Johannes im DIALOG - Ausgabe 03

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Nr. 3 / Herbst 2006 Zeitschrift f端r Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH

Johannes im

Chronische Wunden Ursachenforschung in der Wundambulanz

Ferner lesen Sie in dieser Ausgabe Alzheimer in Therapie und Pflege Wundermittel Muttermilch Streit um k端nstliche Insuline Seelische Wunden bei Kindern

Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital, Marien Hospital, St.-Elisabeth-Krankenhaus, Christinenstift, Jugendhilfe St. Elisabeth

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Momentaufnahme

Natur intensiv erleben

Mitten in der Dortmunder Innenstadt ist eine kleine Wohlf端hloase f端r die Bewohner entstanden, in der die intensive Betreuung dar端ber hinaus Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. Der Garten im Christinenstift l辰dt ein Natur intensiv zu erleben.

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Editorial und Inhalt

Liebe Leserinnen, liebe Leser Inhalt Der Ausnahmesommer 2006 hat für ein Spitzenwetter gesorgt und damit unter anderem zum Erfolg der Fußballweltmeisterschaft direkt vor unserer Haustür beigetragen. Alle Befürchtungen, die im Vorfeld der WM geäußert wurden, sind nicht eingetreten. Die Katastrophenpläne für Feuerwehr und Krankenhäuser konnten in den Schubladen bleiben. Uns allen wird dieses Großereignis noch lange in den Köpfen bleiben und hoffentlich zu einer nachhaltigen Verbesserung der in den letzten Jahren zunehmenden depressiven Grundstimmung in der Bevölkerung beitragen.

Patienten an, bei denen Sie sich zu verschiedenen Themen informieren können. Nennen möchte ich an dieser Stelle beispielhaft die Weltstillwoche im St.-Johannes-Hospital, den Diabetes Markt im Marien Hospital und den Gefäßtag im St.-Johannes-Hospital. Sollten Sie Wünsche und Anregungen für die nächste Ausgabe unserer Zeitschrift haben, können Sie sich gerne an das Redaktionsteam wenden. Sie erreichen uns unter der Telefonnummer (0231) 1843-2257 oder per E-Mail: stahnke@joho-dortmund.de Wir würden uns freuen, mit Ihnen in einen Dialog einzutreten.

Während wir uns nun auf einen schönen Spätsommer freuen, nähert sich der „Dortmunder Herbst 2006“ mit großen Ihr Günther Nierhoff Schritten. Wie auch in den vergangenen Geschäftsführer Jahren ist die Kath. St.-Johannes-Gesellschaft zu Gast auf dem Stand der WAZ in Halle 3 b. Mediziner und Pflegekräfte unserer Einrichtungen werden medizinische Themen anschaulich darstellen und für die Beantwortung Ihrer Fragen zur Verfügung stehen. Darüber hinaus bieten wir in diesem Herbst zahlreiche Veranstaltungen für

Chronische Wunden - Ursachenforschung in der Wundambulanz

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Wie kommt eine neue Methode ins Krankenhaus?

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Aktuelles aus der Medizin

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Alzheimer - Interview mit Dr. Mignolet und Pflegedienstleiterin Herm-Riedel

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Gefäßzentrum - Über das beste Verfahren wird gemeinsam entschieden

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Marien-Café - Treffpunkt für Trauernde

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Muttermilch - Wundermittel der Natur

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Neues aus der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

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Streit um künstliche Insuline für Diabetiker

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Beratungs- und Schulungsangebote

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Seelische Wunden – Heilung in der Jugendhilfe

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Bunte Seite

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Impressum: Johannes im DIALOG Nr. 3 / Herbst 2006, 1. Jahrgang, Nachdruck und Vervielfältigung von Artikeln (auch auszugsweise) ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Herausgeber gestattet. Herausgeber: Kath. St.-Johannes-Gesellschaft gGmbH, Johannesstraße 9-17, 44137 Dortmund, www.st-johannes.de; Redaktionsrat: Dr. Jens Arlinghaus, Dr. Holger Böhm, Julia Brennenstuhl, Dr. Jan Bucher, Friedhelm Evermann, Dr. Volker Hagen, Dr. Gerhard Keim, Gabrielle Ladeck, Rainer Richter, Michael Rieks, Frank Scheele, Dr. Hans-Joachim Schneider, Birgit Stahnke, Christian Straub, Dr. Joachim Weber-Albers, Thomas Wirriger; v.i.S.d.P.: Birgit Stahnke, Redaktion und Text: Dr. Holger Böhm, Dortmund, www.skriptstudio.de; Gestaltung: Hilbig | Strübbe Partner, Waltrop, Büro für Design und Kommunikation, Frank Scheele, Dominic Wissen, www.hilbig-struebbe-partner.de; Titelfoto: Gerhard P. Müller (GPM), Dortmund, www.dortmund-bild.de; Illustration: Ari Plikat, Dortmund, www.ariplikat.de; Druck: Koffler+Kurz MedienManagement GmbH, Dortmund, www.kkmedien.de; Johannes im Dialog erscheint viermal im Jahr, nächste Ausgabe: Winter 2006; Auflage: 10.000 Exemplare

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Reportage

Chronische Wunden

Am Tag vor seinem 25. Geburtstag ist Horst Kluge von der Leiter gestürzt. Der Berufsunfall hatte Konsequenzen für das ganze Leben des Rentners. Von dem Fersenbruch, den er sich dabei zuzog, ist eine chronische Wunde zurückgeblieben, die trotz Abheilungsphasen immer wieder aufgebrochen ist. Seither muss er mit Beeinträchtigungen leben, die seinen Alltag und sein Berufsleben entscheidend geprägt haben.

Rudke, „desto schwieriger wird es, sie zur Abheilung zu bringen.“ Betroffene Patienten haben nicht selten eine Behandlungskarriere, die sich über Jahre oder gar Jahrzehnte hinzieht.

Bereits nach dem Unfall, 1964, haben die Ärzte Horst Kluge mitgeteilt, dass er sich auf ein Leben mit einer schlecht verheilenden Wunde einstellen muss. Seine Tätigkeit als Gebäudereiniger musste er aufgeben. Er schulte um und lernte BüroWunden, die länger als vier Wochen nicht kaufmann. In diesem Beruf konnte er verheilen, gelten bei den Ärzten in der zwar arbeiten, aber: „Ich konnte den Fuß Wundambulanz am St.-Johannes-Hospital nicht richtig bewegen“, erklärt der Dortals chronisch. „Je länger solche Wunden munder. „Man gewöhnt sich zwar an seine bestehen“, erläutert der Chirurg Mario Wege, aber es gibt Momente, da ist man

abgelenkt, stößt an eine Kante und fällt hin.“ Die Folge waren längere Krankheitszeiten, die für das berufliche Fortkommen nicht förderlich waren. „Das sind so die Begleiterscheinungen, die einem dann das Leben erschweren“, so Kluge. Der Alltag des 67-Jährigen Rentners ist von seinem Leiden bestimmt. Längere Wege sind nicht möglich, auch keine großen körperlichen Belastungen. Die Wunde muss gepflegt und jeden Tag neu verbunden werden. Er benötigt orthopädische Schuhe und Wickel als Gehhilfe. Horst Kluge hat es gelernt, mit seinen Einschränkungen zu leben und alltägliche Verrichtungen mit Geduld anzugehen. Ohne ärztliche Betreuung, sagt er, würde sich sein Leben schwieriger gestalten. Seit 2003 kommt der Dortmunder in die Wundambulanz am St.-Johannes-Hospital. Eine allergische Reaktion auf Medikamente hatte erneut zu einem Aufbrechen der Wunde geführt, die jetzt in fortgeschrittenem Alter noch schlechter verheilt als früher. Die Ursache für den chronischen Verlauf ist letztlich eine Durchblutungsstörung, die auf seine ursprüngliche Verletzung zurückgeht und die in seinem Fall auch nicht mehr korrigiert werden kann.

Keine Bagatelle - aus der kleinen offenen Stelle am Bein wird schnell ein chronisches Problem.

