Impuls September/Oktober 2014

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das magazin des staatstheater nürnberg

September / Oktober 2014

Oper „Turandot“ in der Neuinszenierung von Calixto Bieito

Konzert Auftakt mit Katarina Tretyakova

Schauspiel Eröffnung mit „Ödipus Stadt“, „Aus Liebe“, „Am schwarzen See“

Staatstheater Neues Werkstattgebäude


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: Inhalt

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Oper

: Turandot

Neuinszenierung von Calixto Bieito · LiedGut Extra mit Marlis Petersen · Benefizkonzert St. Martha

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Schauspiel

: Auftakt

Saisoneröffnung im Schauspielhaus mit „Ödipus Stadt“, „Aus Liebe“ und „Am schwarzen See“

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Ballett

: förderpreis

Marina Miguélez ausgezeichnet mit dem Bayerischen Kunstförderpreis · Auftakt mit der Compagniepräsentation

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Konzert

: nachtmusik

Hans Werner Henze und Gustav Mahler im 1. Philharmonischen Konzert · Stummfilm Philharmonisch · Phil & Chill

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Staatstheater

: Neubau

Umzug der Theaterwerkstätten in ihr neues großzügiges Quartier im Nordostpark

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U18 plus

: Jubiläum

15 Jahre Theaterpädagogik · Ring.Tanz-Projekt · Offene Workshops · 1. Kinderkonzert

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Pressestimmen

:

Die Hugenotten · Supergute Tage · Made for us · Konzerte

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Wieder im Programm

:

My Fair Lady · Der Diener zweier Herren · Melancholia · X-Freunde · Tod eines Handlungsreisenden u. a.

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:

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Vom Ende des märchens Über die Eröffnungspremiere „Turandot“ von Giacomo Puccini in der Inszenierung von Calixto Bieito End- und Wendepunkt „Turandot“, das ist die letzte, auf Grund des frühzeitigen Todes von Giacomo Puccini unvollendet gebliebene Oper, die im Jahre 1926 an der Mailänder ihre mit Spannung erwartetet Uraufführung unter der Stabführung von Arturo Toscanini erlebte. Sie markiert nicht nur wegen der besonderen Umstände ihrer Uraufführung, sondern weit darüber hinaus einen Wendepunkt in der Geschichte der Oper. Aber der Reihe nach: Giacomo Puccini wurde völlig zu Recht bereits von seinen Zeitgenossen als der letzte Vertreter einer italienischen Operntradition angesehen, die seit Jahrhunderten die Welt der Oper bestimmte. Spätestens seit Giaccomo Rossini 1824 die Leitung des Thèatre Italienne in Paris übernommen hatte wurde das italienische Melodramma zur allbestimmenden Form auf dem internationalen Markt der Opernmusik. Giacomo Puccini selbst gelang es mit seinen zwölf Opernwerken, von „La Bohème“ über „Tosca“ und „La fanciulla del West“ bis hin zu „Turandot“ unter geschickter Integration auch der aktuellen Entwicklungen der musikalischen Sprache in Spät-Romantik und Moderne immer wieder einen Ton zu treffen, der seine Werke gleichermaßen unverkennbar und originär „Puccini“ sein ließ, als auch international verständlich und nachspielbar. Eine Kunst, die im Zuge der zunehmenden Ausdifferenzierung der Ästhetik in der Moderne anschließend keinem Opernkomponisten mehr gelingen sollte. Turandot – Ein Märchen? Und so wartete die musikalische Welt nach der Uraufführung des „Il trittico“ mit Neugierde auf das nächste Werk des Meisters. Dabei fiel auf, dass er mit „Turandot“ zum ersten Mal einen Stoff wählte, der im Bereich des Märchenhaften angesiedelt ist; spielt die Geschichte doch laut Libretto „In Peking, in legendärer Zeit“. Die Vorlage für die Geschichte geht dabei auf die persische Märchensammlung „Tausendundeinen 5


Oper

: Turandot

Tag“ zurück, die wiederum dem italienischen Theaterdichter Carlo Gozzi für eine burleske Komödie im Stile der commedia dell‘arte diente und über Friedrich Schiller und eine legendäre Inszenierung von Max Reinhard in Berlin bereits 1911 das Interesse des Komponisten weckte. War also mit einem Märchen aus fernen Zeiten, garniert und versüßt mit exotischem Kolorit zu rechnen? Von dem Komponisten solch hemmungslos realistischer und harter Geschichten wie in „Tosca“ und „Il tabarro“ oder einer schonungslos die Hunger-Künstler-Romantik der Bürgertums entlarvenden „Bohème“? Eine Art musikalische Urlaubsund Erholungsreise in ferne Länder, in denen liebreizende Prinzessinnen auf ihre Erlöser warten? Nun, zumindest wer „Madama Butterfly“ kannte, musste ahnen, dass Puccini mit fernöstlicher Romantik nur wenig am Hut hatte. Sehr wohl aber auch hier mit dem unbeirrbar forschenden Interesse des Künstlers daran arbeitete, auch diesmal musikalisches, szenisches und dramaturgisches Neuland zu erkunden. Und dies vorerst ohne Rücksicht auf vermeintliche oder tatsächliche Erwartungen des Publikums, bereit das zu erzählen und zu komponieren, was ihm persönlich notwendig erschien. Femme fatale, Femme fragile … Von Anbeginn der Arbeit seiner Librettisten Giuseppe Adami und Renato Simoni nahm Giacomo Puccini starken Einfluss auf die Textgestalt und Dramaturgie des neuen Werkes. Vor allem rieb er sich wohl von Anbeginn an der Figur der männermordenden Turandot, hegte Zweifel daran, wie er ihren Wandel von der Eisprinzessin hin zur liebenden Gattin erzählen solle. Das ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass von den zwölf Opern Puccinis sieben Werke Frauen als Titelfiguren haben, die allesamt für oder mit oder durch ihre Liebe zu Grunde gehen. Puccini, der klangverführerische Frauenmörder. Die Lösung des Problems bei „Turandot“ sollte für Puccini darin liegen, dass er die Figur der Sklavin Liù einführte. Liù opfert sich und ihre Liebe selbstlos, um ihren unerwidert geliebten Calaf zu retten – und um ihm letztlich zu seiner Liebe, Turandot zu verhelfen. Die klassische Femme fragile des 19. Jahr-

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Das Team Der katalanische Regisseur Calixto Bieito gilt seit Mitte der neunziger Jahre als einer der wichtigsten Theaterregisseure. Er war künstlerischer Leiter des Teatre Romea in Barcelona sowie beim FACYL in Salamanca. Im deutschsprachigen Raum debütierte er 2001 mit der Neuinszenierung von „Don Giovanni“ an der Staatsoper Hannover; seither inszenierte er dort u. a. „Il trovatore“, „La traviata“, und „Wozzeck“. Es folgten u.a. in Frankfurt „Manon Lescaut“ sowie „Macbeth“, an der Komischen Oper Berlin u. a. „Die Entführung aus dem Serail“ und „Armida“, dem Theater Freiburg „Le Grand Macabre“ und „Aus Deutschland“, der Staatsoper Stuttgart „La fanciulla del West“ und „Parsifal“, dem Theater Basel „Lulu“ und „Aus einem Totenhaus“ sowie an der Bayerischen Staatsoper „Fidelio“ und zuletzt „Boris Godunow“. Dirigent Peter Tilling, 1. Kapellmeister und Stellvertreter des Generalmusikdirektors Marcus Bosch, dirigierte am Opernhaus Zürich „Frau ohne Schatten“, Rihms „Dionysos“ in Amsterdam, „Die Fledermaus“ in Stuttgart, sowie Strawinskis „The Rakes Progress“ am Theater an der Wien und „L’Incoronazione di Poppea“ in Montpellier und leitete den „SAMSTAGs-GRUß“ bei der Gesamtaufführung von Karlheinz Stockhausens „SAMSTAG aus LICHT“ im Rahmen der Musica viva in München. Am Staatstheater Nürnberg leitete Peter Tilling bisher „Nabucco“, „Judas Maccabäus / And the trains kept coming“, „Tosca“ und „Die Entführung aus dem Serail“. Die Bühnenbildnerin Rebecca Ringst studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden sowie elektronische Kunst und Video in Barcelona. Seit 2008 verbindet sie mit Calixto Bieito eine regelmäßige Zusammenarbeit. So entwarf sie u. a. Videoinstallationen und Bühnenbilder für „Die Entführung aus dem


Turandot

hunderts als Steigerungsform eines wagnerischen Liebestodes. Turandot wiederum, der Inbegriff der männermordenden Femme fatale, steht erst einmal fassungslos vor diesem Phänomen selbstloser Liebe. Denn ihr Lebens-Projekt lautet doch ganz anders: In heroischer Übernahme der Verantwortung für das Schicksal ihrer Ahnin, die einst von einfallenden Tartaren verschleppt und vergewaltigt wurde, hat sie Rache am Mann geschworen und darauf ihr Regime der Gewalt, Kontrolle und Kälte aufgebaut. So viel Selbstlosigkeit - muss man vielleicht sagen Dummheit? - kann Turandot nicht verstehen. Gleichwohl spürt auch sie in der Figur des Calaf eine Kraft wirken, der sie sich nur schwer entziehen kann. Dass dieser Mann ihr Schicksal sein würde, hat sie wohl, wie sie ihm im von Puccini nicht mehr fertig komponierten Teil der Oper gesteht, von Anfang an gespürt. Dennoch ist auch Calafs Vorgehen, dass zum vermeintlichen Happy Ending, mit dem sich Puccini so schwer tat, eher als rabiat denn als liebevoll zu bezeichnen. In dem Moment, indem sich die beiden zum ersten Mal allein gegenüberstehen, reißt er der Prinzessin den Schleier herunter – küsst sie und legt sein Schicksal in ihre Hände, indem er ihr seinen Namen nennt. Eine wenig verklausulierte Erkennungsszene, an deren Ende laut Libretto der gemeinsame Auftritt von Prinz und Prinzessin steht, bei dem Turandot dem Volk verkündet: Sein Name ist … Liebe! Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Turandot – ein Fragment der Liebe Sie sind aber gestorben, oder zumindest: Der Komponist ist über dem Versuch, diesen Schluss glaubwürdig und stimmig zu Ende zu erzählen im Jahre 1924 verstorben. Zu behaupten, Puccini sei an dem Problem der glaubwürdigen Auflösung der Handlung zu Tode gekommen, wäre wohl verfehlt und einfältige Küchenpsychologie. Dennoch lässt sich nicht von der Hand weisen, dass Puccini von Anbeginn an mit der Frage der Auflösung gerungen hat, insgesamt vier verschiedene Anläufe unternahm, bis ihm tragischerweise seine bösartige Krebserkrankung des Kehlkopfes ein rasches Ende bereitete. Und es erscheint aus heutiger Sicht als geradezu plausi-

: Oper

Serail“ in Berlin, „Macbeth“ in Frankfurt, „Peer Gynt“ in Bergen, „Ibsens Brand“ in Oslo, „Armida“ in Berlin, „Aida“ am Theater Basel sowie „Fidelio“ und „Boris Godunow“ in München. Ferner ist sie regelmäßig für die Regisseurinnen Andrea Moses und Elisabeth Stöppler tätig. Für ihr Bühnenbild zu Stefan Herheims „Der Rosenkavalier“ in Stuttgart wurde sie 2010 von der Zeitschrift Opernwelt als Bühnenbildnerin des Jahres ausgezeichnet. Kostümbildner Ingo Krügler studierte Kostüm und Modedesign in Berlin und London, arbeitete bei Gaultier und Galliano in Paris und assistierte bei Michael Haneke, David Alden, David Pountney, Gottfried Pilz und Stefan Herheim. Seit Jahren arbeitet er eng mit Calixto Bieito zusammen: So entwarf er u. a. die Kostüme für „Lulu“, „Aus einem Totenhaus“ und „Aida“ am Theater Basel, Glucks „Armida“, „Der Freischütz“ und „Dialogues des Carmélites“ an der Komischen Oper Berlin sowie „Fidelio“ und „Boris Godunow“ an der Bayerischen Staatsoper München und für „Die Soldaten“ an der Oper Zürich. Filmregisseurin Sarah Derendinger studierte Fotografie und Audiovisuelle Gestaltung der Hochschule für Gestaltung in Bern, der Theaterschool in Amsterdam sowie der Hochschule für Gestaltung Basel. Bis 1997 arbeitete sie als Kamerafrau für das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF), 3sat, Arte und BBC. Seit 2001 ist sie Autorin und Regisseurin für Film und Fernsehen. Als Filmregisseurin zeichnete sie verantwortlich u. a. für „Splitsch Splatsch Rosengewitter“ (1990), „Fahrt ins Grüne“ (1999), „Die Beule“ (2000), „Familientreffen – Marthaler Theater im Grand Hotel“ (2009), „Blumenzimmer – Ein Tanz-Film“ (2009), „Herzbeutel“ (2010) sowie „Zwei Flüsse – Zwei Lieder“ (2013). Mit Calixto Bieito arbeitete Sarah Derendinger bereits bei der Züricher Inszenierung von „Die Soldaten“ erfolgreich zusammen.

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Turandot xxx Oper xxx

bel, dass sich die Utopie der allesbefriedenden Liebe vor dem Hintergrund der Turandot-Geschichte nur gebrochen, fragmentarisch erzählen lässt. Das bedeutet nicht, dass man nicht an die utopische Kraft zu glauben vermag; ist aber ein Eingeständnis, dass solche Utopien nicht von dieser Welt, nicht von der Opern-Bühne der Moderne sind. Hyper-Verismo im Gewand des Exotismus Denn gegen was muss sich die Liebe in der Oper „Turandot“ behaupten? Wogegen aufbegehren? Die musikalisch-szenische Welt, die Puccini hier im verklärenden Gewand eines fernen China aufscheinen lässt, ist trotz aller musikalischen Exotismen nicht primär weltentrückt und märchenhaft, sondern quasi „hyper-veristisch“. In der musikalischen Gestaltung der Masse des Chores, einer Atmosphäre der Angst, des Terrors, der Kälte und des Zynismus, des brutalen Humors und der Ausweglosigkeit geht Giacomo Puccini völlig neue Wege. Was zur Zeit der Uraufführung noch irritierte, gehört heute zwar zum Kanon des Musiktheaters, füllt die Arenen und Freilichtbühnen. Nicht aber ohne (zwiespältigen) Grund. Denn das was hier erklingt reflektiert offenkundig die aktuellen Tendenzen der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, wo allerorts die Gewalt der Massen, die berauschende Faszination der Maschinen, die Verherrlichung von Kälte und Mechanik, die Sehnsucht nach Größe und Ordnung, vor allem aber nach erlösenden Figuren, nach AnFührern greifbar wurde. Puccini, dem durchaus eine Nähe zum frühen Mussolini nachgesagt werden kann, hat also sehr deutlich spürbar durch das seidene Gewand der Chinoiserie hindurch die brutalen Tendenzen des 20. Jahrhunderts in seiner Oper verarbeitet. Und für die alles überwältigende Liebe ist es hier, in dieser Welt noch viel schwerer sich zu behaupten, als in der Welt des Märchens. Was interessiert? Wenn sich nun die Frage stellt, was den Regisseur Calixto Bieito wohl mehr interessieren würde, der Exotismus des Märchens oder die spürbare Welt des Präfaschismus, dann muss man sagen: keines von beiden. Calixto Bieito macht – wie in vielen seiner Arbeiten – etwas vordergründig sehr einfaches: Er schaut genau hin. Horcht in das Werk

