Johannes im DIALOG - Ausgabe 12

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Nr. 12 / Winter 2008 Zeitschrift f端r Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH

Johannes im

DIALOG Elternschule Die hohe Kunst, eine Familie zu gr端nden

Ferner lesen Sie in dieser Ausgabe Herzinfarkt: Schnelle Hilfe Chest Pain Unit Nur ein Beinbruch? - Kranksein im Alter Kinderschutz beginnt mit der Geburt Dementia Care Mapping

Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital, Marien Hospital, Christinenstift, St.-Elisabeth-Krankenhaus, St.-Elisabeth-Altenpflege, Jugendhilfe St. Elisabeth, St. Josefinenstift, Ambulantes OP-Zentrum am St.-Johannes-Hospital

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Momentaufnahme

Räume der Besinnung Die Kapellen in den Einrichtungen der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft laden zur Besinnung. Sie bieten einen ruhigen Ort inmitten der oft regen Betriebsamkeit. Über das körperliche Wohlbefinden hinaus können Patienten, ihre Angehörigen aber auch unsere Mitarbeiter hier Kraft für die Seele schöpfen.

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Editorial und Inhalt

Herzlich

Willkommen liebe

Leser

Liebe Leserin, lieber Leser,

Altenpflegeeinrichtungen. Wir unterstützen und begleiten das ehrenam­t­liche jeder dritte Bundesbürger engagiert Engagement. Wir bieten Fortbildung und Supervision. Mitte Dezember werden wir sich ehrenamtlich. Der freiwillige Einsatz für das Gemeinwohl kann gar bei einem gemeinsamen Abendessen allen Ehrenamtlichen unseren Dank und nicht hoch genug eingeschätzt werden. Im sozial-karitativen Bereich unsere Anerkennung für ihren selbst­ losen Beitrag ausdrücken. reicht die Tradition der ehrenamt­ lichen Tätigkeit bis in das 18. Jahrhundert zurück, als mit den Armen­- Ein Beispiel für ein vorbildliches sozialsystemen die ersten Ursprünge für die ­karitatives Engagement ist auch der moderne Sozialarbeit gelegt wurden. Verein für „Aufsuchende medizinische Hilfe für wohnungslose Menschen in Dortmund“. Er organisiert medizinische Bis heute hat das Ehrenamt seine und pflegerische Hilfen für wohnungslose wichtige Funktion für soziale EinrichMenschen und bietet mobile Sprechstuntungen nicht eingebüßt. Das zeigen den an. Bei Krankheit werden Betroffene insbesondere die vielen engagierten Menschen, die in der Kath. St.-Johan- unbürokratisch und schnell an Ärzte oder Krankenhäuser vermittelt. Die Kath. nes-Gesellschaft ihre Zeit für den St.-­J­ohan­nes­-Gesellschaft hat die Arbeit freiwilligen Dienst am Mitmenschen des Vereins in 2008 mit Spendengeldern einsetzen. Sie bilden eine wichtige Säule für die Arbeit unserer Einrichtun- in Höhe von 6500 Euro unterstützt. gen und sind eine un­verzichtbare Ihr Günther Nierhoff (Geschäftsführer) Stütze für menschliches Miteinander und fürsorgliche Hilfeleistung. Bei uns gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement. Das Spektrum reicht von unseren Grünen Damen in den Krankenhäusern über die Hausaufgabenhilfe in der Jugendarbeit bis hin zum Besuch und Begleitung der Senioren in den

Inhalt

Elternschule

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Schnelle Hilfe bei Herzinfarkt Chest Pain Unit

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Aktuelles aus der Medizin

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Gesundheitsversorgung im Alter – Interview mit Chefarzt Dr. Wunderlich Kinderschutz in der Geburtsklinik

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Seelsorge: Segnen und Salben – Spiritualität im öffentlichen Raum

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12 Dementia Care Mapping – Qualitätssicherung in der Altenpflege Johannes News

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Erste Hilfe bei technischen Störungen 14 25 Jahre Herzchirurgie in Dortmund

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Bunte Seite

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Impressum: Johannes im DIALOG Nr. 12 / Winter 2008, 3. Jahrgang, Nachdruck und Vervielfältigung von Artikeln (auch auszugsweise) ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Herausgeber gestattet. Herausgeber: Kath. St.-Johannes-Gesellschaft gGmbH, Johannesstraße 9-17, 44137 Dortmund, www.st-johannes.de; Redaktionsrat: Hille Ahuis, Dr. Jens Arlinghaus, Houria Bouhalhal, Dr. Holger Böhm, Dr. Jan Bucher, Friedhelm Evermann, Dr. Volker Hagen, Dr. Gerhard Keim, Rainer Richter, Michael Rieks, Frank Scheele, Dr. Hans-Joachim Schneider, Birgit Stahnke, Peter Stein, Christian Straub, Dr. Joachim Weber-Albers, Beate Winterberg, Thomas Wirriger; v.i.S.d.P.: Hille Ahuis, Redaktion und Text: Dr. Holger Böhm, Dortmund, www.skriptstudio.de; Gestaltung: Hilbig | Strübbe Partner, Waltrop, Büro für Design und Kommunikation, Frank Scheele, Katrin Graul, www.hilbig-struebbe-partner.de; Titelfoto: Gerhard P. Müller (GPM), Dortmund, www.dortmund-bild.de; Illustration: Ari Plikat, Dortmund, www.ariplikat.de; Druck: Koffler+Kurz MedienManagement GmbH, Dortmund, www.kkmedien.de; Johannes im Dialog erscheint viermal im Jahr, nächste Ausgabe: Frühjahr 2009; Auflage: 10.000 Exemplare

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Reportage Elternschule

Die

hohe

Kunst der

„Wenn ein Kind geboren wird, beginnt für die Eltern ein neuer Lebensabschnitt, wie er spannender und aufregender kaum sein kann“, meint PD Dr. Georg Kunz, der Chefarzt der Geburtshilfe am Kath. St.-Johannes-Hospital. Er zitiert dann gerne Hermann Hesse: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“

Doch die Geburt bringt nicht nur etwas Wunderbares, sondern beschert den Eltern zugleich eine große Aufgabe, die es zu bewältigen gilt. Geburtshilfe beschränkt sich ganz bewusst nicht nur

Elternschaft

darauf, die medizinische Versorgung von Mutter und Kind im Rahmen der Entbindung sicher zu stellen. Die Begleitung während der Schwangerschaft und die Nachsorge im Anschluss an die Geburt sind ebenso selbstverständliche Bestandteile einer umfassenden Betreuung für den Start in das Familienleben. Ein Kernbestandteil dieses Anliegens ist die Elternschule. Denn frei nach Wilhelm Busch gilt: „Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr“. Der Umgang mit einem Säugling will gelernt sein und die Elternschule vermittelt mit einem umfangreichen Kursangebot die Fähigkeiten und Kenntnisse, die Mutter und Vater vor, während und nach der Geburt benötigen.

tung gesucht. Daran waren einerseits die Hebammen beteiligt, die aus ihrer Sicht einbringen konnten, was für Erfordernisse erfüllt sein müssen. Andererseits ist externer Sachverstand für die Farbberatung hinzugezogen worden. Herausgekommen ist eine Gestaltung in Rottönen, die in der Fassade genauso aufgegriffen ist wie in den Innenräumen und bei den Einrichtungsgegenständen.

