schriftlich benachrichtigt. Über das Gewinnspiel wird keine Korrespondenz geführt. Die Ziehung des Gewinners erfolgt unter Ausschluss des Rechtswegs. Eine Barauszahlung des Preises ist nicht möglich. Gewinner eines Preises müssen innert 48 Stunden telefonisch oder per E-Mail auf die Gewinnbenachrichtigung reagieren, ansonsten verfällt der Gewinn. Das Gewinn-Wochenende ist von Freitag bis Sonntag. Der Gewinner erhält drei Terminvorschläge. Kann er diese nicht wahrnehmen, wird der Gewinn nochmals ausgelost. Der Gewinn muss bis Ende 2019 eingelöst werden.

BMW EXTRA – JUNI 2019  15


E-MOBILITÄT

SURREND LEISE BIS ANS Kombinierte Mobilität serienmässig: In der BMW i3s San Marino Edition fährt die «letzte Meile» quasi mit – dank des E-Scooters an Bord.

Der Micro

Ein E-Trendsetter aus ehts um die Zuder Schweiz ist der Micro der kunft des AutofahMicro Mobility Systems AG aus Küsnacht am Zürichsee. rens, ist oft die Das 1996 gegründete UnterRede von der «letzten nehmen trägt wie kein zweiMeile» – und wie man Vertes dazu bei, dass Kickboard, kehrsmittel clever kombiTretroller und eben auch niert. Bei BMW kann man Elektro-Scooter heute ein gediese kombinierte Unabfragtes Transportmittel nicht hängigkeit schon kaufen: nur in der City sind. Der beim Mit der BMW i3s San BMW i3s San Marino Edition Marino Edition gehts inbegriffene Micro Elektroelektrisch bis zum ParkScooter ist 20 km/h schnell, platz – und per Elektrokommt bis zu 25 Kilometer Scooter ebenso abgasfrei weit und ist wie das limitierte und cool weiter bis ans BMW i3s Sondermodell in endgültige Ziel. San Marino Blau lackiert. Die BMW i3s San Marino Edition ist aber nicht nur innovativ, sondern auch ein echter Blickfang: Die Lackierung in San Marino Blau betont das sportliche Flair ebenso wie die Sitze in Neutronic/Aragazgrau und 20-Zoll-Leichtmetallräder. Der klappbare Micro Scooter des Schweizer Herstellers Micro Mobility Systems ist ebenso exklusiv in passendem San Marino Blau lackiert – Autoschlüssel bleibt dank Komfortzugang und findet sein sicheres und platzsparendes in der Tasche, im Winter sorgt die SitzheiPlätzchen in seiner Halterung im Laderaum zung für wohlige Wärme. Nachts garan­ des BMW i3s. tieren adaptive LED-Scheinwerfer beste Weil abgasfrei nicht emotionsfrei heisst, Sicht. Enge Gassen in der City? Keine Sache ist die Ausstattung der BMW i3s San dank der Rückfahrkamera und der Park Marino Edition auch sonst ganz auf Distance Control. Wellness und Fahrspass getrimmt. Mit dem Aber wie bei allen BMW gehts auch um Connected Drive Paket Professional zum Freude am Fahren, ob sportlich – oder Beispiel wird der i3s quasi zum Smartphone entspannend: Das Paket Driving Assistance auf Rädern und mit dem Hi-Fi-Sound Plus bietet zum Beispiel die Stop&Govon Harman Kardon zum Konzertsaal. Der Funktion für eine stressfreie Rushhour.

G

16  JUNI 2019 – BMW EXTRA

Genau 49 BMW i3s San Marino Edition sind inklusive der erwähnten sowie weiterer Sonderausstattungen und mitsamt E-Scooter ab Juni verfügbar. Genauso zukunftsweisend ist auch die neue Art des Vertriebs des Modells. So können Sie sich spielend einfach Ihre personalisierte Website zuschicken lassen, auf der Sie neben detaillierten Informationen zur BMW i3s San Marino Edition auch direkt Kontakt mit dem teilnehmenden Händler aufnehmen und das Modell erwerben können. Wer zuerst surft, stromert zuerst.


