Sonderbeilage:
D E R E G E rE S E O E
theater|zeitung Premieren im Musiktheater
august | september 2011
AIDA Comedian HarmonistsTeil 2 Premieren im Schauspiel
Die Nibelungen Engel der Armen Gastspiel der Jungen Deutschen Philharmonie
Junge Klassik
Dominique Aref, Chris Murray und Sigrid Brandstetter in AIDA
300 Jahre Theatertradition 1711-2011
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musiktheater
Editorial
Verehrtes Publikum, ganz herzlich begrüße ich Sie zur neuen Spielzeit 2011 | 2012 und lade Sie ein, gemeinsam mit uns auch das 301. Jahr Theatertradition in Darmstadt zu erleben! Die vergangene Saison schloss mit der Premiere Die Walküre. Folgerichtig werden wir in diesem Jahr den ersten Zyklus von Richard Wagners Der Ring des Nibelungen mit der Inszenierung Siegfried fortsetzen und schließlich mit Götterdämmerung vollenden. Ergänzend dazu zeigt das Schauspiel ab dem 24. September Friedrich Hebbels Die Nibelungen. Wir sind stolz, Ihnen im Musiktheater mit Der Mond unseren bereits siebten Beitrag aus der Reihe Das WerkvonCarlOrffzu präsentieren.ErmöglichtdurchdenKulturfonds Frankfurt RheinMain und in Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt darf ich Ihnen außerdem unsere neue KonzertreiheJunge KlassikderJungenDeutschenPhilharmonie ans Herz legen (S. 4).Viel Gefühl gibt es im Tanztheater, wo Mei Hong Lin Romeo und Julia sowie Glucks Oper Orpheus und Eurydike inszenieren wird. Zudem freuen wir unsaufdasbereitsausverkauftefünftägige Gastspiel des weltberühmten russischen Mariinsky-Theaters im nächsten Februar. Das Schauspielensemble beschäftigt sich unterderLeitungvonMartinApeltmitdem viel zu früh verstorbenen revolutionären Dramatiker Georg Büchner, dessen Name nichtnurmitunsererHausadresse,sondern auch eng mit unserer Kunst verbunden ist. Auf dem Spielplan stehen Woyzeck in der Fassung von Robert Wilson und Tom Waits und Büchners Tod von Gaston Salvatore. JetztodernieheißtdasMottoderComedian Harmonists bei ihrem zweiten Auftritt in unseremGroßenHausundwirversprechen uns einen nicht minder amüsanten Abend, als wir ihn beim erstenTeil erleben durften (S. 5). Kurzweilig auch unser Konzert kompakt, verkürzte Sinfoniekonzerte, die unser GMD Constantin Trinks auf der Suche nach neuen Formen entwickelt hat. Ein Jubiläum gibt es auch in diesem Jahr: Unser langjähriger und hoch geschätzter Staatsoperndirektor i.R. Harro Dicks feiert seinen 100. Geburtstag. Zu diesem Ehrentag wird das Staatstheater in Zusammenarbeit mit der Stadt Darmstadt am 9. Oktober eine gebührende Feier ausrichten.
Martin Pasching (in der Rolle des Radames) sowie die Herren des Chores und der Statisterie üben sich bei einer Bühnenprobe zu AIDA im kriegerischen Gebaren
Verbotene Liebe am Nil Elton Johns MusicalFassung von AIDA eröffnet die MusiktheaterSaison Die Geschichte von der schönen nubischen Prinzessin, die zur Sklavin wird, sich in ihren ägyptischen Entführer verliebt und mit diesem schließlich lebendig begraben wird, verbinden wir auch im Jahre 2011 noch primär mit der Oper von Giuseppe Verdi, die 1871 in Kairo uraufgeführt wurde. Doch auch dieser Stoff hat mehr als einen Künstler zur Ausgestaltung gereizt, und so präsentiert das Staatstheater Darmstadt nun die Musical-Version, welche Elton John und Tim Rice Ende der 1990er Jahre geschaffen haben. Es ist damit das erste deutsche Staatstheater, das
dieses Werk seit seiner offiziellen Loslösung von der Uraufführungsinszenierung auf die Bühne bringt. Die Handlung folgt im Wesentlichen dem vonVerdis Oper bekannten Gang der Dinge, akzentuiert aber die Vorgeschichte der Entführung Aidas stärker und führt auch zwei neue Personen ein: den lange zuvor nach Ägypten verschleppten Nubier Mereb, der beherzt die Flucht Aidas aus Ägypten zu ermöglichen versucht, sowie den Ägypter Zoser,derallesdaransetzt,seinenunehelichen Sohn Radames gegen dessen Willen zum Bräutigam der Pharaonentochter Amneris
zu machen und damit in die Schaltzentrale der Macht vorzudringen. Doch wie bereits bei Verdi durchkreuzen die Wege der Liebe jene der Kabale: Radames und Aida verlieben sich ineinander und träumen von einer gemeinsamen Zukunft, die modebewusste Amneris verzehrt sich vergeblich nach dem virilen Feldherrn und bemerkt erst spät, dass dessen Herz für ihre neue Kammerzofe schlägt, die sie aufgrund ihres gewinnenden Wesens selbst ins Herz geschlossen hat. Als sich für Aida die Gelegenheit zur Flucht bietet und Radames sie und ihren Vater Amonasro nicht aufzuhalten gewillt
Inszenierung Johannes Reitmeier Musikalische Leitung Vladislav Karklin Choreografie Anthoula Papadakis Bühne Thomas Dörfler Kostüme Michael D. Zimmermann Choreinstudierung André Weiss Mit Dominique Aref, Sigrid Brand stetter, Hanna Broström/Stephanie Eineder, Sarah Rögner | Hubert Bi schof/HansJoachim Porcher, Randy Diamond, Malte Godglück, Juri Lav rentiev, Werner Volker Meyer, Chris Murray/Martin Pasching, Andreas Wagner sowie dem Chor des Staats theaters Darmstadt
Ich freue mich auf Ihr Kommen!
