IMPULS - Theatermagazin des Staatstheater Nürnberg

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DAs MAGAZiN DEs sTAATsTHEATER NÜRNBERG

NoVEMBER / DEZEMBER 2013

oPer Auftakt zu Wagners „Ring“

schausPiel Deutsche Erstaufführung „Eine schneise“

Ballett Goyo Monteros Version von „cinderella“

Konzert Bo skovhus zu Gast


bulthaup b3 Folgt keinen schnellen Trends. Sondern Überzeugungen. Eine bulthaup verbindet höchste Individualität mit Präzision.

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: inhalt

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oPER

: Das rheingolD

Regisseur G. schmiedleitner zu „Der Ring des Nibelungen“ · internat. Wagner-Konferenz · Ring.Tanz-Projekt

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scHAUsPiEl

: eine schneise

Deutsche Erstaufführung von Händl Klaus · Premiere von „Bürger schippel und die Hose“

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BAllETT

: cinDerella

Goyo Montero erarbeitet seine Version des Ballettklassikers

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KoNZERT

: Bo sKoVhus

Der dänische Bariton zu Gast beim 2. Philharmonischen Konzert

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VoN AUssEN GEsEHEN

: ForeVer young

Ausstellung zum 100-jährigen Jubiläum der Kunsthalle

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sTAATsTHEATER

: VorFreuDe

Die Geschenkabonnements des staatstheaters

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PREssEsTiMMEN

:

othello · Don Karlos · Einige Nachrichten an das All · Das Himbeerreich · 1. Philharmonisches Konzert

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NEWslETTER

:

Nachrichten aus dem staatstheater

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ZUM lETZTEN MAl

:

Platée · Zweiheit · im weißen Rössl


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Ein „Ring“ des 21. Jahrhunderts Mit „Das Rheingold“ startet am Staatstheater Nürnberg die Neuinszenierung von Richard Wagners Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ Mit einer musikalischen Urzelle fängt es an: Aus dem tiefen Es der Kontrabässe entfaltet sich das Vorspiel zu „Das Rheingold“, dem Vorabend von Richard Wagners Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“. Aus nur einem Ton erwachsen erst das Motiv des wogenden Rheins, und dann immer mehr musikalische Motive, mit denen Richard Wagner die Geschichte vom Raub des Goldes erzählt; vom Zwerg Alberich, der aus dem Gold den Ring schmiedet und so die Herrschaft über die Welt gewinnen will; vom Gott Wotan, der seine Götterburg mit einem faulen Kredit finanziert und die Verträge bricht, die er als Gott schützen soll; von den Riesen Fasolt und Fafner, die mit dem geraubten Rheingold für den Bau der Götterburg entlohnt werden und sich aus Gier gegenseitig töten und von den Göttern, die schon bald ihrem eigenen Untergang entgegengehen. Über dem Ende steht der Fluch des Alberich, dem Wotan Gold und Ring geraubt hat, und der von nun an Wotans ständiger Widersacher im Kampf um die Herrschaft sein wird.

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Oper

: Das Rheingold

Der Mythos „Das Unvergleichliche des Mythos ist, dass er jederzeit wahr und sein Inhalt für alle Zeiten unerschöpflich ist“, schrieb Richard Wagner in „Oper und Drama“, dem theoretischen Gegenstück zu „Der Ring des Nibelungen“. Seine Idee, im Zeitalter der großen Historienopern einen nordischen Mythos auf die Bühne zu bringen, ist eine ästhetisch wie politisch weitreichende Entscheidung. Das Unerschöpfliche des Mythos des „Ring des Nibelungen“ beschäftigt seit der Uraufführung bei den ersten Bayreuther Festspielen 1876 Wagners Anhänger ebenso wie seine zahlreichen Gegner.

Bühnenbildentwürfe: Stefan Brandtmayr

Fragen an die gegenwart Doch auch heute stellt „Der Ring des Nibelungen“ mehr Fragen zur Gegenwart als je zuvor: Mit Gott Wotan, der seine repräsentative Götterburg Walhall „auf Pump“ baut und dadurch immer tiefer in moralische Schuld gerät, führt Wagner modellhaft vor, wie Politik und Schuldenkrise zusammenhängen. Die Entstehung von Macht über die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, die Verwandlung einer einst unberührten, heilen Natur und die Folgen dieser Ausbeutung für den Menschen, das sind Aspekte des „Ring des Nibelungen“, der seine Aktualität womöglich erst in der Gegenwart voll entfaltet. Nicht zuletzt bedeutet der Ring als Mittel der Weltherrschaft auch die Virtualisierung der Welt. Gott Wotan hatte noch mit einem Speer geherrscht, einer Waffe, die einen sicht- und spürbaren Effekt auf den Einzelnen hat. Der Ring bedeutet nicht nur Reichtum, sondern ist das Logo für die neue, unbesiegbare Herrschaft, die auf unsichtbaren, ungreifbaren Kräften basiert und damit umso gefährlicher ist. Die Neuproduktion von „Der Ring des Nibelungen“ ist für jedes Opernhaus ein Kraftakt, der am Staatstheater Nürnberg in dieser Spielzeit mit „Das Rheingold“ und „Die Walküre“ beginnt und in die nächste („Siegfried“) und übernächste Spielzeit („Götterdämmerung“) reichen wird. Wir sind stolz, große Teile des Werkes aus dem eigenen Ensemble besetzen zu können. Das reicht von den kleineren Partien der Rheintöchter, in denen Protaginistinnen des Hauses wie Leah Gordon, Hrachuhí Bassénz und Judita Nagyová zu erleben sein werden, bis zu Wotan, einer Partie, in der Randall Jakobsh sein Rollendebüt gibt. Roswitha Christina Müller und der junge Bass-Bariton Antonio Yang waren bereits am Theater Lübeck als Fricka bzw. Alberich zu sehen und sind nun beide fest im Ensemble des Staatstheater Nürnberg. Einmalig ist wohl, dass zwei Sänger im „Rheingold“-Ensemble mitwirken, die zugleich abwechselnd in der Titelrolle von Verdis „Othello“ auf der Bühne stehen: Vincent Wolfsteiner gibt sein Debüt als Loge, David Yim steht als Froh auf der Bühne. Regisseur Georg Schmiedleitner und Dirigent Marcus Bosch haben bereits in „Elektra“ und „Don Giovanni“ zusammengearbeitet und werden nun gemeinsam den neuen „Ring“, einen „Ring“ des 21. Jahrhunderts im Opernhaus auf die Bühne bringen.

Kai Weßler

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Regisseur Georg Schmiedleitner, in Nürnberg seit vielen Jahren als Schauspielregisseur bekannt, hat mit „Macbeth“, „Elektra“ und zuletzt „Don Giovanni“ bereits mehrfach erfolgreich im Opernhaus inszeniert. Mit „Das Rheingold“ startet er gemeinsam mit Generalmusikdirektor Marcus Bosch in den Kosmos von Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“. Kurz vor dem Beginn der szenischen Proben hat Georg Schmiedleitner für uns erzählt, wie die Handlung der Tetralogie ihren Ausgang nimmt.

» Ein kleiner Ausflug endet mit der Aussicht auf die Weltherrschaft « Rheingold ist Vorspiel, Vorabend. Es herrscht noch Friede, scheinbarer Friede. Ein eigentümlich paradiesisch-archaischer Zustand. Doch die Idylle trügt, in unserer Version. Es sind bereits die Vorboten der Veränderung, des Umsturzes und der Katastrophe zu spüren, die beschädigte Natur, das Eingreifen der Götter in die Harmonie der Natur. Der erste Teil trägt etwas Märchenhaftes. Wir befinden uns in einer Götter- und Märchenwelt, in der aber die Figuren sehr menschliche Züge haben und vor allem menschlich und weltlich agieren und fühlen. Leere Bühne am Beginn, Frauen spielen mit Wasser, bilden Fontänen und bespucken sich spielerisch mit dem Nass. Immer mehr Wasser sprüht und spritzt in verschiedensten Variationen. Es entsteht ein wildes Wassertreiben, im Hintergrund werden Pflanzen sichtbar, ein Bild für PARADIES. Am Boden entdeckt man Fische, die vielleicht zucken, und mehr und mehr sieht man einen nicht mehr intakten, schaurig anmutenden Naturzustand.

Im Hintergrund wird eine Betonwand sichtbar und ein Wasserspeicher, in dem die flotten Rheinmädchen baden, das Wasser ist nicht mehr ganz natürlich, sondern bereits gezähmt, aber nicht wirklich ausgebeutet. Wotan überlässt die Rheinanlage sich selbst, besucht nur ab und zu die feschen Rheintöchter, wenn er mal wieder von Fricka genug hat. Das Gold im Rhein ist aber unangetastet und auch nicht in Gefahr, denn die erotischen Rheindamen lenken jeden gleich vom Gold ab. Jetzt kommt aber ALBERICH, der „Zwerg“. Für uns eher der Underdog, unzufrieden und ungeliebt. Der ist sicher auch nicht zum ersten Mal da – was soll er sich sonst für Freuden gönnen da drunten im düsteren, dunklen Nibelheim. Wotans Weltordnung hat Alberich zu einem traurigen Leben verbannt, aussichtslos für alle Zukunft. Die flotten Damen am Rhein machen sich natürlich lustig über den hässlichen, komischen Spanner

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Oper

: Das Rheingold

und lachen ihn nur aus. Auch das noch! Flosshilde warnt gleich zu Beginn die Schwestern vor so einem Typen und mahnt, das Gold zu hüten. Doch die anderen sind sich zu sicher. So geil wie der ist („der lüsterne Kauz“), so wenig ist das Gold in Gefahr: Denn wir wissen, nur wer der Liebe entsagt, bekommt überhaupt die Chance, an das Gold zu gelangen. Daher treiben sie es immer spöttischer und gemeiner mit dem armen stinkenden Zwerg, der immer wütender und geiler wird. Eine will er haben, koste es, was es wolle! Und dann kommt’s: Plötzlich bricht ein Goldschein von unten durch, das Feuer der Sonne lässt das Gold glänzen, der Rhein strahlt golden und die Schwestern singen gleich fröhlich „Heiajaheia, Rheingold, Rheingold“, sie besingen den noch von der Gier nach Verwertung unberührten Schatz. Das Gold ist unberührt im Rhein, also noch nicht einbezogen in den Kreislauf von Macht und Besitz, es steht noch für die Unschuld und Einheit der natürlichen Welt.

» NUR WER DER MINNE MACHT VERSAGT, NUR WER DER LIEBE LUST VERJAGT, NUR DER ERZIELT SICH DEN ZAUBER ZUM REIF ZU ZWINGEN DAS GOLD « Da staunt auch Alberich, der sich anfänglich noch gar nichts macht aus dem Gold, das die Schwestern da fast hysterisch besingen und umschwimmen. Und erst als die flotten Schwimmschwestern ihm in ihrem Übermut das Geheimnis des Rheingoldes verraten, wird Alberich sehr konzentriert. „Nur wer der Minne Macht versagt, nur

wer der Liebe Lust verjagt, nur der erzielt sich den Zauber zum Reif zu zwingen das Gold.“ Tja, jetzt ist es heraußen, aber noch denken sich die schönen Schwestern nichts, denn bei dem Erregungszustand ist der oversexte Alberich aber schon überhaupt kein Kandidat für „Wer wird Millionär“ („Am wenigsten er, der lüsterne Alb...“). Aber weit gefehlt: Alberich reagiert blitzschnell, bei dem Satz „der welt Erbe / gewänne zu eigen / wer aus dem Rheingold / schüfe den Ring, / der masslose Macht ihm verlieh“ vergeht ihm der Sex sofort, – das geht ja auch noch später! Alberich hat keinerlei Sinn für die Schönheit des Schatzes, er denkt nur an Besitz und Macht! „Er reißt mit furchtbarer Gewalt das Gold aus dem Riffe, und stürzt damit in die Tiefe, wo er schnell verschwindet“. – „Haltet den Räuber“, können da die reizenden Blondinen nur mehr stammeln, weg ist das Gold, dumm gelaufen. Ein Fehler mit gewaltigen Folgen! Ja so schnell geht’s mit dem Sündenfall. Beraubung der unschuldigen unberührten Natur, das Paradies ist entweiht, verweltlicht sozusagen, Missbrauch der Schätze für einen Machtzweck, unnachhaltige Ausbeutung der Bodenschätze für den persönlichen Gewinn und Profit. Privatisierung eines Allgemeingutes, also rein kapitalistisches Grundinteresse, triebhafter Herrschaftsund Machtwille. Ohne Sinn für das Schöne erblickt Alberich im Gold einen unendlichen materiellen Reichtum, die goldene Ressource bislang „nutzlos“ im Rhein wird im kapitalistischen Kreislauf die Haupttrumpfkarte schlechthin. Alberichs Gier löst


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einen Dominoeffekt von ungeheurer Energie aus. Man könnte auch sagen, er, der „befreit“ von Liebe war, hat am schnellsten überrissen, welch innovative Energie und Macht dieser Goldschatz hat. Alberich ist somit auch anarchischer Pionier eines neuen Zeitalters. Er nutzt die vorhandenen Ressourcen am schnellsten und ohne Skrupel. Und das geniale daran: Es ist so einfach: Das, was da war, einfach nehmen und benutzen, fertig. Alberich gelingt der Raub auch ganz leicht, weil seine Macht von keiner Liebe gehemmt wird. Er wirft aber auch die alten und naiven Gegensätze von Liebe und Besitz, dem die Rheintöchter anhängen, gewaltig durcheinander, die alte naturgegebene Götterordnung wird zum leeren Mythos. Ab nun sind Gold und Ring schwer bewachte Güter, ein Naturgesetz, dass Minne den Besitz des Goldes ausschließe und die Begründung, da jeder Mensch lieben will, das Gold sicher ist, zerplatzen wie eine Seifenblase. Alberichs frecher Raub zeigt aber auch ganz drastisch, wie anfällig und schwerfällig die alte Götterordnung geworden ist, sie entspricht nicht mehr den neuen politischen und gesellschaftlichen Anforderungen. Ein starr gewordenes System, das alle neuen Einflüsse ignoriert. Mit dem Schatz düst Alberich in die Tiefe und in seine Schmiede, ins Reich der Finsternis. Und was war da noch: Die geilen Töchter haben ihm von

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einem Ring erzählt, der unumschränkte Macht verleiht: Das ist es! Ha! Locker fertigt er den Ring an, und schon ist er mächtig. Was als kleiner sextouristischer Ausflug geplant war, endet mit der Aussicht auf Weltherrschaft, wenn das kein Erfolg ist! Pronto unterwirft er Mime, seinen Bruder, und tyrannisiert auch gleich das ganze Volk der Nibelungen, das er zu Zwangsarbeitern macht. Mime muss ihm einen Tarnhelm basteln, mit dem er jederzeit in eine x-beliebige Gestalt switchen kann. Weltformel gefunden! Alberich zieht ein System von Gewalt und Angst auf und beginnt Reichtum und Macht mit Sklaverei zu erwirtschaften. Seine Industrieanlage ist der Anfang einer neuen Zeit.

