Johannes im DIALOG - Ausgabe 14

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Nr. 14 / Sommer 2009 Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH

Johannes im

DIALOG Blitzblank Das Licht im Dunkel Sauberes Besteck für den OP Gottesdienst für Demenzkranke

Ferner lesen Sie in dieser Ausgabe 10 Jahre Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Rhythmologie: Richtiger Takt fürs Herz Folgenschwere Zuckerkrankheit Keine Scheu: Hornhaut-Transplantation Service-orientierte Patientenversorgung Elektroschock: Strohhalm für Depressive Verbessert10 Kernspin die Trefferquote? Jubiläum: Jahre Hilfe für Kinder

Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital, Marien Hospital, Christinenstift, St.-Elisabeth-Krankenhaus, St.-Elisabeth-Altenpflege, Jugendhilfe St. Elisabeth, St. Josefinenstift, Ambulantes OP-Zentrum am St.-Johannes-Hospital

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Momentaufnahme

Fit & mobil Rund 600 Interessierte aus der Generation 60 plus haben anläss­liches eines Aktionstages der St.-JohannesGesellschaft im Mai die Gelegenheit genutzt, auf dem Probsteihof Ihre Fahrtüchtigkeit zu testen. An den Testgeräten, die in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern angeboten wurden, bildeten sich sehr zur Freude der Veranstalter vorübergehend Schlangen.

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Editorial und Inhalt

Herzlich

Willkommen liebe

Leser

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Gesundheitsbranche bringen wird. Klar ist aber, dass die Mittel für die Leisdie Wirtschaftskrise macht vor dem tungserbringer knapp bleiben und die Gesundheitswesen nicht Halt. Nachdem Erwartungen kaum geringer werden. der Gesundheits­fond zu Jahresbe­ ginn den Gesetzlichen Krankenver­ Da mag Sie es als Patient beruhigen, wenn Sie erfahren, dass die Krankenhäusicherungen durch die Einführung ser im Jahr 2008 mit durchschnittlich des Risikostrukturausgleiches und 2,8 Prozent für den geringsten Zuwachs des identischen Beitragsatzes für alle Kassen einiges abverlangt, muss an den Ausgaben der GKV gesorgt haben. jetzt nach offizieller Schätzung mit zu­ Trotz höherer Ausgabensteigerungen, die gegenüber den Krankenkassen nicht gelsätzlichen Engpässen durch Beitrags­ ausfälle in Milliardenhöhe gerechnet tend gemacht werden konnten, haben wir werden. Das ist eine direkte Folge der gut gewirtschaftet und durch zusätzlich zurückgehenden Wirtschaftskraft und erbrachte medizinische und pflegerische der deshalb aller Wahrscheinlichkeit Leistungen unser Leistungsniveau weiter ausbauen können. nach steigenden Arbeitslosigkeit. Die Krankenhäuser sind in zweifacher Weise von dieser Situation betroffen. Einer­seits werden die Einnahmeausfälle der Krankenkassen dazu führen, dass auf der Ausgabenseite der Gürtel noch enger geschnallt werden muss, als es ohnehin schon der Fall ist. Zum anderen belasten stei­gende Beitragssätze die Krankenhäuser als Arbeitgeber, weil die Lohnnebenkosten und damit die Personalkosten steigen. In einem Bundestagswahljahr ist dies eine besonders schwierige Lage, in der zwar im Rahmen des Wahlkampfes heftige Diskussionen aber vermutlich wenig Entscheidungen zu erwarten sind. Wir wissen nicht, was die nächste Wahl für

Eines können wir Ihnen versichern: Welche Veränderungen der Umbau des Gesundheitswesens und die Wirtschaftskrise auch immer bringen werden, die Sicherheit der Patientenversorgung bleibt unsere oberste Priorität. Ihr Günther Nierhoff (Geschäftsführer)

Inhalt Zentralsterilisation Wenn nicht alles blitzt, läuft gar nichts!

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BELA Damit krank sein nicht dick macht

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Aktuelles aus der Medizin

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Rhythmologie Der richtige Takt fürs Herz

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Hornhaut-Transplantation Keine falsche Scheu vor freier Sicht

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Seelsorge Auch im Krankenhaus eine Gemeinde

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Elektrokrampftherapie Reise aus der Hoffnungslosigkeit

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Johannes News

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Jubiläum an der Wittener Straße 10 Jahre Hilfe für Kinder & Jugendliche

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Tiere in der Altenpflege Begegnung stiftet Lebensfreude

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Bunte Seite

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Impressum: Johannes im DIALOG Nr. 14 / Sommer 2009, 4. Jahrgang, Nachdruck und Vervielfältigung von Artikeln (auch auszugsweise) ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Herausgeber gestattet. Herausgeber: Kath. St.-Johannes-Gesellschaft gGmbH, Johannesstraße 9-17, 44137 Dortmund, www.st-johannes.de; Redaktionsrat: , Dr. Jens Arlinghaus, Houria Bouhalhal, Dr. Holger Böhm, Dr. Jan Bucher, Friedhelm Evermann, Dr. Volker Hagen, Dr. Gerhard Keim, Rainer Richter, Michael Rieks, Frank Scheele, Dr. Hans-Joachim Schneider, Birgit Stahnke, Peter Stein, Christian Straub, Gudula Stroetzel, Dr. Joachim Weber-Albers, Beate Winterberg, Thomas Wirriger; v.i.S.d.P.: Gudula Stroetzel, Redaktion und Text: Dr. Holger Böhm, Dortmund, www.skriptstudio.de; Gestaltung: gestaltend – Design­büro Frank Scheele, www.gestaltend.de, Katrin Graul; Titelfoto: Gerhard P. Müller (GPM), Dortmund, www.dortmund-bild.de; Illustration: Ari Plikat, Dortmund, www.ariplikat.de; Druck: Koffler+Kurz MedienManagement GmbH, Dortmund, www.kkmedien.de; Johannes im Dialog erscheint viermal im Jahr, nächste Ausgabe: Herbst 2009; Auflage: 10.000 Exemplare

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Reportage Zentralsterilisation

Wenn nicht

alles blitzt, läuft gar nichts!

Verborgen vor den Augen der Patien­ ten sorgen Klaus Wiese und sein Team unermüdlich für makellose Reinheit und absolute Sterilität. Abertausende von Nadelnhaltern, Haken, Scheren und Pinzetten werden Tag für Tag im OP benötigt. Hinzu kommen unzählige Werkzeuge und Gerätschaften, über die so mancher Patient gar nichts genaues wissen möchte, auch wenn er froh ist, dass sie für ihn bereitgehal­ ten werden. All dieses Instrumen­ tarium muss nach Gebrauch gereinigt, desinfiziert, und für die nächste Ope­ ration sterilisiert werden.

Zentrale Sterilgut-Versorgung heißt die Abteilung, die 2004 im Ergeschoss des St.-Johannes-Hospitals komplett neu eingerichtet worden ist. „Was hier rausgeht ist tipptopp in Ordnung“, erklärt Wiese, der bei aller Bescheidenheit genau weiß, welch eminente Bedeutung seine Abteilung für den ganzen Krankenhausbetrieb hat.

Hier bleibt nichts dem Zufall über lassen, alle Arbeitsgänge sind standardisiert, soweit es geht automatisiert und umfassend dokumentiert. „Wir können auch nach 30 Jahren noch genau sagen, welche Pinzette für welchen Zweck bei einem bestimmten Patienten eingesetzt worden ist und welcher Mitarbeiter für die Aufbereitung zuständig war“, versichert der Abteilungsleiter. Benutzte Instrumente sind mit Blut in Berührung gekommen und deshalb eine mögliche Quelle für schwerwiegende Infektionen. Sie werden vom OP-Personal in geschlossene Transportbehälter verpackt, die sich auch beim Hinfallen nicht öffnen können. Aus dem zentralen Operationssaal kommen die Behälter per Aufzug direkt zur Wiederaufbereitung. Aus anderen OP-Bereichen, aber auch von externen Kunden wie zum Beispiel dem Rettungsdienst der Feuerwehr oder ambulanten Dialysezentren sorgen Transportdienste für eine gut organisierte Anlieferung. „Bei uns werden ausschließlich wiederverwendbare Medizinprodukte aufbereitet“, betont Wiese, „Einmalmaterial kommt in der St.-Johannes-Gesellschaft grundsätzlich nach Gebrauch in die Entsorgung.“

geschrieben: Mundschutz, Kittel, Handschuhe und Schutzbrille sind vorgeschriebene Arbeitskleidung, die Hepatitis-Impfung ist eine Selbstverständlichkeit. Hier werden die angelieferten Instrumente grob gesichtet, auf Vollständigkeit überprüft und dann in den maschinellen Reinigungsprozess eingeschleust.