Ihr John Dew
ist – was dem Tatbestand des Hochverrats gleichkommt – entscheidet sich Aida für die Liebe und gegen die Freiheit und bleibt bei Radames. Gemeinsam schreiten sie der Hinrichtung entgegen. Dieses Handlungsgerüst wurde durch das Autorenteam vermittels der geschickten Abwechslung von intensiven Solonummern und Duetten sowie spektakulären Massen- und Tanzszenen zu einem packenden Bühnenstück ausgestaltet. Tim Rice (der Librettist von Evita und Jesus Christ Superstar) schrieb dazu gefühlvolle Songtexte, die wiederum von Superstar Elton John (Nikita, Candle in the Wind) in denkbar großer Vielfalt der musikalischen Stile vertont wurden. (cg)
Dass Schönheit ein hartes Stück Arbeit ist, belegen Sigrid Brandstetter als Amneris sowie die Damen des Chores und des Tanztheaters durch präzise ausgearbeitetes Posieren
Premiere 10. September | 19.30 Uhr Großes Haus Vorstellungen 18. September | 16 Uhr 24. September | 19.30 Uhr
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schauspiel
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Familienbande werden zum Verhängnis Die Nibelungen | Ein deutsches Trauerspiel von Friedrich Hebbel im Kleinen Haus Es ist ein Drama, das wohl nur in den besten Familien vorkommt: Hatte Siegfried leichtsinnig die Treue zu Gunther verraten, so wurde er durch den unbedingt loyalen Hagen dafür getötet. Aus Treue und Liebe zu ihrem Gatten Siegfried übt Kriemhild, durch eine neue Ehe zu unvorstellbaren Mitteln gekommen, rücksichtslose Rache, der auch ihre Brüder zum Opfer fallen, denn deren Ehrbegriff lässt sie sich Hagen bis zum Ende hin verpflichtet fühlen. So kommt der Begriff der Nibelungentreue in dieWelt, der durch den politischen Sprachgebrauch in der deutschen Geschichte immer mehr ambivalent wurde. Sieben Jahre, von 1853 bis 1860, arbeitete Friedrich Hebbel an der dramatischen Umsetzung des Nibelungenliedes. Seine Vorlage, am Ende des 12. Jahrhunderts von einem unbekannten Dichter – mit Rückgriff auf Quellen, die bis in die Zeit der Völkerwanderung zurückreichten – geschrieben, war in den vorangehenden Jahrzehnten zu dem Epos eines sich gerade mühsam definierenden deutschen Nationalgedankens geworden. Man glaubte in seinen Protagonisten Vorbilder für einen gemeinsame Identität stiftenden ‚deutschen Charakter’
gefunden zu haben. So steht in Hebbels Werk, von ihm als ‚deutsches Trauerspiel’ betitelt, die zum Ehrbegriff erklärte bedingungslose Treue im Mittelpunkt und lässt die Handlung unaufhaltsam auf ein blutigfatalesEndehinsteuern.AxelRichtersInszenierung wird Die Nibelungen, von Friedrich Hebbel in einer Zeitenwende angesiedelt, als eine Reise durch die Epochen – vom Mythos bis zur Gegenwart – erzählen. (ro) Inszenierung Axel Richter | Bühne und Kostüme Klaus Noack Mit Karin Klein, Christina Kühnreich, Sonja Mustoff, Maika Troscheit, Katharina Uhland | Thomas Dehler/ Matthias Kleinert, Simon Köslich, Antonio Lallo, Hubert Schlemmer, Harald Schneider, Stefan Schuster, Aart Veder, István Vincze, Tom Wild, Gerd K. Wölfle, Uwe Zerwer, Klaus Ziemann Offene Probe 14. September | 19 Uhr | Kleines Haus Premiere 24. September | 19 Uhr Vorstellung 30. September | 19 Uhr
Fatales Bündnis: Hagen (Thomas Dehler), Kriemhild (Karin Klein), Siegfried (Uwe Zerwer) und Ensemble
Thomas Dehler gastiert in der Rolle des Hagen Tronje | Schauspielausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“, Berlin | Engagements und Gastverträge am Volkstheater Rostock, den Freien Kammerspielen Magdeburg, demTheater Dortmund, dem Stadttheater Bern, dem Schauspiel Leipzig, der Oper Leipzig, dem Theater Magdeburg, dem Ernst-Deutsch-Theater Hamburg | leitete sechs Jahre lang die Studiobühne der Hochschule für Musik und Theater„Felix Mendelssohn Bartholdy“, Leipzig | Lehraufträge an diversen Hochschulen, u. a. Mozarteum Salzburg.
Antonio Lallo gastiert in der Rolle des Volker | italienische Nationalität | Schauspielausbildung an der Staatlichen Schauspielschule Stuttgart | Engagements am Staatstheater Stuttgart, Stadttheater Koblenz, Staatstheater Mainz, Stadttheater Gießen, Theater Oberhausen, Theater Ulm | selbst als Regisseur tätig (u. a. Reality-Theaterprojekt Qualifikation: Arbeitslos, Soloprogramm Elvis – Fett werden mit Stil) | Gründungsmitglied der Bühne Holzgerlingen | Haupt- und Publikumspreis des Kinderund Jugendtheatertreffens Düsseldorf 2006 für seine Inszenierung von Die Schaukel von Edna Mazya.
Tod zum Discountpreis Martin Ratzinger inszeniert die Uraufführung Engel der Armen
Mit Urnen im Gepäck in die Schweizer Berge: Bestatter Maló (Andreas Vögler), seine Frau (Anne Hoffmann), seine Sekretärin (Diana Wolf) und Chauffeur Hans (Heinz Kloss, v. l.)
Marc Maló hat eine Marktlücke entdeckt. Seine Geschäftsidee: Billigbestattungen. Weg vom Friedhof, ab in die Schweiz, wo alternative Bestattungsformen erlaubt sind. Ob Almwiese, Bergbach oder Baumwurzel – Maló bietet Bestattungen zum Schnäppchenpreis. Als tüchtiger Unternehmer denkt er an stetige Gewinnmaximierung: „Wir leben in einer Vertragswelt“, alles „kostet extra“. Nach neu ausgehandelten Preisen lädt die Schweizer Grundbesitzerin Luise zu sich nach Hause ein. Doch das Leben vom Tod anderer hat seine Schattenseiten. Malós luxusliebende Frau Veronika will gesellschaftliche Anerkennung, doch Einladungen bleiben aus. Man munkelt, es sterbe immer jemand bei den Besuchen der Eheleute. Ob Gastgeberin Luise mehr Glück hat?