Die Geburtsvorbereitung bringt in der Regel den ersten Kontakt mit der Elternschule. Sie geht auf den Gynäkologen Grantley Dick-Read zurück, der bereits in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts einen Zusammenhang zwischen der Angst der Mutter vor der Entbindung und den tatsächlich empfundenen Schmerzen bei der Geburt Mit der Eröffnung neuer Räumlichkeiten erkannt hatte. Er versuchte als erster dieses Problem durch Aufklärung, Atemfür die Elternschule Anfang Dezember und Entspannungsübungen sowie die unterstreicht die Kath. St.-JohannesGesellschaft die Bedeutung, die diesem Unterstützung durch den Vater zu lösen. Angebt beigemessen wird. In einer neu Auf diese Weise werden die Schmerzen erworbenen Immobilie am Hohen Wall erträglich und die Geburt kann zu einem positiven Erlebnis für die Frau werden. steht jetzt die doppelte Fläche für das Kursangebot der Hebammen zur Verfügung. Es gibt einen großen Gymnas- Mit der Geburtsvorbereitung sollen tikraum, der auch für Vorträge genutzt darüber hinaus schon im Vorfeld das werden kann und über eine Küchenein- Selbstbewusstsein und die Komperichtung verfügt. Dazu kommt ein sepa- tenz der Eltern für den Umgang mit rater Besprechungsraum für geschützte ihrem Kind gestärkt werden. Auch Beratungsgespräche und - auch wichtig die Säuglingspflege ist ein wichtiges Thema. Bereits bei diesen Kursen lernen - ein Abstellraum für Kinderwagen. werdende Eltern andere Eltern kennen und es entstehen Kontakte, die über die Die Elternschule soll ein Ort zum Zeit einen intensiven Austausch von Wohlfühlen sein, deshalb wurde ein Erfahrungen ermöglichen. Die Angebote abgestimmtes Konzept für die Gestal-


Reportage

zur Geburtsvorbereitung berücksichtigen auch spezielle Bedürfnisse, zum Beispiel die Geburt eines zweiten oder dritten Kindes, oder den Informationsbedarf von werdenden Großeltern. Je nach Bedarf und Möglichkeiten können die Kursteilnehmer zwischen Intensiv- und Crash-Schulungen wählen. Etwa sechs bis acht Wochen nach der Geburt beginnt für die Mutter die Rückbildungsgymnastik. Bauch und Beckenboden dehnen und öffnen sich während der Schwangerschaft und der Geburt. Gezielte Entspannungs- und Rückbildungsübungen helfen nach der Entbindung bei der Regeneration der Muskulatur der Bauchdecke und des Beckenbodens. Das ist nicht nur der Kosmetik wegen wichtig, sondern auch um Folgeproblemen wie Inkontinenz im Alter vorzubeugen. Im Mittelpunkt der Elternschule stehen natürlich auch die Kleinkinder, die sich hier geborgen und sicher fühlen sollen. Die Räume können kindgerecht auf 24 Grad beheizt werden, die Beleuchtung blendet auch beim Blick nach oben nicht und kann stufenlos geregelt werden. „Ein Kind mit Berührungen zu füttern, seine Haut und seinen Rücken zu nähren, ist ebenso wichtig, wie seinen Magen zu füllen“, hat der amerikanische Kinderarzt Frederick Leboyer gesagt, der als Vater der Babymassage gelten kann, die längst ihren festen Platz in der Säuglingspflege hat. Die Babymassage dient der sinnlichen Selbsterfahrung

des Kindes. Sie fördert das seelische und körperliche Wohlbefinden und stärkt die Lebenskraft. Kurse werden für Kinder vom zweiten bis zum sechsten Lebensmonat angeboten. Das Stillen ist heute ganz im Sinne aller Experten weltweit wieder ein wichtiges Thema geworden. Muttermilch ist jederzeit verfügbar und immer richtig temperiert. Das Immunsystem wird zum Schutz vor Allergien und Infektionen gestärkt. Beim Stillen entsteht ein intensiver Körperkontakt von Mutter und Kind. In der Stillberatung und im Stillcafe erfahren Mütter, wie sie ihr Kind erfolgreich stillen können. „Heute werden die Kinder zum Teil wieder ein bis zwei Jahre gestillt“, freut sich Schwester Annette, die mit ihren Kolleginnen die Kurse betreut. „Das gab es lange Zeit nicht“, fügt sie hinzu, „inzwischen wird es sogar von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen.“ Die Ernährung von Mutter und Kind spielt in den ersten Monaten ebenfalls eine große Rolle. Vorträge zur Ernährungsberatung sowie rund um den Haushalt, aber auch zu Gesundheits- und Erziehungsfragen runden das Programm der Elternschule ab. 1300 Kinder werden jedes Jahr im St.Johannes-Hospital geboren. Sie sollen einen guten Start ins Leben finden. Mit Geburtshilfe und Elternschule soll Müttern und Vätern der Weg zur Gründung einer Familie erleichtert werden.

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Gesundheit Chest-Pain-Unit

Schnelle

Hilfe

bei Plötzliche Schmerzen in der Brust das wird schon nicht so schlimm sein!? Oder ist es doch ein Herz­ infarkt? Zögern kann tödlich sein, nachprüfen ist immer besser. Zur schnellen Abklärung von unklaren Brustschmerzen verfügt das St.Johannes-Hospital seit 1. September über eine „Chest-Pain-Unit“.

Herzinfarkt

die ganz typischen Symptome und neigen eher dazu, erst einmal abzuwarten“, so ihre Erfahrung. Wer rechtzeitig kommt, hat je nach Aus­­ dehnung des geschädigten Gewebes, gute Aussichten einen Herzinfarkt zu überleben. Eine frühzeitige Therapie hilft, den Schaden zu begrenzen. Neben neuen EKG- und Ultraschall­ geräten steht das ganze Spektrum der diag­nostischen Verfahren der Klinik „Im Schnitt kommen pro Tag 25 internistische Patienten in die Zentrale von der Kernspintomographie über die Notaufnahme, von denen mindestens Herz­katheteruntersuchung bis hin zur die Hälfte in der Chest Pain Unit behan- Labordiagnostik zur Verfügung. Kom­pli­­ ka­tionen wie Herzrhythmus­störungen delt werden“, sagt Sybille Raith, die können unter stationären Bedingungen leitende Oberärztin der Abteilung. gleich behandelt werden. Auf standardisierten Behandlungs­ pfaden werden die Patienten unverzügAuf der kardiologischen Station sind lich den notwendigen diagnostischen zusätzliche Monitorbetten eingerichtet Unter­suchungen zugeführt, damit im Ernstfall schnell eine geeignete Therapie worden, wo bei Verdacht auf Herzinfarkt eine auto­ma­tische Überwachung der in die Wege geleitet werden kann. Patienten möglich ist. Wenn alle Befunde unauffällig sind, können die Patienten „Frauen nehmen die Warnzeichen auch schnell wieder entlassen werden. oft nicht ernst genug“ Immer noch zögern die Menschen oft zu lange, wenn sich Warnzeichen bemerkbar machen. Von den 300.000 Patienten mit Herzinfarkt pro Jahr in Deutschland erreichen nur gut die Hälfte das Krankenhaus. „Der Anteil der tatsächlich Betroffenen in der Chest Pain Unit liegt bei zehn bis zwanzig Prozent“, meint die Internistin Raith. „Dabei steigt der Anteil der Frauen und gerade Frauen sind es, die häufig erst sehr spät zur Unter­ suchung kommen. Sie haben oft nicht

„Manche Menschen zögern auch deshalb“; so die Oberärztin, „weil sie vor der Diagnose und deren Konsequenzen Angst haben. Viele Verdrängen das Problem und kommen dann wirklich erst, wenn es schon fast zu spät ist. Das ist besonders schlimm bei jungen Leuten.“ Während ältere Herzinfarktpatienten vermehrt Risikofaktoren wie Gefäß­ver­ kalkung, Zuckerkrankheit oder Bluthochdruck zeigen, die mit zuneh­­men­­dem Alter eine immer größere Rolle spielen, sind die jungen Betroffen, die zum Teil gerade 40 Jahre alt sind, in sehr vielen Fällen Raucher. „Bei Verdacht auf Herzinfarkt besteht ein Notfall“, betont Sybille Raith. „Dann sollte sofort der Notarzt gerufen werden. Bei unklaren Brustschmerzen sollen die Betroffenen zu uns in die Zentrale Notaufnahme kommen, auch wenn die Beschwerden noch so gering oder nur vorübergehend sind. Für uns gilt immer der Leitsatz: Vorsicht ist gut, Kontrolle ist besser.“ Bei akuten Brust­ schmerzen kann ein Herzinfarkt vorliegen. Die schnelle Abklärung in einer Chest Pain Unit entscheidet über Leben und Tod – Sybille Raith, leitende Oberärztin der Notaufnahme (Foto: H. Böhm)


