Johannes im DIALOG - Ausgabe 05

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Nr. 5 / Frühjahr 2007 Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH

Johannes im

DIALOG Laborstraßen Minifließbänder sorgen für einen reibungslosen Probenverkehr.

Ferner lesen Sie in dieser Ausgabe Gesund abspecken 150 Jahre Jugendhilfe Lesung für Krebskranke Kunst im Krankenhaus

Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital, Marien Hospital, St.-Elisabeth-Krankenhaus, Christinenstift, Jugendhilfe St. Elisabeth

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Momentaufnahme

Kleist-Orgel im Marien Hospital

In der Kapelle am Marien Hospital in Hombruch steht die Kleist-Orgel, die anlässlich des 125-jährigen Bestehens vor zehn Jahren aufgestellt worden ist. Jeden ersten Montag im Monat gibt Henny Jahn, die Organistin am Marien Hospital, ein Konzert, bei dem sie die unterschiedlichen Spielweisen des Instrumentes vorführt. (Bild: H. Böhm)

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Editorial und Inhalt

Herzlich

Willkommen liebe

Leser

Liebe Leserin, lieber Leser, Inhalt wenn Sie diese Ausgabe unseres Johannes im DIALOG in den Händen halten, ist das Jahr 2007 erst zwei Monate alt. „Gefühlt“ sind wir im Jahresverlauf schon viel weiter, da uns das Wetter im Winter eher frühlingshafte Temperaturen beschert hat. Rückblickend auf das vergangene Jahr können wir festhalten, dass unsere Einrichtungen sich weiter positiv entwickelt haben. Wir freuen uns, dass wir Ende des Jahres das neue, weitgehend automatisierte Zentrallabor in Betrieb nehmen konnten. Im laufenden Jahr wird uns das Jubiläum der Jugendhilfe St. Elisabeth begleiten. Bereits 1857 entstand auf Initiative einer Dortmunder Bürgerin ein Waisenhaus, in dem nicht nur elternlose Kinder versorgt, sondern auch „verwahrlosten“ Kindern Erziehungshilfen gegeben wurden. Am 5. Mai 2007 werden sich die unterschiedlichen Standorte unserer Jugendhilfe öffnen und Interessierten die Möglichkeit geben, einen Blick auf die Jugendhilfearbeit zu werfen. Im November wird das 150 jährige Jubiläum offiziell gefeiert.

ihren Schauspielerkollegen, die im Januar 2007 mit der Lesung eines Krimis im St.Johannes-Hospital unsere krebserkrankten Patienten ein wenig abgelenkt haben. Frau Schmid hatte am eigenen Leib erfahren, wie sehr einen Patienten die Diagnose Krebs trifft und wie schwer sich Angehörige und Freunde damit tun. Derzeit laufen unsere Planungen für den Welthypertonietag auf vollen Touren. Am 16. Mai 2007 werden wir eine Informationsveranstaltung zur Volkskrankheit Bluthochdruck im Kath. Centrum in der Dortmunder Innenstadt anbieten. Bitte beachten Sie die Ankündigungen in der örtlichen Presse. Wir wünschen Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser viel Spaß beim Studium unseres Johannes im DIALOG. Ihr Günther Nierhoff Geschäftsführer

Straßen für die Labordiagnostik: Ab geht die Rohrpost

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Gesund abspecken

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Aktuelles aus der Medizin

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150 Jahre Jugendhilfe

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Lesung für Krebskranke: Einfach nur zum Lachen

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Schmetterlinge: Symbole des Lebens

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Kultur für Senioren

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Neues aus der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

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Geronto-Frühstück

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Beratungs- und Schulungsangebote

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Kunst im Krankenhaus

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Bunte Seite

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Besonders bedanken möchten wir uns an dieser Stelle auch bei Isabella Schmid und Impressum: Johannes im DIALOG Nr. 5 / Frühjahr 2007, 2. Jahrgang, Nachdruck und Vervielfältigung von Artikeln (auch auszugsweise) ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Herausgeber gestattet. Herausgeber: Kath. St.-Johannes-Gesellschaft gGmbH, Johannesstraße 9-17, 44137 Dortmund, www.st-johannes.de; Redaktionsrat: Dr. Jens Arlinghaus, Dr. Holger Böhm, Julia Brennenstuhl, Dr. Jan Bucher, Friedhelm Evermann, Dr. Volker Hagen, Dr. Gerhard Keim, Rainer Richter, Michael Rieks, Frank Scheele, Dr. Hans-Joachim Schneider, Birgit Stahnke, Peter Stein, Christian Straub, Dr. Joachim Weber-Albers, Beate Winterberg, Thomas Wirriger; v.i.S.d.P.: Birgit Stahnke, Redaktion und Text: Dr. Holger Böhm, Dortmund, www.skriptstudio.de; Gestaltung: Hilbig | Strübbe Partner, Waltrop, Büro für Design und Kommunikation, Frank Scheele, Dominic Wissen, www.hilbig-struebbe-partner.de; Titelfoto: Gerhard P. Müller (GPM), Dortmund, www.dortmund-bild.de; Illustration: Ari Plikat, Dortmund, www.ariplikat.de; Druck: Koffler+Kurz MedienManagement GmbH, Dortmund, www.kkmedien.de; Johannes im Dialog erscheint viermal im Jahr, nächste Ausgabe: Sommer 2007; Auflage: 10.000 Exemplare

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Reportage

Straßen für die Labordiagnostik

Ab geht die Nahezu reibungslos und unbemerkt von den Patienten ist das gesamte Labor des St.-Johannes-Hospitals Ende letzten Jahres innerhalb von zwei Tagen aus dem Keller ins Dachgeschoss umgezogen. Mit einer kräftigen Finanzspritze des Landes NRW konnte in den neuen Räumen eine hochmoderne, weitgehend automatisierte Diagnostik ausgebaut werden. So sei es gelungen, sagt Laborleiter Dr. Hans-Joachim Bauch, ein äußerst flexibles Labor zu schaffen, das auch in zehn Jahren noch modernen Maßstäben genügen kann, weil eine fortwährende Anpassung an sich ändernde Anforderungen möglich ist. Wenn der Besucher an der Theke für die Probenannahme vorbei das Labor betritt, findet er sich in einer Mini-Fabrik wieder. Gerätestraßen durchqueren einen weitläufigen Raum, Miniaturfließbänder ziehen von Apparatur zu Apparatur und befördern Probenröhrchen mit Blut oder Urin wie von Geisterhand von einem Bestimmungsort zum nächsten. Es herrscht reger Verkehr, der automatisch über Weichen und vorbei an Kontrollpunkten und Messstationen bis ins Kühlarchiv gesteuert wird. Und selbst von dort werden automatisch Proben auf den Weg geschickt, wenn Kontroll- oder Nachuntersuchungen erforderlich sind. Hinter der Automation steckt eine intelligente Software. Jedes ankommende Probenröhrchen ist mit einem Barcode versehen, über den es identifiziert werden kann und über den das System weiß, welche Unter-

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Rohrpost

suchungen anstehen. Blut- oder Urinproben gelangen über die neu installierte Rohrpost auf direktem Wege von den Stationen ins Labor. Auch dieses System ist clever: Es sorgt automatisch dafür, dass stets ausreichend leere Transportkartuschen auf den Stationen vorrätig sind, indem es vorzugsweise die Stationen mit entleerten Rohrpostbehältern bedient, die viele Proben auf den Weg geschickt haben. Mit der Probe kommt die Anforderung der Ärzte für die notwendigen Untersuchungen. Bei einem Durchsatz von bis zu 1.500 Probenröhrchen pro Tag muss das System mit einer großen Anzahl Daten gefüttert werden, damit alles seinen richtigen Weg nimmt. Natürlich klappt das nicht immer fehlerfrei. Deshalb ist es wichtig, dass bei Störungen oder Problemen, die entsprechenden Proben automatisch erkannt, aussortiert und für eine manuelle Kontrolle bereitgestellt werden. Damit ist auch klar, dass das Personal nach wie vor seine Aufgaben hat, wie Dr. Bauch betont: „Die Arbeit ist mit der Automation nicht weniger geworden, sondern eher mehr.“ Das zeigt sich beispielsweise bei der mikroskopischen Analyse von Blutzelltypen. Zwar erkennt der Computer die für den Laien nur schwer unterscheidbaren Zellsorten mit erstaunlich großer Sicherheit, doch grundsätzlich, erklärt der Laborleiter, macht das System nur einen Vorschlag, letzten Endes muss eine Laborantin entscheiden, ob das Ergebnis akzeptiert werden kann oder doch im Einzelfall korrigiert werden muss.