Georg Schmiedleitner Premiere

: 30. November 2013, 19.30 Uhr, Opernhaus

Das Rheingold  Richard Wagner Vorabend des Bühnenfestspiels „Der Ring des Nibelungen“ Musikalische Leitung: Marcus Bosch Inszenierung: Georg Schmiedleitner  Bühne: Stefan Brandtmayr Kostüme: Alfred Mayerhofer Dramaturgie: Kai Weßler Mit: Hrachuhí Bassénz (Woglinde), Leah Gordon (Wellgunde), Michaela Maria Mayer (Freia), Judita Nagyová (Floßhilde), Roswitha Christina Müller (Fricka), Leila Pfister (Erda); Martin Berner (Donner), Randall Jakobsh (Wotan), Taehyun Jun (Fasolt), Nicolai Karnolsky (Fafner), Hans Kittelmann (Mime), Vincent Wolfsteiner (Loge), Antonio Yang (Alberich), David Yim (Froh)

Staatsphilharmonie Nürnberg Patronatsverein der Oper des staatstheaters Nürnberg

Mit freundlicher Unterstützung von:

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Oper aktuell das Rheingold Einführungssoirée mit dem Leitungsteam und anschließendem Probenbesuch am 25. November 2013, 18.00 Uhr, Gluck-Saal Weitere Vorstellungen: 05., 15., 22., 28., 12.2013; 09., 14., 19.01.2014

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Der Gott des Gemetzels Yasmina Reza Wiederaufnahme: 26. November 2013 weitere Termine: 02.12.2013 (zum 100. Mal); 23.01.2014

Szenen eines zivilisatorischen Sumpfes, lustvoll gespielt und lustvoll anzusehen N端rnberger Nachrichten


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Wagner-Konferenz Abschluss der internationalen Konferenz „WagnerWorldWide 2013: Reflections“ im Staatstheater Nürnberg Was bedeutet das Phänomen Wagner für die Gesellschaft heute? Das ist eine zentrale Frage, die sich besonders zum Ende eines großen Jubiläumsjahres stellt. 2013 wurde Wagnergeschichte gemacht und weiter geschrieben. WagnerWorldWide2013 ist der Titel eines Projektes, das von Prof. Dr. Anno Mungen vom Forschungsinstitut der Universität Bayreuth (fimt) initiiert wurde und von den Universitäten Bayreuth, Bern und South Carolina/ USA organisiert wird. Anhand von fünf Themenfeldern werden gesellschaftliche, politische und ästhetische Aspekte des 19. Jahrhunderts mit Fragen des 21. Jahrhunderts verknüpft. Diese fünf Themenfelder sind: Umwelt und Natur, Geschlecht und Sexualität, Medien und Film, Geschichte und Nationalismus, Globalisierung und Märkte. In drei großen Wagner-Konferenzen wurde und wird das Phänomen Wagner und seine ungebrochene Aktualität ergründet. Zwei, www2013:Europe in Bern im Herbst 2012 und www2013:America in Columbia/South Carolina im Frühjahr 2013 sind schon Geschichte. Vorträge dieser Symposien sowie die vorbereitende Ringvorlesung www2013:Bayreuth können aber auf dem YouTube-Kanal des Projektes von jedem Interessierten nachverfolgt werden.

»  Was bedeutet Wagner heute? «

Wagner-Konferenz in Bayreuth, Thurnau und Nürnberg Die dritte, abschließende Konferenz, www2013:Reflections, findet in Zusammenarbeit mit dem Staatstheater Nürnberg vom 12. bis 15. Dezember 2013 in Bayreuth, Thurnau und Nürnberg statt. Gut 30 Referentinnen und Referenten aus Asien, Europa und Amerika präsentieren Beiträge zu Wagner im Kontext unserer heutigen Welt. Dieter Borchmeyer eröffnet mit seinem Vortrag „ich schreib’s euch auf, diktirt ihr mir!“ – Richard Wagners medienästhetische Kritik der Schrift am Nachmittag des 12. Dezember die Konferenz in Bayreuth, bevor am Abend die Finissage der Ausstellung „Irre?! – Richard Wagner. Eine Würdigung des Wahnsinns“ im Steingraeberhaus begangen wird. Die Konferenztage Freitag und Samstag werden in der ländlichen Abgeschiedenheit von Schloss Thurnau, Sitz des fimt und malerisch gelegen zwischen Kulmbach und Bayreuth, stattfinden. Am Sonntag zieht der Kongress nach Nürnberg. Im Gluck-Saal des Staatstheaters wird eine Sektion zu „Wagner und Nürnberg“ sowie die Podiumsdiskussion zum Thema „Wagner als Marke“ für die Region und Bayern das wissenschaftliche Programm abschließen, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Auf zu neuen Wagnerufern? Die Konferenz endet mit einer Aufführung von Wagners „Rheingold“ am Sonntagabend; dies gleichsam programmatisch: mit dem Beginn der Ring-Tetralogie.

Bernd Hobe 1 12


DAs PRoGRAMM iN NÜRNBERG 11.00 - 11.30 uhr Vortrag wagner unD nürnBerg

von Prof. Dr. Anno Mungen (Thurnau/Bayreuth) 11.30 - 12.00 uhr Vortrag wagners ästhetiK Von staDt unD staat: „Die Meistersinger von nürnberg“ und das erbe des historismus in der deutschen oper

von Dr. Matthew Werley (Norwich) 12.30 - 13.00 uhr Vortrag wagnerianer heute

von Elfi Vomberg (Bayreuth) 13.00 - 13.30 uhr Vortrag Die MarKe „richarD wagner“ iM JuBiläuMsJahr 2013

von Ann-Christine Karcher (Mainz) 16.00 - 17.30 uhr Podiumsdiskussion wagner als „MarKe“ Für Bayern?

mit Peter Theiler (Staatsintendant, Staatstheater Nürnberg), Prof. Dr. Claas Christian Germelmann (Professor für Marketing, Universität Bayreuth) , Dr. Markus Kiesel (Künstlerischer Leiter der Essener Philharmoniker) und Prof. Dr. Nicholas Vazsonyi (Professor für Germanistik und Komparatistik, University of South Carolina) Moderation: Prof. Dr. Anno Mungen www2013: iM internet: YouTube-Kanal von www2013: www.youtube.com/WagnerWorldWide Website des Projektes: artsandsciences.sc.edu/www2013 Website fimt: www.fimt.uni-bayreuth.de

15. DEZEMBER 2013, AB 11.00 UHR, GlUcK-sAAl

WAGNER-KoNFERENZ Abschluss der internationalen Wagner-Konferenz „WagnerWorldWide 2013: Reflections“ leitung: Prof. Dr. Anno Mungen, Universität Bayreuth Das symposium ist öffentlich, der Eintritt frei und richtet sich ausdrücklich an alle Nürnberger.

In Zusammenarbeit mit:

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Ein Stadtteilprojekt des Staatstheater Nürnberg und der Hochschule für Musik Nürnberg mit der Friedrich-Wilhelm-Herschel Grund- und Mittelschule, der Pfarrgemeinde St. Ludwig und der Kirchengemeinde St. Markus in Gibitzenhof

Einem hässlichen Zwerg wird Liebe verwehrt, er raubt dafür das Rheingold und schmiedet daraus einen Ring, der absolute Macht verleiht und doch seinem Besitzer den Untergang bringt. Dieser Ring stürzt die stärksten Helden, Könige und selbst die höchsten Götter. Davon erzählt Richard Wagners vierteiliges Bühnenfestspiel „Der Ring des Nibelungen“. Eine Geschichte von dieser Welt, meint Guido Johannes Rumstadt, 1. Kapellmeister der Oper am Staatstheater und Professor für Dirigieren und Leiter des Hochschulorchesters an der Hochschule für Musik. Denn die Motive sind vertraut: Raub, Gier, Lügen, Vertragsbruch – das braucht keine Erklärung. Das gilt auch für die mythologischen Motive: Geschichten von Riesen, Zwergen und sagenhaften Schätzen kennen alle Kulturen in der einen oder anderen Variante. Und dann erzählt der Ring auch noch von Dingen, die uns persönlich nah sind: z. B. vom Aufbegehren der Kinder gegen ihre Eltern (Brünnhilde und Wotan) oder von der Enttäuschung des Abgewiesenwerdens (Alberich und Rheintöchter).

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Das Opernhaus öffnet die Tore zur Südstadt Es gibt also keinen Grund zur Scheu, keine Angst vor dem großen Anspruch der Musik, von deren unmittelbarer Wirkung auf jeden Menschen Guido Johannes Rumstadt überzeugt ist. Auch der Blick auf die Themen lässt Wagners „Ring“ wie geschaffen für ein Generationenprojekt erscheinen. Und eigentlich soll es noch viel mehr werden: Nicht nur Generationen soll das Tanzprojekt „Ring.Tanz“ miteinander ins Gespräch bringen, auch Mitgliedern unterschiedlicher sozialer Milieus ein Gemeinschaftserlebnis bescheren, Austausch zwischen Abteilungen und Jahrgangsstufen der beteiligten Institutionen fördern, Menschen unterschiedlichster Herkunft und Ausbildung miteinander und mit dem Theater in Kontakt bringen. Ein großes Vorhaben, das Guido Johannes Rumstadt angestoßen hat, eine großartige Idee, für die er Mitstreiter gefunden hat. Das Staatstheater Nürnberg und die Hochschule für Musik Nürnberg schultern das Projekt gemeinsam. Organisatorisch und inhaltlich laufen die Fäden bei den


Ring.Tanz

: U18 plus

Theaterpädagoginnen Anja Sparberg und Marina vorgestellt, wie auch den Interessenten aus den Pilhofer am Staatstheater zusammen. Dank ihrer beiden Kirchengemeinden in der Nachbarschaft der guten Vernetzung in der Stadt, haben sie die richSchule. Während der nun folgenden Proben geht es nicht darum, ein vorgegebenes tigen Partner zusammengebracht und bieten nun zum Projekt WorkStück einzustudieren, sondern eine shops, Theaterführungen und ProChoreographie gemeinsam zu entbenbesuche bei den Profis an wickeln. Alle Teilnehmer bringen und koordinieren Termine und ihre Ideen ein, der Choreograph die unterschiedlichen Gruppenargibt Spielanregungen dazu und hilft » es kann beiten. Die Akteure auf der Bühne mit choreographischen Techniken weiter. Dabei gibt es kein ‚besser‘ kommen aus der F.-W.-Herschelnur ,so‘ Grund- und Mittelschule, sowie aus oder ‚schlechter‘, es kann nur so oder den Gemeinden von St. Markus und oder ‚anders‘ sein. Darin, im AndersSt. Ludwig in Gibitzenhof. Mit den sein, erkennt Rainer Kotzian gerade ,anders‘ sein « Kindern, Jugendlichen und Senidas kreative Potential der künstleoren (ca. 110 Teilnehmer) entwirischen Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Altersgruppen ckelt Choreograph Rainer Kotzian, und den individuellen PersönlichProfessor für Elementare Musikpädagogik und Studiendekan (Hochkeiten. In einem späteren Arbeitsschule für Musik), eine tänzerische Umsetzung der schritt wird er die Abschnitte der Einzelgruppen zu einem großen Ganzen zusammenfügen. Damit Themen, die der „Ring“ behandelt. Guido Johannes Rumstadt und das Hochschulorchester (70 Stubeginnt im Frühjahr eine neue Arbeitsphase für alle denten) spielen ausgewählte Abschnitte aus dem Beteiligten, die in der Aufführung von „Ring.Tanz“ über 16-stündigen Zyklus des „Rings des Nibelungen“. am 16. Juli 2014 im Nürnberger Opernhaus ihr Ziel Rund eine Stunde Musik wird es am Ende sein. erreicht. Das Verbindungselement Musik Für die tänzerische Probenarbeit kommt die Musik zunächst einmal aus der „Konserve“, doch möglichst schnell sollen die Teilnehmer den Kontakt zur Live-Musik erhalten. Als „Orchesterpaten“ werden die Studenten der Hochschule in den kommenden Wochen und Monaten den Schülern ihre Musikinstrumente vorstellen. Am 13. Februar 2014 zieht das Hochschulorchester dann in der Herschelschule ein und stellt die Musikauswahl aus dem „Ring des Nibelungen“ in voller Orchesterstärke vor. Vormittags werden die Herschel-Schüler exklusiv die Generalprobe des Orchesters verfolgen, abends wird das Programm aus Wagners „Ring“, Reimanns Schumann-Fragmenten und Carl Nielsens Flötenkonzert als öffentliches Konzert präsentiert. Mut, etwas auszuprobieren Jetzt zu Spielzeitbeginn haben sich die Arbeitsgruppen zusammengefunden. Rainer Kotzian hat den Schülerinnen und Schülern in der HerschelSchule das Tanzprojekt und eine erste Kostprobe der tänzerischen/choreographischen Zusammenarbeit

Der Weg ist das Ziel Allen Beteiligten steht bis dahin viel Arbeit bevor, den Lehrern, den Schülern, den Dozenten, den Studenten, den Senioren der Gemeinden und den Theatermitarbeitern. Sie probieren mutig etwas aus in den kommenden Monaten. Das Ergebnis ist noch ungewiss. Das Projekt könnte auch scheitern, „trotzdem wird sich aber der Weg gelohnt haben“, meint Guido Johannes Rumstadt. Die Verantwortlichen sehen vor allem, was für die Teilnehmer zu gewinnen ist: „Das meiste, was wir den Schülern im Unterricht beibringen, werden sie wieder vergessen. Aber so ein Projekt und die Menschen, mit denen man das gemacht hat, die vergisst man nicht mehr, das nimmt man mit“, ist Özdal Duran, Lehrer der Herschel-Mittelschule, überzeugt. Es werden sich unerwartet Freundschaften ergeben, für die jungen Teilnehmer vielleicht auch Berufswünsche konkretisieren. Alle Teilnehmer des Projektes werden auf jeden Fall die Erfahrung machen, dass sich durch die Zusammenarbeit für jeden der Horizont ein Stück erweitert hat.

