Johannes im DIALOG - Ausgabe 11

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Nr. 11 / Herbst 2008 Zeitschrift f端r Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH

Johannes im

DIALOG Kinder in der Manege Jugendhilfe: Spielerisch zum Erfolg

Ferner lesen Sie in dieser Ausgabe Blutprodukte auf Abruf Dortmunder B端ndnis gegen Depression Mit dem Rollator im Bus unterwegs Ethik im Krankenhaus

Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital, Marien Hospital, Christinenstift, St.-Elisabeth-Krankenhaus, Jugendhilfe St. Elisabeth, St. Josefinenstift, Ambulantes OP-Zentrum am St.-Johannes-Hospital

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Momentaufnahme

Blumen im Christinenstift Als Zeichen der Dankbarkeit gegenüber den Müttern hat der älteste Umweltverein Dortmunds, der Grüne Kreis, den Seniorinnen im Christinenstift zum Muttertag Blumen überreicht. „Die Blumen sind ein Zeichen der Lebendigkeit und ein Anlass für gemeinschaftliches Erleben“, freute sich die Leiterin der Altenpflegeeinrichtung, Anni Kern.

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Editorial und Inhalt

Herzlich

Willkommen liebe

Leser

Am 25. September gibt es am Brandenburger Tor in Berlin eine Großdemonstration, mit der auf die angespannte finanzielle Situation der Krankenhäuser hingewiesen werden soll. Es geht darum, dass der enorme unverschuldete Kostendruck, unter dem die Krankenhäuser in Folge von Budgetierung, Tariflohnsteigerung und steigenden Energie- und Sachkosten stehen, durch eine leistungsgerechte Finanzierung ausgeglichen wird, damit Investitionen in die Zukunft möglich bleiben und das hohe Niveau der Patientenversorgung in Deutschland auch weiterhin gewährleistet ist.

gabe als Christen, eine Balance zwischen wirtschaftlichen Zwängen und ethischen Verpflichtungen zu finden, um Schwachen und Kranken die Hilfe zukommen zu lassen, die sie benötigen.

Um dieser legitimen Forderung Nachdruck zu verleihen und die Politik an ihre Zusagen gegenüber den Krankenhäusern und ihre Verpflichtungen gegenüber den Bürgern zu erinnern, wird sich auch die Kath. St.-Johannes-Gesellschaft an der Demonstration beteiligen.

Wir sind fest entschlossen, dafür Sorge zu tragen, dass die hochwertige Qualität unserer durch ein christliches Menschbild motivierten Leistungen auch künftig garantiert ist.

Es kann aus der Sicht einer katholischen Einrichtung nicht sein, dass Krankenversorgung allein unter dem Aspekt wirtschaftlicher Restriktionen organisiert wird. Es gibt Bereiche, in denen eine Fürsorgepflicht besteht, die nicht aus monetären Gründen einfach beiseite gewischt werden kann. Es ist unsere Auf-

Wir wollen eine Palliativmedizin ebenso wie eine Sicherstellung der geriatrischen Versorgung für unsere älter werdende Gesellschaft. Deshalb investieren wir zum Beispiel in unseren Standort St.-Elisabeth in Kurl. Unter der Leitung des neuen Chefarztes Dr. Johannes Wunderlich soll der Schwerpunkt für die Behandlung der typischen Erkrankungen des Alters weiter konsequent ausgebaut werden.

Ihr Günther Nierhoff, Geschäftsführer

Inhalt Spielerisch zum Erfolg: Kinder in der Manege

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Blutprodukte auf Abruf

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7 Interview: Dortmunder Bündnis gegen Depression 8 Aktuelles aus der Medizin

Mit dem Rollator unterwegs: Busfahren will gelernt sein

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Interreligiöses Gebet: Den Kranken ein Segen sein

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Moderierte ethische Fallbesprechungen 12 Neues aus der 13 Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Innovation durch Forschung Frisch aus dem Garten: Gelernt ist gelernt

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Bunte Seite

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Impressum: Johannes im DIALOG Nr. 11 / Herbst 2008, 3. Jahrgang, Nachdruck und Vervielfältigung von Artikeln (auch auszugsweise) ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Herausgeber gestattet. Herausgeber: Kath. St.-Johannes-Gesellschaft gGmbH, Johannesstraße 9-17, 44137 Dortmund, www.st-johannes.de; Redaktionsrat: Hille Ahuis, Dr. Jens Arlinghaus, Houria Bouhalhal, Dr. Holger Böhm, Dr. Jan Bucher, Friedhelm Evermann, Dr. Volker Hagen, Dr. Gerhard Keim, Rainer Richter, Michael Rieks, Frank Scheele, Dr. Hans-Joachim Schneider, Birgit Stahnke, Peter Stein, Christian Straub, Dr. Joachim Weber-Albers, Beate Winterberg, Thomas Wirriger; v.i.S.d.P.: Hille Ahuis, Redaktion und Text: Dr. Holger Böhm, Dortmund, www.skriptstudio.de; Gestaltung: Hilbig | Strübbe Partner, Waltrop, Büro für Design und Kommunikation, Frank Scheele, Dominic Wissen, www.hilbig-struebbe-partner.de; Titelfoto: Gerhard P. Müller (GPM), Dortmund, www.dortmund-bild.de; Illustration: Ari Plikat, Dortmund, www.ariplikat.de; Druck: Koffler+Kurz MedienManagement GmbH, Dortmund, www.kkmedien.de; Johannes im Dialog erscheint viermal im Jahr, nächste Ausgabe: Winter 2008; Auflage: 10.000 Exemplare

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Reportage Spielerisch zum Erfolg

Kinder

in der

Fakire, die über Glasscherben gehen und mit dem Feuer spielen: „Man soll nicht sagen, das geht ja ganz leicht“, erklärt der zehnjährige Julian selbstbewusst, „Schmerz wird immer dabei sein, aber wir haben gelernt, dass man keinen Schmerz zeigen darf.“ Begeisterung strahlt aus den Kindergesichtern, wenn die kleinen Schützlinge der Jugendhilfe St.-Elisabeth von dem Zirkusprojekt berichten, mit dem sie sich auf das diesjährige Sommerfest am 6. September vorbereiten. Im Innenhof der Niederhofener Einrichtung wird eine Bühne aufgebaut werden, auf der die Kinder ihre Aktionen präsentieren. Ins rechte Licht gerückt werden sie dabei von Pompitz, dem Clown Pom und dem Zauberer Pitz, die mit dem notwendigen Equipment und Kostümen für Zirkusstimmung sorgen. Kevin (11) will bei den Fakiren mitmachen. Er ist fasziniert vom Jonglieren mit dem Feuer und Silvio* (15) möchte Feuerspucken. „Können wir aber nicht

Manege

Jugendhilfe sehr gut, weil sie ebenso wie ihre Betreuer mit Feuereifer dabei sind. „Hier ist schon Bewegung drin“, so Dorna, „die Kinder haben Körperspannung und können eine Rolle machen oder ein Sicherheit ist bei den beiden Pädagogen Rad schlagen.“ Die Besucher des SomMarkus Pitz und Andreas Dorna, die das merfestes dürfen also Zirkusattraktionen auf einem vergleichsweise hohen Niveau Projekt als Zirkusmacher professionell erwarten, auch wenn Kevin im Augenleiten, groß geschrieben. „Jonglieren blick beim Jonglieren mit den Tellern ist an sich schon schwierig und mit Feuer ist das erst recht nicht machbar“, noch so seine Schwierigkeiten hat. schränkt Pitz ein. „Wir schauen immer erst einmal, was in einer Gruppe möglich Julian, der bei den Fakiren lieber nicht mitmacht, hat sich für Bodenakrobatik ist. Heute werden die Fakire erste Feuerübungen machen und dabei Feuer auf entschieden. Den Pädagogen geht es darum, Erfolg in Teamarbeit zu vermitteln die Hand nehmen oder über den Arm streichen. Auf dem Nagelbrett waren sie und das heißt, so Dorna, „dass dominant schon, die Glasscherben kommen noch.“ auftretende Kinder bei der Akrobatik auch schon mal nach unten müssen, um „Da mache ich nicht mit“, erklärt Julian, die anderen zu tragen.“ „das ist zu gefährlich!“ Obwohl die Herausforderung reizt, scheut er doch das „Wir wollen nicht, das Einzelne im VorRisiko. „Das gehört zu unserem pädago- dergrund stehen und die Gruppe in den gischen Konzept“, erläutert Dorna: „Wir Schatten stellen“, so Pitz. „Es geht immer darum, jeden mit Erfolgserlebnis in einen holen die Kinder da ab, wo sie stehen. Der Leistungsgedanke ist hinten ange- gemeinsamen Gruppenauftritt einzubinstellt.“ Und das geht mit den Kindern der den. Wir machen immer alles zusammen. machen“, bedauert Kevin und fügt auch gleich den Grund hinzu: „Wenn beim Jonglieren eine Fackel herunterfällt, dann wird es gefährlich!“

