Johannes im DIALOG - Ausgabe 9

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Nr. 9 / Fr端hjahr 2008 Zeitschrift f端r Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH

Johannes im

DIALOG Gemeinsam erinnern Gottesdienst f端r Demenzkranke

Ferner lesen Sie in dieser Ausgabe 10 Jahre Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Folgenschwere Zuckerkrankheit Serviceorientierte Patientenversorgung Verbessert Kernspin die Trefferquote?

Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital, Marien Hospital, Christinenstift, St.-Elisabeth-Krankenhaus, Jugendhilfe St. Elisabeth, St. Josefinenstift, Ambulantes OP-Zentrum am St.-Johannes-Hospital

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Momentaufnahme

Momente der Entwicklung Intensive Umbau- und Erweiterungsarbeiten haben den strukturellen Wandel in den zehn Jahren seit Gründung der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft nach außen hin deutlich werden lassen. Im Jubiläumsjahr präsentiert sich die Gesellschaft in optimaler Verfassung, um Herausforderungen bei der Versorgung von hilfsbedürftigen Kindern und Jugendlichen, älteren Menschen und Kranken zu bewältigen.

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Editorial und Inhalt

Herzlich

Willkommen liebe

Leser

Liebe Leserin, lieber Leser,

Zutritt zu diesen Verhandlungen haben, wird sich gewiss auch durch den Druck des Marburger Bundes auf die kirchlies ist sehr bedauerlich, dass in der Öffentlichkeit der falsche Eindruck her- chen Institutionen nicht verändern. vorgerufen worden ist, dass die Ärzte in katholischen Krankenhäusern für ihre Ich hoffe, dass die Ärzte unserer Gesellschaft das tarifpolitische Gebaren des Leistungen schlecht vergütet werden. Diese von der Ärztegewerkschaft Mar- Marburger Bundes richtig einschätzen. burger Bund gestreuten Behauptungen Eines jedenfalls sichern wir allen unseren Mitarbeitern zu: Die Vergütungen unsesind haltlos. Das Gegenteil ist richtig. rer Einrichtungen werden immer einen Es lässt sich problemlos zeigen, dass Vergleich mit anderen Krankenhäusern, die Vergütungen im ArbeitsvertragsAlten- und Jugendhilfeeinrichtungen, recht der kirchlichen Einrichtungen insbesondere des öffentlichen Bereiches, höher sind als im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst. Wir zahlen unseren bestehen. Unsere Mitarbeiter werden sich in dieser Beziehung und selbstverMitarbeitern in Deutschland derzeit die höchsten Gehälter im Vergleich zu ständlich hinsichtlich der Arbeitszeiten den Tarifen, die sonst im Krankenhaus- und der Stellung im Unternehmen sicher auch zukünftig nicht schlechter stehen bereich Anwendung finden. Es gibt als vergleichbare Mitarbeiter in anderen lediglich eine einzige Ausnahme: die leitenden Oberärzte. Zur Lösung dieser Gesellschaften bzw. Institutionen im Problematik ist es notwendig, sich mit Gesundheitsbereich. der konkreten Situation des Arztes auseinander zu setzen. Dazu haben wir Ihr Günther Nierhoff Geschäftsführer unsere Bereitschaft erklärt. Die Tarife der Kirchen werden auf dem so genannten 3. Weg in einer paritätischen Situation zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern gestaltet. Dieser Weg ist nicht einfach, da Beschlüsse nur mit 75-prozentiger Mehrheit getroffen wer­den können. Dass Gewerkschaften keinen

Inhalt 10 Jahre Kath. St.-JohannesGesellschaft: Fit für drei Halbzeiten

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Borderline: Von Gefühlen beherrscht

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Aktuelles aus der Medizin

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Diabetischer Fuß Folgenschwere Zuckerkrankheit

Serviceorientierte Patientenversorgung 10 Seelsorge Wer nicht kämpft, hat schon verloren 11 Brustkrebs Verbessert Kernspin die Trefferquote?

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Neues aus der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

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Gottesdienst für demenziell veränderte Menschen

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Tagesgruppe entlastet die Familie

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Bunte Seite

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Impressum: Johannes im DIALOG Nr. 9 / Frühjahr 2008, 3. Jahrgang, Nachdruck und Vervielfältigung von Artikeln (auch auszugsweise) ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Herausgeber gestattet. Herausgeber: Kath. St.-Johannes-Gesellschaft gGmbH, Johannesstraße 9-17, 44137 Dortmund, www.st-johannes.de; Redaktionsrat: Hille Ahuis, Dr. Jens Arlinghaus, Dr. Holger Böhm, Dr. Jan Bucher, Friedhelm Evermann, Dr. Volker Hagen, Dr. Gerhard Keim, Rainer Richter, Michael Rieks, Frank Scheele, Dr. Hans-Joachim Schneider, Birgit Stahnke, Peter Stein, Christian Straub, Dr. Joachim Weber-Albers, Beate Winterberg, Thomas Wirriger; v.i.S.d.P.: Hille Ahuis, Redaktion und Text: Dr. Holger Böhm, Dortmund, www.skriptstudio.de; Gestaltung: Hilbig | Strübbe Partner, Waltrop, Büro für Design und Kommunikation, Frank Scheele, Dominic Wissen, www.hilbig-struebbe-partner.de; Titelfoto: Gerhard P. Müller (GPM), Dortmund, www.dortmund-bild.de; Illustration: Ari Plikat, Dortmund, www.ariplikat.de; Druck: Koffler+Kurz MedienManagement GmbH, Dortmund, www.kkmedien.de; Johannes im Dialog erscheint viermal im Jahr, nächste Ausgabe: Sommer 2008; Auflage: 10.000 Exemplare

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Editorial und Inhalt Interview 10 Jahre Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Fit für drei Halbzeiten Konditionell und spielerisch gut aufgestellt – so sieht der Verwaltungsratsvorsitzende Franz Josef Klein die Einrichtungen der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft nach zehn Jahren des gemeinsamen Weges. In Zeiten, die vordringlich von wirtschaftlichen Belangen bestimmt sind, kann die Unternehmenskultur christlich geführter Häuser zu einem entscheidenden Faktor am Markt werden, erklärte er in einem Gespräch mit „Johannes im Dialog“Redakteur Dr. Holger Böhm, an dem darüber hinaus Propst Andreas Coersmeier und Geschäftsführer Günther Nierhoff teilnahmen.

Qualität und Schnelligkeit, um auf Markt­veränderungen rasch reagieren zu können. Die olympische Idee „Dabei sein ist alles“ zählt nicht mehr. Man muss dabei sein und vorne ankommen. Wer im Wettbewerb steht, der muss auch gewinnen wollen. Böhm: Auf der anderen Seite haben Sie ein anspruchsvolles, christlich geprägtes Leitbild. Entsteht da nicht leicht ein Konflikt?

Coersmeier: Das ist eine politische Entscheidung: Wir wollen das so. Es ist völlig klar, dass bei wirtschaftlich desolater Lage das beste Leitbild nichts nützen würde. Aber Gott sei Dank sind wir ja ein wirtschaftlich hervorragend Klein: In den letzten zehn Jahren haben geführtes Haus und haben die Ressourwir zeitgerechte Strukturen geschaffen. cen, um im Sinne unseres Leitbildes Insbesondere ist eine Spitze im opera- agieren zu können. Wir haben hier und da Anliegen, die wir realisieren, auch tiven Geschäft definiert worden: Der Geschäftsführer trägt die Verantwortung wenn es sich vielleicht nicht in allen und verfügt über alle nötigen Handlungs­- Fällen rechnet. Denken Sie zum Beispiel an unsere Palliativstation. kompetenzen. Die Bündelung schafft

Zehn Jahre schwarze Zahlen lassen Franz-Josef Klein (Verwaltungsratsvorsitzender), Günther Nierhoff (Geschäftsführer) und Propst Andreas Coersmeier (Gesellschafter) zuversichtlich in die Zukunft blicken (Fotos: H. Böhm)

