Johannes im DIALOG - Ausgabe 15

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Nr. 15 / Herbst 2009 Zeitschrift f端r Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH

Johannes im

DIALOG Der mit Das Teddy Licht darf im Dunkel Kinder im OP f端r Demenzkranke Gottesdienst

Ferner lesen Sie in dieser Ausgabe 10 Jahre Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Seite OP-Instrumente f端r Eritrea Seite 44 Folgenschwere Zuckerkrankheit Seite 88 Langzeitpatienten auf der Intensivstation Seite Service-orientierte Patientenversorgung Seite Starthilfeprojekt Seite 1 120 Verbessert Kernspin die Seite 1 142 72-Stunden-Aktion Trefferquote? Seite

Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital, Marien Hospital, Christinenstift, St.-Elisabeth-Krankenhaus, St.-Elisabeth-Altenpflege, Jugendhilfe St. Elisabeth, St. Josefinenstift, Ambulantes OP-Zentrum am St.-Johannes-Hospital


Momentaufnahme

Einsegnung Die Kath. Schule für Gesundheitsund Pflegeberufe, die größte ihrer Art in Dortmund, ist Mitte April von der Amalienstraße am St.-JohannesHospital in die Sonnenstraße umgezogen. Anfang Juli hat Propst Andreas Coersmeier die Räumlich­ keiten anlässlich der Einweihungsfeier eingesegnet.

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Editorial und Inhalt

Herzlich

Willkommen liebe

Leser

Liebe Leserin, lieber Leser,

können Sie u. U. wieder nach Hause gehen. Sollte eine stationäre Aufnahme immer wieder wird in den Medien über erforderlich sein, bleiben Sie selbstvereine Unterversorgung mit Notfallbet- ständlich im Krankenhaus und für Ihre ten im Krankenhaus diskutiert. Bei den Unterbringung wird gesorgt. Diese Sicherheit haben Sie auch, wenn direkt Patienten hinterlässt dies den Eindruck, es seien nicht genügend Kapa- ein Notarztwagen angefordert wird. zitäten vorhanden und es entsteht die Sorge, bei persönlicher Betroffenheit Das St.-Johannes-Hospital steht für die könne es zu einem Engpass kommen. Notfallversorgung der Dortmunder Bürger bereit. Wir sind in die Kette der erforderliDiese Meinung möchten wir gerne auf- chen Maßnahmen eingebunden und jeder brechen und darstellen, wie es sich im Patient wird behandelt, der in die NotaufNotfall verhält. Vorausschicken möchte nahme kommt, immer nach Maßgabe der ich, dass es für unsere Krankenhäuser Schwere und der Dringlichkeit des Falles erste Aufgabe ist, die stationäre Versor- und manchmal mit der Notwendigkeit, den Patienten im Anschluss in ein andegung der Patienten sicherzustellen. res Krankenhaus verlegen zu müssen. Nehmen wir den Fall, dass es Ihnen plötzlich schlecht geht und Sie eine spontane In Dortmund gibt es genügend Krankenhausbetten. Gerade die Erstversorgung Behandlung benötigen. Ihr erster Ansprechpartner wäre zunächst der Haus- von Herzinfarkten und Schlaganfällen, arzt. Er kennt Ihre Krankengeschichte und die eine sofortige und stabile Versorkann am ehesten sagen, wie das weitere gung erfordern, ist bestens organisiert. Vorgehen ist. Am Wochenende gibt es ein engmaschiges Netz an Notärzten, in dem Ihr Günther Nierhoff (Geschäftsführer) auch Ihr Hausarzt vertreten ist.

Inhalt OP-Besteck für Afrika – Sachspende für einen guten Zweck

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Kinder im OP – Der Teddy darf mit

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Aktuelles aus der Medizin

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Intensivpflegeeinheit – Erholung für das Herz

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Nachsorgeregister auf der Kippe

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Seelsorge – Singen verleiht der Seele Flügel

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Dortmunder Starthilfe-Projekt

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Neues aus der St.-Johannes-Gesellschaft

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72-Stunden-Aktion

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Hebammensprechstunde

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Bunte Seite

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Erkennt der (Not-)Arzt eine schwerwiegende Erkrankung, weist er Sie zur Notfallversorgung in ein Krankenhaus ein. Das heißt nicht automatisch, dass Sie stationär aufgenommen werden. Nach einer ausreichenden Erstversorgung Impressum: Johannes im DIALOG Nr. 15 / Herbst 2009, 4. Jahrgang, Nachdruck und Vervielfältigung von Artikeln (auch auszugsweise) ist nur nach vorheriger schriftlicher

Genehmigung

durch

den

Herausgeber

gestattet.

Herausgeber:

Kath.

St.-Johannes-Gesellschaft

gGmbH,

Johannesstraße

9-17,

44137

Dortmund,

www.st-johannes.de

Redaktionsrat: Dr. Holger Böhm, Friedhelm Evermann, Hans-Werner Gräber, Stefan Redenz, Rainer Richter, Frank Scheele, Dr. Hans-Joachim Schneider, Birgit Stahnke, Christian Straub, Gudula Stroetzel, Beate Winterberg, Thomas Wirriger; v.i.S.d.P.: Gudula Stroetzel, Redaktion und Text: Dr. Holger Böhm, Dortmund, www.skriptstudio.de; Design: gestaltend – Design­büro Frank Scheele, www.gestaltend.de, Katrin Graul; Titelfoto: Gerhard P. Müller (GPM), Dortmund, www.dortmund-bild.de; Illustration: Ari Plikat, Dortmund, www.ariplikat.de; Druck: Koffler+Kurz MedienManagement GmbH, Dortmund, www.kkmedien.de; Johannes im Dialog erscheint viermal im Jahr, nächste Ausgabe: Winter 2009; Auflage: 10.000 Exemplare

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OP-Besteck für Afrika

Sachspende

guten

für einen

Scheren und Pinzetten, Haken und Trokare - was im Krankenhaus ausgemustert wird, entspricht nicht mehr den Standards, ist aber in der Regel zu wertvoll für den Schrott. Die Kath. St.-Johannes-Gesellschaft spendet ausgediente Instrumente für die Behandlung von Menschen in unterversorgten Gebieten. Gerade sind zum Beispiel vier Behälter mit OP-Besteck nach Eritrea verschickt worden.

Das Land nördlich des Horns von Afrika ist ein autokratisch regierter Vielvölkerstaat mit 4,5 Millionen Einwohnern,

„In den vergangenen Jahren haben wir mehrere solche Lieferungen unterschiedlicher Größe abgegeben“, erklärt Klaus Wiese, der als Leiter der Zentralen Sterilgut-Versorgungsabteilung für die Aufbereitung und die Verwaltung des Instrumentariums verantwortlich ist, das täglich in den Operationssälen benötigt wird. „In erster Linie ging das Material an Krankenhäuser in Afghanistan, aber auch afrikanische Länder wie den Tschad oder Tansania haben wir schon beliefert.“

der nach dreißigjährigem Unabhängigkeitskrieg 1993 eigenständig geworden ist. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt in Eritrea nach Angaben des Entwicklungsberichtes der Vereinten Nationen unter 60 Jahren. Die Kindersterb­lichkeit ist mit 4,6 Prozent hoch und liegt bei den unter FünfJährigen sogar bei 7 Prozent. Armut ist ein großes Pro­blem, rund 70 Prozent der Bevölkerung leiden an Unterernährung, bei den unter Fünf-Jährigen sind es 40 Prozent (Angaben für 2007).

Ende Mai war es wieder soweit. Klaus Wiese und seine Mitarbeiter haben auf

„Das Problem in den afrikanischen Krisen­regionen ist oft gar nicht das

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Anfrage des Hammer Forums kistenweise Material zusammengestellt, das für chirurgische oder gynäkologische Eingriffe benötigt wird. Empfänger war das Internationale Operationszentrum für Kinder in Asmara, der rund 500.000 Einwohner zählenden Hauptstadt von Eritrea.

