Johannes im DIALOG - Ausgabe 16

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Nr. 16 / Winter 2009 Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH

Johannes im

DIALOG Hand auf‘s im Herz Das Licht Dunkel Brustschmerzen Nicht abtun, abklären! Gottesdienst für–Demenzkranke

Ferner Sie in dieser Ausgabe In dieserlesen Ausgabe 10 Jahre Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Patientenverfügung Folgenschwere Gerüstet für die Zuckerkrankheit Schweinegrippe Service-orientierte Patientenversorgung Diabetes in der Schwangerschaft Verbessert Kernspin die Trefferquote? Post-Fall-Syndrom

Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital, Marien Hospital, Christinenstift, St.-Elisabeth-Krankenhaus, St.-Elisabeth-Altenpflege, Jugendhilfe St. Elisabeth, St. Josefinenstift, Ambulantes OP-Zentrum am St.-Johannes-Hospital

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Momentaufnahme

Wir w端nschen Ihnen und Ihrer Familie gesegnete Feiertage und einen guten Rutsch in ein gesundes Jahr 2010.

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Editorial und Inhalt

Herzlich

Willkommen liebe

Liebe Leserin, lieber Leser, das Thema Schweinegrippe hat in diesem Herbst und Winter zu vielen Verunsicherungen geführt. Dies haben wir in den Krankenhäusern deutlich gemerkt, denn Menschen mit grip­ palen Symptomen haben unsere Notfallaufnahme rund um die Uhr verstärkt aufgesucht. Es sind Ängste entstanden, die eine hoch emotio­ nale Reaktion verursacht haben. Zur Abklärung solcher Symptome hilft Ihnen Ihr Hausarzt weiter und ver­ sorgt Sie entsprechend. Die Schutz­ impfung für ambulante Patienten findet ausschließlich in den Praxen niedergelassener Ärzte oder den dafür vorgesehenen öffentlichen Stellen statt.

In der Beurteilung von Altenpflege­ heimen sind ähnliche Überprüfungs­ prozesse eingetreten. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) führt in allen Altenheimen NRWs eine Benotung durch. Es ist eine Bestands­ aufnahme der Leistungen, die für eine optimale Pflege vorausgesetzt werden. Unsere Einrichtungen Christinenstift, St. Jose­f inenstift und Kurl waren be­t eiligt und konnten gute Noten vorweisen.

Das Thema Patientensicherheit hat uns im Herbst noch unter anderen Ge­ sichtspunkten beschäftigt. Alle unsere Ein­richtungen in der Kath. St.-JohannesGesellschaft Dortmund hat der TÜV nach der Norm DIN EN ISO 9001:2008 be­gut­ achtet. Unsere Mitarbeiter haben sich lange auf diese Überprüfung vorbereitet und sie erfolgreich bestanden, so dass uns der TÜV das Zertifikat auf der Medizinmesse Medica in Düsseldorf am 18.11.2009 feierlich übergab. Für unsere Patienten bedeutet dies Sicherheit und Transparenz in der Behandlung und Ausweis eines hohen ärztlichen und pflegerischen Standards.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Ange­ hörigen ein geruhsames und gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute, ins­ besondere Gesundheit, für 2010.

Gesundheitseinrichtungen sind stän­ digen Veränderungsprozessen unterworfen. Das ist gut so, denn Bewegung schafft Erneuerung und die Verpflichtung genau hinzusehen. Mit diesem Anspruch sehen wir positiv ins Jahr 2010.

Ihr Günther Nierhoff (Geschäftsführer)

Leser

Inhalt Patientenverfügung – Das schwierige Recht auf Selbstbestimmung

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Schweinegrippe – Gerüstet für den Ernstfall

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Aktuelles aus der Medizin

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Gestationsdiabetes – Zu viel Zucker im Blut gefährdet Mutter und Kind

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Brustschmerzen – Nicht abtun, abklären!

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Seelsorge – Die Chance in der Krise

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Post-Fall-Syndrom – Die Angst vor dem zweiten Sturz

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Neues aus der St.-Johannes-Gesellschaft

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Wendepunkt – Wenn zu Hause nichts mehr geht

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Schulnoten für die Pflege

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Bunte Seite

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Impressum: Johannes im DIALOG Nr. 16 / Winter 2009, 4. Jahrgang, Nachdruck und Vervielfältigung von Artikeln (auch auszugsweise) ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Herausgeber gestattet. Herausgeber: Kath. St.-Johannes-Gesellschaft gGmbH, Johannesstraße 9-17, 44137 Dortmund, www.st-johannes.de Redaktionsrat: Dr. Holger Böhm, Friedhelm Evermann, Hans-Werner Gräber, Katrin Graul, Natascha Labeth, Stefan Redenz, Rainer Richter, Frank Scheele, Dr. Hans-Joachim Schneider, Birgit Stahnke, Gudula Stroetzel, Beate Winterberg, Thomas Wirriger; v.i.S.d.P.: Gudula Stroetzel, Redaktion und Text: Dr. Holger Böhm, Dortmund, www.skriptstudio.de; Design: gestaltend – Design­büro Frank Scheele, www.gestaltend.de, Katrin Graul; Titelfoto: Gerhard P. Müller (GPM), Dortmund, www.dortmund-bild.de; Illustration: Ari Plikat, Dortmund, www.ariplikat.de; Druck: Koffler+Kurz MedienManagement GmbH, Dortmund, www.kkmedien.de; Johannes im Dialog erscheint viermal im Jahr, nächste Ausgabe: Frühling 2010; Auflage: 10.000 Exemplare

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Patientenverfügung

Das

schwierige

Recht

auf

Selbst

© Anthony Leopold - Fotolia.com

„Willensäußerungen sind zu respek­ tieren, ob es dazu ein Gesetz gibt oder nicht. Mit der neuen Regelung stehen wir aber jetzt vor der Schwierigkeit, dass in der Patientenverfügung eine ganz konkrete Situation, auf die sich der Betroffene bezieht, beschrieben sein muss. Ich denke, dass die wenigsten Menschen in einer Phase, in der sie gesund sind und vorsorgen wollen, dies hinreichend genau können. Wenn es darauf ankommt, stellt sich das prak­ tische Problem, ob eine ungenaue Angabe den jeweils eingetretenen Fall abdeckt oder nicht.“

Das Gesetz stellt klar, dass der Patientenwille anzuerkennen ist, die Abfassung einer Patienten­­ verfügung wird dadurch aber nicht einfacher (Foto: Fotolia)

Medizinischer Fortschritt, der auch heute noch oft vor allem mit Appa­ rate­medizin assoziert wird, ist in den Augen vieler Menschen nicht immer ein Segen, sondern manchmal auch eine angstauslösende Bedrohung. Sie befürchten, in Situationen, in denen sie sich nicht mehr äußern kön­nen, einer gnadenlosen Fremd­bestimmung und Zwangsbehandlung unterworfen zu werden, die das unvermeidliche Lebens­ende zu einer langhingezoge­ nen Qual macht.

Der Wille des Patienten gilt

Sechs Jahre lang diskutierte die Politik darüber, wie dem Willen der Patienten in solchen Situationen Genüge getan werden soll und kann. Im Kern ging es dabei um die Verbindlichkeit des im Vorfeld

„Für mich und einen Großteil meiner Kollegen waren Patientenverfügungen auch schon vorher anzuerkennen“, sagt Dr. Susanne Lindner von der Palliativstation des St.-Johannes-Hospitals.

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schriftlich niedergelegten Patientenwillens. Im Juni kam es zur Entscheidung im Bundestag, und die war überraschend eindeutig. Die Abgeordneten votierten mit Mehrheit für eine weitreichende Aner­kennung der Selbstbestimmung. Der Wille des Betroffenen ist unabhängig von Art und Stadium der Erkrankung zu beachten. Die Rechtslage ist damit geklärt, doch die Abfassung einer Patien­ten­ verfügung wird keineswegs einfacher.