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Nierhoff: Allein für die Palliativstation bringen wir rund eine Viertel Million Euro zusätzlich im Jahr auf. Das muss aus anderen Deckungsbereichen finanziert werden. Böhm: Kann man mit Blick auf die Entwicklung der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft sagen, dass sich Wirtschaftlichkeit und christlicher Fürsorgeanspruch miteinander vereinbaren lassen? Klein: Das eine bedingt das andere. Was das wirtschaftliche Ergebnis betrifft, so schreiben wir seit zehn Jahren schwarze Zahlen. Das christliche Leistungsprofil ist unser Markenzeichen. Die Orientierung am Leitbild verschafft uns Pluspunkte bei den Patienten, bei den Angehörigen, aber auch im Wirken von Mensch zu Mensch innerhalb der Gesellschaft, also bei den Mitarbeitern, denn ein Unternehmen, eine Einrichtung ist nur so gut wie die Summe ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das ist aufwändig, aber letztendlich „macht es sich bezahlt“. Nierhoff: Es geht darum, im Rahmen von Entscheidungsprozessen dafür Sorge zu tragen, dass alles im Interesse des Patienten geschieht, denn für den sind wir da. Es geht nicht um die Frage, dient eine Entscheidung dem Personal, dient sie den leitenden Ärzten oder dem wirtschaftlichen Interesse, sondern bringt sie einen Benefit für die Betroffenen. Das in die Tat umzusetzen, ist ein hehrer Anspruch, der uns manchmal auch Probleme bereitet. Aber es ist ein Anspruch, mit dem wir


Interview

Nierhoff: Die Ansprüche, die heute an Altenheime gestellt werden, sind anders als noch vor zehn Jahren. Das PflegeBöhm: Wie kommt es zu Entscheidun- versicherungsgesetz hat den Charakter gen über neue Entwicklungen? der Einrichtungen verändert. uns gerne konfrontieren und auch gerne überprüfen lassen.

Nierhoff: Im Vordergrund steht eigent­ lich immer ein Bedarf im externen Bereich. Das heißt nicht unbedingt, dass dieser feststellbare Bedarf auch finanziert wird. Zum Beispiel in der Jugendhilfe: Wenn das Jugendamt nicht überzeugt ist, dass eine geplante Maßnahme erstattungswürdig und -fähig ist, gibt es kein Geld. Wenn wir dennoch einen Bedarf sehen, prüfen wir ab: Stimmt das mit unseren Zielen noch überein, gehört das zu unse­ rem Kerngeschäft? Dann versuchen wir Einfluss zu nehmen, sprechen mit den ent­sprechenden Verantwortlichen des Ju­ gendamtes. Wenn das Erfolg hat, kann das in eine entsprechende Investition münden. Böhm: Wie bekommt man so unterschiedliche Bereiche wie Jugendhilfe, Krankenversorgung und Altenpflege unter ein Dach?

Böhm: Ein Ausblick in die Zukunft der Gesellschaft?

Coersmeier: Es war wichtig zu erkennen, dass eine einzelne Einrichtung heute kaum Überlebenschancen hat. Coersmeier: Das sieht man zum Beispiel Wir sind darauf angewiesen, in größedaran, dass es vor zehn Jahren in der Ka- ren Einheiten zu denken. Innerhalb der pelle noch ganz viele Bänke gab. Heute stehen dort nur noch wenige Bänke, denn die Menschen benötigen Platz, weil sie mit Rollstühlen und Rollatoren kommen. Früher kamen die Menschen relativ „früh“ in das Christinenstift oder das Josefinenstift, um im Alter den Lebensabend dort zu verbringen und teilzunehmen am gesellschaftlichen Leben mitten in der Stadt. Heute haben die meisten eine Pflegestufe und wenn Sie z.B. Pflegestufe zwei haben, können Sie am gesellschaftlichen Leben nicht mehr so teilnehmen, wie wir es uns eigentlich früher einmal gewünscht haben.

Nierhoff: Die Menschen kommen erst, wenn es wirklich nicht mehr anders geht. Das hat den Charakter unserer Einrichtungen verändert und wir müsCoersmeier: Wir erfüllen damit den sen jetzt überlegen, wie sich die Heime genuinen christlichen Auftrag, sich um verändern müssen, um auch in Zukunft die Alten und die Kranken und die, die attraktiv zu bleiben. am Rande stehen, zu kümmern. Das ist unser Auftrag und es gilt, dies immer Coersmeier: Ich bedaure diese Entweiter zu profilieren, wie es in unserem wicklung. Es gibt viele alleinstehende Leitbild zum Ausdruck kommt. Menschen, denen es sehr, sehr gut täte, wenn sie im Alter nicht alleine Böhm: Dabei müssen Sie zeitnah auf in einer Wohnung, sondern in einem Veränderungen reagieren, zum Beispiel Wohnstift wohnen und Kommunikain der Altenpflege? tion pflegen könnten.

Der christliche Auftrag ist für die Leitung der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Grundlage für alle Entscheidungen (Foto: H. Böhm)

Kath. St.-Johannes-Gesellschaft ist das geschehen. Aber das ist nur ein Stadium, es wird sicher weitergehen. Wir müssen über andere Konstellationen in der Zukunft nachdenken ... Böhm: Für ganz Dortmund? Coersmeier: Für ganz Dortmund und vielleicht auch darüber hinaus, da soll man nicht zu klein denken. Daran muss man mit Zähigkeit weiter arbeiten.

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Gesundheit Borderline-Störung

Von Gefühlen

beherrscht

Keinen Bock zur Arbeit, das ist normal und kommt wohl bei jedem manchmal vor. Wenn man aber immer wieder tatsächlich nicht hingeht, weil man es nicht auf die Reihe bekommt, sich klarzumachen, dass das den Job kostet, dann stimmt etwas nicht. Menschen mit Borderline-Störung han­ deln oft impulsiv, ohne Rücksicht auf mögliche Folgen. Die Konsequenzen reali­sieren sie erst, wenn es zu spät ist. „Die Borderline-Störung ist eine Persönlichkeitsstörung, die sich durch Instabilitäten im Bereich der Gefühle, des Selbstbildes und der zwischenmensch­ lichen Beziehungen bemerkbar macht“, erklärt die Psychotherapeutin Babette Dlugosch. „Deshalb finden sich im Le­benslauf der Betroffenen oft viele Stellen-

wechsel, abgebrochene Berufs- oder Schulausbildung sowie häufig wechselnde Partnerschaften“, ergänzt ihre Kollegin Dr. Judith Buchner. „Diese Menschen starten ganz viele verschiedene Versuche, die anfangs ganz enthusiastisch angegangen werden, dann aber wegen einer Konfliktlage wieder abgebrochen werden.“

„Es ist ein Kernpunkt der Therapie, dass die Patienten lernen, mit Anspannungssituationen umzugehen. Dies geht mit Die beiden Psychotherapeutinnen alternativen Verhaltensweisen, die helarbeiten in der Psychiatrischen Klinik fen, die Anspannung zu regulieren und am Marienhospital in Hombruch vorwiegend mit Menschen, die im Rahmen sich nicht selbst zu gefährden“, sagt Babette Dlugosch. „Das kann Joggen eines verhaltenstherapeutischen Programms behandelt werden, das speziell oder Fahrradfahren sein. Das kann aber auch ein starker Reiz sein, zum Beispiel für Borderline-Patienten entwickelt der stechende Geruch von Ammoniak.“ worden ist. Die Betroffenen haben einen hohen Leidensdruck. Ihre emotionalen Probleme führen dazu, dass Ge- Ganz typisch für Borderline-Patienten fühle früher ausgelöst und viel stärker ist auch eine schwache Selbsteinschätzung. Sie halten sich für wertlos, glauben, immer nur Pech im Leben zu haben, oder niemandem vertrauen zu können. „Solche Grundannahmen zu verändern ist schwierig“, so Dr. Buchner, „und dauert sehr lange. Deshalb ist oft im Anschluss an einen stationären Aufenthalt eine ambulante Weiterbehandlung angeraten.“

Dr. Judith Buchner und Babette Dlugosch behandeln Borderline-Patienten im Rahmen eines speziellen Therapieprogramms (Foto: H. Böhm)

durchlebt werden als bei Gesunden. Das empfundene Gefühlswirrwarr führt zu Anspannungen, für die ein Ausweg in selbstgefährdenden Verhaltensweisen wie Selbstverletzungen oder Suchterkrankungen gesucht wird.

