Theaterzeitung September | Oktober 2012

Page 1

1 | Oper

Sonderbeilage:

Theaterzeitung

Theaterzeitung September | Oktober 2012

September | Oktober 2012 Tag der offenen Tür am 2. September 2012

Premieren im Musiktheater La cage aux folles Die Macht des Schicksals Premieren im Schauspiel Event Grandhotel Bogotá Die Götter weinen Kopenhagen Die Jungfrau von Orleans


2 | Schauspiel

Editorial

Theaterzeitung September | Oktober 2012

Wenn die neuen Herrscher stürzen Axel Richter inszeniert Dennis Kellys Die Götter weinen

Liebes Publikum! Nachdem wir mit Ihnen zusammen als gebührenden Auftakt zur neuen Spielzeit ein großes Theaterfest gefeiert haben, machen wir uns auf zu neuen Gipfeln. Denn alle Sparten des Staatstheaters Darmstadt haben in den vergangenen Jahren immer neue Maßstäbe gesetzt, die Latte stetig höher gelegt. Unmittelbar nach der Premiere von Madame Butterfly hat sich unser Intendant bei den Künstlern für deren Leistung bedankt und gemeint: „Ich kann mir kaum vorstellen, wie wir noch besser werden können – aber irgendwie werden wir es schaffen!“ Und wenn wir beispielsweise im Musiktheater nebst anspruchsvollen und großen Produktionen wie Die Macht des Schicksals, Cavalleria rusticana | Der Bajazzo oder Salome sowie einem äußerst aufwändigen Großwerk wie Die Trojaner quasi nebenher noch drei vollständige Ringzyklen anbieten, dann ist dies Ausdruck höchster Leistungsfähigkeit des gesam­ten Betriebes und nur realisierbar durch die Bereitschaft jedes Einzelnen, alles zu geben und über sich hinauszuwachsen. Das Motto „schneller, höher, weiter“ gilt mehr denn je auch für staatliche Kulturbetriebe. Denn sollten wir es irgendwann nicht mehr schaffen, die Auslastung, Publikumszahlen und künstlerischen Erfolge immer noch weiter zu er­höhen, wird mit Sicherheit sogleich die Frage der Existenzberechtigung gestellt werden. Dass wir dies bei gleichzeitigem Sparzwang, Kürzungen der finanziellen Mittel und starkem Konkurrenzkampf leisten müssen, erfordert höchste Anstren­gungen in jedem Bereich. Aber wie lange ist eine Steigerung überhaupt noch möglich? Und inwiefern ist dieser existenzielle Wettbewerb noch vereinbar mit dem staatlichen Kulturauftrag? Am Beispiel der SinfoniekonzertProgramme wird die Gratwanderung deutlich, Sie als Publikum zwar durch­aus mit beliebten und zentralen Werken des Kernrepertoires zu verwöhnen, aber trotzdem den Mut – und die Verpflichtung – zu haben, Ihre spontane Begeisterungsfähigkeit und Offenheit mit spannenden, aber kaum gespielten Stücken herauszufordern oder Ihre Neugier und Toleranz mit Werken ungewohnter Klanglichkeit zu testen. Wenn uns dies auf positive Weise gelingt und Sie sich darauf einlassen, haben alle gewonnen – vor allen Dingen aber die Vielfältigkeit des hochkarätigen Kulturlebens in Ihrer Stadt, Ihrer Region. Schließen möchte ich mit einem Ausspruch des bekannten Südtiroler Bergsteigers Hans Kammerlander: „Ein Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist – denn vorher gehörst du ihm.“ In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine erlebnisreiche Spielzeit!

Colm ist ein Machtmensch und hat als solcher ein Un­ternehmen zum Weltkonzern gemacht, das in allen vorstellbaren Wirtschaftsbereichen operiert. Er hat manipuliert, intrigiert und einen Konkurrenten sogar in den Selbstmord getrieben. Jetzt will er einen Groß-­ teil seiner Macht in jüngere Hände legen. Seinen eigenen Sohn Jimmy hält er für zu schwach für diese Aufgabe. Colm selbst will sich nur noch um ein neues Geschäftsfeld in Belize kümmern: Nahrungs­ sicherung. 1,7 Millionen Hektar Ackerland wurden aufgekauft, um an Wohlstandsnationen verpachtet zu werden – eine lukrative Spekulation mit Res­ sourcen. Doch Colms Plan geht nicht auf: Seine Nachfolger Catherine und Richard durchkreuzen ihn und werden schließlich zu erbitterten Konkurrenten. Im brutalen Kampf um die Erweiterung des Einflussbereiches scharen sie ihre Anhänger hinter sich. Auch Colms Sohn Jimmy wird verwickelt, wechselt die Fronten und verliert immer mehr sein Gewissen. Loyal zu Colm hält einzig sein langjähriger Weggefährte Castile. Die Situation eskaliert und

Tragödie König Lear geschrieben. Der Monarch wird dabei zu einem Tycoon in der globalisierten Wirt­ schaftswelt. Kellys Dystopie ist zugleich Sciencefiction, Wirtschaftskrimi und Endzeittragödie. (ro) Inszenierung Axel Richter Bühne und Kostüme Klaus Noack Mit Gabriele Drechsel, Karin Klein, Sonja Mustoff, Maika Troscheit, Diana Wolf | Matthias Kleinert, Heinz Kloss, Antonio Lallo, Stefan Schuster, István Vincze, Tom Wild, Gerd K. Wölfle, Uwe Zerwer Offene Probe 6. September 2012 | 19.30 Uhr | Kleines Haus Premiere 15. September 2012 | 19.30 Uhr | Kleines Haus Vorstellungen 22. und 29. September 2012 | 19.30 Uhr 6., 11., 17., 19. und 26. Oktober 2012 | 19.30 Uhr

Das Ensemble von ,Die Götter weinen’: Selbst die Ressource Lebensraum wird zum raren Spekulationsobjekt

Jeden Abend aufs Neue John Clancys Event blickt in die Abgründe der Schauspielerseele

Ihr Martin Lukas Meister Generalmusikdirektor

wird zu einem Krieg, der die Menschheit in einen vorzivilisatorischen Zustand bombt. Mit Barbara, der Tochter des von ihm in den Suizid getriebenen Geschäftsmannes, muss Colm in der freien Natur um das nackte Überleben kämpfen. Der 1970 geborene Brite Dennis Kelly studierte Theater am renommierten Goldsmith College in Lon-­ don. Vorher sammelte er Erfahrungen in unterschied­ lichen Berufsfeldern. Entsprechend groß ist seine stilistische Bandbreite. Sie reicht vom fingierten Do-­ ku­mentarstück über das psychologische Kammer­ spiel bis hin zur großen Dramenform. Seinen Werken gemeinsam ist, dass Kelly in ihnen gesellschaftlich und politisch relevante Themenkom-­ plexe diskutiert. Beispielsweise widmete er sich in Liebe und Geld dem Einfluss des Kapitals auf das Gefühlsleben und in Osama der Held der Angst vor dem fundamentalistischen Islam. Neben seiner Theaterarbeit schrieb er für die BBC die Fernsehserie Pullings. Mit Die Götter weinen hat er eine Überma­ lung von William Shakespeares 1606 uraufgeführter

Theater, ein ewiges Rätsel: Hubert Schlemmer erklärt wie‘s geht

Was hat eigentlich ein Schauspieler zu tun? Der Mann in John Clancys Monolog kennt sich damit bestens aus, denn er ist selbst einer. Er weiß, worauf es an­ kommt: Er muss nur den Text sprechen, den ein an-­ derer für ihn geschrieben hat. Mehr nicht. Und alles, was er sagt, sind gar nicht seine Gedanken. Die Be­ wegungen, die er macht, sind perfekt geplant und probiert. Dennoch steht er jeden Abend im Licht des Scheinwerfers – in der Hoffnung, vom Publikum gefeiert zu werden. Obwohl er im Zentrum des Ge­ schehens ist, weiß er, dass er den Abend alleine nicht bestehen kann. Was, wenn der Techniker plötzlich während der Vorstellung das Licht ausschaltet? Vor wem soll er noch spielen, wenn der Kritiker mit seinen Worten die Zuschauer vertrieben hat? Der Mann erzählt seine eigene Geschichte, aber auch gleich­ zeitig die eines jeden Schauspielers. Doch er geht

noch weiter: John Clancys Monolog gibt nicht nur auf leichte und unterhaltsame Weise Einblicke in die Seele des Schauspielers, sondern auch in die Ab­ gründe der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts. Eine Reflexion über die menschliche Überforderung im Medienzeitalter, die die Frage aufwirft: Ist Theater überhaupt noch zeitgemäß? (mg) Inszenierung Marlene Anna Schäfer Mit Hubert Schlemmer Premiere 13. September 2012 | 20 Uhr Bar der Kammerspiele Vorstellungen 20. September 2012 | 20 Uhr 7., 17. und 28. Oktober | 20 Uhr


Schauspiel | 3

Theaterzeitung September | Oktober 2012

Mir soll der Mut nicht weichen! Lydia Bunk wirft einen aktualisierten Blick auf Schillers Klassiker Die Jungfrau von Orleans Sie kämpft und siegt, sie liebt und entsagt. Sie folgt einem höheren Prinzip und stirbt auf dem Scheiter­ haufen. Johanna von Orleans hat viele Ge­sichter. Die unglaubliche Karriere der streitbaren Prophetin am Ende des Mittelalters irritiert und fasziniert. Und provoziert Fragen nach moralischer Integrität, persönlichem Kalkül und dem Anspruch auf Wahr­ heit politischer Systeme. Die historische Jeanne d’Arc ist Heldin, Hexe und Heilige, Mythos und Legende. Unvermittelt taucht das Bauernmädchen aus dem kleinen Domrémy in Lothringen um 1430 auf der Bühne des Welt­ geschehens auf. Jeanne hört mit dreizehn Jahren erstmals Stimmen, glaubt sich mit Engeln und Heiligen im Kontakt und sieht sich als williges Werkzeug eines göttlichen Auftrages. Sie muss dem zaudernden Dauphin Karl VII. im Hundertjährigen Krieg zwischen Frankreich und England zum Sieg und auf den Thron verhelfen. So haucht sie den darniederliegenden französischen Truppen neuen Kampfeswillen ein, trägt zu militärischen Erfolgen gegen die Übermacht aus Burgunden und Englän­ dern bei, befreit die Stadt Orléans und führt Karl VII. zur Krönung nach Reims. Mission erfüllt, doch die Mächtigen schmieden bereits andere Pläne. Ein Jahr später wird sie von Burgunden gefangen genommen und an die Engländer ausgeliefert. 1431 wird Jeanne d’Arc in Rouen der Prozess gemacht, die Jungfrau auf dem Scheiterhaufen verbrannt. 20 Jahre später ­folgt in einem zweiten Prozess die Rehabilitierung. 1909 spricht die katholische Kirche sie selig, 1920 heilig.

höheren Pflicht gelingt ihr die sittliche Selbstbe­ stimmung. Lydia Bunks Inszenierung zeigt Johanna, gespielt von Ronja Losert, inmitten einer traumatisierten Sol­ dateska als standhafte, nicht korrumpierbare Frau. Diese Johanna hat ihren eigenen Kopf. Sie lässt sich nicht instrumentalisieren, sie steht zu ihrer Sicht der Dinge, auch wenn sie damit untergeht. Die Regie holt den von Schiller unberücksichtigten Prozess der Inquisition ins theatrale Geschehen zu­rück. Textauszüge der Protokolle eines politisch legi-­ timierten und religiös begründeten Mordes bilden die Klammer, zwischen der sich Johannas Schicksal entfaltet. So stirbt Johanna nicht als Heldin auf dem Schlachtfeld, sondern erhobenen Hauptes als Opfer eines die alleinige Deutungshoheit beanspruchen­ den Regimes. (ack) Von der Weide auf‘s Schlachtfeld: Johanna von Orleans (Ronja Losert) Friedrich Schillers 1801 auf dem Höhepunkt der Wei-­ marer Klassik in Leipzig uraufgeführte Jungfrau von Orleans gehörte zu Lebzeiten des Dichters zu sei­nen erfolgreichsten Dramen. In ihm gewinnt Johan­na das Vertrauen von Karl VII., führt sein Heer siegreich gegen die englisch-burgundischen Belagerer von Or­léans und versöhnt Philipp von Burgund mit seinem König. Sie widersteht der Werbung der Feldherrn Dunois und La Hire, erliegt aber für einen Moment der Liebe zu Lionel, dem englischen Heerführer. Der

