Impuls November / Dezember 2016

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DAS MAGAZIN DES STAATSTHEATER NÜRNBERG

NOVEMBER / DEZEMBER

SCHAUSPIEL

: 2016

BALLETT

Schmiedleitner inszeniert Williams

Monade (UA) Ballett-Gala

OPER

KONZERT

Musical-Premiere: Sugar WA: Benvenuto Cellini

Dvořák & Brahms Nur im Rathaus



: INHALT

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SCHAUSPIEL

:

3 Premieren von Williams, Nolte und Haratischwili · „Tod und Theater“ · TAB 2017 · „Nathans Kinder“

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BALLETT

:

Neuer Ballettabend „Monade“ · Ballett-Gala 2017

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OPER

:

Musical-Premiere · Gastspiel Brünn · WA: „Benvenuto Cellini“ · Ghiuselev-Preis für Nicolai Karnolsky

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KONZERT

:

2. Philharmonisches Konzert mit Dvořák und Brahms · Starkonzert NueJazz

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STAATSTHEATER EXTRA

:

5 Fragen an neue Ensemblemitglieder · Vesperkirche · Schnupperabos

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KURZ UND BÜNDIG Best of · Newsletter

:


Film in Concert

Großes Kino in der Meistersingerhalle mit Live-Orchester SA · 12.11.16 · 19.30 Uhr · Meistersingerhalle

von Space Invaders bis Final Fantasy präsentiert von Tommy Tallarico DI · 27.12.16 19.30 Uhr Meistersingerhalle

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel

Radiosymphonieorchester Pilsen · Frank Strobel, Leitung 12.-14.1.17 · Meistersingerhalle

IN CONCERT Radiosymphonieorchester Pilsen · Justin Freer, Leitung HARRY POTTER characters, names and related indicia are © & TM Warner Bros. Entertainment Inc. Harry Potter Publishing Rights © JKR. (s16)

2./3.2.17 19 Uhr Meistersingerhalle

The Sound of Hollywood Symphony Orchestra & Chorus mit Musical-Solisten · Christian Schumann, Ltg. FR · 31.3.17 · 19.30 Uhr · Meistersingerhalle

Damit Sie im Bad der Supersta r sin d ,,,

… überlassen wir nichts dem Zufall. Wir setzen Ihr Traumbad plan- und termingenau in Szene und koordinieren auch sämtliche Handwerksleistungen – wie aus einer Hand. Bei uns sind Sie der Star – und wir sorgen für eine lange, glanzvolle Badkarriere!

Musikalische Highlights aus „Skyfall“, „GoldenEye“, „Casino Royale“, „Liebesgrüße aus Moskau“, „Der Deutsches Filmorchester Babelsberg Spion, der mich liebte“ u.a. Christian Schumann, Leitung 6.-8.4.17 · Meistersingerhalle

Howard Shores Filmmusik live zur Trilogie auf Großbildleinwand

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Musik


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ZEIT DER WAHRHEIT GEORG SCHMIEDLEITNER INSZENIERT „DIE KATZE AUF DEM HEISSEN BLECHDACH“ VON TENNESSEE WILLIAMS 5


Es war eines der großen Lebensthemen des 1911 in Columbus (Bundesstaat Mississippi) geborenen Schriftstellers Tennessee Williams: die Frage nach der Wahrheit und der Lüge, nach gesellschaftlicher Anpassung und der Treue zu sich selbst. Geprägt vom engen, prüden sozialen Umfeld der Südstaaten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und gewissen familiären Defiziten – der Vater oft abwesend, gewalttätig und vom Sohn grundsätzlich enttäuscht, die Mutter kontrollsüchtig und übergriffig, die Schwester psychisch krank – suchte der bekennende homosexuelle Autor zeit seines Lebens sich zu befreien, auszubrechen aus dem Käfig seiner Herkunft. Und ein Stück weit fand er seine Unabhängigkeit im Schreiben, das er beinahe manisch betrieb. Hier konnte er aus sich herauskommen, die Grenzen einreißen, die eigenen Widersprüche leben. „Ich will die Wahrheit so sagen, wie ich sie sehe – will so wild sein, wie ich bin – so sanft sein, wie ich bin – so verrückt sein, wie ich bin“, sagte der Autor einmal über sein Schreiben. Genau diese Ambivalenz zeichnet seine Stücke aus. Sie sind dicht, zart und roh, hysterisch und sensibel. Williams mutet seinen Zuschauern einiges zu. Lässt die Menschen emotional aufeinanderprallen, kreischen und brüllen, sich zerfetzen und in ihre tiefsten seelischen Abgründe hinabsteigen. Ähnlich wie der Autor selbst, der in seinen Memoiren gesteht, ab dem Sommer 1955 meist nur noch unter dem Einfluss künstlicher Stimulantia geschrieben zu haben, sind viele seiner Figuren auf der Flucht vor ihrem Leben, vor den Rollen, die sie nicht erfüllen können. Sie flüchten in den Suff, den Wahnsinn, die seelische oder körperliche Brutalität. So auch die Protagonist*innen in „Die Katze auf dem heißen Blechdach“, das 1955 in New York uraufgeführt wurde und 1958 in Starbesetzung (Elizabeth Taylor und Paul Newman) in die Kinos kam.

» W IR ALLE BENUTZEN EINANDER UND NENNEN ES LIEBE, UND WENN WIR EINANDER NICHT BENUTZEN KÖNNEN, NENNEN WIR ES – HASS. « Tennessee Williams Es ist der 65. Geburtstag von Plantagenbesitzer Harvey Pollitt, von seiner Familie Big Daddy genannt. Alle sind zu diesem Anlass angereist. Auch wenn es eigentlich nichts zu feiern gibt. Denn Big Daddy ist schwer an Krebs erkrankt und alle außer ihm und seiner Frau, denen die Wahrheit systematisch vorenthalten wird, wissen es. Da sind Gooper, der älteste Sohn von Big Daddy, und Mae, seine habgierige Ehefrau, samt ihrer Horde von ungezogenen Kindern. Auf der anderen Seite Brick, der jüngere Lieblingssohn des Plantagenbesitzers, Ex-Footballer und schwerer Alkoholiker, mit Margaret (Maggie), seiner

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» DAS LEBEN IST KANNIBALISCH. DAS EINE ICH FRISST DAS ANDERE ICH. IMMER IST JEMAND DABEI, AN EINEM ANDEREN ZU NAGEN, AUS NEID, AUS PROFITGIER, AUS ANGST. WISSEN SIE, DIE VORSTELLUNG, IN EINEM ZIMMER ZU SCHLAFEN, WO NICHT IRGENDWO EINE FLASCHE STEHT, FINDE ICH ZIEMLICH SCHRECKLICH. ES KÖNNTE JA IMMERHIN SEIN, DASS ICH NACHTS AUFWACHE UND EINEN SCHLUCK BRAUCHE. « Tennessee Williams

temperamentvollen Ehefrau. Während Gooper und Mae das perfekte bürgerliche Paar darstellen, ist die Beziehung von Maggie und Brick dauerhaft in der Krise. Misstrauen und viel Unausgesprochenes bestimmen ihr Zusammenleben. Und auch den langersehnten Enkel konnten sie Big Daddy noch nicht schenken. Den Streit um das bevorstehende Erbe glauben Gooper und Mae deshalb schon für sich entschieden zu haben. Aber so schnell gibt Maggie nicht auf. Ihr unermüdlicher Kampf um ein besseres Leben wird Auslöser einer langen, beinahe unerträglichen Nacht der Wahrheit, in der die Masken fallen und die Fassaden Risse bekommen. Würde am nächsten Morgen die Sonne über Pollitts Plantage aufgehen, wäre vielleicht alles anders. Aber dazu lässt es der Autor nicht kommen. Er begnügt sich mit dem nächtlichen Gewitter. Im Fokus stehen zum einen das Verhältnis von Maggie und Brick, zum anderen das von Brick und seinem Vater, beide geprägt von unerfüllten Erwartungen, Heuchelei, Sprachlosigkeit und Schuld. Es muss reiner Tisch gemacht werden! Vor allem im Angesicht von Big Daddys nahendem Tod. Weg mit den Selbstlügen, den falschen Zurückhaltungen und der Verstellung. Liebe? Erfolg? Macht? Geld? Zeit, die Dinge neu zu bewerten, sich neu zu positionieren und endlich auszubrechen! Trotz starker Änderungen am Originaltext – Uraufführungsregisseur Elia Kazan riet Williams zu einem versöhnlicheren Ende, das Hoffnung auf ein Wiedererstarken der Liebe zwischen Maggie und Brick zulassen und den Homosexualitätsverdacht in den Hintergrund rücken sollte – war „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ 1955 ein skandalöses Werk. Denn es wurde auf offener Bühne gesoffen, geflucht, über Sodomie, Libido und Unfruchtbarkeit gesprochen. Eine theatrale Provokation in Form eines perfekt konstruierten Well-Made-Plays. Heute lassen sich mit „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ wohl keine Tabus mehr brechen. Denn wer fühlt sich noch provoziert von Unflätigkeiten und Drogenmissbrauch auf der Bühne? Was Tennessee Williams als verzweifelten Ausbruchsversuch aus gesellschaftlichen Konventionen, als schwere soziale Deformation zeigt, ist heute in unserer offenen, liberalen Gesellschaft in seiner Darstellung zwar nicht mehr anstößig – aber deswegen natürlich keinesfalls weniger problematisch. Das Stück mag also im Laufe der Jahre sein Provokationspotenzial eingebüßt haben, seine analytische Schärfe hat es nicht verloren. „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ ist und bleibt eine treffliche Studie des Menschen, der sich manisch selbst belügt und lieber unglücklich lebt und stirbt, als sich und der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Der lieber alle ihm nahestehenden Menschen quält, als sich selbst seine Schwächen einzugestehen. Der alleine ist und sterblich …

Friederike Engel 7


SCHAUSPIEL

: DIE KATZE AUF DEM HEISSEN BLECHDACH

JOSEPHINE KÖHLER IST: MAGGIE, DIE KATZE Nachdem sie im Sommer 2016 bereits den Nürnberger Theaterpreis erhalten hat, gibt es für Josephine Köhler jetzt erneut Grund zu feiern, denn am 27. Oktober wurde ihr der Kulturpreis Bayern 2016 verliehen. Am Staatstheater warten mit der Spielzeit 2016/17 auch wieder viele spannende Aufgaben auf die junge Schauspielerin. Ab Dezember 2016 wird sie als Maggie in „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ zu sehen sein. Dramaturgin Friederike Engel traf sie beim Textlernen.

Maggie, die Katze zu spielen – ein ziemlicher Leckerbissen für eine Schauspielerin, oder? JOSEPHINE KÖHLER: Ja, es ist wirklich gefundenes Fressen, und ich bin sehr dankbar, dass man mir diese schöne Aufgabe anvertraut. Allerdings muss ich auch sagen, dass neben den Textmassen, die es zu lernen gilt, Maggie eine sehr anspruchsvolle Rolle ist, die viel Arbeit und Konzentration bedeutet.

Elizabeth Taylor hat die Rolle in der berühmten Verfilmung aus dem Jahr 1958 gespielt. Wie ist es, in ihre „Fußstapfen zu treten“? J. K.: Das Klügste ist, glaube ich, das gar nicht zu versuchen. Es ist nicht möglich. Ich hoffe, dass mir nur ansatzweise eine so schön gezeichnete Figur gelingt, wie sie Taylor zweifelsohne gelungen ist.

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Maggie beschreibt sich selbst immer wieder als Katze, die auf einem heißen Blechdach sitzt. Wie würdest Du ihr Bild deuten und kennst Du dieses Gefühl persönlich auch? J. K.: Ich kann leider darauf noch keine wirklich kluge Antwort geben. Natürlich kommen mir viele Assoziationen in den Kopf, wenn ich dieses Bild vor mir habe. Mein Bauch sagt mir auch schon ein bisschen, wie sich das anfühlt. Aber in Worte zu fassen, was das wirklich bedeutet, kann ich noch nicht. Ich denke, dass das im Laufe der Arbeit klar und deutlich wird. Zwei Worte sind aber immer in meinem Kopf damit verbunden, Tanz und Kampf!

Die Proben haben zwar noch gar nicht begonnen, aber vielleicht kannst Du ja trotzdem eine Prognose geben: Was glaubst Du, wird für Dich die größte Herausforderung in der Rolle der Maggie werden? J. K.: Dass ich ihr nicht verfalle. Das ist eine Rolle, die ich mir sehr gewünscht habe, die mir sicherlich sehr ähnlich ist und bei der es schwer fallen wird, die Draufsicht zu behalten. Diese Frau ist so viel Gefühl, das ist zwar herrlich zu spielen, aber auch gefährlich.


DIE KATZE AUF DEM HEISSEN BLECHDACH

Den Abend wird Georg Schmiedleitner inszenieren. Euch führte die Arbeit erstmals 2013 bei Horváths „Glaube Liebe Hoffnung“ zusammen. Was wünschst Du Dir von der erneuten Zusammenarbeit? J. K.: Der größte Wunsch, dass ich wieder mit Georg arbeiten darf, ist schon mal in Erfüllung gegangen. Nein, ehrlich, ich freue mich unglaublich darauf. Ich vertraue Georg sehr und freue mich, wieder von ihm lernen zu dürfen. Bei „Glaube Liebe Hoffnung" gab es ein großes Vertrauen, eine große vereinte Kraft und Leidenschaft für die gemeinsame Sache. Solang das wieder eintritt, bin ich wunschlos glücklich – und das wird es!

Du bist mit dem Kulturpreis Bayern ausgezeichnet worden… Wie fühlt sich das an? J. K.: Ich habe mich natürlich wahnsinnig gefreut. Es fühlt sehr schön an, wenn man für die Arbeit, die man so liebt und für die man lebt, auch noch belohnt wird.

Die Fragen stellte Friederike Engel

: SCHAUSPIEL

11. DEZEMBER 2016, 17.00 UHR, KAMMERSPIELE

NIEMAND LERNT JEMALS JEMANDEN KENNEN …  LESUNG Wer war dieser Tennessee Williams, der 1983 auf tragische Weise ums Leben kam? Wer war dieser Autor jenseits seiner großen Erfolgsstücke wie „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ oder „Endstation Sehnsucht“? In den Jahren vor und nach dem großen Weltruhm? Als in den neunziger Jahren der Nachlass des Autors geöffnet wurde, staunte die Literaturwelt nicht schlecht: unzählige ungeahnte Kostbarkeiten kamen zum Vorschein. Texte über Texte. Theaterstücke. Einakter. Essays. Manche jahrzehntelang in den Schubladen des Schriftstellers verborgen. Tennessee Williams lebte, um zu schreiben – und er schrieb um sein Leben. Dem bekannten Unbekannten, Tennessee Williams, möchten wir uns in einer Lesung mit ausgewählten Texten nähern. Mit: Mitgliedern des Schauspielensembles Leitung: Friederike Engel, Jascha Fendel,

Akin Isletme

PREMIERE

: 09. DEZEMBER 2016, 19.30 UHR, SCHAUSPIELHAUS

DIE KATZE AUF DEM HEISSEN BLECHDACH   Tennessee Williams Inszenierung: Georg Schmiedleitner Bühne: Florian Parbs Kostüme: Cornelia Kraske Musik: Maike Hilbig Dramaturgie: Friederike Engel Mit: Josephine Köhler (Margaret), Ruth Macke (Mae), Elke Wollmann (Big Mama); Thomas L. Dietz (Reverend Tooker), Ksch. Michael Hochstrasser (Big Daddy), Janco Lamprecht (Doktor Baugh), Ksch. Thomas Nunner (Gooper), Stefan Willi Wang (Brick) WEITERE VORSTELLUNGEN: 11., 13., 15., 17., 25., 30.12.2016; 08., 12., 18., 26.01.2017

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SCHAUSPIEL

: SÄMTLICHE ERZÄHLUNGEN

DAS FANTASIEFENSTER „SÄMTLICHE ERZÄHLUNGEN“ VON JAKOB NOLTE IN DER BLUEBOX

Wenn die Realität zu traumatisch wird, um ihr direkt ins Auge zu blicken, lässt sie sich am besten in Gestalt der Fiktion ertragen. Das dachte sich wohl auch der junge, preisgekrönte Autor Jakob Nolte und schrieb ein Stück darüber, dass gute Geschichten beileibe die beste Medizin in ausweglosen Lebenssituationen sind: Der todkranke Frederik Meisel und die an der Glasknochenkrankheit leidende Elena Niide bilden eine brisante Notgemeinschaft. Wäre da nicht Frederik Meisels Erzähltalent, das die sture Frau Niide in ihren Bann zieht. Regie führt Alice Asper, die vor einigen Jahren als Regisseurin in Nürnberg ihr Debüt gab und nun mit dieser Uraufführung zurückkehrt. Mit Dramaturgin Katja Prussas sprach sie über Weltwahrnehmung, komplexe Figuren und fantasievolle Momente:

Jakob Nolte hat ein sehr feines und poetisches Stück über den Umgang mit dem Sterben und die Kraft der Fantasie geschrieben. Alice, was interessiert Dich an dem Stoff? ALICE ASPER: An einer Stelle im Stück wird die Frage gestellt: Wenn du nur eine Erinnerung mitnehmen könntest, welche wäre das? Und weitere Fragen interessieren mich: Wie begegnen wir der Angst vor dem Sterben und wie dem Tod selber? „Was bedeutet Lebensqualität, wenn man durch Krankheit bis zur Bewegungslosigkeit eingeschränkt ist? Was passiert, wenn die ganze Welt nur aus einem Krankenzimmer, das man auch noch teilen muss, und dem Ausblick durch ein Fenster besteht? Verzweifeln wir an der Realität unserer kranken Körper oder können wir dieser etwas entgegensetzen?