Zweck

Fehlen von Krankenhäusern, sondern der Mangel an gut ausgebildetem Fachpersonal“, erläutert Wiese. Der Einsatz von freiwilligen medizinischen Fachkräften aus Europa ist deshalb ein ganz wesentlicher Beitrag zur Gesundheitsversorgung und zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens dieser Länder. Das Hammer Forum, die Hilfsorganisation, die OP-Instrumente der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft in Empfang genommen hat, konzentriert sich in seiner Arbeit auf die Behandlung von Kindern in Kriegs- und Krisengebieten und hat 2008 allein in Eritrea insgesamt 19 medizinische Teams aus Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz zum Einsatz gebracht. Darunter waren Spezialisten für Verbrennungen, Kinderurologen, Neurochirurgen, Augenärzte, Orthopäden und Kinderherzchirurgen, die vor allem im Internationalen Operationszentrum in Asmara Kinder operiert haben. Zu den häufigen Krankheitsbildern in Eritrea gehören beispielsweise Brandverletzungen, die ein typisches Problem der armen Bevölkerung darstellen. Die hauptsächliche Ursache für diese Verletzungen sind häusliche Unfälle mit Kerosinkochern und -lampen oder beim Kochen bzw. Heizen am offenen Feuer. Unter den Betroffenen sind viele Kinder, die mit frischen oder mit alten, bereits vernarbten Brandwunden vorgestellt werden. Dank des Einsatzes der Helfer vor Ort konnten 2008 rund 2000 ambu-


Reportage

lante Behandlungen durchgeführt und 108 Brandverletzte stationär aufgenommen werden. Bei Verweildauern zwischen drei und zehn Monaten konnten einschließlich der oft erforderlichen Mehrfachoperationen 300 Eingriffe bei kleinen Patienten von einem einheimischen Arzt und mit Unterstützung von Ärzten des Hammer Forums durchgeführt werden.

Hammer Forum übernimmt ausgediente Instrumente für Kinderkrankenhaus

haben diese Kinder inzwischen größere Chancen, gesund zu werden. 2008 konnten 100 herzchirurgische Operationen im Internationalen Operationszentrum in Asmara durchgeführt werden. Solche Erfolge sind nur möglich, weil sich die Bedingungen vor Ort in den letzten Jahren verbessert haben. Neben Hygienemaßnahmen ist dafür auch eine adäquate Ausstattung erforderlich.

Angesichts der hohen Kindersterblichkeit gehören Geburtshilfe und die medizinische Versorgung Neugeborener zu den wichtigsten Aufgaben in Eritrea. Die Behandlung von Risikoschwangerschaften hat sich in der Landeshauptstadt deutlich verbessert und die Zahl der geburtlichen Komplikationen ist gesunken. Die Steigerung der Überlebensrate von Neugeboren auf weit über dem Landesdurchschnitt liegende 93,5 Prozent verdeutlicht den Fortschritt der Arbeit am Kinderkrankenhaus in Asmara, wo jährlich etwa​8500 Kinder geboren werden.

Klaus Wiese stellt allerdings fest, dass sich beim Bedarf an Instrumenten in Krisenregionen eine gewisse Sättigung einstellt. „Es wird nicht mehr beliebig alles genommen, sondern es wird bedarfsentsprechend nachgefragt“, sagt er. Das ist auch sinnvoll, denn man muss schon überlegen, was vor Ort tatsächlich benötigt wird. Instrumente zur Behandlung von Gallensteinen werden in Eritrea nicht gebraucht, weil die Menschen aufgrund ihrer Lebensweise normalerweise nicht unter Gallensteinen leiden. „Gerätschaften und Materialien für die Wundversorgung, für gynäko­ logische Operationen oder eine Blinddarmbehandlung sind hingegen auch in diesen Ländern relevant“, so Wiese.

Ein besonderes Problem, welches das hohe Niveau der medizinischen Hilfsprojekte zeigt, ist die Behandlung von Kindern mit angeborenen Herzer­ krankungen. In vielen Ländern Afrikas gibt es keinerlei Erstuntersuchungen von Säuglingen. Deshalb sterben viele kleine Kinder innerhalb des ersten Jahres nach der Diagnose eines Herzfehlers. In Eritrea

„Die Kath. St.-Johannes-Gesellschaft ist jederzeit bereit, ausgemustertes, aber einwandfrei einsetzbares Material für seriöse Hilfsprojekte zur Verfügung zu stellen“, betont Geschäftsführer Günther Nierhoff. „Es ist uns wichtig, dass Instrumente, die andernorts dringend benötigt werden, bei uns nicht einfach weggeworfen werden.“

Ausgediente Scheren, Pinzetten, Haken und Halter werden in Krisengebieten wie Eritrea benötigt. Das Hammer Forum sorgt dafür, dass sie in Asmara für die operative Versorgung von Kindern und Müttern eingesetzt werden können. (Fotos: Hammer Forum)

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Gesundheit Kinder im OP

Der

Teddydarf

© ann triling - Fotolia.com

Wenn kleine Kinder operiert werden müssen, sind die Ängste und Sorgen oft groß. Das Ambulante OP-Zentrum sorgt mit seinen kindgerechten Abläufen und einer freundlichen Gestaltung für eine entspannte Atmosphäre, die den notwendigen Eingriffen viel von ihrem Schrecken nimmt.

!

mit

Die Kinder kommen zum Operationstermin mit ihren Eltern, manchmal auch mit den Großeltern, zunächst in den Servicebereich des Ambulanten OP-Zentrums. Hier gibt es separate Wartebereiche, in denen Kinderfernsehen für Ablenkung sorgt. Eine begleitende Vertrauensperson bleibt bis zur Übergabe an das Operationsteam bei dem Kind. Das Lieblingstier oder sonst ein Talisman darf mit in den OP. „Die kleinen Patienten gehen in der Regel gut mit der Situation um“, berichtet Dr. Luckhaupt. „Ärzte und Pflegepersonal gehen auf sie ein, wenn der Moment der Trennung gekommen ist. Sie sprechen mit ihnen und leiten zügig die Narkose ein.“ Kindernarkosen sind eine Spezialität von Dr. Kütting, dem Leitenden Oberarzt des Ambulanten OP-Zentrums. Er verfügt über jahrelange Erfahrung auch im Umgang mit noch sehr kleinen Kindern.

„Im St.-Johannes-Hospital operieren zwei Abteilungen regelmäßig Kinder“, erklärt Dr. Horst Luckhaupt, der Chefarzt der Hals-Nasen-Ohren-Klinik. „Einige wenige der kleinen Patienten werden von den Augenärzten zum Beispiel bei Schieloperationen versorgt. Mit Abstand die meisten Kinder werden jedoch von den HNO-Ärzten behandelt, und zwar in den letzten Jahren zunehmend ambulant.“ Ein typisches Beispiel ist die Polypenoperation, also die Entfernung einer vergrößerten Rachenmandel, die, abgesehen von wenigen Sonderfällen, fast zu 100 Prozent ohne stationären Aufenthalt durchgeführt Während ihr Kind behandelt wird, könwerden kann. nen die Eltern eine Service-Leistung des Hauses beanspruchen und in der Cafeteria ein Frühstück zu sich nehmen. Gleich nach dem Eingriff dürfen sie bereits im Aufwachraum wieder zu ihren Kindern. Nach der Abschlussuntersuchung werden in einem abschließenden Gespräch Verhaltensregeln besprochen. Bei einer Polypenoperation dürfen die Kinder zu Hause gleich wieder alles essen und trinken, was ihnen schmeckt. Schmerzmittel sind in der

Dr. Kütting (o. li.) und Dr. Luckhaupt (u. li.) sorgen Hand in Hand mit einem engagierten Team für eine kindgerechte Behandlung.