Der weitaus größte Teil der Patienten in der Wundambulanz kommt mit chronischen Wunden an den Beinen. Viele sind schon seit Jahren in ärztlicher Behandlung, sei es, dass sie Thrombosestrümpfe tragen müssen oder dass Krampfadern entfernt wurden. „Aber häufig“, so der Chirurg


Reportage

den Gefäßchirurgen vorgestellt werden. Vielfach wird dann erst einmal eine ursächliche Therapie, zum Beispiel eine Bypass-Operation, in die Wege geleitet. „Die Kooperation mit den Gefäßchirurgen ist ein wesentlicher Vorteil der Wundambulanz“, meint Rudke, „weil oft erst die Behandlung der Grunderkrankung zur einer langfristigen Verbesserung der „Das Wichtigste jedoch ist“, erklärt Rudke, Wundheilung führt.“ „dass neben der symptomatischen Behandlung nach den Ursachen des chronischen Für viele Patienten ist auch die enge ZuVerlaufs gesucht wird, denn in der Regel sammenarbeit mit der Schmerzambulanz liegt eine Grunderkrankung vor.“ Eine der sehr wichtig, denn chronische Wunden Hauptursachen sind Krampfadern, also sind aufgrund der Durchblutungsstörung chronische Blutstauungen im Bein, die oft mit enormen Schmerzen verbunden. oft über Jahrzehnte bestehen und schließ- „Da sind die Patienten häufig minderlich zu einer Entzündungsreaktion und versorgt“, stellt Rudke fest. Wenn die zur Ausbildung von typischen Unterschen- üblichen Schmerzmedikamente nicht helfen, können die Betroffenen in der kelgeschwüren führen. Schmerzambulanz einer adäquaten Neben dieser Venenerkrankung kommen Versorgung zugeführt werden. arterielle Durchblutungsstörungen als Ursache in Frage. Da ist vor allem die Schmerzen hat auch Horst Kluge, auch Arteriosklerose zu nennen, die zu Kalk- wenn sie sich in seinem Fall in Grenzen ablagerungen in den Arterien führt. halten, weil seit seiner Verletzung eine Insbesondere betroffen sind auch lang- gewisse Taubheit in der Ferse besteht. jährige Diabetiker, bei denen Mikrover- Dennoch verspürt er Nervenzuckungen und auch der Wundrand schmerzt von kalkungen und Nervenschädigungen Durchblutungsstörungen hervorrufen Zeit zu Zeit. Natürlich merkt er jedes können. „In der Wundambulanz haben Gewitter im Fuß. Trotz allem lässt sich der Dortmunder die Lebensfreude nicht wir nicht nur die Möglichkeit, uns sorgfältig um die Wunden zu kümmern, nehmen. „Mit der Wunde wird es jetzt sondern wir schauen auch von Anfang langsam besser“, sagt er optimistisch in an auf die Ursachen“, sagt Rudke. Durch die Zukunft blickend. Er weiß, dass die die enge interdisziplinäre Zusammen- Heilung ein langsamer Prozess ist, aber arbeit innerhalb der St.-Johannes-Gesell- er fühlt sich gut betreut und empfiehlt schaft können die Patienten jederzeit jedem, den es betrifft, Vertrauen zu den zur genauen Abklärung ihrer Leiden bei Ärzten zu haben. Mario Rudke, „werden chronische Wunden zu spät erkannt und auch in der allgemeinen Bevölkerung werden sie eher heruntergespielt. Es ist ja nur eine kleine offene Stelle am Bein.“ Eine Selbstbehandlung hilft jedoch wenig, denn die Wunde muss professionell versorgt und regelmäßig gesäubert werden.

Die Dokumentation des Heilungsverlaufs gehört ebenso zum Wundmanagement wie die Suche nach einer geeigneten Therapie, die bei den Ursachen ansetzt.

Darüber hinaus sollte sich jeder selbst informieren, rät Kluge. Zeitschriften und Fachbücher gibt es genug, und es gibt das Internet, wo man viel über erfolgreiche und richtige Wundpflege erfahren kann. „Wichtig im Alltag ist: Je besser man sich auf seine Krankheit einstellt, umso besser kommt man damit klar. Gesunde können einem nicht helfen. Die haben eine andere Sichtweise und stehen hilflos daneben. Und natürlich ist von uns viel Geduld gefordert. Das ist ein Alltagsproblem, das man durchaus erlernen kann.“

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Gesundheit

Myom-Embolisation

Seit Anfang des Jahres bieten Gynäkologen und Radiologen am St.-Johannes-Hospital gemeinsam eine neue Methode an, mit der gutartige Knoten der Gebärmutter minimal-invasiv und organerhaltend behandelt werden können. Die Myom-Embolisation ist für bestimmte Patientinnen eine echte Alternative zur Totalentfernung des Organs.

Durch den Verschluss der versorgenden Blutgefäße (links im Röntgenkontrast zu sehen) werden gutartige Knoten an der Gebärmutter ausgehungert – nach dem Eingriff (rechts) ist kein Kontrastmittel mehr zu sehen.

„Die Technik, Katheter in Arterien zu bringen, beherrscht jeder Radiologe“, so Dr. Kunz. „Weltweit wurden schon mehr als 100.000 Frauen mit Myom-Embolisation behandelt, d.h. es gibt klare Kriterien, welche Frauen mit welcher Art von Myomen auf diese Weise therapiert werden können.“ Im Grunde wird also nur eine neue Anwendung für ein Verfahren angeboten, das prinzipiell längst etabliert ist.

Die Einführung dieses Verfahrens war vergleichsweise unproblematisch, erläutert der Chef der Klinik für Gynäkölogie, PD Dr. Georg Kunz. Über einen Katheter, der von der Leiste aus durch die Arterie zur Gebärmutter vorgeschoben wird, werden kleine Kunststoffpartikel freigesetzt, die die versorgenden Blutgefäße dauerhaft verschließen. Dadurch werden die Myome, die gutartigen Knoten der Gebärmutter, verödet. Das Organ selbst bleibt erhalten, So einfach ist das jedoch nicht bei jeder denn es wird über Scheiden- und Eier- neuen Methode. In der Regel liest man stockgefäße weiterhin versorgt. erst einmal viel Fachliteratur, erklärt Dr. Kunz. Man beschäftigt sich theoretisch mit Details der Technik, um zu entscheiden, ob das Verfahren für die eigene Klinik geeignet ist. Dann schaut man sich die Praxis bei Kollegen an, assistiert und gewinnt die Erfahrungen, die nötig sind, um die Methode selbst einzuführen.

Wenn man sich an eine neue Methode wagt, muss man jeden Schritt im Kopf haben – PD Dr. Georg Kunz

Für die ersten Patienten ist dies mit einem gewissen Risiko verbunden. „Das ist so“, sagt Dr. Kunz, „da müssen wir alle durch.“ Deshalb sei viel eigene operative Erfahrung eine wichtige Voraussetzung, wenn man Neuland betritt. Erst wenn man sich mit jeder Einzelheit des operativen Vor-

gehens theoretisch und praktisch vertraut gemacht und jeden noch so kleinen Schritt im Kopf hat, fängt man an. Die Entscheidung für eine neue Methode fällt natürlich auch unter wirtschaftlichen Kriterien. Heutzutage erhalten die Kliniken Fallpauschalen, die die Kosten eines Patientenaufenthaltes decken müssen. Viele Leistungen werden zudem nur noch als ambulante Leistung von den Krankenkassen vergütet. Generell gilt Aufwand und Nutzen müssen in einem ausgewogenem Verhältnis stehen. Aber es geht nicht nur um Wirtschaftlichkeit. Es geht auch und vor allem um die Attraktivität der Klinik. Mit einer klassischen Gebärmutter-Operation kann eine gynäkologische Abteilung zwar mehr „verdienen“, aber das Angebot eines moderneren und schonenderen Verfahrens wird ihr auf Dauer mehr Patientinnen bringen, ist Dr. Kunz überzeugt. Zurzeit überwiegt noch die klassische OPMethode, weil sich das neue Angebot erst herumsprechen muss. Doch inzwischen liegen mehrere Anfragen vor und Dr. Kunz setzt darauf, dass die umliegenden Ärzte zunehmend auf diese Möglichkeit hinweisen.