Bruch ihres Gelübdes, jeglicher irdischer Liebe zu entsagen, macht sie zur tragischen Figur. Vom eige­ nen Vater des Pakts mit dem Teufel bezichtigt, wählt sie die Verbannung und wird doch inhaftiert. Sie entsagt der Liebe zu Lionel, befreit sich von ihren Ketten, verhilft den Franzosen zum endgültigen Sieg, bevor sie tödlich verwundet und als Heldin verklärt auf dem Schlachtfeld stirbt. Als schöne Seele sieht Schiller seine Johanna. In der Überwindung der persönlichen Neigung durch die Erfüllung einer

Inszenierung Lydia Bunk Bühne und Kostüme Nikolaus Porz Mit Katharina Hintzen, Ronja Losert, Margit Schulte-Tigges, Diana Wolf | Thomas Dehler, Simon Köslich, Andreas Manz-Kozár, Stefan Schuster, Andreas Vögler Premiere 28. September 2012 | 19.30 Uhr | Kleines Haus Vorstellungen 30. September 2012 | 16 Uhr 12. und 16. Oktober 2012 | 19.30 Uhr

Wahrheit ist nur ein Moment Kopenhagen von Michael Frayn jagt die Unbestimmtheit im menschlichen Denken

Das Grandhotel Bogotá ist überall, auch in Darmstadt: Andreas Vögler, Christina Kühnreich, Katharina Hintzen, Simon Köslich, Ronja Losert, Aart Veder und Margit Schulte-Tigges

Wer aber ohne Sünde ist …

Die Uraufführung von Martin Krumbholz’ Grandhotel Bogotá eröffnet die Saison in den Kammerspielen Seine glanzvollen Zeiten hat das Grandhotel Bogo­ tá seit langem hinter sich. Nun ist hier ein Mord geschehen. Der Schriftsteller Mandelkern wurde tot in seinem Zimmer aufgefunden. Die Polizei er­ mittelt. Die übrigen Gäste entstammen ebenfalls dem Künstlermilieu und sind untereinander auf die eine oder andere Weise bekannt. Alfred, ein alter­n-­ der Fotograf und seine Freundin Gracia haben eine Beziehungskrise. Der Maler Luis ist besessen von der schönen Geigerin Lisa. Dazu der Modeschöpfer Jean-Luc, der eine Muse sucht, und das Callgirl Cathe­rine auf dem Weg, eine Modelkarriere zu star-­­ ten. Sie alle waren mit dem ominösen Mandelkern auf irgendeine Art verbunden. An Motiven mangelt es nicht. Während sie auf das Verhör war­ten, su­ chen sie sich gegenseitig auf, horchen sich aus und spekulieren über den Täter. Nach und nach offen­ bart sich ein Geflecht aus Abhängigkeiten, ge­prägt von Obsessionen, Ängsten und Leidenschaften.

Martin Krumbholz’ Stück beginnt wie ein klassischer Krimi und wendet sich zu einem psychologischen Kammerspiel, in dem Stück für Stück verdrängte Wahrheiten und lang gehegte Geheimnisse an die Oberfläche kommen. (cz)

Was geschah am 18. September 1941 in Kopenhagen? Oder war es Oktober? Nicht einmal darüber herrscht Ei­nigkeit zwischen Werner Heisenberg und Niels Bohr, den führenden Köpfen der theoretischen Physik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Welcher Art war die so ungeheuerliche Bemerkung Heisenbergs, die das Gespräch zwischen den bei­den befreundeten Physikern abrupt enden ließ? Gewiss, die äußeren Umstände waren alles andere als gün­ stig für ein konstruktives Tête-à-tête. Noch sieht sich Hitlerdeutschland an allen Fronten auf dem Vor­marsch. Auch Dänemark ist besetzt. Und trotzdem hat Heisenberg, der Begründer der nach ihm benann­ ten Unschärfe­relation und Leiter des deutschen Uran-­ projektes, gewichtige Gründe für seine Reise. Wollte Heisenberg Bohr und damit die Alliierten vor einer möglichen deutschen Atombombe warnen? Wollte er den Freund vielleicht gar für ein derartiges Pro­jekt gewinnen? Oder löste schon die allgemeine Frage nach der moralischen Verantwortung des Atom-­ physikers bei Bohr Panik aus?

Das 1998 entstandene Kammerspiel des Briten Michael Frayn greift das historisch so folgenreiche Gespräch auf und versucht in einem fiktiven Szenario zwischen Heisenberg, Bohr und des­sen Frau in im­ mer neuen Anläufen der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Dabei führt es ein in die faszinierende Welt der Atomphysik, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts das naturwissenschaftliche Weltbild revolutionierte und zum Ende des Zweiten Weltkrieges in den Atom­ bombenabwürfen über Japan kulminierte. (ack) Inszenierung Reinar Ortmann Bühne und Kostüme Martin Apelt Mit Gabriele Drechsel | Hubert Schlemmer, Uwe Zerwer Premiere 27. September 2012 | 20 Uhr | Kammerspiele Vorstellungen 3., 12., 21. und 27. Oktober 2012 | 20 Uhr

Inszenierung Martin Ratzinger Bühne und Kostüme Anna-Sophia Blersch Mit Katharina Hintzen, Christina Kühnreich, Ronja Losert, Margit Schulte-Tigges | Simon Köslich, Aart Veder, Andreas Vögler Offene Probe 7. September 2012 | 20 Uhr | Kammerspiele Premiere 14. September 2012 | 20 Uhr Vorstellungen 22. und 29. September 2012 | 20 Uhr 6. und 19. Oktober 2012 | 20 Uhr

Heisenberg (Uwe Zerwer), Niels (Hubert Schlemmer) und Margrethe Bohr (Gabriele Drechsel) auf der Suche nach der Wahrheit


4 | Oper

Theaterzeitung September | Oktober 2012

Mit Federboa und Mascara Premiere des Musicals La cage aux folles von Jerry Herman und Harvey Fierstein

Beim Darmstädter ,Christopher Street Day‘ präsentierte sich Randy Diamond als Albin/Zaza dem begeisterten Publikum mit einem Preview-Auftritt

Verkleidung und Geschlechtertausch gehören von allem Anfang an zu den probaten Mitteln des Thea­ ters, vor allem der Komödie. Die Bühnenkunst der Travestie hat diese Maskierung allerdings zur voll­kommenen Illusion perfektioniert. Von solch sinn-­ betörend-sinnverwirrender Illusion erzählt auch das Musical La cage aux folles, in Deutschland ebenso bekannt unter dem Titel Ein Käfig voller Narren. „La cage aux folles“, das ist der Name eines Nacht­ clubs mit Travestie-Programm an der Côte d’Azur. Georges, der Betreiber des Etablissements, und Albin, als Zaza der gefeierte Star der Show, sind seit über zwanzig Jahren ein Paar und haben in dieser Zeit manche Höhen und Tiefen ihrer Beziehung ge­ meistert. Eine ungeahnte Bewährungsprobe steht ihnen allerdings bevor, als Jean-Michel, Georges’ Sohn aus einem früheren Seitensprung, ankündigt, heiraten zu wollen. Seine Auserwählte Anne ist die Tochter des erzkonservativen Abgeordneten Dindon, dessen Partei für Tradition, Familie und Moral auch gegen das „La cage aux folles“ zu Felde zieht. Aus­ gerechnet diesem muss nun eine traditionelle bür­ger­liche Familie vorgegaukelt werden. Natürlich wird auch Jean-Michels leibliche Mutter herbeitelefoniert, die aber kurzfristig absagt. Da trifft es sich, dass sich Albin alias Zaza von Berufs wegen in Frauenkleidern perfekt zu bewegen weiß. Wobei es bei dieser Mas­ kerade natürlich nicht bleibt, sondern am Schluss die Erkenntnis steht, dass jeder das sein sollte und als der akzeptiert werden sollte, der er ist. „Ich bin, was ich bin“ lautet denn auch die affirmative Selbst­ behauptung Albins, die als Hymne des Stücks zu Weltruhm gelangte. Jerry Herman, bereits bekannt als Komponist des Musicals Hello Dolly!, und sein Texter Harvey Fier­ stein schufen mit La cage aux folles nicht nur eine hinreißende Theaterkomödie mit Musik in bester

Broadway-Manier, sondern zugleich ein zeitlos gültiges Plädoyer für Akzeptanz und Toleranz unter­ schiedlichster Lebensentwürfe. Schon die zugrunde liegende gleichnamige Boulevardkomödie von Jean Poiret konnte hohe Aufführungsziffern verbuchen. Erst recht die Verfilmungen mit Michel Serrault, Ein Käfig voller Narren (1978) samt Fortsetzung Noch ein Käfig voller Narren (1980), steigerten die Popularität des Stoffes, der 1996 unter dem Titel The Birdcage eine weitere Verfilmung erlebte. Auch das Musical, das 1983 am Broadway herauskam und zwei Jahre später am Berliner Theater des Westens seine deutsche Erstaufführung erlebte, ist längst zum Kultstück avanciert. Umso erstaunlicher, dass es erst jetzt zum ersten Mal in Darmstadt auf die Bühne kommt. In der Inszenierung von John Dew spielen Randy Diamond, bekannt aus Darmstädter Inszenierungen wie Evita und AIDA, den Albin und Ansgar Albert Maria Schäfer den Georges. (rs) Musikalische Leitung Bartholomew Berzonsky Inszenierung John Dew Choreografie Julio Viera Medina Bühne Heinz Balthes Kostüme José-Manuel Vázquez Mit Anja Bildstein, Hannah Garner, Gundula Schulte | Randy Diamond, Bernd Kaiser, Franz Nagler, Stefan Reil, Ansgar Albert Maria Schäfer und dem Tanztheater des Staatstheaters Darmstadt Premiere 29. September 2012 | 19.30 Uhr | Großes Haus Vorstellungen 5., 12. und 24. Oktober 2012 19.30 Uhr | 21. Oktober 2012 | 16 Uhr

Tragische Verstrickungen und tödliche Leidenschaften Die Macht des Schicksals (La forza del destino) von Giuseppe Verdi | in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Giuseppe Verdi befand sich auf dem Höhepunkt sei-­ nes internationalen Ruhms, als ihn 1860 die Einla­ dung erreichte, eine Oper für das Kaiserliche Theater in St. Petersburg zu komponieren. Bei der Wahl des Stoffes ließ man ihm freie Hand, und so entschied er sich diesmal nicht für ein klassisches Drama der von ihm sonst so oft bevorzugten Klassiker Schiller,

Shakespeare oder Victor Hugo, sondern für das Histo­ rien­drama Don Alvaro o La fuerza del sino von Angel de Saavedra, ein Meisterwerk der spanischen Romantik. Damit bediente er sich einer ähnlichen Quelle, wie sie Jahre zuvor schon seiner Oper Il trovatore zwar nicht zu einer geradlinigen Dramaturgie, wohl aber zu einem musikalischen Welterfolg verholfen hatte.

In der Abgeschiedenheit eines Klosters versucht Leonora vergeblich, der Macht des Schicksals zu entfliehen

Der Mestize Don Alvaro liebt Leonora, die Tochter des Marchese von Calatrava, wird aber seiner Hautfarbe wegen von diesem nicht akzeptiert. Ein Schuss, der sich unbeabsichtigt aus der Waffe Alvaros löst, trifft den Marchese tödlich und eröffnet zugleich eine Reihe verhängnisvoller, schicksalhafter Zufälle, die die weitere Handlung bestimmen. Während Leonora Zuflucht in einem Kloster sucht, ist Don Carlo, der Bruder Leonoras, entschlossen, den Tod des Vaters zu rächen. Sowohl Alvaro als auch Don Carlo schließen sich unter falschen Namen spanisch-italienischen Trup­pen an und begeben sich in Kriegshandlungen. Nachdem Alvaro Don Carlo das Leben gerettet hat, schließen sie Freundschaft. Kurz darauf wird Alvaro selbst schwer verwundet, und Don Carlo findet den Verdacht der wahren Identität Alvaros bestätigt. Un-­ ver­söhnlich verfolgt er seinen Todfeind, um die vermeintlich befleckte Familienehre wiederher­ zustellen, nunmehr quer durch Europa, bis die unheilvolle Dreieckskonstellation schließlich für alle drei Protagonisten zu einem tragischen Ende führt. Verdi fand in dieser Stoffvorlage nicht nur zahlreiche Gelegenheiten zur Darstellung ins Extrem getriebe­ ner Leidenschaften, sondern auch zur Anklage von Rassenhass, Rachewahn und Krieg. So entwarf er Genre­szenen wie das Feldlager mit dem berühmten, von der Marketenderin Preziosilla angeführten Rata­­plan, fügte der von Krieg und Tod dominierten

Oper aber auch Kontrastfarben ein, etwa in der ko­ mischen Figur des Klosterbruders Fra Melitone. Charak­teristisch für Verdis musikalische Konzeption in den Werken seiner mittleren Schaffensperiode, die sich von den früheren Nummernopern schon deutlich zum durchkomponierten Musikdrama hin weiterentwickelt haben, ist nicht zuletzt auch die gesteigerte Bedeutung des Orchesters, dem in die-­ sem Fall mit der nachkomponierten großen Ouver­ türe zudem ein besonders populäres Glanzstück der Partitur zukommt. (rs) Musikalische Leitung Martin Lukas Meister Inszenierung René Zisterer Bühne und Kostüme Maria-Elena Amos Choreinstudierung Markus Baisch Mit Barbara Dobrzanska, Elisabeth Hornung, Stéphanie Müther | Stephan Bootz, Malte Godglück/Werner Volker Meyer, Peter Koppelmann, Thomas Mehnert, Joel Montero, Olafur Sigurdarson, Stefan Stoll Premiere 20. Oktober 2012 | 19.30 Uhr | Großes Haus


Repertoire im Musiktheater und Schauspiel | 5

Theaterzeitung September | Oktober 2012

Wieder auf dem Spielplan des Musiktheaters Das Musiktheater hält neben den beiden großen Premieren zum Saisonauftakt beliebte Werke aus dem Repertoire bereit My Fair Lady Musical von Frederick Loewe und Alan Jay Lerner nach Bernard Shaws Pygmalion und dem Film von Gabriel Pascal Eine Produktion des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Musikalische Leitung Wolfgang Wengenroth Inszenierung Iris Gerath-Prein | Choreografie Andrea Heil | Bühne und Kostüme Florian Etti Choreinstudierung Anton Tremmel Mit Simone Brähler/Annette Luig, Helga L. Schoon, Rosemarie Schubert | Brett Carter/Reinhold Schreyer-Morlock, Armin Dillenberger, Dirk Schäfer, Wolfgang Vater u.a.