Regel kaum oder gar nicht erforderlich und schon zwei Tage später dürfen sie wieder in den Kindergarten. Sollte es in den 24 Stunden nach der Behandlung wider Erwarten Probleme geben, können die Eltern jederzeit die Notfallambulanz aufsuchen. „Die Komplikationsrate ist jedoch sehr gering“, betont Dr. Luckhaupt. „In den Jahren seit Eröffnung des Ambulanten OP-Zentrums haben wir noch nie ein Kind zur Nachbehandlung stationär aufnehmen müssen.“ Nicht jeder Eingriff kann ambulant durchgeführt werden. Manchmal, zum Beispiel bei der Entfernung der Gaumenmandel, der klassischen Mandeloperation, ist das Risiko von Nachblutungen so hoch, dass ein stationärer Aufenthalt unvermeidlich ist. „Doch auch darauf sind wir gut eingestellt“, so Dr. Luckhaupt. „Wir haben auf der HNO-Station ein kindgerecht eingerichtetes Zimmer, das für zwei Kinder mit ihren Müttern ausgelegt ist.“


Editorial Fokus Gesundheit und Inhalt Kurzgefasst

Aktuelles

aus der

Sodbrennen

Nicht ohne Risiko In Deutschland kennen weit mehr als die Hälfte der Erwachsenen das brennende Gefühl hinter dem Brustbein, wenn Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt: Sodbrennen. In 20 Prozent der Fälle ist die Lebensqualität so weit eingeschränkt, dass eine Erkrankung vorliegt. Experten raten Magen und Speiseröhre zu spiegeln. „Wie großflächig und gefährlich diese Schäden sind, können wir nicht zuverlässig anhand der Schwere und Häufigkeit der Symptome einschätzen“, betonte Prof. Dr. Joachim Labenz im Vorfeld des diesjährigen Kongresses der Viszeralmediziner in Hamburg. Mit einer Spiegelung lasse sich eine gezielte Therapieentscheidung treffen und etwaige Zellveränderungen, die ein Krebsrisiko darstellen, erkennen. Ursache kann Übergewicht sein, das den Druck vom Bauchraum nach oben erhöht. Krankenhauskeime

Nationales Referenzzentrum Bakterien, denen kein Antibiotikum mehr etwas anhaben kann, sind vor allem im Krankenhaus ein Problem. Zu den bedrohlichen Erregern gehören auch die gramnegativen Stäbchenbakterien. Das Robert Koch Institut in Berlin hat jetzt grünes Licht für ein nationales Referenzzentrum (NRZ) mit Sitz an der Ruhr-Universität Bochum gegeben. Dort entwickeln Forscher Methoden, die helfen, die Keime sicher

Medizin

zu erkennen und zu ermitteln, gegen welche Antibiotika sie resistent sind. Das NRZ wird Ärzte, Gesundheitsämter und Krankenhäuser im Umgang mit den Erregern, ihrer Therapie und der Vermeidung ihrer Ausbreitung beraten. Immer jünger

Typ 1-Diabetes auf dem Vormarsch Experten befürchten, dass sich die Zahl der Kleinkinder unter fünf Jahren mit Typ 1-Diabetes bis zum Jahr 2020 verdoppeln wird. Das berichtet das „Dt. Ärzteblatt“ unter Bezug auf eine Studien­gruppe, die im Auftrag der Europäischen Union die Situation der Diabetes-Erkrankungen in Europa untersucht. Betrachtet man die Gruppe der unter 15-Jährigen insgesamt prognostizieren die Experten immer noch einen Anstieg von 15.000 Kindern mit Diabetes in 2005 auf 24.400 Kinder mit Diabetes in 2020. „ Es erkranken nicht nur mehr Kinder. Auch das Erkrankungsalter sinkt.“, heißt es im „Dt. Ärzteblatt“.

Eine gesundheitsbewusste Lebensweise kann vor schwerwiegenden Erkrankungen bewahren. (Quelle: ABDA)

einer Person, die sich gegenteilig verhält, ein um 78 Prozent vermindertes Risiko, chronisch zu erkranken. Detailliert betrachtet, sinkt bei einer solchen gesunden Lebensweise das Diabetesrisiko sogar um 93 Prozent und das Herzinfarktrisiko um 81 Prozent. Das Schlaganfallrisiko vermindert sich dabei Gesunde Lebensweise immerhin noch um die Hälfte und das 78 Prozent weniger Krebsrisiko um 36 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Langzeitstudie am Dt. chronische Erkrankungen Inst. f. Ernährungsforschung. „Dies Seit langem ist bekannt, dass der belegt, wie wichtig es ist, eine gesunde Lebensstil das Risiko für chronische Lebensweise im Rahmen einer effekErkrankungen beeinflusst. Wer niemals tiven Prävention chronischer Erkrangeraucht hat, nicht massiv übergewich- kungen weiter in die Bevölkerung zu tig ist, pro Woche mehr als dreieinhalb tragen und mit gesundheitspolitischen Maßnahmen zu unterstützen“, betont Stunden körperlich aktiv ist und sich Studienleiter Prof. Dr. Heiner Boeing. gesund ernährt, hat im Vergleich zu

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Intensivpflegeeinheit

Erholung

für

Der Eingriff am Herzen oder einem der großen Blutgefäße bedeutet eine große körperliche und psychische Belastung. Nach der Operation steht für die schwererkrankten Patienten am Kath. St.-Johannes-Hospital abseits von der Krankenhaushektik die Intensivpflegeeinheit bereit, die in besonderer Weise auf die Bedürfnisse der Betroffenen eingestellt ist. „Johannes im Dialog“-Redakteur Dr. Holger Böhm hat die Sta­tion besucht und mit dem Leitenden Oberarzt Thomas Wirriger gesprochen. Böhm: Als die Intensivpflegeeinheit vor fast zehn Jahren als Abteilung der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie eingerichtet worden ist, ging es von Anfang an darum, neben aller notwendigen Technik die menschlichen und pflegerischen Aspekte nicht zu kurz kommen zu lassen?

das

neablauf einer Intensivstation in Einklang zu bringen? Wirriger: Das geht – und es beginnt mit ganz einfachen Dingen wie der Planung eines möglichst normalen Tagesablaufes. Bei uns ist die Nacht wirklich primär zum Schlafen da. Nachts werden die Zimmer abgedunkelt. Wenn es nicht unbedingt nötig ist, verzichten wir in der Nacht auf Therapien und störende Messungen. Morgens wird der Patient zu Zeiten gewaschen, zu denen er sich auch zu Hause waschen würde. Menschen, die nach einer Operation lange Zeit verschlafen haben, fällt es schwer, sich zeitlich zurecht zu finden. Viele wissen gar nicht, dass die Operation schon drei oder vier Tage her ist. Ein Mindestmaß an Tag-Nacht-Rhythmus sorgt dafür, dass sich die Menschen besser in der Zeit orientieren können.

Herz

sind und ein hohes Maß an Flexibilität erfordern. Dann die Rundum-Behandlung der Patienten. Die Menschen auf der Intensivstation haben nicht nur eine neue Herzklappe oder einen Bypass erhalten, sondern sie bringen Begleiterkrankungen mit. Ihr Asthma oder ihre Nierenfunktionsstörung müssen bei der Behandlung berücksichtigt werden. Und der größte Unterschied ist natürlich die vitale Gefährdung der Patienten. Die Einbindung der Angehörigen spielt deshalb bei uns eine ganz große Rolle. Böhm: Ist es hier stressiger?

Wirriger: Was bestimmte Dinge angeht sicherlich. Je nach Tageszeit ist die Intensivstation ein sehr unruhiger Arbeits­platz, wo Monitore bimmeln, Dialyse­maschinen alarmieren und Schwestern auf Zuruf Antworten haben Böhm: Was unterscheidet die Arbeits- wollen. Es gibt Phasen, in denen man unter Zeit- und Entscheidungsdruck Wirriger: Ja, wir versuchen, Privatsphäre situation auf der Intensivstation von einer normalen Station? steht. Auf eine andere Art und Weise ist für die Patienten zu bewahren. Bei uns es aber auch weniger stressig, weil wir gibt es kleine Zimmer mit maximal zwei Betten. Die notwendige Technik ist hinter Wirriger: Die unerwarteten Situatio- mit einem kleinen, eingespielten Team weniger Patienten versorgen, die wir im den Betten angeordnet, damit sie nicht so nen, die häufig nicht vorhersehbar präsent ist. Stattdessen wird den Patienten durch die großen Fenster ein Blick ins Grüne ermöglicht. Für jedes Zimmer ist eine Pflegekraft zuständig, durch einen günstigen Personalschlüssel versuchen wir auch da, so viel Kontinuität wie möglich zu erreichen. Böhm: Wie kann es gelingen, die Bedürfnisse der Patienten mit dem Routi-


Interview

Die Intensivpflegeeinheit liegt abseits von der Krankenhaushektik. Große Fenster spenden Tageslicht und gewähren Patienten und Mitarbeitern einen Blick auf den Garten.

Allgemeinen ganz gut kennen. Wir haben ein sehr direktes Ärzte-SchwesternVerhältnis mit sehr kurzen Dienstwegen. Es gibt einen intensiven Austausch nicht nur mit den Schwestern, sondern auch mit den Krankengymnasten und anderen Fachkräften und Ärzten, die von außerhalb kommen und die Patienten mitbehandeln. Böhm: Auch Krankengymnasten kommen auf die Intensivstation? Wirriger: Krankengymnasten sind von Anfang an in die Betreuung von Patienten eingebunden, die ein Mindestmaß an Kreislaufstabilität haben. Etwa 95 Prozent unserer Patienten sind die ganze Zeit über in physiotherapeutischer Behandlung, weil es bei ihnen auch darum geht, sie frühestmöglich wieder auf die eigenen Füße zu stellen und dafür zu sorgen, dass ihre Gelenke nicht durch eine längere Bettlägerigkeit einsteifen. Physiotherapeuten haben sehr sensibles Gespür. Selbst bei Patienten, bei denen ich als Arzt eine komplette linksseitige Lähmung feststelle, erkennt der Physiotherapeut häufig schon wieder Muskelbewegungen, die von Tag zu Tag besser werden.