Die Figuren des Stückes, Herr Meisel (gespielt von Kammerschauspieler Pius Maria Cüppers), Frau Niide (gespielt von Kammerschauspielerin Adeline Schebesch) und Schwester Heuveldop (gespielt von Karen Dahmen), bilden eine Schicksalsgemeinschaft. Was zeichnet sie aus? A. A.: Zuallererst sind die drei Figuren mit einer Extremsituation, dem Sterben, konfrontiert. Wie jede Figur damit umgeht, oder besser, was diese Situation jeweils in ihr auslöst, wie sie dabei mit Sprache und Vorstellungskraft umgeht, das finde ich das Faszinierende an diesem Stück.

Die Themen des Stückes gehen unter die Haut, wie gehst Du vor? A. A.: Themen wie Tod, Krankheit, Verlust, Einsamkeit klingen erst mal sehr düster. Aber Jakob Nolte ist es gelungen, dieser Düsternis überraschende, unerwartete, humorvolle, kämpferische, fantasievolle Momente entgegenzusetzen, und diesen Widerspruch oder diesen Dialog heraus zu arbeiten, darauf freu‘ ich mich sehr.

Das Stück ist zwischen Realismus und Surrealismus angesiedelt. Welchen Raum hast Du mit Deiner Ausstatterin Linda Siegismund konzipiert? A. A.: Einen Raum, der beide Perspektiven möglich machen soll. Der Raum stellt zwar das Krankenzimmer dar, aber er bietet weitaus mehr. Und da die Realität in dem Stück immer wieder in Frage gestellt und mit anderen Vorstellungsräumen konfrontiert wird, schien uns dies sinnig. Und natürlich steht die Frage, ob subjektive Wahrnehmung eben auch eine Form, eine Variante von Realität sein kann, immer im Raum.

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» DER DÜSTERNIS ÜBERRASCHENDE, HUMORVOLLE, KÄMPFERISCHE, FANTASIEVOLLE MOMENTE ENTGEGENZUSETZEN «

Du hast bereits als junge Regisseurin „Die Kopien“ in Nürnberg inszeniert und kehrst nun mit der Uraufführung zurück, wie ist das für Dich? A. A.: Ich freu mich sehr, in Nürnberg arbeiten zu können. Es ist das Haus, in dem ich als Assistentin gearbeitet und gelernt und meine ersten Schritte als freie Regisseurin gemacht habe. Es ist aber auch ein neues Haus für mich, durch den Umbau und viele neue Mitarbeiter und ich bin auf die Begegnung mit dem Nürnberger Theater jetzt sehr gespannt.

Dein Lieblingssatz im Stück? A. A.: Bei Bienen weiß man nie.

URAUFFÜHRUNG

Die in Münster geborene Alice Asper assistierte zunächst bei Frank-Patrick Steckel und Robert Wilson und war Regieassistentin am Staatstheater Nürnberg u.a. bei Klaus Kusenberg, Titus Georgi, Georg Schmiedleitner, Stefan Otteni. Zudem arbeitete sie bei der RuhrTriennale unter der Intendanz von Jürgen Flimm. Am Staatstheater Nürnberg zeigte sie ihre ersten Regiearbeiten und erhielt den Preis des Fördervereins sowie den Hauptpreis bei den Bayerischen Theatertagen. Seitdem inszeniert sie u.a. in Ingolstadt, Gießen, Celle, Bamberg und Halle (Saale).

: 15. DEZEMBER 2016, 20.15 UHR, BLUEBOX

SÄMTLICHE ERZÄHLUNGEN   Jakob Nolte Inszenierung: Alice Asper Bühne und Kostüme: Linda Siegismund Dramaturgie: Katja Prussas Mit: Karen Dahmen (Marina Heuveldop), Ksch. Adeline Schebesch (Elena Niide); Ksch. Pius Maria Cüppers (Frederick Meisel) WEITERE VORSTELLUNGEN: 17., 21.12.2016; 12., 15.01.2017

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ALLES NUR ÜBLE NACHREDE UND VERLEUMDUNGEN? ZUR PREMIERE „SCHÖNHEIT“ VON NINO HARATISCHWILI IN DEN KAMMERSPIELEN

Die Legende oder die Fakten oder beides oder weder noch Im Jahre 1611 wurde die reiche und mächtige ungarische Gräfin Erzsébet Báthory auf ihrer Burg verhaftet und wegen vielfachen Mordes an ihren Dienerinnen und anderen jungen Frauen angeklagt. Sie wurde unter Hausarrest gestellt und starb drei Jahre später. Es wurden zwei Prozesse gegen sie geführt, in denen sie sich nicht äußern durfte und keine Verteidigung zur Seite gestellt bekam. Ihr wurde vorgeworfen, mehrere Dutzend junger Frauen, bevorzugt Jungfrauen, gefoltert und getötet zu haben, um sich mit deren Blut zu verjüngen. Der Legende nach soll sie sich damit gesalbt und darin gebadet haben. Aber auch eine Intrige seitens der Habsburger und des ungarischen Adels, angeführt von Georg (Horvat) Drugeth, ist nicht auszuschließen. Sie könnte zum Ziel gehabt haben, Erzsébets Macht zu schwächen und an ihr Erbe zu gelangen. Den Quellen zufolge soll die Gräfin „exzentrischer, exzessiver und mannsgleicher“ gewirkt haben als viele männliche Adelige ihrer Zeit. Nach ihrer Verhaftung wurde ihr Erbe zwischen Drugeth und ihrem Sohn Paul aufgeteilt. Nino Haratischwili: „Schönheit“-Prolog

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SCHÖNHEIT

Erzsébet Báthory ist reich, mächtig und hat immer noch großen politischen Einf lus s . D i e Männ e r im Stadtrat sind ohne ihre Zustimmung und ihr Vermögen nichts, und so ertragen sie auch die Exzentrik der schönen Gräfin. Doch Erzsébet fühlt sich einsam und verlassen. Ihr Mann ist schon vor 18 Jahren verstorben und die Kinder gehen mittlerweile ihre eigenen Wege. Nur von zwei Zofen unterstützt, fristet sie ihr Leben in Einsamkeit. Mit aller Kraft kämpft sie gegen das Altern und den Verlust ihrer Schönheit an, denn als einflussreiche Geschäftsfrau weiß sie nur zu gut, wie Männer auf das Verblassen der Schönheit einer Frau reagieren. Wer interessiert sich schon für die „Farbe der Seele“? So ist sie gerne bereit, dem Rat der Stadt finanziell unter die Arme zu greifen, und wird Schirmherrin und Mäzenin eines geplanten Bürgerfestes. Das Volk soll ja unterhalten sein, und so engagiert der Ratsherr Horvat Drugeth einen jungen Schauspieler aus Budapest für die Vorbereitungen. Für die Gräfin ist der gutaussehende Mann ein willkommener Gast, erhofft sie doch von ihm die Rückkehr des Lebens auf Burg Čachtice. Doch mit Akos, so heißt der freiheitsliebende Mann, ziehen die Gerüchte in das kleine Provinznest ein. Nennt man Erzsébet Báthory nicht auch die „Blutgräfin“, die sich mit dem Blut junger Frauen verjüngt? Geschahen nicht schon immer seltsame Dinge auf der Burg? Schnell wird die schöne, exaltierte Gräfin ein Opfer übler Nachreden und Verleumdungen.

: SCHAUSPIEL

Mit großer Raffinesse greift die Autorin Nino Haratischwili den alten Stoff der mittelalterlichen Legende auf, löst ihn aus dem Dunstkreis des Vampir- und Horrorgenres, das schon so viele Künstler*innen inspirierte, und konstruiert schlaglichtartig eine Geschichte von Liebe, Schönheit, Macht, Intrigen und hinterhältigen Verleumdungen – eine Geschichte, die an so manche Verleumdungskampagne und an manchen Shitstorm unserer Zeit erinnert. DIE AUTORIN Nino Haratischwili wurde 1983 in Tiflis, Georgien, geboren. Sie studierte an der Staatlichen Schule für Film und Theater in Tiflis und an der Theaterakademie Hamburg. Nino Haratischwili ist heute freischaffende Regisseurin und Autorin. Ihre dramatischen Texte wurden mehrfach ausgezeichnet. 2008 erhielt sie einen der Autorenpreise des Heidelberger Stückemarkts. 2010 wurde ihr der Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis verliehen. Mit ihrem Romandebüt „Juja“ (2010) stand Haratischwili auf der Longlist des deutschen Buchpreises sowie der Shortlist des ZDF-aspekte-Literaturpreises und gewann 2011 den Debütpreis des Buddenbrookhauses Lübeck. Ihr zweiter Roman, „Mein sanfter Zwilling“ (2011), wurde mit dem Preis der Hotlist der unabhängigen Verlage ausgezeichnet. 2014 erschien Nino Haratischwilis vielbeachteter Roman „Das achte Leben (Für Brilka)“.

Horst Busch

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PREMIERE 16. DEZEMBER 2016, 19.30 UHR, KAMMERSPIELE

SCHÖNHEIT   Nino Haratischwili Inszenierung: Petra Luisa Meyer Bühne: Stefan Brandtmayr Kostüme: Cornelia Kraske Dramaturgie: Horst Busch

BUCHTIPP Umberto Eco „Die Geschichte der Schönheit“ dtv Verlag Erhältlich im Theaterbuchladen für 24,90 Euro

Mit: Lilly Gropper (Aranka, erste Zofe),

Bettina Langehein (Csilla, zweite Zofe), Nicola Lembach (Gräfin Erzsébet Bárthory); Frederik Bott (Akos), Stefan Lorch (Horvat Drugeth) WEITERE VORSTELLUNGEN: 17., 21.12.2016; 08., 26., 28.01.2017

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SCHAUSPIEL

: TALKING ABOUT BORDERS

GEDANKENSPAZIERGÄNGE IM GRENZRAUM TSCHECHIEN UND DIE SLOWAKEI SIND TALKING ABOUT BORDERS-PARTNERLÄNDER 2016

HEIMAT FORMANS UND HAVELS Wer Wien kennt, weiß, wie wichtig Mozart für Tschechien steht heute gut da, die Zeit der die Österreicher ist. Ähnlich geht es den Tschechen großen Umbrüche scheint vorbei. Seit 1999 ist die in ihrem Selbstwertgefühl mit Kafka. Der wiedeneue Republik in der NATO und seit 2004 in der rum war ein deutschsprachiger Schriftsteller, der Europäischen Union. Prag hat eine der niedrigsten noch erlebte, wie sich die Tschechoslowakei vom Arbeitslosenquoten der EU und die wirtschaftlich Großreich Österreich-Ungarn abspaltete. Aus der aufblühende Stadt zeigt sich dabei als Symbol für Monarchie wurde eine Republik. Doch damit war Veränderung. Aber Tschechien ist immer noch eine der deutschsprachige Einfluss nicht gebrochen. Denn junge Demokratie, und so macht sich auch eine die ersten Deutschen hatten sich schon seit dem gewisse EU-Skepsis breit, obwohl man weiß, dass es 12. Jahrhundert in Mähren, später auch in Böhmen ohne die Union nicht gehen kann. angesiedelt. In der TschechosloDas Land ist etwas gröwakei war noch fast ein Drittel ßer als der Freistaat Bayern, hat der Bevölkerung deutsch, und sie » DIE ZEIT DER aber mit 10,5 Millionen weniger entwickelten sich zur Gemeinschaft der Sudetendeutschen. GROSSEN UMBRÜCHE Einwohner. Ihm entstammen Menschen wie der weltbekannIm Münchner Abkommen von SCHEINT VORBEI « te Filmregisseur Miloš Forman 1938 wurde das Sudetengebie(„Einer flog über das Kuckuckste an das Deutsche Reich annest“ oder „Amadeus“) oder der geschlossen, und schon im Jahr Dramatiker, Menschenrechtler und Politiker Václav darauf besetzten die Nationalsozialisten unter Adolf Havel, der maßgeblich an der deutsch-tschechischen Hitler die „Rest-Tschechei“. Nach dem Ende des II. Aussöhnung beteiligt war. Große Ideen und Werke, Weltkrieges und der Kapitulation des Deutschen ob künstlerisch oder politisch, sie altern nicht, sie Reiches gründeten die Tschechen im Verbund mit reifen. den Slowaken erneut einen eigenen Staat. Daraufhin waren 2,9 Millionen Deutsche auf der Flucht. HEIMAT KOLLÁRS UND KUNDERAS Doch wirklich unabhängig war die Tschechoslowakei Auch in der Slowakei ist der „europäische nur kurz. Nach dem „Februarumsturz“ 1948 geriet Geist“ zu finden, bummelt man auf dem Hauptplatz das Land unter kommunistischen Einfluss und trat in Bratislava, zeigt sich einem eine überwältigende 1946 die Karpatenukraine an die Sowjetunion ab. kulturelle Vielfalt. „Die Schöne an der Donau“, wie 1960 wurde die Tschechoslowakische Sozialistische man die Stadt auch nennt, kann ich heute von Wien Republik (ČSSR) gegründet und die Führungsrolle der aus mit dem Tragflügelboot besuchen, und die durch Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (KSČ) Prag fließende Moldau verbindet sich wiederum in der Verfassung festgeschrieben. Dies änderte sich mit der Elbe, welche quer durch Deutschland in die erst mit der „Samtenen Revolution“ von 1989, doch Nordsee fließt. Und wie das Wasser überwinden die aufkommenden Interessenskonflikte zwischen Schriftsteller wie Ján Kollár, Franz Kafka oder Milan den beiden Landesteilen führten 1992 zur Auflösung Kundera seit jeher Grenzen – seien sie nun politisch der ČSSR. Das Parlament beschloss die Auflösung der oder gedanklicher Natur. Mit dem braven Soldaten Föderation und die Bildung zweier neuer Staaten: Josef Schwejk hat Jaroslav Hašek eine der witzigsten Tschechien und Slowakei.

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Figuren europäischer Literatur erfunden, ein Sinnbild für den Widerstand des kleinen Mannes gegen die Obrigkeit. Mit entwaffnender Einfalt enthüllt der Prager Schelm die Absurdität des Krieges um Vaterland und Nation. LEBENDIGER KULTURAUSTAUSCH Theaterschaffende sind immer wieder auf den Strom neuer Worte angewiesen. Mit unserem Dramen-Wettbewerb, den wir 2016/2017 gemeinsam mit tschechischen und slowakischen Partnern von Bratislava bis Prag ausrufen, hoffen wir weitere Namen kennenzulernen und für Nürnberg und die Theaterwelt zu entdecken. Wir suchen Geschichten, die uns über Grenzen und Vorurteile hinweg verbinden und uns doch auch die Eigenheiten des Anderen vor Augen führen. Im Prager Ständetheater hat Mozart selbst seinen „Don Giovanni“ uraufgeführt. Im Rudolfinum, dem Stammhaus der Philharmonie, standen Rafael Kubelík und Antonín Dvořák am Dirigentenpult. Bedřich Smetana, Leoš Janáček oder Gustav Mahler stammen aus Tschechien. Wir freuen uns auf inspirierende Begegnungen mit der slowakischen und tschechischen Theater- und Kulturszene, wenn wir auch dieses Jahr wieder über Grenzen sprechen.

In der Spielzeit 2016/2017 ist der Dramenwettbewerb TALKING ABOUT BORDERS parallel in Tschechien und der Slowakei ausgeschrieben, bis zum Frühjahr können die Autor*innen ihre Texte einreichen. Gekürt und präsentiert werden die neuen Stücke im Rahmen des 3. TALKING ABOUT BORDERS Festival vom 29. Juni bis 02. Juli 2017 im Schauspielhaus.

Christian Papke 15


SCHAUSPIEL

: TOD UND THEATER

TOD UND THEATER EIN FORUM ZUM SPIELZEITTHEMA „UMBRÜCHE“ Unser Leben ist eine Geschichte voller Veränderungen und Umbrüche. Doch die einschneidensten Erfahrungen sind unsere Erlebnisse von Tod und Sterben und so ist unsere Kulturgeschichte voller Geschichten, die den Tod reflektieren. Die Endlichkeit des Lebens und die damit verbundene Angst vor dem Tod scheinen ewige Motivations- und Inspirationsquellen künstlerischen Schaffens zu sein. Auch auf den Bühnen des Nürnberger Theaters wird vielfach gestorben. Doch was bedeutet das Spiel mit dem Tod für Schauspieler*innen und Publikum? Was macht es so schwierig?

