Johannes im DIALOG - Ausgabe 26

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Nr. 26 | Sommer 2012 www.facebook.com/johannesimdialog

Zeitschrift für Patienten und Freunde der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH

Johannes im

DIALOG Kunst im Krankenhaus Weitere Themen: Age Explorer | Stoßwellentherapie

Unsere Einrichtungen: St.-Johannes-Hospital · Ambulantes OP-Zentrum am St.-Johannes-Hospital · Marien Hospital · St.-Elisabeth-­ Krankenhaus · St.-Elisabeth-Altenpflege · Christinenstift · St. Josefinenstift · Jugendhilfe St. Elisabeth

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St.-Johannes-Hospital Schwerpunktkrankenhaus Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH

Wonneproppen im JoHo über facebook eine Grußkarte und ein­malig ein kuscheliges Badetuch an die Babys und die Eltern versenden. Vielen Fans hat diese Aktion gefallen. Erreicht haben wir über 2.500 Personen.

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Im Wonnemonat Mai wurden die neugeborenen Wonneproppen im JoHo besonders begrüßt. Unter www.joho-wonneproppen.de konnten Freunde und Angehörige kostenfrei

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KATH. ST.-JOHANNES-GESELLSCHAFT DORTMUND gGmbH

www.joho-wonneproppen.de

Kranken- und Pflegeeinrichtungen


Editorial und Inhalt

Herzlich

Willkommen liebe Leser

Liebe Leserinnen und Leser,

Inhalt

in dieser Ausgabe stellen wir ein Thema vor, dass in vielen Krankenhäusern gelebt wird, worüber jedoch nicht viel gesprochen wird: die Kunst. Über Geschmack lässt sich nicht streiten, sagt der Volksmund und dies trifft sicher besonders auf die Kunst zu. Diesem gefällt die naive Malerei, jenem eher die abstrakte Kunst. In allen unseren Einrichtungen hängen Kunstwerke, die entweder Künstler aus der Region oder auch Patienten, Besucher, Angehörige oder Bewohner gefertigt haben. Manchmal sind sie aus therapeutischen Gründen entstanden, manchmal aus Lust am Kreativem, manchmal aus beiden Motiven. Unsere Mitarbeiter und Besucher erfreuen sich an den unterschiedlichen Impressionen und verschiedenen Stilen, die sonst in diesem Wechsel in öffent­ lichen Galerien schwer zu finden sind. Wir bieten den Künstlern jeden Support, den sie brauchen und freuen uns über diese Plattform.

Age Explorer Zeitreise in eine Welt ohne Konturen

Stoßwellentherapie Löst Kalk und lockert Muskeln

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Eine interessante und Gewinn bringende Erfahrung haben vor einigen Wochen unsere Mitarbeiter in den Altenheimen gemacht: der Age-Explorer hielt Einzug und versetzte den einen oder anderen in Staunen, wie anders doch das alltäg­liche Leben in höherem Alter ist. Begleitet wurde die Aktion von der Ruhr Nachrichten Redakteurin Ulrike Böhm-Heffels, die Sie auf den Bildern in Aktion sehen. Tatsache ist, dass wir uns mehr mit den Bedürfnissen und Fähigkeiten unserer Bewohner in den Altenheimen, aber ebenso mit unseren immer älter werden Patienten auseinander setzen müssen und Verständnis zeigen, dass manchmal die Dinge nicht mehr so schnell oder vielleicht gar nicht mehr selbstständig funktionieren.

Licht ist überall “Somewhere over the Rainbow”

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Betten-Prüfung Siegel für Sicherheit

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Neues aus der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

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Jugendhilfe Jugendhilfe

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Kunst in der Klinik Vielfalt verbindet

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Termine

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Ein erfreuliches Ereignis hatte unsere Palliativstation im St.-Johannes-Hospital. Sie ist Teil der Gemeinschaft Hospiz Dortmund, die am 2.Mai 2012 den FritzHenßler-Preis 2012 der SPD-Fraktion der Stadt Dortmund verliehen bekam. Das Leitwort des Netzwerkes lautet „Sterben heißt Leben bis zuletzt“, ein positiver Gedanke, der zeigt, dass der Tod wie die Geburt zum Lebenszyklus dazu gehört. Die Arbeit aller Mitarbeitenden in den entsprechenden Einrichtungen fand mit diesem Preis eine Würdigung.

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Behandelbare Frauenleiden 6 Wenn der Beckenboden schlapp macht Aktuelles aus der Medizin

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Hurra, der Sommer kommt? 8 Egal was du trinkst, Hauptsache du trinkst!

Wasser bedeutet Leben, in diesem Sinne noch ein Artikel zum Umgang mit den richtigen Getränken auch für den bevorstehenden, hoffentlich angenehmen, Sommer. Ihr Günther Nierhoff (Geschäftsführer)

Impressum: Johannes im DIALOG Nr. 26 / Sommer 2012, 7. Jahrgang, Nachdruck und Vervielfältigung von Artikeln (auch auszugsweise) ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Herausgeber gestattet. Herausgeber: Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund gGmbH, Johannesstraße 9–17, 44137 Dortmund, www.st-johannes.de Redaktionsrat: Dr. Holger Böhm, Kevin Beyer, Ulrike Bracklow, Katrin Breidenbach, Friedhelm Evermann, Annemarie Fajardo, Hans-Werner Gräber, Lena Kalthoff, Stefan Redenz, Rainer Richter, Christian Straub, Gudula Stroetzel, Thomas Wirriger; v.i.S.d.P.: Gudula Stroetzel, Redaktion und Text: Dr. Holger Böhm – www.skriptstudio.de; Design: gestaltend Kommunikationsdesign – www.gestaltend.de; Fotografie: Gerhard P. Müller (GPM) – www.dortmund-bild.de, www.istockphoto.de; Illustration: Ari Plikat – www.ariplikat.de; Druck: Koffler Druck­ Management GmbH, Dortmund, www.kkmedien.de; Johannes im Dialog erscheint viermal im Jahr, nächste Ausgabe: Herbst 2012; Auflage: 8.000 Exemplare

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Age-Explorer

Zeitreise

Welt ohne Konturen in eine

Wenn die Leute vom Saarbrücker Meyer-Hentschel Institut ins Altenheim kommen, steht den Mitarbeitern ein außergewöhnliches Erlebnis bevor. Sie werden in die Zukunft versetzt. Doch sie reisen nicht jung und dynamisch in eine phantastische Science-Fiction-Welt. Stattdessen finden sie sich plötzlich um Jahre gealtert in der Gegenwart der Menschen wieder, die sie tagtäglich betreuen: in der Welt des Alters, in der alle Farben grau und alle Töne dumpf geworden sind. was es bedeutet, wenn die Muskelkraft nachlässt. Dazu erhält sie wollene Fäustlinge. Während sie sich mit den ersten Schweißtropfen auf der Stirn bereits etwas unbeholfen den Knöpfen zuwendet, stülpt ihr der SeWer kennt das nicht? Den schwierigen minarleiter Kopfhörer über die Ohren. Umgang mit älteren Menschen, der Seine Aufforderung, jetzt in die Panuns Jüngeren oft so viel Geduld abver- toffeln zu steigen, ist nur noch schwer langt. Warum dauert das so lange? zu verstehen. Ein Helm komplettiert Den Knopf zu schließen, kann doch gar die Montur. Wenn das Visier herunternicht so schwierig sein. Da redet man klappt und mit gelber Tönung die extra laut und sie bekommen trotzdem Sicht verdunkelt, umgibt den Age-Exdie Hälfte nicht mit. Manche ändern ihr plorer endgültig das Gefühl, in eine Verhalten, werden auf einmal schnell Tauchglocke eingezwängt zu sein. grantig, obwohl sie ihr Leben lang ganz Eine unsichtbare Barriere hat sich vor liebenswerte Personen waren. die Welt geschoben, lässt wie von Ferne erscheinen, was man sonst so klar Der Verhaltenswandel, der Jüngeren vor Augen hat. meist unverständlich bleibt, kann seine Ursache darin haben, dass die Welt im Erleben wie das Alter Alter ihre Konturen und Kontraste ver- die Welt verändert liert. Die Sinne lassen nach und garantieren keine zuverlässige Orientierung „Wir wollen unsere Mitarbeiter einmehr. Das verunsichert. Wer sich auf dringlich für die Befindlichkeiten unden Age-Explorer – eine Art Alters-­ serer Bewohner sensibilisieren“, sagt Simulator - einlässt, der bekommt dies Regina Misiok-Fisch, die Leiterin des sehr schnell am eigenen Leib zu spüren. Christinenstifts in der Dortmunder Innenstadt. „Es ist eben ein Unterschied, Am Beginn der Reise steht ein roter ob man theoretisch lernt, wie sich die Overall. Kaum ist eine Mitarbeiterin Sinne im Alter verändern, oder ob man hineingeschlüpft, ahnt sie, was auf sie praktisch erfährt, wie sich das anfühlt. zukommt. Bleischwer legt sich der An- Selbst wenn Senioren noch sehr flott zug auf die Schultern. Die eingenäh- daher kommen – Einschränkungen ten Gewichte vermitteln unverzüglich, bleiben im Alter nicht aus.“

