MAGAZINE
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james luckett Rhiannon Adam Mikael Kennedy Grant Hamilton Susanne Willuhn William Miller Thomas Krauss Andrea Tonellotto April gertler&Elise gardella
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James Luckett
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gertler & gardella
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SP02
Polaroid love
A
m 8. Februar 2008 kündigte Polaroid an, die
stattdessen immer noch einen Word-Rechner. Das
Produktion der Sofortfilme einzustellen. Dies
wird unsere künstlerische Arbeit verändern, jedoch
geschah nicht aus Mangel an Nachfrage.
nicht die Worte selbst, die wir schreiben. Aber: mit
Nicht weil die Technologie veraltet gewesen wäre
dem Polaroidfilm verschwindet ein komplettes Feld
(tatsächlich ist es bis heute nicht gelungen, sie ver-
fotografischer Ästhetik. So, als müsse ein Maler ohne
nünftig zu reproduzieren), oder weil etwas Besseres
eine bestimmt Nuance der Farbe Blau auskommen.
erfunden worden wäre (sie konnte es nicht mit den
Ich bin zu spät zum Polaroidfilm gekommen. Ich
digitalen Medien aufnehmen, stand aber durchaus
verknipste nur ein paar Filme, bevor er nicht mehr
mit ihnen „auf Augenhöhe“).
hergestellt wurde. Ich bedaure das, zumal mir jetzt
Sie wurde eingestellt, weil sie nicht genug Gewinn
klar ist, dass ich das gerne mehr gemacht hätte.
abwarf.
Diese Ausgabe ist ein Tribut an die Bilder, die ich nicht
Der Tod des Polaroid Films ist wirtschaftlichem Druck
gemacht habe. Ich bin froh, dass Andere dies für mich
geschuldet. Noch schmerzlicher wird es durch die Tat-
tun konnten.
sache, dass wir etwas Unersetzliches verloren haben. Schreibmaschinen zum Beispiel - das letzte Unternehmen, das sie produzierte, schloss im letzten Jahr. Es ist ohne Zweifel ein Zeichen der Zeit, aber wir haben
Christophe Dillinger, April 2012.
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James Luckett
Like a man
O
passersby, never mind those private rehearsals for
U
missed opportunities, alternate realities or future
genheiten, wechselnde Realitäten oder zukünftige
possibilities.
Möglichkeiten. 2003 vollendete ich eine Serie von
In 2003 I completed a series of Polaroid SX-70 self-
Selbstportraits mit einer Polaroid SX-70. Sie trägt den
ur days, our nights are replete with performances enacted for friends and family, coworkers and colleagues, strangers and
nsere Tage und Nächte sind voller Auftritte für unsere Familien, unsere Freunde und Arbeitskollegen, für Fremde und Passanten,
ungeachtet der privaten Proben für verpasste Gele-
portrayals titled Like a Man, As a Man. The series
Titel Like a Man, As a Man. Die Serie
poses and reposes the outlines of masculine stature.
umreißt die Kontur der männlichen Gestalt. Unters-
Aided by the merged and shifting structure imparted
tützt von der ineinanderfließenden Struktur durch
by wearing a clear plastic mask molded to the shape
die durchsichtige Plastikmaske in Form eines Mannes
of a man, I embodied the modeled guise of the day-
verkörperte ich die modellierte Gestalt des moder-
to-day modern male. Taken as a whole, the series
nen Mannes. Insgesamt schwelgent die Serie in der
revels in and reveals the thin, nearly invisible line of
dünnen, fast unsichtbaren Verwandlungsschicht, die
transmogrification inherent in form fitted identity.
die Identität anpasst
consumptive.org
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Rhiannon Adam
Margate
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argate is a place that most of us have
have started to improve and residents have started to
heard of. We’ve heard of it because of Tra-
notice a new, younger, more creative crop of visitors
cy Emin and Martin Parr, and because our
who see through the tired exterior.
parents went there when they were kids. We’ve heard
This photographic project explores what is beautiful
of it because it was once one of Britain’s most popular
about Margate. Shot entirely with expired Polaroid
holiday resorts, with one of the oldest theme parks in
film like those family snapshots of yesteryear, these
the world.
pictures show what a good old-fashioned British holi-
We are dimly aware that it has fallen from favour, that
day resort looks like on the cusp of a resurgence.
the once-vibrant seafront has slipped and now looks
They photographs capture what Turner loved about
a little tatty around the edges. Some of us even knew
the town, an element that no recession could ever
that the town had become so desperate that it invited
change - the spectacular sunsets - meanwhile each
contestants on The Apprentice to try and rebrand it.
shot is tinged with a nostalgia for all of the collective
We all feel as though we know Margate in one way or
childhood moments spent there.
another, in the same was as we know what a “99” is, or
Even after a recession, a change in taste, and the
how we instinctively know the texture of jellied eels
advent of cheap flights for everyone, Margate is still
even though we’ve never tried them.
beautiful when the sun shines.