Fotos: Phil Schumacher, BMW

Der BMW i3

Den Elektro-Pionier mit Hightech-Karbonkarosserie und abgasfreiem Fahrspass der Zukunft gibts als i3 (125 kW, ab 41 400 Fr.) sowie i3s (135 kW, ab 45 500 Fr.), auf dem diese Edition basiert. BMW i3s San Marino Edition Antrieb E-Motor, 135 kW/ 184 PS, 270 Nm, 1-GangAutomatik, Heckantrieb Fahrleistungen 0–100 km/h in 6,9 s, Spitze 160 km/h, Reichweite (NEFZ) 345 km Umwelt Verbrauch 14,0 kWh/ 100 km, CO2-Ausstoss 0 g/km, Energieeffizienz A

BMW i3s (120 Ah), 135 kW (184 PS), 14 kWh/100 km, BÄ 1,5 l/100 km, CO2-Emissionen 0 g/km (ø aller in der Schweiz verkauften Neuwagen 137 g CO2/km), CO2-Emissionen aus der Stromproduktion 19 g/km, Energieeffizienzkategorie A.

ZIEL Maria Walliser würde ihren BMW i3s nicht mehr hergeben.

«DIE FARBE HAT WOW-EFFEKT» Ex-Skirennfahrerin Maria Walliser hat das coole Elektro-Duo bereits getestet. Maria Walliser, wie hat Ihnen die Fahrt mit dem Scooter gefallen? Es macht sehr viel Spass! Wobei ich schon sagen darf, eine gewisse Geschicklichkeit ist von grossem Nutzen, und auch die Bremswirkung sollte erst gut getestet sein. Am Anfang lieber nicht gleich Vollgas geben (lacht). Sie haben insgesamt 25 Weltcuprennen gewonnen. Waren Ihnen die 20 km/h nicht zu langsam? Im Stadtverkehr machen mir schon 20 km/h Bauchweh! Ich sehe überall Gefahren, denke aber, dass man sich einfach an das Scootern gewöhnen muss. Da ich mich eher auf Landwegen bewege, ist das Fahrgefühl herrlich. Wie gefällt Ihnen die exklusive Farbe San Marino Blau? Die Farbe hat einen Wow-Effekt, und es kommt Sommerfeeling auf! Dieses Blau verzaubert, und ich sehe blaues Meer und Sonnenglitzer vor mir. Für welche Fahrten eignet sich die Kombination von Auto und Scooter? Bestimmt bei Fahrten in ein Stadtzentrum, welches von Staus betroffen ist. Eine Parkgelegenheit ausserhalb nutzen und dann mit kleinem Gepäck am Rücken zu Meetings oder zu einem Freundinnentreffen scootern. Sie fahren bereits seit längerem einen BMW i3s. Begeistert? Ja, ich finde ihn einfach spitze! Eleganz, Technologie, Materialien, Style, Footprint – alles passt wunderbar zu mir und meinem Fahrstil. Wo geben Sie persönlich derzeit Vollgas? Ich engagiere mich für die Stiftung Folsäure Schweiz und das Lebensvitamin Folsäure. Auch golferisch möchte ich ein bisschen weiterkommen. Ein ausgefüllter Alltag macht mich glücklich. BMW EXTRA – JUNI 2019  17


DIE E-POWER RANGERS BMW elektrisiert konsequent weiter. Neben den bestehenden Elektrofahrzeugen werden viele weitere Modelle unter Strom gesetzt.

BMW 530e xDrive: Die Limousine startet im Juli mit bis zu 64 Kilometern E-Reichweite und mit Allrad durch.

BMW 225xe Active Tourer: Per Juli ist der Plug-in-Hybrid des BMW 2er Active Tourer neu bis zu 57 Kilometer weit vollelektrisch und abgasfrei on Tour.

BMW X5 xDrive45e: Ab August mit 394 PS und mit rund 80 Kilometern Reichweite rein elektrisch so sparsam wie souverän unterwegs.

BMW i8 Roadster: Offen macht abgasfreie Fahrt noch mehr Sinn, Spass – und Speed: der Roadster leistet 374 PS.