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Was dies bedeutet, erlebt Angelika Ringel, als sie sich in der vollen Montur des Age-Explorers mühselig von einem Bett erhebt und mit unsicherem Schritt auf einen Tisch zugeht. Dort erwartet sie ein Sehtest. Sie soll die Farbe von Kreisen auf weißem Hintergrund angeben. Es gelingt ihr kaum ein Treffer. Das Visier vor ihren Augen verfremdet die Wahrnehmung in ähnlicher Weise wie die Beeinträchtigungen der Sicht im Alter. Das Farbspektrum ist in den Gelbbereich verschoben, so dass eine richtige Zuordnung fast unmöglich wird. Als nächstes soll sie testen, ob es mit dem Zeitunglesen besser geht. Nicht nur, dass die Texte zu klein und verschwommen sind, sie hat auch erhebliche Schwierigkeiten, weil die Handschuhe ihr das Fingerspitzengefühl nehmen und sie nur ganz schlecht bis zu den Seiten vorblättern kann, die Senioren interessieren. Die Zeitung hinterher wieder ordentlich zusammenzulegen, erweist sich als unmöglich. „Ich habe im Vorfeld erwartet, dass ich erfahre, wie es sich anfühlt, mit Einschränkungen zurecht zu kommen“, sagt die Mitarbeiterin des Sozialtherapeutischen Dienstes. „Vieles kennt man natürlich aus dem täglichen Um-

Christinenstift


Reportage

gang mit den Heimbewohnern. Aber so eine genaue Vorstellung hat man dann doch nicht. Allein mit den Handschuhen kann man vieles besser nachempfinden. Anderes, wie zum Beispiel das Problem beim Farbsehen, war mir so gar nicht bewusst.“ Doch die Reise von Angelika Ringel hat erst begonnen. Der Veranstalter nimmt sie mit auf einen Gang durch das Haus. Bis zur Tür geht es noch recht flott. Das Öffnen wird mit Gewichten am Arm schon beschwerlich. Als sie sich der Treppe zuwendet, strebt sie zielDer Age-Explorer schlüpft in eine Montur, strebig auf die Seite mit dem Handlauf die die Beschwerlichkeiten des Alters erlebbar macht zu: sicher ist sicher. Am Ende des Weges ein Hinweis an einer Glasscheibe, von einer Kollegin schwarz auf rot gedruckt, damit es niemand übersieht. dass sie etwas verstehen. Über wen Die Sozialtherapeutin bleibt ratlos da- wird da gesprochen und warum? vor stehen. Obwohl die Schrift groß ist, hat sie keine Chance. Die Farben sieht Beschränkte Sicht sie sowieso nicht richtig und einen macht unsicher Kontrast zwischen Schrift und HinterAm unteren Treppenabsatz lässt der grund, den gibt es nicht. Seminarleiter Angelika Ringel pausieAuf dem Rückweg wird die junge Frau ren. Er weist darauf hin, dass die Situvorsichtig. Jetzt geht es treppab. „Ich ation jetzt ganz ähnlich ist, wie beim muss mich unheimlich konzentrieren“, Aussteigen aus dem Bus. „Ältere Leute erklärt sie. „Die Sicht ist eingeschränkt, nehmen das Umfeld nur eingeGott sei Dank sind die Kanten der Stu- schränkt wahr“, erklärt er. „Sie sind fen gut mit weißen Streifen markiert ganz auf die Stufe fokussiert und verund es ist hier ziemlich hell.“ Sie kann suchen das Gleichgewicht zu halten. auch nicht richtig hören. Das Problem Wenn jetzt von rechts ein Fahrrad ist gar nicht mal die Lautstärke, son- oder sonst eine Gefahr kommt, dann dern dass der Kopfhörer die hohen bekommen sie davon gar nichts mit.“ Töne verschluckt und alles dumpf Und dann beeindruckt er seine klingt. Jetzt kann sie nachvollziehen, Probandin, indem er sich schräg hinter warum ältere Menschen schnell ge- sie stellt, sie sogar leise anspricht. reizt reagieren, wenn um sie herum „Können sie mich sehen?“ Doch der durcheinander geredet wird, ohne Helm nimmt Angelika Ringel die Sicht und sie kann nicht orten, woher da

St. Josefinenstift

jemand spricht. „Stellen Sie sich vor, Sie stehen am Bankautomat und wollen Geld abnehmen. Da kann jeder über die Schulter schauen und die Senioren bemerken nichts davon.“ Sichtlich entspannter erklärt Angelika Ringel, nachdem sie den Anzug wieder abgelegt und noch kurz im Kreis ihrer Kolleginnen Platz genommen hat: „Das war eine Erfahrung, die den Blick erweitert und auf Probleme lenkt, die man vorher so gar nicht wahrgenommen hat.“ Das Erlebnis mit dem Age-Explorer ist sicher ein Härtetest besonderer Art. Niemand kann tatsächlich die Stelle eines anderen Menschen einnehmen. Aber die Mitarbeiterinnen in den Alteneinrichtungen der St.-Johannes-Gesellschaft werden künftig sicher nicht nur viel Verständnis für die von ihnen betreuten Menschen haben, sondern darüber hinaus ein echtes Mitempfinden erleben können.

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Gesundheit

Behandelbare Frauenleiden

Wenn

Beckenboden

macht

schlapp

der

Angeborene Bindegewebsschwächen und Kindergeburten führen bei vielen Frauen im Alter zu typischen Beschwerden. Sie sind darauf zurückzuführen, dass der Beckenboden seine Stütz- und Haltefunktion nicht mehr erfüllen kann. Senkungszustände und Kontinenzprobleme sind die oft sehr belastenden Folgen, für die jedoch heute gute therapeutische Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Effekt?“, erklärt Chefarzt Privatdozent Dr. Georg Kunz. „Wenn die Frauen dann heftig nicken, weiß der behandelnde Arzt gleich, wo das Problem liegt.“

Der Schlüsseleffekt an der Haustür

sein. Jedes dieser Probleme kann aber auch in Reinform vorliegen. Kennzeichnend für die Belastungsschwäche ist ein Nachlassen des Verschlussdrucks in der Harnröhre bei anstrengenden Tätigkeiten. Jüngere Frauen merken dies beispielsweise beim Joggen oder bei der Gymnastik. In ausgeprägten Fällen kommt es bereits in Ruhestellung zum Urinverlust. „Nach genauer Diagnose und dem Ausschluss von anderen Ursachen kann die Behandlung durch eine kleine Operation erfolgen, bei der eine Schlinge unter die Harnröhre gelegt wird“, erklärt der Chefarzt. „Das ist ein unkomplizierter Zehn-Minuten-Eingriff mit mehr als 85 Prozent Erfolgsrate.“

Die betroffenen Patientinnen teilen alle die Erfahrung, dass sie oftmals die Haustür kaum schnell genug öffnen können, um die Toilette zu erreichen. „Drangschwäche kann unglaublich quälend sein“, weiß der erfahrene Gynäkologe. Eine operative Behandlung ist in diesen Fällen meistens gar nicht nötig. Medikamente reichen oft, um Muskeln, Sehnen und Bindegewebe des Beckenbodens das unangemessene Dranggefühl in bilden eine diffizile Aufhängung für die Urogenitalden Griff zu bekommen. „In sehr hartorgane. Wenn diese Strukturen nachlassen, hat das näckigen Fällen können wir auch eine Folgen für die Funktion. Botox-Therapie anbieten“, ergänzt Dr. Bändchen und Netze Kunz, „bei der das bekannte Nervengift verschaffen Erleichterung Um diesen sehr verbreiteten Pro­ alle sechs bis neun Monate im Rahmen blemen adäquat begegnen zu können, einer Blasen­s piegelung in die Bei der Therapie von Senkungs­ haben Frauenärzte und Chirurgen am Blasenmuskula­tur gespritzt wird.“ zuständen kommen Netz-basierende St.-Johannes-Hospital ein Becken­ Verfahren ähnlich wie bei der Leistenbodenzentrum eingerichtet. Es gibt Wichtig für eine erfolgreiche Behand- bruchbehandlung zum Einsatz. eine Inkontinenz- und Descensus- lung ist die korrekte Abgrenzung der „Wichtig sind auch hier die DifferenzialSprechstunde, in der die Ursachen in unterschiedlichen Beschwerden und diagnose und die Wahl der passenden jedem Einzelfall genau untersucht ihrer Ursachen. Besondere Sorgfalt Methode“, betont Dr. Kunz. „In der Rewerden. Auf dieser Grundlage kann müssen die behandelnden Ärzte bei gel handelt es sich um Eingriffe von der eine zielgenaue Behandlung angebo- Mischformen walten lassen. Drang- Scheide her, Bauchschnitte werden ten werden, die in den meisten Fällen und Belastungsschwäche können ge- nach Möglichkeit vermieden. Die Funkzur deutlichen Minderung bzw. zum meinsam in unterschiedlichen tionstüchtigkeit der Scheide wird durch Verschwinden der Beschwerden führt. Anteilen auftreten oder auch mit Sen- den Eingriff nicht beeinträchtigt und „Manchmal reicht schon die Frage: kungszuständen wie Gebärmutter- die Heilungsraten sind sehr gut.“ Kennen Sie den Haustürschlüssel-­ oder Scheidenvorfällen kombiniert