Verena Kögler 15


Ein Stück Broadway für Nürnberg Das Musical „Funny Girl“ bringt den Glanz der Revue auf die Opernbühne Wir schreiben das Jahr 1920. Das Licht wird gedimmt, der Vorhang geht auf – und wir befinden uns im New Amsterdam Theater in New York City. Die berühmte Sängerin Fanny Brice sitzt in der Garderobe und wartet auf ihren nächsten Auftritt. In Gedanken lässt sie ihr Leben Revue passieren … Klingt nach einem Abend mit emotionsgeladener Handlung und gnadenloser Dramatik. Doch nicht im Musical „Funny Girl“: Der Rückblick des Showstars ist voll mit witzigen Dialogen und spritzigen Ohrwürmern. Die junge, naive Fanny Brice hat keine Ahnung vom Leben und besitzt auch sonst keine offensichtlichen Talente. Das Mädchen aus der Henry Street in Brooklyn bricht die Schule ab und ist überzeugt davon, ein gefeierter Star auf den Bühnen des Broadways zu werden. Entgegen der Aussagen ihrer Nachbarinnen „Wenn’ ne Frau nicht sehr schön ist, von Ästhetik nichts zu sehn ist, fängt sie besser nie was mit Theater an …“, bekommt sie schließlich nach kleineren Engagements und dank einer großen Hartnäckigkeit ein tolles Angebot. Florenz Ziegfeld, der Produzent der „Ziegfeld Follies“, einer der erfolgreichsten Revuen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, hat ein Faible für Tänzerinnen mit imposantem Kopfschmuck, farbiger Buntheit und Frohsinn auf der Bühne. Kaum feiert Fanny mit den Ziegfeld Follies ihre ersten Erfolge, setzt sie sich frech über Ziegfelds Regeln hinweg. Sie gibt wahnwitzige Kommentare von sich und lässt sich nichts vorschreiben. Neben ihrem turbulenten Leben zwischen den glanzvollen Revuen am Broadway und Gastspielen durchlebt sie eine Liebesbeziehung mit dem charmanten Spieler Nick Arnstein, der ihre Welt immer wieder auf den Kopf stellt.

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Zurück im New Amsterdam Theater sitzt sie wieder alleine in ihrer Garderobe. Die Geschichte des Funny Girl ist dem realen Leben der Komikerin, Sängerin und Schauspielerin Fanny Brice nachempfunden. Ihre Zielstrebigkeit, ein Bühnenstar zu werden, obwohl sie nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprach, machte sie bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts zu einer der berühmtesten Frauen am Broadway. Das Musical über das turbulente Leben der Fanny Brice hatte in Amerika großen Erfolg. Auf den deutschen Bühnen wurde es bisher nur in Essen, München und Dortmund gespielt.

Premiere

Musical-Regisseur Stefan Huber bringt nun in Nürnberg das schwungvolle Leben der jungen Fanny auf die Bühne und inszeniert mit schlagfertigen Kommentaren und witzigen Dialogen ihre Geschichte zwischen glitzernden Revuen und privatem Abgrund. Mit „Funny Girl“ kommt ein Stück Broadway auf die Bühne des Staatstheater Nürnberg.

Lena Normann

: 02. November 2013, 19.30 Uhr, Opernhaus

FUNNY GIRL  Musical von Isobel Lennart (Text), Jule Styne (Musik) und Bob Merrill (Songtexte) In deutscher Sprache; Übersetzung von Heidi Zerning Musikalische Leitung: Jürgen Grimm / Gábor Káli Inszenierung: Stefan Huber Choreographie: Danny Costello Bühne: Harald B. Thor Kostüme: Susanne Hubrich Dramaturgie: Wiebke Hetmanek/

Lena Normann Mit: Frederike Haas/Katharine Mehrling (Fanny Brice), Bernhard Bettermann/Tobias Licht (Nick Arnstein), Marc Seitz (Eddy Ryan), Marianne Larsen/Johanna Schoppa (Rose Brice), Richard Kindley (Florenz Ziegfeld jr.) In weiteren Rollen: Stefanie Gröschel-Unterbäumer, Evita Komp, Sabine Lippmann, Mandy M. Mahrenholz, Gabriele Neumann, Jane Reynolds, Marie Roehl, Andrea Schwendtner, Veronique Spiteri, Sabrina Stein, Angelika Straube, Klaus Brummer, Timothy Hamel, Christian Louis-James, Sebastian Köchig, Tobias Link, Claus Opitz, Andreas Röder, Robert Schmelcher, Dariusz Siedlik

Koproduktion mit dem Theater Dortmund und dem Theater Chemnitz. Mit freundlicher Unterstützung des Damenclubs zur Förderung der Oper Nürnberg e.V.

Zweite Premiere: 12. November 2013, 20 Uhr Weitere Vorstellungen: 17., 24., 29.11.; 04., 08., 13., 14., 19., 27., 31.12.2013; 08., 11., 18., 25.01.2014

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Der Hässliche Marius von Mayenburg Wiederaufnahme: 02. November 2013 weitere Termine: 01.12.2013; 19., 20.01.2014

Viel Beifall für ein ins Abstruse gesteigertes Zeitgeisttheater   Bayerische Staatszeitung


Dunkel lockender Wald Deutsche Erstaufführung von Händl Klaus' „Eine Schneise“ in den Kammerspielen

Händl Klaus hat mit seinem neuesten Stück, „Eine Schneise“, ein Sprachkunstwerk geschaffen, welches im Gewand einer spannenden Kriminalgeschichte daher kommt und seine ganz eigene Sprache entwickelt. Das dialogische Miteinandersprechen wird seziert und aufgebrochen, bis die Figuren zu einem einzigen Sprachkörper verschmelzen und sie eine ganz eigene Musikalität zusammen hält. Alle Figuren sind, ob sie es wollen oder nicht, allein durch ihre Sprache untrennbar miteinander verbunden.

Zum Inhalt Ein tiefer finsterer Wald. Hier lebt die Lehrerin Kathrin mit ihrem Sohn Lukas. Abgeschnitten von der Gemeinschaft des Dorfes und der Gesellschaft der Menschen. Was wie ein Märchen beginnt, fällt schnell einer erschütternden Katastrophe anheim. Denn in diesem Wald hat ein Feuer unerbittlich eine Schneise geschlagen. Ein Teil der Natur und der Tiere sind dem Brand zum Opfer gefallen. Die Brutalität liegt förmlich in der Luft. Es riecht nach verbrannten Tannen und verschmortem Wild. Ein Duft zwischen Grausamkeit und Entzücken.

An diesem Ort des Verbrechens – es muss eines sein, denn in den beißenden Geruch mischt sich ein Hauch von Brandbeschleuniger – trifft der Inspektor Peter ein. Sein Beruf führt ihn hierher. Er will, er muss die Tat aufklären. Oder ist es mehr? Kathrin und Peter scheinen sich zu kennen. Aus früheren Tagen. Das Wiedersehen ist jedoch kein angenehmes. Doch welche Vergangenheit die beiden trennt, bleibt offen.

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Schauspiel

: Eine Schneise

Verzweifelte Suche nach der Identität Der Sprössling Lukas scheint erleichtert über die Anwesenheit des Gastes. Er meint, in Peter den nicht gekannten Vater zu erkennen. Er gleiche ihm wie sein Spiegelbild. Doch Peter weist die ihn bedrängende Ehre zurück. Lukas‘ Vater sei er nicht. Es müsse sich um einen Irrtum handeln. Doch Lukas gibt nicht nach. Der Vaterlose ist auf der verzweifelten Suche nach seiner Identität. Woher komme ich? Wer bin ich? Mit der Bürde des fehlenden Elternteils scheint ihm die Antwort verwehrt. Er ist fremd bei sich und in seiner Umgebung. Ihm fehlt der ihn spiegelnde Gegenpart. Seine Mutter ist ihm dabei keine Hilfe. Denn sie bleibt stumm. Ein grausames Familiengeheimnis scheint hier wie ein Geheimnis gehütet. Verschwiegen. Verdrängt. Vergessen. Aber nicht für Lukas. Er will die schonungslose Wahrheit ergründen. Sein junges Blut ist in Aufruhr. Die Sehnsucht in seinem Herzen nach einer Vaterfigur gleicht dem verzehrenden Feuer im Wald. Sie schlägt um in Hass und Aggression. Er verachtet die Natur, die ihn so still umgibt. Die Ruhe ist ohrenbetäubend für ihn. Die Abgrenzung zu Anderen durch das Leben im Wald hat ihm seine Mutter aufgebürdet. Sie hält alles Fremde fern und wird dadurch selbst zur Fremden und Gemiedenen. Ein besonderes Ritual unterstreicht die Trennung. Sie verbietet sich und ihrem Sohn, Wasser und Seife zu benutzen. Denn „wer sich wäscht, verrät sich. Er verliert sich eigentlich“. Der so entstehende Geruch soll als Schutzschild gegen die Welt dienen. „Es ist ein köstlicher Gestank. Uns alle schließt er ein. Wir wehren uns damit. Ich muss nur die Arme heben. Buttersäure schlägt den Gästen, die uns ja belästigen, wütend ins Gesicht. Sie ducken sich und suchen das Weite. Kind, mein Kind. Ich warne dich. Seife wird dich schwer verwunden. Denn sie schält dich. Roh musst du durchs Leben gehen.“ Doch Lukas rebelliert. Er will zerstören, um der Wut über sein Verlassensein Ausdruck zu verleihen. Bis er den Vater findet. Dann stößt der Imker Wim, der seine Bienen bei dem Brand verloren hat, zu diesem vermeintlichen Familiendreieck. Hat ihn nur der Zufall hergeführt? Lukas lässt von Peter wie von einer uninteressant gewordenen Beute ab und wählt sich Wim als seinen Vater. Dessen Gesten und Bewegungen, ja seine gesamte Gestalt sind ihm Beweis genug: Wim ist sein Vater. Aber auch dieser will nichts von den neuen unerwarteten Vaterfreuden wissen. Er könne der ersehnte Vater nicht sein, denn er ist bereits der Vater von Kathrin, Lukas‘ Mutter. Er komme daher nicht in Frage.

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Der Autor Der österreichische Autor und Filmregisseur Händl Klaus wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, wie dem Robert-WalserPreis, dem Silbernen Leoparden für das beste Erstlingswerk auf dem Internationalen Filmfestival von Locarno für seinen Spielfilm „März“, dem Autorenpreis für das Schauspiel Köln oder jüngst dem Literaturpreis des Kantons Bern. Außerdem ernannte ihn „Theater heute“ 2006 zum Dramatiker des Jahres, zwei Jahre nachdem er dort bereits zum Nachwuchsautor des Jahres ausgezeichnet wurde.


Eine Schneise

Sprachlosigkeit Obwohl Kathrin wiederum die Verwandtschaft zu Wim verneint, sind alle Schicksale eng ineinander verstrickt. Nach und nach werden die Anwesenden sich lang versunkener geteilter Geheimnisse gewahr, ohne dass diese jemals ganz enthüllt werden. Allein Andeutungen fallen aus ihren Mündern oder bleiben gleich darin stecken. Die Sprache kann sich inmitten dieser familiären Enge nicht Bahn brechen. Im Angesicht einer offenbar grausamen Vergangenheit wird sie zur Sprachlosigkeit umgekehrt. Denn Sätze führt hier kaum jemand allein zu Ende. Man teilt sich die Sprache wie das Blut. Wenn jemand beginnt zu sprechen und Vergrabenes eventuell ans Licht zu bringen wagt, übernimmt ein Anderer sein Sprechen und verändert seinen Sinn. So wird nicht ausgesprochen, was war. Niemand traut in diesem Kreis dem Anderen über den Weg. Jeder kann hier Täter sein. Der Täter eines sagenlosen Verbrechens.

: Schauspiel

dunkel, werden die Schatten der Bäume seltsam lang, Geräusche werden unangenehmer, je dunkler es wird. Nachts werden selbst die putzigsten Tiere schnell zu Ungeheuern, da man sie nicht richtig orten kann. Lang vergessene Kinderängste können wieder hellwach werden. Selbst wenn nichts Bedeutsames geschieht. Die Fantasie fährt mit uns Achterbahn.