Madame Butterfly Oper von Giacomo Puccini

Hoffmanns Erzählungen Phantastische Oper von Jacques Offenbach

Musikalische Leitung Elias Grandy Inszenierung John Dew | Bühne Heinz Balthes Kostüme José-Manuel Vázquez Choreinstudierung Markus Baisch

Musikalische Leitung Michael Cook Inszenierung John Dew | Bühne Heinz Balthes Kostüme José-Manuel Vázquez Choreinstudierung Markus Baisch

Mit Erica Brookhyser, Susanne Serfling, Anja Vincken | Malte Godglück, Peter Koppelmann/ Lasse Penttinen, Arturo Martín, Stephan Bootz/Thomas Mehnert, Werner Volker Meyer, Oleksandr Prytolyuk

Mit Erica Brookhyser, Julie Davies, Elisabeth Hornung | Thomas Mehnert, Malte Godglück, Peter Koppelmann/Lasse Penttinen, Joel Montero/Wolfgang Schwaninger, Oleksandr Prytolyuk, Olafur Sigurdarson, Andreas Wagner

Vorstellungen 6., 13. und 25. Oktober 2012 19.30 Uhr | Großes Haus

Vorstellung 26. Oktober 2012 | 19.30 Uhr | Großes Haus

Vorstellungen 22. September 2012 | 19.30 Uhr | Großes Haus 22. Oktober 2012 | 16 Uhr

Julie Davies in ,Hoffmanns Erzählungen’

Zurück im Schauspielrepertoire Ab Oktober keht eine ganze Reihe von Theaterstück­ en zurück auf die Bühnen des Staats­theaters: Von Klassikern der Theatergeschichte wie Woyzeck bis hin zu modernen Dramen wie Der Tod eines Handlungsreisenden, ist für jeden Geschmack etwas dabei. Lassen Sie die alten Zeiten Revue passieren mit Laurel & Hardy und Luise & Mathilde. Oder lassen Sie Ihren Abend an der Bar der Kammerspiele mit kurz­ weiligen, heiter-melancholischen Stücken wie Das kunst­seidene Mäd­chen, Welche Droge passt zu mir? oder Der Mann, der mit Jimi Hendrix tanzte ausklingen. Laurel & Hardy Stück für zwei Komödianten und einen Pianisten von Tom McGrath Inszenierung Romy Schmidt Bühne und Kostüme Martin Apelt Musikalische Leitung Michael Erhard Mit Aart Veder und Klaus Ziemann Vorstellungen 2., 13., 20. und 26. Oktober 2012 20 Uhr | Kammerspiele

Der Tod eines Handlungsreisenden Drama von Arthur Miller

Welche Droge passt zu mir? Monolog von Kai Hensel

Inszenierung Peter Hailer Bühne und Kostüme Dirk Becker

Inszenierung Martin Ratzinger

Vorstellungen 14. Oktober 2012 | 20 Uhr Bar der Kammerspiele Der Mann, der mit Jimi Hendrix tanzte oder Sogar für die Revolution braucht man Profis Nach Motiven aus dem Roman Klassentreffen von Kurt Appaz

Vorstellungen 3. und 7. Oktober 2012 | 18 Uhr | Kleines Haus 13., 20. und 27. Oktober 2012 | 19.30 Uhr

Inszenierung Romy Schmidt

Woyzeck von Georg Büchner | Konzept Robert Wilson Musik Tom Waits | Liedtexte Kathleen Brennan

Handlungsreisender Willy Loman (Andreas Manz-Kozár)

Inszenierung Malte Kreutzfeldt Bühne und Kostüme Nikolaus Porz Musikalische Leitung Michael Erhard

Das kunstseidene Mädchen Nach dem Roman von Irmgard Keun

Mit Maika Troscheit, Sonja Mustoff, Margit Schulte-Tigges | Matthias Kleinert, Simon Köslich, Andreas Manz-Kozár, Hubert Schlemmer, Aart Veder, István Vincze, Uwe Zerwer

Inszenierung Romy Schmidt Musikalische Leitung Michael Ehrhard

Vorstellungen 5. Oktober 2012 | 19.30 Uhr | Kleines Haus 14. Oktober 2012 | 18 Uhr

Vorstellungen 9. und 24. Oktober 2012 | 20 Uhr Bar der Kammerspiele

Die Leiden des jungen Werther Nach dem Briefroman von Johann Wolfgang von Goethe Inszenierung Andrea Thiesen Mit Andreas Vögler

Aart Veder und Klaus Ziemann als Laurel & Hardy

Mit Christina Kühnreich

Mit Maika Troscheit, Diana Wolf | Simon Köslich, Konstantin Lohnes/Matthias Pitton, Andreas Manz-Kozár, Jonas Meyer/Leon Reitz, Dora Petrova/Daniela Scheid, Harald Schneider, Stefan Schuster, István Vincze, Andreas Vögler, Tom Wild

Vorstellungen 5. und 30. Oktober 2012 | 20 Uhr Kammerspiele

Mit Matthias Kleinert und Andreas Manz-Kozár Vorstellungen 31. Oktober 2012 | 20 Uhr Bar der Kammerspiele

Mit Diana Wolf

Luise & Mathilde Ein Kammer-Spiel um Georg Büchners Schwestern von Peter Schanz Inszenierung Peter Schanz Bühne und Kostüme Martin Apelt Mit Sonja Mustoff, Margit Schulte-Tigges | Finn Henrik Hanssen Vorstellungen 10., 18. und 25. Oktober 2012 20 Uhr | Kammerspiele

Hanna (Christina Kühnreich) weiß für jede Situation die passende Droge


September-Spielplan Vorstellungsausfall! Das angekündigte Familienkonzert am 1. September 2012 entfällt! Bereits gekaufte Karten können an der Theaterkasse für das Familienkonzert am 2. September 2012 umgetauscht oder zurückgegeben werden. Sonntag

2

Theaterzeitung September | Oktober 2012 Donnerstag

13

Professor Florestan und Maestro Eusebius packen aus: Ludwig van Beethoven Christian Firmbach Moderation Martin Lukas Meister Co-Moderation und Musikalische Leitung

Freitag

14

Eine Entdeckungsreise durch das Theater für alle! Donnerstag

6

Kleines Haus | offene Probe | 19.30 Uhr

Samstag

15

Die Götter weinen

Einführung und Einblick in die Probenarbeit

zum 1. Familienkonzert | für alle ab 5 Jahren Freitag

7

Sonntag

9

Kammerspiele | offene Probe | 20 Uhr

10

16

Einführung und Einblick in die Probenarbeit

1. Sinfoniekonzert

Programm und Besetzung wie am 9.9.2012 Treffpunkt Eingang Kammerspiele | 15.30 Uhr

Theaterführung für Familien

Reservierung erforderlich, Teilnehmerzahl begrenzt Telefon 06151 2811-600

Großes Haus | Wiederaufnahme | 19.30 bis 22.30 Uhr Eine Produktion des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden

22

Kammerspiele | Premiere | Uraufführung | 20 Uhr

Grandhotel Bogotá

von Martin Krumbholz Leitung Ratzinger | Blersch

Kleines Haus | Premiere | 19.30 Uhr

Die Götter weinen

Soli fan tutti – 1. Konzert

Sonntag

23

20 Ja

Soli

fan t

hre

utti

17

Donnerstag

20

My Fair Lady

Foyer Großes Haus | 20 Uhr | Eintritt frei Aktion Theaterfoyer Cinemafoyer Invictus – Unbezwungen R: Clint Eastwood (USA 2009)

27

Schauspiel von Dennis Kelly

Kleines Haus | 19.30 Uhr

Die Götter weinen

Schauspiel von Dennis Kelly

Kammerspiele | Uraufführung | 20 Uhr

Kammerspiele | Uraufführung | 20 Uhr

von Martin Krumbholz

Grandhotel Bogotá

Bar der Kammerspiele | 20 Uhr

Event

Monolog von John Clancy mit Hubert Schlemmer

von Martin Krumbholz

Bar der Kammerspiele | 23 Uhr

Kleines Haus | 11 Uhr

nächtliches Überraschungsprogramm, anschließend Party

läd naid sürpries

Neue Darmstädter Gespräche

Abschied von Gutenberg? – Die Herrschaft des Bildschirms Gastgeber Alexander U. Martens

Kammerspiele | Premiere | 20 bis 21.30 Uhr

Kopenhagen

von Michael Frayn Leitung Ortmann | Apelt

Foyer Großes Haus | 16 Uhr

Sonntag

30

Großes Haus | 18 Uhr

Zeit des Aufbruchs

Junge Klassik 2012 Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Henri-Joseph Rigel, Joseph Haydn und Ludwig van Beethoven Junge Deutsche Philharmonie Christophe Rousset Musikalische Leitung Kleines Haus | 16 Uhr

Die Jungfrau von Orleans

Eine romantische Tragödie von Friedrich Schiller Foyer Großes Haus | 11 Uhr | Eintritt frei Aktion Theaterfoyer Frühschoppen Dr. T & the Engeneers feat. Frank Bülow Wir gastieren mit ,Anatevka’ am Hessischen Staatstheater Wiesbaden

Theaterspielplatz

1. Kammerkonzert

Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, György Ligeti und Franz Schubert Mandelring Quartett

Musik und Songtexte von Jerry Herman Buch von Harvey Fierstein Nach dem Stück La cage aux folles von Jean Poiret Deutsch von Erika Gesell und Christian Severin Leitung Berzonsky | Dew | Medina | Balthes | Vázquez

Kleines Haus | 19.30 Uhr

Wir laden Sie herzlich zur anschließenden Premierenfeier ein!

Kleines Haus | 20 Uhr

La cage aux folles

Wir laden Sie herzlich zur anschließenden Premierenfeier ein!

Der Kinderchor des Staatstheaters Darmstadt präsentiert sich am Weltkindertag um 14 Uhr auf dem Marktplatz Donnerstag

Großes Haus | Premiere | 19.30 bis 22.30 Uhr

Musical von Frederick Loewe und Alan Jay Lerner nach Bernard Shaws Pygmalion und dem Film von Gabriel Pascal Leitung Wengenroth | Gerath-Prein | Etti | Heil | Tremmel

Foyer Großes Haus | 11 Uhr | Eintritt frei Aktion Theaterfoyer Frühschoppen Can-Gurus

Gustav Mahler Das Lied von der Erde (Fassung von Arnold Schönberg und Rainer Riehn) Kammermusikreihe mit Mitgliedern des Staatsorchesters

Werke u.a. von Georg Philipp Telemann, Julius Klengel, Pat Ballard und Terry Riley Kammermusikreihe mit Mitgliedern des Staatsorchesters Montag

29

Grandhotel Bogotá

Schauspiel von Dennis Kelly Leitung Richter | Noack

Kleines Haus | 11 Uhr

Samstag

Die Götter weinen

Soli fan tutti – Sonderkonzert

1. Sinfoniekonzert

Großes Haus | 20 Uhr | 19.15 Uhr Einführung im Foyer

Samstag

Foyer Großes Haus | 18 Uhr

Großes Haus | 11 Uhr | 10.15 Uhr Einführung im Foyer

Kammerspiele | 16 Uhr Wettbewerb für Junge Musiker (Instrumentalbereich) Veranstaltung der Da Ponte-Stiftung Montag

Sonntag

Grandhotel Bogotá

Werke von György Ligeti (Lontano), Jean Daetwyler (Alphornkonzert Nr. 1) und Richard Strauss (Eine Alpensinfonie) Arkady Shilkloper Alphorn Martin Lukas Meister Musikalische Leitung

Monolog von John Clancy Leitung Schäfer | mit Hubert Schlemmer

Wir laden Sie herzlich zur anschließenden Premierenfeier ein!