Menschen, die unzusammenhängend reden, setzt man sich leichter hinweg als über jemanden, der gezielt Fragen stellt. Wenn man den Patienten nicht mit einbeziehen kann, ist es wichtig, in einem Netzwerk mit Angehörigen, Pflegeteam, Ärzteteam und Nachbardisziplinen zusammen zu arbeiten. Die wenigsten Patienten können ja die Frage beantworten, ob es in ihrem Sinne ist, was wir machen. Böhm: Wie gehen Sie mit ethischen Konflikten um? Wirriger: In der St.-Johannes-Gesellschaft gibt es seit fünf Jahren die Institution der „Ethischen Fallbesprechung“. Einige Mitarbeiter unserer Station sind für die Moderation solcher Gespräche, an denen Angehörige, Ärzte, Pflegepersonal und, wenn möglich, natürlich die Patienten selbst teilnehmen, ausgebildet. Solche Fallbesprechungen haben auf der Intensivstation bereits stattgefunden, obwohl diese Möglichkeit noch zu wenig bekannt ist. Es gibt aber bei unserer Arbeit auch darüber hinaus häufig ethische Aspekte zu berücksichtigen, bei denen wir uns formlos untereinander darüber verständigen, ob eine Maß­ nahme im Sinne des Patienten ist.

mal von weit her. Bis auf eine Stunde mittags, in der die Schwestern und Pfleger ihre Übergabe machen, ist Besuch nach Rücksprache auch zu anderen Zeiten möglich. Angehörige verbringen hier viel mehr Zeit am Bett als auf anderen Intensivstationen. Das ist durchaus erwünscht, weil viele Patienten Bewusstseins­ trübungen oder Verwirrtheitszustände haben. Das Personal wechselt mit dem Schichtdienst alle acht Stunden. Da ist es gut, wenn die Patienten eine feste Größe haben und eine bekannte Stimme hören. Böhm: Wie gehen Sie mit den Sorgen der Angehörigen um?

Wirriger: Es ist auch für die Angehörigen eine schwierige Situation, schwer kranke nahe Verwandte zu besuchen. Das gilt besonders nach einer Herzoperation, weil das Herz emotional ganz anders besetzt ist als andere Organe. Die Angehörigen sind dankbar, wenn ständig ein Arzt anwesend ist. Zu einem kleinen Team mit bekannten Gesichtern, die man über Tage und Wochen kennen gelernt hat, wird ein besonderes Vertrauensverhältnis aufgebaut. Es gibt viele Ängste, mit denen wir umgehen müssen, und viele Fragen, die wir in den ersten drei Tagen einer Intensivbehandlung nicht Böhm: Ist es nicht eigenartig, einen beantworten können. Für Angehörige ist Böhm: Wie halten Sie es mit den Patienten zu betreuen, der einen gar es belastend, wenn Informationen heute Besuchszeiten? nicht wahrnimmt? so ausfallen und morgen anders. Wichtig ist deshalb eine gute Abstimmung im Wirriger: Es ist schwieriger, die Leute Wirriger: Unsere Besuchszeiten sind in dieser Situation nicht einfach als Fall nicht strikt geregelt. Gerade bei Herzpati- Team und auf jeden Fall ein ehrlicher oder als Krankheit zu betrachten. Über enten kommen die Angehörigen manch- Umgang mit den Angehörigen.

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Blickpunkt Register für Krebspatienten

Hilfezur

auf der

Nachsorge

„Unser Ziel ist, eine optimale Versorgung der krebskranken Frauen, Männer und Kinder in unserem Land zu organisieren“, betonte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt vor einigen Wochen anlässlich der ersten von der Bundesregierung organisierten Nationalen Krebskonferenz in Berlin. Erläuternd setzte sie hinzu: „Eine gute Versorgung setzt voraus, dass Vorsorge, Behandlung und Nachsorge optimal gestaltet werden.“ Doch hochgesteckten Zielen stehen oft ganz anders geartete Realitäten entgegen. So droht beispielsweise dem seit Jahren gut etablierten Register zur Nachsorge von Krebspatienten in Westfalen-Lippe derzeit das Aus. Das System, mit dem eine optimale Versorgung von Patienten nach einer Krebsbehandlung organisiert und unterstützt wird, könnte an Finanzierungsproble­men scheitern, befürchtet Chefarzt Dr. Hermann-Josef Pielken, der als Leiter des onkologischen Nachsorgeregisters am St.-JohannesHospital auch für den das Krankenhaus betreffenden Teil des Nachsorgeregisters verantwortlich zeichnet.

Kippe

gemeldeten Befunden wird der weitere Nachsorgebedarf ermittelt und den aktuellen Versorgungsleitlinien entsprechend geplant. „Mit der Erfassung des Patienten erfolgt gleichzeitig die vorgeschriebene Meldung der Tumordiagnose an das Epidemiologische Krebsregister in Münster“, ergänzt Angelika Schlimme, die die Patientendaten verwaltet. 2008 hat sie 635 Tumorpatienten erfasst, davon neben den Patienten der Inneren Medizin auch rund 300 Patientinnen mit gynäkologischen Diagnosen, die meisten davon Brustkrebspatientinnen. Im selben Zeitraum hat sie 3800 Nachsorgerückmeldungen bearbeitet.

Seit 25 Jahren setzt Chefarzt Dr. Pielken auf das ständig weiterentwickelte Register zur Nachsorge von onkologischen Patienten, das Angelika Schlimme regelmäßig auf aktuellem Stand hält. Patienten und Ärzte werden regelmäßig per Brief an Nachsorgetermine erinnert.

Ein bewährtes Instrument droht an der Finanzierung zu scheitern

Finanziert wurde das ganze System über die Krankenkassen und die Kassenärztliche Vereinigung in Westfalen-Lippe, bei der auch der zentrale Datenserver steht. Beide haben jetzt die Verträge gekündigt, weil die Krankenkassen nicht mehr bereit sind, ihren Anteil zu tragen. Wegen knapper Kassen wollen sie nur noch weitermachen, wenn im Regis„In den 25 Jahren seines Bestehens hat ter alle onkologischen Patienten im sich das Register zu einem unverzicht- Vertragsbereich erfasst werden. „Eine baren Instrument entwickelt, um die nicht realisierbare Forderung“, wie Dr. Lücken in der Nachsorge zu schließen“, Pielken enttäuscht feststellt. Die grobetont Dr. Pielken. Patienten, die sich ßen Krankenhäuser sind alle beteiligt erfassen lassen, sowie ihre betreuenden und bringen ihre Patienten ein. Das Ärzte werden regelmäßig schriftlich unlös­bare Problem liegt bei den kleian anstehende Untersuchungen und nen Krankenhäusern im Land, für die Behandlungen erinnert. Aus den rück- sich bei kleinen Fallzahlen der Auf-

wand der Datenerfassung und der Erinnerungsschreiben nicht rechnet. „Für Krebspatienten ist eine an den medizinischen Leitlinien ausgerichtete Nachsorge unabdingbar“, erklärt der Onkologe. „Im Rahmen des Nachsorgeregisters ist das sichergestellt. Wir haben große Sorge, dass dieses zuverlässig funktionierende Instrument jetzt stirbt. Für das St.-Johannes-Hospital haben wir deshalb beschlossen, das System für unsere Patienten in jedem Fall weiterzuführen als Service-Leistung für Krebsbetroffene, die in der Onkologie, der Gynäkologie oder der Chirurgie behandelt worden sind.“


Seelsorge Seelsorge

verleiht der

Schon Martin Luther sah in der Musik ein Geschenk Gottes, welches die Seele fröhlich macht, den Teufel vertreibt und Freude weckt. Pfarrer Raimund Dreger sieht dies bei seiner Arbeit als Seelsorger am Marien Hospital immer wieder bestätigt: „Gemeinsam gesungene Lieder bringen in den Menschen eine Saite zum Schwingen.“ „Ein fröhlich

