Impuls Juni/Juli 2014

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DAS MAGAZIN DES STAATSTHEATER NÜRNBERG

JUNI / JULI 2014

oPeR „Die Hugenotten“

ballett „Made for us“

StaatStheateR Spielzeit 2014 / 2015

SchauSPIel Weitere Auszeichnung · Premiere „Supergute Tage“


bulthaup b3 Folgt keinen schnellen Trends. Sondern Überzeugungen. Eine bulthaup verbindet höchste Individualität mit Präzision.

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: inhalt

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STAATSTHEATER

: 2014/2015

Das Programm von Oper, Schauspiel, Ballett und Konzert in der kommenden Saison · Für jeden ein Abo

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OPER

: dIe hugenotten

Interview mit Regisseur Tobias Kratzer · Matinée und Symposium zu Giacomo Meyerbeer

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SCHAUSPIEL

:

„Supergute Tage“ · AFZ - Agentur für Zeitverschwendung · Autorenwochenende · Ausgezeichnet: „Eine Schneise“

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BALLETT

: Made FoR uS

Bericht aus den Proben: Douglas Lee und Cayetano Soto im Porträt

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KONZERT

: FInale

Olga Scheps im 8. Philharmonischen Konzert · Abschlusskonzert der 63. ION · Phil & Chill

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U18 PLUS

: JungeS PublIKuM

Ring.Tanz · Hör-Zelt · Premiere des Jugendclubs mit „Großstadtfieber“

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PRESSESTIMMEN

:

Die Walküre · The Effect · Der Diener zweier Herren · Duato/Montero: Melancholia · x-Freunde · Konzerte

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NEWSLETTER

:

Nachrichten aus dem Staatstheater

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BUCHTIPP

:

„Coco Chanel & Igor Strawinsky“ vorgestellt von Lena Normann


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Bereitet die Bühne für

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Blog


Saison 14/15 OPER Von Mythen und Mächten? „Turandot“, „Hänsel und Gretel“, „Fausts Verdammnis“, „König Roger“, „Siegfried“: wollte man den Spielplan der Oper unter einem Motto zusammenfassen, so könnte man dieses mit VON MYTHEN UND MÄCHTEN überschreiben; der Repertoire-Spezialist würde vielleicht SELTENES UND UNERHÖRTES titeln, wenn er sich die Reihe an Ur- und Nürnberger Erstaufführungen – „Quai West“, „König Roger“, „Singin` in the Rain“, „Fausts Verdammnis“ vor Augen hält; der Freund spannender und neuer Blickwinkel freut sich bei Regisseurinnen und Regisseuren wie Calixto Bieto, Lorenzo Fioroni, Vincent Boussard, Peter Konwitschny und Mariame Clement auf NEWCOMER UND STARS; alle fernen und nahen Wagner-Fans haben in ihrem Kalender dick die Premiere von „Siegfried“ angestrichen, womit wir in die dritte Runde des „RING DES NIBELUNGEN“ in der Ausdeutung von Generalmusikdirektor Marcus Bosch und Regisseur Georg Schmiedleitner gehen. Der Musik-Liebhaber lässt sich begeistern von einer erstklassig aufspielenden und unter Generalmusikdirektor Marcus Bosch feinsinnig interpretierenden Staatsphilharmonie Nürnberg, die neben den zahlreichen Konzerten für brillante Klangerlebnisse im Opernhaus sorgt. Und natürlich von unserem wunderbaren Opernensemble samt Chor sowie ausgewählten Gästen, die als Gesangsinterpreten die ganze Bandbreite von Wolfgang Amadeus Mozart bis Giacomo Meyerbeer, von Régis Campo bis Giacomo

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: PReMIeRen oPeRnhauS turandot Giacomo Puccini 04. OKTOBER 2014 hänSel und Gretel Engelbert Humperdinck 02. NOVEMBER 2014 Puccini, von Giuseppe Verdi bis Karol Szymanowski zu einem immer wieder berührenden musikalischszenischen Opernerlebnis werden lassen. Erleben Sie unter anderem Vincent Wolfsteiner als CALAF, TRISTAN und SIEGFRIED, Hrachuhí Bassénz als LIU, KÖNIGIN DER NACHT und VIOLETTA, Rachael Tovey als TURANDOT und BRÜNNHILDE, Uwe Stickert als FAUST, Mikolai Zalasinski als KÖNIG ROGER, GERMONT und RENATO, Michaela Maria Mayer als GRETEL, PAMINA und SUSANNA, Roswitha Christina Müller als MARGARETHE und BRANGÄNE, Gaines Hall als DON LOCKWOOD, Jochen Kupfer als MARCEL, KURWENAL und GRAFEN, David Yim als CALAF, HIRTE und RICCARDO, Leah Gordon als PAMINA und GRÄFIN und Ekaterina Godovanets als GERTRUD, ROxANE und AMELIA …

Johann Casimir Eule

fauStS verdammniS LA DAMNATION DE FAUST Hector Berlioz KONZERTANTE AUFFÜHRUNG 22. NOVEMBER 2014 Quai weSt QUAI OUEST Régis Campo : UA DER DEUTSCHSPRACHIGEN FASSUNG 17. JANUAR 2015 SinGin‘ in the rain Nacio Herb Brown 14. FEBRUAR 2015 KÖniG roGer KRÓL ROGER Karol Szymanowski 14. MÄRZ 2015 SieGfried Richard Wagner 19. APRIL 2015 ein maSKenball UN BALLO IN MASCHERA

Giuseppe Verdi 06. JUNI 2015 die hochzeit deS fiGaro LE NOZZE DI FIGARO Wolfgang Amadeus Mozart 27. JUNI 2015

:

wIedeRauFnahMen

my fair lady Frederick Loewe 28. SEPTEMBER 2014 die huGenotten LES HUGUENOTS

Giacomo Meyerbeer 14. OKTOBER 2014 ritter eiSenfraSS nach Jacques Offenbach

Kinderoper von W. Hetmanek und J. C. Eule 09. NOVEMBER 2014, KAMMERSPIELE die zauberflÖte Wolfgang Amadeus Mozart 29. NOVEMBER 2014 triStan und iSolde Richard Wagner 01. FEBRUAR 2015 la traviata Giuseppe Verdi 26. MÄRZ 2015

:

auSSeRdeM

opernball american dreamS 20. SEPTEMBER 2014, OPERNHAUS dramen der eSKalation

Ein Symposium zum 150. Todestag von G. Meyerbeer 16. NOVEMBER 2014, GLUCK-SAAL inSzenierunG von macht und unterhaltunG

Musiktheater in Nürnberg 1920-1950 FORSCHUNGSPROJEKT 6


: Spielzeit 2014 / 2015

Schauspiel DER MENSCH JENSEITS DER ÖKONOMIE 14 Neuproduktionen, darunter 6 Ur- und Erstaufführungen, und über 10 Wiederaufnahmen zeugen von dem großen Angebot des Schauspiels. Zur Eröffnung der Spielzeit, die unter das Motto „Der Mensch jenseits der Ökonomie“ gestellt ist und in der nach dem Eigenwert des Menschen und der Kunst gefragt wird, stehen gleich drei Neuproduktionen auf dem Programm. Schauspieldirektor Klaus Kusenberg wird die Antiken-Trilogie „Ödipus Stadt“ von Sophokles, Euripides und Aischylos in einer Bearbeitung von John von Düffel erarbeiten und zu den Wurzeln des europäischen Theaters mit seiner über 2500-jährigen Geschichte führen. Maik Priebe widmet sich in den Kammerspielen mit Dea Lohers Vier-Personen-Stück „Am schwarzen See“ einer der wichtigsten deutschen Theaterautorinnen, und Markus Heinzelmann zeigt im Schauspielhaus die deutsche Erstaufführung „Aus Liebe“ des österreichischen Autors Peter Turrini, der in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag feiert. Im Dezember können Sie dann Heinrich von Kleists „Das Käthchen von Heilbronn“ in einer Neuinterpretation von Bettina Bruinier, die erstmals in Nürnberg arbeitet, auf der großen Schauspielbühne erleben. In den Kammerspielen erzählt „Heute bin ich blond“ nach dem gleichnamigen Film die lebensbejahende Geschichte einer an Krebs erkrankten jungen Frau, und mit der Uraufführung „In aller Ruhe“ von Owen McCafferty in der BlueBox wird ein brandneues Stück zum Trauma des NordirlandKonfliktes und der daraus folgende Sehnsucht nach Frieden und Erlösung gezeigt. Im Februar des neuen Jahres stehen dann an einem Abend gleich zwei Werke des großen russischen Theaterdichters Maxim Gorki in einer Inszenierung von Sascha Hawemann auf dem Programm: „Nachtasyl“ und „Kinder der Sonne“. Das Gewinnerstück des Dramenwettbewerbs „Talking about Borders – Über Grenzen sprechen“, „Angry Bird“ von dem Georgier Basa Janikashvili, wird in der BlueBox seine Uraufführung haben und die Komödie „Alle lieben George“ des Altmeisters der britischen Gegenwartsdramatik Alan Ayckbourn wird Klaus Kusenberg zur deutschen Erstaufführung bringen. Jenseits der Ökonomie leben auch die Menschen in „Das Leben der Bohème“. Nach dem Roman von Henri Murger und der Oper von Giacomo Puccini werden Stefan Otteni und die Theatermusikerin Bettina Ostermeier einen besonderen

Abend erarbeiten. In der Uraufführung „Der frühe Hase fängt die Axt“ von Jörn Klare können Sie eine Vater-Sohn-Beziehung erleben, die durch die fortschreitende Demenz des Vaters ganz neue Vorzeichen bekommt und zu der Frage führt: Was ist wirklich wichtig im Leben? Mit „Die schmutzigen Hände“ steht endlich mal wieder ein Werk des Literaturnobelpreisträgers Jean-Paul Sartre auf dem Spielplan der Kammerspiele. Und zum Abschluss der Spielzeit gibt es eine weitere Uraufführung und einen Shakespeare-Klassiker: „Linke Läufer“ ist eine Auftragsarbeit an Albert Ostermaier, in der er die Geschichte des jüdischen Fußball- und Clubtrainers Jenö Konrád reflektiert, und Johannes von Matuschka wird die berühmteste Liebesgeschichte der Weltliteratur, „Romeo und Julia“, in Szene setzen.

Horst Busch

:

Premieren Schauspielhaus

Ödipus stadt

von Sophokles, Euripides und Aischylos 11. OKTOBER 2014 Aus liebe  Peter Turrini  25. Oktober 2014

: de

Das Käthchen von heilbronn

Heinrich von Kleist 12. Dezember 2014 Nachtasyl / Kinder der sonne   Maxim Gorki 21. Februar 2015 Das leben der bohème

nach Henri Murger und Giacomo Puccini 18. April 2015 Romeo und julia  William Shakespeare 04. Juni 2015

:

Premieren Kammerspiele

Am schwarzen see  Dea Loher 18. Oktober 2014 Heute bin ich blond  John von Düffel 14. Dezember 2014 Alle lieben George  Alan Ayckbourn  20. Februar 2015

: de

Die Schmutzigen Hände  Jean-Paul Sartre 11. April 2015 7


:

PReMIeRen blueboX

in aller ruhe (Quietly) Owen McCafferty 05. DEZEMBER 2014 anGry bird Basa Janikashvili 19. FEBRUAR 2015

: DSE

: UA :

der frÜhe haSe fänGt die axt Jörn Klare UA 10. APRIL 2015 linKe läufer (ARBEITSTITEL) Albert Ostermaier 29. MAI 2015

:

: UA

wIedeRauFnahMen

winnetou nach Karl May 14. OKTOBER 2014, BLUEBOx der diener zweier herren Carlo Goldoni 28. OKTOBER 2014, SCHAUSPIELHAUS lametta Fitzgerald Kusz 28. OKTOBER 2014, KAMMERSPIELE x-freunde Felicia Zeller 29. OKTOBER 2014, BLUEBOx tod eineS handlunGSreiSenden Arthur Miller 02. NOVEMBER 2014, SCHAUSPIELHAUS die 39 Stufen John Buchan und Alfred Hitchcock 02. NOVEMBER 2014, KAMMERSPIELE daS himbeerreich Andres Veiel 04. NOVEMBER 2014, SCHAUSPIELHAUS SuperGute taGe ODER DIE SONDERBARE WELT DES CHRISTOPHER BOONE

Simon Stephens nach Mark Haddon 08. NOVEMBER 2014, SCHAUSPIELHAUS beSt of nibelunGen (die out-taKeS)

John von Düffel 08. NOVEMBER 2014, BLUEBOx the effect Lucy Prebble 12. NOVEMBER 2014, KAMMERSPIELE der häSSliche Marius von Mayenburg 21. NOVEMBER 2014, KAMMERSPIELE der Gott deS GemetzelS Yasmina Reza 27. JANUAR 2015, KAMMERSPIELE auSSeRdeM SilveSterparty 31. DEZEMBER 2014, SCHAUSPIELHAUS autorenwochenende 27. UND 28. JUNI 2015, SCHAUSPIELHAUS


: Spielzeit 2014 / 2015 : PhIlhaRMonISche KonzeRte eine GroSSe nachtmuSiK

1. Philharmonisches Konzert 17. OKTOBER 2014, MEISTERSINGERHALLE SonnenfinSterniS

2. Philharmonisches Konzert 14. NOVEMBER 2014, MEISTERSINGERHALLE in moll 3. Philharmonisches Konzert 23. JANUAR 2015, MEISTERSINGERHALLE junGe wilde 4. Philharmonisches Konzert 20. FEBRUAR 2015, MEISTERSINGERHALLE KomponiStenwahl

5. Philharmonisches Konzert 20. MÄRZ 2015, MEISTERSINGERHALLE Sommernacht 6. Philharmonisches Konzert 08. MAI 2015, MEISTERSINGERHALLE enGel und helden

7. Philharmonisches Konzert 12. JUNI 2015, MEISTERSINGERHALLE drahtSeilaKt 8. Philharmonisches Konzert 10. JULI 2015, MEISTERSINGERHALLE

: SondeRKonzeRte einKehr mit bach 13. SEPTEMBER 2014, ST. EGIDIEN NÜRNBERG 14. SEPTEMBER 2014, EV. KIRCHE BETZENSTEIN Stummfilm philharmoniSch 10. OKTOBER & 15. DEZEMBER 2014, OPERNHAUS neujahrSfeuerwerK Neujahrskonzerte 03., 04., 05. & 06. JANUAR 2015, OPERNHAUS final Symphony

Late Night zur Blauen Nacht 02. MAI 2015, OPERNHAUS Konzert im rahmen der internationalen orGelwoche nÜrnberG (ion) 20. JUNI 2015, ST. LORENZ nur im rathauS 05. JULI 2015, HISTORISCHER RATHAUSSAAL 20th century claSSicS KLASSIK OPEN AIR 26. JULI 2015, LUITPOLDHAIN

KONZERT „Aufs Äußerste“ heißt die Konzertspielzeit, die Marcus Bosch und die Staatsphilharmonie Nürnberg wieder mit einer großen Sinfonie von Gustav Mahler beginnen. Die Siebte Sinfonie mit ihren surrealen Nachtstücken und dem prächtig jubelnden Finale steht im Mittelpunkt des Eröffnungskonzertes, das mit den traumhaften „Nachtstücke und Arien“ von Hans Werner Henze beginnen wird. Es folgt im November mit „Sonnenfinsternis“ ein Konzert, das an den Beginn des 1. Weltkriegs erinnert, denn die Vierte Sinfonie „Das Unauslöschliche“ von Carl Nielsen ist eine der frühesten und eindrucksvollsten musikalischen Auseinandersetzungen mit dieser Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Zudem wird Igor Levit, der hochgelobte junge deutsch-russische Pianist, das Klavierkonzert von Edvard Grieg spielen. „In Moll“ ist der Titel des dritten Konzertes, das die „kleine“ g-Moll Sinfonie und das d-Moll Klavierkonzert von Wolfgang Amadeus Mozart (gespielt von der Pianistin Lise de la Salle) mit der Ersten Sinfonie in c-Moll von Johannes Brahms kombiniert. Übrigens: Alle drei Werke enden dann doch in versöhnlichem Dur … Den Zyklus mit Sinfonien von Antonín Dvořák setzen Marcus Bosch und die Staatsphilharmonie mit dessen Fünfter Sinfonie fort, die im Konzert „Junge Wilde“ gemeinsam mit der Uraufführung eines neuen Cellokonzertes von Philipp Maintz erklingen wird. Der großartige Alban Gerhardt ist der Solist des Konzertes. Ein Programmhighlight ist das Konzert „Komponistenwahl“, bei dem der Komponist, Dirigent und Festivalleiter Peter Ruzicka sein eigenes Violinkonzert dirigieren wird, und Musik, die eng mit seinem Schaffen verbunden ist: Werke von Joseph Haydn und Richard Strauss. Das 6. Philharmonische Konzert präsentiert ein luftig-sommerliches Programm mit Werken von Jacques Ibert, Felix Mendelssohn Bartholdy und Hector Berlioz, bevor im 7. Konzert zwei Schwergewichte erklingen: Marcus Bosch dirigiert zunächst das eindrückliche, „dem Andenken eines Engels“ gewidmete Violinkonzert von Alban Berg mit Isabel van Keulen als Solistin, danach als Gegenentwurf Richard Strauss’ monumentales „Heldenleben“. Den Abschluss der Philharmonischen Konzertreihe bildet das Konzert „Drahtseilakt“ mit Dmitri Schostakowitschs grandioser Zehnten Sinfonie und seinem Ersten Cellokonzert mit Peter Wispelwey als Solisten.


Spielzeit 2014 / 2015

:

Fortgeführt werden die Reihen der Sonderkonzerte. So geht es im September wieder los mit Bach-Kantaten in Nürnberg und Betzenstein, die diesmal Kapellmeister Peter Tilling dirigieren wird. Im Oktober kommt mit „Modern Times“ der letzte Stummfilm von Charlie Chaplin als Filmkonzert ins Opernhaus, und das Neujahrskonzert präsentiert ein Feuerwerk von unterhaltender Musik. Erneut gibt es ein Late-Night Konzert bei der Blauen Nacht, und im Rathauskonzert stehen die „Pastorale“ von Ludwig van Beethoven und das Violinkonzert von Felix Mendelssohn Bartholdy mit Konzertmeister Stanko Madic auf dem Programm. Auch die Reihe der Kinderkonzerte, in denen kleine und große Zuhörer spielerisch das Orchester und die Ausdrucksmöglichkeiten der Musik kennenlernen, wird fortgesetzt. Da diese Konzerte fast immer ausverkauft sind, spielt die Staatsphilharmonie Nürnberg ab der kommenden Spielzeit die Kinderkonzerte am Sonntagmorgen zweimal, zuerst um 10 Uhr und dann um 12 Uhr und bietet damit noch mehr Familien die Möglichkeit, in die Welt der Klänge einzutauchen.Traditionell wird das Klassik Open Air dann wieder die Spielzeit beschließen.