Die Borderline-Störung tritt meistens schon im Jugendlichenalter, in der Puber­ tät oder im jungen Erwachsenenalter auf. Festgestellt wird sie allerdings oft erst spät, wenn die Begleiterscheinungen zu Krisensituationen führen. Experten rechnen mit 1.5 Prozent Betroffenen in der Bevölkerung, von denen viele ohne Behandlung sind.


Fokus Gesundheit Kurzgefasst

Aktuelles

aus der

Bluthochdruck

und hat eine kostenlose Venenfibel mit Tipps zum Vorbeugen herausgegeben. Zu den „zehn goldenen Frühlingstipps Viel Salz erhöht den Blutdruck und das für zu Hause und unterwegs“ gehört der erhöht das Risiko für Herz- Kreislauf- Er- Verzicht auf Bequemlichkeiten wie Aufkrankungen wie Schlaganfall und Herzin- zug und Rolltreppe ebenso wie der Vorfarkt. In den Industrieländern nimmt je- teil des Beinehochlegens. Schwimmen, der Erwachsene zwischen fünf und zehn Walken, Fahrradfahren stärken die BeinGramm Kochsalz pro Tag zu sich, womuskeln, es gibt aber auch Anregungen bei 80 Prozent dieser Salzmengen den für Bewegungsübungen, die sich in den Nahrungsmitteln schon während der in- Alltag integrieren lassen. Natürlich fehlt dustriellen Verarbeitung zugesetzt wer- auch nicht der Hinweis, dass Übergeden. „Wie der Körper akut auf die Einwicht Gift für die Venen ist. Die Venenfinahme großer Salzmengen reagiert, ist bel gibt es bei der Deutschen Venen-Liga bekannt“, erklärt der Heidelberger Phar- (www.venenliga.de). makologe Prof. Dr. Stefan Offermanns. Um möglichst viel Salz und Wasser über Herzinfarkt die Nieren auszuscheiden, wird der Blut- Check-Karte im druck erhöht. Die Heidelberger WissenScheckkartenformat schaftler haben jetzt entdeckt, dass Salz die Bildung bestimmter Botenstoffe in Die Dt. Herzstiftung hat eine Karte so der Muskulatur von Blutgefäßen fördert, groß wie eine Scheckkarte herausgedie Muskelzellen zur Kontraktion bringen. geben, auf der die Alarmzeichen für eiDurch den erhöhten Widerstand in den nen Herzinfarkt gewissermaßen für die Blutgefäßen erhöht sich der Blutdruck. Westentasche zusammengefasst sind. Für diese Erkenntnis haben die Forscher Auf seiner Internetseite erklärt der Ver„Knockout-Mäuse“ verwendet, deren Er- ein zur Aufklärung über die Risiken von findung mit dem diesjährigen Nobelpreis Herz- Kreislauf- Erkrankungen: „Beim geehrt worden ist. geringsten Hinweis auf einen Herzinfarkt darf nicht eine einzige Minute mit Krampfadern dem Notruf gewartet werden, weil jeTipps für die Venen derzeit und ohne weitere Vorwarnung tödliches Kammerflimmern auftreten Wenn die Temperaturen im Frühjahr kann, das sich ohne medizinische Hilfe steigen, merken das nicht nur Pollenall- nicht beenden lässt. Um im Notfall eiergiker. Auch Menschen mit Venenprob- nen Herzinfarkt zuverlässig zu erkenlemen werden verstärkt durch ihr Leiden nen, sollte man sich immer wieder die geplagt. „Jetzt wird es Zeit, die Beinmus- Zeichen des Herzinfarkts bewusst makulatur zu stärken“, meint die Venenliga chen.“ Die Karte veranschaulicht die

Warum schadet Salz?

Medizin wichtigsten Symptome, die ein sofortiges Handeln erforderlich machen. Sie kann kostenlos im Internet angefordert werden: www.herzstiftung.de. WM-Fieber

Fußball lässt Herzen höher schlagen Dass emotionaler Stress Herzrhythmusstörungen oder einen Herzinfarkt auslösen kann, klingt überzeugend, doch stimmt es wirklich? Münchener Wissenschaftler haben die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland genutzt, um zu untersuchen, ob es bei Spielen der deutschen Nationalmannschaft zu einer Zunahme von Herzattacken kam. Von 24 Notarztstandorten aus München und Umgebung wurden Notarztprotokolle ausgewertet. Die gewonnenen Daten wurden anschließend mit der Ereignishäufigkeit in den Jahren 2003 und 2005 verglichen. Die vorliegenden Ergebnisse, so die Münchener Forscher, bestätigen ein deutlich erhöhtes Risiko in Hinblick auf die genannten Herzerkrankungen.

Pünktlich zur EM wurde In Tests ein erhöhtes Risiko von Herzattaken bei WM-Spielen der deutschen Mannschaft bestätigt.

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Patientengeschichte Diabetischer Fuß

Folgenschwere

Zuckerkrankheit

Etwa 4000 bis 5000 Dortmunder Bürger und Bürgerinnen leiden in Folge einer Diabetes-Erkrankung unter chronischen Wunden an den Füßen. Christel H. ist eine von ihnen. Der schlimmste Augenblick in ihrer Krankengeschichte war der Moment, als sie erfuhr, dass sie ihren großen Zeh verlieren würde. Das war ein großer Einschnitt in ihrem Leben. „Man glaubt gar nicht, wie einem der Zeh beim Laufen fehlt“, erzählt sie. „Manchmal denke ich, er ist noch da, wegen der Phantomschmerzen.“ Alle ihre Schuhe musste sie abgeben. Jetzt läuft sie nur noch in medizinischen Schuhen, um Druckstellen zu vermeiden, aus denen neue Wunden entstehen können. Ob sie damit gerechnet hatte, einen Zeh zu verlieren? „Nein!“, sagt die Dortmunderin und fügt resigniert hinzu: „Das bringt die Krankheit wohl so allmählich mit sich.“ In der Tat, chronische Wunden sind eine häufige Folgeerscheinung der Diabeteserkrankung. „Die Hauptursache“, erklärt Dr. Jan Bucher, der behandelnde Arzt von Christel H. am Marien Hospital in Hombruch, „sind Nervenstörungen. Der Patient bekommt nicht mit, dass irgendwo eine Druckstelle entsteht. Betroffen ist in erster Linie der Fuß, vor allem von unten. Aber kein Mensch schaut unter seinen Fuß, wenn es nicht weh tut.“ Die Zehen sind häufig betroffen, weil die Patienten wegen einer krankheitsbedingten Fußverformung über die Fußspitzen abrollen.

Das erste Grundübel ist die Nervenstörung, dazu gesellt sich oft eine Durchblutungsstörung. „Wenn nicht sofort auf die Wunden reagiert wird“, so der Diabetologe, „entzünden sie sich und es kommt zu einer tiefergelegenen Infektion. Wenn dann zusätzlich eine Durchblutungsstörung vorliegt, was häufig bei Diabetikern der Fall ist, dann ist die Wundheilung sehr erschwert.“ Christel H. hat, wie alle ihre sechs Geschwister, Typ 2-Diabetes. 1995 hat die 70-Jährige von ihrer Krankheit erfahren. Dass sie durch ihre Erkrankung ein erhöhtes Risiko für chronische Wunden hat, ist ihr erst klar geworden, als sie 2003 das erste Mal wegen einer nicht heilenden Wunde ins Marien Hospital kam. „Ich bekam einen blauen Fleck am großen Zeh“, erklärt H., „später bin ich dann hier operiert worden. Neun Wochen habe ich im Krankenhaus gelegen, aber die Ärzte haben die Wunde wieder in den Griff bekommen.“

dass genug Platz ist und nichts drückt“, erklärt er, „Bei verformten Füßen sind Spezialschuhe erforderlich und wenn eine Wunde da ist, dann sollte man unverzüglich zum Arzt gehen.“ Wenn ein Diabetes mellitus im Idealfall früh erkannt wird, kann er konsequent medikamentös und mit Diät so behandelt werden, dass sich die Stoffwechsellage komplett normalisiert. Folgeerscheinungen wie Nervenstörung und Durchblutungsstörung würden dann nicht stärker auftreten als bei Gesunden auch. Tatsächlich wird die Zuckerkrankheit aber meist nicht sehr früh entdeckt, sondern oft erst, wenn sich Jahre später die Folgeerkrankungen bemerkbar machen. Über die Zeit schädigen die hohen Blutzuckerwerte Bei einem fortgeschrittenen Diabetes ist die Schmerzempfindung gestört. Der Betroffene bemerkt deshalb Wunden erst spät - Dr. Jan

