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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
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rund 40 Jahre dauert in Deutschland ein durchschnittliches ArSozialarbeiter (m/w) beitsleben. Bei zirka 1.700 Stunden im Jahr kommt ein ArbeitnehHeilerziehungspfleger (m/w) mer auf insgesamt 68.000 geleistete Stunden. Das muss man erst einmal sacken lassen. Diese Zahl lässt wohl nur diejenigen Ergotherapeut (m/w) kalt, die den richtigen Job gefunden haben. Einen Beruf, der Physiotherapeut (m/w) alle Interessen vereint und dazu auch noch Spaß macht. Doch Altenpfleger (m/w) wie findet sich der Job fürs Leben überhaupt? Per Smartphone Krankenpfleger (m/w) mittels App oder mit Komplizen, die sich auf dem Arbeitsmarkt Datenschutzbeauftragter (m/w) auskennen? Und was ist das Geheimrezept für Zufriedenheit? Fachund hilfskräfte in den Bereichen: Lehrausbildung – Ausbildung: Weniger Wochenstunden, der Schritt in die Selbständigkeit oder • Ergotherapie im Bereich Metall (m/w)• Altenpflege die Gewissheit, dass etwas Wertvolles geleistet wurde? Diesen Fachausbildung – berufsbegleitend: Fachund hilfskräfte in den Bereichen: • Heilerziehungspflege • Physiotherapie und weiteren Fragen rund um Beruf, Bildung, Business sind wir Heilerziehungspfl • Altenpflege eger (m/w) • Ergotherapie nachgegangen. Dabei haben wir mit Experten gesprochen und Altenpfl eger (m/w)Fachausbildung - berufsbegleitend auch Menschen • Heilerziehungspflege • Physiotherapie für die das Hobby zur Berufung wurde. togetroffen, P Studenten im dualen Studiengang mit Arbeitsvertrag und attraktivem Gehalt Wenn also der Arbeitsplatz mehr Last statt Lust bringt, ist es Fachausbildung - berufsbegleitend im Bereich Soziales als Praxispartner toP wohl an der Zeit, sich nach neuen beruflichen Perspektiven um-
mit Arbeitsvertrag und attraktivem Gehalt • Heilerziehungspfleger/in B E•W E R B E N S I E S I •CAltenpfleger/in H JETZT! Heilerziehungspfleger/in
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einstieg soFort MögLich! Die Redaktion.
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PFLEGEDIENST
PFLEGEDIENST GESUNDHEITSZENTRUM
GESUNDHEITSZENTRUM
Herausgeber: Stadtstreicher GmbH (V.i.S.d.P), GF. Markus Wolf, Am Feldschlößchen 18, 09116 Chemnitz, Tel.: 0371/383800, www.stadtstreicher.de Redaktion: Ramona BotheChristl, Kathy Eichholz, Rico Hinkel-Schollbach, Katrin Hilbert, Heidi Hupfer Grafik & Satz: Sandy Eichhorn Fotos: Ernesto Uhlmann, shutterstock.com Druck & Herstellung: Stadtstreicher GmbH Anzeigenverkauf: Katrin Kastell 0178/3576840, Nico Bazan 0371/3838080, Denise Frake 0371/3838040, mit Behinderung e. Abdruck V. (auch auszugsweise) nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers Redaktionsschluss: 23. Mai 2018
Bewerbungen an: Lebenshilfe chemnitz fürLebenshilfe Menschen mitchemnitz Behinderung e. Menschen V. Bewerbungen an: für Am Rathaus 2 • 09111 Chemnitz • Telefon 0371 28140-0 Am Rathaus 2 • 09111 Chemnitz • Telefon 0371 28140-0 www.ov-lebenshilfe-chemnitz.de • E-Mail: personal@ov-lebenshilfe-chemnitz.de
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3. AZUBIWELT Die App der Bundesagentur für Arbeit wurde gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern entwickelt. Über Bilder, Videos und die wichtigsten Informationen findet jeder die Berufe heraus, die zu ihm passen. Wer die Entscheidung für einen Ausbildungsberuf getroffen hat, bekommt die entsprechenden Lehrstellen angezeigt. „AzubiWelt“ lässt sich zudem personalisieren, um die Suche sowie bevorzugte Berufsfelder, Berufe und Ausbildungsplätze zu verwalten. So informiert die App zum Beispiel mit einer Push-Nachricht, dass es neue, passende Ausbildungsstellen gibt.
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4. LEHRSTELLENRADAR FÜRS HANDWERK Das „Lehrstellenradar fürs Handwerk“ bietet Schulabgängern, Eltern, Lehrern und Ausbildungsberatern einen einfachen Zugang zu freien Lehrstellen oder Praktikumsplätzen in mehr als 130 Handwerksberufen. Mit wenigen Klicks suchen Nutzer der App bundesweit nach Ausbildungsbetrieben. Übersichtliche Listen oder Kartendarstellungen vereinfachen die Navigation. Der persönliche Suchassistent informiert per Push-Benachrichtigung tagesaktuell über passende Angebote.
5. IHK-LEHRSTELLENBÖRSE Die Lehrstellenbörse der Industrie- und Handelskammer gibt es auch als App für das Smartphone. Damit lassen sich freie Ausbildungsplätze in der Region im Handumdrehen finden – zum Beispiel auf der Busfahrt von der Schule nach Hause. Die App verfügt über eine Suche nach Ausbildungsangeboten, einer Berufsorientierung nach Interessen und Erläuterungen der Berufe über Steckbriefe. Darüber hinaus können Informationen zu Berufen oder interessanten Angeboten per Social Network, SMS oder E-Mail mit Freunden und Eltern geteilt werden.
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6. TALENTHERO „TalentHero“ findet nicht nur Ausbildungsplätze in der Stadt und der Region, sondern bietet Nutzern auch die Möglichkeit, sich direkt aus der App zu bewerben. In wenigen Minuten und ohne viel Arbeit können die Bewerbung mit Lebenslauf und das Anschreiben angelegt werden. Anschließend einfach das aktuelle Zeugnis oder andere Dokumente einscannen und alles an den Wunscharbeitgeber direkt ins Postfach schicken. Wer noch keinen Plan für die Zukunft hat, findet beim Orientierungscheck interessante Ausbildungsplätze.
