Johannes im DIALOG - Ausgabe 20

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Nr. 20 / Winter 2010 Zeitschrift f端r Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH

Johannes im

DIALOG

e r h a J 5hannes im Dialog Jo

Personalbekleidung

Berufsbekleidung vom laufenden Band Augenuntersuchung im Kindergarten | Ehrenamt

Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital, Marien Hospital, Christinenstift, St.-Elisabeth-Krankenhaus, St.-Johannes-Hospital, Ambulantes St.-Elisabeth-Altenpflege, OP-Zentrum am St.-JohannesJugendhilfe St.Hospital, Elisabeth, Marien Hospital, St.-ElisaSt. Josefinenstift, Ambulantes beth-Krankenhaus, St.-Elisabeth-Altenpflege, OP-Zentrum amChristinenstift, St.-Johannes-Hospital St. Josefinenstift, Jugendhilfe St. Elisabeth


Momentaufnahme

Wir w端nschen Ihnen und Ihrer Familie gesegnete Feiertage und einen guten Rutsch in ein gesundes Jahr 2011.

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Editorial und Inhalt

Herzlich

Willkommen liebe

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, in dieser Ausgabe stellen wir Ihnen unsere ehrenamtlichen Helfer vor, die in allen unseren acht Einrichtungen mit unterschiedlichsten Diensten unterwegs sind. Denn gemeinsam mit ihnen haben wir ein sogenanntes Ehrenamts-Konzept entwickelt. Warum braucht man das? werden Sie vielleicht denken. Ein Konzept ist jedoch wichtig, gerade weil ehrenamt­ liche Helfer dadurch als Mitarbeiter in einem Unternehmen, einem Verein oder wo auch immer sie tätig sind, wertgeschätzt werden. Klare Strukturen, klare Aufgaben und Zuständig­keiten, transparente Kommunikationswege und vieles mehr, schaffen eine Kultur des wertschätzenden Umgangs miteinander. Denn gerade Ehrenamtliche sollen nicht einfach nur „da“ sein, sondern gezielte Aufgaben erfüllen, die ihnen Freude bereiten und dadurch unseren Patienten und unseren Mitarbeitern helfen. Wir haben uns also zusammen gesetzt und unser aller Vorstellungen in einen Topf geworfen, diskutiert und in diesem neuen Konzept verankert. Hier findet sich die verbind­ liche Basis.

Vielleicht haben Sie, liebe Leserin und Leser, selbst Interesse an einem helfenden Dienst in einer unserer Einrichtungen, dann schauen Sie sich das Konzept im Internet an oder sprechen Sie mit der Pflegedienstleitung der jeweiligen Einrichtung. Zum Weihnachtsfest wünsche ich Ihnen und Ihren Angehörigen eine geruhsame und besinnliche Zeit und einen gesunden Jahreswechsel 2011. Mit besten Grüßen Ihr Günther Nierhoff (Geschäftsführer)

Leser

Inhalt Berufsbekleidung nach Maß Für jeden Bereich eine eigene Kombi

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Service im Kindergarten Schielen ist kein Schönheitsfehler

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Aktuelles aus der Medizin

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Intraoperative Strahlentherapie Entlastung in der Brustkrebsbehandlung

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OnkoZentrum Garant für eine umfassende Krebstherapie

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Seelsorge Stress von innen bewältigen

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Helfende Hände Ohne Zivis fehlt etwas

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Neues aus der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

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Neurotraining Erwarte das Unerwartete

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Ehrenamt Zeit schenken

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Bunte Seite

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Impressum: Johannes im DIALOG Nr. 20 / Winter 2010, 5. Jahrgang, Nachdruck und Vervielfältigung von Artikeln (auch auszugsweise) ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Herausgeber gestattet. Herausgeber: Kath. St.-Johannes-Gesellschaft gGmbH, Johannesstraße 9–17, 44137 Dortmund, www.st-johannes.de Redaktionsrat: Dr. Holger Böhm, Katrin Breidenbach, Friedhelm Evermann, Hans-Werner Gräber, Lena Klaucke, Stefan Redenz, Rainer Richter, Frank Scheele, Birgit Stahnke, Christiam Straub, Gudula Stroetzel, Beate Winterberg, Thomas Wirriger; v.i.S.d.P.: Gudula Stroetzel, Redaktion und Text: Dr. Holger Böhm, Dortmund, www.skriptstudio.de; Design: gestaltend – Design­büro Frank Scheele, www.gestaltend.de, Katrin Breidenbach; Titelfoto: Gerhard P. Müller (GPM), Dortmund, www.dortmund-bild.d; Illustration: Ari Plikat, Dortmund, www.ariplikat.de; Druck: Koffler+Kurz MedienManagement GmbH, Dortmund, www.kkmedien.de; Johannes im Dialog erscheint viermal im Jahr, nächste Ausgabe: Frühjahr 2011; Auflage: 8.000 Exemplare

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Berufskleidung vom laufenden Band

Für jeden In langen Reihen laufen bunte Kleidungsstücke über eine Transportkette. Das Rauschen der Mechanik erfüllt den Raum. Im Reich von Ute Seibt herrscht Ordnung und alles ist auf den Punkt genau organisiert. Rund 1200 Mitarbeiter wollen regel­mäßig mit frischer Dienst­ kleidung versorgt werden. Da muss alles wie am Schnürchen klappen 7000 Kleidungsstücke in 50 verschiedenen Ausführungen verwaltet die Hauswirtschafterin. Es gibt 14 Berufsgruppen mit speziellen Bekleidungssets, die der Eingeweihte mit geübtem Blick den verschiedenen Funktions­ bereichen des Krankenhauses zuordnen kann. OP-Personal ist grün gekleidet, wer blau trägt, arbeitet außerhalb des OPs. Das Pflegepersonal erkennt man am weißen Kasack, Stations­sekretärinnen haben dagegen ein bordeauxfarbenes Oberteil. Eine weiße Hose und ein blaues Poloshirt zeigen an, dass der Mitarbeiter zum Krankentransportdienst gehört, der überall auf den Fluren im Hause unterwegs ist.

Farbenlehre am JoHo Pfiffige Patienten können schnell raus haben, wer sich um sie kümmert. Eine nette junge Frau mit gelbem Polo-Shirt nach medizinischen Belangen zu fragen, ist grundverkehrt, denn es handelt sich keineswegs um eine Ärztin sondern, wie die Kleidung signalisiert, um eine Praktikantin. Ob Küche, Labor, Apotheke oder Physiotherapie – alle

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Bereich

Mitarbeiter lassen erkennen, in welchen Bereichen sie arbeiten. Selbst die Handwerker unterscheiden sich: Maler tragen weiß, Schreiner beige und Techniker blau. Und auch die Damen von der Johannes-Hilfe sind gleich an ihren Farben zu erkennen, wenn sie das Stationszimmer betreten.

chen Hosen, Kitteln, Shirts und Kasacks befüllt ist. In jedes Kleidungsstück ist ein Responder eingenäht, also ein kleiner Chip, über den jedes Teil vom

„Diese Vielfalt ist eine Besonderheit des Hauses“, erklärt die vorschriftsmäßig in hellgrün gekleidete Chefin der Kleiderkammer, die ihren Job seit fünf Jahren offensichtlich mit großer Freude macht. Bei ihr kommen alle Mitarbeiter des Hauses früher oder später vorbei. Sie kennt fast jeden, ist immer erreichbar und steht jederzeit hilfreich zur Seite, wenn es Schwierigkeiten beim Ziehen der Bekleidung am Automaten geben sollte. System erfasst und im Durchlauf verEin Chip für jedes Teil folgt werden kann. Gleich gegenüber der Kleiderausgabe befindet sich die Der Bekleidungsautomat, an dem jeder Abwurfklappe für gebrauchte BekleiMitarbeiter die benötigten Kleidungs- dung. Auch hier wird die Kleidung stücke selbst auswählt, ist gewisser­ registriert und vorsortiert, bevor sie zur maßen die Außenseite der Aufbereitung zu einem Dienstleister Bekleidungskammer. Der Computer nach Hagen geht. Defekte oder verweiß genau, welches Kleidungsstück schlissene Teile legen die Mitarbeiter wo auf der Transportkette zu finden ist. gesondert ab. Sie werden geprüft, Er veranlasst die raumfüllende Maschi- wenn möglich repariert oder anderenne das Gewünschte wie von Geister- falls ausgesondert. hand in die Ausgabebox zu befördern, wo der Mitarbeiter es entnehmen kann. In bestimmten Bereichen wie den InDie Bügel bleiben dabei stets im Sys- tensivstationen oder den Operationstem und werden in einem speziellen sälen müssen die Mitarbeiter aus „Bügelmagazin“ verwaltet. hygienischen Gründen so oft die Kleidung wechseln, dass dort DienstbekleiUte Seibt kümmert sich darum, dass dung gesondert gelagert wird. Auch der Unimat, so der Name der Sortier- hier wird jeden Tag der Verbrauch ermaschine, immer mit den erforderli- mittelt und über das Logistiksystem

die


Reportage

eigene erfasst. So kann über das System automatisch jederzeit der Bedarf festgestellt werden. Auf den Stationen wird darüber hinaus die sogenannte Flach-