Infektionen ausgeschlossen Auf zwei automatischen HochdurchsatzTaktbandanlagen geht es durch mehrere Spülgänge und eine Desinfektion zum Trocknen. Nach Sichtung, Prüfung und Pflege erfolgt die fünf- oder 18-minütige Dampfsterilisation bei 134 Grad Celsius und 2,04 Bar ist darauf ausgelegt, auch hartnäckige Krankheitskeime wie zum Beispiel den durch die Rinderseuche BSE bekannt gewordenen Erreger der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit unschädlich zu machen. „Das entspricht gesättigtem Wasserdampf, der die Hitze sechs mal stärker überträgt als eine normale Erwärmung“, erläutert Wiese. „Danach sind alle denkbaren Krankheitserreger abgetötet.“

Teure Geräte, wie beispielsweise eine Optik für Gebärmutterspiegelungen, kommen vor der Aufbereitung in Schutzkäfige. Es gibt auch Materialien, beispielsweise besondere Kunststoffe bei Instrumenten für Augenoperationen, welche die übliDie Öffnung der Transportbehälter erfolgt in einem extra dafür bestimm- chen Desinfektionsbedingungen nicht ten Schmutzraum. In diesem isolierten vertragen. Sie müssen durch alternative Verfahren bei 50 Grad Celsius mit Bereich ist nur geschultes Personal Wasser­stoffperoxid sterilisiert werden. zugelassen. Sicherheit ist groß


Reportage

Wenn alles sortiert und zusammen gestellt ist, werden die Instrumenten siebe wieder verpackt und für die Lagerung bis zum nächsten Einsatz abschließend sterilisiert. Sechs Monate lang können die Instrumente dann keimfrei aufbewahrt werden. In den Professionalität garantiert meisten Fällen kehren sie allerdings lange vor diesem Verfallsdatum in die Die Mitarbeiter sind ausgebildete Pflege­kräfte oder Arzthelferinnen, die Zentralsterilisation zurück, um nach eine vorgeschriebene Zusatzqualifikation erfolgreichem Gebrauch erneut den vierstündigen Wiederaufbereitungsals Technischer Sterilisationsassistent prozess zu durchlaufen. erworben haben. Der zweiwöchige Lehrgang mit mündlicher, schriftlicher „Wir sind für alle Fälle gewappnet“, und praktischer Prüfung wird im versichert der Abteilungsleiter zum St.-Johannes-Hospital angeboten. Abschluss meines Besuchs. „Selbst Klaus Wiese war früher selbst im OP. Der Job gefiel ihm, für die Instrumente wenn Patienten mit Tuberkulose oder hatte er immer ein Auge. Als sich dann so exotischen Krankheiten wie Ebola behandelt werden müssen, können wir die Gelegenheit bot, hat er die ZusatzFür ein einzelnes Instrumentensieb kön- qualifikation für die Leitung der Steri- uns in der Zentralsterilisation darauf einstellen. Bei uns geht nicht einmal nen zum Beispiel bei chirurgischen Ein- lisationsabteilung absolviert und ist die hartnäckigste Spore durch.“ jetzt seit zwölf Jahren für den griffen schnell weit über hundert, im reibungs­losen Ablauf zuständig. Extrem auch bis zu 250 Einzelteile zusammen kommen. Daran wird deutlich, welche Anforderungen an das Per- „Kompliziert wird es eigentlich nur“, sonal gestellt sind. Hunderte Sorten von erzählt er, „wenn Ärzte von Kongressen unbekannte Instrumente mitbrinHaken und Pinzetten, Haltern und gen und sofort einsetzen wollen. Eine Scheren, mal größer mal kleiner, mal Beschreibung gibt es da natürlich rechtsherum gebogen oder nach links nicht. Dann muss ich recherchieren gekrümmt und immer optimal auf die jeweilige anatomische Situation ausge- und meistens möglichst schnell vor legt müssen richtig zugeordnet werden. der Operation am nächsten Tag eine Das bedarf einer speziellen Ausbildung Bedienungsanleitung auftreiben, und der Unterstützung durch eine leis- damit wir wissen, wie die Geräte tungsstarke EDV. Alle Instrumentensiebe behandelt werden dürfen.“ „Das Reinigen und Sterilisieren ist relativ einfach und erfolgt automatisch“, erläutert Wiese. „Unserer eigentliches Problem beginnt erst danach. Es gibt über hundert Endstellen, die ihre Schere oder ihre Pinzette zurück haben wollen. Das auseinander zu sortieren, ist das eigentliche Pro­ blem unserer Abteilung.“ Deshalb kommen alle Instrumente nach der Aufbereitung zu Arbeitsplätzen, an denen die Mitarbeiter emsig damit beschäftigt sind, die für jeden einzelnen operativen Eingriff benötigten Teile in einem Instrumentensieb zusammenzustellen. Was vor dem Waschgang zerlegt wurde, wird jetzt wieder zusammengesetzt und auf Funktion getestet.

sind elektronisch erfasst und in Listen und mit Abbildung in Datenbanken hinterlegt. An den Arbeitsplätzen stehen Computer zur Verfügung, mit deren Hilfe die richtige Zusammenstellung erleichtert wird.

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Editorial und Inhalt Gesundheit BELA: Bewegung - Ernährung - Lernen - Akzeptieren

Damit

krank sein

Kortison ist schlecht für die schlanke Linie. Auch in der Psychiatrie gibt es Medikamente, die im Verdacht stehen, den Appetit anzuregen und damit für die Figur nicht gerade förderlich zu sein. Manchmal sind es aber auch die Krankheitsbilder selber, die gewichts­steigernde Ver­ haltensweisen begünstigen. Das BELA-Konzept soll Patienten hel­ fen, durch bewusste Lebensführung unerwünschte Begleitfolgen ihrer Erkrankung oder ihrer psycho­ pharmakologischen Therapie zu vermeiden. Neben den Kernsymptomen Energie-, Freud- und Perspektivenlosigkeit sind Gewichtsveränderungen ein Nebensymptom bei depressiven Krankheitsbildern. „Antriebslosigkeit führt bei den Betroffenen zu sozialem Rückzug, einem ‚nicht mehr so offen durch die Welt gehen‘ und damit ganz allgemein zu einer Lebensweise, die mit ungesunder Ernährung und Bewegungsmangel einhergehen kann“, sagt Dr. Peter Wallenfels. „Der BELA-Kurs am Marien Hospital“, so erklärt der Oberarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie weiter, „ist als niederschwelliges Angebot für Patienten mit Depressionen entwickelt worden. Wir sind gerade dabei, es auch auf andere psychiatrische Krankheitsbilder und darüber hinaus überhaupt für Menschen zu erweitern, denen restriktivere Programme zur eigenverantwortlichen Gewichtskontrolle schwer fallen.“

nicht dick „BELA ist eine Mischung aus Wissensvermittlung, praktischer Anwendung und Bewegungselementen“, erläutert die Leiterin des Kurses, Katharina Czerny. „Das Konzept entspricht im Großen und Ganzen den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.“ Die Diätassistentin betont, dass dabei die gesunde Lebensweise im Mittelpunkt steht. Es geht nicht vordergründig um das Abnehmen, sondern um bewusstes Einkaufen und Zubereiten. Es geht nicht um sportliche Leistungen, sondern darum, sich klarzumachen, wo und wann man sich Bewegung zumuten kann und sollte. Es geht darum, vernünftig mit Hungergefühlen oder gesteigertem Appetit umgehen zu lernen.

macht

nicht von der Werbung im Supermarkt beeindrucken zu lassen, sondern mit offenen Augen aus dem Warenangebot auszuwählen.“ Das Konzept scheint aufzugehen. Der Erfolg spricht für sich: „Der weitaus größte Teil der Teilnehmer nimmt ab“, stellt die Diätassistentin fest: „Unter den rund 60 Patienten, die wir bisher hatten, gab es nur zwei bis drei Ausreißer. Die restlichen haben im Durchschnitt drei bis vier Kilo abgenommen.“

