Johannes im DIALOG - Ausgabe 13

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Nr. 13 / Frühling 2009 Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH

Johannes im

DIALOG Das Licht im Dunkel Krisensicher Gottesdienstzum Ausbildung für GesundheitsDemenzkrankeund Krankenpfleger

Ferner lesen Sie in dieser Ausgabe 10 Jahre Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Hilfe bei chronischen Schmerzen Folgenschwere Zuckerkrankheit Indien - Land der Gegensätze Service-orientierte Ein Konzept für die Patientenversorgung Seelsorge Verbessert Kernspin diePotenziale Trefferquote? Tagesklinik mobilisiert

Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital, Marien Hospital, Christinenstift, St.-Elisabeth-Krankenhaus, St.-Elisabeth-Altenpflege, Jugendhilfe St. Elisabeth, St. Josefinenstift, Ambulantes OP-Zentrum am St.-Johannes-Hospital

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Momentaufnahme

Tiere in der Altenpflege Im Umgang mit Tieren erfahren alte Menschen Wertschätzung, denn das Tier begegnet ihnen vorurteilsfrei. Sie können für einen Moment seelische und körperliche Leiden vergessen und erleben einen Augenblick sorgenfreien Wohlbefindens.

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Editorial und Inhalt

Herzlich

Willkommen liebe

Liebe Leserin, lieber Leser, im Krankenhaus steht der Patient im Mittelpunkt. Es geht um ihn und die Wiederherstellung seiner Gesundheit. Dabei gehört zum Heilungsprozess mehr als nur die Behebung körper­ licher Beeinträchtigungen, denn der Mensch soll an Leib und Seele gene­ sen. Neben einer Pflege, die auf indi­ viduelle Bedürfnisse eingeht, soweit dies eben möglich ist, hat der Patient einen Anspruch darauf, als mündiger Partner in seinen Behandlungsprozess eingebunden zu werden. Und das heißt vor allem: Er soll jeder­zeit wissen und beurteilen können, was warum mit ihm geschieht.

Grundhaltung ist ein Markenzeichen für unsere Gesellschaft. Das Image der stationären Versorgung wird heute oft durch eine negative Berichterstattung in den Medien überschattet. Pauschalverurteilungen sind jedoch unangebracht. Selbstverständlich bieten wir eine Hochleistungsmedizin, aber genauso wichtig ist uns die Betreuung der Menschen, was in so unterschiedlichen Institutionen wie der Palliativstation oder Curavita klar zum Ausdruck kommt.

Nicht zuletzt geht es uns um den mündigen Patienten. Mit Aktionstagen, Patientenseminaren und den beliebten Nachtvorlesungen im Harenberghaus informieren wir die Bürger über KrankKrankenhäuser müssen sich intensiv da- heiten und deren Behandlungsmög­­ rum bemühen, dass der Mensch nicht in lichkeiten sowie über die Möglichkeiten, einem anonymen Medizinbetrieb mit viel durch eine gesunde Lebensführung Technik, viel Fachchinesisch und hekti- Krankheiten zu vermeiden. schen Kurzkontakten verloren geht. In den Einrichtungen der Kath. St.-Johan- Ihr Günther Nierhoff (Geschäftsführer) nes-Gesellschaft setzen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr engagiert in unzähligen Fortbildungs­ veranstaltungen mit diesem Thema auseinander. Sie haben den Menschen in ihrem gemeinsam entwickelten Leitbild ausdrücklich in den Mittelpunkt ihrer Arbeit gestellt. Die christlich fürsorgliche

Leser

Inhalt

Krisenfest und karrieresicher – Schule 4 für Gesundheits- und Pflegeberufe Radiofrequenztherapie

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Aktuelles aus der Medizin

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Gesundheitsversorgung in Indien – Interview mit Chefarzt Dr. Luckhaupt Berufsbild Diabetesberaterin

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Qualität in der Seelsorge

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Tagesklinik - Airbag für geriatrische Patienten

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Johannes News

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Ohne Qualifikation kein Job in der Seniorenbetreuung

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Projekt: Offene Ganztagsschule

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Bunte Seite

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Impressum: Johannes im DIALOG Nr. 13 / Frühling 2009, 4. Jahrgang, Nachdruck und Vervielfältigung von Artikeln (auch auszugsweise) ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Herausgeber gestattet. Herausgeber: Kath. St.-Johannes-Gesellschaft gGmbH, Johannesstraße 9-17, 44137 Dortmund, www.st-johannes.de; Redaktionsrat: , Dr. Jens Arlinghaus, Houria Bouhalhal, Dr. Holger Böhm, Dr. Jan Bucher, Friedhelm Evermann, Dr. Volker Hagen, Dr. Gerhard Keim, Rainer Richter, Michael Rieks, Frank Scheele, Dr. Hans-Joachim Schneider, Birgit Stahnke, Peter Stein, Christian Straub, Gudula Stroetzel, Dr. Joachim Weber-Albers, Beate Winterberg, Thomas Wirriger; v.i.S.d.P.: Gudula Stroetzel, Redaktion und Text: Dr. Holger Böhm, Dortmund, www.skriptstudio.de; Gestaltung: gestaltend – Design­büro Frank Scheele, www.gestaltend.de, Katrin Graul; Titelfoto: Gerhard P. Müller (GPM), Dortmund, www.dortmund-bild.de; Illustration: Ari Plikat, Dortmund, www.ariplikat.de; Druck: Koffler+Kurz MedienManagement GmbH, Dortmund, www.kkmedien.de; Johannes im Dialog erscheint viermal im Jahr, nächste Ausgabe: Sommer 2009; Auflage: 10.000 Exemplare

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Reportage Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe

Krisenfest und karrieresicher Der Wandel im Gesundheitswesen macht auch vor den Pflegeberu­ fen nicht Halt. Die anspruchsvolle Erwartung, dass vor dem Hinter­ grund knapper Ressourcen jeder eigenverantwortlich mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zu einer hochwertigen Versor­ gung von kranken und bedürfti­ gen Menschen beiträgt, schlägt auch auf die Ausbildung durch. Die Krankenschwester alter Couleur hat ausgedient. Wer heute in der Pflege kranker Menschen tätig werden möchte, der wird „Gesundheits- und Krankenpflegerin“. Allein die weibliche Form der Berufsbezeichnung hat nach wie vor Vorrang, denn Männer sind hier immer noch in der Minderheit. „Völlig zu Unrecht“, meint Carsten Drude, der Leiter der Kath. Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe in der Dortmunder Innenstadt. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung verspricht er einen krisenfesten Job mit guten Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten. „Mit den veränderten Anforderungen haben sich sowohl das Berufsbild als auch die Ausbildung komplett geändert“, erläutert der Schulleiter. Das kommt zum einen in der neuen Berufsbezeichnung zum Ausdruck, die ganz bewusst den Fokus von der Krankheit auf die Gesundheit verlagert und damit Aufgabenbereiche wie die Rehabilitation oder die häusliche Pflege stärker ins Auge rückt. Konsequenter Weise wird

das Motto „ambulant vor stationär“ in die Ausbildung hineingetragen, der Ausbildungsanteil im ambulanten Pflegebereich hat deutlich an Gewicht gewonnen. Für die Schüler hat sich das Spektrum der praktischen Einsatzgebiete damit um Bereiche wie die aufsuchende Hilfe der Caritas oder die Tagesklinik und die Altenpflege erweitert. Während früher Wissensinhalte nach Fächern vermittelt wurden, stehen heute Lerneinheiten auf dem Lehrplan, in denen fächerübergreifend thematisch verknüpfte Inhalte erarbeitet werden. So gibt es beispielsweise am Anfang der Ausbildung die Lerneinheit „Sich bewegen“. Hier wird natürlich auch die Anatomie des Bewegungsapparates vermittelt, doch darüber hinaus werden viele weitere Zusammenhänge thematisiert. Das Spektrum reicht vom fachlich korrekten Umgang mit bewegungsunfähigen Menschen bis hin zu psychosozialen Aspekten, bei denen es etwa um die Frage geht: Was bedeutet es für den Patienten oder einen alten Menschen, von einem wildfremden Menschen berührt und bewegt zu werden? „Es gibt auch völlig neue Lerneinheiten, die wir früher gar nicht kannten“, ergänzt Schulleiter Drude und er nennt Beispiele: sexuelle Belästigung, Macht und Hierarchie, Gewalt, arme und reiche Menschen und vieles mehr. „Die Auszubildenden müssen sehr viel mehr selbstständig arbeiten“, betont er. Die Lehrer versuchen heute eher Prinzipien mit auf den Weg zu geben, die ihre Schülern in die Lage versetzen, später

im Berufsalltag Probleme mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zu lösen. „Die Krankenpfleger sind kompetenter geworden“, fasst Drude zusammen, „nicht was die Kenntnisse beim medizinischen Wissen betrifft, aber im Bereich sozial-kommunikativer Fähigkeiten.“ Die Hauptaufgabe der Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe ist die dreijährige pflegerische Grundausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege, der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und der Altenpflege. Die Kombination dieser drei Fachrichtungen unter einem Dach ist eine Besonderheit der Einrichtung, die vor vier Jahren durch die Zusammenlegung mehrerer kleiner Krankenpflegeschulen erreicht werden konnte. Damals hat man erkannt, dass die Ausbildungszweige von einander profitieren können. Natürlich sprechen auch organisatorische und wirtschaftliche Vorteile für eine Bündelung der Kräfte in einer größeren Ausbildungseinheit. „Vor allem aber haben die Träger damals den politischen Willen