BMW 745Le xDrive: Der Plug-in-Hybrid der BMW 7er-Reihe leistet 394 PS und bietet 51 bis 54 Kilometer E-Reichweite. 18  JUNI 2019 – BMW EXTRA


D

ie Zahlen sind beeindruckend: Alleine 2018 hat die BMW Group als Elektro-Pionier – seit 2013! – unter den etablierten Premiumherstellern weltweit 140 000 elektrifizierte Fahrzeuge auf

die Strassen gebracht: über 38 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Bis Ende 2019 wird das Angebot speziell durch Plug-in-Hybride nochmals ausgeweitet: Dann hat die BMW Group samt MINI bereits 12 elektrifizierte

Modelle. Bis 2025 werden es mindestens 25 Fahrzeuge sein, darunter zahlreiche vollelektrische. Ebenso wie die Zahl der Modelle für lokal emissionsfreie Fahrt ist auch deren Vielfalt einzigartig. Besonders hervorzu- 

MINI Cooper S E Countryman ALL4: Der MINI mit Plug-in-Hybrid ist mit 224 PS und bis zu 57 Kilometern E-Reichweite unterwegs.

BMW i3: Der Pionier ist als BMW i3 mit 170 PS sowie als BMW i3s mit 184 PS erhältlich und bietet bis zu 359 Kilo­meter E-Fahrt.

BMW X3 xDrive30e: Im Dezember startet der BMW X3 als Plug-inHybrid. Die Leistung beträgt 292 PS*, die E-Reichweite 50 Kilometer. * 135 kW / 184 PS Verbrennungsmotor + bis zu 83 kW / 113 PS Elektromotor

BMW i8 Coupé: Der BMW i8 ist ein Traum der neuen Ära, leistet 374 PS und summt bis zu 55 Kilometer weit elektrisch.

BMW 330e: Die Plug-in-Hybrid­-Version des neuen BMW 3er startet im Juli 2018 mit 292 PS* und bis zu 60 Kilometern elektrischer Reichweite. BMW EXTRA – JUNI 2019  19


DER BM Intensive Tests zur Serienreife: BMW iNEXT, iX3 und i4 (v. l.) in Nordschweden.

Juicar-Übergabe: Der BMW i3 wird zu Beginn des Abos den Kunden heimgebracht.

«Ebenso wie die Zahl der elektrifizierten Modelle ist deren Vielfalt einzigartig.»  heben sind die erst im Frühjahr enthüllten neuen Plug-in-Hybride. Die Palette umfasst damit nun Sports Activity Vehicles wie den BMW X3 xDrive30e oder den BMW X5 xDrive45e, Limousinen wie den BMW 330e, BMW 530e xDrive oder BMW 745Le xDrive oder Sportwagen wie den BMW i8 – und die neue Batterie-Technologie sorgt auch bei bewährten Modellen wie dem BMW 225xe Active Tourer für mehr Autonomie im flüsterleisen und ebenso verbrauchs- wie kostensparenden Elektromodus. Auf dem Weg in die Zukunft überbrückt BMW auch die vermeintlich unabdingbare Trennung zwischen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor einer- und Fahrzeugen mit Elektromotor andererseits. Das Musterbeispiel hierfür ist der BMW X3. Er bleibt auch künftig mit Benzin- und Diesel­ motoren verfügbar, startet jedoch ab Dezember 2019 zudem als Plug-inHybrid für emissionsfreie Kurzstrecken bei voller Autonomie auf Reisen – und kommt zudem schon 2020 als vollelektrischer BMW iX3. Doch nicht nur der iX3 dreht jüngst Erprobungsrunden im hohen Norden: Im Wintertestzentrum im schwedischen Arjeplog gehörte die vergangene Wintersaison auch intensiven Tests mit zwei weiteren vollelektrischen Neuheiten. So erweitern der BMW i4 und der BMW iNEXT bereits 2021 das Portfolio vollelektrischer Fahrzeuge. Alle drei tragen die BMW eDrive Technologie der fünften Generation, die unter anderem mit enormen Reichweiten (siehe links) besticht. Der BMW Über 600 Kilometer elektrii4 wird als viertüriges Coupé der Presche Reichweite: BMW i4 und mium-Mittelklasse besonders sportlich BMW iNEXT schlagen damit (0 bis 100 km/h in 4,0 Sekunden!) sein ab 2021 ein neues Kapitel auf. – und der BMW iNEXT als repräsentaAber nicht nur sie: Der BMW tives Sports Activity Vehicle besonders iX3 kommt bereits Ende 2019 luxuriös. Der BMW iNEXT wird zuauf über 400 Kilometer, und gleich zum technologischen Flaggdie neuen Plug-in-Hybride erschiff, da er auch in Sachen Konnektireichen E-Reichweiten von bis vität und automatisiertes Fahren ganz zu rund 80 Kilometern (BMW neue Kapitel aufschlägt. Eines wird sich X5 xDrive45e). Von der neuen allerdings nicht ändern: Die «Freude Batterietechnologie profitieren am Fahren» bleibt garantiert. auch bestehende Modelle: Der

Reichweiten im Aufwind

BMW 225xe Active Tourer etwa legt um über 25 Prozent auf 57 Kilometer zu.

