Johannes im DIALOG - Ausgabe 21

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Nr. 21 | Frühjahr 2011 Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH

Johannes im

DIALOG Ernährungberatung

Gesunde Diät für jede Krankheit Weitere Themen: Zement für den Wirbelknochen | Patientenfürsprecher

Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital, Ambulantes OP-Zentrum am St.-Johannes- Hospital, Marien Hospital, St.-Eli­ sabeth-Krankenhaus, St.-Elisabeth-Altenpflege, Christinenstift, St. Josefinenstift, Jugendhilfe St. Elisabeth


Momentaufnahme

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Editorial und Inhalt

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Herzlich

Willkommen liebe

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, so frisch und farbenfroh wie unser Titelbild wünsche ich Ihnen den Start in den Frühling. Das Thema der richtigen Ernährung beschäftigt uns als Gesundheitseinrichtung natürlich ganz besonders. Denn nicht nur im Krankheitsfall beraten unsere Ernährungsberater, sondern auch für das alltägliche Leben möchten wir Sie durch unsere Experten rüsten. In dem Artikel über die Beratungsleistungen in der Pflege sind Teilbereiche, z. B. der Vorbereitungen auf die Rückkehr nach einem Krankenhausaufenthalt in das heimische Umfeld, dargestellt. Der Patient und sein Wohlergehen stehen für uns im Vordergrund. Im Sommer dieses Jahres startet daher ein ganz besonderes Projekt zur Patientensicherheit. Nicht nur Armbänder zur besseren Identifikation der Patienten werden im St.-Johannes-Hospital eingeführt, sondern wir lassen uns von externen Profis auf die Finger schauen.

Der Flugverkehr war die erste Branche, die ein sogenanntes Risikomanagement eingeführt hat, um Flugzeuge sicher von A nach B zu transportieren. Alle anderen Branchen können nun von dieser Vor­ reiterrolle profitieren, indem sie Struk­turen, Handlungsabläufe etc. auf dieselbe Weise überprüfen und bei Bedarf optimieren. So lassen wir den Flugverkehr in unser Krankenhaus und erweitern unsere Perspektive. Lesen Sie dazu das Interview, in dem auch unser Ärztlicher Direktor Prof. Hubertus Heuer und unsere Qualitätsmanagerin Dr. Michaela Gross ihre Einschätzungen geben.

Leser

Inhalt Ernährungsberatung Gesunde Diät für jede Krankheit

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Hochfrequenz-Kyphoplastie Zement für den Wirbelknochen

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Aktuelles aus der Medizin

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Depression im Alter Nicht hinnehmen, sondern handeln!

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Patientenfürsprecher Bei Bedarf immer für Sie da

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Seelsorge Erinnerungen, die Halt geben

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Mit besten Grüßen für Sie und Ihre Angehörigen wünsche ich eine milde und angenehme Frühlingszeit

Beratungsleistungen in der Pflege Immer ein offenes Ohr für die Patienten

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Neues aus der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

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Ihr Günther Nierhoff (Geschäftsführer)

All Safety inclusive Verwechslung ausgeschlossen

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Minderjährige Flüchtlinge ohne Begleitung 16 Hoffnung auf Zukunft Bunte Seite

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In den Medien lesen und hören Sie immer wieder, dass Gefahren auftreten können. Wir sind uns darüber klar, dass dort, wo Menschen mit Menschen arbeiten, Fehlerpotentiale entstehen.

Impressum: Johannes im DIALOG Nr. 21 / Frühjahr 2011, 6. Jahrgang, Nachdruck und Vervielfältigung von Artikeln (auch auszugsweise) ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Herausgeber gestattet. Herausgeber: Kath. St.-Johannes-Gesellschaft gGmbH, Johannesstraße 9–17, 44137 Dortmund, www.st-johannes.de Redaktionsrat: Dr. Holger Böhm, Katrin Breidenbach, Friedhelm Evermann, Hans-Werner Gräber, Lena Klaucke, Stefan Redenz, Rainer Richter, Frank Scheele, Birgit Stahnke, Christian Straub, Gudula Stroetzel, Beate Winterberg, Thomas Wirriger; v.i.S.d.P.: Gudula Stroetzel, Redaktion und Text: Dr. Holger Böhm, Dortmund, www.skriptstudio.de; Design: gestaltend – Design­büro Frank Scheele, www.gestaltend.de, Katrin Breidenbach; Fotografie: Gerhard P. Müller (GPM), Dortmund, www.dortmund-bild.de, www.istockphoto.de; Illustration: Ari Plikat, Dortmund, www.ariplikat.de; Druck: Koffler+Kurz MedienManagement GmbH, Dortmund, www.kkmedien.de; Johannes im Dialog erscheint viermal im Jahr, nächste Ausgabe: Sommer 2011; Auflage: 8.000 Exemplare


Ernährungsberatung

Gesunde

„Viele Leute denken, unsere Hauptbeschäftigung sei der Kampf gegen das Übergewicht. Aber das ist nur ein kleiner Teil unserer Arbeit“, sagt Stefan Redenz. Der Diätassistent vom Marien Hospital ist wie seine Kollegin Maria-Theresia Niehues vom St.-Johannes-Hospital in erster Linie dafür ausgebildet, Menschen mit bestimmten gesundheitlichen Einschränkungen oder Erkrankungen Informationen über eine geeignete Ernährung zu vermitteln.

nach einer operativen Magenentfernung ernährungsbedingte Probleme vermeiden will“, ergänzt Niehues, „der muss wissen, welche Funktion der Magen hat, um zu verstehen, wie er seine Essgewohnheiten verändern muss. Die Nahrung wird im Magen zwischengespeichert und zerkleinert. Wir klären den Patienten darüber auf, dass er künftig statt der üblichen drei Hauptmahlzeiten viele kleine, über den Tag verteilte Mahlzeiten zu sich nehmen sollte und diese gut kauen muss. Wer das nicht beachtet überfordert den „Es gibt schwerwiegende Erkrankungen, Darm und es kann zu gravierenden Nebei denen die Betroffenen genau dar- benwirkungen wie Blutdruckabfall, auf achten müssen, was sie essen dür- Übelkeit oder Durchfall kommen.“ fen und was sie meiden müssen“, erklärt die Diätassistentin. „Menschen Wenn es nicht weh tut, fällt mit der Darmkrankheit Zöliakie reagie- die Akzeptanz schwer ren beispielsweise allergisch gegen Eiweißstoffe aus dem Getreide. Sie Bei all den erwähnten Beispielen ist der müssen ihr Leben lang eine Diät einhal- Leidensdruck der Patienten groß. Wenn ten, damit sie zurechtkommen.“ Wer sie sich nicht an die Regeln für eine geunter Allergien leidet, muss genau wis- eignete Ernährung halten, bekommen sen, was in Lebensmitteln enthalten ist sie dies sehr schnell und unter Umstänund wo allergieauslösende Stoffe mög- den schmerzhaft zu spüren. Daher sind licherweise versteckt sind. Das können diese Patienten sehr aufnahmebereit unter anderem auch Medikamente sein. und übernehmen die Ratschläge der Der Aufwand, um solche Patienten so Diätassistenten bereitwillig. Das ist zu schulen, dass sie nicht wieder im aber nicht bei allen Krankheiten so. Krankenhaus landen, ist nicht zu „Einem Diabetiker tut das Stück Kuchen unterschätzen. nicht weh, das seinen Blutzucker in die „Ganz wichtig ist es, den Patienten zu- Höhe treibt. Er wird zwar abends einen nächst einmal über seine Situation auf- erhöhten Wert messen und sich darüzuklären“, sagt Redenz. „Nach einer ber ärgern“, berichtet Redenz, „aber das schweren Darmoperation, bei der Teile hält ihn nicht unbedingt davon ab, bei des Darms entfernt worden sind, kön- der nächsten Gelegenheit wieder benen bestimmte Speisen einfach nicht denkenlos zuzugreifen.“ Das Problem mehr aufgenommen werden.“ „Wer beim Diabetes sind die schwerwiegen-

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Diät

den Spätfolgen, die erst Jahre nach der Diagnose zu Nierenversagen, Herzinfarkt oder Erblindung führen können. „Bei der Diätberatung geht es nicht darum, Diabetikern alles zu verbieten“, so Redenz. „Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Diabetiker können eigentlich fast alles essen, aber sie müssen es ausgleichen und mit ihren Medikamenten in Einklang bringen. Dafür benötigen sie eine intensive Schulung.“

Oberstes Ziel der Diätberatung ist es, den Menschen eine hohe Lebensqualität bei einer möglichst normalen Ernährung zu ermöglichen. Das lässt sich oft mit einfachen Maßnahmen erreichen, die auf Unverträglichkeiten oder körperliche Fehlfunktionen Rücksicht nehmen. Nierenkranke Dialyse­ patienten müssen beispielsweise darauf achten, sich möglichst kaliumarm zu ernähren. Was für andere gesund ist – frisches Gemüse und Obst – kann für sie gefährlich sein. Dennoch müssen sie nicht auf Spargel oder Erdbeeren verzichten, wenn diese auf geeignete Weise zubereitet sind. Diese Kunst zu vermitteln, ist Aufgabe von Diätberatern, und weil die Betroffenen oft gar nicht diejenigen sind, die das Essen zubereiten, beziehen sie kochende bzw. verpflegende Ange­

für


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Reportage

jede hörige in die Beratung mit ein. Natürlich spielt das häusliche und berufliche Umfeld eine große Rolle für die Frage, ob ein verändertes Ernährungsver­ halten für den Einzelnen überhaupt reali­sierbar ist. „Es kann nicht darum gehen, den Patienten einfach nur mit Informationen voll­ zu­stopfen“, betont Niehues.