Die Vorteile der Automation liegen auf der Hand. Die strikte Standardisierung im Ablauf garantiert eine gleich bleibende Qualität bei der Analyse. Zugleich ermöglichen die modernen Geräte bei hohem Probendurchsatz eine rasante Untersuchungsgeschwindigkeit. Die reine Messzeit für ein großes Blutbild beträgt gerade mal noch 45 Sekunden. Und eine Blutsenkung, die früher Stunden in Anspruch nahm, ist heute in 40 Sekunden mit höchster Präzision erledigt.

Mit der Rohrpost (re.) werden die Proben von allen Stationen des St.-JohannesHospitals in das Zentrallabor geschickt, wo sie erfasst (li.) und in einen weitgehend automatisierten Analyseprozess eingeschleußt werden.

Die Freiräume, die die Automation schafft, werden genutzt, um ein möglichst breites Spektrum von Analyseverfahren schnell zu bearbeiten und noch am gleichen Tag ein Ergebnis zu liefern. „Ziel ist es“, so Dr. Bauch, „80 bis 90 Prozent aller Anforderungen automatisch abzuarbeiten. Die restlichen zehn bis zwanzig Prozent


Reportage

verteilen sich auf verschiedene manuell bediente Arbeitsplätze wie Allergiediagnostik, Autoantikörperdiagnostik oder, in bestimmten Fällen, Medikamentenanalyse.“ Darüber hinaus sind Freiräume für die Einführung neuer diagnostischer Verfahren z. B. in der Genanalyse und der Mikrobiologie entstanden. Die zentrale Analytik im St.-JohannesHospital bedient auch das Marien Hospital in Hombruch, das St.-Elisabeth-Krankenhaus in Kurl und das Hütenhospital in Hörde. Werte für Blutgase und Blutzucker werden zwar in diesen Häusern selbst bestimmt, aber für alle anderen Untersuchungen werden die Proben angeliefert. Sie kommen natürlich nicht mit der Rohrpost sondern per Kurier. Ein Taxi-Service steht jederzeit zur Verfügung. Die häuserübergreifende Zentralisierung von Laborleistungen ist ein zukunftweisender Schritt, der im Zuge von Einsparungen im Krankenhausbereich konsequent weiter verfolgt werden sollte, meint Dr. Bauch. Denn die schnelle "rund um die Uhr-Versorgung" als zentrales Wesensmerkmal könne von externen Laboratorien wohl kaum gewährleistet werden. Nicht jede angefragte Untersuchung wird im Zentrallabor durchgeführt. Manche Verfahren werden so selten nachgefragt, dass es unwirtschaftlich wäre, sie vorzuhalten. Für diese Fälle arbeitet Dr. Bauch mit externen Dienstleistungsunternehmen zusammen. Auch die Untersuchung von Gewebeschnitten, die beispielsweise im

Zuge von Tumoroperationen anfallen, wird durch niedergelassene Pathologen sicher gestellt. Andererseits gibt es Bereiche, die vom Ausbau des Labors deutlich profitieren. Z. B. die Mikrobiologie, in der alle infektiösen Keime bestimmt werden. Hier werden unter anderem Blutkulturen für die Sepsisdiagnostik angelegt. Zwar sind die Brutschränke mit Sensoren ausgestattet, die Keimwachstum selbstständig registrieren und melden. Doch im Großen und Ganzen ist die Automatisierung in der Mikrobiologie wenig fortgeschritten, weil die zurzeit verfügbaren technischen Möglichkeiten noch nicht so ausgereift sind. Für diese in besonderer Weise sicherheitsrelevanten Aufgaben steht jetzt viel mehr Platz zur Verfügung. Auch eine Blutbank mit den Vorräten an Blutprodukten ist in das Labor integriert. Die Blutvorräte kommen vom DRK aus Münster. „Wir stellen in diesem Labor die serologische Verträglichkeit sicher“, erklärt Dr. Bauch. „D.h., wir garantieren, dass es nach menschlichem Ermessen zu keinen unerwünschten Reaktionen bei einer Transfusion kommt.“ 12.000 bis 14.000 Blutkonserven werden im St.-JohannesHospital jährlich benötigt. Dabei ist das Infektionsrisiko ausgesprochen gering. In den letzten zehn Jahren gab es gerade einmal zwei Komplikationen durch bakterielle Infektionen, Fälle mit schwerwiegenden Erkrankungen wie Aids oder Hepatitis sind im Zusammenhang mit Bluttransfusionen noch nie vorgekommen.

Automatisierte Analysenstraßen und Robotersysteme zur Probeneinführung und -aufbereitung sorgen für einen standardisierten Ablauf, durch den einheitliche Ergebnisqualität gewährleistet wird. Trotz aller Automation wird für die Laborangestellten die Arbeit nicht weniger sondern anders. (Fotos: GP Müller)

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Gesundheit

Gesund abspecken

Nach

zwei Wochen sind die ersten

Wer ist schon zufrieden, wenn der Bauch über den Gürtel hängt und die Leibesfülle bei jeder Anstrengung den Schweiß auf die Stirn treibt. Viele haben leidige Erfahrungen mit AbspeckKuren, die viel versprechen, zunächst sogar funktionieren, aber am Ende leider wieder zum alten Gewicht führen. Am St.-Johannes-Hospital geht man neue Wege. Kardiologie-Chef Professor Heuer empfiehlt seinen Patienten eine herzgesunde Ernährung nach der LOGIMethode, die ganz nebenbei die Pfunde purzeln lässt.

Pfunde weg

und seinem Kollegen Litmathe wartet der Küchenchef auf seine Gäste, die er mit einem Glas Sekt empfängt. Die Tür öffnet sich und herein strömt eine Schar von Menschen mit dicken Bäuchen. Sie kommen zum Schlemmen. Doch auf dem gedeckten Tisch stehen leere Teller, denn vor dem Vergnügen steht eine Lektion auf dem Plan der Teilnehmer vom LOGI-Kurs. Sie sollen ihr Festmahl selber zubereiten und dabei lernen, wie man sich mit Genuss gesund ernähren und dabei auch noch Gewicht verlieren kann.

nommen sind, ist nicht das, was darin ist, sondern das, was weggelassen wird: die Kohlenhydrate!

„Das fällt dem Dortmunder nicht leicht“, erklärt Kursleiterin Maria-Theresa Niehues, „wenn man ihm sein Brot und seine Kartoffeln wegnimmt.“ Doch der Erfolg scheint der Methode recht zu geben. Viele Teilnehmer haben die ersten Kilos verloren. Und sie fühlen sich offenkundig gut dabei. Für Annegret S. ist es vor allem wichtig, dass sie dabei keine Kalorien zählen muss. Essen muss Spaß machen, ganz nach der Mit Eifer verteilen sich die 24 Teilnehmer Empfehlung, die LOGI-Vater Dr. Nicolai Es ist 18.00 Uhr. In der Großküche des der Kitchen-Party auf die vorbereiteten Worm den Abspeckwilligen Mitte November St.-Johannes-Hospitals ist eine lange Tafel Arbeitsstationen. Möhren-Sanddorn-Kefir, höchstpersönlich ans Herz gelegt hat. aufgebaut und festlich eingedeckt. Noch gebratener Zander mit eingelegtem Gemüse Gerd B. ergänzt zufrieden: „Man sieht zwar blitzt überall poliertes Chrom in der ver- und Quarkcreme mit Mangopüree sind noch nichts, aber das Gefühl abzunehmen, lassenen Wirkungsstätte von Christian nur einige der Leckereien, welche die das ist schon da.“ Harwardt, in der tagsüber die Verpflegung Hobbyköche in den nächsten Stunden für für Hunderte von Patienten und Mitar- den eigenen Verzehr anrichten werden. Der Kurs ist für dicke Menschen mit großem beitern zubereitet wird. Gemeinsam mit Das große Geheimnis der Rezepte, die aus Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen Diätassistentin Maria-Theresa Niehues dem Lehrbuch der LOGI-Methode ent- konzipiert. Die Kitchen-Party ist eines der Highlights, darüber hinaus werden die Teilnehmer intensiv geschult, um ihr Verständnis für die Bedürfnisse des eigenen Körpers und die Risiken von falscher Ernährung zu stärken. Das Anliegen des Kurses lässt sich in die Botschaft fassen: Wer sich konsequent nach den einfachen Regeln der LOGI-Methode ernährt, der kann auf unkomplizierte Weise und ohne allzu große Einschränkungen seine Blutwerte verbessern, seine Fettmasse reduzieren und seine Anfälligkeit für schwerwiegende Erkrankungen positiv beeinflussen. Den Bei der Kitchen-Party mit Tafelrunde in der Großküche des St.-Johannes-Hospitals lernen die KursKursteilnehmer gefällt es, über den Erfolg Teilnehmer nicht nur, was gesund ernährt, sondern auch, was dem Auge gefällt (Fotos: Holger Böhm) werden wir im nächsten Heft berichten.