Kombi

neuen Kollegen eine Anprobe gemacht werden, um die Konfektionsgröße zu bestimmen. Seit wir im Mai den neuen Kleiderautomaten bekommen haben,

nen Puffer, große Vorräte hat sie nicht. Wenn es wirklich einmal eng wird, muss sie kurzfristig Ersatz beim Ausstatter in Hagen organisieren. „Das Der Bekleidungsautomat holt auf Anforderung jedes passende Kleidungs­stück aus der im Raum dahinter liegenden Sortiermaschine. Ute Seibt (rechts) ist Spezialistin für die Farbenlehre bei der Dienstbekleidung der Mitarbeiter am St.-JohannesHospital. An der Zusammenstellung der Kleidungsstücke erkennt man sofort, welche Funktion jeder Mitarbeiter hat.

wäsche wie Laken, Waschlappen und Auflagen bereit gehalten. Auch dafür sind Frau Seibt und ihre Mitarbeiterin zuständig. Bei der täglichen Bestands­ erfassung kommen sie durch das ganze Haus und erfahren bei dieser Gelegenheit im Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen auf den Stationen und in den Funktionsabteilungen auch, ob mit der Dienstbekleidung alles in Ordnung ist.

ist dies nicht mehr nötig.“ Die Größe kann jeder am Automaten selbst wählen. Der Mitarbeiter muss sich mit einer Chipkarte ausweisen, dann präsentiert ihm der Computer das Sortiment, das zu seiner Berufsgruppe gehört. „Der Kollege gibt an“, erläutert Seibt, „was er davon benötigt und eine Minute später gibt der Automat, was verlangt wurde.“

lässt sich aber alles innerhalb von einer Stunde erledigen“, betont sie zu Recht mit Stolz.

Emsig wie die Heinzelmännchen

Wie die Heinzelmännchen zu Köln sorgen unzählige Hände im Verborgenen für die reibungslosen Abläufe bei der Übrigens kann sich jeder Mitarbeiter so alltäglichen Versorgung der Patienten oft, wie er will am Automaten bedienen. im Krankenhaus. Man bemerkt sie selEngpässe gibt es nicht Aber er darf nur eine bestimmte Anzahl ten, doch ohne diese unsichtbaren HelKleidungsstücke zur gleichen Zeit ha- fer käme der Betrieb schnell zum Die 50 verschiedenen Artikel der Klei- ben. Er muss also vorher etwas zur Wä- Stillstand. Kaum ein Patient wird je Ute derkammer sind über 100 unterschied- sche geben, bevor er davon etwas neu Seibt begegnen, und dennoch kann liche Funktionscodes den zugehörigen ziehen kann. „Engpässe gab es noch sich jeder darauf verlassen, dass sie Funktionsbereichen zugeordnet. So nie“, sagt die Kleiderchefin und fügt und ihre vielen unauffälligen Kollegen weiß das System genau, welchem Mit- mit einem Schmunzeln hinzu: „Bei mir mit Freude und Engagement ihren Teil arbeiter welche Teile zustehen. „Früher“, muss niemand nackt herumlaufen.“ zum Wohl des Patienten leisten. so erzählt Ute Seibt, „musste mit jedem Dabei verfügt sie nur über einen klei-

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Gesundheit Service im Kindergarten

Schielen kein ist

Im Rahmen der ersten sieben Vor­ sorge­untersuchungen im Kindes­alter werden 90 Prozent der Fehlsichtigkeiten übersehen. Dr. Alexandra Probst von der Augenklinik am Kath. St.-Johannes-Hospital spricht von „unzureichender Betreuung der Kinder“. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Dr. Daniel Krause und der Orthoptistin Christina Kösters hat sie ein Screening im St. Meinolfus Kindergarten in Wambel durchgeführt.

Schönheitsfehler

einer Brille korrigierend eingegriffen werden kann.

Jedes Kindergartenkind sollte zum Augenarzt

„Ab dem dritten Lebensmonat bis zum 30. Lebensmonat sollte jedes Kind beim Augenarzt vorgestellt worden sein. Auch kleine Abweichungen, die nicht auffallen, können zu Sehschwächen führen“, betont Christina Kösters. Sie ist Orthoptistin, also eine speziell ausgebilDie Initiative für diese Aktion ging vom dete Sehschuldame, die im Krankenhaus Chef der Augenklinik, Prof. an die Untersuchung von frühkindlichen Dr. Markus Kohlhaas, aus, der selbst Sehschwächen beteiligt ist. Kinder aus dieser Altersgruppe hat. „Wenn eine Schwachsichtigkeit erst im „Es ist wichtig, die Eltern zu sensibilisieSchulalter erkannt wird, dann ist es ren“, sagt sie. Auffallende Hinweise auf meistens schon zu spät. Das betroffene Fehlsichtigkeit ergeben sich aus dem Auge lernt dann das Sehen nicht mehr Verhalten: „Wenn das Kind ständig darichtig und kann auch später im Ju- nebengreift, mit den Augen knibbelt gend- und Erwachsenenalter nicht oder aufhört, lebhaft teilzunehmen, weil mehr korrigiert werden“, erklärt die es bestimmte Dinge nicht sieht, dann junge Augenärztin. sollte es beim Augenarzt vorgestellt werden. Eine Schielstellung kann sichtIm St. Meinolfus Kindergarten haben bar sein, muss aber nicht. Es kommt dasich etwa 70 Kinder etwas scheu, aber rauf an, sie frühzeitig zu erkennen.“ doch bereitwillig untersuchen lassen. Geprüft wurden die Brillenbedürftig- Fehlsichtigkeit führt zu keit, das beidäugige, räumliche Sehen, Problemen im Leben die Beweglichkeit der Augen, eine eventuelle Schielstellung und der rote Kinder, die nicht richtig sehen können, Augenreflex. Zehn Kinder sind den Au- müssen sich oft mit Problemen im Legenspezialisten aufgefallen, davon ei- ben herumschlagen. Das kann schon nes gravierend. Das Screening im im Kindergarten mit Schwierigkeiten Kindergarten ersetzt nicht die Unter­ beim sozialen Umgang beginnen und suchung durch den Augenarzt. Aber es kann sich mit Problemen beim Führergibt Hinweise, die dann an die Eltern schein und Einschränkungen bei der weitergeben werden, damit gegebe- Berufswahl fortsetzen. „Leider gibt es nenfalls rechtzeitig zum Beispiel mit keine ausreichende Untersuchung, die

Augenprobleme sollten früh erkannt werden, damit rechtzeitig korrigiert werden kann. Für die Kinder im Kindergarten ist der Besuch der Ärzte ein ziemlich spannendes Ereignis.

von den Krankenkassen übernommen wird“, bedauert Dr. Probst. Deshalb gehen die Augenspezialisten in die Kindergärten, um mit ihrem kostenlosen Service eine Hilfestellung zu geben. „Die Eltern sind sehr offen für solche Aktionen“, bestätigt Erzieherin Barbara Simmon, die ihre Schützlinge bei der Untersuchung begleitet hat. Natürlich ist die Teilnahme freiwillig und bedarf der Zustimmung der Eltern. Interessierte Kindergärten können sich gerne in der Augenklinik melden. Auch die Kinder haben ihren Spaß dabei, denn irgendwie ist das ja auch alles ganz spannend mit den netten Ärzten aus dem St.-Johannes-Hospital.