hinein. Spürt den Mechanismen und Wirkmächten nach. Um dann festzustellen, dass sich in der Oper „Turandot“ vieles beschrieben findet, was wir genauso heute wieder oder noch finden können. Und zwar in China, im heutigen China. Und indem Bieito dieses China des diktatorischen Kapitalismus vergegenwärtigt, indem er das globalisiserte China der Ausbeutung und der Perversion als „unser China“ aufzeigt, auf das wir blicken und das wir geschehen lassen, wird die Oper von Puccini, der einst so gnädig die Tendenzen Europas ins ferne China wegschob, mit einem Mal ganz gegenwärtig. Und der einst unschuldige Blick erkennt seine Mit-Schuld. Ob hier die Liebe eine Chance hat? Zumindest eines ist klar: „Turandot“ ist kein Märchen. „Turandot“ erzählt vom Ende des Märchens, von der Unmöglichkeit Märchen zu erzählen. Zumindest aber hat es kein Ende, wie es sich für Märchen gehört. Weder hat es Giacomo Puccini fertig komponiert, noch wird es Calixto Bieito erzählen. Wie enden? Aber, so werden sich die Kenner fragen, es gibt doch einen komponierten Schluss von „Turandot“! Ja, richtig. Nachdem Puccini verstorben war, beauftragte der Verleger Ricordi den Komponisten Franco Alfano unter Verwendung der vorhandenen einzelnen Puccini-Fragmente, die Oper zu vollenden. Der Uraufführungskomponist Arturo Toscanini hielt dieses Finale für zu lang und kürzte es deutlich. Vor allem aber hatte Alfano an die Anweisung Puccinis, „jeden Bombast zu vermeiden“, nicht beachtet und einen gewaltigen, geradezu pompösen Schluss komponiert; und das vorgesehene symphonische Intermesso, im dem Puccini den Kuss, der Turandot schließlich erweicht, nachzeichnen wollte, komponierte er nicht. Wie auch immer: Dies war Grund genug für Toscanini das Werk zur Uraufführung im Jahre 1926 nach dem Tode Liùs enden zu lassen: „ … Während des dritten Aufzuges legte Toscanini nach dem Tode der Liù den Taktstock nieder und sprach: ‚Hier endet das Werk des Meisters. Danach starb er.‘ Woraufhin ein ergriffenes Schweigen im Raum schwebte, bis eine Stimme aus den Rängen rief: ‚Viva Puccini!‘ und ohrenbetäubender Jubel brach los.“

Johann Casimir Eule Filmstills aus der Produktion „Turandot“ von Sarah Derendinger

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Turandot xxx Oper xxx

Die Handlung von „Turandot“ ereignet sich zur Märchenzeit in Peking: Ein Mandarin verkündet dem Volk, dass die Prinzessin Turandot den fürstlichen Brautwerber heiratet, der ihre drei Rätsel löst. Wer diese nicht löst, wird geköpft. Wie zum Beweis, soll ein gescheiterter Bewerber öffentlich hingerichtet werden. Unter den Schaulustigen befinden sich der flüchtige Tartarenkönig Timur, die Sklavin Liù sowie Calaf, sein Sohn. Als während der Hinrichtung Turandot erscheint, verliebt sich Calaf in diese. Trotz der Warnungen Liùs – die ihm ihre Liebe offenbart, seines Vaters sowie der drei Minister Ping, Pang und Pong, will Calaf den Gong schlagen, um der nächste Werber zu sein. Bevor Turandot Calaf ihre Rätsel stellt, berichtet sie von ihrer Ahnfrau Lo-uling, die einst von den Tartaren geraubt und vergewaltigt wurde. Weshalb sie jedem, der es wage, sie zur Frau zu nehmen aus Rache das Leben nehmen will. Anschließend stellt sie Calaf die drei Rätsel: Zur Überraschung aller, kann er diese lösen. Entsetzt bittet Turandot den Kaiser, sie nicht dem Fremdling auszuliefern. Der Kaiser aber, sein Wort halten zu müssen. Da bietet Calaf Turandot an, sie könne über sein Leben verfügen, wenn wenn sie bis zum Sonnenaufgang seinen Namen herausfinde. Falls nicht, werde sie seine Frau. Turandot lässt alle Hebel in Bewegung setzen, um Calafs Namen zu erfahren. Als Timur und Liù gefangen genommen werden, scheint dies zu gelingen. Liù behauptet, als einzige den Namen zu kennen – und zieht Folter und Tod der Preisgabe vor. Als Turandot sie befragt, woher sie diese Kraft nehme, antwortet diese, es sei die Liebe … Mit Liùs Tod endet der von Giacomo Puccini fertig komponierte Teil der Oper. Laut Libretto bleiben Calaf und Turandot allein zurück. Während Calaf Turandot ihre Grausamkeit vorwirft, reißt er ihr den Schleier vom Kopf und küsst sie. Turandots Widerstand ist gebrochen. Sie gesteht, ihn vom ersten Augenblick an gefürchtet und geliebt zu haben. Calaf verrät Turandot seinen Namen und liefert sich ihr damit aus … Zum guten Schluss erscheinen die beiden vor Volk und Kaiser und Turandot verkündet den Namen des Unbekannten: Sein Name ist Liebe.

Premiere

: 04. Oktober 2014, 19.30 Uhr, Opernhaus

Turandot   Giacomo Puccini Dramma lirico in drei Akten, Libretto von Giuseppe Adami und Renato Simoni In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung: Peter Tilling Inszenierung: Calixto Bieito Bühne: Rebecca Ringst Kostüme: Ingo Krügler Video: Sarah Derendinger Chor: Tarmo Vaask Dramaturgie: Johann Casimir Eule Mit: Hrachuhí Bassénz (Liù), Rachael Tovey (Turandot); Daniel Dropulja / Taehyun Jun (Ein Man-

darin), Taehyun Jun / Nicolai Karnolsky (Timur), Richard Kindley (Altoum), Hans Kittelmann (Pang), Sébastien Parotte (Ping), Martin Platz (Pong), Vincent Wolfsteiner / David Yim (Calaf) Chor und Extrachor des Staatstheater Nürnberg; Nürnberger Jugendchor des Lehrergesangsvereins; Es spielt die Staatsphilharmonie Nürnberg Koproduktion mit dem Théatre du Capitole Toulouse und der Northern Ireland Opera Belfast

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Oper aktuell Turandot Einführungssoirée mit dem Leitungsteam am 29. September 2014, 18.00 Uhr, Opernhaus Weitere Vorstellungen: 09., 12., 19., 26., 28.10.; 05., 10., 23.11.; 11., 19., 30.12.2014

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Oper

: Liedgut extra

Rückkehr zum 20-jährigen Jubiläum Marlis Petersen gestaltet das erste LiedGut Extra

Vor zwei Jahrzehnten begann die Sopranistin Marlis Petersen ihre Karriere an den Städtischen Bühnen Nürnberg. Zu ihrem 25-jährigen Jubiläum wird sie im Oktober mit einem Programm aus Liedern von Robert Schumann, Richard Strauss und Wolfgang Rihm auf die Nürnberger Opernbühne zurückkehren und ihr treues Publikum mit auf eine Entdeckungsreise nehmen. Kurz bevor die Sängerin aus ihrer Wahlheimat Athen zum nächsten Konzert in München aufbrach, nahm sie sich noch die Zeit, für ein Gespräch mit Dramaturgin Lena Normann.

Vor 20 Jahren standen Sie mit Ihrer ersten Rolle in Offenbachs „Pariser Leben“ auf der Bühne. Welche Erinnerungen verbinden Sie heute noch mit diesem Erlebnis? Ich erinnere mich sehr gut an diese Zeit vor 20 Jahren. Meine ganze Zeit in Nürnberg hat mich wahnsinnig geprägt. Doch „Pariser Leben“ war der erste Schritt in dieses Leben, der wirkliche Anfang. Dort stand ich zum allerersten Mal auf der Bühne – das ist schon irgendwie verrückt gewesen. Das Stück war damals eine Wiederaufnahme und musste in kürzester Zeit herausgebracht werden. Dadurch ging es für mich gleich richtig in den Alltag der Oper hinein. Am Abend der Aufführung war alles sehr aufregend, aber auch mit sehr viel Freude verbunden. Ich weiß noch, dass ich auf der Bühne eine Maß Bier trinken musste. Das war natürlich kein echtes Bier, sondern eine Attrappe. Aber einen Viertelliter auf einmal hinunterzustürzen, war schon eine Herausforderung. Dafür bekam ich sogar einen Szenenapplaus und die beste Anekdote darüber, wie meine Karriere begonnen hat.

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Besteht denn noch Kontakt zu den Kollegen? Ich habe damals bei meiner ersten Inszenierung mit Richard Kindley, Sibrand Basa und Gudrun Ebel zusammengearbeitet. Über die Jahre hinweg hat man sich natürlich aus den Augen verloren, aber zu Anne Lünenbürger und Sibrand Basa gab es immer wieder Kontakt. Witzigerweise auch zu einigen Orchesterleuten, wie dem Oboisten Paulo Arantes oder zu dem Hornisten Michael Lösch.


Liedgut extra

Ich muss auch sagen, dass das Nürnberger Publikum wirklich das treuste ist, das ich während meiner bisherigen Zeit als Sängerin erlebt habe. Manchmal sind die Nürnberger heute noch zu mir unterwegs. Das ist unglaublich schön.

Sie kehren mit einem außergewöhnlichen Programm aus Liedern von Schumann, Strauss und Rihm auf die Bühne des Nürnberger Opernhauses zurück. Warum haben Sie gerade dieses Programm gewählt?

: Oper

Verlassenwerden durch einen Mann zugrunde geht und sich umbringt. Alle ausgewählten Stücke sind so reichhaltig an Herz und Emotionen. Man nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise. Und das macht einfach sehr viel Spaß.

Was bedeutet Nürnberg für Sie heute?

Nürnberg wird immer die Wurzel für das sein, was ich heute bin. Dort hat wirklich alles angefangen. Wenn ich ab und zu nach Nürnberg fahre, Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Idee, dass ich ist das irgendwie eine Art nach Hause kommen. Ich habe damals in Nürnberg meine ganz große mit Schumanns „Frauenliebe und -leben“ beginne, Liebe gefunden, und auch dann Strauss-Lieder rund wenn das Leben andere um das Thema Blumen Wege gegangen ist und singe, gefolgt von den „Ophelia“-Liedern und dann wir nicht mehr zusammen » Alle ausgewählten mit dem Rihm-Zyklus absind, so war Nürnberg doch schließe. Die Idee zu dem das Zentrum meiner BezieStücke sind so reichProgramm für Nürnberg hung. Ich finde, dass es eine haltig an Herz und ist nach meiner BeschäftiStadt mit besonderem Flair gung mit „Goethe und dem ist. Der Aufbau der Stadt, Emotionen.«  Dürer und die ganzen Weiblichen“ entstanden. Kirchen – das gibt es nirMich hat das Thema „Frau gendwo sonst. Ein ganz in der Epik und in der Musik“ sehr interessiert, eigener Charme. und ich fand es spannend zu entdecken, was es in anderen Genres in diesem Wenn Sie an die letzten 20 Jahre zurückdenken: Zusammenhang gibt. Darüber hinaus kommt man Was waren für Sie die drei wichtigsten Meilensteine? um Strauss in diesem Jahr nicht herum. Und das Sicherlich lässt sich Nürnberg als mein erster will ich auch nicht, denn ich liebe diesen KompoMeilenstein bezeichnen. Und dann kommt Düsselnisten. Daher habe ich mir u. a. „Mädchenblumen“ dorf. Das war nach Nürnberg mein zweites Festenangesehen und war sofort verliebt in den Zyklus. gagement an einem Theater. Dort habe ich noch Das war sozusagen der Ausgangspunkt für die einmal 5 Jahre verbracht, die eine wirklich gute Gestaltung des Abends. Das Thema Mädchen und Basis für alles darauf Folgende gelegt haben. Blumen hat mich inspiriert, noch weitere Frauen Meinen dritten Meilenstein würde ich jetzt in der Musik zu beleuchten, wodurch ich natürlich nicht auf ein Haus festlegen, auch nicht auf ein sofort auf „Frauenliebe und -leben“ gekommen bin. großes wie die MET oder die Wiener Staatsoper. Ich Diese eine Frau, die sich in diesem Bild abzeichnet, empfinde die Partie der Lulu, die ebenfalls in Nürnist ein Gegenentwurf zu der völlig verzweifelten berg für mich ihren Anfang genommen hat, als und wahnsinnig gewordenen Ophelia. Im Rihmeinen sehr großen und wichtigen Meilenstein. Diese Zyklus „Das Rot“ begegnet man dann abschließend Rolle hat mich mein ganzes Leben lang begleitet einer Frau, der Verfasserin der Texte, die an dem und nächstes Jahr werde ich wieder zwei neue

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Oper

: Liedgut extra

Produktionen singen. Diese Partie ist zum Einen eine Art Markenzeichen für mich, zum Anderen hat sie mir unwahrscheinlich viel über das Frausein gezeigt und mich für alle Partien geöffnet, die ich als Frau singe.

Gibt es denn eine Inszenierung, die Ihnen sehr am Herzen liegt? Das ist schwer zu sagen. Alle Inszenierungen waren auf ihre Art und Weise irgendwie toll. Doch die Konwitschny-Inszenierung in Hamburg war schon super. Oder die Inszenierung von Eike Gramss in Athen, die fand ich unglaublich gut. Die in Chicago war auch sensationell. Die Bilder kommen nach all den Jahren immer noch hoch. Und ich bin gespannt auf die zwei noch folgenden Inszenierungen, die eine mit Tcherniakov und die andere mit William Kentwitch. Stärker kann der Kontrast jetzt nicht mehr werden.

In der Inszenierung von Konwitschnys „La traviata“, die auch in Nürnberg zu sehen war und ist, hatten Sie 2011 in Graz Ihr erfolgreiches Violetta-Debüt. Wie war dieses Erlebnis für Sie? Nach drei Jahren haben wir die jetzt gerade in Wien wiederaufgenommen. Wir hatten Glück, denn Konwitschny war persönlich sechs Wochen

da. Das war natürlich die gleiche Inszenierung, aber es war energetisch noch einmal alles intensiver und vom Beginn aus gedacht. Ich meine, die Arbeit damals in Graz war wirklich faszinierend. Ich kann das gar nicht beschreiben. Ich liebe es, mit ihm zu arbeiten, weil er so intensiv in die Psychologie einer jeden Figur eintaucht – selbst in die Rolle des Chores. Konwitschny erzählt nicht nur die Geschichte, sondern beleuchtet die extremsten Seiten des Werkes. Dadurch kommen dann die psychologisierenden Deutungen zustande, die natürlich mit unserer Gesellschaft ebenfalls viel zu tun haben. Er ist ein sehr gesellschaftskritischer Mensch und will uns dieses auch zeigen. Er möchte uns als Zuschauer berühren.

Wie sehen denn Ihre Ziele für die kommenden Jahre aus? Nach der Alaide in Bellinis „La Straniera“ am Aalto-Theater in Essen habe ich so viel Resonanz bekommen, dass ich das Belcanto-Fach für mich entdeckt habe. Jetzt kommen auch schon die ersten Anfragen. Daher denke ich, dass es in diese Richtung gehen wird. Es gibt für mich nur ganz wenige Rollen, die ich wirklich noch machen möchte. Dazu gehört natürlich die Salome – aber das hat noch Zeit.