Nagelbrett, Feuerkunst und Jonglage - die Zirkusschule ist für die Kinder eine echte Herausforderung, der sie sich begeistert stellen


Reportage

So wird kein Kind überfordert oder unter Erfolgsdruck gesetzt, sondern Schwächen können ausgeglichen und Stärken eingebunden werden. Die Kinder bringen eine Menge mit und das Ganze spielerisch zu machen, das führt zum Erfolg.“ Nicht jedes Kind kann alles machen. Zum Jonglieren gehört ein gewisses Talent. Wenn das Körpergefühl fehlt, lernt man das nicht in vier Tagen. Silvio würde gerne den Zaubertrick lernen, den Pitz den Kindern bei der ersten Vorstellung gezeigt hat. Doch auch das ist nicht drin: Berufsgeheimnis. Dafür zeigt er Geschick beim Drahtseillaufen. Pompitz stellt dafür die erforderlichen Gerätschaften und hilft über die Barrieren, die den Drahtseilakt durch rollenspezifische Klischees erschweren. Auch für Jungen wird der Gang über das Seil akzeptabel, wenn sie nicht als Ballerina auftreten, sondern als Bauarbeiter zwischen Hochhäusern balancieren, erklärt Dorna.

Denn anders als in der Schule, wo jeder besser sein will als der andere, „wird beim Zirkustraining geklatscht, wenn jemand es geschafft hat, über das Nagelbrett oder über das Drahtseil zu gehen.“ „Die Idee für das Motto Zirkus für das diesjährige Sommerfest geht auf den Erfolg zurück, den die Akrobatik-Aktion der Kinder bei der 150-Jahr-Feier im letzten Jahr hatte“, erklärt Gabriele Hoffmann, die Leiterin der Erziehungshilfe. Im Frühjahr haben sich die Verantwortlichen der Jugendhilfe zusammengesetzt und das Projekt aus der Taufe gehoben. Die Kinder und Jugendlichen waren von Anfang an in die Planungen eingebunden. Klar war auch von Anfang an, dass Der spielerische Ablauf der Übungsstunden sichert den Erfolg - kein Kind wird man einen Zirkus nicht mal eben so auf überfordert oder unter Leistungsdruck gestellt, stattdessen werden Schwächen die Beine stellt. Deshalb hat man die in der Gruppe aufgefangen und Stärken eingebunden. Pädagogen Pitz und Dorna mit ins Boot geholt, die den Kindern professionell und mit eigenem pädagogischen Konund bereiten eigene Vorführungen vor. zept an vier Projekttagen Fertigkeiten Eine Gruppe will zwischen den Zirkusbeibringen, die sich sehen lassen können. auftritten Lieder vortragen. Sie werden ins Konzept mit eingebunden. Auch der Die Begeisterung für das Zirkusprojekt Kindergarten der Gemeinde Heiliggeist hat offenbar die ganze Einrichtung in Wellinghofen beteiligt sich mit einer erfasst. Denn auch Kinder, die nicht bei Auftaktaktion an den Aufführungen. den Zirkusaufführungen mitmachen, „Wir sind schon Wochen vor dem Somsind engagiert bei der Sache. Sie haben in merfest vom Erfolg dieses Projektes so geduldiger Handarbeit Flyer und Plakate beeindruckt“, erklärt Gabriele Hoffmann, angefertigt, die in der Nachbarschaft der „dass wir nach Wegen suchen, wie wir Jugendhilfe, aber auch in den Herkunfts- als Betreuer in unserer künftigen Arbeit bezirken der Kinder und Jugendlichen derartige Aktionen mit den Kindern und verteilt und aufgehängt werden. Jugendlichen fortführen können.“

Bodenakrobatik ist für manches Kind eine echte Herausforderung, weil man sich dabei körperlich näher kommt. Das ist nicht jedermanns Sache. „Da haben Sie Individualisten, die jeweils eine ganz andere Grundstruktur in ihrem Leben haben“; erläutert Dorna. „Einige haben schon Probleme, wenn man sie nur anfasst.“ Deshalb ist eine individuelle Konzeption und viel Erfahrung im Umgang mit Kindern erforderlich, um solche Probleme zu erkennen und darauf in jedem Einzelfall eingehen zu können. Andere Kinder haben sich von der allgeMit Erfolg, wie der kleine Kevin bestätigt. meinen Begeisterung anstecken lassen * Name von der Redaktion geändert

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Gesundheit Transfusionswesen

Blutprodukte auf Abruf Das Zentrallabor der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft ordert und verteilt aus Spenderblut hergestellte Präparate, die für Operationen und die Behandlung von Krebspatienten benötigt werden. Pro Jahr werden bis zu 3000 Frischplasmazubereitungen, bis zu 9000 Konzentrate von roten Blutkörperchen und bis zu 2000 Konzentrate von Thrombozyten verabreicht.

Jahren technische Grenzen Hilfe unmöglich machten, können heute Menschen gerettet werden, weil Chirurgen und Anästhesisten viel schwierigere Operationen und Narkosen mit Erfolg durchführen können.

„Das Risiko einer Transfusion ist heute extrem gering“, erklärt der Laborleiter. In den 16 Jahren seiner Tätigkeit gab es lediglich zwei bakterielle Infektionen bei insgesamt rund 200.000 Transfusionen. Für den Umgang mit Blutprodukten Blutpräparate werden genau dokumenist unbedingt eine ganz besondere Sorgfaltspflicht vonnöten. Sie werden tiert und sind vom Spender bis zum angefordert, wenn sie benötigt werden, Empfänger lückenlos nachverfolgbar. So können im Einzelfall Infektionsquelund dürfen wegen ihrer begrenzten len abgeklärt und nachvollzogen oder Haltbarkeit nicht aufgrund zu langer Lagerzeiten verfallen. „Abgesehen vom ausgeschlossen werden. finanziellen Aspekt kommt dabei immer Die Hauptaufgabe der Labormitarbeiter die ethische Perspektive zum Tragen“, besteht darin, die Verträglichkeit von betont Laborleiter Dr. Hans-Joachim Spender- und Empfängerblut sicherzuBauch. „Blutprodukte sind menschliches Material, Menschen haben es ge- stellen. Da geht es zum Beispiel um die spendet, um anderen zu helfen.“ Diese Vermeidung einer Immunisierung von besondere Verantwortung ist u. a. eine onkologischen Patienten, die absehbar wichtige Vorraussetzung für eine Zer- in Zukunft viele weitere Transfusionen tifizierung im Transfusionswesen, über erhalten werden. Ein anderes Beispiel ist die Vermeidung einer Immunisierung von die das Labor verfügt. Frauen im gebärfähigen Alter, um KomDer Bedarf für Spenderblut ist nach wie plikationen für zukünftige Schwangerschaften auszuschließen. Ein besonderes vor hoch, obwohl viele Eingriffe, die Problem sind Patienten mit Migrationsvor Jahren noch große Transfusionen erforderlich machten, heute fast ganz hintergrund, bei denen aus Verständigungsgründen Vorbehandlungen nicht unblutig durchgeführt werden köneindeutig geklärt werden können. nen. Mehrbedarf entsteht durch eine steigende Anzahl von komplizierten Das Labor ist rund um die Uhr geEingriffen, die erst durch den rasanten medizinischen Fortschritt möglich fordert. „Gerade Notfälle, die einen geworden sind. Wo noch vor wenigen intensiven Bedarf an Blutprodukten

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haben, kommen oft in der Nacht“, so Dr. Bauch. Dann muss es schnell gehen und die Fachkompetenz der Labormitarbeiter ist bei der Herausgabe geeigneter Blutkonserven gefragt. Sie tragen eine hohe Verantwortung, denn das Wohlergehen der Patienten hängt auch entscheidend von der Verträglichkeit der übertragenen Blutbestandteile ab.

