Impuls November/Dezember 2014

Page 1

das magazin des staatstheater nürnberg

November / Dezember 2014

Oper „Hänsel und Gretel“ – Ein Märchenspiel

Schauspiel Die Premieren im Dezember

Ballett Goyo Monteros Uraufführung von „Cyrano“

Konzert Zu Gast: Lise de la Salle und Igor Levit


bulthaup b3 Folgt keinen schnellen Trends. Sondern Überzeugungen. Eine bulthaup verbindet höchste Individualität mit Präzision.

Die Liebe zum Detail spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle wie das architektonische Gesamtkonzept. Das macht jede bulthaup einzigartig. Zu einer echten Maßarbeit, genau auf den Raum zugeschnitten und auf alle, die darin leben.

Breitsprecher Kücheneinrichtung GmbH Erlenstegenstraße 90 90491 Nürnberg Tel. 0911 9599154

www.bulthaup-nuernberg.de

www.bulthaup.de


: Inhalt

05

Oper

:

E. Humperdinck: „Hänsel und Gretel“ · H. Berlioz: „Fausts Verdammnis“ · Régis Campo · Meyerbeer-Symposium

16

Schauspiel

:

„In aller Ruhe“ (DSE) · „Das Käthchen von Heilbronn“ · „Heute bin ich blond“ · Kusz-Geburtstags-Gala

28

Ballett

:

Gespräch mit Goyo Montero zu „Cyrano“ · Kulturpreis Bayern für Goyo Montero

34

Konzert

:

Igor Levit und Lise de la Salle zu Gast bei den Philharmonischen Konzerten

38

U18 Plus

:

„Die Zauberflöte“ für Klein und Groß · Theaterprojekte in der Oberstufe · Workshop: „Romeo und Julia.heute“

42

für jeden eine bühne

:

Kinderoper „Ritter Eisenfraß“ · Was macht eine Grusel-Graus- und Schreckmaschine?

44

Pressestimmen

:

Ödipus Stadt · Die Hugenotten · Turandot · Konzerte · Am Schwarzen See

50

Staatstheater

:

Die Geschenkabonnements zu Weihnachten ·

52

Newsletter

:

Nachrichten aus dem Staatstheater


Damit Sie im Bad der Supersta r sin d ,,,

… überlassen wir nichts dem Zufall. Wir setzen Ihr Traumbad plan- und termingenau in Szene und koordinieren auch sämtliche Handwerksleistungen – wie aus einer Hand. Bei uns sind Sie der Star – und wir sorgen für eine lange, glanzvolle Badkarriere!

Samstag, 6.12.14 · 19 Uhr · Meistersingerhalle

Mittwoch, 31.12.14 · 18 Uhr · Meistersingerhalle

Musikalische Highlights und Film-Szenen aus Steven Spielbergs „Jurassic Park“, „Der weiße Hai“, „Indiana Jones“, „E.T.“ u.a. Sound of Hollywood Symphony Orchestra Helmut Imig, Leitung

Chamber Choir of Europe Mannheimer Philharmoniker

John Williams Filmnacht

Sonntag, 7.12.14 · 17 Uhr · Meistersingerhalle

Deutschland von oben Der Kinofilm live in Concert Radio-Sinfonieorchester Pilsen · Helmut Imig, Leitung

Montag, 15.12.14 · 20 Uhr · Heinrich-Lades-Halle Erlangen

Silvesterkonzert Beethovens Neunte Mittwoch, 28.1.15 · 20 Uhr · Meistersingerhalle

Anne-Sophie Mutter Sibelius: Violinkonzert d-moll Brahms: Symphonie Nr. 1 c-moll Danish National Symphony Orchestra Cristian Macelaru, Leitung

Gregory Porter & Band

Mittwoch, 25.2.15 · 19.30 Uhr · Stadttheater Fürth

Samstag, 27.12.14 · 19.30 Uhr · Meistersingerhalle

Diana Damrau

Die Fledermaus

Martin Stadtfeld Klavierabend · Werke von Bach & Schumann

Mittwoch, 10.6.15 · 20 Uhr · Meistersingerhalle

Operette von Johann Strauß · Landestheater Bayern

Werke von Verdi, Donizetti, Bellini u.a. Münchner Symphoniker

Montag, 29.12.14 · 19 Uhr · Meistersingerhalle

Der Nussknacker

Sonntag, 21.6.15 · 20 Uhr · Meistersingerhalle

Mittwoch, 31.12.14 · 20 Uhr · Meistersingerhalle (Kleiner Saal)

Together again

St. Petersburg Festival Ballett

Kubastars an Silvester

Bobby McFerrin & Chick Corea

Rubalcaba & Luis Frank

tickets 0911- 433 46 18 www.nuernbergmusik.de und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen

Nürnberg

Musik


Hänsel und Gretel

: Oper

ein lebkuchenhaus für Nürnberg „Hänsel und Gretel“ hat Premiere im Opernhaus

Ein Märchen, eine Oper und doch weit mehr: Seit ihrer Uraufführung am 23. Dezember 1893 ist Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“ ein Lieblingsstück des Repertoires, ein Weihnachtsstück und für Generationen von Zuschauern das erste Opernerlebnis überhaupt. Dirigent Guido Johannes Rumstadt und Regisseur Andreas Baesler – mit seinem Team Harald Thor und Gabriele Heimann – bringen nun die beliebte Oper auf die Bühne des Staatstheaters. Die Handlung Zwei Kinder haben Hunger, denn die Eltern sind in soziale Not geraten. Das hält die Kinder Hänsel und Gretel aber nicht von übermütigen Spielen ab. Doch die Eltern überfordert die Fantasie ihrer Kinder komplett. Sie schicken ihre Kleinen weg, in die Natur, in den Wald der Fantasie. Und dort begegnen Hänsel und Gretel der Nachtseite ihrer eigenen Fantasie in Gestalt einer Hexe. Rosine Leckermaul heißt die scheinbar liebevolle Frau. Der Hunger, der die Kinder in der Realität quält, schlägt um in einen überbordenden Schlaraffenland-Traum: Die Hexe wohnt in einem Haus aus Lebkuchen, sie

verspricht Schokolade, Torte, Marzipan, Rosinen, Feigen, Mandeln und Datteln, all die Leckereien, die Eltern ihren Kindern sonst nur wohldosiert und zu besonderen Gelegenheiten gönnen. Doch der Preis der Schlemmerei ist hoch: Die Hexe will die Kinder mästen, um sie dann selbst zu Lebkuchen zu verbacken. Hänsel und Gretel brauchen eine List, um sich aus den Fängen der Knusperhexe zu befreien … Der Grund für die Popularität von Humperdincks Oper liegt nicht nur in der bekannten Märchenhandlung, die übrigens weniger auf die Version der Gebrüder Grimm als vielmehr auf deren Bearbeitung von Ludwig Bechstein zurückgeht. Vielmehr verbindet Humperdinck die Tonsprache der großen Oper eines Richard Wagner mit Volksliedern und eingängigen Melodien. Dazu gehören bis heute populäre Lieder wie „Ein Männlein steht im Walde“, das Lied des Sandmännchens, der Hexenwalzer und nicht zuletzt der traumschöne Abendsegen, mit dem die Ouvertüre beginnt, mit dem der Zuschauer in die Pause entlassen wird und der auch die Oper beschließt. Humperdinck hat damit eine Musik geschrieben, die alle Zuhörer anspricht, die Kinder ebenso wie ihre Eltern.

5


oper

: Hänsel und Gretel

Silvia de la muela

Hänsel Silvia de la Muela wurde in Madrid geboren und wuchs in Deutschland auf. Ihr Studium absolvierte sie an der Hochschule für Musik in Freiburg und an der Musikhochschule Amsterdam bei Margreet Honig. Nach dem Studium ging sie an das Opernstudio der Staatsoper Unter den Linden. Sie gastierte u. a. am Grand Théâtre de Genève, am Gran Teatre del Liceu Barcelona, an der Mailänder Scala, am Teatro Real Madrid, an der Opéra National de Lorraine Nancy, an der Deutschen Oper Berlin, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf sowie an der Nederlandse Opera Amsterdam und beim Festival d’Aix en Provence. Die Rolle des Hänsel sang sie bereits in französischer Sprache am Théâtre du Capitole in Toulouse, ebenfalls in der Inszenierung von Andreas Baesler. Seit der Spielzeit 2014/2015 ist Silvia de la Muela Ensemblemitglied am Staatstheater Nürnberg.

Die Inszenierung Regisseur Andreas Baesler verlegt die Märchenhandlung in eine Fabrikantenvilla der Entstehungszeit zum Ende des 19. Jahrhunderts. Der Vater hat Bankrott gemacht, die Gerichtsvollzieher räumen die Villa leer. Die Not der Familie ist neu und macht die Eltern daher umso hilfloser. Doch wenn es dunkelt, wird der leergeräumte Raum für die Kinder zu etwas ganz anderem, zu einer Welt der Fantasie und der kindlichen Ängste. So entsteht der Grusel des Waldes ganz aus kindlicher Phantasie und den Möbeln einer Gründerzeitvilla. Und die Hexe? Die unheimliche Frau ist schon immer da, doch wo, das wird hier noch nicht verraten …

Kai Weßler

In einem Haus aus Lebkuchen wohnt die Hexe Rosine Leckermaul in der Oper „Hänsel und Gretel“. In der Lebkuchenstadt Nürnberg darf natürlich der Lebkuchen nicht fehlen. Wir haben bereits vor der Premiere ein paar Rezepte ausprobiert, hier ist unsere Empfehlung:

Lebkuchen zum Selberbacken Zutaten: 100g Butter 170g Zucker 3-4 Eier 300g Mehl 1 Päckchen Backpulver ¼ l Milch

1 Päckchen Lebkuchengewürz 2 EL Kakao 150 g geriebene Nüsse 100 g gehacktes Zitronat 100 g Rosinen 50 g Kokosflocken 2 EL Rum

Butter, Zucker und Eier in einer Schüssel schaumig rühren. Nach und nach das mit dem Backpulver vermischte Mehl, die Gewürze und Früchte sowie nach Geschmack den Rum unter Rühren hinzufügen. Die Masse mit einem Löffel auf Oblaten streichen oder auf Backpapier geben. Den Ofen auf 180° vorheizen (Umluft 190°). Nun die Lebkuchen 15-20 min backen. – Nach dem Backen auf die noch warmen Lebkuchen eine Glasur (unser Favorit: dunkle Schokolade) aufbringen.


Hänsel und Gretel

: Oper

Michaela maria Mayer  Gretel Michaela Maria Mayer studierte in Nürnberg und in Hannover. Von 2004 bis 2006 war sie Mitglied im Ensemble der Oper Wuppertal. Dort debütierte sie mit der Partie der Blonde („Die Entführung aus dem Serail“) und wurde in der Kritikerumfrage NRW-Musiktheater der Zeitschrift „theater pur“ (2004/2005) zweimal als Beste Nachwuchssängerin nominiert. Von 2007 bis 2011 war sie am Theater Aachen engagiert, wo sie u. a. als Gilda („Rigoletto“), als Hanna Glawari („Die lustige Witwe“), Zdenka („Arabella“) und in der Titelpartie von „Pelléas et Mélisande“ auf der Bühne stand. Als Micaëla in „Carmen“, Liù in „Turandot“ und Lola und Nedda in „Cavalleria rusticana/Der Bajazzo“ gastierte sie bei den Opernfestspielen Heidenheim. 2011 gab sie als Eva in „Die Meistersinger von Nürnberg“ ihr Debüt als Ensemblemitglied am Staatstheater Nürnberg, wo sie u. a. als Pamina in „Die Zauberflöte“, in der Titelrolle von „La traviata“, als Donna Anna in „Don Giovanni“, als Josepha Vogelhuber in „Im weißen Rössl“ und zuletzt als Zdenka in „Arabella“, Freia in „Das Rheingold“ und Helmwige in „Die Walküre“ zu erleben war.

Premiere

: 02. November 2014, 19.00 Uhr, Opernhaus

Hänsel und Gretel   Engelbert Humperdinck Märchenspiel in drei Bildern Text von Adelheid Wette nach dem Märchen der Gebrüder Grimm und von Ludwig Bechstein Musikalische Leitung: Guido Johannes Rumstadt Inszenierung: Andreas Baesler Bühne: Harald B. Thor nach einem Konzept von Andreas Wilkens Kostüme: Gabriele Heimann Licht: Stefan Bolliger, Thomas Schlegel (Nürnberg) Dramaturgie: Kai Weßler Einstudierung des Jugendchors des Lehrergesangsvereins: Barbara Labudde Mit: Csilla Csövári (Sandmännchen/ Taumännchen), Ekaterina Godovanets (Gertrud), Michaela Maria Mayer (Gretel), Silvia de La Muela (Hänsel), Leila Pfister (Hexe); Jochen Kupfer/Antonio Yang (Peter)

Jugendchor des Lehrergesangsvereins Nürnberg, Statisterie des Staatstheater Nürnberg Es spielt die Staatsphilharmonie Nürnberg Koproduktion mit dem Théâtre du Capitole Toulouse Live-Übertragung auf Weitere Vorstellungen: 12., 16., 20., 25.11.; 08., 14., 21., 26., 28.12.2014; 13., 16.01.2015

7


Oper

: Régis campo

„Man muss als Komponist ,Bad Boy‘ sein!“ Régis Campo ist als Composer in Residence zu Gast am Staatstheater Nürnberg Er nennt sich selbst gern einen „Bad Boy“ der Musik. Der französische Komponist Régis Campo, 1968 in Marseille geboren und in dieser Spielzeit Composer in Residence am Staatstheater Nürnberg, will sich nicht in die Schubladen der Neuen Musik stecken lassen, keine Erwartungen bedienen, gern einmal Kritiker und Kollegen provozieren mit einer Musik, die sich an den Hörer wendet, an das Ohr und an die Sinne. „Clarité, Humor, Leichtigkeit, Esprit“, so beschreibt der Komponist selbst die Eigenschaften seiner Musik. In der kommenden Spielzeit stehen mehrere Werke von Régis Campo auf dem Programm von Konzert und Oper. Der Höhepunkt ist dabei die Oper „Quai West“, die im September in Straßburg ihre Uraufführung erlebte und im Januar in Nürnberg zur deutschsprachigen Erstaufführung kommt. Campo im Konzert „Lumen“ heißt das Orchesterstück von Régis Campo, das das 2. Philharmonische Konzert „Sonnenfinsternis“ eröffnen wird (siehe S. 34). Ein Stück, das typisch ist für den französischen Komponisten: Leuchtende Orchesterfarben und repetitive Strukturen, die ein wenig an Minimal Music erinnern. Vor allem gibt es diese typisch französische Leichtigkeit. Ganz bewusst nennt Campo als Vorbilder

Komponisten wie Jean-Philippe Rameau oder den englischen Barockkomponisten Henry Purcell, nicht zuletzt jedoch auch Eric Satie, den Zeitgenossen von Debussy und Ravel, der sich auch jeder stilistischen Zuordnung verweigerte. „Musik soll nicht schreien, weinen oder etwas ausdrücken. Sie macht ein Angebot an den Zuhörer, sie eröffnet einen Raum“, beschreibt Campo selbst seine Art des Komponierens. Angst vor Eklektizismus hat er dabei nicht. Warum auch? „Auch Mozart war eklektisch“, erklärt der Komponist – und mischt in seiner Oper „Quai West“ Einflüsse von Broadwaymusik, Klänge der E-Gitarre, spanische Melismen und die ein oder andere Anspielung auf die Filmmusik von Ennio Morricone in seine Partitur. Seine erste Oper Obwohl Régis Campo bereits viel Vokalmusik geschrieben hat, ist „Quai West“ seine erste „echte“ Oper. Noch dazu das erste Bühnenwerk überhaupt, das auf einem Stück des französischen Dramatikers Bernard-Marie Koltès basiert. Die Handlung um sieben gestrandete Figuren, die an einem heruntergekommenen Hafen in New York zusammentreffen, ist abstrakt und wird von Koltès über lange Monologe erzählt. Eine Herausforderung für den Komponisten, denn die langen Wortkaskaden des

Fahren Sie

m i t I h re r E i n t r i t t s k a r t e

ins Vergnügen Hat Ihre Eintrittskarte für Theater, Konzert oder Sport diesen Aufdruck?

