DIE ABENTEUER DES SCHLOZZ EMIL BIENENSCHLAU

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Buljan Sankorask Die Abenteuer des kleinen Schlozz Emil Bienenschlau

von Leonard H. Blum


enn gennochan tuee ganszaroj dem frieden aller vรถlker


Buljan Sankorask Die Abenteuer des kleines Schlozz Emil Bienenschlau a story written by huck haas

...und nicht nur das. dies ist die geschichte des landes buljan sankorask am fuße des laburischen quarzes gehönnt von sedan vom fürstentum der zamojranen und deren tanen in westlaburien nahe des großen waldes. dies ist ebenso die geschichte des wirtshaus zum bruhnenen esel und seinem wirt dem schreck. auch handelt es vom kiköhn, welches kwi kwa kwuk sein wesen in den wäldern und in den stuben der bewohner treibt und was von wärme lebt. und es ist die geschichte von all den anderen, dem pompatz aus anko-waas dem himmelreich von usordiem, den schwertkämpfern von oilo trunn, vom kapellmeister boebelsund und vielen mehr in einer unendlich langen und zeitweise öden geschichte. dies lese man selbst.


Aus dem Apfelland zart und flauschig rauscht der wind durch die birken auf dem kirchplatz im kleinen dorfe apfelberg am fuße des apfelberges im lande der boogles. seit tagen liegt das feine mäntelchen sachter beschneiung über dem ganzen land. die zicklein schmiegen sich in den ställen aneinander, kerzlein flackern in den stuben der citoyen, denen lange eiszapfen von der nasenspitze wachsen, weshalb sie so vorbildlich drollig aussehen. eines tages wachte der junge schlozz emil bienenschlau vom volke der boogles auf, schaute aus dem fenster und sprach zu sich und zu dem kleinen apfelkuchen, der auf der fensterbank herumlümmelte: „schau doch nur kleiner apfelkuchen wie schön’s hier ist. wie wunderbar und fümelig, doch wo sind die leichten mädchen, der schnaps und die arabischen imbissstuben? wo die lässigen hunde mit den überteuerten mp3-playern, die mit jazzmusikalischer beschallung die vier bis sechsspurigen alleen entlang schlendern? ich muss hier weg. kommste mit?“ der apfelkuchen verneinte und schlief ein. ich will nicht länger drunten bei vater in der kutschbockzapferei arbeiten. ich will raus. will nur noch weg. man muss wissen, dass der vater seit je her einen meisterbetrieb der kutschbockzapferei führte, der auf eine 8.000 jährige apfelbergische kutschbockzapfertradition zurückblickt. kutschbockzapfer werd ich nimmermehr schwor der junge bienenschlau, packte sein 15 zoll bauern-büchelchen mit schlauen bauernregeln ein und stapfte durch den schnee davon. eines lieben tages, also nach ca. 20 min unserer zeitempfindung, wurde der weg durch den schlagbaum des sagenhaften sedanlandes abgeschnitten. der schlagbaum war über und über von tapiren besetzt und wart gefertigt aus reinem chrommolybdän. an seiner seite saß ein betrunkener zöllner und schlief. da kletterte der kleine schlozz mit müh und ach über den schlagbaum, unter dem er locker aufrecht durchspazieren hätte können und stand mit einem mal im lande der sedanen. „wir hamm besuch!“ schrie die kiköhne und „alarmstufe rot!“ rief der schreck und kletterte schutzsuchend unter seinen leiterwagen. frau glück, die erst vor einigen tagen aus buljan sankorask zurückgekehrt war, kniete vor dem schlozz nieder und betete zum herrn und bedankte sich. denn sie wusste als einer der ersten: „uns

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ist der heiland erschienen und wie schön er ist. schaut nur seine beine bilden ein anmutiges o und seine wimpern sind wie fauenpfedern. und wie er riechen tut. nach zitronenpuder und zimtenglut. nach rosensaft und amselgrein. nach sauertopf und knickebein. und einer spur apfelkuchen. woher das wohl kommt?“ sprach sie mit tränenerstickter stimme. r.k. runzelte die stirn und zückte sein schwert. dieses aroma kam ihm bekannt vor. er nahm das schwert aus der scheide und hielt es dem verblüfften schlozze hin. köpft mich, ich bin es nicht wert. da verdunkelte sich der himmel und auch sonst alles und aus einem seitental der großen sedanischen senkung, kam der mehr als 47 meter große pompatz auf der suche nach nahrung und hirnstürm. als er sah, wie emil bienenschlau dastand, mit dem schwert in der einen hand und mit bauern-büchelchen in der anderen, vor ihm kniend das ehepaar glückliczek zum sterben bereit, da streckte er seine zierlichen pianistenhände aus und hielt schützend die hand über r.k. und frau glück, wandt sich zum schlozz und sprach mit hoher, fast quietschender stimme: „schau nur kleiner schlozz, da knien sie, aber sie machen nur spaß, denn das schwert besteht aus gummibärchenteig und wurde seinerzeit vom schmied hans riegel in bonn gefertigt.“ der schlozz blickte verdutzt in die luft und pfiff aufgeregt ein lied, während r.k. und frau glück aufstanden und ihn willkommen hießen. „komm“ rief r.k. „ich zeig dir deinen arbeitsplatz. und das hier ist dein arbeitsvertrag. unterschreib bitte hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier. und beachte nicht das kleingedruckte, das hat keine bedeutung.“ bevor noch der schlozz was sagen konnte stopfte ihm die kiköhne einen hirschhornmuffin in den mund und lenkte ihm mit trapezartistischen kunststücken ab. im hintergrund spielte die sedanländische marschkapelle unter der leitung des schwedischen musiklehrers gjoern boebelsund die sedanländische hymne „bezirz mich nicht, ich bin imun, humba humba humba“. der pompatz und der schreck tanzten dazu gemeinsam polka und das kiköhn jonglierte mit alltagsgegenständen, zudem hatte sie den original sedanländchen ulknudelauflauf mit einer soße von kolibrifreudentränen zubereitet. der schlozz hatte hunger und ein neues zuhause.

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Kiköhn und das Streuselbübchen der himmel war rosa und es schnie. ausserdem war es spiegelglatt und leicht windig, aber nicht arg. kiköhn und das streuselbübchen liefen die einzige hohle gasse hinab, die weit und breit noch begehbar war und sangen ein lied. dann sagte das kiköhn: „kwi kwa kwuk!“ und „kwi kwaa kwuuuuuk!“. das streuselbübchen nickte still und umrundete elegant einen dampfenden haufen pudelstuhl, der einem vanillekipferl nicht unähnlich sah. die beiden quietschten vergnügt und es schnie noch viel mehr als zuvor. „manchmal frage ich mich, was ich ohne dich machen würde.“ sagte das streuselbübchen zum kiköhn. „du bist stets so anmutig und deine haut ist aus feinstem kolibribauchfell gewirkt, deine augen sind wie zwei mare in der eifel und dein haar steht wirr zu berge. es macht spaß dir dabei zuzuschauen.“ „ich hätte lust auf einen fritierten marsriegel.“ sagte das kiköhn und fügte hinzu „kwi kwa kwuk!“. seit neulich in der trübtassigen stadt london, am ufer der themse gelegen, war das kiköhn ein großer fan fritierter gegenstände. das streuselbübchen rieb sich den bauch und schleckte mit der zunge. ihm lief reichlich speichel im munde zusammen und auch schon am kinn hinab, wo er zu einem lustigen milchigfarbenem stäbchen gefror, welches lustig im winde zappelte. das schneetreiben nahm zu. der himmel war in sattem schwarz/rosa angestrichen und da wo die laternen standen, zauberte das licht atmosphärische einwandfreie schneekegel in den nachthimmel. „knarch knarch knarch!“ sagte der schnee und das streuselbübchen sprach: „selber knarch!“. „sieh nur!“ rief das kiköhn „ich idendifiziere einwandfrei die reifenspuren eines VW passat 240 GLS 730 turbo bytronic injection Z35i, das ist das fahrzeug des schlozzes emil bienenschlau. lass uns seiner spur folgen, dann sind wir gleich im lande der sedanen. wir müssen nur noch in limboartigen bewegungszuständen den über und über mit reinsten tapiren versehenen schlagbaum passieren und schon sind wir drin.“ sie legten einen gang zu und keuchten keuchend eine keuchmelodie, tanzten unter dem über und über mit tapiren versehenen schlagbaum hindurch und waren mitten im geschehen. „heisa!“ rief das streuselbübchen und „kwi kwa kwuk!“ das kiköhn. beide hatten ca. 70cm hohe schneehügelchen auf ihren häuptern stehen, da betraten sie das kleine wirtshaus am fuße des sedanberges. drinnen saßen stehend

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leute, schweigend ins gespräch vertieft und pompatz, der wirt, brüllte mit einer lautstärke wie sie sonst nur ein startendes amerikanisches raumschiff zu erzeugen im stande war: „pssst!“ alle hielten inne und blickten zur tür, sogar r.k., der sein schwert polierte, sah köstlich amüsiert und gerührt zu gleichen teilen dorthin wo emil bienenschlau und der schreck mit fön und harke putzige figürchen in die die ca. 70cm hohen schneehügelchen frästen. kiköhn und das streuselbübchen wussten nicht wie ihnen geschah, aber frau glück hielt den beiden ein schüsselchen feinste lauwarme sojamilch mit aufgeweichten kornflocken hin, was die beiden gierig verschlangen. der pompatz hielt sich ein feuchtes handtuch vor den mund und schrie aufgeregt: „naja kinder, es ist schon spät. mitternacht ist längst vorbei. wir sollten alle schlafen gehen, manche von euch nennen es ja schleefen, ich aber sage euch...“ da ertönte aus mehreren winkeln des wirtshauses gleichzeitig das lied „horatio pferdehalfter du abgefuckte schindmähre, dir tret ich in den arsch“ von ylvia lööf, welches der bandleader gjoern boebelsund mit seiner band extra für diesen augenblick so hinreissend arrangiert hatte. es war genug flüssiges wasser zum duschen da und betten mit federkernmatratzen für alle latexallergiker. „holt euch bei mir jeder einen atomwecker ab.“ fügte der pompatz abschliessend hinzu „es sind genug für alle da und dann ab ins bett, der morgige tag hat es in sich!“ alle schmissen ihre hüte in die luft und kletterten in ihre bereitgestellten betten.

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Das Gasthaus zum schlotternden Esel nachdem der kleine schlozz emil bienenschlau bemerkt hatte, dass der pompatz das gleiche schiffchen fuhr wie er selbst, da stapfte er vergnügt mit dem fuße auf und rief: „hurra, hurra!“ und schnell stimmte der kapellmeister boebelsund mit seiner kapelle ein, mit dem lied „oh weh mein trümpfes stümpfchen, wie heisch ich dich so sweet, zwei, drei, vier...“ und alle sangen mit. ein heidnischer spaß, der mit der verbrennung eines weihnachtsbaumes sein segenreiches, aber nur vorläufiges ende fand, denn draussen fiel der schnee vom firmament und bildete auf dem lande einen weissen teppich, der war wie backpulver von dr. oetker. darauf fuhren die kiköhne und frau glück mit ihrem schlitten den hügel hinunter und sagten beide unisono „heisa!“ und „möööp!“, denn sie waren so begünstigt vom schicksale, dass es eine wahre freude war. eins ums andere mal zogen sie ihre winzigen, aus pinzettenbein gefertigten schlitten den berg hinauf und fuhren anschliessend mit lautem hallo hinunter ins tiefe tal der supervixen. drinnen im gasthof „zum schlotternden esel“ kochte der schreck eine köstliche suppe aus graupen, hummelnacken und fliederbeinen. „die wird dir gut tun“ sagte er zur tochter des zamojranischen großkonsul rejna niedlowsk dem zweiten, die verträumt alte handgranaten aus dem zweiten weltkrieg ins kaminfeuer warf. jakobinowa niedlowskaja-schimm war vor wenigen tagen aus buljan sankorask, dem niedlichen nachbarland des sedanlandes, angereist und war seit dem bockig und steifköpfig. solcherlei neigungen waren für den ausgebildeten psychologen und kuperstecher, sowie besitzer mehrerer säureminen nahe buljan sankorask eine herausforderung. er sagte „komm jakobinowa, nimm ein löffelchen von jenem sud, den ich dir vor augenblicken in dein papptellerchen goss, er ist noch heiß. er ist sogar heißer als ein passagierflugzeug, welches von islamischen terroristen in flammen gesetzt wurde. ich würde dessenungeachtet behaupten, er sei noch heißer als das innere eines makaroninüdelchens in käsesauce.“ „so heiß?“ rief jakobinowa da entzückt und