Krankheit Schwierig gestaltet sich die Behandlung bei Adipositaspatienten, also Menschen mit krankhaftem Übergewicht. Abspeckprogramme allein helfen diesen Menschen nicht, sie müssen es lernen, dauerhaft ihr Essverhalten zu ändern. Dafür reicht die kurze Zeit eines stationären Aufenthaltes nicht aus. In der St.-Johannes-Gesellschaft gibt es für stark übergewichtige Menschen spezielle Kurse.

Wenn viele Pfunde purzeln, kann es brenzlig werden

„Vor jeder Beratung steht eine ausführliche Anam­nese, in der die Situation jedes einzelnen Patienten genau erfasst wird. Dabei versuchen wir herauszufinden, was für ihn möglich ist, was man ihm zumuten kann und was man von ihm erwarten kann. Es geht um praktikable Lösungen, die der Patient für sich akzeptieren und umsetzen kann, um sein Leben mit der Krankheit so gut wie möglich gestalten zu können.“

Viel öfter haben es die Ernährungsspezialisten mit dem gegenteiligen Problem zu tun. Ihre Sorge ist in diesen Fällen nicht, dass Patienten zu viel oder Falsches essen, sondern dass sie überhaupt etwas Ausreichendes zu sich nehmen. „Jemand, der zwei Wochen lang wegen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung auf der Intensivstation nur über Infusionen ernährt worden ist, kommt gar nicht auf die Idee, etwas zu essen“, berichtet Redenz. „Wenn diese Patienten etwas zu sich nehmen, das sie nicht vertragen, dann haben sie sofort Schmerzen und hören wieder auf zu essen. Sie müssen ganz langsam an normale Mahlzeiten herangeführt werden. Über die richtige Diät lässt sich da viel erreichen. Sie erhalten schrittweise zunächst Kohlenhydrate, dann etwas Eiweiß und schließlich auch Fette.“ Auch Tumorpatienten essen in der Regel schlecht. Die Krebserkrankung selbst kann Appetitlosigkeit fördern und eine Chemotherapie führt bei vielen Betroffenen zu Geschmacksstörun-

Marien Hospital

Obst ist gesund – aber nicht immer für jeden! Maria-Theresia Niehues (oben) und Stefan Redenz (unten)

gen. Dann schmeckt alles nur noch nach Pappe. „Über die ersten fünf Pfund, die sie verlieren, freuen sich die Krebspatienten noch“, sagt Niehues. „Nach den zweiten fünf Pfund werden sie nachdenklich. Wer dann noch weiter abnimmt, bekommt es mit der Angst zu tun.“ Deshalb legen die Diätassistenten Wert darauf, Tumorpatienten möglichst früh zu beraten. Ganz entgegen den üblichen Empfehlungen zu kalorienarmer Kost benötigen diese Menschen eine Strategie, die sie mit eiweiß- und energiereicher Nahrung versorgt. Was andere dick macht, ist für sie lebenswichtig. Wo andere mit großer Mühe versuchen, ihren Vorlieben zu entsagen, müssen Tumorpatienten alles daran setzen, auch unter einer Chemotherapie die Lust für ihre Vorlieben nicht zu verlieren.

St.-Johannes-Hospital


Gesundheit

Hochfrequenz-Kyphoplastie

Zement

den

Hochfrequenz-Kyphoplastie heißt die jüngste Erweiterung der radiologischen Verfahren zur Behandlung von Patienten mit einem osteoporose-, unfall- oder tumorbedingten Bruch des Wirbelkörpers. Dabei wird ein spezieller Zement in den Wirbelkörper eingespritzt, um den Knochen wieder zu stabilisieren und den Patienten möglichst schmerzfrei zu machen

Während des Eingriffs wird unter Röntgenund CT-Kontrolle Zement injiziert, um den Wirbelkörper zu stabilisieren

Das neue Verfahren steht für Patienten zur Verfügung, die auf eine konservative Behandlung nicht angesprochen haben“, erklärt Oberarzt Dr. Jens Arlinghaus. „Es ist nicht für jeden Patienten geeignet, deshalb kommt es dar-

für

Wirbelknochen

auf an, die vorliegende Wirbelverletzung vorher genau zu untersuchen.“

Patienten anschließend so beschwerdefrei, dass sie in ihrem Aktivitätsdrang sogar gebremst werden müssen.“

Aktivierung mit Radiowellen

Durch den Zement wird der Wirbelkörper stabilisiert, ein weiteres ZusammenIm Unterschied zur Vertebroplastie, bei sacken wird verhindert. Dabei bleibt die der flüssiger Zement verwendet wird, Beweglichkeit der Wirbelsäule erhalten, kann der Wirbelkörper mit der Kypho- es erfolgt keine Versteifung der Wirbelplastie wieder aufgerichtet werden. gelenke. In der Tumortherapie wird das Das gelingt mit einem Zement, der bei Verfahren ebenfalls eingesetzt und Bestrahlung mit hochfrequenten Ra- dient hier vor allem der Schmerz­ diowellen extrem zähflüssig wird. Diese behandlung. „In unserer Klinik stellen Aktivierung erfolgt unmittelbar vor der insbesondere die Tumorpatienten den Anwendung. „Weil der neue Zement Großteil der Menschen, die wir mit dem langsamer aushärtet, kann er wesent- neuen Verfahren behandeln werden. lich präziser platziert werden“, erklärt Aber wir können das Verfahren auch für der Radiologe. „Zusätzlich haben wir Unfall- oder Orthopädiepatienten anden Vorteil eines kleinen Zugangs.“ bieten“, ergänzt der Radiologe. Der Eingriff erfolgt unter Operations­ bedingungen bei gleichzeitiger Kontrolle durch Röntgen und Computertomo­ graphie. Er dauert mit Vorbereitung etwa eine Stunde. Der Patient muss in dieser Zeit ruhig auf dem Bauch liegen. Eine Vollnarkose ist möglich, aber in der Regel nicht erforderlich. Es ist ein schonender Eingriff, der den Patienten wenig belastet und zu den minimal-­ invasiven Verfahren gerechnet wird.

Vertebroplastie steht weiter zur Verfügung

Die Hochfrequenz-Kyphoplastie ist die Alternative zur klassischen Ballon-­ Kyphoplastie, bei der der Wirbelkörper zunächst mit Hilfe eines Ballons auf­ gerichtet wird. Der Vorteil des neuen Verfahrens besteht darin, dass es mit einem Zugang auskommt und der Knochen weniger stark belastet wird. Die bisher bereits eingesetzte Vertebro­ Führt oft zu plastie hat keineswegs ausgedient. Sie Beschwerdefreiheit steht weiter für Patienten zur Verfügung, für die das neue Verfahren wegen „Wenn im Vorfeld sorgfältig geklärt bestimmter Instabilitäten des verletzten worden ist, ob die Verletzung des Pati- Wirbelkörpers nicht in Frage kommt enten mit der Hochfrequenz-Kypho- oder die zum Beispiel wegen eines insplastie gut behandelt werden kann, gesamt schlechten Gesundheits­ dann ist das Risiko des Eingriffs sehr zustandes nicht so lange wie erforderlich gering“, so Dr. Arlinghaus. „Oft sind die auf dem Bauch liegen können.