Reportage

der Zeit aufgegriffen und die Schule zukunftsorientiert aufgestellt“, betont Drude. Er sieht einen klaren Trend in Richtung einer generalistischen Ausbildung, bei der nicht mehr zwischen den Fachbereichen unterschieden wird. Am Standort Marienhospital in Witten wird heute bereits eine integrative Ausbildung praktiziert. Die Zweige Gesundheits- und Krankenpflege und Gesundheits- und Kinderkrankenpflege absolvieren die ersten beiden Jahre gemeinsam und trennen sich erst im dritten Jahr.

Krankenpflegehelferin, zu wechseln, die nur ein Jahr dauert. Danach kann man es in einem zweiten Anlauf erneut versuchen.“ Die Übernahmezahlen in der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft sind übrigens sehr gut. Wenn eine Stelle frei wird, haben die eigenen Schüler Vorrang. „In den letzten drei Kursen hat jeder, der eine Stelle haben wollte, auch eine bekommen“, stellt der Schulleiter fest.

Neben der pflegerischen Grundausbildung bietet die Schule Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Pflegeberufe. Ein Beispiel unter vielen ist Das Interesse an der Ausbildung ist die Weiterbildung zum Praxisanleiter. Die ungebrochen. Rund 300 Schülerinnen und Schüler besuchen die Kath. Schule Pflegeschüler haben nämlich heutzutage einen gesetzlichen Anspruch auf eine für Gesundheits- und Pflegeberufe. kompetente praktische Anleitung an der Vorraussetzung sind die FachoberAusbildungsstätte, die nur entsprechend schulreife und die gesundheitliche fortgebildete Pflegekräfte durchführen Eignung. Ein Praktikum im Vorfeld ist dürfen. Allein im St.-Johannes-Hospital keine Bedingung, aber dennoch wird haben 80 bis 100 Mitarbeiter diese den Interessenten empfohlen, vorher auszutesten, ob sie im sozialen Bereich zusätzliche Kompetenz erworben, schätzt Drude und verweist darauf, dass zurecht kommen. Sehr gerne gesehen sind Absolventen von Berufskollegs, die diese Tatsache einen klaren Hinweis auf ein Fachabitur in Richtung Sozial- und die hohe Qualität der Ausbildung liefert. Im weiteren Zusammenwachsen der Gesundheitswesen gemacht haben. Die dreijährige Ausbildung beginnt mit vielfältigen Ausbildungszweige in der Pflege sieht er die Zukunft. Seine einer Probezeit von sechs Monaten, Perspektive: ein Bildungszentrum in denen die Lehrer aufmerksam die Pflege. Die beste Vorraussetzung auf Eignung ihrer Schüler beobachten. dem Weg dahin ist der anstehende Ortswechsel. Denn die Schule wird in Die Ausbildung ist anspruchsvoll und Kürze umziehen. In dem neuen Schuleinige meistern ihre Abschlussprüfungen erst im zweiten Anlauf. „Es ist aber gebäude an der Möllerbrücke direkt möglich“, so Drude, „zur ebenfalls ange- am Westpark wird Platz genug sein, das Unterrichtsangebot noch stärker botenen Ausbildung als Gesundheitsunter einem Dach zu konzentrieren. und Krankenpflegeassistentin, früher

Die Krankenschwester alter Couleur hat ausgedient. Veränderte Anforderungen haben sowohl das Berufsbild als auch die Ausbildung komplett verändert. In diesem nach wie vor beliebten Berufsfeld werden heute „Gesundheits- und Krankenpfleger“ ausgebildet und beschäftigt.

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Gesundheit Radiofrequenztherapie

Eine effektive

Methode gegen

den chronischen

Wenn nichts anderes mehr hilft, dann hilft Dr. Chaled Fahimi. Der Schmerztherapeut vom St.-Johan­ nes-Hospital ist auf die schweren Fälle von chronischen Schmerzen spezialisiert. Seine Patienten haben oft eine Odyssee auf der Suche nach Linderung hinter sich. Die multimodale Schmerztherapie ist meist ihre letzte Hoffnung. Wenn nichts anderes mehr hilft, dann hilft Dr. Chaled Fahimi. Der Schmerztherapeut vom St.-Johannes-Hospital ist auf die schweren Fälle von chronischen Schmerzen spezialisiert. Seine Patienten haben oft eine Odyssee auf der Suche nach Linderung hinter sich. Die multimodale Schmerztherapie ist meist ihre letzte Hoffnung.

Rückenschmerz

„Dabei werden medizinische Verfahren und verhaltensändernde psychotherapeutische Betreuungen gezielt kombiniert und die Patienten werden über die Ursachen ausführlich informiert.“ Für die Behandlung von Patienten mit chronischen Rückenschmerzen steht ihm seit einem halben Jahr für geeignete Fälle eine bewährte Methode zur Verfügung: die Radiofrequenztherapie. Das minimal-invasive Verfahren zur gezielten Blockade der schmerzübertragenden Nerven konnte bereits mehrfach erfolgreich zum Einsatz kommen.

„Schmerzwahrnehmung passiert im Gehirn“, erläutert der Schmerztherapeut. „Informationen über das Schmerzgeschehen werden im Nervensystem über ganz spezielle Nervenbahnen und Schaltstellen im Rückenmark Sechs Betten stehen dem Spezialisten geleitet und im Gehirn verschaltet. Erst im Rahmen der stationären Behanddann werden sie bewusst empfunden. lung von Menschen mit chronischen In bestimmten Fällen von degeneratiSchmerzen zur Verfügung, die alle ven Rückenerkrankungen ist es mögMöglichkeiten der ambulanten Versor- lich, einzelne Nerven ganz gezielt so zu gung bereits voll ausgeschöpft haben. behandeln, dass nur die InformationsWährend des Krankenhausaufenthaltes weiterleitung unterbunden wird.“ wird den Ursachen ihrer Beschwerden mit einem umfassenden Konzept auf Das Radiofrequenzgerät arbeitet mit den Grund gegangen. Dabei werden einer feinen Nadel, die unter Röntgeninsbesondere biologische, psychische kontrolle durch eine Kanüle punktgenau und soziale Umstände in den Blick an den Nerven geführt und dort kurzzeigenommen. tig erhitzt wird. Je nach Vorgehensweise und Therapieziel kann vorrübergehende „Ein Therapieerfolg mit dauerhafter oder eine dauerhafte Ausschaltung des Schmerzlinderung kann nur durch Nerven erfolgen. Das Verfahren ist sehr ganzheitliche therapeutische Ansätze sicher, weil der betreffende Nerv sehr erreicht werden“, betont Dr. Fahimi. sorgfältig durch eine vorhergehende

Mit feiner Nadel werden schmerzleitende Nerven von lDr. Fahimi zielsicher stillgelegt. Foto: Fahimi

Testblockade sowie Teststimulationen direkt vor der Behandlung exakt lokalisiert werden kann. „Der Eingriff findet in örtlicher Betäubung statt und wird von den Patient gut vertragen“, meint Dr. Fahimi. „Die Radiofrequenzbehandlungen setzen wir vorwiegend im Rahmen unserer stationären multimodalen Schmerztherapie ein. Unter Berücksichtigung der bio-psycho-sozialen Aspekte der Schmerzchronifizierung, Vermittlung eines aktivierenden Schmerztherapiekonzeptes, psychotherapeutischen Behandlungen sowie einer Optimierung der medikamentösen Schmerztherapie erreichen wir in den meisten Fällen gute bis sehr gute Therapieresultate“, erklärt der Schmerzspezialist.