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verschlang den gänzlichen sud auf einen happs. „uiii, lecker, mmmh, yummi, oho, mir ist ganz schlecht.“ „das kommt davon.“ murmelte der schreck augenrollend und stellte der würgenden tochter des zamojranischen großkonsuls einen plastikeimer hin. draussen im dichten schneetreiben kletterten indes frau glück und das kiköhn abermals das berglein hinauf und schnaupten dabei wie lokomotiven, wobei ihr atem gefror und mit lautem klirren zu boden fiel. „hey kleines kiköhn und hey noch kleinere frau glück“ rief der pompatz „was klettert ihr euch dumm und dusselig, da drüben steht doch ein sessellift. aber vergesst es, er ist festgefroren und das schon seit jahren. also lasst uns doch einen teller sud drüben im schlotternden esel einnehmen, ich weiss es genau, der schreck hat eine hervorragende rezeptur auf lager.“ gjoern boebelsund, der pompatz und der schlozz warfen ihre instrumente weg oder tauschten sie gegen löffelchen ein und liefen aufgeregt rüber in den esel, wohin schon, man konnte es sehen, wenn man mit einer leeren klopapierrolle vor den augen genau ins dickicht des schneertreibens starrte, wobei einem die augäpfel an der parfümierten pappe festfroren, der eleusinische rk stapfte, wobei er mit den armen ruderte. im schlotternden esel angekommen stemmte er die fäuste in die hüften und sprach: „sagt mal, ihr sorglosen tropfe, habt ihr euch schon mal gefragt, warum wir alle so alberne namen haben? gut, frau glück heisst wirklich so und auch der schreck kann sich nicht beschweren, aber was meint ihr anderen dazu? empfindet ihr das nicht als erniedrigung, frechheit und anmaßung? ich frage euch, wann wacht ihr endlich auf und kämpft um euer recht? revolution now!“ alle starrten betreten zu boden, dann fand das kiköhn als erstes wieder die worte: „kwi kwa kwuk!“ gluckste es frohgemut und frau glück sagte „ja warum denn nur revolution? haben wir nicht alle ein genug an sud und weissem schnee drinnen und draussen und zur not haben wir ja noch von dem köstlichen soylent grün in der rostigen kiste drunten im siedenden schlunde der säureminen.“ „ist soylent grün nicht sogar aus köstlichem menschenfleich hergestellt?“ bemerkte gjoern boebelsund, „au ja!“ freute sich frau glück. „kwi kwa kwuk“ sagte merkte das kiköhn an.

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„mir solls recht sein.“ brummte der schreck. „interessante theorie.“ meinte das frollein niedlowskaja-schimm und „ach du grüne neune das ist ja kaum auszuhalten wenn das stimmt ich könnte wetten die welt gerühte in gewissen aufruhr und man bediente sich einer scheusslichen sprache der verunglimpfung von allen sachen wenn das ans tageslicht kommt ich glaube wir sollten so tun als sei nichts gewesen ich meine wenn wir das hier jemanden erzählen dann ist echt die kacke am dampfen und sie dampft ja jetzt schon das kann man sehen wenn man sich hier über den tisch beugt und runter in dieses loch blickt das sich hier seit tagen aufhält da könnte der wirt ja auch mal für mehr ordnung sorgen immerhin ist es seine kneipe oder ist es eher eine wirtschaft wo ist eigentlich der unterschied was meinst du schreck oder ist dir jetzt alles egal man muss doch mal was unternehmen wir quatschen und quatschen und quatschen und quatschen und alles was ihr dazu zu sagen habt ist kwi kwa kwuk und hurra ich glaube ich spinne ich könnte jetzt einen big king xxl vertragen das könnte ich vertragen ich verlange eine kutsche zum nächsten drive in und zum henker ich habe mir ja grad neulich eine eigene kutsche mit hervorragenden rössern erworben bei ebay für den spottpreis von sagen schrei...“ r.k. steckte sein blutiges schwert in die scheide während der kopf vom pompatz auf dem boden zerbarst. „kwi kwa kwuk!“ piepste das kiköhn und ihm trat die feuchtigkeit in die augen. „warum habt ihr das nur getan böser böser r.k.?“ rief emil bienenschlau. „wir haben doch nur spaß gemacht. schau nur, der kopf ist aus schmalz gefertigt, er sieht dem vom pompatz nur täuschend ähnlich.“ „ach so!“ sagte der schlozz und atmete auf und der pompatz trat hinter dem nachtschränkchen hervor, hinter welchem sich die sinnestäuschung abspielte. „und schau nur!“ rief r.k. und hielt dem schlozz und den anderen sein schwert hin. „das ist ja auch reinstem, jedoch gefrorenen gurkensalat geschmiedet.“ da stapfte der schlozz vergnügt mit dem fuße auf und rief: „hurra, hurra!“ und schnell stimmte der kapellmeister boebelsund mit seiner kapelle ein, mit dem lied „oh weh mein trümpfes stümpfchen, wie heisch ich dich so sweet, zwei, drei, vier...“ und alle sangen mit.

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Der dänische Prinz gerade legte der sturm noch einen hohlen zahn zu und pfoff wie irr um die ecken, da tat sich drinnen im warmeligen stübelein mitten am rande des sedanlandes, da wo auch mal der pompatz zuhause war, bevor er noch siebzehnmal umzog, dort schwang der schreck sein federlein und zeichnete sich nicht nur um den eigenen kopf, sondern gleich noch um den kragen. „oh wie schööööön!“ und „kwi kwa kwuk!“ riefen abwechselnd frau glück und das kiköhnchen, während hinten in der küche des zeichners weib mit dem abwasch beschäftigt war. „ja, schaut nur, ihr zwei ethnologische possen, das seit ihr, wie ihr gerade mit handpüppchen die geschichte des suppenwürfels nachspielt.“ „oh, heisa! stimmt man kann jedes detail erkennen. schau nur kiköhn wie du die möhrchen und die sellerie in kleine fitzelchen zerschnippelst und wie ich einen eimer fett hinzugebe. sagenhaft!“ das kiköhnchen räusperte sich und sprach: „ich möchte dieses werk erwerben, ich zahle jeden preis, aber ich möchte es daheim über dem anheimelnden kamin baumeln sehen, damit ich mich every day daran erquicken kann. kwi kwa kwuk. kwi kwa kwuk!“ der schreck lachte schallend und dann sagte er: „och kein problem, spenunzen stehen uns gut zu gesicht, nicht wahr i-riz mein entzückendes gespons, die du uns stets eine gute ratgeberin auf erden bist, spenunzen sind uns ein herzlich willkommenes element in unserem ohnehin schon prunkgewundenen heime. na, dann lass mal die scheine rüberwachsen, wir hoffen du hast’s passend.“ das kiköhn klimperte etwas in seinem geldbeutelchen herum und wedelte kurz darauf mit einem batzen kleiner, nicht registrierter scheine mit loser nummernfolge und rief: „fang!“ und schon schneite es knisterndes geld auf den schreck hinab, welches das weib i-riz im gleichen moment mit dem geldstaubsauger aufsaugte und so für ordnung und einen vollen geldstaubsaugerbeutel sorgte. dann zogen frau glück und das kiköhn davon um den anderen drüben im rülpsenden esel das grandiose werknis zu präsentieren. „knarch, knarch, knarch!“ sagte der schnee und das kiköhn hob mahnend den finger „du weißt was ich jetzt denke.“ sagte sie zum schnee. der schnee nickte. im rülpsenden esel angekommen, empfing sie der schreck mit einer tasse dampfenden sud. „wie kann das sein?“ gruselte sich frau glück. „du hier?“

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krächzte das kiköhn. „wie ist das bloß möglich? das ist doch nur mit einem wurmloch zu erklären oder mit einer paranormalen erscheinung.“ der schreck grunzte und schneuzte sich in ein taschentuch, danach spuckte er an die decke, so dass das sputum im langen faden von der decke baumelte, denn er hatte gummibärchen gegessen, dann sagte er: „ach kinder, wenn ihr wüsstet. mal sind wir hier, mal da und heute zur feier des tages da sind wir...“ da stimmte jählings die kapelle des kapellmeisters, singer & songwriters gjoern boebelsund das lied „ich fuhr einst nach bulgarien in einem speisewagen“ an und übertönte somit die worte des schrecks, die ein lang gehütetes geheimnis hätten preisgegeben, wenn es nicht so laut gewesen wäre. der schreck lachte und schlenderte hinter den tresen, wo er den wirt gab und schüttete den gästen je ein haferl sud ein. „haferl???“ rief der schlozz emil bienenschlau da, „das ist doch ein dibbe.“ draussen schneite es indes bindfäden. das schneetreiben wurde immer kurioser und wenn man genau hinschaute sah man eine papayahafte form sich im schneetreiben abzeichnen, die aussah wie eine riesenhafte mango im schwarzen gewand und mit schnee auf den schultern: es war der pompatz in seinen roten turnschuhen, der mit knarchendem schritte die allee der kosmonauten entlang stapfte, auf den lippen ein ulkiges liedchen und mit einem fläschchen onkelschnaps in der linken hand, denn er war seines zeichens ein linkshändler. kurz darauf, es waren seitdem höchstens drei stunden vergangen, schwang er mit einem ruck die pforte des rülpsenden esels auf und begann sofort an zu quasseln wie die asseln in assyrien: „sein oder nichtsein; das ist hier die frage: obs edler im gemüt, die pfeil und schleudern des wütenden geschicks erdulden oder, sich waffnend gegen eine see von plagen, durch widerstand sie enden? sterben - schlafen - nichts weiter! und zu wissen, daß ein schlaf das herzweh und die tausend stöße endet, die unsers fleisches erbteil, ‚s ist ein ziel, aufs innigste zu wünschen. sterben - schlafen - schlafen! vielleicht auch träumen! ja, da liegts: was in dem schlaf für träume kommen mögen, wenn wir die irdische verstrickung lösten, das zwingt uns stillzustehn. das ist die rücksicht, die elend läßt zu hohen jahren kommen. denn wer ertrüg der zeiten spott und geißel, des

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mächtigen druck, des stolzen mißhandlungen, verschmähter liebe pein, des rechtes aufschub, den übermut der ämter und die schmach, die unwert schweigendem verdienst erweist, wenn er sich selbst in ruhstand setzen könnte mit einer nadel bloß? wer trüge lasten und stöhnt‘ und schwitzte unter lebensmüh? nur daß die furcht vor etwas nach dem tod, das unentdeckte land, von des bezirk kein wandrer wiederkehrt, den willen irrt, daß wir die übel, die wir haben, lieber ertragen als zu unbekannten fliehn. so macht bewußtsein feige aus uns allen; der angebornen farbe der entschließung wird des gedankens blässe angekränkelt; und unternehmen, hochgezielt und wertvoll, durch diese rücksicht aus der bahn gelenkt, verlieren so der handlung namen. - still! die reizende ophelia! - nymphe, schließ in dein gebet all meine sünden ein!“ „das hast du dir doch gerade ausgedacht?!“ frug da der der erstaunt schlozz. „stimmt!“ sagte der pompatz und fegte sich den schnee von den schultern.