Kai Weßler

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Ballett Die siebte Spielzeit des Nürnberger Balletts entzündet ein Feuerwerk an tänzerischen Highlights Im ersten Orchesterballett der neuen Saison widmet sich Ballettdirektor Goyo Montero einer Figur, die noch nicht sehr häufig in der Tanzwelt behandelt wurde: Cyrano de Bergerac. Das Drama von Edmond Rostand ist eine der schönsten Liebesgeschichten der Literatur. Zugleich ist es ein Werk, das sich mit der Freiheit auseinandersetzt und mit dem Mut, man selbst zu sein. Goyo Montero wird für diese Geschichte die Werke des Komponisten Jean-Philippe Rameau verwenden, dessen 250. Todestag im September 2014 ansteht sowie Charles Ives' „Unanswered Question“. „Cyrano“ ist eine erneute Zusammenarbeit mit der Staatsphilharmonie Nürnberg unter der Musikalischen Leitung von Gábor Káli. Auch in der kommenden Spielzeit verfolgt Goyo Montero weiter den Wunsch, dem Nürnberger Publikum den Zugang zu den Werken der Choreographen-Elite zu ermöglichen. Unter dem Titel „Dreiklang“ wird der schwedische Choreograph Johan Inger der Compagnie das fantastische Stück „Rain Dogs“ zur Musik von Tom Waits anvertrauen. Daneben stellt Montero eine Arbeit von Ohad Naharin. Der israelische Künstler ist eine der faszinierendsten Persönlichkeiten des aktuellen Tanzgeschehens. Von ihm kommt „Minus 16“, eine überaus dynamische Choreographie. Um das Programm zu vervollständigen, wird der Nürnberger Ballettchef sein neues Stück „111“ vorstellen, zur letzten Klaviersonate von Ludwig van Beethoven. Das Projekt „Exquisite Corpse“ entstand 2011 aus dem Wunsch heraus, den Tänzern innerhalb der eigenen Compagnie eine Plattform für ihre ersten Schritte als Choreographen zu bieten. Nach den großen Erfolgen der Vergangenheit ist dieses, von den Surrealisten inspirierte choreographische Spiel, ab Juni 2015 in einer weiteren Folge von vier Terminen im Schauspielhaus zu sehen. Die Wiederaufnahmen des Balletts bringen ein Wiedersehen mit „Melancholia“, dem zweiteiligen Ballettabend, in dem Goyo Montero seine Neukreation „Black Bile“ mit Nacho Duatos „Por vos muero“ verbindet. Und die Freunde des klassischen Handlungsballetts dürfen sich auf Monteros gefeierte Produktion „Cinderella“ zur Musik von Sergej Prokofjew freuen.


2013 richtete der Ballett-Förderverein zur Feier des fünfjährigen Bestehens der Nürnberger Compagnie erstmals eine Ballett-Gala aus. Aufgrund der enormen Nachfrage wird das Galaprogramm in der kommenden Spielzeit sogar an einem zweiten Termin wiederholt. Zu dieser Gala werden erneut zahlreiche Größen des internationalen Tanzgeschehens erwartet. Zum Finale und gleichsam als Höhepunkt der siebten Spielzeit freut sich die Compagnie unter Goyo Monteros Leitung dann auf ein weiteres internationales Gastspiel: Auf Einladung des berühmten Tschechow-Theaterfestivals in Moskau sind Anfang Juli 2015 vier Vorstellungen von Monteros „Cinderella“ geplant.

Dorothea Mosl

: PReMIeRen cyrano : UA Ballett von Goyo Montero 13. DEZEMBER 2014, OPERNHAUS dreiKlanG: inGer / naharin / montero

Choreographien von Johan Inger, Ohad Naharin und Goyo Montero : UA 08. MAI 2015, OPERNHAUS exQuiSite corpSe iii

: UA

Junge Choreographen 26. JUNI 2015, SCHAUSPIELHAUS

: wIedeRauFnahMen duato / montero: melancholia

Choreographien von Nacho Duato & Goyo Montero 11. OKTOBER 2014, OPERNHAUS cinderella

Ballett von Goyo Montero 27. FEBRUAR 2015, OPERNHAUS

: auSSeRdeM internationale ballettGala 20. UND 21. MÄRZ 2015, OPERNHAUS GaStSpiel beim tSchechowtheaterfeStival moSKau 07. BIS 10. JULI 2015

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Angelehnt an den Slogan „Für jeden eine Bühne“ bietet Ihnen das Staatstheater eine große Vielfalt an Abonnements an, mit denen Sie Ihrer Theaterleidenschaft frönen und sich dabei auch noch zahlreiche Vorteile sichern können. Wählen Sie aus über 40 Basis-Abonnements oder stellen Sie sich mit den Theaterschecks Ihr Programm individuell zusammen. Sie müssen sich nur noch nach Ihren Vorlieben und Ihrem eigenen Zeitplan für Ihr Wunschabonnement entscheiden.

eine auswahl unserer abonnements

:

GEMISCHTES ABO O My Fair Lady  O 28.09.14 |  Tod eines Handlungsreisenden  S 02.11.14  |  Sonnenfinsternis  K 14.11.14 |  Supergute Tage  S 09.01.15  |  Cyrano  B 09.02.15  |  Singin' in the rain  O 10.04.15 | Sommernacht  K 08.05.14  |  Dreiklang  B 12.06.15

SCHAUSPIELHAUS-ABO SAMSTAG

SCHAUSPIELHAUS-ABO

:

OPERNHAUS DIENSTAG A Turandot O 28.10.14  |  Hänsel und Gretel O 25.11.14  |  Quai West O 20.01.15  |  Tristan und Isolde O 22.02.15  |  König Roger O 17.03.15  |  Cyrano B 21.04.15 |  Singin‘ in the rain  O 09.06.15 | Ein Maskenball O 14.07.15

:

OPERNHAUS DONNERSTAG C Turandot O 09.10.14  |  Hänsel und Gretel O 20.11.14  |  Fausts Verdammnis O 18.12.14  |  Quai West O 26.02.15 |  König Roger O 09.04.15  |  Dreiklang  B 14.05.15  |  Die Hochzeit des Figaro O 02.07.15

:M

Ödipus Stadt 05.11.14 |  Das Käthchen von Heilbronn 30.12.14  |  Aus Liebe (DE) 15.02.15  | Nachtasyl/Kinder der Sonne 30.03.15  |  Das Leben der Bohème 14.05.15  |  Romeo und Julia 09.07.15 KAMMERSPIELE PREMIEREN

: KX

Am schwarzen See 18.10.14  |  Heute bin ich blond 14.12.14  |  Alle lieben George (DE) 20.02.15  |  Die schmutzigen Hände 11.04.15 KAMMERSPIELE-ABO WOCHENENDE

: K32

Am schwarzen See 06.12.14  |  Heute bin ich blond 28.02.15  |  Alle lieben George (DE) 21.03.15  |  Die schmutzigen Hände 09.05.15

„FREUNDE DER STAATSOPER“-ABO : FSO

Exklusiv für die Freunde der Staatsoper Nürnberg e.V. inklusive Einführung durch die Theaterleitung Turandot O 12.10.14  |  Hänsel und Gretel O 16.11.14  | Neujahrsfeuerwerk K 06.01.15  |  Quai West O 07.02.15  |  Siegfried O 26.04.15  | Ein Maskenball O 19.06.15

:I

Aus Liebe (DE) 15.11.14  |  Das Käthchen von Heilbronn 13.12.14  |  Ödipus Stadt 14.03.15  |  Nachtasyl/Kinder der Sonne 23.05.15  |  Das Leben der Bohème 20.06.15  |  Romeo und Julia 25.07.15

KONZERT-ABO FREITAG

:K

Eine große Nachtmusik 17.10.14  |  Sonnenfinsternis 14.11.14  |  In Moll 23.01.15  |  Junge Wilde 20.02.15 |  Komponistenwahl 20.03.15 |  Sommernacht 08.05.15 |  Engel und Helden 12.06.15 |  Drahtseilakt 10.07.15

:

BALLETT-SCHAUSPIEL-ABO T Der Diener zweier Herren  S  28.10.14 |  Probenbesuch von Cyrano  B 15.11.14  |  Ödipus Stadt  S 20.01.15 |  Aus Liebe (DE)  S 04.03.15  |  Cyrano  B 17.04.15  |  Dreiklang  B 10.06.15

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O Oper  B Ballett  S Schauspiel

K Konzert


FÜR JEDEN EIN ABO

: abonnement 2014 /2015

IHRE VORTEILE AUF EINEN BLICK

: Sie sparen bis zu 30% im Vergleich zum Kauf einer Einzelkarte, 20% bei den Theaterschecks und die Vorverkaufsgebühr bei den Premieren-Abonnements.

: Sie müssen sich nie wieder um Karten und Termine kümmern. : Sie sichern sich Ihren Lieblingsplatz für die gesamte Spielzeit. : Ihr Abonnement ist übertragbar, wenn Sie einmal keine Zeit haben. : Bei Vorauszahlung des Gesamtbetrages beim Kauf des Abonnements bis zum 31. Oktober 2014 erhalten Sie als Bonus zwei 30%-Gutscheine.

: Mit dem Abonnementausweis können Sie alle öffentlichen Verkehrsmittel der VGN zur Hin- und Rückfahrt benutzen (4 Stunden vor Vorstellungsbeginn bis Betriebsschluss).

: Ab der Spielzeit 2014/2015 können Sie Ihre Umtauschscheine auch im Webshop auf der Internetseite des Staatstheaters einlösen.

ABONNENTEN WERBEN ABONNENTEN Gewinnen Sie Bekannte, Verwandte, Freunde oder einfach jemanden, von dem Sie wissen, dass er ein Schauspiel-, Opern-, Ballett- oder Konzertliebhaber ist, für ein Abonnement des Staatstheaters. Für alle fleißigen Abonnenten, die andere Theatergänger als Abonnenten werben, wird es als Dankeschön einen ganz besonderen Theaterabend im Nürnberger Opern- oder Schauspielhaus geben. Unter allen Abonnenten, die mehr als zwei Neuabonnenten werben, verlosen wir folgende Preise:

: Ein sportliches BMW 4er Cabrio für ein Wochenende (Freitag bis Montag) mit : : : :

500 Freikilometern von der BMW Niederlassung Nürnberg Einen Einkaufsgutschein vom Modehaus Breuninger Nürnberg im Wert von 150,00 € Zwei Karten für eine Veranstaltung der Maritim KulturLounge nach Wahl sowie zwei Aperol Spritz an der Piano Bar des Maritim Hotel Nürnberg am Veranstaltungstag Typberatung und professionelles Make-up in der Maskenbildnerwerkstatt des Staatstheaters Führung hinter die Kulissen des Opernhauses oder des Schauspielhauses

Die Aktion „Abonnenten werben Abonnenten“ läuft bis einschließlich 08. August 2014.

Wir danken folgenden Partnern für die Bereitstellung der Preise: BMW Niederlassung Nürnberg, Modehaus Breuninger Nürnberg, Maritim-Hotel Nürnberg StaatStheater NürNberg

ausführliche Informationen zum Spielplan und dem abonnementangebot finden Sie auf der Internetseite www.staatstheater.nuernberg.de und im aktuellen Spielzeitheft. dieses erhalten Sie an den theaterkassen und allen bekannten Vorverkaufsstellen oder Sie können es sich gegen berechnung der Portokosten per Post zuschicken lassen. bestellungen unter 0180-5-231-600 (14-42 ct/Min) oder info@ staatstheater.nuernberg.de.

Spielzeit

: 2014 / 2015

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Oper

: Die Hugenotten

Romeo und Julia in den Religionskriegen Giacomo Meyerbeers „Die Hugenotten“ im Opernhaus des Staatstheaters

Inmitten der aufgeheizten Spannungen zwischen zwei religiösen Gruppen soll die Hochzeit zweier Menschen den Frieden bringen. Giacomo Meyerbeers Oper „Die Hugenotten“ stellt in einem großen historischen Panorama die blutigen Ereignisse der Bartholomäusnacht, des Massakers an den französischen Protestanten im 16. Jahrhundert, auf die Bühne. „Die Hugenotten“ ist das bedeutendste Werk der französischen Grand opéra, deren Vorläufer („Moses und Pharao“, „Dom Sébastien“ oder „Wilhelm Tell“) in den letzten Jahren bereits am Staatstheater Nürnberg zu erleben waren. Regisseur Tobias Kratzer, der zuletzt „Carmen“ in Luzern und „Die Meistersinger von Nürnberg“ in Karlsruhe auf die Bühne gebracht hat, wird mit „Die Hugenotten“ zum ersten Mal am Staatstheater Nürnberg inszenieren.

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Tobias Kratzer, Meyerbeers „Die Hugenotten“ ist ein großes historisches Panorama, das ein monströses Ereignis der Geschichte auf die Bühne bringt. Wo kommt uns als Zuschauer das Stück nahe? Im Kern ist das Stück eine große Liebesgeschichte, eine Art Romeo und Julia in den Religionskriegen. Es ist die Geschichte von Raoul und Valentine, also einer Katholikin, deren Vater ein religiöser Hardliner ist, und eines Hugenotten, der auch unter dem Einfluss einer patriarchalen Figur, seines streng religiösen Erziehers Marcel, steht. Dann gibt es aber noch zwei weitere zentrale Figuren: die Königin Marguerite und den Grafen Nevers. Beides sind Katholiken, die sich aber eine Versöhnung der Fronten erhoffen und etwas eigentlich Menschen-Unmögliches erreichen wollen: Die Eskalation der Gewalt, die jede individuelle Einfluss-Sphäre eigentlich schon längst überschritten hat, wieder zu stoppen. Und das macht die beiden – genau wie das Liebespaar – zu tragischen Helden. Wir haben also einmal Helden der Liebe und einmal Helden des Friedens. Damit eröffnet Meyerbeer nicht nur ein Geschichts-, sondern auch ein großes Figurenpanorama. Und mit wem man sich dabei primär identifiziert, das bleibt jedem Zuschauer selbst überlassen.

Dennoch heißt das Stück nicht „Raoul und Valentine“ oder „La Reine Margot“, sondern „Die Hugenotten“... Eigentlich müsste das Stück „Die Katholiken“ heißen, denn man lernt im Grunde viel mehr katholische Charaktere kennen, als hugenottische. Ich glaube aber, der Plural meint nicht nur den großen Weltentwurf, auf den Meyerbeer zielt, sondern bezieht sich vor allem auf die drei Hugenotten Raoul, Marcel und Valentine, auf die sich die Handlung letztlich zuspitzt. Damit würde dann vor allem der


Die Hugenotten

Entscheidungsprozess Valentines gewürdigt, die erst in allerletzter Sekunde konvertiert. Am Ende stehen also nicht die tragischen, durch Religion getrennten Liebenden, sondern ein im gemeinsamen Glauben vereintes Liebespaar im Zentrum.

Wie stellt Meyerbeer denn die beiden verfeindeten Gruppen der Katholiken und Hugenotten dar?

: Oper

in Deutschland kaum präsent ist – nicht zuletzt, weil unsere Wahrnehmung von Genoziden stark durch die Erinnerung an den Holocaust bestimmt ist. Wie kann man dieses Ereignis auf der Bühne erfahrbar machen? Ich glaube, gerade die „Nicht-Darstellbarkeit“ der Bartholomäusnacht, wie auch die theatrale Nicht-Darstellbarkeit von Genoziden überhaupt, ist ein entscheidendes Thema. Die Dialektik, sich am Schauwert eines Massakers zu berauschen, gleichzeitig aber damit auch etwas über die eigene Zeit erzählen zu wollen, kennzeichnet die Opern Meyerbeers genauso wie jeden seriösen historischen Roman. Zugleich glaube ich aber auch, man muss historisch, etwa in den Kostümen, sehr konkret sein, gerade damit es wieder prototypisch werden kann.

Es ist ein bemerkenswerter Aspekt des Stückes, dass die eigentlichen Gründe für die Feindschaft zwischen Hugenotten und Katholiken innerhalb der Oper selbst inhaltlich gar nicht präzise thematisiert werden. Wir erleben den Unterschied vor allem über äußere Zeichen und die musikalische Semantik, etwa beim Auftreten von Marcel, der an der Oberfläche als ein alter Haudegen und Soldat daherkommt und gegen Geht es dann in der die Verführungskraft der Oper wirklich nur um das Frauen wettert. Meyerbeer » Das stück beschreibt die historische Ereignis der arbeitet da mit einer insvollkommene eskalation Bartholomäusnacht? trumentalen Reduktion, Nein, obwohl das wie auch in der Romanze einer Konfliktlage « Stück natürlich einen auf von Raoul, in der dieser mit den Tag genau benannten nur einer Viola d’amore historischen Moment und konzertiert. Die Katholiken sind musikalisch mit eine sehr reale historische Konfliktlage zeichnet. einer ganz anderen Opulenz ausgemalt. Der KonGenau dadurch wird es aber zum Exempel eines flikt der Religionen wandert also sozusagen in die geschichts-philosophischen Modells. Es beschreibt Ebene des musikalischen Satzes. Das ist etwas, was nämlich die vollkommene Eskalation einer Konman zuerst dechiffrieren muss, weil es an der Oberfliktlage. In dem Moment, in dem sich ein Konflikt fläche gar nicht so stark ausgestellt wird. von seinen eigentlichen Ursachen löst, entwickelt er eine fatale Eigendynamik und ist dadurch auch Im Zentrum der Oper steht ein Massaker, gar nicht mehr zu stoppen. Das ist etwas, was sehr das zwar als Teil der französischen Geschichte in viele weltgeschichtliche Konflikte, die uns bis heute diesem Land traumatisch gewirkt hat, das uns aber verfolgen, kennzeichnet. Dieses Stück bringt das auf

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Oper

: Die Hugenotten

Die Bartholomäusnacht Eine einzige Nacht verwandelt ganz Paris in ein Totenhaus: Die Bartholomäusnacht, der 23. August 1572, ist mit dem Massaker an der protestantischen Minderheit der Hugenotten durch das katholische Königshaus ein traumatisches Ereignis der französischen Geschichte und zugleich der Modellfall für zahlreiche Pogrome und Genozide der Neuzeit. Giacomo Meyerbeer hat vor dem Hintergrund der Revolutionen des frühen 19. Jahrhunderts dieses Ereignis auf die Opernbühne gebracht und damit in mehrfacher Hinsicht Theatergeschichte geschrieben: „Die Hugenotten“ zählt nicht nur zu den erfolgreichsten Opern des 19. Jahrhunderts, die Oper bildet mit ihren neuartigen Tableaus, ihrer Dramaturgie des dramatischen Überraschungsmomentes, kühnen Instrumentationseffekten und nicht zuletzt durch spektakuläre Theaterszenen ein musiktheatrales Modell, an dem sich zahlreiche Komponisten wie Verdi, Gounod oder Offenbach orientieren sollten.

eine sehr spektakuläre formale Weise zum Ausdruck, indem es eine Eskalationsspirale beschreibt: ein langsamer, sehr gemächlicher Aufbau, der sich dann nach hinten in einer Weise beschleunigt, dass es einem schier den Atem raubt.