Im Einzelfall kann dies bedeuten, dass zu allgemeine Formulierungen entweder nicht greifen oder im Gegenteil zu pauschal sind und deshalb eine nicht beabsichtigte Unterversorgung zur Folge haben. „Keine Schläuche“ ist proble­matisch und für alle Beteiligten wenig hilfreich. Andererseits wird kaum ein Laie in der Lage sein, mögliche medizinische Szenarien richtig zu durchschauen und den Fall der Fälle korrekt zu spezifizieren. Dass an dieser Stelle eine ärztliche Beratung erforderlich ist, erkennt zwar auch der Gesetzgeber, eine Regelung, wie diese vonstatten gehen könnte, bleibt er den Bürgern aber schuldig. Ob sich der Hausarzt hier in der Pflicht sieht, bleibt abzuwarten. Ganz wichtig, so betont Dr. Lindner, sei deshalb ein anderer Aspekt des neuen Gesetzes. Mit der Patientenverfügung ist ein Bevollmächtigter zu benennen, der den nicht äußerungsfähigen Patien­ ten verbindlich vertritt. Es kann darüber


Reportage

bestimmung hinaus festgelegt werden, dass die Ärzte gegenüber dem Bevollmächtigten von der Schweigepflicht entbunden werden. Ärzte und Bevollmächtigter sind verpflichtet, gemeinsam den Willen des Patien­ten zu bestimmen und entsprechend zu handeln. „Deshalb sollte sich jeder“, so Dr. Lindner, „der eine Vollmacht abfassen will, genau überlegen, wem er diese Aufgabe anvertrauen will, und denjenigen dann auch über seinen Willen in Kenntnis setzen.“

Schicksalsschläge lassen sich nicht verhindern Es gibt Fälle schwerwiegender, zum Tode führender Erkrankungen, zu denen jeder für sich relativ eindeutig Stellung beziehen kann, etwa schwere Hirnschäden oder fortgeschrittene Demenz. Die meisten Situationen sind aber viel schwie­riger. Ein typisches Beispiel ist die Folgenabschätzung nach einemSchlaganfall. Wer sich hier festlegt, trägt das Risiko, dass er im konkreten Ernstfall vielleicht doch anders entscheiden würde, wenn er es noch könnte. Deshalb sollte der Bevollmächtigte den Betroffenen gut kennen, damit er ihn auch bei schwierigen Entscheidungen im richtigen Sinne vertreten kann. „Viele Menschen verbinden mit der Abfassung einer Patientenverfügung die stille Hoffnung, auf diese Weise Schicksals­situationen vermeiden zu können“, berichtet Dr. Lindner aus ihrer Erfahrung. „Aber das geht nicht. Schicksalsschläge lassen sich nicht verhindern, indem man aufschreibt, dass man

sie nicht will.“ Gute Patientenverfügungen enthalten übrigens, so führt sie aus, neben Therapiebegrenzungen zur Verhinderung von Übertherapierung auch immer einen Teil, in dem geäußert wird, was stattdessen mit dem Betroffenen geschehen soll. „Dass ein Mensch nicht operiert oder künstlich ernährt werden möchte“, so die Palliativmedizinerin, „bedeutet ja keineswegs, dass er überhaupt keine Hilfe möchte. Der Wunsch nach Symptomkontrolle, Zuwendung und Begleitung sollte standardmäßig Bestandteil der Verfügung sein. Ich kann auch verfügen, dass ich auf einer Palliativstation oder in einem Hospiz behandelt werden möchte.“ In der Beratung hat Dr. Lindner oft die Erfahung gemacht, dass viele Menschen gar nicht so genau wissen, was sie in ihrer Patientenverfügung bestimmt haben. Oft werden einfach vorgefertigte Auflistungen durch Ankreuzen bestätigt. „Wachkoma oder Demenz sind Stichworte“, erklärt die Ärztin, „bei denen ganz viele sagen, dass sie in diesem Fall keine lebensverlängernden Maßnahmen wollen, auch wenn sie gar nicht so genau wissen, was diese Krankheiten für sie bedeuten würden.“ In der St.-Johannes-Gesellschaft wird das Thema schon seit Jahren sehr ernst genommen. Das Ethikkomitee hat sich damit befasst und bereits lange vor dem jetzt beschlossenen Gesetz erklärt, dass der Patientenwille zu beachten ist. Es gibt in der Gesellschaft eine Reihe von Personen, die sich bereit gefunden haben, bei Bedarf über Patienten­

Jeder, der eine Vollmacht abfassen will, sollte sich genau überlegen, wen er als Bevollmächtigten benennen will, und denjenigen dann auch über seinen Willen in Kenntnis setzen – Dr. Susanne Lindner

verfügungen zu beraten. Wer das möchte, kann sich zunächst an den behandelnden Arzt wenden.

Selbstschutz ist nicht nötig „Man benötigt keine Patientenver­ fügung, um vernünftig behandelt zu werden oder sich vor unsinnigen Behandlungen zu schützen“, betont Dr. Lindner. „Als Ärztin kann ich in der schwierigen Situation stehen, eine Patienten­entscheidung akzeptieren zu müssen, auch wenn sie nicht mein Weg wäre. Wenn ich die Gelegenheit hätte, würde ich zwar versuchen, meine Sicht zu erklären. Ich kann medizinisch beraten, aber entscheiden muss letztlich immer der Betroffene selber.“ Für den Fall, selbst betroffen zu sein, hat Dr. Lindner dennoch eine Patientenverfügung verfasst. Dabei geht es ihr nicht darum, sich vor den eigenen Ko­ legen zu schützen, sondern sie hält es für notwendig, jemanden zu haben, der sie gut kennt und für sie eintritt, wenn sie es nicht mehr kann. „Es ist mir wichtig, dass jemand die Stimme für mich erhebt, wenn ich nicht mehr die Kraft habe, mich selbst zu äußern.“

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Gesundheit Schweinegrippe

Gerüstet den

für

Ernstfall

Keinen Anlass für Panik sieht Dr. Karl-Heinz Durkowiak, der Hygiene­­beauf tragte Arzt der St.-Johannes-Gesellschaft ange­ sichts der erwarteten Schweine­ grippe. Der Pandemiefall ist zwar offiziell ausgerufen und hat Vorbe­ reitungen für den Ernstfall ausgelöst, doch gerade die Erfahrungen in Australien, wo die Grippesaison be­ reits ohne agressive Verläufe der Schweinegrippe überstanden ist, rechtfertigen auch für unsere Hemis­phäre die Annahme eines mil­ den Verlaufs der „Neuen Grippe“ und geben keinen Anlass zur Katastro­phenstimmung. „Jeder kann sich selbst schützen“, betont Dr. Durkowiak. „Die Übertragung erfolgt bevorzugt über enge Kontakte, wobei die Tröpfchenübertragung beim Husten und Niesen eine besondere Rolle spielt, und über die Hände. Der häufigste Weg verläuft wahrscheinlich von der Türklinke über die Hand ins Gesicht. Natürlich sind auch Begrüßungsrituale mit Küsschen hier und Küsschen da zu Zeiten einer Grippewelle riskant.“ Einer Influenza kann man ganz allgemein vorbeugen, indem man sich oft und regelmäßig die Hände wäscht, Massenveranstaltungen sowie intime Kontakte mit Kranken meidet und sich allgemein gesundheitsbewusst verhält, also sich zum Beispiel ausreichend Schlaf gönnt und sich vernünftig ernährt. Wer Grippe-Symptome hat, steht in der Verantwortung anderen gegenüber. Die Weiterverbreitung durch

Tröpfcheninfektion kann man vermeiden, indem man beim Niesen ein Taschen­tuch benutzt. Für den Fall einer massiven Schweine­ grippewelle sind derweil im Krankenhaus alle Vorbereitungen getroffen. Auf der Basis der offiziell vom Land prognostizierten Szenarien für den Ernstfall ist ein Hygieneplan erarbeitet worden, in dem alle Maßnahmen und Abläufe für den Umgang mit betroffenen Patienten festgelegt sind. Die Aufnahme von Infizierten in der Notfallambulanz ist bis ins Kleinste festgelegt. Schon an der Pforte werden Verdachtsfälle mit Mundschutz versehen. Die Patienten werden in einem gesonderten Raum der Notfall-Ambulanz von einem erfahrenen Arzt untersucht. Fieberpatienten kommen sofort in eine Fieberambulanz, die im Pandemiefall unverzüglich eingerichtet wird. Im St.-Johannes-Hospital können kurzfristig drei Stationen für die Schwer­ punktbehandlung von Influenza­ patienten einschließlich einer ggf. notwendigen Isolation umgewidmet werden. Technische, pflegerische und medizinische Versorgung sind darauf eingestellt, auch unter schwierigen Bedingungen wie krankheitsbedingtem Personalausfall und epidemiebedingten Versorgungsengpässen zum Beispiel im Bereich der Verpflegung die Betreuung der Patienten sicherzustellen. Die Apotheke hat sich mit den notwendigen Medikamenten eingedeckt. „Primär sind natürlich die Hausärzte die erste Anlaufstelle für die Patienten

