Strandgut 10/2022

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d a s K u l t u R M a g a z i n

>> Film Igor Levit –No Fear ab 6. Oktober im Kino >> Theater Werwolfkommandos in den Landungsbrücken >> Ausstellungen Potz! Blitz! im Museum für Kommunikation >> Klassik Die Oper Frankfurt im Oktober >> Literatur Bullauge von Friedrich Ani für Frankfurtund Rhein-Main 524 -22-10 • Oktober 2022 www.strandgut.de
Sweeney Todd Der dämonische Barbier von Fleet Street Musik und Gesangstexte von Stephen Sondheim Buch von Hugh Wheeler ab 22.10. Staatstheater Mainz www.staatstheatermainz.com

FILm

4 »Nachbarn« von Mano Khalil

5 B3 Biennale des bewegten Bildes

6 »Mona Lisa and the Blood Moon« von Ana Lily Amirpour

7

»In einem Land, das es nicht mehr gibt« von Aelrun Goette

8 »Igo Levit – No Fear« von Regina Schilling

9 abgedreht

10 Neu im Kino

TANZ

15 Gallus Theater: Das 5. Festival Solocoreografica Theaterpreis Faust

16 Das Tanzfestival Rhein-Main Dresden Frankfurt Dance Company mit Workshop für Kids

Hessisches Staatstheater: »V/ertigo«

TheATeR

17 Schauspiel Frankfurt: »Onkel Vanja«

18 Landungsbrücken:

»Werwolfkommandos. Rechter Terror vor Gericht«

19 theaterperipherie: »Prinzhexin«

20 Theater Gruene Sosse:

»Apokalypse Resistance Training«

21 Nature Theater of Oklahoma: »Burt Turrido« Kulturhaus travestiert

22 English Theatre: »Secret Life of Humans«

23 Wuwei Theater: »Anders Wohnen«

24 Schauspiel Frankfurt: »Solastalgia« Premieren in Darmstadt, Mainz und Wiesbaden

25 Freies Schauspiel Ensemble: »Finsternis«

Neues aus der DDR

»In einem Land, das es nicht mehr gibt« von Aelrun Goette

26 Staatstheater Darmstadt: »Homo Faber« vorgeführt

27 Volksbühne: »Bleiwe losse« Frankfurter Premieren

AUSSTeLLUNgeN

28 Archäologisches Museum Frankfurt: »Kelten in Hessen«

29 Romantik-Museum: »Zeichnen im Zeitalter Goethes«

30 Musuem für Kommunikation: »Potz! Blitz! Vom Fluch des Pharao bis zur Hate Speech«

Museum Wiesbaden: Ernst Wilhelm Nay

31 Museum Wiesbaden: Frank Stella

KLASSIK

32 Die Oper Frankfurt im Oktober mUSIK

34 Musiktermine

LITeRATUR

39 Ralf Rothmann: »Die Nacht unterm Schnee«

40 Spanien auf der Buchmesse und im Instituto Cervantes

41 74. Frankfurter Buchmesse

42 Friedrich Ani: »Bullauge«

Lesungen

mILI e

Hafen

Mit den 7 Tenören und 4 Musikerin nen von »Voci e Violini« (Stimmen und Geigen) kommen wahre Meister der Gesangskunst aus Italien nach Deutschland. Diese elf einzigartigen Künstlerinnen und Künstler suchen ihresgleichen. Jede Stimme ist für sich so individuell, gefühlvoll wie auch kraftvoll. Als Ensemble bilden sie eine Einheit, die jeden Konzertsaal mit einem voluminösen Klangerleb nis erfüllt.

Besucher dürfen sich nicht nur auf gesangliche Opern-Highlights von Rossini, Verdi, Puccini und vielen anderen freuen. Die Tenöre beweisen mit ihrer Kunst auch bei Popklassi kern von Shirley Bassey, Celine Dion oder Freddy Mercury & Montserrat Caballe.

Akustisch begleitet werden die stimmlichen Ausnahmetalente von einem Streichquartett mit vier exzel lenten Musikerinnen.

Strandgut verlost 3 x 2 Freikarten für das Konzert am Samstag, 8. Oktober, um 20 Uhr im Kurfürstlichen Schloss zu Mainz. Wenn Sie gerne dabei sein möchten, schicken Sie uns bis Donnerstag (6.10.) Abend eine E-Mail mit Namen und Adresse an verlo sungen@strandgut.de. Kennwort: Gregorian Grace.

Voci e Violini
InhALT www.strandgut.de | Strandgut 10/2022 | 3 7
43
FA
45 Theaterhaus: »Am
mit Vogel« Das Junge Museum 44 Kindertheater eSSKULTUR 46 Orfeo‘s Erben SeRvIce 47 Kleinanzeigen 47 Impressum D A S K U L T U R M A G A Z I N für Frankfurtund Rhein-Main verlosung

Stark autobiografisch geprägt ist dieser Film über eine Kindheit in einem kurdisch-syrischen Dorf nahe der türkischen Grenze. Regisseur Mano Khalil erzählt von mehreren widrigen Umständen, denen Sero, sein sechsjähriges Alter Ego, ausgesetzt ist. Er, lebt nicht nur an einer mit Stacheldraht befestigten Grenze, sondern auch in einem Land, in dem die kurdische Kultur seiner Familie unterdrückt wird.

eine Kindheit an der grenze

Der erwachsene Sero wird in einem Flüchtlingslager von Vertretern einer Hilfsorganisation befragt. Er erinnert sich an seinen recht jungen Onkel Aram, mit dem er vor vierzig Jahren die türkischen Grenzsoldaten geärgert hat. Beide ließen sie Luftballons an der Grenze aufsteigen und freuten sich wie die Schneekönige, wenn diese von den Türken abgeschossen wurden. Danach denkt er an den neuen Lehrer, der aus Damaskus in das Grenzdorf geschickt worden war, um die Bewohner ideologisch auf Vordermann zu bringen. Seine be sondere Aufgabe bestand darin, die Schulkinder auf den Sozialismus der syrischen Baath-Partei und auf deren Führer Hafiz al-Assad einzuschwören. »Ab sofort nennt ihr mich nicht mehr Lehrer, sondern Genosse«, belehrt er die Erstklässler und redet sie auch selbst mit »Ge nosse« an, lässt aber jeden Respekt ihnen gegenüber vermissen.

Fortan wird in der Schule nur noch Arabisch gesprochen, eine Sprache, die der kleine Sero nicht versteht. Und auch eine Sprache, die er ler nen müsste, um sich nicht nur an den Bildern der Zeichentrickfilme zu erfreuen, die ihn begeistern. Ein Fernseher ist sein größter Wunsch. Aber für ein Gerät benötigt man Strom, und bislang wird das Dorf nicht mit Elektrizität versorgt. Der kindliche Wunsch nach einem Fernseher und Seros Abneigung gegen das Transistorradio, in dem

nur geredet wird, gehören zu den amüsanten Seiten des Films.

Der jetzt in der Schweiz lebende Kurde Khalil hat in der ehemaligen Tschechoslowakei Spielfilmregie studiert und sich dabei offenbar auch von der dort hoch entwik kelten Kinder- und FamilienfilmTradition inspirieren lassen. Weil er aber keine europäische Geschichte erzählt, bei der er allgemeine Kenntnisse über die gesellschaft lichen Hintergründe voraussetzen könnte, verlässt er auch die kindli che Vorstellungswelt und schildert die Probleme von Seros jüdischen Nachbarn oder die korrupte Praxis bei der Visa-Vergabe in Syrien. Die strikte Arabisierung hat auch bei den Erwachsenen amüsante Momente, wenn etwa eine mit dem Tieflader herbeigekarrte, aus gewachsene Palme angepflanzt

wird und einer der alten Männer ihr Absterben im strengen kurdischen Winter prophezeit.

Sie hat aber eine bitter ernste Seite, wenn der Lehrer gegen die Juden hetzt, die Palästina geraubt hätten und bekämpft werden müssten. Er lässt die Jungs auf eine große Stroh puppe, die den jüdischen Feind darstellen soll, mit dem Messer einstechen und ihr gewissermaßen zur Krönung den Kopf abschneiden, was nur mit Mühe gelingt. Das Ganze entzieht sich natürlich dem Verständnis des kleinen Sero. Er und seine Familie sind mit ihren jüdischen Nachbarn befreundet. Sero verehrt die hübsche, zur Frau aufblühende Tochter und darf die Sabbatlichter anzünden. Er bekommt zwar die zunehmende Unruhe unter der jüdischen Bevöl kerung mit, kann sie sich aber nicht erklären.

Mit seinem Bemühen, das Kino publikum über die Zustände im kurdischen Teil Syriens während der frühen 80er Jahre zu informieren, beeinträchtigt Khalil ein wenig die Atmosphäre seiner wunderbar ein fühlsamen Schilderung von Seros Welt. Dennoch gehört »Nachbarn« mit mehr als 30 Auszeichnungen, die der Film nach Verleihangaben auf über 170 internationalen Film festivals erhalten hat, zu den we nigen Entdeckungen im aktuellen Kinoprogramm.

NAchBARN (Neighbours) von Mano Khalil, CH/F 2021, 124 Min. mit Serhed Khalil, Jalal Altawil,, Jay Abdo, Zîrek, Heval Naif, Tuna Dwek

Drama Start: 13.10.2022

Fotos: © Barnsteiner Film
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Neue Talente

Vom 15. bis zum 23. Oktober findet die B3 Biennale des bewegten Bildes zum 10. Mal in Frankfurt statt. Zum Jubiläum werden prominente nationale und internationale Kreative, aufstrebende Nachwuchstalente und die diesjährigen Hauptpreisträger nach Frankfurt kommen und sich mit ihren Werken im Filmwettbewerb, in Ausstellungen und im Konferenzprogramm präsentieren. In einem Gespräch hat der künstlerische Festivalleiter und Präsident der Hochschule für Gestaltung (HfG) in Offenbach, Prof. Bernd Kracke, Einblicke in das Konzept des Festivals gegeben.

Das bewegte Bild und Storytelling zusammenzubringen sei von An fang an das Thema des Festivals ge wesen, sagt er. Es sollte die gesamte Bandbreite der audiovisuellen Medien erfasst werden. Wichtig sei auch bis heute die wissenschaftli che Begleitung durch die HfG. Das Vorgängerfestival edit hatte begonnen, sich mit der digitalen Nachbereitung von analog auf genommenen Filmen zu beschäf tigen, bevor die Festplatte die Filmrollen verdrängte, und beglei tete den Übergang zum digitalen Filmemachen. Inzwischen war die Entwicklung fortgeschritten, und so wurde bei B3 der branchenüber greifende Erweiterungsaspekt entscheidend. »Wir wollten 2012 etwas Neues machen, kein weiteres Filmfestival«, erklärt Kracke. Die bildende Kunst sollte einbezogen werden und der Bereich der Games, der VR-Experiences und der KI-Ent wicklungen. »Die Überschneidun gen, Durchdringungen und neuen Entwicklungen im bewegten Bild als treibende kulturelle Kraft des 21. Jahrhhunderts werden vorgestellt, diskutiert und reflektiert.«

Generell sei die Affinität zwischen den Bereichen größer geworden. Die Übergänge, etwa von der bil denden Kunst zum Film, haben zugenommen. Man denke nur an Laurie Anderson, die bei der B3 im Jahr 2013 den ersten B3 BEN Award für ihr Lebenswerk entgegen nahm, oder an Julian Schnabel; den Künstler und Filmemacher. Die Kommunikation zwischen den Me dienschaffenden wachse, und das Festival sehe seine Aufgabe darin, dies zu fördern. »Der Austausch wird bei uns groß geschrieben, und das ist super gut angekommen.« Und erstaunt habe ihn, dass die Re sonanz so groß war.

Nicht zuletzt die Cooperation mit der Buchmesse habe zu dem Wech sel vom Zwei-Jahres-Rhythmus, den der Titel Biennale anzeigt, zum EinJahres-Rhythmus geführt. Es gebe so viel Material, wenn man sich ernsthaft mit der medialen Welt beschäftigt.

Abschließend noch einige Pro grammpunkte: In diesem Jahr ist das »B3 Talent Forum« mit Abschlussarbeiten aus Hessen und 20 weiteren nationalen und

internationalen Abschlussarbeiten diverser Kunst- und Filmhochschu len weiter ausgebaut worden. Auch das »B3 HessenLab«, das internationale Young Talents dazu einlädt, mit Projektideen an einem viertägigen Lab teilzunehmen, und das gemeinsam mit der »Hessen Film und Medien GmbH« ins Leben gerufen wurde, ist in diesem Jahr weiter gewachsen.

Das Filmprogramm in der Astor Film Lounge wartet mit Deutsch land-, Europa- und Weltpremieren

auf. Das belgische FilmemacherBrüderpaar Luc und Jean-Pierre Dardenne, das mehrfach in Cannes ausgezeichnet wurde, erhält den Preis fürs Lebenswerk. Der Haupt preis der B3 für herausragende Leistungen in der bildenden Kunst geht an das Künstlerduo Christa Sommerer & Laurent Mignonneau. Das Festivalzentrum befindet sich im Bethmannhof.

Info: https://b3biennale.de/de

B3 Biennale des bewegten Bildes vom 15.–23. Oktober Der Kulturfonds Frankfurt RheinMain fördert das 11th Korean Film Festival Frankfurt. Getragen wird der gemeinnützige Fonds vom Land Hessen, von Frankfurt am Main, dem Hochtaunuskreis und dem Main-Taunus-Kreis, Darmstadt, Wiesbaden, Hanau, Bad Vilbel, Offenbach am Main, Oestrich-Winkel, dem Rheingau-Taunus-Kreis und dem Kreis Offenbach. Weitere herausragende Kunst- und Kulturprojekte finden Sie unter www.kulturfonds-frm.de / Facebook / Instagram Newsletter Luc Dardenne © privat
FILM www.strandgut.de | Strandgut 10/2022 | 5 Tildypops © B3
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projectk m.de CineStar Metropolis 20. –23.10.22 Eldorado 24. –26.10.22

eine introvertierte Superheldin

»Mona Lisa and the Blood Moon« von Ana Lily Amirpour

Wie ein Häufchen Elend hockt sie auf dem Boden eines kargen Raumes. Die schwarzen Haare hängen ihr im Gesicht, ihr Oberkörper steckt in einer Zwangsjacke, ihre nackten Beine kann sie ungehindert bewegen. Es scheint, dass man sie erfolgreich ruhig gestellt hat. Doch draußen leuchtet der große Vollmond in dunkler Nacht, und die düstere Musik kündet von drohendem Ungemach.

Wir brauchen nicht lange zu war ten, denn eine unsympathische Pflegerin/Wärterin wird erschei nen, dieses Mädchen beschimpfen und versuchen, ihm die Fußnägel zu schneiden. Sie kommt nicht bis zum letzten Zeh, sondern sticht sich die Nagelschere, wie von Zauberhand geführt, mehrmals in den eigenen Oberschenkel. Bei dem kargen Raum handelt es sich um eine Zelle in einem Hochsicherheitstrakt, den das Mädchen nach einer nicht ganz so blutigen Attacke auf den Wach posten am Eingang verlässt. Von der Vorgeschichte dieser Mona Lisa (Jun Jong Seo) mit dem Nach namen Lee, der auf ihre asiatische Herkunft hindeutet, erfahren wir nichts. Wir wissen nur, dass sie übersinnliche Kräfte besitzt, mit denen sie anderen Menschen den Willen nehmen und sie zu Taten zwingen kann. Sie ist also ein Su perheld oder vielleicht auch ein Su perbösewicht. Auf jeden Fall hat sie etwas Unheimliches an sich, und es kommt darauf an, wie sie ihre Fähigkeiten einsetzten wird.

Wer wird ihr Opfer, und wer ge winnt ihr Zutrauen oder profitiert gar von ihr? In den nächlichen Straßen von New Orleans trifft sie zunächst auf ein paar Jungs, die ihr erstaunlicherweise ein Paar Schuhe schenken. In einem 24StundenShop bezahlt der Dealer Fuzz (Ed Skrein) die Chipstüte und die Ge tränkedose, die sie sich ausgesucht hat. In einem Diner spendiert ihr schließlich die Stripperin Bonnie Hunt (Kate Hudson) ein Abendes sen.

Gesellschaftliche Randexistenzen, die in gängigen SuperheldenFilmen die Bösen sind, zeigen ihre sympathische Seite, und die Polizei, die Mona Lisa natürlich wieder einfangen will, hat des öfteren das Nachsehen. Officer Harold (Craig Robinson) schießt sich bei einem Festnahmeversuch ins Knie und findet als Erklärung, dass er wohl hypnotisiert wurde. Es entwickelt sich ein Räuber- und Gendarmspiel der besonderen Art.

Für einen an Action reichen Gen refilm zeichnet »Mona Lisa and the Blood Moon« erstaunlich viel schichtige Figuren. So ist Officer Harold eher eine traurige Gestalt, wenn er mit steifem Bein durch den Film hinkt (bei einer Verfolgungs jagd nicht immer ganz echt), als

eine ernsthafte Bedrohung für die Heldin. Vieles ist neu für sie, vieles muss ihr erklärt werden. Die besten Welterklärungen liefern ihr Bonnie Hunt und ihr elfjähriger Sohn Char lie (Evan Hunt), der seine selbst süchtige Mutter durchschaut hat. Bonnie gibt Mona Lisa zwar eine Unterkunft, nutzt aber deren Fä higkeit in dem Nachtclub aus, wo die Männer in Trance ihre letzten Dollarnoten hergeben. Bonnies nächste Idee sind Geldautomaten, an denen die Männer willenlos 500 Dollar abheben und diese den beiden Damen aushändigen. So ge lingt dem Film eine wunderschöne Metapher über weibliche Macht. Mona Lisa ist schon deswegen eine interessante Superheldin, weil sie mit den großspurigen Marvel-Figu ren nichts gemein hat. Sie ist hilfs bedürftig, zögerlich und äußerst in trovertiert; eher ein Wolfskind, das sich bisweilen schlafwandlerisch durch die moderne Welt bewegt. Dem nach »The Bad Batch« und »A Girl Walks Home Alone at Night« dritten Spielfilm der gebürtigen Südkoreanerin liegt ein antiau toritäres Weltbild zugrunde. Das System, das zu einem bestimmten Verhalten zwinge und letztlich be einflusse, wie wir andere Menschen sehen und wo wir uns zugehörig

fühlen, sei der größte Feind in ihren Filmen, sagt die Regisseurin. Und sie fühle nach wie vor in den USA als Außenseiterin.

Aus dieser Einstellung heraus ist ihr eine spannender, optisch durchge stylter Actionthriller mit vorwärts drängendem Techno-Beat gelun gen, in dem auch versöhnliche Mo mente nicht fehlen.

Start: 06.10.2022

Fotos: © Institution of Production Claus Wecker mONA LISA AND The BLOOD mOON von Ana Lily Amirpour, USA 2021, 106 Min. mit Jeon Jong-seo, Kate Hudson, Craig Robinson, Ed Skrein, Evan Whitten Actionthriller
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Neues aus der DDR

»In einem Land, das es nicht mehr gibt« von Aelrun Goette

Mode in der DDR? Und dazu auf Weltniveau, wie es dort immer und zumeist vergeblich angestrebt wurde? Nicht nur den Deutschen im Westen, sondern auch vielen DDR-Bürgern dürfte es unbekannt gewesen sein, dass mitten im Arbeiter- und Bauernstaat eine kleine, ansehnliche Modebranche existierte, die für den Export arbeitete und deren maßgebliche Akteure eine gewisse Narrenfreiheit besaßen. Von dieser Welt berichtet die in Ost-Berlin aufgewachsene Filmemacherin Aelrun Goette.

Regisseurin Goette ist auf der Straße entdeckt worden, ihre Hauptfigur Suzie (Marlene Burow) gerät am Fenster der Straßenbahn vor das Objektiv des Fotografen Coyote (David Schütter) und landet als Hochglanzfoto in der Modezeit schrift »Sibylle«.

So bekommt sie eine Chance, dem sozialistischen Arbeitsalltag zu entgehen. Sie arbeitet nämlich auf Bewährung in der Produktion eines Kabelwerks, nachdem sie mit dem Aufnäher »Schwerter zu Pflugscha ren« am Ärmel und Orwells »1984« in der Tasche verhaftet worden ist. Abrupt endete ihr Traum von einem Literaturstudium.

Suzie lebt mit ihrer kleinen Schwe ster Kerstin (Zoé Höche), die selbst gerne Fotomodell werden möchte, am Stadtrand von Ost-Berlin. Ihre Mutter ist gestorben, der Vater redet ihr ein, dass noch die Möglich keit bestehe, bei Wohlverhalten das Abi nachzuholen und zu studieren. Als er mitbekommt, dass Suzie als »Mannequin« arbeiten könnte, ist er außer sich.

Aber die anstrengende Arbeit in der Produktion ist nichts für sie, das Kollektiv ist gegen sie, und nur mit Mühe wird sie von Brigadeleiterin Gisela (Jördis Triebel) verteidigt. Schließlich haben sich die we nigsten der Arbeiterinnen ihren Arbeitsplatz selbst ausgesucht, und für die Erfüllung der Norm und die

nächste Auszeichnung wird jede Hand gebraucht.

Suzie tanzt zunächst auf zwei Hochzeiten, und auf beiden ist sie Anfängerin. Im Werk bekommt sie zeitweise frei, damit sie ihre Model karriere vorantreiben kann. Dazu muss sie sich von dem schüchter nen Mädchen in eine mondäne jun ge Frau verwandeln. Eine Aufgabe, die Darstellerin Marlene Burow mit Bravour meistert. Glaubhaft erstaunt sie auch, wenn sie in die Glamourwelt eintaucht.

Der Fotograf Coyote und der schwu le Visagist Rudi (Sabin Tambrea) haben um sich ein Gruppe von Freigeistern versammelt, die so auch in West-Berlin, Frankfurt oder Hamburg existieren könnte. Mit dem Unterschied, dass die Stasi immer ein Auge auf die jungen Leute hat. Hin und wieder werden sie observiert, aber längere Verhaf tungen bleiben aus. Als Coyotes

Fotos von einer Modenschau im westdeutschen »Stern« erscheinen, wird Suzie, die mittlerweile Coyotes Geliebte geworden ist, verhört, und sie erhält das Angebot, künftig als IM zu spionieren. Rudi, der bei der Modenschau im weißen Kleid mit gewirkt hat, kommt mit ein paar Blessuren davon.

Liebevoll nachgestellt sind die Bilder vom verfallenden Ost-Berlin (Kamera: Benedict Neuenfels, Szenenbild: Silke Buhr) und die

Szenen aus dem volkseigenen Be trieben, aus dem Kabelwerk und der Reaktion von »Sibylle« sowie dem VHB »Exquisit«. Mit ihrem autobiografischen Film hat Goette ein unbekanntes Kapitel am Ende der DDR-Geschichte – der Film spielt in den letzten 80er Jahren –aufgeschlagen. Man kann ihr nicht vorwerfen, dass sie die Unterdrük kungsmechanismen in der DDR verschweigt. Genosse Sindermann, der Präsident der Volkskammer, wacht über allem.

Doch Rudis Gerede von der inneren Freiheit, die man überall besitzen könne, und die alternativ organi sierte Modenschau am Ende kom men allzu zeitgeistig-naiv daher. Vor allem, wenn man an die von Prag ohne Halt durch die DDR nach Westen fahrenden Züge denkt, auf die seinerzeit nicht wenige DDRBürger aufspringen wollten.

IN eINem LAND, DAS eS NIchT mehR gIBT von Aelrun Goette, D 2022, 100 Min. mit Marlene Burow, Sabin Tambrea, David Schütter, Claudia Michelsen, Peter Schnei der, Jördis Triebel Drama / Start: 06.10.2022

EIN FILM VON REGINA SCHILLING Das inspirierende Porträt eines außergewöhnlichen
FILM www.strandgut.de | Strandgut 10/2022 | 7
© Tobis Filmverleih
AB 6.10. IM KINO
Künstlers.

gregorian grace

Meisterhaft, fast ehrfürchtig zele briert das neunköpfige Ensemble den Gregorianischen Choral. In schlichte Mönchsgewänder gehüllt, setzen die renommierten Chorsänger und Mu siker ihre hervorragende Ausbildung und jahrelange Konzerterfahrung ein. Das Publikum wird von wunder vollen Stimmen und Klängen einge fangen. Angelehnt an die überlieferte christliche Liedtradition ertönen einstimmige Kirchengesänge in latei nischer Sprache: geheimnisvoll und überwältigend.

Ave Maris Stella, Dies Irae, Veni Sancte Spiritus oder Miriam Matrem Virginem sind nur einige der tradi tionellen Chorale. Auf diese folgen gregorianisch interpretierte Welthits unserer Zeit wie beispielsweise Leo nard Cohens »Hallelujah«, »Knockin‘ on Heaven‘s Door« von Bob Dylan, »Sound of Silence« von Simon & Gar funkel und »Tears in Heaven« von Eric Clapton. Dieses abwechslungsreiche Repertoire wurde von dem Komponi sten Jedrzej Rochecki neu arrangiert.

Strandgut verlost 3 x 2 Freikarten für das Konzert am Samstag, 8. Oktober, um 15 Uhr im Kurfürstlichen Schloss zu Mainz. Wenn Sie gerne dabei sein möchten, schicken Sie uns bis Donnerstag (6.10.) Abend eine E-Mail mit Namen und Adresse an verlo sungen@strandgut.de. Kennwort: Gregorian Grace.

mit oder ohne Lampenfieber

Es war wohl nur eine Frage der Zeit, dass ein Film über diesen Pianisten herauskommen würde. Igor Levit steht derzeit im Lichte der Öffentlichkeit wie kaum ein anderer Interpret klassischer Musik. Und das hängt nicht nur mit seinem Klavierspiel zusammen. Levit versteht sich als politische Person und bezieht vor allem gegen Antisemitismus Stellung.

In Regina Schillings filmischem Porträt erfährt man viel über den Menschen Igor Levit. Seine Kindheit in Russland habe er vergessen, sagt er am Anfang in einem Interview, er könne sich nur noch an seine An fänge in Deutschland erinnern. Später sind Filmaufnahmen von dem kleinen Igor als Kinderstar zu sehen, und der erwachsene Igor erzählt, wie ihm in Russland gesagt wurde, er gehöre als Jude hier nicht hin. Mit dem achtjährigen Igor hat die Familie Russland verlassen. Wer die russische Mentalität kennt, kann ermessen, welch ein Schock das für den Knaben war.

Da wir gerade bei den jungen Jah ren sind: Wir erfahren auch, wie aus dem pummeligen Jungen der schlanke Igor Levit der Gegenwart geworden ist. Als er zu einem Herrenausstatter kam, empfing ihn der schnöselige Verkäufer mit dem Satz: »Für dich haben wir hier nichts.« Das war der Start seiner deutlichen Verschlankung.

Kernstück des Films ist natürlich Levits Klavierspiel. Und davon der Höhepunkt ist der neunminütige Ausschnitt aus dem dritten Satz der Waldsteinsonate. Hier nähert sich die Kamera auch Levits Gesicht. Man sieht die Schweißtropfen und erkennt, wie körperlich anstren gend dieses Klavierspiel auf hohem Niveau ist. Eine Lektion, die den Klassik-Hörern selten erteilt wird. Die Beethoven-Sonaten, die gerade

für eine CD-Kassette eingespielt waren, sollten nach der ursprüng lichen Idee der Filmemacherin den pianistischen Teil des Films ausfül len. Doch Levit war schon dabei, sich neuen musikalischen Heraus forderungen zu stellen. Und es kam die Covid-Zeit mit ihren Shut- und Lockdowns. Also keine öffentlichen Konzerte mit Publikum mehr. Levits Antwort waren Streams im Internet. Hauskonzerte von ganz unterschiedlicher Länge, in denen er ohne Vorgaben frei spielen konn te. In der Zeit nach den Hauskon zerten hat er, so erzählt er, jegliches Lampenfieber verloren.

Ob mit oder ohne Lampenfieber, Levit scheint in seinen Konzerten ganz in sich versenkt, und die Inten sität seines Spiels verzaubert jedes Publikum. Als Korrektiv besitzt er einen weiteren Meister seines Fachs: den mit vielen Grammys ausgezeichneten Tontechniker Andreas Neubronner. Der Film zeigt ausführlich die Zusammenarbeit der beiden und gibt so einen tiefen Einblick in die Entstehung von Interpretationen, die man bald als vorbildlich ansehen wird.

IgOR LevIT - NO FeAR von Regina Schilling, D 2022, 118 Min. Dokumentarfilm / Start: 06.10.2022

Fotos: Meyer
FILM 8 | Strandgut 10/2022 | www.strandgut.de D A S K U L T U R M A G A Z I N für Frankfurtund Rhein-Main verlosung
© Jörg
Fotos: © Zero One Film

abgedreht

Icíar Bollaín und val del Omar

Wie gewohnt begleitet das Kino im Deutschen Filminstitut/Filmmuse um (DFF) die Buchmesse mit Filmen aus deren Gastland. Diesmal ist eine Hommage der Regisseurin Bollaín gewidmet, die u.a. mit »Te doi mis ojos« (Öffne meine Augen, 2003) und »El olivio« (Der Oliven baum, 2016) auch in den deutschen Kinos bekannt geworden ist. Eine weitere Hommage beschäftigt sich mit Val del Omar (1904–1982), der als Multimedia-Pionier bezeichnet werden kann. Seine vielen tech nischen Erfindungen waren nie Selbstzweck, sondern immer für die Realisierung seiner künstlerischen Ideen notwendig.

www.dff.film

Wolfgang Kohlhaase

Das Kino im DFF zeigt sechs Filme des Drehbuchautors, der zu den angesehensten seines Fachs zählt. Darunter die Klassiker »Ich war neunzehn« (DDR 1968), »Solo Sun ny« (DDR 1980) und »Sommer vorm Balkon« (D 2006).

www.dff.film

verabredungen mit ei nem Dichter – michael Krüger

Sontagsmatinee mit dem Filmema cher Frank Wieke am 2.10. um 12 Uhr im Mal Seh’n Kino.

www.malsehnkino.de

Querfeldein

Filmgespräch mit Filmemacher Christoph Schuch am Di., 4.10., um 18.30 Uhr in der Harmonie.

www.arthouse-kinos.de

Triangle of Sadness (OmU)

Vorpremiere des Cannes-Gewin nerfilms in Kooperation mit der Deutsch-Französischen Gesell schaft am Mo., 10.10., um 20.30 Uhr im Cinéma.

www.arthouse-kinos.de

In einem Land, das es nicht mehr gibt

Sondervorstellung in Anwesenheit von Regisseurin Aelrun Goette und dem Filmteam am Freitag, 14.10., um 17 Uhr im Cinéma. www.arthouse-kinos.de

Alcarràs – Die letzte ernte (OmU)

Sondervorstellung mit Buchpräsen tation und Einführung von Kultur wissenschaftler Prof. Ralf Junker

jürgen am Sa., 22.10., um 11 Uhr im Cinéma (s. Strandgut 08/2022). www.arthouse-kinos.de

11th Korean Film Festival vom 20.–26. Oktober

Der koreanische Film gewinnt derzeit immer mehr internationale Aufmerksamkeit. Da sollte ein Festival mit neuen Filmen aus dem Land nicht nur bei Spezialisten auf Interesse stoßen. Die Vorabinfor mationen sind leider etwas spär lich. Im Mittelpunkt soll das Thema »Auszeit« mit dem Motto »You Hit Pause, We Hit Play« stehen, ein Focus ist »Mental Heath«-Filmen gewidmet. Geworben wird mit einer (ent)spannenden Auszeit vom stressigen Alltag, und zwar in den Kinos CineStar Metropolis (20. bis 23.10.) und Eldorado (24. bis 26.10.).

https://projectkffm.de

Spanisches Indepen dent-Kino

Anlässlich der Buchmesse präsen tiert das Filmforum Höchst vom 20. bis 26.10. eine Auswahl von interessanten Autorenfilmen aus Spanien. Genaue Termine und Film titel unter:

www.filmforum-höchst.de

happy Birthday, Türke

Im Rahmen von »Frankfurt schaut einen Film« ist am So., 30.10., um 12 Uhr im Mal Seh’n die Regisseurin Doris Dörrie angekündigt (Modera tion: Ruth Fühner, Kooperation mit Kinothek Asta Nielsen). Der Film soll noch in sieben weiteren Frankfurter Kinos gezeigt werden. www.malsehnkino.de und www. film-hessen.de/projekte/frankfurt-schaut-einen-film

Lucas

Vom 6. bis 13. Oktober 2022 prä sentiert das 45. LUCAS–Filmfestival allen jungen und junggebliebenen Kinobesuchern spannende Filme aus aller Welt. 43 aktuelle kurze und lange Wettbewerbsbeiträge konkurrieren um begehrte Preise –davon 32 in Deutschlandpremieren. Eröffnet wird das Festival mit Xavier Dolans »Mommy« (CDN 2014). Das intime Porträt einer Mutter–Sohn–Beziehung ist Teil der Filmreihe der Young European Cinephiles, für die sechs filmbegeisterte Jugendliche, drei Filme zum Thema »Macht« ausgewählt haben.

www.lucas-filmfestival.de

FILM www.strandgut.de | Strandgut 10/2022 | 9

DeR BAUeR UND DeR BOBO

von Kurt Langbein, A 2022, 96 Min.

Dokumentarfilm

Bio-Bergbauer Christian Bachler bewirtschaf tet den höchstgelegenen Bauernhof der Stei ermark, Florian Klenk gibt in Wien die öster reichische Wochenzeitung »Falter« heraus. Als Klenk ein umstrittenes Schadensersatzurteil gutheißt, das gegen einen Bauern gefällt wur de, platzt Christian Bachler der Kragen. Auf Fa cebook macht er seinem Ärger Luft und fordert Klenk, den er Bobo aus bourgeois und bohèmien nennt, auf, ein Praktikum auf seinem Hof zu ma chen. Der nimmt die Herausforderung an. www.24-bilder.de

DA KOmmT NOch WAS von Mareille Klein, D 2021, 98 Min. mit Imogen Kogge, Ulrike Willenbacher, Zbigniew Zamachowski, Andreas Bittl, Gottfried Breitfuss, Doris Buchrucker

Tragikomödie

Spätestens als die 62-jährige Helga durch den Boden ihres Wohnzimmers kracht, wird ihr klar, dass sie feststeckt. Vor zwei Jahren hat sie ihr Ehemann für eine andere Frau verlassen, und sie ist immer noch wütend und verletzt. Der polnische Arbeiter Ryszard, der ihre Putzfrau vertreten soll, muss anfangs noch Helgas Un mut ertragen, wird aber bald ihr Vertrauter, von dem sie sich trotz Sprachproblemen verstanden fühlt. Doch als Helgas Familie und Freunde von ihrem Geheimnis erfahren, fällt es ihr schwer, zu Ryszard zu stehen … www.weltkino.de

LI eBe, D-mARK UND TOD –ASK, mARK ve ÖLÜm von Cem Kaya, D 2022, 96 Min.