Unproblematisch ist die Personenkonstellation nicht. Mit auf die Kaffeefahrt der etwas anderen Art kommt Martina, Malós Sekretärin und eifersüchtige Geliebte. Ebenso dabei Ilse, Mutter eines Verstorbenen, sowie Hans, Chauffeur und der„fahrende Charon“ für die 24 Urnen im Kofferraum. Nach einer Alm-Fotosession für den neuen Katalog trifft sich das skurrile Sextett bei Luise zum Abendessen. Der Alkohol lockert schnell die Zungen. Hans‘ Witze schaffen Ablenkung, der Tod aber ist allgegenwärtiger Gast, „das Normalste von der Welt“ eben. Verbirgt sich hinter Malós kühler Lässigkeit eine tiefsitzende Angst? Ist Maló der personifizierte Tod? Der Österreicher Clemens Berger, vorwiegend als Roman- und Hörspielautor bekannt, kreiert eine kuriose Komödie, die
Leben, Tod und Geschäft kritisch und humorvoll hinterfragt. Wie viele Tode kann ein Mensch sterben? Ist Malós Billigbestatten Nächstenliebe und er„ein Heiliger unserer Zeit“? Doch vor allem: Werden alle Luises Dinner überleben? Sophie Seita Inszenierung Martin Ratzinger Bühne und Kostüme Anna Sophia Blersch MitGabrieleDrechsel,AnneHoffmann, Margit Schulte-Tigges, Diana Wolf | Heinz Kloss, Andreas Vögler Offene Probe 7. September | 20 Uhr Kammerspiele Premiere 16. September | 20 Uhr Vorstellungen 24. und 30. September jeweils 20 Uhr
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konzerte
Junge Klassik Gastspiel der Jungen Deutschen Philharmonie Joseph Haydn Sinfonie D-Dur Hob.I:6 (Le matin) Georg Philipp Telemann Suite F-Dur TWV 55:F 16 Christoph Willibald Gluck Don Juan, ou Le festin de Pierre Ivor Bolton Musikalische Leitung
Der Nachwuchs spielt auf! Die Junge Deutsche Philharmonie sprüht vor Tatendrang
Foto: Achim Reissner
Das sagt der Zuwendungsgeber: „Ich bin überaus erfreut, dass der Kulturfonds diese Kooperation mit den altbewährten Partnern Alte Oper Frankfurt und Junge Deutsche Philharmonie sowie dem Staatstheater Darmstadt als neuem Partner in der Region ermöglichen kann. Durch diese Förderung wird bei der Jungen Deutschen Philharmonie dieVoraussetzung für eine zusätzliche Probenphase pro Jahr mit Konzerten in Frankfurt und Darmstadt geschaffen.“
1. Kammerkonzert Joseph Haydn Streichquartett D-Dur op. 76 Nr. 5 Béla Bartók Streichquartett Nr. 1 op. 7 Ludwig van Beethoven Streichquartett cis-Moll op. 131
Auryn Quartett
In Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt | Ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain 4. September | 20 Uhr | Großes Haus
Igor Strawinsky Petruschka Peter Iljitsch Tschaikowsky Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 (Pathétique)
Auryn Quartett Stewart Eaton Violine | Jens Oppermann Violine | Andreas Arndt Viola | Matthias Lingenfelder Violoncello
Haydn einen Ausblick auf die Möglichkeiten der Streichquartettform gibt und seinen Nachfolgern denWeg bereitet. Ludwig van Beethoven zum Beispiel. Dessen 1826 komponiertes vorletztes Streichquartett op. 131 – von Robert Schumann hymnisch als eine „Kostbarkeit erster Größe“ bezeichnet – übersteigt allein schon in seiner Folge von sieben pausenlos gespielten Sätzen alles bisher Bekannte. Die abrupten
Auf dem Programm des Gastkonzertes im Staatstheater Darmstadt stehen Haydns Sinfonie Nr. 6 (die wegen der langsamen Einleitung des Kopfsatzes, der als musikalischer Nachvollzug eines Sonnenaufganges gedeutetworden,ist,dennichtvomKomponisten stammenden Beinamen „Le matin“ erhalten hat), eine späte Orchestersuite von Telemann, die dem Landgrafen LudwigVIII. von Hessen-Darmstadt zugeeignet wurde, sowieGlucksausdemJahre1761stammende Musik für Gaspare Angiolinis (auf Molière basierendes) Don-Juan-Ballett, welches Szenario, Musik und Choreografie in eine neue Qualität der Durchdringung brachte und daher als Meilenstein in der Geschichte des Bühnentanzes angesehen wird. (cg)
1. Sinfoniekonzert
Prof. Dr. Herbert Beck, Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain
Joseph Haydn war bereits 65 Jahre alt, als er 1797 die sechs Streichquartette op. 76 komponierte. Sie gelten als seine Quintessenz aus vierzig Jahren Quartettkomposition, in denen er fast 80 Werke für diese Besetzungschrieb. DasD-Dur-Quartettaus diesem Opus ist von typisch haydneskem Witz und Spielfreude geprägt, frappiert aber auch durch die spannende Kombination verschiedener Satzmodelle, mit der
Die Junge Deutsche Philharmonie wurde 1974 von ehemaligen Mitgliedern des Bundesjugendorchesters gegründet, sie versammelt Studenten aller Hochschulen des deutschsprachigen Raums, die sich über ein Probespiel qualifizieren. Neben der traditionellen Frühjahrs- und Sommertournee wurde jüngst die Reihe „Junge Klassik“ initiiert, für welche die Musiker zu einer zusätzlichen Arbeitsphase im Rhein-Main-Gebiet zusammenkommen, um sich vertieft mit dem Repertoire der Barockzeit und der Zeit des klassischen Stils auseinanderzusetzen. Für das Coaching beim Auftaktprojekt konnten einige Musiker des renommierten Freiburger Barockorchesters gewonnen werden, die musikalische Leitung übernimmt der britische Dirigent Ivor Bolton, der seit 2004 beim Mozarteum Orchester Salzburg tätig ist und insbesondere durch zahlreiche Monteverdi-, Händel- und Mozart-Dirigate an der Bayerischen Staatsoper in München auch in Deutschland Bekanntheit erlangt hat.