St.-Johannes-Hospital

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Fokus Gesundheit

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Kurzgefasst

Aktuelles Medizin aus der

Hilfe zur Selbsthilffe

Web-Site für Patientenerfahrungen Chronisch kranke Menschen wissen, dass sie ihre Beschwerden lindern und das Risiko für Verschlimmerungen senken können, wenn sie ihr Leben konsequent umstellen. Aber das fällt schwer. An dieser Stelle setzt das Forschungsprojekt „lebensstil-aendern.de“ an. Auf einer Internetplattform berichten Patienten, die eine Umstellung ihres Alltags erfolgreich gemeistert haben, vor welchen Schwierigkeiten sie standen und wie sie diese Hürden überwunden haben. Andere Betroffene und Angehörige können aus diesen Video-, Audio- und Textbeiträgen wertvolle Anregungen entnehmen, um ihren eigenen Lebensstil nachhaltig zu verändern. Für das Projekt werden deutschlandweit Betroffene gesucht, die anderen Menschen mit ihren Erfahrungsberichten helfen möchten. Patientenratgeber

Krebs-Wörterbuch

Was versteht man unter „Endobrachyösophagus“? Nach der Diagnose Krebs sehen sich Betroffene oft damit konfrontiert, dass Ärzte Fachausdrücke verwenden, die für den medizinischen Laien nur schwer verständlich sind. Deshalb hat die Deutsche Krebshilfe nun im Rahmen ihrer Reihe „Die blauen Ratgeber“ eine neue Broschüre herausgegeben: Im „Krebs-Wörterbuch“ sind die wichtigsten Fachbegriffe der Krebsmedizin laienverständlich erläutert. Ein Abkürzungsverzeichnis enthält gängige Abkürzungen. „Wir wollen den Betrof-

fenen helfen, als informierte Patienten Partner ihres Arztes zu werden“, sagt Gerd Nettekoven von der Dt. Krebshilfe. „Wenn sie wissen, wovon ihr Arzt spricht, ist es für sie leichter, ihm gezielt Fragen zu ihrer Behandlung zu stellen.“ Der neue Ratgeber kann kostenfrei bei der Dt. Krebshilfe angefordert werden. Spiritualität im Krankenhaus

Der Glaube hilft vielen Patienten

„Wer dauerhaft erkrankt und sich mit Einschränkungen in seinem bisherigen Leben abfinden muss, der überdenkt sein Leben und bewertet vieles neu oder anders“, sagt Prof. Dr. Arndt Büssing von der Universität WittenHerdecke. „Viele Patienten sagen ganz klar, dass ihr Glaube für sie hilfreich bei der Krankheitsbewältigung sei. Und manche artikulieren auch ganz deutlich bestimmte spirituelle Bedürfnisse“, so Prof. Büssing weiter. Seine Forschung untersucht den Zusammenhang von spirituellen Einstellungen, Glaubensüberzeugungen und Gesundheit. „Uns geht es um die Unterstützung der Patienten - und nicht darum, einen Gottesbeweis anzutreten“, betont der Mediziner. Paradigmenwechsel

Sport für Krebspatienten?

Bis vor ein paar Jahren war Sport während der Krebsbehandlung ein Tabu. Doch heute scheinen epidemiologische Forschungsergebnisse einen Paradigmenwechsel einzuleiten. Forscher untersuchen, welchen Effekt Sport und

Krebspatienten, die Sport machen, fühlen sich insgesamt besser, sind leistungsfähiger und leiden unter weniger Nebenwirkungen. Foto: NCT Heidelberg, Hendrik Schröder

Bewegung - auch mit Blick auf Energie­ bilanz und Körpergewicht – bei Krebspatienten vor, während und unmittelbar nach der medizinischen Behandlung haben. „Mittlerweilevermuten wir, dass Sport und Bewegung nach einer Krebstherapie wesentliche Faktoren für das Überleben sein können. Das zeigen beobachtende epidemio­ logische Studien. Aber auch Sport­ programme für Patienten, die während ihrer Behandlung unter ärzt­licher Kontrolle trainieren, liefern erste positive Resultate“, meint Prof. Dr. Cornelia Ulrich vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Heidelberg. „Die Menschen fühlen sich insgesamt besser, sind leistungsfähiger und leiden weniger unter Nebenwirkungen. Es gibt allerdings noch sehr viel Forschungsbedarf.“

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Depression im Alter

Nicht Das Nachlassen körperlicher und geistiger Fähigkeiten wird von vielen als schicksalhafte Begleit­ erscheinung des Älterwerdens wahrgenommen. Kaum jemand ist beunruhigt, wenn ein Mensch angesichts zunehmender Gebrechlichkeit oder gelegentlicher Verwirrtheit auch in depressive Stimmungslagen verfällt. Das sei eben so im Alter, meint der Volksmund, doch Ärzte sind da anderer Meinung. Man kann sehr viel tun, um Lebensqualität und Lebensmut bis ins hohe Alter zu erhalten und zu fördern. „Johannes im Dialog“-Redakteur Dr. Holger Böhm sprach mit dem Geriater Dr. Johannes Wunderlich vom St.-Eli­ sabeth-Krankenhaus in Kurl und dem Psychiater und Psychotherapeuten Dr. Harald Krauß vom Marien Hospital in Hombruch über das Problem. Böhm: Sind Depressionen im Alter ein weitverbreitetes Phänomen? Krauß: Es gibt in der Altersverteilung der Bevölkerung einen kleinen Häufungsgipfel in der letzten Lebensphase. Man muss aber unterscheiden zwischen Menschen, die im Laufe ihres Lebens schon immer unter Depressionen gelitten haben – das sind sehr viele meiner Patienten – und den selteneren Fällen, bei denen Menschen im Alter erstmalig an einer Depression erkranken. Wunderlich: Bei geriatrischen Patienten stehen wir vor dem Problem, dass eine Depression schleichend verläuft. Anders als beispielsweise ein Herzin-

hinnehmen,

farkt ist sie kein Akutereignis, das dem Patienten oder auch seinen Angehörigen als unerwartete Verschlechterung des Befindens erscheint.

streiten sie in der Regel depressiv zu sein. Aber wenn auf Depression behandelt wird, dann verbessert sich auch ihre körperliche Situation oft ganz von alleine. Studien belegen darüber hinaus, Krauß: Die Depression wird ganz all- dass Menschen mit typischen Altersergemein häufig nicht erkannt. Bei älte- krankungen bessere Krankheitsverläuren Menschen müssen wir zudem fe und Heilungschancen haben, wenn feststellen, dass sie sich in vielen Fällen eine zugleich vorhandene Depression überhaupt nicht depressiv fühlen. Sie behandelt wird. sehen die Ursache für ihre schlechte Stimmung in körperlichen Symptomen. Böhm: Wie groß ist die Gefahr, dass Sie haben hier und da Schmerzen, kön- Depressionen nicht erkannt werden? nen nicht mehr so gut laufen und ähnliches mehr. Dabei gibt es nichts, was Krauß: Wegen des schleichenden Verdie körperliche Situation dieser Men- laufs ist es sowohl für Menschen im schen irgendwie verschlechtert hätte. Umfeld als auch für den Betroffenen Es gibt keinen erkennbaren Grund für selbst oft schwer, eine Depression zu die Beschwerden. erkennen. Auch Hausärzte kommen häufig gar nicht auf die Idee, dass eine Wunderlich: Früher sprach man von Depression vorliegen könnte. Seit nach Involutionsdepression: Mit dem einset- dem Tod von Robert Enke in der zenden Abbau im Alter galt die Depres- Öffentlichkeit mehr darüber gesprosion als normal, weil die Menschen chen wird, kommen die Menschen eher keinen Beruf, keine Aufgaben und oft auf den Gedanken. auch keine Beschäftigung mehr hatten. Es war so, als gehöre die Depression Wunderlich: In die Geriatrie kommt zum Älterwerden zwangsläufig dazu. niemand, weil er depressiv ist. Geria­ Sie wurde nicht als Krankheit aner- trische Patienten sind oft gebrechlich kannt, stattdessen fanden sich immer und haben einen ganzen Strauß von Gründe, schlechte Stimmungslagen als typischen Alterserkrankungen. Die normal zu empfinden. Depression kommt dann noch obendrauf. Deshalb haben wir in der Klinik Krauß: Vereinsamung, Vereinzelung, ein geriatrisches Assessment. Darunter ein immer kleiner werdender Freundes- versteht man Verfahren, mit denen wir kreis, körperlicher und vielleicht auch die gesundheitliche Situation von ältegeistiger Abbau sind Gründe für De- ren Menschen einschätzen können. pressionen im Alter. Die Menschen spüren, dass sie nicht mehr so können, Bei diesen Verfahren gibt es einen wie sie es von sich gewohnt waren. Katalog mit 15 Fragen, der mit Hilfe eiWenn man die Betroffenen fragt, be- ner Depressionsskala ausgewertet wird.


Interview

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Handeln

sondern Mit Fragen wie: Meinen Sie, dass es anderen Menschen besser geht als Ihnen? Fühlen sie sich oft niedergeschlagen? Haben Sie viele Ihrer früheren Aktivi­ täten aufgegeben? lässt sich eine Depression relativ zuverlässig feststellen.

dankündigung ist für mich ein zwingender Grund konsiliarisch einen Psychiater aus dem Marien Hospital hinzuzuziehen. Da gehen wir kein Risiko ein. Böhm: Darf man einen Menschen darauf ansprechen, wenn man den Verdacht hat, dass er Suizid gefährdet ist?