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Vom VW Passat 240 GLS 730 Turbo Bytronic Injection /35i der pompatz blickte entsetzt auf den kalender. es war schon der 3. januar und er hatte noch keine ahnung, was er nächstes silvester machen könnte. er kratzte sich am bart und sprach „o gott, ich weiss gar nicht was ich nächstes silvester machen könnte. vielleicht gebe ich eine party auf der ich auf einem sofa sitze und die anderen spiele für feinmotoriker durchführen, das wär ja mal was anderes.“ dann aß er das kalenderblatt auf, denn es durfte keiner wissen, was darauf stand. draußen hatte ein böses gefräßiges monster den ganzen schnee weggefressen, so dass die welt aussah, wie ein matschiger acker mit bleiernen karzinomen versehen. da durchpflügte der klitzekleine schlozz emil bienenschlau mit seinem VW passat 240 GLS 730 turbo bytronic injection Z35i die landschaft und spritzte alles voll. „oho, so einen habe ich auch!“ rief der pompatz angesichts des VW passat 240 GLS 730 turbo bytronic injection Z35i. „auch ich habe einen VW passat 240 GLS 730 turbo bytronic injection Z35i, nur kostet meiner weniger steuern, weil ich mein apple G3 ibook in den auspuff eingebaut habe.“ „du hast den bogen raus pompatz.“ sagte der schlozz bewundernd und verblüfft zugleich und der kapellmeister boebelsund klung sogleich den schlager „oh herrlicher pompatz, was bist du pyramidengleich ein frommer haderlump umbta umbta umbtata!“ an. es war eine wunderbare zeit und alle hatten gute laune und genug zu essen. „das stimmt zwar“ sagte der pompatz „aber leider hat mir der schreck und sein missratenes gefolge je einen löffel und ein glas geklaut und so muss ich darben. wenn ich die erwische, dann...“ da stimmte der gjoern boebelsund spontan den song an: „einst schlug ich ihn in afrika, später dann in rom, doch spaß gemacht hat‘s beides nicht, er hatte ein glaukom!“ der schreck saß mit seiner hauszierde indes hinter einem espenbüschlein und schlotterte wie espenlaub, als das kiköhn vorbeispazierte und aus ihrem körbchen, das sie wie eine schiffschaukel hin und her schwang, etwas von dem selbstgemachten entlaubungsgift hinauspurzelte, was dem schreck höchst unangenehm war. derlei

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bloß gestellt blieb ihm nichts anderes übrig als sein zappelndes und kreischendes weib dem pompatz zum frass hinzuwerfen und zu türmen. doch auf diese täuschung ließ sich der pompatz nicht ein, denn er hatte sofort gerochen, dass es nicht die echte i-riz war, die der schreck ihm hinwarf, denn die der schreck ihm hinwarf war aus marzipan gefertigt, während die echte i-riz ja bekanntlicherweise aus persipan besteht. „egal!“ rief der pompatz da und lief schreiend davon. das inspirierte gjoern boebelsund zu dem lied „yeah!“. von den tantiemen erwarb er sich einen original VW passat 240 GLS 730 turbo bytronic injection Z35i, was zu irritationen auf dem parkplatz führte. doch darüber später mehr.

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Wir und seine Autos „meiner!“ sagte der schlozz emil bienenschlau und zeigte auf seinen VW passat 240 GLS 730 turbo bytronic injection Z35i. der kapellmeister ließ den kopf hängen und schlich von dannen, während seine kapelle das original boebelsund swing orchestra ihm zu gedenken das lied „ich bin ein kleiner matrose auf dem schiff ins nimmermeh, odelay wou wou und abermals wou!“ anstimmte. dann fuhren der schlozz und der pompatz ihre VW passat 240 GLS 730 turbo bytronic injection Z35ies wie zwei raudies bei voll ausgefahrenen gängen die straße entlang und lehnten sich jeweils nach rechts und nach links, bzw. der linke fahrer lehnte sich nach links und der rechte nach rechts, so dass sie nur noch auf zwei reifen fuhren und die wagen im 60 grad winkel geneigt nebeneinander herfuhren, wobei dem linken fahrer die rechten und beim rechten fahrer die linken räder in der luft standen, aber weil sie kein ordentliches differential hatten drehten sich die räder mit und so kamen die beiden crazy renndriver auf die idee, dass sich beide in der luft stehen reifenpärchen berühren könnten, so dass die funken nur so spritzten und funkelten. das machten sie auch, die beiden crazy renndriver und was soll ich euch sagen: es spritzte und funkelte wie nicht mehr recht gescheid. da rief der schlozz: „und jetzt die anderen reifen auch noch!“ „au ja!“ gluckste der pompatz. gesagt getan und so berührten sich jetzt alle reifen, also der rechte vorderreifen des linken fahrzeugs berührte den linken vorderreifen des rechten fahrzeugs, der linke vorderreifen des linken fahrzeugs berührte den rechten vorderreifen des rechten fahrzeugs und der rechte hinterreifen des linken fahrzeugs berührte den linken hinterreifen des rechten fahrzeugs, während der linke hinterreifen des linken fahrzeugs den rechten hinterreifen des rechten fahrzeug berührte und so weiter und so fort. „nein nein!“ schrie da der schreck aufgeregt. „ich hab nachgezählt, mehr reifen sind an einem VW passat 240 GLS 730 turbo bytronic injection Z35i dieser baureihe nicht dran.“ „glaubst du?! zähl nochmal genau nach!“ sagte da r.k. und hob sein schwert...

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Freunde von unterschiedlicher Anmut das sedanland war noch klitzekalt und nur ein kleines feuerchen, eines das der kleine schlozz emil bienenschlau zuvor mit brennglas und zuckerwatte entzündet hatte, britzelte und brutzelte in der mitte knackend vor sich hin. der schlozz war oft schon in grausigster früh im lande der sedanen, so früh wie man r.k. oder den schreck dort noch nie gesehen hatte, denn der schreck und auch r.k. kamen beide aus buljan sankorask, dem lande des schlendrians. in buljan sankorask wurde sogar alljährlich die ankündigkungsweltmeisterschaft ausgetragen, zu der kamen schlendriane aus allen herren ländern und gaben sich bei falschen versprechen und worthülsen ein stelldichein. es war stets lustig und manchmal versuchten sich die bewohner des sedanlandes daran einen titel zu erringen und scheiterten doch immer knapp. der großmogul schaute dem treiben in seinem kleinen aber feinen ländchen etwas zwiegespalten zu, denn er war ein feiner und aufrichtiger mann, doch rieb er sich angesichts der horrenden eintrittspreise genüsslich die hände und sagte: „die öcken kann ich gut gebrauchen, das verdeck meiner kabrioletten könnte eine aufbesserung vertragen, schließlich ist es aus feinstem schmetterlingshaar gewebt und kostet ein vermögen, har har har.“ wie gesagt, auch r.k. und der schreck kamen aus buljan sankorask, bis sie schließlich nach einer langen fahrt mit einem kähnchen aus balsaholz, einmal um die ganze welt und wieder zurück, ihre glücklichkeiten im lande der schroben sedanen fanden, wo sie schließlich als tingelische schumbrabanden mehr geld verdienten, als sie ausgeben konnten. es war also noch früh in der tagesseiung und der schlozz stand schlozzend am feuerchen, da traten der pompatz und das kiköhn in den lodernden esel ein. „kwi kwa kwuk!“ lachte das kiköhn fröhlich und „brumm!“ machte der pompatz und sie wärmten ihre klammen finger am feuerchen. „heute sind wir wieder alle beisammen, mir ist schon ganz schlecht vor aufregung und ich bin schlangenlinien gefahren

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mit meinem auto mit dem komplizierten namen.“ „oh, das kann ich verstehen, mir gings nicht anders.“ brummte der pompatz. sie freuten sich beide dusslig, dass sie wieder beisammen waren, aber sie konnten es natürlich nicht zugeben, da sie beide richtige machos waren und nur bedingt im stande waren auch mal gefühle zu zeigen. eisern lutschten sie an ihren eiszapfen und frästen mit ihren zähnen keltische muster hinein, als der schreck, frau glück und r.k. schreiend und rot angelaufen in der tür standen: „heisa, jippie und juchhee!“ sangen sie zu der melodie des liedes „im krug zum grünen kranze“ und fielen sich gegenseitig in die arme. nur der schlozz und der pompatz, die mit ihren zähnen aus den eiszapfen inzwischen ganze liedzeilen in ihre eiszapfen geknuspert hatten, blieben stehen und verschränkten ihr arme vor der jeweiligen brust. „knurr!“ sagte der schlozz „mein lied heißt love to love you baby! und deins?“ „i was made for loving you! und deins?“ „love to love you baby, aber das sagte ich bereits.“ „na dann ist ja gut!“ „genau!“ „eben!“ „von mir aus schon!“ „phh!“ „fffzzz!“ da mischte sich die kiköhne ins gespräch ein: „kwi kwa und kwuuuuk. ihr habt euch doch beide lieb, warum trinkt ihr mit uns nicht eine tasse sud, der schreck hat gerade welchen gekocht, umarmt euch und seid was ihr seid: zwei freunde von unterschiedlicher köpergröße mit ähnlichen fahrzeugen und noch ähnlicheren ipods. in dem moment schlug die tür auf und der kapellmeister stand dort mit aufgeblähten backen und ganz violett im gesicht. alle starrten ihn an, es war mucksmäuschen still und nur das feuer knackte leise und manchmal auch laut und dann schlug die kapelle das lied „never let me down again“ an, der schlozz und der pompatz bildeten den kopf einer polonaise und so schlängelten sich alle fröhlich singend durchs sedanland und in der mitte führte jakobina niedlowskaja schimm mit einem fürchterlich hässlichen kolibri auf dem arm einen sankorasksichen fruchtbarkeitstanz auf und alle fruchteten mit.

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Jakobine Niedlowskaja-Schimm und die Lumme „supi!“ und „eine portion chicken mc nuggets mit körri-sose!“ schrie jakobina niedlowskaja-schimm, doch ihr vater der großkonsul stellte ihr ein haferl lupinen in kleegrütze hin. „iss!“ sagte er liebevoll „damit du vielleicht eines tages etwas größer wirst. es sind ja nur noch vierundvierzig zentimeter, dann bist du ein meter groß.“ „menno!“ sagte jakobina da motzig, schob die unterlippe nach vorne und fiel in einen narkoleptischen halbschlaf mit folgendem traum: sie saß in einer großen, übernatürlich, ja geradezu grillenhaft bizarr in ihren ausmaßen seinenden volière und laß einem kleinen hässlichen vogel einige zeilen aus dem buch „da brat mir doch einer einen storch - 1000 ganze legale vogelzubereitungsarten in der pfanne“ vor. der vogel, eine trottellumme (uria aalge) von der gattung der lummen saß da und sagte „kreisch kreisch“. da band jakobina ihm den schnabel mit einem starthilfekabel zu. „endlich ruhe! schau dich doch mal an, als tag- und dämmerungsaktive trottellumme gehörst du zur gruppe der meeresvögel. das besondere an dir ist die spitze form deiner eier. aber immerhin schützt diese form deine eier vor dem herunterfallen aus dem nest, da du ja schon aus prinzip nur an steilhängen brütest. wenn ich das gewusst hätte, ich hätte dich schon als frühstücksei zu mir genommen.“ da verdunkelte sich der himmel und der pompatz trat in die volière ein, was die tochter des großkonsuls aber nicht persönlich beobachten konnte, weil erstens die volière so groß und zweitens ihre augen so klein waren. als der die lumme sah rief er: „oh eine lumme. die kommt mir wie gerufen.“ er schnappte sich das kreischende vieh und spielte mit ihr schwarzwaldfußball. „immer hochhalten... du musst den ball immer hochhalten!“ gluckste der behäbige pompatz. „hepp!“ rief jakobina die sich inzwischen das trikot der sankoraskischen nationalmannschaft übergestreift hatte und der pompatz legte ihr mit einem geschlenzten kick die lumme genau auf den fuß, von wo er von jakobina kurz angehoben und dann mit einem saftigen abzug in den belgrader nachthimmel befördert wurde. „das erinnert mich an uli hoeneß beim elfmeterschiessen im endspiel um die europameisterschaft 1976 in belgrad.“

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sagte der aus dem nichts aufgetauchte gjoern boebelsund und stimmte den song „flieg nicht zu hoch mein kleiner freund!“ an und die lumme rief: „ich kann fliegen! jippie!“ doch die freude währte nur kurz, denn die flugbahn bildete zur überraschung der physikalisch vollkommen unbedarften teilnehmer dieser geschichte, eine parabel und so landete die trottellumme mitten auf dem grill von emil bienenschlau der sie sofort mit cognac übergoss und sein feuerzeug zückte. zum mittagsessen gab es flambierte trottellumme vom grill an körri-sose und alle aßen mit.