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St.-Johannes-Hospital


Fokus Gesundheit

Kurzgefasst

Aktuelles Medizin aus der

Mehr Schilddrüsenerkrankungen zu erwarten Nachdem in den vergangenen Jahren deutliche Fortschritte in der Jodversorgung der Bevölkerung in Deutschland gemacht wurden, zeichnet sich nun eine erneute Verschlechterung der Situation ab. Als Konsequenz ist eine Zunahme von Schilddrüsenerkrankungen zu erwarten, warnen die Nuklearmediziner. Derzeit verwenden 75 bis 80 Prozent der Privathaushalte jodiertes Speisesalz. In der Nahrungsmittel verarbeitenden Industrie nehme die Verwendung dagegen inzwischen kontinuierlich ab, so die Experten. Die Ursache liege u.a. in der zunehmenden Internatio­nali­sierung der Lebensmittelindustrie. Eine Beeinträchtigung der Jodversorgung in Deutschland sei die unmittelbare Folge. Besonders bei jüngeren Frauen sei bereits eine Jodunterversorgung zu erkennen. Als eine Konsequenz wird eine Zunahme von Schilddrüsenvergrößerunge erwartet. Langfristig sei zudem von einer steigenden Zahl der so genannten "heißen Knoten" und einer daraus resultierenden Schilddrüsenüberfunktionen auszugehen.

Weniger starre Regeln für Diabetiker Die neue gemeinsame Leitlinie der Amerikanischen (ADA) und der Europäischen Diabetesgesellschaft (EASD) zur Behandlung des Typ-2-Diabetes mache deutlich weniger genaue Vorschriften und Empfehlungen zu den Therapiezielen und Medikamenten, erklärte der Sprecher der Dt. Ges. f. Endokrinologie (DGE) Prof. Dr. Dr. Helmut Schatz. Vielmehr rücke die neue Leitlinie den individuellen Patienten in den Mittelpunkt. Dies betreffe insbesondere die Festlegung des Zielwerts für den HbA1c. Ein älterer Mensch mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und lange bestehendem Diabetes wird weniger streng einzustellen sein als ein junger Diabetespatient. Als erste Therapiemaßnahme nach der Diagnose empfiehlt die Leitlinie erneut allein Lebensstiländerungen in Bezug auf Ernährung und Bewegung, verbunden mit intensiver Schulung. Eine sofortige Gabe von Tabletten sieht sie dagegen nicht vor. Erst wenn sich die "nicht-pharmakologische" Therapie als unwirksam erweise, seien Tabletten indiziert, so Schatz.

Masern: Impflücken bei Unter-40-Jährigen In der Gruppe der Unter-40-Jährigen gibt es bei der Masernimpfung deutliche Lücken. Im Jahr 2010 hat die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert KochInstituts (RKI) deshalb empfohlen, dass alle nach 1970 geborenen Erwachsenen, die nur einmal oder noch gar nicht gegen diese Infektionskrankheit geimpft sind, gegen Masern geimpft werden. Dennoch sind die Masernzahlen in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Zuletzt hat sich die Zahl der Fälle in Deutschland mehr als verdoppelt, von 780 Fällen im Jahr 2010 auf 1.607 Fälle im Jahr 2011. Das entspricht einem Anstieg von zehn auf 20 Fälle pro eine Million Einwohner. Als Ziel für die angestrebte Ausrottung der Masern hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Auftreten von weniger als ein Fall pro eine Million Einwohner vorgegeben. Mehr als ein Viertel der gemeldeten Masern- Erkrankungen müssen im Krankenhaus behandelt werden, warnt das Robert Koch-Institut (RKI). Immer wieder gebe es auch einzelne Hirnhaut- oder Gehirnentzündungen, die mit bleibenden Behinderungen oder gar dem Tod enden können.

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Hurra, der Sommer kommt?

Egal

was

du trinkst,

Hauptsache dutrinkst!

Obwohl der Wasserhahn in direkter Reichweite ist, erleiden immer wieder Menschen an den heißen Tagen des Jahres schwere gesundheitliche Entgleisungen, weil sie zu wenig Flüssigkeit aufnehmen. „Die einfachen Grundlagen für eine gesunde Lebensweise darf man nie außer Acht lassen“, sagt Chefarzt Dr. Klemens Sondern vom Marien Hospital in Hombruch im Gespräch mit „Johannes im Dialog“-Redakteur Dr. Holger Böhm. „Wenn die Kompetenzen in dieser Hinsicht aufgrund persönlicher Umstände im Alter nachlassen“, so Sondern weiter, „kann die Aufmerksamkeit von anderen Menschen gerade in diesen Dingen viel bewirken.“ „Die Regel ist in diesem Fall ganz einfach“, fügt Ernährungsberater Stefan Redenz hinzu: „Jeder kennt sie: Es ist völlig egal was du trinkst, Hauptsache ist, dass du trinkst“!

Böhm: Wie jeden Sommer werden wir auch in diesem Jahr wieder Schlag­ zeilen lesen, die verkünden, dass ältere Menschen vermehrt von Hitzschlägen getroffen werden. Ist das nur Pressegewitter im Sommerloch oder müssen wir in der heißen Jahreszeit tatsächlich vermehrt mit Schlaganfällen und Herzinfarkten rechnen? Sondern: Nach meiner Erfahrung gibt es im Sommer keine besondere Häufung von Schlaganfällen oder Herzinfarkten. Abgesehen davon beobachten wir allerdings gerade bei älteren Menschen schon eine Zunahme von Dehydrierungszuständen, d.h. von einer problematischen Unterversorgung mit Flüssigkeit. Zu den Folgen gehören natürlich alle Arten von Zuspitzungen bei Erkrankungen, die von den Fließeigenschaften des Blutes beeinflusst werden. Blut wird ja dickflüssiger, wenn der Wasserbestand des Körpers vermindert ist. Böhm: Wie kommt es zum Wassermangel im Körper? Sondern: Die Dehydrierung beruht gerade bei älteren Menschen auf dem Ungleichgewicht zwischen verstärktem Verlust durch Schwitzen und der

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Redenz: Beim Trinken würden dabei durchaus Mineralwässer reichen. Gerade beim älteren Menschen kommt es aber darauf an zu berücksichtigen, was er gerne trinkt: Zum Beispiel lieber kalt oder warm, denn auch ein warmer Tee ist ein sehr guter FlüssigRedenz: Wir sehen das, wenn die Leute keitslieferant. Gerne genommen wermit einfachen Symptomen wie Schwin- den Getränke mit Geschmack. Das del oder Übelkeit ins Krankenhaus kom- müssen nicht unbedingt gezuckerte men. Das können Anzeichen für einen Limonaden sein. Ungesüßte oder mit gestörten Wasserhaushalt sein. Wenn Süßstoff gesüßte Tees, Natursäfte wir die Patienten dann mit Getränken oder Schorlen tun es auch. und Infusionen versorgen, geht es ihnen oftmals gleich schon wieder besser. Sondern: Man darf natürlich nicht vergessen, dass viel trinken für nicht Sondern: Bei den Ursachen spielen wenige Menschen auch ein Problem eine ganze Menge Dinge eine Rolle. sein kann. Wer zum Beispiel unter Der alte Mensch hat oft ohnehin ein chronischer Herzschwäche leidet, vermindertes Durstgefühl. Er spürt die wird von seinem Arzt ständig dazu Unterversorgung mit Flüssigkeit nicht angehalten, seine Flüssigkeitsmenge als Mangelsituation, die er durch die zu reduzieren, um eine übermäßige einfache Maßnahme Trinken bekämp- Belastung des Kreislaufs zu vermeifen muss. Auch bei den Jüngeren gibt den. Genauso trifft es den Nierenes viele Menschen mit einem gestör- kranken, der sich über lange Zeit eine ten Ess- und Trinkverhalten. Darüber strenge Kontrolle des Flüssigkeitshinaus gibt es Patienten mit motori- haushaltes angewöhnen musste. Zuschen Einbußen, für die es schwer ist, dem nehmen viele Patienten Diuretika sich selbst zu versorgen. Und natür- (Tabletten zur Entwässerung) und lich gibt die ganz große Gruppe derer, versuchen den obligatorischen Gang die in ihrer Nahrungs- und Flüssig- zur Toilette zu unterdrücken, indem keitsaufnahme ohnehin von Dritten sie die Flüssigkeitszufuhr reduzieren. abhängig sind.