„Das Wesentliche am Theater ist die Verwandlung. Das Sterben. Und die Angst vor dieser letzten Verwandlung ist allgemein, auf die kann man sich verlassen, auf die kann man bauen. Das ist auch die Angst des Schauspielers und die Angst des Zuschauers. Das Spezifische am Theater ist eben nicht die Präsenz des lebenden Schauspieler oder des lebenden Zuschauers, sondern die Präsenz des potenziellen Sterbens“ Heiner Müller: „Ich bin ein Landvermesser“ 19. NOVEMBER, 17.00 UHR, FOYER SCHAUSPIELHAUS Mit: Prof. Dr. Susanne Bach (Universität Kassel, Institut für Anglistik/Amerika-

nistik) Bernd Noack (Kulturjournalist und Theaterkritiker) und Horst Busch (Ltd. Dramaturg Schauspiel)

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VON WELCHEM GOTT REDEN WIR EIGENTLICH? „NATHANS KINDER“, DIE ERFOLGREICHE KOOPERATION VON STAATSTHEATER UND GOSTNER HOFTHEATER, KOMMT ZUR WIEDERAUFNAHME

Anja Sparberg im Gespräch mit Gisela Hoffmann, Künstlerische Leiterin des Gostner Hoftheaters, und Schauspieler und Regisseur Marco Steeger:

Gisela, die erste Regiearbeit von Marco Steeger am Gostner Hoftheater war überaus erfolgreich. Schüler*innen ab der 5. Klasse waren begeistert, obwohl es in dem Stück um so schwierige Themen wie Intoleranz und religiöse Konflikte zwischen Juden, Christen und Muslimen geht. In unseren Schulen herrschen religiöse Vielfalt und im besten Falle Toleranz. Hast Du zwischendurch auch mal an der Auswahl des Stoffes gezweifelt? GISELA HOFMANN: Nein, keine Sekunde, weil ich die Thematik gerade jetzt ungemein wichtig finde. Wichtig deshalb, damit die Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund sich mit dem Konflikt auseinandersetzen, sich austauschen und sich besser verstehen lernen.

Was macht den Erfolg des Stückes aus, warum sind die Schüler so begeistert? G. H.: Die kurzweilige, spannende Inszenierung, die mitreißenden Darsteller und Buraks grandiose Rap-Nummer in türkischer Sprache.

Marco, Du bist den Nürnbergern als Schauspieler bekannt. Was wenige wissen ist, dass Du auch inszenierst und eigene Stücke schreibst, bisher in aller Stille für den Jugendclub des Staatstheaters. Nun hast Du „Nathans Kinder“ inszeniert. Wie war der Ausflug in die Freie Theaterszene? MARCO STEEGER: Eine spannende und extrem positive Erfahrung! Davor hatte ich sechs Projekte mit dem Jugendclub realisiert. Der Jugendclub war für mich DER geschützte Ort, an dem ich nicht

nur den Jugendlichen das Theaterspielen beibringen durfte, sondern auch meine Fähigkeiten als Regisseur und Autor entwickeln, ja überhaupt erst finden konnte. Mit „Nathans Kinder" habe ich diesen geschützten Ort verlassen, um mein Erlerntes nun unter völlig anderen Voraussetzungen zum Einsatz zu bringen, an einem anderen Theater und mit Profischauspielern. Natürlich war ich aufgeregt, da ich ja selbst am besten weiß, wie Schauspieler ticken und austicken können, wenn der Regisseur seinen Job nicht gut macht. Zudem bestand das Team aus drei Profis und zwei Amateuren. Eine ziemlich unberechenbare Geschichte, wenn man nicht alle Darsteller auf dieselbe Höhe bringt. Aber meine Nervosität war unnötig, denn das Team hat von Anfang an super zusammengearbeitet. Aber ich hatte auch nicht damit gerechnet, dass das Ergebnis ein solch großer Erfolg und sogar wiederaufgenommen wird. Ab dem 22. November kann man „Nathans Kinder" nochmal im Hubertussaal sehen. Wahrscheinlich wird es auch bei den Bayerischen Theatertagen 2017 in Hof gezeigt.

Die Zusammenarbeit mit Profis und Amateuren – wie funktioniert das? M. S.: Beide Gruppen haben komplett verschiedene Sprachen und Arbeitsweisen, und das ist oft komplex: Den Jugendlichen muss man oft mit viel Liebe und Ausdauer ausführlich und psychologisch nachvollziehbar erklären, was sie auf der Bühne tun sollen. Schauspielern reicht meist ein Impuls oder eine knappe Erklärung. Dieses Switchen in der Regiesprache war für mich eine sehr fröhliche Herausforderung.

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U18 PLUS

: NATHANS KINDER

In der Produktion hast Du fast nur mit „alten Bekannten" gearbeitet. Wie wichtig ist so eine Theaterfamilie für die eigene Arbeit? M. S.: Durch die intensive Arbeit mit dem Jugendclub über viele Jahre sind Freundschaften und Netzwerke entstanden. Johanna und Robert waren in meinem ersten Jugendclub. Mit Mathias und Burak hatte ich bislang noch gar nicht zusammen gearbeitet, aber beide schon auf der Bühne gesehen. Mit Christine habe ich schon viele Projekte inszeniert und ich habe ein großes Vertrauen zu ihr, deshalb ist diese ungewöhnliche Fern-Dramaturgie mit Frankfurt entstanden. Thomas Witte kannte ich persönlich noch nicht, Birgit habe ich am Staatstheater sehr schätzen gelernt. Sicherlich hätte ich meine erste Feuertaufen-Regie auch mit einem fremden Team geführt, aber da ich im Prinzip frei wählen konnte, habe ich auf Menschen, auf die ich mich verlassen kann, zurückgegriffen. Da es sich um eine Kooperat i o n m it d e m St aat stheater handelt, sollten z wei aus dem Jugendclub mit dabei sein. Natürlich spielen bei vielen Entscheidungen auch finanzielle Gründe mit. Aber ja, eine Theaterfamilie, wie Du es nennst, ist extrem wichtig, um Vertrauen und Ehrlichkeit zu schaffen. Wenn eine Sache in die falsche Richtung läuft, brauche ich einfach Menschen um mich, die mir das klar sagen. Ebenso möchte ich kein Blatt vor den Mund nehmen müssen, wenn ich die Arbeit eines Einzelnen korrigieren möchte. Es gehört viel Zeit und Arbeit dazu, um ein Team zu bilden, aber es lohnt sich. Diese Energie kann man sich dann beim nächsten Projekt sparen und anders investieren.

Die nächste Inszenierung für diese Spielzeit im Gostner Hoftheater ist bereits geplant. Worum wird es im nächsten Stück gehen, Gisela? G. H.: Um eine chaotische Patchwork-Familie, in der die junge Polleke aufwächst. Ihr Klassenlehrer hat sich peinlicherweise in ihre Mutter verliebt, ihr marokkanischer Freund darf sie aus religiösen Gründen nicht lieben, Polleke will Dichterin werden,

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ihr Vater, der längst ausgezogen ist, ist Dichter, kifft aber, statt zu dichten. Alles ein einziges Chaos und mittendrin Polleke, unerschütterlich und liebenswert.

Marco, wie bereitest Du Dich auf Deine zweite Regiearbeit vor? M. S.: Wir sind noch in der Planungsphase. Es geht nicht so hart und düster zu wie bei „Nathans Kinder", dafür umso witziger. Insofern bin ich schon wieder gespannt, weil eine Komödie für Jugendliche möglichst mit sozialkritischem Tiefgang und einem neuen, toleranten Aspekt zu verwirklichen, nicht gerade die leichteste Übung ist. Ich werde aber die Jugendlichen weiterhin in meinen Inszenierungen als mündige Zuschauer betrachten und auch deren Intellekt nicht unterfordern. Die Leichtigkeit liegt ja meist schon im Stück. Wir sind alle gespannt auf diese neue Gratwanderung. Die Ausstattung übernimmt wieder Birgit Leitzinger, die Dramaturgie Christine Haas und neben Johanna Steinhauser und Robert Oschatz steht die smal Lisa Sophie Kusz mit auf der Bühne. Ich hätte gerne noch mindestens einen HipHop Tänzer auf der Bühne und im Team. Sollte sich jemand für diesen Job interessieren, dann würde ich mich über eine E-Mail freuen (email@ marco-steeger.de). Das Stück hat am 26. Mai 2017 im Hubertussaal Premiere. Rock on!

WIEDERAUFNAHME: 22. NOVEMBER 2016, HUBERTUSSAAL

NATHANS KINDER

Lutz Hübner

Inszenierung: Marco Steeger Bühne und Kostüme: Birgit Leitzinger Dramaturgie: Christine Haas Mit: Johanna Steinhauser, Burak Uzun,

Matthias Schulze, Robert Oschatz, Thomas Witte WEITERE VORSTELLUNGEN: 23., 24., 25.11.2016 Karten unter: www.gostner.de


SCHAUSPIEL

: DIE KATZE AUF DEM HEISSEN BLECHDACH

RÖMISCHE TRILOGIE (UA) nach William Shakespeare Bearbeitung: John von Düffel TERMINE: 03., 17.11.; 03., 28.12.2016; 07., 14., 21., 28., 31.01.2017 VORSTELLUNGSBEGINN: JEWEILS 19.00 UHR.

MITBÜRGER! FREUNDE! RÖMER! UND ERSTSEMESTER DER THEATERUND MEDIENWISSENSCHAFTEN DER FRIEDRICH-ALEXANDER-UNIVERSITÄT! Am 17. November 2016, ab 18.30 Uhr, begrüßen wir Euch zur Einführung im Rahmen der Uraufführung „Römischen Trilogie“ nach William Shakespeare in der Bearbeitung von John von Düffel. Und als Bonus laden Euch Schauspieldirektor Klaus Kusenberg und Ensemblemitglieder im Anschluss an die Vorstellung zu einem Nachgespräch ins Foyer ein. Ave!

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BALLETT

: MONADE

DIE GANZE BANDBREITE VON WUT BIS SPIRITUALITÄT BALLETTDIREKTOR GOYO MONTERO ÜBER SEIN NEUES TANZSTÜCK „MONADE“ In der letzten Spielzeit kreierte er mit „Latent“ sein erstes sinfonisches Ballett und auch in dieser Saison betritt er wieder Neuland: Zum ersten Mal erarbeitet Goyo Montero einen Tanzabend, in den er den Opernchor des Staatstheater Nürnberg auf der Bühne in seine Choreographie einbindet.

Warum hast Du den Titel „Monade“ ausgewählt?

Wir haben mehrfach zusammengearbeitet. Als ich noch Tänzer im Ballett der Deutschen Oper Berlin war, habe ich in seiner Choreographie „Turnpike“ getanzt, die er 1998 für die Compagnie kreiert hat. Und als Ballettdirektor habe ich ihn später als Gastchoreograph nach Nürnberg eingeladen, damit er mit der Compagnie sein Stück „Cantata“ einstudiert. Obwohl wir beide verschiedene Hintergründe haben, aus unterschiedlichen Schulen kommen, besteht trotzdem eine künstlerische Verbindung zwischen uns. Und „Monade“ ist so ein umfassender Begriff, dass der Titel nicht nur für mein Stück passend ist, sondern auch für den gesamten Abend.

GOYO MONTERO: Ich beschäftige mich seit Jahren mit dem Konzept der Monade. Als ich in Spanien als freischaffender Choreograph tätig war, wollte ich – falls ich es schaffen sollte, eine eigene Compagnie zu gründen – sie immer Monade nenAls Musik für Deine Choreographie verwendest nen. Monade leitet sich vom altgriechischen Wort Du verschiedene Kantaten von Johann Sebastian Bach. „monás“ ab und bedeutet Einheit: Wir haben alle Wie kam es zu dieser Auswahl? eine unterschiedliche Herkunft, verschiedene PerG.M.: Tatsächlich bin ich erst am Ende meisönlichkeiten und Energiner Suche nach geeigneter en, streben aber trotzdem Musik zu Bach gekommen. nach dem gleichen Ziel Es gibt so viel tolle Chorund fügen uns zu einem musik, ob in der Oper oder » ALS EINHEIT ETWAS Ganzen zusammen. Das in der zeitgenössischen ist auch das Konzept meiMusik. Ich habe mich im GEMEINSAMES SCHAFFEN « ner neuen Choreographie. Vorfeld mit der Geschichte Ich hatte schon sehr lander Chormusik beschäftigt, ge die Idee, ein Stück mit mir viele Werke angehört, Chor zu machen und habe u.a. viel von Henry Purcell, überlegt, wie das aussehen könnte. Wichtig ist mir Richard Wagner und Benjamin Britten. Aber ich bei dem Vorhaben, dass alle Beteiligten, der Chor, wollte dann kein Stück machen, das sich aus unterdas Orchester und die Tänzer gemeinsam an einem schiedlichen Chormusikstilen zusammensetzt, ich Strang ziehen, sich in eine Richtung bewegen und wollte auch musikalisch eine Einheitlichkeit erreichen. eine Verbindung zueinander aufbauen, als Einheit Zum einen ist Bach mein Lieblingskomponist etwas Gemeinsames schaffen. und seine Musik bietet mir die gesamte Bandbreite von Wut, Aggressivität über meditative Momente Du hast nicht nur Deine neue Choreographie bis hin zu Spiritualität, die ich für meine Arbeit be„Monade“ genannt, sondern den kompletten Tanz- nötige. Daher habe ich angefangen, mich mit Bachs Kantaten zu beschäftigen. Weil sein Kantaten-Werk abend. Warum? mit über 200 Stücken so umfangreich ist, und ich G.M.: Ich dachte, der Titel würde für den keine Musik weglassen wollte, hatte ich zu Beginn gesamten Abend gut passen, weil auch eine Verbuninsgesamt drei Stunden Musik gesammelt, mit der denheit zwischen Mauro Bigonzetti und mir besteht.

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MONADE

: BALLETT

ich unbedingt arbeiten wollte. Das war selbstverständlich zu viel. Am Ende habe ich aber schließlich die 40 Minuten Musik gefunden, die ich wirklich für mein Stück brauche. Und dann bin ich natürlich auch von Uwe Scholz beeinflusst. Ich habe selbst in Leipzig in seinem Stück „Ich hatte viel Bekümmernis“ zur Bach-Kantate BWV 21 getanzt und ich kenne auch seine anderen „Bach-Kreationen“.

Du hast Dir ausschließlich geistliche Kantaten von Bach ausgesucht. Beschäftigst Du Dich in Deiner Choreographie inhaltlich mit dem Thema Religion? G.M.: „Monade“ ist kein Stück über das Christentum oder Religion per se, sondern setzt sich auf abstrakte Weise mit dem Thema der Spiritualität auseinander. Die Choreographie hätte ich übrigens auch „Zeremonie“ nennen können, denn mit einer solch feierlich-spirituellen Handlung beginnt sie. In der Folge untersuche ich dann, wie siet nicht nur den Menschen selbst beeinflusst, sondern wie Spiritualität auch die Beziehungen der Menschen untereinander und in der Gesellschaft prägt. Ich stelle spirituell-existenzielle Fragen und ich setze mich auch mit den extremen Formen und Auswüchsen von Spiritualität auseinander, mit den Momenten, in denen Menschen glauben, die Wahrheit für sich gefunden zu haben, und der Ansicht sind, allen anderen ebenfalls diese

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BALLETT

: MONADE

Wahrheit aufzwingen zu müssen. Letztendlich soll die Choreographie für jeden Zuschauer einen großen Raum an eigenen Interpretationen ermöglichen. Das ist mir sehr wichtig.

Wie wird die Bühne dazu aussehen? G.M.: Mein Stück spielt in einer Art von sakralem Gebäude. Es könnte sich dabei um ein Gotteshaus handeln oder aber um ein Mausoleum. Die genaue Bedeutung ist nicht zentral. Wichtig ist nur, dass die Bühne das Gefühl eines sakralen Raumes vermitteln soll. Ich arbeite übrigens zum ersten Mal mit einer so deskriptiven Bühne. Bisher habe ich eigentlich immer mit sehr abstrakten Elementen gearbeitet. In „Cinderella“ gab es ja z. B. auch kein Schloss und kein Haus, aber in „Monade“ sieht die Bühne wirklich wie ein Gebäude aus.

Du erarbeitest zum ersten Mal ein Stück mit Chor. Was ist dabei die Herausforderung für Dich? Welche Ziele hast Du Dir gesetzt? G.M.: Mir ist vor allem wichtig, dass keine Diskrepanz zwischen den Tänzern und dem Chor entsteht, sondern alle Darsteller auf der Bühne eine Einheit bilden. In erster Linie verkörpern alle zuerst einmal Menschen in einem sakralen Gebäude. Um dieses Ergebnis zu erreichen, arbeite ich mit realistischen Bildern. Im Hinblick auf die Ausstattung bedeutet das, dass es in den Kostümen keine Trennung zwischen Tänzern in Trikots und Chor z. B. in Anzügen geben wird, sondern alle Darsteller an Alltagskleidung erinnernde Kostüme tragen werden. Eine Herausforderung besteht auch darin, herauszufinden, welche choreographischen Konstellationen mit dem Chor aus musikalischer Sicht überhaupt möglich sind, denn der Chor singt die mehrstimmigen Kantaten auswendig. Auf jeden Fall werden die Sänger mikrofoniert werden, damit ich mit ihrer Platzierung im Bühnenraum nicht eingeschränkt bin. Natürlich gibt es aber in der Musik Phasen, die für die Musiker besonders anspruchsvoll sind. Bei diesen Stellen muss ich mit Tarmo Vaask, dem Chordirektor und Musikalischen Leiter des Abends, genau besprechen, welche körperlichen Bewegungen zusätzlich zum Singen konzentrationsmäßig noch möglich sind. Schließlich soll das Endergebnis für alle Beteiligten erfüllend sein!