Der verantwortungsbewusste Umgang mit Blutprodukten stellt sicher, dass das Risiko einer Transfusion heute extrem gering ist - Laborleiter Dr. Hans-Joachim Bauch


Fokus Gesundheit Kurzgefasst

Aktuelles

aus der

Selfish-Brain

feldes. Die Krankheit tritt in zwei Formen auf - der so genannten „trockenen“ und „feuchten“ Variante. Wie es zu der ErkranDer Blutzucker Glukose ist die wesentli- kung kommt, war lange Zeit unklar. „Dank che Energiequelle des Gehirns. Wenn es innovativer bildgebender Verfahren ist mehr Energie benötigt, drosselt das Ge- eine wichtige Ursache heute bekannt: Verhirn die Produktion von Insulin in der antwortlich für den Verlust der SehschärBauchspeicheldrüse. In der Folge nehfe sind stoffwechselbedingte Ablagerunmen die Muskelzellen keine Glukose aus gen in der Netzhaut“, erklärt der Präsident dem Blut auf und der Blutzuckerspiegel der Dt. Ophthalmologischen Gesellschaft, steigt. Gehen die Zuckervorräte im Blut Prof. Dr. Frank G. Holz. Lasergestützte Dizur Neige, löst das Gehirn Hungersigna- agnoseverfahren machen solche zelluläle aus. Das ist die gängige Vorstellung, die ren Giftstoffe in den Zellen sichtbar. Mit Diabetesexperten mit dem Schlagwort den neu entwickelten Diagnose- Verfahvon der „Selbstsucht des Gehirns“ (Selren lassen sich nach Holz Angaben Umfish-Brain) verdeutlichen. Wenn das Ge- fang und Art der krankhaften Ablagerunhirn irrtümlicherweise meint, zu wenig gen genau berechnen und analysieren. Energie zu haben, geraten die beschriebenen Abläufe gefährlich aus dem RuErnstnehmen der. Die Folgen können nach Angaben der Schaufensterkrankheit Dt. Diabetes Gesellschaft ein Anstieg des Körpergewichts, Fettstoffwechselstörun- Raucherbein und diabetischer Fuß gegen und Bluthochdruck sein. All dies sind hören zu den verbreiteten und gravieSymptome des Metabolischen Syndroms, rendsten Folgen arterieller Erkrankunder Vorstufe zum Typ-2-Diabetes. Auslö- gen, unter denen die oft unterschätzte ser für den Irrtum des Gehirns könnten Schaufensterkrankheit, die so genannte demnach sowohl organische, psychische periphere arterielle Verschlusskrankheit, als auch umweltbedingte Umstände sein. die häufigste ist. Jeder Zehnte im Alter zwischen 55 und 65 Jahren leidet nach Makuladegeneration Angaben der Dt. Gefäßliga an dieser ErZellmüll in der Netzhaut krankung der Becken-Bein-Arterien. Die Hauptursache der Schaufensterkrankheit Die Makuladegeneration ist die häufigs- ist die Arteriosklerose: Durch eine zute Ursache für eine Erblindung im Alter. nehmende Verstopfung der Blutgefäße Rund 3,1 Millionen Menschen in Deutsch- kann nicht mehr ausreichend Blut und land leiden darunter. Objekte im BildSauerstoff transportiert werden. Das zentrum werden für die Betroffenen im verursacht beim Gehen große BeschwerLauf der Zeit unschärfer. Oft erscheint ein den, die sich legen, wenn der Betroffene dunkler Fleck in der Mitte des Gesichtsstehen bleibt, bis sich wieder eine aus-

Ursache für Diabetes

Medizin reichende Versorgung mit Sauerstoff eingestellt hat. In Folge der Durchblutungsstörungen verlieren bis zu 35.000 Personen jährlich Teile ihrer Gliedmaßen. Aufklärung bietet eine Broschüre der Dt. Gefäßliga, die im Internet unter www. deutsche-gefaessliga.de herunter geladen werden kann. Auf dem Weg

Neugeborenen-Hörscreening Der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten und Krankenkassen hat beschlossen, die regelmäßige Untersuchung auf Schwerhörigkeit für Neugeborene in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung aufzunehmen. „Mit einem Hörscreening können Hörstörungen früher erkannt werden“, erklärte der Bundestagsabgeordnete Hubert Hüppe (CDU) anlässlich dieser Ankündigung. Wichtig sei, so Hüppe weiter, dass nach der Diagnose des Krankheitsbildes eine individuelle Therapie erfolge. Damit könnten etwa Fehlentwicklungen der Lautsprache früher und optimaler behandelt werden.

Ein bis zwei von 1000 Neugeborenen kommen mit Hörproblemen auf die Welt.

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Interview Dortmunder Bündnis gegen Depression

Mehr Sensibilität gegenüber dem Mitmenschen Die Chefärzte der psychiatrischen und psychotherapeutischen Kliniken in Dortmund haben im vergangenen Dezember zusammen mit den Trägern ihrer Häuser, der Stadt Dortmund und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband (PariSozial) ein Bündnis gegen Depression ins Leben gerufen. „Johannes im Dialog“Redakteur Dr. Holger Böhm sprach mit Dr. Harald Krauß. Der Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Marien Hospital ist Vorsitzender der Initiative. Böhm: Herr Dr. Krauß, warum bedarf es eines Bündnisses gegen Depression?

Prozent der Menschen zumindest einmal in ihrem Leben davon betroffen. Eine neue Studie hat gezeigt, dass europaweit nur etwa ein Drittel der Depressionen überhaupt erkannt sind. Von diesen ist nur ein Drittel in Behandlung und von diesen wird wiederum nur ein Drittel fachgerecht behandelt. Böhm: Was wollen Sie erreichen? Krauß: Das Bündnis gegen Depression soll über die Erkrankung aufklären, damit sie besser erkannt wird. Es geht darum, dass die Betroffenen einen besseren Zugang zur Behandlung finden, damit die Auswirkungen der Depression, sprich Suizid, Arbeitsunfähigkeit und Berufsunfähigkeit vermieden werden können. Depressive Menschen sollen ermutigt werden, sich mit ihren Problemen an den Hausarzt zu wenden und nicht aus Scham die Symptome zu verschweigen. Menschen, die berufsmäßig mit depressiv Erkrankten in Kontakt kommen, zum Beispiel Lehrer, Geistliche, Polizisten, Feuerwehrleute oder Hausärzte, sollen sensibilisiert und für die Erkennung von depressiven Menschen geschult werden.

Krauß: Die Depression ist eine weit verbreitete Erkrankung, die oft nicht erkannt und vielfach nicht adäquat behandelt wird. Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation wird sie sich bis 2020 weltweit zur häufigsten Erkrankung entwickeln. Schon heute ist sie der Anlass für die meisten Krankschreibungen und damit die meisten Fehltage. Es ist die Erkrankung, die nach den Rückenleiden an zweiter Stelle zur Frühverrentung führt, und sie ist der Grund für die häufigste Todesursache von Men- Böhm: Woran erkennt man denn, dass jemand depressiv ist? schen unter 40 Jahren: den Suizid.

Menschen, die nie eine Depression durchgemacht haben, fällt es schwer, sich davon eine Vorstellung zu machen. Es ist wie der Unterschied zwischen Farbe und Schwarz-weiß. Normalerweise begleiten uns ständig Gefühle, auch wenn wir sie nicht benennen können. Bei Depressiven sind diese Gefühle alle weg. Sie wissen zwar, dass sie ihren Ehepartner oder ihre Kinder lieben, aber sie fühlen es nicht mehr. Sie können keine Beziehungen mehr aufbauen.

Niemand ist gegen eine ungünstige Konstellation von erblicher Veranlagung und schweren Schicksalsschlägen gefeit, aber wer sich den funktionellen Zwängen unserer Gesellschaft hin und wieder entzieht und einfach mal die Seele baumeln lässt, der kann seine Widerstandsfähigkeit gegen depressive Stimmungen sicherlich deutlich stärken - Dr. Harald Krauß, Chefarzt der Klinik

Böhm: Wie viele Menschen sind davon betroffen? Krauß: Mehr als zehn Prozent der Bevölkerung leiden an Depressionen. Auf die Lebenszeit bezogen sind bis zu 20

Krauß: Das Krankheitsbild kann sich von Patient zu Patient erheblich unterscheiden. Kernsymptom ist das „Gefühl der Gefühllosigkeit“. Der Betroffene empfindet weder Freude noch Trauer, er gibt an, gar nichts mehr zu fühlen.

für Psychiatrie und Psychotherapie am Marien Hospital

Böhm: Wenn ich am Arbeitsplatz einen depressiven Kollegen hätte, würde ich das merken?