Foyer Großes Haus | 16 Uhr

Theaterspielplatz

Wir gastieren im Rahmen des Kultursommers Südhessen mit ,Welche Droge passt zu mir?’ in der Heinrich-Böhm-Halle, Breuberg

Wir laden Sie herzlich zur anschließenden Premierenfeier ein!

ab 12 Uhr | Eintritt frei

Tag der offenen Tür

Freitag

21

Event

Wir laden Sie herzlich zur anschließenden Premierenfeier ein!

Großes Haus | 11 Uhr

1. Familienkonzert

Bar der Kammerspiele | Premiere | 20 Uhr

zum 2. Familienkonzert | für alle ab 5 Jahren Freitag

28

Kleines Haus | Premiere | 19.30 Uhr

Die Jungfrau von Orleans

Eine romantische Tragödie von Friedrich Schiller Leitung Bunk | Porz Wir laden Sie herzlich zur anschließenden Premierenfeier ein!

Immer aktuell: www.staatstheater-darmstadt.de

Eine Entdeckungsreise durch das Theater für alle! Mit einem Tag der offenen Tür für Jung und Alt startet das Staatstheater Darmstadt in die neue Saison Zur Eröffnung der neuen Spielzeit laden wir Sie mit Ihrer ganzen Familie zum Tag der offenen Tür ein. Es gibt spannende Workshops, Führungen hinter die Kulissen, kuli­narische Köstlichkeiten, viele Info­ stände sowie die Gelegenheit, das Theater hautnah mitzuerleben: den Orchestergraben erkunden, bei Chorproben vorbeischauen oder eine Preview der kommenden Saison erleben – von der großen Technikshow über die beliebte Kostümversteigerung bis hin zum musikalischen Höhepunkt: das Vorplatz­ konzert open air auf dem Georg-Büchner-Platz. Laien-Musiker können ihre Instru­mente mitbringen und mit dem Ensemble Soli fan tutti gemeinsam das Stück In C von Terry Riley spielen. Das Theater öffnet seine Tore für Groß und Klein: Herzlich willkommen! 2. September 2012 Beginn 12 Uhr, im Anschluss an das Familienkonzert Eintritt frei

Impressum Staatstheater Darmstadt, Georg-Büchner-Platz 1, 64283 Darmstadt, 06151 2811-0 | Intendant John Dew | Geschäftsführender Direktor Jürgen Pelz (V.i.S.d.P.) Redaktion Kommunikation und Marketing | Beiträge Matthias Ackermann (ack), Magnus Bastian (mb), Chantal Friederich (cf), Dr. Christoph Gaiser (cg), Marietta Gollwitzer (mg), Nelly Haag (nh), Fabian Hilkert (fh), Silke Meier (sm), Reinar Ortmann (ro), René Reith (rr), Rüdiger Schillig (rs), Ramon Manuel Schneeweiß (rms), Caroline Zacheiß (cz) , Philharmonie Merck, Junge Deutsche Philharmonie | Abbildungen Barbara Aumüller, Marco Borggreve (S. 8mi), yourlook GmbH (S. 8re), Ralf Ziegler (S. 8u), Achim Reissner (S. 9), Judith Metz (S. 11o), Karl Heinz Herber (S. 11u) | Grafik Nora Baumann | Titelbild Szene aus Madame Butterfly mit Susanne Serfling (Cio-Cio-san) und Erica Brookhyser (Suzuki)


Oktober-Spielplan

Theaterzeitung September | Oktober 2012 Dienstag

2

Mittwoch

3

Kammerspiele | Wiederaufnahme | 20 bis 21.10 Uhr

Laurel & Hardy

Stück für zwei Komödianten und einen Pianisten von Tom McGrath Leitung Schmidt | Erhard | Apelt

Sonntag

7

Großes Haus | 19 Uhr Philharmonie Merck zu Gast im Staatstheater Darmstadt

Reich an Geist

Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy (Die erste Walpurgisnacht), Ludwig van Beethoven (Sinfonie Nr. 9 d-Moll) Solisten | Frankfurter Kantorei | Philharmonie Merck Wolfgang Heinzel Musikalische Leitung Karten unter www.philharmonie-merck.com

Kopenhagen

von Michael Frayn Leitung Ortmann | Apelt Wir gastieren mit ,Anatevka‘ am Hessischen Staatstheater Wiesbaden Freitag

5

Montag

8

Dienstag

9

Mittwoch

10

Kleines Haus | Wiederaufnahme | 19.30 bis 20.45 Uhr

Woyzeck

Kammerspiele | Wiederaufnahme | 20 bis 21.15 Uhr

Die Leiden des jungen Werther

6

Oper in zwei Akten von Giacomo Puccini in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Leitung Grandy | Dew | Balthes | Vázquez | Baisch

Theaterführung für Familien

Reservierung erforderlich, Teilnehmerzahl begrenzt Telefon 06151 2811-600

Foyer Großes Haus | 20 Uhr | Eintritt frei Aktion Theaterfoyer Cinemafoyer Drachenzähmen leicht gemacht R: Dean DeBlois, Chris Sanders (USA 2010)

Das kunstseidene Mädchen

Mittwoch

17

Freitag

12

nach dem Roman von Irmgard Keun Leitung Schmidt | mit Diana Wolf | Michael Erhard am Klavier Kammerspiele | Wiederaufnahme Uraufführung | 20 bis 21.30 Uhr

Die Götter weinen

Schauspiel von Dennis Kelly

18

La cage aux folles

Kammerspiele | 20 bis 21.30 Uhr

19

Großes Haus | 19.30 bis 22.30 Uhr

Madame Butterfly

Oper in zwei Akten von Giacomo Puccini in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

27

Der Tod eines Handlungsreisenden von Arthur Miller

Großes Haus | 19.30 Uhr | 19 Uhr Einlass Centralstation zu Gast im Staatstheater Darmstadt

Vorstellungsänderung! Kammerspiele | 20 bis 21.30 Uhr

Hagen Rether: Liebe Kleines Haus | 19.30 Uhr

Kopenhagen

Schauspiel von Dennis Kelly

Bar der Kammerspiele | 23 Uhr

von Michael Frayn

läd naid sürpries

nächtliches Überraschungsprogramm, anschließend Party

Großes Haus | Premiere | 19.30 bis 22.30 Uhr

Die Macht des Schicksals

Oper von Giuseppe Verdi in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Leitung Meister | Zisterer | Amos | Baisch

Sonntag

28

von Michael Frayn Foyer Großes Haus | 11 Uhr | Eintritt frei Aktion Theaterfoyer Frühschoppen Swing-Sound-Orchestra

Laurel & Hardy

Montag

22

Großes Haus | 16 Uhr Eine Produktion der Hessischen Spielgemeinschaft Darmstadt Mittwoch

24

Event

Monolog von John Clancy mit Hubert Schlemmer Montag

29

Dienstag

30

My Fair Lady

Großes Haus | 19.30 bis 22.30 Uhr

La cage aux folles

Musik und Songtexte von Jerry Herman Buch von Harvey Fierstein nach dem Stück La cage aux folles von Jean Poiret Deutsch von Erika Gesell und Christian Severin

Woyzeck

von Georg Büchner Konzept Robert Wilson | Musik Tom Waits Liedtexte Kathleen Brennan

Verlag Echo Zeitungen GmbH, Holzhofallee 25–31, 64295 Darmstadt | Druck Druckzentrum Rhein Main GmbH & Co. KG, Alexander-Fleming-Ring 2, 65428 Rüsselsheim, Telefon 06142 8336-0 Eine Beilage des Verlags Echo Zeitungen GmbH vom 1. September 2012 Redaktionsschluss 28. August 2012 | Änderungen vorbehalten

Großes Haus | 20 Uhr | 19.15 Einführung im Foyer

2. Sinfoniekonzert

Programm und Besetzung wie am 28.10.2012 Großes Haus | 20 Uhr

Zeichen an der Sonne

100 Jahre Eurythmie Aufführung des Else-Klink-Ensembles Stuttgart Kammerspiele | 20 bis 21.15 Uhr

Die Leiden des jungen Werther

Großes Haus | 16 bis 19 Uhr Eine Produktion des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Musical von Frederick Loewe und Alan Jay Lerner nach Bernard Shaws Pygmalion und dem Film von Gabriel Pascal Leitung Wengenroth | Gerath-Prein | Etti | Heil | Tremmel

Datterich

Bar der Kammerspiele | 20 Uhr

La cage aux folles

Kopenhagen

Werke von Sergej Rachmaninow, William Walton und Dmitrij Schostakowitsch (Sinfonie Nr. 10) Christian Poltéra Violoncello Gabriel Feltz Musikalische Leitung

Oper von Albert Lortzing Halbszenische Aufführung mit Studierenden der Hochschule Orchester der Hochschule | Leitung Bäumler, Esser

Großes Haus | 16 bis 19 Uhr

Kammerspiele | 20 bis 21.30 Uhr

2. Sinfoniekonzert

Die Opernprobe

Stück für zwei Komödianten und einen Pianisten von Tom McGrath

Musik und Songtexte von Jerry Herman Buch von Harvey Fierstein nach dem Stück La cage aux folles von Jean Poiret Deutsch von Erika Gesell und Christian Severin

Großes Haus | 11 Uhr | 10.15 Einführung im Foyer

Kleines Haus | 16 Uhr Gastspiel der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main

Laurel & Hardy

21

Georg-Büchner-Preis an Felicitas Hoppe

Kleines Haus | 19.30 bis 21.50 Uhr

Kammerspiele | 20 bis 21.10 Uhr

Sonntag

Großes Haus | 16 Uhr Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung vergibt den

Sigmund-Freud-Preis an Ernst-Wolfgang Böckenförde Johann-Heinrich-Merck-Preis an Heinz Schlaffer Vorverkauf ab 01.10.2012

von Arthur Miller

Kammerspiele | 20 bis 21.10 Uhr

Kleines Haus | 18 bis 19.15 Uhr

Samstag

Der Tod eines Handlungsreisenden

von Arthur Miller

Lesung der Lokalposse von Ernst Elias Niebergall in Darmstädter Mundart u.a. mit Jochen Partsch (Oberbürgermeister), Martin Apelt (Schauspieldirektor), Peter Benz (Oberbürgermeister a.D.) Leitung Stromberger

Stück für zwei Komödianten und einen Pianisten von Tom McGrath

Kleines Haus | 19.30 bis 21.50 Uhr

Der Tod eines Handlungsreisenden

Foyer Großes Haus | 15.30 Uhr | Eintritt frei Aktion Theaterfoyer Kammerkonzert

Laurel & Hardy

Wir laden Sie herzlich zur anschließenden Premierenfeier ein!

Kleines Haus | 19.30 bis 21.50 Uhr

Stück für zwei Komödianten und einen Pianisten von Tom McGrath

Kammerspiele | 20 bis 21.10 Uhr

von Martin Krumbholz

20

Phantastische Oper von Jacques Offenbach Leitung Cook | Dew | Balthes | Vázquez | Baisch

Schauspiel von Dennis Kelly

Grandhotel Bogotá Samstag

Hoffmanns Erzählungen

Die Götter weinen

Ein Kammer-Spiel um Georg Büchners Schwestern von Peter Schanz Freitag

Großes Haus | Wiederaufnahme | 19.30 bis 22.30 Uhr

Kleines Haus | 19.30 Uhr

Luise & Mathilde

Kopenhagen

von Michael Frayn

26

Kammerspiele | Uraufführung | 20 bis 21.30 Uhr

Kammerspiele | Uraufführung | 20 Uhr

Foyer Großes Haus | 15.30 Uhr | Eintritt frei Aktion Theaterfoyer Kammerkonzert

Kartentelefon 06151 2811-600 Weitere Informationen sowie Kartenkauf unter www.staatstheater-darmstadt.de

Werke u.a. von Johannes Brahms, Alban Berg, Robert Schumann und Jean Françaix Sharon Kam Klarinette | Stephan Kiefer Klavier

Reservierung erforderlich, Teilnehmerzahl begrenzt Telefon 06151 2811-600

von Martin Krumbholz Leitung Ratzinger | Blersch

14

2. Kammerkonzert

Treffpunkt Eingang Kammerspiele | 18 Uhr

Großes Haus | 19.30 bis 22.30 Uhr

Freitag

Schauspiel von Dennis Kelly

Die Götter weinen

Eine romantische Tragödie von Friedrich Schiller Leitung Bunk | Porz

Sonntag

Reservierung erforderlich, Teilnehmerzahl begrenzt Telefon 06151 2811-600

Die Götter weinen

Donnerstag Kleines Haus | 20 Uhr

Die Jungfrau von Orleans

13

Theaterführung

Kleines Haus | 19.30 Uhr

Monolog von John Clancy mit Hubert Schlemmer

Ein Kammer-Spiel um Georg Büchners Schwestern von Peter Schanz Leitung Schanz | Apelt

Kleines Haus | 19.30 Uhr

Samstag

Treffpunkt Eingang Kammerspiele | 18 Uhr

Event

Luise & Mathilde

Kammerspiele | Uraufführung | 20 Uhr

Grandhotel Bogotá

Ein Kammer-Spiel um Georg Büchners Schwestern von Peter Schanz

Bar der Kammerspiele | 20 Uhr

zu 50. Mm al!