Meyerbeers Opern sind ja in ihrer Entstehungszeit auch immer als politische Stücke konzipiert und verstanden worden. Gibt es einen politischen oder geschichtstheoretischen Kern, der sich bis heute bewahrt hat? Ich glaube, es steckt ein sehr fatalistisches, post-heroisches Geschichtsbild dahinter. Eigentlich ist ja nicht die scheiternde Liebesgeschichte der tragischste Aspekt des Stückes, sondern wie alle Individuen in einen viel größeren Sog geraten und darin zermalmt werden. Es ist ein Bild, in dem das Individuum nicht mehr Agent des geschichtlichen Handelns ist. Man kann ja die 89er-Revolution oder das Ende des Kalten Krieges als eine letzte heroische Phase bezeichnen, wo es noch identifizierbare Helden wie Nelson Mandela oder Gorbatschow gab. Aber in dieser Form ist da niemand mehr nachgerückt. Man fühlt sich also tatsächlich nicht

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Selbst Richard Wagner, dessen ursprüngliche Verehrung Meyerbeers bald in Verachtung umschlug, hat sich in seinen Werken mehr oder weniger verdeckt an den Modellen des Rivalen abgearbeitet. Heute stehen „Die Hugenotten“ selten auf dem Spielplan und das, obwohl das Werk eine im Kern moderne Erzählweise präsentiert. Meyerbeer erzählt die Geschehnisse der Bartholomäusnacht fast gleichnishaft anhand einer Liebesgeschichte zwischen dem Hugenotten Raoul und der Katholikin Valentine. Die Hauptfigur in der Historienoper sind aber nicht die beiden Liebenden, auch nicht der hugenottische Soldat Marcel und nicht die Königin Marguerite, sondern Meyerbeer bringt als erster Opernkomponist die Masse des Volkes selbst als handelnden Akteur einer sich überstürzenden historischen Katastrophe auf die Bühne. Die Nürnberger Aufführung, die zugleich an den 150. Todestag des Komponisten erinnert, ist die erste szenische Realisierung von „Die Hugenotten“ in Deutschland seit 25 Jahren.

mehr in einem von individuellen Akteuren gelenkten Zeitalter, und das ist es, was das Stück in seinem Geschichtsbild sehr gegenwärtig macht.

Gibt es dann überhaupt eine Hoffnung auf einen Frieden? Anders gefragt: Haben die Liebenden überhaupt eine Chance in dem Stück? Nein. Aber im gescheiterten Versuch liegt ja auch immer die Utopie des möglichen Gelingens. Als rein positive Helden wären Raoul oder Nevers auch unglaubwürdig, da man mit ihnen auf der Bühne etwas behaupten würde, was im wahren Leben so eigentlich nie zu beobachten ist. Die scheiternden Antihelden Meyerbeers sind einem da viel näher.

Das Gespräch führte Kai Weßler


Die Hugenotten

Premiere

: Oper

: 15. Juni 2014, 19.00 Uhr, Opernhaus

Die Hugenotten   les huguenots  Giacomo Meyerbeer Text von Eugène Scribe; In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln; Nürnberger Erstaufführung Musikalische Leitung: Guido Johannes Rumstadt Inszenierung: Tobias Kratzer Bühne und Kostüme: Rainer Sellmaier Chor: Tarmo Vaask Dramaturgie: Kai Weßler Mit: Hrachuhí Bassénz (Valentine), Leah Gordon (Margarete von Valois), Judita Nagyová (Urbain),

Christiane Marie Riedl (Eine Edeldame, Zigeunerin), Gunta Ce¯se (Eine Koryphee, Zigeunerin); Martin Berner (Graf von Nevers), Daniel Dropulja (Méru), Hyoung-Jong Ham (Mönch), Yu-Sun Hong (Bois-Rosé), Randall Jakobsh (Marcel), Kwonsoo Jeon (Tavannes, Le Valet), Taehyun Jun (de Retz), Nicolai Karnolsky (Graf von Saint-Bris), Hans Kittelmann (Cossé), Luzuko Mahlaba (Mönch), Sébastien Parotte (Thoré/Maurevert), Javid Samadov (Ein Nachtwächter), Uwe Stickert (Raoul von Nangis), Benjamin Weaver (Mönch) Chor und Extrachor des Staatstheater Nürnberg; Es spielt die Staatsphilharmonie Nürnberg Koproduktion mit der Opéra de Nice Live-Übertragung der Premiere auf

Mit freundlicher Unterstützung von

:

Oper aktuell Die Hugenotten (Les Huguenots) Einführungssoirée mit dem Leitungsteam am 10. Juni 2014, 18.00 Uhr, Opernhaus Weitere Vorstellungen: 17., 22., 26.06.; 02., 14., 20.07.2014 20. Juli 2014, 11.30 - 13.30 Uhr, Gluck-Saal

Glaube, Musik, Macht.  Meyerbeers „Die Hugenotten“ und die Reformation Giacomo Meyerbeers „Die Hugenotten“ bringt die „Bartholomäusnacht“, das Massaker der französischen Katholiken an den Hugenotten im Jahr 1572, auf die Bühne. Die Matinee beschäftigt sich mit historischer Realität und Fiktion der „Hugenotten“, mit der Aktualität des gezeigten religiösen Konfliktes und nicht zuletzt mit dem Choral „Ein feste Burg ist unser Gott“, den Meyerbeer zum klingenden Glaubensbekenntnis seiner Hugenotten gemacht hat. Teilnehmer der Podiumsdiskussion: Kai Weßler, Prof. Dr. Heiner Bielefeldt, Dr. Ulrich Niggemann, Pfarrer Johannes Mann Moderation: Christian Düfel 16. November 2014, 11.00 Uhr, Gluck-Saal

Dramen der Eskalation   Symposium zum 150. Todestag von G. Meyerbeer Leitung: Prof. Dr. Clemens Risi, Prof. Dr. Bettina Brandl-Risi, Kai Weßler  Mit: Prof. Dr. Konrad Klek, Tobias Kratzer, Prof. Dr. Michael Walter u. a.

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Der Welt schutzlos ausgeliefert Christoph Mehler inszeniert Simon Stephens „Supergute Tage oder die sonderbare Welt des Christopher Boone“ im Schauspielhaus In eine U-Bahn zu steigen um von A nach B zu gelangen, stellt für die meisten Menschen erst einmal keine allzu große Herausforderung dar. Man befindet sich an einem Ort und hat ein bestimmtes Ziel vor Augen, an das man gelangen möchte. Man sucht sich auf den Netzplänen die richtige Linie in die richtige Richtung heraus, läuft zu dem Gleis, auf dem die U-Bahn abfährt, und wartet. Die U-Bahn kommt, die Türen öffnen sich, man steigt ein, die Türen schließen sich, man wartet, bis man an der Zielstation angelangt ist, steigt wieder aus und hat sein Ziel erreicht. Klingt erst einmal nicht sonderlich schwer. Befindet man sich in einer fremden Stadt, dauert die Orientierung wahrscheinlich etwas länger. Jedoch mit Hilfe von Fahrplänen oder der Befragung seiner Mitmenschen dürfte das Problem schnell gelöst sein. Was jedoch geschieht, wenn man völlig ungeschützt vor einer solchen Aufgabe steht? Nicht, weil man ohne angemessene Kleidung oder Ausrüstung reist, sondern weil man sich in einer Welt zurecht finden muss, in der man sich vor nichts und niemandem abschirmen kann? Wenn jeder Reiz, der gesendet wird – sei es ein Geräusch, ein optisches Signal oder ein Geruch – unvermittelt auf einen aufprallt? Wenn alles, was in der Außenwelt passiert, unerträglich laut, hell oder überfordernd wirkt? Ein Zuviel an Welt Simon Stephens Stück „Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone“ ist eine Bearbeitung des gleichnamigen Bestsellers von Mark Haddon. Die Titelfigur Christopher wird in einen merkwürdigen Mordfall verwickelt. Wellington, der


Supergute tage

Hund der Nachbarin, liegt tot auf dem Rasen. Aus ihm ragt eine Gartenforke. Eigentlich sieht der Hund aus, als würde er auf der Seite liegend rennen. So wie Hunde rennen, wenn sie im Traum eine Katze jagen. Aber der Hund träumt nicht – er ist tot. Ermordet. Christopher findet ihn und gerät prompt selbst unter Tatverdacht. Doch schnell wird klar, er kann es nicht gewesen sein. Damit ist der skurrile Fall für die Polizei wieder abgeschlossen. Doch der Mörder ist noch nicht gefasst. So begibt sich der Junge selbst auf die Suche nach dem Täter, was für ihn eine wahrlich große Herausforderung ist. Denn Christopher ist Asperger-Autist und sieht die Welt mit ganz anderen Augen. Was für uns normal erscheint, ist für ihn fremd und bedrohlich. Christopher ist 15 Jahre, drei Monate und zwei Tage alt. Er kennt alle Länder der Welt und ihre Hauptstädte, sowie alle Primzahlen bis 7507. Unordnung verwirrt ihn, seine Lieblingsfarbe ist rot, er hasst gelb und braun, Überraschungen und Menschen versetzen ihn in blanke Panik. Und dieser Fall ist erst der Anfang einer Reihe von Mysterien in Christophers jungem Leben. Diese Mordermittlung wird die größte und härteste Herausforderung seines Lebens werden – ein Abenteuer mit ungeahnten Folgen. Harte Herausforderungen Autismus ist eine Wahrnehmungsstörung, bei der die Verarbeitung von Sinnesreizen meist unzureichend ausgeprägt ist. Und so ist der Held des Stückes der uns alltäglichen und vertrauten Welt schutzlos ausgeliefert. Denn er kann seiner eigenen Wahrnehmung nicht trauen, da sie ihn komplett (über-)fordert und unkontrollierbar von einer Extremsituation in die nächste schleudert. Zu viele Informationen prasseln ungefiltert auf ihn ein und führen zu einem Zustand der steten Übererregung. Jede gestellte Frage kann einen enormen Kraftaufwand bedeuten und jede Berührung unangenehm bis schmerzhaft sein. Bei den meisten Autisten findet eine Abkapselung nach innen in eine eigene Welt mit eigenem Denken statt. Wenn die Welt da draußen derart zu viel ist, schützt der Körper sich und implodiert schließlich. So jedenfalls wird Autismus in vielen Fällen beschrieben. Das Fatale: Viele Betroffene sind

: Schauspiel

nicht in der Lage, sich mitzuteilen. Und so entstehen viele Vorurteile, falsche Bilder und Mythen über Autismus. Sabine Eßler, Leiterin der Autismus-Ambulanz in Nürnberg, bringt die Schwierigkeit beim Beschreiben der Behinderung auf den Punkt: Es gibt nicht DEN Autisten mit einem klar abgegrenzten Krankheitsbild. Kennt man einen autistischen Menschen, dann kennt man eben nur einen autistischen Menschen. So individuell in seinen Merkmalen ist diese sogenannte Autismus-Spektrumsstörung. Denn es handelt sich um eine Kumulation von Merkmalen, die in ihrem Zusammentreffen den Autismus definieren. In der Verschiedenheit der einzelnen Symptome hätten viele Autisten jedoch eines gemeinsam: Der Wunsch nach Kontakt nach außen, in „unsere“ Welt sei da, aber sich tatsächlich mitzuteilen, zu kommunizieren, bleibe vielen verwehrt. Das schüre Angst, Unsicherheit und vor allem Minderwertigkeitsgefühle. Denn Menschen mit dieser Wahrnehmungsstörung merkten zwar, dass sie aneckten in ihrer Umwelt, doch sie wüssten nicht, warum, so Eßler. Sich selbst einschätzen zu können, ist unmöglich. Sich selbst zu spüren inmitten dieser extremen Reizflut, ist ebenfalls kaum möglich. Und zurück bleibt somit auch eine große Einsamkeit. Das Wort Autismus impliziert diese Innerlichkeit bereits: Abgeleitet aus dem griechischen Wort für „auto“, also „selbst“, ist ein Autist letztlich auf sich selbst zurückgeworfen. Es gibt nicht den einen Autisten Ist es einem Autisten jedoch plötzlich möglich, sich mitzuteilen, tritt Erstaunliches und Unerwartetes zu Tage: Eine ganz eigene Art zu denken mit einer starken Sehnsucht, gehört zu werden. Denn sie verstehen alles, was über sie gesagt und geurteilt wird. Sie können sich nur nicht dagegen wehren. So begann beispielsweise der stumme Autist Birger Sellin eines Tages, sich mittels eines PCs mitzuteilen. Bis zu seinen ersten geschrieben Worten gehörte er vermutlich zu einem der meist unterschätzten und einsamsten Menschen der Welt. Mittlerweile ist er Bestseller-Autor hoch poetischer Texte, die, in viele verschiedene Sprachen übersetzt, einen Blick hinter die verschlossene Tür des autistischen Innenlebens

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Schauspiel

: Supergute Tage

erlauben. Zuerst als schwachsinnig eingestuft und dementsprechend behandelt, bricht sich mit seinen Worten eine abgrundtiefe Sehnsucht Bahn. Sein Buch „ich will kein inmich mehr sein. botschaften aus einem autistischen kerker“ leitet ein: „ich singe das lied aus der tiefe der hölle und rufe / alle stummen dieser welt / erklärt den gesang zu eurem lied / taut die eisigen mauern auf / und wehrt euch ausgestoßen zu werden“ – und weiter – „uns soll man hören und einen platz geben wo wir unter / euch allen wohnen dürfen / in einem leben dieser gesellschaft“.

diesem Thema gibt, so dass ich erstmal mit der Masse überfordert war. Dann habe ich herausgefunden, dass kein Autist gleich ist. Das macht die Sache nicht einfacher, weil es keine Einschränkung gibt. Und trotzdem ist man dadurch ja auch ganz frei in der Gestaltung. Ich habe Filme geschaut, YouTube durchforstet und Bücher über Kinderpsychologie mit Fallbeispielen gelesen. Zuletzt war ich mit unserer Dramaturgin in der Autisten-Notfallambulanz in Nürnberg und durfte dort bei Therapiesitzungen hospitieren. Letztlich hilft mir alles sehr wenig. Ich habe eine klare Vorgabe durch den Text. Und: Wir sind auf der Bühne, nicht im Film. Da geht es erstmal darum: Wie bekommt man den Der autistische Kerker Roman bzw. das Stück theatral auf die Bühne? Und Und so sind auch Christophers Sehnsüchte riesig: seinen eigenen Weg mutig zu bestreiten, wie ich mich der Herausforderung stelle? Ich verseine eigenen Ziele zu verfolgen und suche, keine Angst zu haben.“ sich in dieser Welt einen ganz eigenen Und wie geht man eigentlich Platz zu erkämpfen, der nur ihm allein mit einem so heiklen Thema, wie eine gehört und wo er sich sicher fühlen » Theater Behinderung auf der Bühne darzukann. In Stephens „Supergute Tage“ stellen, um? Henriette Schmidt dazu: bleibt ein gelingt das scheinbar Unmögliche: „Ja, ich finde es schon schwierig, muss Wir alle dürfen in die sonderbare ich sagen. Aber wenn es gut gemacht spiel« und sehr eigene Welt eines mutigen ist, schaut man doch im besten Fall autistischen Jungen eintauchen, die einem guten Schauspieler zu, der eine einer ganz anderen Logik folgt als Rolle spielt. Und versucht, eine spezider uns bekannten. Eine Welt, die eigenen Gesetzen elle Geschichte zu erzählen. Ich finde, es darf niemals gehorcht und in der man kompromisslos man selbst denunzierend sein. Und dennoch: Theater bleibt ein Spiel. Das wissen auch die Zuschauer. Denke ich.“ ist. Eine Welt, die man schon nach kurzer Zeit nicht mehr verlassen möchte. So aufwühlend, besonders, Der Regisseur Christoph Mehler lotet in der letzten Inszenierung dieser Spielzeit – nach erschütternd, bewegend und bedingungslos zugleich erscheint sie. Dies ist zugleich eine enorme Heraus„Woyzeck“, „Kabale und Liebe“ und zuletzt „Hedda forderung für Henriette Schmidt, die den 15-jähGabler“ – nun „Die sonderbare Welt des Christopher rigen Christopher auf der Bühne verkörpern wird. Boone“ nach seinen Untiefen aus und stellt sich der Während der Proben gefragt, wie sie sich dieser Frage, was diese besondere und sehr eigene Welt schwierigen Aufgabe stellt, antwortet sie: „Erstmal eines autistischen Jungen eigentlich ausmacht und habe ich natürlich recherchiert. Es hat sich herauswie diese aussehen kann. gestellt, dass es wahnsinnig viele Information zu Diana Insel

Premiere

: 21. Juni 2014, 19.30 Uhr, Schauspielhaus

Supergute Tage oder die sonderbare welt des christopher boone   Simon Stephens Nach dem Roman von Mark Haddon Inszenierung: Christoph Mehler Bühne: Nehle Balkhausen Kostüme: Janina Brinkmann Musik: Daniel Freitag  Dramaturgie: Diana Insel Mit: Karen Dahmen (Siobhan u. a.), Nicola Lembach (Judy u. a.), Henriette Schmidt (Christopher);

Pius Maria Cüppers (Mrs. Alexander u. a.), Stefan Lorch (Ed u. a.), Daniel Scholz (Roger u. a.) Weitere Vorstellungen: 22., 25., 29.06.; 01., 08., 11., 17., 19., 24., 26.07.2014

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AUTORENWOCHENENDE IM SCHAUSPIEL am 28. und 29. Juni 2014 Wie schreiben Autoren heute? Welche Unterscheidungen gibt es zwischen Hörspiel-, Erzählund Theatertexten? In Form von Szenischen Lesungen werden neue Texte der Theaterautorinnen und -autoren dieser Spielzeit (Felicia Zeller, Kerstin Specht, Wolfram Lotz und Händl Klaus) vorgestellt. Darüber hinaus können Sie an diesem Wochenende auch Werke junger Nürnberger Autorinnen und Autoren kennen lernen. Samstag, 28. Juni 2014, 18.00 Uhr, BlueBox

LÄCHERLICHE FINSTERNIS von Wolfram Lotz Szenische Einrichtung: Kathleen Draeger Ausstattung: Margaux Manns Dramaturgie: Diana Insel Mit: Ensemblemitglieder des Schauspiels Was heißt eigentlich Zivilisation? Wenn unsere Kultur kultiviert ist, ist dann alles uns Fremde barbarisch? Es kommt doch bekanntlich immer auf den Blickwinkel an. Verschiebt man diesen nur ein wenig, so kann Banales urplötzlich zum Inbegriff der Grausamkeit werden. Oder ist die Verarbeitung des Tieres zum Würstchen nicht bestialisch? Ist Grausamkeit eigentlich sinnlos oder ist sie manchmal auch gerechtfertigt? Verleiht man ihr einen Sinn, wird sie dadurch richtig? Sind Krieg, Entführung oder Mord mit dem richtigen Argument entschuldbar? Wolfram Lotz (Jahrgang 1981) hat nach „Einige Nachrichten an das All“ (das in dieser Spielzeit in den Kammerspielen lief) nun seine besondere Interpretation von Welt mit gewohnt skurril-absonderlichem Humor in ein Hörspiel gepackt, dessen philosophisch-menschliche Fragen und Abgründe es zu entdecken gilt. Inspiriert von Joseph Conrads Novelle „Herz der Finsternis“ (die literarische Vorlage zum Film „Apocalypse Now“) begeben wir uns auf eine absurde, aber auch bedrückende Reise in die tiefste Wildheit in uns allen.