Seele

Therapie oft eine Neuorientierung oder die Suche nach neuen Anknüpfungspunkten für ihr Leben mit sich bringt. „Es kommen viele Menschen in den Gottesdienst“, erzählt Pfarrer Dreger, „die seit Jahren nicht mehr in der Kirche waren. Die Lieder sind für sie ganz wichtig, weil sie ihnen die Möglichkeit verschaffen, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Für viele sind die Lieder neu, einige haben sie sogar kopiert, um sie zu lernen.“

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Singen

Flügel Ich sing dir mein Lied Ich sing dir mein Lied - in ihm klingt mein Leben. Die Töne, den Klang hast du mir gegeben von Wachsen und Werden, von Himmel und Erde, du Quelle des Lebens. Dir sing ich mein Lied. Ich sing dir mein Lied - in ihm klingt mein Leben. Den Rhythmus, den Schwung hast du mir gegeben von deiner Geschichte,in die du uns mitnimmst, du Hüter des Lebens. Dir sing ich mein Lied.

vorgetragenes

Singen entspannt nicht nur die Seele sondern auch den Körper. Es sagt Pfarrer steigert das Gemeinschaftsgefühl, Raimund Dreger lässt den Einzelnen aber auch die eigene Stimme vernehmen und den eigenen Körper fühlen. Wer singt, ändert seine Körperhaltung. „Die Art, wie gesungen wird, spielt eine In seinen gut besuchten Gottesdiens- große Rolle“, betont der Seelsorger. „Ein lebhaft und fröhlich vorgeten lässt er es zu, dass Patienten mit ihren Wünschen nach bestimmten Lie- tragenes Lied überträgt entspredern Einfluss auf den Ablauf nehmen. chende emotionale Qualitäten.“ Er weiß, dass die Stimmung, die von Melodie und Rhythmus transportiert Für den Pfarrer sind Lieder natürwird, für Menschen in Umbruchsitua- lich auch ein Mittel, um die Gute tionen eine bestärkende und ermuti- Nachricht weiter zu geben: Sie sollen gende Wirkung entfalten kann - und Mut machen und das Selbstwertgefühl heben, Hoffnung verbreidiese Stimmung tragen sie hin und ten und Trost spenden. Schon der wieder auch nach Ende des Gottesdienstes durch die Krankenhausflure, Kirchenvater Augustin soll gesagt wenn sie „Herr wir bitten, komm‘ und haben: „Wer singt, betet doppelt.“ Während die Predigt eher einen segne uns“ für sich weitersummen. rationalen Zugang zu den Menschen Im Hombrucher Krankenhaus werden sucht, kann Musik die Menschen auf emotionaler Ebene erreichen. viele Menschen mit psychischen Die Beliebtheit von Gospelchören ist Erkrankungen behandelt, für die die Lied weckt

Lebensfreude“,

Ich sing dir mein Lied - in ihm klingt mein Leben. Die Tonart, den Takt hast du mir gegeben von Nähe, die heil macht, wir können dich finden, du Wunder des Lebens. Dir sing ich mein Lied.

Text: Fritz Baltruweit, Barbara Hustedt Melodie: aus Brasilien

deutlicher Ausdruck dafür, wie wichtig den Menschen die emotionale Ansprache ist. Aber diese Einsicht fließt schon immer in den Gottesdienst ein. Auch traditionelle Kirchenlieder sind für bestimmte Situationen konzipiert, in denen sie den begleitenden Gefühlen Rechnung tragen: Geburt und Trauung, Weihnachten und Ostern, Freude oder Trauer. „Musik befreit“, ist Pfarrer Dreger überzeugt und so hält er es in seinen Gottesdiensten mit dem Song der A-capella-Gruppe „Wise Guys“: „Über sechzig Muskeln geben Gas, doch das Allerbeste: Singen macht Spaß!“

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Aus den Einrichtungen Das Dortmunder Starthilfe-Programm

Unterstützung in

Notlagen

nach der

Eine Frau kommt zur Entbindung in die Klinik. Der Vater ist unbekannt. Sie weiß selbst kaum, wie sie ihr Leben fristen soll und nun erwartet sie Zwillinge. Die Überforderung der werdenden Mutter ist für das Team auf der Geburtshilfestation mit den Händen greifbar. Wird sie allein in der Lage sein, das Kind ausreichend zu versorgen? Doch was können die Geburthelfer tun, um zu helfen?

Kind versorgen zu können. Die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes sind speziell weitergebildete Krankenschwestern. Auch die Hebammennachsorge ist ein Teil des Starthilfe-Programms. „Wir sind froh, wenn eine Hebamme dabei ist“, erklärt die Oberärztin, „aber es geht auch einfach um eine Beratung in den verschiedensten Situationen, um den Müttern einen roten Faden für das Leben mit ihrem Kind zu vermitteln.“

Bislang standen die Ärzte, Schwestern und Hebammen ziemlich allein da, wenn sie mit solchen Problemen konfrontiert wurden. Der Ruf nach dem Jugendamt war zwar möglich, aber eigentlich nur angemessen, wenn beispielsweise durch Alkohol, Drogen oder mögliche Gewalt vom Partner Gefahr im Verzug und eine erhebliche Gefährdung des Kindeswohles zu erwarten war. Das Starthilfe-Programm des Gesundheitsamtes soll diese unbefriedigende Situation jetzt ändern. „Damit ist eine Lücke geschlossen für alle die Fälle, bei denen man ein ungutes Gefühl, aber gleichwohl Hemmungen hat, das Jugendamt einzuschalten“, sagt Oberärztin Sabine Peters.

Aufsuchende Hilfe für den Einstieg ins Familienleben

Bei dem Projekt geht es um niederschwellige Angebote, die es den betroffenen Müttern erleichtern sollen, den Einstieg in das Familienleben zu bewältigen. Das reicht von Behördengängen, um die Vaterschaft zu klären oder Gelder zu beantragen, bis zur Organisation von den Dingen, die im Alltag nötig sind, um ein

Die ersten Erfahrungen mit dem Programm in der Geburtsklinik sind ausgesprochen ermutigend. „Bislang waren alle Frauen dankbar, die wir angesprochen haben“, so Sabine Peters, „das hat mich überrascht, aber auch gefreut. In Bezug auf das Jugendamt hatten wir andere Erfahrungen, weil es bei den Betroffenen immer noch sehr negativ besetzt ist und vielfach auf Ablehnung stößt.“

Geburt

Natürlich können die Mitarbeiter auf der Geburtshilfestation nur aktiv werden, wenn die Frauen damit einverstanden sind. Auch die aufsuchende Elternberatung im Rahmen des Starthilfeprogramms setzt immer das Einverständnis der Mutter voraus. Die Initiative muss auch nicht von den Geburtshelfern ausgehen, sondern die Mütter können auch von sich aus ihre Probleme ansprechen und um Hilfe nachsuchen. Die Erfahrung zeigt, dass sich Frauen im Rahmen der Geburtshilfe leichter öffnen und eher für Hilfsangebote zugänglich sind. Dennoch ist der Bedarf vermutlich höher als erkennbar, weil manche ihre Probleme gut verstecken. Deshalb ist Oberärztin Peters die Botschaft wichtig, dass man von Ämtern durchaus Hilfe annehmen kann: „Es gibt da Leute, die es gut mit einem meinen und ich denke, dass wird vielfach missverstanden. Niemand sollte sich davor scheuen, gute Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen.“

„Niemand sollte sich davor scheuen, gute Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen,“ meinen Annette Ebbing und Oberärztein Sabine Peters.


Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Auf einen Blick

Terminkalender Nachtvorlesungen Immer um 19.30 Uhr im Amphi-Saal (Harenberg-City-Center) Bitte beachten sie die Ankündigungen in den Ruhrnachrichten

Gesundheitstreff in Kurl

Einweihung

Großer Andrang

Kath. Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe

Nach aufwendigen Neu- und Umbauarbeiten ist die größte Dortmunder Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe in die Sonnenstraße umgezogen.. Künftig werden hier Schwindel ist die häufigste Beschwerde 300 Schülerinnen und Schüler für von Patienten, die älter als 75 Jahre pflegerische Berufe ausgebildet. Die sind. Störungen des Gleichgewichts Schule ist im September 2004 aus der verursachen bei den älteren MenZusammenlegung der Krankenpfleschen Unsicherheit sowie Probleme geschule am St.-Johannes Hospital, beim Stehen und Gehen. Oft sind sie der Kranken- und KinderkrankenAnlass für Stürze. Welche Bedeutung pflegeschule am Marienhospital dieses Problem für ältere Menschen Witten, des Caritas-Fachseminars hat, zeigte das große Interesse, das für Altenpflege in Dortmund-Derne eine Veranstaltung Ende Juli im St. und der Krankenpflegehilfsschule Elisabeth-Krankenhaus fand. Im RahDortmund West hervogegangen. men des Kurler Gesundheits-Treffs hat Dr. Horst Luckhaupt, Chefarzt der Klinik Engagement für die Dritte Welt für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde im Eine Mütze voll Leben St.-Johannes-Hospital, über Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten aufgeklärt. Die Ergotherapeutin Kirsten Komossa unterrichtete über Maßnahmen zur Sturzprophylaxe und die Physiotherapeutin Susanne Hogrefe zeigte Übungen, die dazu dienen, den Gleichgewichtssinn wieder zu stärken. Die Bewohnerinnen des Christinenstift Weitere Termine: in der Innenstadt haben in Zusam24.09.2009 menarbeit mit einem Handarbeits„Patientenverfügung und Betreuungsvollmacht“ laden in Mengede drei Wochen lang 26.11.2009 Mützchen für Kinder in der Dritten „Depression - Wenn die Welt keine Farbe hat“ Welt gestrickt. Unter dem Motto jeweils 17.30 Uhr „Eine Mütze voll Leben“ sind die Bistro im St.-Elisabeth-Krankenhaus selbstgefertigten Kleidungsstücke

Di 15.09. „Wer hilft, wenn es in der Speiseröhre brennt?“ Prof. Ulrich Bolder – Dr. Jörn-Eike Scholle Di 06.10. „Künstliche Ernährung am Lebensende – Entscheidungshilfen“ Dr. Johannes Wunderlich Di 10.11. „Aktuelle Entwicklung in der Diabetesbehandlung“ – „Muss ich Insulin spritzen oder gibt es andere Möglichkeiten?“ Dr. Klemens M. Sondern Arzt-Patienten-Seminare Immer dienstags um 17 Uhr im Konferenzraum 5, 1. Obergeschoß im St.-Johannes-Hospital Di 08.09. Der Flüssigkeitswahn – Wieviel Wasser braucht der Mensch?

Dr. Gottfried Janning

Di 15.09. Behandlung von Herzklappenfehlern

Dr. Axel Bünemann

Di 22.09. Unbeschwerter Milchgenuss? – Ernährung bei Lactoseintoleranz

Cordula Westermann

Di 29.09. Moderne Untersuchungsverfahren des Herzens –

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Kernspintomographie Katrin Hecking 06.10. Herzkranzgefäßverengung – Stent oder Skalpell Dr. Johannes Frömke 27.10. Orale Antidiabetika – Welche Zuckertablette ist die beste? Dr. Ralf Piolot 03.11. Erschöpfte Herzen – Behandlung der Herzmuskelschwäche Dr. Hans-Joachim Schneider 10.11. Moderne Untersuchungsverfahren des Herzens – Ersetzt die Computertomographie den Herzkatheter? Dr. Thorsten Nitschke 17.11. Erweiterung der Bauchschlagader – Die tickende Zeitbombe Dr. Johannes Frömke

Jeden. 1. und 3. Mittwoch im Monat „Rund um die Geburt“ Panoramacafé im St.-Johannes-Hospital 1. Montag im Monat „Weg mit der Brille“ Seminarraum K2 im St.-Johannes-Hospital

über Save the Children, die nach eigenen Angaben größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt verteilt worden. „Wir freuen uns, dass unsere Bewohnerinnen mit solchen Aktionen eine sinnvolle Beschäftigung finden“, erklärt Beate Winterberg, die Leiterin des Sozialdienstes.

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Aus den Einrichtungen Editorial und Inhalt 72-Stunden-Aktion

Kindern

Kinder helfen Die Pfadfinder aus Mariendorf und Sölde haben sich im Rahmen einer 72-Stunden-Aktion im Mai engagiert, um Kindern, die nicht wie sie selbst bei ihren Eltern leben können, mit vielfältigen Maßnahmen rund um das Blaue Haus der Jugendhilfe St.-Elisabeth in Niederhofen eine Freude zu machen.

17.17 Uhr lief, ein eindrucksvolles Erlebnis. „Es ist nicht selbstverständlich“, betont Wehrmann, „dass zwanzig bis dreißig Leute kommen, um für jemand anderen etwas zu tun. Das ist gut angekommen und unsere Kinder waren sehr überrascht, was man mit einfachen Mitteln alles auf die Beine stellen kann.“

Seit zwei Jahren leben zwei Mädchen und fünf Jungen im Alter zwischen 11 und 16 Jahren in fast unveränderter Zusammensetzung im damals neu eröffneten Blauen Haus. „Die Kinder, die hier leben, haben schon eine Menge Pech in ihrem Leben hinnehmen und viel Negatives erfahren müssen“, sagt Stefan Wehrmann, der von Anfang an an der Betreuung der Kinder beteiligt war. Sein Part ist der erlebnisorientierte Teil der Freizeitgestaltung. „Mit gemeinsamen Aktionen wie Zelten, Kanutouren oder Angeln versuchen wir bei den Kindern Verständnis dafür zu wecken, wie man mit einfachen Mittel viel Spaß haben und eine Menge erreichen kann“, erklärt er.

Natürlich waren sie auch Feuer und Flamme und haben eifrig mit geholfen, als es darum ging, zu zimmern, zu hämmern, zu sägen und zu graben. Da wurden Ställe für Kaninchen gebaut, viele Meter lange Kabelschächte für eine neue Außenbeleuchtung gezogen, das Gelände aufgeräumt und Bäume gepflanzt. „Der neu installierte Basketballkorb auf dem Außengelände ist seither der Renner“, berichtet der Erzieher.

Die 72-Stunden-Aktion ist eine bundesweite Veranstaltung in katholischer Trägerschaft. Schirmherr war Bundespräsident Horst Köhler. In Dortmund haben die jugendpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Rat der Stadt, Rosemarie Liedschulte, und der StadionspreMit einfachen Mitteln lässt cher von Borussia Dortmund, Norbert Dickel, die verschiedenen Einsätze der sich viel erreichen Kinder- und Jugendgruppen begleitet. Über ihn lief der Kontakt zu den Pfad- Die Eröffnungsveranstaltung fand auf findern, die den Kindern aus dem Blau- dem Gelände der Jugendhilfe statt. en Haus zum Teil bereits von gemeinsamen Weihnachtsbaumsammelaktionen Nach drei schweißtreibenden Tagen, an denen seitens der Jugendhilfebekannt waren. Für seine Schützlinge Einrichtung natürlich stets auch für war die 72-Stunden-Aktion, die von das leibliche Wohl gesorgt worden Donnerstag 17.17 Uhr bis Sonntag

Ein Wochenende mit positiven Erfahrungen für Kinder, die bereits viel Negatives in ihrem Leben hinnehmen mussten.

war, haben die Kinder aus dem Blauen Haus zusammen mit ihren Eltern und den Erziehern die Pfadfinder mit einem Geländespiel und einem Grillfest verabschiedet. „Eine solche Aktion könnte ruhig öfter stattfinden“, meint Stefan Wehrmann. „Davon profitieren sowohl die Jugendlichen, denen geholfen wird, als auch die Jugendlichen, die sich so intensiv und dankenswerterweise ehrenamtlich engagieren.“


Beratungs- und Schulungsangebote Auf einen Blick

Infos

Selbsthilfegruppen

Patienten und Angehörige für

Frauenselbsthilfe nach Krebs Wir bieten Gruppen- und Einzelgespräche sowie Telefonberatung unter äußerster Diskretion an. Als Krebskranke helfen wir Krebskranken ehrenamtlich, freiwillig, unbezahlt, ohne Mitgliedsbeiträge zu erheben, als Partner von professionellen Helfern in der Krebstherapie und -nachsorge, nicht als Kon­kurrenz, mit unseren Erfahrungen und Kenntnissen, in einem regen, vielfältigen Gruppenleben und

Ernährungsberatung Einzel- und Gruppenschulungen von Patienten und deren Angehörige, die aus gesundheitlichen Gründen eine bestimmte Diät einhalten oder Fragen zum Essen und Trinken haben. Unsere Diätassistentinnen beraten Sie gerne. Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch: St.-Johannes-Hospital: Tel. (0231) 1843-21 51 Marien Hospital: Tel. (0231) 7750-83 28 St.-Elisabeth-Krankenhaus: Tel. (0231) 28920

eine qualifizierte Stomaberatung und Betreuung durch eine ausgebildete Enterostomatherapeutin an. Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter Tel. (0231) 1843-23 25

zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten. Betroffene und Angehörige sind jederzeit