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NUR WAS FÜR
„NERDS“?
Text: Heidi Hupfer
Die Ernährung wird in Diät-Apps getrackt und der Fortschritt des Lauftrainings stolz im virtuellen Tagebuch eingetragen. Und wenn man gerade Urlaub macht und den Weg nicht zum nächsten Geldautomaten findet, weist eine Navigations-App bequem den Weg. Zur Abendunterhaltung braucht es nicht mehr zwingend einen Fernseher, es reicht ein Laptop, mit dem man bequem Filme, Serien und Videos zu jeder Tages- und Nachtzeit streamen kann, ohne an ein festgeschriebenes Programm zeitlich gebunden zu sein. Das Internet erleichtert uns seit gut zwanzig Jahren das Leben, doch wer steckt eigentlich hinter all diesen verschiedenen Nutzungsbereichen? Handelt es sich hierbei nur um typische „Informatiknerds“, die den ganzen Tag mit dem 0-und-1-Dualsystem arbeiten und selbst in der Mittagspause damit kommunizieren?
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14 Webdesigner/in
Fotos: shutterstock_Gonzalo_Aragon/rawpixel.com/REDPIXEL.PL_
Wieviel Geld kann man damit verdienen und wieviel Spielraum gibt es für die eigene Kreativität? Braucht es dafür eine spezielle Ausbildung und welche Voraussetzungen benötigt man dafür? Wir haben sieben der spannendsten Internetberufe recherchiert und klären über neue Berufe auf, an die kaum jemand zuerst denkt, wenn er oder sie nach dem Berufswunsch gefragt wird.
Social-MediaManager/in Der/die Social-Media-Manager/in gehört zu den immer gefragteren Internetberufen. Meistens sind es
Unternehmen, die genau diese Dienstleister damit beauftragen oder anstellen, den Internetauftritt auf Social-Media-Kanälen wie Facebook, Twitter, XING und Co. zu überwachen, Posts und News zu aktualisieren, Kampagnen zu koordinieren und Diskussionen zu moderieren. Dabei hat er/sie immer ein Auge auf den Erfolg und die Reichweite der User. Voraussetzung dafür ist in der Regel eine Aus- oder Weiterbildung bzw. ein Studium im Bereich Marketing, neue Medien, Kommunikation oder Journalistik.
MEISTENS SIND ES UNTERNEHMEN, DIE SOCIAL-MEDIAMANAGER ANSTELLEN, UM IHREN FIRMENAUFTRITT AUF SOCIAL-MEDIAKANÄLEN WIE FACEBOOK, TWITTER, XING UND CO. ZU ÜBERWACHEN.
Webdesigner/innen bereiten im Prinzip die Arbeit des Social Media Designers vor: Sie entwerfen Konzepte und gestalten und setzen die Internetauftritte um. Hier ist vor allem Kreativität, ein Blick für Ästhetik und ein hohes technisches Verständnis gefragt. Werkzeugkoffer sind unter anderem Bild- und Grafikbearbeitungsprogramme sowie Javascript, HTML, Java, Flash, CSS, ASP und PHP. Für diesen Beruf gibt es eine Weiterbildung, deren Prüfung nach den Rechtsvorschriften der zuständigen Kammer geregelt ist. Deshalb sind die Zugangsvoraussetzungen, die Dauer der Weiterbildung und die Abschlussbezeichnungen verschieden.
App-Entwickler/in Den Beruf des App-Entwicklers gibt es noch nicht so lang und wird erst
16 Kommunikationsdesigner/in Fotos: shutterstock_SeventyFour/Rawpixel.com/MK photograp55
seit der immer größeren Nutzung von Smartphones, Tablets und Co immer gefragter. App-Entwickler/innen sind genau genommen Programmierer, die Software entwerfen, realisieren und optimieren. Mittlerweile gehören in dieses Tätigkeitsfeld auch die Apps, die für das Smartphone usw. erhältlich sind. Der App-Entwickler sollte aktuelle Trends „auf dem Schirm“ haben und gute IT-Kenntnisse vorweisen. Voraussetzung für diesen Beruf ist in der Regel ein Studium im Bereich Informatik oder einem adäquaten Studienfach. DER „RICHTIGE RIECHER“ FÜR DIE AKTUELLE TRENDENTWICKLUNG UND EIN HOHES VERANTWORTUNGSBEWUSSTSEIN SIND DIE WICHTIGSTEN
IT- SystemElektroniker/in Dieser Beruf trägt in einem Unternehmen eine sehr große Ver-
VORAUSSETZUNGEN FÜR KOMMUNIKATIONSDESIGNER
antwortung, denn er ist für das fehlerfreie Funktionieren des gesamten Computernetzwerks und Telefonkommunikationssystem einer Firma verantwortlich. Der/die IT-System-Elektroniker/in braucht ein großes Verständnis für Hardware und Software, um die problemlose Installation, Konfiguration und Wartung der Informations- und Telekommunikationssysteme gewährleisten zu können. Dazu müssen sie oftmals Fehler analysieren, diagnostizieren und schnellstmöglich beseitigen. ITSystem-Elektroniker ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf, zuständig sind die Handels- und Handwerkskammern.
Die Arbeit als Kommunikationsdesigner/in ist sehr vielfältig: Sie planen, gestalten und entwerfen jede Form der visuellen Kommunikation und vor allem Werbung. Das können Anzeigen, Plakate, Internetseiten, aber auch audiovisuelle Medien sein. Der „richtige Riecher“ für die aktuelle Trendentwicklung und ein hohes Verantwortungsbewusstsein sind die wichtigsten Voraussetzungen, denn sie kümmern sich außerdem auch um Marketing- und Vertriebskonzepte eines Unternehmens. Ein abgeschlossenes Studium im Bereich Kommunikation, visuelle Kommunikation ist die Mindestanforderung.
SEO-Manager/in SEO steht für Search Engine Optimization. Das heißt, dass sich diese Manger/innen um die Suchmaschinenoptimierung des
Die RFC Radio-, Fernseh- und Computertechnik GmbH bildet aus: » Elektroniker für Geräte und Systeme (m/w) (3,5 Jahre Ausbildungszeit) » Industrieelektriker (m/w) (2 Jahre Ausbildungszeit) Die RFC GmbH ist ein Unternehmen der Tele Columbus Gruppe, welche mit rund 3,6 Millionen angeschlossenen Haushalten der drittgrößte Kabelnetzbetreiber in Deutschland ist. Bundesweit installieren wir Koaxial- und Glasfasernetzte und führen die Projektierung/Planung dieser Anlagen bis hin zur Wartung, Störungsbeseitigung und Kundendienst aus.