Margate’s story is a sad story peppered with momentary successes and catastrophic lows. But things in Margate are about to change. With the opening of the Turner Contemporary Gallery, property prices
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www.rhiannonadam.com
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Rhiannon Adam
Margate
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er uns bekannt vor und weil unsere Eltern als Kinder
verschossene Fassade blicken.
dort waren. Wir kennen ihn, weil es mal eine der belie-
Dieses Fotoprojekt schaut auf die schönen Seiten
btesten britischen Ferienanlagen war, mit einem der
Margates. Ausschließlich mit abgelaufenen Polaroids
ältesten Themenparks der Welt.
geknipst, zeigen diese Bilder, wie eine gute, altmo-
argate ist ein Ort, von dem die meisten
Gallery beginnen die Grundstückspreise zu steigen,
von uns schon einmal gehört haben. We-
und die Einwohner beobachten eine neue, jüngere
gen Tracy Emin und Martin Parr kommt
und kreativere Schar von Besuchern, die hinter die
Wir sind uns vage bewusst, dass er an Beliebtheit
dische britische Ferienanlage auf dem Gipfel der Wie-
verloren hat, dass die einst pulsierende Seeseite ab-
derauferstehung aussieht.
gerutscht ist und jetzt an den Rändern etwas schä-
Die Fotos halten fest, was Turner so an der Stadt
big aussieht. Einige von uns wussten sogar, dass die
mochte, ein Element, das kein Niedergang je ändern
Stadt so verzweifelt war, dass man Bewerber von The
könnte – die spektakulären Sonnenuntergänge –,
Apprentice einlud, um ihr eine neues Image zu verlei-
und gleichzeitig ist jedes Bild mit der Nostalgie kol-
hen. Wir alle haben das Gefühl, wir kennen Margate
lektiver Kindheitsmomente gefärbt.
auf die eine oder andere Weise, so wie wir wissen, was
Selbst nach einer Flaute, veränderten Ansprüchen
„99“ ist. Oder wie wir instinktiv die Konsistenz von
und den Billigflügen ist Margate noch immer ein
Aal in Aspik kennen, obwohl wir es noch nie geges-
schöner Ort, wenn die Sonne scheint.
sen haben. Die Geschichte von Margate ist eine traurige, durchsetzt mit guten und katastrophal schlechten Phasen. Aber die Dinge in Margate ändern sich gerade. Mit der Eröffnung der Turner Contemporary
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Mikael Kennedy
Passport to Trespass
carrying a Polaroid SX-70 at all times, documenting
P
Reisen ständig eine SX-70 dabei und dokumentiert
the people and places he found as he travelled. The
Leute wie Orte, die ihm unterwegs begegnen. Die
resulting images, now numbering in the thousands,
Bilder, die so entstanden - inzwischen Tausende
are small specimen-like paintings created in the long
– sind kleine, entwurfartige Gemälde mit langen
exposures and rich colors, captured in the little white
Belichtungszeiten und satten Farben, umrandet von
border of the Polaroid film. In this epic body of work,
dem schmalen weissen Rahmen des Polaroid Films.
Kennedy creates a vision of America from the road: a
In diesem epischen Werk schafft Kennedy die Vision
assport to Trespass is the decade long Pola-
roid wandering of photographer Mikael
Kennedy. Beginning in 1999 Kennedy began
P
assport to Trespass ist die nun über zehn Jahre währende Polaroid-Reise von Fotograf Mikael Kennedy. Seit 1999 hat Kennedy auf seinen
documentation of a life of roaming and restlessness.
eines Amerika von der Strasse aus durch die Verans-
Kennedy’s Polaroid work is currently represented by
chaulichung von Unterwegs-sein und Unrast.