31. Oktober 2014, 19.30 Uhr, Opernhaus

Liedgut extra: Zueignung   Ein Abend mit Marlis Petersen Robert Schumann Frauenliebe und -leben Op. 42 Richard Strauss  Zueignung Op.10/1, Ophelia-Lieder Op. 67, Cäcilie Op. 27/2, Mädchenblumen Op. 22 Wolfgang Rihm Das Rot

Marlies Petersen, Sopran; Jendrik Springer, Klavier


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31. Oktober 2014, 21.00 Uhr (Einlass ab 20.00 Uhr), Hirsch Solisten: Achim Fink, Posaune; Holger Mertin, Schlagzeug Musikalische Leitung: Gábor Káli Klassische Orchestermusik im Club Hirsch – „Phil&Chill“ lockt die Zuhörer an, die vor den Ritualen des „normalen“ Konzertes zurückschrecken und die Musiker „hautnah“ erleben wollen. Für die Spielzeit 2014 / 2015 wurde das Konzept der Reihe weiterentwickelt: Im ersten Konzert dirigiert Gábor Káli im Wechselspiel mit den DJs und zwei Jazzmusikern ein Programm, in dem sich klassische Musik mit Improvisationselementen abwechseln. Ein spannendes musikalisches Abenteuer, bei dem in jeder Sekunde neue Klänge entstehen.

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Benefizkonzert

: Oper

Musik für eine neue marthakirche Benefizkonzert für die Kirche St. Martha im Staatstheater Es war ein Schock für Nürnberg: In der Nacht des 05. Juni 2014 brannte die historische Kirche St. Martha in der Königstraße nahe des Hauptbahnhofes komplett aus. Das 1363 erbaute Gotteshaus hatte als eine der wenigen Kirchen Nürnbergs die Bombardierungen des 2. Weltkriegs fast unbeschadet überstanden, doch nun liegt die Kirche in Trümmern. Glück im Unglück für die reformierte Gemeinde: Wegen Renovierungsarbeiten waren die kostbaren Fenster, die Bestuhlung und die Kunstschätze der Kirche zur Zeit des Brandes bereits ausgeräumt. Das Staatstheater Nürnberg zeigt seine Verbundenheit mit der Kirche St. Martha mit einem Benefizkonzert. St. Martha ist ein kulturell wichtiger Ort für die Stadt: Nach der Reformation wurde die Kirche zur Versammlungsstätte der Nürnberger Meistersinger, im 18. Jahrhundert fanden hier sogar Theateraufführungen statt. Bis zu ihrer Zerstörung war die Kirche nicht nur Gotteshaus, sondern wurde wegen ihrer hervorragenden Akustik auch häufig als Konzertsaal genutzt. Noch im letzten September gab die Staatsphilharmonie Nürnberg hier ein Konzert mit Kantaten von Johann Sebastian Bach. Seit 1800 ist St. Martha die Heimstatt

der reformierten Gemeinde, deren Mitglieder als religiös Verfolgte aus den Niederlanden und aus der Schweiz nach Nürnberg gekommen waren. Nicht zuletzt dies ist die Verbindung zum Programm des Benefizkonzertes, das u. a. Ausschnitte aus Giacomo Meyerbeers Oper „Die Hugenotten“ präsentiert. Die Oper, ein selten zu hörendes Schlüsselwerk des 19. Jahrhunderts, bringt die blutigen Konfessionskonflikte des 16. Jahrhunderts auf die Bühne. Die Kirche St. Martha ist selbst ein architektonisches Dokument der wechselvollen Geschichte von Reformation, religiöser Verfolgung und Toleranz. Ensemblemitglieder des Staatstheater Nürnberg singen unter Leitung von Guido Johannes Rumstadt Arien und Ensembles aus Meyerbeers Oper. Zuvor erklingt die Reformationssinfonie von Felix Mendelssohn Bartholdy, bei der Gábor Káli die Staatsphilharmonie Nürnberg dirigieren wird. Der Erlös des Benefizkonzertes kommt der Kirchengemeinde St. Martha zugute. Zwar ist das historische Gebäude gegen Brand versichert, doch das deckt nur einen Teil der anstehenden Kosten: Die Gemeinde möchte nicht nur in den Bau einer besseren Orgel investieren – die alte Orgel ist durch den Brand komplett eingeschmolzen –, sondern muss auch das Gebäude an die Erfordernisse der heutigen Versammlungsstättenverordnung anpassen.

Kai Wessler 06. Oktober 2014, 19.30 Uhr, Opernhaus

BenefizKonzert für St. martha Felix Mendelssohn Bartholdy Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 107 „Reformationssinfonie“ Giacomo Meyerbeer Ausschnitte aus der Oper „Die Hugenotten“ Mit: Leah Gordon, Hrachuí Bassénz; Daniel Scholz, Uwe Stickert Musikalische Leitung: Guido Johannes Rumstadt, Gábor Káli;

Es spielt die Staatsphilharmonie Nürnberg 15


Schauspiel

: Ödipus Stadt

EINE POLITISCHE FAMILIENCHRONIK Spielzeiteröffnung im Schauspiel mit „Ödipus Stadt“

Die Theben-Trilogie von Sophokles, Euripides und Aischylos Die Theben–Trilogie umfasst vier Stücke der drei großen Tragödiendichter der Antike in einer Neuübersetzung. „König Ödipus“ von Sophokles, „Sieben gegen Theben“ von Aischylos, „Die Phönizierinnen“ von Euripides und „Antigone“ von Sophokles. Schauspieldirektor Klaus Kusenberg inszeniert zur Eröffnung der Spielzeit 2014/2015 diese Verdichtung, die die Geschichte der Labdakiden bis zu deren bitterem Ende erzählt. Die Trilogie ist zum einen eine politische Familienchronik und zum anderen die Geschichte der Stadt Theben zwischen Seuche, kriegerischer Belagerung und Aufruhr jeglicher Art – was sich auch im Stücktitel widerspiegelt. Eine zunächst irritierende Besonderheit der Bearbeitung ist die Aussparung des antiken Chores. Für John von Düffel (Autor der Neubearbeitung) ist „der Chor im Grunde die öffentliche Meinung und die sitzt als Publikum im Saal.“ Gemeinsam mit dem Altphilologen Gregor Schreiner hat er zudem die Neuübersetzung erarbeitet. Über die Arbeitsweise sagt von Düffel: „Gregor Schreiner beschreibt solange Wesen und Bedeutung des Originals, bis ich mit seiner Hilfe eine möglichst direkte, dichte Formulierung im Deutschen gefunden habe – und er schaut dann, ob sie mit seinem philologischen Gewissen vereinbar ist. Es gibt einen gewissen Rhythmus, angelehnt an den Blankvers, aber kein strenges Metrum. Auch da geht Direktheit vor Silbenzählen.“ Im Zentrum der Neubearbeitung steht Kreon (gespielt von Kammerschauspieler Thomas Nunner): Bruder von Iokaste, Schwager und Onkel des Ödipus. Zunächst erscheint er als von Vernunft geleiteter Berater des Königs Ödipus (gespielt von Stefan Willi Wang), doch mit der Macht, die ihm dann im Laufe der Trilogie zufällt, verändert er sich als Mensch. Er beherrscht brillant die Mechanismen der Macht – vor allem in der Auseinandersetzung mit Antigone (gespielt von Josephine Köhler). Am Ende jedoch sind auch seine Opfer für den Machterhalt unfassbar groß.

»Klug reden lässt sich leicht, nur die entscheidung hat in dieser welt gewicht« Kreon in „Ödipus Stadt“  16

O STADT! O STADT! Wer kennt sie nicht, die legendäre Geschichte vom Wahrheitssucher, der verflucht ist, seine eigene Wahrheit zu ergründen? Es ist Krisenzeit. In Theben herrscht die Pest. König Ödipus ist gezwungen, eine Lösung für die Stadt und die Menschen zu finden. Doch er findet, angetrieben durch seine zornige Neugier, die Wahrheit über sein Leben heraus: Er hat seinen Vater getötet und mit seiner Mutter vier Kinder gezeugt. Am Ende ist alles klar, er sticht sich die Augen aus und gibt den Fluch an seine Söhne Eteokles und Polyneikes weiter. Daraufhin folgt Aufruhr auf Aufruhr um die Macht in Theben. Polyneikes, vertrieben von seinem Bruder Eteokles, kehrt mit einem Heer aus Argos zurück und belagert die Stadt. Die beiden Brüder töten sich im Zweikampf. Nun schlägt die Stunde Kreons, nachdem der Opfertod seines jüngsten Sohnes ihn zunächst aus der Bahn zu werfen schien, denn Ödipus’ Tochter Antigone handelt gegen Kreons neue Gesetze und fordert ihr Recht. Kreon zahlt auch mit dem Leben seines ältesten Sohnes, der mit Antigone ins Totenreich hinüberwandert. Einzig Ödipus’ Tochter Ismene überlebt – ihr Schicksal ist eine rätselhafte Leerstelle …


Julia Bartolome kehrt nach einjähriger Pause und der Geburt ihres Sohnes wieder zurück auf die Bühne des Schauspielhauses und spielt die Rolle der Iokaste, Mutter und Gattin des Ödipus. Kammerschauspielerin Adeline Schebesch wird die Rolle des undurchsichtigen und machtvollen Sehers Teiresias übernehmen. Während der sommerlichen Vorproben sprach die Dramaturgin der Produktion, Katja Prussas, mit den beiden Schauspielerinnen über den Nimbus des Mythischen, die Rollenfindung und ein aus den Fugen geratenes Staatswesen.

Die griechische Tragödie bietet starke weibliche Rollen im Vergleich zum Frauenbild etwa des 18. und 19. Jahrhunderts. Zählt Iokaste für Dich dazu? Julia Bartolome: Klar. Es ist so, dass die meisten Frauenfiguren der Dramenliteratur determiniert sind durch ihr Geschlecht und ihre zugehörige Rolle in der Gesellschaft – auch die „Großen“. Sie stehen immer in Bezug zum Mann – meistens in Abhängigkeit. Die alten Griechinnen sind da wesentlich handlungsbefugter – im Theater! Iokaste ist eine starke Frau, jedoch hört ihr im Endeffekt keiner ihrer Männer zu. Das ist auch tragisch.

In „Ödipus Stadt“ sind alle drei Seher-Szenen eingeschrieben. Was interessiert Dich an der Rolle? Adeline Schebesch: Den Seher umgibt der Nimbus des Mythischen, zumal sich seine Motivation an keiner Stelle in den Dramen erklärt. Rein aus seinem Status als Seher und aus der Art, wie er auf die Fragen von Ödipus und Kreon antwortet, muss ich mir behutsam den menschlichen Kern herausarbeiten, ohne seine Besonderheit, sein Sehertum, zu verlieren.

Alle reden immer vom Ödipus-Komplex – keiner über das Iokaste-Syndrom (ein Begriff von Wolfgang Christlieb [A. d. Verf.]). Ist nicht auch ein Mutter-SohnKomplott zwischen Ödipus und Iokaste denkbar? J. B.: Ein Mutter-Sohn-Kompott? (lacht) Wie? Den Ekel überwinden und weiterregieren? Das macht Iokaste, ja. Allerdings ohne Ödipus, der hat sich ja bereits geblendet und vegetiert vor sich hin. Ups, jetzt hab ich alles verraten.

Teiresias, so eine der vielen Varianten der Sage, sei ein Zwitterwesen, mal Frau mal Mann, und hat zudem noch andere Fähigkeiten. Welche greifst Du auf? A. S.: Teiresias lebt, so der Mythos, siebenmal so lang wie andere Menschen und erwirbt sich die Fähigkeit, die Sprache der Vögel zu verstehen. Hinter diesen Erzählungen steckt die Aussage, dass der Seher die Dinge von vielen Seiten betrachten kann: Selbst blind ist er imstande, mit den Augen anderer zu sehen. Das Scheinbare, die Fassade, die zum Selbstbetrug führt, kann ihn nicht täuschen, so wie sie die Sehenden (Ödipus und Kreon) täuscht.

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Schauspiel

: Ödipus Stadt

Inzest liegt außerhalb des Denkbaren. Im zweiten Teil des Stückes versucht Iokaste, zwischen Polyneikes und Eteokles zu schlichten mit dem Wissen darum, dass beide ihre Söhne und gleichzeitig Enkel sind. Wie erarbeitet man sich das? J. B.: Die Tatsache, dass beide Söhne und Enkel sind, steht hier für mich als Spielerin nicht im Vordergrund. Der Zuschauer kennt sich bereits mit den Familienverhältnissen aus, in seinem Kopf geht es ziemlich sicher ab, wenn er Iokaste und die Söhne sieht, kurz nachdem Ödipus sich geblendet hat. Interessanter für mich als Spielerin ist das Thema in der Szene mit Ödipus. Da sind wir dabei, das herauszufinden. Aber eines muss ich mal sagen: Ich kann ja jetzt nicht hergehen und mir detailliert vorstellen, wie das wäre, mit meinem eigenen Sohn – genauso wenig, wie man sich als Medea vorstellen kann, dass man sein Kind abmurksen will, bevor man auf die Bühne geht. Aber dass das eine ziemliche Nummer sein muss, gesagt zu bekommen und zu wissen, dass du mit deinem eigenen Sohn vier Kinder hast – das kann ich mir durchaus vorstellen.

Gibt Teiresias eine angemessene Antwort auf ein aus den Fugen geratenes Staatswesen, wie jenes in Theben? A. S.: Seine Prophezeiungen sind letztlich Appelle an die Entscheidungspflicht der Herrschenden, ihre persönlichen Interessen dem Wohl der Allgemeinheit zu opfern. Das ist der eigentliche Sinn der zunächst oberflächlich grausam und willkürlich erscheinenden Antworten. Bei Licht besehen vertritt Teiresias eine demokratische Grundhaltung: Das Oberhaupt des Staates dient der Gesellschaft, nicht umgekehrt.

Premiere

:

Antike Stücke zu spielen bedeutet Fremdheit des Denkens, aber auch Kraftanstrengung, Energieraum und Sprachwucht – ist all dies für Euch eine Herausforderung? A. S.: Das Denken ist keineswegs fremd – fremd erscheint zunächst die Bildwelt der Antike und deren Größe. Ich denke, die Symbolkraft der antiken Dramen erreicht uns heute genauso, allerdings sind wir es nicht mehr gewohnt, mit den, wie Du so schön sagst, Energieräumen umzugehen. J. B.: Da kann ich nur zustimmen. Für mich aber eine sehr willkommene Herausforderung – nach einem Jahr Bühnenpause!

Vordergründig verweist jede Auseinandersetzung mit antiker Tragödie darauf, Ähnlichkeiten zwischen dem antiken Material und der Gegenwart erkennbar zu machen. Ist es nicht spannender zu erforschen, was nicht aufgeht? J. B.: Ich finde das so spannend, die vermeintliche Fremdheit auf sich wirken zu lassen, um dann zu erkennen, dass die Themen so archaisch sind, von so einer Tragweite, dass sie mich und uns alle angehen. A. S.: Wer kann schon behaupten, dass die Gegenwart aufgeht? Das weiß man bestenfalls in der Zukunft.