Interview

Einen depressiven Kollegen können Sie zum Beispiel daran erkennen, dass er sich zurückzieht, dass er schweigsam, schlecht gelaunt oder nachtragend wirkt. Er nimmt an üblichen Geselligkeiten wie Kaffeetrinken am Arbeitsplatz nicht mehr teil und reagiert weder auf Witze noch auf Aufmunterungen oder reagiert nur mechanisch. Seine Leistungsfähigkeit kann nachlassen, weil er ständig grübelt und sich nicht mehr so konzentrieren kann. Selbst Erfahrene machen dann oft Fehler bei Routinearbeiten.

derjenige denn schon mal beim Arzt war und ihm die Probleme geschildert hat. Böhm: Der Depressive weiß nicht, dass er krank ist?

Krauß: Auch für die Betroffenen ist es schwer, die Erkrankung zu erkennen. Die Menschen merken, dass sie nicht mehr können, dass sie ausgelaugt und ausgebrannt sind. Sie müssen viel grübeln. Alles wird ihnen zuviel, sie sind ganz schnell erschöpft und fühlen sich überfordert mit Dingen, die früher Je nach Temperament können statt der selbstverständlich gewesen sind. Häufig haben depressive Menschen eine Odysseelischen aber auch eher körperliche see von Arztbesuchen hinter sich, ohne Beschwerden im Vordergrund stehen: Beklemmungen, Magendrücken, undefi- dass ihr Problem erkannt worden wäre. nierbare Bauch- oder Herzbeschwerden, Wer glaubt, betroffen zu sein, der sollte Depressive Menschen stehen in gewissem Sinne neben sich: Sie wissen, dass sich an den Hausarzt wenden und ihn Schmerzzustände, Appetitlosigkeit, sie z.B. Angehörige lieben, aber ihnen fehlt das dazugehörende Gefühl. Schlafprobleme. Daraus kann sich selbst auf die Möglichkeit einer Depression ansprechen. Der Hausarzt entscheidet für den erfahrenen Arzt mitunter ein dann gegebenenfalls über die Überweischwierig zu interpretierendes Bild Krauß: Es wird Aktionen und Kampagsung an den Facharzt. ergeben. Hausärzte kommen oft gar nen der einzelnen Mitglieder geben, zum nicht auf die Idee, dass eine Depression vorliegen könnte, wenn die körperlichen Böhm: Gibt es einen Selbsttest für De- Beispiel organisieren die DASA und die Stadt Dortmund einen Aktionstag. Die pression? Beschwerden im Vordergrund stehen. Auftaktveranstaltung des Bündnisses wird im Herbst stattfinden. Am Marien Böhm: Was kann ich einem Depressiven Krauß: Es gibt einen Katalog von FraHospital hat bereits das regionale Treffen gen, deren Auswertung Hinweise auf gegenüber tun? eine Depression gibt. Einen solchen Test der Depressionsstationen stattgefunden Krauß: In einem ersten Schritt den Men- mit Auswertung findet man im Internet und es gab ein Fachsymposium der drei Dortmunder Fachkliniken. Die Kath. St.schen als Mitmenschen ansprechen. Was beispielsweise unter http://www.komJohannes-Gesellschaft veranstaltet im petenznetz-depression.de/betroffene/ ist denn los mit dir? Ich habe den EinMarien Hospital am 19. September einen selbsttest.htm. druck, dass das Mitmenschliche heute Depressionstag mit Vorträgen und eioft einfach nicht mehr stattfindet. Aber das Ansprechen schafft die Gelegenheit, Böhm: Welche Aktivitäten sind im Rah- nem „Markt der Möglichkeiten“, auf dem über Probleme zu sprechen. Dann kann men des Bündnisses gegen Depression Hilfseinrichtungen und Hilfsangebote vorgestellt werden. man in einem zweiten Schritt fragen, ob geplant?

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Blickpunkt Mit dem Rollator unterwegs Vorwärts rein und rückwärts raus – der Einstieg

Busfahren will

mit dem Rollator kommt für viele Senioren einer Mutprobe gleich.

gelernt sein

Der Rollator ermöglicht Mobilität trotz Einschränkung, und das nicht nur zu Fuß, sondern auch im öffentlichen Nahverkehr. Doch das will gelernt sein, wenn der Ausflug nicht zum gewagten Abenteuer werden soll. Die Physiotherapeutin Susanne Hogrefe hat den Bedarf erkannt und kurzerhand für Senioren eine Schulungsfahrt mit dem Bus organisiert. „Der Rollator ist ein Segen für Menschen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind“, erklärte Magarete Rettke, die mit ihrer Gehhilfe an der Aktion teilnahm. Der Rollator verschafft ihr Sicherheit im Alltag und erweitert ihren Aktionsradius erheblich. Menschen, die sonst ihr engstes Umfeld nur mit Hilfe von Dritten

Auf Initiative von Susanne Hogrefe (re.) erfahren Senioren das richtige Verhalten im Bus.

verlassen könnten, gewinnen an Lebensqualität, weil sie sich wieder eigenständig versorgen und ohne fremde Hilfe Aktivitäten entfalten können. Doch wie kommt man mit dem Rollator in den Bus? Geht das überhaupt alleine? „Die Angst vor dem Ein- und Ausstieg ist die größte Hürde“, weiß die Physiotherapeutin vom St.-Elisabeth-Krankenhaus in Kurl. „Wenn man das einmal gelernt hat und sich überwindet, dann ist beispielsweise das rückwärts Aussteigen eigentlich kein Problem.“ Auf ihre Initiative hin hat die Kath. St.Johannes-Gesellschaft zusammen mit der DSW 21 und dem Sanitätshaus Emmerich den Aktionstag organisiert, an dem Physio- und Ergotherapeuten auf zwei Rundtouren durch den Dortmunder Osten und durch die Innenstadt an jeder Haltestelle betroffenen Menschen das richtige Vorgehen bei einer Busfahrt gezeigt und erklärt haben.

nitor verfolgen. Jetzt gilt es, allen Mut zusammenzunehmen, denn raus geht es am besten rückwärts. Das erfordert Überwindung, es will gelernt und geübt sein. Aber wenn es klappt, stärkt es das Selbstbewusstsein ungemein.

Übrigens gibt es auch für Rollstuhlfahrer eine Klappe als Einstiegshilfe im Bereich der Mitteltür, die jeder Fahrgast umlegen kann. Frank Steinhausen von der DSW 21 ist bewusst, dass sich der öffentliche Nahverkehr auf die Bedürfnisse der älter werdenden Gesellschaft einstellen muss, und er weiß, dass es hier viel Aufklärungsbedarf gibt. Deshalb begrüßte er die Initiative von Susanne Hogrefe. „Wir können zwar Maßnahmen ergreiZaghaft vielleicht, aber dennoch entschlos- fen“, betonte er, „aber wie ein Rollator zu sen, machten die Senioren mit: Als erstes bedienen ist, das müssen Fachleute den dem Busfahrer ein Zeichen geben, wenn Menschen beibringen.“ der Bus kommt. Der Einstieg erfolgt immer an der Mitteltür. Die Helfer erklärten, Die Physiotherapeuten aus Kurl nehmen wie man den Rollator am besten vorne et- diese Aufgabe ernst. Deshalb gibt es am was anhebt und dann vorwärts in den Bus St.-Elisabeth-Krankenhaus und den ansteigt. Während der Fahrt wird die Gehhil- geschlossenen Einrichtungen zur Verfe mit angezogener Bremse geparkt. sorgung älterer Menschen auch eine Art persönlicher Schulung für künftige RolAuch vor dem Aussteigen gilt es, recht- lator-Fahrer. „In diesem Rahmen wird zeitig Signal zu geben. Der Busfahauch das Busfahren individuell geübt“, rer kann den Ausstieg über einen Moso Susanne Hogrefe.


Seelsorge Interreligiöses Gebet

Kranken ein Segen sein

Den

„Allen Religionen geht es darum, den Kranken etwas Gutes zu sagen“, erklärt Pastor Thomas Müller, „und alles Gute kommt von Gott.“ Dieser gemeinsame Auftrag bot den Anknüpfungspunkt für das 13. Interreligiöse Gebet, das Ende Mai in der Cafeteria des St.-Johannes-Hospitals zelebriert worden ist. Gut 100 Menschen haben daran teilgenommen. „Ich denke, dass wir nur gemeinsam miteinander leben können, wenn wir das Leben miteinander teilen“, betont der Seelsorger der Kath. St.-JohannesGesellschaft und fügt hinzu: „Da gehört auch gerade der Glauben mit dazu.“ Christen, Juden, Moslems und Angehörige der Baha‘i-Religion waren zusammengekommen, um nacheinander in der je eigenen Weise für die Kranken zu beten und aus den jeweiligen Schriften über den Auftrag im Umgang mit den Kranken vorzutragen. 1986 bereits hatte der damalige Papst Johannes Paul II. das Beispiel für eine derartige Zusammenkunft gegeben, als er verschiedene Religionen zu einem Gebetstreffen nach Assisi einlud.