Oper in zwei Akten von Giacomo Puccini in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Luise & Mathilde

Tina Dico: Tour 2012

Treffpunkt Eingang Kammerspiele | 15.30 Uhr

Schauspiel von Dennis Kelly Leitung Richter | Noack

Die Götter weinen

16

Madame Butterfly

Kammerspiele | Uraufführung | 20 bis 21.30 Uhr

Großes Haus | 20 Uhr | 19.30 Uhr Einlass Centralstation zu Gast im Staatstheater Darmstadt

Eine romantische Tragödie von Friedrich Schiller

Musik und Songtexte von Jerry Herman Buch von Harvey Fierstein nach dem Stück La cage aux folles von Jean Poiret Deutsch von Erika Gesell und Christian Severin

Kleines Haus | 19.30 Uhr

Dienstag

Bar der Kammerspiele | 20 Uhr

Bar der Kammerspiele Wiederaufnahme | 20 bis 21 Uhr

25

Die Jungfrau von Orleans

Wir gastieren mit ,Anatevka‘ am Hessischen Staatstheater Wiesbaden

Madame Butterfly

von Kai Hensel Leitung Ratzinger | mit Christina Kühnreich

Donnerstag Großes Haus | 19.30 bis 22.30 Uhr

Foyer Großes Haus | 11 Uhr | Eintritt frei Aktion Theaterfoyer Frühschoppen Reimtext

Theaterführung

Großes Haus | Wiederaufnahme | 19.30 bis 22.30 Uhr

Welche Droge passt zu mir?

Kleines Haus | 19.30 Uhr

Donnerstag Kleines Haus | 19.30 Uhr

11

Bar der Kammerspiele | Wiederaufnahme | 20 bis 21 Uhr

von Arthur Miller

Foyer Großes Haus | 16 Uhr | Eintritt frei Aktion Theaterfoyer Musikalischer Nachmittag

nach dem Briefroman von Johann Wolfgang von Goethe Leitung Thiesen | mit Andreas Vögler Samstag

14

Monolog von John Clancy Leitung Schäfer | mit Hubert Schlemmer

La cage aux folles

von Georg Büchner Konzept Robert Wilson | Musik Tom Waits Liedtexte Kathleen Brennan Leitung Kreutzfeldt | Porz | Erhard

Sonntag

Event

Großes Haus | 19.30 bis 22.30 Uhr Musik und Songtexte von Jerry Herman Buch von Harvey Fierstein nach dem Stück La cage aux folles von Jean Poiret Deutsch von Erika Gesell und Christian Severin Leitung Berzonsky | Dew | Medina | Balthes | Vázquez

Werke von Herbert Chappell (Paddington Bärs erstes Konzert) und Francis Poulenc (Die Geschichte von Babar, dem kleinen Elefanten) Walter Renneisen Erzähler Michael Cook Musikalische Leitung

Der Tod eines Handlungsreisenden

Der Tod eines Handlungsreisenden Kammerspiele | 20 bis 21.30 Uhr

2. Familienkonzert

Kleines Haus | 18 bis 20.20 Uhr

Kleines Haus | Wiederaufnahme | 18 bis 20.20 Uhr von Arthur Miller Leitung Hailer | Becker

Großes Haus | 11 Uhr und 16 Uhr Instrumentenvorstellung 10.30 Uhr und 15.30 Uhr

nach dem Briefroman von Johann Wolfgang von Goethe mit Andreas Vögler Mittwoch

31

Bar der Kammerspiele | Wiederaufnahme Uraufführung | 20 bis 21.15 Uhr

Der Mann, der mit Jimi Hendrix tanzte oder Sogar für die Revolution braucht man Profis von Kurt Appaz Leitung Schmidt mit Matthias Kleinert und Andreas Manz-Kozár


8 | Konzert

Theaterzeitung September | Oktober 2012

Sinfoniekonzerte

Arkady Shilkloper 1. Sinfoniekonzert György Ligeti Lontano Jean Daetwyler Konzert für Alphorn und Orchester Nr. 1 Richard Strauss Eine Alpensinfonie op. 64 Arkady Shilkloper Alphorn Martin Lukas Meister Musikalische Leitung Wie Komponisten ihre Eindrücke über Bergland­ schaften musikalisch vertonen, das ist das Leit­ motiv der Konzertsaison 2012 | 2013. Es liegt auf der Hand, eine solche Saison mit Richard Strauss’ „Alpensinfonie“ zu eröffnen, einer fast ein­ stündigen sinfonischen Dichtung mit sehr großer Orchesterbesetzung. Die Motivation für diese Komposition geht ursprünglich auf eine Würdigung des Schweizer Porträtmalers Karl Stauffer-Bern zurück, seines Zeichens leidenschaftlicher Berg­ steiger. Um 1900 plante Strauss, unter dem Titel Künstlertragödie Stationen aus dem Leben StaufferBerns in Musik zu übersetzen. Unter dem Einfluss seiner Nietzsche-Lektüre wandelte sich das Konzept später unter dem neuen Titel Der Antichrist. Eine Alpensinfonie zu einer tönenden Reflexion über das Auf und Ab des menschlichen Daseins. Erst 1913 gelang es Strauss, die über Jahre hinweg entstan­ denen Skizzen zur heute bekannten Gestalt zu for­ men. Der Nietzsche-Bezug im Titel wurde dabei erst kurz vor der Uraufführung im Jahre 1915 getilgt. Nüchterner mutet der Entstehungsanlass für Jean Daetwylers Alphornkonzert an, welches 1972 zur Eröff­ nung des Schweizer Fremdenverkehrsbüros in Paris uraufgeführt wurde. Zahlreiche Werke des schweizerischen Komponisten reflektieren die erha­ bene Natur der Bergwelt, für das Alphorn schrieb er nicht weniger als vier konzertante Werke, die er dem berühmten Hornisten Jozsef Molnar widmete. Als Solist für die Darmstädter Aufführung konnte der Russe Arkady Shilkloper gewonnen werden, der seit 1992 als freischaffender Solist auf den Instru­ menten Waldhorn, Flügelhorn und Alphorn im in­ ter­nationalen Musikbetrieb unterwegs ist und sich dabei besonders im Bereich des so genannten „crossover“ hervorgetan hat. Ligetis Orchesterstück Lontano aus dem Jahre 1967, ein Klassiker der so genannten „Klangflächenmusik“, scheint auf den ersten Blick nichts mit den Bergen zu tun zu haben. Seit seiner Verwendung in Stanley Kubricks Film Shining (1980) ist Ligetis Komposi­tion – von der er selbst sagte, sie sei, wie wenn man aus grellem Sonnenlicht in einen geschlossenen Raum käme und dort langsam die Konturen zu erfassen versuche – ebenfalls zu einer „Berg-Musik“ erhoben worden. Allein drei Werken ist gemeinsam, dass sie versu­chen, die verschiedenen Dimensionen des Klang­ raumes bis an ihre Grenzen zu erkunden. (cg) Sonntag 9. September 2012 | 11 Uhr | Großes Haus Montag 10. September 2012 | 20 Uhr | Großes Haus

Christian Poltéra und Gabriel Feltz 2. Sinfoniekonzert Sergej Rachmaninow Der Fels op. 7 William Walton Konzert für Violoncello und Orchester Dmitrij Schostakowitsch Sinfonie Nr. 10 e-Moll op. 93 Christian Poltéra Violoncello Gabriel Feltz Musikalische Leitung Das Berg-Motto der Sinfoniekonzerte 2012 | 2013 findet im 2. Sinfoniekonzert seine Entsprech­ung in Sergej Rachmaninows jugendlicher Orchester­fantasie Der Fels. Die Komposition wurde laut Rachmaninow durch ein kurzes Gedicht von Michail Lermontow angeregt, welches das Aufeinander­ treffen eines Felsen und einer Wolke zum Gegenstand hat. Aber auch Die Erzählung In der Passagierstube von Anton Tschechow (1886), der das LermontowGedicht als Motto vorangestellt ist, hat wohl in Rachmaninows Stück ebenfalls einen Widerhall gefunden. Das Cellokonzert von William Walton entstand im Jahre 1956 im Auftrag des ukrainischen Cellisten Gregor Piatigorsky. Die Entstehungszeit legt ein „neutönerisches“ Klangbild nahe, doch beharrte Walton in diesem Werk auf der abgedunkelten Klangwelt und der Harmonik des spätromantischen Zeitalters, was es letztlich in die Nähe des Cello­ konzerts von Edward Elgar rückt, aus dessen Schatten Walton auf dem europäischen Festland nie ganz heraustreten konnte. Den Solopart übernimmt der 1977 geborene Schweizer Cellist Christian Poltéra. Dmitrij Schostakowitschs zehnte Sinfonie ist die erste Äußerung ihrer Art nach einer mehrjährigen Zwangspause; die von Solomon Wolkow verbreitete Behauptung, dass es sich um eine musikalische Aus-­ einandersetzung mit dem 1953 gestorbenen Josef Stalin handle, verstellt den Blick darauf, dass Schostakowitsch in diesem Werk so sehr auf den Pfaden Gustav Mahlers wandelt wie selten. Für die Erarbeitung dieses Werkes wie auch der anderen beiden Kompositionen zeichnet der jüngst zum Ge­ neralmusikdirektor der Stadt Dortmund ernannte Gabriel Feltz verantwortlich, der dieses Amt zuvor am Theater Altenburg-Gera sowie bei den Stuttgarter Philharmonikern bekleidet hat. (cg)

Kammerkonzerte 1. Kammerkonzert

2. Kammerkonzert

Mandelring Quartett Sebastian Schmidt Violine | Nanette Schmidt Violine | Roland Glassl Viola | Bernhard Schmidt Violoncello

Sharon Kam Klarinette | Stephan Kiefer Klavier

Wolfgang Amadeus Mozart Streichquartett d-Moll KV 421 György Ligeti Streichquartett Nr. 1 Métamorphoses nocturnes Franz Schubert Streichquartett G-Dur D 887 Ende 1781 veröffentlichte Joseph Haydn seine Streichquartette op. 33, die er als „Auf eine gantz neu Besondere Art“ komponiert bezeichnete. Wolf­gang Amadeus Mozart reagierte auf dieses Opus seines Freundes, indem er sich selbst nach längerer Pause wieder an die Komposition von Streich­ quartetten machte, die den „neuen“ Stil von vier gleichberechtigt miteinander in musikalischen Dis-­ kurs tretenden Stimmen aufnahm. Vermutlich im Sommer 1783 schrieb Mozart das Quartett in d-Moll KV 421, das in seiner Gestaltung wie eine Reverenz an Haydn anmutet. Franz Schubert konnte in seinem Streichquartettschaffen auf die Entwicklung dieser Form durch Haydn, Mozart und Ludwig van Beethoven aufbauen. Das Streichquartett G-Dur D 887 ist Schuberts letzter Beitrag zu dieser Gattung und beeindruckt nicht nur durch seine fast einstündige Dauer, sondern vor allem durch die bisweilen atemberaubend kühne Harmonik und schroffe Stimmungskontraste, die er in geradezu orchestralen Klangballungen ausgestaltet. 1953/1954 schrieb György Ligeti sein erstes Streichquartett, das erst vier Jahre später uraufgeführt werden konnte. Ligeti verbindet in diesen „nächtlichen Metamorphosen“ in einem Satz sein Interesse für Volksmusik mit Hommages an Igor Strawinsky und Béla Bartók, versteht es dabei jedoch, in dem aus einem Viertonmotiv über einem chromatischen Fundament entwickelten Werk seinen ganz eigenen Stil zu präsentieren. Das Mandelring Quartett hat längst die großen Konzertpodien der Welt erobert. Als Gewinner der Internationalen Wettbewerbe in München (ARD), Evian und Reggio Emilia (Paolo Borciani) ist das Quartett heute weltweit zu Gast bei den großen Festivals und renommierten Kammermusikreihen. 1997 gründete das Mandelring Quartett das Ham­ bacher MusikFest. (mb) Donnerstag 20. September 2012 | 20 Uhr Kleines Haus