Dokumentarfilm

Anfang der 1960er-Jahre wurden die sogenann ten Gastarbeiter aus Anatolien und anderen Gegenden der Türkei von der Bundesrepublik Deutschland angeworben. Sofort ist ihre Musik ein Stück Heimat in der Fremde. Über die Jahre entwickelten sich in Deutschland eigenstän dige musikalische Richtungen, die es in dieser Form in der Türkei nicht gab. Diese beispiellose Geschichte erzählt Cem Kaya unterhaltsam mit noch nie gesehenem Archivmaterial.

https://rapideyemovies.de

mUTTeR von Carolin Schmitz, D 2022, 88 Min. mit Anke Engelke Dokumentarfilm

Diese Frauen sind gerne Mütter geworden und empfinden es als großes Glück, Kinder bekom men zu haben. Dennoch sehen sie ihre Mutter schaft ambivalent. So individuell die Geschich ten der Frauen sind, so kommen immer wieder Überforderung und Zweifel auf sowie der Wi derstreit von Sorge um sich selbst und Sorge für die Kinder – trotz materieller Sicherheit, psychi scher und physischer Gesundheit, gesellschaft licher Anerkennung und dergleichen.

https://mindjazz-pictures.de

ReX gILDO – DeR LeTZTe TANZ

von Rosa von Praunheim, D 2022, 88 Min. mit Kilian Berger, Ben Becker, Kai Schumann, Gitte Ha enning, Conny Froboess, Cindy Berger

Dokufiction

Er sah blendend aus, konnte singen und tanzen, verkaufte 40 Millionen Schallplatten, wirkte in über 30 Filmen mit, und sein Song »Fiesta Mexicana« konnte jedes Kind mitsingen. Rex Gildo war ein deutscher Star. Doch dass er und sein Manager/Entdecker Fred Miekley über Jahrzehnte ein Liebespaar waren, wussten nur engste Vertraute. Um Pressegerüchten zuvor zukommen, heiratete Gildo sogar seine eigene Cousine. Nach Miekleys Tod bekam Gildos Kar riere tiefe Risse, er wurde 63 Jahre alt. www.missingfilms.de

DI e SchULe DeR mAgIScheN

TI eRe 2

von Sven Unterwaldt Jr., D 2022, ca90 Min. mit Lilith Johna, Loris Sichrovsky, Emilia Maier, Leonard Conrads, Emilia Pieske, Nadja Uhl

Familienfilm

Theaterspaß an der Schule der Magischen Tiere: Die Schüler wollen zum Schuljubiläum ein Mu sical aufführen. Enden die Proben im Chaos oder zieht die Klasse an einem Strang? Und: Was hat es mit den seltsamen Löchern auf dem Schulge lände auf sich? Mit Hilfe der magischen Tiere ler nen die Kinder, worauf es ankommt: Teamwork. ww.leoninedistribution.com

SmILe – SIehST DU eS AUch?

von Parker Finn, USA 2022, ca100 Min.

mit Kyle Gallner, Sosie Bacon, Jessie T. Usher, Kal Penn, Caitlin Stasey, Rob Morgan

Horrorfilm

Nachdem Dr. Rose Cotter (Sosie Bacon) Zeu gin eines bizarren, traumatischen Vorfalls mit einem ihrer Patienten gewesen ist, wird sie zunehmend mit erschreckenden und unerklär lichen Ereignissen konfrontiert. Eine bösartige, übernatürliche Kraft scheint sie zu terrorisieren. Um zu überleben und dieser schrecklichen Rea lität zu entkommen, muss sich Rose den Dämo nen ihrer eigenen Vergangenheit stellen. www.paramountpictures.de

TAUSeND ZeILeN

von Michael Herbig, D 2022, ca100 Min. mit Elyas M‘Barek, Jonas Nay, Michael Ostrowski, Mi chael Maertens, Jörg Hartmann, Marie Burchard Drama

Starreporter Lars Bogenius (Jonas Nay) weiß, wie er seine Leser und Kritiker mit emotionalen Reportagen begeistert. Gefühlvoll, realistisch und bewegend: Sein Stil verspricht ihm regel mäßig die begehrtesten Preise der Branche zu gewinnen. Auch sein Verlagshaus ist dem au ßergewöhnlichen Autor wegen der steigenden Auflage dankbar. Doch der freie Journalist Juan Romero (Elyas M‘Barek) schöpft Verdacht und nimmt sich der Ungereimtheiten an. Was er entdeckt, entpuppt sich als der größte Journa lismus-Skandal Deutschlands. www.warnerbros.de

WeINPROBe FÜR ANFÄNgeR (La dégustation)

von Ivan Calbérac, F 2022, 90 Min.

mit Isabelle Carré, Bernard Campan, Olivier Claverie, Eric Viellard, Raphaël Thiéry, Mounir Amamra Romantische Komödie

Jacques (Bernard Campan), ein mürrischer Mittfünfziger und schon viel zu lange Single, betreibt einen kleinen Weinladen und pflegt zu seinen Weinen eine innigere Beziehung als zu Menschen. Die charmante Hortense (Isabelle Carré) hat zwar ein großes Herz, aber nur ihre Katze und ihre verbitterten Mutter für ihre Für sorglichkeit. Durch Zufall landet sie in Jacques‘ Weinladen. Zunächst scheint das Glück auf ihrer Seite, doch dann nehmen Missverständnisse ih

ren Lauf, und als beide dann noch von ihrer Ver gangenheit, unerfüllten Träumen und Hoffnun gen eingeholt werden, scheint das Ende nahe … www.studiocanal.de

WIR KÖNNTeN geNAUSO

gUT TOT SeIN

von Natalia Sinelikova, D 2022, 93 Min. mit Joana Iacob, Jörg Schüttauf, Knut Berger, Siir Eloglu, Susanne Wuest, Moritz Jahn Drama

Die Sicherheitsbeauftragte Anna lebt mit ihrer Tochter Iris in einem mit allen Bequemlichkei ten des Lebens ausgestatteten Hochhaus am Waldrand. Abgeschirmt von einer gefahrvollen Umwelt fühlt sie sich sicher. Doch als der Hund des Hausmeisters Gerti verschwindet, kriecht die Angst unter der Türschwelle ins Haus. Iris schließt sich im Badezimmer ein, weil sie glaubt, sie habe den bösen Blick. Um Iris zu beweisen, dass ihre Ängste unbegründet sind, beginnt Anna mit der Suche nach dem verschwunde nen Hund … www.eksytent.com

>> 6.10.2022

ALLeS ÜBeR mARTIN SUTeR.

AUSSeR DIe WAh RheIT von André Schäfer, CH 2022, 90 Min. Dokumentarfilm

Unter einem Titel in schrägem Deutsch kommt ein Film in die hiesigen Kinos, der mittels Fiktion die Romane Martin Suters zum Leben erweckt und dem Publikum den Autor hinter den Ge schichten auf einer neuen Ebene näherbringen willt. Suter spaziere durch seine Geschichten und beleuchte seine Protagonisten und ihre Geheimnisse – und insbesondere auch seinen eigenen, privaten Kosmoa, heißt es vom Verleih. www.dcmworld.com

hORIZONT (L‘ horizon)

von Emilie Carpentier, F 2021, 84 Min. mit Tracy Gotoas, Sylvain Le Gall, Clémence Boisnard, Rachid Yous, Jules Pélissier, Dembélé

Drama

Die 18-jährige Adja lebt in einem Vorort am Rand von Paris. Sie will vor allem Spaß in einem intensiven Leben haben. Sie sucht ihren Weg zwischen ihrer besten Freundin Sabira, einer In fluencerin in den sozialen Netzwerken, und ih rem Bruder Tawfiq, der als Fußballer sehr erfolg reich und der ganze Stolz der Familie ist. Doch dann begegnet sie dem Aktivisten Arthur, der für den Erhalt eines landwirtschaftlich genutz ten Landstücks direkt an der Banlieue kämpft … www.arsenalfilm.de

IgOR LevIT – NO FeAR von Regina Schilling, D 2022, 118 Min. Dokumentarfilm

Mit 34 Jahren ist Igor Levit ein Ausnahme künstler in der Welt der klassischen Musik. Der

Film begleitet den Pianisten bei der Aufnahme neuer Stücke, seinem intensiven Eintauchen in die Musik, seiner Zusammenarbeit mit Diri genten, Orchestern und besonders mit seinem Tonmeister. Und zurückgezogen im Internet in solistischen Hauskonzerten während Covid. Er kam mit acht Jahren als jüdischer Einwanderer aus Russland nach Deutschland und hat immer politisch Stellung bezogen.

https://www.zeroone.de/movies/igor-levitno-fear Siehe Kritik

IN eIN em LAND, DAS eS

NIchT meh R gIBT

von Aelrun Goette, D 2022, 100 Min. mit Marlene Burow, Sabin Tambrea, David Schütter, Claudia Michelsen, Peter Schneider, Jördis Triebel Drama

Ostberlin, 1989: Die 18-jährige Suzie fliegt kurz vor dem Abitur von der Schule und soll sich im Kabelwerk Oberspree als Sozialistin bewäh ren. Sie wird auf dem Weg zur Arbeit zufällig fotografiert und landet so auf dem Titel des DDR-Modejournals »Sibylle«. So kann sie dem Fabrikalltag doch noch entkommen und in die glamourösere Modewelt eintauchen. Mit dem extravaganten Rudi, der seine eigene Mode in der Underground-Szene erfindet, und dem re bellischen Fotografen Coyote, dessen sinnliche Bilder nicht gedruckt werden, erlebt sie einen in tensiven Sommer mit Geheimnissen, schmerz haften Trennungen und Verrat … http://tobis.de/film Siehe Kritik

The INvISIBLe WAR (Niewidzialna Wojna)

von Patryk Vega, PL 2022, ca90 Min. mit Anna Mucha, Rafal Zawierucha, Justyna Karlowska Drama

Inspiriert von einer wahren Begebenheit, er zählt Patryk Vega die Geschichte eines männ lichen Medienstars, - ein Adrenalinjunkie und Sexfanatiker, der den Autos, dem Shopping, der Arbeit, dem Alkohol, dem Rausch, dem Okkulten und den Pillen verfallen ist. »The Invisible War« ist eine umstrittene Erzählung, die die Unterhal tungsindustrie schonungslos angreift. Der Film entlarvt die Maschinerie, die die Massenunter haltung antreibt. www.kinostar.com

mAScARPON e (maschile singolare)

von Alessandro Guida, Matteo Pilati, I 2021, 101 Min. mit Barbara Chichiarelli, Carlo Calderone, Eduardo Valdarnini, Giancarlo Commare, Gianmarco Saurino, Lorenzo Adorni Komödie

Für den 30-jährigen Antonio fühlt es sich an, als würde ihm der Boden unter den Füßen wegge zogen, als seine Ehe zerbricht. Seine Beziehung zu Lorenzo war seine ganze Welt, und plötzlich steht der junge Architekt vor dem Nichts. Selbst findung als Single wird sein neues Credo. Doch dann lernt Antonio den charmanten Mailänder Thomas kennen … https://cinemien.de

me, We

von David Clay Diaz, A 2020, 115 Min. mit Lukas Miko, Verena Altenberger, Barbara Romaner, Alexander Srtschin, Mehdi Meskar, Anton Noori Drama

Sommer in Österreich. Die Fußballeuropamei sterschaft wird erstmals in mehreren Ländern gleichzeitig ausgetragen. Marie (Verena Alten berger) bricht auf nach Lesbos, um dort in einem NGO-Camp Flüchtlinge erstzuversorgen. Gerald (Lukas Miko) bemüht sich mit voller Hingabe ein Flüchtlingsheim in Wien zu leiten. Marcel (Alex ander Srtschin) versucht mit seiner Gang halb starker Burschen Österreich zu beschützen. Und Petra (Barbara Romaner) quartiert Mohammed bei sich ein und plant ihn in Österreich bestmög lich zu integrieren.

www.fourguysfilm.de/filme

n eu IM KI nO 10 | Strandgut 10/2022 | www.strandgut.de
>> 29.9.2022
WeINPROBe FÜR ANFÄNgeR ab 29. September im Kino © Studiocanal
www.strandgut.de | Strandgut 10/2022 DFF – DEUTSCHES FILMINSTITUT & FILMMUSEUM KINOPROGRAMM OKTOBER 2022 01 SA 20:30 FLORES DE OTRO MUNDO Blumen aus einer anderen Welt ES 1999 Icíar Bollaín OmU 03 MO 20:30 TE DOY MIS OJOS Öff ne meine Augen ES 2003 Icíar Bollaín OmU 04 DI 18:00 FLORES DE OTRO MUNDO Blumen aus einer anderen Welt ES 1999 Icíar Bollaín OmU 05 MI 18:00 TE DOY MIS OJOS Öff ne meine Augen ES 2003 Icíar Bollaín OmU 14 FR 18:00 HOLA, ¿ESTÁS SOLA? Hi, Are You Alone? ES 1995 Icíar Bollaín OmeU 15 SA 20:30 TAMBIÉN LA LLUVIA Und dann der Regen ES/MX/FR 2010 Icíar Bollaín OmU 16 SO 20:30 EL OLIVO Der Olivenbaum ES/DE/FR/CA 2016 Icíar Bollaín OmU 18 DI 20:30 YULI ES/GB/DE/CU 2018 Icíar Bollaín OmU 19 MI 18:00 EL OLIVO Der Olivenbaum ES/DE/FR/CA 2016 Icíar Bollaín OmU 20 DO 18:00 YULI ES/GB/DE/CU 2018 Icíar Bollaín OmU 21 FR 20:00 LA BODA DE ROSA Rosas Hochzeit ES/FR 2020 Icíar Bollaín OmU 22 SA 18:00 MAIXABEL Eine Geschichte von Liebe, Zorn und Hoff nung ES 2021 Icíar Bollaín OmU 23 SO 20:30 MAIXABEL Eine Geschichte von Liebe, Zorn und Hoff nung ES 2021 Icíar Bollaín OmU 27 DO 18:00 LA BODA DE ROSA Rosas Hochzeit ES/FR 2020 Icíar Bollaín OmU ICÍAR BOLLAÍN D E U T S C H E S F I L M I N S TI T U T F I L M M U S E U M STREAMINGANGEBOT AUF DFF KINO+ DFF.CINEMALOVERS.DE Gesamtes Programm WWW.DFF.FILM IM TIEFENRAUSCH. Film unter Wasser SOUTHERN LIGHTS WOLFGANG KOHLHAASE 02 SO 18:00 EINE BERLINER ROMANZE DDR 1956 Gerhard Klein 03 MO 18:00 ICH WAR NEUNZEHN DDR 1968 Konrad Wolf 04 DI 20:30 EINE BERLINER ROMANZE DDR 1956 Gerhard Klein 15 SA 18:00 ICH WAR NEUNZEHN DDR 1968 Konrad Wolf 16 SO 18:00 DER AUFENTHALT DDR 1983 Frank Beyer 18 DI 18:00 DIE GRÜNSTEIN-VARIANTE BRD 1984 Bernhard Wicki 22 SA 20:15 SOMMER VORM BALKON DE 2005 Andreas Dresen 23 SO 18:00 SOLO SUNNY BRD 1980 Konrad Wolf, Wolfgang Kohlhaase 26 MI 17:45 SOMMER VORM BALKON DE 2005 Andreas Dresen SPECIALS 20 DO 20:15 WERNER HERZOG – RADICAL DREAMER DE/US 2022 Thomas von Steinaecker. Mit Gast 25 MI 19:00 20:30 VAL DEL OMAR Vortrag: Piluca Baquero VAL DEL OMAR. TRIPTICO ELEMENTAL DE ESPAÑA Mit Einführung 26 DO 20:00 VAL DEL OMAR: CINEMA AS AN ELEMENT (MIRROR PROGRAM). Mit Einführung 30 SO 11:00 HAPPY BIRTHDAY, TÜRKE! DE 1992 Doris Dörrie. Mit Gästen

mONA LISA AND The BLOOD mOON

von Ana Lily Amirpour, USA 2021, 106 Min.

mit Jeon Jong-seo, Kate Hudson, Craig Robinson, Ed Skrein, Evan Whitten Fantasy-Drama

Längst vergessen in einer Psychiatrie im Sumpf land von Louisiana erwacht die junge Mona Lisa in einer Blutmondnacht aus einer jahrelangen Lethargie. Sie kann den Willen anderer Men schen kontrollieren, deshalb aus der Anstalt entfliehen und findet sich auf den Straßen New Orleans wieder. Dort begegnet sie der Stripperin Bonnie, die Mona Lisas Gabe erkennt und sie bei sich aufnimmt. Während Bonnie die Kräfte der scheuen Frau für gemeinsame Raubzüge aus nutzt, entwickelt sich zwischen Mona Lisa und Bonnies zehnjährigem Sohn Charlie eine zarte Freundschaft … www.weltkino.de Siehe Kritik

RecYcLINg meDeA

von Asteris Kutulas, D 2020, 75 Min.

mit Maria Kousouni, Mikis Theodorakis, Renato Za nella, Bella Oelmann, Danilo Zeka, Franziska HollinekWallner Musik-/Tanzfilm Medea tötet ihre Kinder. Text, Musik und Tanz vereint in einem Film, der die Trostlosigkeit ei ner Gesellschaft reflektiert, die tagtäglich ihre Kinder zu denen gemacht hat, die zur verlorenen Generation von heute gehören. www.dejavu-film.de

RImINI

von Ulrich Seidl, A/F/D 2022, 114 Min. mit Michael Thomas, Tessa Göttlicher, Hans-Michael Rehberg, Inge Maux, Claudia Martini, Georg Friedrich Drama

Richie Bravo (Michael Thomas) stapft im win terlichen Rimini durch den Regen. Ob als Sänger oder Gigolo — der einst gefeierte Schlagerstar erwärmt in den Wintermonaten die Herzen und Betten schmachtender Bustouristinnen reife ren Alters. Die fetten Jahre liegen hinter ihm. Seinen ausschweifenden Lebensstil finanziert er mit Auftritten in glitzernden Showkostümen und mit Liebesdiensten. Da steht plötzlich seine erwachsene Tochter (Tessa Göttlicher) vor ihm und möchte die jahrzehntelang versäumten Unterhaltszahlungen, und zwar alles auf einen Schlag … www.neuevisionen.de

SORRY, geNOSSe

von Vera Maria Brückner, D 2022, 94 Min. Dokumentarfilm

Die Medizinstudentin Hedi aus der DDR und der BRD-Student Karl-Heinz lieben sich in Zei ten des Kalten Krieges. Damit sie zusammen sein können, muss es einer der beiden auf die andere Seite schaffen. 1972 stellt Karl einen Einbürgerungsantrag in die DDR, der ihn für die Staatssicherheit interessant macht. In die Enge getrieben, gibt es keine andere Lösung mehr: Hedi muss aus der DDR fliehen. www.wfilm.de

veSPeR

von Kristina Buozyte u. Bruno Samper, LT/F/B 2022, 118 Min.

mit Raffiella Chapman, Eddie Marsan, Rosy McEwen, Richard Brake, Melanie Gaydos, Edmund Dehn Science-Fiction-Drama

Das Ökosystem der Erde ist zusammengebro chen. Ein großer Teil der Bevölkerung wurde ausgelöscht. Während in den sogenannten Zitadellen die Oligarchie gedeiht, kämpfen die junge Vesper (Raffiella Chapman) und ihr bett lägeriger Vater Darius (Richard Brake) im nahe zu unbewohnbaren Ödland ums Überleben.

Als die Zitadellen-Bewohnerin Camellia (Rosy McEwen) im naheliegenden Wald bruchlandet, gewährt Vesper ihr Unterschlupf und macht sich auf die Suche nach deren Vater …

WILD – JÄgeR UND SAmmLeR von Mario Theus, CH 2021, 88 Min.

Dokumentarfilm

Der Schweizer Kinodokumentarfilm geht mit ganz unterschiedlichen Protagonisten auf die Jagd und gewährt dem Publikum tiefe Einblicke in eine der urtümliches Arten der Nahrungsbe schaffung. Schauplatz ist die bildgewaltige Ge birgsnatur der Alpen mit ihren faszinierenden Landschaften und Wildtieren.

www.lakesidefilm.de

The WOmAN KINg von Gina Prince-Bythewood, CDN/USA 2022, 126 Min. mit Viola Davis, Hero Fiennes Tiffin, John Boyega, Las hana Lynch, Sheila Atim, Jordan Bolger Actiondrama

Die Agojie, eine rein weibliche Einheit von Kriegerinnen, verteidigten das afrikanische Kö nigreich von Dahomey im 19. Jahrhundert mit ihren bemerkenswerten Kampfkünsten und einer Heftigkeit, die die Welt so bisher nicht erlebt hatte. Angeblich von wahren Ereignissen inspiriert.

www.sonypictures.de

>> 13.10.2022

BeLLevILLe. BeLLe eT ReBeLLe von Daniela Abke, D/F 2021, 98 Min.

Dokumentarfilm

Paris, Belleville: ein letztes Café Musette. An hand einer Straßenecke portraitiert der Film ein Quartier, das dem Fremden ein Zuhause geworden ist. Geprägt von den Migrationen der letzten Jahrhunderte, von Handwerk und Revol te, singt uns Belleville seine Lieder von Liebe und Kampf. Fotografie in schwarz/weiss. Bilder wie ein Chanson.

www.realfictionfilme.de

hALLOWeeN eNDS

von David Gordon Green, USA 2022, ca120 Min. mit Jamie Lee Curtis, Will Patton, Kyle Richards, Andi Matichak, Rohan Campbell, Nick Castle

Horror

Die letzte Nacht des Grauens bricht an. Das Horrorfranchise feierte 2018 seine Rückkehr. Der Thriller wurde zum erfolgreichsten Kapitel der Kultreihe und legte den Grundstein für eine neue Trilogie. Vier Jahre sind seit den blutigen Ereignissen von »Halloween Kills« vergangen. Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) lebt inzwi schen mit ihrer Enkelin Allyson (Andi Matichak) zusammen und schreibt ihre Memoiren. Der psychopathische Serienmörder Michael Myers wurde seitdem nie wieder gesehen … https://upig.de

meIN e chAOSFee & Ich (my Fairy Troublemaker)

von Caroline Origer, L/D 2022, 80 Min.

Animationsfilm

Ein Mädchen in der grauen Großstadt, das lieber wieder aufs Land in die Natur möchte, und eine durch die Zahnfeeprüfung gerasselte Fee erge ben ein perfektes Duo für ein Abenteuer voller zauberhaftem Chaos und blühender Phantasie. Gemeinsam versuchen sie eine grüne Oase in der Großstadt zu retten und ein geheimes Portal in die Feenwelt zu finden.

NAch BARN (Neighbours)

von Mano Khalil, CH/F 2021, 124 Min.

mit Serhed Khalil, Jalal Altawil,, Jay Abdo, Zîrek, Heval Naif, Tuna Dwek

Drama

Ein kleines Dorf vor 40 Jahren an der syrisch-tür kischen Grenze – der kleine Sero erlebt sein er stes Schuljahr, spielt freche Streiche mit seinen Kameraden, träumt von einem Fernseher, damit er endlich Cartoons schauen kann. Am Sabbat darf er die Lichter seiner jüdischen Nachbarn anzünden, mit denen seine Familie eine enge Freundschaft verbindet. Gleichzeitig muss er erleben, wie die Erwachsenen immer mehr von nationalistischer Willkür und Gewalt erdrückt

n eu IM KI nO 12 | Strandgut 10/2022 | www.strandgut.de

werden. »Ehrlich, einer der großen Filme meines Lebens«. (Greg Garrett, BBC London)

https://barnsteiner-film.de

Siehe Kritik

NIchT veRRecKeN

von Martin Gressmann, D 2021, 110 Min.

Dokumentarfilm

Anfang 1945 werden überall dort, wo die Front in die Nähe der Konzentrationslager kommt, Gefangene Richtung Westen getrieben. Häft linge aus den Lagern Sachsenhausen und Ra vensbrück müssen bis zu 250 Kilometer mar schieren. Über sieben Jahrzehnte später folgt Regisseur Martin Gressmann den Hauptrouten der Todesmärsche durch Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, an denen heute 200 Gedenktafeln stehen. In seinem Film lässt er die letzten, heute hochbetagten Zeugen zu Wort kommen.

www.salzgeber.de

ON e PI ece: ReD

von Gorô Taniguchi, Japan 2022, 115 Min.

Animationsfilm

Die Sängerin Uta (deutsche Stimme: Zina Laus) gibt auf der Musikinsel Elegia ihr erstes Konzert. Die Stimme der beliebtesten Sängerin der Welt scheint alle zu verzaubern. Ihre Lieder erzählen von einer neuen Ära, in der alle glücklich sind. Zu ihren Fans gehören auch die Strohhutbande, an dere Piraten und die Marine. Als Uta jedoch auf der Bühne erscheint, sind alle schockiert. Denn es stellt sich heraus, dass es sich bei Uta um die Tochter des Piraten-Kaisers Rothaar-Shanks (Martin Halm) handelt.

DeR PASSFÄLScheR

von Maggie Peren, D 2022, 116 Min. mit Louis Hofmann, Jonathan Berlin, Luna Wedler, Nina Gummich, André Jung, Marc Limpach Drama

Der junge Jude Cioma Schönhaus tritt 1942 in Berlin die sprichwörtliche Flucht nach vorne an. Zusammen mit seinem Freund Det begibt er sich unter Menschen – denn seiner Ansicht nach sind die besten Verstecke dort, wo alle hinsehen. Mit Einfallsreichtum, Charme und einer gehörigen Portion Chuzpe schlägt er sich durchs Leben. Sein Talent, das perfekte Fälschen von Pässen, hilft zwar zahlreichen Menschen bei der Flucht, bringt ihn selbst jedoch zunehmend in Gefahr www.x-verleih.de

TRIANgLe OF SADNeSS von Ruben Östlund, S/F/GB/D 2022, 147 Min. mit Harris Dickinson, Charlbi Dean, Woody Harrelson, Iris Berben, Sunnyi Melles Komödie

Mit sorgsam inszenierten Instagramfotos neh men die Models Carl (Harris Dickinson) und Yaya (Charlbi Dean) ihre Follower auf eine Reise durch ihre perfekte (Mode-)Welt mit. An Bord einer Megayacht treffen sie auf russische Oligarchen, skandinavische IT-Milliardäre, britische Waffen händler, gelangweilte Ehefrauen und einen Ka pitän (Woody Harrelson), der im Alkoholrausch Marx zitiert. Nach einem heftgen Sturm findet sich das Paar auf einer einsamen Insel wieder, zusammen mit einer Gruppe von Milliardären und einer Reinigungskraft (Dolly De Leon) des Schiffes. Sie ist die Einzige, die Feuer machen und fischen kann … www.alamodefilm.de

ANImA – DI e KLeIDeR meIN eS vATeRS von Uli Decker, D 2022, 94 Min.

Dokumentarfilm

Die kleine Uli will Pirat oder Papst werden, aber auf keinen Fall in die Rollenstereotypen ihres bayerischen Heimatortes passen. Nach dem Tod ihres Vaters bekommt sie von der Mutter seine »geheime« Kiste als Erbe ausgehändigt.

Der Inhalt verändert schlagartig ihren Blick auf den Vater, sich selbst und ihre Familie. Eine wahre Geschichte über Familiengeheimnisse, Geschlechterfragen und die Wirrungen der Lie be, erzählt als Achterbahnfahrt durch animierte und dokumentarische Bilderwelten.

www.farbfilm-verleih.de/filme

BLAcK ADAm

von Jaume Collet-Serra, USA 2022, ca120 Min. mit Dwayne Johnson, Sarah Shahi, Viola Davis, Pierce Brosnan, Mohammed Amer, Aldis Hodge

Fantasy-Actionfilm

Fast 5.000 Jahre ist es her, dass die antiken Götter Black Adam (Dwayne Johnson) mit un vorstellbaren Kräften beschenkt haben. Fast ebenso lange fristete er sein Dasein in Gefan genschaft. Doch nun wurde er aus seinem irdi schen Kerker befreit – und ist fest entschlossen, die moderne Welt seine ganz eigene Form der Rache spüren zu lassen.

www.warnerbros.de

gIRL gANg

von Susanne Regina Meures, CH 2022, 97 Min.

Dokumentarfilm

Die 14-jährige Leonie aus dem Osten Berlins erobert als Teen-Influencerin die Welt. Millio nen von Followern liegen ihr zu Füssen, Firmen überhäufen sie mit ihren Produkten. Als Leonies Eltern das enorme wirtschaftliche Potential in ihrer Tochter erkennen, übernehmen sie ihr Ma nagement, erkennen aber nicht, dass der gna denlose Druck des Marktes einen hohen Preis von ihrer Tochter fordert.

https://riseandshine-cinema.de

DI e LegeNDe vOm TIgeRN eST (Ta‘igara: An adventure in the himalayas)

von Brando Quilici, I 2022, 94 Min.

mit Claudia Gerini, Sunny Pawar, Amandeep Singh, Yoon C. Joyce, Shi Yang Shi, Samir Gurung Abenteuerfilm

Eines Nachts rettet Balmani das Tigerbaby Mukti vor skrupellosen Wilderern. Sie können gemeinsam entkommen und begeben sich auf eine lange, gefährliche Reise zu einem abgelege nen Heiligtum, hoch oben im Himalaya, um vor den Wilderern endgültig in Sicherheit zu sein.

Auf dem Weg entwickeln Balmani und Mukti immer mehr Vertrauen und Zuneigung zuein ander. Auf ihrem viele Kilometer langen Weg sind sie großen Herausforderungen und extre men Wetterbedingungen ausgesetzt. www.dcmworld.com

LYLe – meIN FReUND, DAS KROKODIL (Lyle, Lyle, crocodile)

von Josh Gordon, Will Speck, USA 2022, ca100 Min. mit Constance Wu, Javier Bardem, Brett Gelman, Scoot McNairy, Sal Viscuso, Winslow Fegley

Musical

Ach DU ScheISSe!

von Lukas Rinker, D 2022, 90 Min. mit Thomas Niehaus, Olga von Luckwald, Gedeon Burk hard, Friederike Kempter, Rodney Charles, Björn Meyer Komödie

Architekt Frank erwacht aus der Ohnmacht –blutig eingequetscht in einem Baustellen-Klo. Um seine Haut vor der drohenden Abriss-Spren gung zu retten, muss sich Frank in 90 Minuten aus dem blauen Dixi Plastik-Grab puzzeln und ein mörderisches Verbrechen aufklären. Ein

Nach dem Umzug der Familie Primm nach New York, findet ihr junger Sohn Josh (Winslow Fegley) es schwierig, sich an die neue Schule zu gewöhnen und Freunde zu finden. Als er Lyle entdeckt – ein singendes Krokodil, das gerne badet, Kaviar liebt und gute Musik und das oben auf dem Dachboden seines neuen Hauses lebt, werden die beiden schnell beste Freunde. Doch als Lyles Existenz von dem bösen Nachbarn Mr. Grumps bedroht wird, müssen die Primms und Lyles charismatischem Besitzer (Javier Bardem) zeigen, dass Familien auch auf ungewöhnliche Weise entstehen können. www.sonypictures.de

schwarzhumoriger Escape-Room Horror, wie man ihn aus Deutschland nicht erwartet hätte. www.dropoutcinema.org
n eu IM KI nO www.strandgut.de | Strandgut 10/2022 | 13
>> 20.10.2022

DI e mUcKLAS ... UND WIe SI e ZU PeTTeRSSON UND FINDUS

KAmeN

von Ali Samadi Ahadi, D/LUX 2022, 81 Min.

mit Uwe Ochsenknecht, Christine Urspruch, André Jung, Stefan Kurt, Marianne Sägebrecht, Anouk Wagener Familienfilm

Da die Menschen im Laufe der Jahrhunderte im mer mehr Ordnung schufen, sind die Mucklas, die Chaos und Durcheinander zum Leben be nötigen, heute fast vollständig ausgestorben. Nur noch ein kleiner Stamm lebt seit Genera tionen im nostalgischen Kramladen von Herrn Hansson. Der Laden soll einen neuen Besitzer bekommen, einen hundertprozentigen Ord nungsfanatiker, der dazu auch noch ein Kam merjäger ist …

www.wildbunch-germany.de

mUTTeR mUTTeR KIND (Let’s do this differently)

von Annette Ernst, D 2021, 97 Min. Dokumentarfilm

2009 erscheint eine Zeitungsannonce: Pedi und Anny suchen einen Samenspender. Mit dem Kinderwunsch der beiden Frauen beginnt die se Familiengeschichte. In einer Zeit, in der das konventionelle Familienbild in der Gesellschaft vorherrscht, geht ihr Traum mit Eike endlich in Erfüllung, sie bekommen drei Söhne. Jahre spä ter taucht plötzlich ein Mädchen auf, das ihre Brüder kennenlernen will. Offenbar hat Eike noch anderen Frauen geholfen. https://jip-film.de

DeR NAch NAme

von Sönke Wortmann, D 2022, ca90 Min. mit Iris Berben, Florian David Fitz, Janina Uhse, Justus von Dohnányi, Caroline Peters, Christoph Maria Herbst Komödie

Es hätte ein harmonisches Familientreffen werden sollen. Doch kaum sind das Ehepaar Stephan (Christoph Maria Herbst) und Elisabeth (Caroline Peters) mit dem frisch gebacke nen Elternpaar Thomas (Florian David Fitz) und Anna (Janina Uhse) auf Lanzarote eingetroffen, brechen in der Familie Böttcher neue Konflikte auf. Thomas‘ und Elisabeths Mutter Dorothea (Iris Berben) und Adoptivsohn René (Justus von Dohnányi) haben ihre Beziehung in jeder Hinsicht vertieft und verkünden ihren Kinder wunsch. Also wird heftig über komplizierte Erb folgen, unmögliche Schwangerschaften und das Verständnis von Familie gestritten … www.constantin-film.de

NOvemBeR

von Cèdric Jimenez, F 2022, 100 Min. mit Jean Dujardin, Anaïs Demoustier, Sandrine Kimber lain, Jérémie Renier, Lyna Khoudr

Thriller

November 2015: eine Reihe tödlicher Terroran schläge erschüttert Paris und die französische Anti-Terror-Abteilung (SDAT) gerät unter enor men Druck, die Terroristen möglichst schnell zu finden. Dank der Intuition der jungen Rekrutin Leila und der Zusammenarbeit mit der CIA wer den zwei Terroristen identifiziert. Einer von ih nen ist niemand anderes als der Drahtzieher der Anschläge. Jetzt muss verhindert werden, dass die Terroristen erneut zuschlagen … www.studiocanal.de

WAS DeIN heRZ DIR SAgT –ADI eU I h R IDIOTeN! (Adieu les cons) von Albert Dupontel, F 2020, 87 Min. mit Virginie Efira, Albert Dupontel, Nicolas Marié, Jak kie Berroyer, Philippe Uchan, Bastien Ughetto Schwarze Komödie

Mit dem Bescheid ihres Arztes, dass ihr nur noch wenig Lebenszeit bleibt, beschließt die 43-jährige Suze Trappet (Virginie Efira), endlich nach ihrem Sohn zu suchen, den sie in jungen Jahren auf Druck ihrer Eltern weggeben musste. Unterstützt wird sie von JB (Albert Dupontel), ei nem 50-jährigen IT-Spezialisten inmitten eines Burnouts, und dam blinden Archivar Serge Blin (Nicolas Marié), der sein Augenlicht bei einem Polizeieinsatz verlor.

https://happy-entertainment.de

SchWeIgeND STehT DeR WALD

von Saralisa Volm, D 2022, 90 Min. mit Henriette Confurius, Noah Saavedra, August Zirner, Robert Stadlober, Johanna Bittenbinder, Johannes Herrschmann

Thriller

Als Praktikantin verschlägt es die Forststudentin Anja Grimm (Henriette Confurius) ausgerech net in den Oberpfälzer Wald, wo sie als achtjäh riges Mädchen mit ihren Eltern Urlaub gemacht hat und ihr Vater spurlos verschwunden ist. Kurz nach ihrer Ankunft passiert ein brutaler Mord. Mit ihrem Verdacht, dass der Täter etwas über das Schicksal ihres Vaters weiß, stößt Anja nicht nur bei den Dorfbewohnern Misstrauen und Feindseligkeit, auch die Polizei reagiert äußerst reserviert auf ihre Nachforschungen … www.alpenrepublik.eu

See hOW TheY RUN

von Tom George, USA 2022, 98 Min.

mit Saoirse Ronan, Sam Rockwell, Harris Dickinson, Adrien Brody, Ruth Wilson, Shirley Henderson Krimikomödie

>> 27.10.2022

ALLe WOLLeN geLI eBT

WeRDeN

von Katharina Woll, D 2022, 80 Min.

mit Anne Ratte-Polle, Lea Drinda, Hassan Akkouch, Urs Jucker, Jonas Hien, Raymond Tarabay Komödie

Ein brütend heißer Sommertag. Die Psychothe rapeutin Ina merkt, dass etwas nicht stimmt mit ihr. Doch sie hat keine Zeit, sich darüber den Kopf zu zerbrechen: In der Praxis warten die Patien tenen. Außerdem will ihre Tochter zum Vater ziehen, ihr Freund nach Finnland auswandern, und ihre egozentrische Mutter feiert den Sieb zigsten. Ina will es allen recht machen. Doch dann kommt alles anders … www.camino-film.com

ATLAS

von Niccolò Castelli, CH/B/I 2021, 88 Min. mit Matilda De Angelis, Helmi Dridi, Irene Casagrande, Angelo Bison, Nicola Perot, Kevin Blaser Drama

Die kletterbegeisterte Allegra (Matilda De Angelis) wurde Opfer eines Terroranschlags, bei dem drei ihrer Freunde ums Leben kamen.

Von Schuldgefühlen und Rachegedanken ge plagt, zieht sie sich in die Einsamkeit zurück.

