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Dipl.-Jur. Markus Matzkeit Rechtsanwalt
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So sieht sie aus, die neue Autobahn, die am Freitag eröffnet worden ist. Seit April 2010 wurden auf dem von Straßen.NRW geplanten Ostabschnitt sechs Brücken gebaut, darunter die beiden je 208 Meter langen Talbrücken „Laubecker Bach“ und „Ganslandsiepen“. Zum Schutz der Anlieger wurden insgesamt 1.570 Meter Lärmschutzwände errichtet. Straßen.NRW investierte insgesamt 110 Millionen Euro. Foto: Mathias Kehren
„A 44 auf der Stirn geschrieben“
Interview zur Eröffnung der A 44 mit dem früheren Bundestagsabgeordneten Heinz Schemken Am Freitag ist die A 44 zwischen Velbert und Heiligenhaus eröffnet worden. Aber der Lückenschluss ist noch nicht geschafft. Die Autobahn endet im Bereich Hofermühle. An dem fehlenden Teil zum Autobahnanschluss Ratingen-Ost wird noch nicht mal gearbeitet. Ein Gespräch mit dem langjährigen Bundestagsabgeordneten und Velberter Bürgermeister Heinz Schemken, der sich über Jahrzehnte für den Bau der Autobahn eingesetzt hat.
Der Ostabschnitt der A 44 ist eröffnet. Ist das nun gut oder schlecht? Schemken: Es wird ein ganz wesentliches Teilstück eröffnet. Das ist der entscheidende Abschnitt um Heiligenhaus herum. Dafür sollten wir dankbar sein. Wir
können doch nicht diesen Teil gesperrt lassen, weil das andere Stück noch nicht fertig ist. Das wäre doch ein Schritt zurück und nicht nach vorne. Was war Ihre Motivation, sich über Jahrzehnte für den Bau der Autobahn einzusetzen? Es geht um die Entwicklung in Europa. Da geht es um Regionen. Niederberg braucht die Anbindung an die Rheinschiene. Das ist entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung. Das war mir immer klar. Wieso denn? Mobilität ist unverzichtbar für die Entwicklung dieses Raums. Es geht um unsere Zukunft. Wir müssen dafür sorgen, dass junge Menschen hier eine Perspektive haben. Dass sie hierbleiben. Ist das so wichtig? Die Gemeinden werden
Heinz Schemken (83)
künftig noch mehr davon abhängig sein, dass hier Menschen leben, die Steuern zahlen. Deshalb müssen wir teilhaben an der Entwicklung rundherum. Was meinen Sie für eine Entwicklung? Wegen meiner kann der Überschwapp-Effekt aus Düsseldorf noch lange so weitergehen. Städte im Umland profitieren von der Attraktivität Düsseldorfs und der Nähe zum Flughafen.
Und was haben die Städte in Niederberg davon? Wenn die Verbindung mit der A 3 einmal geschafft ist, bist du in zehn Minuten von hier am Flughafen. Das ist es, was viele Unternehmen heute interessiert. Und was hat das mit der Wirtschaft in Niederberg zu tun? Es könnten noch viel mehr Dienstleister als bisher die Struktur in Niederberg prägen. Aber auch unsere mittelständische Wirtschaft benötigt bessere Standortbedingungen. Was entgegnen Sie den Gegnern der Autobahn, die auf massive Umweltschäden verweisen? In Homberg wird die A 44 in einen Trog gebaut, um das Grundwasser zu schützen. Und die A 44 schont ja auch Nachbarschaften, die Obere Flandersbach zum Beispiel,
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und später auch Homberg. Und vor allem Heiligenhaus. Natürlich verursacht eine solche Autobahn auch partiell Schäden. Aber man muss das große Ganze sehen, die Entwicklung dieser Region, die Zukunft. Und es wurde ja nicht verwegen in die Landschaft gebaut, sondern nach höchsten Umweltstandards. Seit wann beschäftigt Sie die A 44? Ich hatte 1969 nach meiner ersten Wahl zum Velberter Bürgermeister mit den Plänen zu tun. Dann nach meiner Wahl in den Bundestag 1983. Später kam die A 44 in den Bundesverkehrswegeplan, das war ein wichtiger Schritt. Und was hat dafür gesorgt, dass die Autobahn trotz vieler Verzögerungen noch gebaut wurde und wird? Es gab eine große politi-
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Höseler Straße 50, 42549 Heiligenhaus, Tel. 0 20 56-25 68 97 sche Mehrheit, nicht nur in CDU und SPD, sondern auch in den Gewerkschaften, vielen Bürgervereinen und vor allem in der Bürgerschaft. Nur bei den Grünen nicht. Mir haben sie später einmal gesagt: Herr Schemken, wir hätten Sie ja gewählt (als Bürgermeister, d. Red.), aber Sie hatten ja immer A 44 auf der Stirn geschrieben. Also ist die Eröffnung für Sie ein wichtiger Tag? Wir sind für die Zukunft gewappnet, dass wir mithalten können. Wir müssen nicht mehr im Schatten der Entwicklung leben. Ist die Eröffnung nun gut oder schlecht? Das ist ein Etappensieg. Aber wir dürfen nicht nachlassen und müssen die Anbindung an die A 3 mit Nachdruck fordern. Und wie schätzen Sie Ihr Engagement persönlich ein? Ich glaube, ich habe nicht falsch gelegen. hjk
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