Grossauflage Swiss Unihockey
Nr. 86 · Dezember 2013 · Fr. 7.90
Das Schweizer Unihockeymagazin · Medienpartner von swiss unihockey
Mit Beethovens Hilfe die frauen-nati will eine wm-medaille 16 tigers langnau Flache Hierarchie, Hohe erwartungen 31 gipfeltreffen Der presidEnt's day 42
Flurina marti
Die Verteidigerin gehört bei Piranha Chur und in der Nati zu den Teamstützen. An der WM in Tschechien will sie hoch hinaus. 10
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editorial
nr. 86, Dezember 2013
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Damian Keller, Chefredaktor
Wunschzettel
Die Dekorationen in den Supermärkten künden es schon seit Wochen an – Weihnachten steht wieder vor der Tür. Während die meisten Kinder keine Mühe haben, ellenlange Wunschzettel für käuflich erwerbbare Güter auszufüllen, fällt dies den Erwachsenen nicht so leicht. Viele haben ja bereits alles, was man sich hierzulande als normaler Mensch nur wünschen kann. Und die Umtausch-Wellen im Januar beweisen, dass nur allzu oft Dinge geschenkt werden, die man sich wirklich hätte schenken können. In der Unihockeywelt werden in der Regel Dinge gewünscht, die nicht unter einen Baum gelegt werden können. Spielerinnen und Spieler wünschen sich neben Arbeit oder Studium mehr Zeit für ihren Lieblingssport. Trainer wünschen sich Medaillen, eine höhere Trainingspräsenz ihrer Schützlinge, mehr Konstanz, mehr Abschlussglück, eine positive Entwicklung ihres Teams. Alle wünschen sich mehr Zuschauer, grössere Events, mehr Anerkennung für das Geleistete. Schiedsrichter wünschen sich Spieler und Fans mit besseren Regelkenntnissen und mehr Verständnis. So gesehen ist die vorliegende Ausgabe dieses Magazins bei genauem Lesen fast – und definitiv ungewollt – zu einer weihnachtlichen Ausgabe geworden. Wobei man gewisse Wünsche natürlich auch das ganze Jahr über haben darf. Ich wünsche Ihnen, geschätzte Leserinnen und Leser, schon jetzt schöne Festtage. Und ich hoffe, dass wir Ihnen mit der Lektüre von unihockey.ch auch nächstes Jahr einige Aha-Erlebnisse und gute Unterhaltung schenken dürfen. Damian Keller Chefredaktor unihockey.ch
16 6 Kurznews Pingpong mit Laura Bürgi (Zug United) und Manuel Staub (GC), 5 Thesen mit Michelle Wiki, erfolgreiche Oldies, geehrter Thomas Berger. Dazu wird kurz gut gebrüllt. 10 Flurina Marti Die Bündnerin ist einer der wichtigen Pfeiler der Schweizer Frauen-Nati und eine der Hoffnungsträgerinnen für die WM in Tschechien. Eine junge Frau, die weiss was sie will. 16 Frauen-WM in Tschechien Das Frauen-Nationalteam hat nach der verpassten Medaille an der Heim-WM etwas gutzumachen. Mit neun WM-Neulingen wird die Mission in Angriff genommen. 20 Doppelkonkurrenz Läuft an der Frauen-WM in Tschechien alles normal, kämpft die Schweiz mit Finnland und Tschechien um Silber und Bronze. Wir stellen drei Aushängeschilder der Konkurrenz vor. 25
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Kolumne Son-ologie
32 32 Uster Games Im Buchholz wurde den drei (Rand)Sportarten Unihockey, Handball und Volleyball eine gemeinsame Bühne geboten. 35 Positionen bezogen Ein Trio zieht weg, der Kampf um die Playoffplätze wird spannend. Ein Drittel der Frauen-NLA-Quali ist gespielt. 36
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Blau-Gelb ist die Haselnuss
Blau-Gelb Cazis hält das Bündner Fähnchen in der 1. Liga Kleinfeld aufrecht und sorgte im Schweizer Cup für Aufsehen.
Wissenswert
Teil 1 der Regelkunde.
