Impuls September / Oktober 2016

Page 1

DAS MAGAZIN DES STAATSTHEATER NÜRNBERG

SEPTEMBER / OKTOBER

OPER Peter Konwitschny über „Boris Godunow“

SCHAUSPIEL Neue Produktionen 40 Jahre „Schweig, Bub!“

: 2016

BALLETT WA „Kammertanz“ Projekt X

KONZERT 1. Philh. Konzert mit Tzimon Barto



: INHALT

05

OPER

:

Peter Konwitschny zu „Godunow“ · Zu Gast bei Rossini · LiedGut · Rückblick Gesangswettbewerb

18

SCHAUSPIEL

:

Premieren zur Saisoneröffnung · 40 Jahre „Schweig, Bub!“ · Nachgehakt: „Wilhelm Tell“

30

BALLETT

:

Spielzeitstart · Kammertanz · Rückschau: „Projekt X“

38

U18 PLUS

:

Schulprojekt „Heimat“

40

KONZERT

:

1. Philharmonisches Konzert mit Kultpianist Tzimon Barto · Phil & Chill reloaded

44

STAATSTHEATER EXTRA

:

5 Fragen an neue Ensemblemitglieder · Wiederaufnahmen im Herbst

50

KURZ UND BÜNDIG Best of · Newsletter

:


brillenglas.de

SEHEN SIE INTUITIV ?

SEHBEREICH

+35 % Gleitsichtgläser optimiert für Rechts- und Linkshänder *

N SIE MACHE DEN S N BEI U ™ TEST INTUITIV

* Bis zu 35 % größere Sehbereiche möglich durch die Intuitiv™ Technologie

OPTIKER Loos · Rückersdorfer Str. 30 · 90552 Röthenbach Tel. 09 11-57 72 63 · www.optiker-loos.de

MODE- * G U T S C H E IN

€ 10,– 7 502 2Y Gutschein-Nr. 50 16 Gültig bis 31.12.20 49,– ert: € Mindesteinkaufsw

MODEHAUS NÜRNBERG Königstraße 33–37/neben der Ostermayr Passage · Tel.: 09 11/21 64 89 91 Wir sind für Sie da: Mo.–Fr. 9.30–19.00 Uhr, Sa. 9.30–18.00 Uhr Für Ihre Bestellungen und Anfragen: Nuernberg@peterhahn.de * Einmalig gültig gegen Vorlage dieser Anzeige. Nicht rückwirkend einlösbar auf bereits getätigte Käufe. Nicht mit anderen Aktionen oder Gutscheinen kombinierbar. Firmensitz: PETER HAHN GmbH ∙ Peter-Hahn-Platz 1 ∙ 73649 Winterbach

www.peterhahn.de


» EIN MENSCH MIT EINEM GEWISSEN IST UNGEEIGNET ALS POLITIKER « EIN GESPRÄCH MIT DEM REGISSEUR PETER KONWITSCHNY ÜBER „BORIS GODUNOW“

5


OPER

: BORIS GODUNOW

Ein Drama über politische Verantwortung, Ungewöhnlich ist ja Mussorgskis Verhältnis über Lügen in der Politik und die Verführbarkeit zu Boris … der Masse, das ist Modest Mussorgskis „Boris Mussorgski lässt offen, ob Boris der Mörder Godunow“. Und zugleich ein Stück über die Frage: des Thronfolgers ist oder nicht. Während die heutige Wieviel Macht kann ein Mensch ertragen? Wann Geschichtsschreibung es keineswegs für erwiesen verliert er seine Menschlichkeit, von der eigehält, galt zu Mussorgskis Zeit Boris als Mörder. Gegen nen Macht erdrückt und bodenlos diese Auffassung hat Mussorgski geworden? Das 1869 entstandene seine Oper geschrieben. Er erWerk gehört zu den wichtigsten rusgreift Partei für Boris. Ich kenne sischen Opern. Mussorgski entfaltet bisher keine Oper, die so wenig darin ein großes Panorama der rusInteresse an der Aufklärung eisischen Gesellschaft und Geschichte nes Mordfalls hat, sondern an aus der Zeit nach dem Tod Iwans des der Entlarvung von machtpoliSchrecklichen. Diese Zeit politischer tischen Strukturen, auf denen Unsicherheit und rasch wechselnStaaten gründen. Das ist der der Machtverhältnisse nennt man in Ausgangspunkt unserer InterRussland die „Zeit der Wirren“. pretation: Boris nicht als Mörder Peter Konwitschny Der mächtige Adelige Boris zu zeigen, entgegen vieler DeuGodunow steigt zum Zaren auf, tungen, bei denen Boris Opfer doch an ihm haftet der Verdacht, der Mörder seiner Gewissensbisse ist: Man fühlt mit, der Status des rechtmäßigen Thronfolgers zu sein. Ob Boquo bleibt erhalten. ris diesen Mord begangen hat oder nicht, wird in der Oper offen gelassen. Doch der Verdacht Als was erscheint Boris dann? allein bringt ihn als Politiker wie als Menschen Als ein Mensch, der diesem Machtkampf mit um seine Existenz. Die Oper endet mit dem Tod Intrigen, Unterstellungen, Beschuldigungen und Boris’. Zur Eröffnung der neuen Spielzeit zeigt Verunglimpfungen nicht gewachsen ist. Mit anderen Worten: Ein Mensch mit einem Gewissen ist ungedas Staatstheater Nürnberg „Boris Godunow“ eignet als Politiker. Wir tun in der Inszenierung alles, in der frühen, radikalen Urfassung. Ein Gespräch damit dieser Zar keine tyrannische Marionette, kein mit dem Regisseur Peter Konwitschny über ein Intrigant und Karrierist ist, sondern ein Mensch. Ein politisches Stück. Mensch mit Zweifeln, mit Selbstzweifeln, fernab von Anders als in anderen Herrscherdramen, etwa Skrupellosigkeit und Größenwahn.

in Shakespeares „Macbeth“, geht aus der Handlung nicht eindeutig hervor, dass Boris Godunow einen politischen Mord an dem Thronfolger begeht, um selbst Zar zu werden. Boris ist auch kein Tyrann, unter dem das Volk zu leiden hätte und der eine Gewaltherrschaft errichtet. Stattdessen ist Boris als Politiker der Übergangszeit zwischen zwei Dynastien mit durchaus guten Absichten angetreten. PETER KONWITSCHNY: Wir haben es hier ja nicht mit Verdi, sondern mit einer russischen Oper zu tun, und das heißt, dass ein Verhältnis zwischen Volk und Herrscher besteht, das für uns schwer vorstellbar ist. Oder hat man bei uns schon „Väterchen Franz Josef“ oder „Mütterchen Angela“ gehört? In russischen Opern ist immer vom Volk die Rede, nicht von Bauern, Jägern oder Spinnerinnen. Der Chor, meistens mit Volk betitelt, lamentiert hier ständig und glaubt, mit der Hilfe Gottes bessere Verhältnisse herbei zu beten. Die Trennung von Staat und Kirche steht in den Sternen. Insofern gibt es einen gottlosen Macbeth in keiner russischen Oper.

6

Bei einigen Figuren des Stückes, etwa bei dem intriganten Fürst Schuisky, weiß man nicht, ob der Glaube an Gott nicht nur eine Fassade ist, ein Mittel der Intrige. Die ganze Politik scheint überhaupt nur aus Intrigen zu bestehen. Ich finde großartig, dass Boris Godunow dieser Politik der Intrigen den Rücken kehrt. Wir sehen eigentlich, dass ALLES verlogen ist: Die erste Lüge ist, dass das politische System von Gott gegeben, dass der Zar von Gott eingesetzt und dass Analphabetismus gottgegeben sei. Die zweite Lüge ist, dass der Zar vom Volk gewollt sei. Mussorgski zeigt, wie das Volk gezwungen wird, für Boris zu jubeln, obwohl die Analphabeten überhaupt nicht wissen können, wovon die Rede ist. Und die dritte Lüge ist die Geschichte von dem ermordeten Zarewitsch, der angeblich zum Heiligen wurde und leuchtete.

Die Geschichte von der Ermordung des Thronfolgers wird in der Oper mehrfach und motiviert durch


BORIS GODUNOW

unterschiedliche Interessen erzählt. Es ist die Vorgeschichte der eigentlichen Handlung: Durch den Tod des Thronfolgers ist Boris an die Macht gekommen. Was für eine Funktion haben diese langen Erzählungen im Stück? Insgesamt haben wir es in der Oper dreimal mit diesen wunderlichen Beschreibungen zu tun. Da gibt es ein totes Zarenbaby, das im Gegensatz zu Normalsterblichen nicht verwest, sondern als „Heiliges“ leuchtet. Oder einen blinden Greis, der am Grabe dieses Babys wieder sehend wird. Wer ’s glaubt, wird selig! Oder besser: Hat es Mussorgski geglaubt? Wenn Sie mich fragen: Nein.

Wenn man das Stück gründlich liest, merkt man, dass alle diese dubiosen Heiligengeschichten von Figuren erzählt werden, die damit ein politisches Interesse verfolgen: Boris Godunow aus dem Amt zu befördern. Worte sind leicht umzudeuten. Schwieriger ist es, Mussorgskis Musik misszuverstehen: Als wäre er auf Seiten der Intriganten!

Woran stirbt Boris am Ende? An den Lügen der Politik? Jedenfalls stirbt er nicht wie ein großer Shakespeare-Charakter, sondern er steigt in unserer Version aus dem System aus. „Leckt mich alle am Arsch!“ Er steigt aus einer Politik, die hoffnungs- und perspektivlos ist, schlicht aus; wie übrigens schon Kaiser Karl V., der Opa von Don Carlos. Das sagt, meine ich, eine Menge über unsere Zeit. Ein Thema, das sich noch zuspitzen wird.

: OPER

Bei der Vorbereitung der Inszenierung haben wir uns immer wieder an den Stellen gestoßen, in denen Religion und Glaube ungebrochen dargestellt werden. Das unterscheidet Mussorgski sehr von Verdi und Wagner, die zur gleichen Zeit in „Don Carlos“, „Aida“, in „Tannhäuser“ oder im „Ring des Nibelungen“ Religion und religiöse Institutionen als ideologische Stützen eines gewalttätigen politischen Systems entlarvt haben. Bei „Boris Godunow“ haben wir es mit religiösem Pathos zu tun, das vor allem mit der Figur des Mönchs Pimen verbunden ist. Mussorgski folgt nicht der Darstellung dieser Figur aus der Vorlage Alexander Puschkins, wo Pimen fast das Alter ego des Autors ist. Mussorgskis Pimen ist, das kann man im Libretto klar lesen, ein Kriegsveteran, der unter Iwan dem Schrecklichen gekämpft hat. Seine Chronik ist der Versuch, die Geschichte in seinem Sinn – und gegen Boris Godunow – zu schreiben. Aber wer hätte je ein objektives Geschichtsbuch in der Hand gehabt? Wir verweigern uns dem, was so oft getan wird, nämlich der Heiligkeit dieser militanten und ideologischen Typen unhinterfragt und ungebrochen ein weiteres Mal Raum zu geben.

Aber diese religiösen Lügen, auch die Legende von dem wundertätigen heiligen Kind, sind nur in einem ideologischen System möglich, in dem die Menschen die politische Ordnung nicht hinterfragen dürfen. Und hinterfragen können! In Russland lebten noch im 19. Jahrhundert zu 90% Analphabeten, viele davon in Leibeigenschaft. Die Leibeigenschaft wurde


erst 1861, also wenige Jahre vor der Entstehung von „Boris Godunow“, abgeschafft. Wer aber nichts weiß, der kann auch keine politische Verantwortung übernehmen. Stattdessen glauben die Menschen an den „lieben Gott“, an Väterchen Zar, und solcher Glaube ist eine Möglichkeit, die Menschen über die wahren Verhältnisse im Unklaren zu lassen. Das ist der Unterschied zur heutigen westlichen Gesellschaft, in der mit offenem Visier gelogen und gelächelt wird, einer gottlosen Welt.

Modest Mussorgski war Mitglied der Komponistengruppe des „Mächtigen Häufleins“ und stand der Bewegung der „Narodniki“ nahe, einer politischen Bewegung, die sich für das Volk eingesetzt hat. In „Boris Godunow“ gibt es immer wieder russische Volksmelodien und kirchliche Gesänge, die das Bild des russischen Volkes als leidende, passive Masse zu bestätigen scheinen. Sie haben dem einmal widersprochen mit den Worten „Das Volk will nicht ,tümlich‘ sein“. Was meinen Sie damit? Das ist nicht von mir, sondern von Brecht. Das sagt ein Bauer in „Turandot oder Der Kongress der Weißwäscher“. Es gibt viele „Volks“-Szenen in „Boris Godunow“, die tatsächlich politisch unentschieden sind und oft als Klischee vom armen russischen Volk missverstanden werden: betende Analphabeten, gläubig und etwas dümmlich. Mussorgski zeichnet aber ein sehr ambivalentes Bild vom Volk: Es gibt sowohl in der ersten als auch in der letzten Szene kräftigen Widerspruch gegen die Mächtigen, gegen die verordneten Jubelchöre.

8

Die Volksszenen, in denen die Menschen zum Teil sehr individuell das Geschehen kommentieren und sich über die Herrschenden lustig machen, stammen von Mussorgski. In der Vorlage von Puschkin gibt es sie nicht. Möglicherweise weil zu Beginn des 19. Jahrhunderts jeder Verdacht der politischen Aufsässigkeit massiv bestraft worden wäre. Möglich, und 50 Jahre später bei Mussorgski ist die Zeit reif dafür. Aber man muss schon sehen, dass das Volk auch in der Oper keinen aktiven Widerstand leistet. Wir sehen keine emanzipierten, politisch aufgeklärten Menschen. Sie lassen allzusehr die Staatslügen über sich ergehen, mit Hilfe von Wodka. Ob reich, ob arm: Welche Masse hätte jemals hinterfragt, was ihr die Medien vorgaukelten? Welches „Volk“ ließe sich nicht manipulieren? Deshalb zeigen wir das Volk zunächst arm und später reich, aber vom Wohlstand korrumpiert, geistig arm. Bei dem berühmten Auftritt des Gottesnarren sehen wir wohlhabenden, übersättigten Mittelstand, ohne Wissen, ohne Gewissen, ohne politisches Bewusstsein.

Sie haben immer wieder betont, dass für Sie der Widerspruch in den Stücken, die Sie inszenieren, der Motor der Arbeit ist. Was genau bedeutet das? Wenn es keine Widersprüche auf der Bühne gibt, dann entsteht totes Theater, und damit meine ich nicht nur die Widersprüche zwischen Text und Musik, sondern auch die Widersprüche in den Figuren selbst. Das ist, wie wenn man zu der Kurve auf dem Monitor über seinem Krankenbett aufblickt: Hat sich die Kurve zu einer Geraden entwickelt, weiß man, dass man tot ist.


BORIS GODUNOW

: OPER

Können Sie ein Beispiel für so einen inszenierten Widerspruch geben?

Das bedeutet also, der Impuls für die ganze Szene kommt aus diesen vier Takten Musik.

Boris’ Beziehung zu seiner Tochter Xenia, die im Stück allzu knapp beschrieben ist. Boris schickt sie barsch raus, weil ihr Weinen ihn nervt. Ja, aber: vier Takte später, gegen Ende dieser Szene, schreibt MussorgskI eine tiefe menschliche Musik, sehnsüchtig und todtraurig, nur Orchester, die Stimmen schweigen. Das kann nur zwischen Boris und seiner Tochter sein, und das ist das eindeutige Zeichen für den Widerspruch in ihm. Wenn Boris seiner politischen Funktion gerecht werden will, kann er sich kaum um seine Tochter kümmern. Andererseits liebt er sie aber, und das muss ich zeigen: Das ist der Widerspruch in Boris. Diese vier Takte, die kann ich aufgrund meiner Erfahrung mit meinen eigenen Eltern verstehen. Es ist eine Erinnerung an eine schmerzliche Wahrheit im eigenen Leben. Ich kann nur durch Resonanz, mittelbar begreifen, dass es für Mussorgski das gleiche ist. Jedenfalls habe ich für diese vier Takte einen Vorgang zu erfinden, den möglichst viele Zuschauer begreifen: dass hier etwas ganz Emotionales vor sich geht zwischen Boris und seiner Tochter.

Ja, manchmal erfüllt die Musik die Szene mit Sinn und Leben, und manchmal macht die Szene die Musik hörbar. Daher ist die Analyse der Musik die halbe Miete beim Inszenieren! Natürlich darf die Regie die Musik nicht verdoppeln, denn das wäre mechanisch und oft auch unfreiwillig komisch.

In Ihrer Inszenierung von „La traviata“ gibt es eine Stelle in dem berühmten Trinklied, das man so gut zu kennen glaubt: Violetta zischt den Chor an, ruhig zu sein – und der Chor singt daraufhin ein subito piano, das in den Noten steht, das man aber fast nie hört. Ich musste da nichts erfinden, ich musste nur erkennen, dass da „piano“ geschrieben steht und dies szenisch begründen. Niemand außer Violetta kann in dieser Situation bewerkstelligen, dass der Chor piano singt. Als Regisseur muss ich die Musik in-szenieren , also in die Szene bringen, denn der Komponist einer Oper hat die Musik ja in dem Bewusstsein erfunden, dass da eine Handlung vorgeht. Man muss der Musik die Möglichkeit geben, von der Szene „erkannt“ zu werden. Insofern ist eine konzertante Aufführung der Inbegriff einer werk-untreuen Aufführung.