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Für das Kiköhn ein Herkules mit Fackeln eine ganze welt besteht manchmal aus drei eigenartigen worten, deshalb... „kwi kwa kwuk!“ rief das kiköhn und kratzte mit seinen quadratischen füßen ein lustiges muster ins parkett. das kiköhn war fröhlich und gluckste und dann sagte es frohgemut: „da schau, ich habe mich und meinen leib aus dem bettenlager geschält und bin nun wach und ich könnte sofort und ohne mich in obendreiniges und weiteres kleidergewirr zu stürzen zum tafelmacher gehen, um eine tafel schokolade mit apfelsinenzimt-honig-vanille-kirsch-marzipan-haselnuss-geschmack käuflich zu erwerben. gibst du mir gäähäääld?“ „grummel!“ sagte der pompatz und kramte aufwändig in seinem geldkörbchen, gefüllt mit knöpfen und geld aus allen herren ländern und streckte spätestens eine dreiviertel stunde später dem kiköhn einen batzen geld hin. doch da war das kiköhn bereits umgefallen und lag zitternd am boden und zitterte. „kreisch! ach du grüne neune!“ murmelte der pompatz, warf das ganze geld aus dem fenster, hob das schlotternde kiköhn auf und trug es zum söfchen. dort entzündete er ein stövchen und sprach „aber du kleines liebes kiköhn, was ist nur mit dir. warum nur bewegen sich deine glieder vibrationsartig im rythmus eines gitarrrensolos von alvin lee? bin ich schuld oder das wetter?“ er schritt in seinen tigertatzenpantoffeln zum schränkchen und suchte nach dem tigel mit gänseblumenmagarine und strich dem kiköhn etwas davon auf die stirne. „wie glatt und wohlig du bist. so weich wie ein pflaumenteig, so rosig wie eine multivitaminbrausetablette und dein äuglein, die ja jetzt in diesem moment geschlossen sind, die sind... und das weiss ich aus meiner untrüglichen erinnerung, die in meinem gigantischen gehirn ein kuscheliges zuhause findet, deine augäpfelchen sind wie zwei funkelnde tropfen, die sich aus einem frischgezapften bergbächlein im wirbel einer kleinen kaskade lösen und am ufer an einem enzianenpflänzchen anhaften um in der sonne zu glitzern wie mondengestein von einem der 48 bekannten saturnmonde, nämlich dem mit dem namen dione. und deine wimpern wiegen sanft im passatwind und flunkern mir vor, als sprächen sie eine sprache der liebe und frömmeligkeit. und ei der daus“ redete sich der pompatz

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in rage „auch deine augenbrauen verleiten mich zu einer absurden ansammlung von assoziationen, für die man mich schon oft tief unten in den kerkern irgendwelcher unappetitlichen milizen ausgepeitscht hat. darüber gibt es filme und ich weiss auch wo. ich glaube, ich bin vor verzückung ganz wirr und ich kann meine beine nicht mehr spüren!“ „kwi kwa kwuuuuuk!“ rief da das kiköhn blinzelnd „sie sind sicher eingeschlafen, lieber pompatz. das kommt daher, dass du dich nur unter umständen mal von a nach b bewegst. los kleiner pompatz, lauf zum kühlschrank und hol mir eine kanne von dieser köstlichen französischen halbfettmilch, die trotz ihres 1,5%igen fettgehaltes sehr sahnig und cremig schmeckt.“ das machte der erleichterte pompatz auch sodann und über seinem gigantischen kopf, in welchem sein gigantisches gehirn wohnte, in dem viele erinnerung ein kuscheliges zuhause finden, schwebten mehrere äußerst kitschige herzen aus phantasieplastik. „kwi kwa kwuk. schneller lieber pompatz. meine kehle ist ganz kitzelig,“ gluckste das kiköhn und der pompatz stemmte seine fäuste in die hüften, schaute das kiköhn kopfschüttelnd an und sagte abschliessend: „eijeijei du kleines ungeduldiges kiköhn, was hat man eine freude an dir. in deiner anwesenheit fühlt man sich wie nach einem bade in einem jungsbrunnenesquen see in floria, wie ich ihn mal in der geschichte eines comiczeichners aus amerika las, dessen kongeniale übersetzerin übrigens dr. erika fuchs war und nun stehe ich hier, ein Herkules mit Fackeln! Sie sollen lodern, leuchten, knistern und auch knackeln!“ „uiih!“ sagte das kiköhn „Mir fällt die Bude über dem Kopf zusammen, und ich bin hilflos dem blinden Wüten dieser Höllenmaschine preisgegeben.” und beide lachten sich schlapp.

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Jack Fat Rabbit, Robby das Kissen Porno Helmo & Bull Bang Ninger das fahle licht der einzigen straßenlampe weit und breit streifte nur nachlässig die sauberen fratzen von jack fat rabbit, robby das kissen, porno helmo und bull bang ninger, als drüben im restaurant „ zum pürierten esel“ die bombe hochging. „möööp!“ brummte bull bang ninger und robby das kissen merkte an: „welcher von der syphilis verderbte sohn einer westsibrischen wanderkurtisane hat sich diese hyänenscheisse ausgedacht?“ „ruhig!“ murmelte porno helmo „ganz ruhig. ich muss für fünf minuten meinen huthalter seiner eigentlichen bestimmung übergeben!“ er schraubte von einer am straßenrand geparkten harley davidson swingshlyver thunderfart baujahr 1965 den verchromten pleumator ab, bließ hinein und blickte dann hindurch, ins licht der straßenlaterne, während er sich mit der anderen hand eine zigarette drehte. jack fat rabbit, der die ganze zeit geschwiegen hatte hob sein von narben, wiedernatürlichem haarwuchs und minesotaakne verunstaltetes haupt, schaute die anderen mehre minuten an und heftete den anderen dann ein bankett blutrauschender einblicke in die brachialambitionierte abwesenheit menschlichen verstandes ans ohr: „die bombe geht auf das konto von lorenzo sunny firenzo und seinen brüdern al brond fraidy l’amour und benito di pizza frascati genannt die heizung. wir machen folgendes...“ „uii das ist aber spannend!“ rief das kiköhn und presste sich zwei gekochte fleischtomaten auf die ohren. „jetzt kann ich nichts mehr hören. zum glück“ „ich?“ schrie da frau glück. „das war aber eine schöne geschichte. schade, dass ich gar nicht zugehört habe.“ frau glück und das kiköhn standen im schlingernden esel und fächelten dem vor aufregung ohnmächtig gewordenen schreck mit ihren halstüchern gewebt aus reinstem hummelhaar luft zu. der schreck stöhnte wie ein betrunkener stör und räkelte sich ausschweifend auf dem schmutzigen boden seiner eigenen wirtschaft, als der wind mit einem mal die holztür öffenete. hinein bleckte das beschwingte morgendlicht des 14. januar 1952. „noch 54 jahre und dann ist jetzt!“ bemerkte das kiköhn. „da sollten wir schnell noch einen kuchen backen und dann setzen wir

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uns mit dem schreck und unseren surischen hummelhaardecken aufs fensterbrett und wähnen uns am barte des propheten!“ „beim barte des propheten“ ächzte der schreck „das sähe euch ähnlich, aber was soll’s ich mach mit. was habe ich denn für eine wahl?“ „nun“ sagte frau glück „ihr könntet genauso gut mit einem rostigen drahtesel die frischplanierte chaussee runtergondeln und dabei fröhlich ein liedchen pfeifen.“ „das macht zwar keinen sinn, aber es wäre eine option.“ der schreck strahlte über beide ohren und machte sich sofort auf, um mit einem rostigen drahtesel die frischplanierte chaussee runterzugondeln. diese idee stand auf einem kassiber, welches er soeben zusammengerollt in einem astloch des dielenbodens fand. „den sind wir los!“ sagte frau glück, während das kiköhn den kuchen anschnitt. und dann schlugen die beiden wieder das buch über die gefährlichen abenteuer von jack fat rabbit, robby das kissen, porno helmo, bull bang ninger, lorenzo sunny firenzo und seinen brüdern al brond fraidy l’amour und benito di pizza frascati genannt die heizung auf, als gjoern trond arne boebelsund mit seiner band „die schunkelnden elektro boys“ den superhit „ från tidigt till sen lyfta jag glad batongen och avbryta din konversation“ anspielte. da weilte auch der schreck, der ja aufgrund der extremen rostigkeit seines drahtesels nicht weitgekommen war, nicht länger auf der flucht und er tanzte wie ein irrwisch und führte verschiedene breakdance variationen auf. „da erkenne ich hollow backs, banana mills und den helicopter. wenn er mich jetzt noch ordentlich applejackt, dann bin ich dabei.“ freute sich das kiköhn, dass mit verschränkten armen am rande der tanzfläche in seinen frischpolierten adidas run dmc von 1987 stand. frau glück war ähnlich angetan: „zum glück ist er zurückgekehrt, der schreck. er ist ein wahrhaftig begnadeter tänzer, ich bin ganz wirr im köpfchen!“ na?! da wird doch nicht etwa...? wie’s weiter geht: demnächst an dieser stelle.

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Hähnchen Nuggest habendamit nicht zu tun r.k. zückte sein zwei meter langes zweihandschwert geschmiedet in den tiefen des vulkanischen schlundes von tschakuski-glomm, gehärtet im blut winselnder wohnungsmakler. „liebes schwert, gerne würde mit dir gerne mal ein paar köpfe vom rumpf trennen, aber das gesetz spricht eine andere sprache, leider habe ich daher keine verwendung für dich.“ und „schwerter zu pflugscharen!“ und er begann das schmiedefeuer zu entzünden, als der wirklich klitzekleine, fast gnomenhafte zwerg und geradezu aberwitzig zierliche schlozz emil bienenschlau herein kam. „mach das nicht. man kann nie wissen!“ rief er dem sich am blasebalg abrackernden r.k. zu, welcher erstsaunt zusammenzuckte: „meine güte... wie klein du bist... jetzt schau dir das doch mal an!“ „ach sei ruhig, ich weiss es wohl und es hat gute gründe, so passe ich in jede schublade und ecke nirgendwo an.“ als r.k. das hörte fing er an zu weinen und sprach: „och mein lieber schlozz, das habe ich nicht gewollt, denn schau, so klein bist du ja gar nicht. das sagt man doch nur so. du bist in wahrheit sogar recht groß, und wenn ich’s mir recht überlege, so bist sogar... meiner seel... ein riese.“ und er schaute erstaunt am scheinzwergigen schlozz hinauf. „ich kann dein hübsches antlitz gar nicht mehr sehen, denn es ist in den wolken verschwunden.“ „ja da staunst du, r.k.!“ schallte es aus den wolken. r.k. taumelte benommen zum radio und schaltete es ein. die beliebte sendung des beliebten radiomoderator gjoern tront arne boebelsund spielte den beliebten hit „beliebt ist nur des bosses mofa“. „da hör nur!“ der beliebte hit „beliebt ist nur des bosses mofa“, das macht mich ganz sentimental, darf ich dir den kopf abschlagen?“ „nichts da!“ sagte der schlozz, „aber vielleicht dem nächsten der hier in deine hobbyschmiede eintritt.“ und sie setzten sich auf das eigenartige möbelstück von ikea, welches im schweizer fernsehen mehrfach täglich mit... ach egal. draussen schien die sonne ganz gut gelaunt zu sein, jedenfalls strahlte sie über beide supernoven, die sich an ihrem rande tummelten. auf der wiese vor der schmiede des r.k. tummelten sich die eigenartigen kreaturen aus buljan sankorask. der schreck

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sprang mittels eines pogostocks umher und schwang dabei ein lasso, dass sich alle nase lang in den zweigen der apfelbäumen verfing. der pompatz und das frollein niedlowskaja-schimm bügelten sich die haare. frau glück schüttelte ihr platinblondes haar und schaute dabei in ihren über und über in rosa gehaltenen barbiepuppenspiegel: „ich bin sooo schön. jetzt kuckt wieder keiner, aber ich bin echt unglaublich schön. das kann ich manchmal gar nicht glauben, wie schön ich bin, schau doch mal kiköhn welche sagenhafte schönheit mein sehr angenehmes wesen umspielt!“ „oh, tatsächlich!“ gluckste das kiköhn und hüpfte auf und ab „das ist mir zuvor gar nicht aufgefallen, aber jetzt wo du’s sagst... stimmt... mein lieber scholli, du leuchtest ja sogar in den hellsten farben, vor lauter schönheit. du kommst sicher eines tages groß raus.“ „das will ich meinen.“ sagte frau glück und blendete sich mit ihrem eigenen spiegel der in diesem augenblick in der sonne schmolz wie ein dolomitieis. „kwi kwa kwuk!“ sagte das kiköhn leise und schaute zu boden. „das kann nur der schmied r.k. reparieren!“ empfahl der schreck vorlaut. „kommt mit, ich weise euch den rechten weg. hier rüber... wenn sie mir folgen möchten... so jetzt noch über dieses mäuerchen... aaah sehr gut und hier die straße hoch und dann noch schnell die treppe rauf und nun wieder runter... hier bitte links und festhalten... so... genau hier ist es richtig... nur noch diesen gang entlang und dann wären wir da. nach ihnen meine damen.“ sprach der schreck galant. „nichts da!“ sagte das kiköhn „der mann geht vor. das hat tradition.“ das ließ sich der schreck nicht zweimal sagen, riss die eingangstür ein und trat in die schmiede des r.k...