KombiTicket 8

Dann gilt sie auch als Fahrkarte in allen Bussen und Bahnen des VGN zur Veranstaltung und zurück.

www.vgn.de


Régis campo

: Oper

» Mit musik einen raum eröffnen «

Stückes sind als Text für eine Oper nicht geeignet. Die Librettisten Kristian Frédric und Florence Doublet haben daher den Sprachfluss auf wenige Sätze reduziert. Konkrete Situationen zu komponieren, ist Campo ein Anliegen. „Die Musik muss die großen Sprachblöcke ersetzen, denn wir haben in der Oper letztlich nur die Musik als Medium. Mit der Musik vieler französischer Komponistenkollegen würde das Stück nicht funktionieren“, ist Campo überzeugt. „Im Französischen braucht man die Linie der Sprache, daher ist meine Musik zu „Quai West“ nicht rein atonal.“ Statt aus mathematisch berechneten Reihen leitet Campo seine Musik aus dem Obertonspektrum ab: Die alte Naturtonreihe gibt ihm einen Tonvorrat, der tonal klingt und dennoch nichts mit der traditionellen Tonalität in Dur und Moll zu tun hat. Campos Musik klingt vordergründig eingängig – und ist doch sehr konsequent aus wenigen Keimzellen abgeleitet. Wie schon in „Lumen“ besteht die Partitur von „Quai West“ aus großen repetitiven Klangflächen. Eine obsessive Musik, die die Ausweglosigkeit der Figuren am nächtlichen Hafenkai beschreibt, das Eingeschlossen-Sein und die beengte Einsamkeit. „Viele Komponisten glauben, wenn etwas Schlimmes passiert, muss die Musik das auch noch mal erzählen“, meint Campo schmunzelnd. Er schätzt die großen expressionistischen Opern wie Alban Bergs „Wozzeck“, doch für ihn ist diese Art des Komponierens vorbei. Komponisten von Filmmusik sind längst über diese Art der Illustration hinaus, umso mehr muss ein Opernkomponist andere Wege suchen. Campo will mit seiner Musik nicht überwältigen, nicht überreden, er will mit der Musik einen Raum für den Hörer eröffnen. Einen „compositeur ludic“, einen spielerischen Komponisten, nennt man einen wie ihn in Frankreich. In Deutschland ist diese Art des Komponierens geradezu verpönt. Régis Campo stört das nicht: „Man muss doch ein Bad Boy sein!“

Kai Weßler

9


Oper

: Fausts verdammnis

Fantastischer Faust Hector Berlioz’ groSSe dramatische Legende „Fausts Verdammnis“ über Illusion und Desillusionierung in konzertanter Aufführung „Wenn Faust dafür, dass er Gretchen verführte und verließ, den Himmel verdient, so verdient jedes Schwein, das sich in einem Blumenbeet wälzt, Gärtner zu sein“, urteilte 1858 der Literaturkritiker Wolfgang Menzel über das Ende von Goethes großem Versdrama „Faust“. Der Schluss von Hector Berlioz‘ Gattungsgrenzen auflösendem Werk „Fausts Verdammnis“ (1846) wäre wohl eher nach seinem Geschmack gewesen. Berlioz schrieb keine exakte Literaturvertonung, sondern eine von der Faust-Sage inspirierte, freie Interpretation des Stoffes. Als Vertreter des romantischen Künstlertypus des 19. Jahrhunderts irrt Faust, der Welt überdrüssig, ziellos umher. Er bietet dem gelangweilten Méphistophélès, dem es in seiner Unsterblichkeit an Herausforderung mangelt, eine willkommene Abwechslung, seine Illusionskünste zu erproben. Um Fausts Seele zu gewinnen, inszeniert er für ihn eine Revue an Szenen, Ereignissen und Figuren. Höhepunkt seiner Vorspiegelungen ist die Projektion Marguerites, die nicht als unschuldig verführtes Kind porträtiert wird, sondern als sinnlich begehrende Frau. Den Teufelspakt muss Faust letztendlich zur Errettung Marguerites, die aus Liebe zu Faust zur Muttermörderin geworden ist,

vor der Verdammung schließen. Als Preis für ihre Erlösung wird Faust zu ewigen Höllenqualen verurteilt. Musik schafft Räume der Fantasie Bezeichnend für die Form des Werkes ist die Ungezwungenheit des Entstehungsprozesses während einer Konzertreise durch Europa. Berlioz komponierte die Musik in unterschiedlicher szenischer Reihenfolge, sortierte erst nach Abschluss seiner Arbeit die einzelnen Sequenzen und passte im Nachhinein das Libretto der Musik an. So entstand ein Werk, das Szenen in filmischer Schnittdramaturgie lose und oft sprunghaft aneinanderreiht und das in großem Facettenreichtum verschiedenste musikalische Stile und Formen, u. a. der französischen Grand opéra, oratorienhafte Elemente, sinfonische Sätze, Choräle, Märsche, Volkslieder und Balletteinlagen zu einem neuen Genre, einer Mischgattung aus Musiktheater, großem Chorwerk und Symphonik, vereint. Berlioz’ „Faust“-Musik schafft Räume der Fantasie, die nicht zwingend einer szenischen Umsetzung bedürfen, sondern auf der imaginären Bühne in den Köpfen der Hörer entstehen sollen.

Christina Schmidl 10


Fausts verdammnis

Roswitha Christina Müller   Marguerite Die Mezzosopranistin war zunächst Ensemblemitglied am Landestheater Salzburg. Gastverträge führten sie u.  a. an die Opernhäuser in Prag, Stuttgart und Hamburg. Von 2007 bis 2009 war sie am Theater Lübeck engagiert. Nach ihrem Wechsel ins dramatische Fach 2011 sang sie u. a. Prinzessin Eboli („Don Carlos“), Amneris („Aida“) und an der Bayerischen Staatsoper und der Deutschen Oper Berlin Siegrune in „Die Walküre“. Seit der Spielzeit 2012/2013 ist sie Ensemblemitglied am Staatstheater Nürnberg, wo sie u. a. als Azucena („Der Troubadour“) und Fricka („Das Rheingold“, „Die Walküre“) zu erleben war.

Antonio Yang

Méphistophélès Der koreanische Bariton studierte Gesang in seiner Heimat, Italien und München und gewann u.a. 2006 den Internationalen Musikwettbewerb der ARD und 2007 den Emmerich-Smola-Förderpreis des SWR. Von 2008 bis 2013 war er am Theater Lübeck engagiert und stand dort u.a. als Rigoletto, Mandryka („Arabella“), Carlo Gérard („Andrea Chénier“) und Renato („Ein Maskenball“) auf der Bühne. Gastverträge führten ihn u.a. als Klingsor („Parsifal“) und Borromeo („Palestrina“) an die Staatsoper Hamburg und zum Rundfunk Sinfonieorchester Berlin. Seit der Spielzeit 2013/2014 ist er Ensemblemitglied am Staatstheater Nürnberg.

Uwe Stickert  Faust Der Tenor stand bereits 2012 als Arnold in „Wilhelm Tell“ am Staatstheater Nürnberg auf der Bühne und singt aktuell die Partie des Raoul von Nangis in „Die Hugenotten“. Weitere Engagements führten ihn u. a. an die Komische Oper Berlin, das Aalto-Theater Essen, die Nationaltheater Weimar und Mannheim sowie an das Theater Bielefeld. Wiederholt arbeitete er mit namhaften Dirigenten wie Daniel Barenboim, Helmut Rilling, Jac van Steen und Christopher Hogwood. Zu seinen CD-Aufnahmen zählt u. a. die Ersteinspielung von Otto Nicolais „Die Rückkehr des Verbannten“ (2011).

Premiere

: Oper

Daniel Dropulja

Brander In Stuttgart geboren, studierte der deutsch-kroatische Bassbariton Gesang in Mannheim und Hannover. Gastengagements führten ihn ans Nationaltheater Mannheim, ans Staatstheater Kassel, an die Staatsoper Hannover und an das Theater für Niedersachsen in Hildesheim. In der Spielzeit 2012/2013 war er am Staatstheater Darmstadt engagiert, wo er u.a. in den Produktionen „Die Trojaner“ von Berlioz und Strauss‘ „Salome“ auf der Bühne stand. Daniel Dropulja ist Stipendiat des Richard-Wagner-Verbandes und seit der Spielzeit 2013/2014 Mitglied des Internationalen Opernstudios Nürnberg.

: 22. November 2014, 19.30 Uhr, Opernhaus

Fausts verdammnis

La damnation de faust   Hector Berlioz

Dramatische Legende in vier Teilen; Text von Hector Berlioz und Almire Gandonnière nach der Übersetzung von Goethes „Faust I“ durch Gérard de Nerval Konzertante Aufführung in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung: Guido Johannes Rumstadt Chor: Tarmo Vaask Mit: Roswitha Christina Müller; Daniel Dropulja, Uwe Stickert, Antonio Yang

Es spielt die Staatsphilharmonie Nürnberg Opernchor des Staatstheater Nürnberg, Chorgäste Weitere Vorstellungen: 06., 18., 22.12.2014; 11., 21.01.2015 (ZUM LETZTEN MAL)

11


Wiederentdeckung eines Weltstars Symposium zum 150. Todestag Giacomo Meyerbeers

Gleich dreimal wurde die Aufführung der Oper „Die Hugenotten“ von Giacomo Meyerbeer in der Kritiker-Umfrage der Zeitschrift „Opernwelt“ als „Wiederentdeckung des Jahres“ nominiert. Kein anderes Opernhaus im deutschsprachigen Raum hatte in den letzten 23 Jahren das einstige Erfolgsstück des Komponisten Giacomo Meyerbeer auf die Bühne gebracht. Dabei sind „Die Hugenotten“ eines der Schlüsselwerke des 19. Jahrhunderts, und die Bedeutung des Komponisten Meyerbeer gerät langsam wieder in den Fokus der musikinteressierten Öffentlichkeit. Grund genug also, dem Phänomen der „Hugenotten“ in einem eintägigen Symposium nachzugehen, das das Staatstheater Nürnberg gemeinsam mit dem Institut für Theater- und Medienwissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg veranstaltet. Ähnlich wie das Verdi-Symposium („Ein Mann des Theaters“) in der vergangenen Spielzeit, richtet sich die Veranstaltung weniger an universitäre Fachleute als vielmehr an interessierte Zuschauer und wagt den Brückenschlag zwischen den wissenschaftlichen Disziplinen. So hinterfragt die Erlanger Historikerin

Birgit Emich ausgehend von der Oper die Bedeutung der Bartholomäusnacht, während ihr Kollege Konrad Klek, Universitätsmusikdirektor an der Uni Erlangen, mit gängigen Missverständnissen rund um Luthers Choral „Ein feste Burg ist unser Gott“ aufräumt. Der Choral ist nicht nur der musikalischdramaturgische Angelpunkt von Meyerbeers Oper, sondern war zumindest in Deutschland der Anlass zu heftigen Angriffen gegen den Komponisten. Nach der Mittagspause und einigen musikalischen Beiträgen der Mitglieder des Internationalen Opernstudios Nürnberg geht es um die Rezeptionsgeschichte der „Hugenotten“. Der Grazer Musikwissenschaftler Michael Walter („Hitler in der Oper“, „Die Oper ist ein Irrenhaus“) beschäftigt sich mit dem Verschwinden von Meyerbeers Opern aus den Spielplänen, das bereits nach dem 1. Weltkrieg einsetzte und mit der Ächtung jüdischer Komponisten in Deutschland ab 1933 deren Präsenz völlig löschte. Der Berliner Theaterwissenschaftler Robert Sollich beleuchtet dagegen die schmale Aufführungsgeschichte der „Hugenotten“ im 20. Jahrhundert. Den Abschluss bildet ein Gespräch zur aktuellen „Hugenotten“-Inszenierung von Tobias Kratzer, der anlässlich der Derniere und des Symposiums gemeinsam mit dem Dramaturgen Kai Weßler Rede und Antwort steht. Nach jedem Vortrag gibt es Gelegenheit zur Diskussion.

Kai Weßler 16. November 2014, 11.00 Uhr, Gluck-saal

Dramen der Eskalation  Symposium zum 150. Todestag von Giacomo Meyerbeer Das Symposium ist öffentlich, der Eintritt ist frei.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Theater- und Medienwissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Musikalisches Programm: Ulrike Deluggi, Solgerd Isalv; Kwonsoo Jeon Referenten: Birgit Emmich, Konrad Kleck, Robert Sollich, Michael Walter Leitung: Bettina Brandl-Risi, Clemens Risi, Kai Weßler

12


MO14AZImpuls11_12.pdf

1

13.10.14

11:34

MOHREN APOTHEKE zu St. Lorenz

Tradition mit Zukunft Neue Adresse ab 1.11.2014:

Tel 0911-206 33-0 www.Mohren-Apotheke.org

Auf AEG

Privatpraxis für Fuß– und Beinleiden sowie funktionelle Orthopädie Konservative und operative Beinvenenbehandlung     

Venenstau Offene Beine Stauungsekzem Venenthrombose Krampfadern, Besenreißer

Haltungs- und Bewegungsanalyse Reflextherapien - Spezialeinlagen       

3D-Wirbelsäulenvermessung Rückenschmerzen, Beckenschiefstand Körperfehlstatik, Skoliosen Kopf-Nacken-Schulter-Arm-Schmerzen Schwindel, Ohrgeräusch Knie– und Hüftgelenksverschleiß Fußbeschwerden, Zehenverbildungen

Die Mohren-Apotheke gehört zu Nürnberg wie die Nürnberger Lebkuchen. Wir wünschen eine bekömmliche Vorweihnachtszeit.

Dr. med. Thomas Stumptner

Facharzt für Orthopädie, Phlebologie - Chirotherapie

Fürther Str. 244a (Auf AEG) 90429 Nürnberg Telefon 0911 / 23 75 470 Fax 0911 / 23 75 471

Mühlweg 15 91257 Pegnitz Telefon 09241 / 70 400 Fax 09241 / 70 401

Rat und Tat – Seit Generationen

Trödelmarkt 45 · 90403 Nürnberg · 0911/2355930 · www.oska.de

info@dr-stumptner.de / www.dr-stumptner.de

NEU! TRIPPEN Schuhe


xxx

: xxx

Das himbeerreich von Andres Veiel Wiederaufnahme

: 04. November 2014

Weitere Vorstellungen: 12., 27.11.; 03.12.2014; 12.01.2015 (zum letzten mal)

... verdienter Beifall f체r das gl채nzende Ensemble. N체rnberger Nachrichten

14


xxx

: xxx

PROSIT NEUJAHR! GroSSe Silvesterparty im Schauspielhaus Feiern Sie mit dem Staatstheater-Ensemble auf allen vier Etagen des Schauspielhauses den Jahresausklang. Genießen Sie das einzigartige Flair des Theaters und begrüßen Sie mit uns das neue Jahr! Ab 22.00 Uhr wird die BlueBox zur Disco und in den Foyers wird Musik, Tanz und Unterhaltung geboten. Freuen Sie sich auf die Tanz-Band „finest by Kathrin Kohlmann“, die das Große Foyer zum Tanzsaal macht, und die legendäre Karaoke-Bar im Kammerspiele-Foyer. Beginn der Silvesterparty ist gegen 22.00 Uhr, kurz nach Ende der Silvester-Vorstellungen im Schauspielhaus. Die Karten für die Party können Sie unabhängig von einem Vorstellungsbesuch im Opernhaus und Schauspielhaus erwerben. Sollten Sie sich jedoch einen „runden“ Theaterabend zum Jahreswechsel wünschen, haben Sie natürlich die Möglichkeit, auch noch Karten für die Vorstellungen zu erwerben. Im Opernhaus wird Sie das Musical „My Fair Lady“ (Vorstellungen um

15 Uhr und 19.30 Uhr) auf die Silvesternacht einstimmen und im Schauspielhaus können Sie sich jeweils ab 19 Uhr mit der Komödie „Der Diener zweier Herren“ und in den Kammerspielen mit „The Effect“ in Party-Stimmung bringen. Die Karten für die Silvesterparty kosten 30 €, sie beinhalten neben dem Programm in den Foyers auch ein Glas Sekt um Mitternacht. Sollten Sie eine Karte für eine der Vorstellungen gebucht haben, dann erhalten Sie das Party-Zusatzticket für 25 €. Auch für das leibliche Wohl wird gesorgt sein: Die Gastronomie hält für Sie neben dem normalen Getränkesortiment an den Bars auch ein spezielles Weinangebot und ein Aperitif-Special bereit. Neben den bewährten Snacks wie Brezen, Canapées und Antipasti-Tellern an den Bars im Erdgeschoss des Schauspielhauses auch ein Fingerfood-Buffet angeboten, das verschiedene Komponenten von herzhaft bis süß anbietet, so dass sich die Gäste ihr persönliches Silvestermenü zusammenstellen können.

31. Dezember 2014, nach den vorstellungen (ca. 22.00 Uhr), Schauspielhaus

Silvesterparty – Prosit neujahr! u. a. mit „finest by Kathrin Kohlmann“

15


DER WILLE, EIN ABSOLUT TRAUMATISCHES ERLEBNIS ZU BEFRIEDEN Eine deutschsprachige Erstaufführung eines intensiven Kammerspiels über das Trauma des Nordirland-Konfliktes aus der Feder des nordirischen Autors Owen McCafferty (u. a. Hausautor am Royal National Theatre in London und einer der bedeutendsten zeitgenössischen Autoren im englischsprachigen Raum) eröffnet die Spielzeit 2014/2015 in der BlueBox. In der Regie der in London lebenden Patricia Benecke spielen Michael Hochstrasser und Heimo Essl zwei Männer, die mit den Folgen eines IRA-Terroranschlages weiterleben müssen. Thomas L. Dietz als Barmann in einem Pub wird Zeuge dieser Begegnung. Seit Jahrzehnten werden Generationen auf der Grünen Insel aufgrund des Konfliktes zwischen katholischen Nationalisten und protestantischen Unionisten unter das Joch von Gewalt, Rache und Feindschaften gezwungen. Der Konflikt schlägt in erster Linie in den Menschen seine Wunden. So wie bei Jimmy und Ian, die sich in einem Pub zum zweiten Mal in ihrem Leben treffen. Der gleiche Ort, ein anderer Barmann, 36 Jahre später. Während der FußballWM 1974 verübte der eine, Ian, als Jugendlicher ein Bombenattentat in diesem Pub. Es starben sechs Menschen, darunter Jimmys Vater. Mit diesem Tag in ihrer Jugend änderte sich alles schlagartig und wirkt bis heute nach. Ein traumatisches Erlebnis Auf die Frage, was Patricia Benecke an der Geschichte des renommierten Autors McCafferty interessiere, entgegnete die Regisseurin, dies seien für sie vor allem der Widerstreit von elementaren Gefühlen und der Wille, ein absolut traumatisches Erlebnis zu befrieden, sowie die sehr differenziert untersuchte Frage von Schuld und Verantwortung. Aber auch, dass McCafferty nicht ein historisches Problem beschreibe, sondern ein dynamisches:


in aller ruhe

Die Wahl-Londonerin erzählt, dass der IRA-Konflikt latent immer greifbar sei und dass sie zum Beispiel jeder Besuch in Manchester an die IRABomben erinnere, die 1996 große Teile des Stadtzentrums zerstört haben (der größte Bombenangriff in England seit dem Zweiten Weltkrieg). Auch sei die „Brighton-Bombe“, die Maggie Thatcher fast das Leben kostete, unvergessen geblieben. Am präsentesten seien derzeit vielleicht noch die Unruhen in Belfast 2012/13. Zudem ein klarer Beweis dafür, dass trotz Karfreitagsabkommen und Friedensprozess auf der politischen Ebene das Konflikt- und Gewaltpotential auf den Straßen Nordirlands nach wie vor existiere. Benecke bemerkt aber auch, dass es auf jeden Fall den Willen zur Heilung gebe, wie Owen McCafferty ihn im Stück kristallisiere. Demnach seien die Narben da und die Hemmschwelle, neue Wunden zu schlagen, nicht allzu hoch. „Es herrschte Krieg und man hat für sein Land gekämpft – am Tag als das passiert ist – dem 3. Juli 1974 – hatte ich erst 24 Stunden zuvor erfahren, was ich tun sollte – ich war gleichzeitig aufgeregt und wie gelähmt - …“

Politische Stoffe auf der Bühne Auf die Frage, welche politischen Stoffe in der zeitgenössischen englischsprachigen Dramatik in diesen Tagen „en vogue“ seien, kommt Patricia Benecke, die als Korrespondentin für „Theater heute“ arbeitet, ins Schwärmen über zwei sehr interessante Stücke am Royal Court, die die dunkle Seite des Internets in den Fokus nehmen. Man zeige desweiteren am National Theatre gerade mit „Great Britain“ eine direkte Reaktion auf einen virulenten britischen Medienskandal und am Globe

Deutschsprachige erstaufführung

IN ALLER RUHE

:

: Schauspiel

Theatre zeichne David Eldriges Uraufführung „Holy Warriors“ den Nahostkonflikt von den Kreuzzügen bis zu den heutigen Dschihadisten nach. Landesweit stehe 2014 vor allem der Beginn des Ersten Weltkrieges im Fokus.