Das Gespräch führte Kai Weßler PREMIERE

: 01. OKTOBER 2016, 19.30 UHR, OPERNHAUS

BORIS GODUNOW   Oper von Modest Mussorgski Text vom Komponisten nach dem gleichnamigen Drama von Alexander Puschkin In russischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln Musikalische Leitung: Marcus Bosch Inszenierung: Peter Konwitschny Bühne und Kostüme: Timo Dentler, Okarina Peter Chor: Tarmo Vaask Dramaturgie: Kai Weßler Mit: Nicolai Karnolsky (Boris Godunow), Michaela Maria Mayer /  Ina Yoshikawa (Xenia, seine Tochter),

Ida Aldrian (Feodor, sein Sohn), Joanna Limanska-Pajak (Xenias Amme), David Yim (Fürst Schuiskij), Levent Bakirci (Andrej Schtschelkalow), Alexey Birkus (Pimen), Tilmann Unger (Grigorij), Yongseung Song* (Missail), Jens Waldig (Warlaam), Solgerd Isalv (Eine Wirtin), Hans Kittelmann (Gottesnarr), Wonyong Kang* (Volkspolizist), Gor Harutyunyan (Mitjucha), Suren Manukyan (Dorfpolizist), Lukas Noerbel (Leibbojar) Staatsphilharmonie Nürnberg, Chor und Extrachor des Staatstheater Nürnberg, Jugendchor des Lehrergesangsvereins Nürnberg * Mitglied des Internationalen Opernstudios Nürnberg

Kooperation mit der Göteborgs Operan und dem Theater Lübeck Liveübertragung der Premiere auf

:

OPER AKTUELL BORIS GODUNOW Einführungssoiree mit dem Leitungsteam am 26.09.2016, 18.00 Uhr, Opernhaus WEITERE VORSTELLUNGEN: 05., 09., 22.10., 03., 14., 22., 27.11.; 17.12.2016 (zum letzten Mal)

9


KOLORATUREN, KOMISCHE OPERN UND KOCHREZEPTE EIN VORMITTAG MIT MUSIK VON GIOACCHINO ROSSINI Ein falsches Gewürz schmerzte ihn ebenso sehr wie eine falsche Note in seinen Arien, so erzählt man sich über den Komponisten Gioacchino Rossini. Er ist ein Phänomen der Musikgeschichte, dieser Komponist, der zuerst ganz Europa mit seinen Opern in einen wahren Taumel versetzte, um sich dann im Alter von nicht einmal 40 Jahren zur Ruhe zu setzen und sich der Leidenschaft für gutes Essen und Trinken zu widmen. Gioacchino Rossini hat mit seinen populären Komischen Opern wie „Der Barbier von Sevilla“ oder „Die Italienerin in Algier“ ebenso Furore gemacht wie mit seinen ernsten Opern „Tancredi“, „Semiramis“ oder „Wilhelm Tell“, seiner letzten Oper. Er hat mit seiner Musik die menschliche Stimme gefordert wie kein Komponist vor ihm – und hat den Komponisten nach ihm neue künstlerische Wege gewiesen. Rossini war ein europäischer Komponist, zu Hause in Italien, wo Venedig und Neapel seine wichtigsten Wirkungsorte waren, geliebt in Österreich wie Deutschland, und gegen Ende seiner Karriere der führende Opernkomponist von Paris. Am Staatstheater Nürnberg haben die Werke Rossinis seit Langem einen festen Platz: Ob das biblische Drama „Moses und Pharao“, die Europa-Farce „Die Reise nach Reims“, das Historiendrama „Wilhelm Tell“, die Kinderoper „Pinocchio“ mit Rossini-Melodien oder in dieser Spielzeit die quirlige Komödie „Die Italienerin in Algier“ – Rossinis Musik zündet 150 Jahre nach dem Tod des Komponisten noch wie am ersten Tag. Die Belcanto-Gala „Zu Gast bei Rossini“ präsentiert die ganze Kunst dieses faszinierenden Komponisten. Und wer sich wie Rossini nach dem Hörgenuss den Gaumenfreuden hingeben will, kann das bei einem Rossini-Menü im Café Arte des Germanischen Nationalmuseums tun.

10


ZU GAST BEI ROSSINI

: OPER

In der Matinee „Zu Gast bei Rossini“ singen die Sopranistin Lussine Levoni, die Mezzosopranistin Solgerd Isalv, der Tenor Martin Platz und der Bassist Nicolai Karnolsky Ausschnitte aus einigen bekannten und weniger bekannten Werken Rossinis. Dazu gehören natürlich Arien aus „Der Barbier von Sevilla“ oder die Arie des Tancredi aus der gleichnamigen Oper, Rossinis erster europaweiter „Hit“. Zur Einstimmung wird die Staatsphilharmonie Nürnberg unter der Leitung von Guido Johannes Rumstadt die großartige Ouvertüre zur tragikomischen Oper „Die diebische Elster“ spielen. Aber auch Rossinis italienische Nachfolger kommen zu Wort. Gaetano Donizetti oder Vincenzo Bellini haben Rossinis Kunst des Belcanto weiterentwickelt und verfeinert. Und auch in den frühen Opern Giuseppe Verdis wie etwa in der Opera buffa „König für einen Tag“, deren Ouvertüre zu hören sein wird, ist der Einfluss Rossinis spürbar. Und dann die Sache mit dem Kochen: Rossini war ein leidenschaftlicher Esser und Koch. Das heißt, er hat seinem Koch, den er als erfolgreicher Komponist selbstverständlich beschäftigte, gern über die Schulter geschaut, Wünsche geäußert, Anregungen gegeben und so Rezepte kreiert, ohne selbst zum Kochlöffel zu greifen. Bei „Zu Gast bei Rossini“ schlüpft Kammerschauspieler Pius Maria Cüppers in die Rolle von Rossinis Koch und führt launig und aus der Küchenperspektive durch das Programm. Ist eine gute Oper nicht wie ein wohlkomponiertes Menü? Gleicht eine virtuose Koloratur nicht einem duftigen Soufflée? Und gleicht nicht die Mischung von Klängen dem Abschmecken eines Gerichtes mit raffinierten Gewürzen?

Kai Weßler

PREMIERE

: 30. OKTOBER 2016, 11.00 UHR, OPERNHAUS

ZU GAST BEI ROSSINI BELCANTO-MATINEE Moderation: Ksch. Pius Maria Cüppers Musikalische Leitung: Guido Johannes Rumstadt Mit: Lussine Levoni (Sopran), Solgerd Isalv (Mezzosopran); Martin Platz (Tenor),

Nicolai Karnolsky (Bass); Staatsphilharmonie Nürnberg Das Konzert hat eine Dauer von 90 Minuten (keine Pause).

DAS MENÜ ZUM KONZERT IM CAFÉ ARTE Vorspeise  Florentiner Brotsalat, confierte Tomaten, gehobeltes Gemüse und Parmesan Hauptgang  Involtini vom Rind, Artischockenragout und getrüffeltes Kartoffelpüree Wahlweise  Branzinofilet in der Olivenkruste, Römischer Kohl und Fregola Sarde Vegetarischer Hauptgang  Spinat-Ricotta-Ravioli, Pecorino und Olivenöl Dessert  Semifreddo mit Mandeln, Rumtopffrüchte und kalter Tee von der Blutorange

Preis pro Person: 35,00 Euro Das Menü im Café Arte können Sie an der Theaterkasse hinzubuchen (begrenztes Platzangebot). Sie müssen sich dabei noch nicht für den Hauptgang festlegen, der konkrete Wunsch für Ihr Hauptgericht wird direkt vor Ort im „Café Arte“ aufgenommen.

Staatstheater-Hotline: 0180-5-231-600 (Festnetz 14 ct/Min; Mobilfunk bis 42 ct/Min) WEITERE VORSTELLUNGEN: 06.11., 04.12.2016

11


UND DIE IHR HÖRT UND SCHAUT WAS GUTES GERN … STARTENOR PAVOL BRESLIK ERÖFFNET DIE LIEDERABEND-REIHE AM STAATSTHEATER

In einem erst kürzlich erschienen Foto- und Essayband ist er als einer der „weltbesten Tenöre“ porträtiert, die Tageszeitung „Die Welt“ verglich ihn mit dem unvergleichlichen Fritz Wunderlich und am 2. Oktober ist er – nach Marlis Petersen und Christian Gerhaher – in der Reihe „Liedgut Extra“ am Staatstheater Nürnberg zu Gast: Die steile Karriere des 1979 in Bratislava geborenen lyrischen Tenors Pavol Breslik begann im Jahr 2005, als er – damals Ensemblemitglied der Berliner Staatsoper Unter den Linden – in der Kritikerumfrage des Magazins „Opernwelt“ zum „Nachwuchssänger des Jahres“ gewählt wurde. Seit diesem Zeitpunkt singt Breslik vor allem viele Mozart-Partien wie Tamino („Die Zauberflöte“), Belmonte („Die Entführung aus dem Serail“) oder Don Ottavio („Don Giovanni“) und Belcanto-Partien wie Nemorino („Der Liebestrank“) oder Ernesto („Don Pasquale“) an allen großen und wichtigen Opernhäusern und bei Festivals weltweit: an der Metropolitan Opera in New York, der Opéra National de Paris, am Grand Teatre del Liceu in Barcelona, am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel, am Royal Opera House in London, der Opera Australia in Sydney, der Wiener Staatsoper, der Bayerischen Staatsoper, bei den Salzburger Festspielen oder dem Festival d’Aix-en-Provence. Seit 2012 gehört Pavol Breslik dem Ensemble des Opernhauses Zürich an und widmet sich in den letzten Jahren auch verstärkt dem Liedgesang. Sein Partner am Flügel ist dabei seit 2010 der israelische Konzertpianist Amir Katz, über deren erste Begegnung er in der Süddeutschen Zeitung berichtete: „Als ich Amir zum ersten Mal […] in München traf, dachte ich: was für ein ausgeglichener Mensch, so ruhig, so bedächtig; nur ich habe geredet. Nach einer Stunde hatte ich nichts mehr zu sagen und daraufhin haben wir […] probiert. Da habe ich gemerkt, wie offen er ist und was für ein phänomenaler Pianist; einer,

12


LIEDGUT EXTRA

: OPER

» SEIT FRITZ WUNDERLICH HAT KEIN LYRISCHER TENOR ‚DIE SCHÖNE MÜLLERIN‘ SO ERGREIFEND, MIT SO VIEL LEUCHTENDER NATÜRLICHKEIT UND JUNGMÄNNLICHEM CHARME GESUNGEN WIE PAVOL BRESLIK.« MÜNCHENER KULTURMAGAZIN „APPLAUS“

der keine technischen Probleme kennt und auch musikalisch auf alles eingeht, was ich mache: Wir entdeckten sofort, dass die Chemie zwischen uns stimmt.“ Gemeinsam erarbeiteten sie, neben Liedkompositionen aus Bresliks slowakischer Heimat und von Sergei Rachmaninow und Peter Tschaikowski, vor allem Werke des deutschen Liedrepertoires der Romantik, zunächst vor allem von Richard Strauss und Robert Schumann. Für Schubert fühle er sich noch nicht bereit, erklärte Breslik 2011 in einem Interview. Inzwischen hat sich das jedoch geändert. 2014 debütierten Breslik und Katz bei der Schubertiade in Hohenems, bei der sie inzwischen regelmäßig zu Gast sind, und im letzten Jahr erschien schließlich

ihre Einspielung von Franz Schuberts Liedzyklus „Die schöne Müllerin“ auf CD: „Mit seinem jugendlichen und zugleich männlichen, mit der Klarheit jedes Tones für sich einnehmenden und weder übertrieben hellen noch baritonal abgedunkelten Timbre scheint Breslik geradezu prädestiniert, ‚Die schöne Müllerin‘ von Franz Schubert nach Wilhelm Müllers Gedichtzyklus zu singen.“ (Orfeo International) Diesen Klassiker des deutschen Liedrepertoires, der von der Liebe und dem Leiden eines jungen Müllerburschen auf Wanderschaft erzählt, präsentieren Pavol Breslik und Amir Katz nun auf der Bühne des Nürnberger Opernhauses – garantiert ein weiterer Höhepunkt im LiedGut-Kalender 2016!

Christina Schmidl

02. OKTOBER 2016, 19.30 UHR, OPERNHAUS

LIEDGUT EXTRA: „DIE SCHÖNE MÜLLERIN“ LIEDERABEND MIT PAVOL BRESLIK LIEDGUT EXTRA MIT DEM LIEDERZYKLUS VON FRANZ SCHUBERT Mit: Pavol Breslik (Tenor); Amir Katz (Klavier)

13


09. OKTOBER 2016, 20.00 UHR, GLUCK-SAAL

LIEDGUT 31: MARTIN PLATZ SINGT MÖRIKE-LIEDER Ein Liederabend mit Werken von Hugo Wolf Mit: Martin Platz (Tenor), Rita Kaufmann (Klavier)

WEITERE TERMINE IN DER SPIELZEIT 2016/17 20. NOVEMBER 2016

LIEDGUT 32: ILKER ARCAYÜREK 26. FEBRUAR 2017

LIEDGUT 33: LEAH GORDON 21. MAI 2017

LIEDGUT 34: JUNGE STIMMEN Ein Liederabend mit dem Internationalen Opernstudio Nürnberg

AUF FLÜGELN DES GESANGES Wer unsere Ensemblemitglieder in einem intimeren Rahmen als auf der großen Opernbühne erleben möchte, erhält dazu auch in dieser Spielzeit wieder mit unserer Reihe „LiedGut“ die Gelegenheit. An ausgewählten Sonntagabenden präsentieren sich unsere Sänger*innen mit ihren erlesenen Kunstliedprogrammen im Gluck-Saal. Den Auftakt macht in dieser Saison der lyrische Tenor Martin Platz, der seit 2011 Ensemblemitglied am Staatstheater ist. Das Publikum begeisterte er nicht nur als Mozart-Tenor (u. a. als Tamino in „Die Zauberflöte“, Belmonte in „Die Entführung aus dem Serail“ und Don Ottavio in „Don Giovanni“) und versierter Barockinterpret – zuletzt sang er alle vier Tenorpartien in Laura Scozzis bunter Erfolgsinszenierung von Rameaus „Les Indes galantes“ –, sondern machte sich auch als Liedsänger einen Namen. Nun hat Martin Platz für seinen neuen Liederabend ein Programm mit Liedern von Hugo Wolf nach Gedichten des Biedermeier-Dichters Eduard Mörike erarbeitet. Wolf gilt als einer der bedeutendsten deutschen Kunstlied-Komponisten, der seine Werke in wahren Schaffensräuschen geschrieben haben soll. 1888 vertonte er insgesamt 53 Gedichte Mörikes, wobei er sowohl die stille Poesie und den eigenwilligen Humor als auch die seelischen Exzesse und Abgründe von Mörikes Lyrik auf unnachahmliche Weise in seiner Musik einzufangen wusste. Eine erlesene Auswahl aus diesen Vertonungen präsentiert Martin Platz gemeinsam mit Studienleiterin Rita Kaufmann am Flügel.

Christina Schmidl

Image_Staatstheater.indd 1

09.08.10 09:33


muss

jedes Aber

sehen.