Die Fragen stellte Christina Schmidl

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MONADE

ZWISCHEN TRADITION UND MODERNITÄT Bereits seit dem Spielzeitbeginn im vergangenen September laufen die Proben zum neuen Tanzabend „Monade“. Neben der Neukreation Goyo Monteros mit Kantaten-Musik von Johann Sebastian Bach wird auch erneut ein Stück des italienischen Choreographen Mauro Bigonzetti in Nürnberg zu sehen sein. Bigonzetti gilt als führender Choreograph der italienischen Ballettwelt und prägte als langjähriger Direktor der Compagnie Aterballetto in der Reggio Emilia nicht nur die italienische, sondern auch die internationale Tanzszene. In seinen Stücken lotet er gekonnt die Grenzen zwischen künstlerischem Ausdruck und existenziellen Befindlichkeiten aus und porträtiert das Leben in all seinen schillernden Facetten und Figuren, in Stadien von ausgelassener Lebensfreunde bis hin zu tiefstem Leid. So wird in seinem Stück „Cantata“ ein süditalienischer Dorfplatz zum Mittelpunkt eines Lebenstanzes um Verführung, Leidenschaft und Eifersucht. Diese Choreographie feierte bereits in der Spielzeit 2012/2013 innerhalb des Abends „Zweiheit“ ein ausgelassenes Tanzfest auf der Bühne des Nürnberger Opernhauses. Nun ist Bigonzetti zum zweiten Mal der Einladung Goyo Monteros gefolgt. Seit einigen Wochen studiert die Nürnberger Compagnie mit Bigonzettis Assistentin Macha Daudel seine Choreographie „Antiche danze“ ein, die 2014 für das Balé da Cidade de São Paulo entstanden ist. Als Grundlage verwendet Bigonzetti Musik des italienischen Komponisten Ottorino Respighi. 1917, 1923 und 1931 schrieb Respighi drei Orchestersuiten, die er unter dem Reihentitel „Antiche danze ed arie per liuto“ (dt.: „Alte Tänze und Weisen für Laute“) herausbrachte. In diesen Kompositionen griff Respighi auf italienische und französische Lauten- und GitarPREMIERE

: BALLETT

renwerke des 16. und 17. Jahrhunderts zurück und arrangierte und instrumentierte diese unter zeitgenössischen Kompositionskriterien neu. Wie Respighi in seiner Musik musikalische Versatzstücke alter Meister mit zeitgenössischer Klang- und Sinfoniekultur mischt, nimmt Bigonzetti ebenfalls sowohl traditionelle als auch moderne Impulse auf und verschmilzt sie in seiner Choreographie zu einer eklektischen Einheit. Über Mauro Bigonzettis choreographischen Stil und sein Stück „Antiche danze“ berichtet dessen Stagerin Macha Daudel:

Mauro ist ein äußerst intuitiver Choreograph, der sehr darauf eingeht, was ihm jeder einzelne Tänzer individuell anbietet: Charakter, Tanz- und Körpergefühl eines jeden Tänzers sind verschieden und Mauro spielt gerne mit den unterschiedlichen Persönlichkeiten und Qualitäten der Tänzer in seinen Werken. Diese Arbeitsweise versuche ich auch hier in Nürnberg bei der Einstudierung von „Antiche danze“ umzusetzen. Auf diese Weise erhalten Mauros Stücke immer eine eigene Note und Originalität – abhängig von den Tänzern. Die Quelle für seine abstrakte Choreographie „Antiche danze“ war die Musik. Mauro wollte, nachdem er Respighis Komposition gehört hatte, unbedingt ein Stück dazu erarbeiten. Wie in der Musik kombiniert er seinen eigenen zeitgenössischen Tanzstil mit Bewegungselementen des 17. Jahrhunderts, indem er beispielsweise alte Tänze wie das Menuett zitiert. So entstehen für kurze Momente in der Choreographie Bildeinblendungen mit dem Bewegungsmuster alter Tänze. Für den Umgang mit dem Bühnenraum hat Mauro sich einen barocken Garten vorgestellt, geprägt von Symmetrie, klaren Linien, den er ins Abstrakte geführt hat. Diese klaren Strukturen der Gartenarchitektur überträgt er auf die Choreographie, auf die Platzierung der Tänzer und den Gebrauch des Bühnenraums.

: 10. DEZEMBER 2016, 19.30 UHR, OPERNHAUS

Christina Schmidl

MONADE   Choreographien von Mauro Bigonzetti und Goyo Montero (UA) Musik von Ottorino Respighi, Johann Sebastian Bach Musikalische Leitung: Tarmo Vaask Choreographie und Inszenierung: Mauro Bigonzetti; Goyo Montero Bühne: Mauro Bigonzetti; Goyo Montero; Eva Adler Kostüme: Mauro Bigonzetti; Goyo Montero; Angelo Alberto Chor: Tarmo Vaask Licht-Design: Mauro Bigonzetti; Carlo Cerri; Olaf Lundt; Goyo Montero

Staatstheater Nürnberg Ballett Staatsphilharmonie Nürnberg, Chor des Staatstheater Nürnberg

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BALLETT AKTUELL MONADE Einführungsmatinée mit dem Leitungsteam am 03.12.2016, 11.30 Uhr, Opernhaus WEITERE VORSTELLUNGEN: 13., 15., 19., 22., 26., 29.12.2016; 13., 15., 20., 26.01.2017

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FÖRDERVEREIN BALLETTFREUNDE STAATSTHEATER NÜRNBERG E. V.

3. INTERNATIONALE  BALLETTGALA 10. UND 11. MÄRZ 2017, 19.30 UHR, OPERNHAUS MIT INTERNATIONALEN STARGÄSTEN UND DEM STAATSTHEATER NÜRNBERG BALLETT VORVERKAUFSBEGINN: 02. JANUAR 2017


SUGAR – MANCHE MÖGEN’S HEISS

: MUSICAL

MUSICALSTAR SOPHIE BERNER TRITT IN MARYLIN MONROES FUSSSTAPFEN

Eine naiv-laszive Blondine, zwei in einer Gefühls- und Identitätskrise steckende Kerle und der legendäre Slogan „Nobody’s perfect!“ – das sind die Erfolgszutaten für Billy Wilders Kinohit „Manche mögen’s heiß“ aus dem Jahr 1959. Marylin Monroe, die in der weiblichen Hauptrolle der Ukulele-Spielerin Sugar Kane verführerisch „I wanna be loved by you“ ins Mikrophon hauchte, drehte mit der Screwball-Komödie drei Jahre vor ihrem Tod den erfolgreichsten ihrer Filme. Tony Curtis und Jack Lemmon erspielten sich mit ihrer skurrilen VerkleidungsShow als arbeitslose Musiker Joe und Jerry, die auf der Flucht vor einer Mafiagang als „Josephine“ und „Daphne“ bei einer Damenkappelle anheuern, Kultstatus. Dreizehn Jahre nach dem sensationellen Kinodebüt kam Wilders Komödie in einer Musical-Fassung unter dem Titel „Sugar“ am Broadway heraus und wurde dort mit über 500 Vorstellungen zu einem Dauerbrenner. Für den Erfolg des Musicals sorgte neben den spritzigwitzigen Dialogen auch die swingende Musik von Jule Styne – Verfasser von über 2000 Songs u.a. für Frank Sinatra oder Barbara Streisand –, der in seiner Komposition den Sound der großen Musical-Ära der 1930er bis 1950er Jahre zitiert. Nun bringt Musicalund Operettenspezialist Thomas Enzinger, der in Nürnberg bereits „My Fair Lady“, „Im weißen Rössl“ und „Kiss me, Kate“ inszenierte, die temporeiche Musical-Komödie auf die Bühne des Opernhauses. Als Ukulele-spielende Sugar Kane tritt Sophie Berner in die Fußstapfen von Marylin Monroe und gastiert damit bereits zum dritten Mal am Staatstheater. Ihr Nürnberger Debüt gab sie als schrill-piepsiger Stummfilmstar Lina Lamont in „Singin‘ in the rain“ und war zuletzt in der Doppelrolle Lilli Vanessi bzw.

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MUSICAL

: SUGAR – MANCHE MÖGEN’S HEISS

Kate in Cole Porters Musical-Klassiker „Kiss me, Kate“ zu erleben. Ein Gespräch über Lieblingsrollen und Marylin Monroe.

Lass uns zuerst über Deinen Werdegang sprechen. Wie bist Du zum Musical gekommen? SOPHIE BERNER: Es fing damit an, dass ich gerne gesungen habe. Ich habe Gesangsunterricht genommen, allerdings erst ziemlich spät, mit 16 Jahren, und die Lehrerin hat mir vorgeschlagen, auch Schauspielunterricht zu nehmen. Das habe ich dann gemacht und wollte ab diesem Zeitpunkt eigentlich nur noch Schauspiel machen. Beide Lehrerinnen haben mir dann aber von der Musical-Ausbildung erzählt. Damals wusste ich überhaupt nicht, dass es ein reines Musicalstudium gibt. Ich war zwar früher viel in Ballettund Schauspielvorstellungen, aber wirklich sehr selten in einem Musical. Das Musical-Studium klang interessant und ich habe mich dann sowohl an Musical- als auch an reinen Schauspielschulen beworben. Als ich in meiner Heimatstadt München an der Bayerischen Theaterakademie August Everding genommen wurde, fand ich es reizvoll, in allen drei Fächern – Gesang, Tanz und Schauspiel – ausgebildet zu werden.

Du hast vom Gesangs- und Schauspielunterricht erzählt. Hattest Du denn auch schon Tanzerfahrung vor dem Studium?

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S. B.: Als Kind habe ich Ballett gemacht und Rock ’n’ Roll getanzt. Zur Vorbereitung habe ich Einzelstunden für Tanz genommen. Bei der Aufnahmeprüfung war ich aber im Tanzen am schlechtesten und musste darin im Studium am meisten aufholen.

Du hast unterschiedlichste Rollen gesungen, warst u.a. als Hope in „Anything goes“, Päpstin Johanna in „Die Päpstin“, Anita in „West Side Story“ oder Spinnenfrau in „Der Kuss der Spinnenfrau“ zu sehen. Als Sally Bowles in „Cabaret“ standest Du über 700 Mal in unterschiedlichen Inszenierungen u.a. in Berlin im Tipi am Kanzleramt, in St. Gallen, Innsbruck und Gießen auf der Bühne. Hast Du eine Lieblingsrolle? S. B.: Festlegen kann ich mich da nicht, aber es gibt Rollen, die sind unglaublich dankbar. Lina Lamont in „Singin‘ in the rain“, die ich hier vor zwei Spielzeiten gespielt habe, ist so eine Rolle. Sie ist zwar sehr klein und ich habe ja nicht mal wirklich gesungen. Bzw. als ich gesungen habe, durfte ich dann nur schlecht singen, aber diese Rolle zu spielen war unglaublich erfüllend und herausfordernd und hat sehr viel Spaß gemacht. Und dann gibt es natürlich noch die Rolle, mit der ich meine Karriere begonnen habe, die ich also schon am längsten spiele: Sally Bolwes in „Cabaret“. Das ist eine Figur, die in jeder Inszenierung wieder anders funktionieren kann und in der man sich als Darstellerin austoben und viele Facetten zeigen kann. Eine tolle Musical-Figur!


» ICH WILL MARILYN NICHT NACHAHMEN. DA KANN MAN NUR VERLIEREN. «

Was fällt Dir leichter, eine erfahrene und erwachsene Lilli Vanessi bzw. Kate wie in „Kiss me, Kate“ zu spielen oder eine offene und ein bisschen naive Sugar Kane? S. B.: Grundsätzlich fallen mir direkte, antreibend-aktive Figuren wie Lilli Vanessi/Kate leichter. Sugar dagegen ist eine Zuhörerin, sie ist naiv und unempanzipiert. Sie ist keine Macherin, sondern sie reagiert, lässt sich mitreißen. Die meisten Rollen, die ich bis jetzt gespielt habe, waren eher Spielmacher.

Nach welchen Kriterien wählst Du eine Partie aus? S. B.: Mich muss die Figur berühren. Ich bin glücklicherweise nicht auf einen Rollentypus festgelegt und konnte bis jetzt immer sehr unterschiedliche Rollen spielen. Es gibt Rollen, die reizvoll sind, weil sie gesanglich anspruchsvoll sind, und dann wiederum gibt es welche, die vor allem aus schauspielerischer Sicht und aufgrund des Stückinhalts interessant sind. In musikalischer Hinsicht bin ich zudem auch ganz offen. Ich finde Sondheim-Stücke toll und die Werke von Kander und Ebb und ich mag gerne Pop- und Rockmusicals. Es macht mir Spaß, wenn ich die Tiefe meiner Stimme ausnutzen darf. Genauso gerne singe ich aber auch klassische Stücke wie z.B. von Cole Porter. Ich glaube, dass andere eher beurteilen können, was mir am besten steht. Ich selbst sehe jede Rolle als Herausforderung und versuche, sie mir zu eigen zu machen und mit dem zu füllen, was ich zu bieten habe.

Was reizt Dich an der Rolle der Sugar Kane? S. B.: Ich kannte zuvor nur den Film, nicht das Musical. Ich dachte, dass das Musical sich noch stärker am Film orientieren würde. Bezogen auf die Handlung ist das auch der Fall – obwohl man auf der Bühne natürlich nicht diese Close-up-Momente hat –, musikalisch gesehen gibt es aber schon große Unterschiede. „Manche mögen’s heiß“ ist kein Musicalfilm, und so fehlen im Film die großen Shownummern, die ins Musical eingebaut wurden, um es bühnenwirksam zu machen. Aber zurück zur Frage: Ich hatte mich im Vorfeld stark mit Marylin Monroe beschäftigt, weil ich seit 2012 am Stadttheater Gießen im Stück „I wanna be loved by you“ – eine Show über das Leben von Marylin Monroe – die Marylin spiele. Ich kenne also ihre Geschichte und fand es spannend, eine Rolle zu interpretieren, die auch sie gespielt hat.

Wie viel Marylin steckt in Deiner Interpretation der Sugar? S. B.: Sich an Monroes Interpretation zu orientieren, ist sicher nicht das Schlechteste. Sie hat eine Glanzleistung hingelegt, und wenn ich es schaffe, diese Figur auch so lebendig zu gestalten wie sie, dann wäre das schön. Jemanden aber nur zu kopieren, ist trotzdem nicht der richtige Ansatzpunkt für die Darstellung. Dann arbeite ich nur „von außen“, und das funktioniert eigentlich nie wirklich für mich.

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MUSICAL

: SUGAR – MANCHE MÖGEN’S HEISS

Ich muss selbst in mir Sugar Kane entdecken. Anfangs habe ich auch versucht, die Person Marylin Monroe in meine Interpretation zu integrieren, aber das ging nicht auf. Marylin war eine extrem bipolare Persönlichkeit, und das ist Sugar Kane ja überhaupt nicht. Sugar ist wie ein Kind, das mit einer unglaublichen Offenheit und vollem Vertrauen allen Menschen gegenübertritt. Ich will Marylin nicht nachahmen, und wer will das auch schon. Da kann man nur verlieren.

PREMIERE

Und worauf dürfen sich die Zuschauer freuen? S. B.:Auf einen sehr lustigen, ein bisschen traurigen und extrem abwechslungsreichen Musicalabend mit großen Tanzszenen, tollem Gesang und großen Komödienmomenten. „Sugar“ ist ein absolutes Unterhaltungsstück, und man geht mit einer super Laune aus dem Theater nach Hause.

Die Fragen stellte Christina Schmidl

: 29. OKTOBER 2016, 19.30 UHR, OPERNHAUS

SUGAR – MANCHE MÖGEN’S HEISS     Jule Styne MUSICAL-KOMÖDIE

Buch von Peter Stone nach dem Film „Some Like It Hot“ von Billy Wilder und I. A. L. Diamond, basierend auf einer Story von Robert Thoeren Gesangstexte von Bob Merrill, Musik von Jule Styne; Deutsch von Peter Ensikat Musikalische Leitung: Volker Hiemeyer Inszenierung: Thomas Enzinger Bühne und Kostüme: Toto Chor: Tarmo Vaask Choreographie: Ramesh Nair Dramaturgie: Christina Schmidl Mit: Marianne Larsen (Sweet Sue), Sophie Berner (Sugar Kane), Thomas Peters (Bienstock), Andreas

Köhler (Joe/Josephine), Oliver Severin (Jerry/Daphne), Richard Kindley (Sir Osgood Fielding), Timothy Hamel (Impresario), Robert Johansson (Spats Palazzo/Gamasche), Timothy Hamel (Knuckles Norton), Alexander de Paula (Erster Gangster), Emanoel Velozo (Zweiter Gangster), Martina Langbauer (Rosella), Zinovia Zafeiriadou Vidovic (Evlyn), Raquel Luis (Gloria) Musicalensemble: Sabrina Reischl, Anouk Roolker, Franziska Trunte, Barbara Weiß; Fredrik Andersson, Jurriaan Bles, Tobias Brönner, Luke Giacomin Young Company Staatstheater Nürnberg Ballett: Diana Duarte, Sofie Vervaecke; Max Ossenberg-Engels, David Valls Chor des Staatstheater Nürnberg, Staatsphilharmonie Nürnberg Mit freundlicher Unterstützung der Freunde der Staatsoper Nürnberg e.V.

