Snowactive Mai 2020 | DE

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CORINNE SUTER DIE NEUE SPEED-QUEEN


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Editorial Bleiben Sie guter Dinge! Haben Sie sich auch schon über das in Plastikfolie verpackte ins Haus flatternde Magazin geärgert? Dann sind Sie in guter Gesellschaft. Die meisten abonnierten Printprodukte werden in Plastikfolie versandt und sorgen zuweilen für Ärger – auch bei einzelnen Leserinnen und Lesern von Snowactive. Diese Erfahrung machten auch die Herausgeber des WWF-Magazins. Die Umweltschutzorganisation gab einen unabhängigen ökologischen Vergleich in Auftrag und liess erörtern, ob der Versand mit Biofolie oder Papierkuvert die Umwelt weniger belasten würde. Die Folie aus Polyethylen hielt dem Test stand. Sie schneidet gleich gut ab wie die Biofolie und das Kuvert. Deshalb werden 90 Prozent der Printmagazine in der Schweiz mit Polyethylen foliert. Spätestens nach dem 16. März spielen aber solche oder ähnliche Diskussionen eine untergeordnete Rolle. Ein Virus breitete sich über die ganze Welt aus und stellte die Weltordnung auf den Kopf. Der berufliche, aber auch ganz persönliche Alltag mit all seinen Vor- und Nachteilen wurde wie auf Knopfdruck eingestellt oder zumindest stark eingeschränkt. Dieser abrupte Stillstand hatte auch unmittelbare Folgen auf den Spitzen- und Breitensport, von denen insbesondere auch der Skisport betroffen war. Sie haben eine Snowactive-Ausgabe in der Hand, die etwas schlanker daherkommt als gewöhnlich. Der Stoff ist uns nicht ausgegangen; die Umfangreduktion hat auch wirtschaftliche Gründe. Wir lassen die eindrücklichen und erfreulichen Erfolge auf allen Skisportebenen trotzdem oder erst recht noch einmal Revue passieren und geben ebenso Einblicke in andere interessante Geschehnisse. Es kommt eine Zeit nach dem Stillstand. Zum Glück! – Denn Stillstand, das wissen wir, bedeutet Rückschritt. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen herzlich alles Gute – vor allem: Bleiben Sie guter Dinge! J O SE P H W E IBE L CH EF R EDA KTO R S N OWACT IV E

Inhalt Mai 2020 F OKU S 2 // Rückkehr auf den Thron Nach über drei Jahrzehnten eroberte das alpine Swiss-Ski-Team den Nationencup zurück. 6 // Alpin-Direktor Walter Reusser Es gab viele zauberhafte Momente. 8 // Historische Podestplätze Schöne Erfolgsmomente gab es auch in anderen Schneesportarten.

M E N S C HE N 12 // Getroffen Wie die Alpinskifahrerin Martina Wyss ihre Liebe zum Telemark entdeckte.

AK TIV 16 // Grand Prix Migros Zum Abschluss der diesjährigen Serie gab es für einmal kein Final-Fest.

S E RV IC E 22 // Felix Bösch Wie Felix Bösch seine Passion zum Beruf machte. 24 // Carolina Rüegg Wie eine Lenzerheiderin zur Entlebucherin mutierte.

Standards 01 // Editorial 28 // Dreimal aufgeschnappt 32 // PS.

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CORINNE SUTER DIE NEUE SPEED-QUEEN

Titelbild Ausgerechnet an den letztjährigen alpinen Skiweltmeisterschaften in Åre klappte es mit den ersten Podestplätzen für die Schwyzerin. Und einen Winter später fährt die sympathische Corinne Suter an die Weltspitze im Speedbereich. Foto: Swiss-Ski

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FOTO: B& S, STOCKIM GAE

Nach 31 Jahren steht die Schweiz in der Hierarchie des alpinen Skisports wieder ganz zuoberst. Das Swiss-Ski-Team gewann die Nationenwertung des AlpinWeltcups mit 1038 Punkten Vorsprung auf Österreich. Die Schweizer Athletinnen und Athleten zeichneten für eine herausragende Saison mit fünf Kristallkugeln, elf Siegen und insgesamt 47 Podestplätzen verantwortlich. Mehr Top-3-Klassierungen gab es zuletzt vor 28 Jahren.

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er erstmalige Gewinn des Nationencups seit 1989 ist der vorläufige Höhepunkt der sportlichen Entwicklung in den vergangenen Jahren. Zuletzt konnten die Schweizer Alpinen die Podest-Ausbeute im Weltcup stetig steigern: 2016/17 waren es 23 Top-3-Klassierungen, vor zwei Jahren 32 und vor Jahresfrist deren 37. «Eine Weltcup-Saison auf Platz 1 der Nationenwertung abschliessen zu können, ist die höchste Auszeichnung für unser Alpin-System. Dieser Sieg hat auch eine starke Signalwirkung für den Schweizer Schneesport», so Urs Lehmann, Präsident von Swiss-Ski. «In unserem Nationalsport Ski Alpin nach langer Zeit wieder die Weltnummer 1 zu sein, hat für die Schweizer Ski-Fans, den Nachwuchs und die Kinder, die Regionen sowie für die ganze SchneesportFamilie eine sehr grosse Bedeutung. Das motiviert und macht Lust auf mehr.» Corinne Suter (Abfahrt und Super-G), Beat Feuz (Abfahrt), Mauro Caviezel (Super-G) und Loïc Meillard (Parallel) holten gleich fünf Kristallkugeln in die Schweiz – so viele wie seit 1991/92 nicht mehr. Zum dritten Mal nach 1986/87 und 1987/88 entschieden die Schweizer alle vier Speed-Wertungen für sich. Beat Feuz ist erst der fünfte Fahrer, dem es gelang, in drei aufeinanderfolgenden Saisons die Abfahrtskristallkugel zu gewinnen. Vor ihm war

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dies als einzigem Schweizer Franz Heinzer gelungen (1991–1993). Mauro Caviezel wiederum klassierte sich in sämtlichen sechs ausgetragenen Super-G-Rennen unter den ersten fünf, dreimal fuhr er aufs Podest. Corinne Suter sorgte dafür, dass die kleine Kristallkugel für den Disziplinensieg in der Abfahrt der Frauen zum ersten Mal seit 1991 (Chantal Bournissen) wieder in die Schweiz geht. Als erster Fahrerin nach Lindsey Vonn 2015 gelang ihr gar das «Double» mit Kristallkugeln in beiden SpeedDisziplinen. Keine andere Nation feierte in der zurückliegenden Weltcup-Saison mehr Siege als die Schweiz. Daniel Yule (3), Beat Feuz, Lara GutBehrami, Corinne Suter (je 2), Loïc Meillard und Marco Odermatt (je 1) sorgten für insgesamt elf Saisonsiege des Swiss-Ski Teams. Frankreich und Italien kommen auf jeweils zehn Triumphe. Geprägt war der Ski-Winter 2019/20 aus Schweizer Sicht von besonders vielen emotionalen und in Erinnerung bleibenden Momenten: etwa Corinne Suters Aufstieg zur besten Speed-Fahrerin, Lara Gut-Behramis Doppelsieg in Crans-Montana, die Siegpremieren im Weltcup von Marco Odermatt und Loïc Meillard, Carlo Jankas Rückkehr auf das SpeedPodest in Lake Louise, Daniel Yules historische Slalom-Triumphe in Adelboden und Kitzbü-

hel, Beat Feuz' dritter Sieg beim LauberhornKlassiker, Urs Kryenbühls Podest-Coup in Bormio oder Joana Hählens Ende des Wartens in Bansko auf ihren ersten Weltcup-Podestplatz. RO MA N E B E RL E

1 Marco Odermatt feierte in Beaver Creek seinen ersten Weltcupsieg. 2 Daniel Yule sorgte mit seinem Slalom-Sieg in Adelboden für riesigen Schweizer Jubel. 3 Wendy Holdener erreichte in der letzten Saison gleich in vier verschiedenen Disziplinen einen Weltcup-Podestplatz (Super-G, Riesenslalom, Slalom und Kombination). 4 Beat Feuz gewann zum dritten Mal in Folge den Abfahrts-Weltcup. 5 Mauro Caviezel küsst als bester Super-G-Fahrer der Saison die kleine Kristallkugel. 6 Schweizer Doppelsieg beim Parallel-Event in Chamonix: Loïc Meillard setzte sich im Final gegen Thomas Tumler durch. 7 Lara Gut-Behrami und Corinne Suter sorgten in Crans-Montana an zwei aufeinanderfolgenden Tagen für einen Schweizer Doppelsieg. 8 Joana Hählen durfte sich über die ersten beiden Weltcup-Podestplätze ihrer Karriere freuen. 9 Urs Kryenbühl verblüffte als Zweiter in der Abfahrt von Bormio.

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Alpin-Direktor Walter Reusser: «Es gab viele Magic Moments» Welche Bedeutung hat der Gewinn der Nationenwertung für den Schweizer Skisport? Walter Reusser: Den Nationencup zu gewinnen macht die Athleten, die unter Schweizer Flagge fahren, stolz – ebenso unsere vielen Skisport-Fans. Ich denke, es ist genau das Richtige, was die Schweiz als begeisterte Skirennsport-Nation gebraucht hat. Welches war dein persönliches Highlight in der abgelaufenen Saison? Es gab viele sogenannte «Magic Moments». Insbesondere, weil es meine erste Saison als Alpin-Direktor war, war das Verarbeiten und Einordnen der Erfolge manchmal gar nicht so einfach. Besonders speziell waren sicherlich jene Minuten beim Slalom in Adelboden, als im zweiten Lauf noch fünf Fahrer oben gestanden sind, vier von ihnen Schweizer. Die Fans haben geschrien, unsere Athleten mit Inbrunst angefeuert und unterstützt. Als es Daniel Yule dann geschafft hat, das Rennen zu gewinnen, war dies ein unheimlich berührender Moment.

Der grosse Erfolg sorgt für eine noch grössere öffentliche Erwartungshaltung dem AlpinTeam gegenüber. Wie geht ihr damit um? Es geht jetzt zunächst mal um die Analyse. Es wird sehr spannend zu sehen sein, was sich wie verändert hat und auf welchen Bausteinen der Erfolg zustande gekommen ist. Wir müssen uns jetzt folgende Fragen stellen: Was können wir weiterentwickeln? Wo eruieren wir noch Handlungsbedarf? Was hat dazu geführt, dass wir die Nummer 1 geworden sind? Und was braucht es, um in Zukunft die Nummer 1 zu bleiben? Grundsätzlich möchten wir, dass unsere Athleten und Trainer aus Freude agieren, nicht aufgrund von Druck. Wenn es gut läuft, ist es meist nicht schwierig, innerhalb des Teams eine gute Stimmung zu haben. Wenn es nicht so gut läuft, ist es entscheidend, dass man als Team stark ist. Jetzt, wo es läuft, ist es wichtig, die Nägel einzuschlagen, um gewisse Sicherheiten dahingehend zu haben, dass wir wichtige Dinge auch in Zukunft richtig machen. Jeder weiss dann: Wenn ich meine drei, vier wichtigen Sachen wiederum qualita-

tiv gut gemacht habe, ist es eigentlich gar nicht möglich, plötzlich nicht mehr gut zu sein. Welche Herausforderungen siehst du für die kommende Saison 2020/21? Ein wichtiges Thema ist sicherlich das richtige Einordnen der Erfolge. Es geht darum, nicht blind zu sein, sondern an den Schwächen, die wir derzeit noch in unserem System haben, konsequent zu arbeiten. Eine grosse Herausforderung ist selbstredend die aktuelle Situation durch die Corona-Pandemie. Wir wissen nicht, wie lange sie dauert und wann wir wieder einen normalen Trainingsbetrieb haben werden. Es geht deshalb darum, Alternativen auszuarbeiten, um bestmöglich in die nächste Saison starten zu können. RO MA N E B E RL E

1 Beat Feuz gewann zum dritten Mal nach 2012 und 2018 die Lauberhorn-Abfahrt. 2 Ramon Zenhäusern fuhr beim Weltcup-Slalom in Zagreb als Zweiter aufs Podest. 3 Corinne Suter feierte bei der Abfahrt in Altenmarkt-Zauchensee ihren ersten Weltcupsieg, Michelle Gisin wurde Dritte. 4 Carlo Janka realisierte bei der ersten und letzten Abfahrt des Winters einen Podestplatz (jeweils Dritter). FOTOS: KEYSTONE

Welche sportliche Entwicklung hat dich im vergangenen Winter besonders gefreut? Was ich herausheben will ist unsere Gruppe in der Abfahrt mit jungen Athleten wie Niels Hintermann und Urs Kryenbühl, die grossartige Resultate herausgefahren hat. Dass diese so-

genannte «zweite Garde» nach einer bestimmten Zeit des Aufbaus im vergangenen Winter mit Topklassierungen reüssieren konnte, zeigt die kontinuierliche Weiterentwicklung der Athleten.