Fokus Gesundheit Kurzgefasst

Aktuelles

aus der

Dekubitus

Weniger Druckgeschwüre Die Häufigkeit von Druckgeschwüren (Dekubitus) hat bei PflegeheimBewohnern und Klinikpatienten in Deutschland 2008 weiter deutlich abgenommen. Dies geht aus der jährlichen Erhebung von Pflegewissenschaftlern der Charité in Berlin hervor. Nils Lahmann, der Koordinator der Studie, sieht das Ergebnis als großen Fortschritt: „Seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2000 haben wir dieses Problem an über 60.000 Bewohnern und Patienten analysiert. Obwohl die Zahl der potentiell gefährdeten Menschen gleich geblieben ist, sank der Anteil der tatsächlich an einem Druckgeschwür Erkrankten um die Hälfte“, erklärt er. Arzneimittelsicherheit

Sicher mit Kennziffern Die Anzahl der sichergestellten Fälschungen bei Medikamenten hat sich innerhalb von nur zwei Jahren vervielfacht, teilt die Dt. Ges. f. Innere Medizin mit. Ein Großteil der Plagiate werde illegal im Internet vertrieben. Im rechtmäßigen Handel tauchten Falschpräparate dagegen bisher nur selten auf. Um die legalen Vertriebswege gegen Fälschungen zu sichern, will der Europäische Pharmaindustrieverband nach und nach alle in Europa gehandelten verschreibungspflichtigen Arzneimittel einheitlich kodieren. Beim Verkauf in der

Medizin

Apotheke werden die Angaben auf der Packung dann gescannt und mit einer Datenbank abgeglichen. Im nächsten Jahr soll ein entsprechendes System in Deutschland getestet werden. Blutkonserven

Motivation zur Spende Immer mehr anspruchsvolle Operationen führen zu einem steigenden Bedarf an Spenderblut. Die Folge ist ein Mangel an Blutkonserven, dem durch eine Steigerung der Spende­ bereitschaft in der Bevölkerung begegnet werden muss. Italienische Forscher haben untersucht, welche Motive die Menschen zur Blutspende bewegen. Vor dem Hintergrund einer entsprechenden gesetzlichen Regelung in Italien haben sie herausgefunden: Wer einen Anspruch auf Freizeitausgleich für die Blutspende erwirbt, spendet durchschnittlich rund 30 Prozent häufiger. Dennoch erfolgen die meisten Blutspenden außerhalb der Arbeitszeit an Samstagen. Den Grund sehen die Forscher u.a. in einer rein altruistische Motivation vieler Spender, die keine Gegenleistung für ihre gute Tat verlangen. Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt auch die gesellschaftliche Anerkennung. Die Spendebereitschaft lässt sich durch symbolische Auszeichnungen spürbar steigern, besonders wenn die Ehrung in der Öffentlichkeit erfolgt.

Blutspende ist wichtig - Laborleiter Dr. Hans-Joachim Bauch

Herzinfarkt

Chest-Pain-Unit Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen einer raschen Erkennung eines Herzinfarktes und der darauf folgenden effektiven Behandlung: Schnellig­ keit hilft Leben retten. Prof. Dr. Dr. Gerd Heusch erklärte zum Auftakt der Herbsttagung der Dt. Ges. f. Kardiologie auf den Punkt: „Unser erklärtes Ziel ist eine immer bessere Akutversorgung von Herzinfarkt-Patienten, und hier haben so genannte Chest Pain Units einen zentralen Stellenwert.“ Der Tagungs­präsident stellte heraus: „Bisherige Daten aus Deutschland, den USA und England belegen, dass die Organisationsmodelle einer Chest-PainUnit neben einer deutlichen Verringerung der Herzinfarkt-Sterblichkeit auch zu einer Verkürzung der durchschnittlichen Liegedauer und einer Kostenreduktion durch optimale Diagnose und Therapie führen.“

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Interview Gesundheitsversorgung im Alter

Nur

ein

Beinbruch?

Mit der Berufung von Dr. Johannes Wunderlich setzt die Kath. St.Johan­nes-Gesellschaft am Krankenhaus St.-Elisabeth in Kurl konsequent einen Prozess der schwerpunkt­ mäßigen Ausrich­tung auf geriatrische Patien­ten um. „Johannes im Dialog“Redakteur Dr. Holger Böhm sprach mit dem neuen Chefarzt über seine künftige Arbeit.

war der geriatrische Patient eher noch eine Ausnahme. Inzwischen haben wir 80 bis 90 Prozent geriatrische Patienten, insofern hat sich im letzten halben Jahr schon viel verändert. Ich lege aber Wert darauf, dass wir für einweisende Hausärzte nach wie vor den internistischen Versorgungsauftrag wahrnehmen wollen. Die klassischen internistischen Leistungen bleiben erhalten. Dennoch soll dieses Krankenhaus in Zukunft ein geriatrischer Schwerpunkt sein. Böhm: Was kennzeichnet einen geriatri­schen Patienten?

ist. Anderseits gibt es 60-Jährige, die sind lebens­­be­drohlich krank, weil sie ihr Leben lang geraucht oder getrunken haben, eine Herzschwäche haben oder an Bluthochdruck oder Diabetes leiden. Kurz, sie haben eine Kombination der verbreiteten Wohlstandserkrankungen und müssen nach einem Sturz schon mit 60 Jahren in einer Geriatrie versorgt werden. Böhm: Also kommt ein älterer Diabe­ tiker mit Herzinfarkt am besten gleich zu Ihnen?

Wunderlich: Auch ein multimorbider Wunderlich: Wir betreuen im Rahmen Patient muss nach einem Herzinfarkt der Geriatrie so genannte multimorbide zunächst einmal vom Kardiologen behandelt werden. Erst nach der Akut­ Patienten, also Menschen, die unter vielerlei Erkrankungen leiden. Sie sind versorgung zum Beispiel durch eine Herzkatheterbehandlung kommt er bei zum Beispiel zuckerkrank, haben Bedarf in die Geriatrie. Das Problem ist Bluthochdruck, leiden zugleich unter nämlich oft, dass es diesen Patienten, die Parkinson oder an einer Demenz und „nur“ einen Herzinfarkt haben, nach einem kommen jetzt ins Krankenhaus, weil sie Geriatrische Patienten sind Menschen, bei denen solchen Ereignis in Bezug auf ihre vielen einen Oberschenkelhalsbruch erlitten zum Beispiel im Rahmen der Behandlung von anderen Er­krank­ungen erst so richtig haben oder einen bauchchirurgischen Sturzfolgen plötzlich alle anderen vorhandenen schlecht geht. Ein Mensch mit einem Eingriff benötigen. Erkrankungen zu akuten Problemen führen – beginnenden geistigen Defizit kann durch Chefarzt Dr. Johannes Wunderlich eine noch so harmlose Operation oder Böhm: Das Alter ist also nicht das auch allein durch den erzwungenen entscheidende Kriterium? Umgebungswechsel akut verwirrt werden. Böhm: Wo steht das St.-ElisabethWunderlich: Früher gab es einmal eine Krankenhaus heute? Böhm: Im Krankenhaus wird der pauschale Festlegung auf Menschen über 65 Jahre. Aber es gibt viele ältere Patient krank? Wunderlich: Dieses Krankenhaus vollzieht einen Umwidmungsprozess von Menschen, die ausgesprochen fit sind. Wunderlich: Das müssen Sie sich wie Der 80-jährige, vormals gesunde einem vormals internistischen Grund­ einen Schwelbrand vorstellen, der aber Mensch, der sich ein Bein bricht, den versorgungskrankenhaus zu einer noch nirgendwo richtig ausgebrochen geriatrisch spezialisierten Fachabteilung. würde man nicht in einer Geriatrie Als ich mich im Frühjahr hier vorstellte, behandeln, nur weil er älter als 65 Jahre ist. Der Patient ist in vielerlei Hinsicht


Interview

grenzwertig. Er hat einen Blutzucker, der gerade eben noch gut eingestellt ist. Sein Blutdruck ist auch nicht optimal. Mit seiner Schüttellähmung kommt so gerade eben medikamentös hin. Zu Hause scheint alles in Ordnung zu sein, jeder denkt, der Patient sei gesund. Und dann kommt eine Kleinigkeit, ein Sturz oder eine Lungenentzündung, und plötzlich läuft das ganze System aus dem Ruder. Der Patient wird verwirrt, er wird bettlägerig, liegt sich vielleicht durch oder er bekommt eine Lungenentzündung. Jetzt zeigt sich, dass der Mensch, dem es vormals vermeintlich gut ging, tatsächlich keineswegs gesund war. Durch ein vergleichsweise harmloses Ereignis ist aus ihm ein schwerkranker Patient geworden, der weder auf einer normalen Station noch in einer Anschluss-RehabilitationsBehandlung zurecht kommt. Auf solche Fälle ist die Geriatrie eingerichtet. Böhm: Was machen Sie besser? Wunderlich: Ich will nicht behaupten, etwas besser zu machen, aber ich habe mehr und andere Möglichkeiten. In der Geriatrie gibt es einen besseren Pflegeschlüssel als in anderen Fachdisziplinen. Wir haben mehr Krankengymnasten, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden zur Verfügung. Unsere Pflegeteam hat eine geriatrische Fachausbildung. Unsere Patienten bleiben im Durchschnitt zwei bis drei Wochen, in denen wir uns mit Ruhe und ganzheitlichem Ansatz den individuellen Problemen widmen können.