Euer Lieblingssatz der Rolle? A. S.: „Schlimm zu wissen, was dem Wissenden nichts nützt.“ J. B.: „Ich kann nicht mehr.“

11. Oktober 2014, 19.30 Uhr, Schauspielhaus

Ödipus Stadt

von Sophokles, Euripides und Aischylos

In der Bearbeitung von John von Düffel; Übersetzung von Gregor Schreiner Inszenierung: Klaus Kusenberg Bühne und Kostüme: Günter Hellweg Musik: Bettina Ostermeier Dramaturgie: Katja Prussas Mit: Julia Bartolome (Iokaste), Karen Dahmen (Ismene), Josephine Köhler (Antigone), Ksch. Adeline Schebesch (Teiresias); Martin Bruchmann (Eteokles), Pius Maria Cüppers (Wächter / Bote), Julian Keck (Polyneikes), Ksch. Thomas Nunner (Kreon), Marco Steeger (Menoikeus / Haimon), Stefan Willi Wang (Ödipus) Nachgefragt! am 29. Oktober mit Schauspieldirektor Klaus Kusenberg und Ensemblemitgliedern im Anschluss an die Vorstellung im Foyer des Schauspielhauses. Weitere Vorstellungen: 12., 18., 19., 29.10.; 05., 13., 16., 19., 25.11.; 18., 25., 28.12.2014

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Aus Liebe

: Schauspiel

Gesellschaftlicher Wahnsinn Peter Turrinis neuestes Stück in Deutscher Erstaufführung im Schauspielhaus Warum bringt ein Familienvater seine Familie um? Scheinbar aus heiterem Himmel. Mit einer Axt. - Aus Liebe? Während der liebe Gott in einer kleinen Seitengasse seinen Kassettenrekorder anschmeißt, zu tanzen beginnt und die Erschaffung der Welt noch einmal probt, sitzt das Ehepaar Michael und Elfriede Weber am Frühstückstisch. Ihre kleine Tochter schläft derweil noch nebenan. Unfähig geworden, miteinander ins Gespräch zu kommen, ergreift Frau Weber schließlich das Wort und verhandelt ihre Eheprobleme, während ihr Mann sie gewähren lässt. Kurz darauf setzt sich Ella Bischof, eine ältere Witwe, in ihrer Lieblingskonditorei an den Tisch eines ihr unbekannten Herren und erzählt ihm aus ihrem früheren glücklichen (Ehe-)Leben, während sie sich unaufgefordert sein Stück Kuchen teilt. Etwas später hat der liebe Gott seinen Probenraum verlassen und führt nun in einer zentralen U-Bahnstation seine Schöpfung live und vor Augen des Fußvolkes vor. Doch niemand scheint ihn zu beachten oder gar ernst zu nehmen. Dabei möchte er doch noch einmal auf die Schönheit seines Werkes aufmerksam machen: die Welt und ihre Menschen. Kurz darauf übt ein Kommandant mit seinem ausländischen Polizeiaspiranten Sprichwörter ein, um ihn heimisch werden zu lassen. Ein Kriminalinspektor hält einen Vortrag über Mordvarianten. Der liebe Gott findet endlich ein Kind, das ihm zuhört. Ein Verkäufer eines Baumarktes verkauft Michael Weber eine

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Schauspiel

: aus liebe

Axt. Eine Sozialhilfeempfängerin telefoniert mit dem Jugendamt. Und irgendwann ist es Abend. Die Stadt kommt zur Ruhe und Michael Weber erschlägt seine Frau und sein Kind. In 22 kleinen und bruchstückhaften Alltagsszenen entwirft der österreichische Dramatiker und Enfant terrible der 70er Jahre Peter Turrini in seinem neuesten Stück „Aus Liebe“ eine Art Sittenbild unserer Gesellschaft. Michael Weber, ewiger Assistent im Parlamentsbüro, ist hoch verschuldet. Doch wagt er es nicht, seiner Familie davon zu berichten. Stattdessen flüchtet er in die Sprachlosigkeit, welche seine Familie zu zerstören droht. Anstatt das Gespräch und damit die Konfrontation zu suchen, wird er seine Frau und sein Kind mit einer Axt töten. Die kurzen Szenen zeigen den Tag eines zukünftigen Mörders und spiegeln dabei unsere Gesellschaft wider.

Was für eine Misere! Was auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun hat, zeigt Menschen unserer Zeit in ihrer ganzen Verzweiflung. Ob es sich dabei um die Mutter handelt, der der Staat die Kinder entzieht, um den Baumarktverkäufer, der in seiner Arbeit herabgestuft wird und dem seine jederzeitige Ersetzbarkeit vor Augen geführt wird, oder um einen Obdachlosen, dem als einzige Liebe der Alkohol verblieben ist. Jeder hat hier Angst um seinen Platz in der Welt und ringt um Liebe, Anerkennung, seine Arbeit und um Gehör. Jede der Turrinischen Figuren trägt eine enorme Last mit sich herum und ist nicht das, was sie vorgibt zu sein. Und da verwischt bei Turrini plötzlich die Grenze zwischen Bühnenfiguren und uns allen. Denn hinter unser aller „Alltagsgesichtern verbergen sich Abgründe, größere und kleinere. Manchmal fällt ein Mensch in einen solchen Abgrund und tötet einen anderen und ist nachher voller Erschrecken über sich selbst. Ich habe mit Mördern gesprochen, die ihre eigenen Taten fassungslos kommentieren, 20

Peter Turrini 1944 in St. Margarethen in Kärnten geboren, schreibt seit über 40 Jahren Theaterstücke, Drehbücher, Gedichte, Hörspiele, Romane, Reden und Essays. Mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, wie dem Gerhart-Hauptmann-Preis und dem Nestroy-Ring, ist Turrini der erfolgreichste lebende Dramatiker Österreichs. Kurz nach Turrinis 70. Geburtstag wird die Deutsche Erstaufführung von „Aus Liebe“ in der Regie von Markus Heinzelmann auf der Großen Bühne des Schauspielhauses zu sehen sein. Heinzelmann, der in der Spielzeit 2013/2014 mit „Einige Nachrichten an das All“ von Wolfram Lotz in den Kammerspielen ein „echtes Kunststück“ (Günter Kusch in „Der Neue Tag“) gelang, inszeniert nun zum ersten Mal im Schauspielhaus.


Aus Liebe

weil sie sie auch nicht verstehen können. Vieles, zu vieles kann in ein und derselben Seele wohnen“, so Turrini. „Es ist, als wäre dieser ganze Lebensfrust, den dieses Land hervorbringt, die Berufsangst, als wäre das alles in Jagdlust und Vernichtungswut umgeschlagen.“ Und so leben wir in einer Gesellschaft, die in ihrer kapitalistischen Großmaxime vor allem eines erreicht hat: uns zu vermitteln, dass wir uns nur anstrengen müssten und schon stehe uns ein Platz in der Gesellschaft zu. Und erhalten wir diesen nicht, sind wir einfach nur selbst daran schuld. Das Unglück wurde einfach privatisiert. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Was für eine Misere! Der Hackenmörder Vorlage für dieses Stück war der reale Fall des sogenannten Wiener Hackenmörders. Gefragt, warum er seine Familie mit einer Axt brutal erschlagen habe, antwortete er: „Aus Liebe“. Die Fassungslosigkeit über diese Tat, das Motiv und die Unerklärlichkeit, wie inmitten eines wohltemperierten, bürgerlichen Lebens plötzlich ein Mord ausbrechen kann, veranlassten Turrini zu diesem Stück. Offensichtlich gibt es im Leben Situationen, Premiere

: Schauspiel

wo plötzlich alle Ordnung, alles Regelwerk außer Kraft gesetzt wird. „Ich wollte zeigen, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der das Mörderische mehr oder weniger in jedem von uns steckt“ – so Turrini. Ein Panoptikum unseres gesellschaftlichen Wahnsinns. Hilft da noch ein Gott? Kann da wenigstens noch Gott helfen? Und kann Er in so einer Welt überhaupt noch überleben? Turrini antwortet: „In Wahrheit ist der liebe Gott heute ein armer Gott. Kein Mensch kümmert sich mehr um ihn und seine Gebote, abgesehen von ein paar fundamentalistischen Katholiken.“ Und so muss er sich bei Turrini, missachtet von seinen Geschöpfen, bloßstellen lassen. Eine der wenigen Reaktion der zahlreichen Passanten ist die von Frau Weber, die ihrer Tochter, die als Einzige staunend vor dem lieben Gott stehen bleibt, Geld in die Hand drückt, da sie ihn für einen Obdachlosen hält. Das Kind, die Unschuld, ist das einzige Geschöpf, das Ihm noch Gehör schenkt, noch an Ihn glaubt. Er, der die Welt erschaffen hat, zerbricht an ihr.

Diana Insel

: 25. Oktober 2014, 19.30 Uhr, Schauspielhaus

Aus liebe (DE)

Peter Turrini

Inszenierung: Markus Heinzelmann Bühnenbild: Gregor Wickert Kostüme: Tine Becker Musik: Christine Hasler Dramaturgie: Diana Insel Mit: Henriette Schmidt (Hilde Böhmdorfer, Bettina Wolf, Jacqueline Hawlicek, Junge Frau), Marion

Schweizer (Ella Bischof), Louisa von Spies (Elfriede Weber); Thomas L. Dietz (Harry, Wendelin, Älterer Tschetchene), Jochen Kuhl (Der liebe Gott, Herbert Strauber, Eleganter Herr), Stefan Lorch (Michael Weber), Christian Taubenheim (Otto Nagel, Verkäufer Baumarkt), Philipp Weigand (Djahan Tuserkani, Junger Mann) Nachgefragt! Im Anschluß an die Vorstellung am 30.10. Weitere Vorstellungen: 26., 30.10.; 06., 15., 22.11.; 27.12.2014

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Was weiSSt Du noch von damals ... Gedanken zu Dea Lohers „AM SCHWARZEN SEE“ von Susanne Maier-Staufen, Maik Priebe und Horst Busch Das Theater hat seit jeher eine Vorliebe für Figuren am Rand gesellschaftlicher Normen. Antike Kindsmörderinnen, skrupellos schlachtende, rosenkriegerische Karrieristen, komödiantische, aber dennoch bestechliche Dorfrichter – die Emphase für derartige Randerscheinungen ist für uns Theaterleute schier unerschöpflich. Figuren also, die man wohl kaum im Zuschauerraum erwarten würde. Auch im Werk von Dea Loher tummeln sich heimat- und ortslose Menschen auf der Suche nach dem Glück – am Schauspiel Nürnberg konnte man bereits „Unschuld“ und „Olgas Raum“ sehen. In ihrem Theaterstück „Am Schwarzen See“ jedoch gelingt der Autorin etwas Ungewöhnliches: Vollkommen überraschend erklimmt die Mitte der Gesellschaft die Theaterbühne.

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Suche nach der Wahrheit Alles beginnt scheinbar harmlos: Freunde kommen zum Essen. Vier Jahre sind seit dem letzten Treffen zweier Paare vergangen. Der Banker Johnny und seine Frau Else sind in eine größere Stadt gezogen und besuchen auf der Durchreise Eddie und Cleo, die seit Generationen eine kleine Privatbrauerei führen. Gemeinsame Erinnerungen könnten den Abend erheitern. „Weißt Du noch damals ...“ Dea Loher hat allerdings vier Jahre zuvor einen Schicksalstropfen ins Erinnern fallen lassen, der die Paare seither in einen Gefühls-Tsunami wirft, dem nicht zu entrinnen ist. Nina und Fritz, die Kinder der beiden Paare, haben sich gemeinsam das Leben genommen. Ungeklärt. Unerklärt. Und so verschiebt sich die Frage „Weißt Du noch damals ...“


am schwarzen see

: Schauspiel

» BEDENKT: DEN EIGNEN TOD, DEN STIRBT MAN NUR, DOCH MIT DEM TOD DER ANDREN MUSS MAN LEBEN! «  Mascha Kaleko

ins „Was weißt Du noch von damals ...“. Wie Ertrinkende klammern sich diese vier Menschen aneinander auf der Suche nach der Wahrheit, die es nicht geben kann. Die Paare begegnen sich in einem ehemals schicken Bungalow aus den 60er Jahren, den die jetzigen Bewohner Eddie und Cleo von Eddies Eltern übernommen haben. Diese Architektur bringt die eigenartig kühle Ausstrahlung einer vergangenen Generation mit ins Spiel und gemahnt an eigene Vergangenheiten. Der große offene Wohnraum ohne Türen soll ein permanentes Fließen der Figuren zwischen sichtbar und nicht sichtbar zulassen. Alle Figuren könnten in dieser offenen Wohnsituation ohne abgeschlossenen Raum permanent alles mitbekommen, was gesagt und getan wird und plötzlich im Raum sein, geräuschlos und unaufwendig. Allgegenwärtig: der Schwarze See, in dem Nina und Fritz ihren Freitod gewählt haben. Eine bodentiefe Fensterfront bietet Ausblick und Trennfläche zugleich. Der Schwarze See – abweisend und unzugänglich und doch anziehend und lebendig.

Premiere

Figuren im Auge des Orkans. Um sie herum wütet fehlendes Trauerbewusstsein einer Gesellschaft, die nur noch Flexibilität und Funktionieren-Müssen kennt. Um sie herum wütet die allgegenwärtige finanzielle und moralische Verschuldung. Dieses Wüten reißt Lohers Figuren in einen Strudel. Warum können wir uns „entschuldigen“, warum aber nie ENTSCHULDEN? Auf der Suche nach der Entschuldung lieben und hassen, lachen und weinen, erinnern und vergessen, idealisieren und radikalisieren, hoffen und resignieren diese vier Menschen. Ihr individuelles Schicksal steht beispielhaft für eine Gesellschaft, unsere Gesellschaft am Beginn des 21. Jahrhunderts. Und so ist Dea Lohers atemraubend einzigartiger Theatertext ebenso vielschichtig wie die Menschen, die uns täglich begegnen: komplex, widersprüchlich, anregend, ungreifbar und dennoch immer Neugier weckend.

: 18. Oktober 2014, 19.30 Uhr, Kammerspiele

Am schwarzen see

Dea Loher

Inszenierung: Maik Priebe Bühne und Kostüme: Susanne Maier-Staufen Musik: Bettina Ostermeier  Dramaturgie: Horst Busch Mit: Nicola Lembach (Else), Elke Wollmann (Cleo); Heimo Essl (Eddie), Thomas Klenk (Johnny) Nachgefragt! Im Anschluß an die Vorstellung am 23.10. Weitere Vorstellungen: 19., 23., 26.10.; 15., 19., 22.11.; 06., 18.12.2014

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Das Performance-Netzwerk „geheimagentur“ behauptete in seinem Nürnberger Pilotprojekt zur Gründung einer Agentur für Zeitverschwendung: Zeit ist KEIN Geld! Zeit kann nicht gespart oder angehäuft werden, sie hat ihren Wert nur in der Verschwendung. So untersuchte die „geheimagentur“ Strategien der Zeitverschwendung und ging der Frage nach: Wie wird aus Zeitverknappung Zeitfülle? Nach der öffentlichen Gründungsversammlung vor dem ehemaligen Kaufhof am Aufseßplatz am 14. Juni 2014 nutzten zahlreiche Nürnberger Bürgerinnen und Bürger die Angebote des 14-tägigen Testbetriebes der AfZ, der mit der feierlichen Eröffnung am 27. Juni 2014 endete, aber sicherlich noch nachwirkt. Hier einige Reaktionen der Presse:

generator Molls NZ-Kolumne +++ Vom Genuss der total verschwendeten Zeit Mehr Nürnberg tung +++ Aushalten des Nichtstuns Süddeutsche Zeitung +++ Fröhliches Zeitvergeuden auf ! Nürnberger Nachrichten +++ Reine Zeitverschwendung Strassenkreuzer +++ Neu: Agentur Zeitverschwendung! Plärrer +++ Hab doch mal Zeit! Nürnberger Zeitung

+++ dem für +++

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Schauspiel

: Nürnberger Theaterpreis

AUSGEZEICHNET Nürnberger Theaterpreis für Henriette Schmidt, Thomas L. Dietz, Philipp Weigand und Bettina Ostermeier Seit 2006 vergibt der Förderverein Schauspiel Nürnberg e. V. alle zwei Jahre den Nürnberger Theaterpreis, um außergewöhnliche Leistungen besonders zu würdigen. In diesem Jahr wurden im Anschluss an eine Vorstellung von „Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone“ Mitte Juli die Schauspielerin Henriette Schmidt, die Schauspieler Thomas L. Dietz und Philipp Weigand als „Nürnberger Komödianten-Duo“ und die Leiterin der Schauspielmusik Bettina Ostermeier ausgezeichnet. Zu den Mitgliedern der Jury gehören der Vorstand des Fördervereins, jeweils ein Feuilletonvertreter der zwei regionalen Nürnberger Zeitungen und Theaterkritiker Dieter Stoll. Zudem wurden die Ergebnisse der Mitgliederumfrage in der Preisträgerentscheidung berücksichtigt.