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Fokus // Saison-Rückblick Ski Nordisch/Biathlon

Historische Podestplätze Historische Resultate prägten die erfolgreiche Saison des Schweizer Biathlon- und Langlauf-Teams. Im Skisprung-Weltcup realisierte Killian Peier seinen ersten Podestplatz.

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nfang Dezember der erste Podestplatz der Schweizer Biathlon-Frauen-Staffel überhaupt, zwei weitere im Verlauf der Saison und der daraus resultierende 2. Platz in der StaffelGesamtwertung für die drei Gasparin-Schwestern Selina, Elisa und Aita sowie Lena Häcki: Markus Segessenmann, Chef Biathlon, geizt zurecht nicht mit Superlativen, wenn er sagt: «Das war die mit Abstand beste Saison für den Schweizer Biathlonsport.» Denn auch in Einzel-Wettkämpfen gab es Top-3-Klassierungen zu bejubeln. Lena Häcki feierte in Le GrandBornand ihren ersten Weltcup-Podestplatz (3. in der Verfolgung), während Selina Gasparin im letzten Saisonrennen, bei der Verfolgung von Kontiolahti, vom 10. Start- in den 2. Schlussrang vorstiess. Bei den Männern sorgte Benjamin Weger beim Saison-Highlight in Antholz mit dem 5. Rang im Einzel über 20 km für das beste Schweizer WM-Resultat aller Zeiten. Zusammen mit Lena Häcki lief der Walliser danach in der SingleMixed-Staffel lange um eine Medaille mit, am Ende resultierte für das Swiss-Ski-Duo der starke 5. WM-Platz. Lea Meier krönte sich an den Jugend- und Junioren-Weltmeisterschaften in Lenzerheide

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Nadine Fähndrich viermal auf dem Podest Auch das Langlauf-Team zeichnete im vergangenen Weltcup-Winter für mehrere Podestklassierungen verantwortlich. Dario Cologna stiess insgesamt elfmal in die Top 10 vor, beim Heimweltcup in Davos wurde er Dritter. Der Bündner war überdies am Exploit der MännerStaffel mit Beda Klee, Jason Rüesch und einem bestechenden Roman Furger in Lahti beteiligt. Der 2. Rang in Finnland stellte zehn Jahre nach dem Staffelsieg in La Clusaz den grössten Schweizer Teamerfolg im Männer-Langlauf dar. Nadine Fähndrich bewies derweil mit ihren ersten zwei Sprint-Podestplätzen Stärke und Kampfgeist, wobei sie nicht nur als Einzelläuferin brillierte. Die Luzernerin stieg in Planica (3.) und Dresden (2.) auch im Teamsprint aufs Podest – zusammen mit Laurien van der Graaff. An den Olympischen Jugendspielen in Lausanne und an den Junioren-Weltmeisterschaften in Oberwiesenthal trumpfte insbesondere Siri Wigger mit jeweils dreimal Edelmetall gross auf. In der Juniorinnen-Staffel liefen Nadja Kälin, Siri Wigger, Anja Weber und Anja Lozza zu WM-Gold; hinzu kam in Oberwiesenthal eine silberne Auszeichnung für Valerio Grond im Skating-Sprint.

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Skispringen: guter Start, enttäuschendes Ende Nachdem Killian Peier vergangene Saison mit WM-Bronze überrascht hatte, schaffte er es zu Beginn der Skisprung-Saison als Zweiter in Russland auch im Weltcup erstmals aufs Podest. Der Romand vermochte im Verlauf der Saison allerdings nicht mehr an den Erfolg anzuknüpfen und kämpfte wie Routinier Simon Ammann gegen ein Formtief an. V E RA S C H Ä R

1 Nadine Fähndrich erreichte in Norwegen ihre ersten beiden Weltcup-Podestplätze im Sprint. 2 Selina Gasparin lief beim letzten Saisonrennen in Kontiolahti als Zweite aufs Podest. 3 Lena Häcki durfte vor Weihnachten in Le GrandBornand über ihren ersten Einzel-Podestplatz im Weltcup jubeln. 4 Laurien van der Graaff und Nadine Fähndrich sorgten für die ersten beiden Schweizer Podestplätze im Teamsprint überhaupt. 5 Killian Peier durfte sich in Nizhny Tagil über den ersten Weltcup-Podestplatz seiner Karriere freuen. 6 Die Schweizer Männer-Staffel mit Dario Cologna, Jason Rüesch, Roman Furger und Beda Klee verblüffte in Lahti mit Platz 2. 7 Dario Cologna durfte vor Heimpublikum in Davos als Dritter über 15 km jubeln. 8 Für die Frauen-Staffel mit Elisa, Selina und Aita Gasparin sowie Lena Häcki resultierten im Biathlon-Weltcup gleich drei Podestplätze.

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im Einzel der Jugend über 10 km zur Weltmeisterin, Sebastian Stalder und Amy Baserga gewannen in der gleichen Disziplin auf JuniorenStufe Bronze. Baserga und Niklas Hartweg liessen sich zudem als Gesamtsieger im IBU Junior Cup feiern.

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Fokus // Rückblick Snowboard/Ski Freestyle/Telemark

Der endgültige Durchbruch ist geschafft: Mit erst 19 Jahren sicherte sich Noé Roth den Gesamtweltcup-Sieg.

83 Podiumsplatzierungen auf höchster Wettkampfstufe, zwölf Kristallkugeln sowie sieben Mal Edelmetall an den heimischen Olympischen Jugendspielen 2020 – dies die Ausbeute der Schweizer Ski Freestyler, Snowboarder und Telemarker in der Saison 2019/20.

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ngesprochen auf sein persönliches Saison-Highlight sagte Sacha Giger, Direktor Ski Freestyle, Snowboard und Telemark bei Swiss-Ski: «Am speziellsten war für mich der Gewinn der Kristallkugel von Noé Roth im Aerials-Weltcup, weil mich der Zeitpunkt überrascht hat. Ich habe ihm den Triumph im Gesamtweltcup zwar zugetraut, aber nicht so früh mit dem Durchbruch gerechnet.» Der 19-jährige Noé Roth setzte seinem erfolgreichen Winter mit dem ersten Weltcup-Sieg im Saisonfinale und dem Gesamtweltcup-Sieg – als erster Vertreter des Schweizer Aerials-Teams nach Evelyne Leu 2006 – die Krone auf. Doch nicht nur die Leistung der Skiakrobaten stimmten Giger positiv: «Grundsätzlich habe ich mich über die sehr gute Arbeit in all meinen Disziplinen gefreut. Speziell auf Weltcup-Stufe lässt sich das Resultat sehen.» Für einen grossen Teil der Weltcup-Podiumsplatzierungen – 29 an der Zahl – zeichnete die Telemark-Equipe verantwortlich. Hinzu kamen sechs Kristallkugeln in den Einzel-Wertungen sowie zum fünften Mal in Folge der Gewinn der Nationenwertung. 10

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Auch das Freeski-Team heimste nicht nur ordentlich Podestplätze ein, sondern auch drei Weltcup-Kugeln (Giulia Tanno, Sarah Höfflin und Andri Ragettli). Zudem zeigte sich das Team auch abseits des Weltcup-Geschehens von seiner besten Seite: Sowohl an den prestigeträchtigen X Games in Aspen als auch bei der europäischen Ausgabe in Norwegen holten die Athletinnen und Athleten je fünf Medaillen. Andri Ragettli liess sich in Norwegen erstmals X-Games-Gold umhängen (im Slopestyle). Im Lager der Snowboarder konnten sich die Fans über 13 Podiumsplatzierungen freuen. So tauchten die Namen der Halfpipe-Snowboarder Pat Burgener und Jan Scherrer immer wieder auf – und bei den Alpin-Snowboardern widerspiegelten sich die starken Resultate bei Julie Zogg in der erfolgreichen Verteidigung von Platz 1 in der Parallel-Slalom-Wertung. Erfolgreiche YOG 2020 – und abgesagte Heimevents Dem Schweizer Publikum blieben indes viele Heimevents verwehrt: So musste nicht nur das geplante Slopestyle-Saisonfinale der Freeskier in Silvaplana wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden, sondern auch die TelemarkEvents in Mürren und Thyon sowie das Skicross-Finale in Veysonnaz. In letzterer Austragungsstätte hätte es zum erwarteten Zweikampf um die Kristallkugel zwischen der führenden Schwedin Sandra Näslund und Fanny Smith kommen sollen. Doch der grosse Showdown blieb aufgrund der kurzfristigen Absage aus, und Fanny Smith beendete die Saison schliesslich auf dem 2. Platz des

Overall-Rankings. Im gleichen Rang konnte sich Ryan Regez bei den Männern klassieren. Zur erfolgreichen Durchführung eines internationalen Grossanlasses kam es indes Mitte Januar in Lausanne: An den Olympischen Jugendspielen 2020 durften sich die jungen Snowboarder und Skicrosser vor heimischer Kulisse sieben Medaillen umhängen lassen – drei davon waren aus Gold (Marie Krista im Skicross, Valerio Jud im Snowboardcross und das Ski-Snowboard-Cross-Mixed-Team). S A BR I N A A E B I S C H E R

1 Die Bilanz des Skicross-Teams kann sich sehen lassen: 15-mal standen Athletinnen und Athleten des Swiss-Ski Teams auf dem Podest – achtmal zuoberst. 2 Da ist sie: die erste X-Games-Goldmedaille für Andri Ragettli! Auf Weltcup-Stufe konnte Ragettli im Verlauf der Saison zwei Siege feiern und konnte zum bereits dritten Mal die kleine Kristallkugel im Slopestyle sein Eigen nennen. 3 Eindrucksvoll demonstrierten die Schweizer Telemarker einmal mehr ihre Dominanz im internationalen Vergleich: Zum fünften Mal in Folge sicherten sich die Schweizer den Gewinn der Nationenwertung. Amélie Wenger-Reymond (3×), Stefan Matter (2×) und Bastien Dayer (1×) holten sich die Kristallkugeln in den Einzel-Wertungen. 4 Valerio Jud überquerte die Ziellinie im Snowboardcross-Finale als Sieger und bescherte sich damit einen unvergesslichen Erfolg.

FOTOS: OBEN LINKS) FI S FREESTY LE; 1) GEPA PICT URES; 2) FREDERI CK ILIAN O; 3) ETI ENNE BORNET; 4) KEYSTONE-SDA

«Mein Highlight? Noé Roths Kristallkugel!»


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Menschen // Backstage

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Menschen // Backstage

Sie war ein hoffnungsvolles Talent bei den Alpinen, bis ein Bandscheibenvorfall sie stoppte. Aber Martina Wyss fand eine Alternative im Schnee: Die 24-jährige Berner Oberländerin entdeckte die Liebe zum Telemark – und das rein zufällig.