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Samstag, 28. Juni 2014, 20.30 Uhr, Kammerspiele

DIE WELT VON HINTEN WIE VON VORNE von Felicia Zeller Szenische Einrichtung: David Rimsky-Korsakow Ausstattung: Margaux Manns Dramaturgie: Katja Prussas Mit: Ensemblemitglieder des Schauspiels Der Kreativ-Geschäftsführer und Kopf der größten PR-Agentur Deutschlands, Klaus Klausen, verbringt gemeinsam mit der Direktorin für Kreation und Strategie, Sandra Ardnas, sowie den Mitarbeitern Dirk, Ralf und Camilla ein Leben zwischen Powerpoint-Präsentationen und Ideenverwertung. Klaus Klausen ist bekannt für seine unerbittliche Art, seine Mitarbeiter zu neuen PR-Kampagnen anzutreiben. Das Motto des Teambuildings lautet: „Lass deine Meinung zu Hause. Wir brauchen keine Meinung, wir machen sie.“ Klausens neuster Plan: Professor Doktor Alexander Peter als Präsidenten zu verhindern. Sandra Ardnas leitet das unschlagbare Powerteam und entwickelt Strategien, um die Zielvorgaben zu erfüllen. Wird ihre Strategie auch dieses Mal erfolgreich sein? Felicia Zeller (Jahrgang 1970) zählt zu den bekanntesten Theaterautorinnen Deutschlands. Mit ihren Stücken „Kaspar Häuser Meer“ (2008), „X-Freunde“ (2013, seit April 2014 auch bei uns in der Regie von Jakob Fedler in der BlueBox zu sehen) sowie „Gespräche mit Astronauten“ (2013) trifft sie den Nerv unserer Zeit und mit ihrem Sprachfuror begeistert sie sowohl Theatermacher als auch Zuschauer.


Autorenwochenende

: Schauspiel

Sonntag, 29. Juni, 16.00 Uhr, BlueBox

GRUPPE JUNGER HUND von Händl Klaus Leitung: Kathleen Draeger, Diana Insel Austattung: Margaux Manns Mit: Ensemblemitglieder des Schauspiels

Sonntag, 29. Juni, 11.00 Uhr, Schauspielfoyer

WIR TAFELN MIT ... Hier haben Sie Gelegenheit, mit den Beteiligten ins Gespräch zu kommen. Bei schönem Wetter wird vor dem Schauspielhaus getafelt. Sonntag, 29. Juni 2014, 14.30 Uhr BlueBox

BRANDNEUES IN FRANKEN Junge Theaterautoren aus Nürnberg Leitung: Katja Prussas, David Rimsky-Korsakow Mit: Ensemblemitglieder des Schauspiels In der Tat, es gibt sie: Junge Theaterautoren aus Nürnberg! Im Rahmen des Autorenwochenendes werden wir zwei von ihnen vorstellen und ihre Perspektive auf unsere heutige Welt und Zeit kennenlernen. Geht es ihnen um die Globalisierung, die digitale Welt, die politischen Umwälzungen oder um die „ewigen“ Themen wie Familie, Lebensentwürfe und soziale Beziehungen? Sind es Sprachexperimente? Welches Sprachmaterial verwenden sie? Welche Quellen nutzen sie? Und nach welchen Ausdrucksformen suchen sie? Wir lesen ausgewählte Szenen aus Denis Leifelds (Jahrgang 1982) Stück „Koffein“, das den Drang und die Folgen des Gefühls „ich muss unbedingt dazugehören“ ins Visier nimmt, und Szenen aus Meera Theunerts (Jahrgang 1991) Stück „One Way Astronauts“. In Theunerts Stück geht es um die Mission „Mars One“ und die damit verbundenen Sehnsüchte der Auswanderer auf den Mars. Glauben Sie nicht? Erfahren Sie mehr! Lassen Sie sich überraschen und kommen Sie mit den jungen Theaterautoren aus Nürnberg nach der Lesung ins Gespräch.

Ein Kind, welches seine Lehrer beeindrucken will und begeistert in Flammen aufgeht. Ein das Familienheim verschönernder Vater, der mit Starkstrom tanzt. Ein Paar, das seine Liebe allein pyromanisch auszudrücken weiß ... – Wenn ein deutschsprachiger Gegenwartsdramatiker Sprache ins Extreme zu rücken versteht und allein durch Gedankenstriche, Punkte, Auslassungen eine ganze Welt erzählen kann, dann ist es der österreichische Autor, Filmregisseur und Schauspieler Händl Klaus (Jahrgang 1969). Er schreibt nicht nur Theaterstücke, sondern unter anderem auch Kurz-Prosa. Nachdem sein Stück „Eine Schneise“ in dieser Spielzeit in den Kammerspielen zu sehen war und beim Heidelberger Stückemarkt den NachSpielPreis gewann, stellen wir nun seine nicht minder außergewöhnlich abgründigen und mit fragilstem Humor versehenen, hoch poetischen und atmosphärisch reichen Prosatexte vor. Sie entstammen einem Reich dunkelster Phantasien, die lustvoll mit sprachlichen Abund Umwegen in der deutschsprachigen Theaterliteratur ihresgleichen suchen. Sonntag, 29. Juni, 17.00 Uhr, Kammerspiele

PROMETHEUS BRAIN PROJEKT  von Kerstin Specht Szenische Einrichtung: Wiebke Schwegler Ausstattung: Ayse Özel Dramaturgie: Horst Busch Mit: Ensemblemitglieder des Schauspiels Die Einen kommen aus Afrika oder dem Kaukasus und sind in Europa nicht gewollt. Man nennt sie Flüchtlinge oder Arbeiter im „Flüchtlingsbusiness“. Die Anderen schützen die Grenzen Europas und verstehen sich als die Bewahrer des Friedens. Zwischen ihnen die Grenze der Zivilisation. Kerstin Specht verknüpft in ihrem neuesten Text den Prometheus-Mythos mit der Flüchtlingskatastrophe vor Lampedusa. Von der preisgekrönten Theaterautorin konnten Sie in dieser Spielzeit „Odysseus!“ in der BlueBox erleben, jetzt stellen wir ihren neuesten, noch nicht veröffentlichten Theatertext vor. 23


SchauSpiel

: EINE SCHNEISE

FÜR EIN THEATER DER NACHHALTIGKEIT STEFAN OTTENIS INSZENIERUNG VON HÄNDL KLAUS‘ „EINE SCHNEISE“ GEWINNT DEN NACHSPIELPREIS DES HEIDELBERGER STÜCKEMARKTS Neuentdeckungen, Uraufführungen, Erstaufführungen – Theaterspielpläne gieren stetig nach Neuheiten. Der Erste zu sein, scheint prinzipiell nie verkehrt. Doch was bedeutet es für AutorInnen, für eine solch novitätenhungrige Theaterlandschaft zu schreiben – beziehungsweise eher: zu produzieren? In vielen Fällen Folgendes: Ein Theater sichert sich die Uraufführung, die Medien honorieren die Neuheit mit einem entsprechenden Echo, einige Folgetermine werden disponiert, und dann … folgt meistens nicht mehr viel. Die Wertminderung nach der Uraufführung scheint so enorm, dass andere Theater kein Interesse mehr daran haben, das Stück auf den Spielplan zu setzen. Dies bedeutet einen enormen Verlust – auf Seiten des Autors oder der Autorin, aber auch auf Seiten des Publikums, das einen Großteil herausragender aktueller Dramatik nie zu sehen bekommt. Allerorten strebt man nach Nachhaltigkeit, wieso nicht am Theater? Mit der Etablierung des NachSpielPreises vor drei Jahren hat der Heidelberger Stückemarkt – einer der wichtigsten DramatikerInnenwettbewerbe der Republik – einen Versuch gestartet, hier ein Bewusstsein zu schaffen und gelungene Zweit- oder Drittinszenierungen neuer Stücke auszuzeichnen. In der Jurybegründung von NachSpielPreis-Jurorin

Barbara Behrendt heißt es: „Eine Zweitinszenierung schert sich nicht um […] Öffentlichkeit, sondern will vor allem seinem Publikum mit dem Stück etwas erzählen. Das verdient eigentlich auch publizistische Aufmerksamkeit, erhält sie aber in der Regel nicht.“ Ausgezeichnet wurde in diesem Jahr eine Produktion des Staatstheater Nürnberg: Stefan Ottenis Inszenierung von Händl Klaus‘ „Eine Schneise“. In der Jurybegründung heißt es weiter: „Die vier Schauspieler spielen sich, ganz wie im Stücktext, voller Witz und Ironie die einzelnen Worte zu, die Rollen verzahnen sich, verhaken, verstricken, beziehen und vereinen sich. Der rhythmische Sensus, das ,TaktGefühl‘ von Stefan Otteni versetzen Händl Klaus’ Silben in Klang. Die konsequente Entscheidung, das Musikstück zwar von seiner Musik, aber nicht von seiner Rhythmik zu befreien, macht aus Händl Klaus’ ,Schneise‘ ein neues, ein starkes, ein unbedingt nachspielbares Stück.“ Auch das Autorenwochenende am 28. und 29. Juni (Programm s. S. 22ff in diesem Heft) bietet ein Forum für zeitgenössische TheaterautorInnen und aktuelle Dramatik. Kommen Sie vorbei und entdecken Sie neue und fast neue Theatertexte mit uns!

Nora Vogt

Die Hochzeit des Figaro – Der tolle Tag von Beaumarchais / Da Ponte / Mozart in Bearbeitung von Werner Müller

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Fr., 01. August Sa., 02. August So., 03. August Kirchweih Sa., 09. August So., 08. August

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20.00 Uhr 20.00 Uhr 20.00 Uhr

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Kartenvorverkauf: Sa., 05. Juli, 8.00 bis 11.00 Uhr im Schloss Ratibor oder telefonisch ab 08. Juli (Di. und Fr. 14.00 bis 18.00 Uhr) unter 0800 1070047. Kartenanfragen können Sie auch per E-Mail senden: karten@schlosshofspiele-roth.de · www.schlosshofspiele-roth.de


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Heidi

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KEINE ANGST, SIE VERPASSEN NICHTS Ein Gespenst geht um, nicht nur in Europa: das Gespenst der Zeit. Gehen wir mit der Zeit um oder geht die Zeit mit uns um? Ist Zeit Geld? Wenn ja, muss sie ebenso wie Geld von Wenigen für Viele so knapp gehalten werden, wie sie sich für die meisten von uns anfühlt? Die geheimagentur aber behauptet: Zeit ist KEIN Geld. Sie kann nicht gespart oder angehäuft werden. Sie hat ihren Wert nur in der Verschwendung. Deshalb öffnet die geheimagentur im Juni mit der AFZ - Agentur für Zeitverschwendung einen Raum für Zeitverschwendung. Die AFZ - Agentur für Zeitverschwendung fragt, ob Zeitverschwendung heute überhaupt noch möglich ist und wenn ja, welcher Art. Zeitverschwendung ist individuell. Die Reflexion darüber, was im Einzelnen Zeitverschwendung ist, auch. Gibt es zum Beispiel sinnlose Zeitverschwendung und sinnvolle Zeitverschwendung? Und wenn ja, wodurch unterscheidet sich die eine Form der Zeitverschwendung von der anderen Form der Zeitverschwendung? Nicht zuletzt stellt sich die Frage, ob es nicht schon pure Zeitverschwendung ist, eine AFZ - Agentur für Zeitverschwendung zu gründen. Gerade deshalb soll in Nürnberg mit der AFZ - Agentur für Zeitverschwendung ein Zeit-Raum entstehen, der frei von vorgefertigten Erwartungen von allen für alle mit Gedanken, Beiträgen, Aktionen etc. zum Thema Zeitverschwendung angereichert werden kann. Dafür ist die Mitwirkung von Zeitverschwendern jeglicher Art gefragt. In der AFZ - Agentur für Zeitverschwendung können Sie sich inspirieren lassen und Ihren Umgang mit Zeit sensibilisieren. Sie können aber auch mit eigenen Ideen andere dazu anregen, Zeitverschwendung in vollen Zügen zu genießen. Bleiben Sie einfach am Bahnhof sitzen und verpassen den Zug. Lassen Sie an der Supermarktkasse jeden vor, der Ihnen Zeit stehlen möchte. Setzen Sie sich auf eine Parkbank - falls Sie eine finden - und sprechen Sie fünfmal in einer halben Stunde den folgenden Satz aus: Heute habe ich keine Zeit. Dafür haben Sie keine Zeit? Dann sind Sie in der AFZ - Agentur für Zeitverschwendung genau am richtigen Ort. Bringen Sie Ihre fehlende Zeit mit, wir geben Ihnen einen Grund, sie zu verschwenden. Werden Sie Mitglied der AFZ - Agentur für Zeitverschwendung und gehen der Frage nach: Wie wird aus Zeitverknappung Zeitfülle? Erfahren Sie, was Unabhängigkeit von der Gleichung „Zeit ist Geld“ wirklich bedeutet. Fordern Sie das Recht auf L e b e n s z e i t v e r s c h w e n d u n g s z e i t für alle. Ob Sie in Zeitlöcher fallen können oder nicht, die AFZ - Agentur für Zeitverschwendung lässt alles zu, was Sie unter Zeitverschwendung verstehen.

Die AFZ - Agentur für Zeitverschwendung bietet ab dem 15. Juni 2014 unter anderem folgende Services an: - Time-Waste-Management - Instruction Experience - Identity Correction - Slow Dating - Lost In Space Travel - Mass Power Napping - Time Drive-In Service


GRÜNDUNGSVERSAMMLUNG

Antonio Yang

: Oper

14. Juni 2014 16:00 Uhr

E R ÖF F N U NG 27. Ju n i 2 01 4 2 0:0 0 U h r

Z E I T V E R S C H W E N DU NG S Z E I T E N > 15. - 2 6. Ju n i täglic h 10:0 0 - 2 2 :0 0 U h r Aufseßplatz 18, 90459 Nürnberg, Mobil: 01577.3316042 Mail to: zeit@agenturfürzeitverscherschwendung.org www.agenturfürzeitverschwendung.org


Ballett

: Made for us

massanfertigung Douglas lee und cayetano Soto Choreographieren dem Nürnberger Ballett neue Stücke auf den leib zwischen dem Bewusstsein, dem Unbewussten und dem Unterbewussten sowie dem Moment, in dem man langsam beginnt, die Realität hinter sich zu lassen und in einen tiefen Schlaf zu fallen. Für diese Szenerie hat sich Douglas Lee eine vielseitige musikalische Untermalung überlegt. „Die Idee ist zuerst die Verwendung eines Schlafliedes, in Bezug auf die Momente der Kindheit“, und auch mit dem Gedanken an Gute-Nacht-Geschichten beschäftigt er sich gerade. „Ich werde eine Menge Mikrophone auf der Bühne installieren lassen und mit den Stimmen der Tänzer, vielleicht sogar mit Gesang experimentieren. Ich werde im Studio ausprobieren, was sich besser eignet.“ Doch „Doll song“ von DOUGLAS LEE damit ist der Choreograph noch lange nicht an seinen kreativen, musikalischen Grenzen angelangt. Der in England geborene Choreograph DouEin modernes Musikstück soll dazu kommen, mehr glas Lee wird einen Teil des Abends „Made for us“ minimalistisch aber auch mit einer barocken Passamit einer Choreographie gestalten, die dem Nürnge. Er ist auf der Suche nach einer Art von Dualität berger Ensemble von Goyo Montero auf den Leib in der Musik, verschiedenen Musikwelten – etwas, geschneidert ist. Während sich sein Kollege Cayedas vielleicht sogar albtraumhafter wirkt. Um dietano Soto bereits mit dem Ensemble in der ersten se musikalischen Ideen zu konkretisieren, arbeitet Probenphase im Ballettstudio befindet, arbeitet er mit einem Komponisten zusammen, mit dem Douglas Lee noch an den letzten Vorbereitungen er bereits einige seiner Werke für seine Wochen am Staatsgemeinsam gestaltet hat. theater Nürnberg. „Den Titel Ähnlich wie im Musikafür meine Choreographie gibt » Meine Idee ist es, lischen möchte Douglas Lee es mittlerweile – ‚Doll-Song‘ verschiedene auch bei Bühne und Kostüm soll das Stück heißen“, bericheinen leichten Verweis auf die tet der Gast-Choreograph, szenen zu Kindheit integrieren. „Vieles „viele Elemente werden sich im erstellen, wie ändert sich vielleicht im EinProzess noch entwickeln. Ich versuche meine Werke eigentKurzgeschichten « studierungs- und Probenprozess noch, doch ich lasse aktulich immer als eine Art sepaell Masken anfertigen, wie von rate Einheit, getrennt von mir Puppen oder Schaufensterpuppen. Das lehnt sich zu betrachten.“, erläutert er. Die vereinzelten perwieder an die Gute-Nacht-Geschichten an, versönlichen Bezüge in seinen vergangenen Werken weist jedoch etwas mehr in die Richtung Horrorsind daher kein konkret verfolgtes Ziel gewesen, Geschichte, wie der „Schwarze Mann“ oder die sondern kamen oft im Nachhinein zustande. Eine Person, die sich unter dem Bett und im Schrank eigene Welt mit eigenen Regeln zu erschaffen, versteckt. Es wird auch einen Charakter geben, der das ist es, was ihm am meisten Freude am Balim englischen „Slenderman“ heißt, ein Geschöpf lett bereitet. Eine Welt zu kreieren, einen neuen ohne Gesicht.“ Durch diese Masken hebt Douglas Raum entstehen zu lassen, darum wird es auch in Lee den wesentlich dunkleren Aspekt in der PhanNürnberg gehen. Seine Choreographie erfasst die tasie von Kindern hervor. Auf der Bühne kreieren verschiedenen Ebenen zwischen Schlaf und Traum,

Unter dem Titel „Made for us“ („Maßgeschneidert“) feiert das Ballettensemble des Staatstheater Nürnberg am 05. Juli 2014 seine dritte und letzte Uraufführung in dieser Spielzeit. Für diesen Abend hat Ballettdirektor Goyo Montero zwei Shooting Stars der jungen Choreographen-Szene eingeladen, die exklusiv für die Nürnberger Compagnie Uraufführungen kreieren werden. Einen Monat vor der Premiere gewähren Douglas Lee und Cayetano Soto dem Publikum einen Einblick in ihre Arbeit mit dem und für das Ensemble.

