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Sagenhafte Orte
Jungfrauen, Teufel, wilde Männer: In Brixen, Klausen und Umgebung wimmelt es nur so von mystischen Erzählungen. Eine kleine Auswahl zum Fürchten, Staunen – und Besuchen
Noch heute finden in Meransen zu Ehren der drei Heiligen Jungfrauen Prozessionen statt.
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Wilder Mann in Brixen
Seinen Blicken entgeht nichts – wozu hat man schließlich drei Köpfe, also sechs Augen? Wie der Höllenhund Zerberus über die Unterwelt Hades, so wacht in Brixen der wilde Mann an der Fassade eines Altstadthauses über das rege Treiben im Stadtzentrum. Das schon seit dem 16. Jahrhundert, sodass ihm womöglich sogar Mozart durchs Blickfeld gelaufen ist. Gold speien soll die mysteriöse Holzfigur auch noch. Jeden Karfreitag beim Zwölfuhrläuten. Dumm nur, dass am Karfreitag die Kirchenglocken stumm bleiben …
Ort: Altstadt von Brixen, an einem Eckhaus, wo die Säbenertorgasse, die Kleinen und Großen Lauben zusammentreffen
Jungfrauenrast Mühlbach-Meransen
Auf den Spuren von drei königlichen Jungfrauen. Klingt magisch? Der Wanderweg nach Meransen führt durch geheimnisvolle Wälder und über leuchtende Wiesen. Er bietet nicht nur einen Ausblick auf das Dorf Mühlbach, sondern auch einen Einblick in die sagenhafte Welt von Aubet, Cubet und Quere. Die drei gläubigen Jungfrauen machten auf der Flucht vor dem Hunnenkönig Attila hier Rast. Es soll ein besonders heißer Tag gewesen sein, also sprachen sie ein Gebet und durch ein Wunder entsprang aus einem Felsen eine Quelle, deren Wasser sie stärkte.
Höhenunterschied: 650 Meter
Gehzeit: ca. 3:45 h
Weg: mittelschwer, recht steil
Teufelsstein in Terenten
Gottseidank hat er es nicht geschafft, der Teufel. Einst wollte er nämlich einen Felsbrocken auf die Bauern hinunterrollen lassen, die in Mühlwald nördlich von Terenten wohnen. Doch der Stein war zu schwer. Für die Bauern damals ein Glück, und auch heute noch erfreulich, denn der Fels bietet den Endpunkt einer abwechslungsreichen Wanderung durch eine sagenumwobene Gegend inklusive finale Aussicht auf das Pustertal. Ausgehend vom Parkplatz Nunewieser in Terenten folgt man dem Wanderweg bis zum Geißklapf bei Sankt Sigmund – den Fußabdruck des Teufels sieht man dort heute noch.
Höhenunterschied: 120 Meter
Gehzeit: 0:30 h
Weg: leichte Wanderung
④Sagenwanderung auf der Lüsner Alm
Wanderschuhe an und mit jedem Schritt auf der Lüsner Alm weiter eintauchen in die Welt des Sonderbaren und Surrealen. Von Herol bei Lüsen vorbei an einem Aussichtspunkt und schließlich einkehren auf der Schutzhütte Kreuzwiesen Alm – in den Fußstapfen einer Saligen, die oftmals die Menschen mit ihrem hellseherischen Rat verwunderte. So riet die scheue, wundersame Frau einmal einem Lüsner Bauern dazu, das noch nicht reife Heu zu mähen und innerhalb von drei Tagen einzubringen. Er zögerte, hörte dann aber doch auf sie. Ein Glück, denn schon am Tag nach der Ernte waren seine Wiesen unter einer dicken Schneeschicht begraben.
Entlang des Schabmer
Themenwegs: Auf einer Wandmalerei von 1974 zaubern die Hexenmeister „Lauterfresser“ und Tschaföger ein Gewitter herbei. Die Kirchenglocken von Viums, Raas und Rodeneck läuten dagegen an.
⑤Barbian – Dreikirchen
Drei Kirchen, drei Mysterien – wer in Barbian wandert, kommt am kuriosen schiefen Kirchturm, den spektakulären Wasserfällen und der Aussichtsloge mit Dorf- und Bergblick vorbei. Aber auch an einem geheimnisvollen mystischen Ort: Wo sich einst, zu Urzeiten, ein Quellheiligtum befand, stehen dicht aneinander drei kleine Kirchlein, deren Entstehung ein Rätsel bleibt. Hinter den Türen: gotische Flügelaltäre und Fresken. Vor einer der drei Türen sollen laut einer Sage die Toten des Dorfs drei Tage lang ausharren, damit ihre Seele in den Himmel kommt …
Höhenunterschied: 300 m
Gehzeit: ca. 2:15 h
Weg: leichte Wanderung
Wanderung inklusive Wasserfälle:
Höhenunterschied: 560 m
Gehzeit: ca. 3,5 h
Weg: Rundwanderung, für Familien geeignet
Themenweg in Schabs
Dem Hexenmeister hinterher – der neue Schabmer Themenweg oberhalb von Sonneck in Schabs erzählt auf elf Schautafeln die Geschichte des Ortes, aber auch die von Matthäus Perger: Der Händler aus Tschötsch bei Brixen, der wirklich lebte und 1645 hingerichtet wurde, hatte laut Sage einen Hang zum Mystischen und einen Drang, Schabernack zu treiben – doch machte ihn das wirklich zu einem Hexenmeister? Geschichten über ihn gibt es viele. Eine Bekannte bat den „Lauterfresser“ Perger einst, ihre Hennen mit Magie zum Eierlegen zu bewegen, doch dafür reichten seine Kräfte nicht. Stattdessen zauberte er einfach einige Legehennen aus einem anderen Dorf herbei.
Höhenunterschied: 100 Meter
Gehzeit: ca. 0:45 h
Weg: leichte Wanderung