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FOTOS: B& S

ie wirkt nicht nur unaufgeregt, sie ist es auch. Oder in ihren Worten: «Total tiefenentspannt.» Martina Wyss lehnt sich zurück und erklärt, was ihr wichtig ist: Spass – und Genuss. «Solange das der Fall ist und ich mir weniger Gedanken über Fehler sowie Rangierungen mache, bin ich mit Leidenschaft bei der Sache.» Und Leidenschaft bedeutet: Sie ist bereit, viel Aufwand zu betreiben, um schnell zu sein. Nur das Verbissene, das muss nicht sein. Wenn sie an den Start geht, plagt sie keine Nervosität. Sie ist angespannt. Und voller Vorfreude. Wyss ist 24, die junge Frau stammt aus Lauterbrunnen, lebt in Unterseen bei Interlaken – und ihr Sport ist kein alltäglicher: Telemark. Telemark? Wer kann schon behaupten, davon eine Ahnung zu haben und zu wissen, wie sich ein Wettkampf zusammensetzt? Dass zum Beispiel mit Langlaufstöcken gefahren wird? Und der letzte Abschnitt tatsächlich im LanglaufStil bewältigt wird? Es ist wahrlich nicht so, dass Martina Wyss als Kind davon träumt, Telemark-Spezialistin zu werden. Ihre Eltern sind Skilehrer und Trainer, da überrascht es nicht, dass die Tochter früh auf den Ski steht. Ihr Talent zeigt sich vor allem im Slalom und Riesenslalom, und das soll gefördert werden. Mit 16 zieht sie nach Engelberg ins Sportgymnasium und ist dort unter anderem in Gesellschaft von Wendy Holdener, Corinne Suter, Marco Odermatt oder Reto Schmidiger. Wyss gilt als Zukunftshoffnung, wenn da diese lästigen Rückenschmerzen nicht wären. Grosser Tag in Wengen Sie steckt 2012 einen Kreuzbandriss weg, sie lässt sich auch von Rippenbrüchen und Mittelhandknochenfrakturen nicht bremsen. Immer wieder steht sie auf und erlebt 2015 als Vorfahrerin beim Lauberhorn-Slalom in Wengen einen unvergesslichen Tag. Aber das Problem mit dem Rücken wird sie nicht los. Bei verschiedenen Ärzten sucht sie Rat, dosiert das Training und hält sich trotzdem auf einem beachtlichen Niveau. Aber dieser Zustand ist auf Dauer keine Lösung. Sie muss sich operieren lassen – zwei Wirbel werden versteift. Nach dem Eingriff in Thun folgt eine mehrmonatige Reha. Wyss befürchtet, dass sie den Traum einer alpinen Karriere begraben muss, aber einen Schlussstrich hat sie noch nicht gezogen. Ihr Plan: Am ersten Tag, an dem sie

wieder auf den Ski steht, will sie entscheiden, ob sich ein erneuter Anlauf lohnen könnte. Als es ihre Gesundheit wieder zulässt, fährt sie mit ihrem Vater für zwei Tage nach Saas-Fee. Am Abend nach den ersten Stunden im Schnee liegt sie im Bett und weiss: «Das wars.» Sie ist nicht verbittert, sondern mit sich im Reinen: «Ich brauchte diesen Moment.» Der Traum, eine Profi-Karriere zu lancieren, ist ausgeträumt. Mit 20. Aber das Skifahren bleibt ihre grosse sportliche Passion. Sie wird Skilehrerin sowie Trainerin und muss im Rahmen der Ausbildung einen Zweitgerätkurs belegen. Die Wahl fällt auf Telemark, wobei Wyss denkt: Ich will die Woche einfach möglichst schnell hinter mich bringen. Sie kauft sich eine Ausrüstung, übt einen Tag,

absolviert die Ausbildung in Zermatt und bewältigt die Prüfung mit ... der Bestnote aller Teilnehmer. Das Naturtalent Als sie an den Schweizer Meisterschaften der Skilehrer in Nendaz am Start steht, muss sie sich zuerst erkundigen, wie das Rennen genau abläuft – und wird Dritte. Das «Telemärkle» beginnt Wyss Spass zu machen. Nationaltrainer Ruedi Weber meldet sich im Frühling bei ihr und sagt: «Das ist eine Disziplin für dich. Komm zu uns.» Allerdings reist sie zuerst nach Neuseeland, kehrt Ende Dezember wieder nach Hause zurück – und eine Woche später bestreitet sie in der Saison 2017/18 in Frankreich ihr erstes Weltcuprennen. Ohne Vorbereitung. Und im gleichen Winter gewinnt sie auch ihr erstes Rennen. Im Dezember 2018 stürzt sie, wieder einmal ist es die Schulter, zum x-ten Mal ausgekugelt. Aber die Zeit drängt. Im März 2019 findet die WM in Norwegen statt. Wyss bleiben noch drei Rennen, um sich zu qualifizieren. Der Entschluss steht: Die Schulter wird nach den Titelkämpfen operiert. In Deutschland sichert sie

sich einen Startplatz – aber im dritten Rennen, als ihr die WM-Teilnahme niemand mehr nehmen kann, passiert es erneut: Sie renkt sich die Schulter aus. «Mir passieren regelmässig solche Missgeschicke», sagt sie. Noch hat sie einen Monat Zeit bis Norwegen. Ein Arzt sagt ihr: «Aus medizinischer Sicht ist eine WM-Teilnahme nicht zu empfehlen. Aber ich würde meiner Tochter den Start auch nicht untersagen ...» Wyss fliegt nach Norwegen, holt Bronze – und am Tag nach der Heimkehr wird sie in der Universitätsklinik Balgrist in Zürich operiert. Die Frohnatur aus dem Berner Oberland gehört mittlerweile zum Telemark-Nationalteam, ist zweifache Schweizer Meisterin und fährt international regelmässig auf die Podestplätze. Sie hat zwar keine grosse Aufmerksamkeit, «aber mir ist das recht: Ich fühle mich wohler mit etwas mehr Privatsphäre». Und was geht ihr durch den Kopf, wenn sie sieht, wie Holdener oder Suter Erfolge feiern? «Dann freue ich mich für sie. Das ist höllecool!» Zukunft als Berufsmasseurin Martina Wyss geht ihren eigenen Weg. «Hauptsache, ich kann wieder im Schnee sein. Was ich an den Füssen trage, ist egal», sagt sie. Und sie liebt die Abwechslung. Routine – bloss das nicht. Sobald sie spürt, dass sie in irgendeinem Bereich stagniert, strebt sie eine Veränderung an. Langeweile droht in ihrem Alltag aber selten. Die gelernte Kauffrau arbeitet noch im Skischulbüro Wengen, steckt in der Ausbildung zur Berufsmasseurin und ist bereits Hochfrequenz-Therapeutin. Ab April wird sie beruflich vor allem auf den Bereich Massage setzen. Dazu hilft sie im Snow-Funpark auf dem Jungfraujoch aus oder im elterlichen Uhrengeschäft in Lauterbrunnen, wenn personeller Bedarf herrscht. Und dann ist da noch die Lust, auszubrechen, fortzugehen, hinaus in die weite Welt. Wyss war schon zweimal in Neuseeland, sie reiste auch durch Australien und verband die Reisen immer mit Arbeit – natürlich: im Schnee. In Neuseeland coachte sie Skifahrerinnen und Skifahrer. Sie, die in ihrer Freizeit auch mit Leidenschaft klettert oder mit dem Gleitschirm durch die Lüfte schwebt, kehrt aber immer wieder gerne ins Berner Oberland zurück. Mit Telemark lässt sich der Lebensunterhalt nicht bestreiten. «Manchmal leidet das Training darunter, wenn ich beruflich absorbiert bin. Aber ich komme gut damit klar.» Ausserdem ist die Saison zeitlich überschaubar: Trainiert wird auf den Ski von Oktober bis Dezember, von Januar bis März finden die Rennen statt. Und was für Ambitionen hat sie als «Telemärklerin»? Sie strebt, natürlich, den maximalen Erfolg an. Aber an erster Stelle steht für sie etwas anderes: «Ich möchte immer gesund durchkommen.» PE T E R B I RRE R MAI 2020

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Aktiv // Famigros Ski Day

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m Famigros Ski Day gehörten die Pisten jeweils voll und ganz den Familien. Der Spass und das Erlebnis standen bei diesem Schneesporttag eindeutig im Vordergrund. Neben dem Plauschrennen konnten sich die Familien jeweils im Village bei verschiedenen Spielen amüsieren und diverse Giveaways gewinnen. Zu Beginn ging das Projekt völlig durch die Decke. Noch nie startete der Famigros Ski Day 14

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so erfolgreich in eine Saison. Innerhalb kürzester Zeit waren diverse Events ausgebucht. Doch die Saison verlief ein wenig anders als geplant. Von den 18 Events konnten lediglich 11 stattfinden. Grund dafür waren der Schneemangel, die vielen Stürme und das Coronavirus. Die durchgeführten Events waren jedoch ein voller Erfolg. Dies bewiesen auch die vielen strahlenden Augen der Kinder, die sich jeweils

voller Stolz mit ihren Medaillen um den Hals auf den Heimweg begaben. Im Winter 2019/20 nahmen 2770 Familien an einem Famigros Ski Day teil. Dies bedeutet, dass mehr als 11 500 Kinder, Mamis und Papis sich diesen Pistenplausch nicht entgehen liessen und in den verschiedenen Skigebieten versuchten, wie ihre Ski-Idole um die Tore zu kurven. S A B RI N A N Ä F

FOTOS: ZVG.

Fast 2800 Familien frönten dem Pistenplausch


Aktiv // Fünf Fragen

«Mein/e Lieblings …» ATHLET SPORTART

Marco Odermatt Alpin

FOTO: SWIS S -S K I

… Ort Mein Lieblingsort ist eigentlich mein Zuhause. Die ganze Region um Nidwalden herum. Ich bin hier am liebsten, finde es einfach schön und habe hier mein ganzes Umfeld – meine Familie und meine besten Freunde. Von jeder Reise freue ich mich nach Hause zu kommen – in die Heimat mit See, Bergen, Landschaft und den vielen Möglichkeiten. … Rennen Mein Lieblingsrennen ist natürlich Adelboden. Leider konnte ich es dieses Jahr verletzungsbedingt nur als Zuschauer besuchen. Aber es ist immer mein Saisonhighlight – nebst den

Grossanlässen – am Chuenisbärgli zu starten. Und es ist mein grosses Ziel, dieses Rennen eines Tages zu gewinnen. … Trip Ich freue mich immer zu Beginn der Saison auf unseren Nordamerika-Trip, wenn wir im November für ein paar Wochen rübergehen für Trainings und Rennen. Man ist dann noch voller Energie, jeder ist extrem motiviert, und man ist als Gruppe mehrere Wochen weiter weg. Die Vorbereitungen dort drüben laufen jeweils auf Hochtouren, bevor es dann so richtig mit der Rennsaison losgeht.

… Essen Eigentlich esse ich alles gerne – und ich esse sehr gerne. Am liebsten habe ich aber schon ein gutes Stück Fleisch mit Pommes. Aber auch Rösti mit Speck und Spiegelei mag ich ganz gerne. … Athlet Alle meine Teamkollegen natürlich! In der Mannschaft bin ich am meisten mit Gino Caviezel und Thomas Tumler zusammen. Wir unternehmen gerne Sachen miteinander und gehen nach dem Skifahren auch mal gemütlich einen Kaffee trinken. AUF G E ZE I CH NE T : ZO É C H A S TA N

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Aktiv // Grand Prix Migros

Grand Prix Migros

OHNE FINAL-FEST Zum ersten Mal seit Beginn der Ära Grand Prix Migros endete die Saison des grössten Kinder- und Jugendskirennens der Welt ohne grosses Finale. Die Freude über die sechs durchgeführten Qualifikationsrennen überwiegt dennoch.