42 President’s Day Der Zentralvorstand von swiss unihockey lud am 3. November die Präsidenten aller Vereine zum Gedankenaustausch ein. 48 Der löchrige Ball erorbert
Südamerika
«Unihockey für Strassenkinder» will Jugendlichen in sozialen Brennpunkten eine positive Lebensperspektive vermitteln.
Sascha Rhyner über Kleider, die Leute machen.
50 Geschichtsstunde Silber-Frühling in Borlänge.
Die neue Ausgeglichenheit
51 Abos und Impressum Abo-Aktion
Der bisherige Saisonverlauf der MännerNLA präsentiert sich spannend wie selten in den letzten Jahren. Leaderwechsel, positive und negative Überraschungen – die Liga hat es in sich.
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Das schweizer UNihockeymagaziN · meDieNpartNer voN swiss UNihockey
Nr. 86 · Dezember 2013 · Fr. 7.90
31 Flache Hierarchie,
hohe Erwartungen
Bei Quali-Hälfte stehen die Tigers Langnau dort, wo man sie kaum vermutet hätte – an der Tabellenspitze. Cheftrainer Markus Schneider warnt jedoch vor früher Genugtuung.
Coverbild: Flurina Marti ging für unser Cover-Shooting in die Luft.
Mit Beethovens hilfe die frauen-nati will eine wm-medaille 16 tigers langnau flache hierarchie, hohe erwartungen 31 gipfeltreffen der president's day 42
Flurina
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Manuel Staub GC Unihockey Über mich
Nickname: Manu, Stübe Geburtsdatum: 10.1.1995 Beruf: Kaufmann Rückennummer: 80 (weil die Nr 8 und 88 schon jemand vom Team hat) Position: Stürmer Freizeitaktivitäten: Golfen, mit Freunden was unternehmen, Traktorfahren Motto: You miss 100% of the shots you don’t take. Das habe ich mal geklaut: Ich wurde gut erzogen. Was ich schon immer mal sagen wollte: numme GC günnt de Match
Meine Favoriten
Lieblingsgegenstand: Handy Lieblingsfilm: I Am Legend Mein erster Film im Kino: Könnte Harry Potter gewesen sein. Diese TV-Serienrolle würde ich gerne spielen: Charlie Harper aus Two and a Half Men Lieblingslied: Don’t you worry child (Swedish House Mafia) So hoch war meine letzte Natelrechnung: 55 Franken Heimlicher Schwarm: Kate Upton Da trifft man mich im Ausgang: Bleibt mein Geheimnis
Laura Bürgi Zug United Mein Sport:
Mein erster Verein: UHC Zuger Highlands Vorbild zu Juniorenzeiten: Niklas Jihde Mein Stock: Quest 1 Carbon Comp 27 Mein Schuhmodell: Adidas Stabil Lieblingsgegner: alle Angstgegner: Ich nehme es mit jedem auf Meine Stärken: Mein Schuss Meine Schwächen: Lange und weit rennen Meine Sternstunde: U19-WM 2013 in Hamburg Bester Spieler: Kim Nilsson, Martin Östholm Beste Spielerin: Nina Bärtschi Schönster Spieler: Nicht mein Fachgebiet. Oder vielleicht doch, Roberto Vizzini. Schönste Spielerin: Tanja Walter Lieber mit als gegen: Pascal Helfenstein Sollte sein Comeback geben: Niklas Jihde Kann ich besser als andere: Traktorfahren
Über mich
Nickname: Muschla Geburtsdatum: 5.5.1991 Beruf: Studentin und Tierpflegegehilfin Rückennummer: 11 Position: Verteidigerin Motto: Probiers mal mit Gemütlichkeit Das habe ich mal geklaut: Einen Schuhlöffel aus einem Hotel (er ging leider nach einer Woche kaputt)
Meine Favoriten
Lieblingsbuch: Der Besuch der alten Dame (Dürrenmatt) Lieblingsgegenstand: Meine Halskette Lieblingsfilm: Willkommen bei den SCH‘TIS Erster Film im Kino: 101 Dalmatiner Lieblings-Filmzitat: «Penny und ich stehen uns sehr nah, denn unsere Mensis verläuft synchron.» (The Big Bang Theory) Diese TV-Serienrolle würde ich gerne spielen: Abby Sciuto (Navy CIS) Lieblingslied: Get Lucky (Daft Punk) Heimlicher Schwarm: Manuel Burkart (Divertimento)
Die schönsten Augen hat: Mein Kater Da trifft man mich im Ausgang: Am liebsten in Chur zur Fasnachtszeit Diese Unihockeyregel würde ich ändern: Handspiel sollte erlaubt sein. Wünsche ich mir zum nächsten Geburtstag: Ein Ticket nach Hamburg ins Lion-King-Musical.