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Made for us

Douglas Lee Douglas Lee ist gebürtiger Engländer. Er erhielt seine klassische Tanzausbildung in London und schloss sie 1996 an der Royal Ballet School ab. Anschließend wurde er Mitglied des Stuttgarter Balletts, ab 2002 als Erster Solist. Dabei tanzte er viele große klassische Rollen für Choreographen wie John Cranko, Jiři Kylián, John Neumeier, Hans Van Manen, Glen Tetley, George Balanchine and William Forsythe. Bereits während seiner erfolgreichen Tänzerkarriere begann er zu choreographieren. Sein Debüt lieferte er 1999 für die Stuttgarter Noverre-Gesellschaft ab, woraufhin er den Auftrag erhielt, für das Stuttgarter Ballett ein abendfüllendes Stück zu choreographieren. Zweimal wurde er zum Neuen Choreographischen Institut nach New York eingeladen, um mit Tänzern des New York City Ballet zu arbeiten. Für das Stuttgarter Ballett kreierte er bis dato insgesamt zehn Choreographien u. a. „Aubade“, „Viewing Room“ und „Nightlight“. Nach seinen Erfolgen in Stuttgart begann er auch international als freischaffender Choreograph zu arbeiten. Seine Choreographie „Fanfare LX“, die er für das Stuttgarter Ballett entworfen hat, ist mittlerweile ins Repertoire der Staatsoper Berlin übernommen worden. Bis heute hat er desweiteren Stücke geschaffen für das Norwegische Staatsballett, das Königliche Ballett Flandern, das New York City Ballet („Lifecasting“), das Ballett der Oper Perm („Souvenir“), das Tulsa Ballet, das Ballett Zürich („Iris“, „A-Life“), das Ballett Augsburg, das Nederlands Dans Theater 2, das Dortmunder Ballett und für das Ballett Mainz („The Fade“).

: Ballett

einige bewegliche Wände verschiedene Räume und unterschiedliche Szenen. Es wird ein Spiel aus Schatten und versteckten sowie auftauchenden Tänzern entstehen, wie Illusionen in einer dunklen Nacht. „Meine Idee ist es, verschiedene Szenen zu erstellen, wie Kurzgeschichten. Doch bis zum Ende habe ich in meiner Struktur einen Raum für Flexibilität und Veränderungen gelassen. Vieles wird in der Arbeit mit den Tänzern noch einmal variieren.“ Das Publikum kann sich freuen auf eine abstrakte Choreographie, mit einem leichten, narrativen Einfluss. Kenntnis, wie Cayetano Soto seine Hälfte des Abends gestalten wird, hat auch Douglas Lee noch nicht; doch er hofft auf einen kontrastreichen Abend. Erst einmal konzentriert er sich nun auf Goyo Monteros Compagnie des Staatstheater Nürnberg, denn auf ihn und das Ensemble wartet eine intensive Zusammenarbeit. Für Douglas Lee bedeutet das bei seiner Ankunft: „Das Eis zwischen mir und den Tänzern zu brechen und versuchen, sehr, sehr produktiv zu sein.“

Lena Normann

„Mirrored“ von CAYETANO SOTO Unter dem Titel „Mirrored – gespiegelt“ wirst Du Deinen Teil des Abends gestalten. Was für eine Idee steht hinter Deiner Choreographie? Und welche Inspirationsquelle(n) gab es dafür? Cayetano Soto: In meinen Choreographien steckt immer ein großer Anteil von dem, was mich zum jeweiligen Zeitpunkt gerade selbst beschäftigt. Bevor ich mich von Musik, einem Bild oder Kostümen inspirieren lasse, sehe ich mir genau an, was in mir vorgeht, und damit fange ich dann an. Ich sage immer wieder, dass manche Menschen einen Psychiater bezahlen, um zu erkennen, wer sie eigentlich sind; ich gehe ins Ballettstudio und werde sogar dafür bezahlt. Das ist fantastisch. Bei „Mirrored“ hat mich beschäftigt, dass sich Menschen ungerne selbst im Spiegel betrachten und sich manchmal einfach nicht darüber bewusst sind, welches Bild sie nach außen reflektieren. Viele Menschen haben die Angewohnheit, sich von allem und jedem schnell ein festes Bild zu machen und die anderen im Umfeld zu beurteilen, sie in bestimmte Schubladen zu sortieren. Das halte ich für fatal. Wir respektieren damit einerseits den Freiraum unserer Mitmenschen nicht, andererseits sind wir uns der Projektionen nicht bewusst, die

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Ballett

: Made for us

wir damit schaffen. Oft haben Menschen keine Selbstreflektion. Meine choreographische Arbeit gibt mir die Möglichkeit, diese Seite des Menschen ein wenig zu erforschen.

In Deinen Choreographien begegnet man immer einer großen und höchst musikalischen Formenvielfalt. Was wartet auf das Nürnberger Publikum im Juli? „Mirrored“ wird kein schwarzes oder psychologisches Ballett werden. Der Gedanke, mit dem ich starte, ist eine Art Werkzeug, um die Choreographie zu beginnen. Viele Zuschauer werden diese Idee vielleicht nicht so wiederfinden oder nicht auf diese Weise nachempfinden. Aber genau das mag ich sehr gerne. Ich gebe mit meiner Choreographie lediglich einen Rahmen und das Publikum bekommt die Möglichkeit, selbst zu interpretieren. Ich bin nicht in einer Kirche, dementsprechend will ich auch nicht predigen – ich will dem Publikum nicht erzählen, wie es etwas sehen soll. Das Stück soll nicht plakativ werden. Ich versuche im Studio mit den Tänzern, immer wieder neue Überraschungseffekte hervorzurufen. Die Tänzer sollen sich im Prozess in verschiedene Richtungen entwickeln, mit einer eigenen Interpretation von dem, wer sie eigentlich sind. Es wird viele Soli und Pas-de-deux Konstellationen geben, Frauen- und Männergruppen, doch keine gemischten Ensembles. Die Bühne wird dynamisch belebt, mit vielen Abschnitten und verschiedenen Stimmungen.

Wie werden auf der Nürnberger Bühne Deine szenischen Ideen in Maske und Kostüm verwirklicht sein? Eigentlich wäre es so einfach, Spiegel auf die Bühne zu stellen, doch das ist mir einfach zu plakativ. Ich habe versucht, alle Elemente zu entfernen, die nicht mit der Choreographie vollständig verbunden sind. Daher wird es nur einen schwarzen, sich vor und zurück bewegenden Boden geben und die für das Licht verwendeten Scheinwerfer. Auch bei den Kostümen habe ich eine sehr klare und einfache Linie gewählt. Die Frauen bekommen einen kurzen Rock, der schon fast wie eine Verlängerung des Shirts funktioniert. Das Shirt selbst wird eine Art Rollkragen bekommen, denn der Hals ist für mich wie ein Zentrum und sehr wichtig in meinen Choreographien. Demnach wird dieser durch das Kostüm etwas hervorgehoben. Auch die Männer werden im Kostüm ohne große Details auskommen – schlicht und einfach.

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Cayetano Soto Der Choreograph Cayetano Soto wurde 1975 in Barcelona geboren und lebt derzeit in München. Seine Choreographien gehören zum Repertoire führender Compagnien weltweit und sind auf internationalen Festivals in Europa, USA und Kanada vertreten. Cayetano Soto erhielt seine Tanzausbildung an der Theaterakademie seiner Heimatstadt Barcelona und am Königlichen Konservatorium in Den Haag. Nach seinem Abschluss in Klassischem Tanz führte ihn sein erstes Engagement 1997 zu IT.Dansa in Barcelona und ein Jahr später zum Ballett Theater München. Seit 2005 ist Cayetano Soto freischaffender Choreograph und arbeitet seither mit internationalen Tanzkompagnien zusammen, darunter das Nederlands Dans Theater 2, das Königliche Ballett Flandern, das Stuttgarter Ballett, das Balé da Cidade de Sao Paulo, Les Ballets Jazz de Montréal, die Gauthier Dance Company, die Companhia Nacional de Bailado, das Perm Opera and Ballet Theatre, das Návodní Divadlo Brno, das Ensemble Tanz Luzern Theater. Darüber hinaus kreierte er verschiedene Ballette mit deutschen Compagnien wie dem Stuttgarter Ballett, dem Staatstheater Braunschweig, dem Ballett Augsburg und dem Dortmunder Ballett. Cayetano Soto ist Preisträger zahlreicher Wettbewerbe, so erhielt er 2006 für sein Ballett „24FPS“ den 1. Preis beim Choreographie-Wettbewerb des Königlichen Balletts Flandern. Sein Ballett „Canela fina“ wurde 2008 von der brasilianischen Zeitung „Folha de Sao Paulo“ als beste Tanzproduktion des Jahres gewählt und im Jahr 2011 wurde er für seine Choreographie „Uneven“ für den russischen GoldenMask-Award nominiert.


Made for us

Welche Musikauswahl hast Du für „Mirrored“ gewählt und warum? Meine Musikwahl ist auf „Mansard“ von dem Komponisten Roger Doyle und auf zwei Songs aus dem Concerto Project Vol. I von Philip Glass gefallen. Das Stück „Mansard“ von Doyle gehört stilistisch zum Elektro Sound und wird als eine Art Instruktion vorne weggesetzt. Es funktioniert wie eine Einleitung, in der bereits alles Folgende schon einmal angedeutet wird. Dazu bildet das mächtige Concerto von Philip Glass einen starken Kontrast. Als Choreograph muss ich in den Tänzern das Beste erkennen und einen Weg finden, genau dieses hervorzuholen. Ich möchte, dass die Tänzer von der Musik betroffen sind und ungeahnte Momente entstehen lassen, die für mich einen wichtigen Aspekt in meiner Arbeit bilden. Mit der Musik von Philip Glass kann ich genau das erreichen. Es ist interessant, dass nicht nur zwischen den beiden Musiken ein Kontrast entsteht, sondern auch zwischen der Musik und meiner Choreographie.

Was war zuerst da: Die Idee einer Choreographie oder die Musik? Für mich als Choreograph ist immer die Idee präsent, bevor ich mich der Musik widme. Die Auswahl der Musik ist immer ein sehr komplexer Prozess. Ich habe eine Vorstellung von dem musikalischen Stil, nehme verschiedene Versionen mit in das Ballettstudio, spiele die Musik dort ab und beobachte die Tänzer. Daraufhin treffe ich meine Auswahl, nach der richtigen Stimmung, dem Ge-

Uraufführung

: Ballett

fühl im Studio. Mir ist klar, dass ich damit oft die Compagnie verrückt mache – aber das ist einfach meine Art zu arbeiten. So war es auch mit Philip Glass, es hätte für Nürnberg keine andere Musik sein können. Musik ist wie ein Aufbau, der die Tänzer auf meinen Weg führt, sie definiert meinen Zeitplan mit den Tänzern.

Wie wirst Du an die Arbeit mit der Compagnie von Goyo Montero herangehen? Es ist ein langer, sehr interessanter Prozess, in dem alle ihr Ego draußen lassen müssen. Eine gute Choreographie kann nur mit den Tänzern entwickelt werden, denn jeder einzelne von ihnen trägt zur Kreation bei. Und das funktioniert wie in Schichten – erst beginnt man mit dem ersten Schritt, dann kommt der nächste usw. Ich gehe in drei Schritten vor: Zuerst versuche ich, den Tänzern ein Gefühl für meine Idee zu vermitteln. Dann müssen die Tänzer einfach mal umsetzen und zwar ohne, dass ich ihnen sage, wie sie alles umsetzen sollen – das überlasse ich vorerst ihren Interpretationen. Jeder Tänzer reagiert auf seine eigene Weise, unterschiedlich zu seinen Kollegen. Am Ende sehe ich, wie die Tänzer mein Material umgesetzt haben, und reflektiere es auf meine Arbeit. Ich muss ihnen deutlich machen, was ich von ihnen erwarte – oft weiß ich zwar nicht, was genau ich im Detail will, doch ich weiß, was ich auf keinen Fall möchte, und das mache ich sehr deutlich. Die Tänzer verarbeiten dieses und involvieren es in die Kreation.

Das Gespräch führte Lena Normann

: 05. Juli 2014, 19.30 Uhr, Schauspielhaus

Made for us   Choreographien von Douglas Lee und Cayetano Soto Choreographie und Inszenierung: Cayetano Soto; Douglas Lee Bühne: Eva Adler; Douglas Lee; Cayetano Soto Kostüme: Angelo Alberto; Douglas Lee; Cayetano Soto Dramaturgie: Lena Normann Mit: Sophie Antoine, Ana Baigorri, Julia Cortés, Simone Elliott, Sayaka Kado, Marina Miguélez,

Marina Sánchez, Natsu Sasaki; Oscar Alonso, Max Levy, Hirotaka Seki, Malcolm Sutherland, Luis Tena, Christian Teutscher, Simon van Heddegem, Saúl Vega, Max Zachrisson

:

Ballett aktuell Made for us (Ua) Einführungsmatinée mit dem Leitungsteam und anschließendem Probenbesuch am 28. Juni 2014, 11.30 Uhr, Schauspielhaus Weitere Vorstellungen: 09., 10., 13., 20., 22., 27.07.2014

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Wenzelsplatz

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Burg Vy

Blick auf P

rag

„Mehr als nur die Moldau“ Einige reisetipps zu Smetanas „Mein Vaterland“ Friedhof. Hier liegen die nationalen Heroen der Klingenden Nationalstolz, das hatte Bedřich Tschechen aus Kunst, Politik und Wissenschaft Smetana im Sinn, als er 1882 seine sechs Sinfobegraben, darunter Antonín Dvořák und Smetana nischen Dichtungen „Mein Vaterland“ vollendete. selbst. Dessen Grabstein zieren die Anfangstakte Nicht das österreichische Kronland Böhmen wird von „Die Moldau“. darin verherrlicht, sondern die Nation der TscheAn der Moldau kommt der Prag-Besucher chen mit ihren Mythen und nationalen Heldennatürlich nicht vorbei. Smetana schildert in der orten, die es in dem Vielvölkerstaat ÖsterreichSinfonischen Dichtung den Ursprung des Flusses Ungarn politisch gar nicht gab. Doch nicht nur der aus zwei Quellen mit Stromschnellen und nächtzweite Satz, „Die Moldau“, ist heute längst zum lichem Nixenreigen. In Prag kann man immerhin Eigentum der ganzen Musikwelt geworden – und einige Strudel von der Tschechien ein reizvolles berühmten KarlsbrüNachbarland, das einen cke aus bestaunen. Besuch immer lohnt. Idyllischer ist es freilich Hier ein paar von Smeta» Klingender auf den Ausläufern der na inspirierte Reisetipps: Nationalstolz « Halbinsel Kampa unDie Burg terhalb der Brücke. Hier Vyšehrad, der Smegibt es einen Park mit tana seinen ersten Satz einer Ausstellung zeitwidmet, liegt hoch über genössischer Kunst. Auf der gegenüberliegenden dem rechten Moldau-Ufer. Anders als die von den Seite der Moldau liegt unterhalb der Karlsbrücke Habsburgern erbaute Prager Burg residierten hier der Smetana-Kai mit einem Denkmal des Komdie mittelalterlichen Könige der Tschechen. Heute ponisten und einem Museum, dessen Besuch man genießt man vom Vyšehrad aus den besten Blick sich aber getrost sparen kann. auf Prag und den Veitsdom auf der gegenüber„Aus Böhmens Hain und Flur“: Die dritliegenden Seite der Stadt. Und anders als die wute sinfonische Dichtung führt uns heraus aus der selige Königsburg ist die Vyšehrad bis heute eine Stadt in die böhmische Landschaft. Wer mit einem Oase der Ruhe. Von der eigentlichen Burg sind nur Auto aus Prag herausfährt, erlebt die Weite einer Ruinen erhalten, aber die Peter-und-Pauls-Kirche jahrhundertealten europäischen Kulturlandschaft. ist ebenso sehenswert wie der dahinterliegende

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Tabor

Schloss Lito m

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Berg Blaník

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Fährt man von Prag aus 160 Kilometer östlich, gelangt man etwa zu Smetanas Geburtsort Litomišl (Leitomischl) mit einem großartigen Renaissance-Schloss und Smetana-Museum. Wen es in Prag selbst hält, der findet mit den Gärten der Adelspaläste der Kleinseite und vor allem im weitläufigen Petřín neben der Burg zumindest einen kleinen Ersatz für das böhmische Naturerlebnis. 90 Kilometer südlich von Prag liegt die Stadt Tabor, der Smetana die fünfte Sinfonische Dichtung widmet. Die malerische Stadt ist ein Geheimtipp für Tschechien-Reisende. Die Hussiten, die böhmische Reformationsbewegung des 15. Jahrhunderts, hatten hier ihr Zentrum. Bis heute prägt das Hussitentum, das im 19. Jahrhundert als frühe Nationalbewegung verklärt wurde, das Stadtbild. Mächtige mittelalterliche Türme und ein Labyrinth schmaler Gassen machen den Charme des Städtchens aus. Über die Geschichte der Hussiten informiert das Museum im Rathaus, das mit moderner Medientechnik und Sonderführungen für Kinder ein echtes Highlight ist. Der Höhepunkt von „Mein Vaterland“ ist die Musik über den sagenumwobenen Berg Blaník, auf den sich angeblich die letzten Streiter der Hussiten unter der Führung des Heiligen Wenzel zurückgezogen hatten. Der Berg liegt inmitten eines Naturschutzgebietes 30 km nördlich von Tabor. Das

nationale Pathos von Smetanas Musik erlebt man jedoch eher, wenn man in Prag den Wenzelsplatz mit der Statue des Heiligen an der Kopfseite vor dem Nationalmuseum heraufschreitet. Kein Ort in Prag ist so geschichtsträchtig wie dieser Platz. Oder man lässt einfach die Stationen böhmischer Geschichte im 8. Philharmonischen Konzert musikalisch an sich vorbeiziehen.

Kai Weßler

10. Juli 2014, 20.00 Uhr, Festspielhaus congress Centrum heidenheim 11. Juli 2014, 20.00 Uhr, Meistersingerhalle

Heimat, dringend gesucht  8. Philharmonisches Konzert Sergej Rachmaninow KLAVIERKONZERT NR. 2 C-MOLL OP. 18 Bedˇr ich Smetana MÁ VLAST (MEIN VATERLAND) Solistin: Olga Scheps, Klavier Musikalische Leitung: Zsolt Hamar

Es spielt die Staatsphilharmonie Nürnberg. 33


Konzert

: Interview

„Heimat ist ein Gefühl, das man empfindet“ Interview mit der Pianistin Olga Scheps, Solistin beim 8. Philharmonischen Konzert Sie ist im Gespräch offen und direkt, und ihr Klavierspiel fasziniert durch ihren klaren und schlanken Ton: Die junge deutsch-russische Pianistin Olga Scheps ist mit ihren hochgelobten Aufnahmen der Werke Chopins und Rachmaninows, aber auch mit ihrem Schubert-Album schnell in die erste Riege der Klaviersolisten aufgestiegen. Im 8. Philharmonischen Konzert „Heimat, dringend gesucht“ spielt sie das Zweite Klavierkonzert von Sergej Rachmaninow und hat mit uns vorab über den Komponisten, ihre Liebe zur Musik und über ihre Heimat gesprochen.

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Frau Scheps, wo ist denn Ihre Heimat? Olga Scheps: Ich bin in Russland geboren, aber in Deutschland aufgewachsen. Heute ist meine Heimat in Köln, hier komme ich nach Hause, hier kann ich mich erholen. Heimat ist für mich ein Gefühl, das man empfindet, und das nicht an einen bestimmten Ort gebunden ist.