Theater st ück

verstehen. RAIMUND 65 Jahre Journalist


NÜRNBERGS NEUE MEISTERSINGER DIE PREISTRÄGER DES 1. GESANGSWETTBEWERBS „DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG“ Ganz im Sinne der Nürnberger Meistersinger-Tradition wetteiferten am 27. Juli 2016, dem Finaltag des von Staatsintendant Peter Theiler ins Leben gerufenen fünftägigen Gesangswettbewerbs „Die Meistersinger von Nürnberg“, 12 fabelhafte Sänger*innen aus aller Welt im Opernhaus um Preisgelder im Gesamtwert von 40.000 Euro und zahlreiche Sonderpreise. Im Vorfeld hatten sich mehr als 500 Sänger*innen beworben, ein kleiner Teil davon auch explizit für das Deutsche Fach, das hochdramatische Partien v. a. aus Werken Richard Wagners und Richard Strauss’ umfasst. Bei den Vorauswahlen, die u.a. in Hamburg, Stockholm, Toronto und Moskau stattgefunden haben, wurden 84 Sänger*innen schließlich zu den letzten Wettbewerbsrunden nach Nürnberg eingeladen. Dort galt es, zunächst die Vorrunde zu meistern. Schließlich schafften es 24 Kandidat*innen ins Halbfinale und 12 davon schlussendlich ins Finale. In einem Galakonzert – begleitet von der Staatsphilharmonie Nürnberg unter der Musikalischen Leitung von GMD Marcus Bosch – präsentierten sich die Finalist*innen ein letztes Mal mit zwei Arien der internationalen, hochkarätig besetzten, 11-köpfigen Jury um Siegfried Jerusalem, die schließlich nach intensiver Beratung die Preisträger verkündete: Die russische Mezzosopranistin Maria Kataeva hatte die Jury im Allgemeinen Fach u.a. mit ihren perlenden Koloraturen in der Schlussarie der Angelina aus Rossinis „La Cenerentola“ überzeugt. Für ihre stimmliche Bandbreite, die sie zudem mit der Arie des Komponisten aus Richard Strauss‘ „Ariadne auf Naxos“ unter Beweis stellte, zeichnete sie die Jury zusätzlich mit einem 3. Preis im Deutschen Fach aus. Dort ging der 1. Preis an den Bassbariton Jordan Shanahan aus den USA, der mit Alberichs „Bin ich nun frei? Wirklich frei?“ aus Richard Wagners „Das Rheingold“ und der Rachearie des Don Pizarro aus Beethovens „Fidelio“ begeisterte. Den 2. Preis im Deutschen Fach erhielt Bassbariton Junmo Yang aus Südkorea, der dem Nürnberger Publikum unter seinem Künstlernamen Antonio Yang bestens bekannt ist. Der Tenor Sunghyun Kim, ebenfalls aus Südkorea, und die Sopranistin Rocío Pérez aus Spanien ersangen sich den 2. und 3. Preis im Allgemeinen Fach. SCHIRMHERR: Dr. Ulrich Maly, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg

MÄZENE:

MEDIENPARTNER:

Die Finalisten

HAUPTSPONSOR:

UNTERSTÜTZER:

UNTER OM V I D E O SO M P ET I T I O N .C R E G Ä R PREIST UERNBERG-C W W W.N

Jordan Shanahan und Siegfried Jerusalem


GESANGSWETTBEWERB

: OPER

PREISTRÄGER DES GESANGSWETTBEWERBS „DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG 2016“ IM ÜBERBLICK: MARIA KATAEVA   1. Preis Allgemeines Fach / 3. Preis deutsches Fach Maria Kataeva war zunächst von 2011 bis 2013 Mitglied des Opernstudios der Deutschen Oper am Rhein. In der Spielzeit 2013/2014 wurde sie ins feste Ensemble übernommen und sang zuletzt u.a. die Titelrolle in „Carmen“, den Komponisten in „Ariadne auf Naxos“, Cherubino in „Le nozze di Figaro“ und Maddalena in „Rigoletto“. 2014 gewann sie den 3. Preis der Paris Opera Competition.

SUNGHYUN KIM   2. Preis Allgemeines Fach Sunghyun Kim machte 2016 seinen Masterabschluss an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und war bereits 2015 beim Festival Verdi Busseto als Duca in „Rigoletto“ zu erleben. Er ist Preisträger zahlreicher Wettbewerbe und gewann u.a. 2014 den Maritim Musikpreis und 2015 den 1. Preis und den Publikumspreis des Internationalen Wettbewerbs „Klaudia Teav“ in Estland.

ROCÍO PÉREZ   3. Preis Allgemeines Fach / Nachwuchsförderpreis Rocío Pérez ist seit der Spielzeit 2014/2015 Mitglied des Opernstudios der Opéra National du Rhin, Strasbourg und sang dort u.a. Tebaldo in „Don Carlo“, Anastasie in „Cendrillon“ von Ermanno Wolf-Ferrari und Fanny in „La cambiale di matrimonio“ von Gioachino Rossini. Sie ist Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe und gewann u.a. den 1. Preis und Nachwuchspreis des Concurso Internacional de Canto Luis Mariano 2014 und den 2. Preis, Nachwuchspreis und Publikumspreis des Concours International de chant de Marmande 2015.

JORDAN SHANAHAN  1. Preis Deutsches Fach / Sonderpreis der „Freunde der Staatsoper Nürnberg e.V.“ Jordan Shanahan war Mitglied des Opernstudios der Nederlands Opera, Apprentice Artist an der Santa Fe Opera und von 2006 bis 2008 Mitglied des Ryan Opera Center der Lyric Opera of Chicago. Zuletzt sang er u.a. Telramund in „Lohengrin“ am Konzert Theater Bern, Don Apostolo Gazella in „Lucrezia Borgia“ an der Bayerischen Staatsoper und Escamillo in „Carmen“ am Theater St. Gallen. Er ist Preisträger zahlreicher Gesangswettbewerbe in den USA und gewann u.a. 2009 den 1. Preis und Publikumspreis der Opera San Jose Irene Dalis Competition. JUNMO YANG  2. Preis Deutsches Fach / Preis des Richard-Wagner-Verbands Nürnberg / Publikumspreis Junmo Yang ist nach einem Engagement am Theater Lübeck seit der Spielzeit 2013/2014 Ensemblemitglied am Staatstheater Nürnberg. Hier sang er zuletzt u. a. Alberich in „Das Rheingold“ und „Götterdämmerung“, Wotan in „Die Walküre“ und „Siegfried“, Marcello in „La Bohème“ und die Titelrolle in „Rigoletto“. Er ist Gewinner des 1. Preises und des Publikumspreises des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD in München 2006 und des 3. Preises des Internationalen Gesangswettbewerbs Renata Tebaldi 2005 in Italien. 2007 wurde er mit dem 1. Preis des Emmerich-Smola-Förderpreises des SWR ausgezeichnet.

Christina Schmidl

Maria Kataeva

Junmo Yang

Rocío Pérez


XXX

18

: XXX


DER PROZESS DES HANS LITTEN

: SCHAUSPIEL

DER WEG IN DEN UNRECHTSSTAAT DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG EINES KRITISCHEN ERFOLGSSTÜCKES

Der britische Autor Mark Hayhurst wollte schon immer einen Film über Antifaschismus in Deutschland drehen, und so machte man ihn auf den Fall des Hans Litten und die Berichte der emigrierten Mutter Irmgard Litten aufmerksam. Schon 1940 war in England ihr Buch „A Mother Fights Hitler“ erschienen. Wenig später wurde es in den USA unter dem Titel „Beyond Tears“ und nach dem II. Weltkrieg auch in Deutschland unter dem Titel „Eine Mutter kämpft gegen Hitler“ veröffentlicht. Hayhurst arbeitete sich in den komplexen historischen Stoff ein, und es entstanden für die BBC zunächst eine Dokumentation und dann der Fernsehfilm „The Man Who Crossed Hitler“. AUS DEM GERICHTSSAAL AUF DIE BÜHNE Doch damit nicht genug. Die Geschichte um den jungen deutschen Rechtsanwalt Hans Litten, der am 8. Mai 1931 im sogenannten Edenpalast-Prozess am Moabiter Schwurgericht Adolf Hitler in den Zeugenstand geladen hatte, um ihn wegen der gewaltverherrlichenden Hetzschriften der NSDAP zur Verantwortung zu ziehen, ließ ihn nicht mehr los. Es entstand das Stück „Taken at Midnight“, das am Chichester Festival Theatre 2014 uraufgeführt wurde und schließlich 2015 in London am Theatre Royal Haymarket zu sehen war. In einer verschachtelten dramatischen Konstruktion montierte Mark Hayhurst den Kampf einer Mutter um ihren Sohn mit den politischen Ereignissen aus den Jahren 1931 bis 1938, in denen aus einem Rechtsstaat ein menschenverachtender Unrechtsstaat wurde, schaffte Brüche in der Chronologie und gab so den Erzähl- und Spielraum frei für Reflexionen über die Auflösung von politischen Grundrechten und die Aushebelung einer demokratischen Verfassung. Hayhursts Stück beginnt mit einem Prolog, in dem sich Irmgard Litten an die Massenverhaftungen in der Nacht des Reichstagsbrandes erinnert, jener Nacht, in der auch ihr Sohn Hans Litten verhaftet wurde. „… Und alle waren … völlig unbekümmert.“ Zu unvorstellbar war das, was noch kommen sollte. Doch schon der erste Akt zeigt eine Zelle des neuentstandenen Konzentrationslagers Sonnenburg. Unter dem gemeinsamen Kommando von Polizei und SA-Hilfspolizei saßen hier politisch Verfolgte, u. a. Reichstagsabgeordnete, KPD-Politiker und Gewerkschaftsfunktionäre in „Schutzhaft“. SCHAUPLÄTZE UND ZEITGENOSSEN Das Personal der Szene aus „Taken at Midnight“ sind neben dem „Arbeiter-Anwalt“ Hans Litten der Dichter Erich Mühsam sowie der Pazifist und spätere Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky. In einem atemberaubenden Parcours führt der Autor seine Figuren von Schauplatz zu Schauplatz, von der Wohnung der Familie Litten zu einer Gefängniszelle in Sonnenburg, vom Büro eines Offiziers im Gestapo-Hauptquartier in der Prinz-Albrecht-Straße zu einer Szene im Tiergarten von Berlin, vom Konzentrationslager Lichtenburg in Sachsen zum KZ Dachau bei München. Hier endet die Geschichte des einst um Gerechtigkeit kämpfenden, nun misshandelten und völlig gebrochenen Hans Litten. Im Februar 1938 nimmt er sich das Leben.

HÖRBUCH Patricia Litten: „Trotz der Tränen“ (Hörbuch) Erhältlich im Theaterbuchladen für 17,90 Euro

BUCHTIPP Sebastian Haffner: „Geschichte eines Deutschen Die Erinnerungen 1914 – 1933“ Erhältlich im Theaterbuchladen für 14,99 Euro

19


SCHAUSPIEL

: DER PROZESS DES HANS LITTEN

Zurück bleibt – allein auf der Bühne – Irmgard Litten, die couragierte, aber oftmals auch verzweifelte Mutter, die vergeblich um die Freilassung ihres Sohnes und gegen ein immer monströser werdendes Unrechtssystem in Deutschland kämpfte. Was ihr bleibt, ist die Emigration sowie ein Tagebuch, das sie seit 1937 führte und später zu ihrem Bericht an die Weltöffentlichkeit verarbeitete. „Ich habe vor langer Zeit zu schreien begonnen. Ich schreie jetzt. Ich glaube, ich bin noch nicht einmal halbwegs damit durch.“ In Nürnberg spielt die Schauspielerin Patricia Litten, die schon mit dem Hörbuch „Trotz der Tränen“ an ihre Großmutter erinnerte, die Rolle der Irmgard Litten. Für sie ist es auch ein Stück Familiengeschichte. Der französische Regisseur Jean-Claude Berutti, der in Nürnberg die deutsche Erstaufführung inszeniert, formuliert seine Begeisterung für das Stück so:

„ Ich bin stolz darauf, dass das Schauspiel Nürnberg an mich gedacht hat, um die deutsche Erstaufführung dieses Stückes zu inszenieren. Ich wurde von meinem Vater zu einer Leidenschaft für Deutschland und die Brüderlichkeit zwischen unseren beiden Ländern erzogen (nachdem er fünf Jahre als Kriegsgefangener dort verbracht hatte). Als ich sechs Jahre alt war, nahm er mich nach Dachau mit (kaum fünfzehn Jahre, nachdem sich Hans Litten an eben diesem Ort das Leben genommen hatte), und angesichts der offenen Verbrennungsöfen sagte er mir die eindringlichen Worte: ‚Das haben nicht die Deutschen getan, das waren die Nazis!‘ Da mein Vater nicht mehr lebt, frage ich mich, was er wohl denken würde, müsste er mit ansehen, wie das schändliche Ungeheuer sich vielerorts wieder aufrichtet ...“

Dabei sollte man als Deutscher nie vergessen, dass alle Nazis auch Deutsche waren und Hitler zunächst demokratisch gewählt wurde. Eine ganz neue Brisanz erhält das Stück „Taken at Midnight“ durch die Massenverhaftungen und Massensuspendierungen nach dem Putschversuch in der Türkei. Nicht nur Tausende Soldaten wurden verhaftet, sondern auch 3000 Richter (das ist ein Drittel aller Richter in der Türkei, wie die Journalistin und Autorin Esmahan Aykol anmerkt. (Vgl. „Eine Gesellschaft lebt in Angst“. FR 21.7.2016) Eine Entwicklung, die nicht nur sie an die deutsche Geschichte und die politischen Folgen des Reichstagsbrandes 1933 denken lässt.

Horst Busch

DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG

: 08. OKTOBER 2016, 19.30 UHR, SCHAUSPIELHAUS

DER PROZESS DES HANS LITTEN - TAKEN AT MIDNIGHT von Mark Hayhurst; Deutsch von Michael Raab Inszenierung: Jean-Claude Berutti Ausstattung: Rudy Sabounghi Musik: Bettina Ostermeier Dramaturgie: Horst Busch Mit: Patricia Litten (Irmgard Litten); Frederik Bott (Gustav Hammermann, SA Offizier, Hotelier), Ksch.

Pius Maria Cüppers (Erich Mühsam), Heimo Essl (Fritz Litten), Ksch. Michael Hochstrasser (Dr. Conrad), Ksch. Jochen Kuhl (Lord Clifford Allen), Marco Steeger (Carl von Ossietzky), Philipp Weigand (Hans Litten)

:

SCHAUSPIEL AKTUELL DIE DER PROZESS DES HANS LITTEN Einführungsmatinee mit dem Leitungsteam und Gästen am 02.10.2016, 11.00 Uhr, Schauspielhaus Foyer WEITERE VORSTELLUNGEN: 09., 15., 16.10.; 04., 16., 19., 24., 26.11.2016

20


Damit Sie im Bad der Supersta r sin d ,,,

… überlassen wir nichts dem Zufall. Wir setzen Ihr Traumbad plan- und termingenau in Szene und koordinieren auch sämtliche Handwerksleistungen – wie aus einer Hand. Bei uns sind Sie der Star – und wir sorgen für eine lange, glanzvolle Badkarriere!

Königstraße 80 D-90402 Nürnberg

Fon +49 / 911 / 24 05-0 Fax +49 / 911 / 22 74 32

www.hotelvictoria.de book@hotelvictoria.de

Verkaufsaktion S 411 Beim Kauf eines Sessels S 411 mit Hocker schenken wir eine LED-Leuchte LUM!

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.reim-wohndesign.de. Aktionszeitraum vom 01. September 2016 bis 30. April 2017.


SCHAUSPIEL

: UND DANN KAM MIRNA

» EINE DUNKLE WOLKE, GEFORMT AUS ÜBERGEWICHT, ÜBERFORDERUNG UND DER ERKENNTNIS, DASS NICHTS MEHR SO IST WIE VORHER … « IN SARKASTISCHER HOCHFORM: SIBYLLE BERG HINTERFRAGT DAS MUTTERSEIN

Spätestens seit dem Frühjahr 2015, als die israelische Soziologin Orna Donath ihre Studie „Regretting Motherhood“ veröffentlichte, in der sie erstmals Frauen zu Wort kommen ließ, die dem zumeist unhinterfragten gesellschaftlichen Konsens, dass Muttersein das größte Glück im Leben einer Frau darstelle, öffentlich widersprachen und von ihrem Leid berichteten, läuft der weltweite Diskurs über die Mutter wieder auf Hochtouren. Der Buchmarkt explodiert. Vertreterinnen aller Mutterbilder treten auf den Plan. Alleinerziehende, Mütter in Patchworkfamilien und in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften. Junge Mütter. Alte Mütter. Mütter von in vitro Babys. Die neotraditionellen 24-Stunden-Mütter, die zu Hause bleiben, die paranoiden Helikopter-Mütter, die ihr Kind von der ersten Lebensminute an in Watte packen, und die Ich-vereine-Kind-und-KarriereMütter, die ihr Kind schon mit sechs Monaten in Krippen abgeben – sowie jede erdenkliche Mischform aus allen aufgeführten Mutterschaftsmodellen. Was alle gemeinsam haben? Sie wollen alles richtig machen und Recht haben. MUTTER UND KIND „Warum werden Mütter immer gehasst? Egal, ob sie arbeiten oder nicht, stillen oder nicht, leben oder nicht“, fragt Sibylle Berg in ihrem irrwitzig komischen und bösartig-klugen Stück „Und dann kam Mirna“ und macht hiermit, wie mit so vielen anderen unverschämten aber genauen Beobachtungen in ihrem Text, auf die soziale Schieflage, in die das Mutterbild in unserer Gesellschaft geraten zu sein scheint, aufmerksam. Im Spätkapitalismus,

22

in dem die Frage der Familiengründung zu einer Wahlmöglichkeit unter vielen geworden ist, sind die Frauen zunehmend unter Druck. Nicht nur die Kinderlosigkeit müsse vor sich und anderen jetzt gerechtfertigt werden, sondern auch die Mutterschaft, die so viele andere Lebensentscheidungen auszuschließen scheint, analysiert Sozialpsychologin Herrad Schenk in „Wieviel Mutter braucht der Mensch“. Daraus resultiert, dass eigentlich alles immer nur falsch und unzulänglich sein kann. Ein Gemisch aus Überforderung und Desorientierung, flankiert von mangelnder öffentlicher Wertschätzung. „Keiner will irgendeine sachbezogene, beruflich kompetente, politisch informierte Information von einer Mutter“, kommentiert Sibylle Berg schonungslos. 4X MUTTERGLÜCK In einer solchen existenziellen Sackgasse, in der das Kind dem eigenen Leben irgendwie im Weg zu stehen scheint, in dem man sich von der Welt irgendwie abgehängt fühlt, steckt auch die Mutter, die Sibylle Berg in ihrem Stück zu Wort kommen lässt: „Ich bin über Nacht von einem autoagressiven, interessanten jungen Menschen mit großartigen Verhaltensauffälligkeiten, einem Hang zur Systemkritik und verrückten Ideen zu einer –“ ja, sie ist Mutter geworden. Ebenso ihre Freundinnen Gemma, Minna und Lina. Alle waren sie mal etwas Besonderes – so dachten sie zumindest, und jetzt sind sie nur noch Mütter. Alle Chancen auf Selbstverwirklichung erstickt in Babybrei und Spielplatzschlamm! Dieser bitteren Perspektive der Mutter stellt Berg die Stimme von Tochter Mirna entgegen. Trocken und


UND DANN KAM MIRNA

direkt begegnet sie dem Dauerlamento der Mutter. Sie durchschaut es. Schonungslos zeigt sie, dass das haltlose Dasein ihrer Mutter keineswegs mit ihr zu tun hat. Mirna putzt, denkt und sorgt sich um ihre orientierungslose Mutter. Sie macht klar, dass das Leben mit Kind zwar kein freischwebender Hort der Glückseligkeit, aber auch keineswegs eine unbewältigbare Lebensherausforderung darstellt – es verlangt schlicht und einfach verantwortungsvolles, empathisches Handeln. Als „Generationenduell mit utopischen Zügen“ beschreibt der Tagesspiegel das Stück, das im September 2015 am Maxim Gorki Theater uraufgeführt und inzwischen mit dem Friedrich-Luft-Preis ausgezeichnet wurde. Und tatsächlich, die liebevoll sarkastischen Reiß-dich-endlichzusammen-Mama-Rufe von Tochter Mirna geben dem Text seine gewitzt verdrehte Besonderheit und lassen uns Hoffnung schöpfen, dass vielleicht alles doch gar nicht so furchtbar kompliziert sein muss im Hier und Jetzt.

