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Südtirol-Lexikon, das Dialekt verständlich gemacht

trieben große Viehherden sechs, sieben Stunden lang steil bergauf, bevor sie sich zum gemütlichen Mittagessen auf der Alm niederließen. Während meine Vorfahren … naja … einen Krug Guinness-Bier immer wieder vom Tisch zum Mund zu heben, war sicher auch ganz schön anstrengend. Und so begrüße ich jeden Südtirol-Besucher mit diesem sehr praktischen Ratschlag: Das ganze Outdoor-Zeug zu machen lohnt sich auf jeden Fall. Das verspreche ich. Aber fragen Sie immer, immer, immer vorher einen Einheimischen, wie weit es bis zum Gipfel ist und wie lange Sie als ungeübter Bergsteiger brauchen werden. Dann verdreifachen Sie vorsichtshalber die Schätzung. Und planen den Rest Ihres Tages dementsprechend. Oder, noch besser: Bitten Sie die Mitarbeiter des örtlichen Tourismusvereins, die Tourenbeschreibung Ihrer geplanten Wanderung aus dem Standardsüdtirolerischen ins Normalsterbliche zu übersetzen. Sie sprechen beides fließend.

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Cassandra Han

ist in den USA geboren und aufgewachsen. 2008 zog sie mit ihrem Mann Lorenzo in die Heimat seiner Mutter: Südtirol. In dieser Kolumne erzählt sie davon, wie sie die Eigenheiten der Region lieben lernte – und wie sie allmählich selbst zur Südtirolerin wurde.

SüdtirolLexikon, das

Dialekt verständlich gemacht

pippln

[ˈpɪpln ̩ ]

… sagt man in Südtirol, wenn man mit ordentlich Durst – oder auch mal über den Durst! – trinkt.

Schellrodl

[ˌʃɛlˈʁɔ ͜ ʊdl ̩ ]

Wer immer auf der „Schellrodl“ ist, saust nicht pausenlos die Rodelpiste hinunter, sondern ist einfach gern und viel und überall unterwegs.

Hosch Fiffa?

[hɑʃ ˈfɪfa]

… fragt man in Südtirol, wenn einer oben am Beginn der schwarzen Piste steht und sich nicht so recht hinuntertraut. Im Italienischen steht „fifa“ umgangssprachlich für „Angst“.

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