Fokus Gesundheit

Kurzgefasst

Aktuelles aus der

Darmkrebs-Monat März

Vorsorge rettet Leben

erklärt Dr. Klaus Hauer, der für sein Trainingskonzept zur Sturzprophylaxe bei dementen Menschen mehrfach ausgezeichnet worden ist. "Erste Trainingsstudien mit an Demenz erkrankten Menschen weisen darauf hin, dass nicht nur motorische Leistungen, sondern auch Denkleistung und Wohlbefinden durch ein gezieltes körperliches Training verbessert werden können", so Dr. Hauer.

Darmkrebs entsteht unbemerkt über einen langen Zeitraum aus Vorstufen, die in der Darmspiegelung bereits sehr früh als Polypen erkannt werden können. Fünf bis sechs Prozent der Bürger unseres Landes erkranken im Laufe ihres Lebens an dieser zweithäufigsten Krebserkrankung in Deutschland, 2,5 bis drei Prozent versterben daran. Dabei ist Darmkrebs in den meisten Fällen heilbar, wenn er rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Der Darmkrebsmonat März soll dazu beitragen, das Thema zur Sprache zu bringen, Ängste und Vorurteile abzubauen und über die Früherkennungs- und Behandlungsmöglichkeiten zu informieren. Ab dem 55. Lebensjahr steht jedem gesetzlich Kranken- Training stärkt die Leistungsfähigkeit auch bei versicherten alle zehn Jahre eine Vorsorge- dementen Menschen. Koloskopie zu, mit der Krebsvorstufen erkannt werden können. Das Ziel ist es, rechtzeitig geeignete Therapien ein zuleiten, Leukämie Heilung aus der Nabelschnur? um Leben zu retten. Sturz im Alter

Demenzerkrankungen im Alter sind häufig: Ungefähr ein Drittel der über 85-Jährigen in Deutschland leidet an kognitiven Störungen. Die Betroffenen sind sowohl in ihrer Denkleistung als auch in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt. Mit der Erkrankung gehen oft der Verlust der Selbstständigkeit und ein hohes Risiko für Stürze einher. "Epidemiologische Studien zeigen zudem einen Zusammenhang zwischen den kognitiven und körperlichen Leistungen",

Für Irritationen sorgte die Meldung der in Leipzig ansässigen Nabelschnurblutbank Vita 34, nach der erstmals ein an Leukämie erkranktes Kind erfolgreich mit dem eigenen Nabelschnurblut behandelt worden ist. Nach zwei Jahren der Behandlung soll das heute sechsjährige Mädchen von seiner Krebserkrankung geheilt sein. Einem Bericht des Dt. Ärzteblatts zufolge erhielt das Kind im US-Bundesstaat Illinois eine Chemotherapie mit anschließender Infusion von Nabelschnurblut. Die Eltern hatten das stammzellreiche Nabelschnurblut bei der Geburt des Kindes vorsorglich bei der US-

Medizin Tochter der Leipziger Nabelschnurblutbank einlagern lassen. Tatsächlich wird diese Vorgehensweise von Medizinern ausgesprochen skeptisch gesehen, weil die Krankheit häufig schon sehr früh, wahrscheinlich noch im Mutterleib entsteht. Bei der Transfusion von eigenem Nabelschnurblut besteht die Gefahr, die LeukämieErkrankung erneut zu übertragen. Der therapeutische Nutzen ist deshalb bisher in den Augen vieler Mediziner fragwürdig. Ivan Klasnic

Organabstoßung kein Einzelfall Den Fall des Werder-Stürmers Ivan Klasnic, dessen Körper die Spenderniere der Mutter nicht akzeptiert hat, nimmt die Fachgesellschaft für Nierenheilkunde zum Anlass darauf hinzuweisen, dass die Abstoßung von Spenderorganen trotz moderner medikamentöser Therapie kein Einzelfall ist. Obwohl die meisten dieser unerwünschten Reaktionen des Immunsystems mit Medikamenten beherrscht werden könnten, komme es in fünf bis zehn Prozent der Fälle zu einem Organverlust, erklärt der Nierenexperte Prof. Dr. Jan Galle. Diese Rate sei allerdings vor der Erfindung der Immunsuppressiva viel höher gewesen. Es werde intensiv geforscht, um die Abstoßungsrate weiter zu senken. So werde versucht, bestimmte Immunzellen aus dem Blut des Spenders mit speziellen Wachstumsfaktoren zu behandeln, um Toleranz-induzierende Zellen zu gewinnen, die der Organempfänger vor der Transplantation erhält. Die Forscher hoffen, dadurch den Körper so "umzuerziehen", dass er das fremde Organ toleriert.

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Interview

150 Jahre Jugendhilfe

Jedes Kind ist ein einzigartiges Ebenbild Gottes Im Jahre 1857 entstand auf Initiative und unter der Leitung der Dortmunder Bürgerin Franzisca Schiffer das Waisenhaus, in dem die heutige Jugendhilfe St. Elisabeth in Dortmund Niederhofen ihre Wurzeln hat. „Johannes im Dialog“Redakteur Dr. Holger Böhm sprach mit Friedhelm Evermann, dem heutigen Leiter der Einrichtung, über die pädagogischen Konzepte im Wandel der Geschichte des Hauses. Böhm: Wenn man dem Chronisten Dr. Bernd Plaum folgt, wurde schon zu Gründungszeiten des damaligen Waisenhauses neben dem Bedarf für eine Versorgung von elternlosen Kindern ein Bedarf für Erzieungshilfe für „verwahrloste“ Kinder gesehen?

Evermann: In den 1930er Jahren lassen sich kurzzeititge Unterbringungen nachweisen, die nicht im Einklang mit der Vorstellung eines Waisenhauskonzeptes stehen. Wir können nachvollziehen, dass in dieser Zeit Kinder aufgenommen wurden, die nach einem halben oder Dreivierteljahr wieder in die Familien zurückgekehrt sind. Es ist also nicht erst eine Errungenschaft der 1990er Jahre, dass jede Form von Erziehungshilfe für Kind und Familie so sein soll, dass eine Rückführung möglich ist. Es wäre zu kurz gedacht im Hinblick auf die Geschichte unseres Hauses, wenn man übersieht, dass es bereits früh die Idee gab, dass ein Kind unter gegebenen Voraussetzungen vielleicht wieder in die eigene Familie zurückgeht.

gruppen oder überhaupt die Vermeidung von Heimunterbringung vorangebracht. Es gab, zwar freundschaftlich, aber zunehmend auch deutliche Kritikpunkte seitens der zuständigen Behörden, die sagten: Ihr müsst was machen, so geht es nicht. Der Träger hat dies aufgenommen. Die ohnehin rückläufigen Platzzahlen wurden weiter reduziert. Es ging nicht mehr wie lange Jahrzehnte bis in die Mitte der 1970er Jahre um Hochplatzzahlen, und man beschloss, die Einrichtung mit dezentralen Wohneinheiten und mit familienähnlichen

Das einzelne Kind ist der König seiner Entwicklung, und so gilt es, jedes Kind zu betrachten. Friedhelm

Evermann: Ich finde es bemerkenswert, dass es diese Unterscheidung bereits gab. Man differenzierte von Anfang an zwischen Kindern, die versorgt werden mussten, weil ihre Eltern im Zuge der ganzen Belastung durch die Industrialisierung verstorben waren, und Kindern, die in schwierigsten sozialen Verhältnissen lebten, in denen die Erziehung oft vor dem Hintergrund des notwendigen Broterwerbs vernachlässigt wurde. Daran erkennt man einen durchaus kritischen Blick auf soziale und familiäre Verhältnisse. Ganz im heutigen Sinne sprach man von verwahrlosten Kindern, die ohne einen geordneten Beziehungsprozess auf sich alleine gestellt waren.