Fokus Gesundheit

Kurzgefasst

Nierenärzte warnen

Auf Herz und Nieren pr fen! Seit 1995 gibt die Gesellschaft für Nephrologie regelmäßig Berichte über Dialysebehandlungen und Nierentransplantationen. In dem jüngsten Bericht beklagen die Nierenärzte einen besorgniserregenden Anstieg der dialysepflichtigen Patienten. Die Gründe für die wachsende Zahl der Neuerkrankungen der Niere sind seit langem bekannt: Die explosionsartig zunehmenden Volkskrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes stehen in einer dramatischen Wechselwirkung zu Nierenkrankheiten. Daher, so die Nephrologen, sollten Früherkennungsmaßnahmen auch in der ärztlichen Vorsorge breiter als bisher eingesetzt werden, denn gerade hier gilt: "Nicht nur auf Herz, sondern auch auf Niere prüfen!“ Thrombose

M nner haben h heres R ckfallrisiko Männer müssen viel häufiger als Frauen damit rechnen, dass sie nach einer tiefen Venenthrombose oder einer Lungenembolie erneut an einer Thrombose erkranken. Ihr Risiko für die Wiederkehr eines Blutgerinnsels liegt um fünfzig Prozent höher als bei Frauen. Insgesamt beträgt die Wahrscheinlichkeit erneuter Blutgerinnsel nach fünf Jahren 25 Prozent. Das ergab eine Metastudie, bei der australische und kanadische Mediziner Daten von 5416 Patienten aus 15 verschiedenen Untersuchungen ausgewertet haben, nachdem diese die gerinnungshemmenden Medi-

Sicherheitsalarm

stundenlang festgehalten und verhört wurden, bevor sie glaubhaft machen konnten, keine Terrorabsichten zu haben. Noch sind solche Vorkommnisse Einzelfälle, doch das könne sich schon bald ändern. Insbesondere Patienten mit einer Radio-Jod-Therapie können noch bis zu 95 Tage nach der Behandlung Strahlenalarm auslösen. Im britischen Ärzteblatt wird gefordert, die Patienten auf mögliche Probleme bei Fernreisen hinzuweisen und entsprechende Hinweise in den Bestrahlungsbescheinigungen vorzusehen.

Nach Radio-IsotopenBehandlung

Stuhl-Inkontinenz

kamente abgesetzt hatten. Die Ursache für das erhöhte Risiko der Männer ist unklar. Die Forscher vermuten aber, dass es mit Unterschieden im Alter, dem BodyMass-Index (BMI) oder einer erblichen Veranlagung für Blutgerinnsel zusammenhängen könnte. Vorerst werden die neuen Erkenntnisse allerdings noch keinen Einfluss auf die Behandlung haben, vorher, betonen die Forscher, seien weitere Studien notwendig.

Zweite Volkskrankheit Patienten sollten nach einer Behandlung nach Diabetes mit radioaktiven Isotopen wie Jod-131 bei Flugreisen ihre Bestrahlungsbeschei- Studien zeigen, dass rund 2,5 Prozent der über 50jährigen in Deutschland Probleme nigungen parat haben, empfiehlt das britische Ärzteblatt. „Weltweit rüsten die haben, den Abgang von Darmgasen oder Stuhl zu kontrollieren. Im Alter nimmt die Häufigkeit der Erkrankung stark zu, doch auch junge Menschen sind betroffen. Die Stuhl-Inkontinenz ist nach dem Diabetes mellitus die zweithäufigste Volkserkrankung, erklärten Experten am Rande einer Fachtagung in Freiburg. Viele Betroffene zögen sich aus Scham aus dem sozialen Leben zurück. Oftmals werde die Erkrankung über Jahre hinweg verschwiegen. Eine Radio-Jod-Therapie kann zu Problemen Dabei könne durch eine Vielfalt von Thebei Fernreisen führen. rapien bei rund 75 Prozent der Patienten ein gutes oder befriedigendes Ergebnis erzielt werden. Es bedarf einer differenFlughäfen mit empfindlichen Systemen zierten Diagnostik, um die Ursachen im zur Messung radioaktiver Strahlung auf“, Einzelfall einzugrenzen. Für eine optimale Behandlung sind oft Maßnahmen aus warnen die Autoren einer Studie über Zwischenfälle, bei denen solche Patienten verschiedenen Bereichen erforderlich.

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Interview

Alzheimer-Demenz

Am 21. September ist Weltalzheimertag. Aus diesem Anlass hat „Johannes im DIALOG“-Redakteur Dr. Holger Böhm die Krankheit im Spannungsfeld von Therapie und Pflege im Gespräch mit der Gerontopsychiaterin Dr. Elisabeth Mignolet und der Pflegedienstleiterin vom Christinenstift, Elke Herm-Riedel, erläutert. Dr. Mignolet betreut konsiliarisch von gerontopsychiatrischer Seite Patienten im St.-Elisabeth-Krankenhaus in Kurl.

Level der geistigen Leistungsfähigkeit oft zumindest über einen bestimmten Zeitraum gehalten werden. Das sind Medikamente mit einem speziellen Effekt, die wir häufig einsetzen und die man von Psychopharmaka abgrenzen muss, die wegen Verhaltensstörungen manchmal gegeben werden müssen.

Herm-Riedel: Im Christinenstift verwenden wir sehr wenig Psychopharmaka. Wir sind der Meinung, dass mit Hilfe flexibler Arbeitsstrukturen im PflegebeBöhm: Was hat sich 100 Jahre nach der reich ein Großteil von Auffälligkeiten ersten Alzheimer-Diagnose verändert? durch eine gezielte Betreuung und Beschäftigung aufgefangen werden kann. Mignolet: Die demographischen Aspekte Ein Beispiel ist unser geplantes Nachtcafé haben sich verändert. Immer mehr Men- für demenz-erkrankte Bewohner, die schen kommen in ein Alter, in dem sie Störungen im Tag-Nacht-Rhythmus haben oder in den Abendstunden sehr eine Demenz-Erkrankung erleiden. unruhig werden. Herm-Riedel: Das Durchschnittsalter der Bewohner in unserer Pflege-Einrichtung Mignolet: Ich bin völlig Ihrer Meinung, liegt mittlerweile bei 92 Jahren. Die Men- dass Psychopharmaka, extrem zurückhalschen, die bei uns einziehen, werden immer tend eingesetzt werden sollten. Alle andeälter und die meisten kommen mit der ren Maßnahmen, die von pflegerischer Diagnose Demenz. Seite oder von der Struktur der Einrichtung her helfen können, haben da Vorrang. Böhm: Wie steht es um die therapeutiHerm-Riedel: Natürlich wird die ärztschen Möglichkeiten? liche Therapie bei uns fortgeführt. Aber Mignolet: Die häufigsten Formen der für uns in der Pflege ist entscheidend, Demenz, die Alzheimer-Krankheit und die wo steht der Bewohner mit seiner Demenz? durchblutungsbedingte Demenz-Erkran- Wie können wir ihn im Alltag fördern? kung, kann man nicht heilen. In den letzten Mit einer gezielten Pflege und BetreuJahren sind Medikamente entwickelt und ung kann man schon auf den Verlauf für die Alzheimer-Krankheit zugelassen einwirken, so dass ein selbstbestimmtes worden, die den Verlauf der Krankheit und in Grenzen auch selbstständiges verlangsamen können. Damit kann das Leben doch noch möglich ist.

Das Konzept der Hausgemeinschaft ist ein sehr natürliches Konzept: Leben wie in der Großfamilie, das kann ein Heim leisten! - Elke Herm-Riedel

Mignolet: Man muss sich vergegenwärtigen, was das Ziel ist. Heilen kann man nicht, aber es ist schon möglich, dass der demente Mensch trotz seiner Erkrankung ein relativ zufriedenes, ausgeglichenes Leben führt. Das gelingt vielleicht nicht immer, aber doch in vielen Fällen. Böhm: Wie kann ein Mensch, der sein Umfeld, seine Geschichte vergisst, Wohlbefinden entwickeln?