Fokus Gesundheit Kurzgefasst

Aktuelles

Schlaganfall

profes­sionelles Beratungs- und Informationsangebot etwa zu sozialrecht­ Eine erfolgreiche Operation verengter lichen Fragen oder Supervisionen Halsgefäße kann das Risiko, im Verlauf unterstützen zu lassen, um die Akzepder nächsten fünf Jahre einen Schlag- tanz für ihre wichtige Arbeit zu anfall zu erleiden, halbieren, meldet die verbessern. renommierte Fachzeitschrift "The Lancet". Der Nutzen soll über wenigstens Gegen Versorgungsmängel zehn Jahre anhalten. Die Operation der Aktionsplan gegen Schmerz Hauptschlagadern, die das Blut zum Die Deutsche Gesellschaft zum Studium Gehirn transportieren, bedeutet jedoch des Schmerzes fordert einen Nationalen auch ein dreiprozentiges Risiko für ei- Aktionsplan gegen den Schmerz. „Minnen unmittelbaren Schlaganfall. Bei äl- destens acht Millionen Betroffene und teren Patienten könnte dieses Risiko geschätzte 25 Milliarden Euro jährliche den langfristigen Nutzen aufwiegen, Kosten durch chronischen Schmerz heißt es. Bei Frauen und Männern unter machen den Kampf gegen Schmerzen 75 Jahren, die sich mit Ausnahme ver- zu einer Aufgabe von nationalem Interengter Halsgefäße bei guter Gesundheit esse“, unterstrich Tagungspräsident befinden, könnte eine Operation den- Prof. Dr. Rolf-Detlef Treede beim Deutnoch einen Nutzen bringen, wenn die schen Schmerzkongress in Mannheim. „Viele Aktivitäten gehen schon jetzt in chirurgischen Risiken gering sind. diese Richtung. Sie müssen gebündelt und öffentlich sichtbar gemacht werKrebsselbsthilfe Kein Kaffeekränzchen den.“ In Frankreich und Portugal gibt es Selbsthilfe kann Krebs-Betroffene von nach seinen Worten schon seit Jahren der Diagnose bis zur Wiedereingliede- einen solchen Aktionsplan, Großbritanrung in den Alltag unterstützen. Sie nien und die USA arbeiten daran. Der trägt dazu bei, Defizite in der Versor- Sicherstellung der Therapie akuter und gung zu beseitigen. Doch noch immer chronischer Schmerzen gebühre eine gibt es Vorurteile gegenüber Selbsthil- hohe Priorität, so der Experte. Der fegruppen – ihnen wird Autoritätshö- Aktions­plan für Deutschland soll in vier rigkeit oder Selbstüberschätzung Schritten zu einer besseren Schmerzbenachgesagt und die Gruppen gelten als kämpfung beitragen: 1. Bewusstsein Kaffeekränzchen. Diese Vorurteile schaffen; 2. Forschung fördern; 3. Ausmüssten dringend abgebaut werden, und Weiterbildung verbessern; 4. Verso das Fazit des diesjährigen Tages der sorgung verbessern. Krebs-Selbsthilfe. Ulrich Kurlemann, Sozialarbeiter und Vorsitzender der Oft spät erkannt Deutschen Vereinigung für Sozialarbeit Depression bei Diabetikern im Gesundheitswesen, empfahl Etwa zehn Prozent der AllgemeinbevölSelbsthilfegruppen, sich durch ein kerung erkrankt im Laufe ihres Lebens

OP kann Risiko halbieren

Medizin an einer Depression. Diabetiker leiden etwa doppelt so häufig darunter, erklärte Tagungspräsident PD Dr. Rainer Lundershausen im Rahmen der Herbsttagung der Deutsche Diabetes Gesellschaft. Depressive Störungen stellen daher in Verbindung mit einem Diabetes mellitus ein großes Problem dar: Für depressive Diabetiker ist es schwierig, aktiv an einer erfolgreichen DiabetesTherapie mitzuarbeiten. Hinzu kommt, dass sich die beiden Erkrankungen aufgrund hormoneller Einflüsse gegenseitig begünstigen. „Entscheidend für die Lebensqualität und die Prognose der Patienten ist das frühzeitige Erkennen einer Depressivität und die Einleitung einer adäquaten Behandlung“, so Lundershausen. Häufig werden Depressionen in der Allgemeinbevölkerung und bei Diabetikern jedoch spät erkannt. Um Betroffenen frühzeitig helfen zu können, empfiehlt die Fachgesellschaft ein jährliches Depressions-Screening für Diabetiker.

Bild: www.avie.de

aus der

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der Entlastung in Brust Intraoperative Strahlentherapie

Die Anwendung der Strahlen­ therapie noch im Operationssaal verspricht für einen großen Teil der Brustkrebspatientinnen erhebliche Erleichterungen bei der Behandlung. Mit dem Intrabeam hat die Kath. St.-Johannes-Gesellschaft ein Gerät angeschafft, das es den Gynäkologen unter der Leitung von Privatdozent Dr. Georg Kunz erlaubt, direkt nach der Entfernung eines Brusttumors das Tumorbett zielgenau mit Gammastrahlen zu behandeln. Dadurch kann die normalerweise nach der Operation anstehende Strahlentherapie deutlich verkürzt werden. In bestimmten Fällen kann künftig sogar ganz darauf verzichtet werden. Im Gespräch mit „Johannes im Dialog“Redakteur Dr. Holger Böhm erläutert der Leiter des Dortmunder Brustzentrums die Vorteile des neuen Verfahrens.

Chefarzt Dr. Georg Kunz hat sich sehr engagiert, um seinen Patientinnen das neue Verfahren anbieten zu können.

Böhm: Für welche Patientinnen kommt die Intraoperative Strahlentherapie in Frage? Kunz: Das durchschnittliche Eintrittsalter bei Brustkrebs liegt bei 64 Jahren, 80 Prozent der betroffenen Frauen sind älter als 50 Jahre. Bei etwa 85 Prozent dieser meistens beim Screening aufgefallenen Patientinnen ist der Tumor nicht größer als zwei Zentimeter. Er ist auf einen Herd beschränkt und hat sich weder stark in die Milchgänge ausgebreitet noch Metastasen gebildet. In diesen Fällen kann die Intraoperative Strahlentherapie in Frage kommen. Böhm: Warum wird überhaupt eine Strahlentherapie benötigt?

Böhm: Welchen Vorteil bringt die Intrabeam-Behandlung? Kunz: Mit dem neuen Gerät können wir die Strahlenquelle direkt in die geöffnete Brust einführen und vor Ort bestrahlen. Damit wird die gezielte Strahlenbehandlung durch die Haut ersetzt und die strahlentherapeutische Nachbehandlung verkürzt sich von sieben auf etwa fünf Wochen. Die neuesten Studienergebnisse belegen darüber hinaus, dass in bestimmten Fällen sogar ganz auf die Nachbehandlung verzichtet werden kann. Der Vorteil der neuen Methode liegt zum einen darin, dass wir jetzt garantieren können, dass die gezielte Strahlenbehandlung wirklich das Tumorbett erreicht. Das ist bisher nicht ganz so einfach, weil wir brusterhaltend operieren. Das heißt, wir entfernen nicht einfach nur den Krebsherd, sondern füllen das entstandene Loch mit körpereigenem Gewebe. Wir verschieben also Drüsengewebe innerhalb der Brust. Dabei verschiebt sich aber auch das Tumorbett und es liegt nach dem Wundverschluss nicht mehr unter der Schnittnarbe. Damit der Radiologe hinterher trotzdem weiß, wohin er seine Strahlen ausrichten muss, setzen wir winzige Titanclips in das Tumorbett ein, über die es geortet werden kann. All diese Schwierigkeiten entfallen bei der Intraoperativen Strahlentherapie. Wir werden zwar weiterhin Titanclips verwenden, aber sie dienen nur noch für die Nachsorge.

Kunz: Wir wissen schon seit 30 Jahren, dass es bei Brustkrebs versteckte, kleine Tumore im Umfeld gibt, die nicht mit dem Herd selbst in Verbindung stehen. Auch diese so genannten okkulten Satelliten müssen zerstört werden, damit es nicht erneut zur Bildung von Krebsgeschwüren kommt. Das ist der Grund, warum die betroffene Brust früher immer amputiert worden ist. Mit der heute üblichen Strahlenbehandlung, wird stattdessen im Anschluss an die Operation durch die Haut ein gebündelter Gammastrahl gezielt auf das Gebiet gerichtet, aus dem der Tumor entfernt wurde. Diese gezielte Behandlung sowie die anschließende siebenwöchige strahlentherapeutische Nachbehandlung senken das Risiko von Rückfällen Die Bestrahlung direkt in der Brust gadrastisch. rantiert also, dass wir in jedem Fall das


Interview

krebsbehandlung richtige Gebiet behandeln. Und wir müssen nicht erst durch die Haut, sondern kommen viel dichter an die kleinen versteckten Satellitengeschwüre heran. Die aktuelle Diskussion der Experten drehte sich in den letzten Jahren um die Frage, ob die intraoperative Anwendung der Strahlentherapie auch die mehrwöchige Nachbehandlung ersetzen kann. Dazu liegen jetzt umfassende Studienergebnisse mit einer vierjährigen Nachbeobachtungszeit vor, die zweifelsfrei belegen, dass dies in bestimmten Fällen tatsächlich so ist. Böhm: Fällt dann auch die Chemo­ therapie weg?