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Am Fuße des laburischen Quarzes „kwi kwa kwuk,“ sagte der pompatz, und der schlozz sprach: „hier stimmt was nicht. so war das nicht gedacht, mir ist, als fände ein paradigmenwechsel statt,“ übertrieb er maßlos. „bloß weil ich mal das liebe kiköhn nachgeäfft habe... menno...,“ motzte der pompatz und schlurfte in seinen filzpantoffeln richtung kamin wohinein er sein würstchen hielt, denn er hatte hunger. „hunger, hunger, diese aufgepumpte spinatwachtel kann an nichts anderes denken, ich breche ihm die beine!“ knurrte benito di pizza frascati genannt die heizung und warf das märchenbuch aus dem fenster des 122. stocks des wolkenkratzers, in dem er sich gerade befand. “haben sie dir in dein nicht vorhandenes hirn geschissen? das sind die abenteuer des kleinen schlozz emil bienenschlau. das buch hat mir rocko rubinetto siffredi zur bar mizwa geschenkt. ich hänge sehr daran und ich befürchte, dass ich dich nun leider töten muss.” “oh meiner seel, jetzt fang ich aber gleich an zu flennen!” höhnte benito die heizung. “hier, kukk dir das mal an” sagte er und zeigte auf siffredis krawattenknoten und schnippte ihm mit dem zeigefinger ans kinn. der ließ sich diese unverfrorenheit natürlich nicht gefallen und nahm frascati in den schwitzkasten. “aua… au… ah… aua… hilfe!” krisch frascati aufgeregt und fing an zu heulen. “ja was ist denn das hier für ein dampfender haufen affenscheisse, ich tret euch gleich in den arsch!” brüllte der gerade in diesem augenblick zur tür hereintretende lorenzo sunny firenzo und trat den beiden rangelnden angehörigen einer kriminellen vereinigung in den dafür vorgesehenen hintern. “aua!” und “au!” riefen die beiden opfer der auf hochglanz polierten krokodilslederschuhe und standen wie betröppelt da. “er hat angefangen!” rief rocko rubinetto siffredi, “nein, er!” konterte benito di pizza frascati und dann wieder: “gar nicht!” “doohooch!” “hmmneee!” und so ging das noch den lieben langen tag bis der inzwischen vor wut ganz lila angelaufene lorenzo sunny firenzo den schalldämpfer zur dämpfung des mündungsknalls auf seine beretta 93R schraubte und in die luft schoss. “oho wie sinnlos!” ereiferte sich der schreck da und warf den mafiaschundroman,

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den er jakobina niedlowskaja schimm aus dem schreibtischfach geklaut hatte ins lodernde feuer, welches unter seinem topf, gefüllt mit feinstem sud aus schleimpilzen, loderte. “steinpilze?!” rief da der schlozz emil bienenschlau. “nicht ganz, lieber schlozz, aber eventuell könnte ich dir eine kelle abgeben, dann musst du nicht darben.” der schlozz freute sich und sprang aufgeregt von einem beinchen aufs andere. er war ja noch so klein, aber er rauchte dafür auch schon wie ein fabrikschlot. “ich muss mir mal genüsslich einen imbel anzünden,” sagte er und nahm einen kräftigen schluck aus dem haferl. “wie die geschichte ausgegangen ist, hätte ich schon gerne noch erfahren. was schmeisst du denn den roman von der tochter des großkonsuls aus dem fenster des 122. stocks des wolkenkratzers, in dem du dich gerade befindest?” “wer, ich?” rief da der schreck verdutzt, denn er stand ja nun gemütlich an seinem lodernden feuer und rührte im sud. vom wolkenkratzer weit und breit nichts zu sehen. “du musst mich verwechseln,” bemerkte er und bröselte ein paar gramm surogat in den sud. draussen in buljan sankorask, am fuße des laburischen quarzes klirrte es indes vor lauter kälte, so dass die zungen der passanten an den straßenlaternen kleben blieben. “kwi kwa kwuk....,” sagte da das kiköhn, dass zusammen mit dem pompatz am fenster des schlingernden esels stand und hinaus blickte. “kwi kwa kwuk,” wiederholte es. da blickte der pompatz das kiköhn mit tränenerstickten augen an, nahm es in den arm und war froh mit dem kiköhn auf dieser klirrenden welt zu sein.

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Die Liga der fürchterlicen Gerechtigkeit in Ewigkeit, Amen. „zwei expressos por favore,“ brüllte der pompatz quer durch den wimmernden esel, in dem sich die geburtstagsschar versammelt hatte. der schreck, der gerne mitfeiern wollte hatte den italienischen aushilfskellner salvatore l‘oca di fischio, genannt die pinzette, engagiert und der machte jetzt einen auf dicke hose. „naturlisch der err! biette schenn. due espressi per il figlio d´un rospo.“ „oh, das hast du aber schön gesagt,“ freute sich der pompatz und schlang eilig die beiden noch glühenden zwergenportionen hinunter. „pling pling, “ sagte da das sektglas des schlozz emil bienenschlau, der ja heute geburtstag hatte und „ähem...“ sagte er selbst, „liebe freunde. heuer ist mein löblingstag. wie anständig von euch allen es ist, trotzdem den langen weg hinauf aus dem tale in den pimpernden esel anzutreten, um mit mir und meinem plingelnden sektglas ein paar happen sud einzunehmen. ich schwöre beim habakuk, ihr werdet es nicht bereuen.“ erklärte er aufgeregt und zückte die klampfe. „einige takte tanzmusik werden euch wieder zu räson bringen, ihr lausebengel und –bengelinnen.“ „oh wie schön, er spielt ein stück auf seiner klampfe!“ rief frau glück und klatschte in die hände, wobei ihr erbsengelenk ein schmatzendes geräusch machte. „uuh!“ zuckte der schreck zusammen und „kwi kwa kwuk!“ quiekte das kiköhn irritiert. „macht nichts, das ist doch nur mein erbsenbreigelenk, welches mit maggi und anderen feinen gewürzen nun ein neues dasein fristet innerhalb meiner schluderigen handgelenke. macht euch nichts draus, ich kann karate und zerlege euch alle in eure einzelteile, wenn ihr weiterhin aufmuckt,“ grinste sie und alle lachten. „kann ich vielleicht jetzt anfangen?“ fragte der schlozz ungeduldig. „noch zwei exprrrressos!“ schrie der pompatz und „ach nee, lieber vier... nein neunzehn expressos, herr wirt! und eine tasse nudelsud zum nachspülen,“ krisch sich der pompatz die lunge aus dem leib. „der wirt bin immer noch ich!“ empörte sich da der schreck. „ma non sono abbastanza affatto più lunghi!“ bemerkte die pinzette in grammatikalisch eher suboptimalem italienisch. „kwik!“ piepste da das kiköhn betröppelt und der pompatz, der inzwischen kreislaufmässig auf 180 war, nahm sich dem kiköhn zärtlich an und

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streichelte ihm über das haupthaar. „nicht betröpfelt sein, kleines kiköhn, du weißt schon, die sind manchmal so, aber im herzen sind sie ein herz und eine seele. die halten zusammen wie pech und schwefel. das sind spaßvögel mit rauher schale und dreiminuteneiweichem kern. die hamm sich lieb und die sind immer für einander da, ich befürchte jedoch der aushilfskellner hält uns zum narren.“ „schnüff!“ sagte das kiköhn und tupfte sich die tränchen vom äuglein. „na na na, wer wird denn hier weinen, ich wiederhole lieber nochmal mein ansinnen an diesem, nämlich schlicht und ergreifend meinem freudentaumeltag und verkünde hiermit, dass ich nun in wenigen sekunden die klampfe aus dem sack holen werde um euch ein lied zu trällern.“ „nichts da!“ rief da der kapellmeister boebelsund, der seit einigen minuten lässig an der bar lehnte und an einem streichholz kaute. „schlage vor, du zählst bis vier.“ da zählte der schlozz bis vier und die kapelle des kapellmeister spielte den vom schlozz emil bienenschlau vor eingen jahren selbst komponierten song „oh yeah, oh yeah und yeah again, heut wird ich neunundzwanzig, was bin ich doch so jung oh yeah!“ an worauf der pompatz seinen nudelsud quer durch den raum sprühte, weil er so lachen musste. „jetzt habe ich eine nudel in der nase!“ schüttelte er sich während alle ihre tassen hochschmissen und unisono fragten „was gibt’s denn da zu lachen?“ „na hört euch den text doch mal aaaaahaaaaan!“ sang der pompatz in der stimmlage von rené kollo „mir wird ganz anders!“ „das ist doch mein lieber pompatz, ein stimmiger song auf dem mein ganzer ruhm basiert, ich denke lalala, ich denke laaaa laaaa laaa, ich denke wir sollten ihn noch einmal hören!“ gab der schlozz in der manier des an seiner eigenen kotze zu grunde gegangen sängers bon scott wieder und nahm dabei den inwzischen in extase geratenen r.k. auf die schulter der dazu luftgitarre spielte, während das kiköhn und frau glück im hintergrund und in weiten lilafarbenen gewändern zum geschehen in gospelhafter ausdrucksweise den herrn und das drumherum lobpreisten. da war stimmung im widerborstigen esel und das wiegenfest des schlozz emil bienenschlau wurde angemessen gefeiert, während seine eltern schockiert auf der couch saßen und am eierlikör nippten.

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Die kecke Ibudolja Elegowinda Schnupp „sag mal, spinnst du? hast du tomaten auf den augen?“ motzte der schreck den pompatz an, während er eine kiste stutzies vom regal holte. „halt mal!“ sagte er und reichte dem pompatz die kiste mit den stutzies. „oh das sind ja lauter bunte stutzies, woher hast du die denn alle?“ „die habe ich gesammelt. unten am fuße des laburischen quarzes, im wäldchen bei nagori-bissirsk, bei den feldern der springer des volkes der pluk, wovon sie hier ja eine ist.“ sprach der schreck und zeigte auf die kecke ibudolja nastasiha elegowinda schnupp die mit aufrechter körperhaltung in der geschwindigkeit der phase einer welle ein kiköhnigliches textchen in den sockel einer schreibtischlampe eingab... lange lange saß ich in der nacht da, in meinem terrassentürzimmerchen und blickte hinaus in den schnee, den ich nicht sah, weil es dunkel war und frug mich im moment der schwärzesten dunkelheit ob ich mich zu solcherlei schwachköpfigen satzkonstruktion hinreissen lassen dürfte, wo ich doch vorbild sein will. ich fand keine antwort – stattdessen las ich einen eintrag der kecken ibudolja nastasiha elegowinda schnupp, welche sich in frechdächsischer manier über unser junkfoodbestellverhalten äußerte. da war sie mir sehr sympathisch, denn unser junkfoodbestellverhalten gehört an den pranger gestellt, wenn nicht sogar in den kerker diverser milizen geworfen und gepeinigt bis zum gehtnichtmehr. doch lesen sie selbst. also wird sie, die kecke ibudolja nastasiha elegowinda schnupp am nachmittag zurück nach rüsselsheim reisen und von unseren zahlreichen sonderbarkeiten berichten, was mir kurzfristig die funschamröte ins gesicht trübe. sie wird sich sicher fragen, ob das wirklich die reale arbeitswelt ist, in die sie bei uns und beim nicht minder obskuren modelabel soar hineinschnuppern durfte und wo der pfeffer der lebensfreude so schön in der nase kitzelt. vielleicht wird sie sich deswegen für ein leben in einer versicherung oder gar drunten in den schlünden der hölle der sparkassen-broker entscheiden und zeitlebens ein blaues kostüm um ihr seelchen wickeln. oder aber sie wird am freitagabend nach hause kommen

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und sagen: „mutter, vater und falls ich geschwister habe, dann auch bruder und schwester, ich muss mit euch reden. ich habe mich entschlossen, meinen linearen lebensweg an diesem wunderschönen 3. februar des jahres 2006 zu verlassen und fortan wird mein werdegang der fahrt einer geisterbahn mit achterbahnelementen gleichen, was jedoch für mich eine echte alternative zum einheitsbrei wäre. was sagt ihr dazu?“ und die eltern und eventuellen angehörigen, die dem vortrag lauschten, würden die hände über den kopf zusammenschlagen und so zur salzsäule erstarren. doch die kecke ibudolja nastasiha elegowinda schnupp würde ihr rot/weiß karriertes tischtüchlein an den ecken zusammenknoten und an einem stock befestigen, um den abenteuerlichen weg des ungewissen anzutreten. so wär’s mir am liebsten. aber mich fragt ja wiedermal keiner.