Die Menschen sollen ihr Leben genießen können Auch der gruppendynamische Aspekt spielt eine größere Rolle als bei den üblichen Diätkursen. „Das gemeinsame Ziel verbindet die Menschen“, erklärt der Psychiater. „Wir motivieren die Patienten, eigenverantwortlich an sich zu arbeiten, damit sie sich wohler fühlen können. Wir zeigen ihnen, wie man sein Leben positiv beeinflussen kann. Dabei spielt Wissen und Aufklärung eine wichtige Rolle.“

Wir motivieren die Patienten, eigenverantwortlich an sich zu arbeiten, damit sie sich wohler fühlen können - Dr. Peter Wallenfels und Katharina Czerny (Foto: H. Böhm)

„Im Kurs versuche ich den Leuten zu zeigen, dass sie ihr Leben hier und jetzt genießen können, wenn sie nur auf bestimmte Dinge achten“, ergänzt Katharina Czerny. „Zum Beispiel sich

St. Josefinenstift


Editorial Fokus Gesundheit und Inhalt Kurzgefasst

Aktuelles

aus der

Auf dem Vormarsch

Geschlechtsverkehr zu impfen. Das Dt. Der weiße Hautkrebs Inst. f. Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) hat jetzt einen Bericht vorgelegt, nach dem Studien Bekannt ist vor allem der schwarze Hautkrebs, an dem etwa 15.000 Men- der Impfung einen wirksamen Schutz schen in Deutschland leiden. Zweimal vor Krebsvorstufen bescheinigen, die von den beiden häufigsten Virustypen so häufig ist jedoch der weniger bekannte weiße Hautkrebs, der auch als verursacht werden. der Stachelzellenkrebs bezeichnet wird. „Mit der steigenden Lebenserwartung wird der Stachelzellenkrebs in den letzten Jahren immer häufiger“, erklärte Prof. Dr. Alexander Enk anlässlich der Jahrestagung der deutschen Dermatologen in Heidelberg. Betroffen sind vor allem ältere Menschen; das Durchschnittsalter liegt bei 70 Jahren. Die Tumoren treten oft an sonnenexpo­ nierten Körperregionen, im Mund­bereich und an der Nase oder an den Armen, auf. Bei rechtzeitigem Erkennen bestehen sehr gute Heilungschancen. Gebärmutterhalskrebs

Impfschutz bestätigt Tumoren des Gebärmutterhalses sind weltweit die zweithäufigste Krebsform bei Frauen. Sie entstehen durch dauerhafte Infektionen mit humanen Papillomaviren, mit denen sich besonders Frauen unter 30 Jahren infizieren. Etwa 70 Prozent aller Krebsfälle gehen auf die Virus-Typen 16 und 18 zurück, gegen die seit 2006/07 zwei Impfstoffe vorliegen. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO), Mädchen im Alter von zwölf bis 17 Jahren möglichst vor dem ersten

Medizin nehmen zu, gleichzeitig wird die Behandlung bei Krebs immer individueller. Heute sollen Krebspatienten als gleichberechtigte Partner gemeinsam mit ihren Ärzten über die für sie geeignete Therapie entscheiden. Hierfür benötigen sie ein fundiertes Wissen über alle Aspekte von Krebs. Das DKFZ biete optimale Informationen dafür, betont DKFZ-Chef Prof. Wiestler. Hochdruck

Internisten fordern konsequente Therapie

Im Alter steigt bei vielen Menschen der obere Wert des Blutdrucks. Der untere Blutdruckwert bleibt dagegen konstant oder sinkt sogar. Ursache ist die im Alter abnehmende Elastizität der Hauptschlagader. Sie kann die nach jedem Herzschlag auftretenden Druckspitzen Der kostenfreie Telefondienst des Krebsinfornicht mehr abfangen. „Bis Anfang der mationsdienstes (KID) ist täglich von 8 bis 20 90er Jahre galt dies als eine unvermeidUhr unter der Rufnummer 0800-420 30 40 bare Alterserscheinung“, erläuterte Prof. erreichbar (Quelle: DKFZ/Schuster) Dr. Rainer Kolloch anlässlich des Internistenkongresses in Wiesbaden. Heute wisse man, so der Kongresspräsident, dass diese „isolierte systolische HypertoAuf dem Weg Nationales Referenzzentrum nie“ eine Gefahr für Gesundheit und Leben älterer Menschen sei. Eine für Krebsinformation Behandlung könne selbst bei über Das Bundesforschungsministerium fördert 80-Jährigen Schlaganfall oder Herz­ erkrankung vorbeugen und das Leben den Ausbau des Krebsinformationsdienstes (KID) am Dt. Krebsforschungs- der Senioren verlängern. Die Dt. Ges. f. zentrum (DKFZ) zu einem „Nationalen Innere Medizin fordert deshalb, diese Referenzzentrum für Krebsinformation“. wachsende Gruppe von Menschen nicht Die Möglichkeiten, Krebs zu diagnosti- von der medikamentösen Therapie zieren, zu behandeln oder zu vermeiden, auszunehmen.

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Rhythmologie

_richtige_Takt_fürs_

Der

Rund 100.000 Mal schlägt ein gesundes Herz am Tag. Wenn es dauerhaft oder immer mal wieder vorüber­gehend aus dem Takt gerät und ohne Anlass viel zu schnell arbeitet, dann stimmt etwas nicht. Die elektrische Reizleitung am Herzen ist nicht so, wie sie sein sollte. In vielen Fällen kann eine fehlerhaf­ te Reizleitung oder auch -bildung durch die gezielte Verödung kleiner Gewebeareale behoben werden. Arrhythmien bringen das Herz aus dem Takt – Dr. Iskandar Djajadisastra ist Experte für Korrekturen an der Reizleitung des Herzens

Djajadisastra: Die Vorgehensweise ist ähnlich wie bei anderen Katheteruntersuchungen oder -behandlungen am Herzen. Von der Leiste aus werden unter Röntgenkontrolle Katheter durch die Venen bis zum Herzen vorgeschoben. Die diagnostischen Katheter, mit denen die Reizleitung und -ausbreitung untersucht werden, werden in der Regel auf der rechten Seite des Herzens platziert. Der Ablationskatheter, mit dem die Verödung durch einen kurzen hochfrequenten Strompuls durchgeführt wird, kann je nach Lage der fehlerhaften Erregungsleitung oder -bildung manchmal auch durch eine Arterie geführt werden. Böhm: Das hört sich nicht sehr angenehm an.

Djajadisastra: Die weitaus meisten Ein Experte für solche Katheterab­ Patienten empfinden den Eingriff als viel harmloser, als sie gedacht haben. lationen ist der Elektrophysiologe Dr. Iskandar Djajadisastra, derärztliche Ich versuche, den Ablauf so angenehm Leiter der neu eingerichteten Abtei­lung wie möglich zu machen, und richte für Rhythmologie/Elektro­­physio­logie mich dabei nach dem Eindruck, den die am Kath. St.-Johannes­-Hospital. Patienten machen. Um die Ursache der Er setzt diese minimal-invasive Störung genau zu finden, müssen wir Methode seit zehn Jahren mit gro­ die Arrhythmie auslösen, das kann unßem Erfolg ein. „Johannes im angenehm sein für den Patienten, der, Dialog“-Redakteur Dr. Holger Böhm wenn er es wünscht, eine leichte Besprach mit ihm über Einsatzmöglich­ täubung erhalten kann. Die eigentliche Ablation, also die Gewebeverödung, ist keiten, Risken und Heilungschancen meistens schmerzfrei. des Verfahrens. Böhm: Was geschieht bei einer Katheterablation?

Böhm: Ist ein solcher Eingriff am Herzen gefährlich?