Gott des Lebens ist, wie die Religionen sagen, dann kann man verbindlich sagen: Gott will das Leben für den Menschen“, führt er aus und fügt hinzu: „Das kommt auch in den anderen Religionen stark zur Geltung.“ Der Sinn der Veranstaltung wurde durch den Untertitel „Für Frieden und Versöhnung“ herausgestellt. „In einem multikulturellen Gebiet wie dem Ruhrgebiet“, so der Seelsorger, „ist es vielleicht doppelt so wichtig wie in anderen Gebieten, dass wir einen gemeinsamen Ansatz finden, um miteinander zu leben. Im Bewusstsein des eigenen Standpunktes dürfen wir dabei jedoch nicht die Unterschiede übersehen. Für unser Krankenhaus bedeutet dies beispielweise, dass niemand ein Kreuz aufstellt, wenn der Rabbiner zu einem Sterbenden kommt.“

Ins St.-Johannes-Hospital kommen selbstverständlich auch Seelsorger nicht christlicher Religionen. „Wir sind offen für die anderen Religionen“, erläutert der katholische Pastor. „Wir haben beispielsweise Abschiedsräume für rituelle Waschungen, wie sie bei Gemeinsam ist den Religionen der Blick Moslems üblich sind, geschaffen.“ auf den ganzheitlichen Aspekt von Medizinischem und Spirituellem. Beides Die interreligiöse Veranstaltung gipfelte in einem gemeinsamen Gebet, das gehöre zusammen und sei Ausdruck eines Menschenbildes, so Pastor Müller, jeder, der dies mit seinen Auffassungen vereinbaren konnte, mitsprechen das aus christlichem Verständnis den Menschen nicht aus der Perspektive des konnte. Ohne den eigenen Standort Nutzens sondern als von Gott geschaf- aufzugeben, gelang es den Veranstaltern im Dialog das Verbindende im fenes Geschöpf sieht. „Wenn Gott ein

Menschenbild zu entdecken: „Segne Du uns alle, dass wir auch in Krankheit und Not niemals vergessen, dass Du der bist, der für die Menschen das Gute will. Gib uns, dass wir auf dich vertrauen.“

Christen, Juden, Moslems und Angehörige der Baha‘i-Religion trafen sich zum gemeinsamen Gebet in der Cafeteria des St.-Johannes-Hospitals.

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Aus den Einrichtungen Moderierte ethische Fallbesprechungen

Der Wille des Patienten weist den Weg „In ethisch schwierigen Situationen ist der Wille des Patienten oberstes Gebot für den Arzt“, erklärt Dr. Horst Luckhaupt, der Leiter des Ethikkomitees der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft. Wenn sich ein Patient nicht mehr äußern kann, geht es für die beteiligten Ärzte, Pfleger und Angehörigen darum, den mutmaßlichen Willen des Betroffenen zu ermitteln und in seinem Sinne Entscheidungen über die Weiterbehandlung zu finden.

Entscheidung über Art und Fortgang der Behandlung herbeigeführt werden.

Ein geschulter Moderator führt den Patienten mit den behandelnden Ärzten, dem betreuenden Pflegepersonal und den Angehörigen zusammen. Die Aufgabe des Moderators besteht darin, das Problem und die Meinungen der Beteiligten zu verdeutlichen und dann eine Einigung herbeizuführen, mit der alle einverstanden sind. Wenn ein Patient nicht mehr in der Lage ist, sich zu äußern, nimmt der gesetzlich bestimmte Vertreter für ihn an In den Einrichtungen der Kath. St.der Besprechung teil. „Es ist wohltuend“, Johannes-Gesellschaft gibt es das Angebot, bei Bedarf unter Einbeziehung weiß Dr. Luckhaupt aus Erfahrung, „wenn man sieht, dass sich alle äußern können, aller Beteiligten moderierte ethische Fallbesprechungen durchzuführen. Bei denn so werden viele Aspekte gründlich einem solchen Gespräch, das im Kran- und dem Patienten verpflichtet beleuchkenzimmer, auf der Intensivstation oder tet, die sonst vielleicht nicht in der Breite in einer der Alteneinrichtungen statt- dargestellt würden.“ finden kann, soll mit dem Betroffenen in ethisch schwierigen Situationen eine Die künstliche Ernährung durch eine Magensonde lieferte seit Beginn des Angebotes vor drei Jahren den häufigsten Anlass für ethische Fallbesprechungen. „Es ist ganz klar“, so Dr. Luckhaupt, „dass niemand Hunger und Durst leiden darf. Hunger und Durst zu stillen, ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Aber bei einem Sterbenden können einige wenige Löffel reichen, wenn er liebevoll gefüttert wird. Es kann nicht sein, dass bei einem Sterbenden gegen seinen geäußerten oder mutmaßlichen Willen eine künstliModerierte Fallbesprechungen sind ein Angebot che Ernährung erzwungen wird.“ für Angehörige und Patienten - Dr. Horst Luckhaupt, Leiter des Ethikkomitees.

Anlass für ethische Fallbesprechungen können auch Fragen der Begrenzung

Kriterium für alle Entscheidungen ist das Wohl des Patienten.

oder Beendigung bestimmter Maßnahmen in der Intensivmedizin sein, etwa bei Komapatienten. Ein weiteres Beispiel sind Patienten mit nicht zufriedenstellend abwendbaren Schmerzund Unruhezuständen, denen durch die Gabe hoher Medikamentendosen Linderung verschafft werden kann, obwohl dadurch unter Umständen ein vorzeitiger Tod eintreten könnte. Ziel der moderierten ethischen Fallbesprechung ist es immer, allen Beteiligten - insbesondere natürlich dem Patienten - gerecht zu werden. Dafür gibt es keine Standardlösungen, sondern es müssen stets die besonderen Umstände jedes Einzelfalles berücksichtigt werden. In Dortmund hat die Kath. St.-JohannesGesellschaft hier eine Vorreiterrolle. Jeder Beteiligte kann sich bei Bedarf an das betreuende Personal auf den Stationen wenden und den Wunsch nach einem solchen Gespräch äußern.


Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Auf einen Blick

Marien Hospital

Lymphdrainage Das Lymphsystem dient dem Körper als eine Art Filter und Abfluss für Giftstoffe. Wenn es durch Verletzungen oder in Folge von Operationen stark beansprucht wird, kann es zu Schwellungen der Lymphknoten kommen. Die manuelle Lymphdrainage ist eine spezielle Form der Massage zur Behandlung solcher Lymphstauungen. In der Schwerpunktklinik für Lymphologie am Marien Hospital in Hombruch werden jährlich mehr als 2000 Fälle lymphologischer Krankheitsbilder behandelt. Drei Mitarbeiter der Abteilung für Physikalische Therapie verfügen über die Fachausbildung zum Ödemtherapeuten und bieten standardisierte Therapiekonzepte an. Anfang des Jahres wurde die Klinik aufgrund der Qualität des Leistungsangebotes von externen Gutachtern zertifiziert. CURAvita

Zentrum für Physio-, Ergo- und Bewegungstherapie Nach umfangreichen Umbau- und Erweiterungsarbeiten sind die neuen Räume der Physio-, Ergo- und Logopädie am St.-Elisabeth-Krankenhaus in Kurl offiziell eröffnet worden. In den ehemaligen OPRäumen im Erdgeschoss entstand auf 440 Quadratmetern eine moderne Abteilung mit unterschiedlichen Funktionsräumen, die den hohen Anforderungen einer Geriatrie entsprechen. CURAvita bietet nicht nur ein umfangreiches Leistungspaket

für die Patienten der Kath. St.-JohannesGesellschaft, sondern steht jedem mit medizinischen Fitness- und Wellnessangeboten offen. St.-Johannes-Hospital

Neue Seelsorger Die evangelischen Seelsorger Diana Klöpper, Ralf Wieschhoff, Olaf Kaiser haben ihren Dienst am St.-Johannes-Hospital angetreten. Unabhängig von Konfession oder Religionszugehörigkeit betreuen sie in enger Zusammenarbeit mit dem katholischen Seelsorger Thomas Müller die Patienten des Krankenhauses. „In den letzten zwei Monate sind wir schon vielen Mitarbeitern des Krankenhauses begegnet und fühlen uns herzlich willkommen“, erklärt Olaf Kaiser im Namen seiner Kollegen. Die drei Theologen stehen wochentags zwischen 10.00 Uhr und 17.00 Uhr bereit, um auf Patientenanfragen und Empfehlungen und Bitten der Ärzte und Pflegenden zu reagieren. Darüber hinaus werden sie auf den Stationen präsent sein, damit Sie ohne lange Anfragen für die Patienten erreichbar sind.