Katja Prussas

Patricia Benecke

Inszenierung Patricia Benecke, geboren 1969 in Santiago/Chile, ist Regisseurin, Theaterkorrespondentin für „Theater heute“ und Übersetzerin. Sie lebt in London. 1996 gründete sie die deutsch-britische Theatergruppe „Dialogue“ in London. Der Fokus ihrer Arbeit lag bereits zu dieser Zeit auf britischen Erstaufführungen internationaler Gegenwartsstücke, wie z. B. Stücke von Urs Widmer, Tankred Dorst, Wajdi Mouawad, Neil LaBute. Sie arbeitet in Großbritannien (u. a. am Soho Theatre, Bush Theatre in London, am Manchester Royal Exchange, am Birmingham Repertory Theatre) und in Deutschland (u. a. an den Staatstheatern in Wiesbaden und Darmstadt, am Theater Bonn, Theater Dortmund und Theater Freiburg). „In aller Ruhe“ ist ihre erste Arbeit am Staatstheater Nürnberg.

Buchtipp „Das harte Leben“ von Flan O‘Brien Suhrkamp Verlag Im Theaterbuchladen erhältlich für 13,99 €

05. Dezember 2014, 20.15 Uhr, BLUEBOX

(Quietly) Owen McCafferty

Aus dem Englischen von Michael Raab Inszenierung: Patricia Benecke Bühne: Elena Köhler Kostüme: Annemarie Bulla Dramaturgie: Katja Prussas Mit: Thomas L. Dietz (Robert), Heimo Essl (Ian), Michael Hochstrasser (Jimmy) Weitere Vorstellungen: 09., 13., 21.12.2014; 11., 22., 29.01.2015

17


Die neue ordnung der dinge oder der sinn im wahn

Heinrich von Kleist lebte in einer Zeit der Auflösung, einer Zeit der Um- und Aufbrüche, sein ganzes „Leben stand unter dem Gesetz des Umsturzes. Alle Regeln gelten weiter und sind doch außer Kraft gesetzt.“ (Jens Bisky: Kleist. Eine Biographie) Die Widersprüche des Daseins zerreißen das Individuum. Fortan ist es kein Unteilbares mehr. Die Welt erscheint nicht mehr zwangsläufig „wie sie wirklich ist“, sondern als eine subjektiv wahrgenommene. Die neue Wirklichkeit wird konstruiert – das ICH muss sich und seine Ordnung eigenverantwortlich zusammenbauen. Kleists „Käthchen von Heilbronn“ ist eine spektakuläre Konstruktion aus unterschiedlichen Stoffen und Motiven. Es ist Zauber- und Welttheater, Märchen und Ritterspektakel, Traumgespinst, eine Erkenntnis- und eine Liebesgeschichte zugleich. Ein Mann zwischen zwei Frauenfiguren: Graf Wetter vom Strahl zwischen dem reinen Käthchen und der falschen Schönheit Kunigunde – die von Kleist als „mosaische Arbeit“, die „aus allen drei Reichen der Natur zusammengesetzt“ ist, beschrieben wird. Aber der Literaturwissenschaftler

18

Hans Dieter Zimmermann geht noch einen Schritt weiter. In seinem Artikel „Der Sinn im Wahn: Wahnsinn“ beschreibt er auch das Käthchen als ein „mosaisches‘, also mosaikartiges Kunstwerk, aber keines der Kosmetik wie Kunigunde, sondern eines der Dramatik“. So fügt Kleist „Anmut und Unterwürfigkeit“ zusammen und konstruiert eine Figur, die gerade in ihrer Hingabe das Andere demonstriert. Käthchen ist für Graf Wetter vom Strahl begehrenswert, weil sie so anders ist. Ihre Bedingungslosigkeit ist radikal. Ihr blindes Vertrauen ist Provokation.

„Bei Kleist werden die Probleme immer noch auf dem Schlachtfeld ausgetragen. Die Ungeheuerlichkeit der Götter ist nach wie vor präsent, treten diese auch selbst nicht auf. Sie zeigen sich in den gewaltigen Leidenschaften, die den Menschen ergreifen, Leidenschaften, die ihm Gewalt antun, nicht nur den anderen, die er bekämpft, sondern auch ihm selbst.“ Dieter Zimmermann

„Die Zeit scheint eine neue Ordnung der Dinge herbeiführen zu wollen“, schreibt Kleist Ende November 1805 an Rühle von Lilienstern, „und wir werden davon nichts als bloß den Umsturz der alten erleben.“


Das Käthchen von Heilbronn

: Schauspiel

Die Handlung des Ritterspiels 1. Akt Graf Wetter vom Strahl wird an einem geheimen Ort vor dem Vehmegericht verhört. Mit Hilfe schwarzer Magie soll er Käthchen, die 15 jährige Tochter Theobald Friedeborns, eines Waffenschmieds aus Heilbronn, entführt haben. Fakt aber ist, dass Käthchen dem Ritter, nachdem sie ihm in der Waffenschmiede begegnete, aus freien Stücken auf Schritt und Tritt folgt. Erst als Käthchen selbst in dem Fall aussagt, wird der Graf freigesprochen.

angreifen und Kunigunde vernichten. Käthchen erfährt über fehlgeleitete Briefe von diesem Plan und setzt alles daran, Graf Wetter zu warnen. Doch weder er noch sein Knecht Gottschalk schenken ihr zunächst Aufmerksamkeit. Es kommt zum Angriff und das Schloss wird in Brand gesetzt. Kunigunde versucht, ihre Papiere zu retten und ruft um Hilfe. Todesmutig stürzt sich Käthchen in die Flammen, um ein Bild des Grafen zu retten. Das Gebäude stürzt ein, aber Käthchen überlebt. Sogar das Bild kommt nicht zu Schaden, nur ein Futteral fehlt. Kunigunde zürnt.

2. Akt  Der Graf erkennt, dass er das Mädchen zwar begehrt, aber sie allein wegen des Standesunterschieds zurückweisen muss. Besitzstreitigkeiten mahnen den Grafen an seinen Ritterstand. Rheingraf 4. Akt Tags darauf findet Käthchen das unversehrte vom Stein, der neue Verlobte Kunigundes, fordert Futteral, das sie glücklich an Gottschalk übergibt. ihn zum Kampf. Indessen Darin die Schenkungsurkunde, haben Burggraf von Freiburg, Stauffen betreffend! Unter Kunigundes Exmann, und sein » Die Zeit scheint eine einem Holunderstrauch schläft Freund Georg von Waldstätten Käthchen ein, wo sie der Graf neue Ordnung der findet. Im Schlaf erzählt sie Kunigunde entführt. Nicht ahnend, wen sie da vor sich Dinge herbeiführen ebenfalls von einem Silveshaben, befreien Graf Wetter tertraum. Der Graf sei ihr mit zu wollen«   und Ritter Flammberg das um einem Engel erschienen und habe sie als Braut begrüßt. Hilfe rufende Fräulein. Geschickt versteht es Kunigunde, Graf So findet er die Lösung seines Wetter vom Strahl zu bezirzen. Sie erhält eine eigenen Traumes und führt Käthchen auf sein Einladung auf sein Schloss Wetterstrahl. Im Schloss Schloss. Käthchen beobachtet Kunigunde im Bade angekommen erfährt Kunigunde von einem seltund entdeckt ihre „mosaische“ Gestalt. Sie will samen Silvestertraum des Grafen: Durch einen den Grafen warnen, doch Kunigunde versucht, dies Engel wurde ihm die Heirat mit einer Kaisertochter durch einen Giftanschlag zu vereiteln. prophezeit. Der Graf hält Kunigunde für diese Kai5. Akt sertochter und will sie heiraten. Graf Wetter vom Strahl erkennt in Käthchen die Kaisertochter und somit in ihr auch seine Braut. 3. Akt  Käthchen ist auf dem Weg in ein Kloster, Nach anfänglicher Empörung muss der Kaiser seinen um der Welt zu entsagen. Ihrem Vater entgeht Käthchens Verzweiflung nicht und er ist bereit, Fehltritt in Heilbronn bekennen und seine Vaterschaft zwischen ihr und dem Grafen zu vermitteln. eingestehen. Einer Vermählung mit Käthchen steht Unterdessen sinnt der betrogene Rheingraf von nichts mehr im Wege. Stein auf Rache. Er will Schloss Wetterstrahl

19


Das Regieteam Bettina Bruinier Inszenierung

Mareile Krettek Bühne

Bettina Bruinier wurde 1975 in Wiesbaden Mareile Krettek, geboren 1973 in Hannover, geboren und studierte an der Bayerischen Theaterstudierte Bühnen- und Kostümbild am Mozarteum akademie August Everding in München Opern- und in Salzburg. Es folgten Assistenzen an der Staatsoper Schauspielregie. Ab 1999 arbeitete sie als RegieasWien, dem Berliner Ensemble und am Deutschen sistentin am Staatstheater Kassel und am DeutTheater Berlin. Zu ihren wichtigsten Arbeiten zählen schen Theater Berlin u. a. mit Dimiter Gotscheff, neben Ibsens „Nora“ (Staatsschauspiel Dresden) Michael Thalheimer, Armin Petras und Jürgen „Die Glasmenagerie“ von Tennessee Williams und Kruse. Seit ihrer Inszenierung von „Die GlasmenaGogols „Tagebuch eines Wahnsinnigen“ (Deutsches gerie“ am Deutschen Theater Berlin 2005 war sie Theater Berlin). Mareile Krettek arbeitet regelmäßig als freie Regisseurin u. a. am Deutschen Theater vor allem mit den Regisseuren Theo Fransz, Stefan Behrendt und Bettina Bruinier zusammen. Berlin, am Volkstheater München und am Staatsschauspiel Dresden tätig. 2008 erhielt sie beim Teresa Vergho  Kostüme Theaterfestival „Radikal jung“ in München für die Bühnenadaption von Juli Zehs Roman „Schilf“ den Teresa Vergho wurde 1980 in Regensburg Publikumspreis. Von 2009 bis 2011 war sie als Hausgeboren. Nach einer Schneiderlehre am Residenzregisseurin am Schauspiel Frankfurt engagiert, wo theater München studierte sie Bühnen- und Kossie zahlreiche Arbeiten realisierte. Seit 2011 arbeitet tümbild an der HfbK Dresden und der UdK Berlin sie außerdem auch im Musiktheater u. a. an der bei Johannes Leiacker und Florence von Gerkan. Von Semperoper Dresden (2011 „Street Scene“ und 2012 2009 bis 2012 war sie als feste Ausstattungsassis„La clemenza di Tito“) und dem tentin an den Münchner KamNationaltheater Weimar (2014 merspielen engagiert. Dort „La Bohème“). arbeitete sie u. a. mit den Regis» zum ersten mal Auf die Frage, was für seuren Jossi Wieler, Alvis Hersie Regie führen bedeute, antam staatstheater manis, Karin Henkel, Schorsch wortet sie: „Der Probenprozess Kamerun und Sebastian Nürnberg«   ermöglicht es mir, Lebensentwürfe Nübling zusammen. Seit 2012 zu überprüfen, gängige gesellarbeitet sie als freie Bühnenschaftliche Übereinkünfte und und Kostümbildnerin. An den Entwicklungen zu hinterfragen. Münchner Kammerspielen entwarf sie u. a. das Regie ist auch ein Ausloten von Randbereichen: Gefühle, Kostümbild für Johan Simons Inszenierungen von von denen man nichts wissen will; Gedanken, die man Sarah Kanes „Gesäubert/Gier/Psychose 4.48“ (einnicht denken will. Regie macht sichtbar, hörbar, fühlbar, geladen zum Berliner Theatertreffen 2012), Elfriede erfahrbar. Es geht mir darum, Momente zu schaffen, in Jelineks „Die Straße. Die Stadt. Der Überfall“ (eingedenen sich unser Leben in den fiktiven Welten des Theladen zum Berliner Theatertreffen 2013) und Georg aters spiegelt, es vergrößert und es dadurch fassbar Büchners „Dantons Tod“, sowie die Kostüme für

macht.“

20


Buchtipp „Sämtliche Werke und Briefe“

Die berühmte KleistAusgabe von Helmut Sembdner Im Theaterbuchladen erhältlich für 19,90 €

Alain Platels Inszenierung „Tauberbach“ (eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2014). Ihr Kostümbild für „Die Straße. Die Stadt. Der Überfall“ gehörte 2013 in der Kritikerumfrage der Zeitschrift „Theater heute“ zu den mehrfach für das Kostümbild des Jahres nominierten. Neben den Münchner Kammerspielen entstanden Bühnen- und Kostümbilder für das Saarländische Staatstheater Saarbrücken, das Staatsschauspiel Dresden sowie für verschiedene freie Produktionen. Im Sommersemester 2014 übernahm sie einen Lehrauftrag für Kostümbild an der Akademie der Bildenden Künste München. Kriton Klingler-Ioannides  Musik Kriton Klingler-Ioannides, geboren 1977, studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Frankfurt am Main, „Medienkultur und systematische Musikwissenschaft“ an

Premiere

:

der Universität Hamburg und „Visuelle Kommunikation“ an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, u. a. bei Wim Wenders und Gerd Roscher. Er arbeitet als freier Musiker, Produzent und Komponist für Spiel-, Dokumentar- und Imagefilme. 2009 erhielt er eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Filmmusik. Theatermusiken komponierte er u. a. für das Schauspiel Frankfurt, das Münchner Volkstheater, die Schaubühne Berlin und das Nationaltheater Mannheim. Seine letzten Theaterarbeiten waren „Der abentheuerliche Simplicissimus Teutsch“ von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen in der Regie von Simon Solberg und „Zwischenspiel“ nach dem Roman von Monika Maron in der Regie von Malte Schiller, beides 2014 am Staatsschauspiel Dresden.

Horst Busch

12. Dezember 2014, 19.30 Uhr, Schauspielhaus

Das Käthchen von Heilbronn   Heinrich von Kleist Inszenierung: Bettina Bruinier Bühne: Mareile Krettek Kostüme: Teresa Vergho Musik: Kriton Klingler-Ioannides Dramaturgie: Horst Busch Mit: Daniel Scholz (Friedrich Wetter, Graf vom Strahl), Adeline Schebesch (Rosalie, Gräfin Helena u. a.),

Louisa von Spies (Kunigunde von Thurneck), Philipp Weigand (Gottschalk, Brigitte u. a.), Frank Damerius (Theobald Friedeborn; Georg von Waldstätten u. a.), Karen Dahmen (Käthchen), Marco Steeger (Graf Otto von der Flühe; Ritter Flamberg; Eginhardt von der Wart u. a.), Stefan Lorch (Maximilian, Burggraf von Freiburg; Der Rheingraf vom Stein u. a.)

:

Schauspiel aktuell Das käthchen von heilbronn Einführungsmatinée mit dem Leitungsteam am 07. Dezember 2014, 11.00 Uhr, Schauspielhaus Weitere Vorstellungen: 13., 17., 19., 21., 26., 30.12.2014; 13., 17., 22., 24., 29., 31.01.2015

21


Der Fall ins Bodenlose Karsten Dahlem inszeniert „Heute bin ich blond“ Wie geht man bloß mit dieser Diagnose um: Krebs? Ein kleines Wort nur, das im Zuge eines Wimpernschlages ein ganzes Leben verändert. Türen zuschlägt. Zukunft nimmt. Stillstand erzeugt. Ein großes Wort. Ein viel zu großes Wort. Eigentlich kann man über das Bodenlose nicht schreiben. Es nicht auf der Bühne darstellen. Oder doch? Eine Annäherung. Annäherung durch Fakten Krebs ist älter als die Menschheit und wird von fast allen Wirbeltieren entwickelt. Die Ursache sind Schäden im Erbgut. Der Auslöser hingegen ist meist nicht auszumachen. Es gibt Umstände, die das Risiko eines Ausbruchs der Krankheit zwar erhöhen, allerdings gibt es an Mechanismen unzählige, welche die unkontrollierte Zellteilung namens Krebs auslösen können. Während der Zellteilung im Körper wird die DNA des Zellkerns kopiert. Ein Fehler in der Kopie oder eine Mutation, ein DNA-Fehler durch äußere Einflüsse, können einen Tumor, eine Raumforderung eines Gewebes, entstehen lassen. Dafür reicht ein einziges vertauschtes Basenpaar in der DNA aus. Krebs ist somit eine Folge defekter Gene, der

22

eine unkontrollierte Zellteilung auslöst. Aus diesem unkontrollierten Zellhaufen kann eine Geschwulst werden, das zunächst durch eine Membran begrenzt ist. Durchbricht der Tumor diese natürliche Barriere, dringen die bösartigen Zellen in umliegendes Gewebe vor und beginnen, die Funktion der betroffenen Organe zu stören. Wenn dann die einzelnen Tumorzellen in benachbarte Lymph- und Blutgefäße einwandern, spricht man von einer Metastasierung oder einer Streuung. Es gelangen tumoröse Zellen an andere Stellen des Körpers und besiedeln andere Organe. Über 90 Prozent der Patienten, die an ihrer Krankheit sterben, tun dies in Folge der Metastasierung. Der Tod kommt, wie auch das Leben, aus einer Zelle. Wissenschaftler schätzen, dass die Zahl der Neuerkrankungen an Krebs in Deutschland für das Jahr 2014 bei rund 500.900 liegt. Etwa jeder vierte Todesfall in Deutschland ist auf Krebs zurückzuführen. Annäherung an das Stück Doch zuerst steht die harte Diagnose im Raum. Wie geht man damit um? Was geschieht unmittelbar danach? Was ist der erste Gedanke? Muss man sterben? Was ist mit dem bisherigen, alten Leben? Wie lange noch? Sophie ist jung,


Heute bin ich blond

schön und voller Leben. Dann plötzlich die Diagnose: Krebs. Ein Rhabdomyosarkom. Ein höchst aggressiver Weichteiltumor in ihrer Lunge. Die Chance, die nächsten 5 Jahre zu überleben, liegt bei 60 Prozent. Da der Tumor jedoch schon gestreut hat und inoperabel ist, sinkt die Chance um ein Vielfaches ab. Der Arzt spricht das Unfassbare aus: „Wenn wir dir überhaupt noch helfen können.“ Der Therapieplan sieht Chemotherapie vor. 54 Wochen lang. Wie geht es weiter? Geht es weiter? Sophie sagt der Krankheit den Kampf an. Da sie durch die Chemotherapie ihre Haare verlieren wird, entscheidet sie sich für eine Perücke. Die Blicke von außen, voller Mitleid für sie und voller Aufmerksamkeit für die Krankheit, erträgt Sophie nicht. So bleibt es nicht bei nur einer Perücke. Denn Sophie lernt, sich mittels verschiedener Frisuren und Haarfarben jeweils andere Identitäten anzueignen. So erhält sie, blond und langhaarig, eine andere Reaktion der Menschen als mit kurzen roten Haaren. Mal Vamp, mal Verführerin, mal Mädchen. Was als Schutz vor der Sichtbarkeit der Krankheit begann, entwickelt sich für Sophie zur Überlebensstrategie. So kämpft sie sich zurück ins Leben.