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Der Tanz des Schwerkämpfer von Oilo Trunn als r.k. erschöpft sein schwert sinken ließ, standen der klitzegroße pompatz und der riesenkleine schlozz emil bienenschlau mit mangaesque verwässerten augen da und malten mit ihren tränen einen albert-dürer-hasen in den lehmboden. „weisste was mir grad durch den kopf geht?“ fragte der pompatz den schlotternden schlozz. „nichts?“ fragte der schlozz vorsichtig. „na, nu.... das würde ich so nicht sagen. gerade muss ich nämlich an frau glück denken und wie sie auf einem 44 fußballplätze großen grauen teppich mit zwei langhaarigen brunnenvergiftern an einem schreibtisch sitzt und ein mann in einem clownskostüm ihr absurde anweisungen gibt.“ „musst du oft an frau glück auf einem großen grauen teppich denken?“ „na, nu... das würde ich so nicht sagen. so denke ich gerade in diesem augenblick und angesichts des orientalischen säbeltanzes den r.k. gerade aufgeführt hat an frau glück und ihr schicksalhaftes dasein auf einem grauen teppich. sonst eher nicht so oft wie man eigentlich müsste. ich weiss das und ich schäme mich sehr.“ „aha.“ sagte der schlozz und kratzte sich an der nase. „und sonst?!“ „och, ich kann nicht klagen. das kiköhn entwickelt sich prächtig. sie kann sogar schon fliegen, sie macht jeden tag fortschritte und wenn sie den raum betritt bin ich wie von sinnen vor lauter freude ob ihrer anwesenheit und zudem sind die tage des sedanlandes gezählt. darauf habe ich lange gewartet. ich habe mit dem sedanland emotional schon abgeschlossen. ich werde es in den nächsten wochen zu müllen und verwahrlosen lassen. ich werde mich mit einem krug kaffee mit cognac auf den balkon setzen und passanten anpöpeln. der kakerlakenzucht werde ich frönen. urinsteinkristall will ich züchten. aus butzemännern meinen schreibtisch in originalgröße nachbauen. unrasiert auf der bildfläche erscheinen. die heizung aufdrehen und das fenster öffnen. und so weiter... du kannst es dir ja vorstellen.“ „oh ja großer pompatz, das kann ich wohl.“ sagte der kleine schlozz und blickte am pompatz hinauf. „einen sud könnte ich...“ setzte der pompatz an und hatte den gedanken kaum laut formuliert, als ihm der schreck schon ein dippchen mit

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dampfendem sud servierte. „ich auch!“ und „ich auch!“ riefen der schlozz und r.k. unisono und der schreck hatte eine überraschung parat. er kredenzte den beiden einen bleikristallernen pokal gefüllt mit eiskaltem himbeersud an dessen rand sich eine ananas befand welche gespickt mit hunderttausend wunderkerzen ein prachtvolles bild abgab. „das ist für den umzug. trinkt kinder, trinkt und besonders du r.k. sollst nicht zu kurz kommen.“ „ausnahmsweise... na dann trinken wir mal.“ sagte r.k. und sein stirnrunzelfaktor sank von 34,7 auf 9,2 auf einer skala von 1 – 100. „lassen wir mal fünfe gerade sein, ich will mal nicht so sein. man muss auch mal ja sagen können. mut zur lücke. zur feier des tages. naja. hu hu hu... der hats ja in sich der sud. das ist ja himbeergeistsud... komm schlozz wir tanzen.“ „geist?!“ sagte der schreck verblüfft und stellte entsetzt fest, dass er mit seinem riesigen daumen das wort geist überdeckte. die gelegenheit ließ sich der pompatz nicht entgehen. „komm r.k. unterschreib schnell hier, hier und hier, bevor du wieder bei sinnen bist. har har har har har har har har!“ und „hihihi!“. „hohoho!“ lachte der schreck hysterisch. r.k. machte „hu hu hu!“, schritt im tangoschritt durch das verkommene sedanland und schleifte den frappierten emil bienenschlau mit sich, als sei der eine gehäkelte puppe gefüllt mit bohnen. dann unterschrieb er da, dort und auch auf seite drei eines komplizierten vertragwerkes. hatten sie es geschafft und würden sie nun in wenigen wochen vom sedanland in das land von buljan sankorask ziehen? ihr werdet es sehen... auf dieser juh arr ell.

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Genug des Ranzes wenn du morgens in der herrgottsfrüh in den „sabbernden esel“ gehst, dann hat der schreck zumeist schon einige kübel köstlichsten sudes zubereitet und er steht mit seiner bekleckerten schürze hinter dem tresen und spricht: „wir wissen, was es bedeutet, wenn der wecker im antlitz der mitternacht bimmelt“, und gähnt, denn der schreck weiss was es bedeutet, wenn der wecker im antlitz der mitternacht bimmelt. so stehst du also morgens am tresen, schüttest dir ein oder zwei tassen sud hinter die binde und schwadronierst ihm ein fleischpflanzerl ans ohr. so vergehen die tage, die wochen und die jahre. der frühling kommt, der sommer in seiner ganzen pracht, die jahre vergehen, die szenarien wiederholen sich, der sommer 03 wiederholt sich nicht und dann fällt abermals das laub vom baum, es schneit, weihnachtet, vorher tauts noch, dann ist märz, der bauer spannt die rösslein an und schwupp di wupp kartoffelsupp ist es schon wieder frühling und der „baumelnde esel“ schließt seine pforten, der schreck wandert aus, in die krusische volksrepublik samunira shing wo er seiner wahren bestimmung nachgehen und den dortigen thron besteigen wird. die anderen packen indes ihre karren, spannen die eselchen an, binden die schäfchen fest und ziehen weiter nach buljan sankorask nahe der laburischen wiesen am fuße des hohen quarzes. „ich habe es satt. immer die gleichen leute, die hier ihre fahrzeuge abstellen, die unfreundlichste bäckerei auf gottes erdboden, das miese warenangebot des kleinen lädchens am eck, der gröhlende gilbert becaud, der launische alfmann, die dörren wiesen, die klirrenden kutschen, puffenden busse, rasselnden roller, der ranz, der schranz... das halte ich nicht mehr aus. lass uns ca. 650m weiter nördlich nach buljan sankorask ziehen. dort ist alles anders. da müssen wir hin.“ „auja fein!“ sagte der schlozz, „kwi kwa kwuk!“ gab das kiköhn zu bedenken, „humba humba täterä!“ schmetterte gjoern boebelsund, „wohin???“ meinte frau glück und „hmm... schwierig, aber ich glaube wir sollten es tun!“ sprach r.k. und so ging die sonne unter und anschliessend wieder auf. dieser vorgang wiederholt sich noch mehrere tage und wochen und dann ist april nummero uno. du wirst schon sehen.

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Eine gute Idee so zogen also r.k., der kleine schlozz bienenschlau und der pompatz von dannen und ließen die köpfe hängen, denn sie hatten ihre seele verkauft. an eine verbrecherbande, die nichts anderes im schilde führt als sie lebenslang zu knechten und zu knebeln und ihre gebeine auf schmaler flamme auf dem scheiterhaufen der hölle zu rösten. nun würde ihr blut getrunken von dunklen grausamen schmanen und da wo andere ein herz haben, gähnt bei den dreien von nun an ein korrupter staatsbeamter, welcher mit dem fallbeil der gnadenlosigkeit... „kwi kwa kwuk!“ rief das das kikoehn. „aber das ist ja alles gar nicht wahr!“ „genau! ihr mongos!“ belferte der schreck empört. „ihr habt ja die tassen nicht alle im schrank. ihr seit doch jetzt um 123,5 qm reicher als je zuvor. euer haus ist so groß wie der schuhkarton eines riesen. ihr besitzt nun mehr fenster als ein 1.000 meter tiefer brunnen und ihr seid reich an glasbausteinen. und schaut nur auf dem grundriss ist sogar ein kamin eingezeichnet in welchem man doch prima würstchen braten kann oder man kann einfach nur reinstarren ins feuerlein, welches erquicklich knistert und poppt, so dass ihr das gefühl heißer, trockener augen haben könntet, wie weiland old shatterhand mit dem sterbenden indianer auf dem schoß. das war’s doch was ihr wolltet.“ „ich wollte nie einen sterbenden indianer auf dem schoß liegen haben.“ motzte der schlozz und schob gekonnt seine schmale unterlippe über von hause aus ebenson schmale oberlippe. „aber wir...“ setzte r.k. an und verstummte um den stirneigenen runzelfaktor rasch noch ein paar stufen nach oben zu schrauben. „ich schlage folgendes vor...“ sprach der pompatz der sich dabei ordentlich mit sud einsaute, „wir fahren jetzt mal folgenden film: alle reissen die arme hoch und biegen sich im winde. danach fahren wir mit einem alten opel ascona mehrfach um den platz unten bei tschakoski glomm und lassen dabei songs von einer australischen rockband laufen. wir speisen senfverschmierte rindswürste, rindswürste wegen des kikoehns – ihr seht, ich habe an alles gedacht – denn sie kann und will ja keine schweinchenwürstchen verspeisen, wir speisen also rindswürste und machen uns gegenseitig vorwürfe, so dass es anschliessend

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zum äussersten kommt. r.k. wird dann ein bißchen mit seinem schwert rumfuchteln, während wir anderen zum showwinseln auf dem boden knien und den herrgott bitten der r.k. möge uns verschonen, obgleich dieser natürlich genau instruiert ist und nach absprache handelt. frau glück und gjoern boebelsund legen sich derweil mit präzisionsgewehren auf die umliegenden dächer der pitoresquen fachwerkhäuser und nehmen unschuldige passanten ins visier, schiessen allerdings - und hier bin ich mensch - in die tulpenbeete, was jedoch für furore sorgt, worauf wir berühmt werden und die titelseiten der der hochglanzschmonzetten im ganzen lande zieren. na was sagt ihr zu meinem plan?“ die reaktion war überwältigend. erst fing der kapellmeister an. klatschte langsam, leise in die hände. der schlozz stieg mit ein und wurde sofort vom fordernden rythmus der frau glück mitgerissen. dann machten auch r.k., das kikoehn und der schreck mit und das anschwellende klatschen gipfelte in einer dionysischen begeisterungsorgie wie sie die welt noch nicht gesehen hat. „hallo?“ fragte in diesem moment das frollein niedlowskaja-schimm in die sich selbst feiernde runde hinein. „ihr seid wohl nicht bei trost. das lassen wir mal schön bleiben. präzisionsgewehr, dass ich nicht lache. und du pompatz komm da runter vom tisch und benimm dich. das ist ja alles hanebüschener unsinn. ihr esst jetzt fein euren sud auf und wenn ich in 25 minuten wiederkomme siehts hier aus wie geleckt. ich hoffe ihr habt mich verstanden.“ sprach sie und zog die tür hinter sich zu. „der plan hätte funktioniert!“ sagte der pompatz bockig. da beugte sich der kapellmeister zu ihm rüber: „also wenn ich ehrlich bin...“

