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Starke Worte
from Starke Worte
Es gibt Tage, an denen wir keine Worte finden für das, was uns bewegt, was die Seele bedrückt und im Innersten schmerzt. Oft sind diese Tage gekennzeichnet von Krankheit oder Verlust, von körperlichen oder seelischen Schmerzen. Es sind jene kritischen Tage, in denen unser Herz voll ist, der Kopf dagegen leer ist und der Mund stumm bleibt. Zugleich möchten wir nichts lieber, als klare Gedanken fassen, unser Herz ausschütten und mit jemandem reden, der uns nahe und vertraut ist. Der uns in Liebe zugewandt ist, uns vorbehaltlos annimmt und uns mit Verständnis begegnet.
Nicht wenige haben in solchen Tagen erlebt, dass sie sich im Gespräch mit Gott wiederfanden. Und sei es nur mit einem verzweifelten Hilfeschrei oder mit einer erbitterten Klage. Das kann sogar denen passieren, die gar nicht beten wollten, für die Gott bisher auch keine oder nur eine untergeordnete Rolle in ihrem Leben spielte. Ist es das tief sitzende Gefühl und ein Urwissen, dass wir letztlich auf Gott, unseren Schöpfer, hin angelegt sind? In Zeiten der Krankheit und des Unglücks spüren wir deutlich, dass wir unser Leben nicht so im Griff haben, wie wir es in guten Tagen meinten. Wir brauchen vielmehr eine Hand, die uns gerade in solchen Tagen hält. Wie auch immer, ob Sie mit dem Gebet vertraut sind oder nicht, Gott wartet auf Sie und er hat ein offenes Ohr für Sie. Durch Jesus Christus
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hat er deutlich gemacht, wie sehr ihm an uns liegt. Gerade auch dann, wenn wir uns verletzlich erleben, müde und schwach sind. Jesus war innerlich zutiefst bewegt, als er die Menschen in ihrer Orientierungslosigkeit sah. Er war im Innersten berührt, wenn er den Kranken in ihrem Elend begegnete. Er weinte am Grab seines Freundes und begleitete trauernde Mütter und verzweifelte Väter. Nach allem, was wir von ihm wissen, gab es nichts, was ihm nicht vertraut war. Gerade deshalb vertrauten ihm viele Menschen. Bei ihm fühlten sie sich verstanden und angenommen.
All das darf uns ermutigen, ebenso zu ihm zu kommen mit dem, was uns bewegt und was uns schmerzt. Und ja, was uns sprachlos macht. Viele haben es als eine Hilfe empfunden, wenn sie sich an Worten und Gebeten von anderen orientieren konnten. Sie haben sich deren Worte zu eigen gemacht. In der Bibel finden wir viele solcher Gebete, insbesondere im Buch der Psalmen. Auch in der Christenheit der letzten 2.000 Jahre entdecken wir einen Schatz solcher Gedanken, Gedichte und Gebete, die in der Not entstanden sind. Wir haben ein paar davon für Sie ausgewählt. Sie finden diese Texte auf den nächsten Seiten. Sie geben sehr persönlich wieder, wie die Beter gedacht und empfunden haben. Nicht jeder Gedanke wird Ihnen aus dem Herzen sprechen, aber sie können Ihr Gespräch mit Gott dort beginnen, wo ein Gedanke Sie packt. Diese Seiten sind also nicht einfach zum Lesen gedacht. Die Texte wollen Ihnen vielmehr helfen, dass Sie für sich Worte finden, vielleicht auch eigene Worte im Gebet finden. Am besten nehmen
Sie eines der Gedichte oder Gebete und hören Sie in sich hinein, ob da etwas anklingt, was ihr Eigenes ist – oder Ihr Eigenes werden könnte. Vielleicht zaghaft, fragend oder noch unbeholfen. Aber beginnen Sie. Es wird Ihr indivi duelles, persönliches Gebet sein. Und Gott weiß, wo Sie sich gerade befinden, in welcher Situation und in welcher Seelenlage. Beten Sie so, wie Sie können. Gott hört auf das, was in Ihrem Herzen ist. Sie müssen ihm nichts erklären, Sie dürfen schlicht Ihr Herz öffnen und es vor ihm ausschütten. Sie dürfen es tun wie jener Vater, der um seinen kranken Sohn bangte und zu Jesus sagte: „Ich glaube! Hilf mir heraus aus meinem Unglauben!“ (Die Bibel: Markus 9,24).
Auf den letzten Seiten möchten wir Ihnen helfen, aus diesen ersten Gebetsschritten in eine vertraute Beziehung zu Gott zu finden. Jesus Christus ist gerade deshalb zu uns Menschen gekommen, um uns den Weg zum Herzen des himmlischen Vaters zu eröffnen. Er sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Die Bibel: Johannes 14,6). Um diesen Vater zu wissen – das macht den Unterschied. Gerade in schweren Zeiten.