Wechsel von gegensätzlichen Stimmungen und verschiedenen Satzformen waren für Beethovens Zeitgenossen absolut„unerhört“. Béla Bartók entwickelte in seinen sechs Streichquartetten die Form im Sinne der von ihm angestrebten Synthese von Volksmusik und Kunstmusik weiter. In seinem 1. Streichquartett op. 7 zeigt er sich noch einem romantischenTonfall zugetan, durchwirkt diesen aber mit herben Harmonien der ungarischen Volksmusik. Was liegt im Jubiläumsjahr 300 Jahre Theater in Darmstadt näher, als zur Eröffnung der Kammerkonzertsaison ein Ensemble einzuladen, das in diesem Jahr ebenfalls einen „runden Geburtstag” feiert? Vor genau 30 Jahren wurde das Auryn Quartett gegründet. Schon ein Jahr später wurden die vier Musiker beim Münchner ARD-Wettbewerb bejubelt, seitdem sind sie auf allen Konzertpodien derWelt gefeierte Gäste. (mb) 15. September | 20 Uhr | Kleines Haus
Nicolae Moldoveanu Musikalische Leitung Zur Eröffnung der Sinfoniekonzertsaison hatte Constantin Trinks ein Programm mit Werken von Bach, Pärt und Bruckner geplant, doch wegen einer Erkrankung kann der Generalmusikdirektor dieses Konzert nicht selbst dirigieren. Der rumänische Dirigent Nicolae Moldoveanu, der bereits im Sommer 2009 beim Staatsorchester Darmstadt gastierte, hat sich dankenswerterweise dazu bereit erklärt, die musikalische Leitung des Konzerts zu übernehmen, womit allerdings ein Wechsel des Programms einhergeht. Betont Strawinskys Ballettmusik Petruschka (1911) in ihrer zupackenden Gestik und Rhythmik die „äußere“ Welt und das Maskenhaft-Mechanische (die Uraufführungschoreografie zeigte drei zum Leben erweckte Puppen eines russischen Jahrmarkttheaters), so bildet Tschaikowskys Sechste Sinfonie in ihrer geradezu schwelgerischen Innerlichkeit einen denkbar kraftvollen Gegenpol. Der Umstand, dass der Komponist wenige TagenachderUraufführungstarb,hatdieRezeptiondesWerkesentscheidendbeeinflusst. Angesichts der Spekulationen, ob Tschaikowsky wegen seiner Homosexualität zum Selbstmordgetriebenwordenseioderdiesen selbst gewählt habe, blieb auch die Sinfonie
Nicolae Moldoveanu von einschlägigen Deutungsversuchen nicht verschont. Ein unverrückbares Faktum bleibt indes ihre Widmung an Vladimir Davydov, den Neffen Tschaikowskys, zu dem der Komponist eine ausgesprochen zärtliche Beziehung aufgebaut hatte. Ungeachtet jeglicher biografischerVereinnahmung bleibt die vom Komponisten selbst Pathétique genannte Sinfonie (das Wort ist im Sinne von„leidenschaftlich“ zu verstehen), ein bewegendes Bekenntniswerk und einer der Meilensteine der sinfonischen Literatur. (cg) 28. August | 11 Uhr | Großes Haus 29. August | 20 Uhr Einführung jeweils 45 Minuten vor Konzertbeginn im Foyer
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musiktheater | theaterpädagogik
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Präsentieren die Comedian Harmonists in Bestform: Jan Andreas Kemna, Carlos H. Rivas, Frank Bahrenberg, Karl Heinz Herber, Steffen Häuser und Alexander Franzen (v. l.)
Was nach dem Kaktus kam Comedian Harmonists Teil 2 – jetzt oder nie! | Produktion des Nationaltheaters Mannheim Die Fortsetzung eines großen Publikums erfolgs steht an: Drei Spielzeiten schwelgte und litt das Darmstädter Publikum mit den Comedian Harmonists. Die Inszenierung aus der Spielzeit 2006 | 2007 nach Gottfried Greiffenhagen beschrieb Anfang und Ende des berühmten Berliner Vokalensembles. In Comedian Harmonists Teil 2 – jetzt oder nie!, der ebenfalls Greiffenhagens Feder entstammt, steht die Frage des Danach im Mittelpunkt:Was wurde aus den Sängern? 1975: Der alte Harry Frommermann
nimmt Erinnerungen an die erste Boy Group aller Zeiten auf – an die Comedian Harmonists. Vor 40 Jahren, im Februar 1935, trennte sich das kongeniale Sex tett. Die eine Hälfte blieb in Deutschland, die andere musste vor den Nazis fliehen. Die„deutsche“ Gruppe um Robert Biberti versuchte, als Meistersextett an den Ruhm der Comedian Harmonists anzuknüpfen. Die erst nach Wien, später in die USA emigrierte Gruppe um Harry Frommer mann nannte sich Comedy Harmonists.
Bis auf einen fast zeitgleichen Auftritt in Den Haag verlaufen die Wege der beiden Ensembles sehr unterschiedlich. Gleich wohl kommt es zu erstaunlichen Paralle len, von der Suche nach neuen Sängern bis hin zur Auflösung der Gruppen. Aus einem Ensemble werden schließlich Ein zelschicksale. In den spielerisch aufgelösten Monolog des alten Harry Frommermann mischen sich Szenen, die in Rückblicken sechs ungleiche Charaktere und die Zeit, in die
sie gestellt sind, präsent werden lassen. Getragen wird das Bühnengeschehen von den unverwechselbaren Liedern über den stechenden Kaktus, wachsenden Spargel und nichtstuende Hühner, aber auch über Abschied und Aufbruch. Der Bogen musi kalischerReferenzenspanntsichvonSchu bert und Rossini bis zu Duke Ellington.