Editorial Fokus Gesundheit und Inhalt Kurzgefasst

Aktuelles

aus der

Medizin

Alzheimer

des American College of Cardiology, Grippeviren im Gehirn? einer Fort- und Weiterbildungseinrichtung der amerikanischen Kardiologen. Forscher der Universität Manchester Bei psychischer Beeinträchtigung neihaben in 90 Prozent der Proteinablagen die Menschen zu verstärktem Tabgerungen im Gehirn von Opfern der akkonsum und zu Bewegungsmangel, Alzheimer- Demenzerkrankung Erbma- so die auf eine über sieben Jahre verlaufende Studie gestützte Behauptung. terial des Grippevirus Herpes simplex Allein diese beiden Faktoren könnten gefunden. Schon zuvor hatten sie gezeigt, dass das Virus in den Gehirnen über Jahre hinweg fast zwei Drittel älterer Menschen nachweisbar ist und aller Herz- und Kreislauf- Erkrankungen Arzneipflanze des Jahres 2009 bei diesen bei einer bestimmten gene- bei Menschen mit Depressionen oder Fenchel tischen Konstellation mit einem hohen Ängsten verursachen. Risiko für Alzheimer einhergeht. Die Fenchel ist sehr häufig das erste Arzmeisten Menschen infizieren sich im neimittel, mit dem der Mensch in seiImpfmüdigkeit Laufe ihres Lebens mit Herpes-Viren, nem Leben in Kontakt kommt. Wenn die die lebenslänglich in Nervenzellen Masern in Deutschland Ernährung von Säuglingen umgestellt überdauern können. Weniger als die Hälfte der Betroffenen haben Sympto- 85 Prozent aller Masernerkrankungen wird, treten unweigerlich Blähungen me einer Infektion, die meisten wissen in Europa entfallen auf Deutschland, auf. Zur Linderung bekommen die Kinder dann Fencheltee oder andere Mittel, also überhaupt nichts davon. Die neuen meldet das „Dt. Ärzteblatt“ unter Erkenntnisse wecken die Hoffnung, Bezug auf eine Studie, die Daten aus die Fenchel enthalten. Das ist in Europa dass die Demenzerkrankung mit antivi- 32 europäischen Ländern mit Melde- so und auch in vielen anderen Regionen der Welt, etwa in Australien und ralen Medikamenten behandelt werden pflicht ausgewertet hat. Die meisten China. Der Fenchel dürfte deshalb eine könnte. Wenn sich dies als zutreffend Erkrankungen wurden in Rumänien, der bekanntesten Arzneipflanzen sein. herausstellt, könnte vielleicht in ferner Großbritannien, der Schweiz, Italien In der Medizin werden ausschließlich Zukunft sogar ein Impfstoff gegen den und in Deutschland registriert. Hier die Früchte verwendet. Seine Wirkstoffe gefürchteten Gedächtnisverlust gefun- liegt die Impfrate deutlich unter den den werden. Was von diesen Ideen zu angestrebten 95 Prozent, in Deutsch- fördern die Beweglichkeit des Magenhalten ist, bleibt abzuwarten. land liegt sie – mit starken regionalen Darmtraktes und sind in höherer Unterschieden - etwa bei 70 Prozent. Konzentration krampflösend. Fenchel wird medizinisch angewendet gegen In Folge der niedrigen Impfrate werunspezifische Verdauungsprobleme, Entspanntes Gemüt den die Ausbrüche zwar seltener, wie etwa leichte krampfartige MagenSchützt Herz- und Kreislauf treffen aber häufiger Erwachsene. „Dass sich die Masern mit einer hohen Darm- Beschwerden, Völlegefühl und Blähungen. Zum Einsatz kommt er Depressive Stimmung und Ängste sind Impfrate besiegen lassen, zeigen die Erfahrungen aus Skandinavien, wo die auch bei Entzündungen von Hals und schlechte Ratgeber, denn sie fördern Rate seit Jahren über 95 Prozent liegt“, Rachen. Haben Kinder diese Beschwerungesundes Verhalten, das Herz und den, bekommen sie oft Fenchelhonig. Gefäße schädigt, so lautet die Botschaft heißt es im „Dt. Ärzteblatt“.

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Gesundheitsversorgung in Indien

Land der Im vergangenen November hat Dr. Horst Luckhaupt nach mehr als zehn Jahren erneut Indien besucht, um auf Einladung von Kollegen im Rahmen von Fort- und Weiterbildungsveran­ staltungen Operationstechniken in der Hals-Nasen-Ohren-Medizin vor­ zuführen. Dabei hat der Chefarzt vom Dortmunder St.-Johannes-Hos­ pital insbesondere Nasennebenhöh­ lenoperationen durchgeführt, die per Video in einem Hörsaal live verfolgt werden konnten. Im Interview mit „Johannes im Dialog“-Redakteur Dr. Holger Böhm berichtet er von seinen Erfahrungen in einem Land, in dem eine gute Patientenversorgung nicht für jeden gleichermaßen und schon gar nicht überall zu haben ist..

Gegensätze

Luckhaupt: Die Fort- und Weiterbildung war von den indischen Kollegen sehr gut besucht. Etwa 100 Ärzte waren mit großem Interesse nach Ujjain gekommen, auch Medizinstudenten der höheren Semester konnten an den Veranstaltungen teilnehmen.

war und auch das Operationspersonal hatte einen guten Kenntnisstand. Böhm: Wie beurteilen Sie die Versorgungssituation in Indien? Hat jeder gleichermaßen Zugang zu medizinischen Behandlungen?

Böhm: Wie sieht die Krankenversorgung Luckhaupt: In Indien findet man eine breite Spanne medizinischer Versorin einem indischen Krankenhaus aus? gungsinstitutionen, die bei der bestens Luckhaupt: Ein Krankenhaus in Indien ausgestatteten Privatklinik in großen Städten wie Mumbai oder Delhi anfängt, muss man sich so vorstellen, dass kein aber umso schlechter wird, je weiter man Patient in einem Bett mit Rollen liegt. Wenn der Patient bewegt werden muss, auf das Land kommt. In den Städten gibt dann geschieht dies mit einer Trage, wie es im Grunde genommen eine ausreichende medizinische Versorgung, aber es das bei uns vor vielen Jahrzehnten der Fall war. Die Patienten mit HNO-Erkran- herrscht eine Mehrklassenmedizin. Der kungen kommen, wenn sie nicht schwer reiche indische Patient sucht Privatklinierkrankt sind, zu Fuß zum OP und wer- ken auf, die sich nicht im mindesten von den später auf einer Trage in ihre Zim- entsprechenden Kliniken in Europa oder Böhm: Herr Dr. Luckhaupt, wo genau Amerika unterscheiden. In ländlichen Remer zurückgebracht. Die Familie ist in sind Sie gewesen? Indien in den Krankenhäusern sehr in die gionen liegen zehn bis fünfzehn PatienLuckhaupt: Ich war in einem Kranken- Behandlung mit eingebunden. Sie bringt ten auf einem Zimmer und die haus in Madhya Pradesh, einem großen zum Beispiel das Essen ins Krankenhaus, Ambulanzen quellen förmlich über. Es ist zwar sicher gestellt, dass jeder Inzentralindischen Bundesstaat. Die kleine denn die Patienten erhalten dort keine der in einem Krankenhaus seines DistrikMahlzeiten. Die Zimmer sind äußerst Großstadt Ujjain hat etwa eine halbe spartanisch eingerichtet. Die Operations- tes behandelt wird, aber die Ausstattung Million Einwohner und ist berühmt für der Krankenhäuser und die Möglichkeisäle selbst würden in Deutschland bei ihre Hindu-Tempel. Sie liegt zwischen Mumbai, dem früheren Bombay, und Neu jeder Hygienekontrolle durchfallen, wo- ten der Behandlung lassen vielfach noch sehr zu wünschen übrig. Eine KrankenDelhi. Ich war gebeten worden, am Medi- bei das Instrumentarium in Ordnung cal College, einem großen Krankenhaus, an dem Medizinstudenten ausgebildet werden, moderne endoskopische Verfahren vorzustellen und vorzuoperieren. Böhm: War die Reise ein Erfolg?