Die neuen ev. Seelsorger Diana Klöpper, Olaf Kaiser, Ralf Wieschhoff

Terminkalender Arzt-Patienten-Seminare Immer um 17 Uhr im Konferenzraum 5, 1. Obergeschoß im St.-Johannes-Hospital Mi, 3.9. Blutverdünnung – Was Sie über ASS, Marcumar und andere Gerinnungshemmer wissen sollten, Dr. Axel Bünemann Mi, 10.9. Neues aus der Bluthochdruckforschung, Dr. Hans-Joachim Schneider Mi, 17.9. Wie schütze ich mich vor einem Schlaganfall?, Dr. Hans-Joachim Schneider Mi, 24.9. Insulinpumpentherapie – Für welchen Diabetiker ist sie geeignet?, Dr. Jan Bucher Mi, 15.10. Todkrank zu Hause? Möglichkeiten der Palliativmedizin, Dr. Susanne Lindner / Christine Content Mi, 22.10. Nierenerkrankungen – Ein zu oft verkanntes Problem, Dr. Gottfried Janning Mi, 29.10. Erhöhte Leberwerte – Was dahinter steckt und wie es weitergeht, Dr. Ludger Frieling Mi, 5.11. Risiken von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Dr. Hans-Joachim Schneider Mi, 12.11. Blutverdünnung – Was Sie über ASS, Marcumar und andere Gerinnungshemmer wissen sollten, Dr. Axel Bünemann Mi, 19.11. Erkrankungen der Herzklappen – Beschwerden, Risiken und Behandlung, Dr. Katrin Hecking Mi, 26.11. Ernährung und Krebs, Dr. Volker Hagen / Marie-Theresia Niehues Mi, 3.12. Sodbrennen und wie man es wieder los wird, Dr. Jörn-Eike Scholle Diese Veranstaltung findet in Konferenzraum 2 statt! Nachtvorlesungen Immer um 19.30 Uhr im Amphi-Saal (Harenberg-City-Center) Bitte beachten Sie die Ankündigungen in den Ruhrnachrichten Di, 9.9. Krampfadern: Beeinträchtigung der Schönheit oder auch der Gesundheit?, Prof. Walterbusch Di, 14.10. Fördern statt Überfordern - Umgang mit Demenzkranken, Dr. Wunderlich Di, 18.11. Wenn die Seele trauert, Dr. Krauß Di, 09.12. Augen unter Druck – Schwarzsehen beim Grünen Star, Prof. Kohlhaas Weitere Termine Sa, 6.9. Sommerfest der Jugendhilfe Di, 16.9. 18.00 Uhr: Makuladegeneration – die häufigste Erkrankung der Augen in Deutschland, Prof. Schilling, im Katholischen Centrum, Propsteihof 10, 44137 Dortmund Fr, 19.9 11.00 -17.00 Uhr: Dortmunder Depressions-Tag: „Depression – Stilles Leiden“, im Marien Hospital 3.-12.10. 10.00 – 18.00 Uhr: Boulevard Dortmunder Herbst 2008, Westfalenhallen Do, 23.10 17.30 – 19.00 Uhr: Infoverstaltung „Rund um die Pflege“ – Osteoporose, St.-Elisabeth-Krankenhaus Sa, 8.11. Glaukomtag der Selbsthilfegruppen, im Panoramacafe, 4. Obergeschoß im St.-Johannes-Hospital Di, 11.11. 18.00 Uhr: Wenn das Sehen dunkel wird – was tun bei Netzhautablösung, Fr. Dr. Bölöni, im Panoramacafe, 4. Obergeschoß im St.-Johannes-Hospital Fr, 14.11. 12.00 – 17.00 Uhr: Dortmunder Diabetes-Markt 2008, Marien Hospital So, 23.11. 11.00 – 15.00 Uhr: Dortmunder Aktionstag „Depression und Arbeit“, DASA

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Aus den Einrichtungen Innovation durch Forschung

Tuchfühlung zum medizinischen Fortschritt

Auf

Die rasante Entwicklung der modernen Medizin ermöglicht heute Behandlungsmethoden, die noch vor wenigen Jahren nicht denkbar waren. Neue Therapieformen müssen jedoch, bevor sie in der Breite angewendet werden können, unter praktischen Bedingungen getestet werden. Klinische Studien sind dafür unerlässlich. Patienten, die an solchen Studien teilnehmen, profitieren von fortschrittlichen Verfahren, die zwar noch nicht zugelassen sind, deren Wirksamkeit aber bereits in umfassenden Vorstudien gezeigt worden ist.

men. So ist beispielsweise das herkömmliche Medikament zur Hemmung der Blutgerinnung nach einer Stent„Kliniken, die sich nur auf die Versorgung Implantation aus medizinischer Sicht noch nicht optimal. „Neu entwickelte von Patienten beschränken und sich Wirkstoffe unterbinden die Gerinnung aus der Suche nach neuen innovativen schneller, besser und zuverlässiger“, Therapien heraushalten, benötigen oft viele, viele Jahre, bevor sie Behandlungen erläutert die leitende Oberärztin der medizinischen Intensivstation, Dr. Alice anbieten können, die anderswo längst Standard sind“, erklärt Dr. Martin Schulz Dias, unter deren Verantwortung eine von Cardiac Research, einem Dortmun- entsprechende Studie mit HerzinfarktPatienten durchgeführt wird. der Biotech-Unternehmen, dass unter anderem klinische Studien für Blutgerinnungshemmer organisiert. „Kranken- Teilnehmer der Studie haben den Vorteil einer medikamentösen Behandlung, die häuser, die sich wie das St.-JohannesHospital an Studien beteiligen und damit im Einklang mit den Empfehlungen der in Tuchfühlung zur aktuellen Forschung medizinischen Fachgesellschaften steht, aber in der Regelversorgung oft nicht gestehen, können dagegen zeitnah auf Das Überleben von Herzinfarkt-Patiaktuelle Verbesserungen reagieren.“ währleistet ist. Sie werden vierteljährlich enten kann heute selbst unter Akutintensiv nachuntersucht und ihr Hausarzt bedingungen durch die Aufweitung hat bei Problemen, die in Folge des verstopfter Herzkranzgefäße mit großer Im Herzzentrum am St.-Johanneserlittenen Herzinfarktes auftreten, einen Hospital können Patienten, wenn sie Zuverlässigkeit sichergestellt werden. möchten, an klinischen Studien teilneh- direkten Draht zur klinischen Versorgung. Oft wird im Zuge dieser Behandlung ein kleines Gitterröhrchen (Stent) eingesetzt, welches das Blutgefäß von Innen stützt und offen hält. Die Gefahr, einen erneuten Infarkt zu erleiden, sinkt durch diese Maßnahme erheblich. lungen, an deren Verbesserung derzeit weltweit intensiv gearbeitet wird.