Die wichtigste Maßnahme zum Selbstschutz vor jeglicher Infektion ist die Handhygiene – Dr. KarlHeinz Durkowiak (Foto: H.Böhm)

mit Symptomen, die auf eine Grippeerkrankung hinweisen“, betont Dr. Durkowiak. „Das ist wichtig, damit die Krankenhäuser nicht überlaufen und in ihren eigentlichen Aufgaben blockiert werden. Krankenhauspflichtig sind nur die schweren Verläufe mit komplizierten Begleit­s ymptomen zum Beispiel der Atemwege oder des Herz-­Kreislaufsystems.“ Natürlich ist auch der Mitarbeiterschutz Teil des Hygieneplans. Es gibt spezifische Vorgaben für erforderliche Desinfektionsmaßnahmen und für die Schutzkleidung der Mitarbeiter, die mit Influenza-Patienten Kontakt haben. Für alle an der Patienten-Versorgung beteiligten Beschäftigten steht der Impfstoff gegen die A(H1/N1) zur Verfügung. „Wir sind gewappnet“, sagt der Hygienearzt, „genauso wie für jede andere plötzlich auftretende Pandemie auch.“


Fokus Editorial Gesundheit und Inhalt Kurzgefasst

Aktuelles

aus der

Schlaganfall

medizinischen Nutzen dieses in

Medizin ein höheres Gewicht. Das langfristige

Frauen sensibler als Männer Deutschland seit 2005 angebotenen Scheitern trotz enormer WillensanstrenKommt es zu einem Schlaganfall, zählt jede Minute. Denn sofort nach den ersten Symptomen beginnen die betroffenen Hirnzellen abzusterben. Eine rasche Behandlung ist lebenswichtig. Trotzdem kommen viele Patienten zu spät ins Krankenhaus, da sie die Symptome falsch interpretieren oder keine adäquate medizinische Hilfe aufsuchen. Ob und wie effektiv schriftliche Aufklärungskam­ pagnen die Zeit von Symptombeginn bis zum Eintreffen im Krankenhaus verkürzen können, hat das Kompetenznetz Schlaganfall untersuchen lassen. Für die Studie erhielten etwa 75.000 Berliner Bürger über 50 Jahren Informationsmaterial über die Symptome des Schlaganfalls wie plötzlich auftretende halbseitige Lähmungen, Gefühls-, Sprach- und Sehstörungen und wurden auf die Not­ wendigkeit hingewiesen, bei diesen Warnsignalen sofort den Rettungsdienst zu alarmieren. Es zeigte sich, dass bei den Frauen rund ein Viertel daraufhin schneller reagierten. Die Männer änderten ihr Verhalten hingegen nicht. Erfolgreiches Screening-Programm

Mammographie

Mit der Einführung des Screenings zur Früherkennung von Brustkrebs im Jahr 2002 hat der Gesetzgeber eine Datenerhebung verfügt, die Aufschluss über den Verlauf und die Ergebnisse des Programms liefert. Der jetzt vorgelegte Bericht „widerlegt die Zweifel am

Screening-Programms und unterstreicht anhand von belastbaren Daten den Mehrwert für alle Frauen, die an dem Programm teilnehmen. Das in Deutschland flächendeckend eingeführte Screening ist das derzeit bestverfügbare Instrument, um bei Frauen eine Brustkrebs-Erkrankung möglichst frühzeitig zu entdecken und damit durch eine schnelle und zielgerichtete Behandlung die Heilungschancen zu verbessern“, sagte Dr. Rainer Hess, der Vorsitzende des zuständigen Gremiums von Krankenkassen und Ärzten. Seit Jahresbeginn 2009 besteht mit 94 Screen­ ing-Einheiten für mehr als 10 Millionen Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren ein flächendeckendes Angebot. Kompetenznetz Adipositas

Schlankheitsformel gesucht Jeder fünfte Deutsche leidet heute an krankhaftem Übergewicht (Adipositas) mit weitreichenden sozialen und medizinischen Folgen. Die Frage, wie Therapieerfolge auf Dauer gehalten werden können, stellt aus Sicht von Experten aus der Adipositasforschung das größte Problem dar. Dabei setzt sich zunehmend die ernüchternde Erkenntnis durch, dass die Langzeiterfolge konservativer Gewichtsreduktionsmaßnahmen bescheiden sind. Nur 10 bis 15 Prozent aller adipösen Menschen sind in der Lage, ihr Gewicht dauerhaft zu reduzieren, die meisten nehmen das verlorene Gewicht wieder zu oder erreichen sogar

gung führt bei vielen Betroffenen zu Schuldgefühlen und sozialem Rückzug. Der Forschungsverbund „Kompetenznetz Adipositas“ macht sich jetzt auf die Suche nach der „Schlankheitsformel“ und startet eine Studie mit dem Titel „Gewicht halten“ und richtet ein „Deutsches Gewichtskontrollregister“ ein. Irreparable Gefäßschäden

Raucher aufgepasst Rauchende Bluthochdruck-Patienten haben häufiger atherosklerotische Schäden der Blutgefäße als nichtrauchende. Wer mit den Zigaretten aufhört, kann das Risiko zwar reduzieren, aber nicht mehr normalisieren, zeigt eine Studie, die bei der Herbsttagung der Dt. Kardiologengesellschaft in Dresden präsentiert wurde. Für die Untersuchung wurden mehr als 20.000 Patienten mit Bluthochdruck und anderen Herz-Risikofaktoren in 26 Ländern erfasst. Untersucht wurde der Einfluss des Rauchens auf die Mikroalbuminurie, also die Entstehung von Eiweißausscheidungen im Urin, die als Anzeichen für eine gestörte Funktion der Gefäßinnenwand als erster Hinweis auf Atherosklerose gilt. Bei Menschen mit einem Zigaretten-Konsum von bis zu 20 täglich war die unerwünschte Eiweißausscheidung um 6,8 Prozent häufiger als bei Nichtrauchern, bei mehr als 20 Zigaretten pro Tag war die Häufigkeit um 12,5 höher. Ehemalige Raucher haben noch immer eine um 4,7 Prozent höhere Eiweißausscheidung.

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Gestationsdiabetes

Zu viel

Zucker im

Mutter und

Blut gefährdet

Das komplizierte Wechselspiel zwi­ schen mütterlichem und kindlichem Organismus belastet die Stoffwech­ selprozesse einer schwangeren Frau. Das funktioniert nicht immer reibungs­los. Im Fall des Falles kommt es darauf an, dass verschie­ dene medizinische Versorgungs­ ebenen zuverlässig mit einander kooperieren. Die Betreuung von Patien­tinnen mit Schwangerschafts­ diabetes ist ein gutes Beispiel für dieses Zusammenspiel. „Johannes im Dialog“-Redakteur Dr. Holger Böhm sprach darüber mit Oberärz­ tin Sabine Peters von der Geburts­ hilfe am St.-Johannes-Hospital sowie mit der Diabetesberaterin Hilde Liskus und dem Diabetologen und Chefarzt Dr. Klemens Sondern vom Marien Hospital in Hombruch. Böhm: Herr Dr. Sondern, Sie kooperieren mit der Geburtshilfe am St.-Johannes-Hospital. Worum geht es dabei? Sondern: Wir klären im Rahmen einer konsiliarischen Betreuung von stationären Schwangeren den Verdacht auf einen Schwangerschaftsdiabetes, beraten die Betroffenen und leiten gegebenenfalls eine Behandlung ein. Das Ziel ist es, die erhöhten Risiken für Mutter und Kind möglichst auf ein normales Maß zu verringern. Böhm: Warum ist der erhöhte Zuckerspiegel gefährlich? Peters: Die Kinder werden übermäßig groß, was zu einer relativ hohen Rate

an Komplikationen bei der Geburt führt. Es gibt vermehrt Kaiserschnitte und mehr vaginale Geburtsverletzungen. Darüber hinaus kann das Kind nach der Geburt seinen Zuckerspiegel nicht halten. In der Schwangerschaft musste es die hohen Zuckerwerte der Mutter durch eine hohe Insulinproduktion ausgleichen. Mit der Geburt gerät es plötzlich in eine Unterzuckerung, die mit Zuckerinfusionen behandelt werden muss. Im späteren Leben neigen die Kinder zu Fettleibigkeit und sie können selbst Diabetes entwickeln, weil ihre Bauchspeicheldrüse durch die überhöhte Insulinproduktion vor der Geburt geschädigt werden kann. Sondern: Deshalb ist es wichtig, dass ein Schwangerschaftsdiabetes erkannt und nicht auf die leichte Schulter genommen wird. Wir stellen am Marien Hospital eine standardisierte, Leitlinien gerechte Diagnostik sicher und bieten eine qualifizierte Beratung durch unser Diabetes-Team. Böhm: Wie können die Diabetesbera­ terinnen helfen? Liskus: In vielen Fällen hilft bereits eine Ernährungsumstellung. Wir erheben zunächst einmal eine Anamnese, bei der auch die Essgewohnheiten erfragt werden. Es macht schon einen großen Unterschied, wenn man auf die Brötchen beim Frühstück verzichtet und stattdessen lieber Vollkornbrot zu sich nimmt. Die Frauen lernen bei uns, ihren Zuckerspiegel selbst zu kontrollieren und werden angehalten ein Ta-

