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Worte der Hingabe

Ich bitte weder um Krankheit noch um Gesundheit

Ich bitte weder um Krankheit noch um Gesundheit, weder um Leben noch um Tod, sondern darum, dass du über mein Leben und meinen Tod verfügst, zu deiner Ehre und zu meinem Heil. Du allein weißt, was mir dienlich ist. Du bist der Herr, tue, was du willst. Gib mir, nimm mir!

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Herr, ich weiß, dass ich nur eines weiß, es ist mir gut, dir zu folgen, und es ist mir schädlich, dich zu beleidigen. Ich weiß nicht, was mir nützlicher ist, Gesundheit oder Krankheit, Reichtum oder Armut, Leben oder Tod. Und ebenso ist es bei allen Dingen der Welt.

Diese Entscheidung übersteigt die Kraft der Menschen und der Engel. Was mir nützlich oder schädlich ist, bleibt mir verborgen. Es ist dein Geheimnis. Ich will es nicht ergründen, ich will nur anbeten.

–Blaise Pascal (1623–1662)

Auf dich warten, mein Gott, auch wenn es lange Zeit braucht, bis die Unruhe sich legt in mir. Auf dich warten, mein Gott, auch wenn meine Sinne dich lange nicht wahrnehmen. Auf dich warten, auch wenn die Fluchtimpulse mich zu überwältigen drohen. Auf dich warten. Annehmen, dass ich dein Nahesein nicht erzwingen kann.

Mein Gott, ich ahne, dass du kommen wirst, wenn meine Wünsche nicht mehr wie eine Mauer zwischen dir und mir stehen, wenn mein Wollen nicht mehr einem widerspenstigen Tier gleicht, das im Freund den Feind zu wittern argwöhnt.

Während ich auf dich warte, mein Gott, werde ich gewahr, dass ich erwartet bin von dir, dass du mich unablässig lockst, bis ich es wage, mich dir zu lassen. Da bin ich, mein Gott. Da bin ich.

–Antje Sabine Naegeli

Antje Sabine Naegeli: Die Nacht ist voller Sterne © 2020 Verlag Herder GmbH, Freiburg i. Br.

Jesus, zu dir kann ich so kommen

Jesus, zu dir kann ich so kommen, wie ich bin. Du hast gesagt, dass jeder kommen darf. Ich muss dir nicht erst beweisen, dass ich besser werden kann. Was mich besser macht vor dir, das hast du längst am Kreuz getan.

Und weil du mein Zögern siehst, streckst du mir deine Hände hin, und ich kann so zu dir kommen, wie ich bin.

Jesus, bei dir darf ich mich geben, wie ich bin. Ich muss nicht mehr als ehrlich sein vor dir. Ich muss nichts vor dir verbergen, der mich schon so lange kennt. Du siehst, was mich zu dir zieht, und auch, was mich von dir noch trennt.

Und so leg ich Licht und Schatten meines Lebens vor dich hin, denn bei dir darf ich mich geben, wie ich bin.

Jesus, bei dir muss ich nicht bleiben, wie ich bin. Nimm fort, was mich und andere zerstört. Einen Menschen willst du aus mir machen, wie er dir gefällt, der ein Brief von deiner Hand ist, voller Liebe für die Welt.

Du hast schon seit langer Zeit mit mir das Beste nur im Sinn. Darum muss ich nicht so bleiben, wie ich bin.

–Manfred Siebald

© 1989 SCM Hänssler, Holzgerlingen

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