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Worte des Abgebens

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Starke Worte

Starke Worte

Befiehl du deine Wege

Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt. Der Wolken Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann.

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Ihn, ihn lass tun und walten! Er ist ein weiser Fürst und wird sich so verhalten, dass du dich wundern wirst, wenn er, wie ihm gebühret, mit wunderbarem Rat das Werk hinausgeführet, das dich bekümmert hat.

–Paul Gerhardt (1607–1676)

Als ich ganz unten war

Als ich ganz unten war, da zogst du mich hoch. Als mich kein Mensch mehr hörte, hörtest du mich noch. Als ich am Ende war, da sagtest du mir, dass das, was mir das Ende schien, der Anfang sei bei dir.

Ich hatte mir mein Leben ganz genau durchdacht und hatte mir für alles Pläne schon gemacht. Auf einmal war das aus, und ich war wie ein Kind, dem Burg und Kartenhaus beim Spiel zerfallen sind.

Ich weiß nicht recht, wie ich dir Danke sagen soll, denn alle meine Worte klingen leer und hohl. Ich weiß nur eins: dass dir mein Leben gehört. Mach daraus, was du willst –du machst es nicht verkehrt.

Wenn ich ganz unten bin, dann ziehst du mich hoch. Wenn mich kein Mensch mehr hört, dann hörst du mich doch noch. Wenn ich am Ende bin, dann sagst du zu mir, dass das, was mir das Ende scheint, der Anfang ist bei dir.

–Manfred Siebald

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