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rüher als erwartet kam das Ende der Saison 2020 für den Grand Prix Migros: Aufgrund des vom Bundesrat verhängten Veranstaltungsverbots zur Eindämmung des Coronavirus sollte sich das Qualifikationsrennen in Adelboden am 23. Februar nachträglich als letzter Event im Kalender entpuppen. Zum ersten Mal überhaupt geht damit eine Saison des Grand Prix Migros, der seit 2002 die Hauptsponsorin im Namen trägt, ohne Finale zu Ende. Dieses hätte vom 26. bis 29. März in Obersaxen stattfinden sollen. Freude überwiegt Wenngleich das abrupte Saisonende mit grossem Bedauern aller Beteiligten aufgenommen wurde, so überwiegt die Freude über die sechs Qualifikationsrennen, die von Anfang Januar bis Ende Februar durchgeführt werden konnten. «Die Rennen waren sehr erfolgreich», schwärmt Simon Koch, Projektverantwortlicher Grand Prix Migros bei Swiss-Ski. «Wir

haben während sieben Wochen wunderbare Ski-Feste feiern können, die mit grandiosen Leistungen der jungen Rennfahrerinnen und Rennfahrer für Begeisterung gesorgt haben.» Fast ausschliesslich gutes Wetter Die Bilanz der sechs ausgetragenen Qualifikationsrennen ist erfreulich: Vom ersten Rennen in Les Crosets am 5. Januar bis zum letzten in Adelboden anderthalb Monate später nahmen 3260 Kinder teil. Dies ergibt einen Schnitt von rund 540 Kindern pro Rennen. Der Teilnehmerrekord wurde in Les Diablerets erzielt, wo 640 Kinder und Jugendliche starteten. Diese Bestmarke wäre bereits in Arosa Lenzerheide übertroffen worden, wenn das Rennen hätte stattfinden können. Und auch für die restlichen Qualifikationsrennen hatten sich zum Zeitpunkt der Absage jeweils bereits rund 600 Kinder und Jugendliche angemeldet gehabt. Auch Petrus zeigte sich in diesem Winter von seiner gütigen Seite. Der Saisonstart im Unter-

wallis ging bei strahlendem Sonnenschein über die Bühne, und auch die Rennen im Hoch-Ybrig, in Sörenberg und in Adelboden konnten bei optimalen äusseren Bedingungen ausgetragen werden. Einzig in Les Diablerets sorgte leichter Schneefall für ein erhöhtes Arbeitspensum des Rutschkommandos, während Regenschauer in Davos glücklicherweise nur noch die Rangverkündigung tangierten. Vorfreude auf nächste Saison Bereits jetzt laufen die Vorbereitungen auf die Saison 2021 des Grand Prix Migros auf Hochtouren. Das verfrühte Ende der diesjährigen Austragung schmälert die Vorfreude auf die kommende keinesfalls – im Gegenteil, wie Simon Koch beteuert: «Wir freuen uns nun umso mehr auf nächstes Jahr. Und wir hoffen schon jetzt darauf, die Saison 2021 in gewohnter Manier mit einem grandiosen Finale beenden zu können.» RA MO N A H I RT

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Aktiv // Rückblick Youth Olympic Games

SIRI WIGGER:

«EINE MEDAILLE WAR MEIN ZIEL»

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ach zwei Goldmedaillen im Cross-Country Cross und im Sprint holte sich die 17-jährige Tochter der früheren Spitzenlangläufer Sylvia Honegger und Jeremias Wigger auch noch die Silbermedaille über fünf Kilometer in der klassischen Technik. Im Interview blickt die Langlauf-Nachwuchshoffnung, die Ende Februar/Anfang März an den nordischen Junioren-Weltmeisterschaften in Oberwiesenthal zudem Gold mit der Schweizer Staffel sowie zweimal Bronze (Sprint, 15 km) erringen konnte, auf ihre Zeit in Lausanne zurück. Siri, mit welchen Gefühlen und Erinnerungen blickst du auf die Zeit an den heimischen Youth Olympic Games zurück? Siri Wigger: Es war eine tolle Zeit! Die Stimmung am Streckenrand in Le Brassus und auch im olympischen Dorf in Lausanne war extrem cool. Man kommt mit Athleten, Betreuern und Zuschauern aus der ganzen Welt in Kontakt, was ich sehr schön fand. Aus sportlicher Sicht überwiegt natürlich die Freude über die

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gewonnenen Medaillen. Wichtig war aber auch die Erkenntnis, dass ich mit den gleichaltrigen Athletinnen aus den grossen Nationen mithalten kann. Ein weiterer besonderer Moment war dann die Medaillenfeier auf der Medal Plaza in Lausanne. Der ganze Platz war voll mit Zuschauern. Als ich auf die Bühne gekommen bin, bin ich fast ein wenig erschrocken. Nach deinen starken Leistungen zu Beginn der Saison konnte vermutet werden, dass du in Lausanne um die Medaillen mitkämpfen wirst. Mit welchen Zielen bist du selbst in die Rennen gegangen? Und warst du überrascht, dass es so gut aufgegangen ist? Ich hatte seit Beginn der Saison das Ziel, an den Youth Olympic Games eine Medaille zu holen, und ich war auch zuversichtlich, dass dies möglich sein wird. Als ich dann im Vallée de Joux am Start stand, bin ich mit der Einstellung ins Rennen gegangen, dass ich um die Goldmedaille mitkämpfen will. Ich bin aber der Meinung, dass man sich nicht zu fest auf die Goldmedaille verkrampfen sollte. Wenn man ein gutes Rennen zeigt, ergibt sich der Rest von selbst. Dass es am Schluss so gut aufgegangen ist, hat mich natürlich extrem gefreut. Im Vallée de Joux hast du mit taktischem Geschick und einer enormen Endschnelligkeit die Massenstartrennen dominiert. Wie würdest du selbst deine Stärken beschreiben? Es ist sicher so, dass ich im Sprint auf meine Endschnelligkeit und dieses taktische Element

zählen kann. Weiter würde ich sagen, dass ich über eine gute Technik verfüge und ich einen grossen Willen habe. Dieser Wille hilft mir, an meine Grenzen zu gehen und alles rauszuholen. Ich bin mir aber auch bewusst, dass ich mich in allen Bereichen noch verbessern kann und ich mich weiterentwickeln muss. Der Rummel um deine Person war in der Langlaufszene nach den Youth Olympic Games und den Junioren-Weltmeisterschaften gross. Dein Name fällt in internationalen Medien – und du wirst als Schweizer Hoffnungsträgerin im Langlaufsport gefeiert. Wie nimmt eine junge Athletin diese Medienpräsenz war? Ich habe dies natürlich auch ein wenig mitbekommen. Es ist aber so, dass ich deshalb keinen Druck verspüre. Im Gegenteil, es spornt mich an, weiterhin hart zu trainieren und weiterhin super Resultate zu zeigen. Wohin führt der Weg der Siri Wigger? Welche Ziele hast du? Es gilt, weiterhin gut zu trainieren und starke Resultate zu liefern. Wenn ich so irgendwann die Chance bekomme, im Weltcup zu starten, will ich diese natürlich packen. Die Vergleiche mit älteren Athletinnen machen mir keine Angst, und ich versuche, diese Duelle jeweils mutig anzugehen. Langfristig gesehen möchte ich mich im Weltcup beweisen, um dann irgendwann bei Olympischen Spielen um die Medaillen mitzukämpfen. LU K A S K U RT H

FOTOS: OIS – OLYMPIC I NFORMAT ION SERVI CES

Im Januar kämpften an den Youth Olympic Games (YOG) in Lausanne Nachwuchssportlerinnen und -sportler aus der ganzen Welt um olympische Medaillen auf Jugendstufe. Die Schweizer Delegation holte sich insgesamt 24 Mal Edelmetall. Neben der Skifahrerin Amélie Klopfenstein (2 × Gold, 1 × Bronze) ragte insbesondere die Gibswiler Langläuferin Siri Wigger heraus.


Aktiv // Rückblick Biathlon-Nachwuchs

SCHWEIZER BIATHLON-NACHWUCHS:

AUF DER ERFOLGSWELLE

Der Biathlon-Nachwuchs von Swiss-Ski setzte im vergangenen Winter gleich mehrere Ausrufezeichen – sei es an den Heim-Weltmeisterschaften in Lenzerheide oder im IBU Junior Cup. Neben ihrer Bronzemedaille in Lenzerheide errang die 19-jährige Amy Baserga in der Saison 2019/20 sechs weitere Podestplätze.

Amy, wie beurteilst du die Saison 2019/20 im Rückblick? Amy Baserga: Ich bin natürlich sehr zufrieden. Mein Ziel war es, die ganze Saison hindurch konstant gute Schiessleistungen zeigen und konstant vorne mitlaufen zu können. Abgesehen von einzelnen Wettkämpfen während der EM in Hochfilzen gelang mir das bis zum Ende der Saison sehr gut. Wie erklärst du dir, dass du diese Saison insgesamt so gut abgeschnitten hast? Mir gelang es vor allem gut, die Saison hindurch mental stark zu bleiben. Zusammen mit meinen Trainern sind wir jeden Wettkampf separat angegangen, haben neu beurteilt und analysiert. So konnte ich viele Dinge aus den schlechteren, aber auch aus den guten Rennen mitnehmen, dazulernen und konstant gute Leistungen erbringen.

Amy Baserga (Bronze), Lea Meier (Gold) und Sebastian Stalder (Bronze) zeichneten an der Jugend- und Junioren-WM in Lenzerheide für drei Schweizer Medaillen verantwortlich.

FOTOS: SWI SS -SKI

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m IBU Cup in Martell schaffte die Einsiedlerin zudem erstmals den Sprung auf das Podest auf zweithöchster Elite-Wettkampfstufe. Dank einer konstant starken Saison holte sie sich wie ihr Teamkollege Niklas Hartweg den Gesamtsieg im IBU Junior Cup. Beide gewannen überdies zwei weitere kleine Kristallkugeln in den Disziplinenwertungen dieser bedeutendsten Biathlon-Nachwuchsserie.

Welche Rolle spielt das Team für deine Erfolge? Das Team spielt für mich eine sehr grosse und wichtige Rolle. Wir sind zwar eine Einzelsportart und müssen den Wettkampf am Ende selbst absolvieren, aber ohne das Team im Hintergrund würde das Ganze letztlich nicht funktionieren. Auch für meine Motivation und die mentale Unterstützung ist das ganze Team mit Kollegen, Trainern, Technikern usw. enorm wichtig. Über welchen deiner diesjährigen Erfolge hast du dich am meisten gefreut? Über WM-Bronze in Lenzerheide, über den 3. Rang beim IBU Cup in Martell oder über deinen Gesamtsieg im IBU Junior Cup? Das ist wirklich schwierig zu sagen, ich hatte sehr viele Emotionen in der vergangenen Saison. Die Bronzemedaille an der WM in Lenzerheide bedeutet mir aber sicherlich sehr viel. An

Amy Baserga und Niklas Hartweg gewannen im IBU Junior Cup die Gesamtwertung und jeweils zwei Disziplinenwertungen.

der WM zuhause, vor so viel Heimpublikum und mit so viel Druck eine Medaille holen zu können, war für mich schon eine neue und sehr besondere Erfahrung. Deshalb würde ich wohl diesen Erfolg in seinem Gesamtkontext als den prägendsten beurteilen. Aber auch der unerwartete Podestplatz im IBU Cup und die grosse Kristallkugel des IBU Junior Cups in den Händen halten zu können, war einfach cool. Anfang Saison hätte ich wohl nie davon geträumt. Wie realistisch ist ein Start bei der Elite in der kommenden Saison? Dies ist von meinem Leistungsniveau abhängig. Von der Altersbegrenzung her kann ich noch zwei weitere Saisons auf Stufe Juniorinnen bestreiten. Je nach Leistung kann ich rein theoretisch aber auch als Juniorin bereits den Sprung in die nächste Alterskategorie schaffen. Dies wird sich aber erst noch zeigen. V E RA S C H Ä R

DREI SCHWEIZER MEDAILLEN Mit den erfolgreichen Jugend- und JuniorenWeltmeisterschaften in Lenzerheide konnte auf heimischem Boden ein internationaler BiathlonGrossanlass zelebriert und ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem ersten Biathlon-Weltcup in Lantsch/Lenz gemacht werden. Mit drei Medaillen trumpfte das Schweizer Nachwuchskader vor Heimpublikum gross auf: Lea Meier krönte sich im Einzel der Jugend über 10 km zur Weltmeisterin, Sebastian Stalder und Amy Baserga rundeten die starken Schweizer Auftritte mit Bronze im Einzel der Junioren über 15 beziehungsweise 12,5 km ab.

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Aktiv // SwissPass Smile Challenge 2020

Die Teilnehmenden messen sich bei kreativen Wettkampf-Stationen – sowohl draussen als auch drinnen. Übrigens: Alle Kinder und ein Betreuer pro Team profitieren von einer kostenlosen Hin- und Rückfahrt mit dem öffentlichen Verkehr.

Der polysportive Teamwettkampf im Sommer 2020

Informationen und den aktuell gültigen Terminkalender gibt es unter www.smile-challenge.ch. Ebenso werden dort jeweils umgehend mögliche notwendige Massnahmen im Zuge des Coronavirus kommuniziert.