Interview

versicherung, die mit unserer vergleichbar wäre, gibt es nicht. Jeder muss direkt bezahlen, die Bedürf­tigen bekommen eine gewisse Basisversorgung. Böhm: Der Unterschied zwischen arm und reich ist enorm? Luckhaupt: Man kann davon ausgehen, dass etwa die Hälfte der indischen Bevölkerung unter der Armutsgrenze lebt. Ich konnte das auch in Ujjain sehen, wo Menschen mit sechs Kindern fünf Meter neben einer viel befahrenen Straße unter einer Zeltplane leben. Sie haben nicht einmal eine vernünftige Wasserversorgung. In staatlichen oder caritativen Krankenhäusern werden auch diese Menschen versorgt. Für ärztliche Behand­lungen haben sie aber natürlich kein Geld, sie sind ja noch nicht einmal ausreichend bekleidet - und die Nächte in Indien werden, zumindest in bestimmten Jahreszeiten und Regionen, sehr kalt.

moderne Medizin repräsentieren. Aller­ dings ist dies schon von der Art der Institution abhängig, in der sie arbeiten. Die Privatklinik ist am besten ausgerüstet, dann kommen große öffentliche Kran­ kenhäuser. Je weiter das Krankenhaus auf dem Land liegt, desto einfacher sind Aus­ stattung und Behandlungsmöglichkeiten. Böhm: Wie ist die Situation in Madhya Pradesh?

Luckhaupt: In Madhya Pradesh bemüht man sich sehr um die Fortbildung, aber die Entfernungen sind weit. Etliche Kollegen sind mehrere hundert Kilo­meter gefahren, um an der FortbilBöhm: Wie steht es um die Qualität der dung teilzunehmen. Sie sind sehr fort­ ärztlichen Behandlung? bildungs­willig und interessiert. Sie diskutieren und wissen sehr viel über Luckhaupt: Die indischen Ärzte haben die aktuelle Entwicklung. Ich hatte den teilweise eine sehr gute Ausbildung, die Eindruck, dass auch Kollegen, die aus sie mittlerweile auch in Indien erwerben kleineren Städten in Zentralindien können. Früher haben sehr viele indische kamen, sich durchaus bemühen, mit Ärzte in England oder den USA, aber Fachliteratur, sei es über Internet auch in Deutschland oder Frankreich oder Fachzeitschriften, Fort- und Medizin studiert und haben danach in Weiterbildung zu betreiben. ihrer Heimat entsprechende Positionen übernommen. Inzwischen ist eine Ge- Böhm: Sie sprachen von einfacher neration indischer Fachärzte herange- Ausstattung und aus unserer Sicht wachsen, die eine hochwertige und problematischen hygienischen­Ver­

hältnissen – wie sind Sie unter diesen Bedingungen zurecht gekommen? Luckhaupt: Unter schwierigen Bedingungen versucht man, das Beste daraus zu machen. Man muss Abstriche gegenüber der Medizin machen, wie sie bei uns praktiziert wird, und bereit sein, zu erkennen, dass Medizin viele Facetten hat. Man kann moderne Medizin auch eine Spur einfacher praktizieren. Ich empfand das nicht als unangenehm. Böhm: Sie waren 1997 schon einmal in derselben Stadt. Was hat sich verändert? Luckhaupt: Das Gesundheitssystem wird besser. 1997 musste ich teilweise noch mit Äthernarkosen arbeiten, die Anästhesie, die heute durchgeführt, wird ist in Ordnung. 1997 musste ich praktisch alle Operationsinstrumente aus Deutschland mitbringen. Jetzt war es möglich mit den vor Ort vorhandenen Operationsinstrumenten zu arbeiten. Ich denke, dass sich die Qualität des Gesundheitswesens in Indien in eine sehr gute Richtung entwickeln wird. Aber es wird noch viele Jahre dauern, bis eine ausreichende medizinische Versorgung insbesondere der Landbevölkerung gegeben ist.

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Editorial und Inhalt Blickpunkt Diabetesberatung

Ein

Facetten Job vielen mit

Vielseitig sind die Aufgaben einer Diabetesberaterin. Sie reichen von der Patientenschulung bis zur Fall­ dokumentation. Was Hildegard Liskus und Annika Stahlschmidt aber am meisten an ihrem Beruf schätzen, ist die Flexibilität im Umgang mit den Patienten, denn sie können ihre Arbeitszeit eigen­ verantwortlich einteilen und sich jedem Einzelnen seinem Bedarf entsprechend zuwenden.

nur, was sie mir geben.“ Schuldgefühle sind ein großes gesellschaftliches Problem. Ebenso die Bevormundung im eigenen Freundeskreis: „Darfst du das denn essen?“ Es gehört zu den Herausforderungen des Berufes, den Patienten Selbstvertrauen im Umgang mit der eigenen Erkrankung zu vermitteln.

Mit einer modernen, früh einsetzenden Insulin-Therapie ist heute trotz Diabetes ein Leben fast ohne Einschränkungen möglich. Dazu ist es wichtig, dass Ihre Hauptaufgabe sehen die beiden Mit- die Betroffenen über ihre Erkrankung arbeiterinnen des vierköpfigen BeraBescheid wissen, sie ernst nehmen und tungs- und Schulungsteams, das sich im bereit sind, sich darauf einzustellen. Marien Hospital in Hombruch um Men- Schulung und die Vermittlung von Informationen sind das A und O. Als schen mit Diabetes kümmert, darin, die Diabetesberater erlernt man in einer Lebensumstände ihrer Patienten zu zusätzlichen Weiterbildung, den Patienermitteln und mit ihnen gemeinsam einen Weg zu finden, der es ihnen erlaubt, ten einen eigenverantwortlichen therapeutische und präventive Maßnah- Umgang mit ihrer Erkrankung zu men in den Alltag zu integrieren. vermitteln.

Das Beratungsteam mit Hildegard Liskus, Stefan Redenz, Annika Stahlschmidt und Gabriele Fischer kümmert sich individuell um jeden Diabetiker.

„Wir erforschen, welche Therapieform zu den Lebensumständen passt“, erklärt Hildegard Liskus. „Was kann der Patient leisten und was kann man ihm zumuten?“ „Da gibt es viele Ängste und Vorbehalte“, ergänzt ihre Kollegin Annika Stahlschmidt. „Viele denken, Diabetesberatung sei Diätberatung. Sie meinen, dass wir ihnen alles wegnehmen, dabei verbieten wir erst einmal sehr wenig.“

Neben den für jeden sichtbaren Arbeiten wie Schulung oder Wundbehandlung gibt es auch jede Menge Aufgaben, die nicht sofort ins Auge fallen. Dazu gehören die Erstellung von Schulungsmaterialien, Datenerhebung, Labormessungen, Hospitantenbetreuung und nicht zuletzt die eigene Fortbildung und die Weitergabe des eigenen Wissens in Fortbildungsveranstaltungen für Kollegen oder andere LeistungsanWenn die Blutwerte mal nicht stimmen, bieter im Gesundheitswesen. hören die Diabetesberaterinnen regelmäßig immer wieder den Satz: „Ich habe Nur etwa die Hälfte ihrer fast 900 Patiaber nicht gesündigt, Schwester, ich esse enten im Jahr kommen zur medika-

mentösen Einstellung oder wegen eines diabetischen Fußsyndroms ins Krankenhaus. Die andere Hälfte sind Patienten, bei denen im Rahmen einer anderen Erkrankung die vorhandene Diabetestherapie beurteilt und gegebenenfalls angepasst wird. Den Erfolg ihrer Arbeit sehen die Diabetesberaterinnen, wenn die Menschen am Weltdiabetestag stolz zum jährlich veranstalteten Diabetesmarkt ins Marien Hospital kommen und zeigen, wie gut sie mit ihrer Krankheit zurecht kommen.