20  JUNI 2019 – BMW EXTRA

STROMERN Laden Sie immer und überall

E

lektromobilität macht nur Sinn und Spass, wenn das Finden und Nutzen öffentlicher Ladestationen so einfach wird wie Laden an der Wallbox zu Hause. Als BMW i Mobilitätsservice ist ChargeNow die Garantie, jedes vollelektrische BMW Fahrzeug und jedes BMW Plug-in-Hybridmodell jederzeit und überall laden zu können. Die weltweit derzeit über 121 000 Ladepunkte des Netzwerks von ChargeNow sind im BMW Connected Drive Navigationssystem, in der BMW Connected App (quasi als verlängerter Arm des Navis) oder in der ChargeNow App ersichtlich – samt hilfrei-


E-MOBILITÄT

W i3 IM MONATSABO Den BMW i3 fahren – samt Strom im Monatsabo ab 299 Franken? Juicar macht es jetzt möglich.

U

ngebunden, emissionsfrei, höchst flexibel und vor allem faszinierend einfach: Mit Juicar wird die Vision vom online buchbaren Elektroauto im Monatsabo jetzt Realität. Für dieses erste Full-Service-Abo der E-Mobilität arbeiten ­Alpiq und die BMW (Schweiz) AG als starke Partner eng zusammen. Der Kunde bezahlt nur das, was er fährt. Als Vorbilder dienen Amazon, Netflix und Co. mit ihren monatlich abgerechneten Abo-Services. Der BMW i3 ist im Abo inklusive und wird samt Premiumausstattung zum Start einfach nach Hause geliefert. Strom? Auf Wunsch gratis an über 100 000 Ladepunkten, ganz easy per App. Als Option kann auch eine Heimladestation eingerichtet werden. Versicherung, Service, Pneus,

Vignette? Alles schon inklusive. Abo-Laufzeit? Monatlich kündbar! Mit Juicar lancierte Alpiqs Ideenschmiede «Oyster Lab» zusammen mit BMW das erste Pay-Per-Use-Abo in der Schweiz. LabLeiter ist Bastian Gerhard, der zuvor Innovationschef beim deutschen E-CommerceGiganten Zalando war. «Mit Juicar haben wir Fahrzeugnutzung völlig neu definiert und ein zukunftsfähiges Mobilitätsprodukt geschaffen. Das ausgezeichnete Nutzer­ erlebnis steht kompromisslos im Fokus.» Ein Angebot für urbane Trendsetter? Auf jeden Fall − aber keineswegs nur: Wer einen preislich attraktiven und höchst flexiblen Einstieg in die umweltgerechte E-Mobilität sucht, findet auf www.juicar.ch alle Informationen.

OHNE GRENZEN

Fotos: BMW, David Breun

– und das besonders einfach. cher Echtzeit-Angabe zur Verfügbarkeit. Damit die Ladestation jedoch nicht nur schnell gefunden, sondern vor allem auch besonders einfach zu nutzen ist, erfolgen Zugang wie Bezahlung über die ChargeNow Karte mit monatlicher Abrechnung, in der alle Bezüge zusammengefasst werden. Zur Wahl stehen zwei Tarife: ChargeNow Flex ganz ohne Grundgebühr für Gelegenheits- und Normalnutzer sowie ChargeNow Active für Power-User. Bei Fahrten ins Ausland wird übrigens zu jenem Tarif geladen, der dem heimischen entspricht. Einfacher könnte E-Mobilität nicht mehr sein.

Mit ChargeNow ist das Finden von öffentlichen Ladestationen so einfach wie der Zugang und die Bezahlung – weltweit mit derselben Karte.

BMW EXTRA – JUNI 2019  21


SMART CITY

SMARTE KÖPFE FÜR SMARTE STÄDTE BMW, Deloitte, SAP und V-ZUG arbeiten gemeinsam an der datengetriebenen Stadt der Zukunft.