Die SwissPass Smile Challenge geht in die nächste Runde! Vergangenen Sommer lancierte SwissPass Smile – das Jugend- und Familienprogramm des öffentlichen Verkehrs Schweiz – zusammen mit Swiss-Ski die SwissPass Smile Challenge.

Startgeld: CHF 85.–* pro 5er-Team

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ie Sommerserie ist ein Mix aus Bewegung, Kameradschaft, Sommertraining und Spass. Verteilt in der ganzen Schweiz finden sieben Qualifikationswettkämpfe statt. Das grosse Finale im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern bildet den feierlichen Abschluss der Sommerserie 2020. Jetzt anmelden und Startplatz sichern! In allen Ecken der Schweiz wird an sieben geplanten Standorten die Sommerserie 20

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SwissPass Smile Challenge durchgeführt. Kinder und Jugendliche mit den Jahrgängen 2005 bis 2013 können mit ihren Freunden ein unvergessliches Sportfest unter Gleichgesinnten erleben. Bei den kreativen Nordic-, Alpine-, Freestyleund Cross-Parcours setzen die jungen Sportler in 5er-Teams ihre Geschicklichkeit und Ausdauer unter Beweis. An jedem Event qualifizieren sich die ersten fünf der zwei Kategorien Juniors (2005–2009) und Youngsters (2010–2013) sowie ein glückliches WildcardGewinner-Team für den grossen Saisonabschluss – das Finale im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern. Dort kämpfen die Finalisten um den Sieg der SwissPass Smile Challenge 2020. S A BR I NA A E BI S CH E R

Im Startgeld inbegriffen: Wettkampf, Mittagessen, Getränk, Teilnehmergeschenk Kinder und ein Betreuer pro Team profitieren ausserdem von einer kostenlosen Hin- und Rückfahrt mit dem öffentlichen Verkehr Ein Team muss mindestens zwei Mädchen enthalten Einzelanmeldungen sind möglich; die 5er-Teams werden durch den Veranstalter zusammengestellt * Preis für SwissPass-Smile-Mitglieder oder Swiss-Ski-Mitglieder. Nicht-Mitglieder bezahlen CHF 115.–. Anmeldung unter: smile-challenge.ch

FOTOS: SWISSPASS SMI LE CHALLENGE/DA NI TA IANI & ANT HONY BROWN

Hier ist starkes Teamwork gefragt! Nur gemeinsam sind die Herausforderungen an der SwissPass Smile Challenge lösbar.


Mixed Zone

Alpin

DRITTER SCHWEIZER JUNIOREN-ABFAHRTSWELTMEISTER IN FOLGE Alexis Monney und Yannick Chabloz sicherten der Schweiz mit Abfahrts-Gold und Super-GBronze an den alpinen JuniorenWeltmeisterschaften in Narvik zweifaches Edelmetall. Der Freiburger Monney führt mit seinem Sieg gleich zwei Serien weiter.

Die alpinen Junioren-Weltmeisterschaften 2020 in Narvik begannen für die Equipe um Nachwuchschef Hans Flatscher am 7. März mit einem Paukenschlag: Gleich am ersten Wettkampftag holte sich Alexis Monney den Sieg in der Abfahrt – und damit den Lohn für den hohen Aufwand. «Der Sieg bedeutet mir sehr viel, ich habe hart dafür gearbeitet. Das ist eine schöne Belohnung für das, was ich in den vergangenen Jahren gemacht habe.»

Teamjubel nach der Goldmedaille von Alexis Monney in der Abfahrt.

Das Ziel erfüllt Zum dritten Mal in Folge sicherte der Freiburger dem Schweizer Männer-Team damit den Abfahrtstitel bei den Junioren, nachdem 2018 Marco Odermatt in Davos und 2019 Lars Rösti im Val di Fassa triumphiert hatten. Mit dem Sieg führte Monney eine weitere Serie fort: Seit 2015 konnte sich an einer Junioren-WM immer mindestens ein Schweizer Athlet auf dem obersten Treppchen platzieren. Auch das vorgängig deklarierte Ziel von Nachwuchschef Hans Flatscher – «Medaillen zu machen» – liess sich dank Monneys Sieg bereits nach Tag eins als erfüllt betrachten. Nach der erfolgreichen SpeedSaison im Weltcup bewies mit Yannick Chabloz ein zweiter SwissSki-Athlet, dass der schnelle Nachwuchs schon in den Startlöchern steht. Er sicherte sich im Super-G die Bronzemedaille. «Alexis’ Gold hat mich zusätzlich gepusht, weil man gesehen hat: Es ist möglich», sagte der Nidwaldner. «Es war nicht nur ein Ziel, sondern auch mein Traum, eine Medaille mit nach Hause zu nehmen.»

Yannick Chabloz freut sich über den Gewinn von Junioren-WM-Bronze im Super-G.

Weitere Chancen blieben verwehrt Den Traum hätte sich Chabloz womöglich gar doppelt erfüllen können. Nach dem Slalom der Alpinen Kombination lag er auf dem vielversprechenden 4. Platz,

unmittelbar vor dem Nidwaldner Joel Lütolf. Aufgrund der weichen Pistenverhältnisse konnte der Super-G-Teil am Folgetag aber nicht mehr durchgeführt und die Kombination damit nicht abgeschlossen werden. Nach dem Frauen-Riesenslalom am 11. März musste schliesslich die gesamte Junioren-WM aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochen werden. Den Männern blieb damit verwehrt, weitere Medaillen zu holen. Den Frauen wurde derweil die Chance genommen, Janine Schmitts 6. Platz in der Abfahrt als bis dahin bestes Resultat in Narvik zu toppen. Die nächste Chance auf Top-Resultate an Junioren-Weltmeisterschaften bietet sich den Athletinnen und Athleten mit Jahrgängen 2000 bis 2004 kommendes RA MO N A H I RT Jahr in Bansko.

als Sportökonom beim BASPO in den kommenden Monaten sukzessive reduzieren, aber auch in Zukunft in den Themenbereichen Forschung, Entwicklung und Innovation tätig sein. «Als Sportdirektor für Swiss-Ski die nordische Sparte weiterzuentwickeln und für die Zukunft optimal aufzustellen, ist eine grosse Herausforderung, gleichzeitig aber auch eine Herzensangelegenheit für mich.

Ich bin dem nordischen Skisport seit frühester Jugend sehr eng verbunden», sagt Hippolyt Kempf, der 1988 in der Nordischen Kombination Olympiasieger geworden war. Per Anfang April übernahm Christian Flury von Kempf den Posten des Chefs Langlauf. Der 43-jährige Bündner zeichnete in den vergangenen zehn Jahren für diverse Tätigkeitsbereiche innerhalb des Schweizer Langlaufs verantwortlich. Nach einer Saison als Langlauftrainer in Kanada war er ab Sommer 2010 während vier Jahren Gruppentrainer der Weltcup- und Continental-Cup-Teams von SwissSki, ehe er während drei Saisons als Schweizer Teammanager im Weltcup sowie bei den nordischen Ski-Weltmeisterschaften 2015 in Falun und 2017 in Lahti fungierte. Seit drei Jahren ist Flury Leiter des Nationalen Langlauf-LeistungszenRO MA N E B E RL E trums in Davos.

Nordisch

HIPPOLYT KEMPF NEUER NORDISCH-DIREKTOR

F OTOS: SWISS -SKI

Swiss-Ski hat die Stelle des Nordisch-Direktors neu besetzt. Der langjährige Langlauf-Disziplinenchef Hippolyt Kempf übernimmt die strategische Verantwortung in den Sportarten Langlauf, Nordische Kombination, Skispringen und Biathlon. Er bleibt weiterhin für das Bundesamt für Sport BASPO in den Bereichen Innovation und Wissenschaft tätig. Mit Hippolyt Kempf gelang es Swiss-Ski, für die Stelle des Direktors Nordisch eine Person zu gewinnen, die mit den Strukturen des Verbandes bestens vertraut ist. Bevor er 2005 als Sportökonom zum Bundesamt für Sport (BASPO) wechselte, war er – wenn auch nur ein Jahr lang – schon einmal als

Chef aller nordischen Sparten für Swiss-Ski tätig gewesen. Danach war Kempf beim Skiverband zunächst als Disziplinenchef der Kombinierer tätig (bis 2011), ab 2009 bis zu dieser Saison war er während mehr als einem Jahrzehnt als Chef für die Schweizer Langläufer verantwortlich. «Wir freuen uns sehr, dass wir Hippolyt Kempf als Direktor Nordisch engagieren konnten», so Bernhard Aregger, CEO von Swiss-Ski. «Keiner hierzulande ist in der Nordisch-Sparte national und international besser vernetzt als er. Hinzu kommt sein grosses sportpolitisches Netzwerk, das für unseren Verband sehr hilfreich ist. Hippolyt Kempf ist für diese Funktion prädestiniert und hat viele positive Entwicklungen bei SwissSki in den vergangenen Jahren entscheidend mitgeprägt.» Aufgrund der neuen Funktion bei Swiss-Ski wird Kempf sein Pensum

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Service // Industrie persönlich // Felix Bösch

SEINE PASSION IST SEIN TÄGLICH BROT Felix Bösch ist ein fröhlicher und unbeschwerter Mensch, hat immer ein Lächeln im Gesicht – auch wenn das in den letzten Wochen nicht immer einfach fiel. Seit vier Jahren ist Felix Bösch Country Manager des amerikanischen Skiherstellers K2. Seine Leidenschaft, das Skifahren, hat er schon lange vorher zum Beruf gemacht.

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enn K2 zum Skitest oder an einen besonderen Event lädt, so ist das immer etwas Besonderes. «Frech, freakig, frei», drückte es etwa Walter Dietiker, der Vorgänger von Felix Bösch, zum 50-Jahr-Jubiläum vor acht Jahren aus. Frech und freakig war auch ein internationales Händlertreffen Mitte Januar in Garmisch-Partenkirchen. K2 setzte in den letzten Jahren konsequent auf Freeskiing und überraschte für kommende Saison mit einer neuen, technisch beschlagenen Modellreihe mit Pistenski. Immer ein bisschen anders Ein kleiner Durchgangsweg führt zur Zentrale von K2. Unweit vom Bürogebäude mit mehreren Mietern liegt das Headquarter von Head und Völkl – und die Gregor Furrer Partner Holding, die K2 in administrativen Belangen

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unterstützt. Das Team von K2-Geschäftsführer Felix Bösch ist mit zwei CustomerserviceStellen in Deutschland, einem 70-ProzentPensum im Service Center Schweiz und sechs Vollzeitstellen überschaubar. Diese sind vorwiegend im Aussendienst tätig. Auf dem Weltmarkt gesehen ist K2 nicht irgendwo. Felix Bösch sagt: «Nach den zwei, drei Grössten, stehen wir dicht hinten dran.» Speziell sind nicht nur die Auftritte mit denen K2 immer wieder überrascht. Aussergewöhnlich wurde das Unternehmen vor 58 Jahren gegründet. Die beiden Brüder Bill und Don Kirschner werkelten mit Stahl und Fiberglas und hatten die verrückte Idee, diese Rohstoffe künftig im Skibau einzusetzen und gründeten K2. Der amerikanische Ski wurde wie alle anderen Brands ebenfalls im Rennsport eingesetzt. Chuck Ferries fuhr auf dem neuen Ski aus seiner Heimat zum ersten Slalomsieg am Hahnenkamm. Im Gründungsjahr von K2 notabene. In den Siebzigerjahren ritten die Gebrüder Phil und Steve Mahre mit K2 auf der Erfolgswelle. Schon damals schimmerte der innovative Geist durch, der das Unternehmen bis heute begleitet. Die zwei Brüder entwickelten nicht nur Rennski, sondern den ersten Buckelski überhaupt «K2 hatte nie Berührungsängste mit neuen Hypes und gleichzeitig den Mut für Richtungsänderungen», sagt Felix Bösch, der mit einem dreijährigen Unterbruch seit 2006 für K2 tätig ist. Die neue Skigeneration K2 verabschiedete sich vor bald 30 Jahren vom Rennsport und bündelte die Kräfte in der Entwicklung von Ski für die neue Generation. Ski für den Off-Pist-Bereich und natürlich Snowboard. Der Hang und Drang nach Spezialisierung habe K2 immer begleitet, so Bösch. Als der Carvingtrend in den Anfängen war, Elan und Kneissl fast unbemerkt leicht taillierte Ski lancierten, reagierte K2 und führte zu Beginn des einsetzenden Booms die Taillierung konsequent bei allen Skimodellen ein. Und nachdem die «Traditionalisten» gleichermassen mit zwei Brettern die Kurven schneiden konnten wie die Snowboarder, entstand bei der neuen Skigeneration das Bedürfnis nach etwas «anderem». Das war ganz nach dem Gusto von K2 – die Freeski-Szene sollte mit frechen, innovativen Ski und Designs abgeholt werden. Während der Carvingtrend sich fortsetzte, entstanden gleichzeitig immer neue Formen –