Djajadisastra: Das Risiko hängt sehr von der Art der Rhythmusstörung und den jeweils nötigen Verödungsmaßnahmen ab. Der größte Teil meiner Patienten hat eine anfallartig auftretende, aber regelmäßig verlaufende Vorhofrhythmus­ störung. Da gibt es unterschiedliche Formen, zum Beispiel das Vorhofflattern, das zu Herzrasen führen kann, oder das angeborene WPW-Syndrom*, bei dem eine überzählige Reizleitung vorhanden ist. Bei all diesen Arrhythmien liegt eine klar umrissene Störung vor, die gezielt durch einen punktuellen Eingriff behoben werden kann. Das sind die klassischen Fälle für die Katheterablation, bei denen das Verfahren seit zwanzig Jahren mit hoher Erfolgsquote durchgeführt wird. Die Patienten werden in der Regel geheilt und Komplikationen sind sehr selten. Böhm: Häufiger ist aber eine andere Form von Rhythmusstörung, die Volkskrankheit Vorhofflimmern. Djajadisastra: Ja. Das Vorhofflimmern gehört zu den typischen Alterserkrankungen, und zwar nicht nur, weil ältere Menschen vermehrt Herzkrankheiten haben, sondern weil es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Alter und Vorhofflimmern gibt. Es handelt sich im Gegensatz zu den zuvor genannten Arrhythmien um eine unregelmäßig verlaufende Vorhofrhythmusstörung. Dabei können sich Blutgerinnsel bilden, die vorzugsweise ins Gehirn wandern und dort einen Schlaganfall auslösen. Eine Behandlungsoption ist deshalb *Wolff-Parkinson-White-Syndrom


Interview

Herz Djajadisastra: Wir verfügen mittlerweile über ein 3-D-Mappingsystem. Dabei handelt es sich um ein modernes, computergestütztes Darstellungssystem, das die vom Herzen abgeleiteten elektrischen Signale in ein hochauflösendes dreidimensionales Bild umsetzt. Das erleichtert zum einen enorm die Behandlung von komplexen Arrhythmien. Zum anderen dient es bei langandauernden Eingriffen als Alternative zur Röntgendarstellung, Böhm: Wie steht es dabei um mit Erfolg und Risiko einer Katheterablation? wodurch die Strahlenbelastung von Patient, Arzt und nichtärztlichem Personal verringert werden kann. Djajadisastra: Hier liegt die Ursache der Rhythmusstörung in den LungenBöhm: Wohin geht künftig die Entvenen und die Situation ist deutlich wicklung für die Katheterablation? komplizierter als zum Beispiel beim Vorhofflattern. Die Eingriffe dauern Djajadisastra: Die ersten Katheterablalänger, weil bis zu vier Lungenvenen tionen sind vor zwanzig Jahren durchgroßflächig elektrisch isoliert werden müssen. Die langfristigen Erfolgsraten geführt worden. Zuerst wurde nur das sind geringer. Bei einem ersten Eingriff WPW-Syndrom, also die angeborene zusätzliche Reizleitung, behandelt. Ende liegen sie bei 70 bis 80 Prozent, nach einem zweiten Eingriff steigen sie dann der 1980er Jahre kamen nach und nach jedoch auf zirka 80 bis 90 Prozent. Der die übrigen regelmäßigen Vorhofrhythmusstörungen und das Vorhofflattern kompliziertere Eingriff ist zudem mit größeren Risiken verbunden. Die Kom- hinzu. Seit Ende der 1990er Jahre wird das Verfahren auch beim Vorhofflimplikationsrate liegt insgesamt bei drei bis vier Prozent, aber mit abnehmender mern eingesetzt. Darüber hinaus gibt es Tendenz, denn mit zunehmender Er- Kammerarrhythmien, die man sehr gut fahrung und den laufend verbesser- auf diese Weise behandeln kann. Mit der Zeit konnten also immer mehr Forten Techniken werden wir immer men von Rhythmusstörungen auf diese besser. Vor allem beim anfallsartig Art behandelt werden und die Entwickauftretenden Vorhofflimmern wird immerhin ein Großteil der Patienten lung geht auf diesem Gebiet immer weiter. Es ist unser Ziel, am St.-Johannesvon ihrem Leiden geheilt. Hospital das komplette Spektrum der Böhm: Welche technischen Fortschritte Herzbehandlungen anzubieten. In unserer neu eingerichteten Abteilung für Rhythgibt es denn zum Beispiel? eine gerinnungshemmende Therapie mit Medikamenten wie Marcumar. Zur Behandlung des Vorhofflimmerns selbst werden unterschiedliche Antiarrhythmika eingesetzt. Erst wenn die Medikamente nicht wirken oder wegen Nebenwirkungen abgesetzt werden müssen, kann eine invasive Behandlung in Frage kommen.

mologie und Elektrophysiologie sind alle Vorraussetzungen gegeben, all jene Formen von Rhythmusstörung mit einem Kathetereingriff zu behandeln, bei denen es nach dem heutigen Stand von Wissenschaft und Technik möglich ist. Für mich ist es sehr motivierend, dass Katheterablation für viele Patienten heißt, sie von ihrem Problem zu heilen. Wir haben eine Rhythmus-Sprechstunde eingerichtet, um Betroffene ausführlich informieren und alle ihre Fragen klären zu können. Die Patienten werden rundum betreut. Ich spreche vor dem Eingriff mit ihnen und, bevor sie in der Regel am dritten Tag nach Hause entlassen werden, gibt es ein Abschlussgespräch, in dem alle Einzelheiten besprochen werden. Über einen Kathetereingriff können Fehlströme am Herzen reguliert werden.

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Blickpunkt Hornhaut-Transplantation

Keine

falsche

Mehr als hundert Jahre sind vergan­ gen, seit in Wien einem Bergbauern mit Erfolg erstmals die Hornhaut eines Unfallopfers transplantiert wurde. Heute gehört die HornhautTransplantation zu den am besten etablierten Verfahren unter den Organverpflanzungen. Kein Gewebe wird häufiger übertragen.

Scheu

In den vergangenen drei Jahren seit seinem Amtsantritt hat sich die Augenstation zu einer Klinik der Maximalversorgung entwickelt, in der alle Augenbehandlungen angeboten und routiniert durchgeführt werden. Im Ärzteteam hat jeder seine Spezialität, die er mit Bravour beherrscht, so dass sich heute, um bei der Spezialität des Chefarztes zu bleiben, beispielsweise „Für mich ist es wichtig, den Menschen die Zahl der jährlichen Hornhaut-Transeine gute Lebensqualität zu erhalten“, plantationen verzehnfacht hat. sagt Prof. Dr. Markus Kohlhaas. Lesen und sich gut orientieren können gehört In Deutschland werden ungefähr 5000 für den Chefarzt der Augenklinik am bis 6000 Hornhaut-Transplantationen Kath. St.-Johannes-Hospital ohne Zwei- pro Jahr durchgeführt, im St.-Johanfel dazu. „Es gibt keinen Grund bei nes-Hospital sind es etwa 100, von Hornhautveränderungen, die das Sehen denen 20 Prozent notfallmäßig erfolerheblich beeinträchtigen, eine Trans- gen. Die Gewebespenden, die über die plantation auf die lange Bank zu schie- Deutsche Gesellschaft für Gewebeben“, meint der erfahrene Operateur transplantation bezogen werden, sind und betont: „Die Erfolgsraten liegen, knapp. Es gibt eine Warteliste mit rund wie Studien belegen, bei weit über 60 Patienten, die auf eine Hornhaut 90 Prozent.“ warten, pro Woche kommen zwei oder drei hinzu. Grundsätzlich ist dies nicht In jedem Einzelfall ist natürlich genau so problematisch, weil es sich nicht um zu überlegen, ob eine Transplantation eine dringende Operation handelt. Spätatsächlich angemessen ist. Die Patien- testens nach drei Monaten steht in der ten werden ausführlich beraten. Wer Regel eine Hornhaut zur Verfügung. auf einem Auge noch 100 Prozent Sehkraft hat, ist beispielsweise im Grunde Dennoch möchte Prof. Kohlhaas künfim Alltag nur wenig eingeschränkt. Er tig auch selbst am St.-Johannes-Hospidarf alles machen, einschließlich Auto tal Spender-Hornhäute entnehmen und fahren. Bei sehr alten Menschen ist in die Gewebebank einbringen. „Der hingegen die Belastung durch eine Bedarf in der Bundesrepublik ist sicher Vollnarkose zu bedenken. „In den meis- doppelt so hoch wie das Angebot“, ten Fällen kann die Operation aber pro- wirbt er für die Organspende. „Wer wie blemlos durchgeführt werden“, betont wir in großem Maße Hornhäute verProf. Kohlhaas. pflanzt, um vielen Menschen die Orien-

freier vor

Sicht

tierung im Alltag und damit die Selbstständigkeit zu erhalten, der ist auch moralisch verpflichtet, sich für die Bereitstellung von Spendergewebe zu engagieren“, so seine Überzeugung. Genauso wichtig wie die Operation ist für den Erfolg die Nachsorge. Gerade bei älteren Patienten, die alleinstehend und oft anderweitig gesundheitlich beeinträchtigt sind, ist die Notwendigkeit von Hilfe und Unterstützung zunehmend ein Problem. Viele der Betroffenen schaffen es nicht alleine, ihr Auge fünf Mal am Tag mit Tropfen zu versorgen. Dann kann über den Sozialdienst ein Pflegedienst als Unterstützung angeboten werden. Hier hat sich das Bewusstsein deutlich verändert: Das Problem der Nachsorge wird mittlerweile grundsätzlich angesprochen, um den Erfolg der Behandlung zu sichern. Auch das ist ein Grund für die hohen Erfolgsraten.