Karsten Dahlem

Inszenierung Der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Regisseur, Schauspieler und Drehbuchautor wurde 1975 in Limburg an der Lahn geboren. Nach abgebrochener Polizeiausbildung studierte er Schauspiel an der Folkwang Hochschule Essen. Er war festes Ensemblemitglied am Staatsschauspiel Dresden, am Volkstheater München und am Wiener Volkstheater. Es folgten Gastengagements am Maxim Gorki Theater Berlin, dem Schauspielhaus Bochum und an der Schaubühne Berlin. Als Regisseur inszenierte er u.a. am Maxim Gorki Theater Berlin, am Theater Bremen, am Dschungel Wien, dem TdjW Leipzig, am Theater Oberhausen, am Schauspiel Essen und am Theater Linz. Karsten Dahlem ist Gastdozent an der Züricher Hochschule der Künste und der UdK Berlin. Sein Kinofilm „Freier Fall“, für den er gemeinsam mit Stephan Lacan das Drehbuch geschrieben hat, wurde u.a. für den Deutschen Filmpreis 2014 und den Thomas Strittmatter Preis nominiert und lief auf zahlreichen Festivals. Derzeit schreibt er das Drehbuch eines Kinofilms für den SWR, der 2015 gedreht werden soll.

: Schauspiel

GIULIA PAOLUCCI

Bühne und Kostüme Geboren 1979 in Cesena (Italien), studierte sie Bühnen- und Kostümbild an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Es folgten erste Hospitanzen bei Anna Viebrock, Barbara Ehnes und Jan Pappelbaum. Von 2006 bis 2008 arbeitete sie außerdem als feste Bühnen- und Kostümbildassistentin am Deutschen Theater Berlin, u. a. mit Johannes Schütz und Olaf Altmann in Inszenierungen von Jürgen Gosch und Michael Thalheimer und war dort als Kostüm- und Bühnenbildnerin u. a. für Roland Schimmelpfennig tätig. Seit 2009 arbeitet sie als freischaffende Bühnen- und Kostümbildnerin u. a. am Thalia Theater Hamburg mit Schorsch Kamerun, am Staatstheater Braunschweig mit Christoph Mehler, am Theater Koblenz mit Karsten Dahlem, sowie am Heimathafen Neukölln, Theater Chemnitz und weiterhin am Deutschen Theater Berlin.

Annäherung an die Fragen des Lebens durch das Team Wichtig für an Krebs Erkrankte sei vor allem, sich die eigene Autonomie zurück zu erobern und das Selbstwertgefühl zu steigern, so der Radioonkologe Martin Bleif. Krebs sei ein ungeheurer Vertrauensbruch des Körpers. Krebszellen sind keine Fremdkörper in uns, sondern verzerrte Versionen der Gene. Mit diesem Vertrauensbruch leben zu lernen und zu kämpfen, sei überlebenswichtig. Denn: „Mit der Diagnose Krebs hört das Leben nicht auf.“ Trotz der Schwere des Themas, ist „Heute bin ich blond“ ein vor allem lebensbejahendes Stück. Es besinnt sich auf das, was wirklich wichtig ist im Leben - auf die Grundfrage „Wie will ich leben?“. Basierend auf dem gleichnamigen autobiografischen Roman von Sophie van der Stap, der ebenfalls verfilmt wurde, hat der Autor und Dramaturg John von Düffel eine Bühnenadaption geschrieben, die nun in den Kammerspielen zu sehen ist. Wie kann man sich als Theater dieses Themas annehmen, ohne die Krankheit auszustellen, indem man versucht, etwas darzustellen oder sich in etwas einzufühlen, was man gar nicht kann? Ohne falsches Mitleid hervorzurufen? Das

23


Schauspiel

: heute bin ich blond

Team von „Heute bin ich blond“, das zum ersten Mal in Nürnberg arbeitet, hat sich für Energie, Lebensfreude neben der Nachdenklichkeit und dem Innehalten entschieden, um sich dem Unfassbaren zu nähern. Der Bühnenraum von Giulia Paolucci wird mit Lautsprecherboxen gefüllt sein. Sophies altes Leben, in dem natürlich auch Ausgehen, Musikhören, Tanzen nicht fehlen dürfen, spiegelt sich in diesem Bühnenbild. Da die Boxen mobil sind, können sie von den Schauspielern verschoben und umfunktioniert werden. So lassen sich die Kammerspiele spielerisch mal in einen Club, mal in ein Krankenhaus, mal in einen Schutzraum für Sophie verwandeln. Musik als Ausdruck des Lebendigseins, des Überlebenswillens, des Sich-Spürens, spielt ebenfalls eine große Rolle. Dazu erarbeitet der Musiker

Gregor Praml  Musik Der Musiker wurde 1974 in Offenbach am Main geboren. Er ist Absolvent der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar in Jazz- und Popularmusik mit Hauptfach E-Bass. Anschließend studierte er Kontrabass in New York. Als freier Musiker tourte er durch Europa und Südamerika. Als Musikalischer Leiter arbeitete er auch auf unterschiedlichsten Theaterbühnen wie in Bremen, Oberhausen, Frankfurt am Main und Koblenz. Darüber hinaus ist er als freier Musikredakteur und Autor beim Hessischen Rundfunk tätig und als Komponist, Arrangeur und Produzent für Musikproduktionen und Fernseh-, Film- und Rundfunkproduktionen. In Frankfurt am Main ist er seit 2004 Dozent für Musik an der Fachhochschule.

Premiere

:

Gregor Praml die Bühnenmusik, welche in der Inszenierung impulsgebend, energietreibend oder innehaltend unterstützend ist. Karsten Dahlem inszeniert den Abend. Der Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler stellt sich gemeinsam mit den Schauspielern den Fragen des Stücks. Wie geht man mit der Diagnose um? Wie kann man diesen Fall ins Bodenlose auf die Bühne bringen? Wie sieht das aus, wenn das Leben urplötzlich anhält und es kein Entkommen aus diesem Alptraum gibt? Wie nimmt Sophie, gespielt von Henriette Schmidt, den Kampf mit der Krankheit auf? Wie reagieren die Menschen um sie herum? Was bleibt, ist die Konfrontation mit den essentiellen Fragen im Leben, die man sonst vielleicht gern ausblendet: Wie will ich sterben? Was steht in meinem Testament? Habe ich eigentlich eins? Wer soll auf meiner Beerdigung sprechen? Welche Lieder sollen gespielt werden? Was glaube ich? Was würde ich tun, wenn ich nur noch 5 Jahre zu leben habe? Oder nur 5 Tage? Was ist eigentlich ein gutes, glückliches Leben? Was ist der Sinn? Was ist wirklich wichtig? Was bleibt? Und wie, verdammt nochmal, komme ich zurück ins Leben?

Diana Insel

Buchtipp „Der König aller Krankheiten: Krebs - eine Biografie“ Siddhartha Mukherjee DuMont Buchverlag Im Theaterbuchladen erhältlich für 26,00 €

14. Dezember 2014, 19.00 Uhr, Kammerspiele

Heute bin ich blond

John von Düffel

Nach dem gleichnamigen Film von Marc Rothemund basierend auf dem Drehbuch von Katharina Eyssen und dem Roman von Sophie van der Stap Inszenierung: Karsten Dahlem Bühne und Kostüme: Giulia Paolucci Musik: Gregor Praml Dramaturgie: Diana Insel Mit: Julia Bartolome (Annabel u. a.), Henriette Schmidt (Sophie); Julian Keck (Bastian u. a.),

Christian Taubenheim (Dr. Leonhard u. a.) Weitere Vorstellungen: 17., 21., 26., 30.12.2014; 18., 22., 24., 31.01.2015

24


xxx

: xxx

21. November 2014, 20.00 Uhr, Schauspielhaus FÜR VERANSTALTER: VERWENDUNG DES LOGOS „CURT“

Peterlicht : Lob der Realität  Stand: 10-2014

Die Logos sind vektorisiert.

Wir bevorzugen Cyan, aber je nach Werbemittel und Umfeld bzw. Farbigkeit oder s/w-Druck können auch die anderen Varianten verwendet werden. Prio 1 KREIS CYAN

Das Live-Konzert zum Live-Album Prio 2 KREIS BLACK Prio 3 KREIS WHITE

Bitte achtet auf eine möglichst interessante und kontrastreiche Platzierung auf ruhigem Hintergrund!

Bitte das Logo in einer relevanten Größe abbilden. Es muss Sinn machen! ;)

PeterLicht und seine Band präsentieren im Schauspielhaus das brandneue Album Bitte Werbemitteln vor Drucklegung wenn möglich nochmals zur Ansicht an lampe@curt.de senden. Danke für die Kooperation! Bei Fragen wendet Euch bitte an Lampe: lampe@curt.de oder 0172-7423960.

Präsentiert von CURT Media GmbH Ajtoschstr. 6, 90459 Nürnberg 0911-433468-60 info@curt.de www.curt.de

25


Schauspiel

: Kusz zum 70.

Geburtstags-gala zum 70. Mit der 70. Vorstellung von „Lametta“ und im Anschluß mit Szenen aus seinem neuesten Stück „Sag nix“ (Szenen einer Ehe im Geist Loriots) feiert das Schauspiel den 70. Geburtstag seines fränkischen Autors Fitzgerald Kusz. Stoßen Sie mit uns und dem Geburtstagskind an! Fitzgerald Kusz wurde am 17. November 1944 geboren. Er wuchs in Forth bei Nürnberg auf und studierte in Erlangen Germanistik und Anglistik. Nach einem Jahr als Assistenzlehrer in Nuneaton, Warwickshire, England, arbeitete er zunächst zehn Jahre lang als Lehrer in Nürnberg. Seit 1982 ist er freischaffender Schriftsteller. Sein größter Erfolg gelang ihm mit seinem in fränkischer Mundart geschriebenen Theaterstück „Schweig, Bub!“, das am 6. Oktober 1976 am Staatstheater Nürnberg uraufgeführt und mehr als 700 Mal gespielt wurde. Die aktuelle Produktion „Lametta“ steht seit 2010 auf dem Spielplan der Kammerspiele. Fitzgerald Kusz erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Hans-Sachs-Preis, den Wolfram von Eschenbach-Preis, den Kulturpreis sowie die Bürgermedaille der Stadt Nürnberg und 1992 das Bundesverdienstkreuz. Er ist Mitglied im PEN, im Verband Deutscher Schriftsteller in der IG Medien und Gründungsmitglied des Fördervereins Schauspiel e. V. Besonders beliebt sind auch seine mittelfränkischen Mundartgedichte und Haikus:

lehmslauf wennds aff di weld kummsd gräichsd vuä deim geburdsdaddum ä schdernlä wennsd schdirbsd ä kreizlä: wos willsdn meä?

17. November 2014, 19.30 Uhr, Kammerspiele

geburtstags-gala zum 70.   von Fitzgerald Kusz LAMETTA – Mit: Nicola Lembach, Ruth Macke, Adeline Schebesch, Marion Schweizer, Maria Vogt;

Heimo Essl, Michael Hochstrasser, Philipp Weigand SAG NIX - Mit: Marco Steeger, Philipp Weigand, Bettina Ostermeier (Musik) Leitung: Klaus Kusenberg

Image_Staatstheater.indd 1

09.08.10 09:33


direkt online zum selber ausdrucken oder auf dem Smartphone

FRANKEN TICKET FÜRTH Kohlenmarkt 4 · 90762 Fürth xxx

: xxx

TICKET-HOTLINE: 0911. 74 93 40

27


Ghostwriter aus liebe Goyo Montero über seine bevorstehende Uraufführung „CYRANO“ Cyrano de Bergerac mit der langen Nase, der witzigen Rede und der schüchternen Seele, der Dichter und Philosoph, Soldat, Abenteurer und Phantast – es gibt in Frankreich keine beliebtere Bühnenfigur, kein Theaterstück, das so häufig gespielt wird wie Edmond Rostands hinreißende Komödie. Nicht zuletzt durch die Verfilmung mit Gérard Dépardieu ist der Stoff weithin bekannt. Nun widmet sich Goyo Montero mit seiner Uraufführung diesem tragischen Helden.

Wie lange begleitet Dich die Idee zu einem Ballett über Cyrano schon? Goyo Montero: Die Figur Cyrano de Bergerac beschäftigt mich eigentlich schon seit vielen Jahren. Als ich 2011 meine Choreographie für „Don Juan“ entworfen habe, kamen auch gleichzeitig konkrete Ideen zur Musikauswahl für „Cyrano“. In ihrer Kompromisslosigkeit sind sich die beiden Figuren tatsächlich ein bisschen ähnlich – obwohl Cyrano doch der sanftere, reflektiertere Charakter ist und kein Draufgänger. Beide sind große Verführer – wie sie aber unterschiedlicher nicht sein könnten. Ich habe mich für Tanzmusiken aus Opern des Barock-Komponisten Jean-Philippe Rameau entschieden, darunter „Les Indes galantes“, „Zaïs“, „Castor et Pollux“ und „Naïs“. Es war klar, dass Rameaus Musik die Basis sein sollte, also habe ich angefangen, alles von ihm anzuhören – nein, natürlich kann man von Rameau gar nicht alles hören, er war so unglaublich produktiv, das ist fast unmöglich … Aber letztendlich habe ich aus acht,

28

neun Opern Musik zusammengestellt. Nach dieser Recherche-Arbeit hatte ich dann über dreieinhalb Stunden Musik, konzertant! Die Auswahl musste also konkreter werden – immer verbunden mit dem Gedanken, was will ich denn über Cyrano erzählen? Entscheidend war eigentlich ein Moment: Es gibt ein musikalisches Thema in „Castor et Pollux“, eine Arie, „Tristes apprêts“, von einem Sopran gesungen, die ich gehört und umgedeutet habe als Motiv für Roxane, die schöne Frau, in die sich Cyrano so sehr verliebt. Wie ein musikalischer roter Faden zieht sich dieses Thema nun durch das Stück – als Thema, das Roxane beschreibt. Als ich das gefunden hatte, hat sich alles andere gefügt. Dieses Motiv diente mir quasi als Keimzelle der musikalischen Dramaturgie.

Ist Roxane also die heimliche Hauptfigur? G. M.: Nein, sie ist eine Muse für Cyrano; und für mich war diese Musik verbunden mit dem Gedanken an Roxane auch eine Muse. Für mich ist Roxane eine junge – natürlich wunderschöne – aber


CYRANO

: BALLETT

so viele Stimmungen vor: ob traurig, melancholisch, oder fröhlich, leicht, humorvoll … Aber was es nicht in dieser Intensität gibt, sind Wut, Verrücktheit, Wahnsinn. Wobei: Die gibt es schon auch bei Rameau, aber für unsere Ohren heute klingt das eigentlich doch alles sehr lieblich. Owen hat diese Stimmungen etwas schärfer mit seiner musikalischen Sprache formuliert. Seine Musik hat eigentlich ja auch mehr mit Sound als mit Musik im klassischen Sinne zu tun. Diese atmosphärischen Klänge bilden Rahmen und Brücke zugleich. Für das Ende des Stückes, das ich auch ein wenig abwandle, um offen zu lassen, ob Cyrano und Roxane eine Auflösung der Situation erleben – oder ob eben doch nur alles Traum, Vision in Cyranos Kopf war, – habe ich mich für einen dritten Komponisten entschieden: Charles Ives mit seinem Werk „The Unanswered Question“. Roxane wird immer denken, Christian sei der Verfasser der Liebesbriefe. Es gibt keine Auflösung.

manipulierbare Frau. Sie sieht die Wahrheit nicht. Und trotzdem ist sie nicht ganz dumm. Cyrano kann öffentlich nicht zeigen, wie sehr er diese Frau liebt. Er glaubt, sie würde seine Gefühle aufgrund seines Auch die literarische Vorlage von Edmond Rostand erfährt eine dramaturgische Bearbeitung … Makels niemals erwidern. Für ihn ist Roxane aber G. M.: Im Vergleich zur literarischen Vorlage tatsächlich ein Ideal, er erhebt sie dazu. Sie ist seine von Rostand pointiere ich – wie immer eigentlich – Vision, seine Projektionsfläche. die Erzählung. Zum Beispiel sind die großen KriegsCyrano und sie sehen sich ja nie wirklich, geschweige denn berühren sie sich. Dieses Spanszenen gestrichen; ich konzentriere mich mehr auf innere Vorgänge. Aber die Duell-Szene zwinungsverhältnis versuche ich auch szenisch umzusetzen. Es gibt also – was die konkrete choreograschen Valvert und Cyrano haben wir behalten und ich inszeniere sie auch konkret phische Umsetzung betrifft als Kampf – aber aus der geis– kein klassisches Pas de » athmosphärische tigen Perspektive Cyranos. Wir deux zwischen den beiden. sehen die Szene als Einblick in Auch nicht zwischen Cyranos Klänge bilden Cyranos strategisches Denken. „Gegenspieler“ Christian und rahmen und brücke «   Immer wieder geht er im Geiste Roxane. Es gibt einfach ganz den Zweikampf durch – wie ein bewusst keinen körperlichen Schachspieler seine Züge. Nur so Kontakt. Es gibt den Kontakt kann er den Kampf für sich entscheiden. Und dann durch die Worte – und dieses Medium stellen die ist da wieder für einen Moment diese Irritation: Tänzer dar. Die ganze Compagnie wird sowohl Geist Diese wiederkehrenden Handlungsabläufe könnten als auch Körper von Cyrano darstellen. auch Traumsequenzen sein. Diese Sprünge in der Am Ende eines solchen Findungsprozesses der zeitlichen Dramaturgie weichen bewusst von einer Musikauswahl steht die Frage nach der musikalischen linearen Erzählweise ab, der Ablauf ist ein bisschen Dramaturgie, der Klammer, die uns nicht einfach nur offener. Durch diese Art des Szenarios ergeben sich Einzelstücke hören lässt ... teilweise extreme Wechsel die Stimmung betrefG. M.: Ja, auf diesem Wege kam ich zu dem fend: Sehr temporeiche Sequenzen werden abgeTonkünstler Owen Belton, der unserem Publikum löst von kontemplativen Phasen, tiefe Melancholie schon von Crystal Pites „Short Works 24“ bekannt erlöst sich in Heiterkeit. Leichtigkeit und Humor ist. Ich habe am Anfang gedacht, das klappt nie, sind überhaupt zwei wichtige Stichwörter: Sowohl ihn für meine Arbeit zu gewinnen, denn er ist so die Vorlage von Edmond Rostand als auch die Musik bekannt und viel beschäftigt … Aber: Er hat zugevon Rameau haben so viel sympathischen Humor, sagt! Schnell kam die Idee auf, eine Art musikalische den ich versuchen möchte zu erhalten und auch in Brücke zwischen den verschiedenen Musiken von meiner Lesart immer wieder aufleuchten zu lassen. Rameau entstehen zu lassen. Bei Rameau liegen

29


BALLETT

: CYRANO

Tanz und körperlicher Makel – das schließt sich ja eigentlich aus. Wie übersetzt du dieses Thema? G. M.: Die lange Nase bedeutet für mich nicht nur Hässlichkeit und Makel. Vielmehr beseelt sie die Figur. Wir werden sehr konkret mit der Nase auf der Bühne umgehen, sie wird Metapher für „Erkenntnis“ sein. Aber durch Erkenntnis kann man gesegnet oder verdammt sein. Genau das gilt auch für Cyranos Gabe, kunstvoll-verführerisch mit Sprache umzugehen. Christian hat ja eigentlich auch einen Makel: Er kann nicht das sagen oder schreiben, was und wie er es möchte. Er ist auf der sprachlichen Ebene ohne Mittel. Aber beide zusammen könnten den perfekten Helden bilden: das makellose Aussehen von Christian, die Gabe zur Poesie von Cyrano, ein toller Kopf und ein toller Körper. Cyrano initiiert dieses Bündnis. Für Cyrano ist das Dichten eine leichte Sache, das schüttelt er aus dem Ärmel. Christian merkt dabei gar nicht, dass er damit den Traum von Cyrano erfüllt, Roxane nahe zu kommen. Christian ahnt ja gar nicht, dass sein „Ghostwriter“ in Roxane verliebt ist.