S

ie sind Motor für die Wirtschaft und Geballtes Know-how Verwaltung, PrivatunterLebensraum für die Menschen: Welt- Eine Chance auch für die Wirtschaft: nehmen und der Bevölweit leben bereits mehr Menschen in Vier international tätige Unternehmen kerung.» Deloitte habe Städten als auf dem Land. Das stellt die arbeiten in Zug gemeinsam an einem bereits Projekte in AmsStädte vor grosse Herausforderungen. Viele Smart-City-Projekt. Neben dem Auto­ terdam, Valencia oder versinken im Verkehrschaos, leiden unter hersteller BMW sind das der Techno­ Delhi durchgeführt und dreckiger Luft, oder die Infrastruktur platzt logiekonzern SAP, das Beratungsunterunterstütze seit kurzem aus allen Nähten. Doch intelligente Techno- nehmen Deloitte und der Haushalts­ die Stadt Lugano bei der logien und vernetzte Geräte bieten neue apparatehersteller V-ZUG. «So kommt digitalen TransformaPhilipp Roth, Deloitte Möglichkeiten. Citys und Unternehmen geballtes Know-how und Wissen zution. «Smart Citys werden Verantwortlicher mutieren zu intelligenten Organisationen – sammen», sagt Patric Imark von SAP. Partner für den von bahnbrechend neuen und sorgen für mehr Effizienz, Beweglich- Der Softwarehersteller ist weltweit an öffentlichen Sektor Technologien und gesellkeit und Nähe zu den Menschen. verschiedenen Future-City-Projekten und Smart City schaftlichen InnovatioDiese Chance will auch Zug packen. Die beteiligt. Auch sein Kollege Philipp nen vorangetrieben.» Stadt hat 2018 beschlossen, auf das Modell Roth von Deloitte kann von internationaDeloitte hat das Thema in sechs Felder Smart City zu setzen. len Erfahrungen in der Planung von gegliedert: Gesundheit, Mobilität, Umwelt, Um die Idee auf nationasmarten Städten profitieren. Er betreut Verwaltung, Gebäude und Energie sollen mit ler Ebene voranzutreidie Kunden aus dem öffentlichen Sektor ben, hat Zug mit St. Galund ist bei Deloitte verantwortlich für len, Winterthur und Züdas Thema Smart City. «Wir wollen rich den Verband Smart mit diesem Projekt in Zug einen City Schweiz gegründet. Massstab setzen für eine effiziente Gemeinsam wollen sie Zusammen­arbeit zwischen öffentlicher Lösungen für die Stadt der Zukunft entwickeln. Patric Imark, SAP Presales Manager Public, Healthcare & Financial Services

22  JUNI 2019 – BMW EXTRA


Hilfe von unterschiedlichen Daten auf einer gemeinsamen Plattform so vernetzt werden, dass unser Zusammenleben besser gestaltet werden kann. Städte und Institutionen bereiten ihre Daten auf und machen diese im Einklang mit den Datenschutzrichtlinien vermehrt öffentlich zugänglich. Bürger und Firmen können diese Informationen in geeigneter und anonymisierter Form nutzen. Um tägliche Aufgaben und Abläufe zu verbessern oder neue Projekte zu lancieren. Die dazu nötige technische Plattform entwickelt SAP nach Ansätzen der SAP «Mode 2 Garage» in Dübendorf. Das Hightech-Zentrum ist Teil des Switzerland Innovation Parks. «In diesem kreativ-alternativen Umfeld sind wir in der Lage, innert fünf Tagen erste Prototypen für komplexe Herausforderungen zu erstellen», sagt Patric Imark. Beispielsweise habe SAP, in enger Zusammenarbeit mit BMW, eine App entwickelt, mit der ein Car-Sharing-Auto gemietet, geöffnet, gefahren und bezahlt werden könne. Auf der Plattform werden dann die Car-Sharing-Daten mit jenen des öffentlichen Verkehrs und