Henriette Schmidt erhielt den mit 2000 € dotierten Hauptpreis des Schauspiel-Fördervereins. Katharina Erlenwein, Kulturjournalistin der Nürnberger Nachrichten, hob in ihrer Laudatio die „große Ausstrahlung und Kraft“ hervor, mit der Henriette Schmidt ganz unterschiedliche Charaktere verkörpert: „vom Autisten Christopher über leibhaftige Fußnoten (in ‚Einige Nachrichten an das All‘) bis zu unglücklich Verliebten wie in ‚Kabale und Liebe‘ und ‚The Effect‘. Seit 2009 hat die zierliche Darstellerin mit dem großen Temperament am Nürnberger Schauspiel in zahlreichen Rollen ihr Talent zum intensiven Spiel bewiesen: Die große Geste liegt ihr (wie als Eliza in ‚My Fair Lady‘) genauso wie die konzentrierten stillen Momente. Der Komik wohnt bei ihr immer auch eine Portion Ernsthaftigkeit inne, den nüchternen Figuren verleiht sie Charme und Intensität.“

Das „Duo-Talent“, das aus den „zwei begabten Individualisten“ Thomas L. Dietz und Philipp Weigand besteht, wie es in der Laudatio von Theaterkritiker Dieter Stoll heißt, erhielt den ebenfalls mit 2000 € dotierten Ensemblepreis. Die „zwei besonderen Komödianten, die einzeln längst aufgefallen waren und im Paarlauf einfach umwerfend sind, lassen in dem Live-Hörspiel ‚Winnetou‘ und der Produktion ‚Best of Nibelungen (Die Out-Takes)‘ die wohlbekannte Handlung als Komödien-Extrakt neu aufschäumen und hechten wie auf einem dramaturgischen Trampolin von einer Situation zur anderen.“ Seit der Spielzeit 2009/2010 ist Bettina Ostermeier die Leiterin der Schauspielmusik am Staatstheater Nürnberg. Für ihre „intensive und impulsgebende musikalische Arbeit“, so Vorstandsmitglied Manfred Schmid in seiner Laudatio, wurde sie mit dem mit 1000 € dotierten Sonderpreis ausgezeichnet.

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eleganter bewegunsstil und Wandelbarkeit Marina Miguélez – ausdrucksstarke Tänzerin erhält bayerischen Kunstförderpreis Am 03. November 2014 wird in München der Bayerische Kunstförderpreis verliehen – ein Preis, mit dem Künstler aus den Bereichen Musik, Tanz, Darstellende und Bildende Kunst sowie Literatur vom Freistaat für ihre außergewöhnlichen Leistungen ausgezeichnet werden. In diesem Jahr erhält nun zum vierten Mal ein Compagniemitglied des Staatstheater Nürnberg Ballett die renommierte Auszeichnung. Nach Saúl Vega (Preisträger 2010), Jaione Zabala (Preisträgerin 2011) und Max Zachrisson (Preisträger 2012) kann sich die 27-jährige Marina Miguélez über diese Anerkennung freuen. Ich treffe Marina Miguélez an einem sonnigen Nachmittag nach ihren Proben vor dem Opernhaus. Vor einigen Tagen hat das Ensemble die Premiere zum Doppelabend „Made for us – Maßgeschneidert“ mit Choreographien von Douglas Lee und Cayetano Soto gefeiert. Jetzt, zum Ende der Spielzeit, wird es im Ballettstudio etwas ruhiger. Dadurch findet die in Málaga geborene Preisträgerin Zeit, um uns von ihrem Leben, ihren Ideen, Zielen und vor allem von der großen Auszeichnung zu erzählen. „Tanzbegeistert war ich schon als ganz kleines Mädchen“, erklärt sie direkt. Die Tochter einer Tanzlehrerin und eines Arztes wuchs in einer kulturbegeisterten Familie auf. Bereits in jungen Jahren kam sie mit dem Theater in Berührung, gestaltete gemeinsam mit ihren vier Schwestern kleine Tanz- und Theaterabende im heimischen Wohn-

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zimmer. „Damals waren unsere Eltern meine größten Kritiker. Die Programme mussten schon gut durchdacht und einstudiert sein, sonst hieß es für uns weiterüben“, berichtet sie mit einem Lächeln. Zielstrebig wollte sie mit sechs Jahren unbedingt zum professionellen Ballettunterricht. Da man jedoch erst mit acht Jahren ganz offiziell an einem Ballett-Konservatorium angemeldet werden darf, schickten ihre Eltern sie vorübergehend zur Rhythmischen Gymnastik und ließen sie ein Jahr darauf die ersten Ballettkurse besuchen, bevor sie endlich am Konservatorium ihrer Heimatstadt Málaga angemeldet werden konnte. Dort absolvierte sie die ersten Abschnitte einer intensiven Tanzausbildung. „Zu Beginn habe ich vier Jahre lang Kurse im Bereich Musik, Spanischer Tanz und Ballett besucht. Darauf aufbauend folgt die sogenannte „Mittel-Klasse“, in


Porträt

: Ballett

Damals war Marina Miguélez gerade mal 21 Jahre alt. „Bevor ich nach Nürnberg kam, war ich für sechs Monate Mitglied bei ARTE 369 unter der Leitung von María Giménez und habe dort einige Erfahrungen gesammelt. In Nürnberg habe ich dann mit einer Intensives Lernen ganz neuen Compagnie gemeinsam angefangen. Mit gerade mal 16 Jahren reiste sie für eiDas ist schon ein ganz anderes Gefühl. In den ersten nen Sommerkurs nach Madrid an die Victor Ullate Monaten habe ich versucht, neben meinem Training School. Der Choreograph und Ballettdirektor ernoch Deutsch zu lernen. Aber da die Kurse immer kannte in der jungen Tänzerin ein großes Potenzial vor dem Training stattfanden, wurde es mit der und lud sie ein, an seine Privatschule zu wechseln. In Zeit einfach zu knapp.“ Die Augen von Marina Mider darauf folgenden Zeit lebte sie mit ihren Großguélez strahlen, wenn eltern und später mit sie von ihren ersten ihrer Schwester in »Nicht nur ich habe diesen Monaten in DeutschMadrid und lernte vor land spricht. Sie erlebte allem viel über das LePreis verdient, sondern viele viele neue und spanben als Tänzerin. „Es nende Momente und von uns«  war ein sehr intensives war von Anfang an mit Lernen. Victor Ullaenormem Engagement te ist sowohl Direktor bei der Aufbauarbeit der Compagnie dabei. Im Jahr der Schule als auch einer eigenen Compagnie. Die 2009 verletzte sie sich jedoch und musste operiert Studenten haben daher einen engen Kontakt zu werden. Eigentlich ein schwerer Schlag für eine Tänden professionellen Tänzern und lernen viel durch zerin, doch Marina Miguélez versuchte sich nicht das Sehen und Miterleben. Man ist einfach mittenbeirren zu lassen. „Vor dem Eingriff konnte mir niedrin“, erzählt Marina Miguélez. Doch mittendrin im mand sagen, ob ich danach noch einmal zum Ballett Tanzgeschehen zu sein, das reichte ihr nicht ganz. zurückkommen kann. Ich durfte zwei Monate nicht Sie dachte zukunftsorientiert an einen zusätzlichen tanzen. Dann habe ich Schritt für Schritt wieder anregulären Schulabschluss und begann parallel, ihr gefangen. Einen Stein nach dem nächsten wieder Abitur nachzuholen. Auch für ihre Tanzausbildung auf die Mauer gelegt und geschaut, wie hoch ich diewurde ein vollständig anerkannter Abschluss an se bauen kann. Ich habe versucht, ruhig zu bleiben, einer staatlichen Institution immer entscheidennicht übermütig zu werden und in einem gesunden der. Sie wechselte nach der bestandenen AufnahMaß zu kämpfen.“ Dabei hat sie sich immer mehr meprüfung an das Real Conservatorio Profesional

der man den Schwerpunkt Spanischer Tanz oder Ballett wählt. Ich habe mich damals, ohne lange nachzudenken, für das Ballett entschieden.“

de Danza in Madrid. „Die Entscheidung, an dieses Konservatorium zu gehen, hat mein Leben grundlegend verändert. Auf der einen Seite habe ich in dieser Zeit viele verschiedene Sachen nebenher ausprobiert – lernte ein Jahr lang Englisch und Französisch, schrieb mich für ein Jahr an der Universität in Madrid für den Studiengang Journalismus ein. Doch im Conservatorio habe ich auch Goyo Montero kennengelernt. Er war eingeladen worden, um seine Choreographie von ‚Benditos Malditos‘ im Rahmen eines Festivals mit den Studenten und professionellen Tänzern einzustudieren. Und durch diese Begegnung bin ich hier nach Nürnberg gekommen.“ Ausdrucksstarke und vielseitige Tänzerin Als Goyo Montero die junge Spanierin in Madrid traf, fiel sie ihm als ausdrucksstarke und vielseitige Tänzerin auf, und er lud sie nach der Berufung zum Ballettdirektor zum Vortanzen ein.

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»Jede Rolle, die sie auf der Bühne darstellt, lebt sie mit groSSer überzeugungskraft«

als leistungsstarke Solistin herausgehoben, die mit elegantem Bewegungsstil, technischer Brillanz und anrührendem Schauspiel überzeugt. Dies inspirierte Goyo Montero dazu, ihr immer mehr tragende Partien auf den Leib zu schneidern, wie die Cayetana in „Traum der Vernunft“ oder seine Interpretation der Klara in „Der Nussknacker“. Marina Miguélez zeigte immer mehr, wie wandelbar sie auf der Bühne sein kann. Jede Rolle, die sie auf der Bühne darstellt, lebt sie mit großer Überzeugungskraft und schauspielerischer Präzision. Dazu trägt die Art und Weise bei, wie Goyo Montero seine Arbeit mit der Compagnie und seine Choreographien gestaltet. „Die Arbeit mit Goyo Montero ist immer eine Herausforderung. In jeder Choreographie gibt es etwas Neues, einen spannenden Aspekt, den man erkunden und für sich erobern muss. Ich finde es schön, dass man immer wieder einen außergewöhnlichen Moment in den Produktionen entdecken kann. Mal fordert eine Choreographie mehr technische Fertigkeiten, die nächste verlangt vielleicht mehr körperliche Stärke und eine weitere bringt mich dazu, detailliert über meine Rolle nachzudenken. All das macht jeden Erfolg zu etwas Besonderem.“ Auch die Zusammenarbeit mit den eingeladenen Gastchoreographen bereitet ihr dabei viel Freude und bietet immer wieder neue Erfahrungen. „Jeder von ihnen bringt einen neuen Stil, andere Schritte mit nach Nürnberg. Manchmal studieren wir Choreographien einer anderen Compagnie ein und auch wenn sich die grundlegenden Bewegungsabläufe nicht ändern, so ist die Umsetzung doch immer wieder eine völlig andere. Es macht einfach Spaß, auch in diesen Situationen neue Elemente für sich zu entdecken und umzusetzen. Darüber hinaus ist es einfach wichtig für einen Tänzer, dass er nicht nur lernt, von einer

Rolle in eine andere zu wechseln, sondern auch merkt, dass er sich andere Stile zu eigen machen und verkörpern kann.“ Eine junge, selbstbewuSSte Frau Verlässt sie abends nach einer Aufführung die Bühne, ist sie ganz und gar sie selbst – eine junge, selbstbewusste Frau, die viel lacht, Freunde trifft, gerne Bücher liest, neue Sachen lernt oder auch einfach mal nur das süße Nichtstun genießt. „Momentan habe ich sehr viel Spaß daran, meine eigenen Ideen zu organisieren. Musik, verschiedene Stile und Bewegungen oder Kostüme für Choreographien zu suchen. Ich freue mich schon auf ‚Exquisite Corpse III‘, da kann ich ein paar der Ideen dann umsetzen.“ Für die nächsten Jahre werden ihre Choreographien mehr ein Hobby bleiben, denn erst einmal will sie vor allem tanzen. Mit dem Bayerischen Kunstförderpreis geht sie währenddessen ganz natürlich und bodenständig um. „Ich freue mich wirklich sehr über diese Auszeichnung, doch irgendwie ist das schon etwas eigenartig. Ich habe nicht das Gefühl, etwas ‚Besseres‘ zu sein. Diese Auszeichnung macht mich jetzt nicht zu etwas Besonderem und unterscheidet mich auch nicht von den anderen Tänzern des Ensembles. Wir arbeiten alle unglaublich hart und bilden jeden Abend, für jede Aufführung, ein Team. Ich finde, dass nicht nur ich diesen Preis verdient habe, sondern viele von uns.“ Und in der Tat: Vier Auszeichnungen für Mitglieder von Goyo Monteros Compagnie in den letzten Jahren beweisen, dass die Tänzerinnen und Tänzer am Staatstheater Nürnberg jeden Tag außergewöhnliche Leistungen erbringen.