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MUSICAL AKTUELL SUGAR – MANCHE MÖGEN’S HEISS Einführungssoirée mit dem Leitungsteam am 25. Oktober 2016, 18.00 Uhr, Gluck-Saal WEITERE VORSTELLUNGEN: 04., 06., 23.11.; 03., 20., 23., 27., 31.12.2016; 08., 22., 23., 27., 29.01.; 18., 23., 27.02.2017

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03. - 06. Januar 2017 | Opernhaus SOLIST Antal Zalai, Violine MUSIKALISCHE LEITUNG Gábor Káli  MODERATION Kai Weßler und Gábor Káli Staatsphilharmonie Nürnberg Ungarische Musik, das sind Csárdás und schluchzende „Zigeunergeigen“. Oder doch nicht? Franz Liszt oder Johann Strauß haben in ihrer Musik ein fantastisches Ungarn aus Leidenschaft und Gulaschsaft besungen. Später haben Béla Bartók und Zoltán Kodály ganz andere ungarische Musik entdeckt und daraus einen ganz neuen Stil erfunden. Das Neujahrskonzert präsentiert echte und unechte Musik aus Ungarn, feurig, melancholisch und immer mitreißend. Mit dabei ist der ungarische Geiger Antal Zalai, und auch das typisch 29 ungarische Cymbal wird zu hören sein. Am Pult steht natürlich ein echter Ungar: unser Erster Kapellmeister Gábor Káli.


OPER

: BENVENUTO CELLINI

ZURÜCK IN NÜRNBERG: BENVENUTO CELLINI NACH EINER GASTSPIELZEIT IN BONN IST LAURA SCOZZIS DEBÜT-INSZENIERUNG WIEDER HIER Es war ein Paukenschlag zum Beginn von Peter Theilers Intendanz am Staatstheater Nürnberg 2008: Hector Berlioz‘ dreiaktige Oper „Benvenuto Cellini“ stand zur Spielzeiteröffnung auf dem Programm, und zum ersten Mal inszenierte die damals in Deutschland völlig unbekannte Laura Scozzi eine

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Oper. Acht Jahre später hat Scozzi in Nürnberg u.a. mit „Die Zauberflöte“, „Die Reise nach Reims“ und zuletzt mit „Les Indes galantes“ große Erfolge gefeiert, und ihre Inszenierung von „Benvenuto Cellini“ wurde in der letzten Spielzeit mit großem Erfolg an der Oper Bonn gezeigt:


BENVENUTO CELLINI

„Tolles französisches Opernglück: Choreographin Laura Scozzis turbulenter Berlioz“ titelte das Magazin concerti zur Premiere, „Ein glorioser Abend der Bonner Oper.“ jubelte theater pur, „brillante Produktion“ schrieb der begeisterte Rezensent des Opernfreundes und der Generalanzeiger Bonn bilanzierte: „In Bonn ist Berlioz' ‚Cellini‘ Rock 'n' Roll.“ – Nun kehrt das ebenso witzige wie tiefsinnige Spektakel vom Rhein an die Pegnitz zurück. Eine Künstleroper ist, wie so viele Werke des 19. Jahrhunderts, auch die 1838 uraufgeführte Opéra-comique von Berlioz. Im Mittelpunkt steht der Renaissance-Künstler Benvenuto Cellini, der als ebenso geniale wie schillernde Persönlichkeit, als Bildhauer und als Mörder, in die Kunstgeschichte eingegangen ist. Die Mordtat Cellinis im römischen Karneval ist ebenso Thema der Oper wie die Nähe eines Künstlers zur Macht, verkörpert in Papst Clemens VII. Natürlich geht es Laura Scozzi, die ihre Stücke fast immer in öffentlichen Räumen der Gegenwart

: OPER

» ES IST MIR NOCH KEINE SO LEBHAFTE UND PRICKELNDE INSZENIERUNG UNTERGEKOMMEN, WIE DIESER ›CELLINI‹. « HORST KOEGLER, OPERA NEWS 2008

ansiedelt, nicht um die Erzählung einer historischen Künstlerbiographie. Ihr „Benvenuto Cellini“ ist ein bilderreiches Spektakel, das den kommerzialisierten Kunstmarkt unserer Zeit brillant auf die Schippe nimmt. Neben zahlreichen Neubesetzungen, darunter Mirko Roschkowski in der Rolle des Bildhauers Cellini, gibt es ein Wiedersehen mit Hrachuhí Bassénz als Schatzmeistertochter Teresa und Jordanka Milkova als Lehrbursche Ascanio.

Kai Weßler

» BERLIOZ' ›CELLINI‹ IST ROCK 'N' ROLL.« GENERALANZEIGER BONN 2015

WIEDERAUFNAHME

: 12. NOVEMBER 2016, 19.30 UHR, OPERNHAUS

BENVENUTO CELLINI     Hector Berlioz OPER IN DREI AKTEN

Libretto von Armand François Léon de Wailly und Henri-Auguste Barbier In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln Musikalische Leitung: Marcus Bosch Inszenierung u. Choreographie: Laura Scozzi Bühne: Barbara de Limburg Kostüme: Jean-Jacques Delmotte Chor: Tarmo Vaask Dramaturgie: Johann Casimir Eule Mit: Mirko Roschkowski (Benvenuto Cellini), Jens Waldig (Giacomo Balducci), Simon Wallfisch (Fiera-

mosca), Hrachuhí Bassénz (Teresa), Jordanka Milkova (Ascanio), Alexey Birkus (Papst Clemens VII), Yongseung Song* (Francesco), Wonyong Kang* (Bernardino), Petro Ostapenko (Pompeo) Chor und Bewegungsensemble des Staatstheater Nürnberg, Staatsphilharmonie Nürnberg *

Mitglied des Internationalen Opernstudios

Mit freundlicher Unterstützung von Juwelier Kuhnle, Fürth.

WEITERE VORSTELLUNGEN: 20., 25.11.; 02., 14.12.2016; 07.01.2017 (zum letzten Mal)

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OPER

: GASTSPIEL „AUS EINEM TOTENHAUS“

WAS NICHT PASST, WIRD PASSEND GEMACHT „AUS EINEM TOTENHAUS“-GASTSPIEL IN BRÜNN

Karl Wiedemann ist Beleuchtungsmeister am Staatstheater Nürnberg und begleitete unser Produktion „Aus einem Totenhaus“ zu den JanáčekFestspielen 2016 in Brünn (Tschechien).

Wie war die Stimmung in Brünn? K ARL WIEDEMANN: Wir kamen ziemlich gut an. Wir hatten tollen Applaus, das war fast Premierenpublikum. Was mir persönlich aufgefallen ist: Das Publikum war sehr durchwachsen. Hier in Nürnberg ist es tendenziell etwas älter. Dort ist es anscheinend schon so, dass auch Jugendliche in die Oper gehen. Und das waren nicht nur ein paar wenige, sondern eine ganze Menge. Im Team war die Stimmung auch super. Es ist zu Hause schon eine tolle Zusammenarbeit, aber auf einem Gastspiel ist das noch intensiver, da fassen abteilungsübergreifend alle mit an.

Müssen die technischen Voraussetzungen auf der Gastspielbühne immer identisch sein mit der Nürnberger Bühne oder muss man auch mal etwas tricksen? K. W.: Was nicht passt, wird passend gemacht. Die Grundvoraussetzung ist aber immer, dass die Obermaschinerie passt, besonders von der Lastaufnahme her. Das ist schon ein ziemliches Gewicht, unser Flugzeug wiegt auch ohne Motor und komplett leer zwei Tonnen, ein bisschen mehr sogar mit Flügeln, und das muss ja dann hochgezogen werden. Aber von der technischen Umsetzung her haben wir alles genauso gemacht wie hier auch, wir haben einfach mehrere Züge zusammengekoppelt. Das waren in Brünn allerdings ein paar Züge mehr, weil sie dort schwerere Zugstangen haben und die Grundlast höher ist. Wir haben hier leichteres Material, eine leichtere Bauweise und können insofern mehr Last reinhängen.

Das wird aber alles schon in der Vorplanung bedacht? K. W.: Ja, das wird alles schon vorher besprochen, in der Kommunikation mit den Bühnenmeistern vor Ort.

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Kommt es vor, dass man an einem Gastspielort ankommt und irgendwas nicht im Vorfeld kommuniziert wurde? K. W.: Ja, wir hatten tatsächlich auch jetzt in Brünn so einen Fall: Die Bühnenbreite im Grundriss war breit genug, allerdings wurden während der letzten Modernisierung Gassenwände eingebaut, die man auf einem Schlittensystem an der Seite lagern und schnell nach vorne und hinten fahren kann. Und diese Schiene, die dafür vor der Galerie angebracht wurde, war nicht im Plan verzeichnet das hat dann letztendlich eben nicht so gepasst wie geplant. Sowas passiert immer wieder mal.

Wie sieht die Vorplanung zu einem Gastspiel wie dem in Brünn aus? K. W.: Die Vorplanung aus Technikerperspektive beginnt erst einmal damit, dass man die Beleuchtungsmeister oder Bühnenmeister des Gastspielhauses kontaktiert oder von ihnen erste Informationen zugeschickt bekommt, zum Beispiel Grundrisse, technische Daten. Diese Infos vergleicht man dann mit dem, was man auf der Heimbühne hat. Bei uns ist es so, dass alle Oberlichter eine bestimmte Position haben, wir müssen dann kucken, welche Lampen wir im Gastspielhaus benutzen können, was für Material haben die dort hängen, solche Sachen. Meistens ist es so, dass diese Pläne, die wir bekommen, veraltet sind. Das Problem hatten wir ja in Brünn jetzt auch mit dem Grundriss, da muss man dann einfach ein bisschen tricksen. Auf den Fotos sieht man ja, dass dann am Ende kaum ein Unterschied sichtbar ist.

Stichwort Kommunikation: Gibt es da auch Hürden zu bewältigen? K. W.: Sprache. Ganz klar. Der Bühnenmeister und der Beleuchtungsmeister in Brünn konnten beide Englisch, verstanden haben sie aber, glaube ich, meistens mehr, als sie sprechen konnten. Man lernt aber über die Jahre auch die englischen Fachbegriffe im Bereich Bühnentechnik und kann sich mit den


» W ENN MAN MIT DEN TECHNIKERN GESPROCHEN HAT: MIT HÄNDEN UND FÜSSEN.  «

Meistern verständigen. Wenn man mit den Technikern gesprochen hat: dann mit Händen und Füßen.

Wie war die Zusammenarbeit mit den Technikern vor Ort? K. W.: Bei der Aufführung selbst hat unser Stellwerker aus Nürnberg das Ganze gefahren. Wir haben auch ein eigenes Pult mitgebracht, damit wir nicht vorher aufwändig programmieren mussten. Zumal wir bei „Aus einem Totenhaus“ einen relativ großen Beleuchtungsaufwand auf der Bühne hatten. Die Scheinwerfer, die wir dafür gebraucht haben, haben wir auch mitgebracht. Im Beleuchtungsteam waren wir dieses Mal zu fünft: drei Techniker, ein Stellwerker und ich. Das ist derjenige, der bei der Aufführung dann tatsächlich das Licht fährt. Wenn der Inspizient dann sagt „Go!“, drückt er auf das Knöpfchen und schaut, dass alle Scheinwerfer an sind. Unsere Leute sind dann mit den Kollegen in Brünn im Vorfeld der Aufführung einfach mitge-

laufen, die haben gesagt, wo welcher Scheinwerfer ist, und unsere Techniker haben das Ganze dann umgesetzt.

Gab es ein persönliches Highlight für Dich? K. W.: Die große Überraschung des Stecksystems. Die haben nämlich in Tschechien andere Steckdosen als wir. Das war der einzige Fehler, der mir unterlaufen ist. Man denkt da einfach kaum darüber nach, weil man meint, in Europa ist irgendwie alles genormt, aber die Steckdosen sind es eben nicht. Zum Glück sind die modernen Geräte alle so ausgestattet, dass sie in ganz Europa benutzt werden können, insofern ging es dann. Aber das ist auf jeden Fall ein Fehler, den ich einmal gemacht habe und ab sofort nie wieder machen werde!

Die Fragen stellte Miriam Meister

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WIR GRATULIEREN! ENSEMBLEMITGLIED NICOLAI KARNOLSKY ERHÄLT DEN NICOLA GHIUSELEV-PREIS Mitten in den Proben zu „Boris Godunow“ erreichte den Hauptdarsteller Nicolai Karnolsky im September die Nachricht, dass er als erster Preisträger den neu gestifteten Nicola Ghiuselev-Preis erhält. Keine schlechte Überraschung für den Bassisten, der die Auszeichnung des Bulgarischen Ministeriums für Kultur, der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften und der Nicola Ghiuselev-Stiftung am 20. September 2016 in Sofia entgegennahm. Der 2014 verstorbene Nicola Ghiuselev, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag gefeiert hätte, zählt neben Boris Christoff und Nicolai Ghiaurov zu den wichtigsten Bassisten des 20. Jahrhunderts und ist als Sänger und Gesangspädagoge nicht nur in Bulgarien eine Legende. Nicolai Karnolsky ist selbst ein Schüler von Ghiuselev. Seit vielen Jahren lebt er mit seiner Familie in Deutschland, wo er zuerst in Gelsenkirchen und seit 2008 in Nürnberg engagiert ist. Gerade am Staatstheater hat er eine Reihe der großen Bassrollen gesungen, mit denen Ghiuselev berühmt geworden ist, wie Banquo in „Macbeth“, Ramfis in „Aida“ oder Zaccaria in „Nabucco“. Ausgerechnet die Paraderolle Ghiuselevs war es, die Nicolai Karnolsky mit Regisseur Peter Konwitschny und Dirigent Marcus Bosch in Nürnberg jetzt erarbeitet hat: Boris Godunow.

Freude schenken - Spaß am Spiel

Darüber hinaus hat Nicolai Karnolsky in den letzten Jahren in zahlreichen großen Partien überzeugt, wie Moses in Rossinis „Moses und Pharao“, Wassermann in „Rusalka“ und in der Titelpartie von „Die Hochzeit des Figaro“. Tiefen Eindruck hinterließ er auch immer wieder in Rollen des französischen Fachs, wie Brogny in „Die Jüdin“, Gessler in „Wilhelm Tell“ oder Saint-Bris in „Die Hugenotten“. Mit Verdis „Attila“ tritt er in dieser Spielzeit erneut in die Fußstapfen seines Lehrers Nicola Ghiuselev. Nicht zuletzt ist Nicolai Karnolsky ein begnadeter Sängerdarsteller, ein Komödiant, der als Fafner in „Das Rheingold“ die Bühne beherrschte und in Laura Scozzis Inszenierung von Rossinis „Die Reise nach Reims“ so sehr im komödiantischen Dauereinsatz war, dass selbst langjährige Kollegen darauf geschworen haben, dass er in dieser Oper mehr als nur eine Arie gesungen hat … Einen weiteren Beweis seiner Vielseitigkeit lieferte der bulgarische Sänger jüngst beim Theaterfest in einer spartenübergreifenden Ausgabe von „Ewig jung“, wo er mit Kolleg*innen aus Oper und Schauspiel mit viel Verve und greisenhaft geschminkt „I will Survive“ schmetterte. Wir gratulieren Nicolai Karnolsky von ganzen Herzen zum Nicola Ghiuselev-Preis!