Flexibilität in der Betreuung kann viel von den Verhaltensauffälligkeiten mindern - Dr. Elisabeth Mignolet

Mignolet: Ich glaube zu Anfang, wenn die Menschen ihren Gedächtnisverlust bewusst erleben, ist es sehr schwer. Im späteren Krankheitsverlauf kommen die Betroffenen in dem Sinne damit zurecht, dass sie das Vergessen vergessen haben. Dann geht es um unmittelbare Bedürfnisse: Fühle ich mich hier wohl, fühle ich mich sicher? Auch im Rahmen der Demenz


Interview

Die weingsten Bewohner des Christinenstifts wollen allein sein, weil auch Gemeinschaft Orientierung gibt. Da ist jemand, der ein Stück Sicherheit und Halt gibt.

bleibt das emotionale Erleben erhalten. Die Menschen können sich emotional wohlfühlen, auch wenn die Tragik des Vergessens bleibt. Herm-Riedel: Die zeitliche Orientierung nimmt natürlich im Laufe der Erkrankung immer mehr ab. Ein Stück weit lässt sich das durch einen strukturierten Tagesablauf mit ganz vielen Orientierungshilfen kompensieren. Dabei sind wir dennoch so flexibel, dass wir uns an den Bedürfnissen der Bewohner orientieren. Eine Mahlzeit um zwölf muss ja nicht unbedingt sein, wenn der Bewohner keinen Hunger hat. Das geht auch ein, zwei Stunden später. Niemand wird in Strukturen hineingezwungen. Das wird in der Pflege immer wichtiger: Wenn man zu stark eingrenzt, und großem Wohnzimmer, die sich mit entstehen unerwünschte Verhaltensweisen. Hilfe von Hauswirtschaftskräften selber versorgen. Das ist auch im AltenheimMignolet: Flexibilität kann viel von den bereich möglich. Ich glaube, wir müssen Verhaltensproblemen mindern. Der Konflikt, uns da den Anforderungen der Zeit stellen. dass ein Bewohner nicht isst, ist von ärztlicher Seite kaum zu lösen. Wenn jemand Mignolet: Ich kann das nur unterstützen. abends um neun Hunger hat, dann ist Es gibt Altenheime, die auf das Bedürfnis das ein unmittelbares Bedürfnis und es nach Einzelzimmern konzipiert worden sind. Was dabei herauskam, sind ellenist gut, wenn es befriedigt wird. lange Wohnbereichsflure, die für Demenzkranke keinerlei Orientierung bieten. Böhm: Ist das nicht ein immenses organisatorisches Problem? Herm-Riedel: Was ich für die Zukunft Herm-Riedel: Es ist natürlich nicht ein- sehr kritisch sehe, ist die Finanzierung der fach. Aber wenn alle Berufsgruppen zusam- Pflege. Wir stellen immer wieder fest, dass menarbeiten, sind viele Dinge möglich. In ein Bewohner vom medizinischen Dienst Zukunft wird das Hausgemeinschafts- nicht in die Pflegestufe eingestuft wird, konzept an Bedeutung gewinnen. Es gibt die er tatsächlich braucht. Das hat immense Projekte für Gruppen von zehn bis zwölf Auswirkungen für seine Versorgung, weil Bewohnern mit einer separaten Küche das benötigte Personal nicht finanziert wird.

Mignolet: Ich glaube, es ist ein systematisches Problem in der Pflegeversicherung, dass bestimmte Leistungen wie Betreuung und Beschäftigung überhaupt nicht berücksichtigt werden und damit viele Demenzerkrankte nicht die ihnen zustehende Pflegestufe bekommen. Herm-Riedel: Auf der anderen Seite ist es sicher so, dass Einrichtungen sich auch selber Gedanken machen müssen. Wird unbedingt eine Großküche im Haus benötigt? Oder kann das auf die Wohnbereiche verlagert werden: Kochen mit den Bewohnern? Ich glaube, beide Seiten müssen sich bewegen. Ich würde mir wünschen, dass die Alzheimer-Erkrankung auch im Rahmen von Pflegebegutachtung und Einstufung sehr viel mehr berücksichtigt wird.

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Aus den Einrichtungen

Das Gefäßzentrum informiert

Fortschritte in der Medizin führen heute oft dazu, dass neue Therapieverfahren in Fachbereichen entwickelt werden, die ursprünglich für die zugehörigen Krankheiten gar nicht zuständig waren. Dies gilt insbesondere für die interventionelle Radiologie, die unter anderem mit Gefäßprothesen (Stents) in klassisch internistische oder chirurgische Gebiete vordringt.

„Wir sind eine Versorgungsklinik“, betont Professor Dr. Gerhard Walterbusch, Chef der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, „wir sind keine Forschungsklinik, wo man Experimente macht.“ Am St.-Johannes-Hospital ist man offen für innovative Methoden, aber umsichtig bei deren Einführung. Allzu großem Fortschrittsenthusiasmus, so weiß man aus Erfahrung, stehen oft enttäuschende Rückschläge entgegen, weil die Verfahren Ein Anwendungsbereich dieses neuen noch in den Kinderschuhen stecken. Das Verfahrens ist die Behandlung des Bauch- gilt auch für die Gefäßprothesen, von aortenaneurysmas. Bei dieser Erkrankung denen es mittlerweile eine dritte, verbeskommt es zu einer Aussackung der Bauch- serte Generation gibt. schlagader, die im fortgeschrittenen Stadium lebensbedrohlich ist. Seit Jahrzehn- Stents erhalten vor allem Leute, bei denen ten etabliert und durch Langzeitstudien eine Operation mit einem größeren Risiko als erfolgreich belegt ist der operative verbunden wäre. Das sind insbesondere Eingriff, der zu den Spezialitäten der Patienten mit zusätzlichen BegleiterkranGefäßchirurgen gehört. Alternativ kann kungen an Herz oder der Lunge, übergeheute ein Radiologe oder auch ein Angi- wichtige Patienten und Menschen, die ologe von Innen eine Prothese in die älter sind als 80 Jahre. Nicht jeder Patient betroffene Schlagader einführen. Dieser eignet sich für den Einsatz der Gefäßminimal-invasive Eingriff bedeutet eine prothese. Um für jeden Fall die richtige deutlich geringere Belastung für den Pati- Entscheidung treffen zu können, hat man enten. Ein langzeitiger Erfolg dieser Therapie am St.-Johannes-Hospital vor einem Jahr ist jedoch bislang nicht nachgewiesen. beschlossen, die medizinischen Kompetenzen in einem Gefäßzentrum zu Die Frage, welches Verfahren besser ist, bündeln. In gemeinsamen Fallkonferenzen wird zurzeit auch in der Öffentlichkeit entscheiden Gefäßchirurgen, Radiologen stark diskutiert. Aus diesem Grund wollen und Angiologen, welche Behandlung für die Ärzte, die im St.-Johannes-Hospital den einzelnen Patienten am besten geeigmit der Behandlung von Gefäßerkran- net ist. Dabei richten sie sich nach fest kungen befasst sind, den bundesweiten vereinbarten Leitlinien, die den neuesten Gefäßtag am 21. Oktober nutzen, um ab Kenntnisstand der Medizin widerspiegeln. 10.00 Uhr im Panoramcafé über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten aus ihrer Sicht zu informieren.

Große Aussackungen der Bauchschlagader sind behandlungsbedürftig, sonst droht eine lebensgefährliche innere Blutung.

Gefäßchirugen und Radiologen wollen Patienten über die in der Öffentlichkeit stark diskutierten alternativen Verfahren bei der Behandlung des Bauchaortenaneurysmas informieren.

Der chirurgische Eingriff kann heute in geeigneten Fällen und bei bestimmten Patienten vermieden werden, oft bleibt er aber die beste Option.