Um zurückzukehren und das Leben wieder zu schätzen, muss sie einen langen Kampf gegen sich selbst führen. Vor diesem Hintergrund trifft sie auf Arad, einen jungen Flüchtling aus dem Nahen Orient … www.arsenalfilm.de

BODI eS BODI eS BODI eS

von Halina Reijn, USA 2022, 94 Min. mit Amandla Stenberg, Maria Bakalova, Rachel Sennott, Chase Sui Wonders, Pete Davidson, Myha‘la Herrold

Horrorkomödie

Eine Gruppe reicher Mittzwanziger feiert in einem abgelegenen Familienanwesen eine Hurrikan-Party. Dabei geht ein Partyspiel schief. Durch Verrat und die Demaskierung falscher Freunde läuft die Party gehörig aus dem Ruder. www.sonypictures.de

BROS

von Nicholas Stoller, USA 2022, ca100 Min.

mit Billy Eichner, Luke Macfarlane, Monica Raymund, Bowen Yang, TS Madison, Harvey Fierstein Komödie

Wenn sich zwei Männer anziehend finden und es so richtig funkt, kann das manchmal durch aus auf direktem Wege ins Bett führen und auch in Richtung Liebe. Was aber noch gar nichts heißt, schließlich sind beide ziemlich beschäf tigt – und Beziehungen bekanntlich alles andere als unkompliziert … https://upig.de

The DevIL‘S LIghT (Prey for the Devil)

von Daniel Stamm, USA 2022, 93 Min. mit Virginia Madsen, Nicholas Ralp, Colin Salmon, Chri stian Navarro, Ben Cross, Jacqueline Byers Horrorthriller

Bei der Vorbereitung auf einen Exorzismus be kommt es eine Nonne mit einer dämonischen Kraft zu tun, die scheinbar mit ihrer Vergangen heit verbunden ist. www.24-bilder.de

The NORTh DRIFT –PLASTIK IN STRÖmeN

von Steffen Krones, D 2022, 92 Min. Dokumentarfilm

Eine deutsche Bierflasche, angeschwemmt auf einer zu Fuß unerreichbaren Insel der Lofoten im Nordpolarmeer. Kam sie aus Deutschland? Oder war es doch ein durstiger Tourist, der nach genüsslichem Verzehr die Flasche anschließend im Ozean entsorgte? Leidenschaftlich verliebt in Norwegens schöne Landschaften, lässt dieses Thema den Filmemacher Steffen Krones auch zurück in seiner Heimatstadt Dresden nicht los. Sind die Flüsse Mitteleuropas mit dem Nordpo larmeer verbunden? Kann Müll tatsächlich so weit reisen? https://mindjazz-pictures.de

RheINgOLD

von Fatih Akin, D/I/F 2022, ca100 Min. mit Emilio Sakraya, Kardo Razzazi, Majid Bakhtiari, Sogol Faghani, Mona Pirzad, Kazim Demirbas Biopic

Xatars Weg vom Ghetto an die Spitze der MusikCharts ist so dramatisch wie abenteuerlich: aus der Hölle eines irakischen Gefängnisses kommt Giwar Hajabi Mitte der 80er Jahre als kleiner Junge mit seiner Familie nach Deutschland. Möglichkeiten gibt es, aber Hindernisse noch viel mehr. Vom Kleinkriminellen zum Groß dealer geht es ganz schnell. Bis eine Ladung ver loren geht. Um beim Kartell seine Schulden zu begleichen, plant Giwar einen legendären Gold raub. Nach Xatars Biografie »Alles oder Nix«. www.warnerbros.de

RISe UP

von Marco Heinig, Steffen Maurer, Luise Burchard, Luca Vogel, D 2022, 89 Min.

Dokumentarfilm

Wie verändert man die Welt? Können die gewal tigen globalen Krisen der Gegenwart überhaupt noch bewältigt werden? Fünf Geschichten über konkrete gesellschaftliche Umbrüche geben Antworten. Sie zeigen, wie sich jeder Einzelne konkret gegen die großen Ungerechtigkeiten unserer Zeit einsetzen kann. www.neuevisionen.de

Im Londoner West End der 1950er Jahre wer den die Pläne für die Verfilmung eines erfolg reichen Theaterstücks jäh gestoppt, nachdem der unmoralische Regisseur (Adrien Brody) des Stücks ermordet wurde. Der erfahrene und klu ge Inspektor Stoppard (Sam Rockwell) und der eifrige neue Constable Stalker (Saoirse Ronan) übernehmen den Fall. Constable Stalker ist eine Amateurdetektivin, die so entschlossen ist zu helfen, dass sie zum Teil irrationale Entschei dungen trifft. Das stellt die Geduld des Inspek tors immer wieder auf die Probe … https://disney.de

The SOcIAL eXPeRImeNT

von Pascal Schröder, D 2022, 90 Min.

mit Marven Gabriel Suarez-Brinkert, Raffaela Kraus, Emilia Djalili, Marion von Stengel, Claudiu Mark Drag hici, Elmo Anton Stratz

Science-Fiction-Drama

Adrian ist 16 und ein angehender Social-MediaStar. Mit seiner Freundin Nancy und seinen be sten Freunden Neil, Dustin und Luke will er an einem Gewinnspiel in einem Escape Room in Hamburg teilnehmen. Doch der Escape Room ist eigentlich eine Forschungseinrichtung und führt ein verhaltensanalytisches Experiment an den Jugendlichen durch. Und plötzlich ent puppt sich das vermeintliche Abenteuer als ihr größter Albtraum. http://tobis.de/film

STILLe POST

von Florian Hoffmann, D 2021, 94 Min.

mit Hadi Khanjanpour, Kristin Suckow, Aziz Capkurt, Jeanette Hain, Melda Kanbak

Drama Khalil ist Grundschullehrer und lebt mit seiner Freundin Leyla, einer Journalistin, in Berlin. Als sie ihm Kriegsvideos aus seiner kurdischen Heimatstadt in der Türkei zeigt, meint er, seine tot geglaubte Schwester als Videoaktivistin hinter der Kamera zu erkennen. Die kurdische Gemeinschaft in Berlin soll ihm helfen, mit sei ner Schwester Senem in Kontakt zu kommen, verlangt aber im Gegenzug, die Kriegsvideos in die deutschen Nachrichten zu bringen … https://barnsteiner-film.de/stille-post

WeRN eR heRZOg –

RADIcAL DReAmeR

von Thomas von Steinaecker, D/USA 2022, 102 Min. Dokumentarfilm

Würdigung zu Herzogs Achtzigstem. Viele Bilder seiner Filme sind heute Teil des kollektiven Ge dächtnisses, und um die Umstände seiner Pro duktionen ranken sich Mythen. Vor allem in Hol lywood hat seine Person mittlerweile Kultstatus erlangt. Seine Bekanntheit verhilft ihm zu Rollen in Blockbustern, wo er wie selbstverständlich neben Tom Cruise (»Jack Reacher«) oder jüngst in der »Star Wars«-Serie spielt – obwohl er sich selbst nicht als Schauspieler, sondern vielmehr als „Soldier of Cinema betrachtet. www.realfictionfilme.de

SchWeIgeND STehT DeR WALD im Kino
n eu IM KI nO 14 | Strandgut 10/2022 | www.strandgut.de
ab 27. Oktober
© If .../Poisons Film

Pink Lady im Bunker

Gallus Theater: Das 5. Festival Solocoreografico (17. – 23.10.)

Für das schon 2014 in Turin von dem Choreografen Rafaele Irace gegründete Solotanz-Festival »So locoreografico« findet vom 17.- 23. Oktober ist Frankfurt längst der zentrale Knotenpunkt in einem internationalen Netzwerk, das bis Oklahoma City reicht.

Als Höhepunkt ihrer schon 5. Aus gabe präsentiert die Plattform an den beiden Tanzabenden (21. /22. Oktober) sieben ausgewählte Soli aus Deutschland, Frankreich, Itali en, Portugal, Israel, USA, UK und der Mongolei im Wettbewerb um einen Tanz-, Choreografie- und einen Pu blikumspreis.

Mit dabei ist Angelo Duarte, Tänzer der kürzlich mit der zauberhaften Schau »Gelsominas Dreams« begei sternden italienischen Compagnie bluecin que mit dem von Caterina Mochi Sismondi choreografierten »Solo Due«. Mit eigenen Produk tionen treten auch Rosalie Wanka (»Pink Lady«), Rebecca Hoback (»Rendering«), Lalel Pillora »As it is«, Travis Clausen-Knight (»Expos ure«), Ashley Menestrina (»Absent presence:the human condition«) und Rebecca Margolick (»Bunker«) auf. Margot Bain tanzt »SEPT« von Michel Hallet-Eghayan, Nika Lilek »FAE« von Michal Vach und Odsu ren Dagva »INEEKH« von Regina van Berkel.

Eröffnet wird »Solocoreografico« am 20. Oktober mit einer Auswahl der besten Tanzfilmproduktionen

des Jahres. Das während der Lock downs aufblühende Genre führt längst ein Eigenleben und ist aus den internationalen Tanzeditionen von »Solocoreografico« nicht mehr wegzudenken. Die weltweit einge reichten Clips werden auf großer Ki noleinwand im Theatersaal des Gal lus Theaters gezeigt. Im Einzelnen sind dies »Acceptance« (Spanien/ Deutschland), »Carre:Four« (USA), »Ex P Errance« (Kamerun), «Fuerza« (Spanien/Niederlande), »seXXless// Pink Lady« (Deutschland) und »YIN YANG«(Nigeria)

Ein wichtiger Teil des Festivals sind die Tanzworkshops, die schon vom 17. Oktober an in Zusammenarbeit mit dem Amt für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt aufge legt worden sind. Von Profis ange leitet, können hier Amateure und professionelle Tänzer*innen ihre Fä higkeiten erproben, ausbauen, und Kontakte knüpfen. Anmeldungen, Tickets, Informationen gibt es über die nachstehende Website

www.solocoreografico.com

coole moves und Selbstvertrauen

Dresden Frankfurt Dance Company mit Workshop für Kids

Junge Menschen von acht bis zwölf Jahren mit und ohne Vorkenntnisse sollen beim Let’s-Dance-Wochen ende vor allem eines erfahren: wie vielseitig der Tanz sein kann. Von Hip-Hop bis zum zeitgenössischen Tanz erleben sie beim Erlernen verschiedenster Tanzstile, wie man dabei mit dem Körper improvisie ren kann. Nach einem spielerischen Warm-up zu Beginn jeder Trai ningseinheit zeigt und vermittelt Tanzpädagoge Manuel Gaubatz coole Moves und außergewöhn liche Tanzschritte und trainiert dabei Koordination und körperliche

Fitness. Zusammen entwickeln die Kinder eine eigene Choreografie, die am Ende des Workshops auf Video aufgenommen wird und zur privaten Verwendung als Erinne rung mitgenommen werden kann. Der Kurs will die Ausdrucksfähigkeit und das Selbstvertrauen der jungen Teilnehmer stärken.

Workshop-Termine:

14. Oktober, 16–18 Uhr 15. und 16. Oktober, 10.30 bis 12.30 Uhr www.dresdenfrankfurtdancecompany. com

TAnZ www.strandgut.de | Strandgut 10/2022 | 15 WWW.TANZFESTIVALRHEINMAIN.DE 27. 10. –13. 11. 2022 Die Tanzplattform Rhein-Main, ein Projekt von Künstler*innenhaus Mousonturm und Hessischem Staatsballett, wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und ist gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stiftungsallianz [Aventis Foundation, BHF BANK Stiftung, Crespo Foundation, Hans Erich und Marie Elfriede Dotter-Stiftung, Dr. Marschner Stiftung, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main]. Le Patin Libre: Murmuration Bild: Rolline Laporte

Zum Schwärmen

Auf Schlittschuhen in den Eissport hallen von Darmstadt (27. /28. Ok tober) und Frankfurt (31.), eröffnet das 7. Tanzfestival Rhein-Main mit einer außergewöhnlichen Schau. Fünf Jahre lang hat das 15-köpfige kanadische Eiskunstlaufkollektiv »Le Patin Libre«, (der losgelassene Schlittschuh) aus Montreal daran gearbeitet, das virtuose Schwarm verhalten der Stare, die riesigen, sich tänzerisch ständig verändern den Wolken über den Himmel ziehender Vogelscharen nachzuah men auf das Eis zu bringen. In hoher Geschwindigkeit kombinieren die Eiskunsttänzer*innen Präzision, athletische Virtuosität und komple xe Choreografie – ohne sichtbare Anstrengung. Dabei entsteht das, was ein jeder Mensch erlebt, der ei nen Vogelschwarm beobachtet: die Magie einer kollektiven Schönheit, die die vitale Energie und die innige Hoffnung des Überlebens verkör pert. Le Patin Libre verwandelt in »Murmuration«, so nennt die Orni thologie diese Himmelstänze, die traditionelle Eiskunsthalle in eine Bühne für zeitgenössische Bewe gungen.

Am 28. Oktober um 11 Uhr gibt Le Patin Libre einen Workshop in der magischen Kunst des vogelgleichen Gleitens. Grundkenntnisse im Eis laufen werden vorausgesetzt.

Im Fokus des über Darmstadt, Frankfurt, Offenbach und Wiesba den verteilten Tanzfestivals steht die französisch-ivorische Choreo grafin Nadia Beugré mit insgesamt drei Arbeiten. Im Frankfurt LAB wird am 28. und 29. Oktober ihre Arbeit »L’ Homme rare« zu sehen sein, die Geschlechterstereotypen den Kampf ansagt. Fünf Tänzer erforschen darin Tanzstile , die nor malerweise als »weiblich« gelesen werden.

Weitere Veranstaltungen stellen wir im Novemberheft vor. Das Pro gramm inklusive eventueller Ände rungen findet sich in ausliegenden Broschüren sowie unter dem nach stehenden Link.

27. Oktober–13. November in Darm stadt, Frankfurt, Offenbach und Wies baden www.tanzfestivalrheinmain.de

Dem zuzusehen, ist wie ein Rausch

hessisches Staatsballett tanzt V/ertigo in Darmstadt und Wiesbaden

gt

In mittlerweile elf Kategorien wird Deutschlands wertvollster jährlicher Theaterpreis Der Faust vergeben. Unter die jeweils drei Nominierten hat es aus dem RheinMain-Gebiet nur eine Produktion geschafft: Rafaële Giovanolas Inszenierung »Sphynx« mit Tanz mainz ist im Rennen um die beste Tanzchoreografie des Jahres. Das Ensemble aus der Domstadt er tanzte die begehrte Auszeichnung bereits 2017 und 2018 mit »Fall Seven Times« für Maria Campos/ Gay Nader und »Soul Chain« für Sharon Eyal.

Die Schweizerin Giovanola dekli niert in ihrer Arbeit alle möglichen Formen des Gehens. Für das Strand gut besprach Katja Sturm die In szenierung »Sphynx« im Juni-Heft (s. Archiv www.strangut.de). Eine Wiederaufnahme ist angedacht.

Aktuell führt tanzmainz zwei Sha ron-Eyal-Produktionen: »Promise« und das Kultstück »Soul Chain« auf.

Termine »Soul chain«: 8. Okt., 19.30 Uhr; 9. Okt., 18 Uhr

Termine »Promise«: 23., 30. Okt., 18 Uhr; 26., 28. Okt., 19.30 Uhr

www.staatstheater-mainz.com

Ursprünglich wollte Bruno Heynde rickx, der Direktor des Hessischen Staatsballetts, einen ganzen Abend mit zwei Stücken von Damien Jalet füllen. »Thr(o)ugh« hatte der belgisch-französische Choreograf mit dem Ensemble aus Darmstadt und Wiesbaden 2016 erarbeitet, nun sollten die Tänzer*innen auch das von der GöteborgsOperans Danskompani entliehene »Skid« in ihr Repertoire aufnehmen. Für beide Werke ließ sich Jalet von der japanischen Tradition Onbashira in spirieren. Dabei ketten sich Männer an Bäume und rutschen mit diesen zusammen einen Berg herunter. Doch Heynderickx Wunsch erwies sich als zu aufwändig, und so fand der Belgier eine neue Kombination, die nicht minder perfekt zusam menpasst. »V/ertigo«, so der Titel des Dop pelprogramms handelt von Leben und Tod und einem Zustand dazwi schen. Letzteren kreiert im zweiten Teil das niederländische Geschwi sterpaar Imre und Marne van Opstal bei der Uraufführung von »I‘m afraid to forget your smile«. In kupferfarbenem Licht (Tom Visser) sitzen Mitglieder des Opernchors unter der Leitung von Ines Kaun auf zwei Bänken auf der Bühne. Ihnen zu Füßen in dieser an eine Trauer halle erinnernden Szenerie liegen zwei Tänzerinnen und vier Tänzer, nackt wirkend in ihren hautfarbe nen Kostümen. Zu himmlischem Gesang wehren sie sich anfangs noch gegen den Übergang, schla gen mit einzelnen Körperteilen ver zweifelt, aber rhythmisch auf den Boden, erheben sich schließlich, um sich den Chorälen anzupassen. Skulpturale Bilder entstehen, Soli voller Leiden und Schmerz mit in tensivem Nachhall.

Einen deutlich spektakuläreren Lebenskampf zeigt zuvor Jalets »Skid«. Eine acht Meter hohe, wei ße Rampe mit einer Neigung von 34,5 Grad nimmt die gesamte Büh ne ein. An ihr rutschen die Körper zur elektronischen Begleitmusik von Christian Fennesz herab in den Orchestergraben, anfangs wehrlos der Schwerkraft gegenüber, dann, dank rutschfester Gummisohlen und einer ausgefeilten Technik, nach und nach mehr Halt bekom mend. Doch die Kontrolle hält nie lange an. Die Menschen wirbeln dem Abgrund entgegen, werden von anderen mitgerissen, wenn sie mal zum Stillstand kommen und sich einen trügerischen Augenblick lang in Sicherheit wiegen. Der Zufall setzt sie zu Gruppen zusam men, reißt sie wieder auseinander. Doch sie geben nicht auf, versuchen den Sog für sich zu nutzen, sich an ihm aufzurichten, ein ums andere Mal. Gemeinsam, wie eine Berg steigergruppe, erklimmen sie, mit Polstern an Schultern und Ellbogen gerüstet, auf allen Vieren den Hang. Erst wie Maschinen stampfend, dann immer leichtfüßiger, selbstbe wusster, wie Heuschrecken in neue Formationen hüpfend. Ein faszinie render Anblick.

Ein Kokon wird gesponnen, ein nacktes Wesen schält sich heraus.

Das Aufbegehren gegen das Schick sal, das am Ende immer Verderben bringen wird, fängt von vorne an. Dem zuzusehen, ist wie ein Rausch.

Das Publikum bedankt sich für die perfekte Mischung am Premieren abend mit stehenden Ovationen.

Katja Sturm

Termine in Darmstadt: 1., 15. Oktober, 19.30 Uhr

Termine in Wiesbaden: 28. Oktober, 19.30 Uhr, weitere im November

www.hessisches-staatsballett.de

Das Tanzfestival Rhein-Main eröffnet mit »Murmuration« von Le Patin Libre J. Etter
TAnZ 16 | Strandgut 10/2022 | www.strandgut.de
© Andreas
Immer wieder Tanzmainz Theaterpreis Faust: Inszenierung »Sphynx« nominiert © Andreas Etter

Schnee drüber

Gegen Schluss, als der emeritierte Professor mit seiner jungen Frau Elena fluchtartig den Aufenthalt am Gutshof der Familie abbricht, um in die Stadt zurückzukehren, sagt der Arzt Astrow zu dieser: »Merkwürdig, Sie tauchen hier auf und alle müssen ihren Kram hinschmeißen. Ihre Anwesenheit scheint zu reichen, und alles ver kommt. Fahren Sie. Finita la Come dia«. In diese kargen Worte scheint die gesamte zweistündige Vorstel lung von Anton Tschechows »Onkel Wanja« komprimiert, mit der das Schauspiel Frankfurt in der Regie von Jan Bosse die neue Spielzeit eröffnet hat.

Nichts da mit: Vorhang hoch! Wir erblicken schon beim Platznehmen ein marodes Haus auf der bald ro tierenden Drehbühne. Plastikbah nen, Streben und Leitern lassen uns rätseln, ob die verrottete Baustelle eine aktuelle Anspielung ist. Eine Metapher für das Wanja-Personal, das den Block rundum bespielen wird, aber ist sie allemal. Das kann ja heiter werden, witzelt mein Freund Markus, und staunt dann mit allen, dass es tatsächlich so kommt. Auch Astrows Anleihe aus der Oper »Der Bajazzo« ist dem Regisseur Programm. Tschechow selbst wollte seine Stücke stets als Komödien verstanden wissen. Und so nimmt die im Eklat enden de Landvisite der Serebrjakows (Peter Schröder/Melanie Straub) erstmal ziemlich clowneske Züge

an. Das fängt mit dem Arzt und Öko Astrow (Wolfram Koch) an, der in abgeschabter Lederjacke auf einem Fahrrad einfährt und dabei mit trötender Tröte im Mund ein Motorrad mimt – der Running Gag des Abends. Und es hört mit den so poppig wie hippen Outfits der beiden Stadtneurotiker noch lange nicht auf, wobei man die Zahl der Garderobenwechsel der gerten schlanken Elena nur schätzen kann (Kostüme: Kathrin Plath). Professors Tochter aus erster Ehe mit Wanjas Schwester, das Landei Sonja (Lotte Schubert), kommt wie von der Ker we im gelben Blümchenkleid, Wan jas Maman (Christina Geiße) in Rot auf Pumps, der Ex-Gutsverwalter Telegin (Torsten Flassig) im knie freien Rock für schnelle Lacher und Heiko Raulins Wanja, der aktuelle Bewirtschafter des Guts, in Jeans, Hosenträger und gebauschtem Hemd wie von der Bonanza-Farm. Dass er sich anfangs wie im JensHarzer-Ähnlichkeitswettbewerb anhört, mag dem norddeutschen Idiom geschuldet sein. Fehlen noch die gently sweepende E-Gitarre der herumtigernden Musikerin Caro lina Bigge und die aufbrandenden Tanz- und Gesangseinlagen (»Ganz egal, ganz egal«) aller. Heiter die Stimmung, immer düstererer aber das Licht, folgt das Spiel der gestrafften Textvorlage. Und des halb holt sie uns doch noch ein, die verzweifelte Sinnsuche und Ohn macht der dem Leben ausgeliefer

ten Tschechow‘schen Menschen. In das Zentrum seiner Adaption hat Jan Bosse den Arzt als Umweltak tivist platziert. Das Verblüffende daran: Von wenigen Begriffen wie Klimawandel abgesehen, stehen all seine düsteren Prophetien und Ansichten über ökologisches Wirt schaften schon seit 120 Jahren im Text. Wolfram Koch hat in diesem Part des um die Vergeblichkeit sei ner Mühen wissenden Kämpfers seine stärksten Szenen, auch wenn er die einzige Person, die ihm folgt, dabei übersieht: Sonja. Ja, auch die vergebliche Liebe als das große Substitut der Sinnsuche, hat ihren gewichtigen Platz auf der Frank furter Bühne, wiewohl man schon tief auf dem Land wohnen muss, um Straubs glucksendes It-Girl zu vergöttern. Die einsichtige Seite der tscheschow’schen Elena nehmen wir der von Bosse nur ungern ab. Er hat sie uns als Hülsenfrüchtchen aufgetischt.

Einmal mehr großartig agiert Peter Schröder, der sich als kränkelnder Intellektueller unter Decken im Rohbau nicht mehr einkriegt vor Selbstmitleid, und kurz darauf grandios arrogant mit seinem Plan, das Gut zu verkaufen und den Erlös in Aktien anzulegen, den Schwager ausrasten und zur Pistole greifen lässt. Da ist uns aber auch längst Raulins Wanja schon nah, der mit harter Arbeit seit vielen Jahren das aufwändige Leben des bewunder ten Manns seiner verstorbenen

Schwester finanziert.

Wir sind hier schon tief in der zweiten großartigen Hälfte der zweistündigen Aufführung, die Tschechow wieder auf Normal temperatur und das Ensemble zu großem Spiel finden lässt, als hätte es den Anlauf über die Straße der Komik gebraucht. Die unerwidert liebende Sonja ist endlich ganz die Lichtgestalt des Stückes geworden und haucht ihren Schmerz mit der Joy-Division-Hymne »Love Will Tear Us Apart« ins Publikum. Etwas nach »Guantanamera« klingt der Song inzwischen aber schon.

Ganz zum Schluss aber siegt die Poesie über den Verismo des Le bens. Es rieselt unentwegt Schnee von der Decke, und die auf dem Land Verbliebenen ziehen im aus ladenden Schlittschuhfahrerstil lächelnd und irgendwie zufrieden wirkend ihre Bahnen. Am Ende sit zen nur noch Sonja und Wanja vor dem nach hinten verschwindenden Haus und denken sich wenigstens das Jenseits schön. Alles andere: Schnee drüber. Ein schöner Theater abend und ein vielversprechender Saisonbeginn.

Termine: 6., 7., 14., 31. Oktober, 19.30 Uhr www.schauspielfrankfurt.de

TheATeR www.strandgut.de | Strandgut 10/2022 | 17
Fotos: © Thomas Aurin

Was der gerichtssaal nicht kann, kann das Theater

Wie gut es ist, Leute vor sich zu haben, die Theater als eine grundle gende gesellschaftspolitische Ver pflichtung betrachten, auf Dinge genau zu schauen, und zwar völlig unberührt von der Frage, ob man Theater heute noch braucht und wenn ja, für wen und in welchem Theatersaal – das ist alles so kom plett unerheblich – das merkt man, wenn man der Regisseurin Marie Schwesinger und der Dramaturgin Julia Just gegenüber sitzt, um über ihr neuestes Projekt »Werwolfkom mandos« zu sprechen. Das Projekt passt wie ein Hand schuh auf ein Frankfurt, das im Kunstverein soeben die aufwüh lende Ausstellung »Three Doors« über die Vorkommnisse in Hanau am 19. Februar 2020 verabschiedet hat. Alle, die dort waren, sollten sich jetzt das Stück »Werwolf kommandos. Rechter Terror vor Gericht« anschauen. Es wird Ende Oktober und Anfang November an fünf Terminen in den Landungs brücken gezeigt, und man wird sehen, wie überzeugend Kunst und Theater fähig sind, aktuelle poli tische Missstände aufzuarbeiten, zu spiegeln, den Kunstraum mit gesellschaftspolitischen Inhalten zu füllen, dorthin zu gehen, wohin keine Dokumentation – und auch keine Zeitung – mehr gehen kann. Weil sie ganz einfach weiter gehen können.

Marie Schwesinger, Julia Just und Fabiola Eidloth haben über andert halb Jahre die Prozesse gegen Ste phan Ernst und Marcus H. (Mord an dem Regierungspräsidenten Walter Lübcke) und dem zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilten ehemali gen Bundeswehroffizier Franco A. verfolgt, im Gerichtssaal gesessen,

mitgeschrieben, Erinnerungsproto kolle angelegt. Sie haben beobach tet, wie Sätze fallen, wie sie wirken, und dabei festgestellt, wie die Spra che Wahrheit herstellt – in diesem einen Moment, in dem die Wörter fallen – und sie haben sich überlegt, wie Theater mit seinen eigenen Mitteln hier eine Rolle spielen könnte. Exakt nach der Maxime: Ein Gerichtssaal ist dazu da, eine juri stische Wahrheit zu sprechen, aber man muss es nicht dem Gerichts saal überlassen, eine gesellschaftli che Wahrheit auszusprechen. Und das tun sie jetzt, auf ihre Art. Grundvoraussetzung dafür: Welche Fragen können im Gerichtssaal nicht beantwortet werden, wel chen anderen Raum braucht es, da mit diese Fragen beantwortet wer den können? Wo kann der eigene Platz als Theatermacher*innen sein, welche inszenatorischen Freiheiten kann man sich da nehmen, kann man überspitzen, oder braucht es eine schlichte Form, genau wie im Gerichtsraum?

Beim Lübcke-Prozess war man stumm vor dem, was passiert war, sagen sie, auch die Anwesenheit der Familie hätte dafür gesorgt. Bei Franco A. habe sich dagegen fast so etwas wie ein Kampf entwickelt zwischen dem Richter und dem Angeklagten, der stets seine rechts extreme Gesinnung verharmlost habe, und die Zeug*innen ebenso, die dazu befragt wurden.

Man kann sich richtig vorstellen, wie den beiden beim Zuhören schlecht wurde. Und da war es wichtig, nicht zu fiktionalisieren:

»Beim Prozess gegen Franco A. haben wir über fünfhundert Seiten mitgeschrieben, daraus wurden etwa 20, 30 Seiten ausgewählt.

Sie sollen die Wirkung entfalten, die wir auch gespürt haben im Ge richtssaal.«

Und dazu 140 Seiten übelster anti semitischer Stereotypen in der Ma sterarbeit des Bundeswehroffiziers.

Man kann sich kaum vorstellen, was es bedeutet, diese 140 Seiten zu kennen. Aber wie kann man die Gefährlichkeit und Heftigkeit dieser Sprache trotzdem begreifbar ma chen und diese Sprache dabei nicht redramatisieren?

»Wir haben grundsätzlich für dieses Stück zwei Probleme: Gerichtsprozesse sind immer tä terorientiert, und im Gericht wird Tätersprache reproduziert. Was machen wir damit? Die Antworten sind divers. Wir haben das Mittel der Überhöhung benutzt. Da sitzt ein rechtsextremer antisemitischer Bundeswehrsoldat, der die ganze Zeit sagt, ich bin kein Rassist, ich bin kein Antisemit, ich finde Juden ja schon problematisch, aber ich bin kein Antisemit. Wenn man dazu einen Chor verfasst, zeigt allein diese Anhäufung, wie absurd diese Sätze aus dem Mund eines Bundes wehrsoldaten klingen«.

»Und wir nutzen das Mittel der performativen Haltung: Der Spieler weigert sich, die Sätze zu sprechen, indem er sie trotzdem benennt: Ich soll das hier sprechen, aber ich kann das nicht, vergiss es, das mache ich nicht. Wir wollten weder Franco A. noch Stephan Ernst in den Mittelpunkt zu stellen. Deswegen haben wir Textflächen geschrieben, um den Fokus zu verschieben. Wir wollen nicht in den Kopf von Franco A. kriechen. Wir wollen die Sprache aufeinander prallen lassen und nicht psychologische Momente suchen.«

Das ist jetzt einfach mal ausgespro chen klug.

Der Titel des Theaterabends bezieht sich auf das Plädoyer der Bundes staatsanwaltschaft im Prozess gegen Stephan Ernst, in dem der Begriff »Werwolfkommando« gefallen ist. Damit wird die Un tergrundorganisation bezeichnet, die Heinrich Himmler am Ende des zweiten Weltkrieges gegrün det hatte, um Guerillaaktionen gegen die Alliierten und »Feinde des Vaterlandes« zu verüben. Die Bundesstaatsanwaltschaft hat mit der Verwendung dieses Begriffs den Mord an Walter Lübcke in einen Chronologie des rechten Terrors eingeordnet. Diese Struktur offen zu legen, zu zeigen, dass Verbindun gen zu ziehen sind, auch im Fall von Franco A., dieser Aufgabe will sich das Team stellen. Eigentlich sitzt das Publikum in einer Art Gerichts saal, der hier der Zuschauerraum ist, und vollzieht die Prozesse nach, erblickt die Strukturen, die beide miteinander verbinden. Und die sind vielfältig, vielfältiger, als man denkt.

Die Darsteller*innen sind Nicolai Gonther, Florian Mania, Anabel Möbius und Rosanna Ruo. Bühnenund Kostümbild: Marion Schindler, Komposition und Sounddesign stammen von Milan Loewy und Tim Roth.

Termine: 20., 23.10., 20 Uhr, 22.10., 19 Uhr. www.landungsbruecken.org

Marie Schwesinger und Julia Just im Gespräch zu »Werwolfkommandos. Rechter Terror vor Gericht« im Theater Landungsbrücken Fotos:
TheATeR 18 | Strandgut 10/2022 | www.strandgut.de
© Christian Schuller

Aus Prinzessin wird hexe! echt!

Die neuste Produktion von theaterperipherie

Also wie geht das jetzt, das mit den Vorbildern? Da gibt es eine Prinzes sin und da gibt es eine Hexe, und es ist ja eigentlich ganz klar, wer da die Gute ist und wer die Böse, wer ein hübsches Kleid trägt und wer einen Besen hält, wem man nach eifern möchte und wem besser nicht. Auch als Ewgenija Weiß und Magdalini Savvidou von theater peripherie mit den Darstellerinnen Rosanna Ruo und Deniz Özbay bei Kindergartenkindern nachgefragt hatten, war die Antwort klar: die meisten wollten Prinzessin und nicht Hexe sein.

Aber gibt es da nicht einen Raum hinter den Gewissheiten, den man füllen könnte? Das ist das Thema der neuesten Produktion »Prinzhe xin«, für alle ab 5 Jahren, und darin geht es mächtig durcheinander. Denn die behütete Prinzessin findet absolut bewundernswert, was eine Hexe so alles kann, und so macht sie sich – neugierig wie es auch Prinzessinnen sein können – alleine auf den Weg in den Wald, um von der Hexe zu lernen. Die allerdings ist zunächst äußerst misstrauisch und möchte ihr Wissen eigentlich für sich behalten. Kräuter mischen, fliegen, zaubern, mit Salben heilen, das ist ihr Metier und nicht das einer Prinzessin, soll die doch im Schloss auf ihren Prinzen warten.

Dabei: ganz so einfach ist das ja nicht. Als Prinzessin beispielsweise trägt man Stöckelschuhe und muss immer saubere Kleider anhaben, lächeln ist ein absolutes Muss, wü tend sein ein No-Go. Die Haare ge kämmt, die Haltung tadellos. Jetzt mal ehrlich, was ist daran lustig und erstrebenswert? Das hat sich auch die kleine Prinzessin gedacht, die unbedingt zur Hexe werden will.

Denn die ist mächtig, kann für sich selber sorgen, ist frei. Immer lieb sein ist ganz furchtbar ermüdend. Dann doch lieber Hexe.

Die Hexe allerdings findet das erst mal gar nicht gut. Sie ist nämlich ganz anders als man denkt, witzig, albern, gelöst, und nur wenn man sich ihr von außen nähert, nimmt sie sofort ihre Rolle ein. Böse, mis strauisch und voller Wut. Angst hat sie auch, denn wenn jemand von außen kommt, dann meist in böser Absicht, oder nicht. Verbrennen gar?

Man kann sich also vorstellen, dass die erste Begegnung nicht die glücklichste ist. Aber die Prinzessin gibt nicht nach. Sie will unbedingt zur Hexe werden, das ist ihre Reise in die Welt, das ist ihre Reise zu sich selbst, nämlich mehr zu sein als nur eine Rolle, hinter der sich viele Fallstricke verbergen, sich an Regeln zu halten z.B.

Und von dort an wird jongliert, mit Rollenbildern, Ausbrüchen aus den Mustern, mit unerwarteten Wendungen. Das Zweidimensio nale, das den Rollen anhaftet, wird überführt in ein vielschichtiges Mädchen-Sein. Bewertet wird dabei nicht: Hexe ist cool, aber Prinzessinnen-Sein ist auch cool. Das Team hat das Stück selbst geschrieben, die Szenen sind aus Improvisationen und Über schreibungen entstanden. Viel von dem, was die kleinen ProbenZuschauer*innen als Input einga ben, ist eingeflossen. Und obwohl man annehmen könnte, dass klei nen Mädchen heutzutage viel mehr Optionen offen stünden als früher, ist das nicht der Fall, zieht das Team ein vorläufiges Fazit. Von den Erwachsenen, den Eltern, werden die Koordinaten gesetzt – und das relativ streng.

»Prinzhexin« jedenfalls will dem etwas entgegen setzen: »Hier ent steht eine weibliche Freundschaft. Und egal, ob Prinzessin oder Hexe, beide haben eine weibliche Stärke, die trotz aller Unterschiede zusam menführen kann.«

Susanne Asal Termine: 5.–7.10., 10 Uhr; 02.10.,16 Uhr zu gast beim internationalen Frauen*Theater-Festival; Winterspecial am 2.12., 10 und 15 Uhr, am 4.12. um 16 Uhr mit Tee und Keksen. www.theaterperipherie.de

© Seweryn Zelazny
TheATeR www.strandgut.de | Strandgut 10/2022 | 19

what about: fuego

Mo 3.10. 18 00 »Kriegsrahmen«

Di 4.10. 20 00 szenische Forschung

Mi 5.10. 18 00 Regie: María Giacaman Tanjana Tsouvelis

Do 6.10. 19 00 »Portraits von Frauen« Ausstellung Theater Tiyam

Sa 8.10. 20 00 »Taumelnde Tauben« Persisch m. dt. Übertiteln Main-e-Oper

So 9.10. 10 00 »Leo Löwe besucht das Liederland« Premiere

So 9.10. 12 00 für Babies und Kleinkinder 0-3 Jahre Ensemble Die Blaue Blume

So 9.10. 19 00 »Des Dichters Schwert ist das Wort« multimediale Soirée zu E.T.A. Hoffmann Daedalus Company and Friends

Do 13.10. 20 00 »Über_Lebens_Mittel« Premiere

Fr 14.10. 20 00 Theaterperformance Teil 2

Sa 15.10. 20 00 Idee von Karin Bienek, Regina Busch Laubacher Figurentheater

So 16.10. 15 00 »Rumpelstilzchen« ab 4 Jahre Davide Longo und Carlo Lucarelli

Mi 19.10. 18 30 »Italienischer

Der gehtKampf weiter

PIFT: Gruene Sosse zeigt »Apokalypse Resistance Training« im Kammerspiel des Frankfurter Schauspielhauses

Weltuntergangsszenarien auf Superscreen, im flotten Wechsel von CNN, Katastrophen-Film und Survival-Game – wie aus einer Internetwerbung für Fridays for Future. Es gibt erstmal bös was auf Ohren und Augen, mit der Brech stange sozusagen, im Beitrag des Theaters Gruene Sosse zum Festival Politik im Freien Theater. Dann heißen Verena Specht-Ronique, Willi Combecher und Detlef Köhler ihre jung bis jugendlichen Gäste Willkommen zum »Apokalypse Re sistance Training« – zur Einübung in den Widerstand.