Kai Weßler

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KONZERT

: 2. PHILHARMONISCHES KONZERT

MUSIK, DIE VON DER WELT ERZÄHLT JOHANNES BRAHMS’ UND ANTONÍN DVOŘÁKS ERSTE SINFONIEN IM PHILHARMONISCHEN KONZERT

Aller Anfang ist schwer, so sagt man. Zwei solcher Anfänge, nämlich die beiden ersten Sinfonien von Antonín Dvořák und von Johannes Brahms, bilden nun das Programm des Philharmonischen Konzertes „Erstlinge“. Marcus Bosch dirigiert die Staatsphilharmonie Nürnberg mit zwei höchst unterschiedlichen Werken.

ein Werk, in dem ein Komponist noch seine eigene Sprache sucht, Vorbilder nachahmt und experimentiert. Man spürt in diesem Werk, dass Dvořák die Sinfonien von Franz Schubert bewundert, man hört die Vorbilder böhmischer Volksweisen und man ahnt die Bewunderung für die „Neudeutschen“, die damals neuartigen Werke von Franz Liszt und Richard Wagner. Zwar trägt die Sinfonie den Titel „Die Glocken von Zlonice“ – in dem böhmischen Ort Sie waren befreundet, die beiden KompoZlonice hatte Dvořák als 12-Jähriger eine Metzgernisten Dvořák und Brahms. Der Norddeutsche lehre begonnen und Brahms, der in Wien Deutsch gelernt, beFuß gefasst hatte und vor er sich dann doch dort schon bald als der der Musik zuwandbedeutendste lebende te – aber dieser Titel Komponist angesehen » KÖNIGSDISZIPLIN hat keine tiefere Bewurde, hatte Dvořák DER INSTRUMENTALMUSIK « deutung. Den Wettentdeckt, geförder t bewerb hat Dvořák und war für den Jüngemit der Sinfonie auch ren ein Vorbild. Dvořák nicht gewonnen, und dagegen hatte sich anso geriet die Sinfonie fangs mehr an der Muin Vergessenheit und wurde erst 1936 uraufgeführt. sik von Franz Liszt und Richard Wagner orientiert. Dieser Erstling ist ein Werk des Ausprobierens. Wer in seiner Heimat Böhmen und in Prag Erfolg haben wollte, musste nationale böhmische Musik schreiben – was wiederum in Wien, der maßgebliMIT MUSIK VON DER WELT ERZÄHLEN chen Metropole der deutschen Musik, nicht besonGanz anders dagegen Johannes Brahms, der ders gut ankam. Während Brahms dem jüngeren jahrelang gezögert hatte, sein erstes sinfonisches Kollegen in Wien Türen öffnete, nahm Dvořák den Werk an die Öffentlichkeit zu lassen. Seine Kammersonst oft unzugänglichen Brahms in seine Familie musik ist eine Art Vorarbeit zu der Sinfonie. Seine auf. Es gibt viele Berichte über die Besuche des Jungbeiden Orchesterserenaden sind Übungen in der gesellen Brahms bei den Dvořáks, in Prag oder ihrem sinfonischen Form, ohne dass sie den Anspruch hätSommersitz in Vysoká, wo Brahms die Gesellschaft ten, Sinfonien sein zu wollen. Einmal gar wurde ihm der achtköpfigen Familie Dvořák genoss. der Beginn einer Sinfonie unter der Hand zu einem Klavierkonzert … Johannes Brahms hatte Scheu vor der Sinfonie, denn Sinfonien waren ab Ludwig van EIN WERK DES AUSPROBIERENS Beethoven die Königsdisziplin der Instrumentalmusik. Ihre beiden Erstlinge liegen dennoch weit Beethoven hatte mit seinen neun Sinfonien gleich auseinander, an Jahren wie an musikalischer Idee. mehrere Modelle entworfen, die er zugleich auch Antonín Dvořák war 24 Jahre alt, als er 1865 an eiallgemeingültig ausgefüllt hatte. Doch Brahms wollte nem Komponistenwettbewerb teilnahm und dafür eben nicht Beethoven nachahmen oder ihm durch die seine Erste Sinfonie komponierte. Dieser Erstling ist

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2. PHILHARMONISCHES KONZERT

: KONZERT

freiere Form der Sinfonischen Dichtung ausweichen. Als er zwischen 1874 und 1876 schließlich doch noch seine Erste Sinfonie komponierte, war er der erste Komponist, der die Herausforderung der Neunten Sinfonie von Beethoven wirklich aufnahm – und sie erfolgreich bestand. Bereits seine Zeitgenossen bemerkten dies und nannten das Werk mit Bewunderung die „zehnte Sinfonie Beethovens“. Natürlich hat Brahms nicht Beethoven imitiert, sondern er hat in seiner Ersten Sinfonie einen Weg gefunden, mit den Mitteln der „reinen“ Musik etwas über die Welt zu erzählen, was zugleich über die Welt hinausgeht. Marcus Bosch und die Staatsphilharmonie Nürnberg greifen mit diesem Konzert ohne Solisten zwei Stränge auf: Einerseits führen sie ihre Dvořák-Reihe fort – und auch dieses Konzert wird von Deutschlandradio Kultur übertragen und bei Coviello Classics als CD erscheinen. Andererseits ist die erneute Auseinandersetzung mit Brahms‘ Erster Sinfonie ein wichtiger Bestandteil des BrahmsSchwerpunktes in dieser Spielzeit, in deren Zuge auch die drei folgenden Sinfonien des Komponisten zu hören sein werden.

Kai Weßler

18. NOVEMBER 2016, 20.00 UHR, MEISTERSINGERHALLE

ERSTLINGE 2. PHILHARMONISCHES KONZERT Antonín Dvoˇrák SINFONIE NR. 1 C-MOLL OP. 3 „DIE GLOCKEN VON ZLONICE“

Johannes Brahms SINFONIE NR. 1 C-MOLL OP. 68 Musikalische Leitung: Marcus Bosch Staatsphilharmonie Nürnberg

Liveübertragung auf

KONZERTFÜHRER LIVE UM 19.15 UHR

Anschließend: Philharmonische Lounge Lassen Sie den Konzertabend in der Lounge im Foyer bei Musik und Gesprächen ausklingen.

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Illustration: Matthias Friedt

VON ELEFANTEN UND ELFEN VORBEREITUNGEN EINES INSZENIERTEN KINDERKONZERTES Was passiert eigentlich an einem Kinderkonzert-Vormittag im Opernhaus? Bis das Licht im Saal verlischt und die Scheinwerfer aufleuchten, bleibt für die Crew des Staatstheaters einiges zu tun. Ein kleiner Einblick: Dienstagmorgen, 8.30 Uhr, Opernhaus: Alles noch ruhig. Bühnentechniker bauen das Bühnenbild des letzten Abends ab, Podeste für das Orchester werden aufgestellt, die Orchesterwarte platzieren Stühle und Pulte. 8.45 Uhr: Ein Dramaturg und eine Theaterpädagogin laufen mit einem Strandball, einem Krallenhandschuh, diversen Notizen für die Musiker*innen und dem Kostüm des Schauspielers durch die Garde-

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roben. Kurzer Check auf der Bühne: Der Orchesteraufbau steht. Die Beleuchter richten die Scheinwerfer ein. Es ist immer noch alles ruhig. 9.00 Uhr: Der Schauspieler, der das Konzert moderiert, trifft ein, letzte Absprachen werden getroffen. Im Foyer sammelt sich die erste Schulklasse und verzehrt genüsslich noch das Pausenbrot auf der Treppe. Die Musiker*innen ordnen ihre Noten auf der Bühne, spielen sich ein. Kurz flitzt der Dirigent über die Bühne und kontrolliert seine Partitur, Dramaturg und Theaterpädagogin sprechen mit den Musiker*innen ihre Redebeiträge ab. ‚Ruhig‘ war vor fünf Minuten vorbei, jetzt wird es langsam ernst.


1. KINDERKONZERT

9.10 Uhr: Der Geräuschpegel im Foyer steigt. Immer mehr Schulklassen drängen nun ins Warme und Trockene, draußen schüttet es wie aus Kübeln. Es bilden sich große Haufen mit Rucksäcken, Schals und Mänteln. Das Einlasspersonal bleibt bei all dem Trubel bemerkenswert ruhig, ordnet jeder Klasse einen eigenen Haufen zu und lächelt ob der vielen staunenden Kindergesichter. 9.15 Uhr: Theaterpädagogin und Dramaturg sprechen Lichtwechsel mit dem Inspizienten ab, kleben eine abgefallene Kralle wieder auf einen Handschuh, besorgen noch ein Ersatzhemd aus dem Kostümfundus. Hinter der Bühne herrscht emsiges Treiben, im Foyer auch. Die Spannung steigt. 9.20 Uhr: Die Türen in den Zuschauerraum öffnen sich. Rund 800 Kinder strömen mit ihren Lehrern in den Saal. „Wow, was für ein riesiger Kronleuchter!“ Der Lautstärkepegel erreicht seinen Höchststand, aber jetzt horchen auch schon die Musiker hinter der Bühne gespannt auf den Lärm draußen: „Wird heute alles funktionieren?“, „Werden die Kinder das Konzertprogramm mögen?“ Dramaturg und Theaterpädagogin fragen sich, ob die Länge des Konzertes wirklich eine Stunde beträgt und nicht zu lang für die Kinder ist. „Ist der Anteil von Musik und Text ausgewogen?“, „Sollte der Schauspieler nicht doch lieber etwas anders machen?“ Kurze Aufregung: Ein Musiker mit Textbeitrag ist krank, schnelle Umbesetzung der Rolle am Inspizientenpult, alle arbeiten zusammen, man kann sich aufeinander verlassen. 9.29 Uhr: Leicht außer Atem stürmt die letzte Schulklasse ins Foyer. Verspätete S-Bahn, nasse Jacken, rote Gesichter. Endlich sitzen alle! 9.30 Uhr: Das Licht im Zuschauerraum erlischt. Vor und hinter den Kulissen kehrt wieder Ruhe ein. 800 neugierige Augenpaare sind auf die Bühne gerichtet. Musiker*innen, Dirigent, Dramaturg und Theaterpädagogin atmen alle einmal tief durch und dann der Auftritt: Die Staatsphilharmonie Nürnberg betritt die Bühne, stimmt ein und los geht es mit einem neuen Kinderkonzert! So oder so ähnlich läuft an unserem Haus ein Kinderkonzert-Morgen ab. 18 Mal pro Spielzeit stehen unsere Konzerte für das junge Publikum auf dem Programm und auch in dieser Spielzeit erwarten die kleinen und großen Besucher*innen wieder abwechslungsreiche Geschichten und Musikstücke.

Marina Pilhofer

: KONZERT

18. DEZEMBER 2016, 10.00 & 12.00 UHR, OPERNHAUS 19. DEZEMBER 2016, 09.30 & 11.15 UHR, OPERNHAUS

BABAR, DER KLEINE ELEFANT 1. KINDERKONZERT Francis Poulenc DIE GESCHICHTE VON BABAR, DEM KLEINEN ELEFANTEN (Orchesterfassung von Jean Françaix)

Igor Strawinski ZIRKUSPOLKA FÜR EINEN JUNGEN ELEFANTEN Musikalische Leitung: Volker Hiemeyer

Staatsphilharmonie Nürnberg

12. FEBRUAR 2017, 10.00 UND 12.00 UHR, 17. FEBRUAR 2017, OPERNHAUS WAS MACHT DER KOMPONIST? 2. KINDERKONZERT

Werke von Johannes Brahms Musikalische Leitung: Guido Johannes Rumstadt 02. APRIL 2017, 10.00 UND 12.00 UHR, OPERNHAUS DES KAISERS NEUE KLEIDER 3. KINDERKONZERT

Werke von Georg Friedrich Händel, Henry Purcell und Georg Philipp Telemann Musikalische Leitung: Gábor Káli 01. JUNI 2017, 09.30 UND 11.15 UHR, OPERNHAUS JUGENDKONZERT: DAS GEHEIMNIS DES ORCHESTERS

Mit Musik von Johannes Brahms u. a. Musikalische Leitung: Gábor Káli 25. JUNI 2017, 10.00 UHR UND 12.00 UHR; 29. JUNI UND 10. JULI 2017, OPERNHAUS EIN SOMMERNACHTSTRAUM 4. KINDERKONZERT

Felix Mendelssohn Bartholdy EIN SOMMERNACHTSTRAUM OP. 61 Musikalische Leitung: Esteban Dominguez Gonzalvo 23. JULI 2016, 11.00 UHR, LUITPOLDHAIN FAMILIENKONZERT BEIM KLASSIK OPEN AIR Gustav Holst „DIE PLANETEN“ Musikalische Leitung: Marcus Bosch Moderation: Malte Arkona

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NUR IM RATHAUS WERKE VON LUDWIG VAN BEETHOVEN

27. November 2016, 11.00 Uhr | Historischer Rathaussaal Ludwig van Beethoven SINFONIE NR. 1 C-DUR OP. 21 „AH PERFIDO!“ SZENE UND ARIE FÜR SOPRAN OP. 65 SINFONIE NR. 2 D-DUR OP. 36 SOLISTIN Hrachuhí Bassénz DIRIGENT Marcus Bosch

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Das erste große Orchesterwerk des jungen Beethoven ist ein Paukenschlag der Musikgeschichte, denn in jeder seiner Sinfonien „erfand“ Beethoven die Gattung neu, fand neue kompositorische Lösungen für immer neue Themen, die weit über das Musikalische hinausreichen. Bereits in der drei Jahre später entstandenen Zweiten Sinfonie schlägt Beethoven einen ganz anderen Ton an.


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NEUE TÖNE IM OPERNHAUS AVISHAI COHEN ALS STARGAST DES NUEJAZZ-FESTIVALS 2016 IN KOOPERATION MIT DEM STAATSTHEATER NÜRNBERG

zudem den Altmeistern der Klassik ihre Reverenz. Mit dem Starkonzert beginnt das StaatstheGleichzeitig begeistert er Presse und Publikum mit ater Nürnberg eine Kooperation mit dem kleinen, seinen warmen Gesangsparts. Bevor Avishai Cohen feinen Festival NUEJAZZ, das seit drei Jahren äuseine Solokarriere startete, war er bereits ein heiß ßerst erfolgreich zeitgenössischen, kreativen Jazz begehrter Bassist, der mit vielen Top-Formationen und grenzgängerische Projekte aus aller Welt in der internationalen Jazzszene zusammenarbeitete. Nürnberg präsentiert. Die Initiatoren Marco Kühnl Anfang der 90er Jahre holte ihn Chick Corea in seiund Frank Wuppinger haben ein kompaktes Musikne Band, er musizierte aber auch programm über den Zeitraum mit Größen wie Bobby McFerrin, vom 15. bis zum 20. November Brad Mehldau, Wynton Marsalis, auf dem ehemaligen AEG-Areal » EIN STAR DER Herbie Hancock, Alicia Keys und geplant, das die ganze Bandbreite INTERNATIONALEN vielen mehr. des deutschen und internationaSein neu formiertes Avishai len Jazz widerspiegelt. Krönung JAZZ-SZENE « Cohen Trio gehört zu den derzeit des bemerkenswerten Festivalinnovativsten Formationen und programms 2016 ist das Starbegeistert weltweit mit seinem erfrischend neuen konzert im Opernhaus. Sound bei Live-Auftritten. Zusammen mit Omri Avishai Cohen ist der gefeierte Star der jünMor, einem der vielseitigsten Pianisten der aktuelgeren internationalen Jazz-Szene. Seine Musik hat len Jazz-Szene, und dem hoch talentierten Itamar viele Gesichter. Der Bassist, Komponist, Sänger und Doari an den Percussions erwartet das Publikum Pianist steht für multikulturellen Jazz höchster Quaein Konzertabend der Extraklasse im Nürnberger lität. Seine vielseitigen Stücke vereinen spanische, Opernhaus. nahöstliche und afrikanische Klänge und erweisen

Verena Kögler 19. NOVEMBER 2016, 20.00 UHR, OPERNHAUS

AVISHAI COHEN TRIO

NUEJAZZ STARKONZERT

Mit: Avishai Cohen (Bass & Vocal), Omri Mor (Piano), Itamar Doari (Percussions)

In Kooperation mit dem Staatstheater Nürnberg Karten& Infos unter: www.staatstheater.nuernberg.de und 0180-5-231-600 (14-42 ct/Min) Preise: 45,00 / 38,00 / 29,00 Euro Das Konzert wird unterstützt von

In Kooperation mit

Weitere Infos auf www.nuejazz.de / NueJazz

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STAATSTHEATER EXTRA

: VESPERKIRCHE 2016/2017

MITTAGESSEN, KAFFEE UND KULTUR FÜR ALLE STAATSTHEATER IST KULTURPARTNER DER VESPERKIRCHE 2017 Auf 11.000 bis 12.000 Liter kalkuliert Bernd Reuther, Pfarrer der Gustav-Adolf-Gedächtniskirche, allein die ausgeschenkte Menge Kaffee im ersten Jahr des Projektes Vesperkirche, rund 20.000 Mittagessen wanderten zudem über die Theke im Kirchenraum. Insgesamt wurde die Vesperkirche 2016 sehr gut angenommen: Ein echter Platz der Begegnung und nicht nur der Versorgung hat sich hier während der 42 Tage des Vesperkirchen-Betriebs im Süden Nürnbergs entwickelt, unter den Gästen wie auch im Team der 350 bis 380 freiwilligen Helfer*innen. Die Vesperkirche erfährt nun vom 15. Januar bis zum 26. Februar 2017 eine zweite Auflage, bei der die Gemeinde das Zusatzangebot vom Friseur über Beratungsgespräche bis zu Yoga-Stunden ausbauen will. Zur Finanzierung dieses Projektes, dessen Kosten bei rund 150.000 Euro liegen, tragen ganz wesentlich die Benefizveranstaltungen in der Gustav-Adolf-Kirche bei, an denen sich auch das Staatstheater Nürnberg als Kulturpartner des Projektes mit seinen Ensembles intensiv beteiligt. Die Benefizkonzerte dienen jedoch nicht nur der finanziellen Unterstützung des Projektes, sie bieten gleichzeitig die Möglichkeit zur kulturellen Teilhabe für Menschen, für die ein Konzertticket in der Meistersingerhalle oder im Opernhaus im Alltag unerschwinglich ist. Das Auftaktkonzert findet am 13. November statt, woran sich im Januar und Februar vier weitere Benefizveranstaltungen in der Vesperkirche anschließen.