„Eine offene Wunde bedeutet einen langen stationären Aufenthalt. Wenn eine Infektion vorliegt und eine große Gewebeschädigung, dann ist das nicht in vierzehn Tagen zu behandeln“, bestätigt Dr. Bucher. Wichtig ist ihm der Hinweis, dass die Betroffenen über ihre gestörte Schmerzempfindung aufgeklärt werden. Deshalb müssen die Füße regelmäßig jeden Tag kontrolliert werden, wenn nötig mit einem Spiegel oder durch einen Dritten. „Beim Kauf von Schuhen, ist darauf zu achten,

Bucher (Foto: H. Böhm)

Augen, Nerven, Blutgefäße und die Nieren. „Je schlechter der Blutzucker über lange Zeiträume eingestellt ist, desto gravierender sind die Folgen“, erklärt Dr. Bucher.


Patientengeschichte

Typ 2-Diabetiker, das sind mehr als 95 Prozent aller Diabetiker, bemerken ihre Erkrankung oft nur schleichend. Sie werden anfälliger für Infektionen. Banale Hautinfektionen sind für den Facharzt ein ganz typisches Zeichen. Sie klagen nach und nach über immer mehr Durst, trinken schließlich vier, sechs, acht Flaschen Mineralwasser am Tag. Auch eine stete Gewichtsabnahme kann ein Zeichen sein. „Der Körper versucht den überschüssigen Zucker über die Nieren auszuscheiden“, erklärt Dr. Bucher. „Deshalb trinken Diabetiker viel und verlieren über den Wasserverlust an Gewicht.“ Sehr viele Betroffene erfahren zuerst beim Augenarzt von ihrer Krankheit, weil sie immer schlechter sehen. Nicht selten fällt die Erkrankung erst bei einer zufälligen Blutzuckermessung auf.

wird. „Die tut auch weh“, erklärt sie gegenüber dem Doktor. „Die tut Ihnen zwar weh“, erklärt der Arzt, „aber wenn ich so eine Wunde hätte wie Sie, könnte ich gar nicht auftreten.“ Christel H. hat eine Schmerzminderung, sonst wäre ihre Wunde gar nicht entstanden. Ihre Schmerzwahrnehmung macht es ihr schwer, rechtzeitig zu reagieren.

Im Krankenhaus hat die Dortmunderin gelernt, wie sie mit ihrer Krankheit leben kann. Sie spritzt Insulin und hat ihre Ernährung umgestellt. Sie besucht vBlutwerte bestimmen zu lassen, und auch der Augenarzt steht regelmäßig auf ihrem Programm. „Wenn ich so eine Krankheit habe“, sagt sie, „dann muss ich mich darum kümmern. Das ist nicht einfach, aber das geht.“ Sie redet nicht gerne soviel darüber, weil es sie belastet. Von den Folgen möchte sie am liebsten Dreimal war Christel H. zur Versorgung nichts wissen, deshalb pflegt sie lieber von chronischen Wunden zum Teil über ihre Beine und achtet auf ihre Füße. längere Zeit im Krankenhaus. „Diabetes ist eine chronische Erkrankung“, betont „Um meinen Zeh trauere ich manchmal“, sagt sie zum Schluss des GeDr. Bucher, „die den Betroffenen das sprächs. „Ich merke beim Gehen, dass ganze Leben begleitet. Es muss dem Patienten klar sein, dass er nach einer mir etwas fehlt, ich bin unsicherer. Der große Onkel ist schon irgendwie etwas erfolgreichen Fußbehandlung nicht wieder gesund ist. Die Grundsituation Besonderes. Der hat schon seinen Sinn.“ mit der Nervenstörung und der Gefühlsstörung bleibt erhalten. Deshalb kommen die Patienten oftmals mit einer neuen Wunde wieder.“ Auch Frau H. ist wegen einer neue Wunde gekommen, die in der Fußambulanz am Marien Hospital versorgt

In der Fußambulanz am Marien Hospital werden die Wunden von Christel H. versorgt (Foto: H. Böhm)

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Im Blickpunkt Serviceorientierte Patientenversorgung

Übergabe am Krankenbett Schichtwechsel auf der Station: Um die Mittagszeit löst das Pflegepersonal vom Spätdienst die Kollegen und Kolleginnen ab, die sich seit morgens früh um die Patienten gekümmert haben. Der Dienst beginnt mit einer gemeinsamen Runde durch die Zimmer, denn die Übergabe der betreuten Patienten erfolgt am Krankenbett. „Zwei Aspekte stehen dabei im Vordergrund“, erklärt die Pflegedirektorin der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft, Gabriele Spies-Koch. „Zum einen der ServiceCharakter für den Patienten, der bei dieser Gelegenheit seine Fragen und Wünsche äußern kann. Zum anderen der Informationsaustausch des Pflegepersonals, bei dem der Patient zu jeder Zeit eingebunden ist.“

tiziert. Statt sich wie früher im Übergaberaum über die aktuelle Situation in den Krankenzimmern auszutauschen, gilt es jetzt, mit dem Patienten zu sprechen. Das ist eine neue Herausforderung für das Personal, das allerdings auch entsprechend geschult worden ist. „Am Patientenbett“, sagt Schwester Marion Schweikhard, „fällt es einem durch den Blickkontakt leichter, direkt auf den Patienten einzugehen.“

Das nachrückende Pflegepersonal lernt gleich die neuaufgenommenen Patien­ ten kennen, erhält einen Überblick über die Situation in den Krankenzimmern und sieht, wo besonderer Versorgungsbedarf besteht. Auch die Patienten wissen gleich, an wen sie sich in den nächsten Stunden wenden können. „Bei den PaSchwester Marion Schweikhard, Stati- tienten kommt die Übergabe am Kranonsleiterin der Station S 5, Klinik für In- kenbett gut an“, erklärt die Stationsleinere Medizin II, ist sehr zufrieden. Seit terin. „Oft trauen sie sich nicht, bei der fast zwei Jahren wird die Übergabe am Visite nachzuhaken. Es kommen dann Patientenbett auf der Station S5 prak- Fragen zu Untersuchungsterminen oder

zur Versorgung mit Schmerz- oder Schlafmitteln, aber natürlich auch zum sonstigen Tagesablauf und zur Verpflegung.“ „Aus Sicht der Krankenversorgung ist das patientennahe Zeit“, erklärt der stellvertretende Pflegedienstleiter Magnus Engeln. „Es geht uns darum, dass der Patient pflegerische Qualität nicht als Verwaltungsakt erfährt, sondern durch die Pflegekraft vor Ort erlebt, wo direkt auf seine Bedürfnisse und Sorgen eingegangen wird. So wird ein regelmäßiger Kontakt erreicht und die Abläufe auf der Station werden verbessert. Das bringt Entlastung für das Personal und mehr Betreuungszeit für die Patienten.“ „Die Patienten sind oft überrascht, denn sie kennen diese Form der Übergabe meistens nicht“, sagt Schwester Marion Schweikhard. „Aber sie sind hochzufrieden, fühlen sich besser informiert und es fällt ihnen leichter, ihre Sorgen loszuwerden.“ Wenn im St.-Johannes-Hospital Schichtwechsel beim Pflegepersonal ist, erfolgt die Übergabe der betreuten Patienten am Krankenbett (Fotos: H. Böhm)