SMART CITY

weiteren Angeboten verknüpft. «Ziel ist es, möglichst viele Daten auf der Plattform zu integrieren und dem Endverbraucher zur Verfügung zu stellen», sagt Imark. «Wir wollen, dass sich in der Smart City Zug alle miteinander vernetzen. Das können etablierte Unternehmen, Start-ups oder Private sein. Es soll keine exklusive Plattform werden.» Der permanente Austausch sei zentraler Bestandteil. Laut Deloitte-Partner Roth könnte beispielsweise die Zuger Stadtverwaltung auf die Stärken des Internets der Dinge setzen, um Probleme anzugehen und Lösungen zu finden. «Mit Hilfe von Sensoren, vernetzten Geräten, intelligenter Datenanalyse und einer automatisierten Steuerung kann die Stadt ihre Infrastruktur aufwerten und Ressourcen besser einsetzen.» Er denkt beispielsweise an die energieeffizientere Gestaltung und Nutzung von Gebäuden, die Einsparung von Heizkosten und damit die Optimierung der vorhandenen Ressourcen.

Weisheit der Menge Die modernen digitalen Kommunikationskanäle erlauben, dass sich immer mehr Bürger in für sie relevante Themen einbringen, sodass die vielen Stimmen aus der Bevölkerung sich in einer «Weisheit der Menge» wiederfinden. Ein Beispiel dafür stammt von der bekannten amerikanischen Städteforscherin Jane Jacobs: In einem Park sollen neue Wege angelegt werden. Doch nach welchen Kriterien? Bis anhin zerbrechen sich Experten darüber die Köpfe. Dabei ist die ­Lösung kinderleicht: Man beobachtet, wo die Kinder im Winter den zugeschneiten Park mit Vorliebe durchqueren und einen ausgetretenen Pfad hinterlassen. Das bedeutet: Beobachten und vorhandenes Wissen vieler zusammentragen, statt im stillen Kämmerlein abgehobene Ideen zu generieren. Genauso müssen auch Stadtverwaltungen 

BMW EXTRA – JUNI 2019  23


SMART CITY  künftig transparenter werden und den direkten Draht zum Bürger su­ chen. «Open Source Data Access» heisst das Zauberwort für demo­ kratische Städte. Auch einfache, aber zeitraubende Dinge wie Regula Kaiser, Zug Einkaufen können Be­ Beauftragte für wohner künftig smart er­ Stadtentwicklung ledigen. Ein Beispiel: Ein und Stadtmarketing Bürger fährt nach Feier­ abend schnell in die Zuger Altstadt. Bereits nach der Zieleingabe zeigt ihm sein Navigati­ onsgerät freie Parkplätze an. Mit einem Befehl an sein Navi kann er direkt ein freies Feld re­ servieren und bezahlen. So spart er Zeit – und der umweltbelastende Suchverkehr fällt weg. Und wer meint, gewöhnliche Strassen­ laternen stünden tagsüber nutzlos herum, der irrt. Man kann sie als WiFi-Stationen aus­ rüsten, als Ladestationen für Elektroautos nutzen oder sie mit Sensoren bestücken, welche die Umweltbelastung messen.

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Stolz verweist Regula Kaiser von der Mobilität der Zukunft Stadtverwaltung Zug zudem auf die Ein zentrales Thema bei der Smart City ist bereits vor einigen Jahren eingeführte die Mobilität. Deloitte hat dafür den City digitale Identität, die auf der Blockchain- Mobility Index erstellt. Mit dessen Hilfe Technologie basiert. «Damit entfällt bei­ können Städte den Ist-Zustand messen und spielsweise auch das mühsame Zusam­ Möglichkeiten für die Umsetzung in der mensuchen der Passwörter verschiede­ Zukunft erarbeiten. Für Philipp Roth ist ner Kundenkonten.» Online-Shopper klar: «Für Menschen in einer Stadt ist müssen so etwa nur einen QR-Code scan­ Mobilität sehr wichtig.» Gleichzeitig müss­ nen und werden sofort von jedem Anbieter ten auch immer mehr Waren transportiert erkannt – persönliche Daten müssen nicht werden. Das führe zu Mehrverkehr, ver­ mehr preisgegeben werden und Bücher und stopften Strassen, vollen Zügen und verspä­ Kleider können einfach, schnell und si­ teten Bussen. «Dank der cher online bestellt werden. neuen und rasch wach­ Mehr noch: Über eine App mit der hin­ senden Möglichkeiten terlegten digitalen Identität könnte man der digitalen Technolo­ in Zukunft gleich ein autonomes Fahr­ gien haben wir die zeug bestellen. Nach wenigen Minuten grosse Chance, die Mo­ trifft dieses am Kolinplatz in der Zuger bilität von Städten in Innenstadt ein und bringt den Gast be­ den nächsten fünf bis quem in die Einkaufs-Allee Metalli. zehn Jahren radikal zu Andrea Perl, BMW Head of Mobility Solutions & Digital Services