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18 Medienfachmann/fachfrau
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Medienfachleute betreuen und beraten Kunden und unterbreiten ihnen einiges an Vorlagenmaterial, wie zum Beispiel Texte, Bilder, Videoaufnahmen, die dann nach Kundenwunsch umgesetzt werden. Sie müssen Mediengestaltungs-Projekte planen und Konzepte für Medienproduktionen erarbeiten. Voraussetzung dafür sind gute Kommunikationsfähigkeit, umfangreiche Kenntnisse im EDV-Bereich und in der Anwendung von Hard- und Software der Netzwerktechnik. Man unterscheidet in der 3-jährigen dualen Ausbildung zwischen den Schwerpunkten Mediendesign und Medientechnik.
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Webauftritts ihres Unternehmens kümmern. Sie erkennen frühzeitig neue Trends und entwickeln demnach Strategien, damit die Website möglichst viele Treffer in der Suchanfrage und eine große Reichweite erhält. Dafür muss er/sie die Website optimieren, indirekt Kontakte für die Firma knüpfen und einen professionellen Linkaufbau erarbeiten. Der Einstieg in diesen Beruf wird durch eine Aus- und Weiterbildung im Bereich Marketing bzw. Informatik möglich, oder durch ein Studium im Bereich Informations-, Medien- bzw. Kommunikationswissenschaft.
Die Liste weiterer Berufe hinter dem World Wide Web wächst stetig. Durch den rasanten technischen Fortschritt entstehen immer mehr Aufgaben und Tätigkeitsfelder, die Kompetenzen vor allem in der Kommunikation, Kreativität, aber auch Teamfähigkeit und technisches Verständnis fordern. Das Klischee des typischen „Informatiknerds“
und einer männerdominierten Technikbranche hinkt offensichtlich und ist kaum noch haltbar anhand der Vielfalt der Arbeitsbereiche. Man kann vor allem davon ausgehen, dass die Berufe, die noch keinen anerkannten Ausbildungsstatus aufweisen, in den nächsten Jahren aber immer relevanter werden und sie deshalb bald auch staatlich bzw. international erlernbar sein werden.
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20 Text: Ramona Bothe-Christl
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DIE DIGITALE ARBEITSWELT VON HEUTE UND GESETZE VON GESTERN DIE FRAGE, OB DER 8-STUNDEN-TAG NOCH IN DIE ZEIT PASST ODER EINE FLEXIBILISIERUNG MEHR CHANCEN BIETET – DA SIND SICH UNTERNEHMER UND GEWERKSCHAFT UNEINS.
In Deutschland werden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch das Arbeitszeitgesetz geschützt. Darin geht es um die Festlegung der maximalen Arbeitszeit in Stunden pro Tag, vorgeschriebene Ruhepausen sowie Arbeitsverbote – so an Feiertagen und Sonntagen. Durch die vorgeschriebene Obergrenze von acht Arbeitsstunden ohne Pausenzeiten pro Tag errechnet sich für die in Deutschland existierende und übliche 5-Tage-Woche eine 40-Stunden-Woche. Allerdings gibt es gesetzliche Ausnahmen, so beispielsweise für verschiedene Branchen sowie
Schon früher wurde – auch in Chemnitz – stark um die Arbeitsbedingungen gestritten.
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re30 Mitarbeiter hat das Chemnitzer Softwa ren Unternehmen autinity derzeit. In zwei Jah beim sollen es ca. 100 werden. Doch nicht nur Personal denkt autinity in die Zukunft.
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utinity betreut ca. 6.500 Maschinen weltweit und hat über 100 Projekte realisiert. Die Firma an der Neefestraße entwickelt und vertreibt eigene Softwarelösungen im Bereich der Steuerung und Überwachung von Maschinen, Industrieanlagen und Produktionsprozessen für Unternehmen aus der Fertigungsindustrie. „Wir sind ein Unternehmen auf Wachstumskurs. Seit November 2017 sind wir eine Tochter der Schaeffler-Gruppe und ihr Standort für Digitalisierung,“ so Geschäftsführer Axel Friedrich. „Wir investieren in den Standort Chemnitz und möchten hier in zwei Jahren auf ca. 100 Mitarbeiter aufstocken. In dem Zuge steht für uns ein Umzug in ein neues Büro an, das nach modernsten Designvorgaben eingerichtet sein wird.“
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Altersgruppen, beispielweise Rettungskräfte oder Jugendliche. Eine Pause nach sechs Arbeitsstunden von 30 Minuten und eine Ruhephase nach einem 8-Stunden-Werktag von mindestens elf Stunden – das mag in manchen Ohren utopisch klingen, ist aber Gesetz, leider auch hier wieder mit etlichen Ausnahmen. Ullrich Hintzen, Vizepräsident des Sächsischen Unternehmerverbands Chemnitz/Südwestsachsen und Geschäftsführer der FASA AG, kann sich derzeit nicht vorstellen, die Wochenarbeitszeit herabzusetzen. „Wir benötigen brauchbare Lösungen in Zeiten des Personalmangels. Würden wir die Stunden zurücknehmen, bräuchten wir mehr Personal, aber das steht nicht zur Verfügung“, erklärt der Chemnitzer. Er unterstreicht, dass auch die verschiedenen Branchen genauer betrachtet werden sollten. In der Bauindustrie ständen nun einmal witterungsbedingt nur gewisse Zeiten zur Verfügung, in denen gebaut
Foto: Ullrich Hintzen
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ULLRICH HINTZEN, VIZEPRÄSIDENT DES SÄCHSISCHEN UNTERNEHMERVERBANDS CHEMNITZ/ SÜDWESTSACHSEN UND GESCHÄFTSFÜHRER DER FASA AG, KANN SICH DERZEIT NICHT VORSTELLEN, DIE WOCHENARBEITSZEIT HERABZUSETZEN.