– oftmals leider schon chronisch – zu geringen – Flüssigkeitsaufnahme. Auch wenn einem nicht der Schweiß auf der Stirn steht, sind die Flüssigkeitsverluste an heißen Sommertagen enorm. Das wird meist unterschätzt.

Marien Hospital


Interview

Wenn dann ein Faktor von außen kommt, also sagen wir im Mai eine Woche mit 30 Grad, dann müssen alle diese Patienten auf einmal innerhalb von Tagen umschalten und praktisch über die Stränge schlagen. Sie müssen im Prinzip ein Dogma brechen, dass wir Ärzte ihnen über Jahre immer wieder vermittelt haben. Da wird die Regulation des Wasserhaushalts zum Eiertanz zwischen der Aufrecht­ erhaltung der Nierenfunktion oder einem stabilen Kreislauf bei Herzschwäche und einer trotzdem aus­ reichenden Flüssigkeitsversorgung, um die wesentlichen Körperfunktionen sicherzustellen. Böhm: Woher weiß ich denn, dass ich in einem ordentlichen Flüssigkeitszustand bin? Sondern: Ich empfehle immer: Stellen Sie sich eine Literflasche Flüssigkeit hin, die am Ende des Tages leer sein muss und zusätzlich zu den üblichen Getränken zu sich genommen wurde – alkoholfrei natürlich. Dann kann schon nicht mehr allzu viel schief gehen. Ein etwas aufwändigeres Kontroll-Mittel: Stellen Sie sich morgens auf die Waage. Da es keine Körperschwankung von über ein, zwei

Marien Hospital

Kilo pro Tag gibt, die nicht durch Änderung des Wasserhaushaltes hervorgerufen wird, kann man Rückschlüsse ziehen. Eine stärkere, nicht beabsichtigte Abnahme des Körper­ gewichts in einer Woche ist ein Warnhinweis, dass irgendetwas fehlt. Bei Hitze ist das dann eben Wasser.

Mensch nicht genügend getrunken hat?

Sondern: Durchaus. Zum Beispiel an zunehmender Verwirrtheit, Orien­ tierungs- oder Teilnahmslosigkeit bei heißem Wetter, die sonst nicht zu erklären ist. Schaut man sich die Zunge an, ist sie oft trocken oder sogar rissig. Redenz: Dabei ist eine komplette Ver- Auch die Beschaffenheit der Haut, haltensänderung gerade bei älteren z. B. stehende Falten an Händen und Menschen kaum zu erreichen. Mög- Unterarmen, kann Hinweise geben. lich sind nur ganz einfache Maßnahmen, zum Beispiel das Gewicht Böhm: Wie viel Flüssigkeit benötigt regelmäßig in ein Buch aufzuschrei- der Mensch denn? ben. Das klappt. Redenz: Man sagt pauschal so etwa Sondern: Ein wichtiger Punkt ist anderthalb Liter am Tag, wenn man noch zu ergänzen. Der beginnende vernünftig und ausgewogen isst. Wassermangel führt zu einer Störung 1500 Kalorien, die ein Mensch am Tag des Antriebes. Diese Antriebsstörung braucht, enthalten schon ungefähr verstärkt bzw. verschlechtert die Situ- 800 bis 900 Milliliter Flüssigkeit. Wenn ation, weil die Initiative verloren geht. ich als älterer Mensch weniger esse, So kann es zu einer Unterversorgung dann muss ich diese Flüssigkeit natürkommen, obwohl der Kasten Wasser lich zusätzlich trinken. Gerade an warbildlich gesprochen auf dem Tisch men Tagen sollte man auch auf steht. Der Schritt, einfach zuzugreifen, vollwertige Nahrung achten, denn mit ist blockiert. Zunehmende Verwirrt- der Flüssigkeit scheidet man auch Miheit erschwert bei älteren Menschen neralstoffe aus. Also viel Obst essen: dann die Situation weiter. Wassermelone ist zum Beispiel ein guter Wasserlieferant, der auch noch eiBöhm: Können Angehörige rein äu- niges an Mineralstoffen mitbringt. ßerlich erkennen, wenn ein alter Ernährungstechnisch ist das super.

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Blickpunkt

Stoßwellentherapie

Löst

und

Kalk

Muskeln

lockert

Ein unangenehmes, in die Tiefe gehendes Gefühl fährt in meinen Arm, als Physiotherapeut Klaus Jonscher seine Stoßwellenpistole an meinem Ellenbogen aktiviert. Ein Vergnügen ist die neue Therapie der JoHo CURAvita am St.-Elisabeth-Krankenhaus in Kurl nicht. Doch der Volksmund weiß: „Wenn man nichts merkt, hilft es auch nicht.“ Immerhin soll die Behandlung bei schmerzhaften Beschwerden vom Tennisarm bis zum Fersensporn, vom Schulterschmerz bis zur Entzündung der Achillessehe oftmals operative Eingriffe vermeiden können. „Die Stoßwellentherapie ist eine bedenkenswerte Alternative, wenn Verkalkungen oder Entzündungen von Weichteilen oder Gelenken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursachen“, erklärt die Leiterin der Physiotherapie, Susanne Hogrefe. „Sie kann auch da helfen, wo andere Methoden wie orthopädische Injektionen versagen oder unerwünscht sind.“

Förderlich für Durchblutung und Selbstheilungsprozesse

„Wir setzen das Gerät grundsätzlich in Kombination mit Krankengymnastik ein. Es ist eine zusätzliche Möglichkeit, um beispielsweise bei geriatrischen Patienten die Lebensqualität zu verbessern“, erläutert der Physiotherapeut. Allerdings, schränkt er ein: „Die Behandlung ist nicht für jeden geeignet. Sie kann weder bei Tumorpatienten noch bei Schwangeren eingesetzt werden und auch Menschen die Cortison oder blutverdünnende Medikamente einnehmen, müssen darauf verzichten.“

Schnelle Hilfe leider nur für Selbstzahler

Der Nachteil: Die Krankenkassen haben die Methode noch nicht in ihr LeisDie Behandlung ist nicht wirklich tungsspektrum aufgenommen. Der schmerzhaft, aber sehr intensiv. Wie ein Patient muss also privat für die Koskleiner Presslufthammer koppelt das ten aufkommen. Doch mit rund Gerät stoßweise Impulse in den Körper, 50 Euro pro Sitzung bleibt die finanzidie in der Tiefe sitzende Verkalkungen elle Belastung überschaubar. In der lösen oder verspannte Muskeln lockern. Regel reichen drei bis fünf Sitzungen, Darüber hinaus setzen die Impulse um Schmerzfreiheit zu erreichen und durchblutungs- und heilungsfördernde das Bewegungsausmaß von vorher Stoffe frei. „Gerade im Alter leiden die wieder zu erlangen. Information und Menschen verstärkt unter verschleiß- Beratung gibt es gratis dazu. „So könoder verspannungsbedingten Be- nen wir den betroffenen Menschen schwerden. Mit der Stoßwellentherapie kurzfristig und schnell helfen“, betont haben wir ein ambulantes Angebot, das die JoHo CURAvita-Leiterin. nachgewiesenermaßen effektiv wirkt“, bestätigt Hogrefe. Ihr Kollege spricht Eine Behandlung dauert höchstens gar von einem „Meilenstein“ bei der Be- eine halbe Stunde. Die Anschluss­ handlung von Muskelschmerzen. sitzung erfolgt nach einer Woche. Sie

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Schmerzhafte Beschwerden erfordern nicht immer gleich einen Operativen Eingriff - in vielen Fällen kann auch die Behandlung mit Stoßwellen zu Beschwerdefreiheit führen.

richtet sich nach den jeweils vor­ liegenden Beschwerden. Für jedes Krankheitsbild gibt es ein festgelegtes Programm, das Anzahl und Intensität der Impulse bestimmt und die genaue Art der Stoßwellen-Einkopplung vorschreibt. „Auf diese Weise können wir eine optimale Wirkung sicherstellen“, erklärt Jonscher. „Wir wenden das Verfahren seit letztem Herbst an und die Patienten, die wir bisher behandelt haben, sind mit dem Erfolg sehr zufrieden.“

St.-Elisabeth-Krankenhaus


Seelsorge

Licht ist überall

over

the Somewhere

Rainbow

Zuversicht entspringt den Herzen, wenn die Menschen singen „Irgendwo über dem Regenbogen sind die Himmel blau und die Träume, die du wirklich träumst, werden wahr.“ Denn ein Regenbogen erscheint nur dort, wo es auch ein Licht gibt. Für Pfarrer Thomas Müller, den katholischen Seelsorger am St.-JohannesHospital ist der durch seine Arbeit mit den Patienten zu einem wichtigen Symbol geworden. Unter Bezug auf das 1. Buch Mose greift er das farbenprächtige Himmelsphänomen als Zeichen für den Bund auf, den Gott am Ende der Sintflut mit Noah und den Menschen geschlossen hat. Verstanden als Symbol für den Frieden zwischen Himmel und Erde hat der friedfertig gesenkte Bogen darüber hinaus Eingang in vielfältige kulturelle Kontexte gefunden.