Kooperation für Forschung zum Wohle der Patienten: Dr. Martin Schulz vom Dortmunder Biotechunter-

Es dauert aber eine gewisse Zeit, bis der Stent in die Gefäßwand eingewachsen ist, und so lange besteht ein Risiko, dass sich im Bereich der Gefäßprothese ein Gerinnsel bildet, das zu einem Gefäßverschluss führt. Die Patienten müssen deshalb vorübergehend Medikamente einnehmen, die die Blutgerinnung hemmen. Es handelt sich dabei um ganz neue Arzneimittelentwick-

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nehmen Cardiac Research und Dr. Alice Dias, die leitende Oberärztin der medizinischen Intensivstation (Foto: H. Böhm)


Beratungs- und Schulungsangebote Auf einen Blick

Infos

Selbsthilfegruppen

Patienten und Angehörige für

Frauenselbsthilfe nach Krebs Wir bieten Gruppen- und Einzelgespräche sowie Telefonberatung unter äußerster Diskretion an. Als Krebskranke helfen wir Krebskranken ehrenamtlich, freiwillig, unbezahlt, ohne Mitgliedsbeiträge zu erheben, als Partner von professionellen Helfern in der Krebstherapie und -nachsorge, nicht als Konkurrenz, mit unseren Erfahrungen und Kenntnissen, in einem regen, vielfältigen Gruppenleben und

Ernährungsberatung Einzel- und Gruppenschulungen von Patienten und deren Angehörige, die aus gesundheitlichen Gründen eine bestimmte Diät einhalten oder Fragen zum Essen und Trinken haben. Unsere Diätassistentinnen beraten Sie gerne. Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch: St.-Johannes-Hospital: Tel. (0231) 1843-2381 Marien Hospital: Tel. (0231) 7750-8327 oder (0231) 7750-8328 St.-Elisabeth-Krankenhaus: Tel. (0231) 28920 Diabetesberatung Für Fragen steht Ihnen zur Verfügung: Im St.-Johannes-Hospital: unsere Diabetesfachschwester, Anja Leichtfuß, Tel. (0231) 1843-2302 Im Marien Hospital: unsere Diabetesberaterinnen DDG, Annika Stahlschmidt oder Hilde Liskus, Tel. (0231) 7750-8362

ren Aufenthalt eine qualifizierte Stomaberatung und Betreuung durch eine ausgebildete Enterostomatherapeutin an. Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter Tel. (0231) 1843-2325

zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten. Betroffene und Angehörige sind jederzeit

INR-Schulung (Blutgerinnung) Für Patienten, die mit Marcumar eingestellt sind, werden zur Selbstmessung der Blutkoagulationswerte Schulungsmaßnah men für das CoaguCheckgerät der Firma Boehringer angeboten. Terminabsprachen treffen Sie bitte mit Frau Heemeier, Kardiologische Aufnahme, Tel. (0231) 1843-2591

mamazone

bei uns willkommen. Wir treffen uns jeden 2. Dienstag im Monat von 15-17 Uhr im Propsteihof 10, Nebensaal 2. Unser im Mai 2008 ins Leben gerufene Gesprächskreis U40 für junge Betroffene, alleinerziehende Mütter und Berufstätige trifft sich am gleichen Ort von 17-18 Uhr. Weitere Infos bei Erika Ballhausen, Tel. (0231) 13 63 80

„mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.“ bündelt die Power der Betroffenheit und der wissenschaftlichen Kompetenz zu einer Kraft. mamazone-Dortmund bietet betrof-fenen Frauen Beratung und Begleitung an. Es finden regelmäßig Gruppentreffen statt. Infos: Heide Preuß, Tel. (02306) 53708

Bezirksverein der Kehlkopfoperierten Dortmund e.V. Präoperative Gespräche zum „Was kommt danach?“. Antragstellung auf Schwerbehinderung bei allen Versorgungsämtern. Monatliche Mitgliederversammlung mit

Geburtshilfe Informationsveranstaltung: „ Alles rund um die Geburt“ incl. Kreißsaalführung jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr. Treffpunkt: Panorama Café, 4. Etage Hauptgebäude. Keine Voranmeldung erforderlich. Infos zu Kursen vor und nach der Geburt erhalten Sie in unserer Elternschule, Tel. (0231) 1843 2327

Stillberatung Montags bis freitags von 11.30 – 13.00 Uhr und nach Vereinbarung. Sie erreichen die Beratung über das Still-Telefon im Tracheostomaversorgung Beratung und Schulung, Hilfsmittelver- Säuglingszimmer (0231) 1843-23 33 sorgung und Tracheostomapflege für Halsatmer. Wenden Sie sich an die Station G5, Stillcafé Dienstags von 14:00–16:00 Uhr in den Tel. (0231) 1843-2371 Räumen der Elternschule, St.-JohannesHospital, Hauptgebäude 3. Etage Stomasprechstunde Für alle stationären Patienten, denen vorübergehend oder dauerhaft ein künstlicher Darmausgang angelegt wurde, bietet das St.-Johannes-Hospital nach dem stationä-

Betreuung von Betroffenen und Angehörigen. Kontakt: Dagmar Schmidt, Tel./Fax (02303) 13 873

Selbsthilfegruppe Herzklappen Diese Patienten-Selbsthilfegruppe mit fachlicher Unterstützung der Herzchirurgie und Kardiologie trifft sich jeden Monat im St.-Johannes-Hospital. Infos: Barbara Streich, Tel. (0231) 486130

Selbsthilfegruppe vom Kreuzbund Trifft sich montags im St.-Elisabeth-Krankenhaus, 19:00 Uhr im Tagesraum 125 Ansprechpartner ist Herr Doll: Tel. (0231) 892459

Die Anonymen Alkoholiker Treffen: Marien Hospital, Mo, 19:00-22:00 Uhr im Seminarraum 1 Treffen: St.-Elisabeth-Krankenhaus, Do, 19:00 Uhr, Tagesraum 125

Deutsche ILCO e.V. Infos: Dortmunder Selbsthilfegruppe, der Deutschen ILCO e.V. Kontaktstelle K.I.S.S., Tel. (0231) 529097

Glaukom Büro e.V. Informationen bei Frau Kipp, Tel.: (0231) 97100034 oder www.glaukom-buero.de

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Aus den Einrichtungen Frisch aus dem Garten

Gelernt ist gelernt Die Tomate frisch vom Strauch gepflückt ist ein ganz besonderer Genuss. Die Damen im Josefinenstift blicken zu Recht mit Stolz auf die roten Früchte, die den Weg in den Garten säumen, haben sie doch selbst mit Hand angelegt, um sich und ihren Mitbewohnerinnen diese Freude zu verschaffen.

pflanzte Gemüse, Salatköpfe, Kohlraben den Kübeln in die Erde zu pflanzen. oder Tomaten beim Kochen von den Mitbewohnerinnen verarbeitet werden. Natürlich ist Gartenarbeit nicht jedermanns Sache. Wer zeitlebens StadtDer große Garten im Innenhof des mit- mensch war und nie damit in Berührung gekommen ist, der wird auch ten in der Innenstadt liegenden Altenheims bietet reichlich Platz für Be- kaum im Alter Freude daran finden, zum Wachsen und Gedeihen in den sinnung, Entspannung und Aktivitäten. Hier gibt es immer auch etwas tun. Beeten und Kübeln beizutragen. „Aber

Gartenarbeit ist ein Beschäftigungsangebot, bei dem manch eine der hochbetagten Damen auflebt. Es knüpft an Betätigungen aus vergangenen Tagen an, ruft Erinnerungen wach, aktiviert Ressourcen und mobilisiert Fähigkeiten, die den Bewohnerinnen im Josefinenstift kaum noch jemand zugetraut hätte. Natürlich geht alles nicht mehr so schnell von der Hand. Pausen gehören dazu, wenn der Spaß nicht vergehen soll. Doch wenn das Hochbeet neu eingesät oder junge Pflänzchen pikiert werden müssen, dann werden die Gehhilfen in der Ecke gestellt. Mit wachem Auge versorgen emsige Gärtnerinnen ihr Gemüse, ihre Gewürz- und Heilkräuter. Der Umgang mit Erde und Pflanzen, das Fühlen, Riechen und Schmecken ist Anregung für Körper und Geist. Wenn im Alter das Gedächtnis bei vielen nachlässt, dann rücken alte Gewohnheiten, die das Leben geprägt haben, in den Vordergrund. Daraus lassen sich Energien schöpfen, die zum Nutzen aller eingesetzt werden können. Der Erfolg der Mühe bestätigt sich, wenn selbst ange-

Fühlen, Riechen und Schmecken beim Umgang mit Erde und Pflanzen regt Körper und Geist an, es mobilisiert Lebenskräfte und erfüllt die Seniorinnen im Josefinenstift mit Lebensfreude

Barbara Buszewski organisiert die gärtnerischen Aktivitäten im Seniorenheim. Sie ist ausgebildete Landschaftsgärtnerin, die zur Ergotherapeutin umgeschult hat. Unter ihrer fachkompetenten Anleitung treffen sich abwechselnd je nach Vermögen und Bereitschaft verschiedene Bewohnerinnen aus dem Haus, um anstehende Aufgaben zu erledigen. Unterstützt werden die Damen von einem Zivildienstleistenden, den sie mit besonderer Freude mit ihrem Wissen belehren, wenn er zum Beispiel versucht, statt der Zwiebeln die krautigen Teile der verblühten Osterglocken aus

Menschen, in deren Biografie das Gärtnern eine Rolle gespielt hat, finden hier Gelegenheit, an Lebenserfahrungen anzuknüpfen und sich auch im hohen Alter noch sinnvoll und erfolgreich zu betätigen“, erklärt Dorothee Peter, die Leiterin des Sozialen Dienstes. „Da wird gegraben und geharkt und aufgepasst, dass alles seine Ordnung hat. Natürlich wird dann auch schon mal eine Möhre gezogen, an der Schürze abgewischt und gleich in den Mund gesteckt. Wenn Kräuter oder Gemüse aus dem Eigenanbau auf den Tisch kommen, sind dann alle Beteiligten ganz stolz.“

St. Josefinenstift


Spaß und Rätsel Für Zwischendurch ...