Böhm: Kann man mit einem derartigen Fragenkatalog auch im Selbsttest bei sich oder einem Angehörigen einen Ver- Krauß: Die meisten Menschen sind dacht auf Depressionen überprüfen? dankbar, wenn man das Problem anspricht. Sie sind froh, endlich einmal Krauß: Das Deutsche Bündnis gegen darüber reden zu können. Von selbst Depression bietet auf seiner Homepage sprechen sie das Thema nicht an, weil unter www.buendnis-depression.de ei- es schambehaftet ist und sie sich selbst nen Selbsttest an, der online ausgewer- nicht verstehen. Man kann das Problem tet wird und einen Hinweis auf eine offen ansprechen, in der Regel gibt das behandlungsbedürftige Erkrankung gibt. nicht den Anstoß für einen Suizid. Allerdings können auch wir Psychiater Böhm: Wie groß ist das Suizid-Risiko nicht in einen Menschen hineinschaubei depressiven älteren Menschen? en und vorhersehen ob ein Mensch einen Suizd plant oder nicht. Krauß: Alter ist ein Risikofaktor für Suizid, ebenso das Gefühl, in schlechter Böhm: Können Sie Menschen mit Verfassung zu sein. Nach Suizid­ Depressionen im Alter helfen? versuchen berichten Menschen, die es überlebt haben, sie wüssten gar nicht, Krauß: Grundsätzlich ist die Depressiwas da in sie gefahren sei. Die Leute on auch bei alten Menschen gut beerleben das so, als ob sie keinen eige- handelbar. Es gibt keinen Grund, nichts nen Willen hätten. Dieser plötzliche, zu tun, nur weil Menschen älter werunbezwingbare Drang zum Suizid tritt den. Die Lebensqualität kann deutlich im Alter tatsächlich öfter auf. Männer verbessert werden und die körperlichen sind dabei häufiger betroffen als Frau- Beschwerden lassen ebenfalls nach. en. Es gibt Hinweise, dass hormonelle Ursachen wie zum Beispiel der Unsere typischen älteren Patienten morgend­liche Kortisolanstieg dafür sind mit internistischen Befunden wie mitverantwortlich sein könnten. hohem Blutdruck oder einem entgleisten Zucker ins Krankenhaus gekommen Wunderlich: Depressionen werden bei und werden mit hochdosierten Mediuns in Kurl medikamentös behandelt. Ein kamenten gegen diese Erkrankungen Verdacht auf Suizidalität oder eine Suizi- behandelt. Wenn die Depressionsbe-

Wegen des schleichenden Verlaufs ist es sowohl für Menschen im Umfeld als auch für den Betroffenen selbst oft schwer, eine Depression zu erkennen – Dr. Harald Krauß und Dr. Johannes Wunderlich

handlung anschlägt und es den Menschen seelisch wieder besser geht, kann die internistische Medikation oft zurück genommen werden. Wunderlich: Wir setzen bei geriatrischen Patienten häufig Medikamente gegen Depressionen im Rahmen der Schmerztherapie ein. So können wir die Wirkung von Schmerzmitteln verstärken und müssen weniger davon einsetzen.

Marien Hospital


Blickpunkt

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Patientenfürsprecher

Bei

immer

Bedarf,

für

Georg Arndt versteht sich als Bindeglied zwischen Patienten und Klinikpersonal. Das Landeskrankenhausgesetz beschreibt seine Aufgabe so: „Der Patientenfürsprecher prüft Anregungen und Beschwerden der Patienten und vertritt deren An­ liegen. Er kann sich mit Einverständnis des betroffenen Patienten jederzeit und unmittelbar an die zuständigen Stellen wenden. Der Patientenfürsprecher hat alle Sachverhalte, die ihm in dieser Eigenschaft bekannt werden, vertraulich zu behandeln.“

auf der einen Seite und Ärzten und Pflegenden auf der anderen Seite wieder herbeizuführen. Häufig liegt das Problem einfach in der Verständigung und es geht darum, die gemeinsame Basis für ein offenes, transparentes und partnerschaftliches Verhältnis zu finden. Der Wunsch nach der Unterstützung durch den Patientenfürsprecher kann dabei sowohl von den Patienten als auch von den Klinikmitarbeitern ausgehen. „Es ist mir wichtig, dass auch Ärzte oder Pflegepersonal wissen, dass ich bei Bedarf jederzeit gerne vermittle“, so Arndt.

Patientenfürsprecher arbeiten ehrenamtlich. Obwohl sie von der Klinikleitung ernannt werden, sind sie dennoch unabhängig, nicht weisungsgebunden und unterliegen der Schweigepflicht. „Das bedeutet nicht, dass meine Tätigkeit allein darin besteht, Beschwerden entgegen zu nehmen“, erklärt Georg Arndt. Der ehemalige Personalleiter der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft hat sein neues Amt am St.-Johannes-Hospital auf Vorschlag von Propst Andreas Coersmeier vor einem Jahr übernommen, als er in den Ruhestand wechselte. „Der Vorschlag kam mir sehr entgegen, weil er die Möglichkeit für eine sinnvolle Tätigkeit nach meinem Berufsleben bot“, sagt er.

Vermittler zwischen Patient und Klinik

Nicht immer läuft alles perfekt im Krankenhaus. Manchmal ist es nötig, mit einer Geste, einem Gespräch, in kniffeligen Fällen vielleicht auch mal mit einem Blumenstrauß die Wogen zu glätten und die gewünschte Harmonie zwischen Patienten und Angehörigen

Der Patientenfürsprecher kommt nur, wenn er gerufen wird. Er steht zu festgelegten Zeiten vor Ort bereit, ist aber auch darüber hinaus jederzeit ansprechbar und erreichbar. Für den ehemaligen Personalchef ist das kein Thema. Schon mehrfach ist er außerhalb seiner „Dienstzeit“ ins Krankenhaus geeilt, um zum Beispiel am späten Abend mit einem Patienten auf der Intensivstation zu besprechen, dass es besser ist, sich dem ärztlichen Rat entsprechend nicht auf eine andere Stati-

da Sie

on verlegen zu lassen, oder um Unstimmigkeiten bei der Kommunikation zwischen Arzt und Patient aus der Welt zu schaffen.

Zu jeder Zeit immer erreichbar Auch Lob nimmt Georg Arndt ebenso wie seine Mitstreiter, Herr Sommer am St.-Elisabeth Krankenhaus in Kurl und Frau von Eiden am Marien Hospital in Hombruch, gerne entgegen und leitet es an die Mitarbeiter und deren Vorgesetzte weiter. „So etwas kommt durchaus vor“, sagt er und berichtet davon, dass Eltern zu ihm gekommen sind, um sich ausdrücklich dafür zu bedanken, dass ihr Kind auf unkomplizierte Weise außer der Reihe versorgt worden ist. Das wichtigste Anliegen des Patientenfürsprechers ist es, deutlicher wahrgenommen zu werden. „Das Amt ist bisher noch wenig bekannt, deshalb finden immer noch weniger Patienten und Angehörige den Weg zu mir, als ich es bei der Größe unseres Hauses erwarten würde. An den Patienten­ fürsprecher kann sich jeder ohne Bedenken wenden, auf Wunsch auch anonym“, so Arndt.

Der Patientenfürsprecher Georg Arndt ist in der Regel donnerstags von 14.00 bis 16.00 Uhr in der vierten Etage im Konferenzraum 3 zu finden. Er ist dort telefonisch unter der Durchwahl -2632 erreichbar. Zu anderen Zeiten kann er über die Zentrale angesprochen werden oder per E-Mail: patientensprecher@joho-dortmund.de.

St.-Johannes-Hospital


Seelsorge

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Seelsorge

Erinnerungen, die

Halt geben

„Es ist wichtig, Erinnerungen zu haben“, meint Pastor Rainer Richter, „Erinnerungen, die in Zeiten zurückversetzen, in denen ein Mensch glücklich war.“ Im Altenheim trifft er immer wieder Menschen, die unter dementiellen Veränderungen leiden. Sie können sich Gegenwärtiges immer schwerer merken, vieles wird ihnen fremd und ihr Orientierungsvermögen lässt zunehmend nach. Mit der fortschreitenden Demenz löst sich die Persönlichkeit mehr und mehr auf. Die Betroffenen fragen: Wer bin ich? Wo komme ich her und wo gehe ich hin? Dennoch verlieren sie immer mehr den Kontakt zu ihrer Umwelt. Am Ende wissen sie nicht mehr, wer sie sind, und erkennen schließlich selbst nächste Verwandte nicht wieder. Aber die Erinnerungen an die Feier zum eigenen fünften Geburtstag, an das Lieblingsspiel oder den Erfolg in der Schule, die sind so präsent als wären sie gestern geschehen.

ten in eine Vergangenheit, in der sie Bestätigung und Identität finden. Dort finden sie Halt und das beruhigt.“ Was sie haben, sind vor allem positive, gute Erinnerungen. Schlechte Erfahrungen sind lange schon verblasst. Vom Krieg bleibt nur der Gedanke an den Russen, dem man einen Kanten Brot zugesteckt hat, aber Hungersnot, Flucht und Sirenenalarm sind vergessen. Erinnerungen verdichten sich zu Denkmustern, an denen festgehalten wird. „Daran knüpfen wir im Umgang mit diesen Menschen an“, so der Seelsorger, „mit Erinnerungsecken, die mit Gegenständen aus früheren Zeiten ausgestattet sind und mit Liedern, die die Menschen von früher kennen.“