Peter Hay Halpert Fine Art, NY.
www.mikaelkennedy.com
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www.eleonoracalvelli.com
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Grant Hamilton
Spirit of ‘76
“
Ich bevorzuge den Begriff extract (dt.
ten Vorbereitung für ein einziges Bild. Cartier-
Ausschnitt) gegenüber abstract, da ich
Bresson war vielleicht auf der Suche nach dem
die
nicht
entscheidenen Moment, aber ich suche nach
optischen
Gegebenheiten
ändern kann, ich kann sie höchstens in
dem entscheidenden Fokus. Wenn ich ein Mo-
Bezug auf sich selbst und das Format bestmö-
tiv zusammenstelle, versuche ich nur das, was
glich handhaben.“ Ansel Adams in Examples –
wichtig ist, mit einzubeziehen, alles andere
The Making of 40 Photographs
grenze ich aus.
Durch meine Fotos suche ich nach der Schönheit
Ich benutze aus verschiedenen Gründen Pola-
im Banalen. Es ist schwer, Passanten zu erklären,
roidfilme. Abgesehen davon, dass jedes Bild ein
warum genau ich die Seite eines Busses foto-
Einzelstück ist, ist es ein einzigartiges Objekt.
grafiere oder am Straßenrand auf einer Leiter
Der mechanische Prozeß, das Verteilen von Che-
stehe, um ein Schild zu erreichen. Meistens aber
mikalien auf dem belichteten Foto, verleiht ihm
sehen die Leute dann das, was ich sehe, und sie
etwas Gemäldehaftes, das man nicht nachma-
lächeln. Oft sagen sie, sie hätten das vorher nie
chen kann. Und da jedes Bild in sich geschlos-
wahrgenommen.
sen ist, kann ich lediglich Komposition und Be-
Ich verwende nie ein Stativ. Stattdessen gelin-
lichtung an der Kamera einstellen.
gen mir scharfe, gut ausgerichtete Bilder durch die entsprechende Körperhaltung und Atemtechnik. Manchmal braucht es mehrere Minu-
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Grant Hamilton
Spirit of ‘76
«
I prefer the term extract over abstract,
one exposure. Cartier-Bresson may have been
since I cannot change the optical realities,
in search of the decisive moment but I am loo-
but only manage them in relation to them-
king for the decisive focus. When composing an
selves and the format.»
image, I try to include only what is
Ansel Adams from «Examples-The Making of 40
necessary and edit out everything else.
Photographs»
I use Polaroid integral film for several reasons.
Through my photos, I strive to find beauty in
Besides being a singular image, each is a
the mundane. It is hard to describe to passers-
unique object and the mechanical process
by why, exactly, I am photographing the side of
of spreading the chemicals over the exposed
a bus or standing on a ladder on the side of a
image imparts a painterly quality that can’t be
road, trying to reach a sign. Most of the time,
simulated. Also, since each photo is self-contai-
however, people will see the beauty that I am
ned, I can only control composition and expo-
seeing and will smile. Often they will remark
sure in the camera.
that they never noticed that before. I never use a tripod. Instead, I will use body positioning and breathing techniques to ensure a sharp, properly aligned image. Sometimes this requires several minutes of preparation for just
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Susanne Willuhn
Notes
Alltägliche Szenen bergen oft Bedeutungen oder
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meanings and secrets of everyday settings that lie
Geheimnisse, die über das offenkundig Sichtbare
beyond the obvious. There are no arrangements
hinausgehen. Das versuche ich festzuhalten. Dabei
made for the pictures nor are they planned. The
plane ich meine Bilder nicht und arrangiere nichts,
photos emerge spontaneously in everyday life si-
alles geschieht zumeist spontan im Alltag oder
tuations or while I travel.
wenn ich auf Reisen bin. Meine Polas sind dabei
My polaroids are like little notes which I take for my-
wie kleine Notizen oder auch Tagebucheinträge für
self. Shooting with my polaroid 600 camera is the
mich.
most instantaneous way of picturing my surroun-
Zwischen meiner unbewussten Wahrnehmung
dings because it is just point and shoot immedia-
und dem fertigen Bild steht im Grunde nur das
tely. So, it captures my unconscious perception in
„Point and shoot“ mit der Polaroid 600. Insofern
the most natural way and reflects the volatile and
ist diese Form der Fotografie die unmittelbarste
sometimes ambiguous character reality can have.
otivation und Inspiration meiner Bilder beziehe ich aus meiner inneren Welt. Die Fotos entstehen meist intuitiv.
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y photography is motivated by my inner world, and my approach is mostly intuitive. I want to capture the potential
Art und Weise, meine Umgebung festzuhalten; sie entspricht am ehesten dem flüchtigen und oft auch mehrdeutigem Charakter den die Wirklichkeit haben kann, und den ich abbilden möchte.