eine davon der Twintip mit seinen zwei gebogenen Enden. Spass machte, was anders war. Eigene Wege Dass nun K2, 20 Jahre später, wieder verstärkt in Pistenmodelle investiert, ist kein Zufall, sondern widerspiegelt die rasche Reaktionsfähigkeit des amerikanischen Unternehmens, das seit einem Besitzerwechsel nicht mehr börsenkotiert ist und so unbeschwerter neue Wege einschlagen kann. «Wer kurzfristig ständig nur Umsatz generieren im Fokus hat, läuft Gefahr zu stark nur auf Quantität und weniger auf Qualität und Innovation zu setzen.» K2 könne heute auf gesunden Füssen wieder verstärkt seine Visionen und Ziele leben. Das sagt Felix Bösch, dem die Ski in die Wiege gelegt wurden. Aufgewachsen ist er auf einem Bauernhof in Ebnat-Kappel, zusammen mit vier Brüdern. Der Vater war in jungen Jahren begeisterter Langläufer und Skifahrer. Die Mutter fuhr Skirennen und lernte allen fünf Buben das Skifahren. Er sei mit zwei Jahren erstmals auf Ski gestanden, erzählt Felix Bösch. Später wollte er wissen, wie es sich auf einem Snowboard anfühlt. Skifahren ist für ihn Lebenselixier und lenkte ihn unbewusst in die Richtung, die ihm die Möglichkeit bot, seine Passion zum Beruf zu machen. «Spätere Liebe» schon früh entdeckt Aber eins nach dem andern. Sein Weg führte wie so viele andere in eine Berufslehre. Er wurde Elektromonteur und arbeitete nach der Lehre zwei weitere Jahr auf dem Beruf. Nach einer längeren Reise zog es ihn zurück in die Heimat und direkt in ein Sportgeschäft, das eine robotergesteuerte Skischleifmaschine angeschafft hatte und nach einem Berufsmann Ausschau hielte, der mit dieser Maschine umgehen konnte. Da kam der gelernte Elektromonteur Bösch gerade recht. Und ihm war es natürlich ebenso recht. Erst recht, weil so Beruf und Hobby einander schon viel näher kamen. Er konnte nicht nur mit der Schleifmaschine umgehen, sondern entwickelte auch im Verkauf Talent. Als freier Handelsagent schliff er fortan weiter an seinem Verhandlungs- und Verkaufsgeschick, ehe ihn ein erster Ruf von Walter Dietiker erreichte. Der damalige K2Geschäftsführer suchte einen Aussendienstler für das Mittelland, Berner Oberland und Wallis. Felix Bösch schmunzelt: «Ich hatte ein gutes Gefühl, auch wenn ich nicht wusste, was mich


Service // Industrie persönlich // Felix Bösch

DOSSIER K2 SWITZERLAND GMBH š Gegründet 2006 š Sechs Vollzeitangestellte š Vertrieb, Marketing und Service der hauseigenen K2-Sports-Marken und -Produkte in der Schweiz: š K2-Ski, Skischuhe, Skistöcke, Helme, Skifelle, Accessoires š K2-Snowboard, Snowboard-Schuhe und -Bindungen, Accessoires š K2 Inline Skates, Helme, Schutzausrüstung, Accessoires š K2 Ice Skates š Back Country Access, LVS, Lawinen-Airbags, Rucksäcke, Schaufeln, Sonden, Funkgeräte, Skifelle usw. š LINE-Ski, Skistöcke, Accessoires š Full-Tilt-Skischuhe, Accessoires š RIDE Snowboards, Snowboard-Schuhe und -Bindungen, Outerwear, Accessoires

FELIX BÖSCH GANZ PERSÖNLICH Geboren: 23. Dezember 1974 Zivilstand: Verheiratet Ausbildung: Detailhandelsspezialist mit Eidgenössischem Fachausweis Heutige Funktion: Sales & Country Manager Hobbies: Skifahren, Skitouren, Rennvelo, Mountain Bike, Bergtouren, Segeln

FOTO: B& S

erwartet.» Sechs Jahre blieb er in dieser Funktion und wechselte später für drei Jahre zu Rossignol. Die «alte Liebe» in Baar war nicht vergessen. Bösch und K2, so schien es, sollte zu einem nachhaltigen Gespann werden. Der Ruf aus Baar folgte erneut – zu einem Zeitpunkt, als in der Skibranche eher unruhige Zeiten herrschten. Er wollte trotzdem zurück. Hobby zum Beruf gemacht Er war zu Beginn auch wieder im Aussendienst tätig. Dieses Mal in seiner angestammten Heimat, der Ostschweiz. «Es war nicht ganz einfach», sagt er heute. Trotzdem nahm er 2016 das Angebot an, die Geschäftsführung Schweiz zu übernehmen. «Und bis heute habe ich diesen Schritt nicht bereut.» Ihm gefallen die schlanken Strukturen, in denen er arbeiten darf. Nachdem die administrativen Arbeiten

weitgehend ausgelagert sind, wird er auch vom zeit- und arbeitsintensiven Kundendienst entlastet – durch die europäische Zentrale in Deutschland. Ganz wichtig sind ihm Unternehmensphilosophie und -geist von K2. «Die Wege sind direkt und unkompliziert. Wenn neue Innovationen in der Entwicklung sind, so wird das transparent gemacht.» Sind nun Hobby und Beruf eins? «Sie sind es längst geworden.» Sozusagen jede freie Minuten im Winter verbringen er und seine Frau in den Bergen – auf der Piste oder auch mal abseits mit Tourenski. Die Familie Bösch hat deshalb zwei Wohnsitze – einen im Toggenburg und den anderen im Haslital. Er sagt mit einem Augenzwinkern: «Eigentlich müsste ich Sommer-Räder verkaufen, damit ich mich im Winter voll und ganz meiner Passion widmen könnte.»

Kein Stillstand Manchmal lacht er über sich selber. «Wir verstehen uns», sagt er – jeweils mit Ausrufe- oder Fragezeichen. Darum frage ich ihn auch: Was macht die Skiindustrie falsch? Er überlegt einen Moment und sagt: Relativ viel!» Und das wäre? Natürlich übertreibt er. Das will er manchmal. «Man hört dann den Ruf besser», feixt er. «Wir sind, wie in den Achtzigerjahren zu produktionsgetrieben und vergessen dabei, den Markt mit neuen Innovationen zu beleben.» Der Carvingboom Mitte der Neunzigerjahre habe gezeigt, was eine echte Innovation auslösen könne. Wer dann stillsteht, macht den berühmten Schritt zurück. Er sieht nach wie vor Potenzial in der Entwicklung – auch beim Ski. Beim Skischuh sowieso. K2 hatte vor sieben Jahren Premiere mit einem ersten Skischuh. Zwischenzeitlich wurde er weiterentwickelt und ist heute im Highendbereich angesiedelt. Unser Gespräch, das wenige Tage vor dem «Stillstand» in der Schweiz stattfand, führte uns auch in die Klimaproblematik; den zu warmen und in tieferen Lagen schneelosen Wintern. Schnee habe es «oben» ja eigentlich immer gehabt, sagt er. Und hakt nach, was man im ausgehenden Winter halt so sagt: «Der nächste Winter kommt bestimmt.» Unter dem Eindruck der Corona-Krise bekommt diese Aussage eine andere Wirkung, beinhaltet aber gleichzeitig auch berechtigte Hoffnung. J O S E PH W E I B E L

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Service // Tourismus direkt // Carolina Rüegg

Carolina Rüegg: «Typisch Entlebucher – offen, neugierig und freundlich»

Eine Wintersportregion mit dem Prädikat «Schneeloch» gilt folglich als «schneesicher». Das trifft auch auf Sörenberg im Entlebuch zu – auch wenn der Ort «nur» auf knapp 1200 Metern über Meer liegt. Positive klimatische Einflüsse und wenig direkte Sonneneinstrahlung tragen dazu bei. Frau Rüegg, auf gleicher Höhe und zum Teil sogar in höheren Lagen liegt im Talgebiet kaum mehr Schnee. In Sörenberg herrschen noch hochwinterliche Verhältnisse. 53 von 53 Bahnen sind im Betrieb. Sörenberg ist privilegiert. Nehmen Ihre Wintergäste diesen Segen überhaupt noch wahr? Carolina Rüegg: Wir sind keine «Schneeinsel» und vor weniger guten Wintersaisons ebenso wenig gefeit wie andere auch. Im letzten Winter hatten wir aber ausgesprochen zufriedene Gäste. Es gab weder Klagen über Schneemangel noch über das Wetter. Das ist doch eher ungewöhnlich und hat mich persönlich positiv überrascht. Die warmen Temperaturen und die Schneelosigkeit im Flachland dürften dazu geführt haben, dass der Gast ohne Erwartungshaltung seinen Skiurlaub angetreten und dann überrascht feststellte, dass hier oben durchaus Winter herrscht. Im Februar und März waren sämtliche von uns vermittelten Gästebetten konstant ausgebucht. Wir sind sehr zufrieden mit dem vergangenen Winter. Einen guten Saisonabschluss feierten Sie auch letztes Jahr. Sie sprangen kurzfristig als Austragungsort für das Finale des Grand Prix Migros ein. Der Termin war auf Ende März 24

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angesetzt. Das hätte auch schiefgehen können! Wir wurden im Vorfeld immer wieder auf die Schneesituation angesprochen und nach einem Plan B gefragt, falls kein Schnee mehr liegen sollte. Ein Restrisiko gibt es immer. Die Chance, dass wir Ende März noch Schnee haben, ist aber aus Erfahrung ungleich grösser. Ja, wir hatten grosses Glück: genügend Schnee und Kaiserwetter. Ich nenne es das Glück des Tüchtigen. Das Wetter können wir nicht beeinflussen, aber alles daran setzen, dass ein solcher Anlass zu einem unvergesslichen Erlebnis wird. Und das ist uns, dank dem Zusammenspiel aller Beteiligten hier oben, sehr gut gelungen. Wie haben Sie das Unterkunftsproblem gelöst. Immerhin müssen Sie neben den regulären Gästen auf einen Schlag einige hundert Menschen zusätzlich noch für drei bis vier Nächte unterbringen? In Sachen Unterkunft war ich etwas gar euphorisch und anfänglich erwies sich diese Aufgabe als überaus grosses Problem. Wir können die Bettenkapazität zwar abschätzen, aber wir wissen nicht, ob der nicht unwesentliche Anteil von Ferienwohnungen und -häuser, die direkt vom Eigentümer vermietet oder selber genutzt werden, zum besagten Zeitpunkt auch wirklich verfügbar sein dürften. Das eine oder andere zusätzliche Gespräch wurde nötig, um die Unterbringung aller auswärtigen Gäste sicherzustellen. Es kam gut. Die Stimmung im Dorf an diesem verlängerten Wochenende war einzigartig. Und sie machte sich auf verschiedene Weise bemerkbar. Es war ein in jeder Beziehung gelungener Anlass und unbezahlbare Werbung für unseren Ort.