Seelsorge Leben nach dem Schlaganfall

Wer nicht kämpft hat schon verloren Ein Schlaganfall ist ein gravierender Einschnitt. Alle Fähigkeiten, die bisher einfach von der Hand gingen, gehen nicht mehr. Selbstverständliche Dinge müssen neu erlernt werden. „Nach dem Schlaganfall - das ist ein neues Leben“, sagt Pastor Rainer Richter, evangelischer Seelsorger am St.-Elisabeth Krankenhaus in Kurl. Denn plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Überall stößt der Kranke auf Grenzen, ist auf Hilfe angewiesen und braucht andere Menschen. „Aber wenn er die Grenzen nur noch hinnimmt“, erklärt Pastor Richter, „und nicht gegen sie angeht, dann machen die Grenzen sein Leben noch enger, als es schon ist. Wenn er nicht daran arbeitet, die Grenzen wenigstens noch ein Stückchen zu verschieben, dann setze er sich selber gefangen. Wer vor dem Schmerz kapituliert, vor der Anstrengung, dem frisst die Angst die Seele auf.“

Wer die Grenzen nur noch hinnimmt, der setzt sich selber gefangen - Pastor Rainer Richter

Nach einem Schlaganfall ist der Umkreis zunächst nur noch so groß wie die Reichweite der Arme. Mit der Enge der Grenzen steigt die Erwartungshaltung an die Personen im Umfeld schnell ins Unermessliche. Die Gefahr ist groß, dass der kranke Mensch der Mittelpunkt seiner begrenzten Welt wird und von anderen erwartet, dass sie für ihn die dienstbaren Geister spielen. „Am Ende bejammert er nur noch sein Schicksal und geht seinen Angehörigen auf die Nerven.“ Der Schlaganfall setzt Grenzen, die der Betroffene einerseits akzeptieren muss, andererseits aber nicht hinnehmen darf. „Er muss seine Grenzen immer wider neu ausloten“, betont Pastor Richter. Das Leben wird anders, aber es kann immer noch lebenswert sein. „Vielleicht kann man nur noch kurze Strecken mit dem Partner gehen, aber wichtig ist, dass man raus geht, sich Es ist besser ein Licht anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen. mit anderen trifft, alte Bekanntschaften aufrecht erhält“, so der Seelsorger. Wer sich aktiv bemüht, der kann seinen Horizont wieder über die Grenzen des Im Gespräch versucht der Seelsorger, Krankenzimmers hinaus erweitern. den Menschen zu zeigen, dass es nicht reicht, das Schicksal hinzunehmen, Auch nach dem Schlaganfall gibt es sondern dass man auch die kleinen Angebote, die man wahrnehmen kann, Möglichkeiten, die man noch hat, z.B. Sportgruppen. Dort ist man unter nutzen kann und jeden Fortschritt für gleichermaßen Betroffenen und kann sich erkennen und positiv bewerten muss. Erfahrungen austauschen. „Es hilft „Wer sich nicht öffnen will“, sagt er, „den auch“, so Pastor Richter, „Leute zu se- kann auch ich nicht öffnen. Letztlich hen, denen es vielleicht noch schlechter hängt es immer von dem Willen des geht. Das Leid der anderen hilft mir, Einzelnen ab. Aber wer nicht kämpft, mein eigenes Leid besser zu ertragen.“ der schon von vorne herein verloren.“

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Aus den Einrichtungen Diagnose Brustkrebs

Verbessert

Kernspin

die Trefferquote? Privatdozent Dr. Georg Kunz sieht sich in seiner Brustkrebs-Sprechstunde immer öfter mit Frauen konfrontiert, die im Rahmen der Brustkrebsvorsorge eine Kernspintomografie erhalten haben. Häufig, so stellt er fest, liegt ein falsch positiver Befund vor, also ein Verdacht auf Brustkrebs, der sich nicht bestätigt.

zone und dem St.-Johannes-Hospital organisiert wird, verspricht wieder spannende und manchmal sicherlich auch kontroverse Themen.

Denn neben den vielen falsch positiven Befunden sieht Dr. Kunz ein weiteres Problem. Es gibt inzwischen Brustzentren, die mit der Kernspintomografie der Brustdrüse vor jeder Operation werben. „Ich sehe in der Kernspintomografie der „Das wird dazu führen, dass viel häufiger wieder mehrere Herde in der Brust Brust eine Gefahr“, sagt er, „weil die Ergebnisqualität sehr von der Erfahrung diagnostiziert werden“, so der Chef der des Untersuchers abhängig ist.“ Wenn Frauenklinik. „Das ist nichts Neues. Wir wissen aus den Daten der 70er und aufgrund des Befundes der Verdacht 80er Jahre, als Brüste noch regelmäauf ein fortgeschrittenes Karzinom ßig amputiert wurden, dass ziemlich geäußert wird, bleibt dem Leiter des Brustzentrums am St.-Johannes-Hospi- häufig weitere Satellitenherde außertal nichts anders übrig, als die Entnah- halb des Primärherdes vorliegen. Diese me einer histologischen Probe für eine einzudämmen, ist der Sinn der Nach­ Gewebeuntersuchung zu veranlassen. bestrahlung nach einer brusterhaltenden Therapie, die im Vergleich zur Brustentfernung absolut gleichwertig ist.“ Die Kernspintomographie (MRT) der Brust hat in letzter Zeit einen Boom Dr. Kunz befürchtet, dass es aufgrund erlebt. Ein Grund sind die Daten, die Prof. Dr. Christiane Kuhl von der Unikli- einer Überbewertung der MRT-Diagnonik Bonn vorgelegt hat. Die Spezialistin se völlig unbegründet wieder vermehrt zu Brustabnahmen kommt. Er plädiert verfügt ohne Zweifel über die besten apparativen Voraussetzungen und eine für eine sachlich fundierte Diskussiumfassende Erfahrung bei der Beurtei- on über den sinnvollen Einsatz des lung von Brustkrebsbefunden. Dr. Kunz Verfahrens. „Bei einer 70-jährigen Patientin bringt die MRT im Vergleich zur freut sich sehr auf die Gelegenheit, anlässlich des 4. Patientinnenseminars Mammographie und zum Ultraschall wegen der geringen Brustdichte meist am 15. März im Propsteihof mit der nur wenig Vorteile“, betont er. Sinnvoll Expertin den sinnvollen Einsatz des Verfahrens diskutieren zu können. Die ist der Einsatz des Verfahrens hingegen bei Frauen vor den Wechseljahren, bei erfolgreiche Veranstaltung, die wie in denen es deutlich zuverlässiger ist als den vergangenen Jahren gemeinsam von der Selbsthilfe-Initiative Mamma- die Alternativen. Völlig unstrittig ist

die MRT-Untersuchung bei erblicher Vorbelastung und in der Nachsorge zur Unterscheidung von Narbengewebe und erneut auftretenden Tumoren.

Das Programm am 15. März 2008 10.00 Uhr Ernährung und Brustkrebs – worauf es bei gesundenm Essen wirklich ankommt 11.00 Uhr Aromatasehemmer – nur unter dem Schutz von Bisphosphonaten? 12.00 Uhr MRT der Brust – wann ist das Kernspin besser als die Mammographie 13.00 Uhr Pause 14.00 Uhr Stoffwechselbilder von Brustkrebs – wie geht es weiter? Neues und Bewährtes vom PET-CT in Therapie und Nachsorge 15.00 Uhr Strahl auf‘s Herz – welche Langzeitfolgen hat die Radiotherapie? Durch das Programm führt PD Dr. Georg Kunz, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am St.Johannes-Hospital. In den Pausen wird ausreichend Zeit gegeben, Ihre Fragen mit den Referenten zu erörtern.


Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Auf einen Blick

Kardio-CT

Blick auf das schlagende Herz Die Radiologen unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Karl Schürmann (links im Bild) und die Kardiologen unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Hubertus Heuer (rechts) haben einen neuen, leistungsstarken Computertomographen (CT) in Betrieb genommen. Technisch auf dem allerneusten Stand erlaubt es das mit zwei Röntgenröhren ausgestattete Gerät, Blutgefäße und Körpergewebe schneller und genauer darzustellen. Kleinste Gefäße und selbst das schlagende Herz können jetzt mit hoher Auflösung erfasst werden. Ein wichtiger Schwerpunkt für den Einsatz des Gerätes ist die Darstellung von Herzkranzgefäßen. Aufgrund der hohen Bildqualität können im selben Zuge Veränderungen an Organen und Geweben in der Umgebung des Herzens entdeckt werden. Darüber hinaus steht das Gerät für alle anderen Untersuchungen der Blutgefäße und der Organsysteme zur Verfügung. Das ganze Spektrum der CT-Untersuchun-

Technisch auf dem neuesten Stand – der leistungsstarke Computertomograph.

gen von Verengungen der Halsschlagader bis zur virtuellen Darmspiegelung wird auf das heute maximal erreichbare Qualitätsniveau gehoben. 25 Jahre aktiv für Dortmund

Propst i.R. Paul Montag verstorben Am 12. Februar ist der langjährige Stadtdechant Propst Paul Montag im Alter von 81 Jahren verstorben. Von 1972 bis 1997 bekleidete der gebürtige Geschäftsführer Günther Nierhoff: „Propst Paul Montag war für uns ein wichtiger Wegbereiter“

Dortmunder fast 25 Jahre lang das höchste Amt der katholischen Kirche in Dortmund. In seine Dienstzeit fällt die Gründung der Kath. St.-JohannesGesellschaft und der Ausbau von deren Einrichtungen. „Für uns war Propst Paul Montag ein wichtiger Wegbereiter“, betont Geschäftsführer Günther Nierhoff, „der die Weichen für tragfähige Strukturen zur Versorgung von hilfsbedürftigen Menschen gestellt hat.“ Auch im Ruhestand blieb Paul Montag aktiv. Er bemühte sich um die Dokumentation der Dortmunder Kirchengeschichte und war Autor und Mitherausgeber des 2006 erschienenen Buches „Die katholische Kirche in Dortmund. Ihre Geschichte und ihre Pfarrgemeinden“.

Terminkalender Arzt-Patienten-Seminare Immer um 17 Uhr im Konferenzraum 5, 1. Obergeschoß im St.-Johannes-Hospital Mi, 5.3. Ernährung bei Nierenerkrankungen, Cordula Westermann Mi, 12.3. Wer hilft mir im Alter und bei Krankheit? – Pflegeversicherung und Hilfsmittelversorgung, Christiane Pieper Mi, 2.4. Herzrhythmusstörungen, Dr. Axel Bünemann Mi, 9.4. Palliativmedizin, Dr. Susanne Lindner Mi, 16.4. Mit Diabetes auf Reisen, Dr. Jan Bucher Mi, 23.4. Ernährung und Krebs, Dr. Volker Hagen/ Maria-Theresia Niehues Mi, 30.4. Hypertensive Krise – Wenn der Blutdruck einen Notfall heraufbe schwört, Dr. Hans- Joachim Schneider Mi, 7.5. Diabetes mellitus – Neue Therapiemöglichkeiten, Dr. Andreas Patzelt Mi, 14.5. Erhöhte Leberwerte - was tun?, Dr. Ludger Frieling Mi, 21.5. Chirurgische Behandlung bei verengten Herzgefäßen, Dr. Johannes Frömke Mi, 28.5. Blutungen im Magen-/Darmtrakt, Dr. Jörn-Eike Scholle Mi, 4.6. Herz-CT (Kardio-CT), Dr. Katrin Hecking Mi, 11.6. Wer hilft mir im Alter und bei Krankheit? – Pflegeversicherung und Hilfsmittelversorgung, Christiane Pieper Mi, 18.6. Körpergröße und Gesundheit Idealgewicht und darüber hinaus, Dr. Gottfried Janning Mi, 25.6. Mit Diabetes auf Reisen, Dr. Jan Bucher Nachtvorlesungen Immer um 19.30 Uhr im Amphi-Saal (Harenberg-City-Center) Bitte beachten sie die Ankündigungen in den Ruhrnachrichten Di, 11.3. Zuckerkrankheit und Makuladegeneration des Auges – Sind Sehverlust und Erblindung vermeidbar?, Prof. Schilling Di, 15.4. Kardio-CT – Blick ins Herz ohne Schmerz, Prof. Heuer / Prof. Schürmann Di, 10.6. The same procedure as last year.... ? - Sexualität jenseits der Wechseljahre, PD Dr. Georg Kunz Weitere Termine Sa, 15.3. 10.00 - 16.00 Uhr: 4. Patientinnenseminar zum Thema „Brustkrebs“ im Katholischen Centrum, Propsteihof 10, 44137 Dortmund Do, 24.4. 17.30 - 19.00 Uhr: Veranstaltungs-Reihe „Hilfe im Alltag“ „Inkontinenz/Kompressionsstrümpfe“, St.-Elisabeth-Krankenhaus Dortmund-Kurl Di, 13.5. 18.00 Uhr: Patientenseminar der Klinik für Augenheilkunde „Plastisch-kosmetische Lidchirurgie“, Fr. Dr. Suchsland, im Katholischen Centrum, Propsteihof 10, 44137 Dortmund Mi, 14.5. 12.00 - 17.00 Uhr: Fahrsicherheitstraining 60 Plus, Ort wird noch bekannt gegeben Do, 5.6. 10.00 Uhr: „Sicher mit Hilfsmitteln in Bus und Bahn“, St.-Elisabeth-Krankenhaus Dortmund-Kurl

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Aus den Einrichtungen Gottesdienst für demenziell veränderte Menschen

Ein

Licht im Dunkel erwecken

Einmal im Monat kommt Pastor Ingo Maxeiner von der St. Marienkirche in das St. Josefinenstift am Ostwall, um einen besonderen Gottesdienst zu feiern. Auch zehn Tage vor Weihnachten haben sich rund 25 hochbetagte Damen in der hauseigenen Kapelle versammelt. Einem normalen Gottesdienst könnten sie nicht folgen, denn „demenziell veränderte Menschen haben in jeder Hinsicht ein anderes Tempo“, sagt Dorothee Peter, die die pflegebedürftigen Seniorinnen betreut. Laut tönt die Orgel und es wiederholt die Violine: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit ...“. Als die ehrenamtlich tätige, pensionierte Sonderschullehrerin Erdmuthe Steinsiek anschließend die Gitarre zur Hand nimmt und mit Frau Peter und Pastor Maxeiner das Lied anstimmt, rührt es sich in der zuvor still verharrenden Gemeinde und die anwesenden Seniorinnen fallen in den Gesang mit ein.

Für einen außenstehenden Besucher ist es erstaunlich, wie Menschen, die aufgrund ihrer Erkrankung nur schwer erfassen können, was um sie herum geschieht, sich in diesem Gottesdienst ansprechen und zum Mitmachen bewegen lassen. Bewusst greift Pastor Maxeiner althergebrachte Texte, Bräuche und Lieder auf, die er betont deutlich, langsam und eingängig von Gesten begleitet vorträgt. Dabei redet er die Menschen direkt an, bittet um Beteiligung und findet damit offensichtlich Resonanz.

gerufene Erinnerungen aktivieren auch demenziell veränderte Menschen

„Wer mit demenziell veränderten Menschen arbeitet, ist gefordert, sich ihrem Tempo anzupassen. Dann kann man die Menschen erreichen und ihnen Sicherheit und Selbstwertgefühl vermitteln“, erklärt Frau Peter. „Es geht darum, herauszufinden, was diese Menschen benötigen, was sie aufnehmen können und wo sie vielleicht überfordert sind“, ergänzt Regina Misiok-Fisch von der Heimleitung. Die Anregung für diesen besonderen Gottesdienst kam durch einen Fachartikel. Pastor Maxeiner ließ sich für das Konzept begeistern. Seit 2005 setzt er sich regelmäßig mit Frau Misiok-Fisch und Frau Peter zusammen, um einmal im Monat einen Gottesdienst vorzubereiten, der konzeptionell genau auf die Bedürfnisse demenziell veränderter Menschen zugeschnitten ist.

Wollen die Menschen erreichen: Erdmuthe Steinsiek (Gitarre) und Pastor Ingo Maxeiner

Der Gottesdienst muss für die Menschen gemacht sein, die ihn besuchen - wach

den Krippenfiguren, die Möglichkeit, sich einzumischen und selbst etwas zu erzählen, all dies sind Elemente, die die Bewohnerinnen ansprechen und mitnehmen. „In den Menschen steckt oft viel mehr, als man im Alltag wahrnimmt“, meint der Pastor, „Es geht im Grunde darum, Rituale zu aktivieren, die von früher bekannt sind, und durch alles, was die Sinne anspricht, Fähigkeiten wieder hervorzuholen.“

Gottes Licht kommt in das verängstigte und oft umnachtete Herz, das ist die Botschaft in diesem vorweihnachtlichen Gottesdienst. Pastor Maxeiner möchte Ängste nehmen und Hoffnung geben. Während des Gottesdienstes wird eine Laterne mit leuchtendem Stern von Hand zu Hand gereicht. So wird GeViel Musik, Texte zum Mitsprechen, meinschaft fühlbar. Und am Ende erhält Aktionen zum Anfassen und Hinjede Bewohnerin einen selbstgebastelten schauen, z.B. in der Weihnachtszeit mit Stern mit auf den Weg.