In Anzügen, NachrichtensprecherLook. Weil das irgendwie seriöser und wichtiger wirke, sagen sie. An ders aber als die emotionslosen Bo ten des Unheils aus News-Channel, Heute und Tagesschau tragen sie eine sehr entschiedene Meinung zum Gezeigten vor. Dass das aufhö ren muss, was da zu sehen war. Und dass das aufhören kann, wenn man sich wehrt. Nicht zwingend, aber auch nicht aussichtlos. Vieles von dem, was unsere Freiheit ausma che, sagen sie, sei erkämpft. Auch das Recht in die Schule zu gehen.

Den Beweis dafür tritt das Bühnen trio mit den je eigenen Geschichten an. Combecher, der vom motzen den Schüler zum Hausbesetzer wurde, Köhler, knapp zehn Jahre jünger, vom Schreinerlehrling zum militanten Startbahn-Kämpfer. Specht-Ronique lebte ihr Unbe hagen am uniformen FDJ-Dasein in der DDR in Aufmüpfigkeit aus. Dabei fällt auf: Wie leicht ist ein Streetfighter-Stein gegen Polizisten in Berlin oder in Brokdorf geworfen, wie schwer, ein Brief an Günter Grass geschrieben. Aber darum geht es hier nicht. Unter der Regie von Leandro Kees unternehmen die Drei mit ihren

beispielhaft präsentierten Biografi en eine ziemliche Gratwanderung, die an den Fischer-Band »Der rote Großvater erzählt« denken lässt und nicht nur Nostalgie-Alarm auslöst. Es besteht auch erhebliche Rutschgefahr in der sich »empo wernd« ankündigenden Vorstel lung. Das wird besonders deutlich, als Detlef Köhler in seinem Exkursartigen Wutbürger-Affront über den als Grande Latte Macchiato Su premo verkauften Milchkaffee und andere Kreationen des Modern Life (Rucola statt Rauke) mit dem »Ihr könnt mich alle am Arsch lecken«Zitat aus Sidney Lumets Film »Net work« herzieht.

Den spektakulären Schlusspunkt setzt erneut das Leinwandge schehen: Ein Zusammenschnitt von Filmsequenzen über weltweit erfolgreiche Bewegungen. Es lohnt sich, so lernt man daraus, und: Es ist nie umsonst. Und vielleicht noch, dass wer kein Teil der Lösung werden will, als Teil des Problems betrachtet werden könnte. Dem startbahn und hausbeset zungsvertrauten Chronisten blie ben eher die persönlichen Baustei ne der Lebensgeschichten haften, Combechers enges Verhältnis zu seinem Vater, der erwähnte Brief an Grass der jungen Verena und die Antwort des Schriftstellers. Wie das junge Publikum den mit Bildern aus privaten Fotoalben und filmischen Zeitdokumenten gespickten Par cours aufgenommen hat, war man gels Fragen nach der Vorstellung nicht zu erfahren. Vorher aber gab es heftigen Beifall fürs empowern de Bemühen.

Termine: 3. Oktober, 20 Uhr; 4. Oktober, 10 + 13 Uhr

www.theatergruenesosse.de

© Katrin Schander
20 | Strandgut 10/2022 | www.strandgut.de
Krimiabend« BOOKFEST city SOLOCOREOGRAFICO - Solo Tanzfestival Do 20.10. 20 00 »TanzFilmabend« Fr 21.10. 20 00 »Solo Tanzfestival Abendprogramm« Sa 22.10. 20 00 »Solo Tanzfestival Abendprogramm« So 23.10. 15 00 »Solo Tanzfestival Youth« Arbeitskreis für Jugenliteratur Sa 22.10. 11 00 »Deutscher Jugendliteraturpreis 2022« Eva Eich Sa 22.10. 14 00 »Das Hotel der tausend Augen« ab 12 J. Bridges - Kammerorchester Di 25.10. 19 00 »Frame of Now« Frankfurt Premiere Christiane Mader Mi 26.10. 19 00 »Crossing-over-Zeitgeist« Ausstellung La Macana Sa 29.10. 18 00 »Pink Unicorns« TanzfestivalRheinMain So 30.10. 18 00 Tanzperformance für alle ab 10 Jahre Gallus Theater · Kleyerstraße 15 · 60326 Frankfurt Karten 069-758060-20 · www.gallustheater.de O O O O O KTOBER KTOBER KTOBER KTOBER KTOBER 2022 2022 2022 2022 2022

mit cowboy inden Untergang

nature Theater of Oklahoma zeigt »Burt Turrido«

Jetzt aber wirklich. Das neue Stück der in Frankfurt aus dem Mouson turm wohlbekannten New Yorker Kultgruppe sollte ursprünglich beim Festival Frankfurter Posi tionen 2021 im Bockenheimer Depot uraufgeführt werden und wurde dafür dort auch geprobt und entwickelt. Nur halt nicht aufge führt bisher. Mehr als anderthalb Jahre und etliche Tourneen des Ensembles später, kommt die vom Mousonturm und dem Schauspiel Frankfurt getragene Produktion nicht mehr ganz so neu am Ort ih rer Entstehung an. Für das Festival Politik im Freien Theater ist das natürlich ein Glücksfall.

Eine »opera« nennt das Nature Theater of Oklahoma um Kelly Cooper und Pavol Liska seine Arbeit, andere sehen sie als WesternMusical. Tatsächlich gibt es statt großem Orchester einen PlaybackSoundtrack, der viel Hillbilly mit Banjo, Geige und Klavier, aber auch eingängigen Rock und Pop enthält, komponiert vom Gruppenmit gründer Robert M. Johanson und gesungen von nur fünf Darstellern. Gesprochen wird kaum, dafür aber dem Vernehmen nach fürchterlich line-gedancet .

Als wahres Kraftwerk der Gefüh le, wie Alexander Kluge die Oper nennt, aber kommt die Geschichte über den Cowboy Burt daher, der aus todbringenden Wellen von dem sich in ihn verliebenden Geist Emily

gerettet wird, um auf einer einst paradiesischen und nun – Achtung Öko-Alarm – zugemüllten Insel zu landen. Es ist das ehemalige Grönland und letztes verbliebenes Land des Planeten, in dem nur noch die Geister der Inuit walten, die es auch nicht mehr gibt, weil Klima flüchtlinge das Eiland überrannten und unterjochten. Wer da allerlei Anleihen aus den Klassikern des Musiktheaters zu entdecken meint, liegt vollkommen richtig. Weitere Zutaten, so verrät es die Ankündi gung, seien »ein verhängnisvoller Sturm, eine unbefleckte Empfäng nis, ein Mord, eine Dreiecksliebes geschichte, eine Schein-Exekution, eine Geburt, eine Alien-Invasion inklusive Entführung – und die Oper ist nicht zu Ende, bevor nicht schließlich jemand auf ein NarwalHorn gespießt wird«.

Die Bühnenbilder sind sämtlich very old school von Hand gemalt und geschnitzt, die Kostüme, auch dies darf verraten werden, unmög lich bis grauenhaft trivial. Vierzehn Akte in fünf Szenen in rund vier Stunden inklusive Pause sind zu absolvieren – dann ist dies »posta pokalyptische Geschichte im PostAnthropozän« zu Ende.

Lust und Laster

Kulturhaus travestiert mit Show, Film und Flohmarkt

Rosa von Praunheims Kultfilm »Anita – Tänze des Lasters« wird gewiss ein Höhepunkt der anste henden Travestiefeiern im Kultur haus Frankfurt. Der Film erzählt, so Moviepilot, »die Geschichte aus der Perspektive einer alten Frau, die sich auf dem Berliner Ku‘damm auszieht, ins Irrenhaus kommt und behauptet, Anita Berber, die be rühmteste Nackttänzerin der zwan ziger Jahre zu sein.« 1987 spekta kulär mit knallbunten Stummfilm sequenzen und schwarzweißen Psychiatrie-Gegenwartszenen gedreht, wurde der Film zum Hit des New Yorker Filmfestivals 1988. Die nicht minder legendäre Lotti Huber spielt die erinnernde Ikone des Berliner Nachtlebens vor bald 100 Jahren, Ina Blum die junge. Schon am Morgen dieses ersten Feier-Tages (23.10.) in den Räumen der ehemaligen Katakombe gibt es den »Fransenflohmarkt«. Schrill und schräg werden schon ab zehn Uhr Kostüme, Perücken, Schmuck und High Heels von Vanessa P. und ihren Showgirls Lady Hush und Flo ra Soft in einer Trash-Fashion-Show präsentiert.

Samstags drauf, am 29. Oktober zei gen Vanessa P. und ihre Showgirls Frankfurt zur Feier ihren 20jährigen Jubiläums in der »Travestieshow Burlesque« auf humoristische Art, wie bitter und süß das Showbusi ness sein kann.

Termine: 23. Oktober, 10 Uhr Floh markt; 19 Uhr Film; 29. Oktober 20 Uhr Show www.kulturhaus-frankfurt.de

gt

Termine: 8., 10., 12., 14., 15., 19., 21. 22. Oktober, 19 Uhr; 9., 16. Oktober, 18 Uhr www.mousonturm.de www.schauspielfrankfurt.de

TheATeR www.strandgut.de | Strandgut 10/2022 | 21
14./15./21./22. FINSTERNIS von Davide Enia FREIES SCHAUSPIEL ENSEMBLE Titania, Karten 069 71 91 30 20 www.freiesschauspiel.de © Vanessa P © Jessica Schäfer

Alles nur menschlich

Schon wieder eine Frau in der Kar rierekrise am English Theatre: Im Unterschied aber zur frustrierten Redenschreiberin Francine in »The Totalitarians«, die Nebraska poli tisch durcheinanderwirbelt, geht es der wegen Plagiatsverdacht vor dem Rauswurf stehenden Anthro pologie-Dozentin Ava in »Secret Life of Humans« um das Schicksal der gesamten Menschheit. Entwickelt sich der Mensch in wachsender Ein sicht zum Guten fort, oder schafft er sich einfach ab, weil seine Gene gar nicht anders können? Sehr op timistisch ist das von David Byrne verfasste und im corona-bedingt dritten Anlauf sogar persönlich in szenierte Stück nicht.

Byrne hat sich zu dieser unange nehm aktuellen Arbeit von Yuval Noah Hararis Bestseller »Eine kurze Geschichte der Menschheit« inspi rieren lassen. Eröffnet wird sie weit weg davon: mit dem Tinder-Date von Ava und Jamie. Avas Auftritt lässt uns vermuten, dass der fol gende One-Night-Stand ihrerseits weniger mit Lust und Liebe als mit Jamies einst berühmten Großvater zu tun hat, einem Mathematiker, der in der BBC-Science-Serie »The Ascent of Man« dem steten Fort schritt des Menschen das Wort redete. Nicht nur Jacob »Bruno« Bronowski (1908-1974) und seine Sendung hat es tatsächlich gege

ben, sondern auch das ominöse Geheimzimmer, von dem Jamie, der nach dem Tod der Oma den Nachlass verwaltet, stolz erzählt.

Klar, dass die Anthropologin dort mit ihm bald nach den Gründen des Zimmer-Lockdowns sucht – und fündig wird. Schritt für Schritt und mit wachsendem Thrill wird ent hüllt, dass der Mann, der den Men schen im Fernsehen die schönste Zukunft unter der Fahne von Kunst und Fortschritt verhieß, zur Pla nungsgruppe der Bombardierung Dresdens gehörte und danach am Manhattan-Project beteiligt war, das die Atombombe entwickelte und zur Anwendung brachte. Ava will diese Entdeckung natürlich ver öffentlichen.

David Byrnes Inszenierung zeigt uns in einer Parallelhandlung, wie »Bruno« Bronowski vom Mathe matiker-Kollegen George für diesen Auftrag angeworben wird, und in einer weiteren, wie seine Frau, Ja mies Großmutter Rita, ihren Mann im Rückblick sieht und wie sie ihn ob seiner Geheimnisse zur Rede stellt. Immer geht es um Vertrauen und Verantwortung, um Ethik und Moral, um das Verhältnis des Men schen zur Wissenschaft – von den Anfängen, den ersten Fußabdrük ken der Primaten, bis zum mögli chen Untergang.

Auf der weitgehend leeren Bühne

von Melanie Schöbel genügen ein Tisch und vier mit Kartons, ver gilbten Bücher- und Papierstapeln vollgestopfte Regalschränke, von denen sich einer zum Bett kippen lässt, um diesen Raum in eine Bibliothek oder auch ein Schlaf zimmer, in eine Kneipe oder auch ein Fernsehstudio zu verwandeln. Auf die große schwarze Tafel im Hintergrund werden historische TV-Mitschnitte der Serie, Rechen formeln, anthropologische Spuren, aber auch Stadtansichten von oben projiziert. Drei Mal schreiten Darsteller gegen alle Gesetze der Schwerkraft auf einer an die Wand projizierten Straße. Wir blicken aus der Vogelperspektive auf sie, aus der Sicht derer, deren Opfer sie wer den: in den Gassen Dresdens, in den Häuserschluchten von Nagasaki. Nach Lichtblitz und Knall rieseln Blätter zu Boden.

Kein bequemes Stück, auch sprach lich nicht. Aber ein lohnendes, das viel zu denken gibt. Und eines, das, wie oft auf dieser Bühne, mit großem Schauspielertheater aufwartet. Peter Clements als versessener Wissenschaftler, Alex Wilson als Kollege und Kümmerer George und Olivia Hirst, die schon bei der Uraufführung des Stücks in Edinburgh dabei war, als Brunos kluge und loyale Gattin, die ihn 40 Jahre überlebt. Magnetischer Mit

telpunkt der knapp zweistündigen Aufführung aber ist Suzy Kohane, die immer wieder aus der Hand lung tritt, um das Publikum wie ein Guide – oder ganz die Dozentin im Hörsaal – durch die vielschichtige Materie zu führen. Zurück im Spiel gibt sie ihre um wissenschaftliche Rehabilitierung kämpfende Figur resolut, gar ein wenig verschlagen, unbeeindruckt von dem um das Ansehen des Großvaters bangen den Dating-Partners. Dank Jamie Samuel, der dem zunächst als Tropf agierenden jungen Namensvetter zunehmend Kontur verleiht, neh men wir auch seine Figur ernst. Als Ava ihn am Ende entschuldigend ein »I’m only human« zuraunt, wis sen auch wir, dass genau dies das Problem ist, um das sich alles dreht in einem mutigen Stück. In einer weiteren historischen Einspielung der Philosoph Bertrand Russell zu Wort: »Wir müssen lernen uns zu tolerieren, wenn wir miteinander leben und nicht miteinander ster ben wollen«. gt

Bis 29. Oktober: Di.–Sa., 19.30 Uhr; So., 18 Uhr www.english-theatre.de

Im english Theatre stellt »Secret Life of humans« die Seins-Frage Fotos:
TheATeR 22 | Strandgut 10/2022 | www.strandgut.de
© Kaufhold

ein haus für alle Fälle

Auch »Anders Wohnen« gehört zur Politik im Freien Theater

In Frankfurt sind die Wege kurz, so heißt es gleich zur Begrüßung im dicken Programmheft zum Festival »Politik im Freien« (28.9.–8.10.).

Mit der Aufforderung: Gehen wir sie gemeinsam! Das wird in jedem Sinne auch notwendig sein, denn zwangsläufig fragt man sich ob des überwältigenden Angebots für dieses die Machtfrage in allen Bereichen stellende Mammut, wer denn das alles stemmen soll –publikumstechnisch. Mehr als 40 Termine in 14 Tagen bestreiten al lein die 14 von der Festivaljury aus gewählten Bühnenprojekte, wozu noch Publikumsgespräche oder vorbereitende Treffen kommen. Ein Mehrfaches davon bietet das Rah menprogramm: vom Audiowalk über Lesungen, Performances bis zum Video. Sechs Mal allein wird zu Theater-Diskursen eingeladen. Beispielhaft seien hier die beiden stadtbekannten Akteure des legen dären Wu Wei Theaters, Angelika Sieburg und Andreas Wellano, mit ihrem Wohnprojekt »BeTrift« in der Triftstraße 34 genannt. »Anders Wohnen« heißt der von den beiden initiierte Performance-Parcours, der sich ortspezifisch mit der Macht der Immobilienkonzerne auseinandersetzt – und mit deren möglichen Grenzen. Es leben 120 Menschen, darunter 40 Kinder, in 54 Wohnungen in diesem Haus, es wird geboren, und es wurde auch schon gestorben in dem erst vor zwei Jahren gestarteten genossen schaftlichen Projekt. Zusammen mit dem den Strand gut-Lesern aus dem Gallus Theater und den Landungsbrücken bestens vertrauten Choreografen-Duo Ka terina Vlasova/Amadeus Pawlica wird das gemeinschaftliche Wohn modell mit seinen ganz alltägli

chen und seinen ungewöhnlichen Geschichten als eine Art Archipel aus sechs Inseln in Szene gesetzt. Musikalisch, tänzerisch und parti zipativ informieren Hausbewohner wie »Wohn-Expert:Innen« über verschiedene Aspekte des gemein schaftlichen Lebens auch im Lichte des Marktgeschehens speziell in Frankfurt. Das Leben hier mit und ohne Kinder, mit und ohne Migrationshintergrund, das Lösen von Streitfällen, handwerkliche Ei geninitiative und was auch immer. Gestaltet werden die Räume und Zwischenräume von der PramlKostümbildnerin Paula Kern. Nicht verwundern sollte Besuchende, wenn bei dem von Stewards und Stewardessen begleiteten Insel springen sich immer mal wieder ein begnadet gebildetes Känguru mit Zitaten aus seinem Kulturbeutel einmischt.

Auch im abschließenden Part tritt das Känguru wieder auf, um mit Marx‘ Fetischcharakter der Ware und dem vom großen Flügel into nierten »Walzer Nr. 2« von Dmitri Schostakowitsch die Verhältnisse zum Tanzen zu bringen. Jeder der drei Abende bietet im Anschluss (19.30 Uhr) überdies einen »Nie derräder Diskurs Salon«: an: am 5. Oktober zur Wohnungspolitik der Hessischen Landeregierung (mit Martina Feldmayer), am 7. zu An nette Kehnels Buch »Wir konnten auch anders« (mit Dietrich Stern) und am 8. zur erfolgreichen Berliner Initiative »Deutsche Wohnen und Co enteignen« (mit Aleks Porparol). gt

Termine: 5., 7., 8. Oktober, jeweils ab 15.30 Uhr www.wuweitheater.de

OKTOBER

TICKETS & 2022 INFOS:

01./05. 20:00 Bunte Frauen von V. Ziogas THEATER

02 So 19:30

07 Fr 20:00

LIVE IN CONCERT Evdeki Saat Mystiek Productions KONZERT

Gypsy meets Classic - Yuliya Lonskaya mit Lulo Reinhardt KONZERT

08 Sa 20:00 Duo „Las Marias“ KONZERT

09 So 20:00

11 Di 20:00

12 Mi 20:00

13./14. 20:00

15 Sa 20:00

Erci-E (Cartel) in Frankfurt TALK & MUSIC AUF TÜRKISCH

Kleine Koalition mit Sertac Mutlu und Torsten Schlosser KABARETT

TALK UND KONZERT IM ITF-CLUB Juliana da Silva & Geovany da Silveira TALK & MUSIC

Schillers Sämtliche Werke – leicht gekürzt THEATER

YEKPARE: Ceylan Ertem, Coşkun Karademir, Cenk Erdoğan Mystiek Productions KONZERT

16 So 18:00 Sedaa [Mongolei/Iran] WORLD MUSIC

19./20. 20:00

21 Fr 20:00

22 Sa 20:00

23 So 20:00

27 Do 20:00

29 Sa 20:00

SWEAT by Lynn Nottage Directed by PJ Escobio THEATER AUF ENGLISCH

Flamenco sin fronteras: Noelia Vargas y Paco de Andrea FLAMENCO

Zaza Miminoshvili & One World Music-Ensemble WORLD MUSIC

LIVE IN CONCERT Kalben Mystiek Productions KONZERT

IN MEMORIAM SÜMEYRA ÇAKIR

Serçelerin Süvarisi | Kavallerie der Spatzen THEATER AUF TÜRKISCH

Stringless THEATER

Hanauer Landstraße 5 (Zoo-Passage) 60314 Frankfurt am Main www.internationales-theater.de

1. Oktober 2022 20:30 Uhr

Heavy metal Barpiano mit George Heinle

2. Oktober 2022 16:00 Uhr

Klassik zum Tee

/ Sa 8. / Fr 14. Oktober 2022 20:30 Uhr

Sa 15. Oktober 2022 20:30 Uhr

Kellertheater-Produktion: BUNBURY oder wie wichtig es ist Ernst zu sein Komödie von Oscar Wilde (1895) · Regie: Andreas Müller

8. Oktober 15:00 Uhr · So 9. Oktober 2022 18:00 Uhr

Kellertheater Frankfurt und Ensemble noctenytor Kinder- und Jugendtheater: Die Räuber Drama von Friedrich Schiller · Regie & Gesamtleitung: Anne-Sophie Sattler

So 16. Oktober 2022 18:00 Uhr · Jazz im Keller: Christof Thewes Quartett Play the SurRealbook

21. / Sa 22. Oktober 2022 20:30 Uhr

Gastspiel: Frankfurter Bühnengeflüster Spurlos verschwunden Britischer Krimi von Leslie Sands · Regie: Anja Leukroth

So 23. Oktober 2022 18:00 Uhr

Jazz im Keller: Jazz mit TribalBlue

Fr 28. / Sa 29. Oktober 2022 20:30 Uhr

Gastspiel Ensemble noctenytor: Hin und her von Ödön von Horvath · Regie & Adaption: Anna-Sophie Sattler

So 30. Oktober 2022 18:00 Uhr Maleen: Wenn’s dunkel wird ...

Kellertheater Frankfurt

Mainstraße 2 · 60311 Frankfurt / Main Kartenvorbestellung: Telefon 0 69 / 28 80 23 oder online unter www.kellertheater-frankfurt.de

PROGRAMM

Katrin Schander
TheATeR www.strandgut.de | Strandgut 10/2022 | 23
OKTOBER 2022 Sa
Gastspiel:
So
Maleen-Spezial:
Fr 7.
DERNIERE
Sa
Fr
© gt ©

Premieren in Darmstadt, mainz und Wiesbaden im Oktober Darmstadt

nnn Theater

DAS FeLD

Nach dem Roman von Robert Seethaler

Regie: Hans Richter. Mit Lucy Jo Petermann, Susanne Fritz, Leonard Schärf, Ulrich Sommer Theater Curioso Theater Moller Haus, 30.9.2022, 20 Uhr

www.theatermollerhaus.de

nnn Theater

hOmO FABeR

von Max Frisch

Regie, Fassung & Bühne: Jakob Weiss. Mit Mathias Znidarec, Sebastian Schulze, Daniel Scholz, Nora Solcher u.a.

Staatstheater, 16.(Premiere), 24.9.2022, 19.30 Uhr

www.staatstheater-darmstadt.de

nnn Tanz

v/eRTIgO

Choreografien von Damien Jalet und Imre & Marne van Opstal Hessisches Staatsballett Staatstheater, 17.(Premiere), 24.9.2022, 19.30 Uhr; 25.9.2022, 16 Uhr

www.staatstheater-darmstadt.de

nnn Theater

DReI KAmeRADINNeN

von Shida Bazyar - ab 14 Jahren

Regie: Isabelle Redfern. Mit Süheyla Ünlü, Mariann Yar, Naffie Janha, Jasmin-Nevin Varul u.a. Staatstheater, 1.(Premiere), 8., 14.+29.10.2022, 19.30 Uhr

www.staatstheater-darmstadt.de

nnn Tanz eNTRe DeUX

Ein Tanzprojekt von Nadia Beugré Staatstheater, 03.10.2022, 18 Uhr(Premiere); 8.10.2022, 19.30 Uhr

www.staatstheater-darmstadt.de

nnn Theater

STRUWWeLPeTeR (ShOcKheADeD PeTeR)

von den Tiger Lillies, Julian Crouch und Phelim McDer mott / Musik von Martyn Jacques - ab 14 Jahren Regie: Frank Alexander Engel Staatstheater, 28.10.2022, 19.30 Uhr www.staatstheater-darmstadt.de

nnn Theater

WIRTShAUS Im SPeSSART von Wilhelm Hauff Regie: Renate Renken. Mit Anna Baum, Jürgen Knittl, Rainer Poser, Axel Raether u.a. Neue Bühne Darmstadt, 29.10.2022, 20 Uhr www.neue-buehne.de

mainz

nnn Theater

DIe LABORANTIN von Ella Road

Inszenierung: Fabio Godinho. Mit Rosalie Maes, Daniel Mutlu, Lis Dostert, Vincent Doddema Staatstheater, 30.10.2022, 18 Uhr www.staatstheater-mainz.com

nnn Theater

DeR STAUBIge RegeNBOgeN von Hans Henny Jahnn

Inszenierung: Rieke Süßkow. Mit Andrea Quirbach, Max Kurth, Richard Zapf, Lisa Eder u.a. Staatstheater, 15.(Premiere), 19.+24.10.2022, 19.30 Uhr www.staatstheater-mainz.com

Wiesbaden

nnn Theater

eIN SOmmeRNAchTSTRAUm Von William Shakespeare Inszenierung: Tilo Nest. Mit Michael Birnbaum, Christi na Tzatzaraki, Martin Plass, Paul Simon u.a. Staatstheater, 24.(Premiere), 28.9.2022, 19.30 Uhr www.staatstheater-wiesbaden.de

nnn Theater

hIOB

Nach dem Roman von Joseph Roth Inszenierung: Henriette Hörnigk. Mit Uwe Kraus, Anne Lebinsky, Lukas Schrenk, Christoph Kohlbacher u.a. Staatstheater, 1.(Premiere), 5., 13., 19., 21.+26.10.2022, 19.30 Uhr; 16.10.2022, 18 Uhr www.staatstheater-wiesbaden.de

nnn Tanz

v/eRTIgO Choreografien von Damien Jalet und Imre & Marne van Opstal Staatstheater, 28.10.2022, 19.30 Uhr www.staatstheater-wiesbaden.de

Bachmannstr.2-4-60488FrankfurtamMain www.fat-web.de-KartenTelefon01714727809

MonikaHaegerinsidestasi

BuchundRegie: NicoleHeinrich Spiel:Anja Kimmelmann Sa1-20:00Uhr Mo3-18:00Uhr

LeJeuduCorps

1.PlatzAutorenTheaterMarkt2022

Premiere:

So fucked im sterbenden Wald

Schauspiel Frankfurt präsentiert »Solastalgia« von Thomas Köck

Возможноquizásvielleicht

Spiel:Baumeister/ Sarmont Regie:Conrad

Sa15-20:00Uhr So16-18:00Uhr

überleben Spiel&Regie: Krenzien,Okunowski, beatnik

Fr21-20:00Uhr Sa22-20:00Uhr

Dem Menschen ist nicht mehr zu helfen, und der Natur schon gar nicht, die auch ohne ihn auskommt. Die Auftragsarbeit »Solastalgia«, die der österreichische Autor Tho mas Köck auch selbst inszeniert hat, weist im Titel aus, wie es sich anfühlt, sehenden Auges die Heimat, die Umwelt, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Nicht eben erhebend oder »fucked wie nie zuvor«. Ein Endzeitstück, das die Süddeutsche ein wütendes Requiem auf die Zerstörung der Welt durch den Menschen genannt hat, in dem Köck das Sterben des deutschen Waldes mit dem Sterben und Tod eines Vaters verbindet und als sogenannte Textfläche à la Jelinek serviert. Das muss man

sich doch nicht antun, möchte man meinen – und läuft so Gefahr ein in jedem Sinne mitreißendes Spektakel zu verpassen, das infer nalisch mit dem Einmarsch der knallbunt pussy-riot-maskierten und kostümierten Trios aus Musike rinnen (Oboe, Klarinette, Horn) und Schauspielerinnen anhebt. Im Chor und in atemraubend wechseln den virtuosen Sprechgängen (auf Deutsch und Denglish) vermitteln Katharina Lindner, Mateja Meded und Miriam Schiweck, dass der bald tote deutsche Wald nicht nur eine Chimäre ist, sondern – zusammen mit zahllosen anderen längst verlo renen Pflanzenarten – das Ergebnis kapitalistisch durchökonomisierter Weltsicht. Einer Weltsicht, der

auch (s)ein manisch-depressiver Vater zum Opfer fällt, ganz in der Lesart eines Édouard Louis (»Wer hat meinen Vater umgebracht«). Zum Jauchzen schön: ein allein mit lateinischen Pflanzennamen bestrittenes Sprech- und Singdu ett von Lindner und Meded. Eine Weltneuheit, die mit lebenden Pilz landschaften im Stil eines Hörsaals gefertigte Öko-Bühne. Ganz un bedingt und very very empfohlen, weil, weil, weil – ach, lasst es euch sagen und zeigen. gt

Termine: 14., 21. Oktober, 20 Uhr www.schauspielfrankfurt.de

© Robert Schittko
TheATeR 24 | Strandgut 10/2022 | www.strandgut.de Frankfurter Autoren THEATER EINZIGARTIGINFRANKFURT: ImAnschlussanjedeVorstellunggibtes Brot&Wein
Oktober2022
vonTheaBink
Fr7-20:00Uhr Sa8-20:00Uhr Fr28-20:00Uhr Sa29-20:00Uhr

Nichts, was wir nicht wissen könnten

Auf dem frontalen Screen der Par kettbühne Titania sehen wir eine weiße Stuckdecke und durch das Fenster darunter ein erleuchtetes Zimmer im Haus gegenüber. Der Mittdreißiger, der aus diesem Raum zu uns spricht, scheint sich zuhause in irgendeiner Stadt zu befinden, die auch Frankfurt sein könnte. Eine Imagination, denn real sitzt er vor uns im Titania in Bockenheim und spricht vor einer seitlichen Lein wand mit besagter Aussicht in die Webcam. Davide Enias Theatermo nolog »Finsternis« vermittelt uns Erfahrungen des Autors, die unsere eigenen sein könnten, wenn wir nur wollten.

Er solle doch mal was über die Flüchtlinge schreiben, hatte dem sizilianischen Schriftsteller ein befreundeter deutscher Kollege (Albert Ostermeier) vorgeschlagen und ihm so die Tür nach Lampedu sa aufgestoßen, einem Ferienziel seiner Jugend. Ergebnis seiner mehrere Besuche umfassenden Re cherche: Sein Buch »Schiffbruch vor Lampedusa« (2019), dessen Inhalt er in einem zweiten Schritt für eine Tournee, die er selbst – Schauspie ler ist Enia nämlich auch –– bestritt, in jene monologische Form goss, die der Regisseur Reinhard Hinz peter jetzt für das Freie Schauspiel Ensemble mit Moritz Buch zur Pre miere brachte. Eindrucksvoll, dies schon mal vorweg: Der Schauspie ler macht das so glaubwürdig und bewegend, dass es Tränen gibt im

Publikum. Nach knapp 70 Minuten wird er mit lange anhaltendem Bei fall gefeiert.

Ein manueller Espressokocher, der wie von Manufactum aussieht, steht auf dem Abstelltisch am Büh nenrand. Es sieht nach Nacht aus und scheint noch recht warm drau ßen. Moritz Buch alias Davide trägt das weiße Slim Hemd lose über der blauen Leinenhose und kommt bar fuß daher. Er stiert auf den Monitor des Laptops, räuspert sich, schaltet ein Recherche-Audio mit der Stim me eines Rettungstauchers ein:

»Im Meer wird gestorben, wenn du einen Fehler machst, bist du tot«, leitet dieser seinen Bericht über die Bergung von Ertrinkenden ein. Buch schaltet wieder ab, röhrt, stöhnt, um sich später Wort um Wort die Sprache aus den Rippen zu pressen, für das, was er augenscheinlich los werden muss.

Buchs Davide lässt uns im Dialog mit dem Laptop am persönlichen Erleben der sogenannten Anlan dungen teilhaben, und an dem, was für engagierte Freunde, Einwohner, Rettungsdienst-Mitarbeiter, die alle auf der Insel wohnen, Alltag ist. Er schildert Filme der Küstenwache und zitiert aus ärztlichen Befun den – über dehydrierte Menschen, über Spuren brutalster Gewalt gegen die vielfach schwanger an kommenden Frauen in lybischen Lagern, aber auch über die Opfer der Kutterkatastrophe vom 3. Okto ber 2013. Und er unterstreicht mit

der unglaublichen Geschichte von Besmet, der zu den fünf Überleben den einer 80-köpfigen Flucht zählt und nun auf Lampedusa jährlich den Geburtstag seines zweiten Le bens feiert, dass hinter den bloßen Zahlen über Bootsflüchtlinge in den Zeitungsmeldungen konkrete Menschen und ihre Leben stehen. Besser: Er macht es uns bewusst. Nichts, was wir nicht wissen und wissen könnten, wenn wir nur wollten.

Völlig unmöglich, nicht berührt zu sein. Auch durch die, nennen wir es, ehrliche Sprache des Autors, der das verkraften will und wie betäubt über Stunden Orangen einmacht, bis ihn die Freundin wachrüttelt. Schwere Kost – und doch kein Ge fühlssturz von einem Entsetzen in das nächste. Nicht nur seine Bezie hung, seine ganze Familie spannt Enia in seine Geschichte ein, die das Geschehen auf Lampedusa mit der ganz persönlichen Dramaturgie einer Annäherung an seinen ver stockten kauzigen Vater verknüpft und – hier am Rande, im Buch viel stärker – mit dem Sterben dessen krebskranken Bruders, seinem le benslustigen Onkel Enzo. Was für ein seltsamer, aber auch wirksamer Kontrast zum Überlebenskampf der Flüchtlinge ist dieses Familien glück! Weil der Tod gegenwärtig ist in diesem Stück, bringt er uns die Lebenden und das Leben mit all sei nen Nickligkeiten näher. Tatsächlich lacht und schmunzelt es hörbar

immer wieder im Publikum, wenn sein Vater sich in der Kunst des männlichen Schweigens als vero italiano beweist. Es braucht keine Bühne, angesichts des Elends der Welt Rotz und Was ser zu heulen, in Wut zu geraten oder auch in Depression zu fallen. Genau das aber weiß Enia, der nicht nur jede bildliche Plakatierung, son dern auch jede Form politischer Agi tation mit seinem Text untersagt, zu verhindern: mit seiner oft ins Poetische reichenden Sprache und seiner dramaturgischen Kompo sition. Der Monolog endet mit der Geschichte einer phönizischen Prin zessin, die auf dem Rücken eines Stieres das Mittelmeer durchpflügt und Europa heißt. Keine Anklage nirgendwo, keine Beschwerde, nur ein eindringlicher Appell gegen das Abstumpfen und Vergessen. Glän zend umgesetzt im Titania.

Termine: 14., 15., 21., 22. Oktober, jeweils 20 Uhr www.freiesschauspiel.de

Felix Holland Das Freie Schauspiel ensemble zeigt Davide enias Lampedusa-Monolog »Finsternis«
TheATeR www.strandgut.de | Strandgut 10/2022 | 25 Fotos: ©

>> Jetzt aber: Am 29. Oktober steht am Schauspiel die aus dem Frühjahr ver schobene Premiere von »Unheim« an, die vom Leben und Sterben – in durchaus realistischen Zukunfts welten handelt. Die Auftragsarbeit des Schauspiels für den Autor und Regisseur Wilke Weermann haben wir im Strandgut 4/22 angekündigt. (Gehen Sie über Archiv!). www.schauspielfrankfurt.de

>> Vom Hausregisseur zum Theater chef: Nach Bettina Bruinier führt mit Christoph Mehler der zweite ExHausregisseur der Reese-Intendanz in Frankfurt künftig die Geschicke des Schauspiels am Staatstheater in Saarbrücken. Mehler-Inszenie rungen waren zuletzt vor allem in Darmstadt zu sehen, ganz großartig mit Shakespeares »Romeo und Julia« (Strandgut Juli 2022).