Die Erinnerung ist der Fundus, aus dem man im Alter schöpfen kann. Deshalb ist die Bewahrung von Bildern aus dem eigenen Leben im Kopf so wichtig für Pastor Richter. Dabei geht es aber nicht darum, möglichst viele und möglichst Bilder im Kopf – richtige Bilder zu bewahren, sondern ein unschätzbares Gut um eine Auswahl, die nachhaltig ein Erleben der eigenen, in sich konsisten„In ihrer bedrückenden Situation greifen ten Persönlichkeit garantieren. Wer die Menschen auf das zurück, was sie über einen solchen Schatz verfügt, im Langzeitgedächtnis archiviert ha- dem bleibt auch in Zeiten bedrückendsben“, erklärt der evangelische Seelsor- ter Vernebelung der Gegenwart ein ger vom St.-Elisabeth-Krankenhaus in Rettungsanker aus der Vergangenheit, Kurl. Mit der Gegenwart kommen sie der hilft, sich nicht völlig zu verlieren. nicht mehr zurecht. Zwar versuchen sie, Um die Erinnerungsarbeit von dementen dies zu kaschieren und den Schein zu Menschen zu unterstützen, ist es wichwahren, indem sie ausweichen oder tig immer wieder zu versuchen, an VerAusreden verwenden. Letztlich bleibt gangenes anzuknüpfen und dies durch ihnen aber nur der Rückzug. „Sie flüch- Wiederholung präsent zu halten. „Dar-

Wer sich in der Gegenwart verliert, kann sich in der Vergangenheit finden – Pastor Rainer Richter Heute sind die Zeiten, die wir in zehn Jahren als die goldenen bezeichnen werden – Pastor Rainer Richter

um geben wir den Menschen Beschäftigungen, die sie von früher kennen“, erklärt Pastor Richter. „Wir singen immer wieder dieselben alten Lieder und fordern die Erinnerung mit Sprichwörtern, Reimen und alten Rätselversen heraus.“ Wer die Vergangenheit in die Gegenwart holen kann, der findet Trost, selbst wenn die Welt um ihn herum versinkt.

St.-Elisabeth-Krankenhaus


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Aus den Einrichtungen

offenes Ohr

Beratungsleistungen in der Pflege

Immer

ein

für „Wir sehen eine wichtige Aufgabe darin, unsere Patienten nicht nur sach- und fachgerecht zu betreuen, sondern darüber hinaus auch adä­ quat beraten zu können“, sagt Gabriele Spies-Koch, die Pflege­ direktorin der Kath. St.-JohannesGesellschaft. „Viele unserer Mitarbeiter in der Pflege haben die dafür erforderlichen Qualifika­ tionen in Fachlehrgängen erworben und anschließend mit großem persönlichen Engagement die Initia­ tive für eine institutionalisierte Beratung der Patienten ergriffen.

die

Patienten

tinnen Hilfestellung für Entscheidungen in einer Situation zu geben, in der sie aufgrund der Konfrontation mit ihrer Erkrankung wenig aufnahmefähig sind“, erklärt Pewny-Angelakis.

Als Pain Nurse kümmert sich Kerstin Pilkowski seit ihrem Lehrgang 2005 um Patienten mit akuten oder chronischen Schmerzen. Im Rahmen ihrer Tätigkeit berät sie unter anderem über nicht medikamentöse Maßnahmen zur Schmerzbewältigung, vermittelt Entspannungstechniken und achtet auf seelische Probleme. Sie pflegt einen intensiven Kontakt zu den Betroffenen So hat zum Beispiel Hebamme Beate und sieht sich oft als Vermittlerin zwiGrieger im Rahmen der Aus- und Wei- schen Arzt und Patient. „Die Menschen terbildung zur Stationsleitung im haben häufig viel Kummer und sind froh, Kreißsaal die Hebammensprechstunde wenn sie auf Augenhöhe darüber spreins Leben gerufen. Hier können junge chen können“, erklärt die Pain Nurse. Paare etwa vier Wochen vor der Entbindung telefonisch einen Termin Ganzheitliche Betreuung vereinbaren und erhalten eine umfas- im Blick sende Beratung rund um die Geburt. „All dies sind nur einige Beispiele aus eiHilfestellung bei nem großen Angebot von beratenden Entscheidungen und unterstützenden Zusatzleistungen, die die St.-Johannes-Gesellschaft aus Kerstin Pewny-Angelakis ist Breast eigenen Mitteln anbietet“, erläutert die Care Nurse. Als Pflegeexpertin für Pflegedirektorin und verweist auf das Brusterkrankungen etabliert sie zurzeit Leitbild, in dem die ganzheitliche Betreuin einer Pilotphase am St.-Johannes- ung des Patienten an vorderster Stelle Hospital die Beratung von Patientinnen als Selbstverpflichtung genannt wird. mit Brustkrebs. Sie unterstützt die Betroffenen bei einem weiten Spektrum Die Beratungsleistungen zielen in aller von Fragen, die von Existenzängsten Regel über den Krankenhausaufenthalt über Identitätsprobleme durch den hinaus und sollen den Menschen trotz Verlust einer Brust bis hin zu Partner- ihrer Krankheit einen lebenswerten Allschaftsproblemen reichen. „Es geht tag ermöglichen. Ein gutes Beispiel daauch beispielsweise darum, den Patien- für ist die Beratung von Patienten, die

Beratung in allen Lebenslagen – von der Krankheit bis zur Schwangerschaft, von der Vorsorge bis zu Rehabilitation – das Pflegepersonal ist immer für die Patienten da

nach einer Operation mit einem künstlichen Darmausgang leben müssen. Für Stomatherapeutin Bettina Wittkowski beginnt der wichtigste Teil ihrer Arbeit nach dem operativen Eingriff, wenn sie die Betroffenen von der Einleitung in die Stomaversorgung, über Hautpflege und Ernährungshinweise bis zu mög­ lichen Komplikationen im Umgang mit dem Stoma berät. Oft erfolgt die Beratung durch das Pflegepersonal im täglichen Umgang mit den Patienten. Die Dialyseschwestern Martina Kleinschmidt und Mariola Bednarcyk nutzen die lange Zeit der Dialyse, um mit den Patienten darüber zu sprechen, wie sie ihre Ernährung ihrer Situation anpassen können. Es sind oft kleine Maßnahmen, die es auch Dialyse-Patienten ermöglichen, alle Speisen zu sich zu nehmen, erklären die Dialyseschwestern. Sie organisieren in der Lehrküche im Propsteihof Kochseminare für Patienten und deren Angehörige, wo in der entsprechenden Saison Spargel und Erdbeeren so zubereitet werden, dass auch nierenkranke Menschen nicht darauf verzichten müssen.

St.-Johannes-Hospital


Terminkalender

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Auf einen Blick Informationen zu den Veranstaltungen finden Sie unter: www.st-johannes.de Nachtvorlesungen Immer um 19.30 Uhr im Amphi-Saal (Harenberg-City-Center)

Gemeinsames Logo

Symbol für Kompetenz unter einem Dach Die Kath. St.-Johannes-Gesellschaft hat ihr Logo überarbeitet, um die Zusammengehörigkeit der Einrichtungen ganz klar zu kommunizieren. Ausgehend vom Kreuz als Zeichen jeder Einrichtung sind die bisherigen Farb gestaltungen aufgelöst und einheitlich durch das Dunkelblau der Gesellschaft ersetzt worden. Das Farbleitsystem

wird gestalterisch nur auf Internetseiten und in Flyern erhalten bleiben. „Wir wollen zeigen, dass innerhalb des Verbundes eine große Behandlungs- und Pflegekompetenz unter einem Dach besteht. Das Kreuz steht für die Gesellschaft im Mittelpunkt und bleibt als Logo jeder Einrichtung zugeordnet“, sagt Kliniksprecherin Gudula Stroetzel. St.-Johannes-Hospital rüstet auf

Hightechnik und Komfort Das St.-Johannes-Hospital erhält neue OP-Säle mit modernster Technik und bestem Komfort für Patienten, Ärzte und Pflegemitarbeiter. Die erste Umbauphase mit vier Sälen im Zentral-OP und sie wird bis August 2011 dauern. In einem ersten Schritt entsteht ein hochmoderner Hybrid-OP, einer der wenigen in Deutschland, an dessen Entwicklung die Mitarbeiter des St.-Johannes-Hospitals gemeinsam mit Ingenieuren und

Technikern gearbeitet haben. Für minimal invasive Eingriffe wird anschlie-

Di 05.04.2011 Sport ist Mord - bewegen oder Aussitzen Model oder Moppelchen - welche ist die gesündere Figur? Ich sehe was, was Du nicht siehst - unsere Augen als Tor zur Welt Verschiedene Referenten, unter Ltg. Prof. Dr. Hubertus Heuer

Arzt-Patienten-Seminare 19.00 Uhr im Konferenzraum 5 im St.-Johannes-Hospital Do 03.03.2011 Arzneimittelsicherheit Ulrich Sommer Do 07.04.2011 Reisedurchfall und chronischer Durchfall Dr. Uwe Reinhold

ßend ein so genannter MIC-OP-Saal aus Glas entstehen. „Die Umbauten beeinträchtigen den laufenden Betrieb des Krankenhauses nicht. Durch ein optimales OP-Management geht der Operationsbetrieb für Patienten und Behandler unverändert weiter.“ JoHo-App für iPhone

Alle Infos für Notfälle Das App bietet Zugriff auf wichtige Notfallnummern, die um persönliche Nummern von Hausarzt oder Verwandten ergänzt werden können. Wo immer ein Notfall entsteht, kann eine GPS-Ortung aktiviert und ein Notruf absetzt werden. Darüber hinaus gibt es jede Menge Informationen von Verhaltensmaßnahmen in Erste Hilfe-Situationen bis hin zur Checkliste für einen stationären Aufenthalt.