gebuch zu führen. Daraus lässt sich ersehen, ob die Ernährungsumstellung reicht oder ob eine Insulinbehandlung erforderlich ist. Böhm: Das ist sicher alles nicht einfach für die betroffenen Frauen? Peters: Die meisten Frauen tragen die erforderlichen Maßnahmen mit einer bewundernswerten Disziplin. Sie wollen ja, dass es dem Kind gut geht. Der Freifahrtschein, in der Schwangerschaft endlich mal ohne schlechtes Ge­wissen alles essen zu dürfen, fällt dann natürlich weg. Aber die Einschränkungen sind ja zeitlich begrenzt. Ich empfehle den Frauen immer, sich schon mal etwas bereit zu legen, das sie die ganze Zeit essen wollten, aber nicht durften. Viele greifen nach der Entbindung dann zu einem Schoko-Riegel. Böhm: Wie kommen Sie darauf, dass eine schwangere Frau einen Diabetes haben könnte? Peters: Der Verdacht besteht immer, wenn wir zuviel Fruchtwasser feststellen und ein zu schnell wachsendes Kind, das am Bauch relativ viel Speck ansetzt. Die betroffenen Frauen stellen sich oft bei uns vor, weil sie aufgrund des übermäßigen und zu früh einsetzenden Wachstums der Gebärmutter unter Unterleibsschmerzen leiden oder vorzeitige Wehen haben. Wir machen dann einen oralen Zuckerbelastungstest. Wenn sich der Verdacht erhärtet, nehmen wir Kontakt mit der Diabetologie am Marien Hospital auf.

St. Josefinenstift


Interview

Kind Liskus: Bei uns bekommen die Patientinnen kurzfristig einen Termin und werden noch im Rahmen ihres stationären Aufent­haltes konsiliarisch betreut. Den Transport übernimmt ein Taxi-Dienst. Meistens sehen wir die Frauen ein bis zwei Mal. Wenn die Ernährungsumstellung nicht hilft, leiten wir zügig die Insulin­therapie ein. Die Weiterbehandlung erfolgt dann nahtlos bei einem nieder­gelassenen Diabetologen.

dass der Schwangerschaftsdiabetes früh erkannt wird. Deshalb befürworten die Geburtshelfer ein Screening zwischen der 24 und 28. Schwangerschaftswoche für alle Schwangeren … Sondern: … das es aber leider nicht gibt. Deshalb werden bei weitem nicht alle Frauen getestet und so tauchen immer wieder gravierende Fälle auf. Statistisch wird bei drei bis fünf Prozent der Schwan-

nicht immer. Bei einem Teil der Frauen tritt der Diabetes zu einem späteren Zeitpunkt erneut auf, oft bei der nächsten Schwangerschaft. Peters: Wir wissen heute, dass auch die Kinder der betroffenen Frauen im Erwachsenenalter zu einem deutlich erhöhten Prozentsatz an Diabetes erkranken. Das kann zum einen an der erblichen Vorbelastung durch die Mutter liegen, zum Damit Schwangerschaftsdiabetes erkannt und nicht auf die leichte Schulter genommen wird, kooperieren in der St. JohannesGesellschaft Geburtshilfe und Diabetologie – OA Sabine Peters, Dr. Clemens Sondern, Sr. Hilde Liskus

Peters: Für uns ist es wichtig, dass die Frauen schnell Termine bekommen und dass immer jemand im Marien Hospital erreichbar und ansprechbar ist. Das machen wir jetzt seit zwei Jahren und es funktioniert sehr gut. Böhm: Wenn der Zuckerspiegel der betroffenen Frauen gut eingestellt ist, können sie dann problemlos entbinden? Peters: Ja. Es gibt standardisierte Abläufe für diese Fälle und wir verfügen über die nötige Erfahrung, damit alles gut klappt. Es kommt aber darauf an,

geren ein schwangerschaftsbedingter Diabetes festgestellt. Die Dunkelziffer dürfte jedoch deutlich höher sein. Böhm: Was sind die Ursachen und hat sich das Problem für die Frauen nach der Geburt erledigt? Sondern: Der Diabetes wird durch die Schwangerschaft ausgelöst, es kann aber auch sein, dass ein bereits vorhandener Diabetes erst in diesem Zusammenhang erkannt wird. In vielen Fällen normalisiert sich der Zuckerstoffwechsel nach der Schwangerschaft, aber

anderen an einer Vorschädigung der Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse des Kindes. Durch eine vernünftige Einstellung des Zuckerspiegels während der Schwangerschaft lässt sich letzteres in jedem Fall verhindern. Sondern: Eine diabetische Komplikation in der Schwangerschaft ist gut beherrschbar. Wer sie ernst nimmt und angemessen behandeln lässt, muss sich keine Sorgen machen. Die enge Zusammenarbeit von Diabetologen und Geburtshelfern bietet den betroffenen Frauen eine wichtige Hilfestellung.

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Blickpunkt Brustschmerzen

Nicht abtun, Jürgen Klopp legt symbolisch die Hand auf’s Herz. Stiche in der Brust sind nichts für die leichte Schulter. Ein Herzinfarkt kann jeden treffen und dann ist schnelle Hilfe ange­ sagt. Auch junge Menschen sind nicht gefeit und die nimmt der Bo­ russen-Trainer besonders in den Blick: „Vorsicht ist gut, Kontrolle ist besser.“ In der Chest-Pain-Unit sind Dr. Sybille Raith und ihr Team darauf eingestellt, bei Patienten mit plötzlich auftretenden Warnzeichen so schnell wie möglich schwerwiegende Komplikationen auszuschließen. „Jeder fünfte, der mit Symptomen wie Luftnot, Schmerzen, Engegefühl oder Brennen in der Brust zu uns in die Notaufnahme kommt, hat tatsächlich einen Herzinfarkt“, erklärt die Leiterin der schnellen Notfalltruppe am St.-Johannes-Hospital. Notärzte beobachten mit Sorge, dass zunehmend auch jüngere Menschen betroffen sind. „Mit 40 oder 50 Jahren nehmen viele das Problem nicht ernst. Sie glauben, noch zu jung für einen Infarkt zu sein“, weiß Dr. Raith. Wer da im falschen Moment zu lange zögert, der begeht einen großen Fehler. Eine frühzeitige Therapie hilft, den Schaden zu begrenzen, der sonst unvermeidlich immer gravierender wird. In der zertifizierten Abteilung werden die Patienten in der Obhut der Notfallmediziner nach standardisierten Protokollen unverzüglich den erforderlichen diagnostischen Untersuchungen zugeführt, da-

abklären!

mit im Ernstfall schnell eine geeignete Behandlung in die Wege geleitet werden kann. Selbst wenn kein Herzinfarkt vorliegt, müssen andere lebensbedrohliche Erkrankungen ausgeschlossen werden. Auch Lungenembolien, die leicht übersehen werden, oder Risse in der Schlagader, die selten sind, aber dennoch vorkommen, können ähnliche Symptome hervorrufen und müssen unverzüglich versorgt werden.

Prof. Dr. Heuer konnte Borussen-Trainer Jürgen Klopp schnell davon überzeugen, die Patenschaft für die von Dr. Sybille Raith geleitete Chest-Pain-Unit zu übernehmen

Weitere Informationen gibt es im Internet:www. handaufsherz-dortmund.de.

hand auf´s herz!

Neben EKG- und Ultraschallgeräten steht den Notärzten das ganze Spektrum der diagnostischen Verfahren der Klinik wie der Kernspin- oder Computer­ tomographie oder die Herzkatheteruntersuchung zur Verfügung. Auf einer speziellen Monitorstation können Patien­ten mit Verdacht auf Herzinfarkt automatisch überwacht werden. Komplikationen wie Herzrhythmus­störungen können sofort unter stationären Bedingungen behandelt werden. „Von den 300.000 Patienten mit Herzinfarkt pro Jahr in Deutschland er­reichen nur gut die Hälfte das Krankenhaus“, erklärt die Oberärztin. Wir wollen gerade auch die jüngeren Menschen ansprechen, denen oft das Pro­ blembewusstsein fehlt. Wir freuen uns, mit Jürgen Klopp einen beliebten und prominenten Unterstützer gefunden zu haben, dessen Meinung in der gefährdeten Zielgruppe gehört wird.“ Unter dem Motto „Hören Sie auf Ihren

Körper, melden Sie sich rechtzeitig“ wirbt das Herz-Team der St.-Johannes-Gesellschaft dafür, lieber einmal zu viel zur Kontrolle zu kommen, als einmal zu wenig. Jürgen Klopp hat die Patenschaft für die Kampagne übernommen.