während der Behandlung zugelassen sind und die sicherheitstechnisch so ausgelegt sind, dass die Intraoperative Strahlentherapie darin durchgeführt werden kann. Das heißt, es ist sicher­ gestellt, dass das Personal den Operations­s aal während der etwa halbstündigen Bestrahlung verlassen kann. Kontrolle und Steuerung erfolgen von außen. Die Patientin befindet sich in einer leichten Narkose und wird ebenfalls von außen durch den Narkosearzt überwacht. Nach der Tumorentfernung wird die Strahlenquelle mit Hilfe einer Art Kran in die Brust eingeführt. Das IntrabeamGerät arbeitet im Niedrigenergiebereich. Das ist wie bei einem Braten, den man langsam im Ofen garen lässt. Der Erfolg wird nicht kurz und schnell erreicht, sondern langsam, aber effektiv. Die Bestrahlung dauert etwa eine halbe Stunde. Anschließend kehrt der Operateur zurück, um die Brust zu rekonstruieren und die Wunde zu verschließen. Die Narkosezeit verlängert sich natürlich um die Bestrahlungsdauer, aber das ist ein geringeres Problem, weil die Patientinnen ja dann von den entfallenden Nachbehandlungsterminen profitieren.

Kunz: Nein. Das sind zwei verschiedene Dinge, die man auseinander halten muss. Es geht bei der Brustkrebsbehandlung immer um zweierlei: Einerseits geht es darum, den Tumor selbst sowie die Satelliten in der Umgebung zu entfernen bzw. zu zerstören. Dafür stehen uns die Operation und die Strahlentherapie zur Verfügung. Auf der anderen Seite geht es darum, den Krebszellen hinterherzujagen, die sich möglicherweise schon über die Blutbahn im ganzen Körper verteilen. Dafür setzen wir die systemischen Therapien ein, entweder mit Zytostatika, mit Anti- Böhm: Wenn sich die Operationszeit körpern oder als Antihormontherapie. verlängert, kann es dann nicht eng bei den Operationsterminen werden? Böhm: Wie läuft die Intrabeam-Behandlung ab? Kunz: Das ist eine Frage der Organisation. Wahrscheinlich werden wir das Kunz: Sie findet im Operationssaal Verfahren nur an bestimmten Tagen statt. Wir haben Säle, die für den Ein- durchführen. Die Patientin muss dann satz von Röntgen-Untersuchungen vielleicht etwas länger auf ihren Termin

Die Strahlenquelle wird mit Hilfe eines Krans direkt nach der Entfernung des Tumors in die Brust eingeführt. Die gezielte Bestrahlung vor Ort erleichtert den Patientinnen die Therapie.

warten, spart dafür aber hinterher Zeit und Aufwand und kann ihre Behandlung früher abschließen. Böhm: Wie wird entschieden, welche Patientinnen mit dieser Methode behandelt werden? Kunz: Für diese Entscheidung werden Patientenpfade erstellt, in denen das genau festgelegt ist. Grundsätzlich werden alle Krebsfälle in der Tumorkonferenz besprochen. Dort wird eine Therapiestrategie entwickelt und der Patientin vorgeschlagen. Ob die Therapie dann so durchgeführt wird, muss letzten Endes natürlich immer die Patien­tin selbst entscheiden.

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Blickpunkt OnkoZentrum

für

Krebstherapie eine Garant umfassende Seit Juni 2010 ist das OnkoZentrum am Kath. St.-Johannes-Hospital als erstes organübergreifendes Tumorzentrum in Dortmund und Umgebung von der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie zertifiziert worden. Seine­ Aufgabe ist es, durch intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit eine ganzheitliche, strikt am Patien­ten orientierte Krebsmedizin zu gewährleisten.

So ist die Zusammenarbeit der im Onko Zentrum integrierten Fachrichtungen schriftlich fixiert und institutionalisiert worden. Es gibt festgelegte Abläufe und regelmäßige Tumorkonferenzen. Die strikte Orientierung an Leitlinien sichert für die Patienten eine Behandlung auf dem aktuellen Stand der medizinischen Kenntnisse. Die Einbindung des Kranken­ hausinformationssystems ermöglicht allen Beteiligten jederzeit einen schnellen Zugriff auf die Patientendaten.

„Als wir uns vor etwa zwei Jahren entschlossen haben, die damals erstmals angebotene Möglichkeit zur Zertifizierung in Angriff zu nehmen, hatten wir schon vieles so etabliert, wie es für eine moderne Versorgung von Krebspatienten erforderlich ist“, erklärt Dr. Volker Hagen, der Leiter des OnkoZentrums. „Aber die externe Begutachtung bot einen zusätzlichen Anstoß, die Qualität der eigenen Arbeit durch eine noch konsequentere Strukturierung weiter zu verbessern.“

„Die Prüfer haben gelobt, dass hier die Zusammenarbeit der beteiligten Kliniken wirklich gelebt wird“, betont Dr. Hagen. „Der kollegiale Austausch auf dem kurzen Dienstweg und die gemeinsame Suche nach der optimalen Therapie in der Tumorkonferenz kommen den Patienten sehr zugute.“ Zwei Besonderheiten sind von den Prüfern im Vergleich mit anderen onkologischen Zentren herausgestellt worden.

Zur Chemotherapie kommen die Patienten in die Onkologische Ambulanz.

Das ist zum einen die enge Anbindung der Palliativstation. „Auch wenn ein Krebs nicht heilbar ist“, so der Onkologe, „gibt es viele Behandlungsmöglichkeiten. Krankheiten, die früher nach wenigen Monaten zum Tode geführt haben, können heute als chronische Erkrankungen betrachtet werden, die zwar nicht ausheilen, aber mit denen der Patient doch eine ganze Weile gut leben kann.“ Wenn die palliativen Behandlungsmöglichkeiten der konventionellen Onkologie erschöpft sind oder der Patient eine Fortsetzung dieser nicht wünscht, kann eine Weiterbehandlung auf der Palliativstation erfol-

gen, deren Ziel es ist, den Patienten in die Lage zu versetzen, seine verbleibende Zeit lebenswert zu gestalten. Die zweite Besonderheit ist die gut etablierte Einbindung in klinische Studien. Die professionelle Organisation über Onkoresearch sichert die Nähe zur Forschung und die Anbindung an den aktuellen Stand der Therapieentwicklung. „Studienbeteiligung von Patienten ist immer ein integraler Bestandteil eines Onkologischen Zentrums“, erläutert Dr. Hagen. „Natürlich erfolgt die Teilnahme auf freiwilliger Basis, aber die Patienten haben die Chance, von Therapien zu profitieren, die noch nicht zugelassen sind.“ Sehr wichtig ist dem Leiter des OnkoZentrums, dass der Patient in alle Prozesse einbezogen wird. Die Tumorkonferenz gibt eine Empfehlung, die erklärt und besprochen wird. Aber der Patient ist derjenige, der bestimmt, was mit ihm passiert. Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement sind keine einmaligen Aktionen, sondern dienen der fortwährenden Optimierung der Zusammenarbeit und der Abläufe sowie der Weiterentwicklung des Zentrums. Alle drei Jahre steht eine Rezertifizierung an. Für die Zukunft sind unter anderem interdis­ ziplinäre Sprechstunden geplant, bei denen Patienten sich von Fachärzten aus unterschiedlichen Fachrichtungen beraten lassen können.


Seelsorge

Seelsorge

Stress voninnenbewältigen Immer mehr Menschen leiden unter dem Druck ihrer Lebensumstände und unter der Verdichtung von Arbeitsabläufen. Sie sehen sich einem Stress ausgesetzt, den sie kaum noch bewältigen können. Für Ludwig Hoffknecht besteht der Ausweg darin, sich nicht so sehr von außen bestimmen zu lassen, sondern seine Situation selbst aus seinen eigenen Fundamenten heraus zu gestalten.