Wald und Feuer Das Gute und das Böse scheinen seit jeher zueinander zu gehören. Bereits von alters her überlieferte Sagen und Märchen zeigen beide Seiten der Medaille. So gibt es in ihnen Könige, Prinzessinnen und Ritter sowie Hexen, Zauberer und böse Geister. Und auch der Wald und das Feuer spielen in ihnen häufig eine wichtige Rolle. Im Märchen „Hänsel und Gretel“ werden zwei Geschwister von ihren Eltern im tiefen Wald ausgesetzt. Der Vater hat Angst um die Beiden, da sie von wilden Tieren zerrissen werden könnten. Doch seine Märchenhafte Züge Frau ist unnachgiebig und so muss er die Kinder Das Stück „Eine Schneise“ beginnt mit märan den Wald abgeben. Allein gelassen suchen die chenhaften Zügen. Von duftenden hohen Tannen beiden den Weg zurück. Doch sie gelangen noch tiefer in die Wildnis und begegnen dort einer ist die Rede. Von Harz. Von wilden Tieren. Bereits Hexe samt essbarem Häuschen. Das Märchen ist beim Lesen scheint man mitten in diese Wildnis geworfen. Der Wald als Sehnbekannt, die Kinder sollen versuchtsort. Als ferner Ort der speist werden, doch die Hexe wird am Ende selbst ins Feuer Klarheit, der Stille, der Tiefe und » Kind, mein Kind. geworfen und verbrannt. des Schutzes. Abgeschieden von allem, meint man hier zur Das Märchen „BrüderIch warne Dich. « Ruhe kommen zu können. Hier chen und Schwesterchen“ möchte man sein und aussprehandelt ebenfalls von zwei chen dürfen: Verweile doch ... Geschwistern, die diesmal „Die Waldperson ist jemand, der gern im freiwillig aus ihrem Elternhaus fliehen. Wieder spielt Wald ist. Dort ist es finster und kühl, doch es gibt eine böse Mutter die Hauptrolle in der Intrige. Sie Lichtungen mit einer Hitze wie unter einem großen misshandelt ihre Kinder. So suchen diese Zuflucht Brennglas. Die Waldperson streicht friedlich durchs im Wald. Da die Mutter zugleich eine böse Hexe ist, Gebüsch. Sie fühlt sich geborgen inmitten der verwünscht sie alle fließenden Gewässer. Sollte eins Sträucher. Die Vogelrufe und das Himmelblau sind der Kinder davon trinken, würde es in ein wildes sowieso und dank der Bäume unsichtbar, die Rufe Tier verwandelt. Zwei Mal kann die Schwester den lassen sich hören, das Blau wird von den Ästen verBruder davor bewahren, beim dritten Mal aber verwandelt sich der Bruder in ein Reh. Dieser Umstand deckt. Alles in allem ist man hier froh. Außerdem führt alsbald zur Hochzeit der Schwester mit dem ist man allein. Trifft man auf einen anderen, kann man die Augen schließen oder ihn grüßen und sogar König, da das Rehlein während der königlichen Jagd den Herrscher versehentlich zu ihrem Verin die Arme schließen, je nachdem. Ich wäre gern steck führte und sich der König in das Schweseine Waldperson.“ terchen verliebt. Alles schreit nach einem Happy Was der Autor in einem seiner Prosatexte End, doch die missgünstige Mutter schleicht sich beschreibt, unterstreicht eine positiv konnoins Schloss. Sie lockt diese ins Badezimmer und tierte Seite dieser Natur. Doch das Helle existiert nicht ohne seine dunkle Seite. So kann diese eben hat dort statt eines Bades ein „Höllenfeuer“ entnoch beruhigende Umgebung schnell zum Ort der zündet. Ihre leibliche Tochter, die hässlich ist wie Bedrohlichkeit mutieren. Wird es beispielsweise die Nacht, schickt die Mutter ins Bett des Königs.

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Schauspiel

: Eine Schneise

Sie soll den Platz der Schwester durch einen Zauber unbemerkt einnehmen. Das Schwesterchen verbrennt derweil. Doch die Intrige wird entdeckt, die Geschwister gewinnen ihr Leben bzw. ihre leibliche Gestalt zurück und die bösen Frauen erhalten ihre Strafe: Die Tochter wird in den Wald geführt und von wilden Tieren zerrissen, die Mutter verbrannt. In beiden Märchen der Gebrüder Grimm tauchen zwei symbolträchtige Orte auf: Der Wald und das Feuer. Der Wald dient als Zufluchtsort und ist zugleich Ort des Schreckens, da man sich in ihm verirren oder von wilden Tieren getötet werden kann. Das Feuer verleiht Schutz vor der Kälte der Nacht, kann aber zugleich alles zerstören. Hänsel und Gretel werden zuerst durch das grausame Feuer bedroht, da Hänsel darin geröstet werden soll – es dient zuletzt aber als Mittel der Befreiung, da sie durch die Verbrennung der Hexe alles Böse zerstören, mit dem sie im Wald in Kontakt gekommen sind. Das Feuer erwirkt einen Neubeginn für die Geschwister. Diese mythischen, assoziationsreichen Mo­­ tive, die positiv und negativ zugleich sein können, lässt Händl Klaus in den Krimi einfließen. Die Spannung der tatsächlichen Handlung wird mit den Symbolen unserer Kindheit verwoben. Und so spricht Kathrin von den duftenden Tannen, der Romantik der Wildnis, während Peter als ihr Gegensprechpart

in ihre Partitur eingreift und von dem bestialischen Gestank verwesten und verbrannten Fleisches spricht. Der Text stellt ungeschönt die beiden Seiten des Lebens gegenüber. Leben und Tod. Schönheit und Zerfall. Gut und Böse. Und das in einer Sprachmelodie, die uns direkt im Inneren trifft, da sie unsere Ängste und Sehnsüchte schonungslos zum Klingen bringt. Das Team Stefan Otteni wird „Eine Schneise“ in den Kammerspielen des Staatstheater Nürnberg zur deutschen Erstaufführung bringen. Zuletzt war seine Inszenierung von „Immer noch Sturm“ in Nürnberg zu sehen, die von nachtkritik.de zu den zehn besten Inszenierungen des Jahres gewählt wurde. Die Musikalische Leiterin des Schauspiels, Bettina Ostermeier, wird durch eine eigens für diese Inszenierung komponierte Musik die besondere Textmelodie des Stückes ergänzen. Die Bühne von Anne Neuser schafft einen hermetischen Raum, in dem sich die Natur brachialen Zugang verschafft. Hier werden die Figuren des Stückes auf engstem Raum festgesetzt. Wie in einem konzentrierten Kammerspiel sind sie dazu gezwungen, miteinander zu verhandeln. Es gibt kein Entkommen. Weder voreinander. Noch vor ihrer Vergangenheit.

Diana Insel

Deutsche Erstaufführung

: 13. Dezember 2013, 19.30 Uhr, Kammerspiele

Eine Schneise   Händl Klaus Inszenierung: Stefan Otteni Ausstattung: Anne Neuser Musik: Bettina Ostermeier Dramaturgie: Diana Insel Mit: Josephine Köhler (Lukas, Kathrins Sohn), Elke Wollmann (Kathrin, eine Lehrerin);

Ksch. Thomas Nunner (Wim, ein Imker), Stefan Willi Wang (Peter, ein Inspektor) Weitere Vorstellungen: 14., 18., 21., 22., 28.12.2013; 22. und 30.01.2014

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BÜRGER SCHIPPEL UND DIE HOSE Die Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen feiert Premiere in den Kammerspielen Carl Sternheim (1878-1942), selber Bürger par excellence, hasste das Bürgertum. Mit bitterem Spott deckte er die Verlogenheiten und Doppelmoral seiner Gesellschaft auf. In seinen Komödien spiegelt sich das wilhelminische Bürgertum in seiner eitlen Selbstzufriedenheit und maßlosen Geltungssucht. Seine Komödien wirken wie zeitlose Röntgenbilder einer Mittelklassegesellschaft, die nichts mehr fürchtet als Veränderung und Geltungsverlust. Die Stücke In „Die Hose“ aus dem Jahre 1911 karikiert Sternheim in der Figur Theobald Maske einen Kleinbürger, der in den eigenen vier Wänden herrschsüchtig seine Frau tyrannisiert und den tollen Hecht markiert, während er in der Öffentlichkeit ängstlich vor der Obrigkeit buckelt. Ein lächerlicher Zwischenfall – seiner Frau Luise rutschte auf offener Straße, zum Vergnügen aller Umstehenden, die Unterhose zu Boden – wird für ihn zur moralischen Katastrophe, die alles ins Wanken bringt. In „Bürger Schippel“, uraufgeführt 1913 in den Kammerspielen des Deutschen Theaters in Berlin, ist es die Figur Paul Schippel, die uns in

Wohin ich fasse, klafft Welt. Loch an Loch in solcher Existenz.

Sie versetzen mich in tiefste Bestürzung. Luise Maske

Theobald Maske

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In welch fürchterlicher Situation sind wir eigentlich?

Das Herz ist ein Muskel, Maske.

Tilmann Hicketier

Frank Scarron


Bürger Schippel und die Hose

: Schauspiel

ihrer Widersprüchlichkeit zum Lachen bringt. Schippel ist ein Proletarier, der sich über das Bürgertum empört und dabei nichts sehnlicher wünscht als dazu zugehören. Ein revolutionärer Möchtegern, der schnell zu einem angepassten und zufriedenen Mitläufer wird – ein Fähnchen im Wind, das sich stets an den Anforderungen und den eigenen Vorteilen ausrichtet. Als das preisgekrönte Sängerquartett um den traditionsbewussten Goldschmied Tilmann Hicketier durch den Tod des Tenors in Schwierigkeiten kommt, wittert Schippel als stimmgewaltiger Kneipenmusikant seine Chance und strebt nach bürgerlichem Aufstieg. Regisseur David Mouchtar-Samorai, der dem Nürnberger Theaterpublikum durch seine Operninszenierung der letzten Jahre wie „Moses und Pharao“ und „Die Meistersinger von Nürnberg“ bestens bekannt ist, fügt in seiner Fassung die Stücke „Bürger Schippel“ und „Die Hose“ zu einem Ganzen, verzichtet auf überflüssige Einleitungen und Nebenhandlungen, vertraut ganz auf die anarchische Kraft der Texte und auf die vielschichtigen und eindringlichen Charaktere Sternheim‘scher Komödien. Theobald Maske und Paul Schippel verschmelzen so zu einem einzigen Gesicht, das in seiner Fratzenhaftigkeit seines Gleichen sucht.

Horst Busch Premiere in Nürnberg

: 09. November 2013, 19.30 Uhr, Kammerspiele

BÜRGER SCHIPPEL UND DIE HOSE   Carl Sternheim Inszenierung: David Mouchtar-Samorai Bühne: Christoph Rasche Kostüme: Urte Eicker Musik: Ernst Bechert Dramaturgie: Horst Busch Mit: Ksch. Adeline Schebesch (Gertrud Deuter / Jenny Hicketier), Louisa von Spies (Luise Maske /

Thekla Hicketier), Bettina Ostermeier (Klavier); Pius Maria Cüppers (Benjamin Mandelstam / Heinrich Krey), Heimo Essl (Frank Scarron / Der Fürst), Ksch. Michael Hochstrasser (Tilmann Hicketier), Ulrich Kuhlmann (Andreas Wolke), Ksch. Thomas Nunner (Theobald Maske / Paul Schippel) Kooperation mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen Weitere Vorstellungen: 13., 16., 24., 27.11.2013

Wagner! Das heiligste Gut der Menschheit.

Zu seinem Glück ist der Mensch berechtigt. Gertrud Deuter

Benjamin Mandelstam

Hicketier, ich ahne in deiner Seele schon lange düstere Vorgänge. Andreas Wolke

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PRoJEKT scHÖNERE WElT „DEMUT VoR DEiNEN TATEN BABY“ VoN lAURA NAUMANN Während eines Terroralarms auf einem deutschen Flughafen erleben drei Frauen die schlimmsten Minuten ihres lebens. Die Damentoilette wird wegen eines herrenlosen Koffers großräumig abgeriegelt und das gesamte Flughafengebäude evakuiert. Einzig Bettie, Mia und lore sitzen in ihren Toilettenkabinen fest und klammern sich in unbändiger Angst aneinander. Nach dem Terroralarm beschließt das frisch vereinte Frauentrio als Konsequenz aus dem gemeinsam Erlebten, Glück unter die müde Bevölkerung zu bringen. „Dafür müssen wir nicht mal was bauen wir können das machen wir gehen an die orte wir sind die Terroristen wir machen die leute erleben“. Und das Konzept scheint aufzugehen. Das Trio reist mit einem Terroranschlagsimulator durchs land, stürmt Diskotheken und supermärkte –„das Projekt schönere Welt startet genau jetzt“. Die 1989 Autorin laura Naumann studiert Kreatives schreiben und Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim und ist Mitglied des Theaterkollektivs „machina ex“. Mit ihrem stück WiEDERAUFNAHME

„meerrauschenhören“ wurde sie 2008 zum Dramatikerworkshop beim stückemarkt des Berliner Theatertreffens eingeladen. 2011 erhielt „süßer vogel undsoweiter“ den Münchner Förderpreis für neue deutschsprachige Dramatik. „demut vor deinen taten baby“ ist ihr dritter Theatertext und wurde 2012 im Rahmen von „stücketesten“ in der BlueBox als szenische lesung gezeigt. Zu den Bayerischen Theatertagen 2013 wurde das Frauentrio dann kurzentschlossen wieder „aktiviert“ und nun wird das stück aufgrund der großen Nachfrage ins Repertoire der BlueBox aufgenommen. Die Regisseurin Frauke Busch war von 2010 bis 2013 Regieassistentin am schauspiel Nürnberg und inszenierte u. a. die Dokumentartheaterabende „Meine Kinder sind tot“, „Nie war ich lebendiger …“, Albert ostermaiers „Vatersprache”, die Uraufführung von „letzte stunde(n)“ und „demut vor deinen taten baby“. seit der spielzeit 2013/14 ist sie Regieassistentin am schauspiel Frankfurt.