Sonntag 28. Oktober 2012 | 11 Uhr | Großes Haus Montag 29. Oktober 2012 | 20 Uhr | Großes Haus

Alban Berg Vier Stücke für Klarinette und Klavier op. 5 Johannes Brahms Sonate für Klarinette und Klavier f-moll op. 120 Nr. 1 Robert Schumann Drei Romanzen op. 94 Jean Françaix Tema con variazioni Jules Massenet Meditation aus Thaïs Enrique Granados Andaluza aus 12 danzas españolas Jules Massenet Elégie Fritz Kreisler Syncopation Bereits im Oktober 2007 begeisterte Sharon Kam das Darmstädter Publikum mit ihrem eleganten und virtuosen Spiel, nun ist sie erneut zu Gast im Kleinen Haus! Zur Eröffnung ihres vielseitigen Programms präsentiert sie gemeinsam mit dem Pianisten Stephan Kiefer Alban Bergs 1913 ent­ stan­dene Vier Stücke op. 5, in denen Bergs Unterricht bei Arnold Schönberg Niederschlag in einem neuen, auf die Verknappung der musikalischen Ausdrucksmittel zielenden Stil findet. Von klang-­ lich ausladender Üppigkeit präsentiert sich hingegen das Tema con variazioni, das Jean Françaix 1974 für seinen Enkelsohn komponierte und das durch seinen jazzigen aus­gelassen Tonfall einnimmt. Johannes Brahms hatte sein komposito­ risches Werk eigentlich schon als abgeschlossen betrachtet, als er 1891 den Meininger Klarinettisten Richard Mühlfeld kennen­lernte und, von dessen Spiel bezaubert, vier Werke für das eher schmale Kammermusikrepertoire dieses Instrumentes schuf, darunter zwei Sonaten. Nicht nur durch neu geschaffene Werke erfuhr das Repertoire Bereicherung, in zahlreichen Bearbei­ tungen wurden bekannte Werke für die Klarinette „mundgerecht“ gemacht, und so stehen im 2. Kam-­ merkonzert Robert Schumanns ursprünglich für Oboe komponierte Romanzen op. 94 ebenso auf dem Programm, wie eingängige Instrumental-Hits von Jules Massenet, Enrique Granados oder Fritz Kreisler, mit wahlweise opernhaftem Zartschmelz, spanischem Flair oder amerikanischer RagtimeSeligkeit. Die Klarinettistin Sharon Kam hat sich seit dem Gewinn des 1. Preises beim ARD-Wettbewerb 1992 in München als eine der gefragtesten Interpre­ tinnen ihrer Generation profiliert. Als Kammer­ musikerin tritt sie u.a. mit Christian Tetzlaff, Tabea Zimmermann und Lars Vogt regelmäßig in Erscheinung. Stephan Kiefer studierte bei Karl-Heinz Käm­ merling und Roberto Szidon in Hannover. Der Preisträger diverser internationaler Wettbewerbe konzertiert neben seiner Tätigkeit als Pianist des Radio Filharmonisch Orkest Holland weltweit und ist in der Kammermusik mit Künstlern wie Martin Spangenberg, Matthias Höfs und Sharon Kam verbunden. (mb) Donnerstag 18. Oktober 2012 | 20 Uhr Kleines Haus

Einführungen zu den Sinfoniekonzerten finden 45 Minuten vor Konzertbeginn im Foyer statt.

Mandelring Quartett


Konzert | 9

Theaterzeitung September | Oktober 2012

Soli fan tutti

Junge Klassik – Zeit des Aufbruchs Ein Jahrhundert wird besichtigt | Junge Deutsche Philharmonie zu Gast 20 Ja

Soli

hre

Soli fan tutti – 1. Konzert

Sonderkonzert 20 Jahre Soli fan tutti

Gustav Mahler Das Lied von der Erde Fassung von Arnold Schönberg und Rainer Riehn

Georg Philipp Telemann Konzert für 4 Violinen Nr. 2 D-Dur TWV 40:202 Gordon Jacob Suite für 8 Violen Julius Klengel Hymnus für 12 Violoncelli op. 57 Stefan Kammer Drei Chinesen mit dem Kontrabass für 3 Kontrabässe Ian Clark Walk like this für 4 Flöten Wolfgang Amadeus Mozart Adagio F-Dur für Klarinette und 3 Bassetthörner KV 580a Allan Stephenson Konzertstück für 6 Fagotte Kerry Turner Farewell to Red Castle Thema und Variationen für Horn-Oktett Thomas Stevens New Variations on Carnival of Venice für 4 Trompeten und Klavier Paul Desmond Take Five für 4 Posaunen Pat Ballard Mr. Sandman für 4 Posaunen Terry Riley In C für variable Besetzung

Erica Brookhyser Mezzosopran | Andreas Wagner Tenor | Iris Rath Flöte | Sebastian Röthig Oboe | David Wolf Klarinette | Matthias Müller Fagott | Juliane Baucke Horn | Berthold Anhalt Schlagzeug | Megan Chapelas, Wilken Ranck Violine | Klaus Opitz Viola | Michael Veit Violoncello | Stefan Kammer Kontrabass Joachim Enders Klavier | Hie Jeong Byun Harmonium | Elias Grandy Leitung Acht Symphonien hatte Gustav Mahler bereits komponiert, als er sich 1907 an ein weiteres Werk symphonischen Zuschnitts machte. Da Neunte Symphonien seit Beethoven mit dem Geschmack eines Vermächtnisses behaftet waren – neben Beet­hoven waren etwa auch Schubert und Bruck­ ner nicht über eine Neunte hinausgekommen, ­nannte der nicht unabergläubische Mahler sein neues Werk Das Lied von der Erde. Bereits in früheren Werken hatte er die symphonische Form durch den Einsatz von Sängern mit liedhaften Elementen angereichert, hier nun schuf er ein sechssätziges Werk, in dem in jedem Satz alter­ nierend der Einsatz eines Soprans oder eines Tenors vorgesehen ist. Textgrundlage war Mahler die von Hans Bethge herausgegebene Anthologie Die chinesische Flöte, eine Sammlung von Poemen im Stile alter chinesischer Gedichte, deren exo­ tisches Kolorit Mahler faszinierte. Lediglich in den Schlussversen des Werks verwandte er Teile eines eigenen Jugendgedichts, um den Blick von der Erde weg und den „ewig blauen Fernen“ zuzuwenden. Arnold Schönberg hatte 1920 für die Konzerte des von ihm initiierten „Vereins für musikalische Privataufführungen“ bereits Mahlers Lieder eines fahrenden Gesellen für ein Kammer­ ensemble bearbeitet, als er sich dem Lied von der Erde zuwandte. Da der Verein 1921 wegen Geld­ mangels aufgelöst wurde, verfolgte er die­ses Projekt nicht weiter, erst Rainer Riehn komplet­ tierte in den 1980er Jahren Schönbergs Skizzen zu der Fassung, die Sie im Konzert von Soli fan tutti erleben können. (mb) Sonntag 16. September 2012 | 11 Uhr Kleines Haus

utti

Es spielen Mitglieder des Staatsorchesters Darmstadt und Gäste Mal das spielen, was man schon immer gerne spie­ len wollte, ein Forum haben, wo sich alle Mitglieder eines Orchesters auch mal als Kammermusiker mit einem von ihnen selbst gewählten Programm prä­ sentieren können? Diese Wünsche setzten vor 20 Jahre die Musiker des Staatsorchesters Darmstadt auf Initiative des Solocellisten Michael Veit in die Tat um und gründeten mit Soli fan tutti eine Kon­ zert­reihe, die seitdem eine treue und begeisterte Zuhörerschaft gefunden hat und 2009 mit dem Darmstädter Musikpreis ausgezeichnet wurde. In ihrer Begründung hob die Jury dabei hervor, dass „nicht nur die stilistische Vielfalt der einzelnen Kon­zerte überzeugt, sondern vor allem die Gesamt­ dramaturgie jedes der dargebotenen Programme, die gleichsam einen ‚Solitär‘ darstellen.“ Und so bieten Ihnen die Musiker in ihrem Sonderkonzert zum 20-jährigen Bestehen der Reihe Soli fan tutti einen Solitär, indem sich jede Instrumentengruppe einzeln vorstellt, bevor abschließend alle Musiker in Terry Rileys Kompo­sition In C gemeinsam zu hö-­ ren sind. Und wo kön­nen Sie schon ein Werk für acht Bratschen wie Gordon Jacobs Suite erleben, oder etwa Allan Stephensons Konzertstück für 6 Fagotte, wenn nicht bei Soli fan tutti? Ein Pflichttermin für Ihren Konzertkalender! (mb) Sonntag 16. September 2012 | 18 Uhr Foyer Großes Haus

Darmstadt spielt Mahlers 8. Sinfonie Extrakonzert – Laien und Profis musizieren gemeinsam Ein ganz besonderes Projekt hat sich GMD Martin Lukas Meister zum Ausklang der Spielzeit ausge­ dacht: Erfahrene Einzelsänger, Mitglieder von Chören und Orchestern aus Darmstadt und Um­ ge­bung führen gemeinsam mit Mitgliedern des Opernensembles sowie dem Staatsorchester Darm­ stadt Gustav Mahlers monumentale 8. Sinfonie auf, die der Komponist selbst als sein wichtigstes Werk betrachtete. Bei den Aufführungen in Juni werden nicht weniger als 450 Musiker auf der Bühne stehen. Machen Sie mit und verpassen Sie nicht diese einmalige Gelegenheit! Anmelden können sich Sänger und Instrumen­ta­ listen bis zum 30. September unter: mahler8@staatsheater-darmstadt.de

fan t

Gustav Mahler, der revolutionäre Visionär der Symphonik des 20. Jahrhunderts

Unter dem Motto Zeit des Aufbruchs widmet sich die Junge Deutsche Philharmonie in ihrer Konzert­ reihe Junge Klassik den Entwicklungen des 18. Jahr­ hunderts. Ein bedeutender Aufbruch in die Neuzeit war die Entwicklung und Professionalisierung des bürgerlichen Konzertlebens; eine feste Orchester­ kultur begann sich zu etablieren. Die Komponisten des Programms wurden auf verschiedene Arten von dem Wandel dieser Zeit erfasst und lieferten ihren musikalischen Beitrag. Henri-Joseph Rigel wirft in seiner Orchestermusik einen Blick über den ihn umgebenden „Sturm und Drang“ hinaus in Richtung Beethoven. Er schreibt dreisätzige Sinfonien wie die Sinfonie in c-Moll op. 12 Nr. 4: reich an melodischer Erfindung und orchestraler Meisterschaft – aber ohne Klarinetten, von denen Mozart in Paris so sehr schwärmt. Mit seiner ersten Oper mit Klarinetten Idomeneo erfüllt Mozart sich diesen Wunsch. 1780 für den Münchner Hof des Kurfürsten Karl Theodor kompo­ niert, schreibt er sie vor allem für das fantastische Mannheimer Orchester, das nun im Münchner Orchestergraben glänzt und als das beste Ensemble seiner Zeit gilt.

Joseph Haydn reist nach einer gefühlten Ewigkeit in der provinziellen Abgeschiedenheit von Eisenstadt im Herbst seines Lebens nach England. Dort feiert sein ehemaliger Schüler Ignaz Pleyel mit seiner Sin­ fonia concertante große Erfolge, was dazu führt, dass Haydn seinen eigenen Gattungsbeitrag für Vio-­ line, Violoncello, Oboe, Fagott und Orchester heraus­ bringt. Ludwig van Beethoven hat sich beständig neu er­ funden, als Mensch wie als Künstler. Seine stetig präsenten Vorbilder Haydn und Mozart lassen ihn zunächst mit der Komposition seiner Symphonie Nr.1 op. 21 zögern. Doch 1800 folgt der Befreiungsschlag, mit einer selbstveranstalteten Aka­demie im Burg­ theater. Den Schlusspunkt des Programms bildet seine Sinfonie. Mit ihr schafft Beet­hoven das Kunst­ stück, zugleich das Ende und den Beginn einer Zeit des Aufbruchs zu markieren. Junge Klassik ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Jungen Deutschen Philharmonie, dem Kultur­ fonds Frankfurt RheinMain, dem Staatstheater Darm­­stadt und der Alten Oper Frankfurt. Sonntag 30. September 2012 | 18 Uhr | Großes Haus

Philharmonie Merck zu Gast „Reich an Geist“ Felix Mendelssohn Bartholdy Die erste Walpurgisnacht Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9 d-Moll

die Freude geliefert, so stellte kein Geringerer als Johann Wolfgang von Goethe für Mendelssohn den Balladentext zur Verfügung.