St. Josefinenstift


Seelsorge Okumene

Qualität in der Seelsorge Konfessionelle Krankenhäuser zeich­ nen sich dadurch aus, dass ihre Beschäftigten aus einer christlichen Haltung heraus handeln. Damit rückt der Mensch als Ganzes in den Blick und es geht ganz wesentlich darum, über den rein medizinisch-techni­ schen Aspekt hinaus seelische Bedürfnisse im Genesungsprozess explizit zu berücksichtigen. Die Kath. St.-Johannes-Gesellschaft hat des­ halb in ihrem Leitbild das Wirken von Mensch zu Mensch als Zielsetzung in die Mitte des Handelns gestellt. Die Seelsorge ist in diesem Kontext ein integraler Bestandteil bei dem Bemühen, Gesundheit und Wohlbefinden wieder herzustellen. Ihre Aufgabe beschränkt sich nicht nur auf die Patienten und deren Angehörige. Auch für die Mitarbeiter, die bei ihrer täglichen Arbeit mit schwierigen Situationen zurecht kommen müssen, stehen die Seelsorger als Ansprechpartner und Begleiter zur Verfügung. Ihr Angebot ist offen für alle Menschen, unabhängig von ihren Überzeugungen und Ansichten, Konfessionen und Religionen. Um die Bedeutung der Seelsorge für das Selbstverständnis der Kath. St.Johannes-Gesellschaft auch nach außen hin deutlich zu dokumentieren, haben die katholischen und evangelischen Seelsorgerinnen und Seelsorger ein gemeinsames Konzept erarbeitet, das der Qualitätssicherung dient. In einem Leitbild werden Aufgaben und

zusammen. Sie sind in die Krankenhausorganisation integriert, bleiben aber im Rahmen ihrer kirchlichen Beauftragung eigenständig und unterstehen selbstverständlich der Wahrung der seelsorglichen Schweigepflicht. Viele Patienten wünschen sich im Rah- Die Seelsorger bieten allen das Gespräch an. Für Patienten anderer men ihres Krankenhausaufenthaltes Religionen und ihre Angehörigen und seelsorgliche Unterstützung. Manche geistlichen Begleiter stehen ganz im wählen sogar wegen der Begleitung durch die Kirchen eine unserer Einrich- christlichen Sinne des Wirkens von Mensch zu Mensch ebenfalls Räume tungen aus. Die St.-Johannes-Gesellfür Gebet und Meditation sowie bei schaft nimmt diese Anliegen und Wünsche auf und möchte ihr seelsorg- Sterbeprozessen für die Verabschiedung und für religiöse Rituale zur Verfügung. liches Angebot durch das erarbeitete Konzept einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen. Angebote transparent als verbindliche Leistungen dargestellt. Es dient der Orien­tierung der Mitarbeitenden und soll die Zusammenarbeit aller im Dienste der Patienten und Angehörigen fördern.

Zu den Aufgaben der Seelsorger gehört es, die Mitarbeitenden anderer Berufsgruppen und im Ehrenamt im Prozess der Begleitung von Patienten und Angehörigen durch Schulungen und Exerzitien zu unterstützen. Eine Seelsorgerin und ein Seelsorger sind ständiges Mitglied im Ethikkomitee des Trägers. Im Rahmen der Krankenpflegeschule und der innerbetrieblichen Fortbildung machen die Seelsorger regelmäßig Angebote in den Lehrplänen. Nach Absprache nehmen sie an Teamgesprächen teil, in denen die optimale Versorgung der Patienten besprochen wird. Die katholischen und evangelischen Seelsorger der verschiedenen Einrichtungen der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft arbeiten im Geist der Ökumene

Die Krankenhaus-Kappellen, wie die am St.-Johannes-Hospital werden von den Seelsorgern beider Konfessionen genutzt.

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Aus den Einrichtungen Tagesklinik mobilisiert Potenziale

Airbag für geriatrische Patienten gegen acht Uhr holt sie ein Sammeltransport von zu Hause ab. Das Klinikprogramm beginnt mit einem gemein­samen Frühstücksbüffet, an dem bereits Ergotherapeuten teilnehmen, um zum Beispiel auf motorische Störungen einzugehen. Morgens und nachmittags gibt es je nach Bedarf jeweils 90 Minuten Einzeltherapie, Krankengymnastik und Ergotherapie oder Logotherapie. Probleme im Alltag, aber zu fit für die Dauerpflege - die Tagesklinik ist das ideale Angebot, um Potenziale zu mobilisieren

Wenn alte Menschen mit vielfältigen Leiden durch einen Sturz oder einen Schlaganfall aus der Bahn geworfen werden, hat dies oft gravierende Folgen. Sie benötigen eine intensive Betreuung, um die Alltagskompetenz wiederzuerlangen. Nach einer statio­ nären geriatrischen Behandlung bietet die Tagesklinik einen fließen­ den Übergang auf dem Weg zurück in die eigenen vier Wände.

nicht mehr zielführend behandelt werden können, es dem betroffenen Menschen aber nicht so schlecht geht, dass eine vollstationäre Therapie erforderlich ist, dann bietet sich diese Möglichkeit ebenfalls an.“

Anders als im ambulanten Bereich kann Diagnostik und Therapie in der Tagesklinik in einer hohen Intensität betrieben werden, weil alle erforder­lichen Geräte und Verfahren im Kranken­haus „Aber nicht nur für den Übergang nach vorgehalten werden. Nach einem in einem stationären Aufenthalt eignet der Regel 15-tägigen Untersuchungssich die Tagesklinik“; betont Dr. Johan- und Behandlungs­programm steht als nes Wunderlich, der seit einem halben Ergebnis eine klare Diagnose mit Jahr die Geriatrie am St. Elisabeth entsprechenden Empfehlungen und Krankenhaus in Kurl etabliert hat. einer prognostischen Einschätzung „Wenn beispielsweise leichte Verwirrt- für die weitere ambulante Betreuung. heit, Depressionen, Hinfälligkeit, Gang­störungen, chronische SchmerWie der Name schon sagt, kommen die zen, Osteoporose oder Folgezustände Patienten tagsüber für etwa sieben bis nach Schlaganfall in unterschiedlichs- acht Stunden in die Tagesklinik, wo sie ter Kombination in der Hausarztpraxis rundum versorgt werden. Morgens

Für den Aufenthalt sind eigens neue Räumlichkeiten mit Komfort eingerichtet worden. Für die Mittagsruhe steht ein Ruheraum mit Wohlfühlatmosphäre zur Verfügung. Curavita, die gesellschafts­ eigene Physio- und Ergo­therapieEinrichtung, bietet umfangreiche bewegungs und beschäftigungstherapeutischen Maßnahmen. Für jeden Patienten wird ein individueller Therapie­plan erstellt, die Medikation wird angepasst und wie auf der Station kommt täglich der Arzt zur Visite. Bevor es am Abend wieder nach Hause geht, gibt es noch Kaffee und Kuchen. Dann bringt der Sammeltransport die Patienten zurück in die eigenen vier Wände. „Eine wichtige Voraussetzung für den Behandlungserfolg ist neben einer gewissen Belastbarkeit die Therapiewilligkeit des Patienten“, erklärt Dr. Wunderlich. „Es bringt nichts, etwas gegen den Willen eines Menschen zu versuchen, Wer nicht aus eigenen Stücken kommt, der ist unmotiviert und wird auch keine Fortschritte machen.“


Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Auf einen Blick

Terminkalender Nachtvorlesungen Immer um 19.30 Uhr im Amphi-Saal (Harenberg-City-Center) Bitte beachten sie die Ankündigungen in den Ruhrnachrichten

Zertifizierungen

Qualität bestätigt

lung bis zur Ausgabe und Anwendung am Patienten wurde nachvollzogen. Derzeit werden die Qualitätsmanagement-Systeme aller Einrichtungen und Bereiche zusammengeführt. Die Gesellschaft strebt eine unternehmensweite Überprüfung durch den TÜV Nord im Winter des Jahres 2009 an.

Mit der Zertifizierung des Ambulanten Operationszentrums wurde im November 2008 erstmals ein klinischer Bereich der Kath. St.-JohannesGesellschaft einer Prüfung durch den TÜV Nord unterzogen. Neben den Qualitätsmanagement- und FührungsAugenklinik strukturen wurden die Behandlun250. Hornhautverpflanzung gasabläufe beleuchtet und als eng an den Bedürfnissen und Wünschen der Patienten orientiert eingeschätzt. Ebenfalls im November 2008 erfolgte die Rezertifizierung der drei Altenheime, die sich bereits im Herbst 2005 erstmals einer externen Überprüfung unterzogen hatten. Zertifikate garantieren eine bewohnerorientierte Betreuung. Insbesondere wurde gewürdigt, dass das Christinenstift, das Altenpflegeheim am St.-ElisabethKrankenhaus und das St. Josefinenstift eine gemeinsame Qualitätsstrategie verfolgen und weiterentwickeln.