Geben Bühne und Kostüme klare Zeichen, was die Entstehungszeit des Stückes betrifft? G. M.: Nach einer tollen Zusammenarbeit für „Black Bile“ setzt wieder Eva Adler meine Ideen

zum Bühnenbild um: Insgesamt wird es eine Reverenz an das Barocktheater, ja, aber natürlich mit unseren modernen Mitteln. Barockbühne bedeutet, dass es bewegliche Elemente gibt, z. B. Wände, die man von der Seite auf die Bühne schieben kann. Es wird auch wieder flexible schwarze Kuben geben, die uns erlauben, die Bühne szenisch in unterschiedliche Segmente zu gestalten, z. B. für die Balkonszene von Cyrano, Roxane und Christian. Außerdem wird es bemalte Prospekte geben, beziehungsweise Projektionen auf Prospektflächen. Hierfür fanden wir eine tolle Inspirationsquelle in den Zeichnungen von Oliver Schuck, einen Grafiker, der von der Karikatur über Fotoillustration bis hin zum Science-Fiction-Motiv alles zu beherrschen scheint. Seine Kreativität ist sehr inspirierend. Die Kostümideen wurden zusammen mit Angelo Alberto ausgearbeitet, der ja auch schon lange zu meinem Team gehört. Anfangs halten wir uns an Grautöne. Die Figuren des Stückes entstehen erst nach und nach, bilden sich in einer choreographischen Einleitung heraus. Aber z. B. für die Vision von Roxane in Cyranos Kopf – für ihn ist sie diese perfekte, wunderschöne Frau – wird Roxane in einem aufwändig ausgearbeiteten Kostüm erscheinen. Eigentlich ist sie zu perfekt, unwirklich schön, und diese Überhöhung muss deutlich werden. Insgesamt wird es schon zeichenhafte Referenzen auf die historische Zeit geben, aber wir bleiben eigentlich neutral-zeitlos.

Sprache ist Medium und Gegenstand des Stückes. Wie sieht vertanzte gesprochene Sprache – in diesem Fall sogar Verse – aus? Behandelst du sie musikalisch, also zerteilst sie in Rhythmen? G. M.: Es gibt zum Beispiel getanzte Monologe: ein großes Cyrano-Solo entsprechend der


Textstelle, in der er sich dagegen wehrt, gewöhnlich zu sein, mit der Masse mitzugehen. „Non merci – Nein, niemals“, sagt er da. Hier gewinnen wir einen intensiven Einblick in seine Charakterstärke – und das kann man natürlich gut in Tanz umsetzen. Sein emotionaler Zustand verändert sich innerhalb dieses kurzen Moments. Ein zweiter großer Monolog ist der über die Nase. Er spricht mit zynischem Humor und Scharfsinn darüber, wie man seine große Nase beschreiben könnte – zückt aber selbst sofort den Degen, falls jemand ihn seines Makels wegen beleidigen will. Für all diese Szenen haben wir nun eine Mischung aus der gesprochenen (französischen) Originalsprache und einer verzerrenden Bearbeitung dessen durch

Owen Belton, die wieder zum musikalischen Kern führt. Aber um das festzuhalten: Die Worte werden nicht choreographisch illustriert von den Tänzern. Es ist keine Pantomime! Ich gehe sogar eher dagegen, spüre mit der Bewegung der Diskrepanz zwischen Gesagtem und Erlebtem, Außenwirkung und Innenleben nach. Wobei Cyrano eben keiner ist, der sich verbiegt. Er ist konsequent, er macht keine Kompromisse; aber: Er wird dadurch auch zum Mörder; er tötet für Roxane ... Und hier schließt sich der Kreis zum anfangs erwähnten Don Juan: Cyrano ist auch auf seine Art ein kompromissloser Liebhaber – aber nicht mit dem Körper wie Don Juan. Cyranos Liebe ist kein hemmungsloser Trieb, sondern entspringt seinem edlen Geist.

Das Interview führte Sonja Westerbeck Uraufführung

: 13. Dezember 2014, 19.30 Uhr, Opernhaus

Cyrano   Tanzstück von Goyo Montero Nach dem Drama von Edmond Rostand; Musik von Jean-Philippe Rameau, Charles Ives &Owen Belton Musikalische Leitung: Gábor Káli Choreographie und Inszenierung: Goyo Montero Bühne: Eva Adler, Goyo Montero Kostüme: Angelo Alberto, Goyo Montero Lichtdesign: Olaf Lundt, Goyo Montero Bild- und Grafikdesign: Oliver Schuck Dramaturgie: Sonja Westerbeck Mit: Sophie Antoine, Ana Baigorri, Julia Cortés, Nuria Fau, Macarena González, Sandra Guenin, Sayaka Kado, Marina Miguélez, Marina Sanchéz, Natsu Sasaki, Cagla Tuncdoruk; Oscar Alonso, Carlos Lázaro, Max Levy, Hirotaka Seki, Malcolm Sutherland, Luis Tena, Christian Teutscher, Miguel Toro, Simon van Heddegem, Sául Vega, Max Zachrisson Gäste: Yaiza Davilla, Daniel Gómez, Sarah Schoch, David Valls Es spielt die Staatsphilharmonie Nürnberg

:

Ballett aktuell Cyrano Einführungsmatinée mit dem Leitungsteam und anschließendem Probenbesuch am 06. Dezember 2014, 11.30 Uhr, Opernhaus Weitere Vorstellungen: 17., 20., 25., 27.12.2014; 10., 18., 25., 31.01.; 06., 09., 13., 21.02.2015 31


Ballett in feierstimmung Das Staatstheater Nürnberg freut sich mit seinem Ballettchef Goyo Montero, der den Kulturpreis Bayern 2014 erhält! Dieser Preis wird seit zehn Jahren gemeinsam vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst und der Bayernwerk AG verliehen und würdigt herausragende Leistungen im Bereich von Wissenschaft und Kunst. Die Preisverleihung findet am 13. November 2014 in Fürstenfeldbruck statt. Bereits in der siebten Spielzeit leitet der Spanier Goyo Montero nun die Sparte Ballett am Staatstheater Nürnberg. Die Erfolge, die er in dieser relativ kurzen Zeit mit seiner neu aufgebauten Compagnie erreicht hat, sind beachtlich: Einen regelrechten Tanz-Boom hat die junge Compagnie in der Stadt entfacht, sowohl die Besucherzahlen als auch die Vorstellungszahlen im Opern- und im Schauspielhaus erheblich gesteigert. Rund 50 Vorstellungen zeigen seine Tänzerinnen und Tänzer pro Spielzeit in Nürnberg, in der Saison 2013/2014 wurden diese von über 40.000 Zuschauern besucht, die Zahl der reinen Tanzabonnements hat sich in sechs Jahren mehr als verfünffacht. Dabei ist die Zahl der Tänzer-Stellen im Ensemble von 17 auf mittlerweile 22 gewachsen. Inzwischen ist Goyo Monteros Compagnie mit seinen Choreographien auch im Ausland als Gast gefragt. In der zurückliegenden Saison gastierte das Ensemble mit „Benditos Malditos“ in Biarritz (Frankreich) und mit Ausschnitten aus der

gleichen Produktion als Partnercompagnie des 42. Prix de Lausanne in der Schweiz. Sein für Nürnberg 2009 kreiertes „Romeo und Julia“-Ballett wurde 2012 in das Repertoire der Compañia Nacional de Danza in seiner Heimatstadt Madrid übernommen und dort auch vom spanischen Fernsehen aufgezeichnet. Im Juli 2015 ist das Ensemble mit Goyo Monteros „Cinderella“ beim Internationalen Tschechow-Theaterfestival in Moskau eingeladen. Umsichtig hat Goyo Montero die Handschrift und das Potenzial des Nürnberger Ensembles dabei weiterentwickelt. Neben der Arbeit an seinen eigenen Choreographien hat er schnell Kontakt zu international höchst renommierten Choreographen aufgenommen und sie für eine Zusammenarbeit am Staatstheater Nürnberg gewonnen. Anlass genug also für die erneute Ausrichtung einer internationalen Ballettgala durch den engagierten Förderverein des Balletts. Am 20. und 21. März 2015 blickt das Staatstheater Nürnberg Ballett unter der Gesamtleitung von Goyo Montero zurück auf etwas mehr als sechs ereignisreiche Jahre und präsentiert Höhepunkte aus dem Schaffen Monteros. Dazu werden zahlreiche Größen aus dem internationalen Tanzgeschehen erwartet, die ein mitreißendes Programm mit Ausschnitten aus weltberühmten Choreographien gestalten. Aufgrund der enormen Nachfrage im vergangenen Jahr sei allen Ballettfreunden geraten: Termin unbedingt vormerken und ab dem 1. Dezember Karten sichern!

20. März, 20.00 Uhr und 21. März 2015, 19.30 Uhr, Opernhaus

Internationale Ballett-gala  Der Ballettfreunde des Staatstheaters

Der Erlös aus der Gala kommt der Unterstützung und Förderung von Projekten des Staatstheater Nürnberg Ballett zugute. Mit: Staatstheater Nürnberg Ballett und internationalen Gästen Kartenpreise: 100,80 - 12.70 Euro

32


Alles Gute kommt von Innen.*

*Nat端rliche Materialien f端r einen gesunden Schlaf.

www.lebensraum-lauf.de Am Marktplatz 29 91207 Lauf T: 091 23 98 85 03


Konzert

: 2. und 3. Philharmonisches Konzert

Aufstieg in den Olymp der Pianisten Igor Levit und Lise de La Salle in den Philharmonischen Konzerten

Zwei der zurzeit am höchsten gehandelten Pianisten der jüngeren Generation geben sich bei den nächsten Philharmonischen Konzerten in der Meistersingerhalle die Ehre. Der junge Deutsch-Russe Igor Levit wird im November das Klavierkonzert von Edvard Grieg spielen, im Januar gastiert die Französin Lise de La Salle mit dem d-Moll Klavierkonzert von Wolfgang Amadeus Mozart. Aufstieg zu den Sternen Junge Stars tauchen in der Klassik-Szene seit Jahren immer wieder so schnell auf wie sie verschwinden. Mit dem in NischniNowgorod geborenen Igor Levit, der im Alter von acht Jahren nach Deutschland kam, ist es jedoch eine andere Sache: Dass ein Künstler bereits im Alter von 27 Jahren zu einem der „großen Pianisten dieses Jahrhunderts“ ausgerufen wird, das gab es so noch nie. Igor Levit fasziniert Kritiker und Zuhörer mit einer subtilen Anschlagskunst, einer überragenden Musikalität und einer geistigen Durchdringung selbst der größten Werke der Klavierliteratur. Die Musikkritikerin Eleonore Büning, die als eine der ersten Levit entdeckt hatte, lobte vor allem dessen Fähigkeit, mit dem Klavier eine Komposition zu „erzählen, wie man ein Buch aufklappt und darin liest“. Dass Levit sein CD-Debüt ausgerechnet mit den fünf letzten Beethoven-Sonaten gab, klingt tollkühn, aber es gelang durch seine Fähigkeit, diese komplexen Kompositionen „erzählend“ zu bewältigen. Mittlerweile ist der Pianist in allen großen Konzertsälen der Welt aufgetreten, gab im März sein USA-Debüt in New York und sorgte kurz darauf mit einem spektakulären Einspringen für Hélène Grimaud im Saal des Wiener Musikvereins für Furore. In Nürnberg wird der Pianist mit dem Klavierkonzert von Edvard Grieg eines der populärsten Klavierkonzerte spielen.

» Ich will mit dem Klavier singen. «

34


Einen ganz anderen, aber ebenfalls erfolgreichen Weg ging die 1988 geborene Lise de La Salle, die aus einer Musikerfamilie stammt und bereits mit acht Jahren am Pariser Conservertoire studierte. Ähnlich wie Levit meidet auch die junge Französin die pianistischen Bravourstücke und horcht so intensiv in die von ihr gespielten Werke hinein, dass sie im Moment des Musizierens wie neu erfunden klingen. „Ich möchte die Zuhörer vergessen lassen, dass das Klavier ein perkussives Instrument ist. Ich will damit singen”, formuliert sie selbst ihr künstlerisches Credo. Lise de La Salle hat vor allem als Interpretin der Musik Robert Schumanns in den letzten Jahren für Furore gesorgt. In Nürnberg wird sie auf eigenen Wunsch Wolfgang Amadeus Mozarts Klavierkonzert in d-Moll KV 466 spielen, ein Wunsch, der nicht ganz zufällig ist, denn das 1785 entstandene Stück ist eines der persönlichsten Werkes Mozarts, das von der Klassik weit in die ausdruckstiefe Romantik vorausweist. Musikalische Entdeckungen Gespannt sein kann man auch auf den sinfonischen Teil der beiden Konzerte: Im 2. Philharmonischen gibt es zu Beginn nicht nur eine Begegnung mit der Musik unseres Composer in Residence, des französischen Komponisten Régis Campo, mit seinem Orchesterstücke „Lumen“. Es gibt außerdem mit Carl Nielsens Vierter Sinfonie „Das Unauslöschliche“ eine der faszinierendsten Raritäten des frühen 20. Jahrhunderts zu entdecken. Der dänische Komponist, der in Deutschland nach wie vor stark unterschätzt wird, ist Zeitgenosse von Gustav Mahler und Richard Strauss. Mit seiner spätromantischen Tonsprache und seinen großen, programmatisch aufgeladenen Sinfonien steht er der Musik Mahlers sehr nahe, findet aber einen ganz

35


Konzert

: 2. und 3. Philharmonisches Konzert

eigenen, unverwechselbaren Ton. Seine 1916 entstandene Vierte Sinfonie ist einerseits eine der frühesten künstlerischen Auseinandersetzungen mit den Schrecken des 1. Weltkrieges, andererseits ist sie eine große Feier des Lebens: „Das Unauslöschliche“ meint die Kraft des Menschen, Leid und Tod zu überwinden. Drei Meisterwerke in Moll Ein besonderer Höhepunkt der Konzertspielzeit verspricht das 3. Philharmonische Konzert „In Moll“ zu werden, denn gerade das vermeintlich dunkle und traurige Tongeschlecht hat Komponisten immer wieder zu Meisterwerken von besonderer Tiefe herausgefordert. So ist Wolfgang Amadeus Mozarts „kleine“ Sinfonie in g-Moll von 1773 ein Juwel unter den frühen Werken des zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 17-jährigen Komponisten. In

kaum einem anderen Werk dieser Zeit findet sich ein derart persönlicher, leidenschaftlicher Ton wie in dieser frühen Sinfonie. Ein ganz anderes Werk ist die Erste Sinfonie von Johannes Brahms, das dieser 1873 nach langem inneren Ringen vollendete. Ein zentrales Problem für Brahms: Wie kann man eine Sinfonie in Moll mit einem Finale in Dur komponieren, ohne hinter die Lösungen, die Ludwig van Beethoven für dieses Problem gefunden hatte, zurückzufallen? Brahms‘ eigene Lösung in der Ersten Sinfonie gelang so überzeugend, dass man das Werk bald auch scherzhaft als Beethovens „Zehnte“ Sinfonie bezeichnete. Mit dem Stück steht zum ersten Mal seit mehreren Jahren wieder eine Brahms-Sinfonie auf dem Programm der Staatsphilharmonie Nürnberg.

Kai Weßler

14. November 2014, 20.00 Uhr, Meistersingerhalle

23. Januar 2015, 20.00 Uhr, Meistersingerhalle

Sonnenfinsternis

in moll

2. Philharmonisches Konzert

3. Philharmonisches Konzert

Régis Campo  „lumen“ für orchester Edvard Grieg  Klavierkonzert A-Moll Op. 16  Carl Nielsen  Sinfonie Nr. 4 Op. 29

Wolfgang Amadeus Mozart

„Das unauslöschliche“

Sinfonie Nr. 25 G-Moll KV 183 Klavierkonzert Nr. 20 D-Moll KV 466 Johannes Brahms  Sinfonie Nr. 1 C-Moll Op. 68

Solist: Igor Levit, Klavier Musikalische Leitung: Ari Rasilainen

Solistin: Lise de la Salle, Klavier Musikalische Leitung: Marcus Bosch

Es spielt die Staatsphilharmonie Nürnberg

Es spielt die Staatsphilharmonie Nürnberg.