INR-Schulung (Blutgerinnung) Für Patienten, die mit Marcumar ein­­gestellt sind, werden zur Selbstmessung der Blutkoagulationswerte Schulungsmaßnahmen für das CoaguCheck­gerät der Firma Boehringer angeboten. Terminabsprachen treffen Sie bitte mit Frau Heemeier, Kardiologische Aufnahme, Tel. (0231) 1843-25 91

Mamazone

bei uns willkommen. Wir treffen uns jeden 2. Dienstag im Monat von 15-17 Uhr im Propsteihof 10, Nebensaal 2. Unser im Mai 2008 ins Leben gerufene Gesprächskreis U40 für junge Betroffene, alleinerziehende Mütter und Berufstätige trifft sich am gleichen Ort von 17-18 Uhr. Weitere Infos bei Erika Ballhausen, Tel. (0231) 13 63 80

„mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.“ bündelt die Power der Betroffenheit und der wissenschaftlichen Kompetenz zu einer Kraft. mamazone-Dortmund bietet betroffenen Frauen Beratung und Begleitung an. Es finden regelmäßig Gruppentreffen statt. Infos: Heide Preuß, Tel. (02306) 53708

Bezirksverein der Kehlkopfoperierten Dortmund e.V. Präoperative Gespräche zum „Was kommt danach?“. Antragstellung auf Schwerbehinderung bei allen Versorgungsämtern. Monatliche Mitgliederversammlung mit Betreuung von Betroffenen und Angehörigen. Kontakt: Dagmar Schmidt,

Geburtshilfe Informationsveranstaltung: „ Alles rund um die Geburt“ incl. Kreißsaalführung jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr. Treffpunkt: Panorama Café, 4. Etage Hauptgebäude. Keine Voran­meldung erforderlich. Infos zu Kursen vor und nach der Geburt erhalten Sie in unserem Elterntreff, Tel. (0231) 1843-29 74

Tel./Fax (02303) 13 873

Diabetesberatung Für Fragen steht Ihnen zur Verfügung: Im St.-Johannes-Hospital: unsere Diabetesfachschwester, Anja Leichtfuß, Tel. (0231) 1843-23 02 Im Marien Hospital: unsere Diabetesberaterinnen DDG, Annika Stahlschmidt oder Hilde Liskus, Tel. (0231) 7750-83 62 Tracheostomaversorgung Beratung und Schulung, Hilfsmittelversorgung und Tracheostomapflege für Halsatmer. Wenden Sie sich an die Station G5, Tel. (0231) 1843-23 71

Stillberatung Montags bis freitags von 11.30 – 13.00 Uhr und nach Vereinbarung. Sie erreichen die Beratung über das Still-Telefon im Säuglingszimmer (0231) 1843-23 33

Die Anonymen Alkoholiker

Stomasprechstunde Für alle stationären Patienten, denen vorübergehend oder dauerhaft ein künstlicher Darmausgang angelegt wurde, bietet das St.-Johannes-Hospital nach dem stationären Aufenthalt

Stillcafé Dienstags von 14.00–16.00 Uhr in den Räumen des Elterntreffs, St.-Johannes-Hospital, Hoher Wall 14-18

Selbsthilfegruppe Herzklappen Diese Patienten-Selbsthilfegruppe mit fachlicher Unterstützung der Herzchirurgie und Kardiologie trifft sich jeden Monat im St.-Johannes-Hospital. Infos: Barbara Streich, Tel. (0231) 48 61 30

Selbsthilfegruppe vom Kreuzbund Trifft sich montags im St.-Elisabeth-Krankenhaus, 19:00 Uhr im Tagesraum 125 Ansprechpartner ist Herr Doll: Tel. (0231) 89 24 59

Treffen: Marien Hospital, Mo, 19:00-22:00 Uhr im Seminarraum 1 Treffen: St.-Elisabeth-Krankenhaus, Do, 19:00 Uhr, Tagesraum 125

Deutsche ILCO e.V. Infos: Dortmunder Selbsthilfegruppe, der Deutschen ILCO e.V. Kontaktstelle K.I.S.S., Tel. (0231) 52 90 97

Glaukom Büro e.V. Informationen bei Frau Kipp, Tel.: (0231) 97 10 00 34 oder www.glaukom-buero.de

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Aus den Einrichtugen Hebammensprechstunde

Gut beratenvor der Seit fast einem Jahr bieten die Hebammen des St.-Johannes-Hospitals eine Sprechstunde für werdende Mütter an. „Das Gespräch hilft, viele Fragen zu klären und Ängste vor der Geburt abzubauen“, sagt Beate Grieger, die Leitende Hebamme der Entbindungsstation. „Die unbefriedigende Situation, in der die Schwangeren am Schreibplatz auf dem Kreißsaalflur bei laufendem Betrieb über ihre persönlichen Umstände befragt wurden, war weder zeitgemäß noch länger hinnehmbar“, erklärt die Teamleiterin. Im Rahmen der regelmäßigen Weiterbildung bot sich ihr jetzt die Gelegenheit, ein neues Konzept als Projektarbeit vorzubereiten und anschließend umzusetzen. Die Bedeutung der Hebamme in der Schwangerschaftsbegleitung ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Junge Paare haben zunehmend Bedarf an Gesprächen und Aufklärung durch Hebammen und suchen wesentlich früher den Kontakt mit der geburtshilflichen Einrichtung. Das Geburtsvorbereitungsgspräch ist unverzichtbarer Bestandteil der Schwangerenbetreuung jeder Entbindungsklinik. In bewusster Nähe zum Kreißsaal ist ein Raum völlig neu gestaltet und eingerichtet worden, in den sich die Hebammen zum Gespräch mit den werdenden Eltern zurückziehen können. „Früher hatten wir gerade mal 10 bis

15 Minuten Zeit für die Aufnahme der Personalien“, erläutert Grieger. „Heute können wir uns ein halbe Stunde Zeit nehmen und auch über persönliche Probleme reden. Gezielte Aufklärung über Entbindung und Wochenbett, gehört ebenso dazu wie Informationen über Angebote sozialer Hilfen, über unser Kursprogramm und die Elternschule sowie über Adressen und Selbsthilfegruppen für Problemfälle.“ Die Idee der Hebammensprechstunde ist von der Krankenhausleitung sehr begrüßt und durch eine personelle Aufstockung unterstützt worden, die nötig ist, damit bei den Entbindungen keine Engpässe entstehen. Rund 1300 Geburten gibt es jedes Jahr im St. Johannes-Hospital, in jeder Schicht stehen zwei hauptberufliche Hebammen zur Verfügung. Die Nähe zum Kreißsaal hat Vorteile, denn oft ergeben sich während der Sprechstunde Situationen, in denen Untersuchungen oder Behandlungen

Geburt

wie die Kontrolle der Herztöne oder ein CTG erforderlich werden. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Ärzten ist ein weiterer Pluspunkt. Im Anschluss an das Geburtsvorbereitungsgespräch wird den Frauen eine Ultraschall-Untersuchung angeboten. Bei dieser Gelegenheit können spezifisch medizinische Fragen im Gespräch mit dem Arzt geklärt werden. Als Termin für das Geburtsvorbereitungsgespräch empfehlen die Hebammen die 34. bis 36. Schwangerschaftswoche. Sprechstunde ist Montag und Freitag von 10.00 bis 14.00 Uhr. Väter sind natürlich auch willkommen. „Unsere Erfahrungen bestätigen den Bedarf für eine gesonderte Hebammen-Sprechstunde“, betont Beate Grieger. „Die Frauen nehmen das Angebot sehr gut an. Etwa 70 Prozent der entbindenden Frauen kommen vor der Geburt zur Sprechstunde. Sie sprechen über ihre Probleme und entwickeln eine viel engere Bindung zu den Hebammen. Der Erfolg zeigt sich in steigenden Geburtenzahlen.“ In dem neu eingerichteten Sprechstundenzimmer finden die Hebammen ausreichend Zeit für die werdenden Eltern – Beate Grieger (re.)


Spaß und Rätsel Für Zwischendurch ...

Die

Neulich

bunte Seite Lachhaft! in der

St.-Johannes-Gesellschaft

Fußball „Herr Doktor, mir wird ständig gelb und rot vor Augen“, klagt der Fußballer. „Wechseln Sie mal den Schiedsrichter!“ rät der Arzt.