Do 05.05.2011 Pflegetipps für Angehörige Mitarbeiter der Pflege

Kurler Gesundheitstreff Donnerstags, 17.30 Uhr, St.-Elisabeth-Krankenhaus, Bistro "Kurler Treff", Do 31.03.2011 Mich trifft der Schlag - Schlaganfall Do 26.05.2011 Wenn sich alles dreht - Schwindel und Sturz

Weitere Veranstaltungen Mo 07.03.2011 Weg mit der Brille – Augenlasik 17.30 Uhr im St.-Johannes-Hospital – K2 19.03.2011 Nierenschutz ist Herzenssache 11.00 - 13.00 Uhr im Harenberg City Center, Amphi-Saal 26.03.2011 Infotag Darmzentrum/Vorträge und Führungen 10.00 - 13.00 Uhr im St.-Johannes-Hospital, K5 05.05.2011 Rollatorentraining mit der DSW21 13.00 Uhr ab Hauptbahnhof Dortmund Jeden. 1. und 3. Mittwoch im Monat, 19.00 Uhr „Rund um die Geburt“ Panoramacafé im St.-Johannes-Hospital


Aus den Einrichtungen

All Safety inclusive

Verwechslung

ausgeschlossen Die Patientensicherheit im St.-Johannes-Hospital ist hoch, sehr hoch. Qualitätsmanagement hat oberste Priorität. „Es ist uns ein großes Anliegen, für unsere Pa­ tienten alle vermeidbaren Risiken auszuschließen“, sagt Kranken­ hausgeschäftsführer Günther Nierhoff. „Fehler entstehen, wenn sich Betriebsblindheit einstellt. Damit dies nicht passieren kann, hinterfragen wir Routineabläufe und erweitern systematisch unsere Sicherheitsstandards."

Die Gesundheit des Patienten zu erhalten oder wieder herzustellen ist die Aufgabe und das Ziel jeder Klinik. Verwechslungen von Patienten, unklare Aufgabenverteilungen oder Fehlbehandlungen durch Fehlinformationen können fatale Folgen haben. „Die Forderung nach kurzen Liegezeiten hat den Krankenhausalltag in vieler Hinsicht noch hektischer gemacht“, sagt Prof. Heuer. „Umso wichtiger ist es, dass Abläufe genau festgelegt und unter Umständen in Checklisten schematisiert dargestellt werden, damit auch in Stresssituationen unnötige Risiken vermieden werden.“ Checklisten haben den Vorteil, Kein Pilot startet seine Maschine, dass Fehler systematisch und nach stanohne vorher einen gründlichen Sicher- dardisierten Vorgaben ausgeschlossen heitscheck durchzuführen. Weiß ich, werden können. was ich tue? Habe ich alles, was ich benötige? Sind alle Systeme betriebs- Checkliste im bereit? Mit seinem Co-Piloten arbeitet klinischen Alltag er eine Liste standardisierter Kontrollen ab, die keine relevante Frage aus- „Die Einführung von Kommunikationslassen. Die Konsequenz dieser bereits protokollen, die in allen Abteilungen vor Jahren allgemein eingeführten möglichst gleich gehandhabt werden, ist und heute gar nicht mehr wegzuden- für die Mitarbeiter aller Berufsgruppen kenden Vorgehensweise ist, dass der sehr gewöhnungsbedürftig“; weiß QualiLuftverkehr um ein Vielfaches sicherer tätsmanagerin Dr. Michaela Gross. „Dabei werden unter Umständen hierarchische ist als der Autoverkehr. Strukturen durchbrochen und das be„Wie im Flugverkehr müssen auch im rufsständige Selbstverständnis muss neu Umgang mit Patienten die Anforde- überdacht werden.“ Geschäftsführer rungen an die Sicherheit stets präsent Nierhoff lässt keinen Zweifel daran aufund unumstößlich sein“, erklärt Prof. kommen, dass solche Befindlichkeiten Dr. Hubertus Heuer, Ärztlicher Direktor einer Erhöhung der Patientensicherheit des St.-Johannes-Hospitals. „Der Pati- nicht im Wege stehen können. ent wendet sich vertrauensvoll an uns und erwartet zu Recht, dass alles ge- Armband klärt Identität schieht, was zu seinem Besten ist, genau wie der Flugreisende eine sichere Auch für die Patienten werden die steigenden Sicherheitsanforderungen Landung voraussetzt.“

Unser Krankenhaus soll so sicher sein wie ein Transatlantikflug, sagt Krankenhauschef Günther Nierhoff.

sichtbar. Sie müssen künftig Armbänder tragen, mit denen sie jederzeit eindeutig identifiziert werden. „Der Kontakt mit den Patienten ist heute oft so kurz, dass kaum ein Arzt aus persönlicher Kenntnis sagen kann, wen er vor sich hat“, erklärt Prof. Heuer. Eingeschliffene Kommunikationsroutinen und Identifikationsverfahren sichern einen reibungslosen Umgang, bei dem Verwechslungen ausgeschlossen sind. „In den kommenden anderthalb Jahren werden wir alle Abläufe, die Patienten betreffen, systematisch auf den Prüfstand stellen und alle Mitarbeiter mit professioneller Hilfe, die sich an den Empfehlungen des Aktionsbündnis Patientensicherheit orientiert, in Hinblick auf geeignete Verfahren zur Minimierung aller denkbaren Risiken schulen“, kündigt Nierhoff an. „Dabei wird insbesondere der Teamgedanke in den Vordergrund gerückt. Es soll eine Sensibilität für eingeübte Routinen entstehen, damit bewusst gehandelt wird und sich keine Fehlerpotentiale durch Automatismen einschleichen“, betont Kliniksprecherin Gudula Stroetzel.

St.-Johannes-Hospital

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Beratungs- und Schulungsangebote

Auf einen Blick

Infos

Patienten und Angehörige für

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Selbsthilfegruppen Frauenselbsthilfe nach Krebs Wir bieten Gruppen- und Einzelgespräche sowie Telefonberatung unter äußerster Diskretion an. Als Krebskranke helfen wir Krebskranken ehren­amtlich, freiwillig, unbezahlt, ohne Mitgliedsbeiträge zu erheben, als Partner von professionellen Helfern in der Krebstherapie und -nachsorge,­ nicht als Kon­kurrenz, mit unseren Erfahrungen und Kenntnissen, in einem regen, vielfältigen Gruppen­leben und zahlreichen ge-

Ernährungsberatung Einzel- und Gruppenschulungen von Patienten und deren Angehörige, die aus gesundheitlichen Gründen eine bestimmte Diät einhalten oder Fragen zum Essen und Trinken haben. Unsere Diätassistentinnen beraten Sie gerne. Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch: St.-Johannes-Hospital: Tel. (0231) 1843-21 51 Marien Hospital: Tel. (0231) 7750-83 28 St.-Elisabeth-Krankenhaus: Tel. (0231) 28920

nach dem stationären Aufenthalt eine qualifizierte Stomaberatung und Betreuung durch eine ausgebildete Enterostomatherapeutin an. Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter Tel. (0231) 1843-23 25

meinsamen Aktivitäten. Betroffene und Angehörige sind jederzeit

Geburtshilfe Informationsveranstaltung: „Alles rund um die Geburt“ incl. Kreißsaalführung jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr. Treffpunkt: Panorama Café, 4. Etage Hauptgebäude.

Mamazone

Keine Voran­meldung erforderlich. Infos zu Kursen vor und nach der Geburt erhalten Sie in unserem Elterntreff, Tel. (0231) 1843-29 74

Bezirksverein der Kehlkopfoperierten Dortmund e.V.

bei uns willkommen. Wir treffen uns jeden 2. Dienstag im Monat von 15.00–17.00 Uhr im Propsteihof 10, Nebensaal 2. Unser im Mai 2008 ins Leben gerufene Gesprächskreis U40 für junge Betroffene, allein­erziehende Mütter und Berufstätige trifft sich am gleichen Ort von 17.00-18.00 Uhr. Weitere Infos bei Sigrid Platte, Tel. (0231) 45 66 81

„mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.“ bündelt die Power der Betroffenheit und der wissenschaftlichen Kompetenz zu einer Kraft. mamazone-Dortmund bietet betroffenen Frauen Beratung und Begleitung an. Es finden regelmäßig Gruppentreffen statt. Infos: Heide Preuß, Tel. (02306) 53708

Präoperative Gespräche zum „Was kommt danach?“. Antragstellung auf Schwerbehinderung bei allen Versorgungsämtern. Monatliche Mitgliederversammlung mit Betreuung von Betroffenen und Angehörigen. Kontakt: Dagmar Schmidt, Tel./Fax (02303) 13 873

Diabetesberatung Für Fragen steht Ihnen im St.-Johannes-Hospital unsere Diabetesfachschwester zur Verfügung: Anja Leichtfuß, Tel. (0231) 1843-23 02

Stillberatung Montags bis freitags von 11.30–13.00 Uhr und nach Vereinbarung. Sie er­reichen die Beratung über das Still-Telefon im Säuglingszimmer (0231) 1843-23 33

im Marien Hospital unsere Diabetes­ beraterinnen DDG: Annika Stahlschmidt oder Hilde Liskus, Tel. (0231) 7750-83 62

Stillcafé Dienstags von 14.00–16.00 Uhr in den Räumen des Elterntreffs, St.-JohannesHospital, Hoher Wall 14-18

Deutsche ILCO e.V.