Neulich

bunte Seite Lachhaft! in der

St.-Johannes-Gesellschaft Diesmal zum Thema „Physiotherapie“

Blindenhund „Lesen Sie mal die Zahlen da vor! „Welche Zahlen? „Na, die an der Tafel da. „Welche Tafel? „Die an der Wand haengt! „Welche Wand? „Mein Herr, Sie brauchen keine Brille, Sie brauchen einen Blindenhund. „Was soll ich denn mit einem blinden Hund?...

Psychiatrie „Herr Doktor lassen Sie mich heimgehen. Ich bin jetzt schon zehn Jahre auf der Psychiatrie.“ - „Seien Sie nicht so ungeduldig und nehmen Sie sich ein Beispiel an mir. Ich bin schon dreißig Jahre hier und beschwere mich überhaupt nicht.“

Für Profis Eine bescheidene Frage Wie steigt man am besten mit dem Rollator aus dem Bus?

Lösung: rückwärts

Die

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Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Geschäftsführer Dipl. Betriebswirt Günther Nierhoff Tel. (0231) 1843 - 2256 www.st-johannes.de

Johannesstraße 9-17, 44137 Dortmund Tel. (0231) 1843-0, Fax (0231) 1843-2207 www.joho-dortmund.de

Johannesstr. 9-17, 44137 Dortmund Tel. (0231) 1843-2130, Fax (0231) 1843-2131 www.ambulanzzentrum-dortmund.de

Klinik für Augenheilkunde Prof. Dr. Markus Kohlhaas Sekretariat (Frau Blumenthal) - 2241 Sekretariat Fax - 2508 LASIK Hotline 0800-5273767 Ambulanz - 2292 Ambulanz Fax - 2293 augenklinik@joho-dortmund.de Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin Prof. Dr. Michael Sydow Sekretariat (Frau Aldenhövel) Sekretariat Fax Prämedikation Operative Intensivmedizin aldenhoevel@joho-dortmund.de Klinik für Chirurgie Prof. Dr. med Ulrich Bolder Sekretariat (Frau Mücke) Sekretariat Fax Zentrale Notaufnahme ulrich.bolder@joho-dortmund.de muecke@joho-dortmund.de

- 2247 - 2509 - 2652 - 2409

- 2272 - 2622 - 2277

Katholische Seelsorge St.-Johannes-Hospital: Pastor Thomas Müller, Tel. (0231) 1843 - 2388 Marien Hospital: Gemeindereferent Dieter Fender, Tel. (0231) 7750-8324

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Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe PD Dr. Georg Kunz Vorzimmer (Frau Dulovic) - 2279 Vorzimmer Fax - 14 58 84 Gynäkologie Sekretariat - 2280 Kreißsaal - 2282 Elternschule - 2327 Brustsprechstunde - 2279 Urogynäkologie / Deszensuschirurgie - 2280 Risikoschwangerschaftssprechstunde - 2282 georg.kunz@joho-dortmund.de Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Dr. Horst Luckhaupt Sekretariat (Frau Hayn) - 2242 Sekretariat Fax - 2510 hayn@joho-dortmund.de Ambulanz: mo – fr nach Voranmeldung -2361

Intensivpflegeeinheit walterbusch@joho-dortmund.de ruth.strathaus@joho-dortmund.de Ambulanz: Sekretariat Fax

- 2757

- 2560 - 2490

Vorstationäre Diagnostik Josefhaus Anmeldung - 2873/2874 Fax - 2894/2895 maatz@joho-dortmund.de Klinik für Innere Medizin I Prof. Dr. Hubertus Heuer (Kardiologie, Nephrologie, Intensivmedizin) Sekretariat (Frau Reinhardt) - 2210 Fax - 2435 Kardiologie Sekretariat - 2616 Dialyse - 2266 Zentrale Notaufnahme - 2277 heuer@joho-dortmund.de Klinik für Innere Medizin II Dr. Hermann-Josef Pielken (Allgemein Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämatologie/ Onkologie, Palliativmedizin) Vorzimmer (Frau Schlieck) - 2438 Geschäftszimmer (Anmeldung stationäre Aufnahme) - 2413 Fax - 2451 Gastroenterologie - 2202 Labor (Sekretariat) - 2304 Onkologische Ambulanz - 2464 Palliativstation (Station V4) - 2734 pielken@joho-dortmund.de schlieck@joho-dortmund.de

Klinik für Herz-, Thorax-, Gefäßchirurgie Prof. Dr. Gerhard Walterbusch Sekretariat (Frau Strathaus) - 2299 Sekretariat Fax - 2445

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Professor Dr. Karl Schürmann Sekretariat (Frau Tiemann) - 2285 Sekretariat Fax - 2853 karl.schuermann@joho-dortmund.de tiemann@joho-dortmund.de

Evangelische Seelsorge St.-Elisabeth Krankenhaus: Pastor Rainer Richter, Tel. (0231) 2892-221 St.-Johannes-Hospital: Pfarrer Olaf Kaiser,

Pfarrerin Diana Klöpper, Pfarrer Ralf Wieschhoff, Tel. (0231) 1843-2496 Marien Hospital: Pfarrer Raimund Dreger, Tel. (0231) 7750-8871


Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Gablonzstr. 9, 44225 Dortmund Tel. (0231) 7750-0 Fax (0231) 7750-8300 www.marien-hospital-dortmund.de Verwaltungsleitung: Herr Hans-Werner Gräber

-8281

Klinik für Innere Medizin/Diabetologie Chefarzt Dr. Klemens M. Sondern Sekretariat (Frau Weckermann) - 8120 Sekretariat Fax - 8140 jutta.weckermann@marien-hospital- dortmund.de Diabetische Fußambulanz - 8141 Anmeldung zur Aufnahme, Ambulanz -8124

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Chefarzt Dr. Harald Krauß Sekretariat (Frau Müller) - 8400 Sekretariat Fax - 8402 mueller@marien-hospitaldortmund.de Anmeldung zur Aufnahme Sekretariat (Frau Szalaga) - 8383 Psych. Institutsambulanz Dr. P. Wallenfels, Dr. G. Schindler, Frau K. Wenning Sekretariat (Frau Neumärker) - 8393 Sekretariat Fax - 8371

Kurler Str. 130, 44319 Dortmund Tel. (0231) 2892-0 Fax (0231) 2892-147 www.elisabeth-dortmund.de Verwaltungsleitung: Herr Wilhelm Eull eull@elisabeth-dortmund.de

Klinik für Innere Medizin/Geriatrie Kommissarischer Chefarzt Dr. Johannes Wunderlich johannes.wunderlich@elisabeth-dortmund.de Sekretariat (Frau Schwabe) - 241 Sekretariat Fax - 245 Hotline Geriatrie, Mo-Fr 9-11 h (0231) 2892345

-200

St.-Elisabeth-Altenpflege Kurler Str. 130, 44319 Dortmund Tel. (0231) 2892-0 Fax (0231) 2892-147

Leitung: Herr Wilhelm Eull eull@elisabeth-dortmund.de Heimverwaltung (Frau Rüping) www.elisabeth-dortmund.de

Eisenmarkt 2–6, 44137 Dortmund Tel. (0231) 18201-0 Fax (0231) 18201-1111

Verwaltungsleitung: Anni Kern info@christinenstift.de www.christinenstift.de

-200 - 208

- 1022

St. Josefinenstift Ostwall 8-10, 44135 Dortmund Tel. (0231) 55 69 05-0 Fax (0231) 55 69 05-155

Heimleitung: Regina Misiok-Fisch Tel. (0231) 55 69 05-110 www.josefinenstift-dortmund.de

Brücherhofstr. 200, 44265 Dortmund Tel. (0231) 9460600 Fax (0231) 946060260

Leitung: Friedhelm Evermann information@jugendhilfe-elisabeth.de www.jugendhilfe-elisabeth.de

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