Wir haben es oft mit Patienten zu tun, die nie wieder richtig gesund werden. Das sich chronisch kranke Menschen, bei denen es darum geht, sie so einzu­ stellen, dass sie bei guter Lebens­qualität bestmöglich mit ihren vielen Krank­ heiten zurecht kommen. Böhm: Das Ziel ist es, die Alltags­ kompetenz wieder herzustellen? Wunderlich: Das wäre toll. Zum Beispiel nach einem Schlaganfall, der so heißt, weil er die Leute schlagartig trifft und wie einen Baum fällen kann. Die Folge kann eine halbseitige Lähmung sein, oft kommt eine Sprachstörung hinzu, viel­leicht ent­­wickelt sich auch eine schwere Depression. Dann versuche ich, die Menschen möglichst wieder in ihre häus­liche Umgebung zu integrieren. Zwei Wochen reichen da oft nicht aus. Seit September können wir diesen Patienten mit unserer Tagesklinik gewissermaßen einen AirbagÜbergang zwischen vollstationärer Behandlung und Entlassung anbieten.

Für einen „soften“ Übergang von einer stationären geriatrischen Therapie zurück nach Hause bietet sich dieTagesklinik an.

übersehe, dass der Patient im vierten Stock wohnt. Wie soll der alleine zum Einkaufen wieder runter kommen? Böhm: Beim Übergang kann die Tagesklinik helfen?

Wunderlich: Für einen „soften“ Übergang nach Hause bietet sich die Tagesklinik an. Der Patient bleibt mein Patient. Er bekommt hier „Vollpension“, ärztliche Behandlung, Krankengymnastik und Böhm: Nach der Entlassung gehen die Ergotherapie, aber er ist nachts zu Probleme oft erst richtig los? Hause. Er schläft in seinem Bett, er guckt sein Fernsehprogramm, er hat am Wunderlich: Es ist weitaus schwieriger, Wochenende frei, wenn im Krankenhaus einen Patienten vernünftig zu entlasnaturgemäß wenig Therapien laufen. sen, als ihn aufzunehmen. Wichtig Das ist für den Patienten von Vorteil. Er dabei ist die Überleitungsfachkraft, die kann testen, ob er zu Hause zurecht frühzeitig klärt, wie der Patient häuslich kommt oder doch des Nachts Probleme versorgt ist. Ich habe das Ziel verfehlt, hat. Ich habe die Möglichkeit, den wenn ich einen Schlaganfallpatienten Patienten noch ein bisschen unter hier trainiert habe, mich vermeintlich Kontrolle zu halten und er hat trotzdem um alles gekümmert habe und dann das Gefühl, zu Hause zu sein.

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Blickpunkt Starthilfe für Risikofamilien

Kinderschutz beginnt der mit Geburt Eltern freuen sich, wenn ihre Kinder auf die Welt kommen, und wollen ihnen einen sorgenfreien Start ins Leben bieten. Doch nicht immer gelingt dies. Manchmal sind die Proble­me schon vor der Geburt so groß, dass die Mutter kaum in der Lage sein wird, das Kind ohne Hilfe richtig zu versorgen.

Eindruck gewinnen, Alkoholmissbrauch, Drogenkonsum, Psychosen oder gravierende Mängel bei der Hygiene gefährden nach der Geburt eine sichere Versorgung des Kindes, muss kurzfristig Hilfe in die Wege geleitet werden.

„Wir haben Ansprechpartner beim Jugendamt, die aber außerhalb der Dienstzeit nicht erreichbar sind“, „Der Gesetzgeber hat neue Regelungen schildert sie das Problem. „Es gibt zwar festgelegt, mit denen alle Personen und eine Notfallnummer, aber darüber ist kurz­fristige Hilfe oft nicht zu haben.“ Institutionen, denen Kinder von der Geburtsklinik über den Kindergarten bis Das soll in Zukunft anders werden. Anfang 2009 wird es, so Evermann, hin zur Schule begegnen, in die Pflicht einen Runden Tisch geben, an dem sich genommen werden, sich aktiv für den Vertreter des Jugendamtes und des Kinderschutz zu engagieren“, erklärt Gesundheitsamtes mit den Dortmunder Friedhelm Evermann, der Leiter der Jugendhilfe St. Elisabeth in Niederhofen. Geburtskliniken zusammensetzen, um „Es geht darum, mögliche Risiken für die die Zusammenarbeit verbessern. „Es hakt immer an den gleichen Stellen“, Kinder frühzeitig zu erkennen, um den klagt die Oberärztin. „Es muss darum betroffenen Familien Hilfe und gehen, die Abläufe zu optimieren. Uns Unterstützung anbieten zu können. Damit dies besser als in der Vergangen- ist es wichtig, der Behörde gegenüber die Schwierigkeiten auf der Station heit funktioniert, sollen Netzwerke schildern zu können und zu wissen, etabliert werden, um einen intensiven welche Hilfen wir erwarten können.“ Austausch zwischen Kinderbetreuern, Jugendamt und Helfersystemen zu Bei Bedarf soll schnell Hilfe ermöglichen, wie dies z.B. im Bereich angeboten werden Schule und Jugendhilfe vereinbart ist.“ Oberärztin Sabine Peters steht mit ihren Kolleginnen und Kollegen auf der geburtshilflichen Station am St.-Johannes-Hospital immer wieder vor dem Problem, im Bedarfsfall schnell handeln zu müssen, aber oft nicht zu wissen wie. Die Mütter sind nie sehr lange in ihrer Obhut. Wenn sie in dieser Zeit den

Der Leiter der Jugendhilfe St. Elisabeth im Gespräch mit der leitenden Oberärztin der Geburtshilfe, Sabine Peters, über Möglichkeiten des Kinderschutzes direkt nach der Geburt (Foto: H. Böhm)

Situation gezielt einzugehen und gegebenenfalls weitere Hilfeleistungen einzuleiten. Es entsteht ein Zeitpuffer, der es erlaubt, über die Frist der Ent­bindung hinaus einen Kontakt der Familie zu den Helfersystemen aufrecht zu erhalten. „Dabei ist es immer entscheidend, Lösungen im Einvernehmen mit den Eltern zu finden“, betont Evermann. Denn in der Regel kennen die Eltern ihre Defizite und sind froh, wenn ihnen Unterstützung angeboten wird.

„In der Klinik haben wir über das Angebot der freiwilligen HebammenEin erster Schritt in die richtige nachsorge hinaus, auf die jede Frau Richtung ist nach Meinung des Jugendhilfeleiters das Starthilfeprojekt, einen Anspruch hat, keine Möglich­ dass derzeit in Dortmund erprobt wird. keiten, einem gefähr­deten Kind zu helfen. Das ist oft sehr bedrückend. Vom Gesundheitsamt beauftragte Deshalb unterstützen wir jede Hebammen führen eine verbindliche Anstrengung, die zum Schutz des Nachsorge durch. Damit wird es Kindes beiträgt“, sagt Sabine Peters. möglich, auf die jeweilige familiäre


Seelsorge Segnen und Salben

Spiritualität im

öffentlichen

Spiritualität ist etwas Intimes, Privates. Ist sie im Kranken­ zimmer möglich? Die Pfarrerin Diana Klöpper meint: „Ja. Aber es ist eine große Herausforderung für den Seelsorger, am Krankenbett einen geschützten Raum zu schaffen, in dem Einflüsse von außen nicht dominieren.“