Katja Prussas

: 19. NoVEMBER 2013, 20.15 UHR, BlUEBox

DEMUT VoR DEiNEN TATEN BABY

Laura Naumann

inszenierung: Frauke Busch Bühne und Kostüme: Eva Adler Mit: Josephine Köhler (Lore), Tanja Kübler (Mia), Nicola Lembach (Bettie) WEiTERE VoRsTEllUNGEN: 26.11., 03.12.2013; 14., 29.01.2014 „zuschauer-sPeeDDating“ - Das neue zuschauerForMat Mit DeM gong Wir schenken ihnen als Zuschauer nach der Vorstellung 6 x 5 Minuten mit wechselnden Gesprächspartnern, so dass sie sich über die Vorstellung und ihre Eindrücke spontan mit anderen Zuschauern austauschen können. studierende des instituts für Theater- und Medienwissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg entwickelten dieses Format im Rahmen der Bayerischen Theatertage 2013. Das „Testpublikum“ bei den Theatertagen war sehr neugierig, probierte das unbekannte Format aus und gab im Anschluss ein solch positives Feedback, dass wir uns entschieden haben dieses neue zusätzliche Zuschauerformat neben „Nachgefragt“ zu ausgewählten Vorstellungen anzubieten. Erleben sie das Format mit dem Gong und kommen sie mit anderen Zuschauern ins Gespräch! leitung: Katja Prussas

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Nabucco Giuseppe Verdi

Wiederaufnahme: 10. November 2013, 19.00 Uhr, Opernhaus weitere Termine: 16., 23.11.; 01., 03. und 07.12.2013 (zum letzten mal)

„Nabucco“ als Monumentalerzählung – in dieser Kinound Opernwelt durften die Gefühle noch überborden, und fast scheint es, dass wir uns danach mehr sehnen, als wir zugeben. B 5 – Kultur aktuell


Extra

Wir tafeln mit ...

: Schauspiel

Prof. Dr. Julia Lehner

Neue Reihe startet am 23. November 2013, 20.15 Uhr, in der BlueBox Mit Vertretern aus Politik, Kultur und Gesellschaft will das Nürnberger Schauspiel in regelmäßigen Abständen über das Spielzeitmotto ICH + ICH = WIR!?, mit dem wir nach dem sozialen Bewusstsein und gesellschaftlichen Engagement fragen, diskutieren. Bei Wein, Brot und Käse sind Interessierte zum Gespräch geladen. Erster Gast der neuen Reihe ist Frau Prof. Dr. Julia Lehner, seit 2002 Kulturdezernentin der Stadt Nürnberg. Wie und wo kann Kultur gemeinschaftsstiftend sein und was leistet umgekehrt die Gesellschaft für die Kultur? Wem gehört die Kultur und was ist aus dem alten Slogan „Kultur für alle“ geworden? Was ist das Besondere an der Nürnberger Kultur- und Theaterszene und welche Visionen gibt es für die Zukunft?

DER TRUBEL KANN KOMMEN! Vier Lesungen für GroSS und Klein an den Adventssamstagen im Foyer des Schauspielhauses

Weihnachten ist die schönste Zeit des Jahres! Vor allem die schönste Zeit für die schönsten Geschichten rund ums Weihnachtsfest, gelesen von unseren Schauspielern. Wir starten den Advent mit der weltberühmten und herzerschütterndsten Weihnachtsgeschichte aller Zeiten, mit Charles Dickens‘ „A Christmas Carol ...“ aus dem Jahre 1843. Die Läuterung des herzlosen Geizhalses Ebenezer Scrooge berührt jeden. Weiter geht es am zweiten Adventssamstag mit dem besten Erfinder der Welt und seinem neugierigen Kater „Pettersson & Findus“: Machen Sie sich bereit für die ultimative Weihnachtskatastrophe! Heitere und ungewöhnliche „Weihnachten unter Palmen“ erwarten die kleinen und großen Fans am dritten Adventssamstag und besinnlich beenden wir kurz vor Heiligabend unseren diesjährigen „Weihnachts­ geschichtenmarathon“.

Lassen Sie sich von uns und diesen herrlichen Geschichten aus der allgemeinen Hektik des Weihnachtstrubels entführen. Für Ihr weihnachtliches Wohl ist bestens gesorgt!

30. November; 07., 14., 21. Dezember 2013, jeweils 16.00 Uhr, Schauspielhaus Foyer

Weihnachten zum ersten, ... Weihnachtslesungen Mit: Rainer Matschuck 30.11.; Heimo Essl, Julian Keck 07.12.; Thomas L. Dietz, Marco Steeger 14.12.; Pius Maria Cüppers, Ksch. Jochen Kuhl 21.12 . Leitung: Christine Haas, Katja Prussas

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Glaube Liebe Hoffnung  Ödön von Horváth Wiederaufnahme: 09. November 2013 weitere Termine: 16., 24., 29.11.; 16., 20.12.2013, 21., 28.01.2014

[...] die Vervollkommnung der Tragödie. Beeindruckend.   Nürnberger Nachrichten


Eine Parabel der Selbstfindung Goyo Montero erarbeitet seine Version des Ballettklassikers „Cinderella“

In seiner ersten Spielzeit als Nürnberger Ballettdirektor wählte Goyo Montero unter dem hohen Erwartungsdruck des gespannten Tanzpublikums „Romeo und Julia“ als sein erstes Handlungsballett für die blutjunge Compagnie. Die Version des spanischen Chefchoreographen geriet nicht nur zum Kassenschlager, sondern verschaffte ihm auch die Anerkennung des kritischen Hochfeuilletons. So erwies Angela Reinhart bei Tanznetz dem Stück ihre Reverenz, indem sie Monteros „Romeo und Julia“ in einem Atemzug mit John Crankos Ballettklassiker nannte. Aktuell ist diese Produktion übrigens im Tanzmagazin „Dance for you“ als beste moderne Choreographie nominiert und Dance Europe würdigte Monteros Einstudierung von „Romeo und Julia“ mit der Compañía Nacional de Danza Madrid als beste internationale Wiederaufnahme 2013.

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Die Entwicklungsgeschichte einer Seele Neben „Romeo und Julia“ aus dem Jahre 1936 ist „Cinderella“ Sergej Prokofjews wichtigstes und populärstes Werk für ein abendfüllendes Handlungsballett. Komponiert in den Kriegsjahren zwischen 1941 und 1945, wurde es 1945 in Moskau uraufgeführt. In Nürnberg werden nun beide Ballette zu Prokofjews unsterblicher Musik in einer Spielzeit vereint (die Wiederaufnahme von „Romeo und Julia“ findet am 27. Februar 2014 statt) und erneut kann sich die nahe (und ferne) Tanzwelt bei „Cinderella“ auf eine ganz besondere Bearbeitung aus der Feder Goyo Monteros freuen. Wie es inzwischen als Markenzeichen Monteros gelten kann, begibt er sich in seiner Auseinandersetzung mit den Klassikern zurück zu den Wurzeln, den Ursprüngen eines Stoffes. In diesem Fall beschäftigte er sich in seinen Vorstudien intensiv mit dem Märchen der Gebrüder Grimm, aber auch mit Bearbeitungen und Stoffen, die für ihn große Parallelen zu dem Aschenbrödel-Motiv aufweisen. Erneut fokussiert Montero auf die grundlegenden psychologischen Aspekte weniger zentraler Figuren. Wie in all seinen bisherigen Klassikerbearbeitungen erzählt er im Wesentlichen die Entwicklungsgeschichte einer Seele. Cinderella ist für ihn ein

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Cinderella

: Ballett

» Die Bühne fungiert als psychologischer Raum «

Mensch, der durch Verlust und zugefügten Schmerz zunächst auf der Entwicklungsstufe eines Tieres in Gefangenschaft lebt. Der Mutter beraubt, von einem hilflosen Vater allein gelassen, von der Stiefmutter und den Stiefschwestern wie eine Sklavin behandelt, lebt und bewegt sich das Mädchen in einer elenden Umgebung wie ein Tier. Cinderellas Transformation zum erwachsenen Menschen ist das zentrale Bühnengeschehen bei Montero. Ihr Pendant auf Seiten der höfischen Welt ist dabei der Prinz – wie Cinderella im Kern eine „gute Seele“, dessen Aufgabe es innerhalb seiner persönlichen Entwicklung sein wird, als Mensch hinter seiner Rolle hervorzutreten. Die Bühne fungiert dabei als psychologischer Raum. So minimalistisch das Set in seiner Ästhetik wirkt, so komplex ist der Aufbau der einzelnen Elemente. Cinderella darf in Monteros Schaffenskosmos unstrittig als seine bislang aufwändigste Produktion gelten. Wie schon bei „Romeo und Julia“, „Carmen“ und „Nussknacker“ kommen erneut mobile Bühnenelemente zum Einsatz, die im Zusammenspiel von Bühnentechnikern und Tänzern dynamisiert werden. Erneut ist es eine logistische Meisterleistung aller Gewerke, diese Bühnenelemente zu erstellen und dabei Sicherheitsansprüchen, Ästhetik und Artistik gleichermaßen zu genügen.

Ein Gesamtkunstwerk als Teamwork In der Regel werden für die Probenarbeit zunächst Prototypen erstellt, die auf den Probebühnen getestet werden. Die Kuben unterschiedlicher Dimension, die später bei den Vorstellungen wie von Geisterhand bewegt über die Bühne gleiten, müssen lautlos und punktgenau abgebremst werden, die Lackierungen müssen perfekt auf die Tänzerbedürfnisse abgestimmt sein, die Tänzer dürfen darauf nicht abgleiten, der Firnis darf aber andererseits nicht zu „klebrig“ sein. Vergleichbare Extremanforderungen werden an die Abteilungen von Kostüm und Maske gestellt. Kein Stoff darf den Bewegungsfluss hindern, jede Maske muss sitzen wie eine zweite Haut. Höchste Konzentration erfordern auch Erarbeitung und Ausführung der Lichtstimmungen, die Goyo Montero gemeinsam mit Olaf Lundt kreiert. Während bei einer Oper durchschnittlich 80 bis 100 Stimmungen zum Einsatz kommen, sind es bei einem abendfüllenden Handlungsballett Monteros gut und gerne an die 300. Eine Art „Extremsport“ für Lichttechnik und Inspizienz!

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Zwei Ballette zur Musik Prokofjews in einer Saison Um den Kreis zu schließen, werfen wir noch ein Blick auf die Musik: Im Gegensatz zu „Romeo und Julia“, das aus sinfonisch durchkomponierten Szenen besteht, reiht Prokofjew eine Vielzahl von Nummern aneinander, in denen er sich parodistisch mit alten Tanzformen der Zeit von Charles Perrault auseinandersetzt. Montero erkennt in Prokofjews „Cinderella“-Musik zudem Aspekte schwarzer Ironie sowie teils den musikalischen Spiegel und Ausdruck von Gewalt innerhalb der erzählten Handlung. Erstmals wird am Dirigentenpult der Staatsphilharmonie Nürnberg Gábor Káli die Arbeit des Balletts als musikalischer Leiter begleiten. Weitere Einblicke in die Hintergründe und die Entstehung dieses spannenden Großprojektes der noch jungen Ballettsaison gibt das Leitungsteam im Rahmen von „Ballett aktuell: Cinderella“. Hier gibt es neben dem Talk mit Goyo Montero, Gábor Káli, Verena Hemmerlein (Bühne, in Zusammenarbeit mit Goyo Montero) und Angelo Alberto (Kostüm, in Zusammenarbeit mit Goyo Montero), auch bereits erste choreographische Ausschnitte als visuelle Kostproben zu sehen.

Dorothea Mosl

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Uraufführung

: 21. Dezember 2013, 19.30 Uhr, Opernhaus

Cinderella   Ballett von Goyo Montero Musik von Sergej Prokofjew Musikalische Leitung: Gábor Káli  Choreographie und Inszenierung: Goyo Montero  Bühne: Verena Hemmerlein, Goyo Montero  Kostüme: Angelo Alberto, Goyo Montero  Lichtdesign: Olaf Lundt,

Goyo Montero Mit: S. Antoine, A. Baigorri, J. Cortés, S. Elliott, E. Fabrizi, S. Kado, M. Miguélez, M. Sánchez,

N. Sasaki, C. Tuncdoruk, J. Zabala; O. Alonso, J. Hurtado, C. Lázaro, M. Levy, M. Russo, H. Seki, M. Sutherland, L. Tena, C. Teutscher, M. Toro, S. van Heddegem, S. Vega, M., Zachrisson

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Ballett aktuell Cinderella Einführungsmatinée mit dem Leitungsteam und anschließendem Probenbesuch am 07. Dezember 2013, 11.30 Uhr, Opernhaus Weitere Vorstellungen: 23., 25., 29.12.2013; 10., 24., und 26.01.2014

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Stürme des Meeres und der Seele Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Benjamin Britten und Aribert Reimann im 2. Philharmonischen Konzert „Stormy Weather“ „Immer noch Sturm“, so lautet eine der berühmtesten Regieanweisungen von William Shakespeare, zu finden in der Szene seines Dramas „König Lear“, in der der König blind und wahnsinnig durch die nächtliche Heide irrt. In ihrem 2. Philharmonischen Konzert im stürmischen November spielt die Staatsphilharmonie drei Werke, die den Sturm beschreiben und doch mehr sind als das: Musikalische Seelenlandschaften, Beschreibungen von psychischen Ausnahmesituationen. Und Shakespeares unglücklicher König Lear spielt dabei eine wichtige Rolle.