: SCHAUSPIEL

NÜRNBERG DEBÜT „Ich freue mich auf den kabarettistischen Furor, mit dem Berg ihre Figuren ausstattet. Wir werden uns ihren bissigen Humor in der Arbeit sicher mit sehr viel Lust packen“, sagt Anne Bader, geboren 1983, Regie-Absolventin der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg, die u. a. am Staatstheater Mainz, am Theater Münster, am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg sowie am Deutschen Theater Berlin arbeitet und sich mit der Inszenierung von „Und dann kam Mirna“ dem Nürnberger Publikum erstmals vorstellen wird. „Aber auch die Traurigkeit und die zärtlichen Momente, die zwischen den abgeklärt-ironischen Pointen schlummern, wollen wir fühlbar machen und dem Publikum einen hoffentlich witzigen, aber auch berührenden Abend zeigen. Die vier Schauspielerinnen, die sich mit all ihrer Verschiedenheit diese Textfläche erspielen werden, sind für mich ein Garant dafür, dass das gelingen kann!“

Friederike Engel PREMIERE

: 15. OKTOBER 2016, 19.30 UHR, KAMMERSPIELE

UND DANN KAM MIRNA Sibylle Berg Inszenierung: Anne Bader Bühne und Kostüme: Luisa Wandschneider Musik: Matthias Schubert Dramaturgie: Friederike Engel Mit: Karen Dahmen, Lilly Gropper, Nicola Lembach und Ruth Macke WEITERE VORSTELLUNGEN: 16., 19., 22., 27., 30.10.; 09., 17., 19., 24., 26.11.2016

23


DAS RÖMISCHE

URAUFFÜHRUNG DER „RÖMISCHEN TRILOGIE“ NACH WILLIAM SHAKESPEARE ALS AUFTRAGSWERK FÜR DAS SCHAUSPIEL NÜRNBERG

I. ANFÄNGE Während seiner Inszenierung von John von Düffels Antikenbearbeitung „Ödipus Stadt“ im Herbst 2014 merkte Schauspieldirektor Klaus Kusenberg im Gespräch mit dem Autor, der zu den Endproben aus Berlin nach Nürnberg gekommen war, an, dass es doch jetzt „inhaltlich nur folgerichtig wäre, mit den ‚Römischen Tragödien‘ von William Shakespeare weiter zu machen.“ Er ergänzte: „Diese Stücke inhaltlich im großen Bogen zusammen zu denken und zu inszenieren, wäre eine spannende Aufgabe.“ John von Düffel, beeindruckt von unseren Schauspieler*innen und unserer ‚Nürnberger Fassung‘ von „Ödipus Stadt“, war sofort von der Idee angetan und stimmte begeistert zu. Der Autor, Übersetzer und Professor für Szenisches Schreiben, gilt als ausgewiesener Kenner der englischen Sprache (er lebte und arbeitete in Irland und den USA) und hat für uns nun Shakespeares „Römische Tragödien“ direkt aus dem Original neu übersetzt und bearbeitet. In den „Römischen Tragödien“ zeigt William Shakespeare die mühsame Einigung eines großen Reiches, das mit „Coriolan“ seinen Gründungsakt erlebt. Die Tragödie um den großen Kriegsherrn macht deutlich, wie während des Aufbaus der Demokratie sich weder Politiker noch Militärs von ihren „alten“ Institutionen und Ideologien trennen können und das Volk verachten. In „Julius Cäsar“ wird die Schwachstelle der Demokratie deutlich, wo sich auf demokratische Weise zunächst ein großes Machtzentrum um eine einzelne Person herum aufbaut, darin

24

aber schon ein künftiges Vakuum entwickelt, das in Folge die demokratischen Strukturen massiv lähmen wird. „Antonius und Cleopatra“ hingegen rückt die fatale Verknüpfung von Privatem und Politischem in den Mittelpunkt und erzählt, wie es Oktavius (dem späteren Augustus) gelingt, genau daraus Kapital zu schlagen. Nach langen „Berliner Runden“ und Diskussionen übermittelte von Düffel Nürnbergs Schauspieldirektor ‚step by step‘ die drei Teile seiner Bearbeitung mit der verheißungsvollen Titel-Trias: „Verachtung“, „Verschwörung“ und „Verführung“. In Kenntnis der Originaltragödien von „Coriolan“, „Julius Cäsar“ und „Antonius und Cleopatra“ ist der Regisseur überzeugt, dass von Düffels Bearbeitung einen hervorragenden Gegenwarts-Kommentar liefert, ohne „platt aktuell“ zu sein. II. PARADEBEISPIEL POLITISCHER RHETORIK Der Autor John von Düffel beschrieb seine Neubearbeitung für das Nürnberger Ensemble zum Probenstart folgendermaßen: Die berühmte Grabrede

von Markus Antonius am Leichnam des ermordeten Julius Cäsar ist ein Paradebeispiel politischer Rhetorik. Sie steht im Mittelpunkt von William Shakespeares „Römischer Trilogie“, den drei Stücken „Coriolan“, „Julius Cäsar“ und „Antonius und Cleopatra“. Das zentrale Thema dieser Stücke ist eines, das aktueller nicht sein könnte: die Krise der Demokratie. Denn die politische Macht über das Kapitol in Rom kommt


RÖMISCHE TRILOGIE

der Weltherrschaft gleich, und immer wieder droht die Machtergreifung durch einen Alleinherrscher: die Manipulation der öffentlichen Meinung, die Ausschaltung der politischen Gegner, die Aufhetzung des Volks. Demokratie bei Shakespeare heißt immer auch Demagogie. Zurück zu „Julius Cäsar“: Weil der siegreiche Feldherr auf dem Weg zur absoluten Macht nicht mehr aufzuhalten ist, beschließen die Brüder Cassius und Brutus dessen Ermordung. Am Tag von Cäsars Krönung begehen sie gemeinschaftlich Tyrannenmord – um die Demokratie zu retten. Brutus, der es mit diesen Werten durchaus ernst meint, hält eine Rede an die Nation, um das Volk zu beruhigen und die Republik zu festigen. Im Sinne der Meinungsfreiheit erlaubt er auch dem Cäsar-treuen Antonius, an Cäsars Leiche zu sprechen. Antonius nutzt die Gelegenheit, um mit einer gewaltigen Rede die Stimmung im Land gegen die „Verschwörer“ zu wenden. Das Volk jagt die Tyrannenmörder aus der Stadt. Die Demokratie wird nicht gerettet, sondern eine Dreiherrschaft unter der Federführung von Antonius ausgerufen, sein Triumvirat mit Cäsars Adoptivsohn Oktavius und dem hochrangigen Militär Lepidus. Brutus und Cassius werden vernichtend geschlagen. Damit sind die Errungenschaften der römischen Demokratie verloren. Ihre Entstehung beschreibt Shakespeare – durchaus kritisch – in dem sehr viel früher spielenden Stück „Coriolan“. Der Feldherr Coriolan ist eine Art Cäsar-Vorgänger: Er beendet

: SCHAUSPIEL

auf blutige Weise den Bürgerkrieg, besiegt die Rebellen und ist der militärische Held von Rom, doch politisch ist er ein Verächter des „Pöbels“ in Zeiten, in denen das Volk sich durch die Wahl von Volkstribunen Mitspracherechte verschafft. Die Tribunen lassen Coriolans Wahl zum Konsul scheitern. Damit scheint klar: Gegen sie, die Volksvertreter, wird niemand in Rom herrschen. Das sieht viele Jahre später – nach der Einsetzung des Triumvirats unter Antonius – anders aus. Untereinander zerstritten, in Kriege verstrickt, unternimmt die Koalition der drei Herrscher einen letzten Versuch der Versöhnung untereinander. Doch das Bündnis hält nicht lang. Antonius verfällt der ägyptischen Königin Cleopatra, während der Cäsaren-Sohn Oktavius seine Mitregenten nach und nach ausschaltet. Das römische „House of Cards“ eskaliert zu einem Machtspiel, an dessen Ende es nur einen Herrscher geben kann: Oktavius, den Cäsar-Junior, der nicht nur den absoluten Machtspruch seines Vaters verwirklicht, sondern als Sieger über die arabische Welt auch Cleopatra dem Volk von Rom vorführt, das nun nichts mehr zu sagen hat, nur jubeln darf. Die Trilogie zeigt, wie Demokratie sich schon in ihrer Entstehung immer wieder selber abschafft …

25


III. KLAUS KUSENBERG IN DEN PROBEN MIT SEINEM ENSEMBLE Am 4. Juli startete Schauspieldirektor Klaus Kusenberg in seine Probenzeit gemeinsam mit seinem künstlerischen Team, dem Bühnen- und Kostümbildner Günter Hellweg, der Musikerin Bettina Ostermeier und mit seinem Ensemble. Für die Rollen „General Titus Cominius & Cassius & Cisca“ engagierte Klaus Kusenberg einen weiteren Gast neben Stefan Drücke (er spielt bereits im „Wilhelm Tell“) . Seine Wahl fiel auf Hubertus Hartmann, der bereits vor einigen Jahren in Stefan Ottenis Ibsen-Inszenierung „Rosmersholm“ in Nürnberg zu erleben war und ein gefragter Filmund TV-Schauspieler ist („Das Leben der anderen“, „Familienfest“ u. a.).

Katja Prussas

»DÜFFELS SICHT AUF SHAKESPEARE UND DEN HISTORISCHEN STOFF, SEINE VERDICHTUNG DER ERZÄHLSTRÄNGE UND DES FIGURENTABLEAUS SOWIE SEINE HERVORRAGENDE SPRACHBEHANDLUNG FUNKTIONIEREN AUSSERGEWÖHNLICH GUT« Klaus Kusenberg

URAUFFÜHRUNG

: 22. OKTOBER 2016, 19.00 UHR, SCHAUSPIELHAUS

RÖMISCHE TRILOGIE Nach „Coriolan“, „Julius Cäsar“ und „Antonius und Cleopatra“ von William Shakespeare in einer Bearbeitung von John von Düffel Inszenierung: Klaus Kusenberg Bühne und Kostüme: Günter Hellweg Musik: Bettina Ostermeier, Werner Treiber Dramaturgie: Katja Prussas Mitarbeit Bühne und Kostüme: Tobias Flemming, Birgit

Leitzinger Mit: Julia Bartolome (Virgilia, Portia, Cleopatra), Bettina Langehein (Ein Bote, Eros), Ksch. Adeline Schebesch (Agrippina, Eine Wahrsagerin, Oktavia); Frank Damerius (Junius Brutus, Markus Brutus, Lepidus), Thomas L. Dietz (Erster Senator, Trebonius, Ein Bote), Stefan Drücke (Sicinius, Decius), Hubertus Hartmann (General Titus Cominius, Cassius, Cisca), Julian Keck (Tullus Aufidius, Casca, Oktavius Cäsar), Stefan Willi Wang (Coriolan, Mark Anton, Antonius)

WEITERE VORSTELLUNGEN: 27., 30.10.; 03., 17.11.2016 BITTE ACHTEN SIE AUF DIE VORGEZOGENEN VORSTELLUNGSZEITEN & WERKEINFÜHRUNGEN! MO-SA BEGINN: 19.00 UHR  SO / FEIERTAG BEGINN: 18.30 UHR, VORSTELLUNGSDAUER CA. 3,5 STD.

26


40 JAHRE „SCHWEIG, BUB!“

: SCHAUSPIEL

JUBILÄUMSLESUNG 40 Jahre nach der umjubelten Premiere und nach über 700 Aufführungen kehrt das fränkische Kultstück in einer Jubiläumslesung erneut auf die Bühne des Schauspielhauses zurück. Eine Allstar-Besetzung aus fränkischer Prominenz wird im fliegenden Wechsel noch einmal die Konfirmationsfeier des jungen Fritz zum Besten geben. Im Anschluss lädt der Förderverein Schauspiel Nürnberg e. V. unsere Gäste auf eine herzhafte Leberknidlersuppm ins Foyer ein! Alles begann mit einem Satz, der mir nicht mehr aus dem Kopf wollte: „Du, wou hammer letzthin ä suer Leberknidlersuppm gessn?“(Du, wo haben wir letzthin so eine Leberknödelsuppe gegessen?) Ein seltsames Mantra, das den Kern des fränkischen Wesens heraufzubeschwören schien. Ein nicht tot zu kriegender Ohrwurm, gegen den unbedingt etwas unternommen werden musste. „Du, wou hammer letzthin ä suer Leberknidlersuppm gessn?“. Ich geb´s ja zu: Alles in allem kein sehr gewichtiger Satz, nein, eher ein furchtbar banaler. Ich konnte machen, was ich wollte: Ich brachte diesen Un-Satz nicht mehr aus meinem Kopf. Er war stärker. Unmöglich, ihn in einem meiner Mundartgedichte unterzubringen. Er hätte sofort die Form des Gedichts gesprengt. Gedichte sind zarte Gebilde, die eine Leberknidlersuppm nicht vertragen. Der vermaledeite Satz verlangte nach mehr, schrie nach dem großen Suppenteller eines Theaterstücks. Ein Stück für und über das Volk sollte es werden, ein Volksstück. ... Die Technik der Volksstückschreiber ist ziemlich international und ändert sich beinahe nie...Es genügt eine tüchtige Portion der gefürchteten Routiniertheit des Dilettantismus.“ Da saß ich nun mit einem Satz und Brechts Postulat im Nacken. Was ließ sich damit bloß anfangen? „Du, wou hammer letzthin ä suer Leberknidlersuppm gessn?“ Und schon war ich mitten in der Exposition: Auf so eine Frage konnte nur ein Fest folgen, ein fränkisches mit allen Gängen. Eine Konfirmationsfeier bot sich an. Sie lieferte die Struktur, das fünfaktige Gefäß, in das ich das ganze

in meinem Kopf gespeicherte Gerede gießen konnte, mit dem mich meine Umwelt ein Leben lang drangsaliert hatte. „Schweig, Bub!“ war wie ein Befreiungsschlag für mich. Ich befreite mich von der kleinbürgerlichen Enge meiner Nachkriegskindheit mit der ganzen Kraft meines Dialekts und meines Humors. „Humor“, so der größte fränkische Dichter Jean Paul, „ist überwundenes Leiden an der Welt.“ Die Mundart hat außerdem noch einen zusätzlichen Vorteil: Im Dialekt kann man den Leuten Wahrheiten sagen, die man in der Hochsprache nicht sagen kann. „Schweig, Bub!“ wurde zum größten Publikumsrenner der Nürnberger Theatergeschichte.

Fitzgerald Kusz

02. OKTOBER 2016, 19.00 UHR, SCHAUSPIELHAUS

40 JAHRE „SCHWEIG, BUB!“ Fitzgerald Kusz Es lesen: Petra Auerochs, Antje Cornelissen, Johannes

Bösiger, Matthias Egersdörfer, Gabriele Kastner, Stefan Kügel, Lisa-Sophie Kusz, Christian Maierhöfer, Sandra Meyer, Bernd Regenauer (angefragt), Hannes Seebauer, Klaus Schamberger, Adeline Schebesch, Marco Steeger, Bürgermeister Christian Vogel, Tristan Vogt, Philipp Weigand, Michael Ziegler u. a.