Eine Augenoperation erfordert Fingerspitzengefühl


Seelsorge Seelsorge

Auch im

sind

Krankenhaus

wir eine Gemeinde

Zeit zu verstehen, die sich hier in Doch was die Menschen im KrankenUmbruch­situ­ationen begegnet.“ haus eint, das ist die Umbruch- oder Krisensituation: „Das Leben geht nicht so weiter, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich bin nicht mehr gesund, kann nicht mehr selbst bestimmen, bin nicht mehr beweglich“, erläutert er die Erfahrungen von Patienten aus dem Kranken­hausalltag. Dabei betrifft die „Normalerweise verstehen sich die Umbruchsituation die LebensspannMenschen in einem Stadtteil über die breite von der Geburt bis zum Sterben, Zugehörigkeit zur Kirche als Gemeinde“, vom Säugling bis zum über 90-Jährigen. weiß der evangelische Seelsorger vom St.-Johannes-Hospital. „Das hängt mit Der Pfarrer versteht sich in dieser Situder traditionellen Ortsgebundenheit ation als Hilfe zum Heil-Werden. Im zusammen. Man gehört da hin, wo man Gespräch geht es auch um Leid, Sterben seine Wurzeln hat. Oft sind die Menschen und Tod, hinter allem aber um die Hoffdort geboren und getauft worden, sie nung, die Krisensituation zu überwinwohnen dort und wollen dort auch alt den und wieder „nach Hause“ zu und vielleicht einmal begraben werden.“ kommen. Es geht um Heilung und heil zu werden im ganzheitlichen Sinn, also Doch der biblische Gemeindebegriff über das Körperliche hinaus: „Gott zeigeht viel weiter. Als Gemeinschaft der ge uns dein Heil, zeige uns, wie unser getauften Christen lässt er sich auf die Leben als Ganzes gut werden kann.“ Menschen im Krankenhaus übertragen. „Zur Gemeinde gehört selbstverständ- Die Kapelle ist dafür ein zentraler lich auch ein Ort, wo man sich versam- Punkt, ein Ort auch der Ruhe. Das melt“, erklärt der Pfarrer, „und dafür kommt ganz deutlich in dem Fürbitthaben wir hier die Kapelle, in der Got- buch zum Ausdruck, das dort ausgetesdienste für mobile Patienten und legt ist und in dem tagtäglich sehr natürlich auch die Mitarbeiter stattfin- viele Menschen ihren Protest gegen den.“ Wer zu krank ist, um das Bett zu Leid und Tod niederschreiben. „Ich Die Gemeinde ist die Gemeinschaft der getauften Christen - für Pfarrer Ralf verlassen, der kann den Gottesdienst denke, es sind nur wenige Patienten, Wieschhoff (re.) und seine Kollegen Diana Klöpper und Olaf Kaiser geht es im am Radio oder im Fernsehen auf dem die das Krankenhaus auch als Ort der Krankenhaus darum, Gemeinde auf Zeit erlebbar zu machen. Zimmer verfolgen. Gemeinde wahrnehmen“, sagt Pfarrer Wieschhoff, „aber ich glaube, dass wir Natürlich ist es bei immer kürzeren Ver- als Seelsorger im Krankenhaus versuweildauern schwierig, eine Gemeinde chen, den Menschen zu vermitteln, im Krankenhaus zusammen zu führen. sich als Teil der großen Gemeinde auf

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„Zur Gemeinde gehören all diejeni­ gen, die sich zum Glauben an Jesus Christus bekennen“, sagt Pfarrer Ralf Wieschhoff und nimmt damit entgegen dem oft auf die Kirchen­ gemeinde verengten Begriff die in ihrer Situation im Krankenhaus ver­ einten Menschen in den Blick.


Editorial Aus den Einrichtungen und Inhalt Elektrokrampftherapie

Reise aus der Hoffnungslosigkeit

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Wer will bestreiten, dass ihm beim Gedanken an Elektroschocks ein Schauder über den Rücken läuft? Doch entgegen allen Schreckensrufen in Laienkreisen gilt deren Anwendung unter Fachleuten unbestritten als effektive Methode zur Behandlung von schweren Depressionen. „Im Ein­ zelfall, wenn andere Methoden nicht greifen, darf dem Patienten die Elekt­ rokrampftherapie nicht vorenthalten werden“, sagt Dr. Stefan Grönniger vom Marien Hospital.

noch salonfähig. Nicht so in anderen Ländern. In England beispielsweise, oder in Skandinavien gehört es seit Jahrzehnten ununterbrochen zu den gängigen Therapieverfahren. In der modernen psychiatrischen Praxis hat Elektrokrampftherapie nichts mit den Schreckensbildern der Filmindustrie zu tun. „Als Zwangsmaßnahme kommt sie schon gar nicht in Frage“, betont Dr. Grönniger. Heutzutage handelt es sich um eine Behandlung, die unter

tende Oberarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. „Für die Patienten ist das so, als ob sie aus einem bösen Traum erwachen.“ Allerdings, gibt er zu bedenken, sei das Vorgehen bei dieser Behandlungsform das genaue Gegenteil des psychotherapeutischen Ansatzes. „Nach einer Elektrokrampftherapie fehlt dem Patienten – genauso wie nach einer medikamentösen Einstellung – das Gefühl, seine Depression selbst überwunden zu haben. Die psychotherapeutische Behandlung setzt gerade darauf, dem Patienten zu vermitteln, was sein Problem ist, damit er lernen kann, es künftig selbst zu bewältigen.“

Aber es gibt Grenzen für die Psychotherapie. Es gibt schwere Leidenswege therapieresistenter Depressionen, die sich über Wochen und Monate hinziehen und nicht mit Medikamenten bewältigt werden können. Dabei handelt es sich Schwer depressive Menschen verlieren die Fähigkeit zu fühlen. Wenn andere Mittel versagen, darf um Menschen, die mit schwersten man ihnen die Elektrokrampftherapie nicht vorenthalten – Dr. Stefan Grönniger (Foto: H. Böhm) emotionalen Einschränkungen leben, die keinerlei Antrieb mehr haben und oft selbstmordgefährdet sind. Völlige Der missbräuchliche Einsatz von Elek­ OP-Bedingungen mit Narkose und Muskel entspannenden Medikamenten Hoffnungslosigkeit gehört bei diesen troschocks im Dritten Reich hat die Elektrokrampftherapie im deutschspra- durchgeführt wird. Durch einen kurzen Menschen zum Krankheitsbild. „Hier Strompuls wird ein Epilepsie ähnlicher muss der Arzt handeln, denn eine weichigen Raum in Verruf gebracht. Seit tere Verschleppung des Zustandes wird der Anti-Psychiatrie-Bewegung in den Anfall ausgelöst. Das Ganze dauert jede Aussicht auf Verbesserung weiter 1970er Jahren, als Filme wie „Einer flog kaum eine Minute, während der der Patient schläft. Das Risiko der Behand- verschlechtern“, so Dr. Grönniger. „Für über das Kuckucksnest“ die Methode diese Menschen bildet die Elektrolung ist ausgesprochen gering. „Die als Möglichkeit zur gewaltsamen krampftherapie die letzte Chance, aus Ruhigstellung von wehrlosen Psychiat- positive Wirkung bei Patienten mit schweren, langanhaltenden Depressio- der Ausweglosigkeit ihrer Situation riepatienten eindrucksvoll in Szene setzten, ist das Verfahren bei uns kaum nen ist verblüffend“, bestätigt der Lei- herauszukommen.“

St. Josefinenstift


Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Auf einen Blick

Terminkalender Nachtvorlesungen Immer um 19.30 Uhr im Amphi-Saal (Harenberg-City-Center) Bitte beachten sie die Ankündigungen in den Ruhrnachrichten Di 09.06. Hochdruck kommt vor dem Fall - Risikofaktor Hypertonie Dr. Hans-Joachim Schneider

beiter zu einem Bild zusammengestellt, welches das Anliegen veranschaulicht: „Aller Anfang ist die Begegnung von Mensch zu Mensch, sie liegt in unseren Händen. Unsere Begegnungen sind geprägt von Freundlichkeit, Vertrauen, Respekt und Offenheit. In dieser Haltung, gemeinsam über alle Einrichtungen, Abteilungen und Berufe hinweg, handeln wir fachlich, menschlich, erstklassig und professionell.“