Konzertführer live, jeweils um 19.15 Uhr

Anschließend: Philharmonische Lounge Lassen Sie den Konzertabend in der Lounge im Foyer bei Musik und Gesprächen ausklingen.


xxx

: xxx

Supergute tage

oder die sonderbare welt des christopher boone Nach dem Roman von Mark Haddon B端hnenfassung von Simon Stephens Wiederaufnahme

: 08. November 2014

Weitere Vorstellungen: 18., 23., 29.11.; 20.12.2014; 09., 15.01.2015

...explosionsfreudig inszeniert... Deutsche B端hne online

37


U18 plus

: Die Zauberflöte

Für Klein und GroSS Mozarts „Zauberflöte“ – ein pures Vergnügen

Es gibt Opernwerke, die fast uneingeschränkt Menschen jeder Altersgruppe begeistern können. So ein Meisterwerk ist auch Wolfgang Amadeus Mozarts beliebteste Oper „Die Zauberflöte“, die in Nürnberg jetzt wieder in Laura Scozzis hinreißend komischer Inszenierung auf die Bühne kommt. „Das Highlight der Saison, spritzig, witzig, voll musikalischer Raffinesse“, schwärmte „Der Opernfreund“ in seiner Kritik nach der Premiere 2009. Die Geschichte von Tamino und Papageno, zwei völlig gegensätzlichen Charakteren, die gemeinsam die entführte Pamina, Tochter der Königin der Nacht, aus den Händen Sarastros befreien wollen, verzaubert mit Mozarts treffender Musik längst nicht nur Erwachsene. Die Staatsphilharmonie Nürnberg nimmt daher die Wiederaufnahme der „Zauberflöte“ in den Abendspielplan als Steilvorlage und präsentiert in der Reihe der Kinderkonzerte eine entsprechende Konzertfassung für ihr Stammpublikum am Sonntagvormittag: „Zauberflöte und Glockenspiel“ heißt das Konzert, das der Dramaturg Kai Weßler und die Theaterpädagogin Marina Pilhofer für die jüngsten Konzertgänger konzipiert haben.

30. November 2014, 10.00 und 12.00 Uhr, 16. Dezember 2014, 10.00 und 11.45 Uhr, Opernhaus

Zauberflöte und Glockenspiel 2. Kinderkonzert Kinderkonzert mit Ausschnitten aus Wolfgang Amadeus Mozarts „Die Zauberflöte“ Musikalische Leitung: Peter Tilling Mit: Mitglieder des Opernensembles

Es spielt die Staatsphilharmonie Nürnberg 38

:

Wiederaufnahme 29. November 2014, Opernhaus

Die Zauberflöte Wolfgang Amadeus Mozart Große Oper in zwei Aufzügen Libretto von Emanuel Schikaneder Musikalische Leitung: Peter Tilling Inszenierung und Choreographie: Laura Scozzi Bühne: Natacha Le Guen de Kerneizon Kostüme: Jean Jacques Delmotte Chor: Tarmo Vaask Videokunst: Stéphane Broc Lichtdesign: Marie-Hélène Pinon Dramaturgie: Judith Debbeler Mit: Hrachuhí Bassénz, Berenike Beitzel, Isabel

Blechschmidt, Gunta C¯ese*, Laura Demjan, Leah Gordon/Michaela Maria Mayer, Solgerd Isalv*/Silvia de la Muela, Martina Langbauer, Leila Pfister, Daniel Dropulja*, Timothy Hamel, Guido Jentjens, Taehyun Jun, Hans Kittelmann, Martin Platz, Melih Tepretmez, David Yim *

Mitglied des Internationalen Opernstudios Koproduktion mit der Opéra National de Bordeaux Weitere Vorstellungen: 05., 07., 16., 29.12.2014; 19., 24.,26.01.2015


Romeo und julia heute oder liebe ist meine religion Die Theaterpädagogik am Staatstheater wird 15 Jahre alt und sucht nach Paaren, die mit ihrer Liebe Berge versetzen. Liebe kann alles, will alles und darf alles? Ja! Romeo und Julia sind die berühmtesten Liebenden. Auch Ghio und Khatuna aus „Angry Bird“, geschrieben von dem georgischen Autor Basa Janikashvili, ziehen sich zurück in ihre eigene Welt. Beide Stücke sind in dieser Spielzeit am Staatstheater Nürnberg zu sehen. Darüber hinaus gehen wir in die Stadt und halten Ausschau nach Paaren, die etwas über ihre Liebe zu erzählen haben. Das Staatstheater feiert 15 Jahre Theaterpädagogik mit seinen Partnern, mit denen wir aus einer etwas anderen Perspektive auf die Welt blicken. Wir starten mit einer Fortbildung von Özlem Demirci, einer Performerin, Schauspielerin und Theaterpädagogin aus Hamburg, die vor 14 Jahren in den Jugendclub kam, um dort ihr Herz an das Theater zu verlieren und nun mit ihren Performances Denkmuster aufbricht und sich einmischt in die Debatten der Zeit: „Kein Hindernis aus Stein hält Liebe auf. Und Liebe wagt, was irgend Liebe kann“, heißt es bei Shakespeares Liebenden. Stimmt das auch wirklich? Lässt sich unsere Liebe durch Grenzen und Glauben nichts vorschreiben und besteht sie forthin gegen

alle Widerstände? Diesen Fragen geht Özlem Demirci in ihrem Workshop gemeinsam mit den Teilnehmern auf den Grund. Der Workshop arbeitet mit Scores (Handlungsanweisungen) und Methoden des biografischen Theaters. Mitzubringen sind drei Dinge, die man genuss- und/oder schmerzvoll mit Liebe verbindet: ein Musikstück (MP3-Player/Handy/CD), ein Kleidungsstück und ein Textstück oder eine Zeile (Gedicht/Liedtext/Zeitungsartikel/Dialog/SMS etc.). Der Workshop richtet sich vornehmlich an Lehrer, ist aber prinzipiell für alle Interessierten geöffnet.

Anja Sparberg

Workshop: Leitung: Özlem Demirci Wann: 15.11.2014 10:30 – 15:30 Uhr Teilnehmerzahl: 12 bis 16 Personen Kosten: 30 Euro Wo: Probebühne, Treffpunkt Bühneneingang Anmeldung über Anja Sparberg: anja.sparberg@ staatstheater.nuernberg.de, Tel.: 0911/231-3037

Weitere Informationen zu den Workshops und Fortbildungen finden Sie auf unserer Homepage unter U18plus.

Für Ihr Kind das Beste!

fmf-FamilienBüro gGmbH Bahnhofstraße 1 90547 Stein Vermitteln. Beraten. Qualifizieren. www.fmf-familienbuero.de

ter Unsere Tagesmüt frei! ze ät Pl ch haben no

Design: beilker.de

Kinder liegen uns am Herzen. Deshalb vermitteln wir nur aus unserem Netzwerk in der Stadt Nürnberg, der Stadt Fürth und im Landkreis Fürth qualifizierte Kindertagespflegepersonen mit jugendamtlicher Pflegeerlaubnis. Rufen Sie uns an! Wir helfen Ihnen gerne: Telefon 0911-255 229-0


Seit Jahren kooperiert die Theaterpädagogik des Staatstheaters mit P- und W- Seminaren der Gymnasien der Metropolregion. Es entstanden und entstehen Inszenierungen, Lesungen, Kinderkonzerte, Musicals und vielschichtige Projekte, die alle das Medium Theater zum Thema haben. In den nächsten Wochen können Sie zwei Projekte in der BlueBox erleben. „Schillers gesammelte Werke – leicht gekürzt“ und „Wie es damals daheim war“. Zwei Schülerinnen stellen die Projekte vor.

das staatstheater entdecken Schüler entdecken schiller Die Idee kam von Schiller selbst: Mit den Worten „[...] wer nichts waget, der darf nichts hoffen“ gab er uns die Inspiration, dieses Projekt ins Leben zu rufen. Doch die Umsetzung war nicht ganz einfach. „Friedrich Schiller ist nicht unbedingt der beliebteste Autor, wenn es um Pflichtlektüren geht“, das weiß auch Gabriele Heese, Initiatorin und Leiterin des Projektes. Die Deutschlehrerin und Arbeitskreisleiterin „Theater am Gymnasium in Mittelfranken“ entschied sich nach einem Studium für Darstellendes Spiel, als Theaterlehrerin tätig zu sein und leitet seit 1998 jährlich mehrere Theatergruppen am Ohm-Gymnasium mit vielen Aufführungen in der Region. Seit Jahren ist sie mit der Theaterpädagogik des Staatstheaters in engem Kontakt. Sie und 14 SchülerInnen des Ohm-Gymnasiums Erlangen entwickelten aus sieben Werken Schillers ein kontemporäres Werk, das alles andere als langweilig zu werden verspricht. Unterstützung fanden sie unter anderem bei einem Workshop mit dem Schauspieler Thomas L. Dietz. Liebe und Tod, Intrigen und Freundschaft, Macht und Freiheit sind zentrale Themen jedes Theaterstückes, doch werden sie hier mit spritzigen

Premiere

Elementen verbunden. Die Fragen, ob sich Johanna von Orléans nicht zuletzt doch als entjungferte Jungfrau entpuppt und ob Wilhelm Tell die Banane trifft, sind jedoch noch offen. Eine weitere Besonderheit, die dieses Projekt mit sich bringt, ist die enge Zusammenarbeit mit dem P-Seminar Kostümentwicklung und -fertigung, geleitet von Astrid Dehner. Die an der Akademie der Künste ausgebildete Kunsterzieherin und gelernte Bekleidungstechnische Assistentin nähte mit ihren 15 Schülerinnen, was das Zeug hält! Beraten wurden sie von der Kostümdirektorin des Staatstheaters, Eva Weber. Ausgestattet werden die Akteure nicht nur mit im Staatstheater und Secondhand-Läden erstandenen Gewändern, sondern auch mit authentischen Schnittmustern, maßgeschneidert und persönlich angefertigt. Wir haben getüftelt, geprobt, gezeichnet, gestaltet, geschneidert und gelacht. Zwei intensive Tage mit Bühnen, Licht- und Toneinrichtung werden dieses intensive P-Seminarprojekt im Staatstheater abrunden. Nach dem Erfolgsstück „Shakespeares gesammelte Werke – leicht gekürzt“, folgt nun dies Schauspiel von Schülern.

Lara Stöver

: 20. Januar 2015, 19.00 Uhr, Bluebox

Schillers gesammelte werke – leicht gekürzt Inszenierung: Gabriele Heese Bühne und Kostüme: Elisabeth Stargalla, Johanna Dambietz, Andreas

Krauter, Ariqa Derfiora, Anais Chakir, Alexandra Hulevich, Celina Schneider, Anke Seifert, Maryam Scholz, Eva Depner, Lena Mai, Johaina Kullab, Hannah Rohdjeß, Maike Althaus, Mia Grote Mit: Patrick Bimazubute, Carina Rössler, Bernard Braten, Alina Schulz, Maike Steidler, Musfira Naqvi,

Linda Schillert, Andrea Stosic, Micaela Speck, Lara Stöver, Lotta Diener, Anne Wullenweber, Amrei Zötl 40


„Die Leute sagten, auf Weihnachten wäre der Krieg zu Ende …“ Ein Koffer mit alten Kleidern, das Tagebuch eines 8-jährigen Jungen und eine Schulklasse … Fangen wir mal mit der Schulklasse an, die eigentlich gar keine Schulklasse ist, sondern ein W-Seminar zum 1. Weltkrieg unter der Leitung von Dr. Martina Switalski des Melanchthon-Gymnasiums Nürnberg. Aber für dieses Schuljahr ist neben der wissenschaftlichen Arbeit noch ein anderes Projekt geplant: Das Tagebuch eines 8-jährigen Jungen aus Nürnberg soll zu einer szenischen Lesung ausgearbeitet und danach im Stadtarchiv Nürnberg und in der BlueBox des Staatstheaters aufgeführt werden. Der erste Gedanke eines Schülers dazu: „Das wird viel Arbeit!“ Doch schon bei den ersten Proben in der BlueBox entdeckt man, dass Theaterspielen, ohne den Text auswendig lernen zu müssen, doch eigentlich nur Spaß machen kann und es im Schauspielhaus viele interessante Winkel gibt, zu denen man normalerweise keinen Zutritt hat, ein Besuch im Theaterfundus, der Kostümabteilung und Requisite inklusive. Neben dem Gefühl für die Bühne und den Raum, das uns Theaterpädagogin Anja Sparberg durch verschiedene Übungen vermittelte, wuchs auch das Interesse für die Zeit des Ersten Weltkriegs und das Leben in Nürnberg. Die Sichtweise eines 8-Jährigen auf diese Zeit ist an manchen Stellen natürlich naiv, dennoch ist die Grausamkeit dieser Zeit klar erkennbar und somit wohl eine gute Voraussetzung für unser wissenschaftliches Arbeiten.

Natalie Baumann Initiiert wurde das Projekt von Eva Fries, Mitarbeiterin im Stadtarchiv der Stadt Nürnberg. Auf ihre Anregung hin las die Theaterpädagogin Anja Sparberg die „Kriegschronik“ und fand eine Kooperationspartnerin in der Lehrerin Dr. Martina Switalski vom Melanchthon-Gymnasium. Zusammen entwickelten sie ein Konzept für vier szenische Lesungen. Die ersten drei beinhalten die Zeit von 1914 bis 1917. Bei der letzten Lesung lesen die Schüler einen Zusammenschnitt der gesamten Kriegszeit von 1914 bis 1918 in der BlueBox. Beeindruckend ist, wie die Schüler in ihrer Lesung die Aufzeichnungen des Jungen lebendig werden lassen. Die Kriegschronik, gefunden von Herrn Dr. Diefenbach, ist ein Glücksfall für alle, die aus einer Zeitzeugenschaft heraus Geschichte erleben wollen.

ENGLISH TOILETRIES FÜR SIE UND IHN

z.B. von Crabtree & Evelyn, Bronnley, Penhaligon’s, Floris, Woods of Windsor

FINE FOOD

z.B. Englische Kekse, Marmeladen, Tees Deutschlands wohl umfangreichstes

ROSENKULINARIUM Unser Geschäft ist in der Nähe des Opernhauses, beim Parkhaus Sterntor um die Ecke, am Beginn der Fußgängerzone. Im Internet finden Sie uns unter: www.rosegardens.de

Gutschein Name: Straße: Ort: Telefon:

11. NOVEMBER & 9. DEZEMBER 2014, 2015, 17.30 Uhr, STADTARCHIV 3. FEBRUAR 2015, 18.00 Uhr, BLUEBOX

„WIE ES DAMALS DAHEIM WAR“

Gegen Vorlage dieses ausgefüllten Coupons belohnen wir Sie als Neukunden bei Ihrem ersten Einkauf über 10 Euro in unserem Nürnberger Geschäft mit einem Warenwert von:

4 Euro

Szenische Lesung

Es lesen: Natalie Baumann, Konstantin Beck, Maximilian Böttcher, Wilhelm

Bühner, Christian Damm, Sophia Deininger, Zino Glückler, Anna Helbig, Leon Kasperzack, Fin Kerckhoff, Hans-Peter Stöcker , Theodor Tharandt, Christian Wohlert, Jürgen Muttenthaler

Vordere Sterngasse 24 90402 Nürnberg · Tel.: 0911/227510 www.rosegardens.de


:

U18 xxx plus xxx

: Ritter eisenfrass

Ritter Eisenfrass die Kinderoper nach 2011 wieder im spielplan Ritter- und Mittelalter-Enthusiast Jacques besucht seinen Onkel Ritter Eisenfraß auf dessen verwunschener Burg, doch vom ehemaligen Glanz der guten alten Ritterzeit ist dort nicht mehr viel zu spüren. Der über Jahrhunderte anhaltende Nachbarschaftsstreit der Familien von und zu Eisenfraß und derer von Schlagetots hat Ritter Eisenfraß und seine Vorfahren das gesamte Vermögen gekostet. Übrig geblieben sind immerhin noch Burggespenst Gregor und Knappe Karl. Der hat die alte Familienfehde zum Anlass genommen und die schöne Schwertleite derer von Schlagetots, die Tochter des Erzfeindes, entführt und hält sie auf der Burg gefangen. Karl hofft sehnlichst darauf, endlich einmal seine selbst kreierte Grusel-Graus-und-Schreck-Maschine an Papa Schlagetot ausprobieren zu können, wenn dieser versucht, mit allen Mitteln seine Tochter aus der Gefangenschaft zu befreien. Als der schwärmerische Jacques auf die zunächst noch spröde Schwertleite trifft, geht für ihn der langersehnte Traum von einem schönen Burgfräulein in Erfüllung. Durch ein leidenschaftliches Minnelied schafft er es, Schwertleite zu beeindrucken und für sich zu gewinnen. Jetzt müssen nur noch die streitlustigen Verwandten von der jungen Liebe überzeugt werden und damit bekommt endlich Karls Grusel-Graus-und-SchreckMaschine ihren großen Auftritt … Als inhaltliche Vorlage für die Kinderoper „Ritter Eisenfraß“ diente die Operette „Croquefer ou le dernier des Paladins“ („Eisenfraß oder der letzte der Paladine“) von Jacques Offenbach. Der Einakter Wiederaufnahme

wurde 1857 in Paris uraufgeführt und thematisiert mit großer Situationskomik die Eskalation einer seit Jahrzehnten bestehenden Fehde zwischen den Familien der Ritter Croquefers und Mousse-à-morts. Jacques Offenbach und seine Textdichter Etienne Tréfeu und Adolphe Jaime haben das Werk mit unzähligen Anspielungen auf literarische Motive (z.B. das Märchen von „Blaubart“) und mit Musikzitaten versehen. Es finden sich musikalische Allusionen auf – dem Publikum zur damaligen Zeit – gut bekannte Bühnenwerke wie Rossinis „Wilhelm Tell“, Verdis „Die sizilianische Vesper“ oder Meyerbeers „Die Hugenotten“ und „Robert der Teufel“. Diese Technik des Zitierens und der Anspielungen wurde in die Kinderoper „Ritter Eisenfraß“ übernommen und hier zur musikalischen Collage erweitert: Bekannte Nummern aus Erfolgswerken Offenbachs (u.a. „Orpheus in der Unterwelt“, „Die schöne Helena“, „Pariser Leben“, „Die Großherzogin von Gerolstein“, „Hoffmanns Erzählungen“ und natürlich auch „Croquefer“) bilden, von Samuel Bächli neu arrangiert und orchestriert und von Johann Casimir Eule und Wiebke Hetmanek mit neuen Texten versehen, die musikalische Ebene der Oper. Auf diese Weise übernimmt „Ritter Eisenfraß” Offenbachs doppelintendierte Werkidee, einerseits Kinder und Musiktheaterneulinge durch eine witzige Handlung und eingängige Musik für das Genre zu begeistern und auf der anderen Seite Kenner durch Hintergründigkeit mit der Möglichkeit des Zitate-Ratens zu unterhalten.