Jeder hat seine eigene Art, Erlebtes aufzunehmen, zu verarbeiten und wieder in Handlungen umzusetzen. Wer darüber reflektiert, wie sein Handeln funktioniert und worauf er reagiert, der kann sich auch darüber klar werden, was für Bedürfnisse er hat. Es gibt Berufssituationen, die unsere ganze Energie fordern. Zum Ausgleich benötigen wir Ruhephasen, die wir nicht ignorieren dürfen, wenn wir einsatzfähig bleiben wollen. „Sich nicht in ideale Wunsch„Jeder hat seine individuellen Stresso- vorstellungen zu verlieren, sondern seiren, auf die er oft unbewusst und ne Verschnaufpausen im Arbeitsprozess manchmal in fast zwanghafter Weise oder danach in der Freizeit zu finden, reagiert“, erklärt der Seelsorger. „Da das ist für mich Gesundheitsvorsorge“, gibt es keinen allgemeinen Katalog, der sagt Hoffknecht. für alle gilt.“ Während der eine mit einer dichten Arbeitssituation bestens um- Die eigenen Tiefen gehen kann, benötigt der andere Zeit, erkennen um solche belastende Prozesse zu verarbeiten. Er muss sich Zeitlücken schaf- Dann kann es auch gelingen, davon ist fen, in denen er mal tief Luft holen der Seelsorger überzeugt, die berufliche kann, bevor er seine Arbeit fortsetzen Tätigkeit mit den eigenen Lebenszielen in Einklang zu bringen. Dann wird man kann. auch zufriedener an seine Arbeit gehen Den eigenen Lebensstil können, freier von dem Blick auf die verwirklichen Notwendigkeit, damit nur Geld verdienen zu müssen. Selbsterkenntnis ist für Hoffknecht, der belastende Situationen Hoffknecht ein wichtiger und notwendivon seiner Tätigkeit auf der Palliativsta- ger Schritt hin zur eigenen Spiritualität, tion oft selbst erfährt, empfiehlt den zur Vertiefung des inneren Horizontes, Betroffenen: „Wer ein ausgeglichenes wo Wertfragen eine Rolle spielen. Leben führen möchte und ein entspanntes Verhältnis in stressigen Ar- „Man muss seine eigenen Tiefen erkenbeitssituationen sucht, der sollte sich nen und daran festhalten“, so der Seelauf sich selbst besinnen. Letzten Endes sorger. „Man soll nicht einfach an der geht es um die Fragen: Welchen Le- Oberfläche des Alltags schwimmen, der bensstil will ich verwirklichen? Welcher einem immer wieder und immer wuchLebensstil passt zu mir, was entspricht tiger entgegen rollt. Wer ohne die nötimeinem Wesen?“ ge Tiefe seine Pflichten nur mechanisch

Seelsorger Ludwig Hoffknecht empfiehlt, Stress mit der eigenen, von Innen kommenden Spiritualität zu begegnen.

abarbeitet, der verliert den Sinn aus den Augen, weil er den Blick auf die Werte aufgibt.“ Stress produziert bestimmte Reaktionen, die auf Einschätzung beruhen. Nur wer sensibel für sich selber ist und bewusst seinen Stil lebt, der kann sich der Stressmühle entziehen und angemessene Wege für den Umgang mit herausfordernden Situationen finden. „Spiritualität bedeutet für mich, die eigenen Tiefen, die man geschenkt bekommen hat, zu kennen und zu kultivieren. Spiritualität kommt von innen, sie festigt die Persönlichkeit und gibt ihr das nötige Gewicht um den Alltag standhaft zu bestehen.“

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Aus den Einrichtugen Helfende Hände

Ohne

Zivis fehlt

Die Zahl der Helfer, die für eine überschaubare Zeit im Rahmen eines Praktikums, des Zivildienstes, eines freiwilligen sozialen Jahres oder einer sozialen Arbeitsgelegenheit in sozialen Einrichtungen ihre Arbeitskraft für einen geringen Lohn zur Verfügung stellen, ist beträchtlich. Viele nutzen die Chance zur beruflichen Orientierung oder für eine erste Qualifizierung . Oft sind die se Kurzzeit-Mitarbeiter eine große Hilfe, manchmal können sie aber auch zur Belastung der Organisation werden.

der Arbeit für unsere Mitarbeiter kommen“, erklärt Regina Misiok-Fisch, die Leiterin des Christinenstifts. „Das geht los bei Begleitungen zum Hausarzt­ besuch und betrifft Beschäftigungsangebote ebenso wie zum Beispiel unsere regelmäßigen Marktausflüge. Personell würden sich Betreuungsleistungen, die über das Übliche hinausgehen, viel schwieriger gestalten.“

Eine große Hilfe sind auch junge Leute, die sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr melden. Ähnlich wie Jahrespraktikanten, die über Fachoberschulen vermittelt werden, werden diese Helfer über Institutionen wie z.B. Sozialverbände Zivildienstleistende arbeiten in Pflege, zugewiesen. Sie kommen, um sich für Verwaltung und Hauswirtschaft. Sie ihren weiteren Lebensweg zu orientiefinden sich auf den Stationen ebenso ren. „Häufig eignen sie sich, um anwie im Bereich der OP-Schleuse. Sie schließend eine Ausbildung als übernehmen Transportdienste, helfen examinierte Fachkraft zu machen. Wir in der Apotheke, im Lager oder in der haben auf diese Weise schon mehrfach technischen Bereichen. Ihre Einsatzorte Auszubildende gefunden“, sagt sind im Krankenhaus, in den Altenpfle- Misiok-Fisch. geheimen und im Kinderheim. „Wir möchten darauf nicht verzichten“, er- Kritischer sehen die Verantwortlichen klärt Rainer Kooke, der Personalleiter den Einsatz von Praktikanten, die nur der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft. für kurze Zeit kommen wollen. „Ein „Das sind junge Menschen, die aus eige- Praktikum ist natürlich für Menschen ner Entscheidung zu uns kommen und eine Chance, die wegen schlechter Noin aller Regel engagiert ihren übernom- ten schwer einen Berufseinstieg finmenen Verpflichtungen nachkommen.“ den“, weiß Personalleiter Kooke. „Als kirchliche Einrichtung wollen wir MenSollte der Zivildienst im Zuge der Aus- schen Möglichkeiten geben, sich zu orisetzung der Wehrpflicht wegfallen, entieren und auf dem Arbeitsmarkt wäre dies ein gewaltiger Einschnitt, der unterzukommen. Sie können dabei ein nicht durch zusätzliche Stellen kom- Profil entwickeln, für das Eigenschafpensiert werden könnte. „Wenn diese ten wie Mitmenschlichkeit und EinfühUnterstützung im Altenheim fehlt, lungsvermögen, die in der Schule nicht würde es zu einer weiteren Verdichtung abgefragt werden, eine Rolle spielen,

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was

Helfende Hände werden überall benötigt. Ohne Zivildienstleistende, Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr oder Fachoberschüler im Praktikum könnten manch ein Dienst zum Wohl der Patienten nicht realisiert werden.

und bekommen dies auch in einem Zeugnis bestätigt.“ Schwierig sind soziale Arbeitsgelegenheiten für schwer vermittelbare und Langzeitarbeitslose. Bei den jüngeren Leuten handelt es sich oft um Menschen, denen eine Struktur fehlt und für die allein das pünktliche Erscheinen eine Herausforderung darstellt. Sie verstehen oft nicht die Chance, die ein gutes Zeugnis für den weiteren Lebensweg bedeuten kann. Mit älteren Arbeitslosen, die durch unvorhersehbare Umstände in ihre Situation geraten sind, werden dagegen öfter positive Erfahrungen gemacht. „Wenn die Menschen sich einsetzen, dann macht es richtig Spaß, zu sehen wie sie sich entwickeln“, sagt Brigitte Mikus vom Pflegedienst. „Dann kann es auch vorkommen, dass jemand übernommen wird.“


Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Auf einen Blick

Terminkalender Informationen zu den Veranstaltungen finden Sie unter:

www.st-johannes.de

Nachtvorlesungen Immer um 19.30 Uhr im Amphi-Saal (Harenberg-City-Center)

Ärztehaus

tung sind in der ersten und sehr belas-

Die Zukunft des Gesundheitswesens liegt in einer engeren Kooperation von Ärzten, die im Krankenhaus und in den niedergelassenen Praxen arbeiten. Das St.-Johannes-Hospital investiert deshalb in ein Facharztzentrum, das in unmittelbarer Nachbarschaft der Klinik, direkt gegenüber der neuentstehenden Thier-Gallerie am Hohen Wall, ange­ siedelt ist. „Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, die direkt an das Krankenhausgelände angrenzenden Grund­ stücke für diesen Zweck erwerben zu können“, erklärt der Geschäftsführer der St.-Johannes-Gesellschaft, Günther Nierhoff. Geplant ist die Einrichtung individueller Arztpraxen und Geschäftsräume in unterschiedlichen Größen. Es ist eine direkte Anbindung an das St.-Johannes-Hospital über einen überdachten Übergang geplant. Funktionsabteilungen des Krankenhauses wie die Zentralsterilisation, das Zentrallabor, die Röntgenabteilung oder das Ambulante Operationszentrum können mit genutzt werden. Günstige Parkmöglichkeiten bietet das neue Parkhaus auf dem Krankenhausgelände.

tinnen.“ Ende September hatten Dortmunder Hobbyschneiderinnen 100 selbstgenähte herzförmige Kissen an den Leiter des Brustzentrum, PD Dr. Georg Kunz übergeben. Die Aktion geht auf die dänische Krankenschwester Nancy Friis-Jensen zurück, die die Idee aus Amerika mitgebracht hat. In Dänemark gibt es mittlerweile ein richtiges Netzwerk und auch in Deutschland haben sich schon viele Gruppen gefunden. Die Herzkissen sollen helfen, den Druckschmerz nach der Operation zu mildern. Sie werden mit längeren Ohren genäht und können so bequem in die Achselhöhle geklemmt werden.