Wie ist das auf einer langen Konzerttournee? Fehlt Ihnen da das Gefühl, zu Hause zu sein? Zurzeit gebe ich 60 bis 70 Konzerte im Jahr und spiele in verschiedensten Konzertsälen und


Interview

wohne in unterschiedlichsten Hotels. Unterwegs sind dann die Bühnen mein Zuhause, die Zuhörer meine Gäste und nicht selten werden die vielen inspirierenden und interessanten Menschen, denen ich begegne, auch zu meinen Freunden. Im Januar war ich mit dem Amadeus Chamber Orchestra unterwegs, und wenn man mit einem Orchester auf Tournee ist, wird man mit den Kollegen auch vertrauter, sowohl musikalisch als auch menschlich. Aus all dem entwickelt sich ein Heimatgefühl, das es mir erst ermöglicht, mich auf der Bühne wie unter Vertrauten, ja sogar wie unter Freunden zu öffnen. Ohne diese emotionale Geborgenheit fehlt der Mut, uns der Musik hinzugeben.

Es scheint mir so, dass Musik, und speziell das Klavier, in Russland eine viel größere Bedeutung hat als in Deutschland. Wie empfinden Sie das? Es gibt eine tief verwurzelte Tradition mit vielen Wettbewerben, und die weltbesten Professoren kommen aus Russland. Demzufolge kommen auch viele der berühmten Pianisten aus der russischen Klavierschule. Man fängt bereits mit vier oder fünf Jahren an zu spielen, während dies in anderen Ländern oft erst in einem späteren Alter geschieht. Mir wurde früh vermittelt, dass Fleiß grundlegend für späteren Erfolg ist, und ich hatte das Glück darüber zu erkennen, dass Klavierspielen mir liegt und vor allem unheimlich Spaß macht.

Sie sind die Tochter zweier Pianisten. War es selbstverständlich, dass auch Sie einmal Klavier spielen? Die Leidenschaft für Musik hat meine Eltern zusammengeführt. Meine Mutter ist Klavierlehrerin für kleine Kinder, mein Vater ist Professor für Klavier. Aber Solistin sein ist etwas ganz Anderes, und meine Eltern unterstützen mich auf meinem Weg.

: Konzert

Zeit nehmen, um sich zu bedanken und Erfolg zu wünschen, sind eine wichtige Unterstützung. Gerade nach einem Konzert, in dem ich alles gegeben habe, schöpfe ich daraus sehr viel Kraft.

In Nürnberg werden wir Sie mit Rachmaninow erleben. Haben Sie durch Ihre Wurzeln eine besonders enge Beziehung zu diesem Komponisten? Ich liebe die Musik von Rachmaninow sehr, denn er ist ein großartiger und einer der bekanntesten russischen Komponisten. Das liegt nicht an meiner Herkunft. Zum Glück gibt es ja auch viele Nicht-Russen, die Rachmaninow auch sehr lieben. Wenn man wie ich in einer multikulturellen Gesellschaft aufgewachsen ist und sehr tolerant erzogen wurde, hat Musik keine nationalen Merkmale und man findet unabhängig davon einen eigenen Zugang. Es ist zweifelsohne wichtig, zu wissen, wie ein Komponist gelebt hat, um seine Musik besser verstehen zu können, aber erst mit dem Herzen kann man die Musik als Ganzes erfassen.

Das Gespräch führte Kai Weßler

4 JULI PREMIERE, 20 UHR BOSCH, MEYER, TESCHE, LITZINGER STUTTGARTER CHORISTEN STUTTGARTER PHILHARMONIKER

Dieser Weg als Solistin ist heute schwerer denn je. Hatten Sie Unterstützer außer Ihren Eltern? Ja, es gab diverse. Vor ein paar Jahren spielte ich mit Marcus Bosch „Oiseaux exotiques“ von Olivier Messiaen in Aachen. Das war für mich ein ganz wichtiges Konzert. Normalerweise wird man als junge Künstlerin für ein Orchesterkonzert nur eingeladen, wenn man einen Wettbewerb gewonnen hat, aber Marcus Bosch hat einfach Vertrauen zu mir gehabt. Sie können sich sicherlich vorstellen, was das für mich bedeutet hat. Auch die zahlreichen Zuhörer, die sich nach den Konzerten die 35


KONZERT

: ION

Ein Raum aus rauschhaftem Klang Anton Bruckners 5. Sinfonie im Abschlusskonzert der Internationalen Orgelwoche Nürnberg Zum Abschluss der Internationalen Orgelwoche Nürnberg - Musica sacra gibt die Staatsphilharmonie Nürnberg mit ihrem Generalmusikdirektor Marcus Bosch ein Konzert in der Lorenzkirche. Wo, wenn nicht hier, kann sich die Musik des österreichischen Sinfonikers und Organisten Anton Bruckners entfalten, dessen große instrumentalen Bögen selbst einen klingenden Raum bilden? „Rausch“ ist das Motto der ION, und tatsächlich entfaltet Bruckners Musik eine geradezu rauschhafte Wirkung. Sein „kontrapunktisches Meisterstück“ nannte Anton Bruckner die 1877 vollendete Fünfte Sinfonie, und man kann nur staunen, wie der 53jährige Komponist hier komplexe musikalische Themen zu einem großen verknüft, der sich von dem Beginn „aus dem Nichts“ bis zu dem monumentalen Finale spannt. Für Generalmusikdirektor Marcus Bosch ist Bruckner eine Herzensangelegenheit. Mit dem Sinfonieorchester Aachen hat er bereits alle BrucknerSinfonien in einem weithin beachteten CD-Projekt aufgenommen, meist in den selten gespielten frü-

hen Fassungen der Werke. Nun erarbeitet er zum ersten Mal eine Bruckner-Sinfonie mit der Staatsphilharmonie, und man darf gespannt sein, welche Klänge das Orchester entfaltet, das gerade intensive Erfahrung mit der Musik des Bruckner-Vorbildes Richard Wagner gemacht hat. Im Abschlusskonzert der ION ist jedoch mehr zu erleben als „nur“ Bruckners Sinfonie. Folkert Uhde, der als einfallsreicher Konzert-Erfinder auch in diesem Jahr hochkarätige Künstler zu ungewöhnlichen Musikprojekten nach Nürnberg eingeladen hat, lässt Bruckners Sinfonie mit einer anderen Klangwelt in Kontakt treten und hat das Genfer Perkussionsensemble um Alexandre Babel eingeladen, eine Klanglandschaft in der Lorenzkirche zu entfalten. Die fünf Perkussionisten werden bereits vor Beginn des Konzertes einen akustischen „roten Teppich“ für das Brucknersche Meisterwerk ausbreiten. Sie bereiten das „Nichts“ vor, aus dem Bruckners Musik entsteht, und intervenieren zwischen den Sätzen in Korrespondenz mit dem akustisch einmaligen Kirchenraum. Empfohlen für Rauschsüchtige!

01. Juni 2014, 19.00 Uhr, st. Lorenz

Abschlusskonzert der 63. Ion Anton Bruckner Sinfonie Nr. 5 B-Dur Musikalische Leitung: Marcus Bosch; Es spielt die Staatsphilharmonie Nürnberg

Karten unter: www.ion-musica-sacra.de 36

Kai Weßler


PHIL&CHILL

: KONZERT

Neue Musik bei Phil&Chill im Hirsch Faszinierende und neue Klänge erwarten die Zuschauer beim nächsten Konzert „Phil&Chill“, bei dem die Staatsphilharmonie in den Nürnberger Club Hirsch einzieht. „Construction in Metal“ ist der Titel des Konzertes, bei dem das Orchester den DJs Tommy Yamaha und Ekki Electrico auf besondere Weise begegnet. Bei „Phil&Chill“ erleben die Zuhörer die Musikerinnen und Musiker hautnah und ohne Bühne, sie tauchen in die Klänge von Ensemble und DJs ein, können entspannt Musik hören und dazu tanzen. Neu bei dem „Phil&Chill“ am 5. Juni ist, dass diesmal nicht die DJs die Musik des Orchesters begleiten und verarbeiten, sondern dass die Staatsphilharmonie zeitgenössische Klassische Musik spielt, die selbst der elektronischen Musik, Techno, Ambient oder Trance nahekommt. Dafür hat Peter Tilling, Kapellmeister am Staatstheater Nürnberg und mit spannenden Stücken der Neuen Musik bestens vertraut, ein Programm mit Musik des 20. und 21. Jahrhunderts erfunden, das die Beats zeitgenössischer elekronischer Musik mit den Mitteln der Orchesterinstrumente aufnimmt. Neben Stücken, die lange vor der Erfindung des DJs entstanden sind, wie „Construction in Metal“ von John

Cage oder Steve Reichs irre groovendes „Different Trains“ für elektronisch verstärktes Streichquartett, steht mit „Fratres“ des estnischen Komponisten Arvo Pärt eine echter „Hit“ der neueren Musik. Zwei Highlights des Konzertes sind die beiden Stücke „Scripted reality“ und „Augmented reality“ des 1978 geborenen Komponisten Johannes Motschmann, der im Hirsch auch anwesend sein wird. Motschmann schreibt eine direkt von Techno und Ambient inspirierte Musik, bei der hochkomplexe Strukturen immer groovende und geheimnisvoll leuchtende Klänge erzeugen. Beide Stücke sind für kleinere Ensembles komponiert und entwickeln mit den Mitteln von klassischen akustischen Instrumenten eine Leuchtkraft, die elektronischer Musik verblüffend ähnelt. Die beiden Stücke von Motschmann, aber auch Karin Rehnqvists „Utrop“ und „Les Beatitudes“ von Vladimir Martynov sind Musikstücke, die das Ohr ebenso ansprechen wie tiefere Körperregionen und die mit der Musik der DJs Tommy Yamaha und Ekki Electrico eine enge Verbindung eingehen werden. Coole Beats, sphärische Klänge und kühle Getränke bei „Phil&Chill“ im Hirsch.

Kai Weßler

05. Juni 2014, 21.00 Uhr (Einlass 20.00 Uhr), Hirsch

Phil&Chill

Construction in metal

Johannes Motschmann Augmented reality für Ensemble, Sampler & konzertierende Celesta Karin Rehnqvist Utrop für Ensemble Johannes Motschmann Scripted reality für Klavier, Celesta und 2 Schlagzeuger Steve Reich Different trains für Quartett und Tonband (III. America – after the war) John Cage First construction in metal Arvo Pärt Fratres für Kammerensemble Vladimir Martynov The Beatitudes Mit: DJs Ekki Eletrico und Tommy Yamaha Musikalische Leitung: Peter Tilling

Es spielt die Staatsphilharmonie Nürnberg In Kooperatrion mit dem Concertbüro Franken 37


– Das Finale

Seit Oktober läuft im Süden Nürnbergs, Mit einfachen Mitteln im Stadtteil Gibitzenhof, ein besonderes KulAusgehend von hautfarbenen Grundkostüturprojekt: Zusammen mit dem Staatstheater men für alle Tänzerinnen und Tänzer stellen die Nürnberg, der Hochschule für Musik, der GrundTeilnehmer vor allem die zahlreichen Accessoires und Mittelschule der Friedrich-Wilhelm-Herfür die rund 100 Bühnenakteure her, die die unterschel-Schule und den Kirchengemeinden von schiedlichen Bilder wie das Rheingold, den FeuerSt. Ludwig und St. Markus arbeiten Schüler, zauber, die Morgendämmerung und die Rheinfahrt Studenten, Erwachsene und Senioren an dem illustrieren. Beim Schneidern fällt vor allem das Tanzprojekt „Ring.Tanz“. Jetzt, Ende Mai, sind es Handwerkszeug auf: Schere – klar, aber Nadel und nur noch knapp 7 Wochen bis zur Premiere im Faden – Fehlanzeige! Hier wird getackert was das Nürnberger Opernhaus. Viel ist schon geschafft, Zeug hält. Denn erstens ist das Verfahren schnell doch gleichzeitig bleibt noch viel zu tun, bis sich und einfach für die Kinder zu handhaben, und zweider Vorhang am Richard-Wagner-Platz für die tens müssen die Kostüme nur für drei Endproben über 200 Beteiligten hebt. auf der Bühne und eine Aufführung halten, wie Im März und April fanden im Staatstheater Elena Köhler verschmitzt erklärt. Selbstgefertigte die Workshops für die Gestaltung des BühnenbilKostümteile haben bei diesem Großprojekt den des und für die KostümVorzug, dass besser ausstattung statt. Anfang auf Dinge achtgege» Jeder bemüht sich darum, Juni geht es noch weiter ben wird, wenn man ins Detail, dann lernen die sie selbst gemacht dass die Sachen Teilnehmer u.  a., wie sie hat. Und bei über 100 schön aussehen « sich für die Vorstellung im Kindern und JugendliOpernhaus richtig schminchen können (und solken und frisieren können. Die Ausstattungsassislen) schließlich nicht überall Erwachsene aufpassen, tentinnen Elena Köhler und Ayse Özel haben ein dass alles heil bleibt. – Mit Feuereifer sind die SchüKonzept für die Bühnen- und Kostümausstattung ler bei der Sache, verwandeln im Handumdrehen der Produktion entwickelt, an dessen Umsetzung die Probebühne 4 in ein Chaos von Chiffontüchern, sich die Tänzer auch intensiv beteiligen können. So Baumwollbettlaken und Verpackungsmaterial. leiten die beiden auch die Workshops auf der ProDeutlich ruhiger und konzentrierter geht es bebühne an, wo Kostüme geschneidert, Accessoires in der Workshop-Gruppe für die Bühnenprojektigebastelt und an Schriftbildern für die Bühnenproonen zu, für die Elena Köhler und Ayse Özel verjektionen gearbeitet wird. Dabei ist die Zeit reichlich schiedene Schrifttechniken vorbereitet haben, mit knapp, für die Bühnen- und Kostümgestaltung bleidenen die Schüler und Erwachsenen Zwischentexben daher nur ein paar Nachmittage, während die te gestalten, die die Handlung oder deren Ort in wöchentlichen Tanzproben weiterlaufen. knappen Worten erklären: „Am Grund des Rheins

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…“ schreiben die Teilnehmer in den Sand oder legen die Buchstaben mit Muscheln. „Die Götter unter der Führung Wotans ahnen noch nichts vom drohenden Unheil“, schreibt eine andere Gruppe mit bunten Kreiden an eine Tafel. Dabei wird jedes Wort und jeder neue Buchstabe fotografisch festgehalten. „Stop motion“ nennt sich das Verfahren, bei dem Buchstaben in schneller Folge eingeblendet werden und für den Betrachter die Schrift wie von Geisterhand auf den Bühnenwänden auftauchen lässt. Das Ergebnis sieht schon nach wenigen Minuten, wenn die Workshop-Leiterinnen die Bilderfolge über das Kameradisplay abspielen lassen, perfekt aus. Experimente bis zum Schluss Jede Szene bekommt auf der Bühne ein Attribut, mit dem gespielt werden kann. Dabei werden häufig alltägliche Gegenstände verwendet und verfremdet, um das Spielerische zu betonen und durch die Reduktion einen fragmentarischen Charakter hervorzuheben. Allerdings ist die knappe

Zeit für den bühnentechnischen Aufbau eine gewaltige Herausforderung, denn viel Zeit zum Ausprobieren bleibt auf der Bühne nicht. So wird es bis zur Endprobenwoche Mitte Juli ungewiss bleiben, ob z. B. die von Schülerhänden vergoldeten Schulbänke am Ende tatsächlich werden fliegen können. Denn das können Elena Köhler und Ayse Özel erst bei der technischen Einrichtung im Opernhaus ausprobieren. Bis zur Premiere Mitte Juli wächst nun die Spannung Woche um Woche. Die Teilnehmer kennen sich inzwischen alle, die Tanzproben finden jetzt schon gelegentlich mit allen in der Turnhalle statt. Erst am 12. Juli wird die ganze Gruppe zum ersten Mal zur Probe auf der Opernhausbühne stehen. Dafür muss Theaterpädagogin Marina Pilhofer zusammen mit den Ausstatterinnen alles gut durchplanen, denn die Zeit der drei Bühnenproben ist knapp und kostbar, dessen sind sich alle im Team bewusst – und strahlen dabei Zuversicht aus.

Verena Kögler

Premiere: 16. Juli 2014, 18.30 Uhr, Opernhaus

Ring.Tanz   Generationenübergreifendes Stadtteilprojekt in Gibitzenhof Musik aus Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“ Musikalische Leitung: Guido Johannes Rumstadt Choreographie und Inszenierung: Rainer Kotzian Bühne und Kostüme: Elena Köhler, Ayse Özel Lichtdesign: Karlheinz Kornberger, Thomas Schlegel Dramaturgie: Kai Weßler Projektleitung: Anja Sparberg und Marina Pilhofer Mit: Schülerinnen & Schülern der Friedrich-Wilhelm-Herschel-Grund- & Mittelschule, Mitgliedern der

Kirchengemeinde St. Markus & der Pfarrgemeinde St. Ludwig, Studentinnen der Hochschule für Musik Orchester der Hochschule für Musik Nürnberg

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U18 plus

: Hörzelt

Hör-zelt Kinder entdecken die welt der musik Ein großes blaues Zelt mitten im Staatstheater Nürnberg? Im sogenannten Hör-Zelt werden Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren im Opernhaus an die Welt der Geräusche, Klänge und klassischen Musik herangeführt. Veronica Glaser macht zurzeit ein Praktikum in der Musiktheaterpädagogik. Sie studiert angewandte Musikwissenschaft und Musikpädagogik in Eichstätt und konnte im Frühjahr für eine Woche ein eigens entwickeltes Konzept im Hör-Zelt mit 15 Kindergruppen ausprobieren. Hier schildert sie ihre Eindrücke: Nicht nur ich war aufgeregt, auch bei den Kindern spürte man eine gewisse Spannung. Schließlich waren es ganz unterschiedliche Gruppen. Kindergartenkinder, Drittklässler, Gehörlose, Kinder, die bereits ein Instrument spielen, und solche, für die all das komplett neu war. Zunächst klärten wir die Unterschiede zwischen Rhythmus, Geräusch, Melodie und Lärm. Zusammen mit der Musiktheaterpädagogin Marina Pilhofer hatte ich den „Opernhaus-Song“ gedichtet, der nun die Klammer der gesamten Stunde bildete. Wir lernten zunächst, das Lied mit Bewegungen zu singen, zu klatschen, zu summen usw. Ein Kind stand in der Mitte und dirigierte den Chor. Nun fehlte zur musikalischen Abrundung nur noch eines: die Instrumente. Diese waren versteckt unter Decken, und die Kinder durften Klavier, Violoncello, Gitarre,

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Cajon und Euphonium erraten und anschließend der Reihe nach einmal klimpern, streichen, zupfen, blasen und trommeln. Zum Abschluss der Stunde war das Ziel, alle Elemente des „Opernhaus-Songs“ zusammenzuführen. Ich begleitete die Kinder am Flügel, während drei Kinder am Violoncello und an der Gitarre einzelne Saiten zupfen und mit dem Cajon einen Rhythmus schlagen durften. Die übrigen Kinder bildeten den Chor und machten die Bewegungen mit. Besonders spannend fand ich eine Gruppe der Paul-Ritter-Schule, in der einige gehörlose bzw. hörbehinderte Kinder dabei waren. Zunächst war es schwierig für mich, die Möglichkeiten meines Programms einzuschätzen, da eben nicht alle komplett gehörlos waren. Für mich war es eine sehr positive Erfahrung, denn schon nach kurzer Zeit fiel mir der Unterschied zur vorhergehenden Gruppe gar nicht mehr auf. Ich musste nur etwas langsamer sprechen, damit die Kinder von meinen Lippen lesen konnten und eine Lehrerin hat gleichzeitig in Gebärdensprache übersetzt, damit die Kinder eifrig mitsingen, klatschen, Instrumente spielen und dirigieren konnten. An den Reaktionen vieler Kinder merkte ich, dass meine Hör-Zelt-Stunde sie begeistert hatte. Viele sagten danach zu mir, dass sie unbedingt ein Instrument lernen wollen. Ich persönlich habe mich auch sehr über diese positiven Eindrücke gefreut, da ich das Gefühl habe, den Kindern die Musik ein Stückchen näher gebracht zu haben.