Deshalb eignet sich das Regenbogen- Frau gegeben, die durch Brustkrebs motiv in seinen Augen auch für die mitten aus dem Leben gerissen worOsterkerze. „Das Licht, das in der den ist. Sie hat die Erfahrung mit ihOsternacht in die dunkle Kirche getra- rer Erkrankung in einem Bild gen wird, symbolisiert Christus, der verarbeitet, das den Weg ins Licht, die Hoffnung in das Leben der Men- umgeben von allen hellen und dunkschen bringt“, sagt der katholische len Farben des Regenbogens, ins Seelsorger. „Der Regenbogen wird im Zentrum stellt. „Der Regenbogen Der Regenbogen ist ein Grenzphä­ wahrsten Sinne des Wortes durch- kann helfen, die Situation eines nomen wie das Leben selbst. Zwischen kreuzt. Nur aus dem Licht der Auf­ Schwerkranken in Worte zu fassen“, düsteren Wolken und dem strahlen- erstehung kann der Mensch das Kreuz so Pfarrer Müller. „Er steht für die den Licht entfaltet er sich in seiner begreifen.“ christliche Botschaft: Ein Licht steht ganzen Buntheit. Sein Spektrum umhinter allem, das uns niemals verlässt, fasst die hellen wie die dunklen Far- Die Anregung für die Verwendung des weder in den guten noch in den ben. Es gibt die einen nicht ohne die Regenbogenmotivs hat eine junge schlechten Tagen.“ anderen, so wie es den Tag nicht ohne die Nacht und die Hoffnung nicht „Manchmal wünsche ich mich auf einen Stern, ohne den Abgrund gibt.

„Regentropfen, die aus den Wolken fallen, stehen für die Tränen, die als Grundwasser der Seele vergossen werden, wenn uns schwere Schicksalsschläge ereilen“, erläutert Pfarrer Müller. „Christus ist das Licht, das die Farben des Lebens trotz aller dunklen Wolken zum Leuchten bringt.“

St.-Johannes-Hospital

wo ich dann aufwache und die Wolken weit hinter mir lasse. Wo die Probleme wie Zitronenbonbons schmecken, hoch über den Schornsteinspitzen. Da wirst du mich finden. Irgendwo über dem Regenbogen, weit oben.“ (nach dem Liedtext von Harold Arlen)

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Aus den Einrichtungen

Betten-Prüfung

Siegel

für

Das Bett ist Zufluchtsort für Kranke und Pflegebedürftige. Für sie wird es zumindest vorübergehend zum Nabel der Welt, zum selbstverständlichen Bezugspunkt, um den sich alles dreht. Die Benutzer erwarten zu Recht Liegekomfort, Bedienfreundlichkeit und Sicherheit. Die Gewähr dafür bietet die Betten-Prüfung. Plakette macht den Weg frei für den Einsatz bei Patienten oder Altenheimbewohnern. Regelmäßig müssen sich alle Betten der St.-Johannes-Gesellschaft seinem prüfenden Blick unterwerfen. Er wacht über die technischen Normen, ohne die Komfort und Sicherheit nicht zu haben sind. Mehr als tausend elektrisch betrie­ bene Kranken- und Pflegebetten sind in den Einrichtungen der St.-Johannes-Gesellschaft im Einsatz. Defekte gehören da zur Tagesordnung. Kabelbrüche, beschädigte Laufräder oder sonstige Einschränkungen der Funk­ tionstüchtigkeit sind im Dauereinsatz nicht vermeidbar. Deshalb ist eine regelmäßige Wartung unabdingbar. Dietmar Althoff hat die komplizierte Aufgabe, alle Betten im regulären Betrieb in Schuss zu halten.

Sicherheit

Der so genannte Bettenwender erlaubt es, auch die hintersten Ecken bequem zu reinigen.

Stationen, die Betten mit abgelaufener Prüfung. Diese Betten werden, sobald sie entbehrt werden können, in die Bettenaufbereitung gebracht.

Kein Bett ohne regel­ mäßigen Mängelcheck

Nachdem sie von einem externen Dienstleister auf einer Hebebühne bis in die hintersten Ecken gründlich gereinigt worden sind, werden die Betten amnächsten Tag elektrisch und mechanisch durchgecheckt. Mängel werden beseitigt und Schäden behoben. Pro Bett sind die Werkstattbeschäftigten 20 bis 25 Minuten beschäftigt. Wenn alles in Ordnung ist, gibt es eine neue Plakette. Die Betten werden frisch bezogen und kommen in den Bettenpool. Von hier aus finden sie ihren Weg zurück auf die Stationen, wenn die nächsOhne ausgeklügeltes Bettenmanage- ten Betten zur Wartung bzw. zur ment stünde er dabei auf verlorenem Reparatur anrücken. Posten. Es gibt einen strikt geregelten Bettenumlaufplan. Althoff bewältigt Althoff versorgt nicht nur die Ruhegemeinsam mit seinem Kollegen stätten am St.-Johannes-Hospital, Kevin Foitzik einen Bettendurchfluss sondern auch die in den anderen von acht bis zehn Betten am Tag. Jede Einrichtungen der Gesellschaft. Wenn Liegestatt hat eine Inventarnummer er unterwegs ist, übernimmt Kevin und eine Prüfplakette. Jeden Tag mar- Foitzik. Der gelernte Medizintechnikiert Gisela Mausolf von der Stabstelle sche Assistent macht sein Bundes­ Pflege bei ihrem Rundgang über die freiwilligenjahr. Dadurch erhält er das

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Jahr Berufserfahrung, das er für seinen weiteren Werdegang benötigt. Althoff selbst ist ein vielseitiger Spe­ zialist, der das Berufsbild des Betriebsschlossers um Kenntnisse in der Automatisierungstechnik und im Elektro­fach erweitert hat. Diese spezielle Kombination macht ihn zur Idealbesetzung für die Anforderungen in seinem Aufgabenbereich. Neben den Betten kümmern sich der Werkstattleiter und sein Gehilfe auch um die elektrisch betriebenen Stühle, die im Ambulanten Operationszentrum, in der Wundambulanz und in der Onkologie benötigt werden. Ins­ gesamt prüfen sie bis zu 1300 Gerätschaften im Laufe des Jahres. Darunter befinden sich auch Spezialbetten, die zum Beispiel den besonderen Anforderungen der Intensivstationen genügen müssen oder schwergewichtige Patienten aufnehmen können. Der Aufwand rund ums Bett ist immens. „Doch er ist gerechtfertigt und nötig“, sagt Althoff, „damit Patienten und Altenheimbewohner jederzeit gut und sicher gebettet sind, sich wohl fühlen und in aller Ruhe ihrer Genesung entgegen sehen können.“

St.-Johannes-Hospital


Neues

Auf einen Blick

Apps im Fokus: iNephro Medikamentenplan Schon nach dem Einlösen des Rezeptes ist man bald unsicher, wie man die verordneten Tabletten einnehmen sollte. Und was nützen die Notizen im Badezimmer, wenn man unterwegs ist? Eine kostenlose App für iPhone und iPod erleichtert die Übersicht gerade für chronisch Kranke – und das sogar ohne Werbung. Da versehentliche Überdosierungen häufig zu Spätschäden an den Nieren führen, wurde diese Anwendung von Nephrologen der Uni Essen entwickelt. Sie ist aber für jeden geeignet, der sich diskret und zuverlässig an die Einnahme diverser Medikamente erinnern lassen möchte. Die Medikamente müssen nur einmal mit den jeweiligen Zeiten eingegeben werden, Schachtel und/oder Tabletten können mit der Kamera des Smartphone fotografiert werden - das erleichtert das Wiedererkennen. Anschliessend erhält man einen Plan für den aktuellen Tag mit optischen und akustischen Erinnerungen. Nebenbei kann man ein Tagebuch für Blutdruck-Werte, Gewicht und Blutzucker anlegen, das bei Bedarf per mail versendet werden kann, z.B. an den Hausarzt. Erhältlich für iOS im AppStore.