Seelsorge

Marien-Café

Dieter Fender, der Seelsorger am Marien Hospital in Dortmund Hombruch, ist zufrieden. Seit Mai findet jeden ersten Montag im Monat um 17.15 Uhr das von ihm initiierte zwanglose Zusammentreffen von Menschen statt, die einen Verwandten verloren haben und nun versuchen, die ersten Schritte wieder nach draußen zu wagen. Das Angebot ist sehr gut angenommen worden.

Jeden ersten Montag im Monat wandelt sich die Cafeteria des Marien Hospitals zu einem Treffpunkt, der trauernden Menschen den Schritt zur Normalität erleichtern soll.

„Nach einem Todesfall hat man zunächst sehr viel zu tun“, stellt der Seelsorger fest, „es bleibt nicht viel Zeit zum Nachdenken. Aber nach vier, fünf Wochen, wenn alles erledigt ist, die Menschen im Umfeld weniger Anteil nehmen und Angehörige vielleicht weit weg wohnen, wo geht man dann hin, wenn man das Gefühl hat, mit seiner Trauer allein zu sein?“ Das MarienCafé – der Treffpunkt für Trauernde – bietet hier eine Möglichkeit. Es ist ein zwangloses Angebot bei Kaffee und Gebäck zum Gespräch zusammenzukommen.

hineinbegeben kann, ohne dass ein großer Druck entsteht“, erläutert der Seelsorger.

„Wir sind keine Selbsthilfegruppe, zu der man regelmäßig erscheint“, betont Fender. „Jeder kann kommen und gehen wie er will.“ Und er sieht sich in seinem Konzept bestätigt, denn im Marien-Café kommen die Menschen schnell ins Gespräch. Die Bereitschaft, von dem zu erzählen, was sie bedrückt ist bei vielen sehr groß. Und auch die Bereitschaft, einander zuzuhören ist groß. „Ich glaube, das allein ist schon ein ganz heilsamer Vorgang, dieses erzählen können, das zuhören können schafft eine Situation, in die ich mich

Warum das Marien Hospital das macht? Krankenhäuser sind ja heute keine geschlossenen Institutionen mehr, erklärt Fender, sondern offene Einrichtungen, die ja auch beispielsweise mit Ausstellungen Kulturangebote machen. Das Krankenhaus versteht sich heute mehr als ein Lebensraum, in dem der Mensch als ein Ganzes gesehen wird, nicht nur als der kranke Mensch, sondern auch in seinem Familienverband. „Das ist ja auch in anderen Bereichen so“, meint der Seelsorger und erinnert an Gesprächskreise für Angehörige.

Das Gespräch hilft, das eigene Leid einzuordnen. Auch andere leiden, sind vielleicht noch schlimmer dran. Es entsteht eine gewisse Solidarität untereinander. Sogar Freundschaften können entstehen. Eine Stärke dieser Treffen sind Menschen, die schon mehr Erfahrung haben. Ihr Beispiel zeigt den anderen: Ich kann da durch kommen. Das macht den Leuten Mut.

Irgendwann kommen die Leute dann einfach nicht mehr, weil sie diese Treffen nicht mehr benötigen. „Und das ist auch eigentlich unser Ziel: Wir möchten, dass sie gestärkt herausgehen und die Erfahrung mitnehmen, ich kann wieder auf eigenen Beinen stehen und mein Leben in die Hand nehmen“, sagt Dieter Fender. „Das dauert bei dem einen etwas länger, bei anderen geht es schneller. Aber das ist der Sinn, dass jeder sehr frei mit diesem Angebot umgehen kann.“

Wir möchten, dass die Menschen gestärkt herausgehen und die Erfahrung mitnehmen, ich kann wieder auf eigenen Beinen stehen und mein Leben in die Hand nehmen“ – Dieter Fender, Seelsorger im Marien-Hospital.

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Im Blickpunkt

Muttermilch

Weltstillwoche vom 03.10.2006 bis 08.10.2006 „Zum Schutz des Stillens“ 25 Jahr Internationaler Kodex für die Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten Programm Stellwände im Foyer des Joho zur Thematik der Weltstillwoche Informationstisch mit allg. Informationen zum Thema „Stillen“ Stillen ist gesund für Mutter und Kind. Das Baby erhält, was es benötigt. Es wird vor Allergien und Infektionen geschützt. Bei der Mutter wird die Rückbildung der Gebärmutter unterstützt und sie erreicht leichter wieder ihr altes Gewicht. Seit 25 Jahren wirbt die Weltgesundheitsorganisation WHO intensiv für das Stillen. Auch in Deutschland wird wieder mehr gestillt.

rigen Weltstillwoche, die vom 2. bis 8. Oktober stattfindet. Wie jedes Jahr informieren Annette Ebbing und Barbara Klein, die Stillberaterinnen des St.-JohannesHospitals, wieder im Foyer des Krankenhauses mit Stellwänden und Info-Tischen. Sie wollen für die positive Erfahrung des Stillens werben, zum Beispiel mit Erfahrungsberichten von stillenden Müttern. Das Stillcafé in den Räumen der Elternschule, das immer dienstags zwischen 14.00 Uhr und 16.00 Uhr Gelegenheit bietet, Kontakte zu knüpfen, Erfahrungen auszutauschen und Antworten auf Fragen zu erhalten, wird in der Stillwoche von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet sein.

Die Zeiten, in denen das Stillen aus der Mode kam, weil es als lästig galt, gehören der Vergangenheit an. Doch viele Mütter von heute sind in jener Zeit zur Welt gekommen und selbst nicht gestillt worden. Die Kontinuität in der Kultur des Stillens ist vielfach unterbrochen. Massive Werbung Stillgespräch nach der Geburt für Milchersatzprodukte hat in früheren Zeiten dafür gesorgt, dass Mütter gerne Das Stillen hat in der Kath. St.-Johannesund schnell zur Flasche gegriffen haben. Gesellschaft einen hohen Stellenwert. Das Personal der geburtshilflichen Abteilung Codex gegen unlautere Werbung ist extra geschult und es gibt Leitlinien für das Stillen. Direkt nach der Geburt Die Weltstillwoche, die jedes Jahr in mehr gibt es ein Stillgespräch und den Stillbrief, als hundert Ländern begangen wird, soll in dem ausführlich erklärt wird, was eine über die Vorteile des Stillens informieren. junge Mutter wissen muss. Die StillberaIn diesem Jahr wendet sie sich explizit tung gibt es bei Bedarf auch schon vor gegen subtile Formen der unlauteren der Geburt, darüber hinaus wird täglich Werbung, die der Anpreisung von indu- eine ambulante Beratung in der Mittagsstriellen Fertigprodukten als Alternative zeit angeboten. „Stillschwierigkeiten zur Muttermilch dient. Direkte Werbung können auftreten“, betont Annette Ebbing, für solche Produkte ist in Deutschland „aber dafür gibt es Mittel und Wege. seit zwölf Jahren verboten. Dies ist nicht Absolute Hinderungsgründe sind jedoch zuletzt die Folge eines vor 25 Jahren von eine seltene Ausnahme.“ der Weltgesundheitsversammlung verabschiedeten Kodex zum Schutz des Stillens. Die Überwachung der Bestimmungen dieser Vereinbarung ist das Thema der diesjäh-

3.10. 10.00 Uhr Elternfrühstück in der Elternschule Annette Ebbing, Kinderkrankenschwester, Still- und Laktationsberaterin (IBLCL) 4.10. 19.00 Uhr Kreißsaalführung, Panorama Café, 4. Etage (im St.-Johannes-Hospital) 5.10. 19.00 Uhr Vortrag: Rund ums Stillen Informationen für werdende Eltern, Großeltern und Interessierte Barbara Klein, Kinderkrankenschwester, Still- und Laktationsberaterin (IBLCL) (im Konferenzraum 2, 4. Etage St.-JohannesHospital) 6.10. 19.00 Uhr Vortrag: Wann beginne ich mit der Einführung von Beikost? Ernährung im 2. Lebensjahr Barbara Klein 7.10. 11.00 Uhr Baby-Massage nach Frederick Leboyer - 16.00 Uhr Bärbel Stock, Kinderkrankenschwester (In der Elternschule)

Die Stillberaterinnen am St.-Johannes-Hospital unterstützen jede Mutter, damit das Stillen zu einem erfolgreichen Erlebnis für Mutter und Kind wird.