Böhm: Anfang der 1980er Jahre gab es mit dem Rückzug aus der Dortmunder Innenstadt einen Neuanfang, mit dem auch konzeptionelle Veränderungen einhergingen?

Evermann: Die Gebäude der heutigen Jugendhilfe sind 1981 fertig gestellt worden. Den Verantwortlichen war damals klar geworden, dass die Struktur des schnell in den Nachkriegsjahren errichteten Hauses am Standort in der Innenstadt den pädagogischen Entwicklungen und Anforderungen der Zeit nicht mehr gerecht werden konnte. Das muss man natürlich vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Situation in den 1970er Jahren sehen. Großräumige Heimanlagen standen massiv in der Kritik. Einhergehend mit progressivem, Böhm: Hat sich diese Unterscheidung in politisch linkem Gedankengut wurden der Erziehungsarbeit niedergeschlagen? dezentrale Strukturen, autonome Wohn-

Evermann – Leiter der Jugendhilfe St. Elisabeth, vor dem Bild von Gründerin Franziska Schiffer und Probst Wiemann. (Foto: Holger Böhm)

oder familienanalogen Wohngruppen neu zu errichten. Der Umzug aus der Innenstadt in den Dortmunder Süden erfolgte 1981. Böhm: Bis 1993 stand die Einrichtung noch unter der Leitung des Ordens der Vincentinerinnen. Warum hat der Orden sein Engagement aufgegeben? Evermann: Die Ordensschwestern haben sich zurückgezogen, Anfang 1990 war absehbar, dass immer mehr Schwestern


Interview

abgezogen wurden oder aus Altersgründen ausschieden und es kamen keine neuen. 1991 kam dann der Einschnitt durch das neue Jugendhilfegesetz. Das war eine große Zäsur, einschneidende Veränderungen waren absehbar. 1993 ist die Leitung des Kinderheims an mich übergegangen. Böhm: Was hat sich in ihrer Amtszeit verändert? Evermann: Wir kümmern uns verstärkt um die deutlich Hilfebedürftigeren. Genau darum dreht sich auch die Auseinandersetzung der letzen zehn, fünfzehn Jahre innerhalb der Einrichtung. Wer heute stationär versorgt wird, bedarf einer intensiveren Versorgung. Die konzeptionelle Herausforderung lautet daher: Wie bedient man eine immer schwieriger werdende Klientel? Dabei wird heute nicht mehr zwischen schwierig und nicht so schwierig unterschieden, sondern wir haben eine dem einzelnen Klienten entsprechende, individuelle Hilfe zu leisten. Wir müssen

uns so aufstellen, dass wir dies leisten können. Diese Art von Flexibilität hat uns bereits die Gründerin ins Stammbuch geschrieben, die ja im Grunde gesagt hat: Wir reagieren auf die Bedürftigkeit von Kindern in der heutigen Zeit. Ob wir das am Ende Waisenhaus, Kinderheim oder Führsorgeanstalt nennen, sei uns egal, unsere Idee ist das Ideal, auch im kirchlichen Sinne gute Bürger zu erziehen. Böhm: Würden Sie das heute auch noch so sagen, dass es darum geht, gute Bürger zu erziehen? Evermann: Ich glaube, dass es in jedem Menschen, egal unter welchen Bedingungen er auf die Welt kommt, viele gute Anlagen gibt und dass es darauf ankommt, Erziehungsarbeit so zu gestalten, dass die jungen Menschen ihre Potentiale entwikkeln können.

Das Waisenhaus in Trümmern (1943/44).

Das alte Elisabeth-Haus an der Vaerststr. (1864 - 1943).

Böhm: Also ein Wandel in der Perspektive? Evermann: Das würde ich schon so sehen. Aber ich halte dies auch für einen christlichen Anspruch. Theologisch gesprochen geht es um die Einzigartigkeit des Einzelnen: Jeder Mensch ist als einzigartiges Ebenbild Gottes geschaffen. Eine höhere Würde kann ich einem Menschen in theologischem Kontext gar nicht zusprechen.

Das neue St. Elisabeth Waisenhaus, Südrandweg 6 (1951 - 1981).

Franzisca Schiffer, die Gründerin des Waisenhauses.

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Blickpunkt

Lesung für Krebskranke

Einfach nur

zum Lachen

Die Diagnose Krebs trifft wie der Schlag. Schauspielerin Isabella Schmid musste dies am eigenen Leib erfahren. Dabei hat sie gelernt, wie schwer sich die Umwelt tut, mit den Betroffenen umzugehen. Für sie war dies der Anlass, für einen entkrampften Umgang mit Krebspatienten zu werben. Und dazu gehört eben, nicht immer nur mit der eigenen Krankheit konfrontiert zu werden, sondern auch einfach mal nur abschalten zu dürfen.

Sie weiß genau, dass es wichtig, den Betroffenen Mut zu machen und ihnen den Rücken zu stärken. Ihr vordringlichstes Anliegen ist es, Wege aufzuzeigen, die Krebskranke aufrütteln und zu einer „positiven, eigenverantwortlichen und eigenständigen Haltung“ führen.

blicke“, in der sie mit bekannten Schauspielerkollegen in Krankenhäuser geht, um eine breite Palette von liebesgetränkten und lebenstollen Gangsterstücken vorzutragen, soll den Patienten ein wenig Abwechslung geboten und ihr Lebensmut gestärkt werden. 36 Kollegen hat sie für das ehrenamtliche Engagement gewinnen können. In den letzten anderthalb Jahren hat sie fast 40 Lesungen für rund 2000 Patienten in Deutschland und in der Schweiz organisiert. Die Resonanz ist durch weg positiv, erklärt Schmid, auch wenn es nicht immer einfach ist, die Krankenhäuser von ihrer Idee zu überzeugen.

Dabei weist sie vor allem auf die Möglichkeiten einer psychoonkologischen Betreuung hin: „Die Psychoonkologie ist die Anlaufstelle für die Seele.“ Hier kann der Patient seine Sorgen und Ängste abladen. „Mich hat der Umgang mit dem Umfeld Er braucht keine Rücksichten auf Tabus mehr belastet als die Krankheit selbst“, zu nehmen und kann über Themen wie erzählt Isabella Schmid, die einem breiten Angst vor dem Tod reden, ohne auf die Fernsehpublikum aus vielen Serien, darunter, Gefühle von Angehörigen achten zu müssen. Im St.-Johannes-Hospital fand die Vor„Hinter Gittern“ und „Das Amt“, bekannt stellung einer Lesung für Krebskranke ist. Nach neun Jahren hat sie inzwischen Isabella Schmid hat „Cinema for Life“ ins sofort Zustimmung. „Eine Auszeit für die die eigene Krebserkrankung überwunden. Leben gerufen. Mit der Lesereihe „Licht- Seele ist wichtig“, bestätigt die Psychoonkologin Weber, „der eine oder andere Patient wird für kurze Zeit vergessen, dass er Krebs hat.“ Und so kam es, dass Isabella Schmid Mitte Januar mit den Kollegen Leonard Lansink, Niklas Heinecke und Jörg Nadeschdin einen ganzen Tag im Hospital unterwegs war, um Krebspatienten persönlich zur Lesung einzuladen. Am Abend ging es dann mit der Lesung „Treue oder der Hochzeitstag“, einem Krimiklamauk um Lieben und Sterben, turbulent und munter zur Sache. Ein Stück ohne Tiefgang, einfach zum Abschalten – bei den Patienten, die sich sogar im Krankenbett bringen ließen, kam es gut an. Mit einer spannend humorvollen Lesung haben Isabella Schmid und ihre Regie- und Schauspielerkollegen (v.li.) Niklas Heinecke, Leonard Lansink und Jörg Nadeschdin es geschafft, dass Krebspatienten einen Augenblick lang ihre Sorgen vergessen haben. (Foto: H. Böhm)