MOBILITY-HUB NEUE WEGE DER MOBILITÄT V-ZUG bietet ihren Mitarbeitenden in Zukunft die Möglichkeit, auf CO2-freie Flottenautos oder einen selbstfahrenden Shuttle umzusteigen. Mit dem Tech Cluster Zug entsteht in Zug auf dem heutigen Werkgelände der V-ZUG ein ­gemischtes Quartier. Etwa ein Drittel der ­Fläche wird weiter von der Produktion und ­Logistik von V-ZUG benutzt. Auf den restlichen 60 000 Quadratmetern – entspricht der Grösse von neun Fussballplätzen – sollen neben herkömmlichen Industrieunternehmen auch ­Start-ups, Forschungseinrichtungen, Schulen und Dienstleistungsangebote Platz finden. Hinzu kommen Verpflegungsmöglichkeiten und Treffpunkte. Konkret entstehen 1400 bis 1600 neue Industriearbeitsplätze, 2500 bis 3700 Dienstleistungsarbeitsplätze und Wohnungen für 400 bis 650 Bewohner. Diese Verdichtung stellt auch Herausforderung an die Mobilität. Im Norden des Areals entsteht deshalb der Mobility Hub Zug Nord. Dieses intelligente Parkhaus ist so konzipiert, dass es für verschiedene künftige Mobilitätsszenarien gerüstet ist. Es geht nicht nur darum, die heutigen Oberflächenparkplätze aufzulösen und zu

verdichten, sondern vielmehr darum, verschiedenste Mobilitätsformen zu verbinden. Die ­Integration in die bestehende städtische Infrastruktur ist ein wichtiger Bestandteil. Der ­Mobility Hub soll die Entwicklung der Stadt Zug zu einer Smart City unterstützen und aktiv weiterbetreiben. V-ZUG ist heute der Hauptnutzer des Mobility Hub. Bereits jetzt testen Mitarbeitende den selbstfahrenden Shuttle der SBB. «Zurzeit haben die Mitarbeitenden im Schnitt 1,6-mal so lang, wenn sie mit dem ÖV statt mit dem eigenen Auto zur Arbeit kommen», sagt Beat Weiss vom Tech Cluster Zug. Mit attraktiven Angeboten will V-ZUG die Mitarbeitenden dazu bewegen, vermehrt auf alternative Mobilitätsangebote zu setzen. Mitarbeiter X kann etwa an vier Tagen mit Zug und Bus zur Arbeit gelangen. Am fünften Tag muss er seinen Sohn vom Fussballtraining abholen – dafür kann er ein BMW i3-Flottenauto für die gewünschte Zeit reservieren. Angedacht sind auch Car-PoolingLösungen, Elektro-Scooter oder E-Bikes.

verbessern und um ein Vielfaches effizienter zu machen, sodass die Menschen wieder mehr Zeit haben.» Mobilitätslösungen sind die grosse Stärke von BMW. «Wir planen für Zug eine mobile Stadt mit verschiedensten Angeboten», sagt Projektleiter Andrea Perl. Ein Pilot läuft diesen Sommer mit V-ZUG an (siehe Box). Ein Motto: Teilen statt Besitzen. Das heisst, dass jemand morgens eine Mitfahrgelegenheit findet, um entspannt zur Arbeit zu kommen. «Wer will, kann aber auch ein CarSharing-Auto mieten», so Perl. Und weshalb für Beat Weiss, V-ZUG den Einkauf um die Ecke CEO V-ZUG nicht ein Cargo-Bike ausImmobilien leihen? Am praktischsten für den «letzten Kilometer» in der Stadt sind E-Scooter und ­E-Bikes. Integriert ist auch der ÖV mit dem selbstfahrenden Bus MyShuttle. Hinzu kommt ein Parkhaus mit Autos, die selbständig auf einem freien Feld parkieren. «Auf ­einer Plattform haben alle Zugang zu sämtlichen Informationen und können per Klick die gewünschte Leistung von zu Hause aus, vom Büro oder von unterwegs per Handy buchen und nutzen», sagt Perl. Gemeinsam stark Smart Citys sorgen nicht nur für grössere Effizienz, sie schaffen auch grünere, umweltschonende Städte, und sie erhöhen die Attraktivität für alle Menschen, die dort arbeiten und wohnen. Die neuen Technologien erlauben es aber auch jedem einzelnen Bürger, sich selber stärker aktiv einzubringen. Und vielleicht das eine oder andere eingefahrene persönliche Muster zu überdenken. Für die Gestaltung intelligenter Städte braucht es alle: die Verwaltung, die Wirtschaft und die Bürger.