Seelsorge Seelsorge

Chance

Auf den ersten Blick ist die Krise eine Katastrophe. Niemand will sie, niemand führt sie mit Absicht her­ bei. Alles gerät aus den Fugen, nichts ist so, wie man es gewohnt ist. Aber gerade darin liegt auch eine Chance, meint Dieter Fender, der katholische Seelsorger vom Ma­ rien Hospital. Es ist die Gelegenheit, mit eingeschliffenen Gewohnheiten zu brechen. Ein Leben, das völlig krisenfrei verliefe, so ist er überzeugt, sei ein unrealis­ tischer Wunschtraum und – wenn man es genau bedenke – gar nicht wünschenswert. „Wir brauchen Krisen im Leben“, sagt er, „um uns persönlich weiter entwickeln zu können.“ Der Schubs aus den festgefahrenen Bahnen kann den Blick für neue Perspektiven und die vielfältigen Möglichkeiten im Leben öffnen. „Wer seine ganze Zeit im Sonnenschein verbringt, dem mag irgend­wann selbst die Sonne zu viel sein.“ „Niemand möchte in eine Situation geraten, in der er weder ein noch aus weiß“, betont der Seelsorger. „Aber die Welt ist nicht vollkommen. Wer Pro­ bleme verdrängt und die Augen vor ihnen verschließt, den holt die Wirklichkeit irgendwann ein. Manche Menschen fallen dann aus allen Wolken, weil sie geradezu erwarten, dass ihr Leben reibungslos verläuft.“ Krisenbewältiger zu sein, bedeutet für Dieter Fender, die Menschen in ihrer konkreten Situation abzuholen und sie zu ermutigen, sich den anstehenden

in

der

Problemen zu stellen, sie nicht einfach nur hinzunehmen und in Selbstmitleid zu versinken, sondern neben den Schattenseiten, die so übermächtig erscheinen, auch das kleine Licht zu sehen, den Hoffnungsschimmer, der zeigt, dass nicht alles schlecht ist und dass es immer auch neue Möglich­ keiten gibt.

Krise

Stolpersteinen gepflastert. Doch Dieter Fender ist zuversichtlich: „Die christliche Botschaft gibt Stärke, das Leben mit all seinen Brüchen zu bewältigen: Du kannst noch so oft scheitern, Gott lässt dich niemals fallen. Du wirst weiterhin von Gott geliebt, so wie du bist.“

„Ich erlebe es häufig in Gesprächen“, sagt er, „dass diese Schwere aus der Situation verschwindet, wenn es gelingt, das eigene Leben einmal aus anderer Perspektive in den Blick zu nehmen. Im Krankenhaus kann das dazu führen, eine Krankheit, zumal wenn sie seelischer Natur ist, zum Anlass zu nehmen, um dem Leben eine neue Wendung zu geben.“ Für Fender ist das auch eine Frage von Gottvertrauen. Das Wissen, in der Krise trotz aller erfahrenen Gottesferne nicht allein zu sein, ermöglicht es nach seinen Worten, diese Spannung von Leid und Schmerz auf dieser Welt auszuhalten und das Leben zu ertragen. „Natürlich bleibt uns dadurch nichts erspart, aber es gibt uns eine Orientierung, wie wir Krisen bewältigen können“, sagt er. „So betrachtet kann es uns gelingen, neue Türen zu öffnen und neue Wege zu finden.“

© Alexander Maier - Fotolia.com

Die

Seelsorger Dieter Fender plädiert dafür, bei Krisen neben den Schattenseiten auch das Licht zu sehen, den Hoffnungsschimmer, der zeigt, dass es immer auch neue Möglichkeiten gibt (Foto: Fotolia)

Dabei geht es immer auch darum, sich selbst so wahrzunehmen, wie man ist. Es läuft nicht alles glatt, man macht nicht alles richtig. Jeder hat Fehler, auch Knorrigkeiten und Ungehobeltes. Der Weg ist nicht eben, sondern mit

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Aus den Einrichtungen Post-Fall-Syndrom

Die Angst vor dem Wer im Alter einmal gestürzt ist, der fällt oft auch ein zweites Mal. Des­ halb gilt es, die Verunsicherung nach einem Sturz zu überwinden. Nur Mobi­lität hilft über die Angst hin­ weg und gibt neues Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten. „Jeder dritte Bürger über 65 Jahren und rund 40 Prozent der über 80-Jährigen stürzen in Deutschland pro Jahr“, weiß Dr. Johannes Wunderlich zu berichten. Der Chefarzt der Geriatrischen Klinik in Kurl kennt das Problem zur Genüge. Nachdem die betroffenen Patienten in der Chirurgie versorgt worden sind, kommen sie häufig zur Frührehabilitation in das St.-Eilsabeth-Krankenhaus. „Wir versuchen hier, Menschen, die aufgrund vielfältiger Begleiterkrankungen nach einer Sturzverletzung gesundheitlich sehr beeinträchtigt sind, wieder aufzubauen“, erklärt Dr. Wunderlich. Vor dem ersten Sturz wissen die Menschen in der Regel nicht, dass sie gefährdet sind. Schlechtes Sehen, körperliche Schwäche, die Neigung zu Schwindel oder ein schwaches Herz – wenn zwei, drei dieser oder ähnlicher Faktoren zusammen kommen, dann kann schon der nächtliche Gang zur Toilette bei unzureichender Beleuchtung in beengten Wohnverhältnissen bei der ersten Stolperfalle ein jähes Ende finden. Vor allem bei Frauen mit Osteoporose sind Stürze oft folgenschwer. Begleiterkrankungen des Alters wie Herzrhythmusstörungen, leichte Demenz oder

zweiten Sturz

Schüttellähmung können eine Kaskade von gesundheitlichen Verschlechterungen auslösen. „Diesen Menschen versuchen wir mit einem Team aus Geriatern, Krankengymnasten und Ergotherapeuten durch eine aktivierende Behandlung zunächst stationär und anschließend auch ambulant in unserer Tagesklinik wieder auf die Beine zu helfen.“

Das Bett ist Freund der Jugend, aber Feind des Alters – Dr. Johannes Wunderlich

Es muss aber gar nicht erst zum Sturz kommen. Wer rechtzeitig die Gefahren erkennt, der kann vorbeugen: Stolperfallen wie Teppiche beseitigen, für freie Wege und ausreichende Beleuchtung sorgen und Haltegriffe im Bad installieren. Es gibt Checklisten über wichtige Maßnahmen. Die CuraVita am St.-Elisabeth-Krankenhaus bietet darüber hinaus eine beratende Wohnraumbegehung an. „Das hat sich bewährt“, betont Dr. Wunderlich, „und es wird in der Regel von den Krankenkassen bezahlt.“ Überhaupt sind Kraft, Koordination, Schnelligkeit und gute Reflexe das A und O im Alter. Wer aktiv bleibt, schützt sich am besten. Deshalb ist auch Krankengymnastik eine gute Vorbeugemaßnahme, die allerdings leider nicht von den Krankenkassen übernommen wird. Menschen, die aufgrund von vielfältigen, altersbegleitenden Erkrankungen Probleme haben, ihren Alltag zu bewältigen, können übrigens auch von ihrem Hausarzt zur ambulanten Behandlung in die Tagesklinik überwiesen werden. Die Patienten werden morgens von zu Hause abgeholt und werden abends wieder in die eigenen vier Wände gebracht. Tagsüber werden sie versorgt

und erhalten dieselbe aktivierende Therapie wie die stationären Patienten.

Kurler Gesundheitstreff: 28.01.2010, 17.30 Uhr „Und plötzlich lag ich da.“ – Angst vor Stürzen Das St.-Elisabeth-Krankenhaus bietet im Rahmen des Kurler Patiententreffs regelmäßig Informationsveranstaltungen zu geriatrietypischen Themen an – das Thema Sturz im Alter steht auch für 2010 wieder auf dem Veranstaltungsplan.


Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Auf einen Blick

Terminkalender Nachtvorlesungen Immer um 19.30 Uhr im Amphi-Saal (Harenberg-City-Center) Bitte beachten sie die Ankündigungen in den Ruhrnachrichten Di 08.12. „Angst essen Seele auf – Wenn Angst zur Qual wird“ Dr. Harald Krauß

Hornhaut-Transplantation

Ohne Gewebespende geht es nicht In Deutschland werden ungefähr 5000 bis 6000 Hornhaut-Transplantationen pro Jahr durchgeführt, im St.-Johannes-Hospital sind es etwa 100. Die Gewebe­spenden, die über die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation bezogen werden, sind knapp. Es gibt eine Warteliste mit rund 60 Patienten, die auf eine Hornhaut warten. „Der Bedarf in der Bundesrepublik ist sicher doppelt so hoch wie das Angebot“, sagt Professor Markus Kohlhaas, der Chefarzt der Klinik für Augenheilkunde, und wirbt für die Organspende. „Wer wie wir in großem Maße Hornhäute verpflanzt, um vielen Menschen die Orientierung im Alltag und damit die Selbstständigkeit zu erhalten, der ist auch moralisch verpflichtet, sich für die Bereitstellung von Spendergewebe zu engagieren“, so seine Überzeugung. Künftig besteht deshalb am St.-Johannes-Hospital die Möglichkeit, Hornhäute zu spenden, die dann in die Gewebebank eingebracht werden.