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In den Säureminen von Tschakoski Glomm „aber... aber...“ schluchzte der schlozz emil bienenschlau verzweifelt und brach in bittere tränen aus. „kwi kwa kwuuuhuuuhuuuk“ weinte das kiköhn. „ich ziehe es in betracht, mich selbst zu entleiben!“ drohte r.k. und „komm, o tod, du schlafes bruder, komm und führe mich nur fort. löse meines schiffleins ruder, bringe mich an sichern port. es mag, wer da will, dich scheuen, du kannst mich vielmehr erfreuen. denn durch dich komm ich herein zu dem schönsten jesulein...““ sang der kapellmeister boebelsund im tiefsten bariton. „was für ein schönes lied... aber huch es handelt ja vom tod... wie gruselig...“ gruselte sich frau glück, die via satellit aus brasilien zugeschaltet war. „schau nur schreck, ich schenke dir meine sammlung dreister behauptungen und obendrauf noch ein paar einstweilige empörungen. hier, hier und hier die neunteilige serie verwegener fehleinschätzungen pack ich auch noch bei... ach was hab ich denn hier noch... sieh doch nur... eine bleierne ente aus meiner zeit in den säureminen bei tschakoski glomm...“ „ach, das ist uns aber jetzt unangenehm.“ sagte der schreck verlegen und duckte sich unter sein tischlein, auf dem der kiköhnische ananaskuchen stand. „ihr wisst doch wie bescheiden wir sind. mit uns darf man doch nicht so ein halligalli veranstalten, das strapaziert unsere egos aufs unnötigste.“ meinte der schreck über seine manigfalitgen egos zu wissen und stieß mit dem kopf an die tischkante „popp!“ sagte die tischkante zu des schreckens köpfchen. „aua!“ rief der schreck. „lassen wir die zeit bei uns im sedanland doch noch nochmal revue passieren...“ sie warteten einen moment und dann erschienen an der wand auch schon die ersten bilder. damals vor 6 monden in der herrgöttlichen früh, der pompatz hatte den letzten hirnverlorenen traum noch nicht zu ende geträumt, da riss ihn eine dunkle ahnung aus dem bette. man könnte sagen, da wo andere einen traum haben, da hatte der pompatz eine dunkle ahnung. er stand also auf und kratzte sich am bart „wie geschieht mir. ich könnte doch noch einige takte schlummern. immerhin bin ich der chefkoch des sedanlandes, was trübe mich also zu dieser verdammten stunde hinüber ins tal der tausend türschlösser? welche ungeheure macht zupft an

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meinem ärmel, dass ich kaum halt finde hier auf dem würmerteppich vor meinem puddingbettchen. aaaahhhh... dunkle macht... lasst mich wenigstens noch schnell ein höslein überstreifen, die nachbarschaft ist sonst doch sehr entgeistert.“ und so zog es ihn am morgen des 1. tag im 9. monat des 5. jahres nach der jahrtausendwende in das lande der sedanischen mirtonäen welche vor 700 septischen zyklen hyroniwheer dem staaks vom volke der poseunen in der schlacht bei kartorseir plepp in die hände fiel. „ich bin zu früh. ich bin zu früh. ich weiss nicht warum, aber ich bin zu früh!“ murmelte der pompatz auf dem wege vor sich hin. die sonne funkelte wie wild und es ward ein schöner morgen mit fiel knemm im blong. das wusste er wohl zu schätzen, der pompatz, der mit bürgerlichen namen pello osarios martius pankratio anderson von tschakoski zirmoweir hieß. „und das mir!“ fluchte er und schloss die 61 schlösser auf, die er gestern abend kurz vor untergang der sonne bereits persönlich zugeschlossen hatte. „klicke di klack“ und „rassel“ sowie „sibbrissel“ schallte es durch den hof nach draußen zum alfmann, der schon wieder betrunken an der bushaltestelle saß und passanten ungemessene phrasen an den kopf warf. „uff, endlich auf.“ sagte pello osarios vor sich hin, riss die rouladen hoch und erschreckte sich fürchterlich, denn der schreck, mit dem um diese zeit niemand hätte rechnen können, stand grinsend im weissen t-shirt und mit eigenartigem, ja hobbitähnlichem, jedoch faszinierendem, irgendwie zeitlosem, vielleicht etwas maniriertem schuhwerk vor ihm und hielt triumphierend sein two-by-four in die höhe. „ja so leute kenn’ ich. wie wärs wenn sie eintreten?!“ sprach der pompatz und bat den schreck hinein. „wir sind nicht alleine gekommen!“ sagte der schreck und pello osarios martius pankratio anderson von tschakoski zirmoweir schaute sich um. „wie sie meinen!“ sagte er und fand ansonsten weit und breit niemanden anderen ausser den schreck. „wir sind sicher sie brauchen ersteinmal einen frischen sud. setzen sie sich hin, machen sie sich es in ihrem eigenen sessel bequem. wir setzen erstmal einen dampfenden sud auf, anschliessend erwerbe ich auf dem näherlichen türkenmarkt ein paar fläschchen brauner brause und dann, ach wir sind ja so voller elan, servieren wir ihnen eine köstliche schlachtplatte, welche wir beim nahegelegenen schlachter

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Der Schreck in unseren Gliedern bereits bestellt haben. machen sie es sich gemütlich, legen sie ihre quadratlatschen auf die tastatur ihres... räusper... apple-computers, wir sind ab jetzt für sie da. sie dürfen uns nur nicht nach unsren fähigkeiten fragen. da sind wir etwas absonderlich, geradezu bizarr, abgespaced, full kränk, wenn sie verstehen was ich meine. aber das sollte sie nicht weiter stören, achten sie nicht darauf dann kommen wir gut miteinander zurecht.“ der schreck tat wie angekündigt und bald hatte der pompatz ein reichhaltiges sortiment feinster spezialitäten auf seinem tischlein stehen und wusste nicht wo er anfangen sollte. der schreck hatte sich inzwischen vor einen der zahlreichenen monitore gesetzt, blickte hinein und fing an zu kichern wie vom wilden sputzebär mit einer pfauenfeder gekitzelt. „was denn???“ rief der pompatz verblüfft. „och nichts!“ sagte der schreck und schob seine unterlippe vor. so sollte es ab jetzt jeden tag sein. bis zum morgengrauen des 181. tages. „und dann?“ rief das kiköhn. „dann ist heute! der morgen des 181. tages, an welchem uns der liebliche schreck verlassen wird. schaut auf den kalender. oh ach und weh, welch klageslied passt nun in meinen zymerischen schmerz...“ klagte der schlozz. „ich wüsste da eins...“ freute sich gjoern boebelsund „zwo, drei, vier...“ „still!“ rief r.k. „es ist mir nicht nach gesang. mir zittern die knie vor tränensackigkeit. selbst mein schwert hängt schlaff in der scheide. mir ist ganz flau.“ „ich werde nie wieder feste speisen zu mir nehmen können vor schmerz.“ jammerte emil bienenschlau. „naja vielleicht höchstens hier... die nummer 5 mit peperoniwurst.“ „pizza, igitt! wer hat lust auf eine schüssel dampf?“ rief frau glück. „für mich einen morafischen pudding!“ plärrte das kiköhn aufgeregt. „zeig mal den bestellzettel. ich esse alles.“ schnalzte der pompatz. r.k. klimperte in seinem portemonaie herum und seufzte dann „ich nehme die nummer 17“. „the krusty krab pizza is the pizza for you and me! the krusty krab pizza is the pizza...“ sang der kapellmeister. so zankten und freuten sie sich und das allmittägliche mehrstündige ritual des speisenbestellens nahm seinen lauf. der schreck nahm indes sein two-by-four, packte sein bündelein und fuhr hinaus in die wärmende mittagssonne, die allee der kosmopilaren hinunter, weg vom

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sedanland entlang der gemmlichen fluren in seine heimat wo sein weib i-riz schon auf ihn wartete und er war gl端cklich.

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Aichmophobie als sie ihr betriebseigenes schwimmbecken wegen des verlustes des schreckes, der sie in richtung der ehemaligen krusischen volksrepublik samunira shing verließ, voll geweint hatten, ward einen moment stille. der himmel glutrot, die leise wiegenden pappeln warfen pappeltypische schatten auf feld und flur. die kraniche standen bewegungslos am himmel, was so unrealistisch aussah wie es war. das war der moment, als der kleine schlozz emil bienenschlau mit einer arschbombe die frühlingssaison eröffnete. „hurra!“ schrie der schlozz und „boing!“ antworte das wasser brüskiert, da es vor lauter tränensalz und der wunderlichen phanatasie des autors ein eintauchen nicht zuließ, und deshalb der schlozz wie ein flacher stein über die wasseroberfläche glitt und am fuße eines nahegelegenen kakteenwaldes zum stillstand kam. „das war knapp, wo ich doch an aichmophobie leide!“ „ich auch, ich auch!“ rief pello osarios martius pankratio anderson von tschakoski zirmoweir. „ich nicht“, herrschte r.k. die verweichlichte phobienmeute an und zog sein schwert. „ohoo! ihr wollt es wissen... na dann habe ich hier die richtige antwort!“ replizierte taschkoski zirmoweir die kühne aufforderung zum kampf und zog aus seiner hosentsche einen exakt 235cm langen stab aus reinem pilltrischem sürenium. „wuff... klong! klong!“ schepperte das r.k.sche schwert auf das über und über mit quardrischen mäetonen besetzte kampfstäbchen des mannes, der diesen soeben gezückt hatte. „hoo hoo hoooo!“ rief er, in der tradition eines amerikanischen kaufhausweihnachtsmannes der späten fünfziger jahre des vergangenen jahrhunderts. so schlugen sie einige zeit auf einander ein und während r.k. meisterlich das schwert führte, denn er war ein meister mit über tausendjähriger tradition auf diesem gebiet, fuchtelte der p.o.m.p.a.t.z. schwerfällig, fast gelangweilt sein pilltrisches stäbchen und las dabei im sankoraskischen anzeiger. „schaut mal hier, was sie hier schreiben...“ rief er rüber zu der meute, die sich über die reste der vom schreck hinterlassenen sudvorräte her machte. „du solltest dich lieber konzentrieren, sonst schlag ich dir den kopf ab.“ empfahl r.k. während der aufgeforderte salz und chili auf ein wurstbröchen streute und aus der

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zeitung vorlas. „hier steht... wenn ihr mir mal kurz eure ohren schenken würdet... hier steht.... wartet mal.... (murmel) kann sich nicht... haben es daher... ah hier... hier steht also: ‚...so werden sie schon in wenigen wochen das sedanland aufgeben, es verrotten lassen und nach buljan sankorask übersiedeln, wo sie sich mehr und ohne vierspurig angelegten lärm mehrsspänniger kutschen auf ihre pinseleien und schnitzerein konzentrieren können. zudem dienen sie bockigen nachbarn nicht mehr als wegelagerer und seit dem weggang des bezaubernden love lovners ja auch nicht mehr als charmante plauderer und kaffeetrinker auf dem schmalen terrässchen, welches ihre grenze zum alfland zierte. sie werden uns womöglich fehlen, der schaden ist in diesen stunden noch nicht absehbar.’“ „kwi kwa kwuuuk... das sind ja wir!“ rief das kiköhn und fiel in einen mehrstündigen komatösen schlaf mit folgendem traum: es war frühmorgens und die sonne schien wie gestört vom firmament hinab an welchem sie ja mit einem faden befestigt war, damit sie nicht hinunterplumpste, als der kapellmeister gjoern boebelsund mit einer 700 mann starken marschkapelle die vierspurige hauptstraße hinunter defilierte und so für ordentlich tschingderassa bumm sorgte. doch das ungeheurliche folgte als die hundertschaften unten am ende der hauptstraße, am platze der sankoraskischen einheit angekommen, mit ihren körpern das konterfei des herrn schreck nach bildeten. schweißgebadet schreckte das kiköhn aus seinem traum und blinzelte fröhlich in die sedanistische abendsonne. mehr über die bedeutung dieses traumes, demnächst hier auf diesem monitor.