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William Miller
Ruined Polaroids
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out 2 pictures at a time and the film often gets stuck
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in the gears, exposing and mangling the images in
ken, sodaß man nie weiß, ob und was herauskommt.
unpredictable ways.
Mit der Zeit habe ich gelernt, wie ich die Kamera eini-
Over time I’ve figured out how to control and accen-
germaßen kontrollieren und die Mängel nutzen kann.
tuate aspects of the camera’s flaws but the images
Die Bilder selbst sind allerdings immer eine Überras-
themselves are always a surprise. Each one is determi-
chung, ein jedes letztlich das individuelle Produkt von
ned by the idiosyncrasies of the film and the camera.
Film und Kamera.
hese are Polaroid pictures run through a partially broken SX-70 camera that I purchased from a yard sale. The camera sometimes spills
iese Polaroids stammen aus einer zum Teil ka-
putten Kamera, die ich auf einem Flohmarkt gekauft habe. Manchmal spuckt die Kamera
zwei Bilder auf einmal aus, und der Film bleibt stec-
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Thomas Krauss
1+√5/2 Zeug.
Aufgehängt. DIY (“Do it yourself“, dt.
denen Zahl. „Mach es
Eine Zahl, von der ich mir vorstellte, sie verbinde
selbst.“), Angelschnur
Mensch und Natur.
Licht.
Irgendwo zwischen Portrait und Stillleben.
Zeug.
Am Ende habe ich die Verbindung verloren.
Ich halte sie lieber einfach
Am Ende kamen mir diese Bilder näher. Am Ende sind sie einfach nur
Mein Zeug. Diese halte ich lieber elementar. Elementar, aber doch
Mein Zeug.
substantiell. Um ihnen Dichte zu verleihen, benutze ich Sofortfilm. Um ihnen Tiefe zu geben, verwende ich indirektes Licht. Auch reflektiertes Licht. www.hurluber.lu Diese kamen mir mit einer Zahl in den Sinn. Einer gol-
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Andrea Tonellotto
Nobody Impossible
„
Die Suche nach dem Wesentlichen zeigt hier
Überprüfung, ein Test ist nicht möglich. Sie ist unver-
Strukturen, die dem Menschen gewidmet sind.
fälscht und repräsentiert Realität, wie er sie sieht. Er
Der Mensch fungiert jedoch offensichtlich nicht
will, dass wir durch seine Augen sehen. Die schon
als Handelnder. Der Mensch als Designer, sein Dasein
krampfhafte Beschäftigung mit der Makellosigkeit
als Designer, als Nutzer. Man kann Licht festhalten, oft
der Linien, der Komposition, der Balance zwischen
auch Schatten, geometrische und abstrakte Formen,
Ebenen und Formen gaukelt uns eine unwirkliche
als festgelegte Kontrapositionen.
Welt vor. Polaroids, per se nicht veränderbar, zeigen
Andrea nimmt uns an die Hand durch eine irreale,
uns eine Realität, die nur ein aufmerksames Auge und
abstrakte Welt, in der die Grenzen zwischen Realität
Sensibilität sehen und festhalten können.“
und Vision sehr fließend sind. Er verwendet massive Mauern, um uns in leere Räume zu führen. Seine Polaroids sind die Basis seiner ‚Recherche’.
Beppe Bolchi
Schnappschüsse bedeuten nicht automatisch Einschränkung. Sie erlauben eine rigorose Annäherung an ein Thema. Es gibt hier weder Fiktion noch Manipulation, vielleicht auch keine Interpretation. Im
www.andreatonellotto.com
Gegenteil, Polaroid zu wählen, definiert Andreas Interpretation seiner Arbeit. Die Kamera erlaubt keine
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Andrea Tonellotto
Nobody Impossible
“
In this search for essentiality , showing structures
his interpretation of his art. The camera doesn’t allow
dedicated to man, the absence of man as actor is
any revisions. It is pure. It presents reality as Andrea
evident. Man as designer, his presence as a desi-
saw it. He wants us see it that way too.
gner, as a user. You can capture light, often shadows,
The research, almost spasmodic, for the purity of lines,
geometric and abstract shapes, as contrapositions.
the composition, the balance between levels and
Andrea lead us by the hand through an unreal and
shapes, puts forward us a world that seems unreal. Le
abstract world, where the border between reality and
film Polaroid, by nature not modifiable, nonetheless
vision is very fleeting. He uses solid walls to lead us to
shows us a reality that only a practiced and sensitive
empty space.
eye can capture”.