Seelsorge

Schmetterlinge

Symbole

des Lebens

Heinrich Böll schrieb einmal: „Wenn die Raupen wüssten, was einmal sein wird, wenn sie erst Schmetterlinge sind, sie würden ganz anders leben: froher, zuversichtlicher und hoffnungsvoller.“ Der Schmetterling war für ihn ein Symbol der Verwandlung und ein Zeichen für das Leben. Denn, so Böll, der Tod sei nicht das Letzte: „Das Leben endet nicht, es wird verändert.“

als Symbol für die Auferstehung und die in verschiedenen Gestaltwandelungen beständige, unsterbliche Seele. Er wird zum Zeichen für die von der Materie befreite Seele und als Sinnbild der Auferstehungshoffnung immer häufiger auf Grabsteinen abgebildet. „Immer, wenn ich auf eine Beerdigung gehe“, sagt Thomas Müller, der katholische Seelsorger am St.-Johannes-Hospital, „und ich sehe Kinder in der Trauergemeinde, dann nehme ich den Schmetterling, um die Botschaft weiterzugeben, dass der Verstorbene nicht auf einmal verschwunden ist. Er tritt in ein Stadium, in dem mit ihm unsichtbar etwas Neues geschieht ähnlich der Raupe im Kokon. Die von außen betrachtet leblose Gestalt führt uns durch die Verwandlung in eine andere Weite, in ein befreites Leben. Und das bedeutet, ohne den einengenden diesseitigen Leib weiterleben zu können bei Gott.“

Damit knüpft der Autor und LiteraturNobelpreisträger an eine alte, weit zurückreichende Tradition an. Schon im antiken Griechenland galt der Schmetterling, der sich als Raupe verpuppt und als Falter aus dem leblos wirkenden Kokon schlüpft, als Sinnbild für Wiedergeburt und Unsterblichkeit. Das griechische Wort "Psyche" bedeutet Hauch, Atem, Seele, aber eben auch Schmetterling. In der Mythologie ist Psyche der Name des Seelenvogels, denn in Schmetterlingen erkannten die antiken Menschen die Seelen der Toten. Im christlich geprägten, späten 18. Jahr- Pastor Müller hat in vielen Begegnungen hundert erlebte der Schmetterling mit der und Gesprächen die Erfahrung gemacht, beginnenden Romantik eine Renaissance dass es ihm auf diese Weise möglich wird, seine Aufgabe zu erfüllen und über das Unaussprechliche und Schwere reden zu können. Er empfiehlt Eltern, ihren Kindern so das Sterben zu erklären. In seiner Ansprache nimmt er dabei Bezug auf Paulus, der in seinem Philipperbrief über die Verwandlung des Leibes durch Christus spricht. Für ihn ist der Schmetterling auch Sinnbild der Osterzeit, „um am Tag des Ein Schmetterling fliegt immer zum Licht – leeren Grabes durch einen Frühlingsboten Seelsorger Pastor Thomas Müller. die Botschaft von der Unsterblichkeit der Seele zu vermitteln“.

Die Entwicklung der Schmetterlinge hat die Menschen schon immer fasziniert. In vielen Kulturkreisen stehen sie als Symbole eines wandelvollen Lebens. (Fotos: H. Böhm)

„Ein Schmetterling“, sagt er ganz nebenbei, „fliegt übrigens immer zum Licht.“ Doch mit diesen Worten vermittelt er seine ganze christliche Zuversicht: „Denn Christus selber hat gesagt: Ich bin das Licht der Welt.“

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Im Blickpunkt

Christinenstift

Kultur

Senioren

Wer rastet, der rostet – das Sprichwort bringt auf den Punkt, worum es in der modernen Altenpflege geht. Gut versorgt und aufgehoben, das reicht bei weitem nicht. Damit alte Menschen nicht verkümmern, benötigen sie Angebote, die ihre körperliche und geistige Beweglichkeit fordern und fördern. Das Christinenstift in der Dortmunder Innenstadt legt deshalb ein Kulturprogramm für Senioren auf. Beate Winterberg, die Leiterin des Sozialtherapeutischen Dienstes, stellt heraus, dass es wichtig ist, einerseits Kultur ins Haus zu bringen, für Bewohner, die nicht mehr gut zu Fuß sind oder sich einen Ausflug nicht mehr zutrauen. Ebenso wichtig sei es aber andererseits, Museumsoder Konzertbesuche anzubieten, damit wer kann, einfach auch einmal heraus und unter die Leute kommt. Bei einem Durchschnittsalter von 92 Jahren sind allerdings selbst kleine Wege in der Innenstadt bereits beschwerlich. Die

Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität wird die Kultur ins Haus gebracht (Foto: Christinenstift)

meisten Bewohner des Altenheims benutzen Gehhilfen oder sind auf den Rollstuhl angewiesen. So muss jeder Ausflug im Vorfeld gut organisiert sein. Ausstellungen oder Aufführungen müssen sich eignen, denn sie sollen die Kräfte nicht überfordern. Es wird eine ausreichende Anzahl von Begleitern benötigt. Hier ist das Engagement von Mitarbeitern, Angehörigen und ehrenamtlichen Helfern gefragt. Natürlich müssen die Eintrittskarten von den Bewohnern selbst getragen werden. Doch die Dortmunder Kulturstätten unterstützen, wo sie können, und bieten zu unterschiedlichen Veranstaltungen ermäßigte Karten an. gen darauf geachtet, einen Bezug zur Biografie der Bewohner herzustellen. Die „Es ist schön zu sehen“, erzählt Beate Erinnerung an die eigene Jugend weckt Winterberg, „wie die alten Menschen einen positive Gefühle und lässt die Menschen solchen Ausflug genießen. Die Erinnerung einen angenehmen Nachmittag erleben. an ein solches Ereignis ist wie ein kleines Das Budget für derartige Ereignisse Licht, das gehütet wird und über das man stammt aus Erlösen von Veranstaltungen jeden Tag reden kann.“ Aber auch für wie dem jährlichen Sommerfest oder dem Bewohner, die das Haus nicht verlassen Kreativmarkt. wollen oder können, gibt es viele Angebote. Zum Beispiel in der Adventszeit, in Natürlich werden die kirchlichen und der jedes Wochenende Veranstaltungen jahreszeitlichen Feste mit Aktivitäten beorganisiert worden sind. Einmal kam eine gleitet. Auch Ausstellungen im Haus sind Zittergruppe mit Liedern, Geschichten geplant, beispielsweise Aquarellbilder, die und Gedichten, ein anderes Mal gab es für eine behagliche Atmosphäre sorgen eine Ausstellung mit weihnachtlichen und zum Gespräch animieren. „Nicht jeder Spieluhren und Krippen aus dem Besitz kann mit kulturellen Angeboten angesprovon Bewohnern oder Mitarbeitern. chen werden“, sagt Beate Winterberg, „ Aber wer im Leben aktiv war und mit Das Highlight der kommenden Saison Menschen umgegangen ist, der soll auch wird der Chor Chlamotte, ein Ensemble, im Alter nicht darauf verzichten müssen. das Lieder aus den 30er und 40er Jahren Menschen, die sich lieber zurückziehen, mit Kostümen und Tänzen präsentiert. erfahren Einzelbetreuung. Für sie sind Immer wieder wird bei den Veranstaltun- Einzelgespräche wichtig.“

Highlight der Saison 2007 ist ein Ensemble mit Liedern aus den 1930er und 1940er Jahren - Beate Winterberg, Leiterin des Sozialtherapeutischen Dienstes. (Foto: Holger Böhm)


Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Auf einen Blick

Neues

Terminkalender

aus der

Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Neue Pfarrer

Multiresistente Keime

Evangelische Seelsorge

Isolierstation optimiert Patienten-Versorgung

Mit dem Beginn des neuen Jahres sind in der St.-Johannes-Gesellschaft neue Pfarrer für die evangelische Seelsorge eingeführt worden. Alle drei stammen aus dem Ruhrgebiet und sind nach ihrem Studium bereits in der Region tätig gewesen. Pfarrerin Heike Scherer und Pfarrer Wolfram Eichler haben ihren Dienst am St.-Johannes-Hospital angetreten und Pfarrer Raimund Dreger hat die Seelsorge am Marien Hospital in Hombruch übernommen. Heike Scherer wurde 1962 geboren und wuchs in Henrichenburg auf. Zuletzt war sie als evangelische Krankenhausseelsorgerin im Kath. Krankenhaus Dortmund-West beschäftigt. Sie ist verheiratet und lebt in Dortmund. Wolfram Eichler wurde 1956 in WanneEickel geboren. Seit 1992 ist er Pfarrer in der St. Nikolei Gemeinde. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Raimund Dreger wurde 1956 in Castrop-Rauxel geboren und war bis Ende 2006 Gemeindepfarrer in der Stephanus Kirchengemeinde.