27


RECHTSFALL „WILHELM TELL“ Ein Auszug aus dem juristischen Beitrag von Prof. Dr. Christoph Safferling und Ass. Jur. Christian Rückert (Institut für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie der FriedrichAlexander-Universität Erlangen-Nürnberg) anlässlich der Einführungsmatinee „Wilhelm Tell“ am 25. Mai 2016 (…) Auf der Schnittstelle zwischen „normalem“ und Völkerstrafrecht befindet sich schließlich die Ermordung Gesslers. Nüchtern betrachtet hat sich Tell hier wegen Heimtückemordes strafbar gemacht, indem er den Landvogt aus dem Hinterhalt mit einer Armbrust erschoss. Aus politisch-kultureller Perspektive ist die Frage interessanter, ob man Tell hier auch sogenannte „niedrige Beweggründe“ unterstellen kann. Denn nach dem Motto: „Des einen Freiheitskämpfer ist des anderen Terrorist“ ist die Unterscheidung zwischen dem „guten“ Tyrannenmord und dem „bösen“ Demokratenmord weniger eine solche, die nach allgemeingültigen, naturrechtlichen Prinzipien getroffen werden kann. Zu stark ist sie von der politischen und kulturellen Prägung der jeweiligen Rechtsanwender abhängig. Ebenso komplex ist die Frage, ob sich Tell auf einen Rechtfertigungs- oder Entschuldigungsgrund berufen kann. Wie beim – praktisch heute relevanteren – Haustyrannenmord kann zwischen den einzelnen Gewaltakten gegen Volk oder Ehefrau jedenfalls nicht von einem gegenwärtigen Angriff im Sinne des Notwehrrechts gesprochen werden. Im Notstand genügt zwar auch eine Dauergefahr – also ein Zustand, der jederzeit, auch sofort, in eine Schädigung umschlagen kann. Allerdings verbietet sich – wegen des absoluten Lebensschutzgedankens des Grundgesetzes – beim rechtfertigenden Notstand eine Abwägung des Lebens aller – also des durch die

28

Tyrannei bedrohten Volkes – gegen das Leben des Tyrannen. Tells juristisches Schicksal hängt damit einmal mehr am Tatbestand des entschuldigenden Notstandes. Äußerst fraglich – und hier und heute nicht abschließend zu beantworten – ist dabei die Frage, ob Tell noch andere, für Gesslers Leben weniger bedrohliche Maßnahmen zur Verfügung standen, um die (Dauer-)Gefahr durch den Landvogt für sich und seine Angehörigen abzuwenden. Gänzlich gewaltfrei – das zeigen die Schweizer Habsburgerkriege – konnten sich die heutigen Schweizer jedenfalls nicht von der habsburgischen Herrschaft befreien. „RACHE“? Dabei sind wir natürlich beim politischen Strafrecht angekommen. Strafrecht dient ja nicht nur der Aufrechterhaltung des Zusammenlebens der Gemeinschaft und dem Schutz der einzelnen Mitglieder der Gemeinschaft, sondern wird auch zur Stabilisierung der verfassungsmäßigen Ordnung eingesetzt. Man nennt das Staatsschutzstrafrecht. Die Idee, mit Mitteln des Strafrechts auch die Machthaber zu kontrollieren, ist hingegen vergleichsweise neu. An keinem Ort der Welt ist diese Idee so präsent wie in Nürnberg, denn der Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher des nationalsozialistischen Deutschlands markiert die Geburtsstunde dieser Idee. Der Umgang des Landvogts Gessler mit seinen Untertanen ist daher heute auch strafrechtlich relevant. Zunächst einmal ist es bei einer Besatzung den Besatzern nicht gestattet, die Zivilbevölkerung zu Frondiensten heranzuziehen oder körperliche oder seelische Schäden herbeizuführen. Das ist strafbar nach § 7 Abs. 1 Nr. 3 oder 5 VStGB. Wenn Gessler Tell nach Küssnacht überführt, macht er sich der zwangsweisen Überführung nach § 7 Abs. 1


WILHELM TELL

Nr. 4 VStGB, aber auch nach § 234a StGB strafbar. Auch unabhängig von einer Besetzung oder einer kriegerischen Auseinandersetzung kennt das Völkerstrafrecht hier relevante Straftatbestände. Werden von einem Machthaber in systematischer oder groß angelegter Art und Weise Menschenrechte verletzt, so handelt es sich um Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die Unterdrückungsmaßnahmen, von denen im Wilhelm Tell berichtet wird, können durchaus unter § 8 VStGB subsumiert werden. DURCHSETZBARKEIT DES RECHTES Diese Straftatbestände sind mit dem Weltrechtspflegeprinzip verbunden, d.h. sie können überall auf der Welt von jedem Gericht durchgesetzt werden. Unter Umständen kann heute auch der Internationale Strafgerichtshof tätig werden. Trotzdem ist die Kontrolle der Machthaber für das Strafrecht schwierig. Solange die Macht beim Tyrannen ist, versagen die rechtlichen Durchsetzungsmechanismen. Der Freiheitskampf eines unterdrückten Volkes kann zwar heute auf das Völkerstrafrecht hoffen; es wird aber auch erst dann eingreifen können, wenn sich die Machtverhältnisse geändert haben. Im Sudan, in Darfur etwa, liegt zwar ein Haftbefehl gegen den Präsidenten Al Bashir

: SCHAUSPIEL

seitens des Internationalen Strafgerichtshofs vor, solange ihn aber kein Staat festnimmt, wie unlängst wieder in Süd-Afrika, kann die internationale Strafjustiz nicht tätig werden. Wenn ein Tyrann also „den kecken Geist der Freiheit“ beugen will und mit neuen Gesetzen das Land weiter knebelt, versagt der Schutz des Strafrechts. Unser Grundgesetz kennt in Art. 20 Abs. 4 GG ein Widerstandsrecht gegen Angriffe auf die Freiheit. Auch eine Gewalttat gegen den, der die Freiheit untergraben will, ist demnach gerechtfertigt, wenn keine andere Abhilfe geschaffen werden kann, um die Freiheit der Hütten und der Unschuld wieder herzustellen. Wenn die alte Ordnung beseitigt ist und eine neue, freiheitliche Ordnung Einzug hält, wird natürlich kein Verschwörer wegen Hochverrats zu Rechenschaft gezogen und kein Tryannenmörder verfolgt. Sie sind die Freiheitskämpfer und die Helden des neuen Systems. Das Strafrecht dient dann den neuen Machthabern. Das sollte uns wachsam machen, demütig und dankbar, dass wir heute hier in Nürnberg in einem Rechtssystem leben, das das Individuum und seine Freiheit schützt. Dass das nicht immer so war, zeigt uns auch Friedrich Schiller mit seinem Wilhelm Tell.

WIEDERAUFNAHME: 29. OKTOBER 2016, 19.30 UHR, SCHAUSPIELHAUS

WILHELM TELL   Friedrich Schiller Inszenierung: Volker Schmalöer Bühne: Valentina Crnkovi´c Kostüme: Falk Bauer Musik: David Rimsky-Korsakow Dramaturgie: Horst Busch Mit: Josephine Köhler (Hedwig, Berta von Bruneck, Gertrud u. a.), Nicola Lembach (Arnold von Melchtal

u. a.); Ksch. Pius Maria Cüppers (Walther Tell u. a.), Stefan Drücke (Itel Reding u. a.), Heimo Essl (Walther Fürst u. a.), Ksch. Michael Hochstrasser (Werner Stauffacher u. a.), Julian Keck (Ulrich von Rudenz u. a.), Thomas Klenk (Hermann Gessler u. a.), Stefan Lorch (Konrad Baumgarten u. a.), Rainer Matschuck (Werner, Freiherr von Attinghausen u. a.), Jörg Scheiring (Leuthold u. a.), Daniel Scholz (Wilhelm Tell) WEITERE VORSTELLUNGEN: 08., 12., 15.11.2016


BALLETT

: AUFTAKT

DER BALLETTHERBST AM STAATSTHEATER AUFTAKT MIT DER BALLETTPRÄSENTATION

wechselt von der Junior Company des Bayerischen „Ein fulminanter Abend und ein Triumph für die Staatsballetts in München nach Nürnberg; Stefanie unglaublich leistungsstarke Nürnberger Compagnie“, Pechtl war Mitglied des Wiener Staatsballetts und zulobten die Nürnberger Nachrichten: Wer den gefeierten letzt am Landestheater Linz engagiert; die französischBallettabend „Kammertanz“ in der letzten Spielzeit amerikanische Tänzerin Rachelle Scott tanzte zuletzt versäumt haben sollte oder aber die Produktion noch am renommierten Cedar Lake Contemporary Ballet in einmal erleben möchte, der erhält dazu ab 8. Oktober New York City; Joel di Stefano aus Australien kommt erneut Gelegenheit. Dann kehrt die Nürnberger Comvom Ballett Augsburg an das Staatstheater und Nobel pagnie mit den Choreographien „Approximate Sonata“ Lakaev – ebenfalls Australier – hat soeben die Juilliard von William Forsythe, „das siebte blau“ von Christian School in New York absolviert und tritt in Nürnberg Spuck und „Four Quartets“ von Goyo Montero aus den sein erstes Festengagement an; der Kanadier Shawn Theaterferien auf die Bühne des Opernhauses zurück. Throop war bis zur letzten Spielzeit Mitglied des BayeDiejenigen, die nicht bis zum Oktober warrischen Staatsballetts. Ebenfalls neu in der Compagnie ten wollen und nach der tanzfreien Sommerpause des Staatstheater Nürnberg Balschon früher wieder Ballettluft letts ist der Spanier Daniel Roces. schnuppern möchten, haben dazu Allerdings kommt er nicht neu während des Theaterfestes am » W IE DIE PROFIS ans Haus, sondern war bereits 25. September die ChanAN DER STANGE in der letzten Spielzeit einer der ce: In vier Workshops können ersten beiden Stipendiaten der Besucher*innen unter der AnleiTRAINIEREN« von Goyo Montero gegründeten tung von José Hurtado, ProduktiYoung Company und u. a. in Choonsleiter und Stellvertreter Goyo reographien wie „Rain dogs“ von Johan Inger, „Minus16“ Monteros, wie die Profis vor den Spiegeln im Ballettsaal von Ohad Naharin, „das siebte blau“ von Christian an der Stange trainieren. Und bei der BallettpräsentaSpuck und Goyo Monteros „Latent“ und in der Mution „Auftakt“ im Opernhaus um 11.30 Uhr präsentiert sicalproduktion „Kiss me, Kate“ zu sehen. Außerdem Goyo Montero Ausschnitte aus der aktuellen Produkhaben Diana Duarte aus Spanien, Sophie Vervaecke tion „Kammertanz“ und erarbeitet mit der Compagnie aus Belgien, Max Ossenberg-Engels aus Deutschland bereits kurze Ausschnitte für die Neukreation „Mound David Valls aus Spanien, die neuen Mitglieder der nade“. Dabei gibt es auch die Gelegenheit, die neuen von zwei auf vier Stipendiat*innen erweiterten Young Tänzer*innen der Compagnie kennenzulernen, denn Company, sowohl bei der Ballettpräsentation während neben dem neuen Ballettmeister Leonardo Barbu, des Theaterfestes als auch in der Wiederaufnahme der zuletzt am Landestheater Linz tätig war, begrüßt von „Kammertanz“ erstmals die Gelegenheit, sich Goyo Montero in dieser Spielzeit sechs weitere neue dem Nürnberger Publikum zu präsentieren. Compagniemitglieder: Isidora Markovic aus Serbien

Christina Schmidl

30


GESAMTKUNSTWERK AUS BEWEGUNG UND KLANG Augenscheinlich einfach und doch aufsehenerregend spektakulär: Gemeinsam mit William Forsythes „Approximate Sonata“ – Kernstück des Dreiteilers „Kammertanz“ – und Christian Spucks „das siebte blau“ kehren Goyo Monteros „Four Quartets“ am 8. Oktober auf die Opernhausbühne zurück. Gesprochene Poesie, tanzende Körper und ein in die Choreographie eingebundenes Streicherensemble verschmelzen darin zu einer künstlerischen Einheit.

Musiker, die live auf Podesten spielen und dabei von Tänzern in die Aktion einbezogen bzw. über die Bühne verschoben werden. Das hat man in dieser Form noch nicht erlebt. Um in einer kammermusikalisch von Brahms und Schubert getragenen Ballettkreation herkömmliche Wahrnehmungsgewohnheiten wie klassische Aufführungstraditionen aufzubrechen, müssen die richtigen Partner zusammenfinden. Dann können die Maßstäbe des Machbaren in eine neue Dimension verschoben werden. Und dafür hat Nürnbergs wagnisbereiter, stets die Tiefen menschlicher Empfindsamkeit neu auslotender Tanzchef ein gutes Gespür. Goyo Montero rannte offene Türen ein, als er – inspiriert von T. S. Eliots Gedicht „Burnt Norton“ – mit seiner Idee durchweg fließender Spannungs- und Personenkonstellationen beim Apollon Musagète Quartett anfragte.

31



AUFTAKT

PAWEŁ ZALEJSKI (Violine): Als meine Frau 2010 Mitglied der Staatsphilharmonie Nürnberg wurde, zogen wir hierher. Dadurch habe ich immer wieder Stücke von Montero gesehen, ihn sozusagen aus der Ferne beobachtet – und vom Zustandekommen eines gemeinsamen Projekts geträumt. Mir gefällt die Art und Weise, wie er nicht nur mit Tanz, sondern mit Musik und Tanz umgeht – also diese Intelligenz im Ballett. VESNA MLAKAR: Was begeistert Sie an Goyo Monteros

Arbeit besonders? Die Fülle an Informationen in seinen Bewegungen, die ich – bewusst und unbewusst – bekomme, wenn ich eines seiner Stücke sehe, finde ich bewundernswert. Da gibt es viel mehr als nur Tanz oder Musik. Es entsteht eine weitere Ebene. Das hat mich schon bei „Latent“ sehr beeindruckt. Natürlich kenne ich Berlioz’ „Symphonie Fantastique“, aber Goyo vermag mit seiner Choreographie zusätzlich etwas auszudrücken. Inhalte, die irgendwo im Unterbewusstsein schlummern. Er hat ein großes Verständnis für klassische Musik und kennt ihre Hintergründe. Es gibt jedes Mal eine Unmenge zu entdecken. Das ist das Spannende an seiner Bewegungssprache. Sie steckt voller Hinweise, die teilweise direkt zu verstehen sind, oft aber auch – wie in der Poesie – nur etwas andeuten.

: BALLETT

Genau das macht die Faszination der „Four Quartets“ aus. Wann wurde Ihnen das Ausmaß dessen, was tatsächlich auf Sie zukam, klar? Montero hat nach einer sehr flexiblen Gruppe gesucht, die seine Anforderungen, auf mobilen Podesten zu musizieren, umsetzen kann. Im Computer sah das nicht weiter schlimm aus. Als dann ein Podest (nicht mal das höchste!) fertig in einer Halle stand, waren wir überrascht. Ich weiß nicht, ob man das als Zuschauer mitbekommt, aber die sind riesig – gute 4 bis 5 Meter hoch! Entscheidend in den Probenphasen war, dass wir jede Etappe schrittweise angegangen sind: wie man auf den Rollkästen steht, die Beschleunigung, während man spielt – das müssen die Beine lernen, damit man stabil bleibt –, die sich ständig ändernden Distanzen. Jeder Zentimeter macht für uns einen Unterschied – in der breitesten Stellung sind wir gut 20 Meter auseinander! Dann gibt es Positionen, in denen einer den Einsatz geben muss, die anderen drehen sich jedoch gerade oder wir stehen mit dem Rücken zueinander. Da kann man nicht auf Sicht oder Gehör spielen, sondern nur mit Gefühl. Das Bewegen durch den Raum mit einem super Team aus Technikern und Tänzern, die uns herumschieben, haben wir ausgiebig geprobt. Erst langsam, dann immer schneller. Wir haben uns sogar in die Noten hineingeschrieben, wo rapide Stellungswechsel passieren. Die Abläufe wurden flüssiger und wir gaben Feedback, was noch geht. Zum Schluss kamen auf der Bühne die unterschiedlichen Lichtverhältnisse – bzw. diese Dunkelheit – hinzu. 33


BALLETT

: AUFTAKT

Die Musiker mussten sich also einen eigenen motorischen Ablauf erarbeiten? Die zu bewältigenden Herausforderungen waren anders als sonst. Was für ein personenstarker Großbetrieb so eine Theaterproduktion ist, haben wir zum ersten Mal hautnah miterlebt. Wir sind gewohnt, mit unseren Instrumenten und Pulten am Konzertort anzukommen und die Sache läuft. Hier war Sicherheit ein wichtiges Thema. Im Probenverlauf hat die technische Abteilung die Bedingungen dank spezieller Räder und ausgeklügelter Montage immer weiter verbessert. Wir stehen mit teuren Instrumenten auf diesen Podesten und runterzufallen wäre gar nicht lustig. Die Fahrten durften deshalb nicht zu ruckelig sein. Am Ende fühlten wir uns ziemlich sicher, weil wir genau gelernt haben, worauf es zu achten gilt. Man muss sich körperlich vorbereiten und quasi mittanzen. In so einer Produktion muss das gesamte Team über die Zeit zusammenwachsen.