Die Einsetzung einer neuen Hornhaut ist die am häufigsten durchgeführte Transplantation. Das etablierte Verfahren erzielt mit Abstand die besten Erfolgsraten bei der Verpflanzung von Spenderorganen. In der Augenklinik wird es unter der Leitung Schon im September 2008 erfolgte die von Prof. Dr. Markus Kohlhaas seit Rezertifizierung unseres Transfusions- 2006 angeboten. Im Januar ist im wesens durch den TÜV Rheinland. In Zentrum für Hornhautchirurgie am dem erst im Januar 2007 neueröffneten St.-Johannes-Hospital die 250ste Zentrallabor des St.-Johannes-Hospitals Hornhaut verpflanzt worden. wurden nicht nur Geräte, sondern Die Behandlung ist eine Chanauch die Prozesse des Transfusionsce für Menschen, deren Hornhaut wesens überprüft. Der komplette ihre natürlichen Eigenschaften wie Ablauf von der Anforderung einer Durchsichtigkeit und Stabilität in Blutkonserve über die reibungslose unaufhaltsamer Weise verliert. Das Bestellung, Lieferung und BereitstelSpendergewebe wird in der Regel

Di 10.03. Radiofrequenzbehandlung bei chronischen Rückenschmerzen Prof. Dr. Michael Sydow / Dr. Chaled Fahimi Di 12.05. Unsichtbares sichtbar machen - Röntgenstrahlen im klinischen Einsatz; Prof. Dr. Karl Schürmann Arzt-Patienten-Seminare Immer um 17 Uhr im Konferenzraum 5, 1. Obergeschoß im St.-Johannes-Hospital Di 10.03. Wie steht‘s um Ihre Nieren? Dr. Gottfried Janning Di 17.03. Ernährung und Krebs Dr. Volker Hagen / Maria-Theresia Niehues Di 24.03. Wer braucht eigentlich Wassertabletten Dr. Hans-Joachim Schneider Di 31.03. Radiofrequenzbehandlung bei chronischen Rückenschmerzen Dr. Chaled Fahimi Di 21.04. Erhöhte Leberwerte - und was zu tun ist Dr. Ludger Frieling Di 28.04. Die Milch machts - Ernährung bei Osteoporose Cordula Westermann Di 05.05. Erschöpfte Herzen - Behandlung der Herzmuskelschwäche Dr. Axel Bünemann / Dr. Hans-Joachim Schneider Di 05.05. Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre Dr. Jörn-Eike Scholle Di 19.05. Welthypertonietag - Haben Sie Ihren Blutdruck im Griff? Dr. Gottfried Janning Di 26.05. Durchfall - Ist das schlimm? Dr. Jörn-Eike Scholle Weitere Termine Do 26.03. 17.30 – 19.00 Uhr , „Mich trifft der Schlag!“ Thema: Schlaganfall Kurler-Gesundheits-Treff, St.-Elisabeth-Krankenhaus Di 26.05. 18.00 Uhr , Plastisch-kosmetische Lidchirurgie (Dr. I. Pilorz) Klinik für Augenheilkunde, Kath. Centrum Do 28.05. 17.30 - 19.00 Uhr , „Ich war noch niemals in…“ Reisen im Alter Kurler-Gesundheits-Treff, St.-Elisabeth-Krankenhaus

gut toleriert. Medikamente, die eine Abstoßung verhindern, müssen meist nur vorübergehend eingenommen werden. Deutschlandweit werden jährlich rund 5000 Hornhautverpflanzungen durchgeführt. Es kommen Patienten aus ganz NRW, um sich im Zentrum für Hornhautchirurgie behandeln zu lassen.

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Aus den Einrichtungen Editorial und Inhalt Zusätzliche Betreuung für demente Senioren

Ohne

Qualifikation kein

Da hat sich der Gesetzgeber ja etwas besonders Schlaues ausgedacht! Langzeitarbeitslose sollen als fest­ angestellte Mitarbeiter zusätzliche niederschwellige Betreuungsangebo­ te für demenziell erkrankte Men­ schen in Altenpflegeheimen über­ nehmen. „Obwohl zunächst niemand wusste, wie das Gesetz umzusetzen ist, hat uns die ARGE, kaum was es da, auch schon die ersten Kandida­ ten geschickt“, erzählt Regina Misiok-Fisch, die anfangs gar nicht recht wusste, ob sie sich über diese Möglichkeit, neue Mitarbeiter zu finanzieren, freuen sollte oder nicht.

Job!

sen. Dies sind zum Beispiel Menschen, die schon einmal in der Pflege gearbeitet haben und einen Wiedereinstieg suchen. Es können auch Menschen sein, die in anderen Bereichen der Altenpflege tätig waren und dort ein gutes Händchen für den Umgang mit den betroffenen Bewohnern bewiesen haben.

Das Josefinenstift bietet Bewerbern erst einmal einen umfassenden Qualifizierungskurs an, der in der Dortmunder Katholischen Schule für Gesundheitsund Pflegeberufe absolviert werden kann. Der Kurs vermittelt in 160 Stunden theoretische und praktische Kenntnisse im Umgang mit Menschen, die an Mittlerweile schätzt die Leiterin des Demenz erkrankt sind. Die Heimleiterin Josefinenstifts die Perspektiven des hat schon einen Kandidaten im Auge, Gesetzes allerdings optimistisch ein. Entgegen der anfänglichen Aufregung, den sie gerne einsetzen würde. Es hanist inzwischen sicher allen Beteiligten delt sich um einen Mann, der über eine klar, dass die Betreuung von demenziell 400-Euro-Maßnahme der ARGE zum veränderten Menschen SozialkompeJosifinenstift gekommen ist und der, tenz, Einfühlungsvermögen und eine nach­dem seine Förderung ausgelaufen besondere Hingabe erfordert. Dies als war, lange Zeit weiterhin ehrenamtlich ein bisschen Basteln und Singen mit mit eigenständigen Betreuungsange­ den Senioren abtun zu wollen, wäre boten seine Eignung hinlänglich eine grobe Fehleinschätzung von Sinn gezeigt hat. und Zweck einer modern, am Wohlbefinden orientierten Altenpflege. Doch die Finanzierung eines solchen Mitarbeiters ist kompliziert. Demenziell Die Wohlfahrtsverbände haben als Trä- veränderten Bewohnern steht nach ger von Altenpflegeeinrichtungen dem neuen Gesetz eine Kassenpauinzwischen festgelegt, dass im Rahmen schale von 100 Euro pro Monat für des Gesetzes nur solche arbeitslose zusätzliche Betreuungsangebote zu. Für Menschen eingestellt werden können, jeweils 25 Bezugsberechtigte kann eine die aufgrund ihres Lebenslaufs eine Betreuungskraft eingestellt werden. gewisse Mindestqualifikation aufwei- Dafür müssen die Betroffenen bzw.

Per Gesetz soll Arbeitslosen ein Job in der Seniorenbetreuung verordnet werden - aber ohne soziale Kompetenz ist da nichts zu machen.

deren Angehörige und das Heim gemeinsam einen Antrag bei der Pflegekasse stellen. „Bevor wir überhaupt daran denken konnten, einen Mitarbeiter zu suchen“, erklärt Regina Misiok-Fisch, „mussten wir erst einmal die Angehörigen anschreiben und eine Info-Veranstaltung organisieren.“ Dann musste in jedem einzelnen Fall der Antrag gestellt werden. Nach soviel Aufwand hofft sie nun darauf, demnächst tatsächlich eine zusätzliche Betreuungshilfe zur Verfügung zu haben.