Die neuen Seelsorger: Heike Scherer, Raimund Dreger und Wolfram Eichler.

Bakterien, die resistent gegenüber den zur Verfügung stehenden Antibiotika sind, werden zu einem immer größeren Problem insbesondere für die PatientenVersorgung im Krankenhaus. Als besonders schwierig erweist sich die Behandlung von multiresistenten Bakterien der Art Staphylococcus aureus (MRSA). Staphylococcen gehören zur natürlichen Hautflora des Menschen und sind normalerweise harmlos. Manchmal verursachen sie jedoch Infektionen, die von ungefährlichen Furunkeln bis hin zu schweren Wundinfektionen, Lungenentzündungen und Blutvergiftungen führen können. Vier Zimmer mit sieben Betten stehen seit Jahresanfang als interdisziplinäre Station für die so genannte Kohortenisolierung bereit. Dieser Bereich kann nur durch eine Schleuse und unter Berücksichtigung besonderer hygienischer Maßnahmen betreten werden. Das Pflegepersonal ist speziell geschult und auf die Versorgung der betroffenen Patienten eingestellt. Im Vordergrund steht neben der fachspezifischen Therapie die MRSADekontamination, d.h. es geht darum die gefährlichen Keime abzutöten und ihre weitere Verbreitung im Krankenhaus zu unterbinden. Neben der Bündelung von fachlicher Kompetenz bietet die neue Station den Vorteil, dass betroffene Patienten nicht mehr einzeln isoliert werden müssen. Gemeinsam wird die unvermeidliche Situation für alle erträglicher.

Arzt-Patienten-Seminare immer um 17 Uhr im Konferenzraum 5, 1. OG Mi, 7.3. Der diabetische Fuß - wie man Amputationen verhindert, Dr. Piolot Mi, 14.3. Wer braucht eine Darmspiegelung?, Dr. Schürmann Mi, 21.3. Wenn Wasser zum Problem wird – von Atemnot und „dicken" Beinen, Dr. Hecking/Dr. Schneider Mi, 28.3. Erhöhte Leberwerte – Ursachen, Behandlung, Prognose, Dr. Timmer Mi, 4.4. Thrombose, Dr. Frömke Mi, 11.4. Wenn das Herz müde wird, Dr. Sprengel Mi, 18.4. Bluthochdruck – Ursachen, Gefahren und Behandlung, Dr. Janning Mi, 25.4. Der Herzinfarkt und seine Behandlungsmöglichkeit, Dr. Bünemann Mi, 2.5. Wer braucht eine Darmspiegelung?, Dr. Schürmann Mi, 9.5. Wenn das Herz müde wird, Dr. Sprengel Mi, 16.5. Rauchen und Krebs, Dr. Hagen Mi, 23.5. Der diabetische Fuß – wie man Amputationen verhindert, Dr. Piolot Mi, 30.5. Bluthochdruck und Niere, Dr. Janning Mi, 6.6. Erhöhte Leberwerte – Ursachen, Behandlung, Prognose, Dr. Timmer 3. Patientinnenseminar zum Thema Brustkrebs am Samstag, 10.03.2007 im Kath. Centrum, Propsteihof 10, 44137 Dortmund (Innenstadt) Anmeldung bis zum 02.03.2007 bei: Heide Preuß mamazone, Am Wasserturm 9, 59379 Selm, Tel. (02306) 53708 10.00 Uhr Die Kunst des Heilens außerhalb der Zulassung. Das bisherige Konzept klinischer Studien muss auf den Prüfstand gestellt werden Prof. Dr. Siegfried Seeber 11.00 Uhr Mit Gedächtniszellen gegen Brustkrebs. Eine Studie stellt neue Erkenntnisse auf den Prüfstand, Dr. Florian Schütz 12.00 Uhr Zukunfshoffnung Impfung. Zelluläre Vakzine für Frauen mit Brustkrebsmetastasen, Dr. Brigitte Gückel 13.00 Uhr Pause 14.00 Uhr Junge Frauen mit Brustkrebs. Eierstockbremse besser als Chemotherapie, Prof. Dr. Diana Lüftner 15.00 Uhr Wo bin ich als Frau geblieben? Anti-Hormonbehandlung und Sexualität, Dr. Urte Skorzinski Nachtvorlesungen immer um 19.30 Uhr im Amphi-Saal (Harenberg-City-Center) Die Themen und Referenten stehen zur Zeit noch nicht fest. Bitte entnehmen Sie diese der Ankündigung in den Ruhrnachrichten. Di, 6.3. Die Welt mit anderen Augen sehen - Was, wenn der Schein trügt? Kunstgeschichte u. Augenerkrankungen, Prof. Kohlhaas Di, 3.4. Den Schlaganfall verhüten; die Rolle der Halsschlagader, Prof. Walterbusch / Dr. Maatz Di, 5.6. Wenn es juckt und kneift – Erkrankungen im Enddarm, Prof. Jostarndt Weitere Termine Do, 22.3. Patientenseminar der Klinik für Augenheilkunde 18.00 Uhr im Kath. Centrum, Propsteihof 10, 44137 Dortmund Makuladegeneration, die häufigste Erblindungsursache in Deutschland, Prof. Dr. Harald Schilling Mi, 16.5. Informationsveranstaltung zum Welthypertonietag im Kath. Centrum, Propsteihof 10, 44137 Dortmund

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Aus den Einrichtungen

Geronto-Frühstück

Licht Nebel Erinnerungen im

der

Neun Senioren sitzen in dem Raum direkt unter dem Giebel des Altenheims am St.-Elisabeth-Krankenhaus in Kurl rund um einen Tisch. Jeden Montag und jeden Mittwoch kommen sie zusammen, um gemeinsam zu frühstücken. Das Besondere an diesem Frühstück ist: Hier treffen sich alte Menschen, die an einer Demenz, einer Hirnleistungserkrankung leiden. Dies bedeutet, der betroffene Mensch entfremdet sich zunehmend von der Gegenwart. Oft ist die subjektive Ordnung der Dinge nicht mehr zeitgemäß und die Sichtweise kann nicht berichtigt werden.

in ihrer Vergangenheit, ihr Handeln orientiert sich an Erinnerungen, die weit zurückliegen. Sie hat als Sekretärin gearbeitet und war in ihrem Berufsleben immer darum bemüht, andere gut zu versorgen. Und das beschäftigt sie noch heute.

„Aber Du hast ja gar nichts zu essen!“, wendet sie sich nun direkt an den Zivildienstleistenden, der zu den Betreuern der Senioren-Gruppe gehört. In dem freundschaftlichen Umgang der beiden wird deutlich, dass hier Kommunikation stattfindet. Frau W. hat ihren Sebastian offenbar ins Herz geschlossen. Für einen Moment, so scheint es, werden die Fesseln der Vergangenheitsfixierung durchbrochen „Sind alle bedient worden?“ Unruhig und ein Licht fällt durch den Nebel des wandert der Blick von Frau W. durch die Runde. „Aber ja, jeder hat etwas bekom- von Erinnerungen erfüllten Bewusstseins. men“, beruhigt Zivi Sebastian. Frau W. „Ich sehe die dementen Menschen nicht ist noch recht aktiv, mit aufmerksam verfolgt sie, was um sie herum geschieht. als hilflose Menschen an, sondern als Und dennoch passen ihre Äußerungen nur Menschen die über Ressourcen verfügen", bedingt zu der Situation, die der Außen- sagt die Altenpflegerin und Fachkrankenstehende beobachtet. Die alte Dame lebt schwester für psychiatrische Pflege Margit Makson, die das Geronto-Frühstück organisiert. Sie betont, dass die von vielen Menschen gesehenen Einschränkungen nicht in die ‚Schublade’ verwirrt, desorientiert oder dement gepackt werden dürften, sondern dass die ganze Bandbreite des Individuums gesehen werden müsse. Es könne bei diesen Menschen nicht von einer homogenen Gruppe mit identischem Krankheitsbild gesprochen werden. Persönliche Beziehungen sind für die Betreuer unabdingbar. (Fotos: Holger Böhm)

tierte Menschen mit der Welt der orientierten Menschen konfrontiert werden, erleben sie häufig das Gefühl nicht zu genügen. Dieses Gefühl ist für den betroffenen Menschen kränkend, weil er trotz aller Einschränkungen darum bemüht ist, etwas von dem was um ihn herum vorgeht festBeim gemeinsamen Frühstück bleiben demente Menschen im Schutz der Mitbetroffenen unter sich.