Tracheostomaversorgung Beratung und Schulung, Hilfsmittelversorgung und Tracheostomapflege für Halsatmer. Wenden Sie sich an die Station G5, Tel. (0231) 1843-23 71

Lupus erythematodes Selbsthilfegemeinschaft e. V. Unsere Treffen finden am 1. Samstag im Monat um 14.00 Uhr im St.-Johannes-Hospital, Johannesstr. 9–13 statt.

Informationen bei Frau Kipp, Tel.: (0231) 97 10 00 34 oder

Stomasprechstunde Für alle stationären Patienten, denen vorübergehend oder dauerhaft ein künstlicher Darmausgang angelegt wurde, bietet das St.-Johannes-Hospital

Selbsthilfegruppe Herzklappen Diese Patienten-Selbsthilfegruppe mit fachlicher Unterstützung der Herzchirurgie und Kardiologie trifft sich jeden Monat im St.-Johannes-Hospital. Infos: Barbara Streich, Tel. (0231) 48 61 30

Infos: Dortmunder Selbsthilfegruppe, der Deutschen ILCO e.V. Selbsthilfe-Kontaktstelle, Anne Reineke-Schrieber, Tel.: (0231) 445 193

Bundesverband Glaukom – Selbsthilfe e.V. www.bundesverband-glaukom.de


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Aus den Einrichtungen

Minderjährige Flüchtlinge ohne Begleitung

Hoffnung auf

Zukunft

Vor einem Jahr hat „Johannes im Dialog“ über Walid berichtet, der als 16-Jähriger aus den Kriegs­ wirren des Irak seinen Weg nach Deutschland gefunden hatte, sowie über Kledjan, der ebenfalls mit 16 Jahren aus zusammengebrochenen Familienverhältnissen aus Albanien gekommen war. Während Walid als Angehöriger einer verfolgten Minderheit problemlos Asyl erhielt, war Kledjans künftiges Bleibe­recht auch nach zwei Jahren Aufenthalt ungeklärt.

können. Doch ob sie dauerhaft bleiben können, wird in vielen Fällen erst danach geklärt. In dieser Situation der fortwährenden Ungewissheit, hat die Jugendhilfe die Aufgabe, die jungen Menschen auf ein selbstständiges Leben in einer für sie oft völlig fremden Welt vorzubereiten. Die Erzieher begleiten im Asyl-Anerkennungsverfahren, kümmern sich um die Einhaltung formaler Abläufe und sorgen für Beratung und rechtliche Unterstützung. Sie suchen einen Zugang zu den Jugendlichen, die schwer belastende Erfahrungen hinter sich haben, und Wie alle Jugendlichen, die aus Krisen- vermitteln therapeutische Hilfen. und Armutsregionen der Welt ohne Erziehungsberechtigte illegal nach Der Auftrag der Erzieher ist vorrangig Deutschland kommen, waren die bei- eine pädagogische. Sie bieten so etwas den zunächst in der zentralen Aufnah- wie einen Familienersatz für Heranmestelle für Flüchtlinge in NRW am wachsende, die ihr Elternhaus aus den Westfalendamm aufgenommen wor- unterschiedlichsten Gründen verloren den. „Inzwischen hat sich die Durch- oder aufgegeben haben und auf sich gangssituation für die nicht begleiteten allein gestellt in der Fremde gestrandet Jugendlichen verbessert“, sagt die Erzie- sind. Hilfe bei der Bewältigung der eiherin Sabine Ostfeld von der Jugendhil- genen Biografie und die Unterstützung fe St. Elisabeth in Niederhofen. Sie bei der Integration in die Gesellschaft kommen recht schnell in eine Clearing- sowie die Vermittlung von BildungsanEinrichtung, in der ihr Betreuungsbe- geboten und die Entwicklung von bedarf geklärt und ein Vormund bestellt ruflichen Perspektiven bilden den Kern wird. „Die Zusammenarbeit mit den des Angebotes an die Jugendlichen. Vormündern hat sich gut entwickelt“, so Ostfeld, „die Jugendlichen stellen sich „An erster Stelle steht das Erlernen der heute in der Regel bereits in ihrer Be- deutschen Sprache“, betont Erzieher Dagleitung in unserer Einrichtung vor.“ niel Eull. Die Möglichkeit, sich verständigen zu können, ist die Grundlage für Bis zur Volljährigkeit ist der Aufenthalt alles andere. Das wissen die Betroffen für die minderjährigen Flüchtlinge in sehr gut „Der Ehrgeiz, deutsch zu lernen, der Regel gesichert, auch wenn sie im ist groß“, sagt Ostfeld. Die meisten sind Prinzip aus schwerwiegenden Gründen schon nach kurzer Zeit in der Lage, sich ab 16 Jahren abgeschoben werden ohne Dolmetscher zu verständigen.

Bunt und vielfältig sind die Probleme und Perspektiven der Jugendlichen aus aller Welt – Daniel Eull und Sabine Ostfeld

Nach durchlebtem Stress und schweren Krisensituationen wollen die jungen Flüchtlinge vor allem Ruhe finden und ihre seelischen Wunden verarbeiten. Erzieher Eull bescheinigt ihnen eine hohe Sozialkompetenz, die sich auch im täglichen Leben in der Einrichtung zeigt. „Es herrscht eine gute Gruppenatmosphäre. Meinungsverschiedenheiten sind normal, aber sie lassen sich lösen“, so Eull. Ihre Vergangenheit hat aus den Heranwachsenden gereifte Persönlichkeiten geformt, die stabilisiert werden müssen, erklärt Sabine Ostfeld. „Die Jugendlichen müssen eine Balance auf emotionaler Ebene gewinnen, es lernen, über ihre Gefühle zu sprechen und Vertrauen in Bindungen zu setzen.“ Dass dies gelingt, ist die Herausforderung für die Erzieher. Bei Kledjan scheint dies gelungen. Er hat inzwischen ein vorläufiges Bleiberecht und darf in Deutschland leben und arbeiten.

Jugendhilfe St. Elisabeth


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Spaß und Rätsel

Die

Für Zwischendurch ...

bunte Seite

Lachhaft! Zerstreut Der zerstreute Zoologieprofessor kommt gebeugten Ganges nach Hause. „Schatz, hol' mir bitte sofort einen Arzt! Ich kann nicht mehr aufrecht gehen.“ Der Arzt nach der Untersuchung: „In erster Linie möchte ich Ihnen raten, den obersten Hosenknopf aus dem dritten Knopfloch Ihrer Weste zu lösen.“ An Bord Im Flugzeug sagt der Pilot durch: „Wenn sich ein Arzt an Bord befindet, soll er ins Cockpit kommen!" Ein Mann steht auf und geht nach vorne. Nach wenigen Minuten ertönt die Stimme des Arztes aus den Lautsprechern: „Wenn sich ein Pilot an Bord befindet, soll er nach vorne kommen!" Gute Nacht „Was Ihr Mann jetzt braucht, ist absolute Ruhe“, erklärt der Arzt der Ehefrau. „Ich verschreibe Ihnen eine Packung sehr starker Schlaftabletten, davon nehmen Sie bitte jeden Abend eine!“

Unfall Müller geht an Krücken. „Was ist dir denn passiert?“ „Autounfall.“ „Schrecklich. Kannst du nicht mehr ohne Krücken gehen?“ „Weiß nicht. Mein Arzt sagt ja, mein Anwalt nein ...“

Neulich

Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Heilungschanchen Mitten in der Nacht läutet beim Arzt das Telefon. „Herr Doktor, mein Mann hat sich in den Finger gestochen und blutet! Was soll ich machen?“ „Waschen sie die Wunde augenblicklich mit Alkohol aus, bestreichen sie sie mit einem Desinfektionsmittel und verschließen sie sie mir Heftpflaster, aber schnell!“ „Um Himmels willen, droht denn Gefahr?" – „Aber natürlich, wenn sie sich nicht beeilen, verheilt die Wunde ohne ihre Hilfe.“

Für Profis Eine bescheidene Frage An wen kann sich der Patient immer mit seinen Anliegen wenden?