Ein anderes entscheidendes Thema waren die Tempi … Erst bei der Ballettprobe im Studio mit eingespielter Musik habe ich begriffen, dass für jede noch so kleine Note eine Bewegung existiert. D.h. wir haben weniger Interpretationsfreiheit, weil jede Tempoänderung eine Auswirkung nach sich zieht. Die Verbindung zwischen Komposition und Tanz ist extrem eng. Wir reagieren oft auf die Tänzer, wissen, wie ein Schritt und welcher Ausdruck gewollt ist. Nach jedem Durchlauf kam Goyo und wollte diese Sektion etwas langsamer, jene bisschen schneller – zu unserer Verwunderung nur um Haaresbreite. Niemand sonst würde das bemerken. Für ihn aber hat jede körperliche

WIEDERAUFNAHME

Artikulation ihr eigenes Tempo, folglich eine eigene Dynamik. Oder es ging darum, ob eine Passage nach vorne strebt bzw. sich beruhigt, Bewegungen sich verdichten, die Schläge rhythmisch nacheinander erfolgen oder dazwischen etwas Luft bleibt. Dass Tanz, Musik, Licht und sogar das gesprochene Wort – eben alle Faktoren – untrennbar in einem Gesamtbild zusammenwirken, liebe ich. Genau das, was wir in „Four Quartets“ machen – Kunst als eine Einheit zu sehen – ist das Motto unseres Quartetts Apollon Musagète.

Welchen Aspekt der intensiven Zusammenarbeit mit der Compagnie werden Sie so schnell nicht vergessen? Für mich war es immer ein Rätsel, wie eine Choreographie, die einzelnen Figuren überhaupt entstehen. Deswegen hat mich Monteros Umgang mit seinen Tänzern sehr beeindruckt. So kollegial und freundlich. Natürlich gibt er die Impulse vor, lässt ihnen dann aber viele Freiheiten. Kommt es zu einem Problem, kritisiert er nicht einfach, sondern sucht nach Lösungen. Die Ensemblemitglieder sind in die Entstehung des Stücks involviert und darin geschult, Schwierigkeiten im Kern zu erkennen und sofort kreativ anzugehen. Jeder fühlt sich als Teil eines Ganzen, und wenn etwas falsch läuft, haben sie eine Stütze – einen Visionär, der ihnen hilft. Sie reißen den Beobachter mit, weil sie ganz genau verstehen, was sie tanzen.

Die Fragen stellte Vesna Mlakar (Tanzjournalistin)

: 08. OKTOBER 2016, 19.30 UHR, OPERNHAUS

KAMMERTANZ   Choreographien von William Forsythe, Christian Spuck und Goyo Montero Musik von Thom Willems, Tricky; Franz Schubert, György Kurtág, Dieter Fenchel; Franz Schubert, Johannes Brahms Choreographie und Inszenierung: William Forsythe; Christian Spuck; Goyo Montero Bühne: William Forsythe; Christian Spuck; Goyo Montero; Eva Adler Kostüme: Miro Paternostro; Stephen Galloway; Goyo Montero; Angelo Alberto Lichtdesign: William Forsythe; Martin Gebhardt;

Olaf Lundt; Goyo Montero Mit: Staatstheater Nürnberg Ballett Es spielen: Appolon Musagète Quartet; Claudio Frasseto WEITERE VORSTELLUNGEN: 11., 13., 21.10.; 01., 05., 13., 17.11.2016 (ZUM LETZTEN MAL)

34


INTEGRATION IST NICHT NUR EIN LEERES WORT: PROJEKT X Es war ein ehrgeiziges Projekt, das Ballettdirektor Goyo Montero im Frühjahr 2015 ankündigte: Ein Tanzprojekt mit Jugendlichen zwischen 11 und 15 Jahren, genannt „Projekt X“. Über ein Jahr zogen sich die Arbeiten hin, vom Kennenlernen, über das Ausprobieren bis hin zur konkreten Arbeit an zwei Stücken mit den Choreographen James Sutherland und Gentian Doda. Am Ende standen fünf beeindruckende, energiegeladene Aufführungen auf der großen Bühne des Schauspielhauses, von rund 50 Jugendlichen und Profitänzer*innen des Ensembles umgesetzt. Wir haben zum Abschluss des Projektes bei allen Beteiligten nachgefragt, was ihnen die Zusammenarbeit und die Aufführungen bedeutet haben, was ihre liebsten Erinnerungen in der Rückschau sind oder was sie am meisten überrascht hat. Einige Antworten dazu stellen wir Ihnen hier vor:

Der Premierenabend war einer der unvergesslichsten Tage des Jahres. Ich werde nie vergessen, wie nervös ich in der Umkleide gewartet habe. Es war meine erste Aufführung mit so vielen Zuschauern. Ich habe mich noch nie so stolz gefühlt, als die Zuschauermenge plötzlich angefangen hat zu klatschen. Die Premierenfeier war auch richtig lustig.  Andrei Gomez, Schüler

Ich werde mich in 10 Jahren an das Tanzen mit den Tänzern erinnern. Am wichtigsten für mich war, dass wir eigentlich alle gut miteinander klar kamen und sich auch viele Freundschaften gebildet haben. Franka Braun, Schülerin

35


BALLETT

: PROJEKT X

Mich haben die Frische, die Natürlichkeit und die herzerfrischende Art der Jugendlichen sehr berührt. Die Energie von ihnen hat mich jedes Mal aufs Neue motiviert und inspiriert. Es war für mich eine sehr spannende Begegnung verschiedener Generationen. Sozusagen ein Moment für die Zukunft, der einfach nur entsteht und nicht wiederholbar ist. Christian Teutscher, Tänzer Ich hatte Angst, dass uns die Tänzer wie kleine Kinder behandeln und uns ignorieren würden. Aber schon als wir das erste Mal mit ihnen getanzt haben, habe ich gemerkt, wie freundlich und hilfsbereit die Tänzer sind. Schon nach kurzer Zeit haben wir richtige Freundschaften geschlossen, das fand ich mega schön! […] Ich denke, dass ich mich selbst in 60 Jahren an das „Projekt X“ erinnern kann. In diesen eineinhalb Jahren habe ich viele Erfahrungen gesammelt über Tanz im Allgemeinen, Technik und Kommunikation. Ich wünsche mir, dass sich alle noch sehr lange an „Projekt X“ erinnern können und es in guter Erinnerung bleibt. […] Maike Partosch, Schülerin Ich werde mich auf jeden Fall immer an den ganzen Spaß und diese wahnsinnige Erfahrung mit den Tänzern erinnern. Es war einfach der Hammer, danke für alles! Felice Pomerancer, Schülerin

36

Es war so schön, wie die Kinder sich Stück für Stück geöffnet haben, welchen Spaß sie hatten, welche Freude sie am Tanz und an unserer Arbeit entwickelt haben. Auch wenn wir manchmal Sprachschwierigkeiten hatten zwischen Deutsch und Englisch, wir haben immer versucht, uns zu verstehen und es hat funktioniert! […] Ich habe ihr Vertrauen zu uns und ihre Offenheit sehr genossen und bin sehr glücklich, dass wir eine Verbindung zueinander über unsere Sprache „Tanz“ aufbauen konnten. Sayaka Kado, Tänzerin Die ganzen Glückwünsche nach der Vorstellung haben mich sehr glücklich und stolz gemacht und dann auch noch mit Freunden und Tänzern zu feiern, war natürlich ein Erlebnis, das ich mein Leben lang nicht vergessen werde. Aber das größte Privileg war es, mit den ganzen anderen Kindern, Tänzern und Choreographen zu arbeiten; das hat, glaube ich, nicht jeder Jugendliche erlebt und ich werde es auch nie vergessen. Yannick Brauer, Schüler Ich bin sicher, ich werde mich noch in 10 Jahren daran erinnern, dass - Tänzer auch „normale“ Menschen sind - alle sich so gut verstanden haben - es sehr viel Arbeit ist, so ein Stück auf die Beine zu stellen


PROJEKT X

- es einfach nur toll ist, auf der Bühne zu stehen und der Applaus wird immer lauter - ich kein Tänzer werden will, da es sehr anstrengend ist Ronja Eidt, Schülerin Für mich hat das Projekt eine Tür geöffnet, von der ich nicht geglaubt hatte, dass es sie überhaupt gibt … dass man damit eine so ernsthaft professionelle Arbeit erreichen kann … die Jugendlichen haben mich eines Besseren belehrt. Dass wir in uns ein Mitgefühl für andere Menschen tragen als Teil der menschlichen Natur und ihrer Instinkte … Als ich zum Abschluss meines Werkes kam, stellte ich fest, dass noch ca. vier Minuten zu choreographieren waren, mitten im Stück … trotzdem machten wir einen Durchlauf durch das Stück, wonach ich eine Pause für alle machte … während der Pause sammelte sich ein Grüppchen Jugendlicher im Ballettsaal und schließlich sagte die Theaterpädagogin Anja laut: „Na, dann fragt ihn doch“ … sie sammelten sich alle um mich … bis schließlich einer seinen ganzen Mut zusammennahm und vorsichtig nach den noch fehlenden vier Minuten Choreographie fragte … und dann fielen fast alle zusammen ein: „Wir können das für Dich fertig machen, wir können für Dich eine Choreographie machen“ …

: BALLETT

„Dürfen wir Dir etwas vorschlagen“ … „Wir haben ganz viele Ideen“ … „Wir können das tanzen und choreographieren“ … „Wenn Du nicht weißt, wie Du da weitermachen sollst, können wir Dir helfen“ … Ich verzichtete dankend mit dem Hinweis, selbst noch genügend Ideen für das Stück zu haben, aber ich dankte ihnen herzlich für ihr Angebot. Im Stillen dachte ich: wie wunderbar, wie toll das ist, dass sie so besorgt waren. Ich habe sie schließlich ihre Versionen zeigen lassen, um zu sehen, was sie an meiner Stelle anbieten würden … Integration ist nicht nur ein leeres Wort!!! Omnia Vincit Amor!! James Sutherland, Choreograph Die Nürnberger Zeitung schrieb übrigens nach der Premiere über das „Projekt X“:

Monteros Traum, nicht nur halb-risikobereit und von der Seite mit einem Tanzprojekt auf eine jugendliche Mitmachgruppe loszulaufen, sondern sie konsequent und frontal für sich einzunehmen, ist in der Wirklichkeit angekommen. […] Die klischeebefreiten Tanz-Bilder sind jenseits sozialromantischer Gedanken an eine bessere Welt, sondern kommen quicklebendig, bunt und unverstellt über die Bühnenrampe. Und sie kommen einem hautnah. Karin von Matuschka, Journalistin


» WAS BEDEUTET HIER ,BERGVAGABUNDEN‘? «

38


PROJEKT „HEIMAT“

: U18 PLUS

VÖLKERVERSTÄNDIGUNG AUF FORTGESCHRITTENEM LEVEL PROJEKT „HEIMAT“ MIT DER THEO-SCHÖLLER-MITTELSCHULE UND DEM INTERNATIONALEN OPERNSTUDIO So vieles gibt es, das uns Menschen heutzutage voneinander trennt. Sprachliche Barrieren, kulturelle Unterschiede, die große Vielfalt an sozialen Normen und gesellschaftlichen Besonderheiten. Aber Musik verbindet, und das ist keine bloße Plattitüde. Beim Abschluss des Projektes „Heimat“ zeigte sich nämlich einmal mehr, wie leicht sich die imaginären und realen Grenzen der vermeintlich so globalisierten Welt durchbrechen lassen. DAS PROJEKT Doch zurück zum Anfang: Wie kam das Ganze ins Rollen? Die Sänger*innen des Internationalen Opernstudios widmen sich in jeder Spielzeit einem pädagogischen Projekt, das gemeinsam mit der Theaterpädagogik des Staatstheaters realisiert wird. Schnell war eines klar: Es gibt eine wichtige Gemeinsamkeit zwischen den Sänger*innen und vielen Schüler*innen der Nürnberger Metropolregion. Sie kommen aus verschiedenen Ländern, sind oftmals noch nicht so lange in Franken „heimisch“ geworden und kämpfen hin und wieder mit der deutschen Sprache und den hiesigen Gepflogenheiten. So entstand also das Projekt „Heimat“: Die Sänger*innen erarbeiteten gemeinsam mit den Schüler*innen des Schulchores der Theo-Schöller-Mittelschule Volkslieder aus ihren Heimatländern. Dieser Austausch von ganz besonderen Kulturgütern erwies sich als echter Export-Schlager: Alle Teilnehmer*innen des Projektes singen gern, ob unter der Dusche, im Schulchor, in der Freizeit oder eben als Profi im Opernhaus. Die eigene Muttersprache mit den Klängen der Heimat nun den anderen Beteiligten nahezubringen, indem man die Lieder gemeinsam einstudiert, erwies sich als musikalische und soziale Völkerverständigung der besonderen Art. So lernten die Sänger*innen und Schüler*innen über mehrere Wochen gemeinsam unter anderem ein schwedisches Lied über die Kraft der Liebe zu Freunden, ein koreanisches Lied über eine schöne

asiatische Landschaft und einen Song auf Hindi über das Licht, das überall für uns scheint. Koreanische Schriftzeichen mithilfe unserer Sänger Wonyong Kang und Yongseung Song in lateinische Buchstaben und Lautschrift zu übertragen, Melodien zu erlernen, die richtige Aussprache zu üben – anspruchsvolle Hürden, die nichtsdestotrotz allen Beteiligten auch viel Spaß gemacht haben. Und auch die deutschen Volkslieder kamen nicht zu kurz. „Wenn wir erklimmen schwindelnde Höhen“ und „Die Gedanken sind frei“ hört man heute eher selten aus Klassenzimmern erklingen – aber mit der richtigen Begleitung durch unseren indischen Bariton Vikrant Subramanian an der Gitarre und Neil Valenta am Flügel entfalteten die alten Melodien neue Kraft und Spannung. So sangen und summten die Jugendlichen begeistert das schwedische „Väm kan segla förutan vind“ beim Verlassen des Schulgebäudes und die Opernsänger*innen fragten neugierig nach der Bedeutung des Wortes „Bergvagabunden“. PRÄSENTATION DER ERGEBNISSE Bei der Aufführung in der Senioreneinrichtung des mittelfränkischen Blindenheimes begeisterten die Schüler*innen und Sänger*innen mit ihren internationalen Volksliedern die Bewohner*innen, die am Ende die Vortragenden sogar mit ihrem eigenen Gesang unterstützten. Dank gilt den Stipendiat*innen des Opernstudios und dem Schulchor der Theo-Schöller-Mittelschule mit ihrem Lehrer Andreas Moissl, Korrepetitor Neil Valenta und Regieassistentin Annika Nitsch für deren Engagement. Das Thema der internationalen Volkslieder unter dem Motto „Heimat“ findet sich auch in weiteren Veranstaltungen ein: Zum Theaterfest am 25. September stellen Mitarbeiter*innen des Staatstheaters um 16 Uhr in der BlueBox verschiedene Volkslieder aus ihren Heimatländern vor – und die Besucher*innen des Theaterfestes sind herzlich eingeladen mitzusingen!

Marina Pilhofer 39


KONZERT

: 1. PHILHARMONISCHES KONZERT

UNGARISCHE KLÄNGE DER PIANIST TZIMON BARTO BEIM 1. PHILHARMONISCHEN KONZERT

Ein Portrait eines Orchesters, das ist das Konzert für Orchester, das der ungarische Komponist Béla Bartók 1943 geschrieben hat. Eine Leistungsschau für ein Sinfonieorchester, bei dem alle Instrumente ihre Kunst demonstrieren können und zugleich der Farbenreichtum und die Klangrafinesse des Orchesters bestens zur Geltung kommen. Mit Bartóks Konzert eröffnet die Staatsphilharmonie Nürnberg ihre Konzertreihe in der Meistersingerhalle. Mit Tzimon Barto kommt einer der ungewöhnlichsten Pianisten der Gegenwart als Gastsolist zur Staatsphilharmonie. Das Konzert ist der Auftakt zu einer Spielzeit, die die Werke des Komponisten Johannes Brahms ins Zentrum rückt. Sinfonien, Solokonzerte, Chorwerke und nicht zuletzt „Ein deutsches Requiem“ dieses wichtigen Komponisten des ausgehenden 19. Jahrhunderts begleiten die Zuhörer durch die Saison. Im Auftaktkonzert erklingt eines der kleineren Werke des Komponisten, nämlich die 1874 entstandenen Variationen über ein Thema (den Choral des Hl. Antonius) von Joseph Haydn. In nur zehn Minuten entrollt Brahms eine Vielzahl von musikalischen Ideen und Farben, die er alle aus dem einfachen Choral Haydns ableitet.