Katrin Gerstenberger Sopran | Erika Brookhyser Alt | Carl-Christof Gebhardt Tenor | Hans Christoph Begemann Bassbariton Frankfurter Kantorei | Philharmonie Merck Wolfgang Heinzel Musikalische Leitung

Mittwoch 3. Oktober 2012 | 19 Uhr | Großes Haus

Ein Gipfeltreffen deutscher Denker und Komponisten präsentiert die Philharmonie Merck mit Reich an Geist im Staatstheater Darmstadt. 1824 stellte Ludwig van Beethoven mit seiner neunten Sinfonie die erste Sinfoniekantate der Musikgeschichte vor, ein visionäres Werk des großen Klassikers. Nur acht Jahre später: Felix Mendelssohn brachte eine weltliche Kantate für Soli, Chor und Orchester na­ mens Die erste Walpurgisnacht zur Uraufführung, ein Werk der jungen, ungestümen Romantik. Hatte Friedrich Schiller für Beethoven die Ode an

Katrin Gerstenberger, Ensemblemitglied des Staatstheaters Darmstadt


10 | Für Junges Publikum & Theaterpädagogik

Theaterzeitung September | Oktober 2012

Familienkonzerte im Herbst 1. Familienkonzert Professor Florestan und Maestro Eusebius packen aus: Ludwig van Beethoven | ab 6 Jahren Christian Firmbach Moderation | Martin Lukas Meister Co-Moderation und Musikalische Leitung Staatsorchester Darmstadt Professor Florestan und Maestro Eusebius, zwei alte Freunde, haben eine gemeinsame Leidenschaft: die Musik, und ein gemeinsames Hobby: das Aufspüren von alten, bislang unbeachteten musikalischen Hinter­lassenschaften. Diese alten Kisten, Koffer oder

Truhen packen sie vor den Augen des Publikums aus und erzählen anhand der zu Tage tretenden Gegen­ stände aus dem Leben eines Komponisten und von spannenden, musikalisch verpackten Ereignissen. Die beiden Freunde sind höchst unterschiedlichen Charakters, wodurch sich das Auspacken oftmals zu einem vergnügten Streitgespräch entwickelt: Der Musikforscher Florestan ist temperamentvoll, sehr schnell zu begeistern und neigt zu fantastischen Gedankensprüngen, der Dirigent Eusebius hingegen ist eher besonnen und vernünftig und weiß seine Musikschwärmerei in ruhige Worte zu kleiden. Nach­ dem die beiden Freunde zuletzt im Jahre 2008 eine

Truhe mit Stücken von Joseph Haydn gefunden und in Darmstadt ausgepackt hatten, sind sie nun mit einem sensationellen Fund zurück: keinem Geringe-­ ren als Ludwig van Beethoven hat die Truhe gehört, die sie nun zusammen mit dem Staatsorchester Darmstadt auspacken werden. (cg) Vorstellungsausfall am 1. September 2012 (siehe Kalendarium) Sonntag 2. September 2012 | 11 Uhr | Großes Haus 2. Familienkonzert ab 5 Jahren Herbert Chappell Paddington Bärs erstes Konzert Francis Poulenc (orch. Jean Françaix) Die Geschichte von Babar, dem kleinen Elefanten Michael Cook Musikalische Leitung | Walter Renneisen Erzähler | Staatsorchester Darmstadt

Christian Firmbach und Martin Lukas Meister als Professor Florestan und Maestro Eusebius

Zwei Tiergeschichten werden in diesem Konzert von Walter Renneisen erzählt, das Staatsorchester unter­ malt das Ganze mit Musik. Eine Geschichte han­delt von dem kleinen Elefanten Babar, der sich nach dem Tode seiner Mutter in eine große Stadt verirrt und sich mit den Menschen anfreundet, dann aber in den Urwald zurückgeholt und schließlich zum König der

Elefanten gewählt wird. Aufgeschrieben und ge-­ zeichnet hat diese Geschichte der Franzose Jean de Brunhoff im Jahre 1931, nach den Erzählungen, die seine Frau Céleste für die gemeinsamen Söhnen Lau­ rent und Mathieu erfunden hatte. Gut zehn Jahre später war das daraus entstandene Kinderbuch schon so populär, dass der Komponist Francis Poulenc bei einem Sommerurlaub im Limousin für die Kinder seiner Verwandten Musik für Vorleser und Klavier da­ zu schrieb. 1962 hat Jean Françaix dann die Klavier­begleitung für Orchester umgearbeitet. In der anderen Geschichte geht es um den kleinen Bären Paddington aus Peru, der nach London ausge­ wandert ist und mit seinem Freund Herrn Gruber ins Konzert geht. Das erweist sich für Paddington als der­ art aufregend, dass er sich im Gewirr der Gänge der Konzerthalle verirrt und plötzlich am Dirigen­tenpult vor dem Orchester steht. Ob das wohl gut geht? Paddington ist eine Erfindung des britischen Schrift­stellers Michael Bond, der sein erstes Buch mit den Abenteuern des kleinen Bären im Jahr 1958 veröf­ fentlichte. Die Ge­schichte vom Konzertbesuch mit Herrn Gruber findet sich allerdings in keinem der in der Folge entstan­denen Bücher, sie wurde Anfang der 1980er Jahre von Bond und dem 1934 geborenen Komponisten Herbert Chappell eigens für eine Auf­ führung in London verfasst. (cg) Sonntag 7. Oktober 2012 | 11 und 16 Uhr | Großes Haus | Instrumentenvorstellung 10.30 und 15.30 Uhr

Die Theaterpädagogik startet in die neue Saison In der neuen Spielzeit wartet im Bereich der Theater­ pädagogik verheißungsvoll Neues und bisher Erfolg­ reiches auf Jung und Alt. Der Kinderspielclub Theaterkiste on stage für Kinder von 5 bis 13 Jahren wird weiterhin angeboten. Unter Anleitung von Theaterpädagogen suchen wir ge­ mein­sam nach einem Thema, sammeln dazu Mate­ rial und entwickeln Szenen. Dabei verknüpfen wir unsere Ideen zu einer packenden Geschichte. Der Jugendspielclub Backstage on stage für Jugend­ liche ab 14 bis 25 Jahren ist schon seit einigen Jahren ein sehr erfolgreiches Projekt. Das Theater bringt in Kooperation mit dem Theaterlabor Darm­stadt in dieser Spielzeit Jugendliche aus Darmstadt mit und ohne Migrationshintergrund in Dialog. Zu dem Arbeitstitel Fast Forward – Schnelllebige (Jugend-)Welt entwickeln wir mit Jugendlichen ein eigenes Stück. Geplant ist die Premiere im April 2013 in den Kammerspielen. Achtung: Der Jugend­ spielclub Backstage on stage ist bereits voll! Neu im Angebot: das Kinderabonnement Theaterkiste unabhängig vom Spielclub (3 Vorstellungen + Gut­ schein für eine Theaterführung, für Kinder 15 € | Er­ wachsene 30 €). Dem gleichen Prinzip folgt auch das Jugend­abon­ nement Backstage: fünf Vorstellungen + Teilnahme am Workshop mit Schauspieler Simon Köslich. Die Anmeldung für den Workshop geht geson­dert über theaterpaedagogik@staatstheater-darmstadt.de. Erstmalig in dieser Spielzeit gibt es eine Theater­ werkstatt für Erwachsene. Diese beschäftigt sich über neun Monate hinweg mit unterschiedlichen The­men. Der Workshop kann auch als Fortbildung für Pädagoginnen und Pädagogen dienen und ist immer mit einem Vorstellungsbesuch verbunden. Die Kombination der eigenen Spielerfahrung mit dem Theaterbesuch verleiht dem Angebot eine

ganz beson­dere Intensität. Am Ende der Spielzeit orga­nisieren wir im Staatstheater eine Präsentation unserer Arbeit. Wer theaterinteressiert, aber zeitlich eingeschränkt ist, kann auch ohne wöchentliche Teilnahme am Spiel­club beim beliebten Theaterspielplatz dabei sein. Der Theaterspielplatz ist eine Plattform, auf der große und kleine Theaterbegeisterte über Beobachtung und Experimente den Kosmos des Theaters aktiv erfahren: von spielerischen Übungen zu Darstellung, Musik und Gesang über Besuche von Werkstätten mit praktischer Teilnahme bis zum hautnahen Kennenlernen von Künstlerinnen und Künst­lern. Das Thema zum Theaterspielplatz wird monatlich festgelegt, jeweils auf unterschiedliche Altersgruppen abgestimmt und auf dem Monats­ spielplan veröffentlicht. (nh) Die ersten Termine Theaterspielplatz zum 1. Familienkonzert Professor Florestan und Maestro Eusebius packen aus: Ludwig van Beethoven 6. September 2012 | 16 Uhr | Foyer Großes Haus Theaterspielplatz zum 2. Familienkonzert Die Geschichte von Babar, dem kleinen Elefanten 27. September 2012 | 16 Uhr | Foyer Großes Haus Theaterführungen für Familien 10. September 2012 und 16. Oktober 2012 15.30 Uhr | Foyer Kammerspiele Anmeldung und Karten an der Vorverkaufskasse: Tel. 06151 2811-600

Noch mehr Theater für Jung und Alt! Theaterkiste on stage Immer montags von 15.30 -17.30 Uhr. Mitgliedsbeitrag Kinderspielclub 10 € pro Monat

Monika Reichle und Nelly Haag

Unterstützung für die Theaterpädagogik Neue Spielzeit, neue Gesichter – Wie in den letz-­ ten Jahren gibt es auch dieses Jahr wieder eine neue Freiwillige (FSJ-Kultur) in der Theaterpäda­ gogik. Die 18-jährige Nelly Haag startet in ein Jahr Theater pur. Nelly hat schon einige Erfahrungen mit dem Theater gemacht. Sie hat selbst im Jugendclub des Staatstheaters Oldenburg mitgespielt und kennt Theaterpädagogik aus ihrer Schulzeit. Ihre per­sönliche Leidenschaft ist das kreative Schreiben, in dem so manches Theaterstück entstanden ist. Ihre Fähigkeiten wird sie in dieser Spielzeit mit einfließen lassen und einen neuen Wind in die Theaterpädagogik bringen. Das freiwillige soziale Jahr in der Kultur bietet jungen Erwachsenen die Möglichkeit, sich auszuprobieren, zu orientieren und eine Berufswahl zu treffen. (rr)

Backstage on stage Immer samstags von 14 bis 18 Uhr Mitgliedsbeitrag Jugendspielclub 10 € pro Monat | bereits ausverkauft! Theaterwerkstatt Immer am ersten Mittwoch des Monats Mitgliedsbeitrag Theaterwerkstatt 25 € im Monat Erster Termin 5. September 2012 Theaterspielplatz 5 € pro Person | 2,50 € ermäßigt Jugendabonnement Backstage 5 Vorstellungen | 25 € pro Person Kinderabonnement Theaterkiste 3 Vorstellungen + Gutschein für eine Theaterführung Kinder 15 € | Erwachsene 30 € Weitere Informationen, Karten und Termine sowie Anmeldung an der Vorverkaufskasse: Tel. 06151 2811-600


Extras | 11

Theaterzeitung September | Oktober 2012

Neue Darmstädter Gespräche

Carmen in Berlin

Abschied von Gutenberg? Die Herrschaft des Bildschirms

Erica Brookhyser gewinnt Casting für Carmen

Auch in dieser Spielzeit wird das Programm des Staatstheaters Darmstadt durch die Reihe Neue Darmstädter Gespräche bereichert. Diese widmen sich in regelmäßigen Abständen kultur- und ge­ sellschaftskritischen Themen von aktueller Rele­ vanz. Zum Einstieg in die neue Saison diskutiert Gastgeber Alexander U. Martens mit seinen Gästen über die Auswirkungen der zunehmenden Digitali­ sierung unseres Alltags. In der Verbreitung von Informationen und in der Kommunikation sind technische Medien heute nicht mehr wegzudenk­ en. Dass dies auch für die Funktionsweise von Denkund Arbeitsprozessen, aber auch für das mensch­ liche und gesellschaftliche Miteinander von Be­