Diesmal zum Thema „Kinder im OP“ Altersbedingt „Die Schmerzen in Ihrem linken Bein sind altersbedingt“, sagt der Arzt zum Patienten. „Das kann nicht sein! Mein rechtes Bein ist genauso alt und tut nicht weh!“ Nebenwirkung Fritzchen ist krank und bekommt vom Doktor eine Medizin. Er fragt: „Herr Doktor, hat diese Medizin auch Nebenwirkungen?“ „Ja, du kannst schon morgen wieder in die Schule gehen!“

Für Profis Eine bescheidene Frage Was verleiht der Seele Flügel?

Antwort: Singen

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Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Geschäftsführer Dipl. Betriebswirt Günther Nierhoff Tel. (0231) 1843 - 2256 www.st-johannes.de

Johannesstraße 9-17, 44137 Dortmund Tel. (0231) 1843-0, Fax (0231) 1843-2207 www.joho-dortmund.de

Johannesstr. 9-17, 44137 Dortmund Tel. (0231) 1843-2130, Fax (0231) 1843-2131 www.ambulanzzentrum-dortmund.de Klinik für Augenheilkunde Prof. Dr. Markus Kohlhaas Sekretariat (Frau Blumenthal - 2241 Frau Lonsdorfer) - 2524 Sekretariat Fax - 2508 LASIK Hotline 0800-5273767 Ambulanz - 2292 Ambulanz Fax - 2293 augenklinik@joho-dortmund.de Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin Prof. Dr. Michael Sydow Sekretariat (Frau Aldenhövel) Sekretariat Fax Prämedikation Operative Intensivmedizin aldenhoevel@joho-dortmund.de Klinik für Chirurgie Prof. Dr. med Ulrich Bolder Sekretariat (Frau Mücke) Sekretariat Fax Zentrale Notaufnahme ulrich.bolder@joho-dortmund.de muecke@joho-dortmund.de

- 2247 - 2509 - 2652 - 2409

- 2272 - 2622 - 2277

Katholische Seelsorge Pastor Thomas Müller St.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843 - 2388 Gemeindereferent Dieter Fender Marien Hospital, Tel. (0231) 7750-8324

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Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe PD Dr. Georg Kunz Vorzimmer (Frau Dulovic) - 2279 Vorzimmer Fax - 14 58 84 Gynäkologie Sekretariat - 2280 Kreißsaal - 2282 Elterntreff - 2974 Brustsprechstunde - 2279 Urogynäkologie / Deszensuschirurgie - 2280 Risikoschwangerschaftssprechstunde - 2282 georg.kunz@joho-dortmund.de Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Dr. Horst Luckhaupt Sekretariat (Frau Hayn) - 2242 Sekretariat Fax - 2510 hayn@joho-dortmund.de Ambulanz: Mo – Fr nach Voranmeldung -2361

Intensivpflegeeinheit walterbusch@joho-dortmund.de petra.kernchen@joho-dortmund.de Ambulanz: Sekretariat Fax

- 2757

- 2560 - 2490

Vorstationäre Diagnostik Josefhaus Anmeldung - 2873/2874 Fax - 2894/2895 maatz@joho-dortmund.de Klinik für Innere Medizin I Prof. Dr. Hubertus Heuer (Kardiologie, Nephrologie, Intensivmedizin) Sekretariat (Frau Reinhardt) - 2210 Fax - 2435 Kardiologie Sekretariat - 2616 Dialyse - 2266 Zentrale Notaufnahme - 2277 heuer@joho-dortmund.de Klinik für Innere Medizin II Dr. Hermann-Josef Pielken (Allgemein Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämatologie/ Onkologie, Palliativmedizin) Vorzimmer (Frau Schlieck) - 2438 Geschäftszimmer (Anmeldung stationäre Aufnahme) - 2413 Fax - 2451 Gastroenterologie - 2202 Labor (Sekretariat) - 2304 Onkologische Ambulanz - 2464 Palliativstation (Station V4) - 2734 pielken@joho-dortmund.de schlieck@joho-dortmund.de

Klinik für Herz-, Thorax-, Gefäßchirurgie Prof. Dr. Gerhard Walterbusch Sekretariat (Frau Kernchen & Herr Kroll) - 2299 Sekretariat Fax - 2445

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Professor Dr. Karl Schürmann Sekretariat (Frau Tiemann) - 2285 Sekretariat Fax - 2853 karl.schuermann@joho-dortmund.de tiemann@joho-dortmund.de

Evangelische Seelsorge Pastor Rainer Richter St.-Elisabeth Krankenhaus, Tel. (0231) 2892-221 Pfarrer Ralf Wieschhoff St.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843-2496

Pfarrerin Diana Klöpper, Pfarrer Olaf Kaiser St.-Johannes-Hospital, Tel. (0231) 1843-2096 Pfarrer Raimund Dreger Marien Hospital, Tel. (0231) 7750-8871


Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Gablonzstr. 9, 44225 Dortmund Tel. (0231) 7750-0 Fax (0231) 7750-8300 www.marien-hospital-dortmund.de Verwaltungsleitung: Herr Hans-Werner Gräber

-8281

Klinik für Innere Medizin/Diabetologie Chefarzt Dr. Klemens M. Sondern Sekretariat (Frau Weckermann) - 8120 Sekretariat Fax - 8140 jutta.weckermann@marien-hospital- dortmund.de Diabetische Fußambulanz - 8141 Anmeldung zur Aufnahme, Ambulanz -8124

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Chefarzt Dr. Harald Krauß Sekretariat (Frau Müller) - 8400 Sekretariat Fax - 8402 mueller@marien-hospitaldortmund.de Anmeldung zur Aufnahme Sekretariat (Frau Szalaga) - 8383 Psych. Institutsambulanz Dr. P. Wallenfels, Dr. G. Schindler, Frau K. Wenning Sekretariat (Frau Neumärker) - 8393 Sekretariat Fax - 8371

Kurler Str. 130, 44319 Dortmund Tel. (0231) 2892-0 Fax (0231) 2892-148 www.elisabeth-dortmund.de Verwaltungsleitung: Herr Wilhelm Eull eull@elisabeth-dortmund.de

Klinik für Innere Medizin/Geriatrie Chefarzt Dr. Johannes Wunderlich johannes.wunderlich@elisabeth-dortmund.de Sekretariat (Frau Schwabe) - 241 Sekretariat Fax - 245 Hotline Geriatrie, Mo-Fr 9-11 h (0231) 2892345

-200

St.-Elisabeth-Altenpflege Kurler Str. 130, 44319 Dortmund Tel. (0231) 2892-0 Fax (0231) 2892-147

Leitung: Herr Wilhelm Eull eull@elisabeth-dortmund.de Heimverwaltung (Frau Rüping) www.elisabeth-dortmund.de

Eisenmarkt 2–6, 44137 Dortmund Tel. (0231) 18201-0 Fax (0231) 18201-1111

info@christinenstift.de www.christinenstift.de

Ostwall 8-10, 44135 Dortmund Tel. (0231) 55 69 05-0 Fax (0231) 55 69 05-155

Heimleitung: Regina Misiok-Fisch Tel. (0231) 55 69 05-110 www.josefinenstift-dortmund.de

Brücherhofstr. 200, 44265 Dortmund Tel. (0231) 9460600 Fax (0231) 946060260

Leitung: Friedhelm Evermann information@jugendhilfe-elisabeth.de www.jugendhilfe-elisabeth.de

-200 - 208

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Caritas Dortmund I M A LT E R L E B E N U N D W O H N E N caritas service center

Wäschedienst von haus zu haus

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So viel Selbständigkeit wie möglich – so viel Hilfe wie nötig

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Bei uns in guten Händen: Kurzzeitpflege, Pflege, Heimverbundene Wohnungen, DemenzWohngruppen u.v.m. Bruder-Jordan-Haus (I.-Ost) St. Antonius (Huckarde) St. Barbara (Lütgendtmd.) St. Hildegard (Berghofen) St. Ewaldi (Aplerbeck) St. Josef (Derne)

Tel. 56 46-0 Tel. 3 15 01-0 Tel. 60 30-0 Tel. 94 61 51-0 Tel. 45 08-0 Tel. 8 95 03-0

Propsteihof 10 · 44137 Dortmund · Tel. (0231) 18 48-1 60 · info@caritas-dortmund.de www.caritas-dortmund.de


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