Mit Frank Bahrenberg/Johannes Schwärsky, Wolfgang Beigel, Alexander Franzen, Karl Heinz Herber, Steffen Häuser, Jan Andreas Kemna, Carlos H. Rivas
Musikalische Einrichtung Michael Cook Inszenierung Olaf Strieb Bühne und Kostüme Sandra Meurer
Vorstellungen 25. September | 18 Uhr 8. und 21. Oktober | jeweils 19.30 Uhr 9. und 23. Oktober | jeweils 18 Uhr
Premiere in Darmstadt 17. September 19.30 Uhr | Großes Haus
„Wir wollen Theater erlebbar machen“ Die neue Theaterpädagogik stellt sich vor „Wie findest du denn dieses Goethe Zitat als Motto? Man spricht viel vom Theater, aber wer nicht selbst darauf war, kann sich keine Vorstellung davon machen“, erkundigt sich die neue Theaterpädagogin Monika Reichle bei ihrem FSJler René Reith. „Ich finde, es passt sehr gut, schließlich wollen wir ja genau das: Theater erlebbar machen“, entgegnet der junge Mann freudig. Ein neues Motto, zwei neue Gesichter – seit Beginn der noch jungen Spielzeit be treut das Duo Reichle/Reith den Bereich Theaterpädagogik am Staatstheater. In den kommenden Monaten werden die beiden u.a. gemeinsam Führungen ver anstalten, mit Gruppen einzelne Stücke vor und nachbereiten, Schulen und Theater miteinander vernetzen und na türlich auch den Jugendclub backstage leiten. Die neue Stelle tritt Monika Reichle gut gerüstet an: Nach ihrem Studium an der Akademie für Darstellende Kunst in Ulm wurde sie sogleich ans Grenzlandtheater Aachen engagiert, wo sie zwei Spielzeiten für die Theaterpädagogik verantwortlich
vonReichlelernenundvonihrerFachkennt nis profitieren zu können. Der mehrfache Hessische Landesmeister im Turniertanz hat nicht nur Erfahrung mit dem Rampen licht, sondern kann durch seine Arbeit als Jugendwart auch schon Erfahrungen in der Kinder und Jugendarbeit vorweisen. DassTheater mehr sei als die Summe seiner Darsteller,dieszuvermittelnnimmtsichder Abiturient für die Spielzeit vor. „Ich denke,
mit der passenden Perspektive kann jeder einen Identifikationspunkt finden.“ Natürlich werde sie mit dem Jugendclub auch ein Stück inszenieren, verrät Reichle. Dabei gehe es ihr um den Prozess – und der sei von den einzelnen Mitwirkenden abhängig. „Ich möchte es möglich ma chen, dass jeder mit seiner eigenen Kre ativität einen Platz bekommt“, nimmt sie sich vor. (nb)
Liebe Theaterinteressierte, Brauchen sich nicht zu verstecken: Monika Reichle und René Reith bilden die Abteilung Theaterpädagogik für die Spielzeit 2011 | 2012 zeichnete. Den Wechsel von einem ver gleichsweise kleinenTheater an das Mehr spartenhaus in Darmstadt sieht sie als reiz volle Herausforderung, bleibt jedoch ihrer Linie treu: „Mein Anliegen ist es, Theater für alle greifbar zu machen – für Jung und
Alt –, da spielt die Größe des Hauses nur bedingt eine Rolle.“ RenéReithstehtdieAusbildungnochbevor. Derzeit absolviert er ein Freiwilliges Sozia les Jahr im Bereich Kultur am Staatstheater Darmstadt und freut sich, in dieser Zeit viel
mit viel Elan starten wir in die neue Theatersaison und legen Ihnen unsere ersten Ter mine ans Herz – ganz gleich ob Familie, Kinder, Jugendliche oder Lehrer – wir freuen uns, wenn wir uns Ihnen allen persönlich vorstellen dürfen! Ihre Monika Reichle & Ihr René Reith Theaterführung für Familien 14. September | 15.30 Uhr | Treffpunkt Eingang Kammerspiele Kostprobe für Lehrer zu Die Nibelungen inklusive Vorstellung der Schauspielsaison 20. September | 18 Uhr | Foyer Großes Haus Theaterspielplatz„Märchen mal ganz anders!“ für Kinder ab 8 Jahren 28. September | 16 Uhr | Foyer Großes Haus
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wiederaufnahmen
„Prächtiges Entlarven“ Pressestimmen zu Leutnant Gustl bei den BarFestspielen „IstvánVincze spielt in der Bar der Kammerspiele des Staatstheaters Darmstadt den Leutnant, der sich in Arthur Schnitzlers Monolog durch eine Nacht voller Selbstzweifel und Rachegelüste kämpft. Und er spielt ihn überzeugend.[…]Vinczeverstehtesprächtig, die Leere hinter den hohlen Phrasen Gustls zu entlarven. Großartig gelingt dem Dresdner der Wechsel, wenn Schnitzlers Text insTragikomische abgleitet und wieder zurückinsMelancholisch-Düstereschwenkt. […] Regisseur Boris C. Motzki hat den Text gestrafft und ihm so mehr Stringenz verliehen. Mit ein paar technischen Handgriffen wird ein kleines, intensives Stück Theater daraus.“ Main-Echo
„Motzkis Gustl-Darsteller mit dem ungarischen k.u.k. Namen weiß von Anfang an dienötigeSpannungaufzubauenundhält sie,währenderaufderfastnacktenBühne derTheater-BarimDarmstädterKammerspiel aus der markierten Loge guckt, das Spirituosen-Gitter anspielt oder die Bar zur Kaffeehaus-Theke macht.“ Frankfurter Neue Presse Inszenierung Boris C. Motzki Mit István Vincze Wiederaufnahme 9. September 20 Uhr | Bar der Kammerspiele Vorstellung 15. September | 20 Uhr
Schnell werden die Stunden innigen Glücks für Effi (Anne Hoffmann) und Innstetten (Matthias Kleinert) rar
„Eine Wohltat“ durch„bestes Handwerk“ Das Gesellschaftspanorama Effi Briest steht wieder auf dem Spielplan | Presse-Echo „Regisseur Peter Hailer, bereits positiv mit seiner gelungenen Buddenbrooks-Adaption aufgefallen, lässt […] eine FontaneBearbeitung erklingen, die exquisit die literarische Qualität in den Mittelpunkt stellt und sich auf die mit scheinbarer Leichtigkeit geschriebenen Dialoge des Romans stützt. […] Mit dem Bekenntnis zur klaren, humorvollen und lichten Sprache Fontanes steht mehr das Wie als das Was im Vordergrund. Eine Wohltat.“ Gießener Allgemeine „Auch gibt es einen Vorgeschmack darauf, wie geschmeidig Regisseur Hailer durch Fontanes Roman Effi Briest (Bühnenfassung von Hailer und Bernd Schmidt) führt: eigentlich nicht in Szenen, sondern in ste-
tem Gleiten, das sich verlangsamt, wenn es wesentlich wird. Das Bühnenbild von Martin Fischer ist so simpel wie ideal dafür […] Unaufdringlicher kannTheater kaum Effekt machen.“ Frankfurter Rundschau „Regisseur Hailers und Bernd Schmidts Version bringt wieder in Erinnerung, dass die Theatralisierung epischer Stoffe urdramatisches Vorrecht ist. Ihre Effi Briest hat und behält Anfang, Mitte und Ende, exponiert das Geschehen und treibt es voran, nutzt das verzögernde Moment und schaltet trügerische Hoffnung vor die Katastrophe: bestes Handwerk. […] Diese Klarheit des Aufbaus gestattet es dem perfekt eingestellten Ensemble in moderat modernen, charakterisierenden
Kostümen, alle Aufmerksamkeit auf die dynamische Geschichte zu fokussieren. Eine überzeugende Inszenierung.“ Frankfurter Neue Presse Inszenierung Peter Hailer | Bühne und Kostüme Martin Fischer Mit Julia Hansen, Anne Hoffmann, Christina Kühnreich, Siham Mosleh, Maika Troscheit | Matthias Kleinert, Heinz Kloss, Andreas Manz, Harald Schneider, Andreas Vögler Wiederaufnahme 11. September 18 Uhr | Kleines Haus Vorstellung 17. September | 19.30 Uhr
Zu eng? Das ist die neueste Mode! Zangler (Arno Huppert, m.) zwischen Hupfer (Wilhelm Dominiak, l.) und Melchior (Dieter Matthes, r.)