BMW EXTRA – JUNI 2019  25


Visualisierung eines Mobility Hub von den Studierenden der Zürcher Hochschule der Künste.

STREET ART

Von der Skizze zur Realität. Studierende der ZHdK haben den Themen Mobilitäts-Hubs und Smart City ein Gesicht gegeben. Und sich mit den gesellschaftlichen Themen der Zukunft auseinandergesetzt.

K

reative stehen heute mehr denn je vor der Herausforderung, vielschichtige Ideen zu entwickeln, die gesamtheitlich, durchdacht und vor allem innovativ sind – sogenanntes «DesignThinking». In Zusammenarbeit mit der Agentur Quade & Zurfluh AG präsentierte die BMW Schweiz AG Studierenden der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) eine komplexe Ausgangslage zum Thema Smart City. Der Auftrag: Visionen, Optionen und neue Konzepte für die ­Zukunft auszuarbeiten. In einem dreitägigen «MadThinkTank» war es die Aufgabe der Studierenden, sich mit dem Thema Smart City respektive Mobilitäts-Hubs auseinanderzusetzen. 26  JUNI 2019 – BMW EXTRA

Sechs Studierende taten dies in einem offenen und kollaborativen Prozess. Mittels Storytellings, Bildern und Skizzen wurden die Projekte in einem 18-seitigen Projektbuch visuell und konzeptionell zusammengeführt. Die Szenarien waren umsichtig und gaben Einblicke in die unterschied­ lichsten Verständnisebenen der Mobilität – von Reisekomfort und ConvenienceAnsprüchen über mögliche Unterhaltungs­ angebote, öffentliche Verkehrsmittel und Individualfahrzeuge bis hin zur Frage: Hubs oder No-Hubs? Die Thematik und die damit verbundenen Bedürfnisse des modernen, mobilen Menschen wurden so von allen Seiten beleuchtet. Es ist selbsterklärend, dass sich dieses Thema in drei Tagen nur

skizzieren und nicht abschliessend klären lässt. So war es umso positiver, dass neben den diversen Ideen zur Thematik auch gesellschafts­relevante Fragen aufgenommen wurden. Die erarbeiteten Fragestellungen rund um Smart City hatten somit sehr unterschied­liche Ansätze: Welchen Einfluss haben zukünftige Arbeitsmodelle auf die Mobilität? Wie beeinflusst der Fortschritt der Autonomisierung die Sicherheit? Um nur zwei Beispiele zu nennen … Wir werden das Thema auch in Zukunft noch weiter beleuchten und danken den Studierenden der ZHdK für ihre geleistete Arbeit: Kevin Brunner, Amir Garibovic, Clara Iversen, Suntka Rinke, Felix Schulz, Stefan Thomet.


FANTASIE. WENN TRÄUME FLÜGEL BEKOMMEN. BMW SETZT AUF NACHHALTIGE ANTRIEBE, DAMIT AUCH DIE NÄCHSTE GENERATION FREUDE AM FAHREN GENIESSEN KANN.


FÄHRT MIT GUTEM BEISPIEL VORAN.

DER NEUE BMW i3. FREI VON EMISSIONEN MIT EINER REIN ELEKTRISCHEN REICHWEITE VON BIS ZU 260 KM.

BMW i3 (120 Ah), 125 kW (170 PS), 13,1 kWh/100 km, BÄ 1,4 l/100 km, CO2 -Emissionen 0 g/km (∅ aller immatrikulierten Neuwagen in der Schweiz 137 g CO 2 /km), CO2 -Emissionen aus der Strombereitstellung 18 g/km, Energieeffizienzkategorie A.


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