St. Josefinenstift


Beratungs- und Schulungsangebote Auf einen Blick

Infos Ernährungsberatung Einzel- und Gruppenschulungen von Patienten und deren Angehörige, die aus gesundheitlichen Gründen eine bestimmte Diät einhalten oder Fragen zum Essen und Trinken haben. Unsere Diätassistentinnen beraten Sie gerne. Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch: St.-Johannes-Hospital: Tel. (0231) 1843-2381 Marien Hospital: Tel. (0231) 7750-8327 oder (0231) 7750-8328 St.-Elisabeth-Krankenhaus: Tel. (0231) 28920 Diabetesberatung Für Fragen steht Ihnen zur Verfügung: Im St.-Johannes-Hospital: unsere Diabetesfachschwester, Anja Leichtfuß, Tel. (0231) 1843-2302 Im Marien Hospital: unsere Diabetesberaterinnen DDG, Annika Stahlschmidt oder Hilde Liskus, Tel. (0231) 7750-8362

für

Patienten und Angehörige

ren Aufenthalt eine qualifizierte Stomaberatung und Betreuung durch eine ausgebildete Enterostomatherapeutin an. Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter Tel. (0231) 1843-2325 INR-Schulung (Blutgerinnung) Für Patienten, die mit Marcumar eingestellt sind, werden zur Selbstmessung der Blutkoagulationswerte Schulungsmaßnah men für das CoaguCheckgerät der Firma Boehringer angeboten. Terminabsprachen treffen Sie bitte mit Frau Heemeier, Kardiologische Aufnahme, Tel. (0231) 1843-2591

Selbsthilfegruppen Frauenselbsthilfe nach Krebs Gruppe Do-Mitte, Infos bei Erika Ballhausen, Tel. (0231) 13 63 80

Mamazone „mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.“ bündelt die Power der Betroffenheit und der wissenschaftlichen Kompetenz zu einer Kraft. mamazone-Dortmund bietet betrof-fenen Frauen Beratung und Begleitung an. Es finden regelmäßig Gruppentreffen statt. Infos: Heide Preuß, Tel. (02306) 53708

Bezirksverein der Kehlkopfoperierten Dortmund e.V. Präoperative Gespräche zum „Was kommt danach?“. Antragstellung auf Schwerbehinderung bei allen Versorgungsämtern. Monatliche Mitgliederversammlung mit

Geburtshilfe Informationsveranstaltung: „ Alles rund um die Geburt“ incl. Kreißsaalführung jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr. Treffpunkt: Panorama Café, 4. Etage Hauptgebäude. Keine Voranmeldung erforderlich. Infos zu Kursen vor und nach der Geburt erhalten Sie in unserer Elternschule, Tel. (0231) 1843 2327

Stillberatung Montags bis freitags von 11.30 – 13.00 Uhr und nach Vereinbarung. Sie erreichen die Beratung über das Still-Telefon im Tracheostomaversorgung Beratung und Schulung, Hilfsmittelver- Säuglingszimmer (0231) 1843-23 33 sorgung und Tracheostomapflege für Halsatmer. Wenden Sie sich an die Station G5, Stillcafé Dienstags von 14:00–16:00 Uhr in den Tel. (0231) 1843-2371 Räumen der Elternschule, St.-JohannesHospital, Hauptgebäude 3. Etage Stomasprechstunde Für alle stationären Patienten, denen vorübergehend oder dauerhaft ein künstlicher Darmausgang angelegt wurde, bietet das St.-Johannes-Hospital nach dem stationä-

Betreuung von Betroffenen und Angehörigen. Kontakt: Dagmar Schmidt, Tel./Fax (02303) 13 873

Selbsthilfegruppe Herzklappen Diese Patienten-Selbsthilfegruppe mit fachlicher Unterstützung der Herzchirurgie und Kardiologie trifft sich jeden Monat im St.-Johannes-Hospital. Infos: Barbara Streich, Tel. (0231) 486130

Selbsthilfegruppe vom Kreuzbund Trifft sich montags im St.-Elisabeth-Krankenhaus, 19:00 Uhr im Tagesraum 125 Ansprechpartner ist Herr Doll: Tel. (0231) 892459

Die Anonymen Alkoholiker Treffen: Marien Hospital, Mo, 19:00-22:00 Uhr im Seminarraum 1 Treffen: St.-Elisabeth-Krankenhaus, Do, 19:00 Uhr, Tagesraum 125

Deutsche ILCO e.V. Infos: Dortmunder Selbsthilfegruppe, der Deutschen ILCO e.V. Kontaktstelle K.I.S.S., Tel. (0231) 529097

Glaukom Büro e.V. Informationen bei Frau Kipp, Tel.: (0231) 97100034 oder www.glaukom-buero.de

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Aus den Einrichtungen Zoff mit dem Kind

Tagesgruppe entlastet die

Frau L. kommt mit ihrem 10-jährigen Sohn nicht allein zurecht. Bis 2004 lebte der Junge bei ihrem Ex-Mann. Danach kam er durch Gerichtsbeschluss zur Mutter nach Dortmund, wo er inzwischen von deren neuem Ehemann adoptiert worden ist. „Ein falsches Wort und er ist auf 360“, erzählt Frau L. Schon beim leiblichen Vater hatte es das Kind nicht leicht. Seit fünf, sechs Jahren sei ihr Sohn verhaltensauffällig, erklärt die Mutter. Nun muss er sich in einer Patchwork-Familie zurecht finden, zu der neben dem Adoptivvater zwei ältere Schwestern, ein Stiefbruder, ein bei

Auszeit von zu Hause - Familien können in der Tagesgruppe Unterstützung und Entlastung finden (Foto: H. Böhm)

der Oma lebender Bruder und ein neuer Lebensgefährte der Mutter gehört. „Wir kommen damit sehr gut klar“, betont Frau L. bei einem Gespräch in den Räumen der ambulanten Erziehungshilfe DortmundWest, an dem auch ihr Ehemann sowie die Pädagogin Tanja Hartmann teilnehmen.

Familie

Der Sohn von Frau L. kommt seit Anfang Sommer in die Tagesgruppe an der Wittener Straße, wo er nach der Schule den Nachmittag verbringt. In der Gruppe gibt es Mittagessen, Hausaufgabenund Freizeitbetreuung. Nach schlechten Erfahrungen mit einer siebenwöchigen stationären Therapie wollte Frau L. ihren Sohn zuerst nicht in die teilstationäre Betreuung geben. „Dann hat man aber mit Engelszungen auf uns eingeredet“, sagt sie und war schließlich doch gekommen, um sich die Tagesgruppe anzusehen. „Ich habe sofort ja gesagt“, erzählt Frau L., „allein schon wegen der Atmosphäre. Die Mitarbeiter sind gleich sehr positiv auf uns zugekommen.“

gendamtes, bei denen die Entwicklung der familiären Situation besprochen wird und Ziele für die Zukunft festgelegt werden. „Die Zusammenarbeit mit dem Team hier ist gut“, betont Frau L. „Die Erzieher kommen auf uns zu und wir können uns jederzeit mit Problemen an sie wenden. Es gibt zwar auch Meinungsverschiedenheiten, aber die sind ganz normal und werden ausgetragen. Für uns als Familie ist die Tagesgruppe eine große Hilfe.“

Geregelte Abläufe sind für den Jungen wichtig. Deshalb kommt er gerne in die Wittener Straße. „Das merke ich auch zu Hause“, sagt Frau L., „er versucht dort alles so zu machen, wie es in der Tagesgruppe abläuft.“ Die Familie hat auch ein Belohnungssystem aus der Erziehungshilfe für sich übernommen. Wenn die Jungs morgens, mittags und abends festgelegte Regeln erfüllen, erhalten sie Sterne, die dann später in gemeinsamen Aktionen eingelöst werden können. Das kann z.B. ein Besuch in der DASA sein, was der 10-Jährige sehr gerne macht. Die Jugendhilfe empfindet das Ehepaar L. als große Unterstützung. Die ambulante Maßnahme ist zunächst auf ein halbes Jahr ausgelegt. Es gibt Hilfeplangespräche unter Beteiligung des Ju-

Nach der Schule gibt es in der Tagesgruppe nach dem Mittagessen und den Hausaufgaben ein Betreuungsprogramm für die Freizeit


Spaß und Rätsel Für Zwischendurch ...