„Doch kein leerer Wahn, das Frühstücken“ – zumindest für Gustl (István Vincze)
„Das ist flott“
Einen Jux will er sich machen aus Sicht der Presse „Der Spielraum im Kleinen Haus ist so geschickt verengt, dass die Spielgemeinschaft nie verloren wirkt auf der Bühne. Anne Georgio hat ohnehin ein Händchen dafür, die Laienspieler mit straffem Timing und kleinen choreografischen Ideen geschmeidig im Spiel zu halten. […] Zwei Stunden mit Pause dauert der Jux. Das ist flott.“ Darmstädter Echo „Das kopfstarke Ensemble der Hessischen Spielgemeinschaft präsentiert Nestroys Komödie mit viel Spielfreude und Tempo. […] Georgio lässt durch straffe Szenenfolge keine Längen aufkommen, und Bühnen- und Kostümbildner Martin Apelt hat hier neben seinem Amt als Schauspieldirektor des Staatstheaters offensichtlich eine neue Berufung gefunden. Er überzeugt mit einem farbenfreudigen Bühnenambiente, das die groteske Handlung und die deutlich konturierten Charaktere unterstreicht. Die frechen Couplets – neu-
deutsch Songs – zwischen den Szenen lockern die Handlung auf und bringen verschiedene Erkenntnisse über den Lauf der Zeit und der Welt zu Gehör.“ egotrip.de Inszenierung Anne Georgio | Bühne und Kostüme Martin Apelt | Musik Michael Erhard Mit Elisabeth Benz, Marga Hargefeld, Jasmin Heist, Karin Heist, Jana Maurer, Ute Sauter, Nadja Schecker, Petra Schlesinger,GiselaThiem|PeterBenz, Wilhelm Dominiak, Thomas Hechler, Arno Huppert, Dieter Matthes, Harald Mehring, Heinz Neumann, Markus Reeg, Karlheinz Sauter, Helmut Schleeger, Thomas Schüler Wiederaufnahme 4. September | 18 Uhr Kleines Haus Vorstellung 10. September | 19.30 Uhr
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Metropolitan – Die erzählte Stadt
Literaturfest vom 31. 8. – 4. 9. 2011 | gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst | in Kooperation mit der Romanfabrik Frankfurt Unter dem Motto „6 Städte, 6 Autoren, 5 Tage“ stellt das Literaturfest Metropolitan – Die erzählte Stadt Weltmetropolen durch Romane vor. Dazu finden u.a. Lesungen und Podiumsdiskussionen in Frankfurt, in Darmstadt und in Schulen des Rhein-Main-Gebietsstatt;auchdasStaatstheater Darmstadt stellt am 2. September seine Räumlichkeiten zur Verfügung. Um 18 Uhr liest die Schauspielerin Elettra de Salvo aus dem Roman Barroco Tropical des angolanischen Schriftstellers José Edu-
Neue Darmstädter Gespräche Volkes Stimme – Demokratie zwischen Demoskopie und Internet Dass die Politik „dem Volk auf’s Maul schauen“ kann, dazu dienen (noch) die repräsentativenErgebnisseregelmäßigerdemoskopischerUmfragen.Dochmehrundmehr versuchen Teile der Bevölkerung über das Internet direkten Einfluss auf die Politik zu nehmen. Welche Folgen hat das für die Entwicklung unserer Demokratie? Gastgeber Alexander U. Martens | Gast u.a. Hans-Ulrich Jörges 25. September | 11 Uhr | Kleines Haus
Neu! Neue Darmstädter Gespräche als Paket! Wenn Sie zu den Anhängern von Alexander U. Martens NeuenDarmstädterGesprächen gehören, können Sie von unserem Kartenpaket für die Spielzeit 2011 | 2012 profitieren. Kaufen Sie bis zur ersten Veranstaltung am 25. September 2011 an unserer Vorverkaufskasse Karten für alle Neuen Darmstädter Gespräche der nächsten Spielzeit, und Sie erhalten diese sechs Karten zum Paketpreis von 60 € statt 72 € – Ihren Stammplatz bei allen sonntäglichen Talkrunden inklusive!
Termine und Themen 25. 09. 2011 23. 10. 2011 12. 02. 2012 18. 03. 2012 20. 05. 2012 17. 06. 2012
Volkes Stimme – Demokratie zwischen Demoskopie und Internet Der Preis des Lebens – Medizin zwischen Wunsch und Wirklichkeit Das tut man nicht – Sind Manieren von gestern? Die Kirche und die Liebe Der Traum von der ewigen Jugend Der überforderte Sozialstaat
Ihre letzte Chance für Mariinsky! Sie wissen es: Das weltberühmte MariinskyTheater St. Petersburg beehrt uns und die Alte Oper Frankfurt im Februar 2012 dank der Unterstützung des Kulturfonds Frankfurt Rhein Main. Über den Vorverkauf sind inzwischen keine Einzelkarten für die Vorstellungen in Darmstadt mehr erhältlich. Eine einzige Möglichkeit gibt es allerdings
ardo Agualusa. Schauplatz ist Angolas dank der Petrodollars aufstrebende Hauptstadt Luanda. Ein totes Model, intime Details über die Machthaber und dubiose Geschäfte rund um Erdöl spielen zwischen Müll und Glamour das vollständige Drama dieser afrikanischen Metropole durch. Später am Abend liegt der Fokus auf Südamerika, genauer auf Brasilien. In die Favelas von Rio de Janeiro entführt der Erstlingsroman des Brasilianers Fernando Molica. Krieg in Mirandão berichtet vom mutigen
Offene Probe Zum Schauspiel Das Ende des Regens
Die zweite offene Probe der Spielzeit lädt Sie ein, hinter die Kulissen zu blicken. Auf dem Spielplan des Schauspiels steht ab 8. Oktober ein Mystery-Thriller des australischen Autors Andrew Bovell. Zwischen Kontinenten und Jahrzehnten entspinnt sich eine bewegende Familiensaga. Erhaschen Sie exklusive Einblicke in die ProbenarbeitundlauschenSieeinerfachkundigen Einführung ins Stück! 27. September | 19.30 Uhr | Kleines Haus
Preis für GeorgBüchner-Anlage Die neu gestaltete Georg-Büchner-Anlage vor dem Staatstheater erhielt den von der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen ausgelobten Architekturpreis„Vorbildliche Bauten im Land Hessen 2011“ zumThema „Qualitätvolle Lösungen für Tourismus, Freizeit und Erholung“. Die Auszeichnung verliehen am 21. Juni feierlichThomas Platte, Direktor des Hessischen Baumanagements, und Ministerialrätin Kirsten Worms. „Das Theater ist plötzlich ganz nah dran an der Stadt“, resümierte Architekt Marc Oei, der in Stellvertretung seines Stuttgarter ArchitekturbürosLederer+Ragnarsdóttir+Oei die Plakette in Empfang nahm.