Christina Schmidl

: 09. November 2014, 16.00 Uhr, Kammerspiele

Ritter eisenfrass   nach Jacques Offenbach Kinderoper von Wiebke Hetmanek und Johann Casimir Eule Bearbeitung für Kammerorchester von Samuel Bächli Musikalische Leitung: Andreas Paetzold Inszenierung: Ulrich Proschka Bühne und Kostüme: Christine Knoll Dramaturgie: Kai Weßler Mit: Gunta C¯ese*/Margarita Vilsone (Schwertleite); Daniel Dropulja*/Jakob Kroß (Ritter Eisenfraß),

Kwonsoo Jeon*/Johannes Strauß (Jaques), Taesoeok Oh/Daniel Thomas (Karl), Vikrant Subramanian*/ * Christian Huber (Schlagetot) Mitglieder des Internationalen Opernstudios Weitere Familien-Vorstellungen: 23.11.2014; 11.01.; 07.02.2015 Termine für Schulklassen unter: www.staatstheater.nuernberg.de 42


Ritter Eisenfrass

: Für jeden eine bühne

„Sie heult, krakelt, sie tobt und faucht“ Heimlicher Hauptdarsteller der Kinderoper: die Grusel-Graus-und-Schreck-Maschine Im Theater ist es manchmal wie in der Blinken von Kontrolllampen und Schalter in verGeisterbahn: Die Stimmung im Publikum kocht so gangenen Kindertagen brachten das Team auf den richtigen Weg: Thomas Schlegel erinnerte sich an richtig hoch, sobald sich wie von Geisterhand der ein Schaltbrett mit allerhand Hebeln und Knöpfen, magische Bühnenapparat in Bewegung setzt und es aus allen Ecken und Winkeln blitzt, donnert, das er als Kind geschenkt bekam. Und so trug er kracht und raucht. Für manche jungen Theaterbeim Theater und bei Nürnberger Firmen alle möglichen Knöpfe, Blinklichter, Schaltknöpfe und Messsucher sind solche Momente, die meist die Bühnenauftritte von Hexen, Drachen oder Göttern instrumente ausrangierter Armaturen zusammen, begleiten, schon Augenblicke wo immer sie zur Demontage der Berufung für eine spätere freigegeben worden waren. » Sie schnalzt und Sie bilden das visuelle HerzLaufbahn als Bühnen-, Beleuchstück der Wundermaschine, tungs-, Tontechniker oder schnarcht und Requisiteure geworden. Mit das die längste Zeit der Oper schnaubt so laut, einem solchen unvergesslichen hinter den gotischen FlüTheaterhöhepunkt wartet auch dass man erneut an geltüren des Maschinengehäuses verborgen bleibt, bis die Kinderoper „Ritter Eisenfraß“ Drachen glaubt. «   sich das Instrument – gleich auf, nämlich mit dem Auftritt einem Wandelaltar – öffnet der Grusel-Graus-und-SchreckMaschine, die Knappe Karl als und mit viel Bühnennebel und ultimative Verteidigungswaffe im gegenseitigen Getöse ein Blink- und Blitzlichtgewitter den BühWettrüsten der verfeindeten Ritter-Familien ausnenraum erfüllt. Die Geräusche, die die Maschine getüftelt hat. dabei von sich gibt, auch die hat Thomas Schlegel Die wahren Tüftler, die die Nürnberger zusammengesammelt, z.B. aus Filmen und im Grusel-Graus-und-Schreck-Maschine konzipiert und Internet kopiert, als Maschinen-Sound bearbeitet, gebastelt haben, die in den Kammerspielen wieder verfremdet und neu zusammengesetzt. So hat bei jedem Einsatz ein kleines Höllenspektakel verer ungefähr ein halbes Jahr an Licht und Ton der anstaltet, sind der Beleuchtungsmeister Thomas Maschine getüftelt, das eine immer im ZusammenSchlegel, die Bühnenbildnerin Christine Knoll und spiel mit dem anderen bedacht, eine Licht-Choreographie mit Toncollage entwickelt, immer in der Regisseur Ulrich Proschka. Eine regelrechte „Wunderwaffe“ galt es für die Uraufführung im engem Austausch mit dem Regieteam, das diesen Jahr 2011 in Szene zu setzen, um einerseits den Hauptdarsteller auf der Bühne schließlich effektvoll Ritter Schlagetot zu vergraulen und andererseits in Szene gesetzt hat. Und so verwandelt sich das ein junges Publikum mit Theatereffekten zu beeinkleine Wunderwerk schließlich sogar vor den Augen drucken. Keine leichte Aufgabe, aber die Erinneder Zuschauer in einen richtigen Burgdrachen! rung an die eigene kindliche Begeisterung für das

Verena Kögler

43


xxx

: xxx

Am schwarzen see „Maik Priebe inszeniert die ins Hoffnungsvolle gespreizte Begegnung zweier Ehen, wie sie vom Schicksal aufgeladen sind und umeinander kreisend ihre Energie bis zur Notreserve verbrauchen, mit konzentriertem Blick auf die genaue Positionierung der Figuren. In stets unvollendet bleibenden Szenen, die wie mit dem Fallbeil zur Collage geschnitten sind, entsteht eine berstende Fassade, hinter der Anekdoten mit dem Elend zu kopulieren scheinen. […] Die Schauspieler müssen in diesem Rahmen nichts sonst sein als glaubwürdig. Schwer genug! Wie sie schüchtern die zerrissenen Fäden einer behaupteten Familien-Freundschaft aufnehmen, in hysterischem Optimismus „gute alte“ Zeiten herbeizitieren und aus dieser diffusen HarmonieBeschwörung abstürzen – das erfordert im kleinen Seitenblick wie im großen Zusammenbruch absolutes Feingefühl ohne Theaterdonner. Das Nürnberger Ensemble bekommt das als differenziertes Gruppenbild sehr genau hin […]. Es gibt angenehmere Abende im Theater. Wahrhaftigere eher selten.“

Die Deutsche Bühne online „Der starke und ausgefeilte Text von Dea Loher trifft hier auf eine starke gestalterische Handschrift. […] Das Tiefgründige und Hintersinnige dieser Autorin, von Kritikern bereits zu Deutschlands bedeutendster lebender Dramatikerin erkoren, wird in berührenden Bildern gezeichnet. Auf dem Abschiedsbrief der Kinder stand nur: „Das Hier ist nicht schön.“ Doch was soll das heißen? Ein fabelhaftes Schauspieler-Quartett widmet sich diesen Fragen. Nicola Lembach als Else, Thomas Klenk als Johnny, Elke Wollmann als Cleo und Heimo Essl als Eddie – faszinierend, wie sie vom Wutausbruch zur Schockstarre wechseln, einfühlsam oder erbarmungslos ihren Gefühlen Raum geben. So entstehen Lebensbilder von manchmal bizarrer Überzeichnung, aber von berührender Kraft.“

Der Neue Tag „Es gibt starke Szenen und Sätze, die die vier Schauspieler mit Konzentration auf die Zwischentöne zwischen sachlichem Inhalt und darunter brodelndem Ungemach heraussprudeln, -schreien, -kichern oder zwanghaft wiederholen. Priebe lässt Lohers artifiziellen Sprachduktus noch hervorheben.“

Nürnberger Nachrichten

44


xxx

: xxx

Ödipus Stadt In „Ödipus Stadt“ zeigt sich [das Nürnberger Ensemble] auf der Höhe seines Könnens. [...] Stefan Willi Wang spielt Ödipus als Trotzkind zwischen Hoffen, Bangen und Abscheu vor sich selbst. [...] Kreon und Antigone gehört dann die zweite Hälfte des Abends. Beide wirken schon äußerlich strenger und vernünftiger: Thomas Nunner trägt einen braunen Anzug, Josephine Köhler ist ganz in schwarz. Doch die Fassade täuscht. Wie beide ihren Figuren im Spiel Eins gegen Eins immer neue Facetten abgewinnen, ist bewegend.

Süddeutsche Zeitung Man wird mit dieser „Aus vier mach eins“Dramatik, die einen ganzen Wochen-Spielplan ins Drei-Stunden-Korsett zwingt, irgendwie immer unter eine Girlande des Ungeheuerlichen geraten. Kusenbergs Inszenierung nimmt das entspannt hin und gewinnt am Ende durch den ruhigen Blick auf die Turbulenzen. Das Premierenpublikum applaudierte der zeitlosen Antike kräftig, verdiente BravoRufe für Kreon/Nunner inklusive.

nachtkritik.de Weiß wie Schnee, rot wie Blut und schwarz wie Ebenholz sind die Kostüme in dieser radikal reduzierten Inszenierung von Klaus Kusenberg, der sich ganz auf das Wesentliche konzentriert: Den antiken Stoff und die Sprache. [...] Nach dem [...] blutigen Auftakt schlägt Kusenberg nach der Pause einen völlig anderen Ton an: Die Action-Tragödie wandelt sich zum leisen Psychodrama, in dem die Charaktere Kontur gewinnen. Zur beherrschenden Figur wird nun endgültig Thomas Nunner, der als Kreon alle Facetten eines im Grunde anständigen Herrschers zwischen Macht und Ohnmacht wunderbar differenziert zum Ausdruck bringt: Die Skrupel und Selbstzweifel, den Argwohn, die Lust und die Last der Königskrone, die Staatsräson und die Einsamkeit.

Nürnberger Nachrichten Dass sich auch tragische Stoffe für Kürzungen und Kombinationen anbieten, dadurch sogar dramatische Schärfe zurückgewinnen können, beweist nun „Ödipus Stadt“: eine Schnittfassung aus vier antiken Tragödien über die traurige Ödipus-Geschichte, die John von Düffel kompakt und klug eingerichtet hat – dazu sprachlich brillant. [...] [E]ine der besten Inszenierungen von Klaus Kusenberg am Nürnberger Schauspielhaus. Nicht nur, weil es ihr gelingt, die vertrackten familiären Zusammenhänge, die Unglücksfäden des fatalen Griechenclans zu entwirren, sondern dabei auch keine Minute langweilig ist. Zweieinhalb Stunden Konzentration und Spannung – das Publikum bleibt bis zum Schluss gefesselt.

Nürnberger Zeitung

45


xxx

: xxx

Die Hugenotten […] eine in weiten Teilen mitreißende Neubefragung von […] „Les Huguenots“ durch Tobias Kratzer. […] Die parallele Handlung Kratzers kommt bereits während der Ouvertüre in Gang und zieht mit lebendig nachgestellten „Bildern“ der Alten Meister, die sich verselbständigen. […] Die bildmächtigen Szenen führen aus der kargen Atelier-Atmosphäre der Gegenwart hinüber in die Opulenz der Grand Opera. […] Spannung, prägnante Bilder (Bühne: Rainer Sellmaier) und eine ausgefeilte Personenregie […]. In Hrachuhí Bassénz verfügt die Nürnberger Oper über ein beliebtes Ensemblemitglied, das auch die komplexe Partie der Valentine mit ihrem eher dunkel timbrierten, flexibel und höhensicher geführten Sopran berückend intensiv gestaltete. Für ähnliche Begeisterungsstürme sorgte der Auftritt von Leah Gordon (Königin Marguerite de Valois). Die Sopranistin wickelte das Publikum mit halsbrecherischen Koloraturen und ihrer blendenden Erscheinung geradezu um den kleinen Finger. […] Nicolai Karnolskys gewichtiger, schwarz grundierter Bass komplettierte als Graf von Saint-Bris die zentralen Partien. […] Eine gleichermaßen großartige Leistung des Dirigenten und der auch solistisch überzeugenden Nürnberger Staatsphilharmonie. Die von Tarmo Vaask brillant einstudierten und stark erweiterten Chöre gaben ihr Bestes.

Das Opernglas Ein halbes Dutzend hochkarätiger Gesangssolisten benötigt das Werk. Sie wurden aufgeboten – von der schlank-blond-kühlen Schönheit Leah Gordon als Reine Margot bis zu Randall Jakobsh als wuchtigprotestantischem Diener Marcel. Die Staatsphilharmonie Nürnberg sorgte für die wünschenswerte Heftigkeit beim Zusammenprall der musikalisch präzise skizzierten Konfliktparteien, aber auch elegant-diskrete leise Partien.

Österreichische Musikzeitschrift Das Staatstheater Nürnberg [hat] die einst sensationell erfolgreiche „grand opera“ in einer intelligenten Version auf die Bühne gebracht, die den Erzählstrang beziehungsreich aufbricht, ohne ihn an selbstverliebtes Ideen-Regietheater zu verraten. […] Unter den Solisten sind so brillante Solitäre wie Uwe Stickert […] ein Tenor, der Spitzentöne klangschön und bruchlos in eine Linie einbinden kann, der auch heldisch-kraftvolle Töne beherrscht […] Leah Gordon sang in der Premiere die brillanten Koloraturen der Marguerite glanzvoll, drückt stimmlich die Aspekte der Figur zwischen königlicher Noblesse und warmer Empathie aus. […] In Nürnberg hat sich erneut erwiesen: Meyerbeers große Werke gehören ins moderne Repertoire; es wird Zeit, sich an diesen Giganten der Oper des 19. Jhs. nachhaltiger als bisher zu erinnern.

Der neue Merker 46


xxx

: xxx

Turandot In einer stimmigen Deutung der Choroper „Turandot“ von Giacomo Puccini gab der katalanische Starregisseur Calixto Bieito sein Nürnberg-Debüt […] Hrachuhí Bassénz, die ihren vielen gelungenen Rollenprofilen mit der verliebten, aber ungeliebten Liù eine weitere Glanzleistung hinzufügt. Die Art, wie sie ihren wunderschön ausgeglichenen, schlank geführten Sopran mit Gefühl beseelt, ist berückend. Auch Vincent Wolfsteiner meistert die beachtlich fordernde Partie des Calaf mit erstaunlichen, wohl geformten Kraftreserven und auch noch in „Nessun dorma“ mit einer substanzhaltigen Pianokultur. […] Die Mehrkomponentenkunst-Oper feiert ein intensives Fest. Calixto Bieito liefert alles andere als Skandal- und Schockszenen, sondern erschafft die Atmosphäre von Kühle, Ausgeliefertsein und Entrechtung ganz organisch aus dem Stück heraus. Es stimmt in dieser Inszenierung jedes Komma, jeder Punkt. Diese Lesart […] reiht sich ein in die besten Deutungen, die das Haus am Frauentorgraben je gesehen hat. Unbedingt anschauen!

Nürnberger Nachrichten Die Bannkraft der Bilder, die so gar keine Furcht vor alternativem Opern-Kitsch kennen und mit diesem Selbstbewusstsein durchaus punkten, lässt für die Musik den Sog entstehen, der auch den Zuschauer aus seinem distanzierten Blick lockt. […] ein spannendes Theater-Erlebnis.

Die Deutsche Bühne Zu dieser stringent erzählten Schlacht im Kampf der Geschlechter kommen, wie immer bei Bieito, eine faszinierend genaue Personenregie und packende Bilder. […] Aber nicht nur Bieito, auch Peter Tilling am Pult der Staatsphilharmonie Nürnberg und das famose Ensemble machen aus Puccinis unvollendetem Opernmonstrum ein packendes Musiktheaterereignis. Vincent Wolfsteiner verkneift es sich, das „Nessun dorma“ als Wunschkonzerthit zu schmettern. Auch das gehört bei ihm zu einem packenden Rollenporträt. Das gilt ebenso für Rachael Toveys Turandot, die sich ohne Zurückhaltung auf deren eiskaltes Wesen einlässt - beide sind vokal auf der Höhe und grandiose Darsteller.

Online Musik Magazin Die Aufführung lässt einen nicht los. Weil sie auf eine eigentümliche Weise die Spannung hält. […] Atmosphärisch starke, ritualhafte Bilder, die von dumpfer Gewalt, seelischen Versehrungen und erkalteter Liebe erzählen. Und die dem Zuschauer gegenüber offen und unausgefüllt bleiben, um viel Raum zu lassen für Puccinis monumentale Musik.

Münchner Merkur 47


xxx

: xxx

Einkehr mit Bach Auf diese Art ist Bach […] nur sehr, sehr selten zu hören. […] Hier wurde Dynamik, sensitive Vielfalt, musikalischer und emotionaler Tiefgang geboten; Interpretation, die zu Herzen ging, die nicht nur von profundem Musikverständnis, sondern vor allem von Verinnerlichung der Aussagekraft dieser Werke zeugte. […] Peter Tilling am Pult dirigierte mit Verve, jedoch ohne sich selbst dabei in den Vordergrund zu rücken. Vielmehr polierte er sanft und einfühlsam die Aussagekraft seiner Musiker, des Orchesters, des Chores (Vokalwerk Nürnberg unter der Einstudierung von Andreas Klippert) und der Solisten.

nordbayern.de Größte Aufmerksamkeit schenken die Vokalwerk-Choristen der innigen Gestaltung der Choräle, die philharmonische Bach-Besetzung folgt Tillings ausgreifender, agiler, geradezu passionierter Leitung in das strahlende Barock der Orchestersuite Nr. 1.

Nürnberger Nachrichten

Stummfilm Philharmonisch Am Freitag war die Nürnberger Oper voll bis unter das Dach. Alt war da, Jung war da. Alle erlebten Chaplins ersten Sprechfilm „Moderne Zeiten“ mit der Live-Musik der Philharmoniker unter Frank Strobel. Und am Ende waren alle begeistert und viele wohl ein bisschen glücklich. […] Deutschlands berühmter Kino-Dirigent Frank Strobel [hat] die Philharmoniker ebenso gekonnt in die Maschinenhallen versetzt wie zum Swingen gebracht. […] Kino und die Philharmonie in Symbiose. Großartig.

Nürnberger Zeitung

eine grosse nachtmusik 1. philharmonisches Konzert Bosch gelangen hier fein austarierte, romantisch sehnsuchtsvolle Klangräume, in den Vertonungen der zwei Gedichte von Henzes Künstlerfreundin Ingeborg Bachmann schuf das Orchester organisch intensive Dialoge mit dem Gesang. Katerina Tretyakova durchschritt mit ihrem äußerst flexiblen Sopran ein großes Ausdrucksspektrum zwischen fast gesprochenen Sequenzen und opernhafter Emphase […] Können Nächte schöner enden?

Nürnberger Zeitung Begeisterter Applaus für ein superbes Orchesterspiel und die analytisch coole, durchwegs stringente Gangart von Markus Bosch.

Der Opernfreund Der lautstarke Beifall verriet: Das Publikum hat wieder Hunger auf so delikat präsentierte sinfonische Kost.