40


1. PHILHARMONISCHES KONZERT

: KONZERT

» W ELTBÜRGER DER MUSIK «

Der eigentliche Schwerpunkt des Konzertes ist jedoch Musik aus Ungarn. Peter Halász, bis letztes Jahr Chefdirigent der Ungarischen Staatsoper Budapest, ist der Dirigent des Konzertes. Mit dem Klavierkonzert von Franz Liszt und dem Konzert für Orchester Béla Bartóks stehen Werke von zwei der wichtigsten ungarischen Komponisten des 19. bzw. des 20. Jahrhunderts auf dem Programm. Dass Johannes Brahms als Untertan der österreichischungarischen Doppelmonarchie einen ebenso engen Bezug zu Ungarn hatte wie Joseph Haydn als Kapellmeister eines ungarischen Magnaten, sei hier nur am Rande vermerkt. Béla Bartók hat als unermüdlicher Sammler von ungarischen Volksmelodien die Musik seines Heimatlandes neu erfunden. Das Konzert für Orchester entstand kurz vor Bartóks Tod im amerikanischen Exil und bildet den Schlusspunkt im Schaffen des Komponisten. Franz Liszt immerhin wurde von Ungarn aus zum Weltbürger der Musik, der als Pianist in ganz Europa glänzte. Liszt war neben dem introvertierten Chopin der große europäische Pianisten-Star des 19. Jahrhunderts, er war aber zugleich einer der innovativsten und experimentierfreudigsten Komponisten seiner Zeit, der vor allem mit seinen Sinfonischen Dichtungen neue Wege gewiesen hat.

Das Zweite Klavierkonzert von Franz Liszt steht heute vergleichsweise selten auf dem Programm, möglicherweise weil viele Pianisten den Kraftakt dieses ungewöhnlichen und brillanten Werkes scheuen. In Nürnberg wird sich nun mit Tzimon Barto eine der ungewöhnlichsten Musikerpersönlichkeiten unserer Zeit des Werkes annehmen. Barto war einer der Shooting-Stars der 1980er Jahre, bevor es um die Jahrtausendwende stiller um ihn wurde. In den letzten Jahren hat Barto, der neben seiner pianistischen Tätigkeit als Bodybuilder und als Verfasser von Gedichten und Romanen in Erscheinung trat, ein großartiges Comeback hingelegt. Der Pianist, dessen virtuose Kraft nach wie vor beeindruckt, hat zur Verblüffung vieler Musikfreunde seine Anschlagstechnik zu einer atemberaubenden Differenziertheit verfeinert, wie u.a. in seiner letzten CD mit Werken von Jean-Philippe Rameau nachzuhören ist.

Kai Weßler

21. OKTOBER 2016, 20.00 UHR, MEISTERSINGERHALLE

UNGARN!

1. PHILHARMONISCHES KONZERT

Johannes Brahms HAYDN-VARIATIONEN B-DUR OP. 56A Franz Liszt KLAVIERKONZERT NR. 2 A-DUR Béla Bartók KONZERT FÜR ORCHESTER SZ 116 Solist: Tzimon Barto, Klavier  Musikalische Leitung: Péter Halász

Staatsphilharmonie Nürnberg KONZERTFÜHRER LIVE UM 19.15 UHR

Anschließend: Philharmonische Lounge Lassen Sie den Konzertabend in der Lounge im Foyer bei Musik und Gesprächen ausklingen.

41


KONZERT

: PHIL&CHILL

2X VIER JAHRESZEITEN PHIL&CHILL MIT NEUEM KONZEPT UND AN NEUEN ORTEN Am 7. Oktober 2016 spielt das Orchester zum ersten Mal auf AEG, den ehemaligen Werkshallen im Westen der Stadt, die sich längst als angesagter Ort für Kunst und Kultur etabliert haben. Klassische Musik hautnah, grenzüberschreitend und jenseits von steifen Ritualen des Konzertsaals. Mit dabei sind wieder die DJs Thommy Yamaha und Ekki Eletrico, die derzeit regelmäßig im Club Stereo auflegen. Das zweite Phil&Chill im April 2017 wird dann im K4 direkt am Hauptbahnhof stattfinden. Nach fünf Jahren und zehn Ausgaben von Phil&Chill im Club Hirsch bieten die neuen Orte neue Möglichkeiten. So ist der Raum auf AEG kein Club, sondern eine alte Werkshalle, heller, neutraler und weitläufiger. Die Chance für das ungewöhnliche Konzertformat: Die räumliche Beziehung zwischen Musikern und Zuhörern kann immer wieder neu definiert werden, mit Gruppen von Musikern auf verschiedenen Seiten des Raumes oder auch mitten im Publikum. Die klassische Konzertsituation wird noch stärker aufgebrochen, Musik wird zum Erlebnis im Raum.

Zum Auftakt des neuen Formates stehen zwei großartige Werke für Violine und Streichorchester auf dem Programm, mit dem sich zugleich die beiden jungen Konzertmeister der Staatsphilharmonie präsentieren. Stanko Madic spielt den berühmten Zyklus „Die vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi, eines der populärsten Stücke der klassischen Musik und zugleich eines der eingängigsten Werke der Barockmusik. Sein Kollege Manuel Kastl setzt dagegen die vier „Estaciones portenas“, die der argentinische Komponist Astor Piazzolla zwischen 1965 und 1970 komponiert hat. Piazzolla, der große Erneuerer des argentinischen Tangos, porträtiert darin seine Heimatstadt Buenos Aires in den vier Jahreszeiten – und hat in der Musik einige Anspielungen auf Vivaldis Zyklus untergebracht. Bei Phil&Chill erklingen die beiden Werke im Wechsel für ein Publikum, das die Musik aus nächster Nähe erleben kann. Die DJs Thommy Yamaha und Ekki Elektrico werden wiederum auf die Musik reagieren und sie mit elektronischen Rhythmen fortsetzen.

Kai Weßler

07. OKTOBER 2016, 21.00 UHR (EINLASS: 20.00 UHR), AUF AEG

PHIL&CHILL I   Elektrobeat trifft Klassik Antonio Vivaldi DIE VIER JAHRESZEITEN OP. 8 Astor Piazzolla DIE VIER JAHRESZEITEN (Arr. Leonid Desyatnikov) Theatermagazin, NBG Manuel Kastl, Stanko Madic (Violine) Musikalische Leitung / Solisten: für 22.09.2016 Staatsphilharmonie Nürnberg; Thommy und Ekki Eletrico (DJs) 1/4 Seite quer,Yamaha 160 x 62 mm

02.11.2016 NÜRNBERG MEISTERSINGERHALLE

03.12.2016 NÜRNBERG ARENA NÜRNBERGER VERSICHERUNG

21.01.2017 NÜRNBERG MEISTERSINGERHALLE

Infos & Onlinetickets: www.argo-konzerte.de Hotline: 01806 / 570070*

*(0,20 €/Anruf inkl. MwSt aus den Festnetzen, max. 0,60 €/Anruf inkl. MwSt aus den Mobilfunknetzen


90475 Nürnberg, Am Flachmoor 7

09128 724 32 40

Fax 09128 923 08 60

Mo.-Do. 7.00-16.15 Uhr, Fr. 7.00-13.15 Uhr


FRAGEN AN ... DIE NEUEN ENSEMBLEMITGLIEDER

FREDERIK BOTT

Schauspieler

INA YOSHIKAWA

Sängerin

LILY GROPPER

Schauspielerin

NOBEL LAKAEV

Tänzer

44

Was verbindest Du mit Nürnberg? Mit Nürnberg verbinde ich nun vor allem mein erstes Festengagement an einem Theater. Und den tollen Dialekt hier! (Ich selber bin übrigens bilingual aufgewachsen: Schwäbisch und Deutsch)

Was verbindest Du mit Nürnberg? Meine ganze Opernkarriere. Mein Europadebüt war hier in Nürnberg, als ich Stipendiatin des 1. Opernstudios war. Und so komme ich wieder zum Haus zurück!

Was wolltest Du immer schon einmal ausprobieren, z.B. Bungee-Jumping, Tiefseetauchen…? Ich würde total gern mal Fallschirmspringen. Aber ich habe Höhenangst. Mal sehn.

Was war Deine bisher größte Theaterpanne? Bei einer Vorstellung von Falstaff in Hannover war ich kurz vor meinem Auftritt im Klo eingesperrt. Das uralte Kloschloss ist kaputt gegangen und ließ sich nicht mehr von innen öffnen.

Was ist Dein sonderlichstes Talent?

Was war Dein erster Berufswunsch?

Kraniche falten aus so ziemlich allem. Mich verlaufen und dann trotzdem pünktlich kommen.

Ärztin. Oder Indianerin.

Welchen Beruf würdest Du gerne einmal für einen Tag ausprobieren?

Was war der schönste Ort, an dem Du bisher gelebt hast?

Archäologe, der Relikte der Antike entdeckt.

Mein Heimatland Australien. Die wilde Schönheit und Wärme vermisse ich oft.


Was macht das Theater für Dich lebens- und liebenswert?

Was verbindest Du mit Deiner Heimat?

Was war Dein erster Berufswunsch?

Da könnte man jetzt eine ganze Diplomarbeit drüber schreiben. Aber so viel Platz bekomm ich hier wahrscheinlich nicht? Es ist immer neu, es ist immer anders, es ist menschlich und es ist Kunst. Es ist alles. Und manchmal ist es auch Scheiße, und das ist gut so. Denn auch aus Scheiße kann man lernen.

Meine Familie und alten Schulfreunde. Die ich an dieser Stelle ganz lieb grüßen will! Hallo! Mir geht es gut hier, macht euch keine Sorgen!

Was macht das Theater für Dich lebens- und liebenswert?

Was verbindest Du mit Deiner Heimat?

Als wer oder was wolltest Du schon immer mal auf der Bühne stehen?

Es ist einfach meine Sucht. Ich liebe es, auf der Bühne eine andere Person zu sein. Dabei ausdrucksvolle Musik zu singen, ist herrlich.

Die Natur und Esskultur. Japan ist ein langgestrecktes Land und dadurch landschaftlich sehr unterschiedlich. Im Süden kann man tropische Früchte genießen und im Norden amüsiert man sich mit Wintersport. Das Essen ist sehr gesund und vielseitig.

Gilda in Verdis Rigoletto. Diese Partie zu singen war immer mein Traum, er ist gerade in Erfüllung gegangen. (Anm. d. Red.: in Nürnberg)

Welchen Beruf würdest Du gerne einmal für einen Tag ausprobieren?

Was war Deine bisher größte Theaterpanne?

Was verbindest Du mit Nürnberg?

Anwältin. Oder Indianerin.

Beim Weihnachtsmärchen am Theater Münster. Ich hing als kleine Seejungfrau zappelnd im Schnürboden fest, während die Kollegen sich unten einen Wolf gespielt haben.

Was war Deine bisher größte Theaterpanne?

Mit wem würdest Du gerne einmal zusammenarbeiten und weshalb?

Ich bekam während einer Vorstellung den Spitzenschuh meiner Partnerin an den Kopf und wurde so von ihr auf der Bühne k.o. geschlagen.

Ich würde gerne einen Tanzfilm mit Darren Aronofsky machen. Seine surrealen und aufwühlenden Filme haben mich schon immer fasziniert.

Koch. Kann ich mir heute gar nicht mehr vorstellen, vor allem weil mein Kochtalent eher ... beschränkt ist.

Rostbratwürschtle (natürlich), Weihnachtsmarkt (natürlich), wunderschöne Altstadt, endlich wieder im Süden sein.

Was verbindest Du mit Nürnberg? Ich war schon viele Jahre vom Ballett Nürnberg und der Arbeit von Goyo Montero fasziniert. Die Compagnie hat sich seit ihrer Gründung ein so innovatives und anspruchsvolles Repertoire angeeignet, und als ich die Möglichkeit bekam, in die Compagnie aufgenommen zu werden, fühlte ich mich so geehrt. Ich bin jetzt tatsächlich genauso begeistert, Nürnberg mein neues Zuhause nennen zu dürfen!

45


RACHELLE SCOTT

Tänzerin

SHAWN THROOP

Tänzer

JANCO LAMPRECHT

Schauspieler

Als wer oder was wolltest Du schon immer mal auf der Bühne stehen?

Welchen Beruf würdest Du gerne einmal für einen Tag ausprobieren?

Mich interessieren vor allem die abstrakten Abschnitte eines Werkes. Ich liebe es, den Moment der Kehrtwende bzw. die dynamischen Veränderungen einer Geschichte zu porträtieren.

Unter der Voraussetzung, dass ich automatisch wüsste, was ich zu tun hätte, wäre ich gerne für einen Tag Pilotin.

Was verbindest Du mit Nürnberg?

Was ist Dein sonderlichstes Talent?

Im Moment nicht viel, aber ich freue mich sehr darauf, das bald zu ändern.

Ich habe mir das Programmieren selbst beigebracht und gestalte nun Websites und entwickle iOS-Apps in meiner Freizeit. Das ist nicht wirklich ein sonderbares Talent, aber in Anbetracht meines Berufes ist es ungewöhnlich.

Was ist Dein sonderlichstes Talent?

Was wolltest du immer schon einmal ausprobieren, z.B. BungeeJumping, Tiefseetauchen…?

Das hohe C!

Ein Orchester dirigieren!


DIE NEUEN ENSEMBLEMITGLIEDER

Was wolltest Du immer schon einmal ausprobieren, z.B. BungeeJumping, Tiefseetauchen …? Den Kilimandscharo zu besteigen, war schon immer ein großer Traum von mir.

Was war Deine bisher größte Theaterpanne? Eine Fluggesellschaft hat während einer Tournee unseren Kostümkoffer verloren. Wir hatten keine andere Möglichkeit, als zum nächstgelegenen Bekleidungsgeschäft zu laufen, um dort etwas zu finden, was unseren Kostümen ähnlich sah. Unsere Kostümabteilung war darüber nicht wirklich begeistert.

: FRAGEN AN  ...

Was war dein erster Berufswunsch? Ich könnte mich nicht zwischen dem Beruf einer Köchin oder dem einer Physiotherapeutin entscheiden. Vielleicht ist noch Zeit, beide auszuprobieren.

Welchen Beruf würdest Du gerne einmal für einen Tag ausprobieren?

Was war der schönste Ort, an dem Du bisher gelebt hast?

Was war deine bisher größte Theaterpanne?

Ich würde gerne in einem Filmstunt-Team arbeiten. Das fasziniert mich.

Die kanadische Ostküste, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen.

Die Menschen in Kanada lesen die Uhrzeit in einem 2 mal 12 Stunden System ab (11 p.m. in Kanada ist z. B. 23 Uhr in Deutschland). Als ich das erste Mal in Deutschland gelebt habe, hat es eine Weile gedauert bis ich mich an das 24 Stunden System gewöhnt hatte. So habe Ich einmal den Anfang eines Auftritts verpasst ...

Was war deine bisher größte Theaterpanne?

Was macht das Theater für dich lebens- und liebenswert?

Als wer oder was wolltest Du schon immer mal auf der Bühne stehen?

M e i n e g r ö ßt e T h e at e r p a n n e ist mir in Bielefeld beim Weihnachtsmärchen 2012 passiert. „Pettersson und Findus“ war das. Ich spielte unter anderem das Schwein Mathilda J und bei einer Vorstellung trat ich grunzend auf, stolperte und fiel direkt auf den Hintern. Der ganze Saal tobte vor Lachen! Ich stand auf, tat so, als wäre nichts gewesen, und merkte aber, wie sich plötzlich mein komplettes Kostüm verabschiedete! Ich stand fast in Unterwäsche da und konnte mit einer Hand das Kostüm (ein riesiges rosa Kleid!) noch festhalten, die Szene beenden und abgehen.

Im Theater fühl ich mich aufgehoben, fast heimisch. Es ist etwas ganz Besonderes. Ich kann das gar nicht sofort in Worte packen. Ich glaube, die ständige „Veränderung“ ist das, was ich am Theater so mag. Es steht nicht still, es geht immer weiter. Die Figuren verändern sich von Szene zu Szene. Als Spieler versuche ich, meine Partner auf der Bühne zu verändern und sie mich. Im besten Fall wird auch der Zuschauer verändert bzw. berührt, angeregt. Alles, was auf der Bühne passiert, das, was man als Schauspieler tut, ist immer nur für einen Augenblick da und schon passiert etwas Neues. Kein Abend ist gleich. Man muss immer wieder neu hinsehen und das finde ich einfach großartig!

Oh, da gibt es so viele Figuren, die ich gerne mal spielen würde. Bruno in „Die Ratten“, Ferdinand in „Kabale & Liebe“ zum Beispiel. Mich interessieren aber vor allem düstere Figuren. Die „Bösen“ sozusagen.

47


IM WEISSEN RÖSSL Ralph Benatzky WIEDERAUFNAHME: 03. Oktober 2016 Weitere Termine: 06., 15., 28.10.; 11., 16.11.2016

So richtig zündend auf den Punkt gebracht. Süddeutsche Zeitung

RIGOLETTO Giuseppe Verdi WIEDERAUFNAHME: 20. September 2016 Weitere Termine: 24.09.; 14., 16., 23., 30.10.; 02.11.2016

Theater also, das nicht kalt lässt. So soll es sein! BR-Klassik

: WIEDER

IM PROGRAMM TERROR Ferdinand von Schirach WIEDERAUFNAHME: 26. Oktober 2016 Weitere Termine: 10., 20., 27.11.