Arzt-Patienten-Seminare Immer um 17 Uhr im Konferenzraum 5, 1. Obergeschoß im St.-Johannes-Hospital

Aktionstag

Weitere Termine Do 30.07. 17.30 – 19.00 Uhr , „Wenn sich alles dreht“

Fit und mobil im Alter

Leitbild

Gemeinsam erarbeitet In einem intensiven, mehrstufigen Prozess haben die Mitarbeiter der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft das zehn Jahre alte Leitbild neu überarbeitet. Es gehört zum Selbstverständnis der Gesellschaft, sich nicht auf einmal Beschlossenem auszuruhen, sondern in einem permanenten Prozess mit den Mitarbeitern an den Unternehmenszielen, der Motivation und der gemeinsamen Einstellung gegenüber den anvertrauten Menschen zu arbeiten. Ein externer Berater hat diesen Prozess begleitet und die Beiträge der Mitar-

Die Generation 60 plus gehört zu den begeisterten Autofahrern. Jedoch führen mit zunehmendem Alter Einschränkungen zu Beeinträchtigungen der Reaktionsfähigkeit. Dies verunsichert die Straßenverkehrsteilnehmer. Aufgrund der positiven Resonanz hat die Kath. St.-JohannesGesellschaft auch in diesem Jahr im Kath. Centrum Probsteihof mit verschiedenen Kooperationspartnern einen Aktionstag rund um das Thema „Fit und mobil im Alter“ veranstaltet. Der Aktionstag diente der Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit. Als besonderen Service haben die Teilnehmer einen Gesundheitspass mit den Ergebniswerten der einzelnen Stationen erhalten. „Die Einnahmen des Aktionstages sind der Dortmunder Tafel zugute gekommen“, erklärt die Organisatorin der Veranstaltung, Susanne Hogrefe.

Di 09.06. Erhöhte Leberwerte - und was zu tun ist

Dr. Ludger Frieling

Di 16.06. Wenn der Zucker an die Nieren geht –

Di

Di

was Diabetiker über ihre Nieren wissen sollten Dr. Ralf Piolot 23.06. Vom Cholesterin und seinen Folgen Dr. Johannes Frömker 30.06. Falls die Luft weg bleibt – ein Überblick über die wichtigsten Lungenerkrankungen Katrin Hecking

Thema: Schwindel und Sturz

Kurler-Gesundheits-Treff, St.-Elisabeth-Krankenhaus Di 24.09. 18.00 Uhr , „Patientenverfügung und Betreuungsvollmacht“ Kurler-Gesundheits-Treff, St.-Elisabeth-Krankenhaus Jeden. 1. und 3. Mittwoch im Monat „Rund um die Geburt“ Panoramacafé im St.-Johannes-Hospital 1. Montag im Monat „Weg mit der Brille“ Seminarraum K2 im St.-Johannes-Hospital

Rund 600 Besucher drängten am Aktionstag im Kath. Centrum zu den Teststationen.

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Aus den Einrichtungen Editorial und Inhalt Jubiläum an der Wittener Straße

10fürJahre Kinder und Jugendliche Hilfe

Vor zehn Jahren sind die ambulanten und teil­ stationären Angebote an der Wittener Straße an den Start gegangen. Sie sollen dazu beitragen, einen Verbleib der Kinder in ihrer Familie zu ermöglichen.

Kinder sind am besten in ihrer Fami­ lie aufgehoben. Wenn es Probleme gibt, die das Familienleben in Frage stellen, dann werden Kinder heute, wenn irgend möglich, nicht gleich von den Eltern getrennt, sondern es wird im Gegenteil durch ambulante und teilstationäre Maßnahmen ver­ sucht, einen längeren Verbleib in der Familie zu ermöglichen. „Wir wollen helfen, damit die Familie zusammen bleiben kann“, erklärt Rita Kramer, die Leiterin der Tagesgruppe in der Wittener Straße. Die Betreuung, die mittags nach der Schule beginnt und am späten Nachmittag endet, gehört zum teilstationären Angebot der Jugendhilfe St.-Elisabeth. Sie entlastet die Familien, bietet den Kindern Strukturen und den Eltern Unterstützung bei der Erziehung, ohne dass die Kinder komplett aus dem familiären Umfeld herausgerissen werden. Das Bett steht immer noch zu Hause bei Muttern. Die ambulante Hilfe, die Martina Gitzen zunächst für die Jugendhilfe St.-Elisabeth und später dann für den Katholi-

gewonnen. Das gilt auch für die Tagesgruppenarbeit, deren Angebot viele Möglichkeiten zur Einbindung der Eltern und Geschwister bereit hält. Das Gespräch mit den Eltern wird gesucht, zum Beispiel beim gemeinsamen Frühstück, an Familientagen oder bei Hausbesuchen. „Das Ziel ist nicht“, so Rita Kramer, „dass die Kinder so leben, wie wir Erzieher das für uns perEs geht nicht darum, bestimmte Normen sönlich für richtig halten. Wir arbeiten aufzuzwingen, sondern darum, Probleme daran, die Vorstellungen der betroffenen bewusst zu machen und aufzuzeigen, wie Familienmitglieder herauszufinden und sie von der Familie selbsttätig bewältigt mit ihnen umzusetzen.“ werden können. Die Kinder und Familien werden dort abgeholt, wo sie stehen. Es „Vor zehn Jahren sind die ambulanten werden gemeinsam Ziele entwickelt und und teilstationären Angebote an der Wittener Straße an den Start gegangen. deren Realisierung unterstützt. „Die Schwierigkeit liegt darin, immer die Pers- Längst sind erfolgreiche Strategien zum Wohle der Kinder fest etabliert. „Entpektive der Familie im Blick zu behalten und trotz eigener Betroffenheit über die wicklungen verlaufen nicht immer vorgefundenen Verhältnisse wertschät- geradlinig“, so die Leiterin der Tageszend zu arbeiten. Da ist Flexibilität gefor- gruppe, „aber ich bin überzeugt, dass das kleine Saatkorn, das wir hier setzen, dert und Rücksicht auf das Tempo der sich entwickelt. Wenn die Kinder Familie“, erklärt Martina Gitzen. irgendwann als Erwachsene sagen, das haben die aus der Wittener Straße mir Während früher der Fokus auf den betroffenen Kindern lag, hat im Laufe der beigebracht und das mache ich heute so, dann ist das ein Erfolg und daran letzten zehn Jahre die Arbeit mit den glaube ich.“ Familien immer stärker an Bedeutung schen Trägerverbund als vor Ort Hilfe ebenfalls von der Wittener Straße aus organisiert, greift noch weniger intensiv in das Familienleben ein. Geboten werden niederschwellige beratende und begleitende Tätigkeiten, die den Familien im Umgang mit den Kindern einen gangbaren Weg weisen sollen.


Beratungs- und Schulungsangebote Auf einen Blick

Infos

Selbsthilfegruppen

Patienten und Angehörige für

Frauenselbsthilfe nach Krebs Wir bieten Gruppen- und Einzelgespräche sowie Telefonberatung unter äußerster Diskretion an. Als Krebskranke helfen wir Krebskranken ehrenamtlich, freiwillig, unbezahlt, ohne Mitgliedsbeiträge zu erheben, als Partner von professionellen Helfern in der Krebstherapie und -nachsorge, nicht als Kon­kurrenz, mit unseren Erfahrungen und Kenntnissen, in einem regen, vielfältigen Gruppenleben und

Ernährungsberatung Einzel- und Gruppenschulungen von Patienten und deren Angehörige, die aus gesundheitlichen Gründen eine bestimmte Diät einhalten oder Fragen zum Essen und Trinken haben. Unsere Diätassistentinnen beraten Sie gerne. Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch: St.-Johannes-Hospital: Tel. (0231) 1843-21 51 Marien Hospital: Tel. (0231) 7750-83 28 St.-Elisabeth-Krankenhaus: Tel. (0231) 28920

eine qualifizierte Stomaberatung und Betreuung durch eine ausgebildete Enterostomatherapeutin an. Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter Tel. (0231) 1843-23 25

zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten. Betroffene und Angehörige sind jederzeit