Zertifiziert

Qualitätssicherung in der St.-Johannes-Gesellschaft Qualität ist gut, kontrollierte Qualität ist besser und am besten ist es, wenn man die eigenen Qualitätsstandards unabhängig beurteilen lässt. Deshalb hat die Kath. St.-Johannes-Gesellschaft eine Zertifizierung in ihren acht Ein-

richtungen nach DIN ISO Norm angestrebt und jetzt mit Erteilung der entsprechenden Gütesiegel durch den TÜV Nord zugesprochen bekommen. Die Norm bewertet die Anforderungen an das Qualitätsmanagement. Dazu gehört unter anderem die Verantwortung der Leitung, das Management von Ressourcen, die Dienstleistungserbringung aber auch die Messung, Überwachung und Verbesserung aller weiteren Prozesse. Für die ebenfalls erneut zertifizierten Altenpflegeheime bedeutet dies konkret beispielsweise die Sicherstellung einer qualitätsgesicherten und Bewohner orientierten Betreuung und Versorgung.

Überdurchschnittlich

Patienten sehr zufrieden Eine bundesweite Umfrage der Techniker Krankenkasse hat die hohe Zufriedenheit der Patienten im St.-Johannes-Hospital bestätigt. 86 von einhundert Befragten zeigten sich mit der Klinik sehr zufrieden, ein Wert, der deutlich über der bundesweiten Vergleichsquote von 79 Prozent liegt. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Versicherten das St.-Jo­ hannes-Hospital so positiv bewerten“, sagte Dieter Klein, der stellvertretende Leiter des TK-Krankenhauszentrums anlässlich der Übergabe des TK-Qualitätssiegels. Über die Qualität eines Hauses seien nicht allein die apparativen Ausstattungen, das medizinische Leistungsspektrum und die Qualifikation der Mitarbeiter entscheidend. „Ein weiterer, bedeutender Faktor ist die subjektiv

Arzt-Patienten-Seminare Immer dienstags um 17 Uhr im Konferenzraum 5, 1. Obergeschoß im St.-Johannes-Hospital Di 01.12. Schmerztherapie in der Schwangerschaft und Stillzeit Dr. Chaled Fahimi Di 08.12. Dünndarmdiagnostik – Wann ist das sinnvoll? Dr. Jörn-Eike Scholle Di 15.12. Orale Antidiabetika – Welche Zuckertablette ist die beste? Dr. Ralf Piolot

Kurler Gesundheitstreff – St.-Elisabeth-Krankenhaus Immer donnerstags um 17.30 Uhr Do 28.01. „Und plötzlich lag ich da“ – Stürze Do 25.03. „Der verwirrte Angehörige“ – Verwirrtheit im Alter Do 27.05. „Den Lappen gebe ich nicht ab“–Senioren im Straßenverkehr

Jeden. 1. und 3. Mittwoch im Monat „Rund um die Geburt“ Panoramacafé im St.-Johannes-Hospital

1. Montag im Monat „Weg mit der Brille“ Seminarraum K2 im St.-Johannes-Hospital

empfundene Qualität der medizinischen Versorgung, wie sie vom Patienten erlebt wird“, so Klein weiter. „Die hohe Zustimmung ist für uns Bestätigung und Ansporn zugleich“, freute sich Günther Nierhoff, Geschäftsführer der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft, über die gute Bewertung. „Dieses Ergebnis wurde Dank des großen Engagements und der hohen Motivation unserer Mitarbeiter zum Wohle unserer Patienten erreicht.“

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Aus den Einrichtungen Editorial und Inhalt Wendepunkt

Wenn nichts zu Hause

mehr

Mirko Maising (23) ist heute ein junger Familienvater, der mit beiden Beinen im Leben steht. Er ist zufrie­ den mit dem, was er erreicht hat, und er hat allen Grund dazu, denn sein Weg war nicht einfach. „Ich bin stolz darauf, im Kinderheim St.-Eli­ sabeth (heute: Jugendhilfe St. Eli­ sabeth) gewesen zu sein“, sagt er. „Wer weiß, was aus mir geworden wäre, wenn meine Mutter sich da­ mals nicht entschieden hätte, mich dorthin zu geben.“ Der Kontakt zu den Eltern ist nie abgerissen, auch heute besucht er sie regelmäßig. Aber vor elf Jahren war das Verhältnis zu Hause so, dass er nicht mehr klar kam. „Ich war ein richtig böses Kind, Freunde hatte ich kaum, die anderen Kinder hatten Angst vor mir“, sagt er rückblickend. Im Kinderheim war das von Anfang an anders. Hier wurde er aufgenommen. Die Atmosphäre war familiär, was er so gar nicht kannte. Er fand Leute, die ihm zuhörten und einen Erzieher, der bereit war, ihn dort abzuholen, wo er stand, und auf dieser Basis eine freundschaftliche Beziehung aufzubauen.

Regeln lernen, fällt schwer Natürlich gibt es Regeln in der Jugendhilfe, denn es geht um Erziehung, die es Kindern und Jugendlichen ermöglichen soll, sich in ihrem späteren Leben selbstständig zurecht zu finden. „Das war am Anfang für mich sehr, sehr schwer“, erklärt Mirko. „Es gab Verbote, damit musste ich erst einmal klarkommen.“ Er

steckte nicht leicht zurück und so gab es zum Teil heftige Auseinandersetzungen. Es hat bestimmt ein Jahr gedauert, erinnert er sich, bis er einmal durch alle Tiefen hindurchgegangen war. Ein zwischenzeitlicher Aufenthalt in einer großen Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik hat ihm vor Augen geführt, wie es ist, wenn er es nicht schafft und eines Tages im Knast landet.

Auch nach Jahren sieht Mirko Maising die Erzieher gerne wieder, die ihm einen Start ins eigene Leben ermöglichten, den seine Eltern ihm nicht geben konnten (Fotos: H. Böhm)

Vertrauen ist wichtig Damals hat er sich gesagt: „Ich will irgendwann mal eine Zukunft haben.“ So schlecht war es ja eigentlich gar nicht in dem Kinderheim, in das er aus freien Stücken gekommen war. Und es ging immer besser. Langsam fand er sich in seine Situation hinein. In der Jugendhilfe St.-Elisabeth setzt man eher auf Belohnungen als auf Strafen. Vor allem aber geht es um Vertrauen. „Die persönliche, aber respektvolle Beziehung zum Erzieher ist eine wichtige und neue Erfahrung, und die wird von den Kindern und Jugendlichen auch auf ihre Belastbarkeit überprüft“, erklärt Friedhelm Evermann, der Leiter der Einrichtung in Niederhofen. „Die anderen Kinder nimmt man in dieser Situation zunächst einmal kaum wahr“, sagt Mirko, „weil man zu sehr mit sich selber beschäftigt ist.“ Es hat ihm aber geholfen, dass andere Kinder auf ihn zu kamen. Er hat schnell Anschluss gefunden und nachdem die anfäng­ lichen Schwierigkeiten überwunden waren, ging es auch in der Schule besser. Seine Schulfreunde haben ihn im Heim besucht, haben mit Fußball gespielt.

geht

„Ich habe positive Erfahrungen im Kinderheim gemacht, und das gilt auch für die anderen Kinder, die ich hier kennen gelernt habe. Es ist in jedem Fall besser, ein Kind hierher zu geben, auch wenn es noch so schwer fällt, als ihm Gewalt anzutun.“ Auf sein eigenes Kind ist Mirko stolz, und auch mit der Erziehung kommt er klar, dank der Erfahrungen, die er in der Jugendhilfe St.-Elisabeth machen konnte.


