Bully 10.10.1982 by Starbulls Rosenheim

DER EISHOCKEY-FAN SB ROSENHEIM ESV KAUFBEUREN

Sonntag, 10.10.1982, 19.00 Uhr

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Ist der Knoten geplatzt? Jubel über den 8:0 Erfolg gegen Iserlohn.

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Rosenheim - Tel. 15063 . . . Punkte . . . Tore . . . Tabellen .. SBR-Statistik nach dem 8. Meisterschaftsspiel 1982/83 Nr. 1 25 20 24 8 3 9 15 26 23 11 7 13 21 16 18 14 22 10 2 17 6 12

Name Friesen Huber Spensberger Klaus Scharf Doll Maidl Kretschmer Masters Sommer Baldauf Zach Hellwig Bourbonnais Adlmaier Kokoschka Höfner Meister Stankovic Berwanger Kirchmaier Ahne Deisenberger

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Der Gegner heute

Tiefgestapelt?

Das erklärte Saisonziel der Allgäuer war vor Beginn der Runde der 8. Platz und damit erneut das Erreichen der Play-Off-Runde. Betrachtet man den bisherigen Verlauf der Meisterschaft, kann man zweifellos von einer - tak tischen? - Untertreibung sprechen. Zwar hat man beim ESV Kaufbeuren keine Neuverpflichtungen getätigt, kann aber andererseits weiter auf eine eingespielte, homogene Mannschaft bauen. Vor allem wieder mit den Gebrüdern Gerhard und Dieter Hegen, die eindeutige Wechsel wünsche äußerten. Nur die Drohung mit einer 18monatigen Sperre konnte den Jungstar Dieter Hegen von einem Wechsel zur Düsseldorfer EG abbringen. Viel leicht ist er angesichts des bisherigen Saisonverlaufs ganz froh darüber. Vor allem auf die bekannte Heimstärke wollten die Allgäuer wieder bauen, hatten sie doch auf eigenem Eis in der ver gangenen Spielzeit jeden Gegner das Fürchten gelehrt und auch der Saisonstart gegen den heutigen Gegner verlief erfolgreich. Doch dann zeigte sich, daß der ESVK zuhause nicht mehr so stabil ist (bereits zwei Niederlagen gegen Schwenningen und Landshut), dafür aber auf Gegners Eis auftrumpft. Sowohl in Füssen, als auch beim SC Rießersee blieb man siegreich und schickt sich nun an einem weiteren bayerischen Rivalen die Punkte zu entführen. Dies wiederum will der SB Rosenheim ent führen. Nach schwachem Start hat der Meister Mühe Anschluß an vordere Tabellengefilde zu gewinnen. Ein Sieg im heutigen Spiel soll dabei weiteren Boden gutmachen helfen. Wie schwer das sein wird, zeigte schon das „S om m er spiel” um den Thurn-und-Taxis-Pokal, als nach zunächst klarer Führung zuletzt doch mit 6:7 die Segel gestrichen werden mußten. Vor allem Torhüter Gerhard Hegen vollbrachte gegen den SB Rosenheim meist Glanztaten und war auch beim 3:2 Vorspielsieg einer der „M atchgewinner” . Verteidiger wie Schuster oder Medicus zählen zu den Besten ihres Fachs und stehen auch im Kader von Bundestrainer Xaver Unsinn. Im Sturm baut Trainer Florian Strida vor allem auf seine tschechoslowakischen Landsleute, die Ex-Nationalspieler Bohuslav Stastny und Vladimir Martinec, die in diesem Jahr noch besser spielen als in ihrer ersten Saison in Deutschland. Von ihnen profitiert in erster Linie Horst Heckelsmüller der sich immer mehr in den Vordergrund spielt. Dann Dieter Hegen, wohl eines der größten Talente überhaupt, wobei das Wort Talent schon eigentlich nicht mehr paßt. Er hat sich bereits in jungen Jahren zu einer Spielerpersönlichkeit entwickelt. Ihn auszuschalten wird eine der Hauptaufgaben der Rosenheimer Abwehr sein. Stets torgefährlich sucht der wuchtige Mittelstürmer immer den direkten Weg zum Tor und steht auch in dieser Saison bereits wieder mit an der Spitze der erfolgreichsten Schützen. Für den SBR also erneut eine schwere Auf gabe, die gelöst werden muß, will man den Anschluß an die obere Tabellenhälfte erreichen.