Gottes nicht nur durch das Wort vermittelt, sondern auch sinnlich erfahrbar wird“, betont sie. Sie will so eine zusätzliche Dimension erschließen, in der das Besondere der Seelsorge zum Ausdruck kommt. „Ressourcen- und lösungsorientierte Arbeit ist gut, um den Kranken praktisch und tatsächlich zu helfen“, sagt sie. „Aber Seelsorge erschöpft sich nicht darin. Wir sehen den Patienten in Viele Menschen möchten beten, es fehlen Ihnen aber die Worte. Wenn die größerem Zusammenhang und sprechen den ganzheitlichen Aspekt evangelische Seelsorgerin des von Leib, Seele und Geist an. Wir St.-Johannes-Hospitals anbietet, gemeinsam zu beten, erfährt sie selten nehmen den Menschen an, wie er ist, eine Absage. „Ich versuche im Gebet zu und sehen in ihm das Ebenbild Gottes.“ bündeln und auf Schweres und Gutes Beim Gebet wird der Patient mit aus einem vorangegangen Gespräch einge­schlossen. Beim Segen wird ihm einzugehen. Das anschließende Vater etwas gegeben und bei der KrankenUnser gibt den Menschen die salbung wird ihm tatsächlich etwas Möglichkeit mitzusprechen.“ Gutes getan, in dem die Liebe Gottes Das Gebet ist oft eine gute Alternative spürbar wird. „Ich glaube aber nicht, dass das für alle Menschen gilt“, oder Ergänzung zum Gespräch, so die schränkt die Pfarrerin ein, „deshalb Erfahrung der Seelsorgerin. In den muss man da sehr behutsam sein. In vertrauten Texten liegt eine Kraft, die der evangelischen Kirche hat das den Patienten Sicherheit gibt. Viele Salben noch keine Tradition.“ kommen dadurch zur Ruhe. Die sinnliche Erfahrbarkeit ist für sie ein ganz wichtiger Aspekt von Spiritualität. Eine große Verantwortung sieht sie darin, dass es ihr gelingt, einen Darum möchte sie in ihrer Arbeit im Schutzraum im Krankenzimmer zu Krankenhaus verstärkt die auch in der schaffen. Sie benötigt dafür weder evangelischen Kirche stärker in den einen Paravent, noch bittet sie die Vordergrund tretenden Möglichkeiten des Segnens und des Salbens einsetzten. anderen Anwesenden, das Zimmer zu verlassen. Allein durch ihre Präsenz versucht die Seelsorgerin, eine „Damit wird über das Gespräch und das Gebet hinaus eine Berührungssitu- Abschirmung zu erreichen. „Manchmal gelingt dies“, sagt sie, „indem ich die ation geschaffen, in der die Liebe

Raum

Hände auf die Hände des Patienten oder der Patientin lege.“ Auf Mehrbettzimmern sei das eine Herausforderung, in der aber auch eine Chance liege. Trotz der Abgeschlossenheit bleibe die Situation offen und werde von den Bett­nachbarn wahrgenommen, die dann auch häufig daran Anteil nehmen können.

Das Gebet schließt den Patienten ein, beim Segen wird ihm etwas gegeben und bei der Krankensalbung wird ihm tatsächlich etwas Gutes getan – Seelsorgerin Diana Klöpper

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Aus den Einrichtungen Dementia Care Mapping

Qualitätssicherung in der Altenpflege Das Wohlbefinden hat vor allem bei demenziell veränderten Menschen oberste Priorität in der Altenpflege. Damit dieses Ziel in der alltäglichen Arbeit stets im Blick bleibt, bedarf es strukturierter Konzepte, die eine fortwährende Optimierung der individuellen Betreuung sicherstellen.

Minuten-Takt Aktivitätskategorien erfasst und bewertet. Auf diese Weise werden Bewohnerprofile erstellt, die analysiert und anschließend im gemein­ samen Gespräch mit dem Pflegeteam konstruktiv für Verbesserungen genutzt werden.

Was das bringt? Nun, da gab es zum Beispiel eine Heimbewohnerin, die sich mit ihren Nähsachen und ihren Fotoalben gut gerne allein beschäftigen konnte. Erst dem Mapper ist aufgefallen, dass diese Frau wegen ihrer unauffälligen und anspruchlosen Art sowenig Beachtung fand, dass im Laufe des Vormittags fast zwei Stunden lang niemand ein Wort mit ihr gewechselt hat. Die Mitarbeiter waren sehr betroffenen über ihre völlig unbeabsichtigte Unachtsamkeit und haben künftig sehr bewusst auf eine regelmäßige und herzliche Ansprache In den beiden innerstädtischen Alten­ geachtet. Der Erfolg war durchschlagend. pflegeheimen Josefinenstift und Die Bewohnerin lebte auf und strahlte Christinenstift wird sehr viel Wert jedes Mal, wenn sie angesprochen wurde. darauf gelegt, dass sich die betreuten Bewohner wirklich wohl fühlen. Damit Ja sie wurde so zugänglich, dass es möglich wurde, ihr jemand anderen zur die Pflege nicht zur Routine wird, hat man dort das „Dementia Care Mapping“ Gesellschaft an den Tisch zu setzen, was sie vorher nie gerne gesehen hatte. etabliert, eine Maßnahme, die syste­ matisch Optimierungsmöglichkeiten bei der individuellen Betreuung aufzeigt. Es sind oft Kleinigkeiten, die nicht nur dem Außenstehenden, sondern auch dem Pflegepersonal entgehen können, die aber Wohlbefinden und Selbstwertgefühl hilfsbedürftiger Menschen erheblich steigern. Unentdeckte Ressourcen, die in Aktivitäten umgesetzt werden könnten, bleiben ungenutzt. Kleine Veränderungen im Umgang oder vermiedene Unverträglichkeiten ver­ bessern die Lebensqualität deutlich.

Das Problem demenziell veränderter Menschen ist, dass sie ihre Wünsche und Bedürfnisse häufig nicht mehr ausdrücken können. Es geht deshalb vor allem darum, die Wahrnehmung aller an der Pflege und Betreuung beteiligten zu schärfen, damit bei aller gut gemeinten Betreuung das tatsächliche Befinden richtig eingeschätzt werden kann. „Die Erfahrungen mit dem Dementia Care Mapping sind sehr positiv“, betont Beate Winterberg, die Leiterin des Sozialdienstes am Christinenstift. „Wichtig ist, dass die Mapper gut geschult sind, um die Mitarbeiter richtig einzubinden.“ „Es geht uns um die Bewohner“, ergänzt Regina Misiok-Fisch, die Pflegedienstleiterin aus dem Josefinenstift. „Wir wollen nicht Mitarbeiter kontrollieren, sondern das Wohlbefinden der Bewohner verbessern. Und das haben die Mitarbeiter gut aufgenommen. Sie sind immer wieder überrascht, welche Kleinigkeiten Erfolg bringen, an die sie vorher überhaupt nie gedacht haben.“

Die Mitarbeiterin im Hinter­grund beobachtet

Für dieses Konzept sind insgesamt knapp ein Dutzend Mitarbeiter als „Mapper“ fortgebildet worden. Wie es der Name schon sagt, hat der Mapper die Aufgabe, Verhaltensweisen von Bewohnern zu katalogisieren. In vorgegebenen Tabellen werden im Fünf-

und protokolliert unauffällig das Befinden der Seniorinnen

St. Josefinenstift


Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Auf einen Blick

Terminkalender Nachtvorlesungen Immer um 19.30 Uhr im Amphi-Saal (Harenberg-City-Center) Bitte beachten sie die Ankündigungen in den Ruhrnachrichten Di 09.12. Augen unter Druck – Schwarzsehen beim Grünen Star Prof. Dr. Markus Kohlhaas

Dr. Rehborn übernimmt Vorsitz

Wechsel im Verwaltungsrat An der Spitze des Verwaltungsrates der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft hat es einen Wechsel gegeben. Dipl. Betriebswirt Franz Josef Klein hat nach knapp elf Jahren seinen Vorsitz abgegeben und schied als Mitglied des Verwaltungsrates - in Absprache mit dem Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung Propst Andreas Coersmeier - auf eigenen Wunsch aus. Der heute 70-Jährige, seit 1998 in der