An den patientenfürsprecher: Herrn Arndt

Puls „Ihr Puls geht sehr langsam, Herr Meyer.“ „Macht nichts. Ich habe Zeit.“

in der

Diesmal zum Thema „Ernährung“


Geschäftsführer Dipl. Betriebswirt Günther Nierhoff Tel. (0231) 1843-2256 www.st-johannes.de

St.-Johannes-Hospital Johannesstraße 9-17 44137 Dortmund Tel. (0231) 1843-0 Fax (0231) 1843-2207 www.joho-dortmund.de

Ambulantes OP-Zentrum Johannesstr. 9-17 44137 Dortmund Tel. (0231) 1843-2130 Fax (0231) 1843-2131 www.ambulanzzentrum-dortmund.de

Klinik für Augenheilkunde Prof. Dr. Markus Kohlhaas Sekretariat Antje Blumenthal, - 2241 Hildegard Lonsdorfer - 2524 Sekretariat Fax - 2508 LASIK Hotline 0800-5273767 Ambulanz - 2292 Ambulanz Fax - 2293 augenklinik@joho-dortmund.de

Katholische Seelsorge St.-Johannes-Hospital Pfarrer Thomas Müller, Tel. (0231) 1843-2388 Dipl. Theologe Ludwig Hoffknecht

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Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin Prof. Dr. Michael Sydow Sekretariat Hildegard Aldenhövel Sekretariat Fax Prämedikation Schmerzambulanz Operative Intensivstation aldenhoevel@joho-dortmund.de Klinik für Chirurgie Prof. Dr. med Ulrich Bolder Sekretariat Annette Mücke Sekretariat Fax Zentrale Notaufnahme ulrich.bolder@joho-dortmund.de muecke@joho-dortmund.de

- 2247 - 2509 - 2652 - 2053 - 2409

- 2272 - 2622 - 2277

Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe PD Dr. Georg Kunz Vorzimmer Amela Dulovic - 2279 Vorzimmer Fax - 14 58 84 Gynäkologie Ambulanz - 2280 Kreißsaal - 2282 Elterntreff - 2974 Brustsprechstunde - 2279 Risikoschwangerschaftssprechstunde - 2282 georg.kunz@joho-dortmund.de Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Dr. Horst Luckhaupt Sekretariat Christel Hayn - 2242 Sekretariat Fax - 2510 hayn@joho-dortmund.de Ambulanz: Mo–Fr nach Voranmeldung - 2361 Klinik für Herz-, Thorax-, Gefäßchirurgie Prof. Dr. Gerhard Walterbusch Sekretariat Petra Kernchen & Torsten Kroll - 2299 Sekretariat Fax - 2445 Intensivpflegeeinheit - 2757 walterbusch@joho-dortmund.de petra.kernchen@joho-dortmund.de Ambulanz: Sekretariat - 2560 Fax - 2490

Evangelische Seelsorge St.-Elisabeth Krankenhaus Pastor Rainer Richter, Tel. (0231) 2892-221 St.-Johannes-Hospital Pfarrer Ralf Wieschhoff, Tel. (0231) 1843-2496

Vorstationäre Diagnostik Josefhaus Anmeldung - 2873/2874 Fax - 2894/2895 maatz@joho-dortmund.de Klinik für Innere Medizin I Prof. Dr. Hubertus Heuer (Kardiologie, Nephrologie, Intensivmedizin) Sekretariat Heike Reinhardt - 2210 Fax - 2435 Dialyse - 2266 heuer@joho-dortmund.de Medizinische Intensivstation - 2229 Klinik für Innere Medizin II Dr. Hermann-Josef Pielken (Allgemein Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämatologie/ ­Onkologie, Palliativmedizin) Vorzimmer Martina Schlieck - 2438 Geschäftszimmer (Anmeldung stationäre Aufnahme) - 2413 Fax - 2451 Gastroenterologie - 2202 Labor (Sekretariat) - 2304 Onkologische Ambulanz - 2464 Palliativstation (Station V4) - 2734 pielken@joho-dortmund.de schlieck@joho-dortmund.de Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Professor Dr. Karl Schürmann Sekretariat Petra Tiemann - 2285 Sekretariat Fax - 2853 karl.schuermann@joho-dortmund.de tiemann@joho-dortmund.de Chest Pain Unit Info Hotline Zentrale Notaufnahme

- 1111 - 2277

St.-Johannes-Hospital Pfarrerin Diana Klöpper, Tel. (0231) 1843-2496 Pfarrer Olaf Kaiser, Tel. (0231) 1843-2096 Marien Hospital Pfarrer Raimund Dreger, Tel. (0231) 7750-8871


Kontakte der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

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Marien Hospital Gablonzstr. 9 44225 Dortmund www.marien-hospital-dortmund.de Tel. (0231) 7750-0 Fax (0231) 7750-8300 Verwaltungsleitung: Hans-Werner Gräber -8281 Klinik für Innere Medizin/Diabetologie Chefarzt Dr. Klemens M. Sondern Sekretariat: Jutta Weckermann - 8120 Sekretariat Fax - 8140 jutta.weckermann@marien-hospital-dortmund.de Diabetische Fußambulanz - 8141 Anmeldung zur Aufnahme, Ambulanz -8124

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Chefarzt Dr. Harald Krauß Sekretariat Petra Müller - 8400 Sekretariat Fax - 8402 mueller@marien-hospital-dortmund.de Anmeldung zur Aufnahme Sekretariat Christa Ebert - 8383 Psych. Institutsambulanz Dr. Peter Wallenfels, Dr. Gerda Schindler, Eva-Maria Hentschel, Dr. med. Margarethe Tophof Sekretariat: Karin Neumärker - 8393 Sekretariat Fax - 8371

St.-Elisabeth-Krankenhaus Kurler Str. 130, 44319 Dortmund Tel. (0231) 2892-0 Fax (0231) 2892-148 www.elisabeth-dortmund.de Verwaltungsleitung: Wilhelm Eull eull@elisabeth-dortmund.de

-200

St.-Elisabeth-Altenpflege Kurler Str. 130, 44319 Dortmund Tel. (0231) 2892-0 Fax (0231) 2892-147

Klinik für Innere Medizin/Geriatrie Chefarzt Dr. Johannes Wunderlich johannes.wunderlich@elisabeth-dortmund.de Sekretariat Doris Kötter - 240 Sekretariat Fax - 245 Hotline Geriatrie, Mo-Fr 9-11 h (0231) 2892345

Heimleitung Wilhelm Eull eull@elisabeth-dortmund.de Heimverwaltung: Christiane Rüping www.elisabeth-dortmund.de

-200 - 208

Christinenstift Eisenmarkt 2–6, 44137 Dortmund Tel. (0231) 18201-0 Fax (0231) 18201-1111

Heim-/Pflegeleitung Regina Misiok-Fisch info@christinenstift.de www.christinenstift.de

St. Josefinenstift Ostwall 8-10, 44135 Dortmund Tel. (0231) 55 69 05-0 Fax (0231) 55 69 05-155

Heim-/Pflegeleitung Heike Weffer Tel. (0231) 55 69 05-110 www.josefinenstift-dortmund.de

Jugendhilfe St. Elisabeth Brücherhofstr. 200, 44265 Dortmund Tel. (0231) 9460600 Fax (0231) 946060260

Leitung Friedhelm Evermann information@jugendhilfe-elisabeth.de www.jugendhilfe-elisabeth.de

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Caritas Dortmund: Im Alter leben und wohnen Mit unseren Leistungen unterstützen, beraten, pflegen und fördern wir Sie, für ein selbstbestimmtes Leben im Alter. Wir sind für Sie da.

wohltuend. menschlich.

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Caritas Service Center Wißstraße 32 44137 Dortmund Information, Beratung, Dienstleistung rund um unser Angebot

Wäschedienst von Haus zu Haus Wir holen und bringen Ihre Wäsche – fix und fertig

Mo – Do: 9 – 17 Uhr F r : 9 – 14 Uhr Tel.: 18 71 51-21

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Menüdienst Gesundes genießen – wir bringen täglich Frisches auf Ihren Tisch Hausnotruf Nie allein durch Gespräche, Hilfe, Sicherheit Team für alle Fälle Dienstleistungen rund um Haus und Garten Seniorenreisen Gemeinsam reisen im besten Alter pflegen

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Pflegeberatung zu allen Diensten und Einrichtungen für Senioren unterstützen

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Caritas-Sozialstationen Häusliche Kranken- und Altenpflege, ambulante Palliativpflege, Demenz-Wohngruppen Tagespflege Gemeinsam und aktiv den Tag gestalten Alten-, Wohn- und Pflegezentren Bei uns in guten Händen: Kurzzeitpflege, Pflege, Heimverbundene Wohnungen, Demenz-Wohngruppen u.v.m. • Bruder-Jordan-Haus (I.-Ost) • St. Antonius (Huckarde) • St. Barbara (Lütgendtmd.) • St. Hildegard (Berghofen) • St. Ewaldi (Aplerbeck) • St. Josef (Derne)


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