Mein Sport:
Mein erster Verein: Rot-Weiss Chur Vorbild zu Juniorenzeiten: Jussi Kosola Mein Stock: Fatpipe 100G ORC Mein Schuhmodell: Asics Gel Blade Lieblingsgegner: Tschechien Angstgegner: 2. Ligisten im Cup Meine Stärken: Zweikämpfe Meine Schwächen: Schussverhalten Meine Sternstunde: U19-WM 2008, die Rückfahrt im Car Bester Spieler: Jussi Kosola Beste Spielerin: Corin Rüttimann Schönster Spieler: Florian Fauser Lieber mit als gegen: Naika Umbricht Sollte ihr Comeback geben: Sabrina Scheiwiller-Arpagaus Bevorzugtes Tunnelopfer: Helen Bircher Kann ich besser als andere: Puzzeln
In der nächsten Ausgabe: Manuel Staub wählt Eva Zünti (Zug United), Laura Bürgi wählt Florian Bolliger (UHC Uster)
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5 Erfolgreiche Oldies
International: An der inoffiziellen Senioren-WM in Prag wurde Wiler-Ersigen in der Kategorie Ü40 erst im Final gestoppt. Nach dem souveränen Gruppensieg hatten sich die Berner im engen Halbfinal im Penaltyschiessen für das Endspiel qualifiziert, unterlagen dort aber der finnischen Konkurrenz 4:5. 63 Teams aus neun Ländern nahmen dieses Jahr am Prague Masters teil.
Weitergabe von Personendaten an Verbands-Sponsoren
swiss unihockey: Das Vermarktungskonzept von swiss unihockey ermöglicht Hauptpartnern den Bezug von Personendaten der Lizenzierten, der Schiedsrichter sowie der Verbandsfunktionäre. Dieses Recht ist ausschliesslich ausgewählten Goldsponsoren und Ausrüstern vorbehalten. In den Sponsoringverträgen ist klar definiert, dass die Sponsoren diese Daten (Name, Vorname, Postanschrift, Jahrgang, Sprache, Verein) nur für interne Zwecke brauchen dürfen und in keinem Fall an Dritte weitergeben können. Nach Gebrauch der Adressen sind diese zu vernichten. Die Mobiliar, die swiss unihockey seit 2007 als Hauptpartner im grossen Stil unterstützt, plant im Frühling 2014 einen Versand an die vom Verband bereitgestellten Adressen. Dabei werden den interessierten Generalagenturen die Daten von Personen aus ihrer Region zur Verfügung gestellt, die über 18 Jahre alt und noch nicht bei der Mobiliar versichert sind. Es steht den Generalagenturen frei, ob sie die Möglichkeit nutzen wollen. Damit swiss unihockey nicht in Konflikt mit dem Datenschutzgesetz kommt, haben alle Lizenzierten, Schiedsrichter und Verbandsfunktionäre ein Widerspruchsrecht (Opt-out). Wer nicht will, dass seine Adresse von der Mobiliar verwendet wird, teilt das bis 31. Dezember 2013 via info@swissunihockey.ch mit. swiss unihockey hat das Thema «Weitergabe von Personendaten» im Juli 2013 bereits in der ehemaligen Verbandszeitschrift «Powerplay» (Nr. 6 der Saison 2012/13) umfassend behandelt.
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5 Thesen an Nationalspielerin Michelle Wiki
These 1 Michelle Wiki verpasst keine Folge von «Der Bachelor». Da ich momentan unfreiwillig Vollzeit-Unihockeyspielerin bin, freue ich mich wöchentlich auf ein bisschen Zürcher Szene im fernen Uppsala. Allgemeinbildung nenne ich das.
Wilers Senioren waren in Prag erfolgreich.