Kath. St.-Johannes Gesellschaft

Auf einen Blick

logischen und Ernährungsaspekten beleuchtet. Zum Abschluss können sich die Besucher Wir sind wieder dabei! am letzten Tag des Dortmunder Herbstes Auch dieses Jahr engagiert sich die Kath. über das Thema Schmerz informieren. St.-Johannes-Gesellschaft wieder gemeinsam mit der WAZ an einem Stand auf dem Menschlicher Kicker Dortmunder Herbst. In der Zeit vom 30. Spende f r Palliativstation September bis zum 8. Oktober stehen unseAnfang Juni hat das Kaufhaus Berlet ein Kicker-Turnier mit menschlicher Besetzung veranstaltet. Die Spieler der jeweiligen Mannschaften erhielten Stangen in die Hand, an denen sie sich nur wie die Figuren auf einem Kickertisch bewegen konnten. Teilgenommen haben Mitarbeiter verschiedener Dortmunder Betriebe. Auch Kollegen aus dem St.-Johannes-Hospital traten unter der Betreuung des Leiters der PatienInfo-Stand der Ärzte der St. Johannestenaufnahme, Herrn Kugler, auf dem ParkGesellschaft auf dem Dortmunder Herbst. platz von Berlet an und belegten einen re Ärzte bereit, um zwischen 11.00 Uhr und zweiten Platz. Ganz besonders erfreulich 16.00 Uhr über unterschiedliche medizini- daran sind die drei Euro, die der Veransche Themen zu informieren. Dabei können stalter für jedes Tor als Spende an die sich die Besucher gleich passend zum Palliativstation des St.-Johannes-Hospitals jeweiligen Thema verschiedenen Untersu- ausgeschrieben hatte. Der Scheck in Höhe chungen unterziehen. An den ersten beiden von 350 Euro ist Ende August offiziell an Veranstaltungstagen informieren die die Geschäftsführung übergeben worden. Spezialisten des Gefäßzentrums der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft über Arterienund Venen-Krankheiten und deren Behandlung. An den folgenden beiden Tagen geht es um das Blut. Spurensuche ist angesagt, Thema sind unter anderem die Allergiediagnostik, Cholesterin-, Zucker- und Hormonbestimmung. Am 4. und 5. Oktober stehen Diabetologen und Augenärzte beim Thema Diabetes, Glaukom und die Spätfolgen Die erfolgreichen JoHo-Kicker belegten den Rede und Antwort. Das Herzinfarktrisiko zweiten Platz. wird am 6. und 7. Oktober unter kardioDortmunder Herbst

Terminkalender Arzt-Patienten-Seminar immer um 17 Uhr im Konferenzraum 2, 4. Etage Hauptgebäude Mi, 6.9. Diabetes – was steckt dahinter Referent: Herr Dr. Schneider Mi, 13.9. Was man über Nierenerkrankungenwissen sollte Referent: Herr Dr. Janning Mi, 20.9. Erweiterung der Bauchschlagader – die tickende Zeitbombe Referent: Herr Dr. Frömke Mi, 27.9./ Sodbrennen – Neues und Bewährtes Mi, 15.11. Referent: Herr Dr. Timmer Mi, 4.10. Dem Schlaganfall vorbeugen Referent: Herr Dr. Schneider Mi, 11.10. Bluthochdruck und wie man ihm begegnet Referent: Herr Dr. Janning Mi, 18.10. Palliativmedizin – was ist das? Referent: Frau Dr. Lindner Mi, 25.10. Herzkranzgefäßverengung und ihre Folgen Referent: Herr Dr. Bünemann Mi, 8.11. Vorhofflimmern – wenn das Herz aus dem Takt gerät Referent: Frau Hecking Mi, 22.11. Das Reizdarm-Syndrom – chronische Bauchschmerzen und Verdauungsstörungen Referent: Frau Dr. Schürmann Mi, 29.11. Patientenverfügungen – und wie man damit umgeht Referent: Frau Dr. Lindner Nachtvorlesungen immer um 19.30 Uhr im Amphi-Saal (Harenberg-City-Center) Di, 5.9. Sport ein Leben lang Dr. Wiciok, Prof. Dr. Löllgen Do, 7.9. Zucker ist nicht süß – Bittere Wahrheiten und Chancen bei Diabetes Dr. Sondern Weitere Termine 30.09.-8.10. Dortmunder Herbst 3.10.-8.10. Weltstillwoche Nähere Informationen hierzu finden Sie auf Seite 10 Sa, 21.10. Gefäßtag 2006 10.00 Uhr im Panoramacafé des St.-Johannes-Hospitals Erweiterung der Bauchschlagader, Prof. Dr. Walterbusch, Prof. Dr. Schürmann Di, 14.11. Weltdiabetestag im Marien Hospital Do, 16.11. Patientenseminar der Klinik für Augenheilkunde

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Aus den Einrichtungen

Streit um künstliche Insuline für Diabetiker

Am 14. November, dem Weltdiabetestag, rückt die Zuckerkrankheit wieder in den Blick der Öffentlichkeit. Das Marien Hospital in Hombruch wird erneut einen Diabetes-Markt veranstalten, um Sensibilität für das Thema in der Bevölkerung zu wecken. Den aktuellen Streit um die Herausnahme von Medikamenten wie den AnalogInsulinen aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen sieht Chefarzt Dr. Klemens Sondern angesichts der stetig steigenden Zahl der Diabetiker gelassen: „Das ist nicht wirklich das Problem, das wir haben.“

dass der entsprechende Nachweis lediglich noch nicht erbracht ist. Auf der anderen Seite erkennt er aber auch den kostentreibenden Effekt pharmazeutischer Innovationen. „Leider ist es so“, sagt der Mediziner, „dass weder der normale Therapeut, noch der Krankenhausarzt in der Lage ist, die wissenschaftlichen Daten besser zu bewerten als die hochqualifizierten WissenGenau an diesem Punkt wollen die Ärzte schaftler der Fachgesellschaften. vom Marien Hospital mit dem DiabetesDennoch ist das Problem für den Diabetes- Markt am Weltdiabetestag ansetzen. Mit Spezialisten eher weniger wichtig. „Es wird Aktionen, mit Vorträgen und an Ständen für Einzelne weniger komfortabel sein. sollen Interessierte und Betroffene über Aber wir könnten für viele mit einfacheren die Krankheit informiert werden. Im Mitteln viel größeren Schaden verhindern. vergangenen Jahr kamen rund 700 Besucher. „Wir wollen Risikokonstellationen bewusst Welche Medikamente von den Kranken- Wenn wir konsequent den Blutdruck kassen bezahlt werden und welche nicht, behandeln, würden wir wahrscheinlich in machen und die Leute motivieren, einfach darüber befindet der Gemeinsame Bun- der Summe für Diabetiker mehr erreichen, einmal im Jahr zum Arzt zu gehen“, erklärt desausschuss der Ärzte und Kranken- als wenn wir uns in dem Feld Humaninsulin/ Dr. Sondern. „Uns beschäftigen nicht nur kassen. Die jüngste Entscheidung des Analog-Insuline aufreiben. Wenn wir nur die drei, vier Patienten, die im Zweifel ein Gremiums, teure gentechnisch verän- allein alle behandlungspflichtigen Diabe- künstliches Insulin benötigen. Das ist nicht wirklich das Problem, das wir haben.“ derte Insuline künftig nicht mehr auf tiker kennen würden!“ Kassenkosten zuzulassen, hat zum Teil heftige Auseinandersetzungen über Rationierung in der Medizin provoziert. Während Therapeuten und Patienten fürchten, ihnen werde das neueste und modernste Mittel aus Kostengründen vorenthalten, berief sich der Ausschuss auf ein neutrales, behördliches Gutachten, nach dem ein medizinischer Vorteil gegenüber dem billigeren Humaninsulin nicht nachgewiesen ist. Dr. Sondern ist im Zwiespalt. Auf der einen Seite glaubt er aus eigener Erfahrung schon, dass die künstlichen Insuline für bestimmte Patienten Vorteile bieten und

Erfolgreiche Veranstaltung: Im letzten Jahr kamen rund 700 Besucher zum DiabetesMarkt am Marien Hospital.