Dr. Martin Rehborn, Probst Andreas Coersmeier, Franz Josef Klein, Günther Nierhoff

ehrenamtlichen Funktion als Vorsitzender des Verwaltungsrates, hat über ein Jahrzehnt lang mit großer Verbunden­ heit, Engagement und großem Erfolg die Geschicke der Gesellschaft begleitet. Dabei sei für ihn die wesentliche Auf­ gabe des Verwaltungsrates gewesen, Struk­turen zu schaffen und zu gestalten, die die Leistungsfähigkeit der Gesellschaft gut zum Tragen bringen. Neben den wirtschaftlichen und finanziellen Faktoren, seien aber auch die weichen Faktoren wie Pflegequalität, Freundlichkeit, Kommunikationsfähig-

Arzt-Patienten-Seminare keit sehr wichtig, um ein UnternehImmer um 17 Uhr im Konferenzraum 5, men erfolgreich zu führen, sagt der 1. Obergeschoß im St.-Johannes-Hospital ehemalige Personaldirektor der Signal Iduna: „Das christliche Menschenbild ist Mi 03.12. Sodbrennen und wie man es wieder los wird unser Markenzeichen. Die Orientierung Dr. Jörn-Eicke Scholle, Konferenzraum 2 am Leitbild prägt unseren Umgang mit Mi 10.12. Migräne und andere chronische Kopfschmerzen Patienten, mit Angehörigen, aber auch Dr. Chaled Fahimi im Wirken von Mensch zu Mensch innerhalb der Kliniken und AbteilunMi 17.12. Veneleiden – Eine Volkskrankheit gen der Gesellschaft“. Die Nachfolge Dr. Andreas Patzelt von Franz Josef Klein trat Dr. Martin Weitere Termine Rehborn an, der am 12. November Do 29.01. 17.30 Uhr – 19.00 Uhr , Kurler-Gesundheits-Treff 2008 seine erste Sitzung im Verwal „Wenn ich liege, geht es mir gut“ - Chronische Schmerzen tungsrat leitete. Dr. Martin Rehborn St.-Elisabeth-Krankenhaus ist Fachanwalt für Medizinrecht und Gründer der namhaften Sozietät Dr. Di 10.02. 18.00 Uhr , Veränderungen des Auges bei allgemeinen Rehborn mit Standorten in Berlin, Erkrankungen (OA Dr. P. Wölfelschneider) Klinik für Augenheilkunde St. Johannes Hospital, Panoramacafé Dortmund, Köln, Leipzig und München. Einem Lehrauftrag für GesundheitsSa, 07.03. 10.00 - 15 Uhr , 4. Patientinnenseminar zum Thema Brustkrebs, recht an der Universität zu Köln folgt im Katholischen Centrum, Propsteihof 10, 44137 Dortmund der Jurist seit einigen Jahren. Als Mitglied des Verwaltungsrates ist er der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund bereits seit 1998 verbunden. Zum anderen erbrachten die Tombola und die Kollekte bei der Einweihung der neuen Räumlichkeiten der Curavita Wohnungslose Menschen (Zentrum für Physio-, Ergo- und Spende übergeben Bewegungstherapie) am St.-ElisabethKrankenhaus in Kurl weitere 2000 Euro. Die Kath. St.-Johannes-Gesellschaft unterstützt den Verein „Aufsuchende medizinische Hilfe für wohnungslose Menschen in Dortmund“ mit insgesamt 6500 Euro. Gesammelt wurde zum einen anlässlich der gemeinsamen Präsen­ tation der Gesellschaft mit der WAZ auf dem Dortmunder Herbst, wo Besucher für die kostenfrei angebotene medi­ Geschäftsführer Günther Nierhoff übergab zinische Untersuchungen eine Gesamteine Spende von 6500 Euro summe von 4500 Euro spendeten.

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Aus den Einrichtungen Erste Hilfe bei technischen Störungen

Bewährt wie die Heinzelmännchen In einem Großbetrieb wie der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft muss alles reibungslos funktionieren. Patienten oder Altenheimbewohner bemerken in der Regel wenig davon, dass im Hintergrund rund 40 Mitarbeiter dafür sorgen, dass der Betrieb jederzeit wie am Schnürchen läuft. „Unsere Stammmannschaft ist die Feuer­wehr, auf die wir sofort zurück­ greifen können, wenn irgendwo Störungen auftreten“, sagt Michael Afhüppe, der Technische Leiter der Gesellschaft. Denn wenn Geräte oder andere technische Einrichtungen ausfallen, dann sind oft relativ kritische Bereiche wie beispielsweise die Intensiv­station oder die Operationssäle betroffen. „Da müssen wir schnell reagieren können“, betont der Diplom-Ingenieur, „Wir können zwar nicht jeden Schaden reparieren, aber wir können uns in jedem Fall erst einmal selbst behelfen.“ Im Krankenhausalltag geht es oft auch um weniger dramatische, aber dennoch sehr gewichtige Probleme: zum Beispiel das Patienten-Fernsehen. Von Seiten des TV-Herstellers gibt es für ganz Nord­rhein-Westfalen einen Servicetechniker. „Wenn wir darauf angewiesen wären, hätten wir Ausfallszeiten, die völlig inakzeptabel sind“, erklärt Afhüppe. Wenn samstags die Bundesliga läuft, ist ein technisch bedingter Ausfall der Übertragung für Dortmunder Patienten schlicht unzumutbar.

Wie gut seine Mannschaft arbeitet, wenn es darauf ankommt, hat der technische Leiter erst kürzlich durch eine unfrei­­­wil­ lige Übung bestätigt gefunden. Von den heftigen Niederschlägen, die am 26. Juli Überflutungen im Dortmunder Süden ausgelöst haben, war auch das Marien Hospital betroffen. Die im Kellergeschoss untergebrachte Abteilung für Physiotherapie sowie die Psychiatrische Ambulanz standen knöcheltief unter Wasser. Die Rufbereitschaft der technischen Mitarbeiter klappte trotz Wochenende tadellos. In Kürze war das Team der Handwerker zusammengetrommelt und übernahm die Schadensbegrenzung. Abpumpen, Aufräumen und Reinigung wurde durch das eigene Personal professionell bewältigt, so dass am Montag in den Abteilungen bereits wieder behelfs­mäßig gearbeitet werden konnte. „Das hat sehr gut geklappt“, betont Niels Arndt, der die Verantwortung für den technischen Betrieb des Marien Hospitals trägt. „Sonst wäre sicherlich ein viel größerer Schaden entstanden.“ Wegen der Verwendung von Gipskartonwänden für den Innenausbau ist in den erst 2004 neu eingerichteten Bereichen dennoch ein nicht unerheblicher Schaden entstanden, der den Betrieb zwar kaum beeinträchtigt, jetzt aber behoben werden muss. „Diese Arbeiten werden komplett extern vergeben“, erklärt Afhüppe. Nach und nach muss bis zu einer Höhe von anderthalb Metern alles neu aufgebaut werden.

Im laufenden Betrieb ist das eine organisatorische Herausforderung, denn die Patientenversorgung soll natürlich soweit wie möglich unbeeinträchtigt bleiben. Auch das Arbeiten mit Fremd­ personal ist in einem Krankenhaus nicht ganz einfach. „Ein Krankenhaus ist keine Baustelle“, erklärt der technische Leiter. „Wir erwarten, dass die Handwerker sauber und vernünftig gekleidet sind und sich angemessen im Haus benehmen. Es kann nicht sein, dass man den Weg eines Trockenbauers komplett verfolgen kann, wenn er mit seiner staubigen Kleidung durch eine Abteilung geht.“


Beratungs- und Schulungsangebote Auf einen Blick

Infos

Selbsthilfegruppen

Patienten und Angehörige für

Frauenselbsthilfe nach Krebs Wir bieten Gruppen- und Einzelgespräche sowie Telefonberatung unter äußerster Diskretion an. Als Krebskranke helfen wir Krebskranken ehrenamtlich, freiwillig, unbezahlt, ohne Mitgliedsbeiträge zu erheben, als Partner von professionellen Helfern in der Krebstherapie und -nachsorge, nicht als Kon­kurrenz, mit unseren Erfahrungen und Kenntnissen, in einem regen, vielfältigen Gruppenleben und