St. Josefinenstift


Beratungs- und Schulungsangebote Auf einen Blick

Infos

Selbsthilfegruppen

Patienten und Angehörige für

Frauenselbsthilfe nach Krebs Wir bieten Gruppen- und Einzelgespräche sowie Telefonberatung unter äußerster Diskretion an. Als Krebskranke helfen wir Krebskranken ehrenamtlich, freiwillig, unbezahlt, ohne Mitgliedsbeiträge zu erheben, als Partner von professionellen Helfern in der Krebstherapie und -nachsorge, nicht als Kon­kurrenz, mit unseren Erfahrungen und Kenntnissen, in einem regen, vielfältigen Gruppenleben und

Ernährungsberatung Einzel- und Gruppenschulungen von Patienten und deren Angehörige, die aus gesundheitlichen Gründen eine bestimmte Diät einhalten oder Fragen zum Essen und Trinken haben. Unsere Diätassistentinnen beraten Sie gerne. Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch: St.-Johannes-Hospital: Tel. (0231) 1843-2381 Marien Hospital: Tel. (0231) 7750-8327 oder (0231) 7750-8328 St.-Elisabeth-Krankenhaus: Tel. (0231) 28920

pital nach dem stationären Aufenthalt eine qualifizierte Stomaberatung und Betreuung durch eine ausgebildete Enterostomatherapeutin an. Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter Tel. (0231) 1843-2325

zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten. Betroffene und Angehörige sind jederzeit bei uns willkommen. Wir treffen uns jeden 2. Dienstag im Monat von 15-17 Uhr im Propsteihof 10, Nebensaal 2. Unser im Mai 2008 ins Leben gerufene Gesprächskreis U40 für junge Betroffene, alleinerziehende Mütter und Berufstätige trifft sich am gleichen Ort von 17-18 Uhr. Weitere Infos bei Erika Ballhausen, Tel. (0231) 13 63 80

Mamazone INR-Schulung (Blutgerinnung) Für Patienten, die mit Marcumar ein­­gestellt sind, werden zur Selbstmessung der Blutkoagulationswerte Schulungsmaßnahmen für das CoaguCheck­gerät der Firma Boehringer angeboten. Terminabsprachen treffen Sie bitte mit Frau Heemeier, Kardiologische Aufnahme, Tel. (0231) 1843-2591

„mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.“ bündelt die Power der Betroffenheit und der wissenschaftlichen Kompetenz zu einer Kraft. mamazone-Dortmund bietet betroffenen Frauen Beratung und Begleitung an. Es finden regelmäßig Gruppentreffen statt. Infos: Heide Preuß, Tel. (02306) 53708

Bezirksverein der Kehlkopfoperierten Dortmund e.V. Präoperative Gespräche zum „Was kommt danach?“. Antragstellung auf Schwerbehinderung bei allen Versorgungsämtern. Monatliche Mitgliederversammlung mit Betreuung von Betroffenen und Angehörigen. Kontakt: Dagmar Schmidt, Tel./Fax (02303) 13 873

Diabetesberatung Für Fragen steht Ihnen zur Verfügung: Im St.-Johannes-Hospital: unsere Diabetesfachschwester, Anja Leichtfuß, Tel. (0231) 1843-2302 Im Marien Hospital: unsere Diabetesberaterinnen DDG, Annika Stahlschmidt oder Hilde Liskus, Tel. (0231) 7750-8362

Geburtshilfe Informationsveranstaltung: „ Alles rund um die Geburt“ incl. Kreißsaalführung jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr. Treffpunkt: Panorama Café, 4. Etage Hauptgebäude. Keine Voran­meldung erforderlich. Infos zu Kursen vor und nach der Geburt erhalten Sie in unserer Elternschule, Tel. (0231) 1843 2327

Tracheostomaversorgung Beratung und Schulung, Hilfsmittelversorgung und Tracheostomapflege für Halsatmer. Wenden Sie sich an die Station G5, Tel. (0231) 1843-2371

Stillberatung Montags bis freitags von 11.30 – 13.00 Uhr und nach Vereinbarung. Sie erreichen die Beratung über das Still-Telefon im Säuglingszimmer (0231) 1843-23 33

Stomasprechstunde Für alle stationären Patienten, denen vorübergehend oder dauerhaft ein künstlicher Darmausgang angelegt wurde, bietet das St.-Johannes-Hos-

Stillcafé Dienstags von 14:00–16:00 Uhr in den Räumen der Elternschule, St.-JohannesHospital, Hauptgebäude 3. Etage

Selbsthilfegruppe Herzklappen Diese Patienten-Selbsthilfegruppe mit fachlicher Unterstützung der Herzchirurgie und Kardiologie trifft sich jeden Monat im St.-Johannes-Hospital. Infos: Barbara Streich, Tel. (0231) 486130

Selbsthilfegruppe vom Kreuzbund Trifft sich montags im St.-Elisabeth-Krankenhaus, 19:00 Uhr im Tagesraum 125 Ansprechpartner ist Herr Doll: Tel. (0231) 892459

Die Anonymen Alkoholiker Treffen: Marien Hospital, Mo, 19:00-22:00 Uhr im Seminarraum 1 Treffen: St.-Elisabeth-Krankenhaus, Do, 19:00 Uhr, Tagesraum 125

Deutsche ILCO e.V. Infos: Dortmunder Selbsthilfegruppe, der Deutschen ILCO e.V. Kontaktstelle K.I.S.S., Tel. (0231) 529097

Glaukom Büro e.V. Informationen bei Frau Kipp, Tel.: (0231) 97100034 oder www.glaukom-buero.de

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Aus den Einrichtugen Offener Ganztag

Ein

Modell

macht

Die Jugendhilfe St.-Elisabeth engagiert sich als Träger für die Offene Ganztagsschule. „Es gibt in Dortmund die Vereinbarung, dass die Betreuung an Schulen von Trägern der Jugendhilfe geleistet wird“ erläutert die stellvertretende Leiterin der Einrichtung, Gabriele Hoffmann, „die Kompetenz von Schule und Jugendhilfe soll den Mädchen und Jungen zu gute kommen.“

Schule

weg und sie können das jetzt auch genießen.“ Die Arbeit mit den Kindern sei sehr intensiv geworden, erklärt die Erzieherin. Sie können sich viel besser auf die Gruppe und die Betreuer einstellen. Es gibt eine tägliche Regelmäßigkeit und Kontinuität, die den Kindern zugute kommt. Der Gruppenzusammenhalt ist gewachsen.

An der Förderschule heißt Offener Ganztag Betreuung am Nachmittag. Hier gibt es zwanzig Plätze für Kinder Konsequenterweise hat die mit sozial-emotionaler EntwickJugendhilfe-Einrichtung der St.lungsverzögerung und mit VerhalJohannes-Gesellschaft im Sommer tensauffälligkeiten wie Aggressivität, 2007 zugesagt, als die Marienborn Hyperaktivität oder einer geringen Grundschule und die Förderschule Frustrationstoleranz. „Wir versuchen, an der Froschlake mit dem Wunsch auf sie zu kamen, die Trägerschaft für den Kindern eine enge, vertraute Struktur zu bieten. Es gibt einen die geplante Offene Ganztagsschule strengen Tagesablauf, in dem alle zu übernehmen. In der Grundschule werden 75 Kinder an fünf Tagen in der Aktivitäten geregelt sind. Wichtig ist die Erfahrung von Rückhalt und Woche vor und nach dem Unterricht betreut. Es steht ein eigens errichtetes Gemeinschaft sowie die Anerkennung angemessener Verhaltensweisen“; Gebäude mit sehr guter Ausstattung zur Verfügung, in denen den Kindern sagt die diplomierte Sozialarbeiterin Maren Daniel, die die Verantwortung vom Mittagessen über die Hausauffür die Betreuungsgruppe hat. gabenbetreuung bis zu Freizeit- und Sportprogrammen vieles geboten wird. Wo immer es geht, kooperieren die beiden benachbarten Schulen „Die ersten Monate haben wir uns schwer durchkämpfen müssen“, sagt und befruchten sich mit Ideen für besondere Projekte. „Wir haben viel im Erika Meier, die Teamleiterin von der Bereich Antigewalt- und SozialkomMarienborn Grundschule. „Es hat eine Weile gedauert, bis die Eltern die petenztraining gemacht, bei dem die neue Regelung akzeptiert haben. Aber Kinder Lösungen für Konflikte suchen. Im Rollenspiel werden Streitsituatioinzwischen sind sie dankbar dafür, nen nachgestellt, um Eskalationsverdass sie am Nachmittag entlastet meidung zu üben“, berichtet Daniel. sind. Der Hausaufgabenstress ist

An der Grundschule laufen Projekte eher in den Schulferien. „Dann werden Themen wie Gesundes Essen durchgearbeitet oder wir stellen eine Lesekiste mit Dingen zusammen, die in Verbindung mit einer vorgelesenen Geschichte stehen“, erzählt Meier. Die Jugendhilfe plant derweil ihr Engagement im Bereich Schulen auszudehnen. „Wir werden im zweiten Halbjahr 2009 an einer Realschule und an einem Gymnasium die Betreuung in der Mittagszeit übernehmen. Diese Betreuungsform ist für alle Neuland. Wir werden sehen, welche Erfahrungen wir machen“, erklärt Gabriele Hoffmann.