Die Diabetologen vom Marien Hospital wollen möglicherweise betroffenen Menschen Denkanstöße geben, die sie veranlassen, ihren Blutzucker beim Hausarzt kontrollieren zu lassen.


Beratungs- und Schulungsangebote

Auf einen Blick

Ernährungsberatung Einzel- und Gruppenschulungen von Patienten und deren Angehörige, die aus gesundheitlichen Gründen eine bestimmte Diät einhalten oder Fragen zum Essen und Trinken haben. Unsere Diätassistentinnen beraten Sie gerne. Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch: St.-Johannes-Hospital: Tel. (0231) 1843-2381 Marien Hospital: Tel. (0231) 7750-8327 oder (0231) 7750-8328 St.-Elisabeth-Krankenhaus: Tel. (0231)28920 Diabetesberatung Für Fragen steht Ihnen zur Verfügung: Im St.-Johannes-Hospital: unsere Diabetesfachschwester, Anja Leichtfuß, Tel. (0231) 1843-2302 Im Marien Hospital: unsere Diabetesberaterinnen DDG, Annika Stahlschmidt oder Hilde Liskus, Tel. (0231) 7750-8362

ren Aufenthalt eine qualifizierte Stomaberatung und Betreuung durch eine ausgebildete Enterostomatherapeutin an. Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter Tel. (0231) 1843-2325 INR-Schulung (Blutgerinnung) Für Patienten, die mit Marcumar eingestellt sind, werden zur Selbstmessung der Blutkoagulationswerte Schulungsmaßnahmen für das CoaguCheckgerät der Firma Boehringer angeboten. Terminabsprachen treffen Sie bitte mit Frau Heemeier, Kardiologische Aufnahme, Tel. (0231) 1843-2591 Geburtshilfe Informationsveranstaltung: „ Alles rund um die Geburt“ incl. Kreißsaalführung jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat um 19:00 Uhr. Treffpunkt: Panorama Café, 4. Etage Hauptgebäude. Keine Voranmeldung erforderlich. Infos zu Kursen vor und nach der Geburt erhalten Sie in unserer Elternschule, Tel. (0231) 1843 2327

Stillberatung Montags bis freitags von 11.30 – 13.00 Uhr und nach Vereinbarung. Sie erreichen Tracheostomaversorgung die Beratung über das Still-Telefon im Beratung und Schulung, Hilfsmittelver- Säuglingszimmer (0231) 1843-23 33 sorgung und Tracheostomapflege für Halsatmer. Wenden Sie sich an die Station G5, Stillcafé Tel. (0231) 1843-2371 Dienstags von 14:00 –16:00 Uhr in den Räumen der Elternschule, St.-JohannesStomasprechstunde Hospital, Hauptgebäude 3. Etage Für alle stationären Patienten, denen vorübergehend oder dauerhaft ein künstlicher Darmausgang angelegt wurde, bietet das St.-Johannes-Hospital nach dem stationä-

Selbsthilfegruppen Frauenselbsthilfe nach Krebs Gruppe Do-Mitte, Infos bei Siegried Platte, Tel. (0231) 45 66 81 Mamazone „mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.“ bündelt die Power der Betroffenheit und der wissenschaftlichen Kompetenz zu einer Kraft. mamazone-Dortmund bietet betroffenen Frauen Beratung und Begleitung an. Es finden regelmäßig Gruppentreffen statt. Infos: Heide Preuß, Tel. (02306) 53708 Bezirksverein der Kehlkopflosen Dortmund e.V. Präoperative Gespräche zum „Was kommt danach?“. Antragstellung auf Schwerbehinderung bei allen Versorgungsämtern. Monatliche Mitgliederversammlung mit Betreuung von Betroffenen und Angehörigen. Kontakt: Herr Weinreich, Tel./Fax (0231) 4024 Selbsthilfegruppe Herzklappen Diese Patienten-Selbsthilfegruppe mit fachlicher Unterstützung der Herzchirurgie und Kardiologie trifft sich jeden Monat im St.-Johannes-Hospital. Infos: Barbara Streich, Tel. (0231) 486130 Selbsthilfegruppe vom Kreuzbund Trifft sich montags im St.-Elisabeth-Krankenhaus, 19:00 Uhr im Tagesraum 125. Ansprechpartner ist Herr Doll: Tel. (0231) 892459 Die Anonymen Alkoholiker Treffen: St.-Elisabeth-Krankenhaus, Do, 19:00 Uhr, Tagesraum 125 Deutsche ILCO e.V. Infos: Dortmunder Selbsthilfegruppe, der Deutschen ILCO e.V. Kontaktstelle K.I.S.S. , Tel. (0231) 509097 Glaukom Büro e.V. Informationen bei Frau Kipp, Tel.: (0231) 97100034 oder www.glaukom-buero.de

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Aus den Einrichtungen

Seelische Wunden

Verhaltensauffälligkeiten können ihre Wurzeln in Ereignissen aus der Vergangenheit haben, die tiefe Wunden in der Seele hinterlassen haben. Eine Verhaltensstrategie, die vermeintlich geholfen hat, eine persönliche Katastrophengeschichte abzuwehren, wird zum stereotypen Erfolgsrezept für schwierige Situationen, ganz gleich, ob der Kontext passt oder nicht.

und verantwortlich zu handeln, ist Ausdruck einer seelischen Wunde, die aus tiefer Enttäuschung in zwischenmenschlichen Beziehungen hervorgeht. In der Krise schaltet man ab, um das Trauma auszublenden. Es finden sich keine anderen Handlungsoptionen, außer der, die sich schon einmal als erfolgreich erwiesen hat. „Ein Mensch mit solchen Wunden, der wird dieses Verhalten, das einmal funktioniert hat, in anderen Situationen Dirk Meier, Erziehungsleiter bei der wiederholen. Stress alleine kann da schon Jugendhilfe St.-Elisabeth in Dortmund ausreichen", erklärt Meier. Niederhofen, erläutert das Problem an einem Beispiel aus eigener Erfahrung. Er ist auf dem Jugendamt mit einem Jungen zusammengetroffen, der eine Aufmerksamkeitsdefizit-Störung (ADS) bescheinigt bekommen hatte, weil er sich in der Schule nicht konzentrieren konnte. Zu seiner Überraschung musste Meier feststellen, dass er sich trotz der diagnostizierten Konzentrationsschwäche eine Stunde lang konzentriert mit dem Jungen unterhalten konnte. Darauf angesprochen erklärte der junge Mann: „Ja, wenn ich will! Aber wenn ich Stress habe, höre ich halt nicht zu." Das vermeintlich krankhafte Verhalten entpuppte sich als eine Strategie, um sich der Auseinandersetzung mit dem Lehrer zu entziehen. Der Junge konnte in der entspannten Gesprächsatmosphäre recht genau erkennen, was er tat. „Sein Handeln war zwar im Umfeld der Schule völlig unangemessen, aber", so betont der Pädagoge Meier, „es war keineswegs sinnlos." Die mangelnde Fähigkeit, angemessen

Die Wunde resultiert aus erlebten Beziehungen, aus fehlender Anerkennung, aus Geringschätzung und aus der erneut empfundenen Unmöglichkeit, aus dieser Situation herauszukommen. Sich Abschalten funktioniert, ebenso andere Ausweichstrategien wie Weglaufen oder Wutausbrüche. Alternative Verhaltensweisen, die zu Anerkennung führen, werden nicht gesehen. Für „echte" Krisen mag das akzeptabel sein, in anderem Kontext aber ist dieses Verhalten meist wenig hilfreich.