St.-Johannes-Hospital setzt teten Zeit der Krankheitsbewältigung auf Kooperation ein echter Freudenstrahl für die Patien-

Brustzentrum

Herzkissen selbstgenäht Psychoonkologin Ursula Weber gibt es offen zu: Sie hat die Bedeutung der Aktion Herzkissen für Brutskrebs-Patientinnen unterschätzt. In einer offiziellen Dankeserklärung schrieb sie im Internet: „Die Freude ‚etwas geschenkt zu bekommen‘ und die körperliche Entlas-

Di 01.02.2011 Mollig, dick oder adipös - wer braucht welche Therapie? Unter der Leitung von Prof. Dr. Uwe Bolder, Chefarzt der Klinik für Chirurgie, es sprechen zu diesem Thema verschiedene Referenten

Arzt-Patienten-Seminare 19.00 Uhr im Konferenzraum 5 im St.-Johannes-Hospital Do 03.02.2011 Was man im Blut alles sehen kann! Dr. Joachim Bauch, Leiter Zentrallabor Do 03.03.2011 Arzneimittelsicherheit Ulrich Sommer, Leiter Zentralapotheke

Kurler Gesundheitstreff Donnerstags, 17.30 Uhr, St.-Elisabeth-Krankenhaus, Bistro "Kurler Treff", Do 27.01.2011 „Wenn das Sandmännchen nicht kommen will" Schlafstörungen Dr. Johannes Wunderlich, Chefarzt, Klinik für Innere Medizin/Geriatrie

Weitere Veranstaltungen Mo 10.01.2011 | Mo 07.02.2011 Weg mit der Brille – Augenlasik 17.30 Uhr im St.-Johannes-Hospital – K2 Jeden. 1. und 3. Mittwoch im Monat, 19.00 Uhr „Rund um die Geburt“ Panoramacafé im St.-Johannes-Hospital

Aktionstage in Hombruch

Angst und Zucker

Anfang November stand das Thema Angstbewältigung im Mittelpunkt. Chefarzt Dr. Harald Krauß beleuchtete verschiedene Facetten des Phänomens Angst und erläuterte körperliche und seelische Symptome von Angsterkrankungen. In weiteren Vorträgen wurden die Behandlungsmöglichkeiten aufgezeigt. Beim 6. Dortmunder DiabetesTag sprach der Diabetologe Chefarzt

Dr. Klemens Sondern anlässlich des Welt-Diabetes-Tages 2010 über Dia­ betes mellitus als eine wesentliche Ursache für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Neben Kurzvorträgen gab es die Möglichkeit zu Check-Up-Untersuchungen und viele Info-Stände. Die Aktionstage fanden wie jedes Jahr am Marien Hospital in Hombruch statt.

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Aus den Einrichtungen Editorial und Inhalt Neurotraining

Unerwartete Erwarte das Unsere psychische Situation beeinflusst unser körperliches Wohlbefinden. Schmerzzustände, Erschöpfung, Antriebslosigkeit oder auch Rastlosigkeit können Ausdruck von unbewussten inneren Anspannungen sein. Schnell kann man in einen Teufelskreis stereotyper Reaktionen geraten, in dem zum Beispiel Stress, Angst oder Ehrgeiz zu körperlichen Symptomen führen, die unser Befinden weiter verschlechtern. aktivieren soll. Ähnlich wie die AkuUm zu einer ausgeglichen Lebensbe- punktur geht das Verfahren davon aus, wältigung zurückzufinden, müssen wir dass äußerlich am Körper zugängliche uns darüber bewusst werden, was uns Punkte Auskunft über innere Zustände belastet und wie wir darauf reagieren. geben können. Beim Neurotraining Dann kann es gelingen, Wege zu finden, werden hierzu Spannungszustände von um auch Teufelskreise zu durchbrechen bestimmten Muskeln herangezogen. oder fest eingefahrene Verhaltensweisen abzulegen. Das Neurotraining ist … und macht ein Angebot, mit dem ausgebildete Unbewusstes bewusst Experten versuchen, Betroffenen zu helfen, die innere Balance wieder zu Der Neurotrainer versucht den Klienten finden. In der Jugendhilfe St. Elisabeth durch Befragung und Analyse des wenden Sozialpädagogen und Erzieher Muskeltonus darauf zu lenken, was ihn die Methode seit einigen Jahren mit Er- beschäftigt, und ihm bewusst zu mafolg bei Kindern und Jugendlichen an. chen, was ihn belastet. Der Betroffene Im Rahmen der neuen Praxis am Wall wird angeleitet, einen Zugang zu sich können auch Mitarbeiter der St.-Johan- selbst zu finden, um sein Verhalten nes-Gesellschaft sowie jeder interes- besser zu verstehen und dann bewusst beeinflussen zu können. So wird es ihm sierte Betroffene davon profitieren. möglich, eine dem Kontext angemesseMobilisiert ne Reaktion wählen zu können, die ihn, die Erholungsfähigkeit … wenn es gelingt, vor körperlichen Beschwerden bewahren kann. Das Konzept der Neurotrainerinnen setzt darauf, die eigenen Ressourcen Dabei läuft keine Sitzung ab wie die anfür die Erholungsfähigkeit zu mobilisie- dere. Neurotrainer gehen individuell ren. Es ist keine Therapie, sondern eine auf die Menschen und ihre Bedürfnisse Unterstützung, die Selbstheilungskräfte ein. Sie suchen die Auskunftspunkte

Mit dem Neurotraining sollen Menschen das Wohlbefinden und die Balance wieder finden. Dabei wird ihre Aufmerksamkeit auf ihre Probleme gelenkt und ein Bewusstsein für Verhaltensalternativen gefördert.

auf und richten sich in ihrem Vorgehen nach umfassenden, stark strukturierten Listen. Bezugspunkt ist ein komplexes Konzept über die Zusammenhänge von Körper und Psyche, das auf den australischen Heilpraktiker Andrew Verity zurückgeht. Während der Behandlung liegt der Klient entspannt auf einer Liege. Er muss die Bereitschaft mitbringen, sich für das Verfahren zu öffnen, sonst funktioniert es nicht.

Bei Kindern kommt es gut an In der Jugendarbeit macht sich das Neurotraining positiv bemerkbar. Natürlich ist das Angebot nicht für jeden etwas und niemand muss es nutzen. Doch viele Kinder und Heranwachsende haben einen Zugang dazu. Allein das Herausgehen aus dem Alltag und die individuelle Zuwendung im Entspannungsraum zeigen Effekte und kommen im Allgemeinen gut an. Die Erfolge sieht man in der Entwicklung der Kinder, die zum Beispiel lernen können, mit Konfliktsituationen besser klar zu kommen.


Beratungs- und Schulungsangebote

Auf einen Blick

Infos

Selbsthilfegruppen

Patienten und Angehörige für

Ernährungsberatung Einzel- und Gruppenschulungen von Patienten und deren Angehörige, die aus gesundheitlichen Gründen eine bestimmte Diät einhalten oder Fragen zum Essen und Trinken haben. Unsere Diätassistentinnen beraten Sie gerne. Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch: St.-Johannes-Hospital: Tel. (0231) 1843-21 51 Marien Hospital: Tel. (0231) 7750-83 28

nach dem stationären Aufenthalt eine qualifizierte Stomaberatung und Betreuung durch eine ausgebildete Enterostomatherapeutin an. Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter Tel. (0231) 1843-23 25 Geburtshilfe Informationsveranstaltung: „Alles rund um die Geburt“ incl. Kreißsaalführung jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr. Treffpunkt: Panorama Café, 4. Etage Hauptgebäude.