Ernährungsberatung Einzel- und Gruppenschulungen von Patienten und deren Angehörige, die aus gesundheitlichen Gründen eine bestimmte Diät einhalten oder Fragen zum Essen und Trinken haben. Unsere Diätassistentinnen beraten Sie gerne. Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch: St.-Johannes-Hospital: Tel. (0231) 1843-2381 Marien Hospital: Tel. (0231) 7750-8327 oder (0231) 7750-8328 St.-Elisabeth-Krankenhaus: Tel. (0231) 28920 Diabetesberatung Für Fragen steht Ihnen zur Verfügung: Im St.-Johannes-Hospital: unsere Diabetesfachschwester, Anja Leichtfuß, Tel. (0231) 1843-2302 Im Marien Hospital: unsere Diabetesberaterinnen DDG, Annika Stahlschmidt oder Hilde Liskus, Tel. (0231) 7750-8362

pital nach dem stationären Aufenthalt eine qualifizierte Stomaberatung und Betreuung durch eine ausgebildete Enterostomatherapeutin an. Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter Tel. (0231) 1843-2325

zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten. Betroffene und Angehörige sind jederzeit bei uns willkommen. Wir treffen uns jeden 2. Dienstag im Monat von 15-17 Uhr im Propsteihof 10, Nebensaal 2. Unser im Mai 2008 ins Leben gerufene Gesprächskreis U40 für junge Betroffene, alleinerziehende Mütter und Berufstätige trifft sich am gleichen Ort von 17-18 Uhr. Weitere Infos bei Erika Ballhausen, Tel. (0231) 13 63 80

Mamazone INR-Schulung (Blutgerinnung) Für Patienten, die mit Marcumar ein­­gestellt sind, werden zur Selbstmessung der Blutkoagulationswerte Schulungsmaßnahmen für das CoaguCheck­gerät der Firma Boehringer angeboten. Terminabsprachen treffen Sie bitte mit Frau Heemeier, Kardiologische Aufnahme, Tel. (0231) 1843-2591

„mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.“ bündelt die Power der Betroffenheit und der wissenschaftlichen Kompetenz zu einer Kraft. mamazone-Dortmund bietet betroffenen Frauen Beratung und Begleitung an. Es finden regelmäßig Gruppentreffen statt. Infos: Heide Preuß, Tel. (02306) 53708

Bezirksverein der Kehlkopfoperierten Dortmund e.V. Präoperative Gespräche zum „Was kommt danach?“. Antragstellung auf Schwerbehinderung bei allen Versorgungsämtern. Monatliche Mitgliederversammlung mit Betreuung von Betroffenen und Angehörigen. Kontakt: Dagmar Schmidt, Tel./Fax (02303) 13 873

Geburtshilfe Informationsveranstaltung: „ Alles rund um die Geburt“ incl. Kreißsaalführung jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr. Treffpunkt: Panorama Café, 4. Etage Hauptgebäude. Keine Voran­meldung erforderlich. Infos zu Kursen vor und nach der Geburt erhalten Sie in unserer Elternschule, Tel. (0231) 1843 2327

Selbsthilfegruppe Herzklappen Diese Patienten-Selbsthilfegruppe mit fachlicher Unterstützung der Herzchirurgie und Kardiologie trifft sich jeden Monat im St.-Johannes-Hospital. Infos: Barbara Streich, Tel. (0231) 486130

Selbsthilfegruppe vom Kreuzbund Trifft sich montags im St.-Elisabeth-Krankenhaus, 19:00 Uhr im Tagesraum 125 Ansprechpartner ist Herr Doll: Tel. (0231) 892459

Die Anonymen Alkoholiker Tracheostomaversorgung Beratung und Schulung, Hilfsmittelversorgung und Tracheostomapflege für Halsatmer. Wenden Sie sich an die Station G5, Tel. (0231) 1843-2371

Stillberatung Montags bis freitags von 11.30 – 13.00 Uhr und nach Vereinbarung. Sie erreichen die Beratung über das Still-Telefon im Säuglingszimmer (0231) 1843-23 33

Treffen: Marien Hospital, Mo, 19:00-22:00 Uhr im Seminarraum 1 Treffen: St.-Elisabeth-Krankenhaus, Do, 19:00 Uhr, Tagesraum 125

Deutsche ILCO e.V. Infos: Dortmunder Selbsthilfegruppe, der Deutschen ILCO e.V. Kontaktstelle K.I.S.S., Tel. (0231) 529097

Stomasprechstunde Für alle stationären Patienten, denen vorübergehend oder dauerhaft ein künstlicher Darmausgang angelegt wurde, bietet das St.-Johannes-Hos-

Stillcafé Dienstags von 14:00–16:00 Uhr in den Räumen der Elternschule, St.-JohannesHospital, Hauptgebäude 3. Etage

Glaukom Büro e.V. Informationen bei Frau Kipp, Tel.: (0231) 97100034 oder www.glaukom-buero.de

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Aus den Einrichtugen 25 Jahre Herzchirurgie

Eine

Dortmunder

Erfolgsgeschichte In den frühen 1980er Jahren war die Herzchirurgie noch ein Spezialgebiet, das nicht einmal an allen Universitätskliniken angeboten wurde. Für die Patienten gab es Wartelisten, in Deutsch­land wurden gerade mal 200 Operationen pro eine Million Einwohner durchgeführt. In Dortmund begann die Geschichte der Herz­ chirurgie am St.-Johannes-Hospital im Jahr 1983.

und medizinischen Entwicklungen in adäquater Weise Rechnung zu tragen. Im Herbst 1983 übernahm Prof. Dr. Gerhard Walterbusch den Auftrag, in Dortmund die erste herzchirurgische Abteilung aufzubauen. 15 Jahre zuvor war die erste Bypass-Operation in Amerika durchgeführt worden. Prof. Walterbusch studierte in Erlangen, als die Methode dort 1969 das erste Mal in Deutschland eingesetzt worden ist. Von 1973 an arbeitete er an der Die Herzchirurgie gilt zurecht als Königsdis­ziplin der Medizin: Sie ist emotional auf­reibend, Klinik der Medizinischen HochschuAuch damals war die Situation der weil Sie Patienten unmittelbar verlieren können – Prof. Dr. Gerhard Walterbusch le in Hannover und erlebte in den Krankenhäuser nicht rosig. In der folgenden zehn Jahren die Etablierung allein 1200 davon werden am St.Medizin vollzogen sich auf breiter des Verfahrens als Standardleistung Front Wechsel in den therapeutiJohannes-Hospital durchgeführt. der deutschen Universitätsmedizin. schen Möglichkeiten. Die Entwicklung neuer Medikamente senkte den Als zweites gleichermaßen wichtiges Bedarf für Operationen. Der Einbruch 1983 gehörte Prof. Walterbusch zu Standbein hat Prof. Walterbusch die den ersten Chirurgen, die das neue in operativen Kernbereichen wie der Chirurgie der großen Blutgefäße aufgeFach in die Breite der außeruniMagenchirurgie trug dazu bei, dass baut. Er ist ein ausgewiesener Spezialist versitären Krankenhausversorgung die große chirurgische Station im für die Operation von Aneurysmen, also St.-Johannes-Hospital die Betten nicht trugen. 1984 fand die erste HerzBindegewebsschwächen der Aorten, mehr auslasten konnte. Dass die Kran- operation in Dortmund am St.die zum Riss und damit zu lebensbeJohannes-Hospital statt. Im diesem kenkassen darüber hinaus auf eine drohlichen inneren Blutungen führen Verkürzung der Verweildauern dräng- Jahr wurden bereits 80 Eingriffe können. In Deutschland unbestritten ist am Herzen durchgeführt. Die enge ten, verschärfte die Lage zusätzlich. seine Expertise im ÜberschneidungsKooperation mit dem damals bereits bereich von Herz- und Gefäßchirurgie. Auch in der Inneren Medizin standen erfolgreichen Herzzentrum in Bad Mit der engen Kooperation von HerzRothenfelde bei Osnabrück brachte Umbrüche an. Neue Verfahren wie chirurgen, Kardiologen und Radiologen den wirtschaftlichen Durchbruch für die Herzkatheter-Untersuchung hat sich das St.-Johannes-Hospital als das teure Operationsverfahren. Ende sollten eingeführt werden. Damals eine der ersten Adressen für die Verder 1980er Jahre wurde die Station waren das riskante Eingriffe, für die sorgung dieser Patienten etabliert. Die offiziell als Herzzentrum anerkannt. eine chirurgische Absicherung für HTG- Klinik trägt auch maßgeblich zur Notfälle bereit stehen musste. So Ausbildung der nächsten Generation Heute gibt es 80 herzchirurgische entschloss man sich Anfang der von Spezialisten auf diesem Gebiet bei. 1980er Jahre, am St.-Johannes-Hos- Kliniken in Deutschland, in denen Mehr als zehn ehemalige Mitarbeiter jedes Jahr 1100 Eingriffe pro eine pital eine Herzchirurgie aufzubauen, der Klinik sind schon in leitende gefäßMillion Einwohner erbracht werden, um den wirtschaftlichen Zwängen chirurgische Positionen gewechselt.