Nürnberger Nachrichten 48


Best of nibelungen xxx : xxx (die out-takes)  von John von Düffel Wiederaufnahme

: 08. November 2014

Weitere Vorstellungen: 13., 18.11.; 25.12.2014; 09., 30.01.2015

die 39 STUFEN von John Buchan und Alfred Hitchcock Wiederaufnahme 02. November 2014

:

Weitere Vorstellungen: 14., 28.11.; 26., 27.12.2014; 21., 28.01.2015

the effect Wiederaufnahme

von Lucy Prebble

: 12. November 2014

Weitere Vorstellungen: 27.11.; 08., 19., 31.12.2014; 17., 30.01.2015

der hässliche von Marius von Mayenburg Wiederaufnahme 21. November 2014 Weitere Vorstellungen: 02.12.2014; 09.01.2015

49


» O welch entzücken! « Die GeschenkAbonnements des Staatstheaters Theater im Geschenkformat Verschenken Sie auch dieses Jahr wieder die attraktiven Pakete mit vier unterhaltsamen Theaterabenden am Staatstheater Nürnberg. Ob Oper, Musical, Konzert, Schauspiel oder Ballett – es bleiben keine Wünsche offen. Wählen Sie zwischen sechs unterschiedlichen Geschenkabonnements mit Vorstellungen aus verschiedenen Sparten oder einer Auswahl aus den Sparten Musiktheater, Schauspiel und Konzert. Und das Beste: Sie sparen 30% gegenüber dem Einzelkartenkauf.

:

Musiktheater Plus Geschenk-Abo S1 Sie lieben die Oper und das Musical, Sie genießen es, sich von den Emotionen und der Stimmgewalt der Sänger mitreißen zu lassen? Dann ist das Geschenkabonnement „Musiktheater Plus“ genau das Richtige für Sie. Sonntag, 08. Februar 2015, Opernhaus Tristan und Isolde

Oper von Richard Wagner Samstag, 18. April 2015, Opernhaus Singin’ in the Rain

Musical von Nacio Herb Brown Samstag, 04. Juli 2015, Opernhaus Ein Maskenball

Oper von Giuseppe Verdi Dienstag, 21. Juli 2015, Opernhaus Die hochzeit des figaro

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart

:

STAATSTHEATER-VIELFALT I GESCHENK-ABO S2 Erleben Sie eine bunte Mischung aus Schauspiel, Oper, Ballett und Musical. Samstag, 07. März 2015, Schauspielhaus Diener zweier Herren

von Carlo Goldoni Samstag, 04. April 2015, Opernhaus La Traviata

Oper von Giuseppe Verdi


Sonntag, 24. Mai 2015, Opernhaus Dreiklang: Inger / Naharin / Montero

Choreographien von Johan Inger, Ohad Naharin und Goyo Montero (UA) Freitag, 26. Juni 2015, Opernhaus Singin’ in the Rain

Musical von Nacio Herb Brown

:

STAATSTHEATER-VIELFALT II  GESCHENK-ABO S3 Genießen Sie ein abwechslungsreiches Programm – das Paket aus jeweils zwei Abenden im Schauspiel- und Opernhaus. Mittwoch, 11. März 2015, Schauspielhaus Nachtasyl/Kinder der Sonne

von Maxim Gorki Samstag, 11. April 2015, Opernhaus Cyrano (ua)

:

stars im Konzert   GESCHENK-ABO S5 Kein Takt langweilig – Emotionale, dynamische und klangliche Extreme: Freuen Sie sich bei den Philharmonischen Konzerten in der Meistersingerhalle auf die Staatsphilharmonie und herausragende internationale Solisten als Gäste. Freitag, 23. Januar 2015, Meistersingerhalle In Moll 3. Philharmonisches Konzert

mit Werken von W. A. Mozart und J. Brahms Solistin: Lise de la Salle, Klavier Freitag, 20. Februar 2015, Meistersingerhalle Junge wilde 4. Philharmonisches Konzert mit

Werken von A. Dvoˇrák und P. Maintz Solist: Alban Gerhardt, Violoncello Freitag, 12. Juni 2015, Meistersingerhalle Engel und Helden 7. Philharmonisches Konzert

Tanzstück von Goyo Montero

mit Werken von L. v. Beethoven, A. Berg und R. Strauss Solistin: Isabelle van Keulen, Violine

Samstag, 01. Juni 2015, Opernhaus Ein Maskenball

Freitag, 10. Juli 2015, Meistersingerhalle Drahtseilakte 8. Philharmonisches Konzert

Oper von Giuseppe Verdi

mit Werken von D. Schostakowitsch Solist: Pieter Wispelwey, Violoncello

Dienstag, 14. Juli 2015, Schauspielhaus Das Käthchen von Heilbronn

von Heinrich von Kleist

:

SCHAUSPIELHAUS-EXTRA   GESCHENK-ABO S4 Fans des Schauspiels aufgepasst: Es erwarten Sie vier spannende Abende auf der großen Bühne. Freitag, 06. Februar 2015, Schauspielhaus Ödipus Stadt

von Sophokles, Euripides, Aischylos Dienstag, 17. März 2015, Schauspielhaus Diener zweier Herren

von Carlo Goldoni Dienstag, 05. Mai 2015, Schauspielhaus Aus Liebe

von Peter Turrini (DE) Freitag, 10. Juli 2015, Schauspielhaus Das leben der Bohème

:

KAMMERSPIELE PUR   GESCHENK-ABO S6 Ganz nah am Geschehen ... Freuen Sie sich auf vier ausgewählte Stücke in den Kammerspielen. Dienstag, 24. Februar 2015, Kammerspiele Am schwarzen See

von Dea Loher Dienstag, 24. März 2015, Kammerspiele Alle lieben George

von Alan Ayckbourn (DE) Donnerstag, 14. Mai 2015, Kammerspiele Die schmutzigen Hände

von Jean-Paul Sartre Dienstag, 23. Juni 2015, Kammerspiele Heute bin ich blond

von John von Düffel

nach Henri Murger und Giacomo Puccini

Weitere Informationen zu den Geschenkabonnements erhalten Sie in unserem Abonnementbüro (am Parkhaus Sterntor: Grasersgasse 25-29, 90402 Nürnberg) unter Tel. 0911-231-35 13 oder im Internet unter www.staatstheater.nuernberg.de


+++

Newsletter

Zufrieden blickt die Theaterleitung auf die Bilanz der zurückliegenden Spielzeit 2013/2014: Nach dem Rekordergebnis der Vorsaison verzeichnet das Staatstheater Nürnberg in den vier Sparten Oper, Ballett, Schauspiel und Konzert Einnahmen aus dem Ticketerlös von mehr als sieben Millionen Euro. In den einzelnen Sparten wurden Auslastungsquoten von 84% in der Oper, 83% im Ballett, 79% im Schauspiel und 82% bei den Philharmonischen Konzerten, bei den Konzertveranstaltungen im Opernhaus sogar 84% erreicht. Gegen den Bundestrend konnte das Theater auch bei den Abonnements erneut zulegen. Mit mehr als 12.000 Abonnement-Verträgen ist die Rekordmarke aus dem Vorjahr 11.592 deutlich überschritten. Publikumsliebling in der Oper waren unter den Neuproduktionen die beiden ersten Teile des neuen „Ring des Nibelungen“ von Regisseur Georg Schmiedleitner und Generalmusikdirektor Marcus Bosch, die mit „Das Rheingold“ und „Die Walküre“ jeweils eine Auslastung von 96% bzw. 97% erreichten. Im Ballett brachte es Goyo Monteros Version des Prokofjew-Klassikers „Cinderella“ auf 96%, gleichauf mit der Wiederaufnahme von Goyo Monteros „Romeo und Julia“-Ballett. Im Schauspiel war der Renner der Saison „Der Menschenfeind“ mit 94%, gleichauf mit Klaus Kusenbergs Inszenierung von „The Effect“. Kult-Inszenierung der BlueBox Saison war „Best of Nibelungen (die Out-takes)“ mit 98% +++ +++ +++ +++ +++ Neben dem großen Publikumszuspruch für das Programm hat das Staatstheater Nürnberg auch in einigen Kritikerumfragen 52

+++

lobende Erwähnung gefunden. In der August-Ausgabe des Magazins „Die Deutsche Bühne“ erhielt das Theater eine Nominierung für die beste Gesamtleistung, die Oper wurde einmal als beste Opernbühne abseits der Zentren nominiert, die Bühnenraum- und Kostümkonzepte für „Cinderella“ und „Black Bile“ von Goyo Montero, sowie die Schauspielproduktionen „Don Karlos“ und „Eine Schneise“ wurden je einmal nominiert. JOSEPHINE KÖHLER wurde für ihre Rolle des Lukas in letzterer Produktion in der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift „THEATER HEUTE“ als beste Nachwuchskünstlerinn nominiert. Im Jahrbuch der „Opernwelt“ wurde die Produktion von Meyerbeers „die Hugenotten“ sowie der Tenor Uwe Stickert als Raoul gleich dreifach nominiert. Hrachuhí Bassénz für die Partie der Valentine („Die Hugenotten“), Rachael Tovey für die Brünnhilde („Die Walküre“) und Antonio Yang für Alberich und Wotan („Das Rheingold“ und „Die Walküre“) wurden je einmal nominiert, die Leistung des Opernchors des Staatstheaters wurde von zwei Kritikern als beste Leistung eingestuft. In der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift „Dance Europe“ wurde das Staatstheater Nürnberg Ballett einmal als „Best Company“ nominiert, sowie Goyo Monteros Choreographie „Black Bile“ als beste Uraufführung und Sayaka Kado für ihre „Cinderella“ als beste Tänzerin gewürdigt. +++ +++ +++ +++ +++ Die Tänzerin Sayaka Kado aus dem Ensemble des Staatstheater Nürnberg Ballett ist für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie Darstellerin/Darsteller

Tanz für ihre Partie der Cinderella in Goyo Monteros gleichnamigem Ballett nominiert. Die Japanerin gehört der Nürnberger Compagnie seit dem Neuaufbau der Sparte Ballett durch Goyo Montero an und beeindruckte das Nürnberger Publikum u. a. als Desdemona in „Desde Otello“, als Julia in „Romeo und Julia“ und zuletzt im Doppelabend „Duato/Montero: Melancholia“ und „Mirrored“ von Cayetano Soto. Die Bekanntgabe der endgültigen Jury-Entscheidung und die Preisverleihung finden am 8. November 2014 in Hamburg statt. Auf 3sat werden in einem 45-minütigen Film einen Tag später die nominierten Künstlerinnen und Künstler sowie die Höhepunkte der Preisverleihung gezeigt. 9. November, 18.15 Uhr, 3sat +++ +++ +++ +++ +++ Beim renommierten Internationalen Aeolus-Wettbewerb 2014 in Düsseldorf wurde die Flötistin Elena Badaeva, Mitglied der Nürnberger Orchesterakademie, mit dem 3. Preis ausgezeichnet. Neben einem Preisgeld sind mit dieser Auszeichnung für die Schülerin von Prof. Dr. Jörg Krämer auch Konzertauftritte und ein Stipendium verbunden. +++ +++ +++ +++ +++ Im Dritten Reich galten sie als verfemt, im 2. KAMMERKONZERT wird nun an sie erinnert: die Kompositionen Erwin Schulhoffs, Gideon Kleins und


: Newsletter

Felix Mendelssohn Bartholdys. Unter dem Titel ENT-ART? werden Kleins „Streichtrio“, Bartholdys „Klaviersextett“ und Schulhoffs „Streichsextett“ vereint. Kammerschauspieler Jochen Kuhl rezitiert dazu Literatur aus dem Umfeld der Werke. Das 3. KAMMERKONZERT unternimmt eine Reise in die Zeit der Harmoniemusik. Bläserensembles spielten im späten 18. Jahrhundert landauf, landab die Transkriptionen populärer Opern und ersetzten manchem kleinen Fürstentum das große Opernorchester. Zu den Originalkompositionen für diese Art von Besetzung zählt Mozarts c-mollSerenade, auch „Nachtmusik“ genannt, sowie die Serenaden von Franz Krommer und Andreas Tarkmanns Bearbeitung von Sergej Prokofjews Ballettmusik „Romeo und Julia“. Zusammen

Edle Markeninstrumente der führenden Hersteller Günstige EinsteigerKlaviere Digitalpianos Klavierreparaturen/ Meisterwerkstatt Konzert- und Stimmservice Ihre Klaviergalerie in Europas größtem Musikhaus Musikhaus Thomann Treppendorf 30 96138 Burgebrach Tel: 09546 / 9223 - 34 klaviere@thomann.de

www.thomann.de

sind die Werke zu hören unter dem Titel SERENADE: MUSIK FÜR BLÄSEROKTETT. 9. NOVEMBER & 7. DEZEMBER, 15.30 UHR, GLUCK-SAAL +++ +++ +++ +++ +++

Die Mitglieder des Schauspielensembles haben für den Dezember ihren ganz eigenen Adventskranz gebunden: Jeden Samstag vor Weihnachten wird zwar keine Kerze angezündet, dafür stimmen sie wie jedes Jahr mit der Lesungsreihe WEIHNACHTEN,

zUM ersten, ZWEITEN, DRITTEN UND VIERTEN … auf die besinnliche, aber auch hektische Vorweihnachtszeit ein. Gelesen wird im Foyer – außer am letzen Samstag vor dem Fest. Da sorgen die Schauspieler Marco Steeger und Thomas L. Dietz mit musikalischer Unterstützung von Bettina Ostermeier und Kathrin Kohlmann in der BlueBox für ein Gegenprogramm und machen sich frei von allem vorweihnachtlichen Kitsch. An den vorherigen Adventssamstagen lesen Elke Wollmann und Heimo Essl, Adeline Schebesch und Pius Maria Cüppers sowie Josephine Köhler und Jochen Kuhl. 29. NOVEMBER; 06, 13. DEZEMBER, 16.00 UHR, FOYER SCHAUSPIELHAUS; 20. DEZEMBER, 20.15 UHR, BLUEBOX +++ +++ +++ +++ +++


:

Geschenkabonnements

Überraschen Sie ihre Lieben mit vier spannenden Schauspiel-, Opern-, Ballett- oder Konzert­­­abenden und wählen Sie eins von sechs verschiedenen Geschenkabonnements.

:

Theaterkarten und Geschenkgutscheine

Verschenken Sie Karten für einen ausgewählten Theaterabend am Staatstheater Nürnberg oder einen Geschenkgutschein, so dass der Beschenkte selbst entscheiden kann, wann und wofür er Ihr Präsent einlösen möchte.

:

Geschenkgutscheine mit Print@home zuhause selbst ausdrucken

Infos unter www.staatstheater.nuernberg.de

Stiftung Staatstheater Nürnberg, Richard-Wagner-Platz 2-10, 90443 Nürnberg Tel.: 0911-231-3575 · info@staatstheater.nuernberg.de Information und Tickets 0180-5-231-600 (Festnetz 14 ct/Min; Mobilfunk bis 42 ct/Min) www.staatstheater.nuernberg.de Adressen Spielstätten: Opernhaus (und Gluck-Saal), Schauspielhaus mit Kammerspielen und BlueBox, Richard-Wagner-Platz 2–10, 90443 Nürnberg, Meistersingerhalle, Münchener Straße 21, 90478 Nürnberg

IMPRESSUM Herausgeber: Staatstheater Nürnberg Staatsintendant: Peter Theiler Geschäftsführender Direktor: Christian Ruppert Redaktion: Dramaturgie, Marketing, Kommunikation Titel: Turandot Im Bild: Vincent Wolfsteiner, Opernchor Foto: Ludwig Olah Fotos: Marion Bührle, Lynn Goldsmith, Christian Knieps, Jutta Missbach, Ludwig Olah, Photocase.com:

AllzweckJack/andreafleischer/MisterQM, Privat, SonyClassicalInternational - Felix Broede, Bettina Stöß Gestaltung: Julia Elberskirch, Jenny Hobrecht Druck und Anzeigen: Offsetdruck Buckl GmbH Das Staatstheater ist eine Stiftung öffentlichen Rechts unter gemeinsamer Trägerschaft des Freistaats Bayern und der Stadt Nürnberg Stand: Oktober 2014, Änderungen vorbehalten

Hauptsponsor

Mäzenin Oper

Henriette Schmidt-Burkhardt †

Hauptsponsor Schauspiel

Hauptsponsor Ballett

Hauptsponsor Konzert

Hauptsponsor u18plus

MODE & SPORT MIT STARKEN MARKEN

Medienpartner


nurnberger

Mehrwert für Ihre Marke

w w w.prknet.de

branding & human resources

www.eltonjohn.com

**

***

**

Marke entwickeln

***

Marke verbessern

****

Marke pflegen

*****

Marke halten

****

*****

09151 9074-0 info@nuernberger-gmbh.de www.nuernberger-gmbh.de

Nutzen Sie unser Angebot: Das erste Beratungsgespräch inklusive schriftlicher Analyse Ihrer aktuellen Marke erhalten Sie von uns bis 30. November unverbindlich und gratis.

Ateliertage für angewandte Kunst im Raum Nürnberg Biennale seit 1913

Ort: 20 Ateliers im Raum Nürnberg Freitag Samstag Sonntag

Lattoflex Beratertage 14. und 15. November

21.11.14, 18.oo - 21.oo Uhr 22.11.14, 14.oo - 21.oo Uhr 23.11.14, 11.oo - 19.oo Uhr

Im Neuen Museum:

das Raue und der Glanz Präsentation im Rahmen der Ateliertage 21.11.2014 - 07.12.2014 * Wenn sich Ihr Schlaf in 30 Tagen nicht verbessert, nehmen wir Ihr Bettsystem zurück. Garantiert! – und beim Kauf eines Lattoflex Bettsystems erhalten Sie einen »Traumfalter« (Nackenstützkissen) im Wert von 99.– EUR gratis dazu.

Informationsbroschüre bei: Tourist Information am Hauptmarkt 18, Nürnberg Info, Königstr. 93, Forum für Angewandte Kunst Wilhelm - Marx-Str. 9 90419 Nürnberg Tel: 0911/8 15 87 47 www.forum-ak.de

Betten Rüger · Ostendstr. 182 90482 Nürnberg-Mögeldorf Tel. 0911 /9 54 99 11 Mo. bis Fr., 9.00 bis 18.00 Uhr Samstag, 10.00 bis 14.00 Uhr

Angewandte Kunst Nürnberg

Bequem parken! Vor dem Haus und im Hof

Anz_Rüger_November2014.indd 1

Aktion Tiefschlaf * 6. 11. bis 6. 12. 2014 www.betten-rueger.de

17.10.14 17:46


Wechseln Sie jetzt zur Besten Filialbank Deutschlands!

Vereinbaren Sie jetzt einen Termin in Ihrer Commerzbank Filiale: Filiale Nürnberg-Hans-Sachs-Platz Spitalgasse 5 90403 Nürnberg Tel:0911 131-0 Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag

9.30–17.00 Uhr 9.30–17.00 Uhr 9.30–17.00 Uhr 9.30–18.00 Uhr 9.30–15.30 Uhr

www.commerzbank.de

1

01.07.2014 08:50:19


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.