Auch wenn die Erinnerung verloren geht, können Alltagskompetenzen aktiviert werden.

zuhalten. Eigene Grenzen zu spüren ist verletzend genug. Sie dauernd erklärt zu bekommen, hat negative Auswirkungen auf Menschen, die diesen Kränkungen nichts entgegen zu setzen haben“, berichtet Frau Makson.

Einen Raum anzubieten, in denen desorientierte Menschen zeitweise unter sich sind, „Demente Menschen benötigen einen Rahmen, wo sie sein können wie sie sind“, ist daher das Anliegen der Geronto-Gruppe erklärt die Altenpflegerin. „Wenn desorien- im Kurler Altenheim.


Beratungs- und Schulungsangebote

Auf einen Blick

Ernährungsberatung Einzel- und Gruppenschulungen von Patienten und deren Angehörige, die aus gesundheitlichen Gründen eine bestimmte Diät einhalten oder Fragen zum Essen und Trinken haben. Unsere Diätassistentinnen beraten Sie gerne. Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch: St.-Johannes-Hospital: Tel. (0231) 1843-2381 Marien Hospital: Tel. (0231) 7750-8327 oder (0231) 7750-8328 St.-Elisabeth-Krankenhaus: Tel. (0231) 28920 Diabetesberatung Für Fragen steht Ihnen zur Verfügung: Im St.-Johannes-Hospital: unsere Diabetesfachschwester, Anja Leichtfuß, Tel. (0231) 1843-2302 Im Marien Hospital: unsere Diabetesberaterinnen DDG, Annika Stahlschmidt oder Hilde Liskus, Tel. (0231) 7750-8362

ren Aufenthalt eine qualifizierte Stomaberatung und Betreuung durch eine ausgebildete Enterostomatherapeutin an. Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter Tel. (0231) 1843-2325 INR-Schulung (Blutgerinnung) Für Patienten, die mit Marcumar eingestellt sind, werden zur Selbstmessung der Blutkoagulationswerte Schulungsmaßnahmen für das CoaguCheckgerät der Firma Boehringer angeboten. Terminabsprachen treffen Sie bitte mit Frau Heemeier, Kardiologische Aufnahme, Tel. (0231) 1843-2591 Geburtshilfe Informationsveranstaltung: „ Alles rund um die Geburt“ incl. Kreißsaalführung jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat um 19:00 Uhr. Treffpunkt: Panorama Café, 4. Etage Hauptgebäude. Keine Voranmeldung erforderlich. Infos zu Kursen vor und nach der Geburt erhalten Sie in unserer Elternschule, Tel. (0231) 1843 2327

Stillberatung Montags bis freitags von 11.30 – 13.00 Uhr und nach Vereinbarung. Sie erreichen Tracheostomaversorgung die Beratung über das Still-Telefon im Beratung und Schulung, Hilfsmittelver- Säuglingszimmer (0231) 1843-23 33 sorgung und Tracheostomapflege für Halsatmer. Wenden Sie sich an die Station G5, Stillcafé Tel. (0231) 1843-2371 Dienstags von 14:00–16:00 Uhr in den Räumen der Elternschule, St.-JohannesStomasprechstunde Hospital, Hauptgebäude 3. Etage Für alle stationären Patienten, denen vorübergehend oder dauerhaft ein künstlicher Darmausgang angelegt wurde, bietet das St.-Johannes-Hospital nach dem stationä-

Selbsthilfegruppen Frauenselbsthilfe nach Krebs Gruppe Do-Mitte, Infos bei Siegried Platte, Tel. (0231) 45 66 81 Mamazone „mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.“ bündelt die Power der Betroffenheit und der wissenschaftlichen Kompetenz zu einer Kraft. mamazone-Dortmund bietet betroffenen Frauen Beratung und Begleitung an. Es finden regelmäßig Gruppentreffen statt. Infos: Heide Preuß, Tel. (02306) 53708 Bezirksverein der Kehlkopflosen Dortmund e.V. Präoperative Gespräche zum „Was kommt danach?“. Antragstellung auf Schwerbehinderung bei allen Versorgungsämtern. Monatliche Mitgliederversammlung mit Betreuung von Betroffenen und Angehörigen. Kontakt: Herr Schubert, Tel. (02389) 5473 Selbsthilfegruppe Herzklappen Diese Patienten-Selbsthilfegruppe mit fachlicher Unterstützung der Herzchirurgie und Kardiologie trifft sich jeden Monat im St.-Johannes-Hospital. Infos: Barbara Streich, Tel. (0231) 486130 Selbsthilfegruppe vom Kreuzbund Trifft sich montags im St.-Elisabeth-Krankenhaus, 19:00 Uhr im Tagesraum 125. Ansprechpartner ist Herr Doll: Tel. (0231) 892459 Die Anonymen Alkoholiker Treffen: St.-Elisabeth-Krankenhaus, Do, 19:00 Uhr, Tagesraum 125 Deutsche ILCO e.V. Infos: Dortmunder Selbsthilfegruppe, der Deutschen ILCO e.V. Kontaktstelle K.I.S.S. , Tel. (0231) 509097 Glaukom Büro e.V. Informationen bei Frau Kipp, Tel.: (0231) 97100034 oder www.glaukom-buero.de

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Aus den Einrichtungen

Kunst im Krankenhaus

Einklang von Therapie und Große Flächen, helle Farben und schemenhafte, flüchtige Figuren – die Bilder von Bettina Köppeler zeigen unbestimmte Räume und verschwommene Figuren in Pastelltönen. Für ein paar Wochen zieren sie den Eingangsbereich des Marien Hospitals in Dortmund Hombruch und prägen die Atmosphäre der Räumlichkeit für die vorbeigehenden Patienten und Besucher. Die Werke der Dortmunder Künstlerin sind offen für die Interpretation. Sie verbreiten eine ruhige, angenehme Stimmung und geben der Anonymität der sonst kargen Krankenhausflure eine wohnliche Ausstrahlung. Die Patienten in der Inneren Medizin und der Psychiatrischen Klinik sind keine Kurzlieger, sie kommen öfter oder bleiben

Kreativität gehört zur Therapie in der Psychiatrie. (Fotos: Holger Böhm)

länger. Wechselnde Ausstellungen schaffen immer wieder eine neue Umgebung, betont Verwaltungsleiter Hans-Werner Gräber. Sie nehmen dem wiederkehrenden Krankenhausbesuch etwas von seiner Eintönigkeit. „Seit Sommer 2005 organisieren wir Ausstellungen“, sagt der Verwaltungschef. Und die Nachfrage ist groß. Für dieses Jahr sind die zur Verfügung stehenden Flächen fast ausgebucht. Vielfalt ist ein wichtiger Aspekt für die Auswahl der Kunstobjekte. „Wir zeigen nicht nur Bilder“, erklärt Gräber, „wir hatten schon Steinskulpturen aus Zimbabwe, Bronzefiguren und Plastiken aus Sandstein.“ Die Künstler sind manchmal Profis so wie Bettina Köppeler. Oft präsentieren sich aber auch Patienten, Mitarbeiter oder ortsansässige Hobbykünstler. So gab es zum Beispiel eine Ausstellung von Lehrerinnen einer Sonderschule, die zum Ausgleich für ihre schwierige berufliche Tätigkeit malen und dafür im Marien Hospital ein Publikum gesucht und gefunden haben.

Verwaltungschef Hans-Werner Gräber präsentierte im Marien Hospital Werke von Bettina Köppeler.