„GroSSstadtfieber“ Das vierte Jugendclubprojekt in dieser Spielzeit hat im Juli Premiere

Eine Bühne. Elf Jugendliche. Vier Orte. Vier Geschichten. Über Liebe. Lust. Und Abenteuer. Über Drogen. Schuld. Und Freiheit. Übers Verlieren und Gewinnen. Über Neid. Über Neugier. Angst. Vertrauensbrüche. Straftaten und den Kick. Über das Leben. So wie es ist. Die vier Orte: Das Dach eines Hochhauses. Ein kleines Café an der Straßenecke. Ein idyllischer Lagerfeuerplatz am Fluss. Und ein Zimmer in einer der tausend x-beliebigen Wohnungen der Stadt. Wir befinden uns in Berlin. Die vier Geschichten: An jedem dieser Orte geschieht etwas. Dauernd, gleichzeitig, parallel. Wenn man es von oben betrachtet, wirkt es wie

Premiere

ein riesiger, geschäftiger Ameisenhaufen. Wenn man aber ranzoomt und mal genau hinschaut, dann geschehen an jedem dieser Orte jeden Tag Dinge, die für die Personen, die sie erleben, von immenser Bedeutung sein könnten. Hier begegnet man seiner großen Liebe, aber die nimmt einen nicht wahr, dort klaut jemand ein Auto; irgendwo experimentiert einer mit Drogen, da beginnen Beziehungen und sie enden. Viele suchen ihr Glück, nur wenige finden es. Es gibt Enttäuschung, Schmerz und Neid, aber auch die ganz großen Gefühle. Und wenn man die Uhr weiter dreht, so dreht sich auch das Leben mit. An dem Ort, wo gerade noch eine neue Beziehung begann, geschieht nun ein tödlicher Unfall. Aber wer hat eigentlich Schuld? Hat überhaupt

jemand Schuld? Oder ist das alles Schicksal? Die elf Jugendlichen: Die Teilnehmer des Jugendclubs setzen sich seit Anfang des Jahres mit genau diesen Fragen auseinander. Auf der Basis von vorhandenem Textmaterial wurden Szenen improvisiert und aufgebaut. Wir haben Orte und ihre Geschichten zusammengefügt, hinterfragt und weitergesponnen. Dabei aber nicht vergessen, auch zu fragen, was geschieht, wenn die Figuren der einen Geschichte plötzlich in einer anderen auftauchen. Vielleicht ist das (Großstadt-) Chaos dann perfekt. Vielleicht eröffnen sich aber einfach auch neue Möglichkeiten. Die Stadt schläft ja bekanntlich nie.

Esther Aust

: 11. Juli 2014, 19.30 Uhr, Kammerspiele

GROSSSTADTFIEBER   Eine Produktion des Theaterjugendclubs Leitung: Anja Sparberg, Josephine Köhler, Thomas L. Dietz Ausstattung: Ayse Özel, Martina Patel Assistenz: Esther Aust, Denise Wolf, Jonathan Reuter Mit: Kristin Soglondy, Theresa Jakob, Hugo Tiedje, Maren Grimm, Maja Bohnhoff, Martin Kesat , André

Nüßlein, Deborah De Lorenzo, Dilara Er, Laura Lopez Kerner, Ilona Krawcyzk Weitere Vorstellung: 12.07.2014, 16.00 Uhr

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Die Walküre   Zum letzten Mal

Richard Wagner

: 19., 29. Juni; 06. Juli 2014

Odysseus!  Kerstin Specht mit Manolis Manussakis Zum letzten Mal 02. Juni 2014

Zum letzten mal Und wenn ich dich liebe, was geht‘s dich an?  Liederabend mit Elke Wollmann Zum letzten Mal 01. Juli 2014

: 25. Juni;

don Karlos, infant von spanien  Friedrich Schiller Zum letzten Mal

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: 04. Juni 2014

:


Ladies Night  Stephen Sinclair & Anthony McCarten

:

Zum letzten Mal 13. juni; 21. Juli 2014

Tosca

Giacomo Puccini

Zum letzten Mal 05., 19. Juli 2014

: 09., 21. Juni;

Die Entführung aus dem serail  Wolfgang Amadeus Mozart

:

Zum letzten Mal 27. Juni; 04., 12., 15., 17. Juli 2014

Über Leben   Zum letzten Mal 18., 25. Juli 2014

Judith Herzberg

: 01., 07., 12. Juni;

Cherubino mischt sich ein  Kinderoper nach Wolfgang Amadeus Mozart Zum letzten Mal

: 01. Juni 2014

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StaatStheater

: SOMMER LOUNGE

COCKTAILS – TANZEN – GUTE LAUNE NEU: DIE SOMMER-LOUNGE IM GLUCK-SAAL DES OPERNHAUSES

lIVe-MuSIK MIt PIano Pete budden Als neues Veranstaltungsformat startet in dieser Saison zweimal die „SOMMER-LOUNGE“ im Gluck-Saal des Opernhauses. Dann heißt es am 14. Juni und 12. Juli nach der Vorstellung, ab 21.00 Uhr, tanzen unter Kristallleuchtern, gute Laune, Cocktails und Freunde treffen auf der coolsten Dachterrasse der Stadt. Am Klavier begleitet den Abend und sorgt für gute Stimmung der Pianist, Sänger und Songwriter Piano Pete Budden. Wer ihn bereits an Silvester 2013 im Schauspielhaus erlebt hat, weiß, dass hier Entertainment der Extra-Klasse geboten wird. Piano Pete Budden versteht es immer wieder, durch Spielfreude, überbordende Energie und mitreißenden Charme das Publikum zu gewinnen und zum Tanzen zu bringen. Im Laufe seiner mittlerweile 25jährigen Musikerlaufbahn brachte es „Piano Pete“ auf mehr als 1000 Auftritte u. a. mit Blues Factory, Jezzel, Troubled Wine, Dirty Fingers. Internationale Erfahrungen sammelte er als Pianist von Louisiana Red,

Mai Tai

3 c l br aun 3 c l we e r R u m is s 1 c l Lim er Rum e Juic e 2 cl M an d 2 c l A e lsir up pric ot B ran dy Das ga nze wird mit un d Oran gens af t An an asaufgefue llt

Michael de Jong und der Samuel Eddy Band. Zur Zeit tourt er mit Greg Copeland in seiner Soulband durch Deutschland … wenn er nicht gerade in Nürnberg gastiert. Die Sommer-Lounge öffnet jeweils ab 21.00 Uhr ihre Türen. Ende ist um 02.00 Uhr. Der Eintritt kostet für Besucher der vorherigen Vorstellungen 13,20 € – für alle anderen 16,50 €.

14. JUNI UND 12. JULI 2014, AB 21.00 UHR, GLUCK-SAAL

SOMMER LOUNGE Mit: Piano Pete Budden

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Die Walküre Musikalisch von hohen Graden unterstrich die Inszenierung von Georg Schmiedleitner den bereits im „Rheingold“ postulierten Anspruch, aktuelles Theater zu bieten, das sich gleichwohl dicht am Text bewegt und diesen ideenreich in unser heutiges Weltbild überträgt. […] Der überragende musikalische Erfolg des Abends [war] nicht zuletzt das Verdienst von Marcus Bosch am Pult seiner sehr konzentriert aufspielenden Staatsphilharmonie, […] dem selbst erfahrene und nicht immer leicht zu begeisternde Wagnerianer Respekt und Anerkennung zollen mussten […]. Wenn neben den sorgfältig zusammengestellten Stimmen der Walküren (martialisch frech im Auftritt) gleichzeitig ein Wotan vom Format Antonio Yangs im eigenen Ensemble zur Verfügung steht, kommt dies einem Glücksfall gleich, der das Opernfest erst möglich machte. […] Zusammen mit Rachael Tovey erntete er Ovationen für seine herausragende Leistung. […]

Das Opernglas In dieser Endzeitstimmung gelingt es Schmiedleitner, seine Figuren in ihren Handlungen und Motivationen markant auszuleuchten: Seine Charaktere sind packend und eindrucksvoll – eine gelungene Vorstellung. Welches Opernhaus verfügt schon über ein Ensemble, das Wagners „Ring“ gesanglich und schauspielerisch so souverän meistert, mit nur einer Gaststimme? […] Ein ganz starker Abend!

Plärrer Schmiedleitners Stärke ist es wieder, die Figuren psychologisch präzise auszuleuchten. So packend geschilderte Charaktere erlebt man nur selten in der Oper. […] Aber in dieser Inszenierung wurde nicht nur fantastisch gespielt, sondern auch atemberaubend gesungen. […] Hier scheint sich überhaupt ein neuer Wagner-Stil zu etablieren, weg vom hohlen schwelgenden Pathos hin zu einer eher stürmischen, dramatisch-packenden Sichtweise. Das ist nicht nur in der Regie, sondern auch bei der Staatsphilharmonie Nürnberg unter der Leitung von Marcus Bosch spürbar. […]

Donaukurier Vincent Wolfsteiner arbeitet mit angenehm drucklos ansprechendem Tenor auch Siegmunds verletzliche Seiten heraus, Roswitha Christina Müller ist eine glänzende Fricka. Vor allem aber verfügt Nürnberg in Antonio Yang über einen faszinierenden Wotan. […]

Süddeutsche Zeitung Triumph für die Opernsparte am Nürnberger Staatstheater: Das Haus unterstrich mit einer emotional berührenden Inszenierung von Richard Wagners „Die Walküre“ seine hohe Leistungsfähigkeit. Gesangs- und Orchesterdarbietungen sowie die Regie-Lesart waren aus einem Guss. […]

Nürnberger Nachrichten


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Duato/Montero: Melancholia Duatos „Por vos muero“ (Für dich sterbe ich) von 1996 wie auch Monteros neue Kreation „Black Bile“ (Schwarze Galle) sind von hoher Ästhetik und Eleganz geprägt […] In Weltschmerz zerfließen muss der Zuschauer an diesem Abend nicht. Vielmehr darf er sich entzücken an der Grazie und technischen Geschmeidigkeit des fabelhaften Nürnberger Balletts.

tanznetz.de Das Stück [„Black Bile“] ist Maßarbeit, es fasst die besonderen Talente der Tänzer in Miniaturen zusammen, baut intensive Kollektive aus diesen Details und löst das scheinbare Glück ebenmäßiger Bewegung souverän „gallig“ wieder in Zweifeln auf. […] [„Por vos muero“] ist ein technisch anspruchsvolles, auf Schwerelosigkeit setzendes Stück […] Die Nürnberger Compagnie […] stürzt sich gekonnt in die schwierige Aufgabe, die abgeschlossene Inspiration wie neu einzufädeln, […] hat den altmeisterlich anmutenden Stil jugendfrisch erobert. […]

Die deutsche Bühne Die abstrakte Choreografie Monteros geht mit Licht, Bühne und Kostümen eine perfekte Symbiose ein. […] Wichtigstes Bühnenaccessoire: mehrere Kuben, die mal zu sargähnlichen Gebilden, mal zu abweisenden Wänden und mal zu schräg gestellten Rampen zusammengeschoben werden. Von ihnen fallen und stürzen die Tänzer. Mit der Musik Dowlands in der rauen Interpretation des Streichquintetts The Forge Players erzeugt „Black Bile“ eine Intensität, die ihres gleichen sucht. […]

Süddeutsche Zeitung Goyo Monteros Uraufführung von „Black Bile – Schwarze Galle“. Eine faszinierende Art vertanztes schwarzes Loch. […] Montero zeigt seine mittlerweile fast schon kinematographische Brillanz als Dompteur von Licht und Raum. […] Eine Art dunkler Versuchsraum, in dem seine Tänzer zu Hochform auflaufen. […]

BR-Klassik Ganz anders Nacho Duatos schwebend-leichter Totentanz „Por vos muero“. Er nimmt die Zuschauer wirklich mit auf eine Zeitreise in eine (freilich aus heutiger Sicht idealisierte) Renaissance: […] Duatos Stil changiert mühelos zwischen klassisch-elegant und clownesk-pantomimisch, zackig-folkloristisch und fließend-ornamental. […]

Donaukurier Die pure, vitale Kraft des Tanzes. Hier die mit Unruhe erfüllte Schwermut Monteros, dort der sehnsuchtsvolle Zeitsprung Duatos: Mit „Melancholia“ tanzt das Ballett Nürnberg in der Top-Liga. Anschauen!

Nürnberger Zeitung

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Der Diener zweier Herren Schmalöer hat ein feines Gespür für die Talente seiner Schauspieler, für Szenen, in denen Sprachwitz und Situationskomik zählen. […] Daniel Scholz ist ideal als markiger Indiana-Jones-Abenteurer, ebenso Louisa von Spies als Beatrice, die sich als ihr im Duell getöteter Bruder verkleidet und mit dieser Hosenrolle, mondän und mit Ironie gespielt, die Verwirrungen des Stücks erst auslöst. Der Bruder nämlich war einst als Ehemann für Josephine Köhlers umwerfende (und immer wieder brutal umgeworfene) Clarice gedacht. Die hat aber nun in Silvio (mutig fies: Julian Keck) Ersatz gefunden und will nicht von ihm lassen. Ihr Vater (Thomas Klenk mit bewährt aasigem Lachen) hat jedoch das Sagen, und lässt sich auch von Silvios Vater (Frank Damerius als lateinisch schwadronierender Schwätzer) nicht umstimmen – es geht ja um seinen Gewinn! Geldgieriger ist nur noch Pius Maria Cüppers als Gastwirt Brighella: ein schmieriger Dagobert Duck; der sich – buchstäblich – an seinen Geldscheinen erregt. Typen, denen man gerne zusieht, weil sie mit großer Lust verkörpert werden. Momente, in denen Goldonis Spiel mit den Vorgaben der Commedia dell‘arte zeitlos komisch wirkt. […]

Nürnberger Zeitung Stefan Willi Wang ist Truffaldino. Er trägt labberiges Unterhemd und Khakishorts und spielt mit Leidenschaft und Körpereinsatz. Gegen Ende wird Truffaldino von seinen zwei Herren fast in der Badewanne ersäuft, und Stefan Willi Wang spielt den armen Tropf tropfnass weiter, immer sein Liedchen auf den Lippen.

Süddeutsche Zeitung

Hier setzt man auf Witz und Klamauk. […] Stefan Willi Wangs hungriger Truffaldino ist einfach köstlich. Er bringt nicht nur trefflich Mimik und Gestik ins Spiel, sondern auch seinen Magen derart zum Grummeln, dass es bis in die letzte Reihe zu hören ist. Die Auflistung leckerer Speisen durch Gastwirt Brighella (Pius Maria Cüppers in Höchstform) lässt das Wasser im Mund zusammenlaufen und macht Appetit auf mehr.

Der Neue Tag Aus dem Comedy-Kollektiv sticht die grell auftrumpfende Josephine Köhler in der Rolle der Mehrfach-Verlobten heraus. Ihre fallsüchtige Clarice garniert auch dramatische Ereignisse mit unendlichen Bubblegum-Knallern und stürzt sogar über die Rampe ins Parkett, wo bei der Premiere Oberbürgermeister Ulrich Maly schon zuvor als FlirtPartner von Truffaldino gefordert war.

Die Deutsche Bühne


The Effect Klaus Kusenberg inszeniert den Stoff in knackigen zwei Stunden mit vier hervorragenden Schauspielern in den Kammerspielen. […]. Heimo Essl wirkt in dieser Inszenierung wie aus einer amerikanischen Arzt-Soap entsprungen – smart, sportlich und geschäftstüchtig gibt er den Womanizer […]. Lorna, von Elke Wollmann überzeugend gespielt, müht sich um professionelle Arbeit mit ihren Probanden und hat an der Erforschung von Antidepressiva doch mehr als ein berufliches Interesse. Ideal besetzt auch die beiden jugendlichen Turteltauben. Henriette Schmidt spielt Conny als junge, starke Frau, mal ernsthaft, mal bockig und forsch, dann wieder verzagt. Martin Bruchmann gibt den Tristan als ungestümen lockigen Wildfang und bleibt auch dann glaubwürdig, als die Testreihe komplett und tragisch aus dem Ruder läuft ...

Nürnberger Nachrichten Klaus Kusenberg inszeniert den tiefgehenden Themenmix im passend kühlen Ambiente (Bühne: Günter Hellweg). Auf zwei Bildschirmen zuckt der Herzrythmus der Versuchssubjekte. Klangfetzen, in rythmisch-pochenden und nervenaufreibenden Frequenzen. Mit wenigen Mitteln wird hier anhaltende Hochspannung erzeugt. [...] Unseren Arzt oder Apotheker müssen wir nicht fragen: In den Nürnberger Kammerspielen stimmt die Chemie.

Der Neue Tag Wollmann spielt eine sich nach Liebe und Anerkennung verzehrende Frau, die ihre Selbstzweifel zunehmend schlechter mit einer Fassade aus Rigidität und Fachkompetenz kaschieren kann. Die junge, attraktive Connie ist dabei ihre natürliche Rivalin […]. Henriette Schmidt gibt Connie kontrollierte, intelligente Wut und grübelnd-kritische Leidenschaft. Ganz anders Martin Bruchmann als Tristan: Der junge Lockenkopf flirtet nicht nur gleich Connie, sondern auch die Ärztin an, er erfreut sich an seiner unkomplizierten sexuellen Lust, muss aber für das Experiment, das nach einer Liebesnacht auf dem Krankenbett aus dem Ruder läuft, mit Abstand den höchsten Preis zahlen.

Nürnberger Zeitung Klaus Kusenberg hat in Nürnberg schon die deutschsprachige Premiere von Prebbles groß angelegter Wirtschafts-Satire „Enron“ inszeniert und generell eine Vorliebe für die angelsächsische Dramaturgie der lockeren Hand im Umgang mit aktuellen Diskussionen. Fünf Wochen nach der deutschen Erstaufführung am Hamburger ErnstDeutsch-Theater demonstriert er das mit seiner blitzsauber realistischen Inszenierung von „The Effect“, die vor allem auf die Beschreibung der Geschichte als „emotionale Achterbahnfahrt“ setzt.