werden kann. Das führt automatisch zu Mehrarbeit. Die angesammelten Überstunden würden aber dann beispielsweise im Winter abgegolten. Diese Schwankungen sollten ohne starre gesetzliche Regelungen sinnvoll ausgeglichen werden können, meint er. Gefahren durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen sieht er auch bei der Auftragsabarbeitung. „Wenn ich den Auftrag in einer bestimmten Zeit nicht abarbeiten kann, weil die Arbeitszeitregelung es untersagt, dann kann ich unter Umständen den Auftrag verlieren“, sagt der Unternehmer vor allem mit Blick auf die Globalisierung. Wofür er jedoch steht, ist die Elf-Stunden-Ruhephase zwischen den Arbeitstagen: „Die Problematik des Ausbrennens der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sehe ich auch. Deshalb sind diese Ruhephasen wichtig, Dauerstress hilft keiner Seite.“ In seinem Unternehmen gibt es die gesamte Bandbreite an Arbeitszeitmodellen. „Eine Mutter mit
kleinen Kindern nützt Vollzeit niemandem, wenn ich dadurch dann viele Ausfallzeiten habe“, sieht er ein. Der Mitarbeiter, der in Leipzig wohnt, nicht umziehen und auch nicht jeden Tag pendeln möchte, aber für das Unternehmen wertvoll ist, dem bietet der Geschäftsführer dann Home Office an. Die Flexibilisierung der Arbeitszeit steht für Hintzen derzeit als mögliche Änderung zur Debatte, aber nicht die Absenkung der 40-Stunden-Woche. Das sieht Ralf Hron, Regionsgeschäftsführer der DGB-Region Südwestsachsen, naturgemäß anders. Arbeitszeit ist für Gewerkschaften schon immer ein Thema. „Es gibt von uns keine starre Forderung einer 35-Stunden-Woche, sondern unterschiedliche Forderungen. Im Metallbereich haben wir gerade eine Tarifauseinandersetzung hinter uns, in der es auch um die schrittweise Einführung einer 28-Stunden-Woche geht, nämlich dann, wenn man Angehörige pflegen muss“, erläutert
Fotos: Ralf Rhon
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der Gewerkschafter. Er zählt verschiedene Möglichkeiten der Arbeitszeitverrechnungen auf, so auch die von Lebensarbeitszeitkonten in der Chemiebranche, wobei der Arbeitnehmer sogar von der betrieblichen Bindung unabhängig ist. „Das ist bewusst eine andere Form“, so Hron. „Was wir nicht wollen, ist eine Flexibilisierung, also Aufweichung der Arbeitszeitreglung zu
Lasten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Gerade bei Einführung von digitalen Medien möchte ich darauf hinweisen, dass man an elektronischen Arbeitsplätzen Zeiten genauestens erfassen kann, wann wer was macht“, beharrt er auf dem Standpunkt der Gewerkschaft. Gerade unter dem globalen Druck sollten gewisse Schutzmechanismen erhalten werden. Die
RALF HRON, REGIONSGESCHÄFTSFÜHRER DER DGB-REGION SÜDWESTSACHSEN: „ARBEITSZEIT IST FÜR GEWERKSCHAFTEN SCHON IMMER EIN THEMA. ES GIBT VON UNS ABER KEINE STARRE FORDERUNG EINER 35STUNDENWOCHE, SONDERN UNTERSCHIEDLICHE FORDERUNGEN.
ständige Präsenz in den sozialen Medien, die ständige Abrufbarkeit von Mails, Nachrichten und Infos, Twitter und Ähnlichem führten natürlich dazu, dass die Menschen exorbitant dauerbelastet werden. Da bräuchte es Regelungen und Mechanismen, die man aber kontrollieren muss. „Andere Form von Arbeit müsste man auch anders erfassen“, so Hron. „Homeoffice wird wahnsinnig zunehmen. Die Grenzen zwischen freischaffend und angestellt verschwimmen immer mehr. Wir kennen nicht nur Werkverträge und Leiharbeit, wir haben immer mehr Auftragsarbeit.“ Dem steht er extrem kritisch gegenüber. „Wir werden uns schon einen Kopf machen müssen, wie wir Schutzmechanismen, die wir schon haben, in die Digitalzeit übersetzen.“ Sein Fazit: „Flexibilisierung ja, aber nicht einseitig zu Lasten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, denn die müssen schon viel flexibler als früher sein.“
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DENISE KIRCHNER BEIM KICK-OFF 2018, BEI DEM DIE MENTOREN UND MÖGLICHEN PASSENDEN SCHÜLER BEGRÜSST UND EINANDER VORSTELLT WERDEN.