Kultur und Krankenhaus sind kein Widerspruch. Kunst und Kreativität können therapeutische Aspekte haben. Moderne Krankenhäuser verstehen sich aber zunehmend auch als Lebensräume. Im Marien Hospital äußert sich dies in vielfältigen Angeboten. Überall im Haus stößt der Besucher auf Objekte, die von Patienten während ihres Aufenthaltes angefertigt worden sind. Besonders imposant ist eine fast zweieinhalb Meter hohe Giraffe aus Pappmaschee. Im Sommer haben mannsNicht jedes Bild kann im Krankenhaus gezeigt werden. Natürlich muss die Dar- hohe Holzfiguren die Außenanlagen geprägt. stellung im Einklang mit der christlichen Grundhaltung der Einrichtung sein. Es muss Auch Musik hat ihren Stellenwert. In der aber auch Rücksicht auf die Patienten ge- Kapelle steht eine Kleist-Orgel. Es gibt nommen werden, gerade im Hinblick auf regelmäßige Konzerte und Führungen. Psychotherapie. So kann es schon mal vor- Herr Dechene, der ehemalige Leiter des kommen, dass ein Bild wieder abgenommen Sozialdienstes, spielt regelmäßig Gitarre werden muss, weil es unerwartet negativ und singt mit interessierten Patienten. Und auch Seelsorger Dieter Fender greift auf die Stimmung einzelner Patienten drückt. Die Entscheidung über die Ausstel- zur Gitarre und trägt so immer wieder lungsobjekte trifft die Verwaltungsleitung zum Wohlbefinden während des Aufentin Absprache mit der Pflegedienstleitung. haltes im Krankenhaus bei.


Spaß und Rätsel

Für zwischendurch ...

Die

bunte Seite Lachhaft! in der

St.-Johannes-Gesellschaft Diesmal zum Thema „Labor“

Autounfall Meier wird ins Krankenhaus eingeliefert. Die Schwester fragt: „Sind Sie verheiratet?“ Meier: „Ja, aber die Verletzungen stammen vom Autounfall!“

Hühneraugen „Ich kann Sie nicht behandeln, meine Dame, ich bin Veterinär.“ – „Ich komme ja auch wegen meiner Hühneraugen, und außerdem fühle ich mich hundeelend!

Sind Fische gesund? Ernährungsbewusste Patientin: „Sind Fische gesund, Herr Doktor?“ „Ich glaube schon, bei mir war jedenfalls noch keiner in Behandlung.“

Eine bescheidene Frage Auf wessen Initiative wurde die Jugendhilfe St. Elisabeth vor 150 Jahren gegründet?

Lösung: Franziska Schiffer

Neulich

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Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Geschäftsführer Dipl. Betriebswirt Günther Nierhoff Tel. (0231) 1843 - 2256 www.st-johannes.de

Johannesstraße 9-17 44137 Dortmund Tel. (0231) 1843-0 Fax (0231) 1843-2207 www.joho-dortmund.de

Klinik für Augenheilkunde Prof. Dr. Markus Kohlhaas Sekretariat (Frau Blumenthal) - 2241 Sekretariat Fax - 2508 LASIK Hotline 0800-5273767 Ambulanz - 2292 Ambulanz Fax - 2293 augenklinik@joho-dortmund.de Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin Prof. Dr. Michael Sydow Sekretariat (Frau Aldenhövel) Sekretariat Fax Prämedikation Operative Intensivmedizin aldenhoevel@joho-dortmund.de Klinik für Chirurgie Prof. Dr. Laurenz Jostarndt Sekretariat (Frau Mücke) Sekretariat Fax Zentrale Notaufnahme jostarndt@joho-dortmund.de muecke@joho-dortmund.de

- 2247 - 2509 - 2652 - 2409

- 2272 - 2622 - 2277

Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe PD Dr. Georg Kunz Vorzimmer (Frau Dulovic) - 2279 Vorzimmer Fax - 14 58 84 Gynäkologie Sekretariat - 2280 Kreißsaal - 2282 Elternschule - 2327 Brustsprechstunde - 2279 Urogynäkologie / Deszensuschirurgie - 2280 Risikoschwangerschaftssprechstunde - 2282 georg.kunz@joho-dortmund.de

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Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Dr. Horst Luckhaupt Sekretariat (Frau Hayn) - 2242 Sekretariat Fax - 2510 hayn@joho-dortmund.de Ambulanz: mo – fr nach Voranmeldung -2361 Klinik für Herz-, Thorax-, Gefäßchirurgie Prof. Dr. Gerhard Walterbusch Sekretariat (Frau Strathaus) - 2299 Sekretariat Fax - 2445 Intensivpflegeeinheit - 2757 walterbusch@joho-dortmund.de ruth.strathaus@joho-dortmund.de Ambulanz: Sekretariat - 2560 Fax - 2490 Vorstationäre Diagnostik Josefhaus Anmeldung - 2873/2874 Fax - 2894/2895 maatz@joho-dortmund.de Klinik für Innere Medizin I Prof. Dr. Hubertus Heuer (Kardiologie, Nephrologie, Intensivmedizin) Sekretariat (Frau Reinhardt) Fax Kardiologie Sekretariat Dialyse Zentrale Notaufnahme heuer@joho-dortmund.de

Klinik für Innere Medizin II Dr. Hermann-Josef Pielken (Allgemein Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämatologie/Onkologie, Palliativmedizin) Vorzimmer (Frau Schlieck) - 2438 Geschäftszimmer (Anmeldung stationäre Aufnahme) - 2413 Fax - 2451 Gastroenterologie - 2202 Labor (Sekretariat) - 2304 Onkologische Ambulanz - 2464 Palliativstation (Station V4) - 2734 pielken@joho-dortmund.de schlieck@joho-dortmund.de Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Professor Dr. Karl Schürmann Sekretariat (Frau Tiemann) Sekretariat Fax karl.schuermann@joho-dortmund.de tiemann@joho-dortmund.de

- 2210 - 2435 - 2616 - 2266 - 2277

Johannesstr. 9-17, 44137 Dortmund Tel. (0231) 1843-2130 Fax (0231) 1843-2131 www.ambulanzzentrum-dortmund.de

- 2285 - 2853


Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Gablonzstr. 9, 44225 Dortmund Tel. (0231) 77 50-0 Fax (0231) 77 50-83 00 www.marien-hospital-dortmund.de Verwaltungsleitung: Herr Hans-Werner Gräber

-8281

Klinik für Innere Medizin/Diabetologie Chefarzt Dr. Klemens M. Sondern Sekretariat (Frau Weckermann) - 8120 Sekretariat Fax - 8140 jutta.weckermann@marien-hospitaldortmund.de Diabetische Fußambulanz - 8141 Anmeldung zur Aufnahme, Ambulanz -8124

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Chefarzt Dr. Harald Krauß Sekretariat (Frau Müller) - 8400 Sekretariat Fax - 8402 mueller@marien-hospitaldortmund.de Anmeldung zur Aufnahme Sekretariat (Frau Szalaga) - 8383 Psych. Institutsambulanz Dr. P. Wallenfels, Dr. G. Schindler Sekretariat (Frau Neumärker) - 8393 Sekretariat Fax - 8371

St.-Elisabeth-Altenpflegeheim Heimverwaltung (Frau Rüping) - 208

Klinik für Innere Medizin/Geriatrie Chefarzt Dr. Jan Wiciok wiciok@elisabeth-dortmund.de Sekretariat (Frau Schwabe) - 241 Sekretariat Fax - 245 Hotline Geriatrie, Mo-Fr 9-11 h (0231) 2892345 Verwaltungs- und Heimleitung: Herr Wilhelm Eull -200 eull@elisabeth-dortmund.de

Eisenmarkt 2–6, 44137 Dortmund Tel. (0231) 1 82 01-0 Fax (0231) 1 82 01-1111 www.christinenstift.de

Verwaltungsleitung: Anni Kern verwaltung@christinenstift.de

Brücherhofstr. 200, 44265 Dortmund Tel. (0231) 94 60 600 Fax (0231) 94 6060260

Leitung: Friedhelm Evermann information@jugendhilfe-elisabeth.de www.jugendhilfe-elisabeth.de

Katholische Seelsorge Pastor Thomas Müller St.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843 - 2388

Evangelische Seelsorge Pastor Rainer Richter St.-Elisabeth Krankenhaus, Tel. (0231) 2892-221

Pfarrer Wolfram Eichler St.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843-2096

Gemeindereferent Dieter Fender Marien Hospital, Tel. (0231) 7750-8324

Pfarrerin Heike Scherer St.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843-2496

Pfarrer Raimund Dreger Marien Hospital, Tel. (0231) 7750-8871

Kurler Str. 130, 44319 Dortmund Tel. (0231) 28 92-0 Fax (0231) 28 92-147 www.elisabeth-dortmund.de

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