Erica Brookhyser, seit zwei Spielzeiten festes Mit­ glied des Darmstädter Opernensembles, wurde für die Titelrolle der Schlöndorff-Inszenierung von Bizets Oper Carmen ausgewählt. Vorausgegangen war ein von ZDF/arte ausgerichtetes Casting für die Berliner Wannseefestspiele mit insgesamt 500 Kan­ didaten aus aller Welt. Den Gesamtmitschnitt der Premiere mit Erica Brookhyser vom 17.8.2012 kann man bei arte unter www.arte.tv/de/6450406.html ansehen. Wer die Sängerin im Staatstheater erleben möchte, kann sie unter anderem als Muse/Nik­las in Offen­ bachs Hoff­manns Erzählungen, als Suzuki in Puccinis Madame Butterfly und als Dido in Berlioz’ Die Trojaner hören und sehen. (fh)

deutung ist, ist nicht zu bestreiten: In einer zu-­ nehmend digitalisierten Welt scheint Gedrucktes, wie etwa Bücher und Zeitungen, auf dem Rückzug. Der Bildschirm dringt immer tiefer in die Arbeitsund Privatwelt ein. Das bleibt, wie Ergebnisse aus der Hirnforschung zeigen, nicht ohne Folgen für die menschliche Fähigkeit der Aufmerksamkeit. Dieses Mal ist u.a. Andreas Auth, der Geschäfts­ führende Direktor der Wissenschaftlichen Buch­ gesellschaft Darmstadt, zu Gast. 23. September 2012 | 11 Uhr | Kleines Haus

Live aus der Met

100 Jahre Eurythmie

Abonnenten gehen wieder günstiger ins Kino

Das Else-Klink-Ensemble in Darmstadt

Unter dem Titel The Metropolitan Opera live im Kino überträgt Citydome Darmstadt einige der be-­ kanntesten Opern mit Starbesetzung live auf die Darmstädter Kinoleinwände. Als wunderbare Ergänzung zum klassischen Theaterbesuch wird den Abonnenten des Staatstheaters gegen Vor­ lage ihrer Abonnementsausweise ein Rabatt von 2 € auf alle Vorstellungen dieser Reihe gewährt. In den nächsten Monaten erwarten Sie hoch­ karätige Live-Übertragungen: Donizettis L’elisir d’amore (13.10.2012) und drei Opern von Verdi – Otello (27.10.2012), Un Ballo in Maschera (8.12.2012) und Aida (15.12.2012). Auch für das Jahr 2013 mit so berühmten Opern wie Maria Stuarda, Rigoletto und Parsifal hat der Vorverkauf bereits begonnen. Weitere Informationen finden Sie unter www.kinos-darmstadt.de.

Im Oktober ist das Else-Klink-Ensemble zu Gast am Staatstheater Darmstadt. Das Ensemble hat sich der von Rudolf Steiner begründeten Tanzkunst Eurythmie verschrieben und ist an der einzigen professionellen Eurythmiebühne Deutschlands, dem Eurythmeum in Stuttgart, zu Hause. Von dort aus bereist es mit Choreografien, die den Bo­ gen von solistischen Einzeldarbietungen bis zu großen Tourneeprogrammen spannen, ganz Deutsch­land und ist darüber hinaus auch international gefragt. In Darmstadt präsentiert das Else-Klink-Ensemble sein Pro­gramm Zeichen an der Sonne anlässlich 100 Jahre Eurythmie. 30. Oktober 2012 | 20 Uhr | Großes Haus

Erica Brookhyser genießt Haupstadtflair am Brandenburger Tor in Berlin

Die Opernprobe Komische Oper von Albert Lortzing – halbszenische Aufführung Gastspiel der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main Hört man Albert Lortzing, denkt man heutzutage an seine Opern Zar und Zimmer­mann, Wildschütz oder Undine. Dass sich Lort­zing aber auch als Karikaturist und Satiriker begreift, wird häufig vernachlässigt. Neben dem Wildschütz ist es gerade Die Opernprobe, in der Lortzing ironisch den Geist seiner Zeit und die Marotten so mancher Menschen zeigt. Adolph von Reintal soll von seinem Oheim mit einer ihm unbekannten jungen Frau verheiratet werden. Um dieser Hochzeit zu entgehen, flüchtet er mit seinem Diener Johann. Auf der Flucht gelangen sie zu einem Schloss. Der dort lebende Graf führt mit seiner Frau und Tochter Louise ein musi­kalisches Leben. Mit seinen Dienstboten kommuni­ziert er nur in Rezitativen. Unter der Leitung der Kammerzofe Hannchen studieren die Dienstboten gerade eine Oper ein. Adolph und Johann, die sich in die beiden

Sitzplatzqualität

Neues Bezahlsystem

Erste Ergebnisse der Umfrage

Vereinfachung beim Theatertarif

Neuer Dirigent für Darmstadt

„Wie gut ist Ihr Platz?“, unter diesem Motto ha­ ben wir Anfang 2012 unser Publikum befragt. In 22 Vorstellungen im Großen und Kleinen Haus waren unsere Zuschauer gebeten, per Frage­ bogen Akustik, Sicht und Bequemlichkeit ihres Platzes zu bewerten. Wir danken Ihnen herzlich für die Teilnahme und freuen uns über eine Rücklaufquote von weit über 50 Prozent! Nun können wir Ihnen erste erfreuliche Ergeb­ nisse mitteilen: 99,7 Prozent unserer Plätze im Großen Haus erhielten im Durchschnitt eine po-­ si­tive Gesamtwertung, im Kleinen Haus 97,5 Prozent. Davon bekamen 61 Plätze im Großen Haus von allen Teilnehmern durchgängig die Bestnote, im Kleinen Haus 18 Plätze. Wir freuen uns über die guten Ergebnisse, sehen aber noch Verbesserungsmöglichkeiten! Wir werden be­schä­digte Platznummern austauschen und knar­ ren­de oder schiefe Sitze reparieren. Besonders dankbar sind wir für die vielen zusätzlichen Hin-­ weise und Anregungen. Auf den Wunsch von Zuschauern hin werden wir im Großen und Kleinen Haus Saalpläne an den Eingängen der Zuschauerräume anbringen. Um der Nachfrage nach Abstellmöglichkeiten für Getränke besser nachzukommen, werden für die neue Spielzeit zusätzliche Stehtische für das Foyer angeschafft. Wir hoffen, nach einer vertieften Auswertung unsere Zuschauerräume weiter verbessern zu können. (cf)

Wenn Sie in unserer Theatergarage parken, kön­ nen Sie während eines Vorstellungsbesuchs den günstigen Theatertarif in Anspruch nehmen: Sie zahlen für die ersten 8 Stunden nach Einfahrt in die Garage pauschal 3 €. Nachdem wir gegen Ende der letzten Spielzeit für die Spielzeit 2012 | 2013 ein neues Bezahlverfah­ ren für den Theatertarif bekannt gegeben hat­ ten, erreichten uns besorgte Rückmeldungen. Einige Besucherinnen und Besucher fürchteten, dass das neue Verfahren nach den Vorstellungen zu langen Warteschlangen an den Parkautoma-­ ten führen würde. Um Ihren Wünschen entgegen­zukommen, haben wir in den Theaterferien zwei Verbesserungen vorgenommen: Im Theaterpor­ tal haben wir in der Garagenebene einen wei­teren Parkautomaten aufgestellt, sodass Ihnen nun insgesamt fünf Parkautomaten zur Verfü­ gung stehen. Den Theatertarif können Sie nun jederzeit nach dem Rabattieren Ihres Einfahrt­ tickets an den Parkautomaten zahlen. So nutzen Sie ab sofort den Theatertarif: 1. Stecken Sie das Parkticket, das Sie bei der Einfahrt in die Theatergarage gezogen haben, in eines der in den Foyers bereit stehenden Rabattier­geräte. 2. Zahlen Sie die Parkgebühr irgendwann vor der Ausfahrt aus der Theatergarage an einem der fünf Parkautomaten – vor der Vorstellung, in der Pause oder direkt vor der Ausfahrt. (rms)

Michael Cook verstärkt ab dieser Spielzeit das Staatstheater Darmstadt als 1. Kapellmeister. Der Dirigent, der seine Ausbildung am Royal College of Music und im National Opera Studio in London erhielt, konnte bereits in Toulouse, Coburg und Linz mit gestandenen Musiktheaterprofis und jungen Künstlern zusammenarbeiten. Zuletzt überzeugte er als stellvertretender Studienleiter und Dirigent am Nationaltheater Mannheim. In Darmstadt wird er unter anderem Hoffmanns Erzählungen, Cavalleria rusticana | Der Bajazzo und Jakob Lenz dirigieren.

Mädchen vergucken – unwissend, dass Louise die Frau ist, die Adolph heiraten soll – geben sich als Sänger aus und bewerben sich erfolgreich. In der halbszenischen Aufführung der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst wurde das Libretto mit Texten aus dem Drama Leonce und Lena von Georg Büchner erweitert, das eine ähn­liches Thema hat. Karikiert Lortzing das dilettantische Kunst­gebaren einer noch funktionierenden adeligen Oberschicht, so ist Büchners Leonce und Lena als klare Satire gegen die Kleinstaat­lichkeit des dama­li­gen deutschen Lan­des zu be­greifen. Mit dem Orchester und Studierenden der Hoch­ schule | Leitung Bäumler, Esser 28. Oktober 2012 | 16 Uhr | Kleines Haus

Theater unterwegs Das Staatstheater lockt sein Publikum nicht nur zu sich ins Theater am Georg-Büchner-Platz, sondern ist in und um Darmstadt präsent. Seit dem letzten Jahr sind beliebte Stücke aus der Reihe BarFestspiele fester Bestandteil des Kultursommers Südhessen. So reist auch einmal das Theater zu seinem Publikum, das in der ge­samten Region verstreut ist. Auch in der Innen­ stadt präsentiert sich das Staatstheater beim Weihnachtsmarkt mit einem Infostand, an dem Mitarbeiter für Fragen bereit stehen und gerne Auskunft über das Programm geben.

Zum 4. Darmstädter Tag der Senioren am 1.9.2012 im Darmstadtium wird das Staatstheater dort einen Infostand einrichten. Das Staatstheater Darmstadt hat die Auszeich­nung Seniorenfreundlicher Betrieb des Senioren­rates erhalten. Aber auch an die jüngsten Theaterliebhaber wurde gedacht: Am 23. September 2012, dem Weltkindertag, erklingen die Stimmen unseres Kinderchors auf dem Marktplatz.


Theaterzeitung September | Oktober 2012

Veranstaltungen der Philharmonie Merck Reich an Geist Staatstheater Darmstadt Beethoven und Mendelssohn Bartholdy Mi. 03. Oktober – 19.00 Uhr Liebestod Staatstheater Darmstadt Wagner und Bruckner Sa. 10. November – 19.00 Uhr European Union Baroque Orchestra Zu Gast bei der Philharmonie Merck Stadtkirche Darmstadt Muffat, Corelli und Händel Sa. 17. November – 20.00 Uhr Philharmonie Merck Zu Gast bei der Darmstädter Kantorei Stadtkirche Darmstadt Brahms Requiem Sa. 24. November – 19.00 Uhr

Freude, schöner Götterfunken

So erhaben und feierlich die neunte Sinfonie Ludwig van Beethovens mit ihrer „Ode an die Freude“ auch ist: Im Konzertsaal ist sie ein überraschend seltener Gast. Der „Tag der Deutschen Einheit“ aber ist nun der ideale Termin für diese Neunte – zu erleben im Staatstheater. Außerdem zu hören ist ein nur wenig später entstandenes Werk der jungen, ungestümen Romantik - Felix Mendelssohns Ballade „Die erste Walpurgisnacht“. Unter der Leitung von Wolfgang Heinzel musizieren Katrin Gerstenberger, Erica Brookhyser, Carl-Christof Gebhardt, Hans Christoph Begemann, die Frankfurter Kantorei und die Philharmonie Merck.

Wagner und der Liebestod

Als Darmstädter Brünnhilde brachte sie „musikalischen Magnetismus“ auf die Bühne, so rühmte der ECHO-Kritiker die Leistung von Katrin Gerstenberger. Jetzt stirbt die hochgelobte Sopranistin den wohl ergreifendsten Bühnentod der Operngeschichte: Den „Liebestod“ aus „Tristan und Isolde“.

Katrin Gerstenberger ©Barbara Aumüller

Die von Wolfgang Heinzel angeführte Philharmonie Merck lässt diesem Abgesang einen ebenso tiefsinnigen Nachklang folgen: Bruckners siebte Sinfonie mit ihrem so innigen Adagio-Trauermarsch, komponiert gleichsam als Requiem für den verstorbenen Richard Wagner.

Die Philharmonie Merck wird unterstützt von Merck.

Karten erhältlich über unsere Homepage sowie bei allen bekannten Vorverkaufsstellen, die mit dem Vorverkaufssystem ztix zusammenarbeiten (z. B. Darmstadt Shop oder City-Echo). www.facebook.com/ philharmonie-merck

www.philharmonie-merck.com


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.