Frauenselbsthilfe nach Krebs Wir bieten Gruppen- und Einzelgespräche sowie Telefonberatung unter äußerster Diskretion an. Als Krebskranke helfen wir Krebskranken ehrenamtlich, freiwillig, unbezahlt, ohne Mitgliedsbeiträge zu erheben, als Partner von professionellen Helfern in der Krebstherapie und -nachsorge, nicht als Kon­ kurrenz, mit unseren Erfahrungen und Kenntnissen, in einem regen, vielfältigen Gruppenleben und zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten. Betroffene und Angehörige sind jederzeit bei uns willkommen. Wir treffen uns jeden 2. Dienstag im Monat von 15.00 -17.00 Uhr im Propsteihof 10, Nebensaal 2. Unser im Mai 2008 ins Leben gerufene Gesprächskreis U40 für junge Betroffene, alleinerziehende Mütter und Berufstätige trifft sich am gleichen Ort von 17.00-18.00 Uhr. Weitere Infos bei Erika Ballhausen, Tel. (0231) 13 63 80

Mamazone „mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.“ bündelt die Power der Betroffenheit und der wissenschaftlichen Kompetenz zu einer Kraft. mamazone-Dortmund bietet betroffenen Frauen Beratung und Begleitung an. Es finden regelmäßig Gruppentreffen statt. Infos: Heide Preuß, Tel. (02306) 53708

Bezirksverein der Kehlkopfoperierten Dortmund e.V. Präoperative Gespräche zum „Was kommt danach?“. Antragstellung auf Schwerbe-

St.-Elisabeth-Krankenhaus: Tel. (0231) 28920

Keine Voran­meldung erforderlich. Infos zu Kursen vor und nach der Geburt erhalten Sie in unserem Elterntreff, Tel. (0231) 1843-29 74

Diabetesberatung Für Fragen steht Ihnen im St.-Johannes-Hospital unsere Diabetesfachschwester zur Verfügung: Anja Leichtfuß, Tel. (0231) 1843-23 02

Stillberatung Montags bis freitags von 11.30–13.00 Uhr und nach Vereinbarung. Sie er­reichen die Beratung über das Still-Telefon im Säuglingszimmer (0231) 1843-23 33

im Marien Hospital unsere Diabetes­ beraterinnen DDG: Annika Stahlschmidt oder Hilde Liskus, Tel. (0231) 7750-83 62

Stillcafé Dienstags von 14.00–16.00 Uhr in den Räumen des Elterntreffs, St.-JohannesHospital, Hoher Wall 14-18

Trifft sich montags im St.-Elisabeth-Krankenhaus, 19.00 Uhr im Tagesraum 125

Tracheostomaversorgung Beratung und Schulung, Hilfsmittelversorgung und Tracheostomapflege für Halsatmer. Wenden Sie sich an die Station G5, Tel. (0231) 1843-23 71

Lupus erythematodes Selbsthilfegemeinschaft e. V. Unsere Treffen finden am 1. Samstag im Monat um 14.00 Uhr im St.-Johannes-Hospital, Johannesstr. 9–13 statt.

Selbsthilfe-Kontaktstelle, Anne Reineke-Schrieber, Tel.: (0231) 445 193

hinderung bei allen Versorgungsämtern. Monatliche Mitgliederversammlung mit Betreuung von Betroffenen und Angehörigen. Kontakt: Dagmar Schmidt, Tel./Fax (02303) 13 873

Selbsthilfegruppe Herzklappen Diese Patienten-Selbsthilfegruppe mit fachlicher Unterstützung der Herzchirurgie und Kardiologie trifft sich jeden Monat im St.-Johannes-Hospital. Infos: Barbara Streich, Tel. (0231) 48 61 30

Selbsthilfegruppe vom Kreuzbund Ansprechpartner ist Herr Doll: Tel. (0231) 89 24 59

Deutsche ILCO e.V. Infos: Dortmunder Selbsthilfegruppe, der Deutschen ILCO e.V.

Bundesverband Glaukom – Selbsthilfe e.V. Informationen bei Frau Kipp, Tel.: (0231) 97 10 00 34 oder www.bundesverband-glaukom.de

Stomasprechstunde Für alle stationären Patienten, denen vorübergehend oder dauerhaft ein künstlicher Darmausgang angelegt wurde, bietet das St.-Johannes-Hospital

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Aus den Einrichtungen Ehrenamt

schenken

Zeit

Patienten, Kinder, Jugendliche und Senioren, die in den Einrichtungen der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft betreut werden, haben eines gemeinsam: Sie sind aufgrund der Umstände ihres Lebens aus ihren alltäglichen Bezügen herausge­ rissen und müssen sich neu orientieren. Für die vorübergehende oder auch dauerhafte Versorgung müssen sie sich in vorgegebene Strukturen einfügen. Das betreuende Personal stellt geregelte Abläufe sicher, kann sich aber oft nicht in dem Maße Zeit lassen, wie es für eine individuelle Betreuung wünschenswert wäre.

„Die große Chance des Ehrenamtes liegt darin, nicht an die Zwänge der Organisation gebunden zu sein“, erklärt Friedhelm Evermann, der gerade gemeinsam mit Kollegen ein Konzept für die freiwilligen Dienste im Rahmen der Gesellschaft niedergeschrieben hat. „Es war uns besonders wichtig herauszustellen, dass diese eigenständigen und verantwortungsvollen Aufgaben eine unverzichtbare Unterstützung sind. Kirche und Gesellschaft leben seit Jahrhunderten von dieser selbstlosen mitmenschlichen Zuwendung.“ Seit zehn Jahren engagiert sich Anne Tribull in der Wohngruppe der Jugendhilfe St. Elisabeth in Wellinghofen. „Das sind ja fast schon Erwachsene“, berichtet sie aus ihrer Erfahrung, „die müssen spüren, dass man mit dem Herzen bei der Sache ist, sonst funktioniert es nicht.“ In Abstimmung mit den haupt-

Ehrenamtlich tätige Mitarbeiter sind mitten im Geschehen und überall gern gesehen, wo ihre Hilfe benötigt wird.

amtlichen Erziehern bietet sie einmal in der Woche für ein paar Stunden ihre Mithilfe an oder unternimmt etwas mit den Kindern. „Für die Heranwachsenden ist es Gold wert“, betont Evermann, „wenn da jemand ist, der ein bisschen Abstand vom Betrieb hat, mit dem man einfach mal über Dinge reden kann, die sonst nicht zur Sprache kommen.“

Ein Gespür für den Anderen Für Gabriele Faber ist es auch nach 15-jähriger Tätigkeit im Ehrenamt immer noch jedes Mal aufs Neue spannend, wenn sie bei ihrem Besuchsdienst an eine Stationstür klopft. „Sie wissen nie, was Sie dahinter erwartet“, sagt die Leiterin der Johannes-Hilfe. Die Chemie muss stimmen. Sie merkt sofort, ob sie Zugang zu einem Patienten findet, und weiß dabei genau, dass es auf ihre Offen­heit ankommt und auf ihre Bereitschaft, für denjenigen, auf den sie trifft, Zeit zu haben. „Manchmal wollen die Menschen einfach nur etwas abladen können, mit dem sie Angehörige oder Freunde nicht belasten wollen.“ Manchmal geht es dann auch darum, den Kontakt zu den professionellen Hilfsangeboten von Seelsorgern, Psycho­logen oder Sozialarbeitern im Haus zu vermitteln. „Ehrenamtler werden immer benötigt“, erklärt Faber. „Dazu bedarf es keiner besonderen Voraussetzungen. Neue Mithelfer werden natürlich in die Tätigkeit eingeführt und sie haben Anspruch auf Supervision und Fortbildung. D.h.

es besteht jederzeit die Möglichkeit, sich auszutauschen und dazuzulernen. Die beiden freiwilligen Helferinnen sind sich einig, in ihrer langjährigen Tätigkeit auch sehr viele Erfahrungen für ihr eigenes Leben gewonnen zu haben.

Ein Gewinn für einen selbst „Man muss körperlich und seelisch belastbar sein“, sagt Faber, „denn man wird natürlich mit Schicksalen konfrontiert, die man auch hinter sich lassen können muss, wenn man nach dem Dienst wieder nach Hause geht.“ „Aber wenn man sich darüber im Klaren ist, dass man die Situation der Menschen nicht ändern kann, sondern dass es darum geht, den Menschen in ihrer oft schwierigen Situation etwas Gutes zu tun“, ergänzt Tribull, „dann kann die ehrenamtliche Tätigkeit auch für einen persönlich eine große Bereicherung sein.


Spaß und Rätsel Für Zwischendurch ...

