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Was will ich und wenn ja, wieviel
Theater Landungsbrücken: Kornelius eich inszeniert
»Demian« von hermann hesse als Monolog
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Pudelkerne, Glocken, Ringparabeln, deutsche Identität. Generationen von Schüler*innen sind schon mit dem Kanon der wahren schönen guten deutschen Literatur zur Langweile gefoltert worden. Hermann Hesses »Demian« aber war immer schon ein wirklich gutes Buch.
»Demian« kann man nämlich auch verstehen, ohne dass man sich allzu sehr mit den Römern, der Aufklärung, der Romantik und ähnlich unaufregenden Dingen im Leben eines aktuell Heranwachsenden beschäftigen müsste.
»Demian« ist die Geschichte eines jungen Menschen auf der Suche: Nach Freiheit, nach authentischen Erfahrungen, nach sich selbst. Eines Heranwachsenden, der irgendwann feststellt, dass der Kampf um die Individualisierung, um das Entstehen einer eigenen Persönlichkeit vor allem ein Kampf mit sich selbst ist. Was will ich und wenn ja, wieviel? Und warum endet in der Außenwelt das individuelle Streben nach Glück, nach fundamentaler Erneuerung in einem verheerenden barbarischen Krieg?
Man muss keine dieser furchtbar bunten, oft aber inhalts- und haltungslosen Überschreibungen ins Heute fürchten, wenn Regisseur Kornelius Eich den Klassiker für die Bühne als Solo-Abend adaptiert. Seine Stärken, die zuletzt am Schauspiel Frankfurt mit Nils Kreutinger in »Alles ist groß« aus der Reihe »Stimmen einer Stadt« und an den Landungsbrücken Frankfurt mit Teresa Doplers »Das weiße