Verena Kögler 13. NOVEMBER 2016, 19.00 UHR

29. JANUAR 2017, 17.00 UHR

BENEFIZKONZERT FÜR DIE VESPERKIRCHE

VIRTUOSE KAMMERMUSIK

Auftaktkonzert des Staatstheater Nürnberg mit Kammermusik und Opernarien Mit: Ida Aldrian (Mezzosopran), Ina Yoshikawa (Sopran); Levent Bakirci (Bariton), Christian Heller (Viola), Ralf-Jörn Köster (Oboe), Christian Reuter (Klavier)

Kammermusik mit der Orchesterakademie der Staatsphilharmonie Nürnberg 05. FEBRUAR 2017, 17.00 UHR

TROTZ DER TRÄNEN Lesung mit Patricia Litten aus: „Eine Mutter kämpft gegen Hitler“ Cello: Birgit Förstner

15. JANUAR 2017, 17.00 UHR

LIEDERABEND MIT ILKER ARCAYÜREK UND FIONA POLLAK Mit: Ilker Arcayürek (Tenor) Klavier: Fiona Pollak 22. JANUAR 2017, 17.00 UHR

Freier Eintritt zu allen Veranstaltungen Spenden erbeten Die Veranstaltungen des Staatstheaters im Rahmen der Vesperkirche werden von den Firmen Klavier Kreisel und Klaviertransport Haber freundlich unterstützt.

JUNGE STIMMEN Internationales Opernstudio Nürnberg präsentiert Lieder und Arien Mit: Margarita Vilsone (Sopran), Irina Maltseva (Mezzosopran), Yongseung Song (Tenor), Petro Ostapenko (Bariton), Wonyong Kang (Bass) Klavier: Neil Valenta

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Weitere Informationen:

Gustav-Adolf-Gedächtniskirche, Allersberger Straße 116, 90461 Nürnberg www.vesperkirche-nuernberg.de kontakt@vesperkirche-nuernberg.de Tel. 0911 – 93 99 57 58


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IN SITU Eine Präsentation im Rahmen der Ateliertage 18. November bis 4. Dezember 2016 Neues Museum, Klarissenplatz, Nürnberg, www.nmn.de

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STAATSTHEATER-VIELFALT II SCHNUPPER-ABO S3 Die Vielfalt der Vorstellungen und Spielstätten sorgt für Abwechslung: Erleben Sie unterhaltsame musikalische Abende im Opern- und Schauspielhaus sowie in der Meistersingerhalle. Dienstag, 14. März 2017 EWIG JUNG Erik Gedeon Sonntag, 23. April 2017 DIE ITALIENERIN IN ALGIER  Oper von Gioacchino Rossini Freitag, 19. Mai 2017 TRAGISCHE LIEBE 6. Philharmonisches Konzert

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MUSIKTHEATER PLUS SCHNUPPER-ABO S1 Wer die Oper und das Musical liebt, ist hier richtig. Lassen Sie sich von emotionalen Geschichten und eindrucksvollen Stimmen mitreißen.

Sonntag, 19. Februar 2017 DER PROZESS DES HANS LITTEN (DSE) Mark Hayhurst

Sonntag, 05. Februar 2017 DIE ITALIENERIN IN ALGIER  Oper von Gioacchino Rossini

Dienstag, 09. Mai 2017 RÖMISCHE TRILOGIE (UA)

Sonntag, 26. März 2017 DIE WALKÜRE  Oper von Richard Wagner Samstag, 29. April 2017 SUGAR – MANCHE MÖGEN’S HEISS Musical von Jule Styne Freitag, 30. Juni 2017 MY FAIR LADY  Musical von Frederick Loewe

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STAATSTHEATER-VIELFALT I SCHNUPPER-ABO S2 Wahre (Bühnen-)Helden und erstklassige Unterhaltung bestimmen die Theaterabende: Erleben Sie eine bunte Mischung aus Ballett, Musical und Schauspiel. Samstag, 11. Februar 2017 CYRANO  Ballett von Goyo Montero Samstag, 18. März 2017 SUGAR – MANCHE MÖGEN’S HEISS Musical von Jule Styne Dienstag, 02. Mai 2017 EWIG JUNG Songdrama von Erik Gedeon Freitag, 02. Juni 2017 DER PROZESS DES HANS LITTEN (DSE) Mark Hayhurst

Sonntag, 09. April 2017 WILHELM TELL  Friedrich Schiller

nach William Shakespeare von John von Düffel Freitag, 07. Juli 2017 DIE RATTEN  Gerhart Hauptmann

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KONZERT HIGHLIGHTS SCHNUPPER-ABO S5 Die Staatsphilharmonie und international gefeierte Gastsolist*innen begeistern mit ihren Konzerten. Genießen Sie vier hochklassige Konzerte in der Meistersingerhalle. Freitag, 24. Februar 2017

ALTE BEKANNTE  3. Philharmonisches Konzert mit Werken von Samuel Barber und Johannes Brahms Freitag, 24. März 2017

NUR BRAHMS  4. Philharmonisches Konzert mit Werken von Johannes Brahms Freitag, 21. April 2017

TIEFENSICHT  5. Philharmonisches Konzert mit Werken von Richard Wagner, György Ligeti & Johannes Brahms Freitag, 09. Juni 2017

DER WELT ABHANDEN  7. Philharmonisches Konzert mit Werken von Gustav Mahler und Johannes Brahms


WEITERE GESCHENKIDEEN

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Unter der Musikalischen Leitung von Marcus Bosch widmet sich die Staatsphilharmonie Nürnberg seit mehreren Spielzeiten der Gesamteinspielung des sinfonischen Werks Antonín Dvořáks. Bereits im Verlag Coviello Classics auf CD erschienen sind die Livemitschnitte: Dvořák Symphony 5 • Dvořák Symphony 6 • Dvořák Symphony 3+7 • Dvořák Symphony 4+8 • Dvořák Symphony 1 – Erhältlich an den Theaterkassen und im Webshop.

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KAMMERSPIELE PUR SCHNUPPER-ABO S6 Nah, mitreißend, intensiv … Freuen Sie sich auf vier ausgewählte Stücke in den Kammerspielen. Donnerstag, 09. März 2017 THE RED LION (DSE)  Patrick Marber Donnerstag, 06. April 2017 SCHÖNHEIT  Nino Haratischwili Freitag, 05. Mai 2017 UND DANN KAM MIRNA  Sibylle Berg Dienstag, 11. Juli 2017 BIEDERMANN UND DIE BRANDSTIFTER  Max Frisch

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BALLETT HOCH 3 SCHNUPPER-ABO S7 Hoch gelobte Tanzkunst auf der großen Bühne im Opernhaus: Goyo Montero und sein Ensemble präsentieren die faszinierende Welt des Balletts. Donnerstag, 26. Januar 2017 MONADE Choreographien von Mauro Bigonzetti

und Goyo Montero (UA) Freitag, 17. Februar 2017 CYRANO  Ballett von Goyo Montero Freitag, 12. Mai 2017 DON QUIJOTE (UA)  Tanzstück von Goyo Montero

mit Musik von Owen Belton (Auftragskomposition)

Weitere Informationen zu den SchnupperAbonnements erhalten Sie in unserem Abonnementbüro (am Parkhaus Sterntor: Grasersgasse 25-29, 90402 Nürnberg), unter Tel. 0911-231-35 13 /0911-231-10846 oder im Internet unter WWW.STAATSTHEATER.NUERNBERG.DE


FRAGEN AN ... DIE NEUEN ENSEMBLEMITGLIEDER

STEFANIE PECHTL

KATRIN ADEL

Sängerin

Tänzerin

Was war der schönste Ort, an dem Du bisher gelebt hast? „Wien, Wien nur du allein …“ Nein, im Ernst … in Wien habe ich die meisten Jahre meines Lebens verbracht und ich bin sehr dankbar für diese Zeit. Es gibt aber viele schöne Orte, an denen ich gerne leben würde, Nürnberg ist einer davon.

Was war Deine bisher größte Theaterpanne? Ach ja, abgesehen von ein paar Blackouts kann ich mich nur an einen Vorfall erinnern: Beim Abgang nach einem Liebes-Pas de deux bin ich in der Gasse kopfüber in die Trockeneis-Wassertonne getaucht. Liebe macht blind!

Was verbindest Du mit Deiner Heimat? Kürbiskernöl auf knackigem grünen Salat mit Essig! Meine Heimat ist ein sehr grüner Ort der Ruhe, auf einem Hügel in der WestSteiermark.

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ISIDORA MARKOVIC

Tänzerin

Was verbindet Dich mit Nürnberg?

Was verbindet Dich mit Nürnberg?

Meine Heimat, meine geliebte Altstadt, meine Jugend, der Christkindlesmarkt (auf dem ich als Studentin viele Jahre lang Tee verkauft habe), die Burg, ... ich glaub’ ich könnte ein ganzes Buch schreiben.

Als ich nach Deutschland gezogen bin, kam meine Schwester aus Serbien, um mich zu besuchen, und wir haben einen Ausflug nach Nürnberg gemacht. Das war der erste Ausflug, den wir ohne unsere Eltern unternommen haben.

Was ist Dein sonderlichstes Talent?

Was war Dein erster Berufswunsch?

Backen – Ich liebe es, neue Rezepte auszuprobieren, und manchmal kommt auch was Gutes raus :-)

Ich wollte immer auf der Bühne stehen. Als Kind habe ich viel ausprobiert, Gymnastik, Fechten, Schauspielerei und Malen, ich habe mich immer bewegt, bin gesprungen und hab mich gedreht. Meine Eltern haben Videoaufnahmen von mir, wie ich im Wohnzimmer improvisiere, und als sie mich fragten, was ich einmal werden wolle, wenn ich groß bin, habe ich gesagt: eine Tänzerin.

Was war Dein erster Berufswunsch? Mein allererster Berufswunsch war immer Sängerin, schon als ganz kleines Kind. Als dann die Vernunft vor dem Herzen erstmal gesiegt hat, bin ich Lehrerin für evangelische Religion geworden und habe u.a. in Nürnberg, Würzburg und dann in Wien unterrichtet. Das Unterrichten hat mir auch großen Spaß gemacht, nicht zuletzt weil mein Unterricht wahrscheinlich zur Hälfte aus Musik bestanden hat.

Mit wem würdest Du gerne einmal zusammenarbeiten? Es gibt noch so viele Künstler und Künstlerinnen, von denen ich hoffe, einmal mit ihnen arbeiten zu können. Ich bin immer offen für neue Ideen, egal, von wem sie stammen.

09.08.10 09:33


SOLGERD ISALV

DANIEL ROCES

Sängerin

Tänzer

Was verbindet Dich mit Nürnberg? Bevor ich hierher gezogen bin: „Nürnberger Prozesse“, Lebkuchen und die wunderschöne Altstadt. Jetzt: Opernstudio, das Theater und viele wunderbare Freunde.

Welchen Beruf würdest Du gerne einmal für einen Tag ausprobieren?

Als wer oder was wolltest Du schon immer auf der Bühne stehen? Ich denke, die meiste Zeit meines Lebens wollte ich „Le Corsaire“ machen, es war immer eines meiner Lieblingsballette. Aber ich glaube, „Petite mort“ von Jiří Kylián habe ich momentan mehr im Kopf.

Pilot und Pathologe.

Welchen Beruf würdest Du gerne einmal für einen Tag ausprobieren?

Was macht das Theater für Dich lebens- und liebenswert?

Definitiv Dirigent. Ich liebe Musik und die Chance, ein Orchester zu dirigieren, würde einen Traum wahr werden lassen.

Die Musik: Sie nicht hören zu können, fände ich wirklich tragisch. Die Menschen: auf der Bühne, hinter der Bühne, die Zuschauer und die im Libretto. Berührt zu werden, etwas zu verstehen oder in Frage zu stellen. Berühren zu dürfen. Jemanden zum Lachen zu bringen oder zum Weinen. Die Kommunikation: zwischen Bühne und Graben, Bühne und Zuschauerraum, auf der Bühne – wortlos, wortreich, laut oder leise. Alles andere als grauer, mittelmäßiger Alltag.

Was verbindest Du mit Deiner Heimat? Glück. Das heißt nicht, dass ich gerade nicht glücklich bin. Aber ich lebe nun schon seit 9 Jahren nicht mehr zu Hause und ich habe viele gute Erinnerungen an meine Heimat. Jedes Mal, wenn ich nach Hause (nach Spanien) komme, ist es eine große Freude für mich, mit der Familie zusammen zu sein.

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HÄNSEL UND GRETEL Engelbert Humperdinck WIEDERAUFNAHME: 26. November 2016 Weitere Termine: 04., 08., 11., 16., 18., 21., 25., 28., 30.12.2016; 14.01.2017

Eine in sich stimmige Inszenierung mit ästhetischen Bildern, die auch musikalisch überzeugt.  BR-Klassik

: WIEDER

IM PROGRAMM

DER NACKTE WAHNSINN Michael Frayn WIEDERAUFNAHME: 02. November 2016 Weitere Termine: 13.11.; 26.12.2016; 10.01.; 02.02.2017 (zlM)

Ein Fest für die Schauspieler, die hier endlich mal die Sau rauslassen und den Affen Zucker geben dürfen. Nürnberger Nachrichten

FREIER FALL Karsten Dahlem und Stephan Lacant WIEDERAUFNAHME: 02. November 2016 Weitere Termine: 23.11.; 04., 29.12.2016

Eine passende, vor Energie strotzende Top-Besetzung. nachtkritik.de

DIE LOTTERIE/FRAUEN DES KRIEGES Karine Khodikyan WIEDERAUFNAHME: 16. November 2016 Weitere Termine: 30.11.; 22.12.2016

Eine melancholisch dichte Atmosphäre wie bei Tschechow. Nürnberger Zeitung


LAMETTA

Fitzgerald Kusz

WIEDERAUFNAHME: 06. November 2016 Weitere Termine: 11., 18.11.; 19., 23.12.2016; 06.01.2017 (zlM)

Die richtige künstlerische, wie lokale Antwort auf den hohlen Vorweihnachtstrubel und das vielerorts zum leeren Ritual erstarrte Fest. Nürnberger Zeitung

EWIG JUNG  Erik Gedeon WIEDERAUFNAHME: 22. November 2016 Weitere Termine: 25.11.; 12., 18., 22., 31.12.2016

WINNETOU

Live-Hörspiel nach Karl May

Dieser musikalische Seniorenteller garantiert einen Heidenspaß! Nürnberger Nachrichten

WIEDERAUFNAHME: 02. November 2016 Weitere Termine: 15., 25.11.; 01., 20.12.2016

Kult-Aufführung! Straßenkreuzer

1984

George Orwell

WIEDERAUFNAHME: 06. November 2016 Weitere Termine: 18., 29.11.; 19.12.2016

Eine packende Inszenierung. Nürnberger Zeitung

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GIESEL A RINDLE SCHRIEB NACH DER „BORIS GODUNOW“-PREMIERE AUF FACEBOOK: Gratuliere zu diesem fulminanten Start. Tolles Ensemble alle voran Nicolai Karnolsky als Boris. Ich freue mich, dass wir diese Oper so fabelhaft besetzen können.

ÜBER DIE PREMIERE VON „BORIS GODUNOW“ IM OPERNHAUS SCHREIBT DIE NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: Es sind Bilder, die fraglos mit dem Holzhammer daherkommen. Aber Konwitschnys Hammer trifft noch immer, vor allem Mussorgskys Stück. […] Der Nürnberger Generalmusikdirektor Marcus Bosch nimmt die Schwere aus der Partitur und verweigert eine allzu russische Melancholie. An ihre Stelle setzt er klare Phrasierungen und genau organisierte Orchesterfarben, die die Staatsphilharmonie Nürnberg in beeindruckenden Soli liefert. […] Das grosse Ensemble dankt es mit einer blendenden Gesamtleistung. DIE SÜDDEUTSCHE ZEITUNG LOBT: Mit Solgerd Isalv [Wirtin], mit Nicolai Karnolsky als Boris und Alexey Birkus als [...] Pimen hat die Aufführung drei faszinierende Sängerdarsteller [...] Immer dann, wenn Konwitschny die Blödheit der Masse zeigt, ist er der Altmeister inszenatorischer Schärfe. Erstaunlich, wie es dem Nürnberger Intendanten Peter Theiler gelingt, ihn und Kollegen wie Calixto Bieito immer wieder an sein Haus zu holen. UND DIE FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG SCHREIBT ÜBER DIE PREMIERE: Peter Konwitschny taucht in Nürnberg die traurige Mär von „Boris Godunow“ in märchenhaftes Bling-Bling.