Die Deutsche Bühne


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x-Freunde In seiner ersten Inszenierung für das Staatstheater hat Regisseur Jakob Fedler klug auf allzu abenteuerliche Regieeinfälle verzichtet. Wenn er hin und wieder kontrolliert ins Groteske überdreht, macht er damit nur die Absurdität eines von Arbeit bestimmten Alltags sichtbar. Ansonsten lässt er das Stück sein, was es ist: Ein Drama, das vor allem durch Textinhalt und Sprachartistik lebt. Felicia Zeller gibt ein ordentliches Tempo und den Rhythmus vor, Sätze bleiben da häufig unvollendetes Fragment. Rebecca Kirchmann als Anne, Stefan Lorch als Holger und Christian Taubenheim als Peter Pilz meistern die Vorlage mit Bravour. Weder Witz und Ironie noch Tragik gehen da verloren. Auf einer kreisrunden Drehbühne, die die Protagonisten bis zur Erschöpfung selbst zum Rotieren bringen, [...] zelebriert das Trio den Zerfall seiner Freundschaft und den Rückzug ins Ego. Im Grunde scheitern sie ausgerechnet an der Figur, die im Stück so eindimensional gezeichnet ist – an Burn-out-Kandidatin Anne. Rebecca Kirchmann spielt sie passend als hyperventilierende, Ich-bezogene Selbstausbeuterin, die hingebungsvoll ihr MacBook liebt. Ihr Partner bleibt da mit seinem Lebensentwurf auf der Strecke. [...] Stefan Lorch verleiht seiner Rolle die entsprechenden Schattierungen und Sollbruchstellen. Auch Christian Taubenheim überzeugt als Künstler Pilz.[...] Wer will, kann das unterhaltsame, sarkastische Stück als heitere Warnung auffassen.

Nürnberger Nachrichten Da ist Rebecca Kirchmann als Anne. Sie ist am stärksten auf Rasanz angelegt, eine Getriebene ihrer Gier nach Unternehmenskultur ohne Inhalt. Trotz ihrer permanenten muskulären und vokalen Hektik gelingt es Kirchmann mit ihrer Mimik, Brüche in der Figur anzudeuten. [...] Stefan Lorch gibt Holger, dem Opfer in der dramaturgischen Konstellation, von Anfang an Züge von Melancholie. Er erlaubt dem arbeitslosen Koch Momente von Verzweiflung. Aber allzu schnell erscheint Holger als Typ dann doch wieder komisch. Das ist ähnlich bei dem Künstler Peter in der Darstellung durch Christian Taubenheim. Der zeigt karikierend manche Attitüden der Kunst-Szene, ist in wenigen Augenblicken wirklich ganz allein. [...]

Nürnberger Zeitung


Die Entf端hrung aus dem serail Oper von Wolfgang Amadeus Mozart Wiederaufnahme

: 27. Juni 2014

Weitere Vorstellungen: 04., 12., 15., 17. Juli 2014

Regisseur Baesler macht daraus eine Krimi-Szene wie in einem Tatort-Showdown. N端rnberger Zeitung


preSSeStimmen

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LISZT UND TÜCKE 6. PHILHARMONISCHES KONZERT […] Marcus Bosch dirigierte das Stück mit dem ausnehmend schlechten Ruf eher mit edlem Schliff und ohne aufdringlich glitzernde Trompetenspitzen. Stattdessen gab es Minuten von romantischem Streicherschwelgen, viel sanft formulierte Naturpoesie: sehr sympathisch. […] Der Münchner Musikprofessor Jan MüllerWieland, auch ein Mann der Oper, lässt am Anfang erst mal ein bisschen Schlagzeugkrach machen, aber dann geht das einsätzige Stück so weiter, wie es der Titel verspricht: mit einer Mischung von „zärtlich“ und kraftvoll, träumerisch und energisch. […] Da gibt es schwebende Noten-Träumereien plus knackig und kräftig klingende nächtliche Erlebnisse für zwei Klaviere. Die braucht es auch, um der Klangvielfalt des raffiniert eingesetzten Orchesters paroli zu bieten. Die Pianisten Andreas Grau und Götz Schumacher machen das mit erheblichem Wechsel der Effekte, ganzen Handflächen auf den Tasten und gläsern klirrender Klangkultur. […] Dafür legen die Streicher einen fein gewobenen Teppich unter den Sternenklang der Klaviere, deren Part sich der Klangmöglichkeiten moderner Instrumente bewusst bedient. Das Orchester ist dabei eine Klangzauber-Schatzkiste, aus der Marcus Bosch nicht nur Originelles herausholen kann. […]

Nürnberger Nachrichten Von Jan Müller-Wieland (48) stammt das Konzert für zwei Klaviere und Orchester, das als Kompositionsauftrag des Staatstheaters Nürnberg vom Duo GrauSchumacher und der Staatsphilharmonie aus der Taufe gehoben wurde. […] Dieses klangsinnliche Szenario lotet in die Tiefe, führt quasi in den Keller der Töne. Ein Triebwerk von kämpferischen Impulsen, durchsetzt von

scharfkantigen xylophon-Schlägen und Klavierattacken, steuert ruhevollen Oasen zu, die von fein ziselierten kantablen Elementen umschmeichelt werden. Das Avantgarde-erfahrene Team schöpft mit dem Paukenschlägel Klänge aus dem Innersten der Instrumente, bis hin zum alles entgrenzenden Schrei. […] Unter der akkuraten Stabführung von Marcus Bosch geizt die Staatsphilharmonie keinesfalls mit präzise formulierten Kommentaren.

Nürnberger Zeitung

„THE CIRCUS“ STUMMFILM PHILHARMONISCH Frank Strobel forderte den Philharmonikern sowohl Schmiss wie auch Schmelz ab, und sie spielten mit hörbarem Vergnügen. Der volle Orchesterklang in Kombination mit dem witzigen und melancholischen Leinwandgeschehen ergab ein visuelles wie akustisches Erlebnis, das viel zu schnell vorbei war. […] Im Herbst begleiten die Philharmoniker Chaplins „Moderne Zeiten“ mit seinem ungleich komplexeren Soundtrack.

Nürnberger Zeitung

NUR IM RATHAUS Strawinsky selbst übernahm für sein Ballett nachweislich zehn Melodien und Themen des italienischen Komponisten Pergolesi und arrangierte diese neu, verband die Idee des barocken Concerto grosso mit dem tonalen Mut des beginnenden 20. Jahrhunderts. Das Ergebnis ist eine musikalische Wundermaschinerie voll verstecktem Witz, Eleganz und Esprit, die Peter Tilling schwungvoll ausdeutete. […] Und auch Beethovens 8. Symphonie schien wie geschaffen, jenseits der Darbietungsqualität einen Standpunkt zu vertreten. […] Die Staatsphilharmoniker waren erneut mit Leidenschaft und Reaktionsvermögen bei der Sache und führten diese mit gerade mal 24 Minuten kürzeste Symphonie Beethovens sicher über die Ziellinie: Musikalisch fehlte es da […] an nichts!

Nürnberger Zeitung


Klassik open air: russische Tr채ume Mit Werken von P. Tschaikowski, D. Schostakowitsch, A. Katschaturjan u. a. 27. Juli 2014, 20.00 Uhr, Luitpoldhain


N e w s l e tNteew srle t t er

New slet ter

Am Eröffnungsabend der ausstellung „Pretty Destructive“ von Awst & Wal-ther zeigten Philipp Weigand und Thomas L. Dietz eine Performance von Awst & Walther. Die Ausstellung ist noch bis zum 10. August 2014 im Kunstverein Nürnberg, Kressengartenstraße 2, zu sehen. ··· ··· ··· ··· ··· Umfrage zur Verleihung des 5. Theaterpreises des Fördervereins Schauspiel e.V. – Im zweijährigen Turnus verleiht der Förderverein Schauspiel einen Theaterpreis an Einzelpersonen (Schauspielerinnen und Schauspieler) sowie auch für besonders gelungene Produktionen, für Inszenierungen, Bühnenbild, Kostüme und Fotografie usw. Bis zum 30. Juni können Mitglieder ihre Vorschläge einreichen, entweder fernmündlich, per E-mail oder schriftlich. Im Garderobenbereich des Schauspielhauses steht im Juni eine Acryl-Box, in die die schriftlichen Vorschläge eingeworfen werden können. Außerdem nehmen Ihre Favoriten-Nennungen folgende Mitglieder des Vorstandes gern entgegen: Manfred Schmid (0911-564 421, man.schmid@tonline.de) und Britta Bungartz (0911-221 410, Britta.Bungartz@tonline.de). Die Ergebnisse der Mitgliederbefragung bilden dann die Grundlage für die Juryberatung.

Die Preisverleihung findet am Samstag, 19. Juli, im Anschluss an die Vorstellung „Supergute Tage“ im Schauspielhaus statt. ··· ··· ··· ··· ··· Eine musikalische Reise durch Deutschland, Frankreich und England unternimmt Martin Berner, Solist unseres Opernensembles, beim 20. LiedGutAbend im Gluck-Saal. Im Zentrum des Programms steht Robert Schumanns Liederzyklus „Dichterliebe“ nach Gedichten von Heinrich Heine, die der Bariton mit Liedern von Ralph Vaughan Williams und Gabriel Fauré kombiniert. Studienleiterin Rita Kaufmann begleitet Martin Berner am Klavier, der hier in den letzten Jahren Partien wie Don Giovanni, Wilhelm Tell und Kurvenal gesungen hat und in „Die Hugenotten“ als Graf von Nevers zu hören sein wird. 18. Juli, 20.00 Uhr, Gluck-Saal

Mehrere Generationen haben in Nürnberg durch die Schulplatzmiete, das Nürnberger Modell des Schülerabonnements, die Liebe zum Theater entdeckt. Unsere wichtigsten Verbindungsleute zwischen Theater und Schülern sind dabei die SchulplatzmietenLehrer, die sich als Ansprechpartner für interessierte Schüler in den Schulen zur Verfügung stellen und sich um die Organisation kümmern. Damit diese Kontaktlehrer auch für die neue Spielzeit auf dem aktuellen Stand sind, und um ihnen für ihren unermüdlichen Einsatz in Sachen „Theater“ einmal ausdrücklich und persönlich zu danken, lädt das Staatstheater zum SchulplatzmietenLehrertreffen ein. 24. Juli, 17.00 Uhr, Bluebox ··· ··· ··· ··· ··· Wir lassen’s krachen – verspricht die Staatsphilharmonie Nürnberg im vierten und letzten Kinderkonzert der Saison und lotet dabei die Grenzen zwischen Musik und Geräusch, zwischen opulentem Wohlklang und schlichter Lärmerzeugung aus. Der Spezialist, der im Orchester bestimmt, was zu leise und was zu laut ist, das ist der Dirigent. In diesem Konzert ist es Kapellmeister Gábor Káli, der die faszinierende

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Wirkung von Lautstärke in der Musik u. a. an Werken von Richard Wagner verdeutlicht.

Festivals zurückblicken. Erleben Sie die Band bei ihrem Konzert im Rahmen der Abschlusspräsentation der Auszubildenden für Veranstaltungstechnik in der BlueBox.

22. JUNI, 11.00 UHR, OPERNHAUS ··· ··· ··· ··· ··· Die Sängerin und Regisseurin nancy hermiSton, ehemaliges Mitglied des Nürnberger Opernensembles und Initiatorin des „muSiKaliSchen damenteeS“, aus dem der Damenclub zur Förderung der Nürnberger Oper e.V. hervorgegangen ist, wurde in ihrer Heimat Kanada mit dem „order of canada bacKGrounder“ ausgezeichnet. Mit dieser höchsten Ehrung, die das Land Kanada vergibt, würdigt man die besonderen Verdienste der Sopranistin in ihrer Lehr- und Regietätigkeit. In der nächsten Saison inszeniert sie in Toronto „Le nozze di Figaro“ und „La traviata“, in Vancouver bringt sie eine Neuinszenierung der „Fledermaus“ heraus.

14. JUNI, 20.15 UHR, BLUEBOx ··· ··· ··· ··· ···

filmbegeistert bist und Musik liebst, könntest Du die/der Richtige sein. Wir freuen uns auf Deinen Besuch.“ So oder so ähnlich könnte das WGInserat gelautet haben, das folgenschwere Einblicke in das WGLeben zweier musikbegeisterter Frauen gewährt ... Es erwartet Sie ein LIEDehrlicher Abend mit Josephine Köhler, Bettina Ostermeier und Liedern von Gitte bis Christina Aguilera. 18. JUNI UND 21. JULI 2014, 20.15 UHR, BLUEBOx

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bluebox Special: bettina & friendS „ich will alleS!“ – ein liedehrlicher abend „Bieten Zimmer, suchen MitbewohnerIn! Zwei charmante Frauen, Theresa, Studentin und Maria, Berufsmusikerin, suchen nette und aufgeschlossene Mitbewohnerin oder Mitbewohner für unsere langjährige Frauen-WG. Wenn Du

bluebox Spezial: Konzert – „adore me not“ ist eine vierköpfige Band aus dem Raum Ingolstadt, die mit gezerrten Gitarren, weiblichem Gesang und elektronisch angereicherten AlternativeRock-Songs arbeitet. Seit 2008 tourt die Band und kann neben drei Veröffentlichungen auf zahlreiche Konzerte in Clubs und auf

Über 2 Millionen Menschen haben adnan maral als Metin Öztürk in der Kino-Version „tÜrKiSch fÜr anfänGer“ gesehen und noch viel mehr in der gleichnamigen ARD-Kultserie seit 2005. Jetzt steht er live auf der Bühne im Nürnberger Opernhaus: In der Wiederaufnahme von „die entfÜhrunG auS dem Serail“ wird der mit vielen Preisen ausgezeichnete Schauspieler die Rolle des Bassa Selim übernehmen, der in Mozarts Singspiel um die Zuneigung der schönen Konstanze buhlt. AB 27. JUNI, 20.00 UHR, OPERNHAUS ··· ··· ··· ··· ···

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Chris Greenhalgh „Coco Chanel & Igor Strawinsky“ (Roman) btb-Verlag Erhältlich im Theaterbuchladen zum Preis von 10,99 Euro

AUF REISEN IN DIE WELT VON MODE UND MUSIK BUCHTIPP

1913 im Théâtre des Champs-Élysées in Paris. An diesem einen Abend, diesem einen Ort verwebt sich das Schicksal zweier Menschen miteinander. Es ist der Abend von Igor Strawinsky, der nur wenige Minuten vor der Uraufführung seines Werkes „Le Sacre de Printemps“ mit der Choreographie von Sergej Diaghilew steht. Der Zuschauerraum ist überfüllt, aus allen Ecken von Paris strömt das Publikum ins Theater. Auch die Modedesignerin Coco Chanel ist auf dem Weg, um sich die Uraufführung anzusehen. Der Abend wird ein Desaster, das Publikum teilt sich in zwei Fronten – doch es ist ein Abend, den Coco Chanel nicht vergessen kann. Sieben Jahre später treffen sich die erfolgreiche Modeschöpferin und der russische, im Exil lebende Komponist bei ihrem gemeinsamen Freund Diaghilew wieder. Coco Chanel ist fasziniert von Strawinsky und bietet ihm an, mit seiner Familie in ihre Villa in Garches bei Paris zu ziehen. Dort soll er genug Zeit und Ruhe finden, um neue Kompositionen zu erschaffen. Immer mehr wird sie zu seiner Mäzenin. Währenddessen erkrankt Igors Frau und bekommt vom Arzt strenge Bettruhe verordnet. Sie nimmt am Leben in der Villa nur noch wenig teil. In dieser Zeit entwickelt sich zwischen den beiden höchst kreativen Köpfen eine kaum aufzuhaltende Anziehungskraft. Doch dann bricht alles zusammen … Sie sollen sich wirklich gekannt haben – 1921 sogar eine kurze Liebesaffäre gehabt haben. Chris Greenhalgh erzählt in seinem Roman „Coco Chanel und Igor Strawinsky“ jedoch nicht einfach nur eine Liebesgeschichte, sondern beschreibt das Leben von zwei Menschen, die gleichermaßen polarisieren und begeistern konnten. Auf fesselnde Weise stellt er immer wieder kleine Details dar und entführt

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den Leser auf eine Reise zu den Lebenszentren der beiden Künstler und in ihre Gefühlswelten. Dabei gibt der Autor Einblicke in die Welt der Mode, des Theaters und der Kunst sowie in geschichtliche und soziale Gegebenheiten. Auch wenn die Freundschaft und die Affäre von Coco und Igor den Ausgangspunkt für den Roman bilden, so ist er weit davon entfernt, eine kitschige Liebesschnulze zu sein. Die Seiten sind angefüllt mit realistischen Ausführungen, spannenden Momenten und überraschenden Wendungen. Damit eignet sich der Roman sowohl für Frauen mit romantischen Vorlieben, wie für kunstund kulturbegeisterte Männer; für einen Sommer am Strand oder zu Hause auf dem Balkon; bei Regen und schönstem Sonnenschein. Entdecken Sie Paris, Russland und die Welt der Musik …

Lena Normann

lena normann wurde in Nordrhein-Westfalen geboren. Sie studierte Theaterwissenschaft mit Schwerpunkt Musiktheater und Linguistik in Bochum, sowie Musik und

Performance

in

Bayreuth.

Während ihres Studiums absolvierte sie verschiedene Hospitanzen in der Dramaturgie an der Deutschen Oper am Rhein, am Theater Dortmund und an der Staatsoper Hamburg sowie eine Regiehospitanz am Staatstheater Nürnberg. Seit der Spielzeit 2013/14 ist sie Dramaturgin für Oper, Ballett und Konzert am Staatstheater Nürnberg.


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Weitere Infos erhalten Sie unter Tel. 0911-231-3513, oder www.Staatstheater.Nuernberg.de

Stiftung Staatstheater Nürnberg, Richard-Wagner-Platz 2-10, 90443 Nürnberg Tel.: 0911-231-3575 · info@staatstheater.nuernberg.de Information und Tickets 0180-5-231-600 (Festnetz 14 ct/Min; Mobilfunk bis 42 ct/Min) www.staatstheater.nuernberg.de Adressen Spielstätten: Opernhaus (und Gluck-Saal), Schauspielhaus mit Kammerspielen und BlueBox, Richard-Wagner-Platz 2–10, 90443 Nürnberg, Meistersingerhalle, Münchenerstraße 21, 90478 Nürnberg

IMPRESSUM Herausgeber: Staatstheater Nürnberg Staatsintendant: Peter Theiler Geschäftsführender Direktor: Christian Ruppert Redaktion: Dramaturgie, Öffentlichkeitsarbeit Titel: Die Walküre Im Bild: Antonio Yang Foto: Ludwig Olah Fotos: Jan Adamiak, Uwe Arens, Jason Bell/Sony Music, Matt Borak, Marion Bührle, Me Haridas, Katja

Kuhl, Christina Kuhn, Jutta Missbach, Hynek Moravec, Uwe Niklas, Ludwig Olah, Photocase.de: d+d, Le Misanthrope, rolleyes, secretgarden, sto.E; Jesús Vallinas, Václav Velíšek Das Staatstheater ist eine Stiftung öffentlichen Rechts unter gemeinsamer Trägerschaft des Freistaats Bayern und der Stadt Nürnberg Stand: Mai 2014, Änderungen vorbehalten

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