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Verkäufer*innenkolumne

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SurprisePorträt

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Verkäufer*innenkolumne

Aura der Herzlichkeit

Charisma. Was für ein Wort! Charisma. Und wenn ich von der Bedeutung dieses Wortes auch nichts wissen täte, und wenn ich davon auch keine Ahnung hätte, so wüsste ich trotzdem: Das ist ein ganz besonderes Wort. Geheimnisvoll. Charisma. Ein Wort wie heller Glockenklang über einer duftenden Blumenwiese. Eine Zauberformel aus der Abteilung der Phonetik. Ich frage mich: Wer hat’s wohl erfunden? Der Grieche? Der Lateiner? Gelobt sei ihm. Charisma. Gäbe es eine Hitparade für Wörter, für mich wäre dieses Wort seit jeher die Nummer eins in den Charts. Charisma. Wohltuend leicht fliesst dieses Wort mit seiner genialen Buchstabenabfolge über meine Lippen. Architektonisch gesehen ein Meisterwerk. Musikalisch gesehen eine Ouvertüre. Literarisch gesehen die hohe Kunst der Poesie. Charisma. Ein Ohrenschmaus. Kurz: Charisma. Was für ein Wort!

Doch hinter dem Wort Charisma steckt weit mehr. Es hat ja auch seine Bedeutung. Charisma – oder die besondere Ausstrahlungskraft eines Menschen. Wenige sind es, die es haben. Aber jedes Mal, wenn ich einem jener seltenen Menschen begegne, die Herzensgüte und Herzenswärme fühlbar, spürbar, ja schier greifbar ausstrahlen, werde ich unwiderstehlich in deren Bann gezogen. Es gibt diese Menschen, leider selten genug, aber es gibt sie tatsächlich. Jede Begegnung mit ihnen wird zum einem Highlight. Ich hatte das grosse Glück, bei meiner Arbeit als SurpriseVerkäufer in der Bahnhofunterführung zu Rapperswil ein paar von diesen ganz besonderen Menschen kennenzulernen. Wenn durch die Gegenwart und das Charisma eines Menschen Herzensgüte und Herzenswärme so stark spürbar werden, dass sie schon fast zu materiellen, greifbaren Gegenständen werden, das ist GänsehautZeit. Eindrücklich.

Ich frage mich, wo liegt der Grundstein zu solch aussergewöhnlichen Dingen? Was ist die Ursache? Ist das lernbar? Wenn ja, dann sofort ran, damit unsere Welt ein riesengrosses Stück besser wird.

URS HABEGGER, 65, verkauft Surprise seit 14 Jahren in der Bahnhofunterführung Rapperswil (SG). Er findet, Worte seien nicht nur Schall und Rauch. Sondern können Einfluss nehmen, verletzen, aufmuntern, begeistern. Kurz: Worte vermögen viel.

Die Texte für diese Kolumne werden in Workshops unter der Leitung von Surprise und Stephan Pörtner erarbeitet. Die Illustration zur Kolumne entsteht in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern – Design & Kunst, Studienrichtung Illustration.

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