Kuschelroboter – Der neue Star in der Altenpflege Aus der Heimat des Tamagotchi, des virtuellen Kükens, das verhungert, wenn sich sein Besitzer nicht darum kümmert, kommt ein neues Elektronikspielzeug nach Europa und erobert die begeisterten Herzen von Altenheimbewohnern. Die kleine Robbe Paro verbirgt unter ihrem weißen Fell zahlreiche Sensoren, die auf Licht, Wärme, Stimmen und Berührungen ansprechen und lebendig an­ mutende Reaktionen auslösen. Paro kann den Kopf wenden und einen Sprecher aus großen runden Augen anschauen. Er – es herrscht übereinstimmend die Meinung, dass es sich um einen Jungen handelt, – kann mit den Wimpern zwinkern und die Augen rollen. Er kann schnurren oder auch missmutige Laute von sich geben. Der neue Mitbewohner im Josefinenstift wurde von den Senioren sehr positiv aufgenommen, erklärt die Leiterin des Altenheims, Heike Weffer, und zitiert eine Bewohnerin: „Man vergisst sofort dass es sich um eine Maschine handelt wenn man nur in diese großen Knopfaugen schaut“.

Geburten auf Facebook – Wonneproppen im JoHo

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Im Wonnemonat Mai hat die Klinik für Geburtshilfe frischgebackenen Eltern einen besonderen Service angeboten. Über die Seite „Wonneproppen“ bei Facebook sind Freunde, Verwandte und Familienangehörige täglich und aktuell über die neugeborenen Babys informiert worden. Freunde und Angehörige der frischen Mamas und Papas fanden unter jedem neugeborenen Wonneproppen einen Link, über den sie kostenfrei eine Grußkarte versenden konnten, die zusammen mit einem kuscheligen Badetuch auf der Station an die Mutter übergeben wurde. Mit der Facebook internen Funktion konnten die User ihren Wonneproppen weiter mit Freunden teilen und verlinken. „Die Resonanz war über alle Erwartungen hoch“, erklärte Gudula Stroetzel, die Sprecherin der St.-Johannes-Gesellschaft. „Wir sehen uns durch die Aktion darin bestätigt, auch künftig weiter auf die Einbindung von neuen Medien und sozialen Netzwerken zu setzen.“

proppen im

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Aus den Einrichtungen

Zu Hause in der Familienwohngruppe

Eine

auf

Lebensgemeinschaft

Zeit

Nicht jedes Kind hat die Chance in einer funktionierenden Familie groß zu werden. Es gibt Situationen, in denen stationäre Erziehungshilfe unabwendbar ist. Für einige Kinder und Jugendliche, die absehbar langfristig und dauerhaft nicht in ihre Familien zurückkehren können, bietet eine Familienwohngruppe eine bemerkenswerte alternative Form der Unterbringung. Ein Kinder- und Jugendheim gibt seinen Schützlingen Halt, Sicherheit und Orientierung durch geregelte Strukturen. Dadurch eröffnet es ihnen Wege und Chancen, Zugang zu einem normalen Leben in der Gesellschaft zu finden. Es kann jedoch die Familie als natürliche Instanz der Sozialisation nicht ersetzen. In den Hilfeeinrichtungen stellen die Erzieher eine Bindung auf der Basis eines vertrauensvollen und verlässlichen Umgangs her. Aber die persönliche Verbindlichkeit einer familiären Bindung kann und soll im Rahmen einer solchen Institution nicht geleistet werden.

ten. Für die Kinder bietet die Familie einen Ort, wo sie sich fallen lassen können. Sie bietet einen Schutz­ bereich, in dem nicht fortwährend Bewährung gefordert ist. Anerkennung gibt es hier ohne Vorbedingung und Ausgrenzung durch das soziale Umfeld ist selten.

Die Familienwohngruppe ist der Versuch, einen familiären Lebensraum in der Heimerziehung zu realisieren, ohne zugleich eine Ersatzfamilie zu bilden. Mit großem persönlichem Engagement bemühen sich Birgit und Alexander Frommelt, die Leiter der Gruppe, eine familienähnliche SituatiDie jungen Heranwachsenden werden on neben der eigenen Herkunftsfamiin Gruppen untergebracht und pro- lie der Kinder und Jugendlichen zu fessionell betreut. Ihre Erzieher gehen gestalten und zu leben. Dabei bemüeinem mehr oder weniger geregelten hen sie sich intensiv um das Vertrauen Job nach. Sie haben Arbeitszeiten und der Angehörigen und tun alles, um sie haben Feierabend. Sie trennen ihr eine Konkurrenz mit den eigentlichen Privatleben und treten ihren Schutz- Eltern zu vermeiden. befohlenen von Berufswegen gegenüber. Die Kinder können sich darüber Die Strukturen der Einrichtung sind hinaus der Gruppensituation nie wirk- darauf ausgelegt, für Heranwachsenlich entziehen. Ständig müssen sie de mit traumatischem Werdegang sich gegenüber anderen bewähren, mehr Nähe und Verbindlichkeit zu cool sein. Nach innen mag dies Aner- schaffen, ohne sie zu entwurzeln. In kennung verschaffen, nach außen einer Lebensgemeinschaft auf Zeit fördert es eher die Stigmatisierung. sollen sie in einer familiennahen Situation in die Lage versetzt werden, ein All dies bezeichnet Unterschiede zum normales Leben in unserer GesellFamilienleben. Da gibt es keinen Feier- schaft bewältigen zu können. abend. Kein Elternteil kann persönliche Befindlichkeiten über Auszeiten Das Ehepaar Frommelt lebt mit sechs aus dem familiären Alltag heraushal- betreuten und einem eigenen Kind in

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einem geräumigen Altbau in einem städtischen Vorort. Im gemeinsamen Wohnbereich haben die Kinder ihre eigenen Zimmer. Die Erzieherfamilie ist Mieter in der Einrichtung und hat ihren privaten Wohnbereich. Das Leben der Frommelts ist ein Balanceakt zwischen persönlicher Bindung und professioneller Distanz. Sie sorgen wie Eltern für ihre Schützlinge, aber Papa und Mama sind sie nur für den eigenen Sohn. Die betreuten Kinder sind in Westhofen zwar zu Hause, aber sie haben eigene Eltern, die an ihrem Leben teilhaben. Das eigene Kind hat es den Frommelts mit ihrer besonderen Lebensgemeinschaft erleichtert, über Kindergruppen und Schulbesuch Kontakt zu anderen Familien und Zugang zum örtlichen Vereinsleben zu finden. Nach acht Jahren fühlen sie sich mit ihren Schützlingen hier zu Hause. Was einem Kinderheim nur schwer gelingt, haben sie erreicht: Sie sind in der örtlichen Gemeinschaft angekommen, genau da, wohin die betreuten Kinder ihren Weg finden sollen.

Jugendhilfe St. Elisabeth


Beratungs- und Schulungsangebote

Auf einen Blick

Infos

für

Patienten und Angehörige Ernährungsberatung Einzel- und Gruppenschulungen von Patienten und deren Angehörige, die aus gesundheitlichen Gründen eine bestimmte Diät einhalten oder Fragen zum Essen und Trinken haben. Unsere Diätassistentinnen beraten Sie gerne. Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch: - St.-Johannes-Hospital: Tel. (0231) 1843-21 51 - Marien Hospital: Tel. (0231) 7750-83 28 - St.-Elisabeth-Krankenhaus: Tel. (0231) 2892-217

Selbsthilfegruppen Frauenselbsthilfe nach Krebs Wir bieten Gruppen- und Einzelgespräche sowie Telefonberatung unter äußerster Diskretion an. Als Krebskranke helfen wir Krebskranken ehren­amtlich. Betroffene und Angehörige sind jederzeit bei uns willkommen. Wir treffen uns jeden 2. Dienstag im Monat von 15.00–17.00 Uhr im Propsteihof 10, Nebensaal 2. Der Gesprächskreis U40 für junge Betroffene, allein­erziehende Mütter und Berufstätige trifft sich am gleichen Ort von 17.00-18.00 Uhr. Weitere Infos bei Sigrid Platte, Tel. (0231) 45 66 81 Mamazone „mamazone – Frauen & Forschung gegen Brustkrebs e. V.“ bündelt die Power der Betroffenheit und der wissenschaftlichen Kompetenz zu einer Kraft. mamazone-

Diabetesberatung - Im St.-Johannes-Hospital unsere Diabetesfachschwester: Anja Leichtfuß, Tel. (0231) 1843-23 02 - Im Marien Hospital unsere Diabetes­beraterinnen DDG: Annika Stahlschmidt oder Hilde Liskus, Tel. (0231) 7750-83 62

Dortmund bietet betroffenen Frauen Beratung und

Geburtshilfe Informationsveranstaltung: „Alles rund um die Geburt“ incl. Kreißsaalführung jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr. Treffpunkt: Panorama Café, 4. Etage Hauptgebäude. Keine Voran­meldung erforderlich. Infos zu Kursen vor und nach der Geburt erhalten Sie in unserem Elterntreff, Tel. (0231) 1843-29 74

tragstellung auf Schwerbehinderung bei allen Versor-

Begleitung an. Es finden regelmäßig Gruppentreffen statt. Infos: Heide Preuß, Tel. (0231) 88 05 13 18 Bezirksverein der Kehlkopfoperierten Dortmund e.V. Präoperative Gespräche zum „Was kommt danach?“. Angungsämtern. Monatliche Mitgliederversammlung mit Betreuung von Betroffenen und Angehörigen. Kontakt: Heinz Baumöller; Tel. (0231) 73 32 21; Fax (0231) 22 27 846 Selbsthilfegruppe Herzklappen Diese Patienten-Selbsthilfegruppe mit fachlicher Un-