>> Blick zurück auf die Sommerwerft: Für das Kulturfestival an der Weseler Werft, das in seiner 21. Ausgabe zum ersten Mal unter Lärmauflagen der benachbarten Wohngentry organisiert werden musste, meldet der Veranstalter Protagon 120.000 Gäste – ein neuer Besuchsrekord. Insgesamt 170 Veranstaltungen gab es zu erleben. www.protagon.net

>> Hürdenabbau: Seit September erhalten Inhaber der Wiesbadener Freizeitkarte 50 Prozent Ermäßigung bei fast allen Veranstaltungen des Hessischen Staatstheaters. Die Frei zeitkarte können Familien mit min destens drei Kindern, Alleinerziehen de sowie Familien, die auf Wohngeld oder Kinderzuschlag angewiesen sind, beziehen. www.staatstheater-wiesbaden.de

>> Gemischte Gefühle: Die polyphone Oper »Sun & Sea« und Trajal Harrells »The Köln Concert« (s. Strandgut 8/22 + 9/22) überstrahlen den Rück blick auf die Wiesbadener Biennale 2022. Für viele andere, durchaus mutige performative Darbietungen hätte sich gewiss auch der neue Chef des Events, Kilian Engels mehr Re sonanz gewünscht. In der Abschlus serklärung werden denn auch keine Zahlen genannt.

>> Antagon on tour: Das Antagon Thea ter gastiert mit seiner hochaktuellen Aufrüttelschau »Klima X« in diesem Monat noch im Uni-Park an der Werra in Witzenhausen (19. Oktober, 18.30 Uhr). www.antagon.de

Den toxischen Trieben auf der Spur

Das Staatstheater Darmstadt entdeckt sogar den homo im Faber von Frisch

Fünf hohe Platten, mal nach Beton, mal nach Stahl aussehend, sind schräg zentriert auf eine Dreh fläche platziert und beherrschen den Raum. Ist das Kunst? Ja, recht gelungene. Die massive vertikale Skulptur auf der Bühne stellt wohl eine Turbine dar. Das also, womit der Ingenieur Walter Faber sein vieles Geld in aller Welt verdient. Doch sie steht als Symbol der Tech nik auch für sein Denken: Nichts passiert in dieser Welt, was nicht erklärbar und rational fassbar, berechenbar wäre, alles andere ist Mumpitz für den Protagonisten in Max Frischs 1957 erschienenem Roman »Homo faber«. Jakob Weiss hat den modernen Klassiker in den Kammerspielen des Staatstheaters Darmstadt insze niert, die für die Zeit des Umbaus im Kleinen Haus (bis 2024/25) der Hauptspielort der Theatersparte sein werden. Der Berliner Regisseur hat auch den Sprechtext verfasst und das imposante Bühnenbild kreiert, das sich durch wechselndes Licht als Flughafenkatakombe, Urwald, Höhle oder Kunsttempel imaginieren lässt. In den späteren Traumszenen huschen die Gesich ter der Darsteller überdimensional über das Konstrukt.

Vordergründig erleben wir den 50-jährigen Schweizer Walter Faber (Mathias Znidarec), der in einer ziemlich abstrusen Reihung von Zufällen sich unwissentlich in die eigene Tochter Sabeth (Edda Wiersch) verliebt, die durch sein Mitverschulden dann auch noch tragisch zu Tode kommt. Eine Ket tenreaktion von Ereignissen lässt ihn so seine Jugendliebe Hanna (Karin Klein) noch einmal sehen, ei ner deutsche Jüdin, die er 1937 aus Karrieregründen der Obhut seines Freundes Joachim überließ, in der Annahme, dass die schon Schwan gere abtreiben würde und dass sein Freund ihr, was auch geschah, ins Exil helfen würde.

Die schmerzliche Erkenntnis, in allen seinen sozialen Beziehungen versagt zu haben, holt Faber am Ende dieses Weges ein und legt sein Weltbild zerborsten in Trüm mer. »Homo faber« ist das große Resümee eines gescheiterten Menschen. Weiss‘ Inszenierung wird zwar »nach Max Frisch« be nannt, folgt darin gleichwohl der Diktion des Autors. Allerdings löst der Regisseur die Figuren aus dem Zeitbezug der 50er Jahre, nicht nur, was den Blick auf den Natio nalsozialismus und den Holocaust

angeht, auch Fabers abfälliger Blick auf Schwarze und Indigene bleibt ausgespart.

Dafür hält Weiss an Fabers nicht minder geringschätzigem Umgang mit Frauen fest. In einem Beitrag des sehr guten Programmheftes wird dafür das Idiom der »toxi schen Männlichkeit« bemüht und eine in der Rezeption bisher kaum beachtete homoerotische Kompo nente. So richtet sich der Fokus der Inszenierung nicht nur auf die ver quere Egozentrik des Titelhelden, sondern spürt auch dem Queeren, dem Homo in Faber nach. Diese Gefühle zu erkennen, hätte diesen Menschen wohl vor seiner Tragödie bewahren können, meint der Re gisseur. Unterdrückt und verdrängt aber richteten sie ihn zugrunde. Eine legitime, interessante und keineswegs überstrapazierte Lesart des Frisch-Textes.

Matthias Znidarec gestaltet seine Rolle nicht nur sprachlich und ge stisch zum Niederknien. Akkurat in Anzug mit Weste auftretend verleiht er seiner Figur auch einen gewaltigen Schuss Komik, knapp an der »Lachnummer« vorbei, die ein Kollege in der FNP ins Spiel bringt. Tatsächlich tun sich Welten zwischen Ich-Ideal und Real-Ich auf, zwischen Selbstbild und Erschei nung. Seiner nüchternen Analyse vor der geplanten Notlandung folgt die nervöse Belagerung der Stewardess auf dem Fuß. Das coole Abservieren seiner Geliebten Ivy (Nora Solcher) gerät zur panischen Flucht, das Hohe Lied des Singleda seins zum Heiratsantrag, und selbst in seiner Company wird dem sich so erfolgreich wähnenden Macher nahegelegt, doch mal Urlaub zu machen.

Fabers »Bericht«, so nennt es Frisch, wird uns in Darmstadts Kammer spielen als Kopfkino serviert. Ein zu nächst chronologisch verlaufender, immer brüchiger werdender Film aus den Erinnerungen, Träumen und Halluzinationen – eines Enden den. Sechs Kolleg*innen Znidarecs treten dazu in mehr als einem Dutzend zumeist karikaturesk überzeichneter Rollen auf – und genauso schnell wieder ab. Neben den schon Erwähnten erleben wir Jörg Zirnstein (in toller Geistersze ne), Sebastian Schulze und Daniel Scholz in großer Aktion. Prächtig besetzt, eindrucksvoll gespielt und ein triftiger Grund nach Darmstadt zu fahren.

Termine: 9., 13. Oktober, jeweils 19.30 Uhr www.staatstheater-darmstadt.de

© Sinah Osner
TheATeR 26 | Strandgut 10/2022 | www.strandgut.de vORgeFÜh RT

Frankfurter Premieren im Oktober

nnn Theater

ALL The mOveS We mAKe IN The DARK

Eine Produktion von Hanni&Anni. Konzept und Perfor mance: Hannah Brown und Anne Küper Landungsbrücken, 1.(Premiere), 2.9.2022, 20 Uhr. ww.landungsbruecken.org

nnn Theater

BLeIWe LOSSe

Hessische Katastrophen von Wolfgang Deichsel Regie: Sarah Groß. Mit Ulrike Kinbach, Susanne Schäfer, Alexander J. Beck, Michael Quast Fliegende Volksbühne, 24.9.2022, 19.30 Uhr www.volksbuehne.net

nnn Theater

FINSTeRNIS von Davide Enia Inszenierung: Reinhard Hinzpeter. Mit Moritz Buch Freies Schauspiel Ensemble, 10.9.2022, 19.30 Uhr; 25.9.2022, 18 Uhr www.freiesschauspiel.de

nnn Theater

gemeINe DUNKeLheIT KAPeRT DAS LIchT - ODeR DIe WÜRDe DeS SPAR geLS IST UNANTASTBAR poetisches Musiktheater. Regie/Texte/Inszenierung: Helen Körte. Ensemble 9. November (E9N) Gallus Theater, 15.(Premiere), 16.-18.9.2022, 20 Uhr. www.gallustheater.de

nnn Theater

mONIKA hAegeR - INSIDe STASI Buch und Regie: Nicole Heinrich Mit Anja Kimmelmann Frankfurter Autoren Theater, 9.(Premiere), 10., 17.+24.9.2022, 20 Uhr, 18.9.2022, 18 Uhr www.fat-web.de

nnn Theater

mONSIeUR PIeRRe gehT ONLINe nach dem Film von Stéphan Robelin, Bühnenfassung von Folke Braband

Regie: Horst Johanning. Mit Christian Wolff, Patrick Wolff, Barbara Bach, Julia Gröbl, Katja Straub Die Komödie, 17.9.(Premiere)-6.11.2022, Di.Sa., 20 Uhr; So., 18 Uhr www.diekomoedie.de

nnn Theater

DeR NAcKTe ALBATROS

von Henry W. Falk. Regie: Rainer Ewerrien. Mit Jochen Döring, Marlene Zimmer, Oliver Konietzky Eine Eigenproduktion des Stalburg Theaters Stalburg, 15.(Premiere)-17., 30.9.2022, 20 Uhr www.stalburg.de

nnn Theater

ONKeL WANJA

von Anton Tschechow

Regie: Jan Bosse. Mit Peter Schröder, Melanie Straub, Lotte Schubert, Christina Geiße u.a. Schauspielhaus, 22.(Premiere), 26.9.2022, 19.30 Uhr. www.schauspielfrankfurt.de

nnn Theater

SecReT LIFe OF hUmANS

A historical mystery play by David Byrne. Inspired by Yuval Noah Harari‘s A Brief History of Humankind

The English Theatre, 16.9.(Premie re)-29.10.2022, Di.-Fr., 19.30 Uhr; So., 18 Uhr www.english-theatre.de

nnn Theater

SOLASTALgIA

von Thomas Köck. Regie: Thomas Köck. Mit Katharina Linder, Agnes Kammerer, Miriam Schiweck u.a. Kammerspiele, 23.(Premiere), 24.9.2022, 20 Uhr. www.schauspielfrankfurt.de

nnn Theater

SWeAT by Lynn Nottage. Director: PJ Escobio. Mit Jennifer Trip pel, Trisha Fiss, A.C. Jerome Hemmersbach u.a. Shakespeare Frankfurt Internationales Theater, 15.(Premiere), 16.9.2022, 20 Uhr www.internationales-theater.de

nnn Theater DIe TANZSTUNDe (DANcINg LeSSONS)

von Mark St. Germain. Regie: Heinz Kreidl. Mit Madelei ne Niesche und Ralf Stech Fritz Rémond Theater, 15.9.(Premie re)-23.10.2022, Di.-Sa., 20 Uhr; So., 18 Uhr www.fritzremond.de

nnn Theater

eIN vOLKSFeIND

von Henrik Ibsen. Regie: Lily Sykes. Mit Isaak Dentler, Tanja Merlin Graf, Caroline Dietrich, Uwe Zerwer u.a. Schauspielhaus, 25.9.2022, 18 Uhr www.schauspielfrankfurt.de

nnn Tanz

YO BRO

von und mit Joana und Aljoscha Tischkau Koproduktion mit dem Künstlerhaus Mousonturm und dem Festival Politik im Freien Theater Bockenheimer Depot, 24.(Premiere), 26.+28.9.2022, 20 Uhr; 29.+30.9.2022, 18 Uhr www.schauspielfrankfurt.de

nnn Theater

AND TheN TheRe WeRe NONe by Agatha Christie. Director Jeff Book. Cast: Esa Hol stein, Phil Lewis, Hazem Elessawy, Carina Stubenrauch F.E.S.T.- Frankfurt English Speaking Theatre Kulturhaus Frankfurt, 7.(Premiere), 8., 14.+15.10.2022, 19.30; 9.+16.10.2022, 18 Uhr www.kulturhaus-frankfurt.de

nnn Theater

BeI ANRUF mORD von Frederick Knott. Regie: Stefan Zimmermann. Mit Yael Hahn, Christian Buse, Michel Guillaume, Stefan Rehberg, Michael Schiller Fritz Rémond Theater, 27.10.-4.12.2022, Di.Sa., 20 Uhr; So., 18 Uhr. www.fritzremond.de

nnn Theater

eUROPA veRTeIDIgeN von Konstantin Küspert. Regie: Linn Mann & Gregor Grewers. Mit Anuschka Wojciechowski, Christopher Gosch, Gregor Grewers u.a. Ankunftshalle T sankt peter, 6.(Pr4emiere), 7.+8.10.2022, 20 Uhr. www.sanktpeter.com

nnn Theater

Le JeU DU cORPS

Gewinnerin Frankfurter Autoren Theatermarkt ‚22 Regie/Spiel/Konzeption/Choreografie/Kostüme/Licht/ Bühne/Requisiten/Inspizienz: A. Oku//beatnik Frankfurter Autoren Theater, 7.(Premiere), 8., 28.+29.10.2022, 20 Uhr www.fat-web.de

nnn Theater

DIe SchmUTZIgeN hÄNDe von Jean-Paul Sartre Regie: Lilja Rupprecht. Mit Matthias Redlhammer, Fri dolin Sandmeyer, Manja Kuhl, Lea Ruckpaul u.a. Schauspielhaus, 28.10.2022, 19.30 Uhr www.schauspielfrankfurt.de

nnn Theater

UN heIm Text und Regie: Wilke Weermann. Mit Tanja Merlin Graf, Lea Beie, Torsten Flassig, Michael Schütz Kammerspiele, 29.10.2022, 20 Uhr www.schauspielfrankfurt.de

nnn Theater

DeR Weg DeS SOLDATeN nach Wolfgang Herrndorf. Klassenzimmerstück ab 15 Jahren.Regie: Martin Brüggemann Box im Schauspiel, 15.(Premiere)+22.10.2022, 16 Uhr. www.schauspielfrankfurt.de

nnn Theater WeRWOLFKOmmANDOS. RechTeR TeRROR vOR geRIchT Konzept, Text und Regie: Marie Schwesinger Konzept und Dramaturgie: Fabiola Eidloth & Julia Just Landungsbrücken, 20.(Premiere), 23.10.2022, 20 Uhr; 22.10.2022, 19 Uhr www.landungsbruecken.org

Absurd aus dem Ruder

Volksbühne bringt Wolfgang Deichsels »Bleiwe losse«

An den Titel halten wir uns schon mal gar nicht. Wie auch? Wolfgang Deichsels subversive Szenen aus hessischen Ehen sind schließlich die avantgardistische Antwort Frankfurts auf Franz Xaver Kroetz & Co. Unter anderem wurden sie von jüngst verstorbenen ehemali gen Intendanten der Städtischen Bühnen, Günther Rühle, 1989 im Bockenheimer Depot gezeigt. Michael Quasts Theatertruppe legt die Szenenpotpourri immer mal wieder auf, zuletzt 2015. Nach knapp zehn Jahren ist das durch aus an der Zeit, dem hessischen Kleinbürger in uns den Spiegel vorzuhalten.

Los geht es im Haus des Ehepaars Kress, das den kaputten Stecker ausgetauscht haben will und nun dem jungen Elektriker Bubi Menger vermittelt, dass es so etwas Neues wie eine Steckdose eigentlich gar nicht braucht und will. Und schon gar nicht dafür bezahlen. Da ist Mi chael Quasts schwerhöriger Gatte

vor, der immer nur das versteht, was er braucht. Eine andere Szene, aus der Zeit gefallen, ist der erwar tete Anruf aus Amerika, für den die Frau Körner von nebenan eigens kommt. Oder die, wenn sich Mann und Frau nächtlings über den Schrei aus dem Park aufregen und endlos zanken, was das wohl gewesen sein könnte.

Vier Schauspieler spielen 17 Rol len »in einer Szenenfolge, in der Alltagssituationen absurd aus dem Ruder laufen. Deichsels Hes sisch ist kein beliebiges Gebabbel, sondern von hoher literarischer Qualität. Seine Texte spiegeln den Ausdrucksreichtum und die Musi kalität der südhessischen Mundart und sind von unerreichter Komik«, zitiert die Volksbühne in ihrer An kündigung eine Besprechung. Eine Besprechung folgt demnächst. gt

Termine: 1., 9. Oktober www.volksbuehne.net

DIE SCHMIERE

Satire & Kabarett seit 1950

am 14./ 15./ 21./ 22. Oktober um 20 Uhr Ein Strauß voller Narzissten | Kabarett am Do., 20. Oktober um 20 Uhr: Jo v. Nelsen liest die Hesselbachs „Der Kriminalfall“

am Fr., 28. Oktober um 20 Uhr: Katalyn Hühnerfeld | Kabarett

am Sa., 29. Oktober um 20 Uhr: Ehepaar Schwerdtfeger - Best off

Infos und Tickets über unsere Website:

www.die-schmier e.de

TheATeR www.strandgut.de | Strandgut 10/2022 | 27 © Andrea Malkmus

>> Spender gesucht: Zur Anschaffung des Gemäldes »Sarah führt Hagar Abraham zu« von Moritz Daniel Op penheim für das Jüdische Museum Frankfurt braucht die Gesellschaft der Freunde und Förderer desselben noch Geld. 250.000 Euro werden gebraucht. Konto: Freunde und Förderer des Jüdischen Museums IBAN DE45 5007 0010 0041 0035 00, Stichwort: Oppenheim. Der Rest ist: überweisen. www.juedischesmuseum.de

>> Bauschau: Am 15. Oktober (Sa.) führt Konstantin Lannert im Bolongaro palast durch das künftige Museum in Höchst. In rund 90 Minuten wird das Gebäude in seiner historischen Beschaffenheit erkundet sowie erste Einblicke in die zukünftige Nutzung als Museum geboten. Über den Blick hinter die Kulissen des Umbaus des denkmalgeschützten Palazzos mit seiner facettenreichen Historie hinaus, gibt es Einsichten in die Aus gestaltung des Palasts als zukünftig westlichste Adresse des Frankfurter Museumsufers. www.porzellanmuseum-frankfurt.de

>> Umbaupause: Zur Vorbereitung der großen Pardon-Ausstellung »Teuf lische Jahre« bleibt das komischste aller Museen wo gibt, vom 4.–16. Oktober geschlossen. Bis dahin kann, wer dies zeitig liest einen letzten Blick auf die Stuttmann-Statements werfen. Selbst am Montag, den 3. Oktober, der ja ein Feiertag ist. www.caricatura-museum.de

>> Aus erster Hand: So heißt die Ver anstaltungsreihe mit Berichten von Kuratoren und Wissenschaftler des Liebieghauses über ihre aktuellen Forschungsthemen. Am 27. Oktober um 18.30 Uhr geht es um Farben in der Antike: Welche Farben und Ma terialien wurden bei den Entwürfen der farbigen Rekonstruktionen ein gesetzt und welche Wirkung kann damit erzielt werden?

www.liebieghaus.de

>> Toll trieben es die alten Römer: Mit Thomas Bäppler-Wolf, alias Bäppi, als Kaiser Vespasian (9–79 n.Chr.) geht es einmal im Monat – in diesem am 12. um 18 Uhr – im Archäologi schen Museum auf die Zeitreise. In die Ägide des mit seiner Einsicht »Pe cunia non olet/Geld stinkt nicht« in Frankfurt gern zitierten Mannes fällt die Errichtung eines militärischen Stützpunktes auf dem Domhügel, dessen Überreste ebenda noch heu te zu besichtigen sind. Buchungen unter baeppis-events.de.

www.archaeologisches-museumfrankfurt.de

Bodenschätze mit migrationshintergrund

Das Archäologische Museum Frankfurt fragt »Kelten in hessen?«

Es ist das Fragezeichen im Titel, das die Sonderausstellung des Ar chäologischen Museums »Kelten in Hessen?« so besonders macht. Und das fast danach aussieht, als wollte man hier den Keltenfürsten in der Wetterau als Herkunftsschwindler entlarven. Infrage stellen wollen die Ausstellungsmacher indes weniger, ob es die diesseits des Rheins vor al lem in Bayern und Baden-Württem berg heimisch geltenden Kelten überhaupt bis nach Hessen schaff ten, als einen allzu gefälligen oder gar interessegeleiteten Umgang mit begrifflichen Zuordnungen. Denn mangels schriftlicher Zeug nisse ist es völlig unklar, ob die zahlreichen als Kelten bezeichneten Gruppen, Völker oder Stämme, die im vor christlichen Millennium bis in unsere Gegend sie delten, sich selbst über haupt jemals so nannten oder gar empfanden.

zunächst erfahren, dass sämtliche Namen und Benennungen der Bewohner nördlich der Alpen von den griechischen und römischen Eroberern und ihren Historikern stammen und häufig synonym oder mit wechselnder Bedeutung verwendet wurden. Da tauchen mal Ubier und Sueben auf, dann wieder Gallier, Skythen oder Ga later und die ihnen zugeordneten Gebieten Keltiké, Gallia, Galata; als erste Hessen galten den römischen Geschichtsquellen aus den Ger manenkriegen des Augustus und Tiberius (27 v. C.–37 n. C) zufolge jedenfalls lange die germanischen Chatten. Bis Funde auf weitaus äl tere Herkünfte stießen.

Plattgemacht

Bei der Anlage des Rennbahn-Parks auf dem Gelände der ehemaligen Niederräder Galopprennbahn wurde das im waldnahen Grünbereich gelegene Hügelgrab 1 der Sandhofgruppe schlichtweg eingeebnet. Einfach so, ohne Aufhebens, mutmaßlich unwissentlich, vielleicht aber auch nicht. Was zählt Geschichte, was Tradition, wenn es um Fußball geht? Selbst die Straßen bahnhaltestelle heißt inzwischen DFBCampus, wiewohl die Gäste des Verbandes gewiss das mächtige Parkhaus präferieren.

Dazu stellt der Kurator der Schau, Museumsdirektor Wolfgang David, vorab klar: »DIE Kelten hat es eben so wenig gegeben in der Geschichte wie DIE Germanen.« Vielmehr handele es sich um eine Fremd-, eine Sammelbezeichnung und eine vorzüglich im 19. Jahrhundert kul tivierte ethnografische Ordnungs größe.

Wer die Ausstellung im alten Mittelbau des Karmeliterklosters besucht, wird denn auch reichlich mit Informationen bedient und

Die chro nologisch angelegten Vitrinen der Ausstellung zeigen vor allem Hinter lassenschaf ten aus den zahlreichen im vor christlichen Jahrtausend angelegten Grabhügeln unserer Regi on, ergänzt durch Leihgaben aus Norditalien und Lausanne. Spangen, Fibeln, Kämme, Pinzetten, Nagelschneider, Ohrlöffel, Bestecke, Trinkbecher, Textilien und Schwerter aus den Grabbeigaben wie auch das Mo numentale der Gräber selbst legen intensive Beziehungen nicht nur des Handels bis hin zu Migrati onshintergründen ins Alpine und römisch Cisalpina, der bis nahe der Zeitenwende zu Gallien gerechne ten Poebene, nahe, wo sich unter

anderem keltische Boier mit den Etruskern gegen Rom verbündet hatten. Vieles von dem, was in den Gräbern von Rödelheim, Praun heim, Eschersheim oder auch im Stadtwald entdeckt worden ist, wird der Hallstattzeit (ab 800) und der ihr folgenden Laténe-Kultur zugerechnet, jener um 450 vor unserer Zeit anhebenden Epo che, deren Bezeichnung sich auf Entdeckungen in La Tène am Neu enburgersee in der Westschweiz stützt. Das Keltische im Hessischen, so wird festgestellt, lässt sich als Kommunikationssystem auch wohl erst für diese Zeit behaupten – den um das 5. Jahrhundert vor unserer Zeit datierten Keltenfürsten vom Glauberg und seinen Jüngern zum großen Trost.

Die Ausstellung folgt darin dem aus Friedrichsdorf stammenden Universalgelehrten Édouard Desor. und widmet diesem gar einen ihrer Schwerpunkte. Der aus politischen Gründen (Teilnahme am Hamba cher Fest) des Landes verwiesenen Keltenforscher wirkte in den USA und Kanada als Geologe, bevor er sich in der Schweiz niederließ und dort sogar Nationalratspräsident wurde.

Bis 30. Oktober: mi., 10–20 Uhr; Do.-So., 10–18 Uhr

www.archaeologisches-museumfrankfurt.de

AuSSTeLLunGen 28 | Strandgut 10/2022 | www.strandgut.de ANSIchTSSAcheN 1
© AMF

Es fällt einem wie Schuppen von den Augen: Wie anders, als durch Zeichnen hätten sich die Menschen in vorfotografischer Zeit denn ein Bild, respektive Bilder machen sollen von ihren Eindrücken und Begegnungen! Wie sonst diese vermitteln? In seiner ersten Son derausstellung stellt das erst vor Jahresfrist eröffnete Deutsche Romantik-Museum eine Kunst und Fertigkeit zur Schau, die uns heute buchstäblich abhandenkommt: das Handzeichnen als Kulturtechnik, als Medium der Kommunikation, als in das Bild verlängerte Handschrift. »Zeichnen im Zeitalter Goethes« lautet der Titel der Schau. Das Leben des Dichters bildet den Leit faden des neunteiligen Parcours im erstmals genutzten Ernst Max von Grunelius-Saal des Hauses. 130 Bilder in unterschiedlichsten Tech niken – vom Bleistift über die Feder bis zum Aquarell – gefertigt sind zu sehen. Alle stammen aus den Beständen des Freien Deutschen Hochstifts. Über acht Themensta tionen hinweg werden Werke von 60 Künstlern, Malern, Literaten vor gestellt, die neunte lädt die Gäste

zum Selberzeichnen ein, wofür, dies am Rande, die Firma Faber-Castell 18,5 Kilo (!) Bleistifte aller Härtegra de gestiftet hat. Es ist, auch dies am Rande, irgendwie beruhigend zu erfahren, dass es diese Firma noch gibt.

Johann Wolfgang Goethe selbst ist mit zehn Zeichnungen vertreten. Eine ganz bezeichnende (!) findet sich in einem Brief an Lili Schöne mann. Darin zeigt der 25-Jährige in seinem viele Seiten fassenden Schreiben, den Text mit gekonntem Strich und weit über das Skizzen hafte hinausgehend unterbre chend, wie es gerade in seiner Bude im Großen Hirschgraben aussieht. Und ganz gewiss will der Verliebte auch zeigen, wie gut er (auch) das Zeichnen beherrscht. Gleichwohl unterstreicht gerade dieses kleine Blatt, dass das Zeichnen zu Zeiten Goethes eine gängige Kommunika tionspraxis war. Wie es sich gehört in einem wohlbestellten kunstin teressierten Elternhaus, hat Goethe es, im Alter von drei Jahren damit beginnend, von Grund auf gelernt. Ein begnadeter Zeichner aber war Goethe aber dennoch nicht und

18,5 Kilo Bleistifte

dessen wohl auch einsichtig. Seine Beiträge werden durch Gegenüber stellungen gleichsam decouvriert. So etwa im Vergleich seines Porträts des Dichters Friedrich Maximilian Klinger mit Adam Friedrich Oesers sichtlich als Vorbild dienendem »Mann mit Stirnbinde«. Oder einer Nachahmung von Johann Georg Willes »Angler an der Wassermüh le« mit dem Original.

Von Goethes Frankfurt mit kari katuresken Wiedergaben der Ent würfe zum ersten Denkmal für den Dichter geht es im Kellergeschoss des Mäckler-Baus zu den zeich nerischen Influencern, zu seinen Reisen in die Schweiz und nach Italien (»Freiheit und Idealität«). In der Abteilung »Zeichnen und Schreiben« kommen Dichterkol legen zeichnend zur Geltung, die Abteilung »Freundschaftsbild und Freundschaftsgabe« geht auf Por träts. Mit dem Dreischritt »Zeich nen in Gesellschaft«, »Zeichnung und Wissenschaft« und »Zeichnen und Erzählen« mündet die überaus informativ begleitete Bilderschau schließlich in der erwähnten Einla dung zum Selbstversuch. Dabei gibt es durchaus berühmte Werke zu entdecken zeigt: zum Beispiel Johann Heinrich Wilhelm Tischbeins Rückenansicht von Goe thes am schmalen Fenster seines Zimmers in Rom, Goethes Farben kreis natürlich oder die leichthän dig an den Rand eines Manuskripts platzierte Portraitskizze des Godde lauer Genius Georg Büchner durch seinen Freund Alexis Muston – eine Preziose fraglos, weil rares Zeugnis von Büchners Aussehen. Und auch weitere große Zeitgenossen sind vertreten: wie Johann Heinrich Füssli, Caspar David Friedrich und

Jakob Philipp Hackert, auch er ein Lehrer von Goethe, Alexander von Humboldt oder Angelika Kauff mann.

Als die wahren Highlights der in jedem Sinne ausgezeichneten Ausstellung aber dürften die Ent deckungen und Überraschungen aus der Sichtung von rund 3.000 Werken durch die Kuratorinnen Mareike Hennig und Neela Struck zu betrachten sein. Dazu gehören die Baumstudien Johann Christian Reinharts und des Maler-Müller genannten Johannes Friedrich Mül ler, dazu gehört aber auch die den Titel des Katalogs schmückende Zeichnung »menschliches Auge und seine Bestandteile« respektive der »schönsten aller Nasenschleim häute« (so Mareike Hennig) in neunfacher Vergrößerung, die der Künstler Christian Köck für den Anatomen und Anthropolo gen Samuel Thomas Sömmering angefertigt hat. Regelrecht zum Verweilen laden die Illustrationen literarischer Werke in der Station »Zeichnen und Erzählen« ein: Füs slis Blick auf den Handwerker Stout, der in der Theaterszene von Shake speares »Sommernachtstraum« eine Mauer spielt, die den Faust bedrängende Margarete auf Dante Gabriel Rosettis düsterem Bild und natürlich auch Goethes skurrile, die Walpurgisnacht vorwegnehmende Hexen-Phantasie.

Bleibt, auf die zahlreichen Begleit veranstaltungen hinzuweisen, von denen nicht wenige darauf zielen, die Kunst des Zeichnens handgreif lich zu vermitteln.

Lorenz Gatt

Bis 6. November: Di.–So., 10–18 Uhr; Do., 10–21 Uhr www.deutsches-romantik-museum.de

Hall Romantik-Museum präsentiert »Zeichnen im Zeitalter Goethes«
AuSSTeLLunGen www.strandgut.de | Strandgut 10/2022 | 29 © David
© FDH

verbalinjurien imAngebot

Museum für Kommunikation: »Potz! Blitz! Vom Fluch des Pharao bis zur hate Speech«

Verflixt und zugenäht, jetzt muss dieser Artikel doch noch fertig werden! Obwohl die Ausstellung doch bis Januar 2023 geht!!! Und draußen (noch) das schönste Wetter lockt … Herrschaftszeiten nochmal …!!! Und da sind wir auch schon beim – noch relativ harmlosen – Fluchen, um das es in der Ausstellung des »Museum für Kommunikation« in Frankfurt geht: Potz! – eine Umschreibung für Gott, bezeugt seit dem 15. Jahrhundert, Blitz! – Gottes Blitz also soll dich treffen! Und schon wird klar, dass der Fluch eine – wenn auch einsei tige – Form der Kommunikation ist, also am richtigen Ort. Wie man or dentlich »vom Leder ziehen« kann, wird uns dort anschaulich präsen tiert: in Bildern zum Beispiel vom »Wütenden Hasen«, in Ausweich formulierungen wie das in Bayern gebräuchliche »Herrschaftszeiten«, das zur Wahrung des mosaischen Gebotes den Namen Gottes um geht.

In 13 (dreizehn!) Abteilungen führt die Ausstellung mit anregenden Beispielen durch Tier- und Men schenreich, Religion und Magie, Aberglaube und Historie. »Mein Gott, ist dein Tierreich groß: anima lische Beschimpfungen aus 13 Län dern« heißt eine Station, »Farben blinder Sonntagsfahrer mit Hut!« eine andere. Flüche können auch im »Wörterbuch der bürgerlichen Empörung«, der Malediktologie, ge funden werden. Geschlechtsspezi fische Beschimpfungen haben eine eigene Abteilung, wie auch lokale Besonderheiten, etwa die Frank furter Schimpfkultur. Da kann auch die Besucherin aus Schwaben noch

einiges lernen. Nur in der Abteilung Musik vermisst sie den Hinweis auf den französischen Gesangspoeten George Brassens und das wunder bare »Ronde des Jurons«, den Tanz der Flüche. Unverzichtbar in jedem Französischunterricht, gehörte un bedingt hierher.

Mit Hilfe eines von Ausstellungs macher Rolf-Bernhard Essig kreier ten »Fluchgenerators« kann man (und frau) auf den Spuren der Wort schöpfungen großer deutscher Lite raten wunderbar kombinieren: du »mistfauler (Sachs) gallenschwar zer (Goethe) Harnprophet (Goethe, wer hätte das gedacht …)« etwa. Oder auf modern: »du crashmäßi ger faketreuer Würstchenvisionär« aus auf der Straße und im Netz auf gegabeltem Wortmaterial.

Doch nicht nur Worte sollten wirk mächtig sein. Die Designerin Fran ziska Isensee und Essig zeigen auch eine Voodoo-Puppe aus Mainz!! Fluchtäfelchen aus dem alten Ägypten, eine Stalltür mit Tierpfo ten, Sternen und Fellen bedeckt, und einige gruselige Teile zur FluchAbwehr wie spitze Gegenstände, die das Böse fernhalten sollten.

Auch das blaue »Auge der Fatima«, beliebtes Mitbringsel aus der Tür kei, hält das Übel fern, ebenfalls die Inschrift C + M + B, die Namen der Heiligen Drei Könige plus Jahres zahl über dem häuslichen christli chen Türbalken.

Nicht so amüsant ist die Abteilung »Hate Speech«, üble Nachrede also, deren fatale Folgen das Beispiel der »Pizza-Affäre« von Hillary Clinton aufzeigt: vermutlich von russischen Computer-Hackern gestreut, mit Auswirkungen auf die US-Präsi

Farbe satt

Das Museum Wiesbaden zeigt die erste Retrospektive von ernst Wilhelm nay

»Es geht uns auch darum, zu zei gen: Wir sind Nay«, bekräftigt Ro man Zieglgänsberger, der Kurator der ersten Ernst-Wilhelm-Nay-Re trospektive im Rhein-Main-Gebiet am Ende des ersten großen Rund gangs durch zwölf Räume mit 100 Werken, überwiegend Gemälden, des für die Moderne stehenden deutschen Malers (1902–1968). Mit diesem »Wir« ist natürlich das Museum Wiesbaden gemeint, gleichwohl die Schau schon vorher in Hamburg zu sehen war und im Anschluss nach Dortmund weiter wandert. In eifersüchtig anmuten der Abgrenzung zu den konkurrie renden Kunststätten in Frankfurt, Darmstadt (Landesmuseum) und Mainz, wird der besondere

Bezug zu dem nach dem zweiten Weltkrieg zeitweilig in Hofheim, Taunus arbeitenden Künstler mit einem Sonderraum unterstrichen. Uns kann das nur recht sein: Über diese lokale Pointe und »Farbe satt« (Zieglgänsberger) hinaus bietet die Ausstellung zudem eine neue Sicht auf das mit einem Selbstbildnis von 1922 anhebende Gesamtwerk: den Blick auf die Kontinuität in seinem Schaffen. Der feine Katalog dazu und mehr noch der Besuch seien schon jetzt empfohlen. Eine aus führlichere Besprechung folgt im November-Heft.

Bis 5. Februar 2023: Di., Do., 10–20 Uhr; mi., Fr., 10–17 Uhr; Sa., So., 10–18 Uhr www.museum-wiesbaden.de

dentschaftswahl (Trump gewinnt). Sehr lobenswert daher, dass es in dieser Abteilung auch reichlich Ma terial dazu gibt, wie sich dagegen vor allem im Netz gewehrt werden kann. Dazu sind auch einige Veran staltungen geplant.

Eine amüsante und gleichzeitig lehrreiche Ausstellung im leider sehr kleinen Raum, oder, um es mit

Annabelle Hornung zu sagen, der Direktorin des Schwestermuseums in Nürnberg: »ein veflixt heißer Scheiß!«.