noch, um an die begehrten Karten heranzukommen: Kaufen Sie ein Kartenpaket für drei der Veranstaltungen (Platzgruppen 1-3), darunter mindestens eine konzertante Oper in Frankfurt und ein klassisches Ballett in Darmstadt, und Sie erhalten 20% Rabatt. Unsere Vorverkaufskasse berät Sie gerne unter 06151 2811-600
Preisrätsel 5 x 2 Theaterkarten zu gewinnen
Kaiserwetter zum Spielzeitstart! Doch der Herbst wirft bereits seine Schatten voraus. Für verregnete Spätsommerabende würde sich natürlich bestens ein Theaterbesuch, wahlweise aber auch unser beliebtes Preisrätsel eignen. Wie immer wollen wir wissen, ob Sie auch gut über dieVeranstaltungen des aktuellen Monats Bescheid wissen. Unter den zahlreichen Ratefüchsen vor der Spielzeitpause haben wir fünf Gewinner gezogen, die das gesuchte Lösungswort Tanzfest richtig eingesendet hatten. Helmut Geist aus Michelstadt | Eberhart Obst aus Bielefeld | Katrin Röck aus Höchst | Marianne Schwinn aus Alsbach-Hähnlein | Ute Sporck aus Darmstadt Haben Sie Lust, es den Damen und Herren gleich zu tun? Es ist keinTeufelswerk: Notieren Sie alle einzelnen Buchstaben und versuchen Sie, diese neu zusammenzusetzen. KleinerTipp: Das Lösungswort steht immer in Bezug zur aktuellen Ausgabe IhrerTheaterzeitung. Gewinnen können Sie zwei Freikarten für eine Inszenierung Ihrer Wahl (ausgenommen Premieren, Gastspiele, Sonderveranstaltungen). Einsendeschluss ist Mittwoch, der 14. September. Und nun viel Glück! Verdi machte aus dem Stoff eine Oper. In welche Gattung mündete Elton Johns und Time Rices AIDA-Bearbeitung? 2. sowie letzter Buchstabe des Wortes Im Rahmen des Kultursommers Südhessen zeigt sich das Staatstheater 2x im Landkreis Groß-Gerau und 1x in diesem Landkreis 3x der im Namen als zweites vorkommende Konsonant Anzahl der Jahre, die Hebbel an seinem Drama um Hagen, Siegfried, Kriemhild & Co. schrieb 4. und 5. Buchstabe der ausgeschriebenen Zahl
Unter diesem Namen trat ein Teil der Comedian Harmonists ab 1935 wieder in Deutschland auf 12. und 13. Buchstabe des Titels von hinten Schicken Sie bitte Ihr richtig zusammengesetztes Lösungswort unter Angabe Ihrer Kontaktdaten an folgende Adresse:
Ein Stück in englischer Sprache über Astronomie und Gesellschaft Wieder werden die neuesten Erkenntnisse der Astrophysik mit dem ständig anwachsenden Strom an Wissen und Informationen einer digitalen Gesellschaft in Verbindung gesetzt. Die Multi-
2. September | 18 Uhr (Barroco Tropical) und 21 Uhr (Krieg in Mirandão) Kammerspiele | Eintritt 8 € (Ermäßigt 4 €)
Diesem hessischen Regenten widmete Telemann seine Orchestersuite F-Dur Letzter Buchstabe des Vornamens
Space and Time III CIDADANIA präsentieren eine Performance auf Englisch, die auf dem Programm der Veranstaltungen Space and Time für das International Astronomy Year 2009 und Space and Time II basiert.
Kampf junger Revolutionäre gegen Korruption und für mehr Lebensqualität innerhalb der Favelas. Doch mit de r neuen Ordnung sind einige so gar nicht zufrieden… Es liest die Schauspielerin Ellen Schulz. MichaelKegler,ÜbersetzerbeiderRomane,wird dieLesungenmoderierenundmitdenanwesenden Autoren über ihreWerke sprechen.
Media-Performance ist stark auf Interaktion mit dem Publikum ausgerichtet. 22. und 23. September | jeweils 20 Uhr | Kammerspiele | Dauer 65 Minuten
Staatstheater Darmstadt Kommunikation & Marketing Georg-Büchner-Platz 1 64283 Darmstadt E-Mail: benameur@staatstheater-darmstadt.de
8 theater|zeitung August 2011 Konzerte
1. Sinfoniekonzert
28. | 11 Uhr | 29. | 20 Uhr | Großes Haus
Extra
Unsere Chöre singen
Konzert des Sängerkreises Darmstadt Stadt 28. | 18 Uhr | Foyer Großes Haus
September 2011 Premieren
Elton John & Tim Rice’s AIDA
Musik von Elton John | Gesangstexte von Tim Rice | Buch von Linda Woolverton und Robert Falls und David Henry Hwang | Deutsch von Michael Kunze Premiere 10. | 19.30 Uhr Vorstellungen 18. | 16 Uhr | 24. | 19.30 Uhr Großes Haus
Engel der Armen
Komödie von Clemens Berger Uraufführung Offene Probe 7. | Premiere 16. Vorstellungen 24. und 30. | jeweils 20 Uhr | Kammerspiele
Die Nibelungen
Ein deutsches Trauerspiel in drei Abteilungen von Friedrich Hebbel Offene Probe 14. | Premiere 24. Vorstellung 30. | jeweils 19 Uhr Kleines Haus
Großes Haus
Comedian Harmonists Teil 2 – jetzt oder nie Stück von Gottfried Greiffenhagen Musikalische Einrichtung und Arrangements von Jörg Daniel Heinzmann Eine Produktion des Nationaltheaters Mannheim Premiere in Darmstadt 17. | 19.30 Uhr 25. | 18 Uhr
Kleines Haus
Einen Jux will er sich machen
Komödie von Johann Nepomuk Nestroy ins Hessische übertragen von Heinz Thomas | Eine Produktion der Hessischen Spielgemeinschaft 1925 e. V. und des Staatstheaters Darmstadt Wiederaufnahme 4. | 18 Uhr Vorstellung 10. | 19.30 Uhr
Effi Briest
Nach dem Roman von Theodor Fontane Wiederaufnahme 11. | 18 Uhr Vorstellung 17. | 19.30 Uhr
Kammerspiele | Bar Leutnant Gustl
Von Arthur Schnitzler Wiederaufnahme 9. | Vorstellung 15. | jeweils 20 Uhr | BarFestspiele