Stillberatung Montags bis freitags von 11.30–13.00 Uhr und nach Vereinbarung. Sie er­reichen die Beratung über das Still-­Telefon im Säuglingszimmer (0231) 1843-23 33

terstützung der Herzchirurgie und Kardiologie trifft

Stillcafé Dienstags von 14.00–16.00 Uhr in den Räumen des Elterntreffs, St.-Johannes-Hospital, Hoher Wall 14-18

Selbsthilfevereinigung Darmkrebs und

Stomasprechstunde Für alle stationären Patienten, denen vorübergehend oder dauerhaft ein künstlicher Darmausgang angelegt wurde, bietet das St.-Johannes-Hospital nach dem stationären Aufenthalt eine qualifizierte Stomaberatung und Betreuung durch eine ausgebildete Enterostomatherapeutin an. Bitte vereinbaren Sie einen Termin unter Tel. (0231) 1843-23 25 Tracheostomaversorgung Beratung und Schulung, Hilfsmittel­versorgung und Tracheostomapflege für Halsatmer. Wenden Sie sich an die Station G5, Tel. (0231) 1843-23 71 Training für pflegende Angehörige Für Fragen steht Ihnen Stephanie Vogel, Pflegeberaterin, Gesundheits- und Krankenpflegerin. Montags bis freitags von 8.00–16.00 Uhr (0231) 1843-29 11, zur Verfügung. E-Mail: pflegetraining@joho-dortmund.de KATH. ST.-JOHANNES-GESELLSCHAFT DORTMUND gGmbH

sich jeden Monat im St.-Johannes-Hospital. Infos: Barbara Streich, Tel. (0231) 48 61 30

Stomaträger (ILCO) Kontakt: Annegret Reineke-Schrieber, Tel. (0321) 44 51 93 Bundesverband Glaukom – Selbsthilfe e.V. Informationen bei Frau Kipp, Tel. (0231) 97 10 00 34 oder www.bundesverband-glaukom.de Lupus erythematodes Selbsthilfegemeinschaft e. V. Unsere Treffen finden am 1. Samstag im Monat um 14.00 Uhr im St.-Johannes-Hospital, Johannesstr. 9–13 statt. Adipositas Selbsthilfegruppe Im Rahmen des AdipositasZentrums am St.-JohannesHospital trifft sich die Gruppe an jedem 2. Mittwoch im Monat und bietet Hilfe für Betroffene an. Kontakt: Stefanie Krumnacker, Tel. (0177) 57 98 549.

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Aus den Einrichtungen

Kunst in der Klinik

Vielfalt

verbindet

„Wenn wir unsere Räumlichkeiten für Ausstellungen ortsansässiger Künstler öffnen, dann möchten wir Anknüpf­ungspunkte über die reine Medizin hinaus schaffen, die Menschen in und mit unseren Häusern verbinden“, sagt Gudula Stroetzel, Leiterin der Unternehmenskommunikation in der St.-Johannes-Gesellschaft. Regelmäßig gestalten Kreative aus der Region Durchgangsbereiche in den Krankenhäusern und Altenheimen mit ihren Werken. Drei Monate lang haben sie die Gelegenheit, das eigene Schaffen an den Wänden von Fluren und Vorräumen zu präsentieren. „Die Leute freuen sich total, wenn sie hier ausstellen dürfen“, berichtet Stroetzel. Die meisten Aussteller sind in irgendeiner Weise mit der St.-Johannes-Gesellschaft verbunden. Viele sind ehemalige Patienten, die im Rahmen der Genesung ihr kreatives Potenzial erst entdeckt oder manchmal auch wiederentdeckt haben.

Alles, was bereichert, ist erlaubt Neben Einzelausstellungen nutzen Gruppen von Hobbymalern oder Fotografen die angebotenen Räumlichkeiten, um die manchmal sehr beachtlichen Ergebnisse eigener Produktion zu zeigen. „Es gibt keine Bedingungen für Bildformate oder Techniken“, erklärt Stroetzel, „ solange unsere Wände das Gewicht der Bilder tragen und der Betrachter nicht mit ehr- oder schamverletzenden Darstellungen konfrontiert wird.“ Im Kontext einer sozialen Einrichtung sind solche Themen als Auseinandersetzung der künstlerischen Darstellung nicht möglich. Auch politische Arbeiten werden nicht zugelassen, denn politische Meinungsbildung möchte die

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Kath.-St.-Johannes-Gesellschaft an der Stelle nicht betreiben. Patienten und Mitarbeiter reagieren sehr positiv auf Verschönerung ihres Umfeldes. Das zeigt sich unter anderem daran, dass die Künstler im Schnitt im Rahmen der Ausstellung zwei bis drei Werke verkaufen können. Sie hängen Preislisten aus, wobei sich die Preise in erschwinglichen Größenordnungen bewegen. Es kommt vor, dass die Erlöse zu wohltätigen Zwecken oder zugunsten sozialer Einrichtungen gespendet werden. Künstler sind oft ehemalige Patienten „Die Bilder verbinden“; sagt Stroetzel. „Sie regen zum Verweilen an, fördern Gespräche, geben Anlass zum Austausch über den Krankenhausalltag hinaus. Für Patienten kann die kreative Tätigkeit therapeutische Wirkung haben. Mit dem Platzangebot für die Ausstellung der Arbeiten unterstützen wir diese Menschen und geben ihnen eine zusätzliche Motivation und Bestätigung. Das wird dankbar angenommen.“

Für Kunstliebhaber gibt es manche gute Arbeit zu entdecken

Beschädigung versichert. Diebstahl oder Vandalismus hat es noch nie gegeben.

Die einzelnen Häuser der Gesellschaft organisieren die Ausstellungen in ihren Häusern selbstständig. „Die gezeigten Objekte müssen nicht jedem gefallen. Wir treffen auch keine qualitative oder an bestimmten Kriterien orientierte Auswahl. Nur auf eine regionale Anbindung legen wir wert“, betont Stroetzel. „Für uns sind die Bilder in jedem Fall eine Bereicherung, auch wenn sie manchmal Kontroversen auslösen. Für ausstellende PatienRegionale Kunst im Fokus ten sind sie oft eine Hilfe, um ihre Krankheit zu überwinden. Wir freuen Die Ausstellung ist für die Künstler kos- uns, dass wir ein Angebot machen tenfrei, aber sie müssen sich selbst um können, von dem stets alle Beteiligten die Aufhängung kümmern. Ausstel- profitieren.“ lungswechsel ist immer an Wochenenden. Technische Unterstützung gibt es bei Bedarf. Die Kunstwerke sind gegen

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Termine Nachtvorlesungen

Für Zwischendurch ...

Neulich

Immer um 19.30 Uhr im Amphi-Saal (Harenberg-City-Center)

in der

Kath. St.-Johannes-Gesellschaft

Di 03.07.2012 Auf und nieder immer wieder. Diät - neueste Erkenntnisse PD Dr. Georg Kunz, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, St.-Johannes-Hospital

Arzt-Patienten-Seminare 19.00 Uhr im Konferenzraum 5 im St.-Johannes-Hospital

Do 14.06.2012 Wenn die Hängematte ausleiert Moderne Therapien bei Senkungsund Inkontinenzzuständen CA PD Dr. Georg Kunz, Dr. Gregor Engelke, Klinik für Gynäkologie

Do 05.07.2012 Brille oder Kontaktlinse, was ist besser? Dr. Peter Wölfelschneider, Klinik für Augenheilkunde

Kurler Gesundheitstreff 17.30 Uhr im St.-Elisabeth-Krankenhaus, Bistro "Kurler Treff"

Do 26.07.2012 Mein Sohn wird sich schon kümmern Vorsorgevollmacht

Weitere Veranstaltungen Jeden. 1. und 3. Mittwoch – 19.00 Uhr Diesmal zum Thema „Kunst im Krankenhaus“

Lachhaft! Arzt zu Patient: „Warum rennen Sie aus dem OP-Saal hinaus?“ Patient: „Die Schwester hat gesagt: Regen Sie sich nicht so auf, das ist nur eine einfache Blinddarmoperation. Sie werden es schon schaffen!“ Arzt: „Und was ist daran schlimm?“ Patient: „Sie hat es nicht zu mir gesagt, sondern zu dem Chirurgen."