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Das Freudentürmchen und der Lösungsmittelexperte „jeden abend in eden labend, stelle ich unseren fucking wasserkocher an und brühe mir grünen tee auf. eine ganze kanne und die kipp ich mir rein. maßlos wie ein wal sich plankton durch die barten siebt, so glu glu glu... läufts teelein im schlunde gleich einem flussbett im tessin hinab. und mein name soll nicht pello osarios martius pankratio anderson von tschakoski zirmoweir sein, wenn wir nicht bald...“ „kwi kwa kwukkk!“ sagte das kiköhn und plusterte dabei seine wangen auf. „was erzählt er da?“ fragte erkhan mit vorgehaltener hand den schlozz emil bienenschlau, der ja landläufig der bienenschlauberger vom dienste ist, „ich glaube er hat den verstand verloren.“ „das ist gar nicht möglich,“ weiß der kapellmeister gjoern trond arne boebelsund zu berichten „ich kann keinen unterschied zu sonst feststellen. das kann also nur bedeuten, dass er entweder nie einen verstand hatte oder aber er hat einen genialen plan. zweiteres ist allerdings nahezu ausgeschlossen.“ die anderen nickten und schabten mit ihren tässchen auf den vom schreck in einer nacht- und nebelaktion heimlich auf hochglanz polierten tischplatten. der pompatz indes, von dem man hier auf hintertückische weise sprach, ließ sich nicht beirren: „... mit einer erfolgsquote von bis zu 1000%. und weil das so ist, müssen wir uns hier auch wieder auf unsere kernkompetenzen zurückorientieren. wir sind doch knackige gestaltungsexperten mit knoff hoff. wir haben doch was auf dem kerbholz. du kleiner vorlauter kettenraucher mit einer garantiert alsphaltfarbenen lunge, du mit deinem körperfett von 11%... schnüff, du wunder-, wunder-, wunderschöner knabe... schneuz... du knetmännchenartiges freudentürmchen in den harschen winden der räudigen zuchten des erkhans und meiner, wo du stets wie die flamme in einer sturmlaterne flatternd, doch standhaft, deine bestimmung in dieser rauen see gefunden hast. du boje du. und du erkhan, der du ein begnadeter herausfinder und lösungsmittelexperte bist, welcher in den zeiten von spenunzenknappheit und zerzauster lebensumstände, voll windiger karlheinzen, ungelöster torwartfragen, von hessisch sprechenden anzeigenwerbern, umweht von popkulturellen verbrechen, philisterhaften stirnigkeiten, von alten männern mit wehenden weissen haaren,

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die dir in megaphonischer urgewalt den immerselben sermon in dein ohr belfern, in zeiten, in denen brennende flöße die strudeligen ströme fiskalischer katarakte hinuntertreiben und an den ufern unserer nach freund und wonne schmachtenden seelen infernale feuergarben... und äh...“

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Aus dem Grinterhund müsste Schiess Rahnen so! ich muss mal was tun. eigentlich wollte ich diese zeilen ja mit den worten: „die junge jakobina niedlowskaja schimm zog einen schäbigen lumpen aus einer über und über mit...“ beginnen, doch was dann? der umzugsplanungsstress, die aufrechterhaltung des geschäftsbetriebs, das ganze leben machen mir, fern der realität des krieges, schwer zu schaffen. kotze stonk... gott sein dank ist bald april. seit einigen tagen ist frühling. im sedanland selbst ist kaum noch ein klarer gedanke zu fassen. ich führe mit mir ein strenges regiment. nachts am rechner und tagsüber am telefon zum beispiel mit teppichhändlern am sprechen. nach mülheim-kärlich fahren. das gewerbegebiet in mülheim-kärlich ist eine typografische kotztüte. 2km schnurstracks durch einen urwald an logos. eine hölle gestaltet von blindwütigen rotzlöffeln. schlozz, das schlangenfinnöhn und ich. 3 stunden im teppichladen, 2 jungen herkünftigen nord- und mittelafrikanischen herren beim zerschneiden von teppichfilz zugeschaut und uns darauf geeinigt: so freundlich, kompetent und cool wären wir von rosahautfarbenen nicht bewirtet worden. um uns rum schrott in schlingenteppichform. das ertragen, teppich plattgesessen, currywursttopf und schaschliktopf gekauft, fürs büro. englisches weingummi gegessen. russische imbisstände bewundert. kaputtenen rücken strapaziert. die finnin und der schlozz sind tapfere leut. erkhan erweitert indes das cssesque an unserer kleinen, aber richtigen firma. boebelsund ist in freiburg. schröder verlegt den teppich. es ist grad umzugzeit. es wird frühling, langsam. ich finde schon noch worte. später.

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Der grosze Diktator „ich will die basis erreichen“ brüllte erkhan in die tosende menge, die aus dem kikoehn und dem kleinen schlozz emil bienschlau bestand. „klapp klapp!“ riefen die klatschenden hände der tobenden zuschauermenge dem symphatischen diktator zu, der sich in diesen minuten zur demokratie bekannte. „muh“ rief pello osarios martius pankratio anderson von tschakoski zirmoweir, der als hinterteil zusammen mit dem kapellmeister boebelsund und frau glück in einem kuhkostüm steckte, dem ex-diktator zu. “wenn ich der arsch der kuh bin und du der kopf, was macht denn die ulknudel hier in der mitte dieser sechsbeinigen kuh? das fällt doch auf. “warum!” rief frau glück und machte auf ahnungslos. “hier stehts”, bekundete der pompatz und reichte den was-ist-was-band “die kuh” nach vorne durch. “tasächlich. huh huh huh. so kann man sich täuschen. na und?!” “raus hier!” wenn der diktator…” “ex-diktator” verbesserte der pompatz “hier stehts.” sagte er und reichte den was-ist-was-band “diktaturen von a-z” nach vorne durch. “von mir aus auch ex-diktator. ich möchte nicht, dass er mich hier so sieht. nicht in diesem kuh-mit-sechs-beinen-kostüm. gerne sonst immer. aber nicht jetzt. nicht so. sehen ist okay, aber gerade in diesem moment möchte ich das nicht. ich glaube ich leide an einem postnatalen traumtikum maximum.” “das kann sein.” bemerkten die beine drei und vier. “obergeil!” mischte sich der kuharsch ein. “vorsicht. er sprach zu mir. er meint mich. oh wie aufregend.” rief der kapellmeister aufgeregt. “viel mehr macht mir sorgen, wie wir uns hier zum affen machen.” motzte der pompatz. “wieso affe? ich dachte kuh. schau nur, hier stehts” reagierte frau glück prompt und reichte den was-ist-was-band “die kuh” nach vorne weiter. “stimmt!” merkte da der pompatz und zog an seiner nassen zigarre. “hat jemand feuer?”

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Wie es weitergeht und was dann geschah die wälder von buckelstadt und bockland werden brennen, alles was grün und gut war auf dieser welt, wird vergehen sagte meriadoc brandybock zu seinem kumpel peregrin tuk womit wir bei einer ganz anderen geschichte wären, die jedoch hier nicht weiter erzählt wird, denn dies tat schon ein ganz anderer vor langen jahren. jedenfalls war es so, dass pello osarios martius pankratio anderson von tschakoski zirmoweir sich an seinem zipfel zupfte und gen himmel blickte: „die schneeflocken sehen aus wie der bildschirmschoner meines rechnorariums drüben in gasse der betenden hände. das war mir bisher völlig unbekannt“, sagte er entzückt, während der schlozz neben ihm von einem bein aufs andere stakte um sich so der kälte durch bewegung zu entziehen. es schnie bitterlich, was der pompatz pomadig, der schlozz allerdings als ümmerisch empfand und so krähte er: „ich möchte einmal was erleben, was hinterher ein lied oder eine geschichte wert sein könnte. wir erleben so gut wie nichts, noch nicht mal die konzertinische knute ist uns wohlfeil und das will schon was heißen. „motz nicht.“ herrschte ihn der pompatz an und zog ihn zurück in den pimmelnden esel, wo der schreck gerade im begriff war dem volke eine speisung sud zu gute kommen zu lassen. „schlürf!“ und „yummi!“ schrie die menge entzückt und „kwa kwuk!“ das kiköhnchen, welches sich mit dem sud seinen leib einrieb. da krachte die tür ins gebälk und der schneesturm kam in begleitung eines usodiemer gnarz aus anko-waas herein. anko-waas dem himmelreich, aus dem auch der pompatz stammte, nur war der vom stamme der ziermoweir, während der hier der gnarz uligowinda servilleo imbart nihallimo gnarzios endorphin nimmp war, welchen man kurz genannt using nannte. er war stattlich, ebenso wie der pompatz. „den kenn ich.“ brüllte der pompatz und prostete dem neuankömmling zu. „wir haben keine zeit zu verlieren. ich lus in der zeitung, dass hier jemand mal was ordentliches erleben will. das kannst du haben schlozz vom apfelland.“ „das kann ich haben?“ frug der schlozz ungläubig nach. „logen othello!“ rief der using und setzte sich schnaufend an einen der tische. der schreck schob den lautstärkeregler seines grammophons nach unten und augenblicklich wart ruhe im flatternden esel, dass es eine wohltat war.

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das völkchen setzte sich zu uligowinda servilleo imbart nihallimo gnarzios endorphin nimmp und lauschte dessen ausführungen. „drüben in den wäldern von anko-waas, der pompatz wird es bestätigen, herrscht der wohlfeil. man ist sich selbst genug und froh und happy. kaum einer ist mal ungemütlich oder unwirr. alles ist wie es ist, insgesamt crazy. doch jetzt kommts. auf einmal ist alles anderes. die sonne funkelt wie in der disco, der sand ist ribesehl und der kuchen schmeckt wie schmock. wer will das alles verstehen.“ „und weiter.“ forderter der pompatz mit vollem munde. „ja und das ist noch nicht alles. es riecht nach schnöll und das kreditwesen korumpiert die ganze gesellschaft. alle reden nur noch vom schnellen schnöll.“ „schnöll?!“ frug der schreck. „schnöll ist bei uns währung.“ erklärte pello osarios martius pankratio anderson von tschakoski zirmoweir, der sich ja auskannte. lange zwar ist es her, dass er ein einheimischer war in usordiem, aber sein gedächtnis war noch frisch. das kam von der vielen frischen luft, die er beim essen einatmte und teilweise und dann auch nur zögerlich hinaus flatulenzierte. „das hört sich ja alles ganz furchtbar unsinnig an.“ empörte sich der schlozz.. „was sollen denn das für probleme sein. schnöllgeruch und ribesehliger sand. so etwas kann doch einen seemann nicht erschüttern.“ das nahm der kapellmeister gleich zum anlass und stimmte den song „das kann doch einen seemann nicht erschüttern, keine angst, keine angst, rosmarie! wir lassen uns das leben nicht verbittern, keine angst, keine angst, rosmarie! und wenn die ganze erde bebt, und die welt sich aus den angeln hebt, das kann doch einen seemann nicht erschüttern, keine angst, keine angst, rosmarie!“ an und alle gröhlten mit bis der using die faust auf den wackligen holztisch fallen lies. „einen seemann vielleicht nicht, aber bei uns bedeutet das stress pur und das können wir nicht vertragen, dann sterben wir aus und binnen kurzer zeit ists drüben in usordiem öd und leer und die welt gerät aus den fugen, was euch auch interessieren dürfte, ihr fauligen, arrganten schmotzen. wie könnt ihr denn nur so eiskälterisch sein?!“

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„kwi kwa kwuk, das bin ich nicht, das bin nicht, das soll auch nimmermals so sein.“ rief das kiköhnchen. „wir ergreifen uns unsere blankpolierten schwerter und die uzis und machen die umstände platt. dann wird das flöttliche crazytum schon bald wieder fröhliche urständ feiern in anko-waas.“ sagte es und stapfte zur kiste, die an der wand lümmelte um sie zu öffnen. „schau hier!“ sagte das kiköhn stolz und reichte dem using ein schwer. „wow, wo habt ihr dies denn herr, das ist soweit ich sehe ein echter bocksäbel aus den schmieden von oilo-trunn. das haben die häutlinge doch nur in sehr seltenen fällen zu hause in der truhe liegen.“ „stimmt schon.“ sagte der pompatz „nur hier verhält es sich anders. wir haben einige von diesen bocksäbeligen dingern auf lager, sowie gute kontakte zu den schuppigen schwertfuchtlern aus oilotrunn. jene und jenden aus tschakoski-glomm machen aus dem ganzen eine runde sache. du musst nur ja sagen. morgen früh können wir aufbrechen. schreck entzünde dein klapprechnorarium und versende eine elektrische post, so dass die richtigen es zeitnah erfahren.“ und dann schlug er dem schlozz auf die schultern, so dass sich dessen sud einen weg geradewegs durch die eustachische röhre suchte, worauf der schlozz anfing zu husten, wöhrend im der sud aus der nase lief.

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eines schönen tages, geht es an dieser stelle weiter.

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