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Rückblick auf das letzte Wochenende

Glückgöttin Fortuna meint es derzeit wahrlich nicht beson ders gut mit den Akteuren des SB Rosenheim. Trotz der bisher besten Saisonleistung blieb man auch beim EV Landshut nur zweiter Sieger. Dabei beherrschte der SBR den niederbayerischen Erzrivalen speziell im ersten Spiel abschnitt in einer Weise, daß eigentlich nur die Höhe der Trefferausbeute infrage stand. Doch in dieser Drangperi ode mit spielerischen Glanzpunkten gelang nur Hellwig beim Überzahlspiel (fünf gegen drei) ein Tor Schon nach wenigen Minuten gab es Möglichkeiten zu einem klaren Vorsprung, hätte schon eine Vorentscheidung fallen kön nen, ja fallen müssen. Wie so oft in solchen Fällen kippte das Spiel just in dem Moment, als alles eigentlich auf den zweiten Rosenheimer Treffer wartete. Dieser schien auch fällig, als der alles überragende Ernst Höfner den Torhüter bereits ausgespielt hatte, Landshuts Verteidiger Seyller aber auf der Linie noch retten konnte. Der Gegenzug brachte dann den zu diesem Zeitpunkt keinesfalls verdien ten Ausgleich. Der Schock saß offenbar so tief, daß die Niederbayern nur etwas mehr als eine Minute später sogar noch den Führungstreffer verbuchten. Der Spielverlauf war damit völlig auf den Kopf gestellt. Vehement begann der SBR auch das Mitteldrittel, der Aus gleich aber wollte nicht gelingen, im Gegenteil ein Breake der Isarstädter brachte das 3:1. Nocheinmal kam Hoffnung auf, daß die großartige Leistung von Erfolg gekrönt werden könnte, als Ernst Höfner noch vor dem Ende des zweiten Drittels der Anschlußtreffer gelang.

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Landshuts an diesem Tag Weltklasseformat zeig Torhüter Bernhard Englbrecht verhinderte zu Aul Schlußdrittels den Ausgleich, der aber unvermei schien als sich Manfred Ahne die Scheibe im gegnerischen Drittel erkämpfte und allein auf Eng fuhr, jedoch den Puck verzog. Hart, daß wiederum Gegenzug dann das 4:2 fiel. Die endgültige Ents dann in der 50. Minute, ein Weitschuß von Seyller so unglücklich abgefälscht, daß Karl Friesen I hatte. Erstaunlich eigentlich die Moral der Manns' SBR. Auch in dieser Phase keine Anzeichen vonE mutigung. Im Gegenteil, mit aller Kraft versuchte wenigstens eine Resultatsverbesserung zu errei als Masters mit Gewaltschuß das 3. Tor gelang gab nicht wenige Anhänger des EVL, die nocheinmal« Sieg ihrer Lieblinge bangten. Zu stark hatte sichd Meister gezeigt, als daß man schon beruhigt sein und erst Kühnhackls Alleingang zum 6:3 machte alles klar. Erneut hatte der SBR ein Auswärtsspiel loren, in dem er lange Zeit die stärkere Mannschal So waren denn auch die Kommentare der Trainer Offiziellen nach Spielende inhaltlich gleich. Lands Coach Karel Gut sprach ohne Beschönigung von recht glücklichen Erfolg seiner Mannschaft, der in Linie auf die große kämpferische Leistung aller S des hervorragenden Spiels von Torhüter Englbre lieh geworden sei. Rosenheim wäre der bisherstä Gegner in Landshut gewesen, besonders beeindr

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geöffnet von 9 Uhr bis 24 Uhr ten ihn Ernst Höfner und die Verteidiger, die nicht nur in der Abwehr stark gewesen seien, sondern auch sehr viel Druck nach vorne gebracht hätten. Zu Recht war Dr. Wohl traurig über das Resultat. Sein Kommentar: „W ieder gut gespielt, aber leider wieder ver loren” , drückt die derzeitige Pechsträhne des SBR bei Auswärtsspielen treffend aus und fand auch in Landshut allseits Zustimmung. Gegen die Überraschungsmannschaft aus Iserlohn begann der SBR nervös. Man spürte aber den unbedingten Willen auf jeden Fall beide Punkte zu kassieren, um den An schluß an das Mittelfeld nicht zu verlieren. So sprang denn im ersten Drittel auch nur ein Treffer. Der Knoten war ge platzt als Ernst Höfner, Wolfgang Hellwig und nocheinmal Höfner innerhalb von nur 2 Minuten auf 4:0 stellten. Nun lief das Spiel sicherer, gelangen Kombinationen, die das Publikum begeisterten. Ohne die Leistung der anderen zu schmälern, muß doch das großartige Spiel der Angriffs reihe Bourbonnais, Höfner und Adlmaier hervorgehoben werden. Erstaunlich vor allem wie stark Ernst Adlmaier nach seiner Verletzungspause bereits wieder auftrumpfte. Die Abwehr spielte diesmal äußerst konzentriert bis zum