„Kind, werde Koch! Gegessen wird immer.“ Oder „Mach was mit Medien, das hat Zukunft!“ oder „Vati hat in seinem Betrieb gute Beziehungen!“ - so oder ähnlich lauten die gut gemeinten Ratschläge der besorgten Verwandten an den unschlüssigen Fast-Schulabgänger. Egal vor welchem
Schulabschluss man gerade stehst – meist steht die berufliche Zukunft noch in den Sternen. Gut ist es dann, wenn man Verbündete findet, die selber vor noch gar nicht langer Zeit vor dieser Entscheidung standen und nun – ein paar Jährchen später – wissen, wie der Hase läuft. Kurz: man sollte sich Komplizen suchen. Die gibt’s tatsächlich ganz ohne kriminellen Hintergrund. Denise Kirchner ist Projektmanagerin der Komplizen: „Wir sind ein Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Schüler frühzeitig auf Ausbildung oder Studium vorzubereiten, gemeinsam deren „Berufung“ zu finden. Das verhindert eine Menge Frust und senkt die derzeit immens hohen Abbruchquoten. Unsere 120 Mentoren kommen aus den verschiedensten Berufen. Darunter sind viele Absolventen und Mitarbeiter der TU Chemnitz sowie Mediziner, Juristen, Journalisten, Laboranten, Architekten, Ergotherapeuten, Kauffrauen, Social-Media-Experten, Unternehmensberater, Coaches, sogar eine Gebärdendolmetscherin und, und, und ...viele mehr.“ Die Mentoren stellen ihr Programm in sechs Chemnitzer Partnerschulen vor, darunter in fast allen Gymnasien
sowie in bisher drei Oberschulen, ausgerichtet auf die verschiedenen Klassenstufen. Schüler können sich dann über die Website anmelden, ihre Berufswünsche äußern und bekommen dann einen entsprechenden Berufsvertreter zur Seite. „Wer zum Beispiel Anwalt werden möchte, bekommt einen Anwalt als Mentor. Er checkt die Voraussetzungen für die Möglichkeiten in diesem Beruf, nimmt den Mentee auch mal mit an seinen Arbeitsplatz. Aus erster Hand erfährt der Interessent somit, was ihm bevorsteht, kann seine Pläne konkretisieren oder auch über Bord werfen.“ Wer gar nicht weiß, wo er hin will, sich im Berufsdschungel verirrt hat, kann ebenfalls mit einem Komplizen rechnen: Dann wird gemeinsam überlegt, wo Stärken und Schwächen liegen. Die Komplizenschaft zeigt sich auch im Umgang miteinander: „Mentor und Schüler duzen sich. Die Mentoren sind größtenteils zwischen 25 und 40 Jahren alt. Sie haben also – anders als die meisten Eltern - aktuelles Wissen über Ausbildungs- und Studienverläufe. Man ist quasi noch im Kumpelalter,“ berichtet Denise Kirchner. „Die Älteren scheuen sich auch nicht, von einem eventuellen eigenen Schei-
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SUSANNE PUNNER „BEI IHRER ARBEIT“ ALS MENTORIN
tern zu berichten. Auch das hilft manchmal weiter.“ Gegründet hat den Verein Daniela Weinbrecht. Die aus den USA stammende Idee wurde 2005 an mehreren deutschen Standorten umgesetzt. Daniela Weinbrecht lernte sie in München kennen und gründete 2014 in Chemnitz den bis heute einzigen KomplizenVerein in Deutschland. Sie sei nach der Schule selbst erst einmal orientierungslos gewesen, begründet sie ihr Engagement. Heute ist sie Vorstandsvorsitzende und Projektmanagerin des Vereins. Bisher konnten
die Chemnitzer Komplizen schon 151 Schülern auf die Sprünge helfen. Wie das läuft, erfährt man am besten auf der Website www.komplizen-chemnitz.de und besonders anschaulich im dortigen originellen Blog. Komplizenschaft – eigentlich was für Gauner – hat die Kulturtheoretikerin Gesa Ziemer als produktive Arbeitsform umgedeutet: sie sei eine „kollektive Praxis, durch welche eine kleine Gruppe legal - meist in kreativer Umgebung – interessengesteuert und temporär ein Ziel verfolgt und durchsetzt.“ Glücklich, wer solche Komplizen findet! Text: Katrin Hilbert
„Vor einigen Jahren wurde ich direkt von den Komplizen angesprochen. Die Idee, Jugendliche auf ihrem Weg, den richtigen Beruf zu finden, zu unterstützen, hat mir von Anfang an gut gefallen. Man kann sich ja noch an seine eigene Unsicherheit bei der Berufswahl erinnern. Und heute gibt es noch viel mehr Angebote und Möglichkeiten. Ich bin aktuell in der 3. Staffel dabei und konnte bisher ganz unterschiedliche junge Menschen kennenlernen. Wenn ein passender Mentee gefunden wird, habe ich auch schon wieder Lust auf die nächste Staffel. Mittlerweile bin ich nicht nur Mentor, sondern auch Vereinsmitglied, weil ich Berufsorientierung für ein absolut wichtiges Thema halte. Es macht Spaß eigene Erfahrungen weiterzugeben und von den Jugendlichen einen Einblick in ihre Welt zu erhalten. Und vielleicht kann ich den einen oder anderen auch für einen Einstieg in die Hotellerie begeistern.“
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ABITUR, REALSCHULE, HAUPTSCHULE ODER GAR KEIN SCHULABSCHLUSS? CHANCEN FÜR JEDERMANN IN DER BERUFSAUSBILDUNG
Zugegeben: das Einser-Abitur ist eher die Ausnahme. Die meisten Schüler starten nicht mit so brillanten Voraussetzungen ins Berufsleben. Doch selbst für diejenigen, die keinen Bock mehr auf Schule haben, ihre Talente längst woanders sehen oder den Schulabschluss schlicht versemmelten, hält das Berufsbildungssystem des Landes noch viele Chancen bereit. Claudia Elsner vom Referat Berufsbildende Schulen beim Landesamt für Schule und Bildung, Standort Chemnitz (der vormaligen Bildungsagentur), nennt fünf Schularten für eine Berufsbildung: Berufsschule, Berufsfachschule, Fachoberschule, Berufliches Gymnasium und Fachschule. Die Berufsschule ist davon die
einzige, die keine Zugangsvoraussetzungen hat. Man braucht also für deren Besuch nicht mal irgendeinen Schulabschluss. Aber Vorsicht! Was auf den ersten Blick wie ein Freibrief aussieht, hat auch seine Tücken. Man muss erst einmal einen Ausbildungsbetrieb finden, der sich für solch einen Lehrling entscheidet. Und dann wird man durch den Lehrbetrieb in der Berufsschule angemeldet – und muss sich also dennoch mit Theorie plagen. Das nennt sich Duales System der Berufsausbildung und hat weltweit einen guten Ruf. Wenn man noch keinen Hauptschulabschluss hat, bekommt man nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung einen Bildungsstand, der dem Haupt-
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Der Krankenpflegehelfer und der Medizinische Masseur/Bademeister können auch schon mit einem Hauptschulabschluss erlernt werden.