Man spürt förmlich Ihren Esprit, den Sie für «Ihr» Sörenberg versprühen. Sie kamen seinerzeit aus Lenzerheide ins Entlebuch. Wie gross war die Begeisterung damals? (Sie lacht.) Sie hielt sich sehr in Grenzen, die Begeisterung. Die hiesige Bergbahn kooperierte mit den drei anderen Rothornbahnen in der Schweiz und trat im Markt mit dem Namen «Rothorn-Asse» gemeinsam auf. Ich war tätig bei der Rothornbahn in Lenzerheide. Anlässlich einer Sitzung suchte der damalige Sörenberger Bergbahndirektor bei seinen Kollegen nach einer Verstärkung in der Geschäftsleitung. Ich arbeitete bei der Lenzerheide Rothornbahn, und mein früherer Chef empfahl mich. Lachen Sie jetzt nicht. Aber ich folgte dem Ruf nach Sörenberg aus Respekt und Freundschaft dem Sörenberger Kollegen gegenüber. An meine erste Fahrt nach Sörenberg erinnere ich mich noch gut. Es goss aus allen Kübeln, und ich schaute mit finsterer Miene in diese wolkenverhangene Tristesse. Ich hatte mich für zwei Jahre verpflichtet; mit der festen Absicht, mich danach wieder vom Entlebuch zu verabschieden. Es kam, wie Sie sehen, anders. Von der einstigen Abkehr zu dieser Region entwickelte sich eine grosse Liebe, die auch nach 19 Jahren noch andauert. Sörenberg gehört zu den Bergdestinationen, die unter 1500 Metern liegen, und Prognosen zufolge sich immer mehr mit schneelosen Wintern befassen müssen. Auch wenn das aus historischen Gründen nicht Ihr primäres Thema sein dürfte, befassen Sie sich vielleicht trotzdem verstärkt mit dem Gedanken, das Sommerangebot auszubauen? Dank unserer privilegierten Lage generieren wir nach wie vor 80 Prozent unserer Wert-


Service // Tourismus direkt // Carolina Rüegg

STECKBRIEF CAROLINA RÜEGG Alter: 54 Jahre Ausbildung: Eidg. Dipl. Marketingplanerin, Eidg. Dipl. Betriebswirtschafterin. Heutige Funktion: Tourismusdirektorin von Sörenberg Flühli Tourismus seit 2009. Hobbies: Hochwildjagd, Kochen mit Leidenschaft, Ausdauersport.

schöpfung im Winter. Das ist nicht eintägiges Heu, dass man einfach wenden kann, sinnbildlich gesprochen. Wir haben aber trotzdem ein ausgesprochen vielseitiges Sommerangebot für unsere Gäste. Als Teil eines Biosphärenreservats bekennen wir uns zu diesem Naturbewusstsein und der nachhaltigen Entwicklung unserer Region in ökologischer und ökonomischer Hinsicht. Dadurch eröffnen sich dem Gast viele spannende Angebote, vor allem auch Familien und ihren Kindern. Wir sind ein akzentuiertes Familiengebiet und danach richten sich auch die Unterkunftsmöglichkeiten mit einer Vielzahl von Betten in Ferienwohnungen oder -häusern.

FOTO: Z VG.

Trotzdem würden Sie sich nicht mit Händen und Füssen gegen eine grosse Hotelanlage oder Feriensiedlung wehren? Natürlich würden wir uns nicht wehren. Es gab schon gute Ansätze dafür, die aber aus verschiedenen Gründen scheiterten. In den Siebzigerjahren hätte man bereits die Weichen stellen müssen, um die Hotellerie und Parahotellerie breiter abzustützen. Wir können das Rad nicht zurückdrehen und diese Entwicklung nachholen. Vielleicht ergibt sich wieder mal eine Möglichkeit. In erster Linie gilt es, aus den vorhandenen Ressourcen das Optimum herausschöpfen. Gibt es schon konkrete Pläne? Wir machen uns wie andere Ferienregionen natürlich auch Gedanken über die Zukunft. Unsere Strategie beinhaltet ein 10-PunkteProgramm, das von den wichtigsten Akteuren wie die Gemeinde Flühli-Sörenberg, die Bergbahnen Sörenberg AG, Gastronomen und Hoteliers vor Ort, der UNESCO-Biosphäre

Entlebuch und Sörenberg-Flühli-Tourismus in einem zweijährigen Prozess erarbeitet wurde. Daraus sind für alle Beteiligten Aufgaben erarbeitet worden, die es in den kommenden Jahren konsequent umzusetzen gilt. Zum Beispiel? Uns schwebt vor, das Biosphärenreservat auch im Winter erlebbar zu machen. Damit wollen wir aber nicht einfach unsere Angebotspalette erweitern, sondern ganz klar mehr Wertschöpfung generieren. Dieses Ziel umzusetzen ist eine spannende, vor allem eine herausfordernde Aufgabe. Ich freue mich darauf. Widmen wir uns wieder Ihrem «Paradepferd», dem Wintergeschäft. Aus der Geschichte haben wir gelernt, dass Sie selbst in klimatisch eher problematischen Wintermonaten kaum Schneemangel haben. Obwohl Sie als «schneesicher» gelten, bieten Sie kein dynamisches Preissystem an. Warum nicht? Ich könnte jetzt ganz salopp antworten: Weil wir ein dynamisches Preissystem nicht nötig haben. Das wäre die falsche Antwort. Für mich sind dynamische Preise unehrlich – vor allem gegenüber Stammgästen. Wir haben viele Stammgäste. Und diesen treuen Kunden, aber auch vielen Tagestouristen, bieten wir mit festen Preisen eine Kostensicherheit, letztlich auch uns. Ich bin überzeugt, dass wir mittelbis langfristig damit auf dem richtigen Weg sind. Die Entlebucher, sagt man, sind sowieso ein bisschen anders als alle anderen. Würden Sie das unterschreiben? Unbedingt – und ich würde sagen, so sind sie, die Entlebucher: offen, neugierig und «von

Haus aus» freundlich. Die Bevölkerung ist mit der touristischen Entwicklung mitgewachsen und wurde von einem jahrelangen Lernprozess geprägt. Auf einen einfachen Nenner gebracht heisst das: Die Einheimischen wissen, woher das Geld kommt, das ihnen ihr Auskommen sichert. Ihre Freundlichkeit ist herzlich, nicht gespielt. Sie schätzen die Menschen, die bei ihnen einkehren – sei es in einem Feriendomizil, im Hotel, Restaurant oder in einem Geschäft. Freundlich sein tut nicht weh, im Gegenteil. Unsere Entwicklungsfähigkeit ist eingeschränkt. Wir können aus Sörenberg nie ein Zermatt oder Davos machen. Wir arbeiten mit den vorhandenen Ressourcen und haben lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach. Eine abschliessende Frage zu einem Erreger, der uns wochenlang intensiv beschäftigt hat: den Corona-Virus. Hier im Ort (Das Gespräch fand Anfang März statt. Die Redaktion.) spürt man wenig bis nichts von diesen immer stärker gewordenen Diskussionen. Täuscht dieser Eindruck von aussen? Wir sind nicht das gallische Dorf mit seinen sympathischen Einwohnern, die ihre Widersacher im Schach hält, und sie bei Bedarf bekämpft. Der Entlebucher setzt sich ebenso wie alle anderen Zeitgenossen mit den Alltagsthemen auseinander. Vielleicht geht er solche Themen aber bodenständiger und unaufgeregter an. Das mag pathetisch klingen, aber hier ticken die Uhren wirklich noch ein bisschen anders – und manchmal auch langsamer. I NT E RV I EW: J O S E PH W E I B E L

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Service // Delegiertenversammlung Swiss-Ski

HERZLICH WILLKOMMEN IN FRUTIGEN SWISS-SKI LÄDT ZUR 116. DELEGIERTENVERSAMMLUNG EIN. Umgeben von der wunderschönen Bergwelt mitten im Frutigtal trifft sich die Swiss-SkiFamilie Ende Juni im Berner Oberland. Zu Gast beim RLZ Frutigen werden die Delegierten von den dazugehörenden Skiclubs Adelboden, Aeschi, Frutigen, Gehrihorn-Kiental, Kandergrund, Kandersteg und Krattigen empfangen.

mich ausserordentlich, das 116. Jahr von Swiss-Ski gemeinsam in Frutigen BE abzuschliessen», so der Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann. Die offizielle Einladung zur 116. Delegiertenversammlung wird Ende April verschickt.

Welche Auswirkungen die Corona-Krise auf die Delegiertenversammlung von Swiss-Ski in Frutigen hat, war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht bekannt. Aktuelle Informationen sind auf der Website von Swiss-Ski (www.swiss-ski.ch) auffindbar.

A

m 27. Juni 2020 findet die 116. Delegiertenversammlung von Swiss-Ski in der Sporthalle Widi, Untere Bahnhofstrasse, 3714 Frutigen BE, statt. Der Gastgeber – das RLZ Frutigen – ist bereits in den Vorbereitungen, um der Swiss-Ski-Familie ein warmes Willkommen zu bereiten. Nebst dem statutarischen Teil werden wie jedes Jahr verdiente Persönlichkeiten sowie Swiss-Ski-Athletinnen und -Athleten für ihre Erfolge und ihr Engagement ausgezeichnet sowie als Highlight die Ehrenmitglieder ernannt. Abgerundet wird der Tag mit dem traditionellen Swiss-Ski-Apéro riche sowie dem gemütlichen Beisammensein. «Ich freue

Programm ab 11.00 Uhr

Ausstellung der Sponsoren und Ausrüster sowie Verpflegungsstände

11.00–13.30 Uhr

Stimmkartenabgabe

11.00–12.30 Uhr

Preisverleihung Swiss Loppet

13.30–16.30 Uhr

Delegiertenversammlung und Ehrungen

ab 16.30 Uhr

Autogrammstunde mit den Swiss-Ski-Stars

16.30–18.00 Uhr

Apéro riche für die Delegierten und Gäste von Swiss-Ski

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Dreimal aufgeschnappt

Schweizer Langlaufschulen feiern In der Winter-Saison 2020/2021 feiert der Verband der Schweizer Langlaufschulen das Jubiläum «50 Jahre Schweizer Langlaufschulen» – ein absolutes Langlaufjahr erwartet die Schweiz. Das Jubiläum beinhaltet Aktivitäten rund um den Langlauf mit Veranstaltungen an verschiedenen Orten in der Schweiz, welche die Schweizer Langlaufschulen organisieren – für jeden ist etwas Passendes dabei. Alles zum Jubiläum gibts unter www.langlaufenschulen.ch

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Über 42 Millionen Franken für den Schweizer Sport Anlässlich der 23. Versammlung des Schweizer Sportparlaments in Ittigen BE erhielt Swiss Olympic, der Dachverband des Schweizer Sports, von der Sport-Toto-Gesellschaft (STG) einen Check über 42 474 659 Franken. Swiss-Olympic-Präsident Jürg Stahl zeigte sich dankbar für die grosszügige finanzielle Unterstützung und sagte: «Dank dem wichtigen Beitrag der Lotterien können wir

zusammen mit den Verbänden und unseren weiteren Partnern den Schweizer Sport Schritt für Schritt weiterentwickeln. Im Breitensport, im Nachwuchs- und im Leistungssport gleichermassen.» Swiss Olympic versammelt neu 105 Mitglieder unter seinem Dach – neben 81 Sportverbänden, zu denen auch Swiss-Ski gehört, auch 24 Partnerorganisationen.

STG-Präsident Bernhard Koch überreichte Swiss-Olympic-Präsident Jürg Stahl in Ittigen BE einen Check über 42 474 659 Franken für den Schweizer Sport.

FOTO: ZVG.

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Skiclub-Jubiläen 1920 wurden fünf Skiclubs und zwei Regionalverbändegegündet. Seit nunmehr 100 Jahren stehen sie ein für die Förderung des Schneesports in der Schweiz, wofür ihnen grosser Dank gebührt. Herzliche Gratulation zum grossen Jubiläum!

FOTO: ZVG.

100 Jahre: s /STSCHWEIZER 3KIVERBAND /336 s :ENTRALSCHWEIZER 3CHNEESPORT 6ERBAND :336 s 3AANENM SER s 3ENT s 3PORTIVA 0ALÓ 0OSCHIAVO s 6ILLARS SUR /LLON s 7EISSENBURG

7EITER GRATULIERT 3WISS 3KI FOLGENDEN 3KICLUBS zu deren Jubiläen: 75 Jahre: s Buttes s Galgenen s Gams s Gommiswald s Kaltbrunn s Reigoldswil s Saignelégier s Schwendi-Langis

50 Jahre: s Aeschlenalp s Bassa Leventina s Büron s Montagnarde Genevoise s Niederbipp s Noës s Glaris Rinerhorn s Tamaro

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DER EXKLUSIVE EVENT MIT STARGÄSTEN. INTERSPORT-SKI-FESTIVAL ZERMATT. 24. BIS 29. NOVEMBER 2020.