…das Nachdenken darüber lässt einen so schnell nicht aus. Süddeutsche Zeitung


DIE 39 STUFEN John Buchan und Alfred Hitchcock WIEDERAUFNAHME: 26. Oktober 2016 Weitere Termine: 07., 10., 28.11.2016

Furioser Bühnenspaß mit allem Drum und Dran. Bayerische Staatszeitung

LINKE LÄUFER (ERSTER SEIN) Albert Ostermaier WIEDERAUFNAHME: 29. Oktober 2016 Weitere Termine: 08., 12., 19., 26.11.2016

Beiden Schauspielern sieht man gebannt zu nachtkritik.de

GEORGE KAPLAN Frédéric Sonntag WIEDERAUFNAHME: 29. Oktober 2016 Weitere Termine: 13., 20., 27.11.2016

Wer intelligent unterhalten werden möchte, sollte sich diesen „George Kaplan“ anschauen. Süddeutsche Zeitung

49


ÜBER „LINKE LÄUFER“ SCHRIEB DIE SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: Am Ende gibt es in der BlueBox Jubel für die Schauspieler Gerd Beyer und Martin Bruchmann sowie für ein Stück, das entgegen anfänglicher Befürchtungen mehr zu bieten hat als Fußballnostalgie. […] Es ist dies der Monolog eines Menschen, der für den Fußball lebt, von Gerd Beyer mit großer Feinnervigkeit gesprochen. […] Martin Bruchmann spielt Stürmer mit einer Mischung aus Brutalität und Weinerlichkeit. 2012 huldigten die Fans des 1. FC Nürnberg Konrad in einer Stadionchoreografie. Ostermaiers Werk ist die würdige Fortsetzung dieser Hommage mit dramatischen Mitteln.

chorischen Momenten, mit überraschenden Bildern, mit intensiven Schauspielerleistungen, mit dezentem Musikeinsatz […].

DIE PREMIERE VON „WILHELM TELL“ ERHIELT LOB VON DER NÜRNBERGER ZEITUNG: Das genau ist das Aufregende an Volker Schmalöers Interpretation des „Tell“: Sie vermeidet das Einfache, das Eindeutige, das ja immer auch das Einfältige ist. Sie fächert das Stück in seiner Komplexität auf und legt es uns zum Nachdenken für unsere komplexen Tage vor – als Theater nämlich […]: mit Masken, mit

DIE NÜRNBERGER ZEITUNG BERICHTETE ÜBER DAS 7. PHILHARMONISCHE KONZERT: Überzeugte die Staatsphilharmonie bereits im Violinkonzert als ein sehr differenziert agierender Dialogpartner, so gelang GMD Marcus Bosch nach der Pause mit Tschaikowskis 6. Sinfonie […] eine musikalisch erfüllte, klug aufgebaute und gerade in den schnellen Mittelsätzen mitreißend emotionale Interpretation. […] Das gab Zwischenrufe und Bravi-Rufe. Völlig zurecht. Dieses Philharmonische Konzert zeigte Tschaikowski von seiner besten Seite. … UND DIE NÜRNBERGER NACHRICHTEN ÜBER DAS 8. PHILHARMONISCHE KONZERT Zum Saisonschluss […] rauschten mit Olivier Messiaens „Turangalîla-Sinfonie“ orgiastische Liebesklänge in den schillerndsten Farben vorüber. Alles, was der Komponist zum höheren Ruhm der Liebe in sein


wunderliches akustisches Inventar an instrumentalen Delikatessen hineinmixte, erstrahlt unter Simone Youngs exaktem Schlag in hellem Licht. […] Furios entfacht Young diese Klänge, schickt in die Ohren der Zuhörer feine Valeurs, alles trefflich austariert. […] Das Publikum applaudierte begeistert.

ÜBER DAS LEONORENPROJEKT „TÖT‘ ERST SEIN WEIB!“ IM DOKUZENTRUM BERICHTETE DER BAYERISCHE RUNDFUNK AUF BAYERN 2: Musikalisch gelingt die Kooperation des Staatstheaters mit Protagonisten der Hochschule für Musik fabelhaft, […] die Stimmen der jungen Sänger, die Leonore von Margarita Vilsone, Sungoo Lees Florestan oder der Pizarro von Wonyong Kang dominieren den Abend nachhaltig, ebenso wie der grandiose Hans-SachsChor der Gefangenen, und Dirigent Guido Johannes Rumstadt leistet mit seinem kleinen Orchester der Hochschule für Musik Erstaunliches.

ÜBER DIE NEUINSZENIERUNG VON „RIGOLETTO“ WAR IM MAGAZIN DIE OPERNWELT ZU LESEN: Hier ist eine überzeugende, spannende Inszenierung gelungen, mit scharf gezeichneten Figuren, feinen Details und souverän geführtem Chor. Überdies wühlt der Abend auf. Das ist auch und gerade den hervorragenden Sängern zu verdanken. DER DONAUKURIER FÜGT DEM HINZU: Was die Nürnberger Produktion endgültig zum Glücksgriff macht, sind die vorzüglichen Sänger. Der strahlende, metallische Tenor von David Yim als Herzog und der satte, kraftstrotzende Bariton von Mikolaj Zalasinski als Rigoletto begeistern. Und vor allem der engelhaft reine Sopran von Michaela Maria Mayer, die die Gilda verkörpert.

Fahren Sie

m i t I h re r E i n t r i t t s k a r t e

ins Vergnügen Hat Ihre Eintrittskarte für Theater, Konzert oder Sport diesen Aufdruck?

KombiTicket

Dann gilt sie auch als Fahrkarte in allen Bussen und Bahnen des VGN zur Veranstaltung und zurück.

www.vgn.de


Die neuen Kurse der THEATERWERKSTATT in Zusammenarbeit mit dem BZ NÜRNBERG beginnen am Montag, dem 26. September. Die Kurse richten sich an alle, die sich intensiver mit dem Medium Theater auseinandersetzen wollen. Im Mittelpunkt stehen die neuen Inszenierungen des Schauspiels. Anmeldung und Informationen über das Servicebüro des Bildungszentrums unter 0911-231-3147. 26. SEPTEMBER, 18.00 UHR, FOYER SCHAUSPIELHAUS +++ +++ +++ +++ +++ In di e Fränk is ch e We ins tub e im Handwerkerhof lud Inhaberin C AROL A WEHNER die Stipendiat*innen des INTERNATIONALEN OPERNSTUDIOS NÜRNBERG zum Ausklang der Opernsaison 2015/16 ein. Bei Schäufele, Frankenwein und Bier verabschiedeten sich L AUR A DEMIAN und VIKRANT SUBRAMANIAN aus dem Opernstudio. Die schwedische Mezzosopranistin SOLGERD ISALV schied zum Saisonende zwar ebenfalls aus dem Opernstudio aus, bleibt jedoch Nürnberg als neues Ensemblemitglied des Staatstheaters erhalten. +++ +++ +++ +++ +++ Der Südwestrundfunk sendet in der Reihe „Das Werkgespräch“ ANTONÍN DVOŘÁKS 5. SINFONIE in F-Dur in der Einspielung der STAATSPHILHARMONIE NÜRNBERG. GMD MARCUS BOSCH berichtet im Gespräch mit Moderator Burkhard Egdorf über seine Interpretation der „böhmischen Pastorale“, die er mit der Staatsphilharmonie im Februar 2015 in Nürnberg aufgenommen hat, und über das Projekt der Gesamteinspielung der Dvořák-Sinfonien mit seinem Nürnberger Orchester, erhältlich u. a. an der Theaterkasse. 05. OKTOBER, 20.03 UHR, SWR 2 +++ +++ +++ +++ +++ 52

Der Nürnberger THEATERPREIS für herausragende Leistungen in den Spielzeiten 2014/15 und 2015/16 geht an zwei Schauspielerinnen und einen Schauspieler des Ensembles: JOSEPHINE KÖHLER erhält den mit 3.000 € dotierten Preis des Fördervereins Schauspiel Nürnberg e.V., NICOLA LEMBACH wird mit einem Preis von 2.000 € gewürdigt und ein Ehrenpreis (2.000 €) geht an RAINER MATSCHUCK für sein Lebenswerk.

Das Theater, die Bretter, die die Welt bedeuten: Menschen kommen zusammen, widmen sich auf, vor und hinter der Bühne einem gemeinsamen Ziel, die Augen des Publikums zum Strahlen zu bringen! In unserem neuen IMAGE-TRAILER, der auch auf der Webseite zu finden ist, wird all das gezeigt, was sich vor, auf und hinter der Bühne abspielt. Die große Frage dabei: „WANN STRAHLST DU?“

Wann strahlst du? +++ +++ +++ +++ +++

+++ +++ +++ +++ +++

Mit CALIXTO BIEITOS spektakulärer Inszenierung der JanáčekOper „AUS EINEM TOTENHAUS“ gastiert das Staatstheater Nürnberg beim JANÁČEK-FESTIVAL 2 016 i m s l o w a k i s c h e n B r n o (Brünn). Im März 2016 war die herausragende Interpretation dieses Werkes im Nürnberger Opernhaus herausgekommen und wurde in der Kritikerumfrage zur Saison 2015/16 vom Magazin „Die Deutsche Bühne“ als eine der besten Regiearbeiten der Spielzeit nominiert.

NICOLAI KARNOLSKY wurde am 20. September in Sofia mit den KULTURPREIS NICOL A GHIUSELEV GEEHRT, der von der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften, dem Ministerium und der Nicola Ghiuselev-Stiftung vergeben wird. Der bulgarische Bass, der seit 2008 dem Ensemble des Staatstheater Nürnberg angehört, singt in Nürnberg derzeit die Titelpartie in der Eröffnungsproduktion „Boris Godunow“, in einer Neuinszenierung von Peter Konwitschny. In den zurückliegenden Jahren war er hier u.a. mit großen Partien wie Moses in Rossinis „Moses und Pharao“, Zaccharia in „Nabucco“, Wassermann in „Rusalka“ und in der Titelpartie von „Die Hochzeit des Figaro“ zu erleben.

12. OKTOBER, 19.00 UHR, NÁRODNÍ DIVADLO BRNO +++ +++ +++ +++ +++

+++ +++ +++ +++ +++


D er koreanis che B assbar iton WONYONG K ANG, seit September 2015 Mitglied des Internationalen Opernstudios Nürnberg, wurde beim 4. INTERNATIONALEN OT TO EDELMANNGESANGSWE T TBE WERB in Wien mit dem SONDERPREIS DER JURY ausgezeichnet, der mit einem Engagement für die Oper in Daegue in Süd-Korea verbunden ist. Außerdem erreichte er in diesem Sommer das Finale des renommierten 28. Internationalen Operngesangswettbewerbs in Marmande. Ebenfalls das Finale des Wettbewerbs in Wien erreichte das neue Mitglied des Nürnberger Opernstudios, IRINA MALTSEVA aus Russland. +++ +++ +++ +++ +++ Zu Gast wird GMD MARCUS BOSCH in der Sendereihe „Interpretationen“ bei Deutschlandradio Kultur sein: Unter dem Titel „Dreifachstart“ geht es im Gespräch mit Moderator Gerald Felber um ANTON BRUCKNERS berühmte „Nullte Sinfonie“, ihre Interpretationen und ihre Vorgänger. 09. OKTOBER, 15.05 UHR, DEUTSCHLANDRADIO KULTUR +++ +++ +++ +++ +++ Im Rahmen der Jahreshauptversammlung ernannten die FREUNDE DER STAATSOPER NÜRNBERG Kammersänger HEINZ KLAUS ECKER zum EHRENMITGLIED der Fördergesellschaft. Damit würdigte die Gesellschaft das Wirken des Sängers über rund drei Jahrzehnte am Nürnberger Opernhaus sowie sein Engagement als Geschäftsführer für den Verein in den zurückliegenden sieben Jahren. Die Ernennungsurkunde überreichte der Präsident der Freunde der Staatsoper, Dr. Roland Fleck. +++ +++ +++ +++ +++

Die kanadische Sopranistin LEAH G O RD O N ist b eim Elis ab eth Connell Prize in Sydney mit dem 2. PREIS ALS „AUFSTREBENDER DR AMATISCHER SOPR AN“ ausgezeichnet worden. Der Gesangswettbewerb wurde Anfang September in Australien ausgetragen. Leah Gordon ist seit 2008 Mitglied des Staatstheaterensembles und hat hier zuletzt einen riesigen Erfolg mit der Titelpartie in Fromental Halévys Oper „Die Jüdin“ gefeiert. Und auch mit Mozart-Partien, wie Donna Anna („Don Giovanni“), Gräfin Almaviva („Die Hochzeit des Figaro“) und Konstanze („Die Entführung aus dem Serail“), hat sie sich in die Herzen des Nürnberger Publikums gesungen.

ENGLISH TOILETRIES FÜR SIE UND IHN

z.B. von Crabtree & Evelyn, Bronnley, Penhaligon’s, Floris, Woods of Windsor

+++ +++ +++ +++ +++ In d e r W i e d e rauf nahm e d e r Operettenrevue „IM WEISSEN RÖSSL“ übernimmt (von Volker Heißmann) ein waschechter Österreicher die Rolle des Zahlkellners Leopold: MATTHIAS WÖLBITSCH, Schüler von Brigitte Fassbender und ehemaliges Ensemblemitglied am Theater Innsbruck. Den pfiffigen Zahlkellner gab Wölbitsch zuletzt am Theater Regensburg, dessen Ensemble er seit 2012 angehört. „Ein großartiges Rollenportrait“ attestierte der Rezensent von BRKlassik ihm dafür. WIEDERAUFNAHME: 03. OKTOBER, 19 UHR, OPERNHAUS +++ +++ +++ +++ +++ Am 17. September gab der CHOR DE S S TA AT S THE ATER S ein KONZERT FÜR FLÜCHTLINGE. Auf Einladung der Akademie für Informatik (AFI) wurden die schönsten Opernchöre präsentiert.

FINE FOOD

z.B. Englische Kekse, Marmeladen, Tees Deutschlands wohl umfangreichstes

ROSENKULINARIUM Unser Geschäft ist in der Nähe des Opernhauses, beim Parkhaus Sterntor um die Ecke, am Beginn der Fußgängerzone. Im Internet finden Sie uns unter: www.rosegardens.de

Gutschein Name: Straße: Ort: Telefon:

Gegen Vorlage dieses ausgefüllten Coupons belohnen wir Sie als Neukunden bei Ihrem ersten Einkauf über 10 Euro in unserem Nürnberger Geschäft mit einem Warenwert von:

4 Euro

+++ +++ +++ +++ +++ Vordere Sterngasse 24 90402 Nürnberg · Tel.: 0911/227510 www.rosegardens.de


®

Dr. Helmut Haardt

FÜR JEDEN EIN ABO! Wir machen Ihren Garten „Rüssler-frei“ Das ausführliche Programm unter

Planen

www.staatstheater.nuernberg.de

n

90542 Eckental

Pflanzen

n

Pflegen

T: 09126 298 65 25

RZ_Stephan Achhammer_Anzeige_Dickmaulrüssler.indd 1

01.09.1

Stiftung Staatstheater Nürnberg, Richard-Wagner-Platz 2-10, 90443 Nürnberg Tel.: 0911-231-3575 · info@staatstheater.nuernberg.de

:

INFORMATION UND TICKETS 0180-5-231-600 (Festnetz 14 ct/Min; Mobilfunk bis 42 ct/Min) www.staatstheater.nuernberg.de ADRESSEN SPIELSTÄTTEN: Opernhaus (und Gluck-Saal), Schauspielhaus mit Kammerspielen und BlueBox, Richard-Wagner-Platz 2–10, 90443 Nürnberg, Meistersingerhalle, Münchener Straße 21, 90478 Nürnberg

IMPRESSUM Herausgeber: Staatstheater Nürnberg Staatsintendant: Peter Theiler Geschäftsführender Direktor: Christian Ruppert Redaktion: Dramaturgie, Kommunikation, Marketing, Theaterpädagogik Titel: Wilhelm Tell Im Bild: Daniel Scholz Foto: Marion Bührle Fotos: Omar Ayyashi, Nils Bröer, Marion Bührle, Nobel Lakaev, Jutta Missbach, Neda Navaee, Ludwig Olah,

photocase.de/busdirverjens/kemai/manun/Francesca Schellhaas, Nicha Rodboon, Robert Schittko, Bettina Stöß, Jesús Vallinas, Malcolm Yawn Gestaltung: Julia Elberskirch, Jenny Hobrecht Druck und Anzeigen: Offsetdruck Buckl GmbH Das Staatstheater ist eine Stiftung öffentlichen Rechts unter gemeinsamer Trägerschaft des Freistaats Bayern und der Stadt Nürnberg Stand: September 2016, Änderungen vorbehalten

Hauptsponsor

Mäzenin Oper

Henriette Schmidt-Burkhardt †

Hauptsponsor Schauspiel

Hauptsponsor Ballett

Hauptsponsor Konzert

Hauptsponsor u18plus

Medienpartner


www.nuernberg.oska.de/de/seiten/home/

Telefon 0911/2355930

Trödelmarkt 45 90403 Nürnberg

Weidenkellerstr. 10 90443 Nürnberg Tel: 0911/23 23 73 lundia-nuernberg.de

Mehrwert für Ihre Marke

nurnberger branding & human resources

Das kann gute Werbung auch.

www.nuernberger-gmbh.de



Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.