Die

bunte Seite Lachhaft! in der

Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Diesmal zum Thema "Personalbekleidung"

Schlaflosigkeit Patient: „Herr Doktor, ich kann nicht schlafen, letzte Nacht habe ich wieder kein Auge zugemacht.” „Kein Wunder - mit offenen Augen kann ich auch nicht schlafen.” Drillinge Der nervöse Vater wartet vor der Entbindungsstation. Endlich kommt der Doktor, in seiner Begleitung die Schwester mit Drillingen auf dem Arm. „Was für ein Service", staunt der junge Mann, „ich glaube, ich nehme den in der Mitte!” Veilchen Meier kommt zum Arzt, um sein veilchenblaues Auge behandeln zu lassen. "Hat Sie eine Wespe gestochen?" erkundigt sich der Doktor. „Nein, eine Biene hat zugeschlagen!”

Für Profis Eine bescheidene Frage Wer trägt im St.-Johannes-Hospital gelbe Polo-Shirts?

Praktikanten

Neulich

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Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Geschäftsführer Dipl. Betriebswirt Günther Nierhoff Tel. (0231) 1843-2256 www.st-johannes.de

Ambulanz: Sekretariat Fax

Johannesstraße 9-17, 44137 Dortmund Tel. (0231) 1843-0, Fax (0231) 1843-2207 www.joho-dortmund.de

Johannesstr. 9-17, 44137 Dortmund Tel. (0231) 1843-2130, Fax (0231) 1843-2131 www.ambulanzzentrum-dortmund.de Klinik für Augenheilkunde Prof. Dr. Markus Kohlhaas Sekretariat (Frau Blumenthal - 2241 Frau Lonsdorfer) - 2524 Sekretariat Fax - 2508 LASIK Hotline 0800-5273767 Ambulanz - 2292 Ambulanz Fax - 2293 augenklinik@joho-dortmund.de Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin Prof. Dr. Michael Sydow Sekretariat (Frau Aldenhövel) Sekretariat Fax Prämedikation Schmerzambulanz Operative Intensivstation aldenhoevel@joho-dortmund.de Klinik für Chirurgie Prof. Dr. med Ulrich Bolder Sekretariat (Frau Mücke) Sekretariat Fax Zentrale Notaufnahme ulrich.bolder@joho-dortmund.de muecke@joho-dortmund.de

- 2247 - 2509 - 2652 - 2053 - 2409

Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Dr. Horst Luckhaupt Sekretariat (Frau Hayn) - 2242 Sekretariat Fax - 2510 hayn@joho-dortmund.de Ambulanz: Mo–Fr nach Voranmeldung -2361

- 2272 - 2622 - 2277

Klinik für Herz-, Thorax-, Gefäßchirurgie Prof. Dr. Gerhard Walterbusch Sekretariat (Frau Kernchen & Herr Kroll) - 2299 Sekretariat Fax - 2445 Intensivpflegeeinheit - 2757 walterbusch@joho-dortmund.de petra.kernchen@joho-dortmund.de

Katholische Seelsorge St.-Johannes-Hospital Pfarrer Thomas Müller, Tel. (0231) 1843-2388 Dipl. Theologe Ludwig Hoffknecht

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Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe PD Dr. Georg Kunz Vorzimmer (Frau Dulovic) - 2279 Vorzimmer Fax - 14 58 84 Gynäkologie Ambulanz - 2280 Kreißsaal - 2282 Elterntreff - 2974 Brustsprechstunde - 2279 Risikoschwangerschaftssprechstunde - 2282 georg.kunz@joho-dortmund.de

Evangelische Seelsorge St.-Elisabeth Krankenhaus Pastor Rainer Richter, Tel. (0231) 2892-221 St.-Johannes-Hospital Pfarrer Ralf Wieschhoff, Tel. (0231) 1843-2496

- 2560 - 2490

Vorstationäre Diagnostik Josefhaus Anmeldung - 2873/2874 Fax - 2894/2895 maatz@joho-dortmund.de Klinik für Innere Medizin I Prof. Dr. Hubertus Heuer (Kardiologie, Nephrologie, Intensivmedizin) Sekretariat (Frau Reinhardt) - 2210 Fax - 2435 Dialyse - 2266 heuer@joho-dortmund.de Medizinische Intensivstation - 2229 Klinik für Innere Medizin II Dr. Hermann-Josef Pielken (Allgemein Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämatologie/Onkologie, Palliativmedizin) Vorzimmer (Frau Schlieck) - 2438 Geschäftszimmer (Anmeldung stationäre Aufnahme) - 2413 Fax - 2451 Gastroenterologie - 2202 Labor (Sekretariat) - 2304 Onkologische Ambulanz - 2464 Palliativstation (Station V4) - 2734 pielken@joho-dortmund.de schlieck@joho-dortmund.de Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Professor Dr. Karl Schürmann Sekretariat (Frau Tiemann) - 2285 Sekretariat Fax - 2853 karl.schuermann@joho-dortmund.de tiemann@joho-dortmund.de Chest Pain Unit Info Hotline Zentrale Notaufnahme

- 1111 - 2277

St.-Johannes-Hospital Pfarrerin Diana Klöpper, Tel. (0231) 1843-2496 Pfarrer Olaf Kaiser, Tel. (0231) 1843-2096 Marien Hospital Pfarrer Raimund Dreger, Tel. (0231) 7750-8871


Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Gablonzstr. 9, 44225 Dortmund Tel. (0231) 7750-0 Fax (0231) 7750-8300 www.marien-hospital-dortmund.de Verwaltungsleitung: Herr Hans-Werner Gräber

-8281

Klinik für Innere Medizin/Diabetologie Chefarzt Dr. Klemens M. Sondern Sekretariat (Frau Weckermann) - 8120 Sekretariat Fax - 8140 jutta.weckermann@marien-hospital- dortmund.de Diabetische Fußambulanz - 8141 Anmeldung zur Aufnahme, Ambulanz -8124

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Chefarzt Dr. Harald Krauß Sekretariat (Frau Müller) - 8400 Sekretariat Fax - 8402 mueller@marien-hospitaldortmund.de Anmeldung zur Aufnahme Sekretariat (Frau Szalaga) - 8383 Psych. Institutsambulanz Dr. P. Wallenfels, Dr. G. Schindler, Frau K. Wenning Sekretariat (Frau Neumärker) - 8393 Sekretariat Fax - 8371

Kurler Str. 130, 44319 Dortmund Tel. (0231) 2892-0 Fax (0231) 2892-148 www.elisabeth-dortmund.de Verwaltungsleitung: Herr Wilhelm Eull eull@elisabeth-dortmund.de

Klinik für Innere Medizin/Geriatrie Chefarzt Dr. Johannes Wunderlich johannes.wunderlich@elisabeth-dortmund.de Sekretariat (Doris Kötter) - 240 Sekretariat Fax - 245 Hotline Geriatrie, Mo-Fr 9-11 h (0231) 2892345

-200

St.-Elisabeth-Altenpflege Kurler Str. 130, 44319 Dortmund Tel. (0231) 2892-0 Fax (0231) 2892-147

Heimleitung: Herr Wilhelm Eull eull@elisabeth-dortmund.de Heimverwaltung (Frau Rüping) www.elisabeth-dortmund.de

-200

Eisenmarkt 2–6, 44137 Dortmund Tel. (0231) 18201-0 Fax (0231) 18201-1111

Heim-/Pflegeleitung: Regina Misiok-Fisch info@christinenstift.de www.christinenstift.de

Ostwall 8-10, 44135 Dortmund Tel. (0231) 55 69 05-0 Fax (0231) 55 69 05-155

Heim-/Pflegeleitung: Heike Weffer Tel. (0231) 55 69 05-110 www.josefinenstift-dortmund.de

Brücherhofstr. 200, 44265 Dortmund Tel. (0231) 9460600 Fax (0231) 946060260

Leitung: Friedhelm Evermann information@jugendhilfe-elisabeth.de www.jugendhilfe-elisabeth.de

- 208

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Aus den Einrichtungen

Parken am St.-JohannesHospital

Es stehen Ihnen 458 Parkplätze in unserem neuen Parkhaus zur Verfügung. Zu einem Tarif von 1,00 Euro pro Stunde (max 8,00 Euro pro Tag) kann dort 24 Stunden täglich geparkt werden.

Ho

he

Josephstr.

Gustavstr. W

elm

St.-Johannes-Hospital

Beurhausstr.

P

Luisenstr.

str .

rW all Johannesstr.

ilh

Amalienstr.

Zufahrt über die Amalienstraße 10

raße t S e h c Rheinis Parkhaus Langestr. Amalienstraße


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