Bis 29. Januar 2023: Di.–So., 10–18 Uhr, mi., 10–20 Uhr www.mfk-frankfurt.de

Katrin Swoboda © VG Bild-Kunst, Bonn/Bernd Fickert © MfK/Bernd Bostelmann © Hamburger Kunsthalle/Elke Walford
AuSSTeLLunGen 30 | Strandgut 10/2022 | www.strandgut.de

Kontext, historische verortung,vorbildfunktion

Nach Agnes Martin, Robert Man gold, Brice Marden, Rebecca Horn, Ellsworth Kelly, Richard Serra heißt der Alexej-von-Jawlensky-Preisträ ger des Jahres 2022: Frank Stella! Es ist die bedeutendste Auszeichnung auf dem Feld der Kunst, welche die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden zu vergeben hat – und stets wird sie – alle fünf Jahre – an einen wirklichen Großmeister der Abstraktion vergeben. Auch diesmal ist es wieder ein US-Ame rikaner, der den Preis von 18.000 Euro erhält, der vom Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden, der Spielbank und der Nassauische Sparkasse gestiftet wird.

Frank Stella, 1936 in Malden, Mas sachusetts geboren und in New York lebend, ist eine klassische, gute Wahl: Der Maler, Bildhauer und Objektkünstler wird zudem nun mit einer Ausstellung im Museum Wiesbaden geehrt, die ein Werk vorstellt, welches der Künstler stets in Serien denkt. »Vielschichtig, vol

Frankfurt subjektiv

Im Stadtlabor kartographie ren Alte und Junge die Stadt

Baustellen, Umleitungen, Abriss, Umbau: So kennen wir Frankfurt. Die Stadt ist ständig im Wandel. Wie die hier Lebenden ihre Zukunft der Mainmetropole sehen, ist dem nächst im Stadtlabor zu erfahren.

Mehr als 50 Kinder, Jugendliche und Erwachsene folgten dessen Aufruf und ließen auf einer großen Plane Zeichnungen, Radierungen und Collagen mit Bleistift, Buntstift, Filzstift, Kohle, Tusche oder Kreide entstehen. Dabei rücken einzelne Gebäude, Straßenzüge, Freiflächen, Siedlungen und Stadtviertel in den Vordergrund. Die Baustellen am Kaiserlei etwa, das Allerheili genviertel und natürlich auch der Wandel des Einzelhandels an der Hauptwache. Gleichzeitig werden Klimawandel, Leerstand, Mobilität, Nachkriegsmoderne und Fragen einer autogerechten Stadt themati siert. Das Ergebnis, eine subjektive Frankfurt-Kartographie, ist vom 22. Oktober an zu sehen.

www.historisches-museum-frankfurt. de/stadtlabor/stadt-blicke

ler literarischer Bezüge und dabei weder abstrakt noch gegenständ lich im herkömmlichen Sinne«, so beschreibt Jörg Daur, Stellvertre tender Direktor und Kustos moder ne und zeitgenössische Kunst, die ses Werk, das der Kunsthistoriker als eine Erweiterung der Malerei versteht: »in den Raum, aber auch konzeptionell.«

Frank Stella als Künstler, der sein Werk nicht allein in der Gegen wart verortet: Das passt gerade in seinem besonderen Interesse für das Ornamentale perfekt in das Museum Wiesbaden. Zu sehen sein werden unter anderem auch Stellas Streifenbilder der 1960er Jahre – im Museumskontext mit der Kunst des Minimalismus sowie der Ma lerei von Robert Mangold, David Novros und Joseph Marioni.

Kontext, historische Verortung, Vor bildfunktion: Das Werk Stellas wird nicht nur im Museum Wiesbaden geschätzt, sondern auch im entste henden Museums Reinhard Ernst, wo demnächst auch Arbeiten des Künstlers zu sehen sein werden, die sich in der dortigen Sammlung befinden. Ein Klassiker der Abstrak tion also, der aber doch einige Jahre nicht in größerer Form in Deutsch land zu sehen war: Stellas letzte große Retrospektive in Deutschland wurde 2012 in Wolfsburg gezeigt. Was nun Stella mit Alexej von Jaw lensky verbindet? Mit jenem Künst ler, der die letzten 20 Jahre seines Lebens in Wiesbaden verbrachte und hier seine bedeutsamsten Werke schuf? Für die Kuratoren ist es vor allem die Idee des Seriellen. Und tatsächlich arbeitete Jaw lensky erst in seinem in Wiesbaden entstandenen Spätwerk wirklich in Serien. Denken wir an seine seit den 1930er Jahren entstandenen „Meditationen“. Der Wiesbadener Maler Alo Altripp nannte Jawlensky den »Ikonenmaler des 20. Jahrhun derts« – ein später serieller Maler, der 1941 in Wiesbaden starb, wo er auf dem Russisch-Orthodoxen Friedhof beerdigt ist.

Sein Diktum »Ein Kunstwerk ist eine Welt, nicht Nachahmung der Natur« gilt auch für das Werk von Frank Stella, der in seinem Werk im mer vielfältige Bezüge zur Kunstge schichte sucht. Man darf gespannt sein, wie im Wiesbadener Museum solche Bezüge hergestellt werden. Denn die Suche nach Abstraktion ist ein Grundthema der Bildenden Kunst und insbesondere der Ma

lerei. Frank Stellas Werk, Arbeiten wie »Rabat» von 1964, »Bene come il sale» von 1987 oder »Dawidgro dek« aus dem Jahr 1971 sind wie geschaffen dafür, über solche Tradi tionen und Kontinuitäten intensiv und substanziell nachzudenken.

Carl Theodor Reiffenstein, Mausgasse, 1830/1865, © HMF Ein Museum der Stadt Frankfurt Marc Peschke museum Wiesbaden Frank Stella noch bis 9. Oktober 2022 www.museum-wiesbaden.de © Museum Wiesbaden/Bernd Fickert
AuSSTeLLunGen www.strandgut.de | Strandgut 10/2022 | 31

Die Oper Frankfurt im Oktober

Von Zauberflöte, Glockenspiel und Geweihten

Nach der musikalischen Liebeslehre von »Cosí fan tutte« über »Männer moral und Weibertreue« (frei nach Wolfgang Hildesheimer) kompo nierte Wolfgang Amadeus Mozart in nahezu atemloser Hektik noch zwei rätselhafte Opern-Schwerge wichte: »La clemenza di Tito« und die »Zauberflöte« erlebten beide in einem einzigen Monat, dem Sep tember 1791, ihre Uraufführungen. Nur drei Monate vor Mozarts frü hem Tod. Themen: siehe oben! Was in der Opera seria über den großmütigen römischen Imperator Tito Vespasiano noch als nachvoll ziehbare (politische) Botschaft herüberkam, wurde mit der »Zau berflöte« geradezu ins Groteske überhöht. Textautor Emanuel Schi kaneder (der in der Uraufführung selbst die Partie des geckohaften Vogelfängers Papageno übernahm) schien alles in »große Oper« ver packen zu wollen, was sich aus Märchen, Commedia dell´arte, Zauberspiel oder Hohelied der Liebe in einem gut verkaufen ließ: von der zunächst guten, später bösen Königin (der Nacht) und ihrem bösen (später guten) Gegenspieler Sarastro wird erzählt, von Monosta tos, einem Mohren (geht ja heute gar nicht mehr!), der eine Pamina bedrängt, die wiederum den Sara

stro töten soll – und Papageno und Papagena, die einander begehren und nur über gefährliche Umwege zueinander finden dürfen. Drei himmlische Knaben tauchen auf (der große Musikkömödiant Victor Borge würde gesagt haben: nobody knows why?), geben einem gewis sen Tamino eine Zauberflöte mit auf den Weg zum reinen Tempel der «Geweihten«, die alle Gefahren zu überwinden helfen soll. Diese Art theatralische Minestrone hat Mozart – und das ist seine unnach ahmliche Genialität – musikalisch derart umgesetzt, dass schon nach der Uraufführung der Beifall riesig war. Über 20 weitere Aufführungen in Wien folgten.

Mozart, der die Aufführungen noch vom Cembalo aus leitete, starb am 5.12.1791.

Musikalisch gab und gibt die Kom position nach wie vor große Rätsel auf. Was klar ist: Mozart zieht mit Nummernarien, großen Chören (Priester, Sklaven), ja Glocken- und Flötenspielereien noch einmal alle Register und umgarnt fast alle Zu schauergenres. Das hält bis heute ungebrochen an. Nicht von unge fähr ist die »Zauberflöte« seither auch für viele Kinder der Einstieg in die Welt der (klassischen) Musik geworden.

1998 hat Alfred Kirchner die Frank furter Inszenierung bestimmt. Jetzt, nach 24 Jahren, soll das Meisterwerk durch den amerika nischen Autor und Regisseur Ted Huffmann einen neuen Anstrich erfahren. Für die erkrankte Dirigen tin Julia Jones wird Steven Sloane mehrmals die musikalische Leitung übernehmen, der in der Oper Frank furt schon einmal von 1988– 92 als erster Kapellmeister tätig war, danach 26 Jahre Chef der Bochu mer Sinfoniker und seit 2007 bzw. 2020 bei ähnlichen Ensembles in Stavanger und Jerusalem wirkt. Wir sind gespannt auf neue (ande re?) Sichtweisen eines unsterbli chen Meisterwerks. Termine Oper Frankfurt: 2.10., 18 Uhr (Premiere), 7./15./21.10., je weils 19 Uhr, 30.10., 15.30 Uhr Karten über www.oper-frankfurt. de und Tel.: 069/212–49 49 4

Ganz sicher lohnend ist in diesem Kontext ein »Familienworkshop« am 16.10.22 um 14 Uhr (Treffpunkt: Opernpforte): Kinder und Familien erspielen sich die Oper und lernen so die Geschichte und die Musik kennen. Karten für 8 € (Kinder) bzw. 15 € (Erwachsene) nur über die Vor verkaufskasse.

Hellhörig@Hauptwache … heißt eine neue Konzertreihe, gestaltet von Mitgliedern des Frankfurter Opernhaus- und Mu seumsorchesters mitten in der Stadt: in der Katharinenkirche an der Hauptwache. Jeweils dienstags um 13.15 Uhr werden als Lunch der anderen Art unter dem Motto »45 Minuten Musik – sonst nix« musi kalische Kostbarkeiten serviert. Der Eintritt ist zwar kostenlos, aber die Konzerte finden für einen guten Zweck statt. Das heißt: die Herbst staffel von hellhörig@hauptwache kommt dem Verein MainLichtblick e.V. zugute. Hingehen, lauschen und für den guten Zweck spenden, der in diesem Katastrophenjahr vermutlich mehr Zuwendung denn je bedarf!

Bernd Havenstein www.oper-frankfurt.de

»Die Zauberflöte« Barb ara Aumüller
KLASSIK 32 | Strandgut 10/2022 | www.strandgut.de
©

Arte Chorale

Europa-Tour 2022

Das neunköpfige Chorsänger- und Musiker-Ensemble Gregorian Gra ce zelebriert den Gregorianischen Choral mit einzigartigen Stimmen und Klängen.

Das Publikum erwarten einstimmi ge traditionelle Kirchengesänge in überwältigender Perfektion. Auch gregorianisch interpretierte Welt hits von Leonard Cohen, Simon & Garfunkel u.v.a. gehören zum Re pertoire, das in fesselnder Kirchen atmosphäre dargeboten wird und auf faszinierende Weise unter die Haut geht. Lassen Sie sich einen Abend lang bis ins Tiefste verzaubern!

Mit den Tenören und Musikerinnen von VOCI e VIOLINI („Stimmen und Geigen“) kommen wahre Meister der Gesangskunst nach Deutschland. Diese elf einzigartigen KünstlerInnen mit exzellenter Ausbildung dürfen als begnadet gelten und suchen Ihresgleichen. Jede Stimme für sich so individuell, gefühlvoll wie auch kraftvoll, dass dem Zuhörer der Atem stockt. Freuen Sie sich nicht nur auf gesangliche Opern-High lights von Rossini, Verdi, Puccini und vielen anderen, sondern auch auf Popklassiker von Shirley Bassey, Ce line Dion oder Freddy Mercury & Montserrat Caballé. Eine atemberaubende Kombination! Akustisch beglei tet werden diese stimmlichen Ausnahmetalente von ei nem Streichquartett mit vier exzellenten Musikerinnen. Tauchen Sie einen Abend lang in die Welt der Oper ein und nehmen ein in jeder Hinsicht sinnliches akustisches Erlebnis mit nach Hause.

www.strandgut.de | Strandgut 10/2022 | 33 MAINZ  KURFÜRSTLICHES SCHLOSS  08.10.22 „ÜBERWÄLTIGENDER GESANG WIE AUS EINER ANDEREN WELT!“ WWW.GREGORIAN-GRACE.DE
15 Uhr VOCI -e- VIOLINI DER GROSSE ABEND DER TENÖRE 7 TENÖRE UND 4 STREICHERINNEN VERZAUBERN DAS PUBLIKUM www.voci-e-violini.de
20 Uhr

Samstag 01.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20:00 Midge Ure & India Electric Company

Darmstadt

AGORA

20:00 Manfred‘s Bluestrail

CENTRALSTATION

20:00 Ganes GOLDENE KRONE (KNEIPE)

22:00 4 Miles to Frankenstein

22:00 Denyal + Blue Collar Punks + Escape from Wonderland

KNABENSCHULE

20:00 Darmstädter Jazzherbst 2022: Oùat und Andromeda Mega Express Orchestra

STADTKIRCHE

19:30 Natalia Mateo Trio

Dreieich

JAZZCLUB RöDERMARK E.V.

20:00 Chris Hopkins meets The Jazz Kangaroos

Frankfurt

ALTE OPER (GROßER SAAL)

20:00 Max Raabe & Palast Orchester

BATSCHKAPP

19:30 Hit Foil Arms & Hog

DREIKöNIGSKELLER

20:00 Princess Killah

EXZESS

20:00 100blumen, Kaptain Kaizen

FESTHALLE

20:00 Placebo

FRANKFURT ART BAR

20:00 Foolhouse Bluesband

JAHRHUNDERTHALLE

20:00 Music Sneak

JAZZKELLER

21:00 Marcus Bartelt Quartet

MAMPF

20:30 Second Skin

NACHTLEBEN

19:30 Christopher NEUES THEATER HöCHST

20:00 Welthits auf Hessisch m. Tilman Birr & Elis C. Bihn

SANKT PETER

20:00 Penny & Sparrow

ZOOM

20:00 Celo & Abdi & Friends

Hanau

JAZZKELLER HANAU

21:00 Michael Diehl

Mainz

SCHON SCHöN

19:30 Light To The Blind - Special

Guest: All Its Grace & Denyal

Offenbach

STADTHALLE OFFENBACH

19:00 Deva Premal, Miten & Friends

Rüsselsheim

DAS RIND

20:00 T (+band) & Strange Engine

Weiterstadt

KULTURBAHNHOF WEITERSTADT

20:00 Lucky Dip

Sonntag 02.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

19:00 Hartmann - supp.: Bobby Stoker Band

Darmstadt

HALBNEUN THEATER

19:30 El ZZorro

KNABENSCHULE

20:00 Darmstädter Jazzherbst 2022: Matsch & Schnee und Jörgensmann/ Dell/Ramond/Kugel

OETINGER VILLA

17:00 Waschbärkirmes m. Systemab sturz, DJ Hornhaut Live Band, Alle werden fallen, Molly Punch

Frankfurt

ALTE OPER (GROßER SAAL)

20:00 Klaus Hoffmann & Band

BROTFABRIK

20:00 Jochen Distelmeyer

DAS BETT

20:00 Journeye

FRANKFURT ART BAR

12:00 Brassette

20:00 Jive5

INTERNATIONALES THEATER

19:30 Evdeki Saat

JAZZKELLER

21:00 Christoph Aupperle/Sara Alhinho MAMPF

20:30 Don‘s Handlebars & Friends

NACHTLEBEN

19:30 Diodato

NEUES THEATER HöCHST

19:00 Café del Mundo

SüDBAHNHOF

12:00 Vorsicht Gebläse

Kronberg

CASALS FORUM

11:00 hr-Bigband - Satchmo Goes Big Apple

Mainz FRANKFURTER HOF 19:00 Pe Werner

Mühlheim SCHANZ 20:30 ABBA Explosion

Neu-Isenburg

HUGENOTTENHALLE 20:00 Mikis Theodorakis Orchestra

Offenbach

HAFEN2 19:00 Kingswood STADTHALLE OFFENBACH 18:00 Pupo

Rüsselsheim

DAS RIND

20:00 Soundwichmaker feat. Dieter Kociemba

Montag 03.

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 Chris Weule

Frankfurt

ALTE OPER (GROßER SAAL)

20:00 Danger Dan NACHTLEBEN

20:00 Dr. Feelgood ZOOM 20:00 Joep Beving

Mainz

M8-CLUB 20:00 Just Fun SCHON SCHöN 20:00 Moodoom

Mühlheim SCHANZ 19:00 Leo‘s Music Monday

Offenbach HAFEN2 16:00 Acua

Wiesbaden SCHLACHTHOF 19:30 Orange Goblin, Sasquatch, Slomosa

Dienstag 04.

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 Elias »Fuzzy« Dahlhaus SCHLOSSKELLER 21:00 Blackberries

Frankfurt DAS BETT 19:00 TNMK FRANKFURT ART BAR 20:00 A Pocket Full Of Dreams MAMPF 20:30 Johannes Mössinger NEUES THEATER HöCHST 20:00 GlasBlasSing

Mainz

SCHON SCHöN 20:00 Lucy Kruger & The Lost Boys

Mittwoch 05.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20:00 King King

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 Lutz Drenkwitz

Frankfurt BATSCHKAPP 20:00 No Angels FRANKFURT ART BAR 20:00 Irish Music Session

INSTITUTO CERVANTES 19:00 Alberto Menéndez Quintett MAMPF 20:30 Bernd Theimann NACHTLEBEN 20:00 Kai und Funky von Ton Steine Scherben mit Gymmick

Hanau

JAZZKELLER HANAU 20:30 Blues Session

Mainz

SCHON SCHöN 20:00 Cinemagraph

Schwalbach

BüRGERHAUS SCHWALBACH 19:30 Marcel Adam: »Charles Azna vour et les 4 B«

Wiesbaden

KREATIVFABRIK 19:30 Missstand / A Guy Named Lou SCHLACHTHOF 20:00 Querbeat THALHAUS E. V. 20:00 thalhaus Jazz Session

Donnerstag 06.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

19:30 Evergrey + Fractal Universe & Virtual Symmetry

Darmstadt CENTRALSTATION 20:00 Ásgeir GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Krone Youngstars

HALBNEUN THEATER 20:30 Cuba Vista RESTAURANT BELLEVILLE 20:00 Marianne et les Garçons

Eppstein

WUNDERBAR WEITE WELT 20:00 Patricia Vonne Band

Frankfurt ALTE SEILEREI 20:00 Stoppok - solo BATSCHKAPP 20:00 Meute - Support: Lui Hill DREIKöNIGSKELLER 20:00 Jazz-Session FRANKFURT ART BAR 20:00 String Duo MAMPF 20:30 Living Space NACHTLEBEN 20:00 Children of Zeus NEUES THEATER HöCHST 20:00 basta ZOOM 19:00 Ben Caplan 21:00 070 Shake - Support: Santino Le Saint

Mainz

FRANKFURTER HOF 20:00 Elina Duni

Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21:00 Jam Session - Opener: Acoustic Inside

Offenbach BOGSIDE IRISH PUB 20:00 The Hairy Tongues

Rüsselsheim DAS RIND 20:00 Band of Friends

Wiesbaden KREATIVFABRIK 19:30 Passepartout SCHLACHTHOF 20:00 Muff Potter, Die Arbeit

Freitag 07.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL 20:00 Henrik Freischlader

Darmstadt CENTRALSTATION

21:00 Pfund & Shaqua GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Heiner Herchenröder

JAZZINSTITUT 20:30 Der Dritte Stand STADTKIRCHE 19:30 Jonas Dorn Trio

Frankfurt BROTFABRIK 20:00 The Kutimangoes DAS BETT 21:00 Cashmo DREIKöNIGSKELLER 20:00 Marcel Riesco & Ray Allen Band FRANKFURT ART BAR 20:00 Friday Live Jazz INTERNATIONALES THEATER 20:00 Gypsy meets Classic - Yuliya Lonskaya & Lulo Reinhardt JAHRHUNDERTHALLE 20:00 The Black Crowes MAMPF 20:30 Berry Blue Trio NACHTLEBEN 19:30 Beranger

Hanau

JAZZKELLER HANAU 21:00 Joschi Pevny Trio

Mainz SCHON SCHöN 20:00 Kai & Funky von Ton Steine Scherben mit Gymmick - Support: Viva Punk

Mühlheim SCHANZ 20:30 Rockwood

Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21:00 Final Roots

Oberursel ARTCAFé & VINERIA MACONDO 20:00 Terstegen & Friends

Rodgau MAXIMAL 20:00 Jazz Night 179 - TL meets junge Jazzszene Deutschland

Rüsselsheim DAS RIND 20:00 30 Jahre das Rind: Der Luger, 4 Zimmer Küche Bad, Waitung for Waves & Pasi der Pogo

Wiesbaden

Princess Chelsea –Mousonturm Frankfurt

Unlimited Culture – Wunderbar Weite Welt Eppstein

Unlimited Culture – Kulturen kennen keine Grenzen. Sie flottieren frei, so wie der Reggae, der Offbeat-Sound Jamaikas, der spätestens mit dem Welterfolg Bob Marleys zu einer weltweit gespielten Musik wurde. »Es hat ein paar Jahre gedauert, bis wir wieder eine Reggae-Band engagieren konnten«, sagen die Macher der Wunderbar Weiten Welt in Eppstein. Aber jetzt ist es soweit: Zu hören gibt es hier klassischen Roots-Reggae von fünf Jungs aus Regensburg, die nicht nur auf Englisch, sondern auch in ihrem Oberpfälzer Dialekt singen. »Mehr Dialekt wagen, mehr G’schichten aus dem Leben, messerscharfe Sozialkritik«, all das und noch einiges mehr darf man von diesem Abend erwarten.

Do., 13.10., 20 uhr, Wunderbar Weite Welt, Am Stadtbahnhof 1, 65817 eppstein, 06198585506

www.wunderbar-weitewelt.de

Seit ihrem Debütalbum »Lil’ Golden Book« aus dem Jahr 2011 begeistert die neuseelän dische Sängerin und Produzentin Chelsea Nikkel als »Princess Chelsea« mit süßen Melo dien, barocken musikalischen Arrangements und reichlich zynischen Texten. Mit ihrem Song »Cigarette Duet« landete die klassisch ausgebildete Pianistin einen viralen Hit, der seitdem auf YouTube mehr als 80 Millionen Mal aufgerufen wurde. Ihr fünftes Studioalbum, das Princess Chelsea auf ihrer Europatour im Mousonturm präsen tiert, markiert nun eine neue musikalische Entwicklung in Form von komplizierten Gitar renarrangements. Dennoch bleibt manches auch wie gehabt: klassische Achtziger-Synthi es, vielschichtige Melodien, Orchesterinstru mente und verträumter Gesang. »Everything Is Going To Be Alright« ist ein aufrichtiges, tolles, verstörendes Pop-Album – jetzt live in Frankfurt!

So., 16.10., 20 uhr, Mousonturm, Wald schmidtstraße 4, 60316 Frankfurt, 0694058950 www.mousonturm.de

ART.IST / WALKMüHLE 20:00 Gérard Grisey: Vortex Temporum KREATIVFABRIK 20:00 Jetski Accidents / Suspectre / Greñas

Samstag

Aschaffenburg

COLOS-SAAL 20:00 Funky Times + special guest: Udo West

Bad Homburg SPEICHER BAD HOMBURG 20:00 Gaby Moreno

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22:00 Markus Hujo Band 22:00 Dark Zodiak + Mortal Peril + Support JAGDHOFKELLER 20:30 LineSeven

Frankfurt BATSCHKAPP 19:30 Provinz - Support: Verifiziert DAS BETT 20:00 Sean Koch

FRANKFURT ART BAR 20:00 2injoy

INTERNATIONALES THEATER 20:00 Las Marias

JAHRHUNDERTHALLE 20:00 Anastacia MAMPF 20:30 Klein Hermann MOSAIK 20:00 Jouno NACHTLEBEN 19:30 Rome NEUES THEATER HöCHST 20:00 Zucchini Sistaz ZOOM 20:00 Welshly Arms Groß-Gerau KULTURCAFé GROSS-GERAU 20:00 Outside Lane, The Millers

© Frances Carter
MuSIK 34 | Strandgut 10/2022 | www.strandgut.de
mp
© Wunderbare Weite Welt
mp
08.

Eppstein

WUNDERBAR WEITE WELT

20:00 Unlimited Culture

Frankfurt BATSCHKAPP

20:00 Versengold - Support: Von Grambusch

DAS BETT

20:00 Phil Campbell And The Bastard Sons - Special Guest: Nitrogods, Support: Crossplane DREIKöNIGSKELLER

20:00 Blowers

FRANKFURT ART BAR

20:00 Open Stage

JAZZKELLER

21:00 Steve Carrington Quntet

PONYHOF

20:00 The Campfire Camaraderie

ZOOM

20:00 Karate Andi

Mainz

M8-CLUB

20:30 Mayence Acoustique - Tribute to Zupfgeigenhansel

SCHON SCHöN 20:00 Blvth

Mühlheim

SCHANZ

20:30 The Quinns

Nidderau

SCHLOSSKELLER WINDECKEN

21:00 Jam-Session - Opener: Early Bird

Offenbach

BOGSIDE IRISH PUB

20:00 The Physematix & Bertram

Bühner

Rüsselsheim

DAS RIND 20:00 Hattler

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

22:00 Pokertones

22:00 Substation + Countless Paths + Devastated

HOFF-ART THEATER 20:30 Goldstück

JAZZINSTITUT 20:30 La Source Bleue

KNABENSCHULE 18:15 Sisters in Jazz STADTKIRCHE

19:30 Brass Generations - BlechReiz BrassQuintett and friends

Dreieich

JAZZCLUB RöDERMARK E.V. 20:00 Jam Session - After Hours

Frankfurt BATSCHKAPP 19:30 Seven - Special Guest: Chiara Castelli

DAS BETT

20:00 HGich.T

DREIKöNIGSKELLER

20:00 Fontanelle & Hydra

FRANKFURT ART BAR 20:00 Blues Session

HR-SENDESAAL 20:00 Pedro Martins JAZZKELLER

21:00 Claus Koch Tenor Council MAMPF 20:30 À ton aise Trio

PONYHOF 19:00 Pollution - Support Act: Hollowed ROMANFABRIK 20:00 Olga Reznichenko Trio ZOOM 20:00 Ayo

Hanau JAZZKELLER HANAU 21:00 25Blue

Idstein SCHEUER 20:00 Bernard Allison Band

Freitag

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20:00 Jini Meyer - supp.: Tänzer

Bad Homburg

E-WERK 19:00 Jamsession

SPEICHER BAD HOMBURG

20:00 Martin Fabricius Trio

Darmstadt

CENTRALSTATION

20:00 20. Darmstädter Nacht der Stimmen

Mainz SCHON SCHöN 20:00 Evelinn Trouble

Mühlheim SCHANZ 20:30 U12

Neu-Isenburg

HUGENOTTENHALLE 20:00 Soundsation & Marvin Dorfler Big Band

Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21:00 Vibes O‘ Five

Oberursel

ARTCAFé & VINERIA MACONDO 20:00 Andy Sommer

Rüsselsheim

DAS RIND 20:00 La Villa Strangiato THEATER RüSSELSHEIM 20:00 Ringmasters

Wiesbaden

ART.IST / WALKMüHLE

20:00 Elektroperette von Annesley Black & Kinky Muppet | Konzert fassung KREATIVFABRIK 20:00 Go Go Gazelle / Grundhass

Samstag 15.

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20:00 Eivør - supp.: Elinborg

Bad Vilbel ALTE MüHLE 20:00 Berlin to Lahore - Ashraf Sharif Khan, Christoph Reuter, Thomas Rüdiger

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22:00 Ponga Mi$$i 22:00 Pretty Weird

JAGDHOFKELLER 20:30 Farewell to Le Cairde KNABENSCHULE 20:00 Kick La Luna STADTKIRCHE 19:30 Martin Fabricius Trio

Frankfurt ALTE OPER (GROßER SAAL) 20:00 Barrelhouse Jazzparty 2022 FRANKFURT ART BAR

20:00 Vectors Jazz Collective INTERNATIONALES THEATER 20:00 Yekpare Trio: Ceylan Ertem, Coskun Karademir, Cenk Erdogan JAZZKELLER 21:00 Lukas Pfeil, Eric Alexander MAMPF 20:30 Thilo Fitzner MOUSONTURM 20:00 Brezel Göring NACHTLEBEN 19:00 Drei Meter Feldweg - Support: Jack Pott NEUES THEATER HöCHST 20:00 Phalleé & Baldu

Idstein SCHEUER 20:00 The Chain

Mainz FRANKFURTER HOF 20:00 Michalis Hatzigiannis SCHON SCHöN 19:30 Ancst - Support: Makhaira

Mühlheim SCHANZ 20:30 Stammheim

Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21:00 Marta’s Choice

Offenbach STADTHALLE OFFENBACH 20:00 Godsmack Rodgau MAXIMAL 20:00 Marco Pleil OPENSTAGE 19:45 Primordinal Blackness m. Hyems, Fallen Tyrant, Black Parable Rüsselsheim

DAS RIND 20:30 Disillusion

Weiterstadt

KULTURBAHNHOF WEITERSTADT 20:00 El ZZorro

Wiesbaden

ART.IST / WALKMüHLE 20:00 Uwe Oberg Relight SCHLACHTHOF 18:30 Boysetsfire, Hot Water Music, Samiam, Bewell

Sigur Rós – Jahrhunderthalle Frankfurt und im Hafen2 in Offenbach

Bei der 1993 in Reykjavík gegründeten Band Sigur Rós verschwimmen alle Grenzen. Gen reeinteilungen zwischen Klassik, Pop und Experimentalmusik haben keine Geltung mehr. Doch die Musik von Sigur Rós geht noch einen Schritt weiter: Bei ihren Konzerten glaubt man, einem künstlerischen Happe ning beizuwohnen, einem Theater aus Klang, Licht und reiner, sprühender Schönheit. Es ist schon etwas Besonderes, wie die Musiker ihre Instrumente bedienen. Ganz gewöhnliche Instrumente: E-Gitarren, Bass, Schlagzeug und Keyboards. Doch diese lassen sie voller Konzentration und Verinnerlichung klingen, die Gitarre etwa wird mit einem Geigenbogen gespielt.

Hildegard von Binge Drinking – Kulturclub schon schön Mainz

Liebe, Wut, Rotz und Glitzer treffen auf klare Statements: Rapperin Finna ist eine Rebel lin mit Riesenstimme, die sich für sexuelle Selbstbestimmung, gegen Homophobie und Bodyshaming stark macht. Finna ist Solo oder auch als Teil des neuen feministischen Hip Hop Kollektivs »Fe*Male Treasure« live unter wegs – gerade ist ihr Debütalbum bei Audio lith Records erschienen und gibt die wichtige Devise aus: »Musik bleibt politisch!«

Fr., 28.10., 19 uhr, Kreativfabrik, Murnau straße 2, 65189 Wiesbaden, 0611-72397877

www.kreativfabrik-wiesbaden.de

Der hohe, unwirkliche Falsettgesang von Jón Thór Birgisson verfolgt selten das Ziel, eine konkrete Mitteilung zu machen. Er singt oft in einer Phantasiesprache, die er »Hoffnungs ländisch« nennt – lautmalerische Poesie, ein kristallklares Heulen, das mehr nach Tier, denn nach Mensch klingt. Manchmal aber lässt das Trio die Gitarren los. Dann schwillt der Klang zum Rauschen. Nach langjähriger Live-Pause bricht die Band nun zu einer Welt tournee auf, die sie auch nach Frankfurt führt. Die Gruppe wird dabei nicht nur die bekannte sten Epen ihrer Erfolgsalben wie »Agaetis byr jun« und »Takk…« spielen, sondern auch neue Stücke live präsentieren. Gerade nehmen sie nämlich das erste Studioalbum seit »Kveikur« aus dem Jahr 2013 auf.

So., 30.10., 20 uhr, Jahrhunderthalle, Pfaffen wiese 301, 65929 Frankfurt am Main, 06995218410 www.batschkapp.de

So, 18.9., 16 uhr, hafen 2, nordring 129, 63067 Offenbach, 069-26012223 www.hafen2.net

Hildegard von Binge Drinking sind ein Würz burger Duo, das seit gut einem Jahrzehnt daran arbeitet, Neo-Krautrock neues Leben einzuhauchen – beziehungsweise etwas Neu es zu schaffen: nämlich eine Art von SynthiRock-Sound, der dem unterfränkischen Non nen-Duo sehr gut zu Gesicht steht. Wir hören: Vocoder, (elektronische) Chöre, Synthesizer, Krautrock, Postpunk, ein treibendes, grooven des Schlagzeug. Und live ist das wirklich eine Offenbarung! Die SZ bringt es auf den Punkt: »Ein als nihilistische Nonnen verkleidetes Synthie-Hardcore-Duo, deren Unverständnis für Lieblichkeit jedweder Art ganz besonders wohltuend ist.« Nach der 10“-EP »Sprechfunk mit Toten« wurden nun acht neue Songs –davon drei instrumental – eingespielt, die im Sommer als LP mit dem wohlklingenden Na men »Echo der Delfine« erschienen sind. Ganz groß! Jetzt live in Mainz!

Di., 18.10., 20 uhr, Kulturclub schon schön, Große Bleiche 60-62, 55116 Mainz, 061318929843 www.schon-schoen.de

© Katja Ruge
MuSIK 36 | Strandgut 10/2022 | www.strandgut.de
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14.
Finna – Kreativfabrik Wiesbaden
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Sonntag 16.

Darmstadt

STADTKIRCHE

19:30 Vincent Meissner Trio

Frankfurt BATSCHKAPP 19:00 Swiss & Die Andern m. Ferris, Diggen & Shocky BROTFABRIK 20:00 Kat Frankie

DAS BETT 20:00 S.A.R.S.

FRANKFURT ART BAR

12:00 Jazz Matinée INTERNATIONALES THEATER 18:00 Sedaa

JAHRHUNDERTHALLE

20:00 The Temptations & Four Tops KELLERTHEATER

18:00 Christof Thewes Quartet MOUSONTURM 20:00 Princess Chelsea NACHTLEBEN 20:00 FFM JAM m. Black Cat‘s Eye, Lucid Void, HUM, Atrio SüDBAHNHOF 12:00 Bounce ZOOM 20:00 Night Lovell

Oberursel

ARTCAFé & VINERIA MACONDO 10:00 Funksion

Offenbach

CAPITOL THEATER

19:00 Amira Medunjanin HAFEN2 16:00 Junipa Gold

Rödermark KELTERSCHEUNE 19:00 Cara

Rüsselsheim

DAS RIND 20:00 J´Used THEATER RüSSELSHEIM 19:00 Ambrose Akinmusire

Wiesbaden

SCHLACHTHOF

19:30 Counterparts, Justice For The Damned, Thrown

Montag 17.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20:00 Cara

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 Sigurvin Sigurdsson

Frankfurt BATSCHKAPP

20:00 Cultura Profetica - Special Guest: Anakena DAS BETT 20:00 Haevn

Hanau JAZZKELLER HANAU 21:00 Moni‘s Jazz-Jam

Mainz SCHON SCHöN 20:00 Haberecht Roos Duo Mühlheim SCHANZ 19:00 Leo‘s Music Monday

Wiesbaden KREATIVFABRIK

20:00 Hexis / Canine SCHLACHTHOF 20:00 Cave In, Stake

Dienstag

18.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL 20:00 Jazzkantine

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 Elias »Fuzzy« Dahlhaus

Frankfurt BATSCHKAPP

20:00 Das Lumpenpack BROTFABRIK

20:00 Fortuna Ehrenfeld

DAS BETT

20:00 Our Hollow Our Home

GETHSEMANEKIRCHE

20:00 Nico-Theo Quintett

SANKT PETER

20:00 Gregory Alan Isakov - Support: Blanco White

Mainz

SCHON SCHöN

20:00 Hildegard von Binge Drinking

Offenbach HAFEN2 20:00 Sophia Kennedy

Rüsselsheim

DAS RIND 20:00 Nacht Der Gitarren mit. Lulo Reinhardt (D), Thu Le (VNM), Luca Stricagnoli (ITA), Alexandra Whittingham (UK)

Wiesbaden

SCHLACHTHOF

19:30 Bad Cop/Bad Cop, March Mittwoch

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20:00 ABtown Houzeband & Gefähr ten - 25 Jahre

Darmstadt CENTRALSTATION

20:00 Paula Hartmann - Support: Frisco

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 Junipa Gold

Frankfurt

ALTE OPER (GROßER SAAL)

20:00 Tom Gaebel & His Orchestra

DAS BETT 21:00 Carrousel MAMPF 20:30 Jo Jena NACHTLEBEN 20:00 The Lords of Altamont Mainz

SCHON SCHöN 20:00 Scumbag Millionaire + The Killer Apes

Wiesbaden

KREATIVFABRIK

20:00 Notgemeinschaft Peter Pan / Stockholm Syndrom SCHLACHTHOF 20:30 Semiotics Department of Heteronyms (SDH), M!R!M

Donnerstag 20.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20:00 Heldmaschine - supp.: Soulbound

Bad Homburg

KULTURZENTRUM ENGLISCHE

KIRCHE 20:00 Cara

Darmstadt

806QM

20:00 1000mods + Bushfire GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 Krone Youngstars KNABENSCHULE 21:00 Columbian Neckties

Eppstein

WUNDERBAR WEITE WELT

20:00 Sean Chambers

Frankfurt

ALTE SEILEREI

20:00 Frank Selten zu Viert

BATSCHKAPP

20:00 Lord Of The Lost - Supports: Nachtblut & Scarlet Dorn BROTFABRIK

20:00 Magdalena Ganter

DAS BETT

21:00 Barcelona Gipsy balKan Orchestra JAZZKELLER

21:00 Ali Neander, Caro Trischler MAMPF 20:30 Tres Latin Jazz MOUSONTURM 20:00 Niño de Elche ROMANFABRIK 20:00 Fraskito

Mainz

M8-CLUB 20:30 Songs In A Small Room - open stage SCHON SCHöN 20:00 Fewjar

Nidderau

SCHLOSSKELLER WINDECKEN

21:00 Jam Session - Opener: Black house Bluesband

Offenbach

BOGSIDE IRISH PUB 20:00 Alan Sherry solo

Rüsselsheim

DAS RIND 20:00 Erdmöbel

Wiesbaden

KREATIVFABRIK

19:00 The Sainte Catherines / Swellhead SCHLACHTHOF 20:00 Mine, Madanii 20:00 Kochkraft durch KMA

Xavier Rudd –Schlachthof Wiesbaden

Mit dem Etikett des »Jack Johnson Australi ens« wird er wohl leben müssen: Xavier Rudd, der Liedermacher, Surfer, Umweltaktivist und Multiinstrumentalist, der spätestens mit sei nem vierten Studioalbum »White Moth« auch in Europa bekannt wurde. Und tatsächlich schlägt er in eine ganz ähnliche musikalische Kerbe wie Johnson: Folk, Reggae und Weltmu sikalisches vermischt er – und die Slide-Gitar re tönt hier einträchtig mit Orgel, Mundhar monika, Didgeridoo oder der »Stomp Box«: eine Art rudimentärem Schlagzeug.