Für Projektarbeit nutzen Maren Daniel und Erika Meier auch externe Unterstützung. In der Marienborn Grundschule ist ein Bild entstanden, das die Künstlerin Susanne Lilienfeld aus Motiven der Kinder zu einem Gedicht zusammengestellt hat. Foto: H. Böhm


Spaß und Rätsel Für Zwischendurch ...

Neulich

bunte Seite Lachhaft! in der

St.-Johannes-Gesellschaft Diesmal zum Thema „Pflegeschule“

Zement Aufgeregt ruft eine Mutter den Arzt an: „Herr Doktor, was soll ich tun, mein Sohn hat Zement gegessen.“ „Vor allem“, sagt der Arzt, „geben sie ihm nichts zu trinken!“

Im OP Der Kellner liegt auf dem Operationstisch. Da kommt ein Arzt vorbei, der schon oft im Gasthaus gegessen hat. „Herr Doktor, helfen Sie mir“, stöhnt der Kellner. Der Arzt zuckt die Achseln: „Bedaure, aber das ist nicht mein Tisch. Mein Kollege kommt gleich!“

Für Profis Eine bescheidene Frage Wie heißt Bombay heute?

Lösung: Mumbai

Die

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Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Geschäftsführer Dipl. Betriebswirt Günther Nierhoff Tel. (0231) 1843 - 2256 www.st-johannes.de

Johannesstraße 9-17, 44137 Dortmund Tel. (0231) 1843-0, Fax (0231) 1843-2207 www.joho-dortmund.de

Johannesstr. 9-17, 44137 Dortmund Tel. (0231) 1843-2130, Fax (0231) 1843-2131 www.ambulanzzentrum-dortmund.de Klinik für Augenheilkunde Prof. Dr. Markus Kohlhaas Sekretariat (Frau Blumenthal) - 2241 Sekretariat Fax - 2508 LASIK Hotline 0800-5273767 Ambulanz - 2292 Ambulanz Fax - 2293 augenklinik@joho-dortmund.de Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin Prof. Dr. Michael Sydow Sekretariat (Frau Aldenhövel) Sekretariat Fax Prämedikation Operative Intensivmedizin aldenhoevel@joho-dortmund.de Klinik für Chirurgie Prof. Dr. med Ulrich Bolder Sekretariat (Frau Mücke) Sekretariat Fax Zentrale Notaufnahme ulrich.bolder@joho-dortmund.de muecke@joho-dortmund.de

- 2247 - 2509 - 2652 - 2409

- 2272 - 2622 - 2277

Katholische Seelsorge Pastor Thomas Müller St.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843 - 2388 Gemeindereferent Dieter Fender Marien Hospital, Tel. (0231) 7750-8324

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Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe PD Dr. Georg Kunz Vorzimmer (Frau Dulovic) - 2279 Vorzimmer Fax - 14 58 84 Gynäkologie Sekretariat - 2280 Kreißsaal - 2282 Elternschule - 2327 Brustsprechstunde - 2279 Urogynäkologie / Deszensuschirurgie - 2280 Risikoschwangerschaftssprechstunde - 2282 georg.kunz@joho-dortmund.de Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Dr. Horst Luckhaupt Sekretariat (Frau Hayn) - 2242 Sekretariat Fax - 2510 hayn@joho-dortmund.de Ambulanz: Mo – Fr nach Voranmeldung -2361

Intensivpflegeeinheit walterbusch@joho-dortmund.de petra.kernchen@joho-dortmund.de Ambulanz: Sekretariat Fax

- 2757

- 2560 - 2490

Vorstationäre Diagnostik Josefhaus Anmeldung - 2873/2874 Fax - 2894/2895 maatz@joho-dortmund.de Klinik für Innere Medizin I Prof. Dr. Hubertus Heuer (Kardiologie, Nephrologie, Intensivmedizin) Sekretariat (Frau Reinhardt) - 2210 Fax - 2435 Kardiologie Sekretariat - 2616 Dialyse - 2266 Zentrale Notaufnahme - 2277 heuer@joho-dortmund.de Klinik für Innere Medizin II Dr. Hermann-Josef Pielken (Allgemein Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämatologie/ Onkologie, Palliativmedizin) Vorzimmer (Frau Schlieck) - 2438 Geschäftszimmer (Anmeldung stationäre Aufnahme) - 2413 Fax - 2451 Gastroenterologie - 2202 Labor (Sekretariat) - 2304 Onkologische Ambulanz - 2464 Palliativstation (Station V4) - 2734 pielken@joho-dortmund.de schlieck@joho-dortmund.de

Klinik für Herz-, Thorax-, Gefäßchirurgie Prof. Dr. Gerhard Walterbusch Sekretariat (Frau Kernchen & Herr Kroll) - 2299 Sekretariat Fax - 2445

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Professor Dr. Karl Schürmann Sekretariat (Frau Tiemann) - 2285 Sekretariat Fax - 2853 karl.schuermann@joho-dortmund.de tiemann@joho-dortmund.de

Evangelische Seelsorge Pastor Rainer Richter St.-Elisabeth Krankenhaus, Tel. (0231) 2892-221 Pfarrer Ralf Wieschhoff St.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843-2496

Pfarrerin Diana Klöpper, Pfarrer Olaf Kaiser St.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843-2096 Pfarrer Raimund Dreger Marien Hospital, Tel. (0231) 7750-8871


Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Gablonzstr. 9, 44225 Dortmund Tel. (0231) 7750-0 Fax (0231) 7750-8300 www.marien-hospital-dortmund.de Verwaltungsleitung: Herr Hans-Werner Gräber

-8281

Klinik für Innere Medizin/Diabetologie Chefarzt Dr. Klemens M. Sondern Sekretariat (Frau Weckermann) - 8120 Sekretariat Fax - 8140 jutta.weckermann@marien-hospital- dortmund.de Diabetische Fußambulanz - 8141 Anmeldung zur Aufnahme, Ambulanz -8124

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Chefarzt Dr. Harald Krauß Sekretariat (Frau Müller) - 8400 Sekretariat Fax - 8402 mueller@marien-hospitaldortmund.de Anmeldung zur Aufnahme Sekretariat (Frau Szalaga) - 8383 Psych. Institutsambulanz Dr. P. Wallenfels, Dr. G. Schindler, Frau K. Wenning Sekretariat (Frau Neumärker) - 8393 Sekretariat Fax - 8371

Kurler Str. 130, 44319 Dortmund Tel. (0231) 2892-0 Fax (0231) 2892-147 www.elisabeth-dortmund.de Verwaltungsleitung: Herr Wilhelm Eull eull@elisabeth-dortmund.de

Klinik für Innere Medizin/Geriatrie Chefarzt Dr. Johannes Wunderlich johannes.wunderlich@elisabeth-dortmund.de Sekretariat (Frau Schwabe) - 241 Sekretariat Fax - 245 Hotline Geriatrie, Mo-Fr 9-11 h (0231) 2892345

-200

St.-Elisabeth-Altenpflege Kurler Str. 130, 44319 Dortmund Tel. (0231) 2892-0 Fax (0231) 2892-147

Leitung: Herr Wilhelm Eull eull@elisabeth-dortmund.de Heimverwaltung (Frau Rüping) www.elisabeth-dortmund.de

Eisenmarkt 2–6, 44137 Dortmund Tel. (0231) 18201-0 Fax (0231) 18201-1111

Verwaltungsleitung: Anni Kern info@christinenstift.de www.christinenstift.de

Ostwall 8-10, 44135 Dortmund Tel. (0231) 55 69 05-0 Fax (0231) 55 69 05-155

Heimleitung: Regina Misiok-Fisch Tel. (0231) 55 69 05-110 www.josefinenstift-dortmund.de

Brücherhofstr. 200, 44265 Dortmund Tel. (0231) 9460600 Fax (0231) 946060260

Leitung: Friedhelm Evermann information@jugendhilfe-elisabeth.de www.jugendhilfe-elisabeth.de

-200 - 208

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