His Polaroid shot, are the basis of his enquiry. Snaps-
Beppe Bolchi
hot-type films are not limiting, they allow a rigorous approach to work. There’s no fiction, no manipulation, maybe not even interpretation. On the contrary, the choice of Polaroid film defines
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April Gertler & Elise Gardella
The Polaroid project
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he Polaroid Project started in August 2001,
emotion have all been documented. Even in photo-
when Elise Gardella asked me to exchange
graphs of a street scene, still-life, portrait or abstract
Polaroids by mail. Each new image was to be
image, our lives are just under surface. In this work
shot in response to the polaroid just received. We
the classic tradition of letter writing is transformed
both took a polaroid, the first picture to reach the
into a pictorial dialogue. At far distances from one
other became the first piece in the series. Over time
another we speak to each other in polaroids.
ÂŤg2gÂť has taken on an unexpected dimension. This single image project is also a visual correspondence
The images are labeled : (for example) 200E_
between two friends, who live on different conti-
Feb2012.jpg. the number signifies the number in
nents.
the polaroid exchange - and the letter after the
With the location, time, and date written on the polaroid, a timeline was established chronicling
number signifies who sent the polaroid: E=Elise, A=April.
our movements in various cities and countries. Moreover, certain photographs depict specific moments, events, or circumstances. A birth, the new boyfriend, another apartment or the pitch of an
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April Gertler & Elise Gardella
The Polaroid project
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as Polaroid-Projekt begann im August
Gemütsverfassung – alles wurde festgehalten.
2001, als Elise Gardella mich bat, Pola-
Selbst auf Bildern einer Straßenszene, ein Stillleben,
roid-Bilder per Post auszutauschen. Jedes
Portrait oder Abstaktes beinhalten indirekt unsere
neue Bild sollte eine Antwort auf das vorher erhal-
Leben.
tene sein. Wir machten also beide ein Polaroid. Das
In dieser Arbeit wird der klassische Briefwechsel zu
erste Bild, das den anderen erreichte, war das erste
einem Bild-Dialog. Über eine große Distanz spre-
der Serie. Mit der Zeit hat „g2g“ eine unerwartete
chen wir in Polaroids zueinander.
Dimension angenommen. Dieses Projekt ist auch
Die Bilder sind folgendermaßen benannt: (zum
eine visuelle Korrespondenz zwischen zwei Freun-
Beispiel) 200E_Feb2012.jpg. Die Zahl bezeichnet
den, die auf unterschiedlichen Kontinenten leben.
die Nummer im Polaroid-Austausch, der Buchstabe
Mit Ort, Zeit und Datum, die auf dem Polaroid
hinter der Zahl steht für den Namen des Absenders
vermerkt wurden, entstand eine Chronik, die un-
– E=Elise, A=April.
sere Bewegungen in verschiedenen Städten und Ländern und damit bestimmte Begebenheiten und Umstände dokumentiert. Eine Geburt, der neue Freund, eine andere Wohnung oder eine
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The Square team > Rédacteur en chef : Christophe Dillinger www.cdillinger.co.uk > Direction artistique : Yves Bigot www.yvesbigot.com - www.studiobigot.fr Design Team UK: Alison Francis - www.gingercowdesign.co.uk > Aide précieuse, conseils avisés : Carine Lautier > Tête chercheuse éclairée : Audrey Lamandé > Traduction : Vanessa Coquelle - www.vanshawe.wordpress.com German: Andrea Ploenges > Relecture : Jimmy Hublet >
> Sites internet et blog sur mesure > Template pour Wordpress > Animations Flash et Bannieres > XHTML/CSS conforme W3C > Référencement naturel
Lemonfig creative a réalisé le site internet de Square Magazine.
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Please
photos au format carré. Nous acceptons
photographs. We accept anything, even
toute image dans ce format, que ce soit
24x36 or digital cropped, or Polaroid.
du film 24x36, du numérique recadré ou
Square is in the mind, not necessarily in
du Polaroid… Un carré, c’est dans l’œil,
the camera.
send
only
square
format
pas seulement dans l’appareil. We need a coherent series of around Nous avons besoin d’une série cohérente
15 pictures max as well as an artist
d’une quinzaine de photos maximum et
statement about your work.
d’une description de votre travail.
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