Lena Normann

16. Oktober 2014, 19.30 Uhr, Opernhaus

Auftakt   Vorstellung der Compagnie des Staatstheater Nürnberg Ballett Das Ballett des Staatstheater Nürnberg stellt in einer Soirée-Veranstaltung die neuen Ensemble­ mitglieder und das Programm der Saison 2014/2015 vor. Bei einem offenen Training demonstrieren die Solisten zunächst ihr tänzerisches Können, bevor Ballettdirektor Goyo Montero im Gespräch mit Dramaturgin Sonja Westerbeck den Spielplan des Balletts vorstellt und Details zu Entstehung und Hintergründen seiner Neuproduktionen verrät. Mit: Sophie Antoine, Ana Baigorri, Júlia Cortés, Nuria Fau, Marina González, Sandra Guénin,

Sayaka Kado, Marina Miguélez, Marina Sánchez, Natsu Sasaki, Cagla Tuncdoruk; Oscar Alonso, Carlos Lázaro, Max Levy, Hirotaka Seki, Malcolm Sutherland, Luis Tena, Christian Teutscher, Miguel Toro, Simon van Heddegem, Sául Vega, Max Zachrisson

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Konzert

: 1. Philharmonisches Konzert

Von den Farben der Nacht Werke von Gustav Mahler und Hans Werner Henze eröffnen die Reihe der Philharmonischen Konzerte

In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleises Finale, der wohl umstrittenste Satz einer Mahne. Und doch ist man niemals so allein wie in den ler-Sinfonie, ist eine Huldigung an Richard Wagners Stunden zwischen Sonnenuntergang und MorgenOper „Meistersinger von Nürnberg“, auf dessen dämmerung, allein mit seinen Gedanken, Träumen Festwiesen-Klänge Mahler hier deutliche anspielt. In und Alpträumen. Die Nacht ist die Zeit für Schlaf, für Wagners Oper löscht der Jubel des Johannis-Tages nächtliche Feste, verbotene Sehnsüchte, für gruseden nächtlichen „wahnhaften“ Spuk der mittsomligen Spuk und für Stille. Kein Wunder, dass Kompomernächtlichen Liebesverwirrung und einer Prügenisten immer wieder von der Atmosphäre der Nacht lein in den Nürnberger Altstadtgassen aus. Mahler, fasziniert waren. In ihrem ersten Philharmonischen der Wagners Oper natürlich kannte und oft dirigiert Konzert in der Meistersinhatte, wusste sehr gerhalle präsentieren Gegenau, dass dieneralmusikdirektor Marcus »dem Klang der Musik und der se Anspielungen Bosch und die Staatsphilvon seinen Hörern Sprache nachlauschen«  harmonie Nürnberg zwei verstanden würWerke, die dem Mysteriden. Doch seine um der Nacht auf der Spur Sinfonie ist mehr sind. Mit der monumentalen Siebten Sinfonie steht als eine bloße „Nacherzählung“ der „Meistersinger erneut ein Werk Gustav Mahlers am Beginn der von Nürnberg“. Wie in jedem seiner Werke schafft Konzertreihe. Hans Werner Henzes 1957 uraufgeMahler in den fünf Sätzen des Werkes eine eigene führte „Nachtstücke und Arien“ mit der Sopranistin Welt – und nicht zuletzt eine Paradestück für ein Katerina Tretyakova ist eine Hommage an den vor großes Orchester. Vom klagenden Solo des Tenorzwei Jahren verstorbenen deutschen Komponisten. horns am Beginn bis zum Schlussjubel des vollen Orchesters bietet die Siebte Sinfonie der Staatsphilharmonie Nürnberg eine glänzende Gelegenheit, Ein Paradestück für groSSes Orchester alle Facetten ihres Könnens unter Beweis zu stellen. Für den Sinfoniker Gustav Mahler haben Nacht und Tag eine besondere Bedeutung. Doch in seiner 1908 uraufgeführten Siebten Sinfonie erhält die Nacht noch eine besondere Rolle. Die Sinfonie beginnt mit einem dunklen Trauermarsch, in dem ein Tenorhorn gequält aufschreit und den Weg zu einer spannungsgeladenen Musik eröffnet. Und bevor dieser Weg in einem gleißen hellen jubelnden Finale endet, unterbricht Mahler die Sinfonie zweimal für „Nachtmusiken“, scherzohafte Miniaturen, die eine ganz andere Seite der Nacht zeigen. Serenadenhafte Klänge der Mandoline, spukhafte Gestalten, nächtliche Träume im Mondenschein und ein merkwürdiges Halbdunkel prägen diese beiden Sätze. Umso strahlender ist der Tag, den Mahler in seinem rauschenden Finalsatz erklingen lässt. Die-

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1. Philharmonisches konzert

Berührende Künstlerfreundschaft Ganz andere Bilder der Nacht stehen im Zentrum von Hans Werner Henzes „Nachtstücke und Arien“. Henze, der zu Beginn der 50er Jahre zu einem der führenden jungen deutschen Komponisten aufgestiegen war, hat für das Werk zwei Gedichte seiner Freundin Ingeborg Bachmann vertont. Die Beziehung zwischen Henze und Bachmann ist eine der berührendsten Künstlerfreundschaften des 20. Jahrhunderts, und so verwundert es nicht, dass die Sprache der jungen Dichterin selbst von einer immensen Musikalität ist. Und auch Henze hatte sich Ende der 50er Jahre von dem strengen Stil der deutschen Avantgarde abgewandt und in Italien sein Ideal einer auf Gesang gegründeten Musik gefunden. „Nachtstücke und Arien“ scheint dem Klang der Musik und der Sprache nachlauschen zu wollen und ist erfüllt von einem in der Musik des

: Konzert

20. Jahrhunderts selten zu findenden Wohllaut. Die Provokation dieser Hinwendung zur Schönheit wurde bei der Uraufführung sehr wohl begriffen: Henzes Kollegen Karlheinz Stockhausen, Luigi Nono und Pierre Boulez, die führenden Vertreter der damaligen Avantgarde, sollen bei der Uraufführung der „Nachstücke und Arien“ bei den Donaueschinger Musiktagen schon nach wenigen Minuten demonstrativ den Saal verlassen haben. So viel Wohlklang in der Musik war ihnen verdächtig ... Heute ist Hans Werner Henzes Musik längst zum Klassiker geworden. In Nürnberg wird die junge Sopranistin Katerina Tretyakova, Ensemblemitglied der Hamburgischen Staatsoper, die beiden Arien singen. Die Nachtstücke dazu liefert die Staatsphilharmonie Nürnberg, die in ihrem Eröffnungskonzert einmal mehr ihre große stilistische Vielseitigkeit zeigen.

Kai Weßler

17. Oktober 2014, 20.00 Uhr, Meistersingerhalle

Eine grosse nachtmusik

1. Philharmonisches Konzert

Hans Werner Henze  „Nachtstücke und Arien“ Gustav Mahler  Sinfonie Nr. 7 Solistin: Katerina Tretyakova, Sopran Musikalische Leitung: Marcus Bosch

Es spielt die Staatsphilharmonie Nürnberg.

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Manufaktur nach Mass zur verwirklichung von bühnenträumen Werkstätten des Staatstheaters haben ihre neuen Räumlichkeiten im Nordostpark bezogen Richard Wagners Nase ist ab. Wo der markante Zinken sitzen sollte, gähnt nur noch ein weißer Fleck. Der Ring-Schöpfer als Umzugsopfer. Sein Kopf ist Teil eines großen Marmordenkmals – so sieht es zumindest aus. „Die Leute vom Umzugsunternehmen sind bei diesem Anblick leicht nervös geworden“, erklärt Projektkoordinator Hilmar Heise amüsiert und grinst breit. „Dabei kann diesen Riesenblock leicht ein einziger Mensch tragen.“ Tja, davon lebt die Bühne, von Übertreibungen, Täuschungen. Wagner steht jedenfalls wieder dort, wo er auch zuvor schon kritisch aufs Geschehen blickte – im Malsaal. Der jedoch befindet sich nun, wie alle Werkstätten des Staatstheaters, nicht mehr auf dem ehemaligen MAN-Gelände an der Frankenstraße, sondern mitten im Grünen. UMZUG ALS GROSSPROJEKT Nordostpark lautete die neue Adresse, zu der Lastwagen um Lastwagen mit enormen Maschinen und sämtlichen Utensilien, die zur Herstellung von Bühnenbildern nötig sind, in den ersten Augustwochen aufgebrochen waren.

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Noch haben sich die charakteristischen Gerüche nach Metall, Sägespänen und Farbe im Neubau nicht festgesetzt, auch wenn die 3,5 Tonnen schwere Furnier-Maschine – wie alle weiteren beeindruckenden Großgeräte – den für sie vormarkierten Platz nun schon eine Weile exakt ausfüllt. Schlosserei, Schreinerei, Malsaal: Die Theaterwerkstätten mit ihren 32 Mitarbeitern sind umgezogen. Wie das war? Ein über sechs Wochen angelegtes Großprojekt, mitten in der spielfreien Zeit ... Während Sänger, Schauspieler und Orchestermusiker Energie für neue Bühnenereignisse tankten und der gesamte Apparat am RichardWagner-Platz im Sommerschlaf lag, stemmten die Werkstätten-Mitarbeiter die Umsiedlung ihres Arbeitsumfelds. Eigentlich sollte das ehemalige MAN-Gelände, in das die Werkstätten mit Beginn der Schauspielsanierung gezogen waren, nur eine vorübergehende Station sein. Es wurden sieben Jahre daraus. Die Erfahrungen allerdings nahm man mit.


neues werkstattgebäude

: Staatstheater

im Bankraum wird es ernst ... „Die Hallen an der Frankenstraße waren nicht unproblematisch; ähnlich groß, aber viel verbauter“, erklärt Werkstättenleiter Roman Declercq. „Mit Blick auf die Abläufe haben wir hier viel Erfahrung eingebracht.“ Fakten, die sich im Entwurf des Nürnberger Architekturbüros „querwärts“ niederschlugen. „Im Nordostpark haben wir nun eine kompakte Bauweise“, ergänzt Hilmar Heise. „Die Zuordnung der Hallen und das Lichtkonzept führen zu einer besseren Nutzbarkeit der Flächen.“ Ständig klingeln während des Gespräches die Handys, Mitarbeiter haben Fragen, die Beschriftung des Baus muss entschieden werden –

Heise und Declercq lassen es sich dennoch nicht nehmen, den künftigen Fertigungsweg aller aufwendigen Bühnenbilder durch die neuen Hallen zu erläutern, bis hin zum Aufbau im Montageraum: „Hier steht dann die fertige Kulisse erstmals in voller Schönheit“, sagt Declercq. „Fehler oder Ungereimtheiten werden hier ausgemerzt und Bühnenbildner wie technischer Leiter können die Wirkung begutachten, bevor die Teile abmontiert, auf Lkw geladen und ins Theater transportiert werden.“ Werkstätten- wie Projektleiter wirken relativ entspannt. „Der Auszug aus dem Schauspielhaus damals war wesentlich chaotischer. Diesmal konnten wir die zeitliche Dimension besser einschätzen“, blickt Heise zurück, der damals den Werkstättenumzug vom Richard-Wagner-Platz in die Frankenstraße wie auch den Auszug des Schauspiels in die Interimsspielstätte (Kongresshalle) geleitet hatte. Vieles ist schon angekommen, darunter ein beeindruckendes Rohgerüst, das auf seine Weiterverarbeitung wartet. Die fahrbaren Module aus Stahl sind für die Produktion „Cyrano“, das erste große Ballett der neuen Spielzeit. Hier, im sogenannten „Bankraum“, werden die Kulissen

zusammengebaut, wie einst Gipfelkreuz und Ruderboot fürs „Weiße Rössl“ oder Aquarien für die „Rocky Horror Show“. Den Modulen gegenüber lagern Alu-Rohre – „daraus werden Palmen für das Musical ,Singin’ in the rain’“, sagt Declercq lächelnd, und wird ernst: „Im September müssen wir hier voll durchstarten.“ Einräumen wie Eingewöhnen braucht jedoch Zeit. Kulissen für rund 30 Neuproduktionen pro Spielzeit werden hier künftig für die perfekte Illusion der Zuschauer gebaut, gezimmert und gemalt. „Etwas Wehmut ist immer dabei“, fasst Declercq die allgemeine Stimmung zusammen. „Doch dieses Gebäude ist derart maßgeschneidert und bietet erstmals auf Jahrzehnte hinweg Perspektiven, sodass sich alle darauf freuen.“

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»Mehrere etagen übereinander – das kannst du nur noch mit kran bauen «  Wieder fährt ein Umzugswagen vor, riesige Holzplanken müssen ihren Platz finden. Danach gönnen sich die Schreiner ein Päuschen vor der Werkstatt; Nachbarn sind hier Unternehmen wie Alcatel-Lucent oder das Frauenhofer Institut. „Gute Luft“, meint Schreinerei-Leiter Dieter Engelhardt, blickt über Gras und Büsche, schließlich in eine der Baumkronen. So ganz anders als in der Frankenstraße: „Gestunken hat’s!“ Frieren im Winter, Arbeiten im Sommer bei 40 Grad, die Heizung war übel. Schweigen. „Aber hier haben wir etwa ein Fünftel weniger Platz! Vieles haben wir ausgemistet – jetzt müssen wir eben noch mehr schlichten“, ergänzt der stellvertretende Leiter Klaus Welker. Sie grübeln, diskutieren – ein Bild wie bei jedem Umzug; nur geht es hier um acht Meter lange Latten, so hoch sind in der Regel Kulissenwände.

Findungsprozess im Grünen Planung, Ablauf – auch in der Schlosserei machen sich die Mitarbeiter Gedanken. „Es ist ein Findungsprozess“, presst Marco Siegmanski, stellvertretender Leiter, schwer atmend hervor, platziert eine Gasflasche neben dem Materiallager und zieht die Handschuhe aus. „Der Umzug war ziemlich turbulent. Ja, auch für uns ist es hier etwas kleiner geworden als in der Frankenstraße, aber verglichen mit dem Richard-Wagner-Platz ist es ein Quantensprung“, erklärt der 39-Jährige. „Da hatten wir eine Deckenhöhe von drei Metern, mehr ging nicht. Hier sind es knapp sieben!“ Und je größer Kulissenteile gefertigt sind, desto schneller funktioniert der Bühnenaufbau. Nachvollziehen kann das der Zuschauer am 25. Oktober: Für „Aus Liebe“, die zweite Schauspielpremiere, wartet auf das Schlosser-Team eine

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großformatige Aufgabe. Sobald die neuen Abläufe stehen, geht es los. Siegmanski zieht die Augenbrauen hoch. „Mehrere Etagen übereinander, mit Treppen verbunden – wird was Größeres! Das kannst du nur noch mit Kran bauen.“ Alles, meint er, habe eben Vor- und Nachteile: „Im Theater gab es die Nähe zur Bühne, dafür wurdest du immer unterbrochen: ,Habt ihr mal schnell ’ne Schraube?’ – man konnte über nichts lange drüberbleiben. Die Qualität hat mit der Auslagerung der Werkstätten sicher zugenommen.“ Der Geschäftsführende Direktor des Staatstheaters, Christian Ruppert, formulierte es beim Richtfest im Frühjahr mit Blick auf den neuen Werkstattbau so: „Eine maßgeschneiderte Manufaktur und ein Ort, der Kreativität trägt! Ich bin froh, dass wir hier nun auf Staatstheaterniveau fertigen können.“

Anabel Schaffer, Kulturreporterin Nürnberger Zeitung Fotos: Nürnberger Zeitung / Roland Fengler

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Feierliche Eröffnung mit staatsminister Am 17. September wurde das neue Gebäude der Staatstheater-Werkstätten durch den Bayerischen Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat, Dr. Markus Söder, und die Kulturreferentin der Stadt Nürnberg, Prof. Julia Lehner, im Beisein der Werkstattmitarbeiterinnen und -mitarbeiter feierlich eröffnet. Der Neubau der Theaterwerkstätten ist ein ÖPP-Projekt der Stiftung Staatstheater Nürnberg mit der Firma Drei C Invest KG aus Nürnberg. Er wurde in nur einem Jahr Bauzeit termingerecht errichtet und erfüllt die Produktionsanforderungen eines modernen Theaterbetriebes auf bundesweit beispiellose Art und Weise. Dieses für die Metropolregion Nürnberg wichtige Infrastrukturprojekt setzt einerseits sämtliche gesetzlichen Arbeitsstättenanforderungen um und befördert andererseits durch optimierte Arbeitsbedingungen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Theaterwerkstätten in die Jetztzeit. Verbesserter Arbeitsschutz, helle und freundliche Arbeitsplätze, kurze Transportwege und eine verbesserte technische Infrastruktur sind nur einige der Vorzüge des Gebäudes. Im Nordostpark stehen inklusive aller Büroräume sowie einem Sozial- und Pausenraum samt voll ausgestatteter Küche 4700 Quadratmeter zur Verfügung, davon 3800 Quadratmeter für Werkstätten mit Schlosserei, Schreinerei, Malersaal, Tapeziererund Plastiker-Werkstatt sowie Lager und Montage. Auch die Konstrukteure, die die Konstruktionszeichnungen für die neuen Bühnenbilder anfertigen, haben ihre Büros im Neubau.