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Schluß und ermöglichte Karl Friesen, der glänzend hielt, seinen ersten ,,Shut-out” der laufenden Saison. Der Neuling enttäuschte. Es blieb ein Rätsel wie diese Mannschaft dem Topfavoriten eine 7:1 Niederlage beibringen konnte. Nur der großartige Fous im Tor verhinderte ein noch größeres Debakel. Pavel Wohl freute sich, daß endlich einmal auch die herausgespielten Chancen verwertet wurden. Es gelte nun in den nächsten Spielen näher an die führenden Clubs heranzukommen. Er hoffe, daß die Mannschaft endlich auch vom Verletzungspech verschont bleibt. Nachdem Ernst Adlmaier wieder eingesetzt werden konnte, mußte man diesmal auf den erkrankten Markus Berwanger verzichten. Vladimir Cechura, Trainer der Sauerländer, bemängelte die geringe Bundesligaerfahrung seiner Truppe. Er habe ganz einfach zu wenig starke Spieler um vor allem auswärts be stehen zu können. Seine jungen Leute müßten sich erst einmal an die Schnelligkeit, aber auch an die Atmosphäre gewöhnen. Es gelte, trotz der 9 Pluspunkte, immer noch das Motto: Nicht absteigen.

Zur Lage

Was ist mit dem Favoriten los? Nach blendendem Start kam der Kölner EC ins Stolpern. Drei Spiele in Reihe ohne Sieg, darunter eine blamable 7:1 Schlappe beim Neuling Iserlohn, der die Spiele davor und danach mit 9:0 (in Kauf beuren) und 8:0 (in Rosenheim) verlor. Bei der personell wie keine andere Mannschaft besetzten WeisenbachTruppe dürfte sich selbst das Fehlen von Truntschka und Sikora nicht so eklatant auswirken. Die leicht zu Überheb lichkeit neigende „rheinische Frohnatur” dürfte eigentlich auch nicht Ursache sein, denn es spielen ja kaum Kölner bei den Haien. Nun, trotz der „m iesen” Serie zählen die Kölner nach wie vor zum Kreis der absoluten Favoriten, wenn auch derzeit der Mannheimer ERC unangefochten an der Spitze steht. Überholt haben den KEC auch die Landshuter, die ihr „bayerisches” Wochenende gegen Rosenheim und Kaufbeuren mit 4:0 Punkten optimal überstanden. Prekär wird langsam schon die Lage beim

Altmeister EV Füssen. Auch bei Pessimisten hatte man nicht mit 1 :15 Punkten aus den ersten acht Spielen ge rechnet. Da ist es eigentlich kein Wunder, daß im Allgäu schon jetzt arge Kritik über die Verpflichtung der „Kieß lings” aufkommt. Neuling Iserlohn ist mit bisher 9 Punkten zwar überraschend gut gestartet, zu denken geben aber sicherlich die hohen Auswärtsniederlagen beim ESV Kauf beuren und in Rosenheim. Geht den Sauerländern doch bald die Luft aus? Noch ohne Punkt auf eigenem Eis ist der SC Rießersee. Vier Niederlagen hintereinander, wann hat es das schon mal gegeben? Dafür spielt die junge Gar mischer Truppe auswärts wie befreit auf. Nur einmal mußte man hier als Verlierer vom Eis. Der bisher so spannende Saisonverlauf mit vielen Über raschungen zieht auch die Fans in die Eishallen. Vielleicht kann man den vor Saisonbeginn häufig gebrauchten Slogan „Eishockeyliga - Pleitliga” bald vergessen.

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Die n e u es te n E rgebnisse Tabelle nach dem 8. Spieltag 1.

Mannheimer ERC