Xavier Rudds Konzert sollten auch Liebhaber von Künstlern wie Ben Harper oder Paul Si mon nicht verpassen, aber auch nicht solche, die sich gerne von einem sommerlichen Reggae umgarnen lassen. In seinen Texten geht es um die Umwelt, um Naturschutz, den Klimawandel. Auch die prekäre Situation der australischen Aborigines macht Rudd zum Thema, verpackt seine Gedanken in einen erdigen, schlichten Folk-Blues. In Australien und Kanada ist der 1978 geborene Rudd schon ein Star, engagiert sich als Tierschützer und scheint – wie Jack Johnson – ganz und gar mit sich im Reinen. Jetzt ist er im Rahmen seiner »We Deserve To Dream-Tour 2022« im Schlachthof zu Gast.

mp

Mo., 31.10., 20 uhr, Schlachthof Wiesbaden, Murnaustraße 1, 65189 Wiesbaden, 061197445-124 www.schlachthof-wiesbaden.de

Freitag 21.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL 20:00 Arena

Bad Homburg

KULTURZENTRUM ENGLISCHE KIRCHE 20:30 Hole Full of Love

Darmstadt

AGORA

20:00 Debasish Ganguly & Markus Wach GOLDENE KRONE (KNEIPE)

22:00 Desmond Garcia 22:00 Central Sacrament + Damage Case + Jetlagged JAZZINSTITUT 20:30 Christian Marien Quartett STADTKIRCHE 19:30 Peter Protschka Quintet, feat. Rick Margitza

Dreieich

JAZZCLUB RöDERMARK E.V. 20:00 Huepa!

Frankfurt

DREIKöNIGSKELLER 20:00 Revolte Tanzbein MAMPF 20:30 Live Jazz MOSAIK 20:00 Tres

NACHTLEBEN 19:30 Kyles Tolone & Gäste: Catapults ZOOM 20:00 GoGo Penguin

Hanau JAZZKELLER HANAU 21:00 Love Ashbury

Mainz M8-CLUB 21:00 Grenas, Shambala, Shocking Elfriede SCHON SCHöN 20:00 10/11/12 Jahre schon schön mit AzudemSK, Nepumuk & Mimii Mühlheim SCHANZ 20:30 Mariuzz Oberursel

ARTCAFé & VINERIA MACONDO 20:00 Foolhouse Blues Band

MuSIK www.strandgut.de | Strandgut 10/2022 | 37
19.
TAO Drum 2023 Neu im Vorverkauf 25.05.23 FFM - Jahrhunderthalle 11.02.23 Frankfurt Jahrhunderthalle demnächst: 15.10.22 Mainz - Gutenbergsaal 23.03.23 Wetzlar - Stadthalle 27.+28.04.23 Hanau - Congress Park 01.+02.06.23 Rüsselsheim - Theater Tour wird fortgesetzt... Frankfurt Jahrhunderthalle 20.10.2022 20.11.22 Marburg Erwin-Piscator-Haus Im Vorverkauf • www.kbemmert.de Infos&Tickets: 06103-60000 WeitereVeranstaltungen: www.bürgerhäuser-dreieich.de OKT 22 Do.6.10.2022,20Uhr SUCHTPOTENZIAL SexuelleBelustigung Mi.19.10.2022,16Uhr DORNRÖSCHENHATVERSCHLAFEN TheaterfürKinderab4Jahren Di.11.10.2022,20Uhr MONSIEURCLAUDE2 EslebedieFamilie Do.13.10.2022,20Uhr MAXUTHOFF MoskauerHunde So.16.10.2022,11Uhr F.BROKOWSKI-SHEKETE LesunginderStadtbücherei Di.18.10.2022,16Uhr HIMMELUNDMEER TheaterfürKinderab6Jahren Fr.28.10.2022,20Uhr MARTINZINGSHEIM aberbittemitohne Do.27.10.2022,20Uhr LYDIEAUVRAYTRIO monvoyage

Rödermark

KELTERSCHEUNE

20:00 Hotel Palindrone

Rüsselsheim

DAS RIND 20:00 Papierflieger + Hafensaengers und Pentastone

Wiesbaden

KREATIVFABRIK

20:00 Rogue Result / Forum Calico

/ Magawa SCHLACHTHOF

19:30 Steve Ignorant 19:30 The Menzingers, Joyce Manor, Sincere Engineer

Samstag 22.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20:00 The New Roses + special guests

Darmstadt

AGORA

20:00 Pernilla Kannapinn

GOLDENE KRONE (KNEIPE)

22:00 No!Plush

22:00 Accvsed + Support JAZZINSTITUT 20:30 David Margaryan OETINGER VILLA 20:30 Birds In Row

Frankfurt CLUB VOLTAIRE

21:00 RAP TRAP FEST m. La Basu, Dios Ke Te Crew, Trap With Moderation + El Noi de Tona DREIKöNIGSKELLER 20:00 Joseph Boys INTERNATIONALES THEATER 20:00 Zaza Miminoshvili & One World Music-Ensemble JAZZKELLER 21:00 Peter Protschka, Rick Margitza MAMPF 20:30 Matthias Baumgardt MILCHSACKFABRIK 20:15 Rosa Anschütz MOSAIK 20:00 Johannes Held Quartett MOUSONTURM 20:00 Gigi Masin NACHTLEBEN 20:00 Sero ZOOM 20:00 Lucky Chops

Groß-Gerau

KULTURCAFé GROSS-GERAU 20:00 Welthits auf Hessisch

Hanau

JAZZKELLER HANAU 21:00 The Time Bandits

Idstein

SCHEUER 20:00 The Doors Tribute Band

Mainz

SCHON SCHöN 19:30 Conjurer - Support: Zerbirst

Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21:00 Fishbone Trash

Offenbach

CAPITOL THEATER 20:00 Kim Wilde HAFEN2 19:30 LaturB STADTHALLE OFFENBACH 18:00 Beyond the Black & Amaranthe

Wiesbaden

SCHLACHTHOF 20:00 Von Wegen Lisbeth

Dienstag 25.

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Krone Old Stars Orchestra

Frankfurt ALTE OPER (GROßER SAAL) 20:00 Konstantin Wecker BROTFABRIK 19:30 F.I.M. Formationen + F.I.M. meets Amsterdam Scene DAS BETT 20:00 Gaals Wyrd - Support: Saor & Gaerea

FRANKFURTERSALON 20:00 Kevin Pfister Trio

JAHRHUNDERTHALLE 20:00 Sasha JAZZKELLER 21:00 Peter Bernstein Quartet NACHTLEBEN 20:00 Low Roar ZOOM 20:00 Kaffkiez

Langen

NEUE STADTHALLE LANGEN 20:00 Satan + Support: Portrait

Mainz

SCHON SCHöN 20:00 Painting - Support: Hachiku

Wiesbaden KREATIVFABRIK 19:00 Snuff / The Static Age / The Von Tramps SCHLACHTHOF 20:00 The Rasmus 20:00 M. Walking On The Water

Mittwoch

F.I.M. Forum Improvisierter Musik präsentieren Dell Lillinger Westergaard (DLW) und Bob Degen

Der Kulturfonds RheinMain hat eine Initia tive zur besseren Vernetzung von Jazz und Improvisierter Musik im Rhein-Main-Gebiet gestartet: Unter dem Motto »Jazz Connects RheinMain« wurden Veranstalter aus Frank furt, Darmstadt und Wiesbaden angefragt, ihr Konzertformat in Partnerinitiativen zu präsentieren.

Das Frankfurter F.I.M. hat dafür DLW verpflich tet, das Trio aus Christopher Dell (Vibraphon), Christian Lillinger (Schlagzeug) und Jonas We stergaard (Bass) mit Special Guest Bob Degen am Piano. Ein absoluter Höhepunkt für Fans Improvisierter Musik, wie die Veranstalter ankündigen: »Seit seiner Gründung im Jahr 2011 erforscht das international gefeierte Trio energetisches Spiel und strukturelle Komposi tion in Echtzeit. Ihre komplexen Interaktionen resultieren in hoher Energie, die sich in ver schiedenen Klangschichten und Beziehungs landschaften materialisiert. Form entsteht durch musikalische Produktion. Auf diese Weise überwindet das Trio die übliche Dicho tomie von Rhythmusgruppe und Solist.«

Der US-amerikanische Jazzpianist Bob Degen ist ebenso legendär: Auch seine Arbeit mit Mark Levinson, Paul Motian, mit der Glenn Miller-Band unter Buddy DeFranco, mit dem Jazz-Ensemble des Hessischen Rundfunks un ter der Leitung von Albert Mangelsdorff, mit Dexter Gordon, Lee Konitz oder Tony Lakatos macht den Träger des hessischen Jazzpreises zu einem wirklich Must See! Termine am 4.10., 5.10. und 8.10.! Alle Infos zu Veranstaltungs orten, Programm und Zeiten findet man auf der Webseite des F.I.M.: www.fim-ffm.de

Rodgau MAXIMAL 20:00 Parason

Rüsselsheim DAS RIND 20:00 Dead Lights (NL/UK), Ultra Sunn (BE) & Kalte Nacht (GR/UK)

Sonntag

23.

Frankfurt BATSCHKAPP 20:00 Tocotronic - Support: Nichtseattle INTERNATIONALES THEATER 20:00 Kalben JAHRHUNDERTHALLE 20:00 Hubert von Goisern KELLERTHEATER 18:00 TribalBlue MOSAIK 20:00 Johannes Held Quartett PONYHOF 18:00 Real Life SüDBAHNHOF 12:00 Night Fever ZOOM 19:00 Fabian Wegerer & Support: Sophia

Offenbach

STADTHALLE OFFENBACH 20:30 Sila

Rüsselsheim

DAS RIND 20:00 Oliver Leicht & Efrat Alony

Wiesbaden

SCHLACHTHOF 19:00 Lionheart, Terror, Get The Shot, Dying Wish

Montag 24.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL 20:00 The Kilkennys

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Alize B

Frankfurt BROTFABRIK 20:00 Lola Marsh DAS BETT 21:00 Blond JAHRHUNDERTHALLE 20:00 Sasha

Mainz SCHON SCHöN 20:00 Edu & Friends

NACHTLEBEN 20:00 Jaill PONYHOF 20:00 Xaver & KazOnDaBeat

Mainz M8-CLUB 20:30 Markus Schlesinger

Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21:00 Jam Session - Opener: No Shelter

Rüsselsheim DAS RIND 20:00 Actors

Wiesbaden KREATIVFABRIK 20:00 Open Stage

Freitag 28.

Aschaffenburg

COLOS-SAAL

20:00 Die Planlosen Fünf - dp5

Bad Homburg

SPEICHER BAD HOMBURG 20:00 Torsten Zwingenberger 4tet

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE) 22:00 Dreimann HALBNEUN THEATER 20:30 Little River Eagles

HR-SENDESAAL 19:00 53. Deutsches Jazzfestival Frankfurt: hr-Bigband feat. M. Neset / I. Collier / R. Abou-Khalil Group & E. Duni INTERNATIONALES THEATER 20:00 Stringless JAZZKELLER 21:00 Jean Philippe Bordier MAMPF 20:30 Huepa NACHTLEBEN 19:00 Sind NEUES THEATER HöCHST 20:00 Michael Fitz ZOOM 21.00 h Erobique

Hanau

JAZZKELLER HANAU 21:00 Wence Rupert Band

Idstein SCHEUER 20:00 Stammheim

Mainz FRANKFURTER HOF 20:00 Ina Reigen

Mühlheim SCHANZ 20:30 Meet Loaf

Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21:00 Minetallica & Miko MTV Unplugged Tribute

26.

Darmstadt

GOLDENE KRONE (KNEIPE) 21:00 Rob Moir

Frankfurt

ALTE OPER (GROßER SAAL) 250:00 Nils Frahm BATSCHKAPP 20:00 Kodaline HR-SENDESAAL 19:00 53. Deutsches Jazzfestival Frankfurt: hr-Bigband feat. Julia Hülsmann / Quest JAHRHUNDERTHALLE 18:10 Arch Enemy x Behemoth MAMPF 20:30 The True Spacemen MILCHSACKFABRIK 20:15 Die Wände & Painting NACHTLEBEN 20:00 Stunde Null

Mainz

SCHON SCHöN 20:00 Mar Malade

Rüsselsheim DAS RIND 20:00 Corky Laing´s Mountain

Wiesbaden

SCHLACHTHOF 19:30 Thrice, Coheed And Cambria, Touché Amoré 20:00 the toten Crackhuren im Kofferraum

Donnerstag

27.

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20:00 Turbostaat - supp.: Schubsen

Darmstadt GOLDENE KRONE (KNEIPE)

21:00 Krone Youngstars KNABENSCHULE 20:00 Tess Wiley STADTKIRCHE 19:30 Pablo Held Trio, feat. Nelson Veras

Dreieich BüRGERHAUS DREIEICH 20:00 Lydie Auvray Trio

Frankfurt ALTE SEILEREI 20:00 The Horst Session #61 BATSCHKAPP 20:30 Hang Massive DAS BETT 20:00 Mister Misery HR-SENDESAAL 19:00 53. Deutsches Jazzfestival Frankfurt: Ingrid Laubrock Quartet / Lakecia Benjamin JAZZKELLER 21:00 Sandy Patton Quartet

Frankfurt ALTE SEILEREI 20:00 Clubkonzert 53. Deutsche Jazzfestival Frankfurt: Ivan Habernal Septett DREIKöNIGSKELLER 20:00 Chain Cult JAHRHUNDERTHALLE 20:00 OneRepublic 20:30 Ruts D.C. JAZZKELLER 21:00 Wesley G. Organ Trio MAMPF 20:30 Live Jazz MILCHSACKFABRIK 20:00 Charles Unlimited ROMANFABRIK 20:00 53. Deutsches Jazzfestival Frankfurt: Degen, Bründl, Cremer & Lakatos ZOOM 20:00 Gang Of Youths

Hanau

JAZZKELLER HANAU 21:00 Jazzband Obertshausen Idstein SCHEUER 20:00 Hattler

Langen NEUE STADTHALLE LANGEN 20:00 Purple Rising

Nidderau SCHLOSSKELLER WINDECKEN 21:00 The Karols

Oberursel ARTCAFé & VINERIA MACONDO 20:00 Amarank

Rüsselsheim

DAS RIND 20:00 The Membranes, Reptyle, Pink Turns Blue

Wiesbaden KREATIVFABRIK 19:00 Finna SCHLACHTHOF 20:00 Interstellar Overdrive THALHAUS E. V. 20:00 Mr. Leu Solo

Samstag

29.

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20:00 April Art

Darmstadt 806QM 19:30 Onomatopoetikon KNABENSCHULE 20:00 Diene Sagna | Yaya Dib Dance SCHLOSSKELLER 20:00 Seed To Tree

Dreieich JAZZCLUB RöDERMARK E.V. 20:00 Allotria Jazz Band

Frankfurt BROTFABRIK 20:00 Lime Cordiale DREIKöNIGSKELLER 20:00 George Zikos and the Zero Zero band

Offenbach HAFEN2 20:00 Wau Wau Collectif, Robocobra Quartet STADTHALLE OFFENBACH 20:00 Moderat

Rüsselsheim DAS RIND 20:00 Hallowed Hearts, Golden Apes, Lene Lovich Band, And Also The Trees DORFLINDE 20:00 Boogie Woogie Company

Weiterstadt KULTURBAHNHOF WEITERSTADT 19:30 Cherry Tree

Wiesbaden KREATIVFABRIK 20:00 Vendul / Miscreation

Sonntag

30.

Darmstadt

CENTRALSTATION 20:00 Black Sea Dahu STADTKIRCHE 19:30 Denis Gäbel Quartett

Frankfurt JAHRHUNDERTHALLE 20:00 Sigur Rós MOUSONTURM 20:00 53. Deutsches Jazzfestival Frankfurt: Ashley Henry Quartet NACHTLEBEN 21:00 Terry Hoax SüDBAHNHOF 12:00 Roy Hammer und die Pralinées ZOOM 21:00 Grandbrothers

Offenbach

HAFEN2 16:00 The Proper Ornaments, Drift Rüsselsheim DAS RIND 19:00 Soft Machine

Wiesbaden SCHLACHTHOF 18:30 Despised Icon, Decapitated, Oceano, Distant, Viscera

Montag 31.

Aschaffenburg COLOS-SAAL 20:00 Pavlov`s Dog

Darmstadt OETINGER VILLA 20:00 Speedway, I Recover

Frankfurt ALTE OPER (GROßER SAAL) 20:00 An Evening with Chris de Burgh FESTHALLE 19:30 Kendrick Lamar JAHRHUNDERTHALLE 20:00 Zaz

NACHTLEBEN 20:00 Red - Support: Keith Wallen ZOOM 20:00 Schmyt

Wiesbaden SCHLACHTHOF 20:00 Xavier Rudd

MuSIK 38 | Strandgut 10/2022 | www.strandgut.de
mp
© F.I.M

Stummes Leid & trockene Tränen

Auch dieses Buch steht für sich, obwohl es den Abschluss einer Trilogie bildet. Das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Zeit unmittelbar danach. »Im Frühling sterben« (2015), bereits in 25 Sprachen übersetzt, und »Der Gott jenes Sommers« (2018) hießen die beiden ersten Bände. Jetzt ist als Abschluss der dritte Band erschienen: »Die Nacht unterm Schnee«. Rothmann, sicher der bedeutendste Erzähler unserer gegenwärtigen Literatur, hat hier ein epochales Werk vorgelegt.

Fast alle Bücher von Ralf Rothmann, und da sind seit dem Ende der achtziger Jahre einige zusammen gekommen, haben einen (auto)bio graphischen Hintergrund. Er selbst hat Maurer gelernt und einige Jahre in diesem Beruf gearbeitet. Dann auch als Koch und LKW-Fahrer. Er kennt, worüber er schreibt. Und er schreibt faszinierend. Er kennt die Welt, die er beschreibt, das Elend, das Leiden, aber auch das bisschen Glück, das darin aufscheint. In sei nen letzten drei Romanen erzählt er allerdings von seinen Eltern, also

der Vorgeschichte. Er erzählt von den letzten Wochen des Krieges und der unmittelbaren Nachkriegs zeit.

In »Die Nacht unterm Schnee« steht Elisabeth, Walter Urbans spätere Frau, im Zentrum. Sie ist, wie Ralf Rothmann sagt, ganz stark seiner Mutter nachempfunden.

Erzählt wird der Roman von Luisa, dem Mädchen, das in dem Buch »Im Frühling sterben« als 12-jäh rige Walter, den Melker, angehim melt hat. Luisa, Tochter eines Knei penbesitzers, sorgt dafür, dass die

17-jährige Elisabeth als Büfettkraft bei ihnen arbeiten kann. Ihr gefällt Elisabeths »gutgelaunte Frechheit, ihre Schlagfertigkeit«. Elisabeth spricht gerne von ihrem »Verlob ten« Walter und feiert doch ebenso gerne und ausgiebig in der Woche mit anderen Männern, in der er als Melker weit weg auf einem Gut arbeitet. Sie ist lebenshungrig, sie raucht exzessiv und trinkt manch mal bis zum Vollrausch. Luisa wächst gut bürgerlich auf, macht ihr Abitur, wird Bibliothekarin, hat einen Mann und ein Kind und bleibt doch ein Leben lang in Walter verliebt, der »einfach erschütternd schön« war mit seinen Muskeln, »starkem dunkelblondem Haar, stets penibel zurückgekämmt und grünen Augen«. In Rückblenden er fahren wir von Elisabeths Flucht aus Danzig, dem Hunger, den brutalen Vergewaltigungen, die sie gerade so überlebt. Die Gewalt, die ihr an getan wird ist schon lesend kaum zu ertragen. Elisabeth ist kaum mehr fähig, Gefühle zu empfinden. Sie behandelt ihre Kinder lieblos, schlägt sie oft grün und blau. Und hofft wohl auch durch das exzes sive Feiern, die Vergangenheit zu verdrängen. Als Luisa wissen will, wie es ihr so erging auf der Flucht, antwortet sie nur: »In Pommern hat mich mal einer geschnappt«. Elisabeth heiratet Walter, zieht zu ihm als Melkerin auf das Gut, ihr Sohn Wölfchen wird geboren, drei Jahre später noch eine Tochter, von der Walter bezweifelt, dass es seine Tochter ist. Elisabeth hasst dieses harte, anstrengende Leben dort und sehnt sich nach der Stadt. »Niemand sagt dir mal was Nettes, es gibt kein Vergnügen, nur Sorgen und in all dem Dreck hast du das Gefühl, langsam selbst zu Dreck zu werden.« Ab und an kommt Luisa zu Besuch, hilft auch gerne, doch ihr ist klar, »bei Licht betrachtet war schließlich alles, diese scheinbare Idylle in Ruhe und gesunder Luft nur Unfreiheit, Gewalt, Schmerz und Dreck … Alles war mit einem Leid erkauft«.

Das, was Ralf Rothmann da be schreibt, das Grauen, die Gewalt, das unerträgliche Leiden, die Angst, Details, die einem die Sprache ver schlagen, davon berichtet er mit einer teilweise kaum erträglichen Genauigkeit. Wenn man »seine« Geschichten gelesen hat, versteht man das Schweigen, in dem solche Leidensgeschichten üblicherweise vergraben sind.

Nach einiger Zeit ziehen Elisabeth und Walter ins Ruhrgebiet, wo er eine Stelle im Bergbau bekommt. Elisabeth ist halbwegs glücklich. »Endlich leben wir in einer Stadt … Geregelte Arbeitszeit, an Wo chenenden meist frei, garantierter

Suhrkamp verlag, Berlin 2022, 304 S., 24 €

Urlaub und sichere Bezahlung.« Doch Glück sieht anders aus. Als Luisa mal wieder zu Besuch kommt, ist sie erschrocken über Walters Stimme, die früher so »kraftvoll und samtig« war, jetzt ist sie »zerkratzt von Steinstaub oder Ruß und eine neue Härte war darin, etwas Metal lisches, wie sie wohl entsteht, wenn man in tausend Metern lichtloser Tiefe gegen Presslufthämmer und Maschinen anbrüllt«. Elisabeth bleibt hart und unempfindlich für das Leid, das sie ihrem Mann und den Kindern zufügt. Luisa glaubt, »dass ihr das Durchlittene der Vergangenheit jedes Gefühl dafür genommen hat, welches Leid sie anderen zufügt«. Fast bis zum Ende. Bis man merkt, dass sich da zwei Menschen doch noch gefunden haben, die über Jahrzehnte nur ge fühllos neben einander her lebten. In ihrer Tragödie enthüllt sich eine anrührende Liebesgeschichte.

Ralf Rothmanns großer Roman »Die nacht unterm Schnee« Ralf Rothmann: Die Nacht unterm Schnee. Roman. Steinweg/Suhrkamp
LITeRATu R www.strandgut.de | Strandgut 10/2022 | 39
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Verlag

Unter dem Motto »Sprühende Kreativität« fasst das BuchmesseGastland Spanien seine kulturellen Präsentationen zusammen und zeigt dabei unterschiedliche künst lerische Felder und Sparten – der Bogen wird von Konzerten, Bühnen performances, Diskussionsveran staltungen und Gesprächen bis hin zu Ausstellungen gespannt, letzte re nicht nur im Instituto Cervantes, sondern auch im Kunstverein, im Fotografieforum und in den Opel villen. Nur einer wird schmerzlich fehlen, der ursprünglich an einem Termin im Schauspiel Frankfurt

es wirbelt

Spanien auf der Buchmesse und im Instituto Cervantes

präsent sein sollte: der unvergleich liche Javier Marias. Pünktlich zur Messe wird sein letzter Roman »Tomás Nevinson« übersetzt er scheinen.

Die Künstlerin Alicia Martin hat für das Instituto Cervantes eine Skulp tur geschaffen, die aus einem Bü cherwirbel besteht, im Innern wird eine Ausstellung von den jungen und bereits prämierten Illustrato

rinnen Sonia Pulido, María Hesse und Núria Tamarits zu sehen sein. Bevor die Buchmesse nun ihre Pforten öffnet und die Stadt mit einem Lesefest beschenkt, begibt sich Paul Ingendaay am 13. Okto ber auf die Spuren eines weiteren der großen spanischen Autoren, Rafael Chirbes (Romanfabrik). Das Instituto Cervantes selbst ist dann Gastgeber einer einstimmenden Matinee am 16. Oktober zum The ma: »Von Cervantes bis Zafón – was ist überhaupt spanische Literatur?« Und setzt außerdem mit seiner Gesprächsreihe »Transición – wo hin? –Ein Rückblick auf ein halbes Jahrhundert Demokratie« gesell schaftspolitische Akzente, am 7.10. im Instituto Cervantes, am 20.10. im Institut für Sozialforschung, je weils um 19 Uhr.

Gleich darauf umkreisen drei hochinteressante Ausstellungen das Thema Spanien auf unter schiedliche Weise. Eine blickt in die Gegenwart, die andere beschwört eindrucksvoll die Vergangenheit: Im Frankfurter Kunstverein erforschen zwölf Künstlerinnen und Künstler die kulturellen und sozialen Gren zen in Zeiten aktueller Krisenhaf tigkeit, die Opelvillen stellen José Ortíz Echagüe (1886-1980) vor, »Spaniens genialen Romantiker«. Im Fotografieforum wird die dritte zu sehen sein: sie widmet sich dem Werk eines bedeutenden Repräsen tanten der fotografischen Moder ne: Carlos Pérez Siquier. Die hoch gelobte Elena Medel liest aus »Die Wunder« bei open books, wo auch Javier Cercas, José Ovejero und Miqui Otero zu hören sein werden (jeweils im Großen

Saal der Evangelischen Akademie). Rosa Ribas bittet am 19. Oktober José Ovejero und Isaac Rosa zum Gespräch ins Mainforum im Ge werkschaftshaus in der WilhelmLeuschner-Str., das Thema lautet: »Leben im Zeichen des Prekariats«. Am selben Tag präsentiert Najat El Hachmi in der Romanfabrik ihren Roman »Am Montag werden sie uns lieben«. Dort stellt sich am 21. Oktober Elvira Sastre mit »Die Tage ohne dich« vor, am 20. Oktober gibt es dort ein Flamencokonzert mit Fraskito, »Tierra y sangre«, das ent gegen seines leicht franquistisch klingenden Titels einem berühmten republikanischen Kämpfer des spa nischen Bürgerkrieges gewidmet sein wird. Ein weiterer Großer der aktuellen spanischen Literatur, Antonio Munoz Molina, ist zusam men mit Maria Barbal Gast im Haus des Buches am 20. Oktober.

Dies sind nur ein paar der Rosinen, die wir hier herausgepickt haben. Zudem gibt es noch ein Programm im Pavillon auf der Buchmesse.

www.frankfurt.cervantes.es

Susanne Asal Pulido Eva Sorria Barres
LITeRATu R 40 | Strandgut 10/2022 | www.strandgut.de
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© Sonia Pulido

Wieder in der Stadt

Als Buchmesse-Direktor Juergen Boos auf der Vorschau-Pressekon ferenz seine Freude darüber aus drückte, dass die Messe in diesem Jahr endlich wieder wie gewohnt stattfinden werde, sprach er allen Anwesenden aus dem Herzen. Covid-Beschränkungen soll es auch beim Oktoberfest in Frankfurt nicht geben.

Denn ein Fest ist die Buchmesse allemal – nicht nur für Buchhändler, Verleger und Autoren jeder Art, sondern auch für die immer noch existierende Leserschar. Man trifft ja in den Messehallen fast jedes Jahr auf Bekannte, die man schon lange nicht mehr gesehen hat, und zur Eröffnung trifft das spanische Königspaar auf den Bundespräsi denten.

Ob die eine oder andere Neuer scheinung so interessant ist, wie es der Titel verspricht, kann man sogleich unter den wohlwollenden Blicken der Verlagsmitarbeiter im von Folie befreiten Buch überprü fen.

Gastland ist diesmal Spanien, und damit ist die ganze Spanisch spre chende Welt gemeint, versicherte Boos. Parallel zur eigentlichen Messe wird es auch in der Stadt reichlich Gelegenheiten geben, sich mit aktuellen spanischen Autoren und ihren Werken zu befassen. (Wir berichten an anderer Stelle in dieser Ausgabe über anstehende Veran staltungen.)

Da aber auch viele Interessenten die spanischen Bücher nur in

Übersetzungen verstehen können, steht die Kunst des Übersetzens im Fokus. Unter dem Titel »Translate. Transfer. Transform.« tritt das inter nationale Zentrum für Übersetzung an die Öffentlichkeit.

Unvermeidlich ist der Programm schwerpunkt Ukraine mit einem Gemeinschaftsstand auf der Mes se. Auch russische Dissidenten sind eingeladen, nach Frankfurt zu kom men. Zu den offiziellen russischen Stellen hat die Messe alle Kontakte abgebrochen, einzelne regierungs kritische Verlagsvertreter fürchten, dass sie nicht mehr zurückkehren können, sagte Boos auf Nachfrage.

Donna Leon hat sich zum BOOK FEST 2022 angesagt, das an 20 Orten in Frankfurt mehr als 40 Veranstaltungen durchführen wird.

Für alle, die sich weniger für Bücher als für Promis begeistern können, gibt es unter #bm22 sogenannte Publikums-Highlights im Überblick. Eines davon soll der Auftritt der nicht gerade als Literatin bekann ten Diane Kruger werden.

Sie fällt wohl eher unter die Rubrik »Storytelling im Film und in ande ren Medien«, mit der die Messe nun schon länger aufwartet. Die Verlage suchen sich Einnahmequellen nicht nur durch Übersetzungen, sondern auch durch Film- und Game-Lizen zen. Das Buch wird zum Paten der Medienwelt, und in diesem Sinne startet die Messe in diesem Jahr eine Kooperation mit TikTok.

Das Literaturhaus Frankfurt im Oktober

Gastveranstaltung!

Dienstag 04.10.22 / 19.30 h 9 / 6 Euro / Streamingticket 5 Euro

Hans-Werner Sinn: Deutschland im Griff von Energiekrise und Inflation

Mittwoch 05.10.22 /19.30 h 9 / 6 Euro / Streamingticket 5 Euro

Nils Minkmar: Montaignes Katze

Im Schauspiel Frankfurt

Sonntag 09.10.22 / 11 – 13 h

Karten 18 / 12 Euro

Deutscher Buchpreis 2022: Die Autorinnen und Autoren der Shortlist

Junges Literaturhaus Frankfurt / Für 5. bis 7. Klassen

Montag 10.10.22 / 10.30 h 3 Euro / Klassenticket Stream 50 Euro

Stefanie Höfler: Feuerwanzen lügen nicht

Dienstag 11.10.22 / 19.30 h 12 / 8 Euro / Streamingticket 5 Euro

Dominik Graf – Im Angesicht: der letzten 50 Jahre

Frankfurt-Premiere!

Mittwoch 12.10.22 / 19.30 h 12 / 8 Euro / Streamingticket 5 Euro

Michel Friedman: Fremd Lesung der Texte: Peter Schröder (Schauspiel Frankfurt)

Donnerstag 13.10.22 / 19.30 h 9 / 6 Euro / Streamingticket 5 Euro Wissen Erinnern Fragen. S. Fischer

Mit Götz Aly, Frank Bajohr und Sybille Steinbacher Junges Literaturhaus Frankfurt / Ab 5 Jahren Samstag 15.10.22 / 15 h 5 Euro Kinderbuch-Nachmittag Andrij Lessiw und Romana Romanyschyn: Als der Krieg nach Rondo kam

Im Schauspiel Frankfurt! Mittwoch 19.10.22 / 19.00 h 20 / 12 Euro

Das Grundgesetz. Ein literarischer Kommentar Mit Julia Franck, Jonas Lüscher, Ijoma Mangold, Angelika Nußberger, Feridun Zaimoglu und Georg M. Oswald

Im Schauspiel Frankfurt! Donnerstag 20.10.22 / 19.30 h 22 / 12 Euro Leïla Slimani: Schaut, wie wir tanzen

Lesung deutscher Text: Agnes Kammerer (Schauspiel Frankfurt)

Donnerstag 20.10.22 / 21.00 h Eintritt frei Pop-Up-Empfang: Frankfurter Buchmesse #WIRMACHENBUECHER

Im Schauspiel Frankfurt! Freitag 21.10.22 / 19.30 h Karten 24 / 12 Euro Dörte Hansen: Zur See

Freitag 21.10.22 / 21 h – 22 h

Karten für Hotlist & Party 7 Euro Hotlist-Preis 2022 – Vorstellung der nominierten Bücher und Verleihung

Freitag 21.10.22 / 22 h

Karten für Hotlist & Party 7 Euro

Party der Independents & des Literaturhauses Frankfurt

Die unabhängigen Verlage und das Literaturhaus laden zum großen Tanz

DJs: Gunnar Cynybulk & Hauke Hückstädt sowie Antje Keil & Katharina Schmidt aka keilschmidt

Frankfurt-Premiere!

Montag 31.10.22 / 19.30 h 12 / 8 Euro / Streamingticket 5 Euro

Martin Mosebach: Taube und Wildente

Tickets: Vorverkauf über www.literaturhaus-frankfurt.de

Streaming-Abo 50 Euro

Streamingtickets à 5 Euro sind 70 h nutzbar.