INR-Schulung (Blutgerinnung) Für Patienten, die mit Marcumar ein­­gestellt sind, werden zur Selbstmessung der Blutkoagulationswerte Schulungsmaßnahmen für das CoaguCheck­gerät der Firma Boehringer angeboten. Terminabsprachen treffen Sie bitte mit Frau Heemeier, Kardiologische Aufnahme, Tel. (0231) 1843-25 91

Mamazone

bei uns willkommen. Wir treffen uns jeden 2. Dienstag im Monat von 15-17 Uhr im Propsteihof 10, Nebensaal 2. Unser im Mai 2008 ins Leben gerufene Gesprächskreis U40 für junge Betroffene, alleinerziehende Mütter und Berufstätige trifft sich am gleichen Ort von 17-18 Uhr. Weitere Infos bei Erika Ballhausen, Tel. (0231) 13 63 80

„mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.“ bündelt die Power der Betroffenheit und der wissenschaftlichen Kompetenz zu einer Kraft. mamazone-Dortmund bietet betroffenen Frauen Beratung und Begleitung an. Es finden regelmäßig Gruppentreffen statt. Infos: Heide Preuß, Tel. (02306) 53708

Bezirksverein der Kehlkopfoperierten Dortmund e.V. Präoperative Gespräche zum „Was kommt danach?“. Antragstellung auf Schwerbehinderung bei allen Versorgungsämtern. Monatliche Mitgliederversammlung mit Betreuung von Betroffenen und Angehörigen. Kontakt: Dagmar Schmidt,

Geburtshilfe Informationsveranstaltung: „ Alles rund um die Geburt“ incl. Kreißsaalführung jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr. Treffpunkt: Panorama Café, 4. Etage Hauptgebäude. Keine Voran­meldung erforderlich. Infos zu Kursen vor und nach der Geburt erhalten Sie in unserem Elterntreff, Tel. (0231) 1843-29 74

Tel./Fax (02303) 13 873

Diabetesberatung Für Fragen steht Ihnen zur Verfügung: Im St.-Johannes-Hospital: unsere Diabetesfachschwester, Anja Leichtfuß, Tel. (0231) 1843-23 02 Im Marien Hospital: unsere Diabetesberaterinnen DDG, Annika Stahlschmidt oder Hilde Liskus, Tel. (0231) 7750-83 62 Tracheostomaversorgung Beratung und Schulung, Hilfsmittelversorgung und Tracheostomapflege für Halsatmer. Wenden Sie sich an die Station G5, Tel. (0231) 1843-23 71

Stillberatung Montags bis freitags von 11.30 – 13.00 Uhr und nach Vereinbarung. Sie erreichen die Beratung über das Still-Telefon im Säuglingszimmer (0231) 1843-23 33

Die Anonymen Alkoholiker

Stomasprechstunde Für alle stationären Patienten, denen vorübergehend oder dauerhaft ein künstlicher Darmausgang angelegt wurde, bietet das St.-Johannes-Hospital nach dem stationären Aufenthalt

Stillcafé Dienstags von 14.00–16.00 Uhr in den Räumen des Elterntreffs, St.-Johannes-Hospital, Hoher Wall 14-18

Selbsthilfegruppe Herzklappen Diese Patienten-Selbsthilfegruppe mit fachlicher Unterstützung der Herzchirurgie und Kardiologie trifft sich jeden Monat im St.-Johannes-Hospital. Infos: Barbara Streich, Tel. (0231) 48 61 30

Selbsthilfegruppe vom Kreuzbund Trifft sich montags im St.-Elisabeth-Krankenhaus, 19:00 Uhr im Tagesraum 125 Ansprechpartner ist Herr Doll: Tel. (0231) 89 24 59

Treffen: Marien Hospital, Mo, 19:00-22:00 Uhr im Seminarraum 1 Treffen: St.-Elisabeth-Krankenhaus, Do, 19:00 Uhr, Tagesraum 125

Deutsche ILCO e.V. Infos: Dortmunder Selbsthilfegruppe, der Deutschen ILCO e.V. Kontaktstelle K.I.S.S., Tel. (0231) 52 90 97

Glaukom Büro e.V. Informationen bei Frau Kipp, Tel.: (0231) 97 10 00 34 oder www.glaukom-buero.de

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Aus den Einrichtugen Tiere in der Altenpflege

Begegnung

Lebensfreude stiftet

Wenn die ehrenamtlichen Mitarbei­ ter das Christinenstift mit ihren Hunden, einem Mischling und zwei Pudeln, besuchen, dann hellen sich die Gesichter der Bewohner sofort auf. Es breitet sich ein Wohlbefinden aus, das selbst alltägliche Gebrechen vorübergehend vergessen lässt. „Die Ehrenamtlichen gehen regelmäßig zu bestimmten Bewohnern und besuchen sie einmal die Woche mit ihren Tieren“, sagt Beate Winterberg vom Sozial-therapeutischen Dienst. „Das ist ein Stück Normalität. Tiere begegnen den Menschen ohne Vorurteile. Man kann seinen Gefühlen Ausdruck geben, ohne allzu viel von sich preiszugeben. Das tut unseren Bewohnern einfach gut. Sie fühlen sich unvoreingenommen akzeptiert.“ Seit Anfang der 60er Jahre wird der schon lange bekannte positive Einfluss von Tieren auf die Psyche des Menschen mit wissenschaftlichem Anspruch in therapeutische Konzepte umgesetzt. Besonders bei älteren Menschen stärkt der Umgang mit zwei- oder vierbeinigen Freunden nachgewiesenermaßen das Selbstvertrauen und die Selbstachtung. In der Altenpflege der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft wird dies an verschiedenen Stellen aufgegriffen. Eine Voliere mit Wellensittichen, animiert die Bewohner, sich zu kümmern. Sie kommunizieren mit den Vögeln, bringen Leckerlis und

finden so eine Aufgabe, die das Gefühl Die Mitarbeiter im Christinenstift würden das Angebot gerne ausweiten vermittelt, gebraucht zu werden. und suchen weitere Mitstreiter, die Viel Aufmerksamkeit findet das große ehrenamtlich mit ruhigen und friedliebenden Tieren zu den Bewohnern Aquarium im Eingangsbereich des kommen. Dabei eigenen sich Hunde Christinenstifts. Manch ein Bewohbesser als Katzen, so die Erfahrung. ner begrüßt die Fische, wenn er zu Manchmal übernehmen auch Angeden Mahlzeiten bei ihnen vorbei kommt. Selbst für Menschen, die eher hörige die Pflege eines Haustieres, das sie dann zu Besuchen mitbrinwenig Kontakte haben, ist hier eine gen. „Die alten Menschen erfahren Anlaufstelle, wo sich immer etwas tut. Auch in Wohnbereichen, in denen durch das Tier Wertschätzung und das fördert das Wohlbefinden und die demenziell erkrankte Menschen Umgänglichkeit“, so Beate Winterberg. betreut werden, sorgen Aquarien für eine beruhigende Wirkung. „Es gibt Bewohner, die schon immer mit Tieren gelebt haben, mit einem Kanarienvogel, einer Katze oder einem Hund“, erzählt Beate Winterberg. „Leider können die Bewohner bei uns keine Tiere halten, weil die Versorgung nicht sicher gestellt ist. Wir würden das gerne ermöglichen. Es geht aber nur in Ausnahmefällen, wenn ein Angehöriger das Tier versorgen kann.“ Seit gut einem Jahr organisiert das Christinenstift regelmäßige Besuche der ehrenamtlichen Mitarbeiter mit ihren Hunden. „Wir hatten beobachtet, wie positiv die Bewohner reagieren, wenn Besucher mit Tieren kamen“, erklärt die Leiterin des Sozial-therapeutischen Dienstes. „Das hat uns auf die Idee gebracht, solche Kontakte regelmäßig zu ermöglichen. Unsere Hunde sind gesellig und sie sind es gewohnt, sich streicheln zu lassen.“

Tiere begegnen alten Menschen ohne Vorurteile, sie vermitteln ein Gefühl der Wertschätzung.


Spaß und Rätsel Für Zwischendurch ...