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15 Jahre Theaterpädagogik am Staatstheater Nürnberg

... Das bedeutet kontinuierliche Nachwuchsförderung auf Spitzenniveau: Über 50 Jugendliche arbeiten in Medienberufen, am Theater, sind in der Ausbildung zu Schauspielern, Dramatikern und Dramaturgen oder sind einem Millionenpublikum im Internet bekannt. Ein „Theater und Schule“Programm (Führungen, Projekttage, Projekte und Fortbildungen) für zehntausende (Vor-)Schülerinnen und Schüler, Pädagoginnen und Pädagogen und hunderttausenden Schulplatzmiete-Schülern. ... Das beinhaltet zwei renommierte Preise: 2002 „Jugendtheaterpreis der Bayerischen Theatertage“ für „Creeps“, 2008 „Kinder zum Olymp“ von der Bundeskulturstiftung für ein tanzpädagogisches Projekt mit dem Tanznetzwerk und der Förderschule Merseburger Straße. ... Dazu gehören nationale und internationale Festivalbesuche mit dem Theaterjugendclub: 2001/2002 wurde die Nürnberger Theaterpädagogik ausgewählt für das „Bundestreffen der Theaterjugendclubs“ in Jena mit „Creeps“ und 2007/2008 mit „Zwischen den Sekunden“ in Krefeld. 2008/2009 stand dann der Besuch des „Internationalen Theater und Schule Festivals“ in Frankreich mit dem Tanzprojekt „Fremde/Heimat“ an, bei dem ein Flüchtlingsjunge aus dem Iran, der die gymnasiale Schullauf-

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bahn eingeschlagen hat, und ein Flüchtlingsjunge von der Elfenbeinküste mit Förderschulhintergrund nach einem gemeinsamen Weg suchen, über das Weggehen und Hiersein sprechen zu können. Und natürlich hat die Theaterpädagogik auch eigene internationale Festivals veranstaltet: 2007/2008 „Du bist so jung und sollst schon sterben“, ein Zeitzeugenprojekt mit rumänischen und polnischen Jugendlichen im Innenhof der Kongresshalle sowie 2011/2012 mit „Zugvögel“ ein internationales Jugendtheaterfestival zum Thema Migration mit Jugendlichen aus Österreich, der Türkei und Nürnberg. Im Gegenzug dazu reiste der Jugendclub zu Projekten nach Antalya und Krakau. Darüber hinaus hat sich die Theaterpädagogik immer damit beschäftigt, was die Stadt bewegt, und sich zusammen mit Kooperationspartnern mit zwei Stadtteilprojekten auf die Suche begeben: 2011/2012 mit „Metropoly“, einem Theaterrundgang durch Muggenhof, und 2013/2014 mit „Ring. Tanz“, einem Südstadtprojekt mit Grund- und Mittelschülern der Friedrich-Wilhelm-Herschel-Schule und Erwachsene der dortigen Kirchengemeinden.

Anja Sparberg, Leiterin und Gründerin der Theaterpädagogik am Staatstheater Nürnberg


15 Jahre theaterpädagogik

15 Jahre Theaterpädagogik heißt 15 Jahre Begegnungen mit Menschen. Deshalb feiern wir das Jubiläum auch mit dem, was wir am besten können. Wir öffnen das Theater! Wir laden ein, mit uns zu spielen und zu diskutieren.

DAS JUBILÄUMSPROJEKT „Romeo und Julia.heute“ zwei Liebende – zwei Religionen Wir suchen Paare, die mit der Schauspielerin und Performerin Özlem Demirci Geschichten über ihre grenzenlose Liebe auf die Bühne bringen. Özlem Demirci hat im Theaterjugendclub angefangen, wurde Schauspielerin und Performerin, lebt in Hamburg und hat schon bei dem „Zugvögel“-Festival mit „SlamShut“ für Furore gesorgt. Wir sammeln Hochzeitsfotos und Hochzeitsgeschichten von Liebenden mit unterschiedlicher Religionszugehörigkeit. Diskutieren Sie bereits mit Ihren Schülern diese Themen im Ethikunterricht? Wir sind neugierig und wären gerne mal mit dabei.

: U18 plus

Auch weil das Staatstheater ab Februar das Stück „Angry bird“ des georgischen Dramatikers Basa Janikashvili spielt, in dem zwei Jugendliche in einen religiösen Konflikt gezogen werden, mit dem sie eigentlich nichts zu tun haben wollen. Wir suchen 6 Gruppen, die Lust haben, eine eigene, maximal 15-minütige Performance (Film, Fotografie, Theater, Tanz, Gesang) zu entwickeln. Unser Geschenk: Ein Künstler des Theaters coacht die Gruppen. Mit dabei sind schon der griechische Kulturverein und das türkische Theater „objectif sahne“. Auch Schulgruppen und Kirchengemeinden können sich melden. Wir haben einen Jugendclub, der sich über Zuwachs freut. Geprobt wird immer freitags von 16.00 bis 18.00 Uhr. Unsere Sänger und Sängerinnen des Internationalen Opernstudios tauchen zusammen mit Jugendlichen in die musikalische Welt von „Romeo und Julia.heute“ ein. Und im MUSEUM suchen wir mit dem Kunstund Kulturpädagogischen Zentrum (KPZ) nach kunstgeschichtlichen Spuren zum Thema des Jubiläumsprojektes. WIR ZEIGEN alle Ergebnisse am Ende der Spielzeit und laden zu einem langen Wochenende ins Schauspielhaus ein, an dem wir spielen, reden und miteinander feiern. Weitere Informationen zum Jubiläumsprojekt sowie Anmeldung oder Bewerbungen: t h e a t e r p a e d a g o g i k @ s t a a t s t h e a t e r. nuernberg.de, Tel. 0911-231-3037 oder -6866.

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Nach 10 Monaten turbulenter Arbeit, ein paar Rückschlägen und unzähligen Fortschritten erlebte das generationenübergreifende Stadtteilprojekt „Ring.Tanz“ mit rund 200 Beteiligten im Opernhaus am 16. Juli seine Premiere. Die Theaterpädagogik des Staatstheaters hatte für dieses Projekt die Hochschule für Musik Nürnberg, die Friedrich-Wilhelm-Herschel Grundund Mittelschule, die Kirchengemeinde St. Markus und die Pfarrgemeinde St. Ludwig als Partner zusammengebracht. Ein tief beeindruckendes Erlebnis für alle Teilnehmer wie auch für ca. 900 Zuschauer. Bereits kurz nach der Aufführung erreichten das Theater Reaktionen wie diese:

„In meiner nun acht Jahre andauernden Zeit als Schulleiter der Friedrich-Wilhelm-Herschel Mittelschule war der 16. Juli 2014 einer der mit Abstand schönsten Arbeitstage, unvergessen für mich die beeindruckende Auffführung in traumhafter Atmosphäre, dazu begeisterte Kinder, Jugendliche & Erwachsene aus Nürnberg Gibitzenhof, begleitet von beeindruckenden TrainernInnen, Betreuern, Coaches und Musikern. Premierenfeier, Aufregung, Ansprachen, ... rundherum erfüllend und somit unvergesslich!!!“ Jan Titgemeyer Rektor der Friedrich-Wilhelm-Herschel-Mittelschule „[…] die gestrige Aufführung war absolut beeindruckend. Toll, was das ganze Team inkl. der Akteure geleistet hat! Wir waren begeistert. Gratulation an alle.“ Gerlinde und Helmut Gierse

Dokumentarfilm zum Projekt Im Auftrag des Staatstheater Nürnberg hat die Medienwerkstatt Franken das generationenübergreifende Stadtteilprojekt über sechs Monate hinweg begleitet und die Projektarbeit bis hin zur Premiere am 16. Juli 2014 im Opernhaus dokumentiert. Rund 120 Kinder, Jugendliche und Erwachsene hatten zusammen mit dem Sinfonieorchester der Hochschule für Musik ein Tanzstück zur Richard Wagners „Ring“-Musik entwickelt. Nun wird dieser halbstündige Dokumentarfilm bei Franken Fernsehen gezeigt, der neben Aufnahmen aus den Proben und der Vorstellung auch Einstellungen von den zahlreichen Workshops zeigt, bei denen Bühnenprojektionen, Kostümteile und Accessoires für die Aufführung entstanden sind. Sendetermin: 05. Oktober, 19.00 Uhr, 21.00 Uhr und 23.00 Uhr, Franken Fernsehen 40


STUMMFILM VON CHARLIE CHAPLIN MIT LIVE-MUSIK DER STAATSPHILHARMONIE NÜRNBERG

10. Oktober und 15. Dezember 2014, 19.30 Uhr, Opernhaus

Charlie Chaplin: Modern Times STUMMFILM PHILHARMONISCH

In Zusammenarbeit mit der

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U18 plus

: Offene workshops

Einmal im Leben sein wie Figaro Neues Angebot: Offene Workshops zu ausgewählten Opernproduktionen hatten? Zu denen, die nicht verstehen, warum ein Tod in der Oper gerne mal eine halbe Stunde dauern kann, während der tödlich Verwundete munter weiter in den höchsten Tönen singt? Glauben Sie, dass echte Gefühlsanteilnahme nur möglich ist, wenn man auch den Text einer Oper versteht, und dass die deutschen Übertitel in italienischen Opern alle Theaterillusion zerstören? Wo immer Sie sich auch einordnen, in dieser Spielzeit dürfen Sie selbst „spielen“ und in verschiedene Opernrollen eintauchen. Die Musiktheaterpädagogin Marina Pilhofer bietet zu vier ausgewählten Musiktheaterproduktionen offene Workshops für alle Interessierten an. Neben Aufwärmübungen, die das eigene Körper- und Sprachgefühl trainieren, werden mit den Methoden der Szenischen Interpretation von Musik und Theater auch die jeweiligen Figuren der behandelten Oper oder des Musicals lebendig. In 120 Minuten widmen sich die Workshop-Teilnehmer/innen ausgiebig den Schlüsselszenen und gehen dem Faszinosum Musiktheater auf den Grund. Dafür sind keinerlei Vorkenntnisse nötig, sondern einfach nur „Spiellust“ und Entdeckergeist. Wir alle spielen Theater, immer und überall. Was Erving Goffman vor einigen Jahrzehnten bereits festgestellt hat, gilt heute immer noch. Wir alle spielen Rollen – im Job, in der Familie, im Freundeskreis und oft ist uns die Tatsache, dass wir „spielen“, nicht immer genau bewusst. Dabei hilft uns das Eintauchen in eine Rolle, neue Aspekte eines Sachverhaltes bewusst zu entdecken, andere Blickwinkel einzunehmen und unser innerstes Selbst in den Fokus zu rücken. Wollten Sie schon immer mehr über die Opernfiguren auf der Bühne erfahren? Warum sich etwa Senta lieber für den Fliegenden Holländer als für den treuen Erik entscheidet? Weshalb es für Otello kein Entrinnen aus seinen Eifersuchtsgedanken gibt? Oder wieso die Prinzessin Turandot derart grausam alle potentiellen Heiratskandidaten prüft? Oder gehören Sie eher zur Kategorie der Schauspiel-Fans, die mit Oper bisher wenig am Hut

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Wenn Sie Lust haben, sich einmal ganz anders als mit Einführungsvorträgen und Programmheften auf einen Opernbesuch einzustimmen, dann melden Sie sich einfach für Ihr Lieblingsstück bei unserer Musiktheaterpädagogin, die Ihnen gern auch weitere Auskünfte erteilt. Offene Workshops – Termine: Turandot – Samstag, 11. Oktober 2014 Singin’ in the Rain – Samstag, 28. Februar 2015 Ein Maskenball – Samstag, 13. Juni 2015 Die Hochzeit des Figaro – Samstag, 11. Juli 2015 jeweils 16.00 – 18.00 Uhr, Kosten: 10,00 € Anmeldung und Auskunft: Marina Pilhofer E-Mail: marina.pilhofer@staatstheater.nuernberg.de Tel. 0911–231–6866


Kinderkonzert

: U18 plus

Auf der Suche nach der perfekten Melodie Kinderkonzerte künftig zweimal am Sonntag Es ist zum Haareraufen – Berthold Bogenstrich, seines Zeichens ein berühmter Erfinder, weiß nicht mehr, was er tun soll. Seit Monaten brütet er über seiner neuesten Erfindung: der perfekten Melodie. Aber was er auch anstellt, es will ihm einfach nicht gelingen, eine Melodie zu kreieren, die Menschen zum Lachen und zum Weinen bringt, die Kriege beendet und die dafür sorgt, dass immer genug Schokoladeneis im Kühlschrank ist. Erst mit der Hilfe des Orchesters lernt Berthold, wie Melodien entstehen und wie schon eine einzige Melodie viele verschiedene Stimmungen ausdrücken kann. Die Staatsphilharmonie Nürnberg verfolgt seit einigen Jahren ein besonderes Konzept der Kinderkonzerte: Neben musikalischen „Klassikern“ wie „Peter und der Wolf“ oder dem „Karneval der Tiere“ widmen sich die Konzerte auch großen Themen wie etwa der Zeit, der Freundschaft, dem Wetter und vielem mehr. Dabei gibt es auch unbekanntere Werke und moderne Kompositionen zu hören, die von Konzertdramaturg Kai Weßler und Musiktheaterpädagogin Marina Pilhofer zu einer spannenden

und unterhaltsamen Geschichte zusammengefasst werden. In bewährter Weise werden die Musiker dabei von Schauspielern unseres Ensembles unterstützt, die in verschiedene Identifikationsrollen schlüpfen und gemeinsam mit den Kindern den Rätseln der Musik auf den Grund gehen. Neben der Geschichte vom MelodienErfinder dürfen sich junge und erwachsene Besucher in dieser Spielzeit im November auf ein Kinderkonzert mit Melodien aus Mozarts „Zauberflöte“ freuen. Ein musikalisches Match zwischen Streichern und Bläsern kommt im Frühjahr auf die Opernhaus-Bühne und im Juni widmet sich das Orchester dem Thema „Zeit“ in der Musik. Aufgrund der großen Nachfrage werden drei der vier Kinderkonzerte am Sonntagvormittag nun als Doppelvorstellungen angeboten. Statt wie bisher um 11 Uhr beginnen die Konzerte künftig um 10 und 12 Uhr, sodass noch mehr Familien die Konzerte besuchen können.

26. Oktober 2014, 10.00 und 12.00 Uhr, Opernhaus

der musik-erfinder   1. Kinderkonzert Benjamin Britten „YOUNG PERSON‘S GUIDE TO THE ORCHESTRA“ OP. 34 Musikalische Leitung: Gábor Káli

Es spielt die Staatsphilharmonie Nürnberg

Marina Pilhofer


Die Hugenotten Das Staatstheater Nürnberg macht einen fulminanten Versuch, Giacomo Meyerbeers „Die Hugenotten“ zu rehabilitieren. […] Eine große Aufführung, […] weil alle Beteiligten alles geben. Es triumphiert die Staatsphilharmonie Nürnberg unter Guido Johannes Rumstadts Leitung mit Detailversessenheit und Üppigkeit in dem Verein, den Meyerbeer sich vorgestellt haben muss. Es schlägt sich ausgezeichnet der angereicherte Chor, dem die komplexesten Partien des Abends gehören. Es stehen vorzügliche Solisten zur Verfügung, die zum Teil mit eklatanten Anforderungen konfrontiert sind: […] Überzeugend das Gesamtprojekt.