schulabschluss gleichgestellt ist, bestätigt. Hat man die Ausbildung mit einem Hauptschulabschluss begonnen, kann man - wenn die Ausbildung sowohl in der Schule als auch in der Prüfung mit 3,0 und besser absolviert wurde - die Zuerkennung des mittleren Schulabschlusses beantragen. Selbst wer den Hauptschulabschluss verpasst hat, kann über ein Berufsvorbereitendes Jahr (BVJ) die Bestätigung über den Bildungsstand, der dem
Hauptschulabschluss entspricht, erhalten. Jugendliche mit einem Hauptschulabschluss, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, können das erste Jahr der Berufsausbildung auch als berufliche Grundbildung im Berufsgrundbildungsjahr (BGJ) absolvieren. Für alle anderen beruflichen Schularten braucht man einen ordentlichen Schulabschluss. Für die Berufsfachschule ist es im Normalfall der Realschul-
abschluss. Zwei Ausnahmen: der Krankenpflegehelfer und der Medizinische Masseur/Bademeister können auch schon mit einem Hauptschulabschluss erlernt werden. Für Altenpflegehelfer gilt ebenfalls der Hauptschulabschluss, jedoch erst nach zehnjähriger Schulzeit. Wer einen anderen Gesundheitsberuf an einer Berufsfachschule erlernen möchte, braucht dafür einen Realschulabschluss. Er ist ebenso die Grundlage für die Fachoberschule. Dort kann man wiederum die Fachhochschulreife erwerben. Oder der Weg führt über ein Berufliches Gymnasium. Mit dem Abi in der Tasche steht den Absolventen die gesamte akademische Laufbahn offen. Die Möglichkeit einer dualen Berufsausbildung mit Abitur in Sachsen (DuBAS) ist eine weitere Möglichkeit für Jugendliche. Der Bildungsgang, der Berufsschule und Berufliches Gymnasium miteinander verbindet, dauert vier Jahre und schließt jeweils mit der Facharbeiterprüfung der IHK und der Abiturprüfung ab. Bleibt noch die Fachschule: Um
Für Altenpflegehelfer gilt ebenfalls der Hauptschulabschluss, jedoch erst nach zehnjähriger Schulzeit. Wer einen anderen Gesundheitsberuf an einer Berufsfachschule erlernen möchte, braucht dafür einen Realschulabschluss.
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tikum in einem Unternehmen. Manchmal führt der Weg ins Berufsleben über einige Umwege. Sich nicht zu verlaufen und rechtzeitig die richtige Richtung zu erkennen, ist mitunter nicht einfach. Erste Ansprechpartner sind die Beratungslehrer in den Schulen und die Berufsinformationszentren der Agenturen für Arbeit. Hilfestellung und Wegbegleitung bietet außerdem das Landesamt für Schule und Bildung, Standort Chemnitz, an. Claudia Elsner und ihre Kollegen geben gern Auskunft. Text: Katrin Hilbert
sich hier z. B. zum Erzieher oder Techniker ausbilden zu lassen, muss man eine abgeschlossene Berufsausbildung und i. d. R. einschlägige Berufstätigkeit, beim Erzieher auch den Realschulabschluss vorweisen. Die Fachschule gilt als berufliche Weiterbildung, also nicht als Erstausbildung. Claudia Elsner rät allen Ju-
gendlichen unter 18 Jahren ohne Hauptschulabschluss zu einem Berufsvorbereitenden Jahr (BVJ). Gemeinsam mit der Agentur für Arbeit können diese jungen Leute auch mit einer assistierten Ausbildung oder einer Betrieblichen Einstiegsqualifizierung (EQ) unterstützt werden. Letzteres ist ein mehrmonatiges Langzeitprak-
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Um sich z. B. zum Erzieher oder Techniker ausbilden zu lassen, muss man eine abgeschlossene Berufsausbildung und i. d. R. einschlägige Berufstätigkeit, beim Erzieher auch den Realschulabschluss vorweisen.
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FRAUEN MIT SÜSSEN VERFÜHRUNGSKÜNSTEN ÜBER EINE KONDITOREI, IN DER MÄNNER MANGELWARE SIND
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b denn Männer im Team fehlen würden? „Ja, schon“, antwortet Tabita Meyer auf diese Frage, und ihre beiden jungen Kolleginnen Siselia Mädler und Kora Jehmlich stimmen ihr zu. Aber dann kommt erst einmal nichts. Die drei jungen Damen in der Backstube der Konditorei Rabenstein überlegen, bei was konkret denn eigentlich Männer fehlen. „Naja, die haben schon etwas für Stimmung gesorgt“, sagt Kora Jehmlich und meint damit die männlichen Aushilfskräfte, die kurz vor ihrem Abi am Wochenende mitgemacht haben. Ansonsten sind Männer in der Zehn-Frau-Konditorei an der Oberfrohnaer Straße nur auf der öffentlich zugänglichen Seite der Warentheke zu finden. Rein aus der Beobachterperspektive betrachtet, fehlen Männer in der Backstube der Konditorei aber wirklich nicht. Die Ansagen zwischen den Damen sind präzise, die Handgriffe beim Formen und Garnieren sind perfektioniert – und gleichzeitig wird noch vergnügt gescherzt. Bei Punkt drei in dieser Reihenfolge wären Männer wohl aufgrund mangelnder Multitaskingfähigkeiten durcheinandergekommen. Dass keine Männer bei ihr arbeiten, sei aber reiner Zufall, stellt Geschäftsführerin Raina Schaarschmidt klar. Es
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40 gebe einfach keine Bewerber aus der Männerwelt. Und bei den Konditoren sei der Anteil der Frauen im Gegensatz zu den Bäckern sowieso höher, erklärt die Konditormeisterin. „Das kreative Dekorieren und das feine Garnieren der Torten, das liegt vielleicht einigen Männern nicht so“, begründet sie. Aber was wären aus ihrer Sicht eigentlich die Vorteile von Männern? „Dass sie schwer heben können“, sagt Raina Schaarschmidt und ergänzt: „Obwohl, gerade das war dem letzten Mann, der bei uns gearbeitet hat, zu viel“, sagt sie und schmunzelt. Einen kleinen Nachteil gibt es allerdings in einer reinen Frauen-Konditorei. Der betrifft das Personalmanagement. „Wenn Frauen schwanger werden, dann passiert es oft, dass sie aufgrund der stehenden Tätigkeit von heute auf morgen krankgeschrieben sind“, so die Firmenchefin. Deshalb sei sie auch froh, gerade genügend Konditorinnen und Bäckerinnen für die Backstube und den Service zu haben, weshalb sie solche schönen - allerdings oft unvorhersehbaren - Ereignisse gut ausgleichen könne. Viele der neun jungen Damen haben ihre Laufbahn auch bei der Konditorei Rabenstein begonnen oder sind gerade dabei. „Es ist mir dabei nicht
nur wichtig, den Personalbestand für die Konditorei mit guten Nachwuchskräften zu sichern. Ich will auch das Handwerk des Konditors weitergeben“, sagt Raina Schaarschmidt, die die Konditor- und Bäckertradition in ihrer Familie in vierter Generation weiterführt. Die Wirkstätten ihrer Vorfahren liegen in Limbach-Oberfrohna und Burgstädt. Raina Schaarschmidt ging
aber eigene Wege und hat die 1900 von Max Schmidts gegründete Konditorei in Rabenstein vor genau 20 Jahren übernommen. Darin warten zwischen 40 und 50 Tortensorten auf Kundschaft. Die Konditormeisterin brachte viele Rezeptideen von ihren unterschiedlichen Karrierestationen mit. So arbeitete sie als Patissier in verschiedenen Luxus-
Kora Jehmlich, Siselia Mädler, Raina Schaarschmidt und Tabita Meyer vergnügt beim Arbeiten.