74. Frankfurter Buchmesse vom 19. bis zum Oktober Andrij Lessiw & Romana Romanyschyn © Valentyn Kuzan Dominik Graf © Caroline Link Leïla Slimani © Francesca Mantovani / Editions Gallimard Literaturhaus Frankfurt FFM
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23.
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ein weiß-blauer Noir – vom meister

Verschwörungsthriller geht auch ganz anders: Zu Friedrich Anis »Bullauge«

Wie immer bei Friedrich Ani sind wir sofort in seiner Geschichte. Bei seinen Figuren. Mitten in München. »Er schaute mir ins Gesicht. Das tat er jedes Mal, wenn er seinen Redefluss unterbrach, einen Schluck Kaffee trank und die Augen zusammenkniff. Als bemerke er etwas an mir zum ersten Mal … als habe er einen anderen Mann erwartet als den, der vor einer Stunde die Tür geöffnet und ihn wie einen guten Freund hereingebeten hatte.«

Der Streifenpolizist Kay Oleander – ja, wie die giftige Pflanze – hat überraschend Besuch vom Kollegen Gillis. Vielleicht, denkt Oleander, weil es um eine Wette geht. Polizi sten wetten dauernd, auf alles. Eine Art Megahobby. Um den Promille gehalt des nächsten angehaltenen Verkehrsteilnehmers, um die Zahl der Tore eines Fußballspielers im Lauf eines Monats. Warum nicht auch auf seinen Zustand? Er sei doch noch am gleichen Tag unters Messer gekommen und operiert worden, meint Gillis. Wie denn der Zustand sei? »Zwei Splitter haben die Hornhaut durchbohrt«, antwor tet Oleander lakonisch. »Ich hab halt jetzt ein Auge weniger … Wer immer die Flasche geworfen hat, er landete einen Volltreffer.«

Eine Bierflasche, bei einer Demo in hohem Bogen in eine Gruppe Polizisten geschleudert, ihm mitten ins Gesicht. Oleander findet, er habe sich ȟberhaupt nicht ver wandelt. Ich war derselbe wie vor der Attacke, abgesehen von dem ovalen Filzteil auf meiner linken Ge

Kay Oleander hat es erwischt.

»Oleander.«

»Ja.«

sichtshälfte, das ich trug, um mein Wohlbefinden zu steigern und das mich zudem an alte Zeiten auf ho her See in meinem Kinderzimmer erinnerte. Eine innere Freude, die ich mit niemandem teilte«, heißt es auf der zweiten Romanseite. Das Kapitel trägt die Überschrift »Ohne Humor ist alles nichts«, und natürlich ist das alles die blanke Selbstbe schwichtigung.

»Nichts.«

Mächtig er wischt. Ein Moment nur hat ihn aus der Welt geschleudert. Und wir sind dabei. Ganz nah, ein ganzes Buch lang. Oleander ist der Erzähler von »Bullauge«, dem neuen Roman von Friedrich Ani.

Kay Oleander ist neu in Anis Kos mos. Der Polizist Tabor Süden bringt es dort auf neunzehn Bücher, dazu acht Originalhörspiele und eine Hörspielserie, Übersetzungen in viele Sprachen, Verfilmungen

– alle mit dem zentralen Thema »Vermissung«, wie Ani das nennt. In seinem vorletzten Roman »Letzte Ehre« stand die Münchner Ober kommissarin Fariza Nasri im Mittel punkt, davor die Polizisten Polonius Fischer und Jakob Franck. Jetzt also einer mit dem bisher niedrigsten Dienstgrad, ein Blauer. Mehr als 30 Jahre bei der Münchner Polizei, die letztmögliche Sprosse auf der Karriereleiter längst erreicht, die Beförderung zum Polizeihaupt meister: »Vier Sterne, Ende Gelän de.« Geschieden, auf die Sechzig zugehend. »Ein Mann nicht in den besten, aber auch nicht in den schlechtesten Jahren; regelmäßig besucht von einer Frau, die keine Fragen stellte; zielgerichtet übte sie ihren Beruf aus und hielt mir mit ihren Handlungen und ihrem bloßen Dasein Leib und Seele – in einer Nussschale oder nicht – zu

sammen.« Oleanders Stadt besteht aus »kaputten Fahrzeugen in Stra ßen mit austauschbaren Namen; blutenden, schreienden, überfor derten Verkehrsteilnehmern; Auto nummern und Verkehrsschildern; Verweisen und Paragrafen, Beleh rungen und Kontrollen bei Sonne, Regen und Schnee, tagein, tagaus, jahrein, jahraus«.

Zuhause, in seiner Wohnung ver graben, sinniert er: »Was bewirkten wir mit unseren pflichtgemäßen Belehrungen, unseren Strafanzei gen und ordnungshüterischen Mie nen, unserem grimmigen Auftreten in zu engen Dienstuniformen, die Hand am Schlagstock, den Oberkör per angespannt wie Hermann der Etrusker?

Jeden Frühling, Sommer, Herbst dieselbe Schlacht, jedes Wochen ende derselbe Aufmarsch der Kriegsparteien. Mancher kippte um vor lauer Rausch oder landete in der Ausnüchterungszelle; einer mandelte sich auf; eine brüllte uns unverständliche Beleidigun gen entgegen; einer brauchte

Kolumne: Alf mayers Blutige ernte
»Wie heißen Sie?«
»Wie die giftige Pflanze?«
»Und was wollen Sie von mir?«
LITeRATu R 42 | Strandgut 10/2022 | www.strandgut.de

unbedingt Handschellen, bevor er handgreiflich wurde; einer ergab sich freiwillig; eine rannte vor uns weg, und niemand rannte ihr hinterher. Beifall ringsum; die angeschmierten Bullen standen da wie begossene Pudel und warteten mit der nächsten, sinnlosen Aktion, bis das Gelächter einigermaßen verebbt war.

Schreien!

Auf uns hörte sowieso niemand. Was für einen armseligen Beruf üb ten wir aus. Wenn wir Pech hatten – richtig viel Pech, einen Arsch voll Pech –, schleuderte uns ein durch geknallter Mitbürger eine Flasche an den Schädel und verstümmelte uns für immer, und es kümmerte ihn einen Scheiß.«

Jetzt also hat dieser Kay Oleander in sich ein tiefes schwarzes Loch. Es ist das Schwarz des Noir, der Schwarzen Serie, der Romane von Cornell Woolrich. Dem widmete Ani 2018 zum 50. Todestag einen Text mit dem symbolträchtigen Titel: »Kriminalschriftsteller sind die letzten Romantiker, wussten Sie das nicht?«

ausging; seine Figuren – Männer wie Frauen – kriechen nachts unter ihren Schatten, um etwas weniger zu frieren; den jeweiligen Helden oder die Heldin hetzen die Mächte der Finsternis in ungeahnte Gefilde. Trotzdem: Der Blick des Mannes an der Maschine ist geprägt von unbedingter Empathie. Auch darin unterscheidet Woolrich sich von vielen seiner Zunft, den Coolen, Zynischen, Abgebrühten – er ver weigert die Distanz, er folgt seinen Leuten wie ein Erzengel, der die Hölle gesehen hat und sie, so gut es geht, davor bewahren möchte. Das kann nicht immer klappen, aber es lohnt den Versuch.«

nach Hintermännern versandete. Überhaupt, reißt euch am Riemen, muss man doch bitte immer ver nünftig und realistisch bleiben. Friedrich Ani überzieht nie. Jenseits aller gängigen Verschwörungsthril ler und Actionmuster erzählt er in »Bullauge« – einen exzellenten Ver schwörungsthriller. Dies soghaft, intelligent, menschlich, herzzerrei ßend, dunkelschwarz und jenseits aller Klischees. Ein Erzengel, der die Hölle gesehen hat. Wir hören nicht einen einzigen »Bang«, nur dann schließlich den Satz: »Wir müssen mit Ihnen reden. Ich bin der Einsatz leiter eines MEK. Sie wissen, was das bedeutet.«

Woolrich sah sich selbst als »Narr an seiner Schreibmaschine«, den Tod aus Trotz mit dem Versuch be trügend, schreibend eine Zeitlang die Dunkelheit zu überwinden, die ihm seit jeher vertraut war und ihn eines Tages vom Antlitz der Erde tilgen würde. Alles, was er versucht habe, schrieb der Mann, der das Se rien-Schwarz erfand, war, auf flüch tige Weise dazubleiben, nachdem er schon tot gewesen sei. Dazu bleiben im Licht, bei den Lebenden, »a little while past my time«, so Ani in seinem Jubiläumstext. Und weiter: »Wenn es dunkel ist, ist es nie ganz dunkel … Woolrich erfand keinen Serienhelden, bei ihm wus ste man nie, wie eine Geschichte

Kay Oleander nannte man als Kind den Schreiber. Er erfand Geschich ten, war ständig am Schreiben, am Erzählen. Dafür hörte er viel zu. Man darf an dieser Stelle gewiss auch Friedrich Ani als Namen einfü gen. Er hat sein Ohr an der Straße, im Biergarten, im Wirtshaus – ein nicht unbeträchtlicher Teil des Ro mans spielt in Kneipen. Und dort hat auch die Frau, die vielleicht die Flasche geworfen hat (nachzuwei sen ist es ihr nicht), etwas aufge schnappt. Jemand soll ermordet werden. Ein Politiker. Es soll ein Zeichen sein. Eine »bedeutende Aktion«. Oleanders Unfall ereignete sich bei einer Demo von »Spazier gängern« mit Deutschlandfahnen und Parolen wie »Freiheit dem Volk« oder »Meinungsdiktatur, nein danke«. Verlässlich zu ermitteln ist der Täter nicht, also macht Olean der sich selbst auf die Suche, kon frontiert auch die Frau. Silvia Glaser ihr Name. Bald »Via« für ihn. Sie hasst die Polizei. Ihr Leben wurde durch einen überholenden Strei fenwagen aus der Bahn geworfen. Sie ist entwurzelt, ihr Leben ein Ab falleimer. (Beeindruckend, wie Ani mit wenigen Zeilen Lebenswege und Sitten- und Zeitbilder skizziert.) Die zwei Gefallenen, der Bulle und die Bullenhasserin, finden zu einander, stoßen sich ab, streiten, verbünden sich. Niemand aber will dem außer Dienst befindlichen klei nen Streifenpolizisten mit seiner Information glauben. Vier Männer in einem Biergarten, die von »Nine Eleven« reden. Ja, der Bundesprä sident kommt zum Jahrestag der Grundsteinlegung des Jüdischen Zentrums am 9. November nach München, das LKA aber verbittet sich Einmischung. »Kleiner Strei fenpolizist wittert Verschwörung inklusive Attentat«, diese Schlag zeile wird es nicht geben. Schon früh in Anis Roman wird auf eine bei einem Volksfest vor mehr als vierzig Jahren explodierte Na gelbombe rekurriert. Der Attentäter kam dabei ums Leben, die Suche

Dazwischen gibt es Sätze wie »Der Regen schwemmte die Stunden aus dem Sonntag«, Kapitelüberschiften wie »Begossener Pudel im Regen«, »Geschorener Maulwurf«, »Verfick te Sackgesichter«, »Das rote Leuch ten«. Ein Nachbar, als Krankenhaus clown arbeitslos geworden, leistet in seinem Kostüm erste Hilfe, eine Nachbarin verübelt ein Massaker an Blumen. Man hört die Bretter im Wirtshaus knarzen, schmeckt den Ouzo, spürt die Dunkelheit, den Regen, das Alleinsein. Die Paranoia. Ein weiß-blauer Noir. Vom Meister.

Friedrich Ani: Bullauge. Suhrkamp verlag, Berlin 2022. 267 S., hardcover, 23 €
LITeRATu R www.strandgut.de | Strandgut 10/2022 | 43
VeranstalterMedienpartner LITERATUR IM RÖMER MITTWOCH UND DONNERSTAG SAMSTAG UND SONNTAG 18. – 22. OKT 2022 DAS LESEFEST ZUR F RANKFURTER BUCHMESSE EINTRITT FREI openbooks-frankfurt.de
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Lesungen

ALeX cAPUS

Susanna Stadtkirche, 16.9.2022, 19.30 Uhr www.stadtkirche-darmstadt.de

AmIR hASSAN cheheLTAN

Eine Liebe in Kairo Romanfabrik, 6.9.2022, 20 Uhr www.romanfabrik.de

BeTTINA FLITNeR Meine Schwester Haus am Dom, 11.9.2022, 11 Uhr www.hausamdom-frankfurt.de

BRITTA BOeRDNeR

Es geht um eine Frau Mousonturm, 15.9.2022, 19.30 Uhr www.hlfm.de

DeBÜTANTeNBALL

Yade Yasemin Önder (»Wir wissen, wir könnten, und fallen synchron«) und Sven Pfizenmaier (»Draußen feiern die Leute«) Centralstation, 22.9.2022, 19.30 Uhr www.literaturhaus-darmstadt.de

FeRIDUN ZAImOgLU

Bewältigung

Literaturhaus Villa Clementine, 23.9.2022, 19.30 Uhr www.wiesbaden.de/literaturhaus

gARRY DISheR

Stunde der Flut Literaturhaus, 28.9.2022, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de

h eLeNe BUKOWSKI

Die Kriegerin Mousonturm, 29.9.2022, 19.30 Uhr www.hlfm.de

h eLeNe hegemANN Schlachtensee Literaturhaus, 20.9.2022, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de

h eRNAN DIAZ

Treue Literaturhaus, 12.9.2022, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de

hOTLIST-PReIS 2022 & PARTY DeR IN DePeNDeNTS & DeS LITeRATURhAU

SeS FRANKFURT

Vorstellung der nominierten Bücher und Verleihung & Die unabhängigen Verlage und das Literaturhaus laden zum großen Tanz Literaturhaus, 21.10.2022, 21 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de

J ULIA SchOch

Das Vorkommnis Literaturhaus Villa Clementine, 15.9.2022, 19.30 Uhr. www.wiesbaden.de/literaturhaus

J ULIA WOLF

Alte Mädchen Mousonturm, 22.9.2022, 19.30 Uhr www.hlfm.de

KAThARINA ADLeR

Iglhaut

Literaturhaus Villa Clementine, 25.9.2022, 11 Uhr. www.wiesbaden.de/literaturhaus

LeNA gOReLIK

Wer wir sind Centralstation, 20.9.2022, 19:30 www.centralstation-darmstadt.de

LIBeRATURPReIS 2022: The WINNeR IS .

Lesung aus der Shortlist

Am Ende des Abends wird die Preisträgerin bekannt gegeben.

Haus am Dom, 6.9.2022, 19.30 Uhr www.litprom.de

mORITZ hÜRTgeN

Der Boulevard des Schreckens Kulturclub schon schön, 29.9.2022, 20 Uhr www.schon-schoen.de

NASSIR DJAFARI

Mahtab Denkbar, 6.9.2022, 19 Uhr www.denkbar-ffm.de

SchÖNe AUSSIchTeN - DAS FRANK FURTeR LITeRATURgeSPRÄch

Die 55. Ausgabe m. Alissa Walser, Alf Mentzer und Miryam Schellbach Literaturhaus, 13.9.2022, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de

SONJA RUDORF

Faule Mieten

Denkbar, 22.9.2022, 19 Uhr www.denkbar-ffm.de

SYLvIe ScheNK Roman d‘amour mit Heribert Leuchter am Saxophon Romanfabrik, 20.9.2022, 20 Uhr www.romanfabrik.de

TeXTLAND LITeRATURFeSTIvAL 2022DIe mAchT DeR LITeRATUR

Das fünfte Textland Literaturfestival 2022 bildet den literarischen Schwerpunkt des Festivals »Politik im Freien Theater« theaterperipherie im TITANIA Theater, 30.9.2022, 19.30 Uhr; 1.10.2022, 11 Uhr www.theaterperipherie.de vIKTOR FUNK

Wir verstehen nicht, was geschieht Literaturhaus, 8.9.2022, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de

vIvIeN gOLDmAN

Die Rache der She-Punks Brotfabrik, 15.9.2022, 20 Uhr www.brotfabrik.de

BÜcheRFRÜhSTÜcK

Best of: Rainer Brauers ganz persönliche Auswahl aus mehr als dreißig Buchprogrammen Büchergilde Buchhandlung & Galerie, 9.10.2022, 11 Uhr www.buechergilde-frankfurt.de

DANA gRIgORceA

Die nicht sterben Romanfabrik, 11.10.2022, 20 Uhr www.romanfabrik.de

DeBÜTANTeNBALL

Maria Muhar (»Lento Violento«) & Noemi Somalvico (»Ist hier das Jenseits, fragt Schwein«) Centralstation, 24.10.2022, 19.30 Uhr www.literaturhaus-darmstadt.de

DeUTScheR BUchPReIS 2022

Die Autorinnen und Autoren der Shortlist Schauspiel Frankfurt, 9.10.2022, 11 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de

eLvIRA SASTRe

Die Tage ohne dich Romanfabrik, 21.10.2022, 20 Uhr www.romanfabrik.de

evA DemSKI

Mein anarchistisches Album Mousonturm, 27.10.2022, 19.30 Uhr www.hlfm.de

FLOReNce BROKOWSKI-SheKeTe Mist, die versteht mich ja! - Aus dem Leben einer Schwarzen Deutschen Stadtbücherei Dreieich, 16.10.2022, 11 Uhr www.buergerhaeuser-dreieich.de

DAS gRUNDgeSeTZ. eIN LITeRARI ScheR KOmmeNTAR

Mit Julia Franck, Jonas Lüscher, Ijoma Mangold, Angeli ka Nußberger, Georg M. Oswald und Feridun Zaimoglu Schauspiel Frankfurt, 19.10.2022, 19 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de

hILDegARD KeLLeR

»wach auf« & „»hicas«

Biografie über Alfonsina Storni & Werkausgabe Literaturhaus Villa Clementine, 10.10.2022, 19.30 Uhr. www.wiesbaden.de/literaturhaus

JJ BOLA

weiter atmen Mousonturm, 26.10.2022, 19.30 Uhr www.hlfm.de

LeïLA SLImANI Schaut, wie wir tanzen Schauspiel Frankfurt, 20.10.2022, 19.30 Uhr www.literaturhaus-frankfurt.de

LITeRARIScheR SPAZIeRgANg mIT

h.T. RI eThAUSeN

Judasengel

Treffpunkt: Eurozeichen am Willy-BrandtPlatz, 1.10.2022, 17 Uhr www.buechergilde-frankfurt.de

NAJAT eL hAchmI

Am Montag werden sie uns lieben Romanfabrik, 19.10.2022, 20 Uhr www.romanfabrik.de

PeTeR KURZecK

udi Deuble und Beate Tröger über »Und wo mein Haus?« (Buchpremiere)

Mousonturm, 4.10.2022, 19.30 Uhr www.hlfm.de

ROBeRT meNASSe

Die Erweiterung Stadtkirche, 18.10.2022, 19.30 Uhr www.literaturhaus-darmstadt.de

SARAh LevY

Fünf Wörter für Sehnsucht

Ignatz Bubis-Gemeindezentrum, 19.10.2022, 19.30 Uhr.www.jg-ffm.de

SImONe BUchhOLZ

Unsterblich sind nur die anderen Knabenschule, 18.10.2022, 19.30 Uhr www.knabenschule.de

Kindertheater

ALS DeR TIgeR eINmAL

DeR BÄR SeIN WOLLTe

Figurentheater Marmelock. ab 4 Jahren Mainzer Kammerspiele, 18.9.2022, 11+15 Uhr www.mainzer-kammerspiele.de

DIe gROSSe TI eRWANDeRUNg

Puppentheater ab 4 Jahren

Die Fabrik, 25.9.2022, 16 Uhr

www.die-fabrik-frankfurt.de

KÄPT´N KNITTeRBART UND mee(h)R

Figurentheater Eigentlich

Nach einer Geschichte von Cornelia Funke - ab 5 Jahren Theaterhaus im Hof, 17.9.22, 15 Uhr; 18.9.22,11+15 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de

KATeR KATI

Musik von Rock bis Pop, zum Tanzen und Kuscheln für Kinder ab 3 Jahren

Centralstation, 25.9.2022, 15 Uhr www.centralstation-darmstadt.de

Skibbie und der mutige Plan der Barmbeker Tiere

Die Idee zu einem Kinderbuch mit der mutigen Maus bekam der Hamburger Christopher Reit auf einer gemeinsamen Bahnfahrt mit seiner 6-jährigen Cousine Josie. Als die beiden eines Tages am Bahnhof Barmbek aus dem Zugfenster schau ten, entdeckten sie eine kleine Maus übers Gleisbett huschen. Am selben Abend begann Christopher Reit für Josie eine Kurzgeschichte über eine außergewöhnliche Bahnhofsmaus zu schreiben, und flugs wurde daraus gleich ein ganzes Buch, »Skibbies Abenteuer«, das bislang noch nicht veröffentlicht wurde. Dafür ent stand mit insgesamt 48 Schülerin nen und Schülern aus Hamburg, Köln und Bayern ein Hörspiel, das auf zwei CDs in den Handel gekommen ist.

RAScheL

Ein Stück Karton

Spiel und Konzept: Sarah Wissner - ab 3 Jahren Gallus Theater, 11.9.2022, 15 Uhr; 12.9.2022, 10 Uhr. www.gallustheater.de SUKINI

Familienkonzert von Sookee - ab 3 Jahren Centralstation, 13.9.2022, 17 Uhr www.centralstation-darmstadt.de

vOm FIScheR UND SeINeR FRAU

Ein musikalisches Märchen nach den Brüdern Grimm für Kinder ab 4 Jahren Theaterhaus im Hof, 20.-22.9.2022, 10 Uhr; 24.9.2022, 15 Uhr; 25.9.2022, 11+15 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de

WO IST FeeNLAND?

Bewegungstheaterstück für Kinder ab 2 Jahren JokkMokk & Theaterhaus Theaterhaus im Hof, 27.-29.9.22, 10 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de

ANgSThASeN

Hennermanns Horde. Eine Performance mit Tanz, Mu sik und Sound für alle ab 4 Jahren Centralstation, 16.10.2022, 11+14.30 Uhr www.centralstation-darmstadt.de

BLAU

Stückentwicklung von Felix Berner - ab 2 Jahren Eine spartenübergreifende Produktion des JUST und des Hessischen Staatsballetts Staatstheater, 2.(Premiere), 3.+23.10.2022, 15 Uhr; 5.+19.10.2022, 10 Uhr; 22.10.2022, 16 Uhr www.staatstheater-wiesbaden.de

DOPPeLPRemIeRe JOcheN TILL

»Höllisch gute Freunde« & »Die höchstfamose ZooSchule«. Lese-Event mit Jochen Till, Steffen Gumpert, Raimund Frey, Linus Koenig CasaBlanca Art House, Bad Soden, 1.10.2022, 14.30 Uhr. www.casablanca-badsoden.de DeR gRÜFFeLO

Marotte-Figurentheater - ab 3 Jahren Kinder- und Jugendtheater, 14.10.2022, 10+16 Uhr. www.kiju-theater.de mÄDcheN WIe DIe

In Zusammenarbeit mit tonpool verlosen wir 3 Doppel-CDs mit dem Kinder-Hörspiel. Wenn ihr es gerne hören möchtet, schickt uns zum 14.10. eine E-Mail mit Namen und Adresse an verlosungen@strandgut. de. Kennwort: Skibbie.

Ein Stück über Cyber-Mobbing von Evan Placey - ab 13 Jahren. TheaterGrueneSosse und überzwerg - Theater am Kästnerplatz Löwenhof, 12.10.2022, 19 Uhr; 13.10.2022, 9 Uhr. www.theaterhaus-frankfurt.de DAS NeINhORN

Nach Marc-Uwe Kling - ab 4 Jahren Inszenierung & Ausstattung (Puppenbau: Kristine Stahl Staatstheater, 15.10.2022, 16 Uhr; 16.10.2022, 15 Uhr. www.staatstheater-wiesbaden.de N IchTS ALS DIe WAhRheIT

Eine Theater-Performance für alle ab 6 Jahren Von und mit Monstra Löwenhof, 2.(Premiere), 3.10.2022, 16 Uhr; 4.7.10.2022, 10 Uhr; 6.10.2022 auch 15 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de

PINK UNIcORNS

Tanzperformance - ab 10 Jahren. La Macana Tanzfestival Rhein-Main Gallus Theater, 29.+30.10.2022, 18 Uhr www.gallustheater.de

PLATZ DA!

Theater Transit Kinderensemble unter der Leitung von Max Petermann und Volker Ell - ab 5 Jahren Theater Moller Haus, 30.10.2022, 11+15 Uhr www.theatermollerhaus.de

SIehT mAN WAS? –eIN STÜcK ÜBeR PeRIODe! Konzept/Regie: Magdalini Savvidou und Ewgenija Weiß. Mit Saima Malik, Carla Noemi Kohler und Deniz Özbay - ab 10 Jahren theaterperipherie, 7.10.2022, 18 Uhr www.theaterperipherie.de

D A S K U L T U R M A G A Z I N für Frankfurtund Rhein-Main verlosungen
FAMILI e 44 | Strandgut 10/2022 | www.strandgut.de

Flugunfähig in der Tanzzitrone

An den flugunfähigen mauritischen Nationalvogel Dodo erinnert das Stück »Am Hafen mit Vogel« der österreichischen Autorin Anah Filou. Keine 100 Jahre nach der kolonialen Erschließung der Insel im Indischen Ozean gab es das fast ein Meter gro ße seltsame Tier nicht mehr. Präsen tiert wird das so poetisch-verspielte wie nachdenklich machende Kin derstück vom Theater Gruene Sosse in der Regie von Liljan Halfen mit den Schauspielerinnen Elena Fel lisch und Maral Sedighi sowie dem auf der Bühne agierenden Kontra bassisten Zacharias Faßhauer. Filous vor vier Jahren in Marburg uraufgeführtes Bühnendebut lässt seine Stückheldin Nanina in ihrer Schulklasse nach den Sommerferien davon erzählen, wie sie den totge glaubten Vogel Dodo auf dem Weg zu ihrer Oma in den Iran in der Tran sitzone des Flughafens getroffen hat. Eine denkwürdige Begegnung vor ihrem ersten Flug, nicht nur weil Dodo sprechen kann, sondern weil sie sich auch als eine Kosmopolitin

bezeichnet. Oder war es KosmosPilotin? Wie alle Vögel dieser Welt hat Dodo keinen Pass, und darf des halb, flugunfähig wie sie ist, aber nicht aus der Transitzone, oder war das die Tanz-Zitrone? Aus jenem Bereich, der zwischen den Grenzen liegt, im Niemandsland von allen Ländern.

Aber merkwürdig ist das schon, dass ein flugunfähiger Vogel einen Pass vorzeigen soll, und deshalb hier nicht weg kann, während Na nina über sechs, sieben oder mehr andere Länder und genauso viele Grenzen zu ihrer nach Koriander duftenden Großmutter fliegt. Hat man jemals ein Rotkehlchen an der Passkontrolle gesehen, fragt da Nanina. Grund genug, über Grenzen und Pässe nachzudenken. Dabei geht es ganz wesentlich um die Freiheit, überall hin zu können. Was heißt es denn nun, einen Pass zu haben? Und wozu in aller Welt sind Grenzen gut? Und selbstver ständlich wird auch geträumt, wie es anders geht.

Die Dichte, die Virtuosität und die Vielschichtigkeit seiner Sprache mache »Am Hafen mit Vogel« zu einer »musikalischen Übung in Empathie für alle ab acht Jahren« kündigt der Dramaturg Ossian Hain diese vielleicht auch ein wenig von Stephen Spielbergs »Terminal« in spirierte Geschichte an. Für das sich seit drei Jahren neu formierende Ensemble ist »Hafen mit Vogel« nach etlichen Stückentwicklungen das erste auf einer Textgrundlage basierende Stück. Auch für die beiden Schauspielerinnen und den vom Ensemble Moderne kommen den Musiker, wie den Bühnenbild ner Linnan Zhang ist es die erste Ar beit für das Theater Gruene Sosse. gt

Termine: 30. Oktober, 16 Uhr; 2.–4. November, jeweils 10 Uhr www.theaterhaus-frankfurt.de www.theatergruenesosse.de

Yippie in Concertund mehr

Das Junge Museum schenkt seinem Publikum eine Festwoche in den herbstferien

Vor 50 Jahren kam das Junge Mu seum Frankfurt auf die Welt, trug damals aber den Namen Kinder museum und war das erste seiner Art in ganz Deutschland. Immer wieder gefeiert wird freilich das komplette Jubiläumsjahr. Auch in den Herbstferien, wenn hier vom 25. bis zum 30. Oktober die Festwo che ausgerufen wird: ein Geschenk an alle jungen Frankfurter*innen mitten in den Herbstferien. Viele Werkstätten sind vormittags und nachmittags für Gruppen und

Einzelbesucher geöffnet, Guides führen zur Stadtgeschichte durch die Ausstellungen und auch eigen ständig kann das Haus mit einer Jubiläumsrallye erkundet werden.

Am Wochenende von 15–16.30 Uhr gibt es mit Yippie! in Concert ein Programm für Comic-Begeisterte im Sonnemannsaal. Eintritt frei. Für Gruppenbesuche bitte unter 21235154 anmelden.

www.historisches-museum-frankfurt. de

Theaterhaus Ensemble Bli-Blip, © Katrin Schander © HMF/Stefanie Kösling © Theater Gruene Sosse
FAMILI e www.strandgut.de | Strandgut 10/2022 | 45 www.theaterhaus-frankfurt.de

Orfeo‘s erben

Programmkino und Kultrestaurant

In den 80iger Jahren haben Karl Baumgartner und Reinhard Brun dig von Pandora Film zusammen mit dem Frankfurter Gastronomen Franz Zlunka einen Ort geschaffen, in dem legendäre Filmemacher wie Jim Jarmusch, Emir Kusturica, Aki Kaurismäki zu Gast waren. Ende der 90iger Jahre musste das Traditions kino schließen, doch es sollte schon bald wieder als Orfeo’s Erben »das Licht der Filmwelt erblicken«. Nach der corona-bedingten Zwangspause hat das Restaurant wieder geöffnet, erst abends und ab Oktober 22 auch wieder mittags. Eine neue Lüftungsanlage ist in stalliert und das Restaurant wurde mit neuer Musik- und Videotechnik

ausgestattet. Ein neuer Küchenchef kam mit Mariano Caiazza, der die Speise-Karte zu einer leichten, koh lenhydratarmen Küche (auch vegan und vegetarisch) ausrichtete.

Hier einige Leckereien. Rinder Car paccio, gegrilltes Gemüse, Gambas Tartar, hausgemachte Tagliatelle im Gemüseragout, Lachs-Sashimi in Maracuja-Marinade, Red Snapper, gegrillt, mit Kartoffelpüree und kleinem Salatbouqet, Rumpsteak mit Parmesankruste in feiner Rot weinjus.

Wir sitzen meistens an der Tre senecke oder auf dem Balkon und lassen die Woche »Revue passie ren«, da es im voll besetzt Saal laut werden kann.

Abschied und neues Konzept Antje Witte verabschiedet sich nach über drei Jahrzehnten von der ak tiven Kinoarbeit. Seit den 1980ern setzte sie sich für die Frankfurter Kinowelt ein wie z.B. in der Harmo nie in Frankfurt-Sachsenhausen und im Mal Sehn’ Kino. Mit ihrem Einsatz für das Queerfestival »Good Vibrations« zeigte Antje, dass sie ihre Arbeit als inhaltliche Verpflich tung verstand. 1999 erfolgte die Eröffnung von Orfeo’s Erben in den FunDeMental Studios. Bis zuletzt agierte sie dort als Kinoleiterin und setzte dabei ihre ganz persönliche Vision für die Symbiose aus Gastro nomie und Kinosaal um. »Wir wollen den Charakter des Orfeo’s Erben beibehalten«, ver spricht Betsy Hermsen, seit 2019 Betriebsleiterin. Das neue Konzept für das Orfeo’s baut auf mehr

Firmenveranstaltungen auf. Unter nehmen können die kompletten Räume – Restaurant und Kino – für Teambuilding oder Coaching bu chen und die vorhandene Technik nutzen. Filmvorführungen und Streaming können im Kino gezeigt werden. Die Küche versorgt die Teil nehmer mit Essen und Trinken. Unter dem Motto »Frankfurt, Main Frankfurt« plant Betsy Hermsen eine neue Reihe, die lokalen Insti tutionen und Innovationen eine Plattform bieten soll.

Orfeo’s erben hamburger Allee 45 60486 Frankfurt 069/70 76 910-0 www.orfeos.net

Einsendeschluß:

IBAN

Fotos: © Orfeo‘s Erben
eSSKu LTu R 46 | Strandgut 10/2022 | www.strandgut.de
Auftraggeber (Name, Vorname) Strasse/Postfach PLZ, Ort BLZ Konto-Nummer Bank Konto-Inhaber 1. |.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....| 2. |.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....| 3. |.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....| 4. |.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....| 5. |.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....| 6. |.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....| 7. |.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....|.....| Ausschneiden/Kopieren und per Post an Strandgut - Kleinanzeigen Postfach 900 709 60447 Frankfurt per Fax: 069-7075125 per E-Mail: info@strandgut.de Zahlungsart � Scheck liegt bei � Bankeinzug (Kontoverb. nebenstehend) Bitte ankreuzen Preise (inkl. 19% MwSt) � Grundpreis: 8,00 € für 6 Zeilen � je zus. Zeile: 1,50 € Aufpreis � gewerblich: 7,00 € Aufpreis � Rechnung: 1,50 € Aufpreis � Chiffre: 4,00 € Aufpreis Rubriken � Aktivitäten � An- + Verkauf � Computer � Dienstleistungen � Esoterik � Essen & Trinken � Gemischtes � Jobs � Kontakte � Er sucht Sie � Er sucht Ihn � Sie sucht Ihn � Sie sucht Sie � Körper & Seele � Musik � Reisen � Seminare � Sprachen � Tanzen � Therapie � Unterricht � Räume schon ab 8 Euro KLEINANZEIGEN Von Heft: (JJ/MM) |.....|.....|.....|....| 1105 Bis Heft: (JJ/MM) |.....|.....|.....|.....| Kleinanzeigen können mit diesem Coupon aufgegeben werden. Zusendung per Post oder per Fax. Erstkunden nur gegen schriftlichen Auftrag. Verlängert oder geändert werden kann telefonisch, per Fax oder per E-Mail. Es gelten die Geschäftsbedingungen des Verlages. Veröffentlichungsrechte behalten wir uns vor. Gewerbliche Anzeigen dürfen nicht mehr als 10 Zeilen nach obigen Raster enthalten. Bei Chiffre-Anzeigen werden die Antworten einmal monatlich gebündelt zugestellt. Chiffre-Nummern werden vom Verlag zugeteilt. Alle Anzeigen NUR per Vorkasse (bar, Scheck) oder per Bankeinzug.
jeder12. 1122

Familie

Der französische Millionär Francis Bartek (Gérard Jugnot) versucht seinen mittlerweile erwachsenen Kindern eine verspätete Lektion fürs Leben zu erteilen: Damit sie endlich lernen, auf eigenen Beinen zu stehen und nicht mehr aus Papas Tasche zu leben, gibt er vor, pleite zu sein und von den Behörden gesucht zu wer den. Seine drei Sprösslinge (Artus, Ca mille Lou und Louka Meliava) sind mit einem Mal für das Wohl der Familie verantwortlich und müssen erstmals selbst arbeiten.

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Impressum

herausgeber

Strandgut Verlags GmbH Postfach 90 07 09 60447 Frankfurt Tel.: 0 69/97 91 03 0 Fax: 0 69/97 91 03 20 Ederstr. 10

Internet www.strandgut.de

e-Mail Adressen info@strandgut.de leserbriefe@strandgut.de musik@strandgut.de verlosungen@strandgut.de theater@strandgut.de

Anzeigenvertretung regional: Tel. 0 69/97 91 03 0

Redaktion

Claus Wecker (cw, Film)

Winnie Geipert (gt, Theater) Bernd Havenstein (hav, Klassik) Birgit Brault (bb)

Jochen Vielhauer (jovi) Friedhelm Spiecker (sp) Marc Peschke (mp)

Redaktionelle Mitarbeit Peter Woll (PWoll)

Grafik/Layout Birgit Brault

Verantwortlich Kurt Otterbacher (ko) Birgit Brault (bb)

Vertrieb

Ecco!, Frankfurt, an rund 400 Stellen im Großraum Frankfurt.

Abobedingungen

12 Hefte kosten 27 € Bestellt wird durch Einzahlung auf De45 5005 0201 0000 88 43 59

Frankfurter Sparkasse 1822

Aboende: automatisch nach 12 Monaten. Sie werden mit Versand des letzten Heftes angeschrieben und befragt, ob Sie verlängern möchten.

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KLeI nAnZeIGen www.strandgut.de | Strandgut 10/2022 | 47 D A S K U L T U R M A G A Z I N für Frankfurtund Rhein-Main verlosungen Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8.30–18.00 Uhr Samstag 8.30–9.30 Uhr + 17.00–18.00 Uhr Bockenheimer Landstr. 133 60325 Frankfurt/Main Telefon: 069/798 230 48, Fax: 069/707 900 40 www.kfz-referat.de, transporter@kfz-referat.de
DROGENNOTRUF 0 69 - 6 2345 1 Anonyme Telefonberatung für: Betroffene • Angehörige • Freunde • Partner Täglich v. 18 - 23 Uhr, Sonn- u. Feiertage v. 12 - 24 Uhr
meine schrecklich verwöhnte
Echte Leidenschaft wird belohnt. Oper Frankfurt am Willy-Brandt-Platz

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