Frankfurter Rundschau Neben dem Protagonistenensemble, über das man nur staunen kann, begeistern Guido Johannes Rumstadt, seine Staatsphilharmonie und der fabelhafte Chor mit der Melange aus wagnerschem Größenwahn, italienischem Belcanto- und Emotions-Furor und französischer Leichtigkeit, mit der Meyerbeer einst die Bühnen Europas überstrahlte. Diese Nürnberger „Hugenotten“ sind ein Plädoyer gegen Wagners Bonmot von der „Wirkung ohne Ursache“. Von Wegen!

Wiener Zeitung Die Musik der Meyerbeerschen „Hugenottenoper“ versteht auch 180 Jahre nach ihrer Entstehung große Sogkraft freizusetzen […] Viele hochkarätige Gesangssolisten benötigt das Werk. Nürnberg hat ein leistungsfähiges Team aufgeboten: […] Am Ende Beifall, der Züge von Ovation annahm.

Deutschlandfunk Meyerbeers Oper „Die Hugenotten“ ist ein Kompendium des Irrsinns […] Und: Am Staatstheater Nürnberg haut das alles ziemlich gut hin, verbunden mit einer hochspannenden Inszenierung. Chapeau. […] Gerade das Zarte, Solistische zaubern die Staatsphilharmonie Nürnberg und Dirigent Guido Johannes Rumstadt ganz wunderbar in diesen vier Stunden. Und die Besetzung tut ihres, um diesen Abend zu einem höchst bemerkenswerten zu machen.

Süddeutsche Zeitung Es gibt drei gute Gründe, warum man sich die Nürnberger „Hugenotten“-Produktion ansehen sollte, und der erste und wichtigste ist diese grandiose Partitur […] Starke Bilder […] Das dritte große Plus der Aufführung sind die durchweg starken Sänger.

BR-Klassik Ohne diese Leidenschaft, die alle Akte durchpulst, hätte auch Kratzers intelligente Inszenierung nicht den Sog entwickelt, von dem das Publikum schließlich hingerissen war. Auf höchstem Niveau – und das ohne jede Ausnahme – präsentierte sich das Sänger-Ensemble schauspielerisch wie auch sängerisch.

Bayerische Staatszeitung


Die Hugenotten Giacomo Meyerbeer Wiederaufnahme

: 14. Oktober 2014

Weitere Vorstellungen: 24.10.; 08., 15.11.2014

Eine Intensität, die ihresgleichen sucht.  Süddeutsche Zeitung

Duato/Montero: melancholia Choreographien von Nacho Duato und Goyo Montero Wiederaufnahme

: 11. Oktober 2014

Weitere Vorstellungen: 17., 25.10.; 01., 04., 07., 11.11.2014 45


My fair lady Frederick Loewe Wiederaufnahme

: 28. September 2014

Weitere Vorstellungen: 18.10.; 09., 28., 30.11.; 23., 31.12.2014

Diese fränkische „My Fair Lady“ ist ein turbulenter Wirbelwind, der frech und fröhlich, romantisch und warmherzig mitten in die Herzen der Musical-Freunde braust.  Der Neue Tag

Winnetou   Live-Hörspiel nach Karl May Wiederaufnahme

: 14. Oktober 2014

Weitere Vorstellungen: 18.10.; 04., 16.11.; 06., 18.12.2014

Nach 100 Minuten Nonstop-Spektakel wirken alle, ob Akteure oder Zuschauer, einfach glücklich.  Straßenkreuzer

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Supergute Tage oder die sonderbare welt des Christopher boone Es ist ein Szenario aus der Sicht und der Perspektive des Autisten Christopher Boone, der hier wirklich großartig gespielt von der zarten kleinen Schauspielerin Henriette Schmidt im silbrigen Astronautenanzug zu Beginn den gewaltigen Kosmos über ihm zu stemmen versucht. Den abgeschrägten schwarzen von Sternen übersäten Bühnenhimmel versucht der zu heben, das heißt, sich selbst der Welt, dem Universum gegenüber in ein Verhältnis zu setzen.

B5 aktuell Mehler und seine Bühnenbildnerin Nehle Balkhausen haben für seine Situation immer wieder einnehmende Bilder gefunden, zumal wenn die Drehbühne sich in Bewegung setzt und Christopher im leeren schwarzen Raum buchstäblich um sich selbst kreisen lässt.

Nürnberger Zeitung Henriette Schmidt spielt den nach seinen eigenen Regeln makellosen Christopher mit faszinierender Feinfühligkeit. Sie beutet das längst für TV-Serien genutzte Krankheitsbild nie aus, skizziert das Anderssein mit kühler Andeutungs-Präzision und bewahrt auch bei gekrümmtem Körper und stolpernder Sprache immer das fließende Komödianten-Spiel.

Die Deutsche Bühne [Henriette Schmidt] verleiht ihrem Christopher etwas Verzweifeltes, Kämpferisches und Mutiges. Am Ende wird Christopher über sich hinauswachsen und wieder einigermaßen Ordnung in sein Leben gebracht haben.

Süddeutsche Zeitung Christopher muss auf krassem Wege eine Wirklichkeit verstehen lernen, die auch für NichtAutisten oft schon krass genug ist. Und um genau das zu zeigen, geht Mehler nicht den bequem verständnisfördernden Weg. Er zieht die logische Konsequenz, dass ein Stück über Autismus bis zu einem gewissen Punkt selbst autistisch zu sein hat. Weshalb Christopher, ausgesprochen eindringlich dargestellt von Henriette Schmidt, häufig im Mittelpunkt der pausenlos rotierenden Drehbühne (Bühnenbild: Nehle Balkhausen) sitzt, was den Erwachsenen am Rand den Zugang zu ihm sehr erschwert. Besagte Erwachsene sind Popanze, Comicgestalten à la Wilhelm Busch, in Leitfarben gewandete Rollenvertreter, aber ganz bestimmt keine wirklichen Menschen.

Landshuter Zeitung / Straubinger Tagblatt


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Made for us Douglas Lees „Doll Songs“ und Cayetano Sotos „Mirrored“ sind tatsächlich maßgeschneidert für das athletische Ensemble – zwei Stücke, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, und ein Ensemble, das jedes so tanzt, als wäre es genau dafür geschaffen worden. […] Auf Lees abstraktes Körpertanztheater folgt mit Cayetano Sotos „Mirrored“ atemberaubend schnell getacktete klassische Ballettschule. […] Der Hochleistungscharakter der Choreographie steht vielleicht für das, was man in Spiegeln gern sehen möchte, das Beste. Und genau das geben die Nürnberger Tänzer, extrem schweißtreibende Extraklasse an Körperbeherrschung.

BR-Klassik Es ist eine Augenweide, zu sehen, wie das Nürnberger Ensemble die oft rasant auszuführenden Bewegungsfolgen hart und präzise durchzuführen weiß. Besonders eindrucksvoll: Natsu Sasaki, die Lees Tanzverständnis mit jener prägnanten Schärfe und Eleganz umzusetzen vermag, wie man es bislang nur aus Stuttgart oder Zürich kennt.

Acces to dance Mit ihren exklusiv für das Nürnberger Ensemble entstandenen […] Arbeiten zeigen die zwei jungen Shootingstars der Tanzwelt, wohin die Reise ästhetisch und technisch geht. […] Die Soli, Pas de deux und Gruppenarrangements sind dank gewagter Hebungen und verschlungener Körper technisch ziemlich anspruchsvoll, doch die sieben Tänzer meistern die temporeiche Herausforderung durchweg souverän. […] Sotos Stil wirkt wie eine Steigerung des Lee’schen Bewegungsidioms: Isolations, fließende Eleganz mit exaltierten Posen und sehr anspruchsvollem Partnering, das Ganze aber noch schneller, noch verschlungener, noch komplexer, noch athletischer, noch brutaler. Eine Tour de force […]

Donaukurier Die Komplexität der Choreografie und deren bestechende tänzerische Umsetzung ziehen einen in Bann. […] So kann nun der Zuschauer sich eigene Gedanken machen oder sich einfach fortreißen lassen von der wahnwitzig schnellen, athletischen Choreografie mit ihren rasch wechselnden Pas de deux-Konstellationen, die den Tänzern alles abverlangen. Jubel!

Süddeutsche Zeitung Mit dem Doppel, zu dem der Brite Douglas Lee zuvor die traumbildnerischen „Doll Songs“ beisteuerte, ist die ganze Sparte über eine letzte Hürde ins Unendliche gesprungen. Eine Compagnie, die im Montero-Stil das Publikum eroberte, in der ersten Erweiterungsphase die Größen der nachreifenden Moderne souverän bewältigte, hat nun keinerlei Problem mit der unausgesprochenen Hausmarke „Avantgarde plus“ bei der Kreation neuer Bewegungs-Art unter der Herausforderung zweier ganz anderer Tanz-Poeten. Das ist der eigentliche Erfolg, und der gehört auch dem Sparten-Chef.

Die Deutsche Bühne


Der diener zweier herren Carlo Goldoni Wiederaufnahme

: 28. Oktober 2014

Weitere Vorstellungen: 11., 17., 26.11.; 22., 31.12.2014

Zeitlos komisch

lametta

Fitzgerald Kusz

Wiederaufnahme

: 28. Oktober 2014

Weitere Vorstellungen: 17., 30.11.; 01., 22., 23.12.2014

Nürnberger Zeitung

Sichere Lacher und gesteigerte Verwicklungen

Nürnberger Zeitung


x-Freunde Felicia Zeller Wiederaufnahme

: 29. Oktober 2014

Weitere Vorstellungen: 11., 20., 30.11.; 15., 28.12.2014

Rebecca Kirchmann als Anne, Stefan Lorch als Holger und Christian Taubenheim als Peter Pilz meistern die Vorlage mit Bravour.  Nürnberger Nachrichten

Tod eines handlungsreisenden Wiederaufnahme

Arthur Miller

: 02. November 2014

Weitere Vorstellungen: 14.11.; 05., 16.12.2014

Diese Inszenierung ist ein Ereignis, sie könnte glatt durchgehen als offener Aufruf zum Widerstand.  B5-aktuell 50


Heimat, dringend gesucht 8. Philharmonisches Konzert Die Technik der Brendel-Schülerin [Olga Scheps] ist einfach herausragend, aber ihrem Spiel eignet so gar nichts Kraftmeierisches. Schon gar nicht, wenn sie auf den Spuren Rachmaninows wandelt, der sich mit seinem zweiten Klavierkonzert selbst aus der Depression therapierte. Mitunter hat es den Eindruck, als würde der Steinway unter Scheps Händen zum Streichinstrument: Wie Geigenlinien zieht sie die Arpeggien aus, streichelt den Diskant, perlen Akkordkaskaden dahin - wie in der Zugabe mit Rachminows D-Dur-Präludium. Das korrespondiert mit dem Konzept, das Gastdirigent Zsolt Hamar dem Orchester verordnet hatte. Balsamisch weich, ja hauchzart gelang etwa der Beginn des AdagioSatzes. Da gab es viel Vorfahrt für satte Romantik als hätte die Staatsphilharmonie zum Klangbadetag geladen. Der Wechseldialog zwischen Orchester und Solistin entfaltete sich ausgesprochen organisch.

Nürnberger Nachrichten Die Staatsphilharmonie Nürnberg bewies bei diesem Auftritt, dass sie über jene musikalischen Qualitäten verfügt, die dem Orchester einer Partnerstadt von Prag würdig sind. […] Unter der Leitung des GMD des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Zsolt Hamar, gaben sie Smetanas großformatigen Klanggemälden melodischen Glanz und Geschmeidigkeit. Die von Smetana verwendeten Motive reichen von Vysehrad, der Prager Gegenburg zum Hradschin, über die Moldau und die sagenhafte böhmische Amazonenkönigin Sarka bis zur düsteren Geschichte der sich radikalisierenden Hussitenbewegung. Das ist auch musikalisch eine lange Strecke […]. Dennoch schaffte es die Staatsphilharmonie, in federnder und fein austarierter Intonation über knapp eineinhalb Stunden die Spannung zu halten und klangfarbenfrohe Genrebilder zu kreieren […].

Nürnberger Zeitung


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neues aus dem staatstheater Zu seinem 150. Todestag ehrt das Staatstheater Nürnberg in Zusammenarbeit mit dem Institut für Theater- und Medienwissenschaften der FAU Erlangen-Nürnberg den Komponisten Giacomo Meyerbeer mit einem Symposium, das Werk und Wirkung dieses Schöpfers der Grand Ópera in den Blick nimmt. Renommierte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus verschiedenen Disziplinen sind eingeladen, aus einem erweiterten Blick neue Perspektiven auf Giacomo Meyerbeer und seine „Hugenotten“ zu werfen. Das genaue Programm des Symposiums wird in der nächsten Impuls-Ausgabe vorgestellt.

auf dieses Opernerlebnis freuen, denn BR-Klassik überträgt live. Bereits um 18.30 Uhr beginnt die Übertragung mit dem LiveTalk „Foyer“ aus dem Gluck-Saal. Moderatorin Dorothea Hußlein spricht dort u.  a. mit Kapellmeister Guido Johannes Rumstadt und Regisseur Andreas Baesler über die musikalische Sprache dieser Märchenerzählung und die heutige Sicht auf das Humperdinck’sche Märchenspiel. 2. November, 18.30 Uhr, Opernhaus und BR-Klassik +++ +++ +++ +++ +++ +++

„Willst du die Seele des Franken ermessen, musst du mit ihnen trinken und essen!“ Diesen Spruch beherzigten Carola Wehnen und ihre Tochter von der Fränkischen Weinstube „Im Handwerkerhof“ und luden die Sängerinnen und Sänger des Internationalen Opernstudios, die maßgeblich vom Damenclub zur Fördererung der Oper Nürnberg e. V. unterstützt werden, zum Schäuferle-Essen ein. Die Freude und den erlebten Genuss dokumentierten die Sängerinnen und Sänger mit einer herzlichen Dankeswidmung im Gästebuch. +++ +++ +++ +++ +++ +++

16. NOVEMBER, 11.00 Uhr, GLUCK-SAAL +++ +++ +++ +++ +++ +++ Mit Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“ hält im Herbst wieder eines der populärsten Werke des Opernrepertoires Einzug im Nürnberger Opernhaus. Doch neben den rund 1.000 Premierenbesuchern können sich auch die Hörer des Bayerischen Rundfunks

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IMPRESSUM Herausgeber: Staatstheater Nürnberg Staatsintendant: Peter Theiler Geschäftsführender Direktor: Christian Ruppert Redaktion: Dramaturgie, Öffentlichkeitsarbeit Titel: Duato / Montero: Melancholia Im Bild: Marina Miguélez, Oscar Alonso Foto: Jesús Vallinas Fotos: Uwe Arens, Marion Bührle, Horst Busch, Sarah Derendinger, Jenny Hobrecht, Y. Mavropoulos, Jutta

Missbach, Patrice Nin, Nürnberger Zeitung / Foto: Roland Fengler, Ludwig Olah, Photocase.com: cydonna, AndreasF., view7; Katja Prussas, Shirley Suarez, commons.wikimedia.org/Manfred Werner/Wladyslaw, Tsui, Jesús Vallinas, Nora Vogt Das Staatstheater ist eine Stiftung öffentlichen Rechts unter gemeinsamer Trägerschaft des Freistaats Bayern und der Stadt Nürnberg Stand: September 2014, Änderungen vorbehalten

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