„Rund um die Geburt“ Panoramacafé im St.-Johannes-Hospital

jeden letzten Donnerstag im Monat Pflegetraining für Angehörige Stephanie Vogel, Pflegeberaterin, Gesundheits- und Krankenpflegerin Telefon: (0231) 1843-2943 E-Mail: Pflegetraining@joho-dortmund.de

Ein Arzt kommt in den Himmel... Petrus: „Welchen Beruf hast du ausgeübt?“ Arzt: „Ich war Arzt!“ Petrus: „Tut mir leid, aber unsere Lieferanten benutzen bitte den Hintereingang!“

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Geschäftsführer Dipl. Betriebswirt Günther Nierhoff Tel. (0231) 1843-22 56 www.st-johannes.de

St.-Johannes-Hospital Johannesstraße 9-17 44137 Dortmund Tel. (0231) 1843-0 Fax (0231) 1843-22 07 www.joho-dortmund.de

Ambulantes OP-Zentrum Johannesstr. 9-17 44137 Dortmund Tel. (0231) 1843-21 30 Fax (0231) 1843-21 31 www.ambulanzzentrum-dortmund.de

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Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin Prof. Dr. Michael Sydow Sekretariat Hildegard Aldenhövel Sekretariat Fax Prämedikation Schmerzambulanz Operative Intensivstation anaesthesie@joho-dortmund.de Klinik für Chirurgie Prof. Dr. med Ulrich Bolder Sekretariat Annette Mücke Sekretariat Fax Zentrale Notaufnahme chirurgie@joho-dortmund.de

Vorstationäre Diagnostik Josefhaus Anmeldung - 28 73/28 74 Fax - 28 94/28 95 - 22 47 - 25 09 - 26 52 - 20 53 - 24 09

- 22 72 - 26 22 - 22 77

Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe PD Dr. Georg Kunz Vorzimmer Amela Dulovic - 22 79 Vorzimmer Fax - 14 58 84 Gynäkologie Ambulanz - 22 80 Kreißsaal - 22 82 Elterntreff - 29 74 Brustsprechstunde - 22 79 Risikoschwangerschaftssprechstunde - 22 82 gynaekologie@joho-dortmund.de Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Dr. Horst Luckhaupt Sekretariat Christel Hayn - 22 42 Sekretariat Fax - 25 10 Ambulanz: Mo–Fr nach Voranmeldung - 23 61 hno-klinik@joho-dortmund.de

Klinik für Augenheilkunde Prof. Dr. Markus Kohlhaas Sekretariat Antje Blumenthal, - 22 41 Hildegard Lonsdorfer - 25 24 Sekretariat Fax - 25 08 LASIK Hotline 0800-527 37 67 Ambulanz - 22 92 Ambulanz Fax - 22 93 augenklinik@joho-dortmund.de

Klinik für Herz-, Thorax-, Gefäßchirurgie PD Dr. Guido Dohmen Dr. Jan Steffen Reinstadler Sekretariat Petra Kernchen & Torsten Kroll - 22 99 Sekretariat Fax - 24 45 Intensivpflegeeinheit - 27 57 Ambulanz: Sekretariat - 25 60 Fax - 24 90 htg-chirurgie@joho-dortmund.de

Katholische Seelsorge St.-Johannes-Hospital Pfarrer Thomas Müller, Tel. (0231) 1843-2388 Dipl. Theologe Ludwig Hoffknecht

Evangelische Seelsorge St.-Johannes-Hospital Pfarrer Olaf Kaiser, Tel. (0231) 1843-24 96

Klinik für Innere Medizin I Prof. Dr. Hubertus Heuer (Kardiologie, Nephrologie, Intensivmedizin) Sekretariat Heike Reinhardt - 22 10 Fax - 24 35 Dialyse - 22 66 Medizinische Intensivstation - 22 29 inneremedizin1@joho-dortmund.de Klinik für Innere Medizin II Dr. Hermann-Josef Pielken (Allgemein Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämatologie/ ­Onkologie, Palliativmedizin) Vorzimmer Martina Schlieck - 24 38 Geschäftszimmer (Anmeldung stationäre Aufnahme) - 24 13 Fax - 24 51 Gastroenterologie - 22 02 Labor (Sekretariat) - 23 04 Onkologische Ambulanz - 24 64 Palliativstation (Station V4) - 27 34 inneremedizin2@joho-dortmund.de

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Professor Dr. Karl Schürmann Sekretariat Petra Tiemann Sekretariat Fax Chest Pain Unit Info Hotline Zentrale Notaufnahme

- 22 85 - 28 53

- 1111 - 22 77

Marien Hospital Pfarrer Raimund Dreger, Tel. (0231) 7750-88 71 St.-Elisabeth Krankenhaus Pastor Rainer Richter, Tel. (0231) 2892-221

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Kontakte

ACHTUNG Marien Hospital Gablonzstr. 9 44225 Dortmund www.marien-hospital-dortmund.de Tel. (0231) 7750-0 Fax (0231) 7750-8300 Verwaltungsleitung: Hans-Werner Gräber -82 81 Klinik für Innere Medizin/Diabetologie Chefarzt Dr. Klemens M. Sondern Sekretariat: Jutta Weckermann - 81 20 Sekretariat Fax - 81 40 inneremedizin@marien-hospital-dortmund.de Diabetische Fußambulanz - 81 41 Anmeldung zur Aufnahme, Ambulanz -81 24

Demnächst neue Telefonnummern! Achten Sie auf die nächste Ausgabe im September Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Chefarzt Dr. Harald Krauß Sekretariat Petra Müller - 84 00 Sekretariat Fax - 84 02 psychatrie@marien-hospital-dortmund.de Anmeldung zur Aufnahme Sekretariat Christa Ebert

- 83 83

Psych. Institutsambulanz Sekretariat: Karin Neumärker Sekretariat Fax

- 83 93 - 83 71

St.-Elisabeth-Krankenhaus Kurler Str. 130, 44319 Dortmund Tel. (0231) 2892-0 Fax (0231) 2892-148 www.elisabeth-dortmund.de Verwaltungsleitung: Wilhelm Eull eull@elisabeth-dortmund.de

-200

Klinik für Innere Medizin/Geriatrie Chefarzt Dr. Johannes Wunderlich inneremedizin@elisabeth-dortmund.de Sekretariat Doris Kötter - 240 Sekretariat Fax - 245 Hotline Geriatrie, Mo-Fr 9-11 h (0231) 2892345

St.-Elisabeth-Altenpflege Kurler Str. 130, 44319 Dortmund Tel. (0231) 2892-0 Fax (0231) 2892-147

Heimleitung Wilhelm Eull Pflegeleitung: Corinna Derix www.elisabeth-dortmund.de info@elisabeth-altenpflege.de

-200 - 208

Christinenstift Eisenmarkt 2–6, 44137 Dortmund Tel. (0231) 18201-0 Fax (0231) 18201-11 11

Heim-/Pflegeleitung Regina Misiok-Fisch www.christinenstift.de info@christinenstift.de

St. Josefinenstift Ostwall 8-10, 44135 Dortmund Tel. (0231) 55 69 05-0 Fax (0231) 55 69 05-155

Heim-/Pflegeleitung Heike Deimann Tel. (0231) 55 69 05-110 www.josefinenstift-dortmund.de info@josefinenstift.de

Jugendhilfe St. Elisabeth Brücherhofstr. 200, 44265 Dortmund Tel. (0231) 946 06 00 Fax (0231) 946 06 02 60

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Leitung Friedhelm Evermann www.jugendhilfe-elisabeth.de info@jugendhilfe-elisabeth.de

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beraten

pflegen

fördern

Caritas Dortmund Für ein würdiges und selbstbestimmtes Leben im Alter

wohltuend. menschlich. caritas

dortmund

unterstützen

Menüdienst

Täglich Frisches auf Ihren Tisch

Hausnotruf

Sicherheit rund um die Uhr

Seniorenreisen

Gemeinsam Land und Leute kennenlernen

Wohnen mit Service

So viel Selbstständigkeit wie möglich

Caritas-Sozialstationen

Häusliche Kranken- und Altenpflege, Ambulante Palliativpflege, Wohngruppen für Menschen mit Demenz

Kurzzeit- und Tagespflege

Gemeinsam und aktiv den Tag gestalten

Alten-, Wohn- und Pflegezentren

Kurzzeitpflege, Pflege, Heimverbundene Wohnungen, Demenz-Wohngruppen u.v.m. Bruder-Jordan-Haus (I.-Ost) St. Antonius (Huckarde) St. Barbara (Lütgendortmund) St. Ewaldi (Aplerbeck) St. Hildegard (Berghofen) St. Josef (Derne) Peter und Paul (Kamen-Methler)

Hospiz am Bruder-Jordan-Haus Menschenwürdig leben – würdevoll sterben

www.caritas-dortmund.de Über diese Angebote und viele weitere Hilfen der Caritas Dortmund informiert das Caritas Service Center, Wißstraße 32, 44137 Dortmund, Tel. (0231) 18 71 51 21 Öffnungszeiten: Mo.-Do. 9 -17 Uhr u. Fr. 9 -14 Uhr • servicecenter@caritas-dortmund.de


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