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42 Hotels in Dresden und in der Schweiz und absolvierte eine Meisterschulung an der Konditorfachschule in Wolfenbüttel. Aber auch auf Reisen, vor allem in Südtirol, holt sie sich immer neue Ideen. Zu Hause in Chemnitz wird dann probiert, bis der Geschmack stimmt und die Auslage in ihrer Konditorei durch eine weitere Kreation ergänzt werden kann. Die beliebteste Torte bei den Chemnitzern ist übrigens eine Torte mit dem Namen Agnes Bernauer. Zu Ehren der im Mittelalter wegen Hexerei hingerichteten Baderstochter wurde diese verführerische Köstlichkeit von verschiedenen Konditoren immer weiter entwickelt. Eine kleine Kostprobe? Auf mehreren Haselnuss-Baiser-Böden werden Schichten mit einer MokkaButtercreme aufgetragen. Außen wird die Torte dann mit gerösteten Mandelscheiben garniert. Viele Ideen für die Backwaren kommen auch von ihren jungen Angestellten und Auszubildenden, die unheimlich kreativ seien und im Rahmen ihrer Weiterbildung neue Trends mitbekommen, sagt Raina Schaarschmidt mit Freude. Unter anderem von Tabita Meyer, die mit 20 Jahren bereits ihren Bäckermeister in der Tasche hatte. Um den letzten Feinschliff für ihre nun
eingeschlagene Weiterentwicklung zur Konditorin zu bekommen, fährt sie mehrmals im Jahr zur Akademie des Bäckerhandwerks nach Dresden, wo sie in die Verführungskünste mit Marzipanfigürchen und Sahnehäubchen eingeführt wird. Sie habe schon in der Schule gewusst, dass sie ein Handwerk lernen wolle, sagt die jetzt 22-jährige Tabita Meyer. Eine Bäckerlehre sollte es nach der 10. Klasse sein, kein Abitur. „Ich wollte arbeiten, etwas mit den Händen
Tabita Meyer hat mit 20 Jahren bereits ihren Bäckermeister in der Tasche. Um den letzten Feinschliff zur Konditorin zu bekommen, fährt sie mehrmals im Jahr nach Dresden, wo sie in die Verführungskünste mit Marzipanfigürchen und Sahnehäubchen eingeführt wird.
machen“, begründet die junge Frau. Das frühe Aufstehen stört sie dabei nicht. Es sei eine Frage des Selbstmanagements. Zunächst absolvierte Tabita Meyer eine zweieinhalbjährige Ausbildung in der Bäckerei Seifert in Leukersdorf. Sie lernte dort, wie Brot, Brötchen und Kuchen gebacken werden, wie sie Snacks schmackhaft anrichten kann und wie Kleingebäck hergestellt wird. Nach dem Meistertitel begann sie sich immer stärker für die Kreation von Gebäck und Torten zu interessieren und wechselte deshalb nach Rabenstein - mit dem Traum im Kopf, auch ihre aktuelle KonditoreiKarriere irgendwann mit einem Meistertitel zu krönen. Ihren eingeschlagenen Berufsweg hat sie bis heute nicht bereut. „Ich würde es immer wieder so machen, ich kann immer viel dazulernen und mich weiterentwickeln“, sagt sie. Allerdings könne sie nicht jedem zum Beruf in einer Backstube raten. „Ich würde es jungen Leuten empfehlen, die kräftig anpacken können und trotzdem kreativ arbeiten möchten. Aber weniger Leuten, die gern im Bürostuhl sitzen“, sagt Tabita Meyer und resümiert. „Es ist ein schöner Beruf, am Ende des Tages weiß man, was man geschafft hat.“ RED
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in sexy Bikini-Foto bei Facebook. Klatsch und Tratsch über den Stress im Job. Ein Post nach einer durchzechten Nacht über die Menge an Alkohol, die man vertragen hat. Klingt alles super normal und ist es auch – aber was sagt der Chef dazu? Und was, wenn der will, dass sich seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter recht oft in sozialen Netzwerken äußern, und zwar positiv über das Unternehmen und den Boss auch gleich noch. Das kann einfach sein, wenn einem der Job Spaß bereitet und alles super läuft. Aber was, wenn der Mann an der Spitze gar nicht so spitze ist und die Firma das Allerletzte? Muss man sich dann trotzdem freundlich geben und wenn nicht, ist das ein Abmahnungsgrund? So viele Fragen, so viele Möglichkeiten. Wie verhält man sich richtig? Wir fragten nach bei der Professur für Privatrecht und Recht des geistigen Eigentums. FRAU PROFESSORIN DR. JUR. DAGMAR GESMANN-NUISSL versucht, Licht in das Dunkel der SocialMedia-Verhaltensweisen zu bringen. Was können Sie allgemein zu arbeitnehmerseitigen Äußerungen in sozialen Netzwerken sagen? Grundsätzlich sind die privaten Aktivitäten eines Arbeitnehmers in sozialen
Netzwerken privat und stehen außerhalb des Arbeitsverhältnisses. Problematisch wird es, wenn diese Aktivitäten in sozialen Medien zwar in privaten Netzwerken außerhalb der Arbeitszeit erfolgen, aber einen Bezug zum Arbeitsverhältnis enthalten. Beispielsweise, wenn der Mitarbeiter Äußerungen wie „dort gibt es keine Fachkräfte“, „die Gesellschafter sind asozial“; „Leibeigener des Arbeitgebers“ abgibt oder Kollegen mit „alles Idioten“ beleidigt. Ähnlich sieht es aus, erfolgen für das Arbeitsverhältnis relevante und daher nur vermeintlich private, politische oder weltanschauliche Äußerungen. Dabei kann ein dienstlicher Bezug schon durch Nennung des Arbeitgebers im eigenen Profil entstehen oder durch Fotos, die den Arbeitnehmer in Dienstkleidung zeigen. Die Relevanz einer Äußerung für das Arbeitsverhältnis kann sich etwa aus ihrer Radikalität (menschenverachtende oder rassistische Äußerungen) sowie aus der Stellung des Arbeitnehmers im Betrieb ergeben. In solchen Fällen kann durchaus eine Abmahnung und im Wiederholungsfall auch Kündigung drohen. Hierzu gibt es bereits eine Reihe von Urteilen. In Summe besteht also ein „schmaler Grat“ zwischen freier Meinungsäußerung (Art. 5 GG) und einer arbeitsver-