Der Mann, der mit Jimi Hendrix tanzte
oder Sogar für die Revolution braucht man Profis StücknachMotivenausdemRoman KlassentreffenvonKurtAppaz|Uraufführung Wiederaufnahme10.|20Uhr|BarFestspiele
Das kunstseidene Mädchen
nach dem Roman von Irmgard Keun Wiederaufnahme25. |20Uhr| BarFestspiele
Konzerte
1. Kammerkonzert
15. | 20 Uhr | Kleines Haus
Junge Klassik
termine im august | september Foyer Großes Haus 17. | 15.30 Uhr | Kammerkonzert Foyer Großes Haus 21. | 16 Uhr | Musikalischer Nachmittag Foyer Großes Haus
Aus der Ferne
Philharmonie Merck 11. | 19 Uhr | Großes Haus
Theaterführung
Reservierung erforderlich, Teilnehmerzahl begrenzt 14. | 15.30 Uhr | für Familien | Treffpunkt Eingang Kammerspiele 27. | 18 Uhr | Treffpunkt Eingang Kammerspiele
Gastspiel der Jungen Deutschen Philharmonie In Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt | Ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain 4. | 20 Uhr | Großes Haus
Space and Time III
Extra
„Volkes Stimme – Demokratie zwischen Demoskopie und Internet“ 25. | 11 Uhr | Kleines Haus
Literaturfest vom 31. August bis zum 4. September | Eine Kooperation mit der Romanfabrik Frankfurt Luanda: Elettra de Salvo liest aus Barroco Tropical von José Eduardo Agualusa 2. | 18 Uhr | Kammerspiele Rio de Janeiro: Ellen Schulz liest aus Krieg in Mirandão von Fernando Molica 2. | 21 Uhr | Kammerspiele
Theaterspielplatz
Metropolitan 2011 – Die erzählte Stadt
Cidadania presents | Ein Stück in englischer Sprache über Astronomie und Gesellschaft 22. und 23. | 20 Uhr | Kammerspiele
Neue Darmstädter Gespräche
Märchen mal ganz anders! für Kinder ab 8 Jahren 28. | 16 Uhr | Foyer Großes Haus
City
Wilhelminenstr. 31 · Darmstadt Telefon 0 61 51/2 55 11
Lassen Sie den Abend gemütlich ausklingen. Bei einem kellerfrisch gezapften Bier oder einem Schoppen Wein, dazu ein Schmankerl unserer deutsch-bayerischen Spezialitätenküche. Nur 2 Minuten Fußweg vom Theater, keine Parkplatzsuche. Besuchen Sie uns im Herzen der Stadt nach Ihrem Theater- oder Kinobesuch.
Kartentelefon 06151 2811-600 Weitere Informationen zu den einzelnen Stücken und Terminen sowie Kartenkauf unter www.staatstheater-darmstadt.de Nutzen Sie auch die Möglichkeit, sich für den Gegenwert von 10 Briefmarken (5,50 Euro) bequem den detaillierten Monatsspielplan eine ganze Theatersaison lang zuschicken zu lassen. Fragen dazu beantwortet unsere Vorverkaufskasse unter Telefon 06151 2811-600
Die nächste Ausgabe erscheint am Samstag, den 24. September 2011
Aktion Theaterfoyer
4., 18. und 25. | 11 Uhr | Frühschoppen Foyer Großes Haus 5. | 20 Uhr | Cinemafoyer
Impressum: Staatstheater Darmstadt Georg-Büchner-Platz 1 64283 Darmstadt 06151/2811-0 Intendant: John Dew Geschäftsführender Direktor: Jürgen Pelz (V. i. S. d. P.) Redaktion: Nadia Benameur (nb), Dr. Anna Linoli (ali) Beiträge: Martin Apelt (ma), Magnus Bastian (mb), Nadia Benameur (nb), Dr. Christoph Gaiser (cg), Silke Meier (sm), Reinar Ortmann (ro), Monika Reichle (mr), René Reith (rr), Rüdiger Schillig (rs), Katharina Weber (kw), LauraWinkler (lw), Nationaltheater Mannheim, S. FischerVerlag GmbH Frankfurt/Main, u. a. Fotos: Barbara Aumüller, Manfred Esser, Hans Jörg Michel, Achim Reissner, Matthias Remmling u. a. Titelbild:SzeneausAIDAmit DominiqueAref(Aida),ChrisMurray (Radames)undSigridBrandstetter(Amneris) Verlag: Echo Zeitungen GmbH Druck: Druckzentrum Rhein Main GmbH & Co. KG, Alexander-Fleming-Ring 2, 65428 Rüsselsheim, Telefon 06142 8336-0 Holzhofallee 25-31 | 64295 Darmstadt
Gastspiele in Südhessen Musik, Theater, Kunst, Literatur – dies alles bietet der Kultursommer Südhessen e.V. in den Kreisen Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Offenbach, im Odenwaldkreis und in der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Nach dem umjubelten Eröffnungskonzert im Juni beteiligt sich das Staatstheater Darmstadt auch mit weiteren
Der Mann, der mit Jimi Hendrix tanzte
Programmpunkten an der vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie der SparkassenKulturstiftung Hessen-Thüringen geförderten Veranstaltungsreihe: zwei Stücke der beliebten BarFestspiele werden durch Südhessen touren – Der Mann, der mit Jimi Hendrix tanzte gastiert in Trebur und Das kunstseidene
Mädchen ist in Breuberg sowie in Ginsheim-Gustavsburg zu sehen. Alle, die die Stücke lieber im gewohntenTheatergebäude sehen wollen, können beruhigt sein: Beide Stücke sind ab September auch wieder im regulären Spielplan zu finden (s. oben).
Der Mann, der mit Jimi Hendrix tanzte
oder Sogar für die Revolution braucht man Profis 27. August | 20 Uhr | Trebur | Hof der Familie Mendel, Nauheimer Straße 7 | 13 € | 15 € (AK) | Tel. 06147 20816
Das kunstseidene Mädchen
2. September | 20 Uhr | Breuberg | Kulturraum in der Heinrich-Böhm-Halle, Sandbach, Schwimmbadstraße 45 10 € | Tel. 06163 70939 oder 06163 70938
Das kunstseidene Mädchen
17. September | 20 Uhr | Gustavsburg | Burg-Lichtspiele Gustavsburg, Komki-Mainspitze, Darmstädter Landstraße 62 | 12 € | Tel. 06144 20151