Neulich

bunte Seite Lachhaft! in der

St.-Johannes-Gesellschaft Diesmal zum Thema „Übergabe am Krankenbett“

Visionen Kommt ein Mann zum Psychiater und sagt: „Herr Doktor, Herr Doktor ich kann in die Zukunft schauen.“ Der Arzt fragt: „Wann hat das angefangen?“ - „Nächsten Donnerstag...“

Hühneraugen „Ich kann Sie nicht behandeln, meine Dame, ich bin Veterinär.“ - „Ich komme ja auch wegen meiner Hühneraugen, und außerdem fühle ich mich hundeelend!“

Für Profis Eine bescheidene Frage Welches Jubiläum feiert die Kath. St.-Johannes-Gesellschaft 2008?

Lösung: DIe Kath. St.-JohannesGesell­schaft feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum.

Die

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Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Geschäftsführer Dipl. Betriebswirt Günther Nierhoff Tel. (0231) 1843 - 2256 www.st-johannes.de

Johannesstraße 9-17, 44137 Dortmund Tel. (0231) 1843-0, Fax (0231) 1843-2207 www.joho-dortmund.de

Johannesstr. 9-17, 44137 Dortmund Tel. (0231) 1843-2130, Fax (0231) 1843-2131 www.ambulanzzentrum-dortmund.de

Klinik für Augenheilkunde Prof. Dr. Markus Kohlhaas Sekretariat (Frau Blumenthal) - 2241 Sekretariat Fax - 2508 LASIK Hotline 0800-5273767 Ambulanz - 2292 Ambulanz Fax - 2293 augenklinik@joho-dortmund.de Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin Prof. Dr. Michael Sydow Sekretariat (Frau Aldenhövel) Sekretariat Fax Prämedikation Operative Intensivmedizin aldenhoevel@joho-dortmund.de

- 2247 - 2509 - 2652 - 2409

Klinik für Chirurgie Prof. Dr. Laurenz Jostarndt PD Dr. med Ulrich Bolder (ab 1.4.2008) Sekretariat (Frau Mücke) - 2272 Sekretariat Fax - 2622 Zentrale Notaufnahme - 2277 jostarndt@joho-dortmund.de muecke@joho-dortmund.de

Katholische Seelsorge Pastor Thomas Müller St.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843 - 2388 Gemeindereferent Dieter Fender Marien Hospital, Tel. (0231) 7750-8324

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Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe PD Dr. Georg Kunz Vorzimmer (Frau Dulovic) - 2279 Vorzimmer Fax - 14 58 84 Gynäkologie Sekretariat - 2280 Kreißsaal - 2282 Elternschule - 2327 Brustsprechstunde - 2279 Urogynäkologie / Deszensuschirurgie - 2280 Risikoschwangerschaftssprechstunde - 2282 georg.kunz@joho-dortmund.de Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Dr. Horst Luckhaupt Sekretariat (Frau Hayn) - 2242 Sekretariat Fax - 2510 hayn@joho-dortmund.de Ambulanz: mo – fr nach Voranmeldung -2361

Intensivpflegeeinheit walterbusch@joho-dortmund.de ruth.strathaus@joho-dortmund.de Ambulanz: Sekretariat Fax

- 2757

- 2560 - 2490

Vorstationäre Diagnostik Josefhaus Anmeldung - 2873/2874 Fax - 2894/2895 maatz@joho-dortmund.de Klinik für Innere Medizin I Prof. Dr. Hubertus Heuer (Kardiologie, Nephrologie, Intensivmedizin) Sekretariat (Frau Reinhardt) - 2210 Fax - 2435 Kardiologie Sekretariat - 2616 Dialyse - 2266 Zentrale Notaufnahme - 2277 heuer@joho-dortmund.de Klinik für Innere Medizin II Dr. Hermann-Josef Pielken (Allgemein Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämatologie/ Onkologie, Palliativmedizin) Vorzimmer (Frau Schlieck) - 2438 Geschäftszimmer (Anmeldung stationäre Aufnahme) - 2413 Fax - 2451 Gastroenterologie - 2202 Labor (Sekretariat) - 2304 Onkologische Ambulanz - 2464 Palliativstation (Station V4) - 2734 pielken@joho-dortmund.de schlieck@joho-dortmund.de

Klinik für Herz-, Thorax-, Gefäßchirurgie Prof. Dr. Gerhard Walterbusch Sekretariat (Frau Strathaus) - 2299 Sekretariat Fax - 2445

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Professor Dr. Karl Schürmann Sekretariat (Frau Tiemann) - 2285 Sekretariat Fax - 2853 karl.schuermann@joho-dortmund.de tiemann@joho-dortmund.de

Evangelische Seelsorge Pastor Rainer Richter St.-Elisabeth Krankenhaus, Tel. (0231) 2892-221 Pfarrerin Heike Scherer St.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843-2496

Pfarrer Wolfram Eichler St.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843-2096 Pfarrer Raimund Dreger Marien Hospital, Tel. (0231) 7750-8871


Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Gablonzstr. 9, 44225 Dortmund Tel. (0231) 7750-0 Fax (0231) 7750-8300 www.marien-hospital-dortmund.de Verwaltungsleitung: Herr Hans-Werner Gräber

-8281

Klinik für Innere Medizin/Diabetologie Chefarzt Dr. Klemens M. Sondern Sekretariat (Frau Weckermann) - 8120 Sekretariat Fax - 8140 jutta.weckermann@marien-hospital- dortmund.de Diabetische Fußambulanz - 8141 Anmeldung zur Aufnahme, Ambulanz -8124

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Chefarzt Dr. Harald Krauß Sekretariat (Frau Müller) - 8400 Sekretariat Fax - 8402 mueller@marien-hospitaldortmund.de Anmeldung zur Aufnahme Sekretariat (Frau Szalaga) - 8383 Psych. Institutsambulanz Dr. P. Wallenfels, Dr. G. Schindler Sekretariat (Frau Neumärker) - 8393 Sekretariat Fax - 8371

Kurler Str. 130, 44319 Dortmund Tel. (0231) 2892-0 Fax (0231) 2892-147 www.elisabeth-dortmund.de Verwaltungsleitung: Herr Wilhelm Eull eull@elisabeth-dortmund.de

Klinik für Innere Medizin/Geriatrie Chefarzt Dr. Jan Wiciok wiciok@elisabeth-dortmund.de Sekretariat (Frau Schwabe) - 241 Sekretariat Fax - 245 Hotline Geriatrie, Mo-Fr 9-11 h (0231) 2892345

-200

St.-Elisabeth-Altenpflegeheim Kurler Str. 130, 44319 Dortmund Tel. (0231) 2892-0 Fax (0231) 2892-147

Leitung: Herr Wilhelm Eull eull@elisabeth-dortmund.de Heimverwaltung (Frau Rüping) www.elisabeth-dortmund.de

Eisenmarkt 2–6, 44137 Dortmund Tel. (0231) 18201-0 Fax (0231) 18201-1111

Verwaltungsleitung: Anni Kern info@christinenstift.de www.christinenstift.de

-200 - 208

- 1022

St. Josefinenstift Ostwall 8-10, 44135 Dortmund Tel. (0231) 55 68 05-0 Fax (0231) 55 69 05-155

Heimleitung: Regina Misiok-Fisch Tel. (0231) 55 68 05-110 www.josefinenstift-dortmund.de

Brücherhofstr. 200, 44265 Dortmund Tel. (0231) 9460600 Fax (0231) 946060260

Leitung: Friedhelm Evermann information@jugendhilfe-elisabeth.de www.jugendhilfe-elisabeth.de

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