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traglichen Pflichtverletzung, so dass die Zulässigkeit von Arbeitnehmeraktivitäten in sozialen Netzwerken mit einem direkten oder mittelbaren Arbeitgeberbezug zwar im Einzelfall zu beurteilen ist – der Arbeitnehmer aber zu seinem eigenen Schutz auf entsprechende Handlungen, die seinen Arbeitgeber mit einbeziehen, besser verzichten sollte. Wenn man bei Facebook postet, dass man durchgefeiert hat und dies dem Arbeitgeber nicht passt, weil er denkt, dass Dritte die FacebookEinträge lesen und Rückschlüsse auf den Arbeitgeber vornehmen: Kann mich das eine Abmahnung kosten? Nein, hier ist alleine der private Bereich tangiert – reine Mutmaßungen rechtfertigen keine Abmahnung. Überhaupt, darf mein Chef mir die Art und Weise, wie ich mich in sozialen Medien darstelle, vorschreiben um das Unternehmen gut darstellen zu lassen? Hier muss man unterscheiden. Im Grundsatz natürlich nicht, da zunächst einmal allein die Privatsphäre des Arbeitnehmers angesprochen ist. Allerdings gibt es Ausnahmen bei den sogenannten Tendenzbetrieben. So können Religionsgemeinschaften auf Grund ihres verfassungsrechtlich
geschützten Selbstbestimmungsrechtes zur Wahrung ihrer Identität besondere Anforderungen an die Art und Weise der Leistungserfüllung ihrer Beschäftigten stellen, die sich aus der Eigenart der Tätigkeit ergeben. Zur Wahrung ihrer Glaubwürdigkeit können sie deshalb auch Anforderungen an die Lebensführung ihrer Mitarbeiter jenseits der arbeitsvertraglichen Pflichten stellen. Hier wäre also – wenngleich das derzeit noch diskutiert wird – zumindest die Möglichkeit gegeben, kraft Direktionsrecht Verhaltensvorschriften zur Nutzung Sozialer Medien an die Beschäftigten auszugeben. Wie gehe ich mit dem Fakt um, dass mein Vorgesetzter mir eine Freundschaftsanfrage schickt, ich aber darauf nicht reagieren möchte? Die meisten Berufstätigen wollen mit dem Chef in einem privaten sozialen Netzwerk wie Facebook oder Google nicht befreundet sein. Das hat schon eine Umfrage der BITKOM im Jahr 2014 ergeben. Anderes gilt sicher bei Netzwerken wie XING oder LinkedIN, die auf den geschäftlichen Kontakt ausgerichtet sind. Zu Freundschaftsanfragen darf man sich verhalten wie man möchte. Wie verhalte ich mich, wenn mein Chef mir vorgibt, einen Facebook-
FRAU PROFESSORIN DR. JUR. DAGMAR GESMANN-NUISSL
„Die meisten Berufstätigen wollen mit dem Chef in einem privaten sozialen Netzwerk wie Facebook oder Google nicht befreundet sein.“
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50 Account einzurichten oder eine wohlwollende Bewertung abzugeben. Es mag ja sein, dass Unternehmen ein besonderes Interesse daran haben, dass ihre Mitarbeiter die Möglichkeiten von sozialen Netzwerken auch zum Wohle des Unternehmens nutzen und zu „Markenbotschaftern“ werden. Sofern hier nur ein UnternehmensAccount gepflegt werden soll, bestehen grundsätzlich auch keine Bedenken. Allerdings bestehen aus meiner Sicht erhebliche Zweifel, wenn der Arbeitgeber den Arbeitnehmer anweist, im eigenen Namen für das Unternehmen tätig zu werden. Eine solche Anweisung würde die Treue- und Loyalitätspflicht überstrapazieren – die Ausübung des Direktionsrechts nicht mehr im Rahmen des „billigen Ermessens“ stattfinden. Ferner wäre eine solche Anmeldung in sozialen Netzwerken auch mit der Preisgabe persönlicher Daten des Arbeitnehmers verbunden, was einen direkten Eingriff in das allgemeine Persönlichkeitsrecht des Arbeitnehmers darstellt, da grundsätzlich alleine er darüber befindet, an wen er wann welche personenbezogenen Daten herausgibt. Der Mitarbeiter sollte also eine solche Aufforderung ablehnen, zumal obendrein – bei der nur fingierten Bewertung – auch ein rechtswidriges Handeln abgefordert würde.
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Schon zum siebenten Mal findet die Integrationsmesse Chemnitz statt. Sie bietet Migrantinnen und Migranten eine Möglichkeit, mit regionalen Unternehmen ins Gespräch zu kommen und so einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu finden. 2017 besuchten 1000 Interessierte aus über 30 Ländern die Integrationsmesse. Vor Ort werden potenzielle Arbeitgeber, aber auch Behörden, Bildungsdienstleister und
Träger sozialer Leistungen als Ansprechpartner bereitstehen. Sprachlotsen helfen bei der Verständigung zwischen Besuchern und Ausstellern. Die Messe ist für alle Besucher kostenlos. 7. Integrationsmesse Chemnitz: 6. Juni, 10-14 Uhr, DAStietz, Moritzstraße 20, Chemnitz, Tel.: 0371 - 36 85 700, fzu.solaris-chemnitz.de/ leistungen/projekte-undaktivitaeten/integrationsmesse-chemnitz.html
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