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Die „Schottische“ Das Stürmen des Windes und des Meeres bedeutet seit dem 19. Jahrhundert auch immer das Stürmen der menschlichen Innenwelt. Schon Felix Mendelssohn Bartholdy hatte das erkannt, als er 1829 mit gerade einmal 20 Jahren unter dem Eindruck einer Reise in das schottische Hochland seine Dritte Sinfonie zu komponieren begann. Schottland kannten die Europäer des Kontinents zur Zeit der Romantik vor allem als Handlungsort der Romane Walter Scotts, als schauervoll-düstere Landschaft mit einer blutigen Vergangenheit. Besonders der Besuch des verfallenen Schlosses der unglücklichen Königin Maria Stuart beeindruckte den jungen Komponisten – der sich bei seinem Besuch spontan zu dem Beginn der Sinfonie inspirieren ließ. Doch fast noch mehr hat die Überfahrt nach Schottland, hat das um die Insel tosende Meer seine Spuren in der Sinfonie hinterlassen. Die Sturmböen und das Pfeifen des Windes im ersten Satz der Sinfonie so eindrucksvoll, dass Richard Wagner die Schilderung


2. Philharmonisches Konzert

: Konzert

» Das Meer, die Möwenrufe und das Spiel der Wellen hören« des Windes 15 Jahre später notengetreu in seine Oper „Der fliegende Holländer“ übernommen hat. Mendelssohn Bartholdy benötigte fast zwölf Jahre, bis er seine Sinfonie, die bald die „Schottische“ genannt wurde, vollendet hatte. Doch heute ist das Werk längst eines der Schlüsselwerke der romantischen Musik, das düstere und doch faszinierende Gegenstück zu der später komponierten „italienischen“ Sinfonie. Sea Interludes Kaum ein Komponist dürfte so eng mit dem Meer verbunden sein wie Benjamin Britten, der in dem kleinen Ort Lowestoft in der Grafschaft Suffolk an der britischen Ostküste geboren wurde und dort einen Großteil seines Lebens verbrachte. Das Meer als Lebensspenderin und tödliche Gefahr ist nicht zufällig die eigentliche Hauptfigur in seiner Oper „Peter Grimes“, mit der Britten 1945 schlagartig zum wichtigsten Komponisten seines Landes aufstieg. „Peter Grimes“ erzählt die Geschichte eines Außenseiters in einem ärmlichen englischen Fischerdorf. Weil Grimes den anderen Dorfbewohnern unheimlich ist und weil bereits zwei seiner Lehrlinge auf merkwürdige Art ums Leben gekommen sind, gerät der Fischer mehr und mehr ins gesellschaftliche Abseits. Während der Konflikt zwischen Peter Grimes und der Dorfbevölkerung in der Oper grausam eskaliert, wechselt das Meer seine Stimmungen nach Gezeiten und nach der Tageszeit. In vier großartigen Zwischenspielen, den „Sea Interludes“, hat Britten diese wechselnden Stimmungen vom Sonnenaufgang über

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den Mittag bis zur Dämmerung und den nächtlichen Sturm zusammengefasst. Wer Brittens „Sea Interludes“ hört, der kann das Meer, die Möwenrufe und das Spiel der Wellen tatsächlich hören – und wird zugleich in die Stimmung der Oper eingesogen. Lear Teil einer Oper sind auch die Fragmente aus „Lear“, mit denen Aribert Reimann die Zwischenspiele und die Monologe der Hauptfigur zu einer Konzertsuite zusammengefasst hat. Reimanns „Lear“ entstand in den Jahren 1976 bis 1978 auf Anregung des Baritons Dietrich Fischer-Dieskau, der auch in der Uraufführung in der Bayrischen Staatsoper sang. Schon bei der Premiere der Oper war klar, dass Reimann hier ein Jahrhundertwerk gelungen war, ein Klassiker des modernen Musiktheaters. „Lear“ ist in den letzten Jahren mit großem Erfolg an der Hamburgischen Staatsoper, der Oper Frankfurt, der Komischen Oper Berlin und zuletzt in Kassel gespielt worden. Im Zentrum des Werkes steht der alternde König, der sein Land unter seinen Töchtern aufteilt und fassungslos den eigenen Sturz vom hochgeehrten König zum bedeutungslosen Bettler miterleben muss. Die fünf Monologe des Königs sind ein Protokoll dieses tragischen Abstiegs, und Aribert Reimann lässt mit seiner hochemotionalen, jeden Takt fesselnden Musik den Hörer unmittelbar an dieser Tragödie teilhaben.

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Konzert

: 2. Philharmonisches Konzert

Bo Skovhus Schon seit Jahren gehört er zu den Publikumslieblingen der Wiener Staatsoper: Der dänische Bariton Bo Skovhus hat dort alle wichtigen Partien des lyrischen und Kavalierbaritonfachs gesungen, darunter Don Giovanni, den Grafen in „Figaros Hochzeit“, Eugen Onegin, Wozzeck, Mandryka in Strauss‘ „Arabella“, Eisenstein in „Die Fledermaus“, Kurwenal in „Tristan und Isolde“ und Beckmesser in „Die Meistersinger von Nürnberg“. Seit vielen Jahren gehört Bo Skovhus auch zu den profilierten Liedsänger weltweit. Als er 2011 zum ersten Mal die Titelpartie in Aribert Reimanns „Lear“ an der Hamburgischen Staatsoper verkörperte, ging dennoch ein Raunen durch die Fachwelt: So eindrucksvoll hatte diese schwierige Partie, die einst keinem geringerem als Dietrich Fischer-Dieskau „auf den Leib“ geschrieben

worden war, lange keiner mehr gesungen. „Wer König Lear spielt, muss alle Register ziehen: Verlorenheit, Raserei, Verzweiflung auf Leben und Tod. Der Bariton Bo Skovhus entfaltet die kräftezehrende Partie in Stimmnuancen des Ingrimms, voll Aufsässigkeit und menschlichen Zorns. Als dumpf Leidender erinnert Skovhus an seinen grandiosen Hamburger Wozzeck.“ Im Mai 2014 wird Bo Skovhus in einer weiteren Aufführungsserie des „Lear“ in Hamburg auf der Bühne stehen. Die Staatsphilharmonie freut sich umso mehr, ihn im November mit den Fragmenten aus „Lear“, der Essenz dieses herausragenden Musiktheaterwerkes, als Gast im Philharmonischen Konzert begrüßen zu dürfen.

Kai Weßler

15. November 2013, 20.00 Uhr, Meistersingerhalle

Stormy Weather  2. Philharmonisches Konzert

Benjamin Britten  FOUR SEA INTERLUDES AUS DER OPER „PETER GRIMES“ OP. 33A Aribert Reimann  FRAGMENTE AUS „LEAR“ FÜR BARITON UND ORCHESTER Felix Mendelssohn Bartholdy  SINFONIE NR. 3 A-MOLL OP. 56 „SCHOTTISCHE“ Solist: Bo Skovhus, Bariton  Musikalische Leitung: Roger Epple

Staatsphilharmonie Nürnberg Konzertführer live, 19.15 Uhr

Anschließend: Philharmonische Lounge Lassen Sie den Konzertabend in der Lounge im Foyer bei einer „inoffiziellen“ musikalischen Zugabe ausklingen. Die Staatsphilharmonie Nürnberg lädt Sie herzlich ein, mit dem Dirigenten, der Solistin und Musikern beim lockeren Zusammensein ins Gespräch zu kommen.

5 Jahre am Weinmarkt Unsere Öffnungszeiten: Di - Fr 10.00 Uhr bis 18.30 Uhr • Sa 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr

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Forever Young Ausstellung über den Mythos der Jugend zum Jubiläum der Kunsthalle mit Beteiligung des Staatstheaters Am 12. Oktober 2013 feierte das Gebäude der heutigen Kunsthalle Nürnberg seinen 100. Geburtstag. Dieses Jubiläum ist der Anlass für die internationale Gruppenausstellung „Forever Young. Über den Mythos der Jugend“, in der zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler vielschichtige Darstellungen der Kindheit und Jugend präsentieren, sich dem Mythos der Jugend widmen oder auch eine spezifisch kindliche Weltentdeckung und -aneignung thematisieren. Die vielfältigen Werke belegen, wie unterschiedlich die Wahrnehmung dieser ersten Lebensphase sein kann und wie individuell auch die Gefühle und Erinnerungen sind, die sich mit diesen Jahren verbinden. Weitgefasstes Sujet Die ausgewählten multimedialen Exponate – neben Fotografien, Zeichnungen und Aquarellen auch Videoarbeiten, Skulpturen und Installationen – liefern kein Abbild heutiger Jugend, denn unweigerlich wäre dieses eine Momentaufnahme ohne längere Gültigkeit. Vielmehr fasst die Ausstellung das Sujet sehr weit: Eindrückliche Porträts von Kindern und Jugendlichen finden sich ebenso wie Arbeiten über die Adoleszenz und den Prozess des Erwachsenwerdens. Auch werden die charakteristischen Handlungsorte der Kindheit und Jugend thematisiert: das Kinderzimmer, der Spielplatz, das Klassenzimmer oder auch die Diskothek. Andere Werke zeigen die legendären Superhelden Batman und Superman, die mit ihrer stark identitätsstiftenden Funktion seit Generationen zu den Ikonen von

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Forever Young

Heranwachsenden gehören. Und auch Peter Pan hat in einer überbordenden Rauminstallation von Claus Richter seinen großen Auftritt: Als einziger Junge, der niemals erwachsen werden wird, verkörpert er nicht nur die ewige Jugend, sondern auch die Lust am Abenteuer, am spielerischen Neuerleben und an einem kindlichen Eskapismus, der es ermöglicht, kompromisslos in eine Fantasiewelt zu flüchten. Als literarische Figur erscheint er wie eine Personifizierung des Ausstellungstitels „Forever Young“. Das – auch selbstironisch gemeinte – Motto „Forever Young“ ist dabei stets doppeldeutig zu lesen: Es steht sowohl für eine abwechslungsreiche Ausstellung über den Mythos der Jugend als auch für 100 Jahre zeitgenössische Kunst in Nürnberg. Denn was die 1913 eröffnete Kunst-Ausstellungs-Halle mit der heutigen Kunsthalle Nürnberg verbindet, ist die klare Ausrichtung auf das jeweils Zeitgenössische, auf immer neue Werke und aktuelle Tendenzen.

: Von Aussen gesehen

Beteiligung des STAATSTHEATERS Diese Ausrichtung verbindet die Kunsthalle mit dem Staatstheater, so dass sich auch die Sparten des Nürnberger Staatstheaters in die Schar der Gratulanten einreihen. Am Eröffnungsabend werden Mitglieder des Ballett- und Schauspielensembles mit Ausschnitten aus Goyo Monteros „Vasos Communicantes“ und Werner Schwabs „Volksvernichtung oder Meine Leber ist sinnlos“ der Jubilarin gratulieren. Zudem präsentiert der Jugendclub des Staatstheater Nürnberg an vier Terminen eine Performance zum Ausstellungsthema „Forever Young – 180 sec.“, bei der in 180 Sekunden Darstellende Kunst auf Bildende Kunst trifft.

Dr. Harriet Zilch / Susanne Wissen

1 Tobias Rehberger: Given back portrait, 1995

© Tobias Rehberger, Fotografie: Volker Naumann, Schönaich 2 Wolfgang Burat: Boy George Audience, 1983

©Wolfgang Burat, Courtesy Tanja Pol Galerie, München 3 Rineke Dijkstra: Shelby, Liverpool, England, January 18, 2009, 2009

© Rineke Dijkstra, Courtesy: The artist und Galerie Max Hetzler, Berlin 4 Elmgreen & Dragset: The Wait, 2013

© VG Bild-Kunst Bonn, 2013, Foto: Anders Sune Berg

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Von aussen gesehen

: Forever Young

Der Jugendclub in der Kunsthalle – Ein Erfahrungsbericht Als Praktikant ist man viel auf den Beinen. Allein der Weg von der Pforte in das kleine Dachzimmer der Theaterpädagogik fordert Kondition und Orientierungssinn. Und wie man von dort zu den Probebühnen, Kammerspielen oder anderweitigen Orten findet, sollte jeder einmal selbst erkunden. Aber wenn man dann sein Ziel erreicht hat, wartet eine Gruppe neugieriger und spielwütiger Jugendlicher auf einen, die sich momentan spielerisch mit dem Thema „Forever Young“ auseinandersetzen. Da wird dann assoziiert, kreiert und kombiniert. Heraus kommen Standbilder und kurze Szenen, in denen die Jugendlichen autobiographische Erlebnisse und abstrakte Gedankenkonstrukte zusammenfügen. Gezeigt werden die Ergebnisse dann im Rahmen der Ausstellung zu Ehren des 100-jährigen Bestehens der Kunsthalle. Damit das alles funktioniert, durften wir schon vorab in die Ausstellungsräume. Zwei Jugendclubberer hatten sich mit dem Ausstellungskatalog beschäftigt und beschrieben uns die Kunstwerke, welche in den Vorstellungen zu sehen sein werden. Genau wie die 19 Künstler setzen sich auch die Mitglieder des Jugendclubs mit den Kindheits- und Jugendjahren eines Menschenlebens auseinander, erleben dabei spielerisch Kindheitserinnerungen neu und betreten längst vergessen geglaubte oder aber auch höchst aktuelle Phantasiewelten, um sich dann innerhalb der Ausstellung direkt zu den Exponaten theatral in Bezug zu setzen. Wie das am Ende in der Praxis aussieht, kann man an vier Terminen in der Kunsthalle Nürnberg herausfinden.