Spaß und Rätsel Für Zwischendurch ...

Die

Neulich

bunte Seite Lachhaft! in der

St.-Johannes-Gesellschaft

Zwillinge Paulchen beim Zahnarzt: Bohren brauchen sie nicht, Herr Doktor, das Loch ist nämlich schon drin!“

Diesmal zum Thema „Elternschule“ Beim Psychiater Psychiater: „Gratuliere! Ich habe Sie von Ihrem Wahn geheilt.“ Der Ex-Pa­tient klaeglich: „Was gibt`s denn da zu gratulieren? Gestern war ich Napoleon, heute bin ich nur noch ein Nobody...“

Armer Hund „Herr Doktor, ich denke immer, daß ich ein Hund bin“ - „So, dann legen Sie sich mal auf die Couch.“ – „Ich darf nicht auf die Couch.“

Für Profis Eine bescheidene Frage Wer hat als erster die Geburts­­vor­be­reitung eingeführt?

Lösung: Der Frauenarzt Grantle Dick-Read

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Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Geschäftsführer Dipl. Betriebswirt Günther Nierhoff Tel. (0231) 1843 - 2256 www.st-johannes.de

Johannesstraße 9-17, 44137 Dortmund Tel. (0231) 1843-0, Fax (0231) 1843-2207 www.joho-dortmund.de

Johannesstr. 9-17, 44137 Dortmund Tel. (0231) 1843-2130, Fax (0231) 1843-2131 www.ambulanzzentrum-dortmund.de

Klinik für Augenheilkunde Prof. Dr. Markus Kohlhaas Sekretariat (Frau Blumenthal) - 2241 Sekretariat Fax - 2508 LASIK Hotline 0800-5273767 Ambulanz - 2292 Ambulanz Fax - 2293 augenklinik@joho-dortmund.de Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin Prof. Dr. Michael Sydow Sekretariat (Frau Aldenhövel) Sekretariat Fax Prämedikation Operative Intensivmedizin aldenhoevel@joho-dortmund.de Klinik für Chirurgie PD Dr. med Ulrich Bolder Sekretariat (Frau Mücke) Sekretariat Fax Zentrale Notaufnahme ulrich.bolder@joho-dortmund.de muecke@joho-dortmund.de

- 2247 - 2509 - 2652 - 2409

- 2272 - 2622 - 2277

Katholische Seelsorge Pastor Thomas Müller St.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843 - 2388 Gemeindereferent Dieter Fender Marien Hospital, Tel. (0231) 7750-8324

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Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe PD Dr. Georg Kunz Vorzimmer (Frau Dulovic) - 2279 Vorzimmer Fax - 14 58 84 Gynäkologie Sekretariat - 2280 Kreißsaal - 2282 Elternschule - 2327 Brustsprechstunde - 2279 Urogynäkologie / Deszensuschirurgie - 2280 Risikoschwangerschaftssprechstunde - 2282 georg.kunz@joho-dortmund.de Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Dr. Horst Luckhaupt Sekretariat (Frau Hayn) - 2242 Sekretariat Fax - 2510 hayn@joho-dortmund.de Ambulanz: mo – fr nach Voranmeldung -2361

Intensivpflegeeinheit walterbusch@joho-dortmund.de ruth.strathaus@joho-dortmund.de Ambulanz: Sekretariat Fax

- 2757

- 2560 - 2490

Vorstationäre Diagnostik Josefhaus Anmeldung - 2873/2874 Fax - 2894/2895 maatz@joho-dortmund.de Klinik für Innere Medizin I Prof. Dr. Hubertus Heuer (Kardiologie, Nephrologie, Intensivmedizin) Sekretariat (Frau Reinhardt) - 2210 Fax - 2435 Kardiologie Sekretariat - 2616 Dialyse - 2266 Zentrale Notaufnahme - 2277 heuer@joho-dortmund.de Klinik für Innere Medizin II Dr. Hermann-Josef Pielken (Allgemein Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämatologie/ Onkologie, Palliativmedizin) Vorzimmer (Frau Schlieck) - 2438 Geschäftszimmer (Anmeldung stationäre Aufnahme) - 2413 Fax - 2451 Gastroenterologie - 2202 Labor (Sekretariat) - 2304 Onkologische Ambulanz - 2464 Palliativstation (Station V4) - 2734 pielken@joho-dortmund.de schlieck@joho-dortmund.de

Klinik für Herz-, Thorax-, Gefäßchirurgie Prof. Dr. Gerhard Walterbusch Sekretariat (Frau Kernchen & Herr Kroll) - 2299 Sekretariat Fax - 2445

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Professor Dr. Karl Schürmann Sekretariat (Frau Tiemann) - 2285 Sekretariat Fax - 2853 karl.schuermann@joho-dortmund.de tiemann@joho-dortmund.de

Evangelische Seelsorge Pastor Rainer Richter St.-Elisabeth Krankenhaus, Tel. (0231) 2892-221 Pfarrer Ralf Wieschhoff St.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843-2496

Pfarrerin Diana Klöpper, Pfarrer Olaf Kaiser St.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843-2096 Pfarrer Raimund Dreger Marien Hospital, Tel. (0231) 7750-8871


Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Gablonzstr. 9, 44225 Dortmund Tel. (0231) 7750-0 Fax (0231) 7750-8300 www.marien-hospital-dortmund.de Verwaltungsleitung: Herr Hans-Werner Gräber

-8281

Klinik für Innere Medizin/Diabetologie Chefarzt Dr. Klemens M. Sondern Sekretariat (Frau Weckermann) - 8120 Sekretariat Fax - 8140 jutta.weckermann@marien-hospital- dortmund.de Diabetische Fußambulanz - 8141 Anmeldung zur Aufnahme, Ambulanz -8124

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Chefarzt Dr. Harald Krauß Sekretariat (Frau Müller) - 8400 Sekretariat Fax - 8402 mueller@marien-hospitaldortmund.de Anmeldung zur Aufnahme Sekretariat (Frau Szalaga) - 8383 Psych. Institutsambulanz Dr. P. Wallenfels, Dr. G. Schindler, Frau K. Wenning Sekretariat (Frau Neumärker) - 8393 Sekretariat Fax - 8371

Kurler Str. 130, 44319 Dortmund Tel. (0231) 2892-0 Fax (0231) 2892-147 www.elisabeth-dortmund.de Verwaltungsleitung: Herr Wilhelm Eull eull@elisabeth-dortmund.de

Klinik für Innere Medizin/Geriatrie Chefarzt Dr. Johannes Wunderlich johannes.wunderlich@elisabeth-dortmund.de Sekretariat (Frau Schwabe) - 241 Sekretariat Fax - 245 Hotline Geriatrie, Mo-Fr 9-11 h (0231) 2892345

-200

St.-Elisabeth-Altenpflege Kurler Str. 130, 44319 Dortmund Tel. (0231) 2892-0 Fax (0231) 2892-147

Leitung: Herr Wilhelm Eull eull@elisabeth-dortmund.de Heimverwaltung (Frau Rüping) www.elisabeth-dortmund.de

Eisenmarkt 2–6, 44137 Dortmund Tel. (0231) 18201-0 Fax (0231) 18201-1111

Verwaltungsleitung: Anni Kern info@christinenstift.de www.christinenstift.de

Ostwall 8-10, 44135 Dortmund Tel. (0231) 55 69 05-0 Fax (0231) 55 69 05-155

Heimleitung: Regina Misiok-Fisch Tel. (0231) 55 69 05-110 www.josefinenstift-dortmund.de

Brücherhofstr. 200, 44265 Dortmund Tel. (0231) 9460600 Fax (0231) 946060260

Leitung: Friedhelm Evermann information@jugendhilfe-elisabeth.de www.jugendhilfe-elisabeth.de

-200 - 208

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