Beim INTERSPORT-Ski-Festival Zermatt handelt es sich um den exklusiven Skitest im Matterhorndorf, der in dieser Art einzigartig ist – seit nunmehr 41 Jahren. Du wählst deine Aufenthaltsdauer aus und die Anzahl Skitage auf dem Gletscher. Du hast die Wahl zwischen vier Arrangements und eins bis fünf Tagen auf den Ski. Du schläfst in einem unserer sechs Partnerhotels und geniesst Halbpension und die jeweiligen Wohlfühloasen im Wellnessbereich.

Rund 900 Paar Ski von zwölf verschiedenen Skimarken stehen für dich und die anderen Gäste im Testcenter auf dem Trockenen Steg bereit. Für die richtige Skiwahl stehen kompetente Fachleute bei unseren Skipartnern. Testfahrten sind im Skigebiet Trockener Steg und Cervinia (wenn es die Schneebedingungen zulassen). Mit dir auf der Piste sind auch TopEx-Skicracks – in dieser Form exklusiv und nur bei uns. Für dich und alle

anderen Gäste mit dabei, unter anderem: die Snowboard-Olympiasiegerin Tanja Frieden (sie fährt auch gut Ski!), Erika Reymond-Hess, Chantal Bournissen, Karin SeewerRoten, Mike von Grünigen, Bruno Kernen und Urs Räber. Motivieren für ein Pistenabenteuer wird dich Franco Marvulli (ehemaliger Rennrad-Profi).


EXKLUSIV NUR BEI UNS

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WIE TRANSFER: Nach einer hoffentlich angenehmen Reise erwarten die mit dem PW Reisenden unser Partner Taxi Christophe in Täsch. Hier wird dein Wagen eingestellt und die Reise geht bequem weiter mit dem Taxi. In Zermatt wirst du vom Hotel-Driver erwartet.

WIE HOTELS: Neben unseren langjährigen Partnerhotels, Alpenhof, Europe Hotel & Spa, Romantik Hotel Julen und Hotel Pollux, sorgen zwei neue Hotelpartner für dich: Hotel Bellerive und Hotel La Couronne. Bei den sechs Partnerhotels handelt es sich um erste Adressen am Ort.

WIE KOMMUNIKATION: Steht für uns an erster Stelle. Wichtige Informationen erhältst du das ganze Jahr auf unserer Website und der ISFZ-App (von Partner Suter Apps). Während der Testwoche erhältst du auf der App mehrmals wichtige Infos und täglich auch unsere gedruckten vierseitigen News.

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IST SYNONYM FÜR DEN BEGRIFF YOGA: Täglich gibt es in deinem Hotelzimmer auf Wunsch und Vorreservation Gratis-YogaStunden.

UNSERE PARTNER

UMSCHREIBT UNSERE BEIDEN MEDICAL PARTNER: Crossklinik und Merian Santé Basel. Sie sorgen für dein persönliches Wohlergehen und geben auch wertvolle Tipps im Bereich Physio, Ernährung und Training.

VIP

SIE SIND UNS WICHTIG: Die Firma Galfri ist unser Cateringpartner und dafür besorgt, dass du während den Öffnungszeiten des Testcenters mit Kaffee versorgt wirst. Und am VIP-Corner werden auch Cüpli serviert.

š INTERSPORT ist ein langjähriger Partner unseres Skitests und seit 2019 Titelsponsor. š GRAPHAX, Spezialistin für Drucksysteme, sorgt täglich für den Druck des ISFZ-Newsletters. š LEKI, der deutsche Sportausrüster, sorgt für Testskistock-Tage auf dem Trockenen Steg. š SKINNIES ist unsere Sonnenpflege-Partnerin und versorgt dich mit einer ganz speziellen Sonnencrème.

š ZERMATT Tourismus verbreitet unseren Event in die Welt hinaus und hilft mit – sollte es einmal nötig sein – einen Schlechtwettertag gut über die Bühne zu bringen.

Was dich sonst noch alles erwartet: Noch einige Wohlfühlleistungen am INTERSPORT-Ski-Festival mehr. Lass dich überraschen!

UNSERE STARGÄSTE

Chantal Bournissen

Tanja Frieden

Erika Reymond-Hess

Karin Seewer-Roten

Mike von Grünigen

Bruno Kernen

UNSER MODERATOR UND MOTIVATOR!

FRANCO MARVULLI Der ehemalige Radrennbahn-Profi ist unser «Quereinsteiger», vor allem aber Moderator oder Motivator. Du kannst ihm überall begegnen: Im Testcenter auf dem Trockenen Steg, in deinem Hotel, vor allem aber am Mittwochund Freitagabend an unseren Kurzevents, die wir für dich vorbereitet haben.

INFORMATIONEN UND ONLINE-ANMELDUNG UNTER: WWW.SKI-FESTIVAL-ZERMATT.CH

Urs Räber


PS. Rückblicke in Zeiten von Corona

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er Sport ist zur Randerscheinung verkommen, nicht einmal mehr die wichtigste Nebensache. Einer der erfolgreichsten Winter unseres Skiteams hat medial noch knapp Resonanz gefunden, bevor das Coronavirus die Welt lahmlegte. Die Kristallkugelgewinner Corinne Suter, Gino Caviezel und Loïc Meillard verloren sich beim Sportpanorama im leeren TV-Studio. Beat Feuz war aus Sicherheitsgründen aus seiner Tiroler Wahlheimat schon gar nicht erst angereist und wurde zugeschaltet – eine beklemmende Würdigung für grossartige Leistungen. Der erste Triumph eines Swiss-Ski-Teams im Nationencup seit 1989 weckt Erinnerungen an die «Goldenen Zeiten». Achtmal in neun Jahren hatte jenes «Wunderteam» die Trophäe gewonnen. Zwei Winter möchte ich rauspicken, jener von 1980/81 mit dem ersten Schweizer Triumph und der von 1987/88 beim vorletzten Sieg in der Serie. Man spürte bereits den Hauch der Österreicher im Nacken. Mit winzigen vier Pünktlein Vorsprung konnten die Schweizer beim Finale 1988 in Saalbach-Hinterglemm ihre Erzrivalen in Schach halten. Bei den Finalrennen legte Martin Hangl mit zwei Siegen die Basis. Dann zog der «eiserne» Karl wieder mal virtuos alle taktischen Register und verknurrte die Abfahrer zur Teilnahme am Parallelslalom. Und siehe: Franz Heinzer wurde Siebenter und Karl Alpiger Elfter! Der Coup war gelungen. Als Schlüsselrennen erwies sich im Nachhinein der Super-G der Frauen in Lech. Dort hatten die Österreicherinnen zu gross geratene Startnummern reglementswidrig mit Sicherheitsnadeln am Rennkombi befestigt. Das ganze Team wurde disqualifiziert, inklusive die

Richard Hegglin war als Agenturjournalist während vier Jahrzehnten für den Skisport unterwegs und sass 20 Jahre im FIS-Weltcup-Komitee. Heute schreibt er für Snowactive und diverse Tageszeitungen.

Siegerin Siegrid Wolf. An ihrer Stelle rückte Zoë Haas auf den 1. Platz vor. Die Idee mit den Sicherheitsnadeln hatte der Konditionstrainer – ein Schweizer! Die Jury liess sich auch durch einen geharnischten Rekurs von Peter Schröcksnadel, damals erst Vizepräsident im ÖSV, nicht umstimmen. Dafür führt die FIS – als Kompensation? – in ihren Statistiken für 1988 Österreich statt die Schweiz als Siegernation ... Die Saison 1980/81 ist mir deshalb präsent, weil mir eine hochgeschätzte Athletin aufs heftigste die Leviten verlas. Marie-Theres Nadig führte als Weltcup-Gesamtsiegerin die Mannschaft souverän zum erstmaligen Gewinn der Team-Trophy – und trat danach zurück. Ich erlaubte mir, als Ausblick auf die nächste Saison zu schreiben, man brauche sich trotz des Rücktritts von Nadig um die Mannschaft keine Sorgen zu machen. Auch ohne die Punkte von Nadig hätte es – damals noch mit dem Bewertungsmodus 25–20–15 usw. – zum Sieg gereicht. Der Vorsprung betrug 317 Punkte, Nadig hatte 289 beigetragen. Mir sollte doch als erfahrener Journalist bewusst sein, wie wichtig eine Leaderin für die

andern sei, damit diese mit weniger Druck fahren könnten, wies mich «Maite» zurecht. Da könne man nicht einfach ihre Punkte subtrahieren. Und wie schaute es in der nächsten Saison ohne Nadig aus? Österreich siegte wieder – das einzige Mal in den Achtzigerjahren! Geschichten wiederholen sich. An «Maite» Nadig dachte ich, als Marcel Hirscher zurücktrat und ein riesiges Vakuum hinterliess. Die ÖSV-Techniker waren nicht imstande, ohne Hirscher ihre gewohnten Leistungen abzurufen. Sie stürzten regelrecht ab. Was der hervorragenden Bilanz der Schweizer keinen Abbruch tut. Selten wies eine Schweizer Mannschaft eine solche Breite über alle Disziplinen und Altersklassen hinweg auf. Und noch eine persönliche Bemerkung: Eigentlich war in diesem Heft eine Story mit Martin Hangl geplant, dem Ex-Weltmeister und oben erwähnten Saalbach-Hero. Sie wird, weil das Heft aus Corona-Gründen von 64 auf 32 Seiten reduziert werden musste, erst im Herbst erscheinen. Hangl selbst ist von der Corona-Krise schwer betroffen. Er und seine Geschwister mussten in Samnaun ihre Tourismus-Betriebe mit 200 Angestellten von einem Tag auf den andern schliessen mit unabsehbaren wirtschaftlichen Konsequenzen. Und was sagt Martin Hangl: «Mir hat gefallen, wie der Bundesrat im Kampf gegen das Coronavirus aufgetreten ist und die gesundheitlichen und sozialen Aspekte ins Zentrum stellte. Mein Vater ist 88, mein Schwiegervater 92. Wenn es ihnen und andern älteren Leuten gut geht, hat sich die Schliessung der Betriebe mehr als gelohnt.» Beeindruckende Worte. R I CH A RD H E G G L I N

IMPRESSUM Snowactive Mai 2020, 53. Jahrgang; erscheint 4-mal jährlich ISSN 1661-7185 Herausgeber und Verlag Strike Media Schweiz AG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd, Telefon 062 858 28 20, Fax 062 858 28 29 in Kooperation mit Swiss-Ski, Postfach, 3074 Muri, Telefon 031 950 61 11, Fax 031 950 61 12 Redaktion Snowactive Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen, Telefon 058 200 48 28 Verlagsleitung Wolfgang Burkhardt Redaktionsausschuss Joseph Weibel (Leitung; j.weibel@snowactive.ch), Röbi Brandl, Wolfgang Burkhardt, Christian Stahl (Leitung; christian.stahl@swiss-ski.ch), Roman Eberle (roman.eberle@swiss-ski.ch), Annalisa Gerber (Sponsoring; annalisa.gerber@swiss-ski.ch)

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Inserate Prosell AG, Schönenwerd, Rebekka Theiler (r.theiler@prosell.ch), Wolfgang Burkhardt (w.burkhardt@prosell.ch) Übersetzungen Syntax Übersetzungen AG, Thalwil Konzept, Design und Produktionsverantwortung Brandl & Schärer AG, Olten, Röbi Brandl, Kurt Schärer Aboservice Prosell AG, Schönenwerd, info@prosell.ch, Telefon 062 858 28 28 Jahresabonnement CHF 49.– für ein Jahr, CHF 89.– für zwei Jahre (inkl. MwSt.) Copyright Strike Media Schweiz AG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd Nachdruck Nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet www.snowactive.ch, feedback@snowactive.ch, info@snowactive.ch

Adressänderungen Alte und neue Adresse an Swiss-Ski, Postfach, 3074 Muri, Telefon 031 950 61 11, Fax 031 950 61 12

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