Esther Aust/Antonia Ruhl Forever Young - 180 Sec. Performance des Staatstheater Jugendclubs

21. und 28. November, 12. und 19. Dezember 2013, jeweils 17.00 Uhr

Eröffnung: 30. Oktober 2013, 20.00 Uhr, mit einem groSSen Jubiläumsfest

forever young Über den Mythos der Jugend

mit Werken von Martin Brand, Marc Brandenburg, Wolfgang Burat, Rineke Dijkstra, Elmgreen & Dragset, Hans-Peter Feldmann, Tamara Grcic, Andy Hope 1930, Teresa Hubbard / Alexander Birchler, Ulrike Möschel, Sofie Muller, Juan Pérez Agirregoikoa, Corinna Schnitt, Tobias Rehberger, Claus Richter, Andreas Slominski und Philip Topolovac Laufzeit der Ausstellung: 31. Oktober 2013 bis 19. Januar 2014

Die Ausstellung wird von einem umfangreichen, zweisprachigen Katalog begleitet (Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln, ISBN 978-3-86335-471-8). Kunsthalle Nürnberg im KunstKulturQuatier, Lorenzer Straße 32, 90402 Nürnberg www.kunsthalle.nuernberg.de Öffnungszeiten: Di, Do bis So und Feiertage 10 - 18 Uhr, Mi 10 - 20 Uhr, Montag geschlossen

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Hamlet  William Shakespeare Wiederaufnahme: 03. November 2013 weitere Termine: 14., 22.11.; 01., 08.12.2013; 12.01.2014

[...] ein spannendes Schauspiel mit fantasievoller Regie, einem glänzenden Hauptdarsteller und der Frage: Was ist der Mensch? Der Neue Tag

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» DAS AUGE LACHT, ES LACHT DAS HERZ «

Die Geschenk-Abonnements des Staatstheaters FREUDE UNTERM CHRISTBAUM – Sechs verschiedene Geschenk-Abonnements bieten jeweils vier unterhaltsame Theaterabende. Ob Oper, Musical, Konzert, Schauspiel oder Ballett – es bleiben keine Wünsche offen. Und das Beste: Sie sparen beim Schenken! Denn alle Vorstellungen sind im Abonnement 30% günstiger als beim Einzelkartenkauf.

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STIMMLICHER HOCHGENUSS   GESCHENK-ABO S1 Sie lieben die Oper und das Musical, Sie genießen es, mit welchem Gefühl auf der einen, mit welcher Kraft auf der anderen Seite die Sängerinnen und Sänger ihre Stimmen einsetzen? Dann ist das Geschenk-Abo „Stimmlicher Hochgenuss“ genau das Richtige für Sie. Montag, 10. Februar 2014, Opernhaus Das Rheingold  Oper von Richard Wagner, Vorabend des Bühnenfestspiels „Der Ring des Nibelungen“ Montag, 10. März 2014, Opernhaus La traviata  Oper von Giuseppe Verdi Samstag, 10. Mai 2014, Opernhaus My Fair Lady  Musical von Frederick Loewe Samstag, 12. Juli 2014, Opernhaus Die Entführung aus dem Serail

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart

Weitere Informationen zu den Geschenkabonnements erhalten Sie in unserem Abonnementbüro (Richard-Wagner-Platz 2–10, 90443 Nürnberg) unter Tel. 0911-231-35 13 oder im Internet unter www.staatstheater.nuernberg.de

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STAATSTHEATER-VIELFALT I   GESCHENK-ABO S2 Sie wollen die Vielfalt, möchten sich nicht auf eine Sparte festlegen, sondern von allem, was das Staatstheater zu bieten hat, probieren? Dann sind unsere beiden gemischten Geschenkabonnements wie für Sie geschaffen. Sonntag, 02. Februar 2014, Opernhaus Funny Girl Musical von Isobel Lennart & Jule Styne Samstag, 01. März 2014, Opernhaus Romeo und Julia  Ballett von Goyo Montero

nach William Shakespeare Donnerstag, 15. Mai 2014, Schauspielhaus Tod eines Handlungsreisenden

von Arthur Miller Samstag, 19. Juli 2014, Opernhaus Tosca  Oper von Giacomo Puccini

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STAATSTHEATER-VIELFALT II   GESCHENK-ABO S3 Freitag, 14. Februar 2014, Schauspielhaus Don Karlos, Infant von Spanien

von Friedrich Schiller Sonntag, 30. März 2014, Opernhaus La traviata  Oper von Giuseppe Verdi Samstag, 03. Mai 2014, Opernhaus Duato / Montero: Melancholia  Choreo-

graphien von Nacho Duato & Goyo Montero (UA) Dienstag, 15. Juli 2014, Schauspielhaus Tod eines Handlungsreisenden

von Arthur Miller

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SCHAUSPIELHAUS-EXTRA   GESCHENK-ABO S4 Für alle, die Sprechtheater auf der großen Bühne lieben, die neuen technischen Möglichkeiten auskosten und die Spannung bis in die 20. Reihe spüren möchten. Sonntag, 16. Februar 2014, Schauspielhaus Das Himbeerreich  von Andres Veiel Dienstag, 25. März 2014, Schauspielhaus Glaube Liebe Hoffnung

von Ödön von Horváth

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STAATSPHILHARMONIE EXKLUSIV    GESCHENK-ABO S5 Erleben Sie die Staatsphilharmonie Nürnberg in großer Besetzung in der Meistersingerhalle und im intimeren Rahmen des Historischen Rathaussaals. Freitag, 14. Februar 2014, Meistersingerhalle Fahrende Gesellen  4. Philh. Konzert mit

Werken von Antonín Dvorˇák und Gustav Mahler Freitag, 14. März 2014, Meistersingerhalle Typisch Deutsch?  5. Philharmonisches Konzert

Mit Werken von Johannes Brahms und Paul Hindemith Freitag, 25. April 2014, Meistersingerhalle Liszt und Tücke  6. Philh. Konzert mit Werken

von Franz Liszt und Richard Strauss Sonntag, 11. Mai 2014, Alter Rathaussaal Nur im Rathaus mit Werken von Igor Strawinski

und Ludwig van Beethoven

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KAMMERSPIELE PUR   GESCHENK-ABO S6 Näher am Geschehen und an den Künstlern und das in einer Wohlfühlatmosphäre, wie sie im eigenen Wohnzimmer herrscht. Donnerstag, 06. Februar 2014, Kammerspiele Saturn kehrt zurück  von Noah Haidle Dienstag, 11. März 2014, Kammerspiele Einige Nachrichten an das All

von Wolfram Lotz Samstag, 12. April 2014, Kammerspiele Eine Schneise (DE)  von Händl Klaus Freitag, 06. Juni 2014, Kammerspiele The Effect  von Lucy Prebble

SONNTAG, 04. Mai 2014, Schauspielhaus Tod eines Handlungsreisenden

von Arthur Miller Samstag, 07. Juni 2014, Schauspielhaus Über Leben (Leas Hochzeit – Heftgarn – Simon)  von Judith Herzberg 45


Einer fängt an! 1. Philharmonisches Konzert Nachdem GMD Marcus Bosch im langen Vorspiel mit dem harten Zugriff von period-Pauken à la Norrington aufhorchen ließ, beginnt [Violin-Star Viktoria] Mullova sofort in ihrem energisch zugespitzten Tonfall und baut Spannung über die Mammutdimensionen des ersten Satzes auf: Das ist kein Beethoven [Violinkonzert] zum gemütlichen Konsum, sondern ein entschlackter, von jedem Plüsch befreiter Drahtseilakt. Auch Bosch verzichtet auf liebe Gewohnheiten und macht aus seinem symphonischen Anteil harsche Zwischenrufe. Mullovas Beethoven fußt eindeutig auf Bach und ist nicht schon ein Romantiker mit Herz und Schmerz: Die Ästhetik steht im Vordergrund, nicht die Emotionen. Was es im weiteren Verlauf an Formulierungsfreiheiten gibt, nützt sie für ihr intelligent durchdachtes Spiel. […] Von den orchestralen Mitteln geradezu berauscht, lässt er [Bosch] ausspielen, was an Expressivität und Effekten in dieser gänzlich urmetaphysischen Partitur [Mahlers 5.] steckt. […] Die Musiker folgen ihm geradezu entfesselt in das „Stürmisch bewegt“ des 2. Satzes. Boschs Interpretation macht Ernst mit dem äußersten Glanz der Fünften, nichts von den Schroffheiten wird eingeebnet. Mit perfekt kalkulierter Mischung von Heiterkeit und Feierlichkeit dann das tumultöse Finale, das alles noch einmal übertreffen will. Auch dafür hatten Bosch und die Staatsphilharmonie noch genügend Reserven. Am Ende frenetischer, lang anhaltender Applaus.

Nürnberger Nachrichten Die [Klangqualitäten der Staatsphilharmonie] waren [in Mahlers 5.] so sinfonisch präzise wie vom Mut zur musikalischen Exzentrik getrieben. Dazu gesellte sich eine von Bosch souverän gesteuerte Dramaturgie, die ihr Zentrum im Scherzo hatte, dem Herzstück, dem dritten und größten Satz der Sinfonie. […] Die Bläser genügten den enormen Anforderungen überzeugend, ebenso im Eingangssatz, in dem alle Fanfaren im TrauermarschDuktus zusammensacken und die elegische Streichersehnsucht so weit entfernt wirkt wie ein utopischer Ort. Dieser schien erreicht im berühmten Adagietto, in einem behutsamen Klanggewebe aus Harfe und Geigen, das am Ende in unglaublicher Anmut verklang. Dieser Übergang zum Finalsatz war der schönste Moment des Abends: Am Horizont der erste Strahl eines Sonnenaufgang, die Naturlaute des Vogelgesangs, ein Gruß an Mahlers Beginnen in der 1. Sinfonie. Der goldene Augenblick eines Tages, noch bevor er richtig begonnen hat. Genauso wie dieses erste Konzert der Saison: Gleich eine Meisterleistung! So sollte es weitergehen...

Nürnberger Zeitung


LIVE LEGEND PRESENTS

Benditos Malditos Gastspiel Biarritz 1001 Bilder – „Von Beginn an erreicht das Vorgestellte das höchste Niveau und die Tänzer sind exzellent, sowohl als Solisten wie auch in Paaren oder als Gruppe, sie zeigen stets, dass es sich um erste Solisten handelt. Die Kostüme sind schlicht in Weiß und Schwarz gehalten und die eleganten Lichteffekte dienen in jedem Moment dem Tanz. Um die außerordentliche Inspiration Monteros umzusetzen, vereinen die Bewegungen der Tänzer kraftvolle Poesie mit Akrobatik von enormer Schwierigkeit. Auf diese Weise entstanden vor unseren Augen 1001 poetische Bilder und oft hatten wir den Eindruck, dass unser Geist gemeinsam mit den Bewegungen der Tänzer durch die Luft fliegen könnte.“

El Diario BERRIA

Infos: www.argo-konzerte.de


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Beifall auf offener Szene […] Eine schöne Bescherung!   Donaukurier online

Lametta  Lustspiel von Fitzgerald Kusz Wiederaufnahme: 15. November 2013 weitere Termine: 29.11.; 16., 20., 27.12.2013, 06., 21., 28.01.2014

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Don Karlos, Infant von Spanien Im düsteren, von Lichtblitzen wie von Fanalen der Freiheit durchzuckten Bühnenbild (Carolin Mittler), entfaltet die Regisseurin Schirin Khodadadian ein historisch-revolutionäres Sittengemälde […]. Im sepiabraunen Ambiente sich auf der Drehbühne ständig verschiebender Kabinette, Kammern und Schächte entfaltet sie das höfische Machtspiel von Verschwörungen und Verrat, Intrigen und Indiskretionen […]. Und auch die Figuren in ihren angedeuteten historischen Kostümen, in Rüschen, Korsetts und Krinolinen, scheinen einem flandrischen Genrebild zu entstammen [Marion Hauer].

Bayerische Staatszeitung Friedrich Schillers Radikalpersonal bekommt in Schirin Khodadadians intensiver Inszenierung […] eine wuchtige, prägnante Deutlichkeit: […] ein Heereszug der Selbstsucht, intrigant und mörderisch. […] Jede einzelne Figur wird in dieser Inszenierung in hartem Licht klar gekantet – auch in ihrer Brüchigkeit.

Landshuter Zeitung / Straubinger Tagblatt [Die Regisseurin] Khodadadian lässt die Emotionen heftig aufeinanderprallen und zeigt vor allem das Fehlen von echtem Vertrauen, das die Intrigen verhindern könnte: Martin Bruchmann gibt seinen beachtlichen Einstand als Karlos in Nürnberg mit brennender Rede und wütendem Körpereinsatz, auch gegen den Freund Posa. Karen Dahmen als Elisabeth, ebenfalls neu im Ensemble, wandelt sich überzeugend von keck-unbeschwert zu standhaft-wahrheitsliebend. [...] Daniel Scholz hat als Posa diesmal Gelegenheit richtig aufzutrumpfen – und tut das überzeugend. […] Das intrigante Kabinett um Herzog Alba (Thomas Klenk) und Perez (Thomas L. Dietz) kann auch vom braven Graf Lerma (Heimo Essl) nicht aufgehalten werden. Der reicht Karlos eine Waffe mit den Worten „Unternehmen Sie nichts Blutiges gegen Ihren Vater.“ So schizophren ist Macht […] äußerst sehenswert.

Nürnberger Nachrichten Zur wirklich interessanten Mittelpunkt-Figur macht die Inszenierung den autoritären König Philipp II., den man so nicht kennt. Thomas Nunner spielt gekonnt einen noch längst nicht vergreisten Herrscher, der Tyrannen-Rollenspiele als Barriere gegen den Machtverlust aufbaut. Eine oft sogar tragikomische Figur, die sich selbst durchschaut und dennoch weiter klammert. Aufbrausend in der AnführerRhetorik, hilflos im Gefühl.

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Das Himbeerreich

„Das Himbeerreich“ – ein knalliger Erfolg Mit dem Stück „Das Himbeerreich“ von Andres Veiel hat die Saison am Nürnberger Schauspielhaus ihren ersten Höhepunkt: Klischees über das Bankenwesen treibt es auf die Spitze – und bleibt dabei doch vielschichtig. […] Es ist Nicola Lembach, die hier einen der fünf Top-Banker spielt, denen „Das Himbeerreich“ so hinterhältig in die geheimsten Karten blickt. Und weil Nicola Lembach eine herrliche Ader für kalte, kantige Komik hat – präzise, pointiert und jede Peinlichkeit geradezu akrobatisch ausführend - wird diese Rolle zu einem Glanzpunkt der umjubelten Premiere. […] Laut und knallig bis zum Klamauk: Petra Luisa Meyer hat das „Himbeerreich“ Deutschland - ein Begriff Ulrike Meinhofs - mit terroristischer Schärfe auf die schicksalshaft rotierende Bühne gepackt und das Drama, das an sich wenig dramatisch wäre, schlau und schlaglichtartig belebt. Der ruhige Gegenpol zum Getöse – Michael Hochstrasser als bebrillter Beobachter, Gentleman und Gewissen der Runde – sticht dadurch umso stärker hervor. Ein bisschen verloren, wie eine der Figuren bei Christoph Marthaler, stellt immerhin er die – ethischen – Fragen, auf die es ankommt.