Bei der Heilung, so Meier, muss es darum gehen, aufzuzeigen, dass es durchaus möglich ist und sich lohnt, in schwierigen Situationen Handlungsalternativen zur Verfügung zu haben. Auswege zeigen Der Pädagoge macht sich die erlittene Wunde bewusst und respektiert sie. In einem vertrauten Klima schafft er Stellvertretersituationen, in denen das betroffene Kind vor einer Herausforderung gestellt Verhaltensauffälligkeiten in Belastungssituationen sind oft Ausdruck von seelischen Wunden, die in Beziehungskrisen entstanden sind - in der Jugendhilfe versuchen Pädagogen, alternative Verhaltensstrategien für Belastungssituationen zu trainieren.

wird, die alleine nur schwer zu bewältigen ist. Zugleich bietet er Lösungswege an, wie das Kind der Situation doch gerecht werden kann. Der Abschaltstrategie des Kindes wird eine Handlungsoption entgegengestellt, die zur Anerkennung führt. Meier: „Pädagogen bieten einen sicheren Raum und Zeit für Herausforderungen und Erholungsprozesse, die zur Heilung führen. Ihre Aufgabe ist es, diesen Prozess zu begleiten."


Spaß und Rätsel

Für zwischendurch ...

Beim Psychiater

Drei Tropfen täglich „So eine idiotische Medizin“, schimpft Peter, der in der Badewanne sitzt, „drei Tropfen täglich in warmen Wasser zu nehmen!“

Eine bescheidene Frage Was ist am 14. November 2006?

Lösung: Weltdiabetestag und Diabetesmarkt am Marien-Hospital.

Diesmal zum Thema „Diabetes“

Herr Huber kommt zum Psychiater. „Ihre Frau hat mich schon angerufen“, sagt der. „Sie sind doch der Mann, der sich einbildet, Napoleon zu sein, nicht wahr?“ „Nein“, erwidert Herr Huber, „Ich komme wegen meiner Frau. Sie glaubt, ich sei Franz Huber!“

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Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Geschäftsführer Dipl. Betriebswirt Günther Nierhoff Tel. (0231) 1843 - 2256 www.st-johannes.de

Johannesstraße 9-17 44137 Dortmund Tel. (0231) 1843-0 Fax (0231) 1843-2207 www.joho-dortmund.de

Klinik für Augenheilkunde Prof. Dr. Markus Kohlhaas Sekretariat (Frau Blumenthal) - 2241 Sekretariat Fax - 2508 LASIK Hotline 0800-5273767 Ambulanz - 2292 Ambulanz Fax - 2293 augenklinik@joho-dortmund.de Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin Prof. Dr. Michael Sydow Sekretariat (Frau Aldenhövel) Sekretariat Fax Prämedikation Operative Intensivmedizin aldenhoevel@joho-dortmund.de Klinik für Chirurgie Prof. Dr. Laurenz Jostarndt Sekretariat (Frau Mücke) Sekretariat Fax Zentrale Notaufnahme jostarndt@joho-dortmund.de muecke@joho-dortmund.de

- 2247 - 2509 - 2652 - 2409

- 2272 - 2622 - 2277

Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe PD Dr. Georg Kunz Vorzimmer (Frau Baumann) - 2279 Vorzimmer Fax - 14 58 84 Gynäkologie Sekretariat - 2280 Kreißsaal - 2282 Elternschule - 2327 Brustsprechstunde - 2279 Urogynäkologie / Deszensuschirurgie - 2280 Risikoschwangerschaftssprechstunde - 2282 georg.kunz@joho-dortmund.de

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Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Dr. Horst Luckhaupt Sekretariat (Frau Hayn) - 2242 Sekretariat Fax - 2510 hayn@joho-dortmund.de Ambulanz: mo – fr nach Voranmeldung -2361 Klinik für Herz-, Thorax-, Gefäßchirurgie Prof. Dr. Gerhard Walterbusch Sekretariat (Frau Strathaus) - 2299 Sekretariat Fax - 2445 Intensivpflegeeinheit - 2757 walterbusch@joho-dortmund.de ruth.strathaus@joho-dortmund.de Ambulanz: Sekretariat - 2560 Fax - 2490 Vorstationäre Diagnostik Josefhaus Anmeldung - 2873/2874 Fax - 2894/2895 maatz@joho-dortmund.de Klinik für Innere Medizin I Prof. Dr. Hubertus Heuer (Kardiologie, Nephrologie, Intensivmedizin) Sekretariat (Frau Reinhardt) Fax Kardiologie Sekretariat Dialyse Zentrale Notaufnahme heuer@joho-dortmund.de

Klinik für Innere Medizin II Dr. Hermann-Josef Pielken (Allgemein Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämatologie/Onkologie, Palliativmedizin) Vorzimmer (Frau Schlieck) - 2438 Geschäftszimmer (Anmeldung stationäre Aufnahme) - 2413 Fax - 2451 Gastroenterologie - 2202 Labor (Sekretariat) - 2304 Onkologische Ambulanz - 2464 Palliativstation (Station V4) - 2734 pielken@joho-dortmund.de schlieck@joho-dortmund.de Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Professor Dr. Karl Schürmann Sekretariat (Frau Tiemann) Sekretariat Fax karl.schuermann@joho-dortmund.de tiemann@joho-dortmund.de

- 2210 - 2435 - 2616 - 2266 - 2277

Johannesstr. 9-17, 44137 Dortmund Tel. (0231) 1843-2130 Fax (0231) 1843-2131 www.ambulanzzentrum-dortmund.de

- 2285 - 2853


Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Gablonzstr. 9, 44225 Dortmund Tel. (0231) 77 50-0 Fax (0231) 77 50-83 00 www.marien-hospital-dortmund.de Verwaltungsleitung: Herr Hans-Werner Gräber

-8281

Klinik für Innere Medizin/Diabetologie Chefarzt Dr. Klemens M. Sondern Sekretariat (Frau Weckermann) - 8120 Sekretariat Fax - 8140 jutta.weckermann@marien-hospitaldortmund.de Diabetische Fußambulanz - 8141 Anmeldung zur Aufnahme, Ambulanz -8124

Kurler Str. 130, 44319 Dortmund Tel. (0231) 28 92-0 Fax (0231) 28 92-147 www.elisabeth-dortmund.de

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Chefarzt Dr. Harald Krauß Sekretariat (Frau Müller) - 8400 Sekretariat Fax - 8402 mueller@marien-hospitaldortmund.de Anmeldung zur Aufnahme Sekretariat (Frau Szalaga) - 8383 Psych. Institutsambulanz Dr. P. Wallenfels, Dr. G. Schindler Sekretariat (Frau Neumärker) - 8393 Sekretariat Fax - 8371

Klinik für Innere Medizin Chefarzt Dr. Jan Wiciok wiciok@elisabeth-dortmund.de Sekretariat (Frau Schwabe) Sekretariat Fax

St.-Elisabeth-Altenpflegeheim Heimverwaltung (Frau Möbius) - 208

Verwaltungs- und Heimleitung: Herr Wilhelm Eull eull@elisabeth-dortmund.de

Eisenmarkt 2–6, 44137 Dortmund Tel. (0231) 1 82 01-0 Fax (0231) 1 82 01-1111 www.christinenstift.de

Verwaltungsleitung: Anni Kern verwaltung@christinenstift.de

Brücherhofstr. 200, 44265 Dortmund Tel. (0231) 94 60 600 Fax (0231) 94 6060260

Leitung: Friedhelm Evermann information@jugendhilfe-elisabeth.de www.jugendhilfe-elisabeth.de

Katholische Seelsorge Pastor Thomas Müller St.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843 - 2388

Evangelische Seelsorge Pastor Rainer Richter St.-Elisabeth Krankenhaus, Tel. (0231) 2892-221

Gemeindereferent Dieter Fender Marien Hospital, Tel. (0231) 7750-8324

Pastor Knut Höcke Marien Hospital, Tel. (0231) 7750 - 8871

- 241 - 245

-200

- 1022

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