Beratungs- und Schulungsangebote Auf einen Blick

Infos

Selbsthilfegruppen

Patienten und Angehörige für

Ernährungsberatung Einzel- und Gruppenschulungen von Patienten und deren Angehörige, die aus gesundheitlichen Gründen eine bestimmte Diät einhalten oder Fragen zum Essen und Trinken haben. Unsere Diätassistentinnen beraten Sie gerne. Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch: St.-Johannes-Hospital: Tel. (0231) 1843-21 51 Marien Hospital: Tel. (0231) 7750-83 28 St.-Elisabeth-Krankenhaus: Tel. (0231) 28920 Diabetesberatung Für Fragen steht Ihnen im St.-Johannes-Hospital unsere Diabetesfachschwester zur Verfügung: Anja Leichtfuß, Tel. (0231) 1843-23 02 im Marien Hospital unsere Diabetes­ beraterinnen DDG: Annika Stahlschmidt oder Hilde Liskus, Tel. (0231) 7750-83 62 Tracheostomaversorgung Beratung und Schulung, Hilfsmittelversorgung und Tracheostomapflege für Halsatmer. Wenden Sie sich an die Station G5, Tel. (0231) 1843-23 71

Stomasprechstunde Für alle stationären Patienten, denen vorübergehend oder dauerhaft ein künstlicher Darmausgang angelegt wurde, bietet das St.-Johannes-Hospital nach dem stationären Aufenthalt eine qualifizierte Stomaberatung und Betreuung durch eine ausgebildete Enterostomatherapeutin an. Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter Tel. (0231) 1843-23 25 Geburtshilfe Informationsveranstaltung: „ Alles rund um die Geburt“ incl. Kreißsaalführung jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr. Treffpunkt: Panorama Café, 4. Etage Hauptgebäude.

Frauenselbsthilfe nach Krebs Wir bieten Gruppen- und Einzelgespräche sowie Telefonberatung unter äußerster Diskretion an. Als Krebskranke helfen wir Krebskranken ehrenamtlich, freiwillig, unbezahlt, ohne Mitgliedsbeiträge zu erheben, als Partner von professionellen Helfern in der Krebstherapie und -nachsorge, nicht als Kon­kurrenz, mit unseren Erfahrungen und Kenntnissen, in einem regen, vielfältigen Gruppenleben und zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten. Betroffene und Angehörige sind jederzeit bei uns willkommen. Wir treffen uns jeden 2. Dienstag im Monat von 15-17 Uhr im Propsteihof 10, Nebensaal 2. Unser im Mai 2008 ins Leben gerufene Gesprächskreis U40 für junge Betroffene, alleinerziehende Mütter und Berufstätige trifft sich am gleichen Ort von 17-18 Uhr. Weitere Infos bei Erika Ballhausen, Tel. (0231) 13 63 80

Mamazone „mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.“ bündelt die Power der Betroffenheit und der wissenschaftlichen Kompetenz zu einer Kraft. mamazone-Dortmund bietet betroffenen Frauen Beratung und Begleitung an. Es finden regelmäßig Gruppentreffen statt. Infos: Heide Preuß, Tel. (02306) 53708

Bezirksverein der Kehlkopfoperierten Dortmund e.V. Präoperative Gespräche zum „Was kommt danach?“. Antragstellung auf Schwerbehinderung bei allen Versorgungsämtern. Monatliche Mitgliederversammlung mit Betreuung von Betroffenen und Angehörigen. Kontakt: Dagmar Schmidt, Tel./Fax (02303) 13 873

Selbsthilfegruppe Herzklappen

Keine Voran­meldung erforderlich. Infos zu Kursen vor und nach der Geburt erhalten Sie in unserem Elterntreff, Tel. (0231) 1843-29 74

Diese Patienten-Selbsthilfegruppe mit fachlicher Unterstützung der Herzchi-

Stillberatung Montags bis freitags von 11.30 – 13.00 Uhr und nach Vereinbarung. Sie erreichen die Beratung über das Still-Telefon im Säuglingszimmer (0231) 1843-23 33

Trifft sich montags im St.-Elisabeth-Krankenhaus, 19:00 Uhr im Tagesraum 125

Stillcafé Dienstags von 14.00 – 16.00 Uhr in den Räumen des Elterntreffs, St.-JohannesHospital, Hoher Wall 14-18

rurgie und Kardiologie trifft sich jeden Monat im St.-Johannes-Hospital. Infos: Barbara Streich, Tel. (0231) 48 61 30

Selbsthilfegruppe vom Kreuzbund Ansprechpartner ist Herr Doll: Tel. (0231) 89 24 59

Die Anonymen Alkoholiker Treffen: Marien Hospital, Mo, 19:00-22:00 Uhr im Seminarraum 1 Treffen: St.-Elisabeth-Krankenhaus, Do, 19:00 Uhr, Tagesraum 125

Deutsche ILCO e.V. Infos: Dortmunder Selbsthilfegruppe, der Deutschen ILCO e.V. Kontaktstelle K.I.S.S., Tel. (0231) 52 90 97

Bundesverband Glaukom – Selbsthilfe e.V. Informationen bei Anne Reineke-Schrieber, Tel.: (0231) 44 51 93 oder www.bundesverband-glaukom.de

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Aus den Einrichtugen Start mit Stolpersteinen

Schulnoten Seit dem Sommer gibt es ein neues Gesetz, das den Bürgern die Ver­ gleichbarkeit von Altenpflegeein­ richtungen ermöglichen soll. „Das ist grundsätzlich eine gute Idee“, meinen Regina Misiok-Fisch und Heike Weffer, die in diesem Jahr die Leitung für das Christinenstift bzw. das Josefinenstift in der Dortmun­ der Innenstadt übernommen haben. „Sicher gibt es in allen Einrichtungen der Altenpflege Verbesserungspotential“ sagt Frau Misiok-Fisch, „und wir sehen die Kontrolle auch mehr als Beratung.“ Für sie ist das neue Prüfverfahren auch eine Art Bestandsaufnahme für ihren Einstieg im Christinenstift. Doch der Start des Testverfahrens hatte seine Tücken und die Heime der St.-Johannes-Gesellschaft, die zu den ersten geprüften Einrichtungen gehörten, hatten kaum Zeit sich darauf vorzubereiten. Durchgeführt wird die Prüfung vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK). „Sie erhalten morgens früh ein Fax und etwa eine Stunde später stehen je nach Einrichtungsgröße drei MDK-Mitarbeiter vor der Tür“, erklärt Heike Weffer vom Josefinenstift. „In der Regel gehen zwei Prüfer in die Pflegebereiche und überprüfen die Prozessund Ergebnisqualität. Einer bleibt bei der Heimleitung und erfasst anhand eines umfangreichen Fragenkatalogs die Struktur des Hauses, die mit Punkten bewertet wird.“ Jede Frage wird entweder mit zehn oder mit null Punkten bewertet, dazwischen

für die

gibt es keinen Spielraum. „Was die Sache für die in der Startphase geprüften Heime schwierig gemacht hat“, sagt Regina Misiok-Fisch, „ist die Tatsache, dass mit dem neuen Fragenkatalog gleichzeitig neue, bisher nicht so festgelegte Regeln für die Dokumentation wirksam geworden sind. Für die Antworten auf den Fragenkatalog kommt es ausschließlich darauf an, was nach diesen Regeln in schriftlicher Form und an der richtigen Stelle festgehalten ist. Ist das der Fall gibt es zehn Punkte, sonst nicht – egal, ob es in der Praxis gemacht wird oder nicht.“ Damit wird die tatsächliche Pflege­­ situa­­tion nicht adäquat berücksichtigt. „Wenn wir also beispielsweise einen gut genährten, zufriedenen Bewohner mit 80 Kilo haben, der sich wohl fühlt und dem es schmeckt, aber in der Pflege­ planung nicht aufgeschrieben haben, was er gerne isst und trinkt, dann haben wir verloren: Null Punkte“, erläutert die Heimleiterin das Problem. „Auch beson-

Pflege

dere Angebote, – dass wir mit den Demenzkranken kochen und einen auf sie abgestimmten Gottesdienst anbieten –, wird nicht adäquat gewürdigt“, fügt Heike Weffer hinzu. „Was nicht im Fragenkatalog steht, wird auch nicht berücksichtigt.“ Diese Tendenz zur Bürokratisierung in der Pflege steht im Gegensatz zu den Bemühungen der letzten Jahre, den bürokratischen Aufwand zugunsten von Betreuungszeit zurückzufahren. Die Altenpflegeheime müssen sich an dieser Stelle wieder deutlich umstellen. „Wer in der Startphase des neuen Verfahrens geprüft wurde, hatte dafür nicht genügend Vorbereitungszeit“, sind sich die Heimleiterinnen einig. Das hat sicherlich manchen Punkt gekostet. Dennoch sind sie mit dem zu erwartenden Ergebnis zufrieden, denn formale Mängel stellen die Pflegequalität nicht in Frage und werden, da sind sie sicher, schon bei der nächsten Prüfung nicht mehr ins Gewicht fallen.

Besondere Angebote, – dass wir mit den Demenzkranken kochen und einen auf sie abgestimmten Gottesdienst anbieten –, wird nicht adäquat gewürdigt, kritisieren die Heimleiterinnen Regina Misiok-Fisch (Christinenstift ) und Heike Weffer (Josefinenstift) (Foto: H. Böhm)


Spaß und Rätsel Für Zwischendurch ...