Neulich

bunte Seite Lachhaft! in der

St.-Johannes-Gesellschaft Diesmal zum Thema „Sterilisation“

Ernährung Eine ernährungsbewußte Patientin fragt ihren Arzt: „Sind Fische gesund, Herr Doktor?“ „Ich glaube schon, bei mir war jedenfalls noch keiner in Behandlung.“

Schlafstörung Der Patient zu seinem Arzt: „Herr Doktor, wenn ich Kaffee trinke kann ich nachts nicht schlafen.“ Darauf der Arzt: „Komisch, bei mir ist das genau umgekehrt: wenn ich schlafe kann ich keinen Kaffee trinken!“ Gefallen Patient: „Ich bin vom Baum gefallen.“ Arzt: „Sehr hoch?“ Patient: „Bloedsinn - runter.“

Für Profis Eine bescheidene Frage Bis zu welcher Temperatur werden Instrumente in der Zentralsterilisation der St.-Johannes-Gesellschaft erhitzt?

Antwort: Bis zu 134°C.

Die

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Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Geschäftsführer Dipl. Betriebswirt Günther Nierhoff Tel. (0231) 1843 - 2256 www.st-johannes.de

Johannesstraße 9-17, 44137 Dortmund Tel. (0231) 1843-0, Fax (0231) 1843-2207 www.joho-dortmund.de

Johannesstr. 9-17, 44137 Dortmund Tel. (0231) 1843-2130, Fax (0231) 1843-2131 www.ambulanzzentrum-dortmund.de Klinik für Augenheilkunde Prof. Dr. Markus Kohlhaas Sekretariat (Frau Blumenthal) - 2241 Sekretariat Fax - 2508 LASIK Hotline 0800-5273767 Ambulanz - 2292 Ambulanz Fax - 2293 augenklinik@joho-dortmund.de Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin Prof. Dr. Michael Sydow Sekretariat (Frau Aldenhövel) Sekretariat Fax Prämedikation Operative Intensivmedizin aldenhoevel@joho-dortmund.de Klinik für Chirurgie Prof. Dr. med Ulrich Bolder Sekretariat (Frau Mücke) Sekretariat Fax Zentrale Notaufnahme ulrich.bolder@joho-dortmund.de muecke@joho-dortmund.de

- 2247 - 2509 - 2652 - 2409

- 2272 - 2622 - 2277

Katholische Seelsorge Pastor Thomas Müller St.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843 - 2388 Gemeindereferent Dieter Fender Marien Hospital, Tel. (0231) 7750-8324

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Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe PD Dr. Georg Kunz Vorzimmer (Frau Dulovic) - 2279 Vorzimmer Fax - 14 58 84 Gynäkologie Sekretariat - 2280 Kreißsaal - 2282 Elterntreff - 2974 Brustsprechstunde - 2279 Urogynäkologie / Deszensuschirurgie - 2280 Risikoschwangerschaftssprechstunde - 2282 georg.kunz@joho-dortmund.de Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Dr. Horst Luckhaupt Sekretariat (Frau Hayn) - 2242 Sekretariat Fax - 2510 hayn@joho-dortmund.de Ambulanz: Mo – Fr nach Voranmeldung -2361

Intensivpflegeeinheit walterbusch@joho-dortmund.de petra.kernchen@joho-dortmund.de Ambulanz: Sekretariat Fax

- 2757

- 2560 - 2490

Vorstationäre Diagnostik Josefhaus Anmeldung - 2873/2874 Fax - 2894/2895 maatz@joho-dortmund.de Klinik für Innere Medizin I Prof. Dr. Hubertus Heuer (Kardiologie, Nephrologie, Intensivmedizin) Sekretariat (Frau Reinhardt) - 2210 Fax - 2435 Kardiologie Sekretariat - 2616 Dialyse - 2266 Zentrale Notaufnahme - 2277 heuer@joho-dortmund.de Klinik für Innere Medizin II Dr. Hermann-Josef Pielken (Allgemein Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämatologie/ Onkologie, Palliativmedizin) Vorzimmer (Frau Schlieck) - 2438 Geschäftszimmer (Anmeldung stationäre Aufnahme) - 2413 Fax - 2451 Gastroenterologie - 2202 Labor (Sekretariat) - 2304 Onkologische Ambulanz - 2464 Palliativstation (Station V4) - 2734 pielken@joho-dortmund.de schlieck@joho-dortmund.de

Klinik für Herz-, Thorax-, Gefäßchirurgie Prof. Dr. Gerhard Walterbusch Sekretariat (Frau Kernchen & Herr Kroll) - 2299 Sekretariat Fax - 2445

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Professor Dr. Karl Schürmann Sekretariat (Frau Tiemann) - 2285 Sekretariat Fax - 2853 karl.schuermann@joho-dortmund.de tiemann@joho-dortmund.de

Evangelische Seelsorge Pastor Rainer Richter St.-Elisabeth Krankenhaus, Tel. (0231) 2892-221 Pfarrer Ralf Wieschhoff St.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843-2496

Pfarrerin Diana Klöpper, Pfarrer Olaf Kaiser St.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843-2096 Pfarrer Raimund Dreger Marien Hospital, Tel. (0231) 7750-8871


Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Gablonzstr. 9, 44225 Dortmund Tel. (0231) 7750-0 Fax (0231) 7750-8300 www.marien-hospital-dortmund.de Verwaltungsleitung: Herr Hans-Werner Gräber

-8281

Klinik für Innere Medizin/Diabetologie Chefarzt Dr. Klemens M. Sondern Sekretariat (Frau Weckermann) - 8120 Sekretariat Fax - 8140 jutta.weckermann@marien-hospital- dortmund.de Diabetische Fußambulanz - 8141 Anmeldung zur Aufnahme, Ambulanz -8124

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Chefarzt Dr. Harald Krauß Sekretariat (Frau Müller) - 8400 Sekretariat Fax - 8402 mueller@marien-hospitaldortmund.de Anmeldung zur Aufnahme Sekretariat (Frau Szalaga) - 8383 Psych. Institutsambulanz Dr. P. Wallenfels, Dr. G. Schindler, Frau K. Wenning Sekretariat (Frau Neumärker) - 8393 Sekretariat Fax - 8371

Kurler Str. 130, 44319 Dortmund Tel. (0231) 2892-0 Fax (0231) 2892-148 www.elisabeth-dortmund.de Verwaltungsleitung: Herr Wilhelm Eull eull@elisabeth-dortmund.de

Klinik für Innere Medizin/Geriatrie Chefarzt Dr. Johannes Wunderlich johannes.wunderlich@elisabeth-dortmund.de Sekretariat (Frau Schwabe) - 241 Sekretariat Fax - 245 Hotline Geriatrie, Mo-Fr 9-11 h (0231) 2892345

-200

St.-Elisabeth-Altenpflege Kurler Str. 130, 44319 Dortmund Tel. (0231) 2892-0 Fax (0231) 2892-147

Leitung: Herr Wilhelm Eull eull@elisabeth-dortmund.de Heimverwaltung (Frau Rüping) www.elisabeth-dortmund.de

Eisenmarkt 2–6, 44137 Dortmund Tel. (0231) 18201-0 Fax (0231) 18201-1111

info@christinenstift.de www.christinenstift.de

Ostwall 8-10, 44135 Dortmund Tel. (0231) 55 69 05-0 Fax (0231) 55 69 05-155

Heimleitung: Regina Misiok-Fisch Tel. (0231) 55 69 05-110 www.josefinenstift-dortmund.de

Brücherhofstr. 200, 44265 Dortmund Tel. (0231) 9460600 Fax (0231) 946060260

Leitung: Friedhelm Evermann information@jugendhilfe-elisabeth.de www.jugendhilfe-elisabeth.de

-200 - 208

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Caritas Dortmund I M A LT E R L E B E N U N D W O H N E N caritas service center

Wäschedienst von haus zu haus

Information, Beratung, Dienstleistung Mo-Fr 9-17 Uhr

Wir holen und bringen Ihre Wäsche – fix und fertig

Tel. 18 71 51-21

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Bei uns in guten Händen: Kurzzeitpflege, Pflege, Heimverbundene Wohnungen, DemenzWohngruppen u.v.m. Bruder-Jordan-Haus (I.-Ost) St. Antonius (Huckarde) St. Barbara (Lütgendtmd.) St. Hildegard (Berghofen) St. Ewaldi (Aplerbeck) St. Josef (Derne)

Tel. 56 46-0 Tel. 3 15 01-0 Tel. 60 30-0 Tel. 94 61 51-0 Tel. 45 08-0 Tel. 8 95 03-0

Propsteihof 10 · 44137 Dortmund · Tel. (0231) 18 48-1 60 · info@caritas-dortmund.de www.caritas-dortmund.de


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