NACHTKRITIK.DE BERICHTET ÜBER DIE PREMIERE „DER PROZESS DER HANS LITTEN“: Patricia Litten […], die in Nürnberg früher unter anderem Schillers Maria Stuart und Racines Phaedra spielte, empfindet hier das Leid ihrer eigenen Großmutter nach. Sie tut das bei allem spürbaren Mitgefühl ohne Sentimentalität, zeigt deren burschikosen Durchsetzungswillen und hat besonders ergreifende Momente in der still machenden Verzweiflung. […] Philipp Weigand ist Hans Litten, der mit dem Recht triumphieren wollte und im Unrecht untergeht. Sein sichtbares Ringen mit der Figur, die ans eigene Heldentum nicht glauben mag und mit eckigen Gesten überall an Fragezeichen stößt, bringt die interessantesten Einsichten. UND AUF B5 AKTUELL WAR ÜBER DIE ERÖFFNUNGSPREMIERE ZU HÖREN: Auf der fast leeren dunklen Bühne von Rudy Sabounghi, ausgestattet mit nur wenigem Mobiliar, modelliert der Regisseur förmlich die Figuren durch Lichteffekte im Raum, lässt sie in historischen Kostümen zwischen Dreh-und Hebebühne, die durch Stacheldraht zum KZ-Areal wird, agieren, versieht seine Erzählung nur mit wenigen Videoeinspielungen, etwa mit Bildern vom historischen Reichstagsbrand. […] Angesichts der Tatsache, dass Hans Littens Schicksal in Deutschland weitgehend vergessen ist, bildet diese Deutsche Erstaufführung mit Sicherheit ein wichtiges Kapitel Erinnerungskultur. ZUM NÜRNBERGER REGIEDEBÜT „UND DANN KAM MIRNA“ VON ANNE BADER SCHREIBT DIE NÜRNBERGER ZEITUNG: Anne Bader inszeniert zum ersten Mal in Nürnberg, und hoffentlich nicht zum letzten. Aus Sybille Bergs an sich wenig dramatischem Stück hat sie ein ungemein wendiges, mitunter zum

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Schreien witziges Rededuell gemacht, bei dem der Clash der Generationen sehr clever (und argumentativ durchaus fair) geführt wird. […] Das Timing stimmt, die gnadenlosen Pointen des Textes werden geschliffen weitergereicht, die Musik macht als Rondo auf heiter-melancholisch: eine grandiose Teamleistung! UND DIE NÜRNBERGER NACHRICHTEN KOMMENTIEREN: Die junge Regisseurin Anne Bader bebildert das umso lustvoller, lässt ihre zur flotten Komik bestens aufgelegten Darstellerinnen Karen Dahmen, Lilly Gropper, Nicola Lembach und Ruth Macke zwischen lasziver Euphorie und sabbernder Verzweiflung auf den Putz hauen. […] Sind Kinder Wiedergeburten des beinharten Konservatismus? Vielleicht. Auf jeden Fall ist dieses Stück eine witzige Randnotiz zum Thema Frausein, kurze 80 Minuten lang unterhaltsam und mit Lust am Frust gespielt. UND MONIK A-ANDREEA HONDRU GAB UNS FÜR „RIGOLET TO“ 5-FACEBOOK-STERNE UND LOBT: Die Aufführung eines modern inszenierten „Rigoletto“ war hervorragend. Zwar, wie gesagt, mit modernen Elementen im Bühnenbild und den Kostümen, aber dennoch sehr am Original orientiert! Die Hauptrollen waren hervorragend besetzt, insbesondere Michaela Maria Mayer als Gilda hinterließ einen wunderbaren Eindruck.

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z.B. von Crabtree & Evelyn, Bronnley, Penhaligon’s, Floris, Woods of Windsor

HOHES LOB DER NÜRNBERGER ZEITUNG FÜR DIE URAUFFÜHRUNG DER „RÖMISCHEN TRILOGIE“: Den Applaus hat sich das Team von Klaus Kusenberg und John von Düffel für ihre triumphale Umsetzung verdient – ein großer Theaterabend, spannend und spielerisch bis zuletzt.[…] Kusenbergs Regie hält einen von Anfang bis Ende gebannt im Sitz, über drei Stunden lang, ohne dass die Spannung nachlässt. Gerade der an sich rein rhetorische Mittelteil, die „Verschwörung“ ist packend wie ein Thriller […]. …. UND GROSSE ANERKENNUNG AUCH VON DEN NÜRNBERGER NACHRICHTEN: Ein Genuss ist die elegante, leicht verständliche Neuübersetzung der Shakespeare-Texte, und zu loben ist auch die kluge, differenzierte Sprachregie von Klaus Kusenberg. Der setzt (zusammen mit seinem Ausstatter Günter Hellweg) wieder auf die Wirkung der fast leeren, schwarzen Bühne und die Kraft seines starken Ensembles. Sparsam, aber umso wirkungsvoller sind die großartigen Bilder. […] ein langer Theaterabend, an dem dieselben Schauspieler in verschiedenen Rollen Großartiges leisten. DIE NÜRNBERGER NACHRICHTEN WAREN ZU GAST BEIM 1. PHILHARMONISCHEN KONZERT: Ein starker Einstieg in die neue Konzertsaison gelang der Staatsphilharmonie Nürnberg: Passend zum 60. Jahrestag des Volksaufstands richtete das Orchester den Blick Richtung Ungarn. Entsprechend stand auch ein Mann aus Budapest am Pult: Péter Halász. […] Die Staatsphilharmonie zeigte sich quer durch alle Instrumentenlagen von seidiger Eleganz, vom transparenten Konzept des Dirigenten überzeugt und sorgte so für eine profilierte Wiedergabe voller Tiefenschärfe und emotionaler Wärme. UND DIE NÜRNBERGER ZEITUNG SCHREIBT ÜBER DEN SAISONAUFTAKT MIT TZIMON BARTO: Gastdirigent Péter Halász findet die richtige Balance, mit der sich hier die Staatsphilharmonie und Barto gegenseitig ablösen und ergänzen. Für den Applaus bedankte sich Barto mit einem Nocturne aus der Feder Chopins, wie man es verinnerlichter und transzendenter wohl kaum wiedergeben kann.

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D i e S TA AT S P H I L H A R M O N I E NÜRNBERG und ihr GMD MARCUS BOSCH haben das Konzertprogramm der Saison 2016/2017 ganz JOHANNES BRAHMS gewidmet, in dem auch die Werke anderer Komponisten, aus anderen Epochen, im Kontext dieses Giganten der Musikgeschichte beleuchtet werden. Daher erklingt auch im Programm der „Einkehr“ ausnahmsweise nicht die Musik Johann Sebastian Bachs, sondern Johannes Brahms‘ EIN DEUTSCHES REQUIEM op. 45. Die „Einkehr mit Brahms“ gestalten die Sopranistin MICHAELA MARIA MAYER und Bariton KS. JOCHEN KUPFER, das VOKALWERK NÜRNBERG, VOCAPELLA (Einstudierung: Andreas Klippert) und die Staatsphilharmonie Nürnberg unter der Leitung von Marcus Bosch. 01. NOVEMBER, 18 UHR, GUSTAVADOLF-GEDÄCHTNISKIRCHE +++ +++ +++ +++ +++ Am Jahrestag der Aufdeckung des NSU wird deutschlandweit und theaterübergreifend in den Städten Chemnitz, Zwickau, Nürnberg, Jena und Bautzen eine simultane, szenische Lesung der Münchner Prozessprotokolle stattfinden: „OFFENER PROZESS“ betont die „Gleichzeitigkeit“ des NSU-Komplexes, aber auch die Möglichkeit, gemeinschaftlich Aufarbeitung zu betreiben. Es lesen: Julia Bartolome, Lilly Gropper, Frank Damerius, Thomas L. Dietz, Thomas Klenk, Thomas Nunner, Daniel Scholz. 04. NOVEMBER, 19.30 UHR, BLUEBOX +++ +++ +++ +++ +++ Im Sommer 2016 zog die Künstlergruppe geheimagentur für das Projekt UNLIMITED LIMITED mit einem Nachbau des berühmten „CHECKPOINT CHARLIE“ durch Nürnberg. Am Abend des ge-

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sönlich zusammengestellt. Sein Begleiter am Klavier ist dabei kein Geringerer als HARTMUT HÖLL, eine wahre Koryphäe der Liedbegleitung, auf dessen Zusammenarbeit auch Weltstars vertrauen und vertrauten, wie Hermann Prey, Dietrich Fischer-Dieskau, Mitsuko Shirai, René Pape und Christoph Prégardien.

schichtsträchtigen 9. November präsentieren die Künstler den DOKUMENTARFILM, der in dieser Zeit entstanden ist, und lassen im Gespräch die gesammelten Grenzerfahrungs-Geschichten Revue passieren. 09. NOVEMBER, 19.30 UHR, FOYER SCHAUSPIELHAUS +++ +++ +++ +++ +++ Die QUINTESSENZ AUS WIEN präsentieren Musiker*innen der Staatsphilharmonie Nürnberg beim 2. KAMMERKONZERT der Saison mit LUDWIG VAN BEETHOVENS Streichquintett op. 29 und Anton Bruckners Streichquintett in F-Dur. Für die PHILHARMONIE NÜRNBERG E.V. gestalten den musikalischen Nachmittag: SORNITZA BAHOROVA (Violine), ANDRE A S MIT TLER ( Violine), JULIA BARTHEL (Viola), ULRICH SCHNEIDER (Viola) und SABINE PANOFSKI (Violoncello). 13. NOVEMBER, 15 UHR, GLUCK-SAAL +++ +++ +++ +++ +++ Als frischgebackener Gewinner des „INTERNATIONALEN WETTBEWERBS FÜR LIEDKUNST“ der Hugo Wolf-Akademie in STUTTGART präsentiert sich der lyrische Tenor ILKER ARCAYÜREK beim LIEDGUT 32. Ein Programm aus ROBERT SCHUMANNS Liederkreis op. 39 und FRANZ SCHUBERTS Goethe-Liedern hat er dafür per-

20. NOVEMBER, 20 UHR, GLUCK-SAAL +++ +++ +++ +++ +++ Ensemblemitglied LEAH GORDON gastiert im Dezember 2016 und Januar 2017 an der BAYERISCHEN STAATSOPER als Erste Dame in vier Vorstellungen von Mozarts „DIE ZAUBERFLÖTE“. Ab 4. Dezember 2016 ist die kanadische Sopranistin auch in Nürnberg wieder zu hören, dann zunächst als Mutter Gertrud in „HÄNSEL UND GRETEL“, in den Wiederaufnahmen von „Das Rheingold“ und „Die Walküre“ als Wellgunde und Gerhilde. +++ +++ +++ +++ +++ Am 1. Oktober 2015 ging das Projekt KULTURTICKET NÜRNBERG, dessen KULTURPARTNER DAS STAATSTHEATER NÜRNBERG seit der Gründung ist, von der Pilotphase in den Vollbetrieb über. Das Projekt der BÜRGERSTIFTUNG NÜRNBERG hat seit dem Start einen Stamm von 645 Kulturgästen aufgebaut (Stand: 30.9.2016) und arbeitet mit über 50 Kulturund Sportpartnern zusammen, die unverkaufte Karten für sozial benachteiligte Bürger*innen abgeben. Rund 4.700 Karten konnten in diesem Jahr erfolgreich vermittelt werden. Neben der hohen Vermittlungsquote von ca. 80% freuen sich die 10 ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen besonders über die positiven Rückmeldungen, die sie immer wieder von den Kultur-


: NEWSLETTER

gästen erhalten, wie z.B. „Danke für den tollen Abend!“ oder „Eine super Idee!“ Wenn Sie sich weiter über das Projekt informieren oder es auch unterstützen möchten, als Pate*in, Spender*in oder Mitarbeiter*in, finden Sie Informationen im Netz unter: WWW.BUERGERSTIFTUNGNUERNBERG.DE +++ +++ +++ +++ +++ Im Anschluss an die Vorstellung „LINKE LÄUFER“ gibt der FCNHISTORIKER BERND SIEGLER Einblicke in seine Spurensuche zum W irken Jenö Konrads in Nürnberg. Im Gespräch mit Dramaturgin Katja Prussas berichtet Siegler über die GESPRÄCHE MIT KONRADS TOCHTER EVELYN, DIE

SITUATION DES CLUBS IN DEN 30ER JAHREN u.v.m. 19. NOVEMBER, 21.45 UHR, FOYER BLUEBOX +++ +++ +++ +++ +++ In der Kritikerumfrage des Magazins DIE OPERNWELT wurde Calixto Bieitos Nürnberger Inszenierung von „AUS EINEM TOTENHAUS“ einmal als INSZENIERUNG DES JAHRES NOMINIERT, weitere Nominierungen erhielten als Sängerin des Jahres Neuensemblemitglied INA YOSHIK AWA als Gilda in „Rigoletto“ und als Nachwuchskünstlerin FRANZISKA ZWINK als Marzelline im Leonoren-Projekt „Töt‘ erst sein Weib!“ im Dokumentationszentrum. +++ +++ +++ +++ +++

VOLKER HEISSMANN

Bereits zum dritten Mal richtet der FÖRDERVEREIN BALLETTFREUNDE STAATSTHEATER NÜRNBERG E.V. in Kooperation mit dem Nürnberger Ballett die INTERNATIONALE BALLETTGALA aus. Damit legen die Ballettfreunde einmal mehr Zeugnis ab für ihr enormes Engagement für den Tanz an unserem Hause. Wer künftig dem Kreis der Förderer und Mäzene unseres Balletts beitreten möchte, der hat auch die Chance, attraktive Preise zu gewinnen! Denn der Förderverein verlost unter allen Neumitgliedern, die bis zum 31.12.2016 Mitglied werden, 2 x 2 Karten für die beiden Vorstellungen der Internationalen Ballettgala am 10. und 11. März 2016. +++ +++ +++ +++ +++

MARTIN RASSAU

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17. JAN. BIS 12. FEB. 2017

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Mo.-Do. 7.00-16.15 Uhr, Fr. 7.00-13.15 Uhr

Stiftung Staatstheater Nürnberg, Richard-Wagner-Platz 2-10, 90443 Nürnberg Tel.: 0911-231-3575 · info@staatstheater.nuernberg.de

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INFORMATION UND TICKETS 0180-5-231-600 (Festnetz 14 ct/Min; Mobilfunk bis 42 ct/Min) www.staatstheater.nuernberg.de ADRESSEN SPIELSTÄTTEN: Opernhaus (und Gluck-Saal), Schauspielhaus mit Kammerspielen und BlueBox, Richard-Wagner-Platz 2–10, 90443 Nürnberg, Meistersingerhalle, Münchener Straße 21, 90478 Nürnberg

IMPRESSUM Herausgeber: Staatstheater Nürnberg Staatsintendant: Peter Theiler Geschäftsführender Direktor: Christian Ruppert Redaktion: Dramaturgie, Kommunikation, Marketing, Theaterpädagogik Titel: Boris Godunow Im Bild: Nicolai Karnolsky Foto: Ludwig Olah Fotos/Illustration: Marion Bührle, Friederike Engel, Matthias Friedt, Bojan Hohnjec, Ulf Krentz, Jutta

Missbach, Ludwig Olah, photocase.de/CL/Gortincoiel/P:M/rockabella, Privat, Bettina Stöß, Jesús Vallinas, Karl Wiedemann Gestaltung: Julia Elberskirch, Jenny Hobrecht Druck und Anzeigen: Offsetdruck Buckl GmbH

Das Staatstheater ist eine Stiftung öffentlichen Rechts unter gemeinsamer Trägerschaft des Freistaats Bayern und der Stadt Nürnberg Stand: Oktober 2016, Änderungen vorbehalten

Hauptsponsor

Mäzenin Oper

Henriette Schmidt-Burkhardt †

Hauptsponsor Schauspiel

Hauptsponsor Ballett

Hauptsponsor Konzert

Hauptsponsor u18plus

Hauptsponsor Talking about Borders

Medienpartner


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03.12.2016 NÜRNBERG ARENA NÜRNBERGER VERSICHERUNG

21.01.2017 NÜRNBERG MEISTERSINGERHALLE

Über 100 Jahre Tradition, moderne Medizin und Patientenfürsorge im Herzen Nürnbergs Klinik Hallerwiese und Cnopf´sche Kinderklinik Die Fachgebiete der Klinik Hallerwiese: Allgemein- und Viszeralchirurgie 05.02.2017 NÜRNBERG MEISTERSINGERHALLE

15.02.2017 NÜRNBERG ARENA NÜRNBERGER VERSICHERUNG

Infos & Onlinetickets: www.argo-konzerte.de Hotline: 01806 / 570070* * 0,20 €/Anruf inkl. MwSt aus den Festnetzen, max. 0,60 €/Anruf inkl. MwSt aus den Mobilfunknetzen

Anästhesie und Intensivmedizin Geburtshilfe und Pränatalmedizin Gynäkologie und onkologische Gynäkologie Innere Medizin mit Notfallambulanz

Nürnberger Nachrichten: „sehenswert“

Die Fachgebiete der Cnopf´schen Kinderklinik: Oktober / November / Dezember

Frankenstein … Figurentheater

Kinderanästhesie Kinderchirurgie und -urologie Kinder- und Jugendheilkunde Kinderorthopädische Chirurgie Neonatologie und Kinder-Intensivmedizin Klinik Hallerwiese / Cnopf`sche Kinderklinik St. Johannis Mühlgasse 19 90419 Nürnberg Telefon (Zentrale): 0911 / 33 40 01 oder 0911 / 33 40 02 Fax: 0911 / 33 40 5011 www.klinik-hallerwiese.de

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