Die

bunte Seite Lachhaft! in der

St.-Johannes-Gesellschaft Diesmal zum Thema „Weihnachten“

Unsichtbar? Patient: „Herr Doktor, ich höre immer Stimmen, sehe aber niemand.“ Doktor: „Wann passiert das denn?“ Patient: „Immer, wenn ich telefoniere.“ Wechseljahre Kommt eine Frau zum Arzt: „Herr Doktor, vor einigen Tagen habe ich einen Zehneuroschein verschluckt, aber in der Toilette finde ich immer nur Kleingeld!“ „Das ist ganz normal, Sie sind in den Wechseljahren!“ Aufhören Der Arzt untersucht den Patienten und fragt: „Rauchen Sie?“ „Nein“, antwortet der Patient. „Schade“, meint der Arzt. „Sie müssten nämlich dringend aufhören.“

Für Profis Eine bescheidene Frage Wer ist Pate der Chest-Pain-Unit am St.-Johannes-Hospital?

Jürgen Klopp

Neulich

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Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Geschäftsführer Dipl. Betriebswirt Günther Nierhoff Tel. (0231) 1843 - 2256 www.st-johannes.de

Johannesstraße 9-17, 44137 Dortmund Tel. (0231) 1843-0, Fax (0231) 1843-2207 www.joho-dortmund.de

Johannesstr. 9-17, 44137 Dortmund Tel. (0231) 1843-2130, Fax (0231) 1843-2131 www.ambulanzzentrum-dortmund.de Klinik für Augenheilkunde Prof. Dr. Markus Kohlhaas Sekretariat (Frau Blumenthal - 2241 Frau Lonsdorfer) - 2524 Sekretariat Fax - 2508 LASIK Hotline 0800-5273767 Ambulanz - 2292 Ambulanz Fax - 2293 augenklinik@joho-dortmund.de Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin Prof. Dr. Michael Sydow Sekretariat (Frau Aldenhövel) Sekretariat Fax Prämedikation Operative Intensivmedizin aldenhoevel@joho-dortmund.de Klinik für Chirurgie Prof. Dr. med Ulrich Bolder Sekretariat (Frau Mücke) Sekretariat Fax Zentrale Notaufnahme ulrich.bolder@joho-dortmund.de muecke@joho-dortmund.de

- 2247 - 2509 - 2652 - 2409

- 2272 - 2622 - 2277

Katholische Seelsorge St.-Johannes-Hospital Pastor Thomas Müller, Tel. (0231) 1843-2388 Marien Hospital, Gemeindereferent Dieter Fender, Tel. (0231) 7750-8324

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Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe PD Dr. Georg Kunz Vorzimmer (Frau Dulovic) - 2279 Vorzimmer Fax - 14 58 84 Gynäkologie Ambulanz - 2280 Kreißsaal - 2282 Elterntreff - 2974 Brustsprechstunde - 2279 Urogynäkologie / Deszensuschirurgie - 2280 Risikoschwangerschaftssprechstunde - 2282 georg.kunz@joho-dortmund.de Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Dr. Horst Luckhaupt Sekretariat (Frau Hayn) - 2242 Sekretariat Fax - 2510 hayn@joho-dortmund.de Ambulanz: Mo – Fr nach Voranmeldung -2361

Intensivpflegeeinheit walterbusch@joho-dortmund.de petra.kernchen@joho-dortmund.de Ambulanz: Sekretariat Fax

- 2757

- 2560 - 2490

Vorstationäre Diagnostik Josefhaus Anmeldung - 2873/2874 Fax - 2894/2895 maatz@joho-dortmund.de Klinik für Innere Medizin I Prof. Dr. Hubertus Heuer (Kardiologie, Nephrologie, Intensivmedizin) Sekretariat (Frau Reinhardt) - 2210 Fax - 2435 Kardiologie Sekretariat - 2616 Dialyse - 2266 Zentrale Notaufnahme - 2277 heuer@joho-dortmund.de Klinik für Innere Medizin II Dr. Hermann-Josef Pielken (Allgemein Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämatologie/Onkologie, Palliativmedizin) Vorzimmer (Frau Schlieck) - 2438 Geschäftszimmer (Anmeldung stationäre Aufnahme) - 2413 Fax - 2451 Gastroenterologie - 2202 Labor (Sekretariat) - 2304 Onkologische Ambulanz - 2464 Palliativstation (Station V4) - 2734 pielken@joho-dortmund.de schlieck@joho-dortmund.de

Klinik für Herz-, Thorax-, Gefäßchirurgie Prof. Dr. Gerhard Walterbusch Sekretariat (Frau Kernchen & Herr Kroll) - 2299 Sekretariat Fax - 2445

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Professor Dr. Karl Schürmann Sekretariat (Frau Tiemann) - 2285 Sekretariat Fax - 2853 karl.schuermann@joho-dortmund.de tiemann@joho-dortmund.de

Evangelische Seelsorge St.-Elisabeth Krankenhaus Pastor Rainer Richter, Tel. (0231) 2892-221 St.-Johannes-Hospital Pfarrer Ralf Wieschhoff, Tel. (0231) 1843-2496

St.-Johannes-Hospital Pfarrerin Diana Klöpper, Tel. (0231) 1843-2496 Pfarrer Olaf Kaiser, Tel. (0231) 1843-2096 Marien Hospital Pfarrer Raimund Dreger, Tel. (0231) 7750-8871


Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Gablonzstr. 9, 44225 Dortmund Tel. (0231) 7750-0 Fax (0231) 7750-8300 www.marien-hospital-dortmund.de Verwaltungsleitung: Herr Hans-Werner Gräber

-8281

Klinik für Innere Medizin/Diabetologie Chefarzt Dr. Klemens M. Sondern Sekretariat (Frau Weckermann) - 8120 Sekretariat Fax - 8140 jutta.weckermann@marien-hospital- dortmund.de Diabetische Fußambulanz - 8141 Anmeldung zur Aufnahme, Ambulanz -8124

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Chefarzt Dr. Harald Krauß Sekretariat (Frau Müller) - 8400 Sekretariat Fax - 8402 mueller@marien-hospitaldortmund.de Anmeldung zur Aufnahme Sekretariat (Frau Szalaga) - 8383 Psych. Institutsambulanz Dr. P. Wallenfels, Dr. G. Schindler, Frau K. Wenning Sekretariat (Frau Neumärker) - 8393 Sekretariat Fax - 8371

Kurler Str. 130, 44319 Dortmund Tel. (0231) 2892-0 Fax (0231) 2892-148 www.elisabeth-dortmund.de Verwaltungsleitung: Herr Wilhelm Eull eull@elisabeth-dortmund.de

Klinik für Innere Medizin/Geriatrie Chefarzt Dr. Johannes Wunderlich johannes.wunderlich@elisabeth-dortmund.de Sekretariat (Frau Schwabe) - 241 Sekretariat Fax - 245 Hotline Geriatrie, Mo-Fr 9-11 h (0231) 2892345

-200

St.-Elisabeth-Altenpflege Kurler Str. 130, 44319 Dortmund Tel. (0231) 2892-0 Fax (0231) 2892-147

Heimleitung: Herr Wilhelm Eull eull@elisabeth-dortmund.de Heimverwaltung (Frau Rüping) www.elisabeth-dortmund.de

-200

Eisenmarkt 2–6, 44137 Dortmund Tel. (0231) 18201-0 Fax (0231) 18201-1111

Heim-/Pflegeleitung: Regina Misiok-Fisch info@christinenstift.de www.christinenstift.de

Ostwall 8-10, 44135 Dortmund Tel. (0231) 55 69 05-0 Fax (0231) 55 69 05-155

Heim-/Pflegeleitung: Heike Weffer Tel. (0231) 55 69 05-110 www.josefinenstift-dortmund.de

Brücherhofstr. 200, 44265 Dortmund Tel. (0231) 9460600 Fax (0231) 946060260

Leitung: Friedhelm Evermann information@jugendhilfe-elisabeth.de www.jugendhilfe-elisabeth.de

- 208

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Caritas Dortmund I M A LT E R L E B E N U N D W O H N E N caritas service center

Wäschedienst von haus zu haus

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Wir holen und bringen Ihre Wäsche – fix und fertig

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Bei uns in guten Händen: Kurzzeitpflege, Pflege, Heimverbundene Wohnungen, DemenzWohngruppen u.v.m. Bruder-Jordan-Haus (I.-Ost) St. Antonius (Huckarde) St. Barbara (Lütgendtmd.) St. Hildegard (Berghofen) St. Ewaldi (Aplerbeck) St. Josef (Derne)

Tel. 56 46-0 Tel. 3 15 01-0 Tel. 60 30-0 Tel. 94 61 51-0 Tel. 45 08-0 Tel. 8 95 03-0

Propsteihof 10 · 44137 Dortmund · Tel. (0231) 18 48-1 60 · info@caritas-dortmund.de www.caritas-dortmund.de


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