Nürnberger Zeitung Entscheidenden Anteil am Gelingen hat wieder einmal das Nürnberger Ensemble, das einfach (in diesem Zusammenhang sei der Begriff gestattet) eine sichere Bank ist. Die Mitwirkenden könnten wohl auch die langweiligsten Börsennachrichten so präsentieren, dass man ihnen gebannt zuhört.

Nürnberger Nachrichten In ihrer [Petra L. Meyers] energisch auf knallharte Zusammenstöße hingelenkten Fassung tritt als allegorische Figur mit Zwischenruf-Funktion zusätzlich ein Wesen auf, das man in diesem Zusammenhang nun wirklich als Mittelpunktfigur betrachten darf: Josephine Köhler ist mit Dollarund Euro-Tattoos auf den Oberarmen und einem einleitenden Katzenberger-Kichern in der Kehle schlichtweg „Das Geld“.

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EINIGE NACHRICHTEN AN DAS ALL Der ungewöhnliche Text ist ein intelligenter Spaß, eine Herausforderung für jeden Regisseur und bietet viele Möglichkeiten, auf banale Weise daran zu scheitern. In Nürnberg aber gelingt Markus Heinzelmann mit seiner Inszenierung ein komisches Kunststück […]. Damit beginnt ein schwindelerregendes Spiel mit doppeltem Boden, bei dem die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit wie in einem Film von Woody Allen verwischen. Die Bühnenfiguren haben Probleme mit dem alles bestimmenden Text des Stückes, die Souffleuse mischt sich lautstark ein. Tote treten auf und am Ende wird gar die Tragfähigkeit der menschlichen Sprache in Frage gestellt. Zum Glück schafft es der Regisseur, aus diesem starken Philosophie-Tobak ein herrlich absurdes Theater zu zaubern. Großen Anteil daran hat wieder einmal das in den höchsten Tönen zu preisende SchauspielEnsemble, das hier zu abgründig komischer Bestform aufläuft.

Nürnberger Nachrichten Das ist hoch intelligent, absurd, nah am verzweifelt existenziellen Humor von Woody Allen, selbstreferentiell, selbstverständlich und ungeheuer komisch. […] Markus Heinzelmann akzentuiert klar, was ihm der Autor vorgeschrieben hat […]. [Er] lässt sein Personal vor allem mit Staunen agieren. Es ist das Staunen derer, die auf diese Bühne gestellt, also in diese Welt geworfen wurden - eigentlich unser aller Staunen. […] „Nachrichten aus dem All“ [ist] ein herrliches Stück Selbsterkenntnis.

Nürnberger Zeitung Ein einsatzfreudiges und hochkonzentriertes Ensemble sorgt in Nürnberg dafür, dass die Texte, zwischen greller Komik und feiner Poesie, nicht in Banalität verebben. […] Regisseur Markus Heinzelmann gelingt in Nürnberg ein echtes Kunstwerk: Er behält den wortgewandten Größenwahn inszenatorisch im Griff und lässt das wirklich Schwere und Ernste im angeblich Leichten durchschimmern.

Der Neue Tag Beckett reloaded

Bayerische Staatszeitung

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Die 39 Stufen  von John Buchan und Alfred Hitchcock Wiederaufnahme: 05. November 2013 weitere Termine: 10.11.; 07., 25., 30., 31.12.2013, 25., 31.01.2014

Vier wunderbare Darsteller, die bis an die Grenze des Zumutbaren gehen NĂźrnberger Zeitung


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Othello Vincent Wolfsteiner ist Otello in Nürnbergs Neuproduktion von Giuseppe Verdis später Shakespeare-Vertonung. Und er ist es mit jedem Zoll seines Körpers und jedem Ton seines intensiven, dunkel leuchtenden Singens, das schillert wie ein irregulär geschliffener Diamant, seines fast Sprechens und immer wieder Schreiens. Endlich sieht und hört man, dass dieser Mann als Sklave schuften musste, Krieger war – und noch ist; […] Dass alle drei Hauptpartien aus dem eigenen Ensemble aufregend besetzt sind, überzeugt schon jetzt. Das muss ein hoch subventioniertes großes einem mittleren Haus wie Nürnberg erst einmal nachmachen.

Süddeutsche Zeitung

Dirigent Guido Johannes Rumstadt nimmt Verdis wuchtige Dramatik mit allen Ecken und Kanten an, um auf diesem Monument wie in kleinen Oasen umso wunderlicher die Poesie erblühen zu lassen. Die Musiker der Staatsphilharmonie Nürnberg loten diesen ständigen Kontrast glänzend aus.

Die Deutsche Bühne

Die Godovanets bietet eine Desdemona, die von der ersten bis zur letzten Note, dem beklemmenden „Addio“, fasziniert. […] Wolfsteiner gelingt es, stimmlich wie gestisch, den markig auftretenden Helden und den psychisch zerstörten Außenseiter zu charakterisieren. […] Zalasinski verkörpert das Böse an sich: spielend, kalt lächelnd, brutal. Brillant sein vermeintliches Kumpel-Duett mit dem verführten Othello, wunderbar nuanciert seine falsche Traumerzählung; […] Gewaltiger Beifall für eine intelligente wie sinnliche Ensembleleistung von hohen Graden: für eine wunderbare Desdemona, einen packenden Jago und einen erschütternden Othello.

Der Opernfreund

Regisseurin Gabriele Rech […] vertraut auf die zwingende Fatalität der Geschichte und unterstreicht damit ihre ungebrochene Relevanz, […] vertraut einem Darstellerteam, das es in diesem Seelendrama versteht, ein hohes Maß an Spannung und Intensität zu erzeugen. […] So sehr Wolfsteiner auch körperliche Gewalt, Wahn und Rausch auslebt, so sehr drücken sich in seinem äußerst präsenten und präzise entwickelten Heldengesang auch leise Verzweiflung und Gebrochenheit aus. Ihm gegenüber Ekatarina Godovanets als Desdemona, […] der fragile Hauch Todesahnung, den sie im „Lied an die Weide“ und im anschließenden Ave Maria verströmt, gerät zur packenden Innenschau.

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THE ROCKY HORROR SHOW  Rock-Musical von Richard O‘Brien Wiederaufnahme: 06. November 2013 weitere Termine: 10., 25.11.; 23., 30., 31.12.2013

Es ist kein Verbrechen, sich der Lust hinzugeben   Die Deutsche Bühne online


: Newsletter Die schöne lange Schauspielhausbar im oberen Foyer ist wieder jeden Freitag und Samstag nach Vorstellungsende geöffnet. Damit sollte nun endgültig die Frage „Und wohin jetzt?“ zumindest zum Wochenende beantwortet sein. +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ Im 2. Kinderkonzert kann sich endlich mal ein Instrument in den Vordergrund spielen, das sonst immer nur die Begleitstimme abgibt: die Tuba. In dem Klassiker der Musik für Kinder Tubby, die Tuba traut sich die Tuba, eine Melodie anzustimmen und begeistert Dirigenten, Musikerkollegen und bestimmt auch das junge Publikum. 10. November 2013, 11.00 Uhr, Opernhaus +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ Max Reger und sein Einfluss auf die Werke Prokofjews und Hindemiths stehen im Mittelpunkt des 2. Kammerkonzerts „Max Reger – Genie aus der Oberpfalz“. Felix Löffler (Klarinette), Jessica Hartlieb (Violine), Markus Henschel (Violine), Liv Bartels (Bratsche) und Christian Reuter (Klavier) spielen Prokofjews Ouvertüre über hebräische Themen und die Klarinettenquintette Regers und Hindemiths.

Relaunch war eine Online-Befragung, viele der dort vorgebrachten Verbesserungsvorschläge fanden in Hinblick auf die Neugestaltung der Homepage Beachtung. So wurde beispielweise die Spielplan­ übersicht nach Spielorten unterteilt und eine neue Kalenderansicht vereinfacht die Suche nach dem gewünschten Veranstaltungstermin. Außerdem kann für den Benutzer eine verbesserte Bild- und Videowiedergabe bereitgestellt werden. Die Aufführungsfotos sind nun größer und die Videos verfügen über HD-Qualität. www.staatstheater.nuernberg.de +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ Zu einem ganz besonderen Festakt war die Staatsphilharmonie Nürnberg im Oktober eingeladen: Bei der feierlichen Eröffnung des 41. Ordentlichen Bundestags des Deutschen FuSSballbundes im Nürnberger Convention Center am 24.10. spielte die Staatsphilharmonie unter der musikalischen Leitung von Marcus Bosch u. a. auch die Uraufführung der Neuen DFB-Hymne, übertragen von ARD, ZDF, Sat1, Sky / Sky HD News und weiteren TV-Anstalten.

17. November 2013, 15.30 Uhr, Gluck-Saal +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ Franz Schuberts „Winterreise“ steht auf dem Programm des 17. LiedGutAbends im Gluck-Saal. Bariton Jochen Kupfer singt den Liederzyklus begleitet von Susanne Giesa am Klavier. Die „gemeinsame Klangreise“ (Nürnberger Nachrichten) haben die beiden bereits vor 10 Jahren schon einmal zusammen auf CD eingespielt. So bietet das aktuelle LiedGut-Konzert auch einen interessanten Blick auf die Entwicklung dieser Künstlerpersönlichkeiten, die sich schon seit gemeinsamen Studientagen in Leipzig kennen. 24. November 2013, 19.30 Uhr, Gluck-Saal +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ Relaunch der Internetseite Mitte Oktober war es soweit: Die neue Homepage des Staatstheater Nürnberg, die mit einer übersichtlichen Gestaltung und einer vereinfachten Menüführung die Benutzerfreundlichkeit in den Fokus stellt, ist online gegangen. Ausgangspunkt für den

Eichelschweinwoche Sonntag 3. November bis Sonntag 10. November Schweinereien vom Iphöfer Eichelschwein, Mangaliza & Porco Iberico 3-Gänge Menü ab Martini 11. November 25,00 Cremiges Maronensüppchen Gänsebrust mit Holunderrotkraut, Kloß & weihnachtlich aromatisierter Sauce Lebkuchensoufflèe ....und wie immer gerne auch a‘ la carte Silvester im Refugium 3-Gänge Menü 59,00 & 5-Gänge Menü 89,00 Franken isst anders! Wir sind anders! Täglich ab 12 Uhr geöffnet & Durchgehend Warme Küche REFUGIUM · Rieterstr. 15 · 90419 Nürnberg · Telefon 0911 92 91 99 61 Weitere Termine und Infos unter www.refugium-nuernberg.de


Schön, wie sich das Geschehen auf der Bühne dramaturgisch zusehends verdichtet, beachtlich, wie intensiv Schebesch den gedemütigten Star spielt, dem die dringlich ersehnte Häutung, nicht gelingt, der keine Chance hat, zu entkommen. Nürnberger Nachrichten

Letzte Stunde(n) Ein Abend über Marilyn Monroe von Adeline Schebesch Wiederaufnahme: 05. November 2013 weitere Termine: 22.11.; 08., 12., 26.12.2013; 07., 31.01.2014


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Operette von Ralph Benatzky ZUM lETZTEN MAl AM 09., 11.11. UND 06.12.2013 iM oPERNHAUs

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Oper von Jean-Philippe Rameau ZUM lETZTEN MAl AM 03.11.2013 iM oPERNHAUs

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Choreographien von Crystal Pite und Mauro Bigonzetti ZUM lETZTEN MAl AM 13. UND 22.11.2013 iM oPERNHAUs

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20. September 2014 Der Vorverkauf startet Mitte November 2013 Weitere Infos und Kartenbuchung unter: 0180-5-231-600 (14 bis 42ct/Min)

Stiftung Staatstheater Nürnberg, Richard-Wagner-Platz 2-10, 90443 Nürnberg Tel.: 0911-231-3575 · info@staatstheater.nuernberg.de Information und Tickets 0180-5-231-600 (Festnetz 14 ct/Min; Mobilfunk bis 42 ct/Min) www.staatstheater.nuernberg.de Adressen Spielstätten: Opernhaus (und Gluck-Saal), Schauspielhaus mit Kammerspielen und BlueBox, Richard-WagnerPlatz 2–10, 90443 Nürnberg, Meistersingerhalle, Münchenerstraße 21, 90478 Nürnberg

IMPRESSUM Herausgeber: Staatstheater Nürnberg Staatsintendant: Peter Theiler Geschäftsführender Direktor: Christian Ruppert Redaktion: Dramaturgie, Öffentlichkeitsarbeit Titel: „Das Himbeerreich“ Im Bild: Christian Taubenheim, Michael Hochstrasser, Nicola Lembach, Pius Maria Cüppers, Frank Damerius Foto: Marion Bührle Fotos: Eva Adler, Balmer&Dixon, Marion Bührle, Thomas M. Jauck, Patricia Marchart, Jutta Missbach,

Ludwig Olah, Photocase.de: vobelina, privat, Bettina Stöß, Jesús Vallinas Gestaltung: Julia Elberskirch, Jenny Hobrecht Druck und Anzeigen: Offsetdruck Buckl GmbH Das Staatstheater ist eine Stiftung öffentlichen Rechts unter gemeinsamer Trägerschaft des Freistaats Bayern und der Stadt Nürnberg Stand Oktober 2013, Änderungen vorbehalten

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