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These 2 Die Männer in Schweden sehen besser aus als in der Schweiz. Der Harmonie zuliebe gehe ich diese These zurückhaltend an. Zumindest haben mir meine schwedischen Freunde aber stolz den Artikel «The World ’s Best Looking Men» gezeigt, in dem die Stockholmer als die bestaussehendsten Männer genannt wurden. Im 40 Minuten entfernten Uppsala bin ich also nicht schlecht stationiert. These 3 Lieber in Schweden spielen, auch wenns gegen den Abstieg geht, als mit Dietlikon um den Titel in der Schweiz. Zu voreilig sollte man nicht von Abstiegskampf sprechen, schliesslich haben wir ein Spiel aus elf gewonnen ... Schweden ist eine neue und nervenaufreibende
Erfahrung. Längerfristig ist dies jedoch keine zufriedenstellende Situation für mich. These 4 Frauen-Unihockey hat auch in Schweden zu wenig Beachtung. Die Frauen geniessen viel mehr Aufmerksamkeit als in der Schweiz, stehen aber auch hier im Schatten der Männer. In welcher Sportart ist dies nicht so? Wenn die Zuschauerzahl bei Dietlikon diese Saison zurückgeht, wissen wir zumindest, dass die Röcke – in deutlich gekürzter Form – wieder eingeführt werden müssen. These 5 Für die Schweizer Nati ist in Tschechien nicht mehr als das Bronzespiel drin. Es erstaunt mich, dass man uns den Finaleinzug nicht zutraut. Vielleicht benötigen wir die Göttin Fortuna, um die Überraschung zu schaffen, aber das Team ist gewillt, sich das Glück zu erarbeiten. Verlieren habe ich nun in Schweden hassen gelernt. Natistürmerin Michelle Wiki spielt für Uppsala in Schweden.
«Ich habe vererblich bedingt wenig Haarwuchs – schon mein Grossvater trug immer eine Mütze.»
Tigers-Coach Markus Schneider über sein Markenzeichen auf dem Kopf. Das erste Exemplar erstand er vor einigen Jahren während eines Schweden-Urlaubs, seither geht er ohne nicht mehr aus dem Haus.
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News
training days Thomas Berger mit seinen langjährigen Assistenten Daniel Hardegger (l.) und Bruno Berchtold in Ittigen.
Mehr Infos dazu unter http://trainingdays.unihockey.ch
Swiss Olympic ehrt
Thomas Berger
National: Die Junioren der Schweizer U19Nationalmannschaft stiessen an der letzten WM in Hamburg bis in den Final vor und konnten nur von Schweden am ganz grossen Triumph gehindert werden. swiss unihockey nominierte den Cheftrainer Thomas Berger folgerichtig für die «Swiss Olympic Awards», die eine Ergänzung zu den jährlich stattfindenden «Sports Awards» im Dezember darstellen. In einer würdigen Zeremonie im Rahmen der Trainer-Herbsttagung des Bundes-
Vom 27. bis 30. Dezember 2013 organisiert unihockey.ch in Winterthur vier Training Days für Juniorinnen und Junioren (Jahrgänge 1997 bis 2002). Die Tage können einzeln oder als Block besucht werden. Der 27.12. ist ausgebucht, an den anderen drei Tagen sind für Kurzentschlossene noch Plätze frei.
amtes für Sport (BASPO) in Ittigen enthielt das Sieger-Couvert den Namen Thomas Berger – was dieser bis zum Öffnen des Umschlages nicht wusste. Dass es keine «Inhouse-Ehrung» war, freute ihn speziell. «Wenn von neutralen Sportexperten die erbrachte Leistung als aussergewöhnlich eingestuft wird, macht einen das besonders stolz, zumal Unihockey sonst ja nicht im Rampenlicht steht», sagte Berger und fügte schmunzelnd an: «Ich bin gleich ein paar
Zentimeter gewachsen.» Die Auszeichnung im Bereich Teamsport ist mit 5000 Franken dotiert. Und für Berger war klar, dass er sein Trainerteam mit nach Ittigen nehmen wollte. «Am Erfolg sind immer viele beteiligt», betont der Bündner. Seine langjährigen Assistenten Daniel Hardegger und Bruno Berchtold liess er daher auf die Gästeliste des Gala-Abends mit Streichmusik setzen. Mittlerweile ist Berger bekanntlich Trainer der U19-Nationalmannschaft Deutschlands. Ab 2014 wird er zusätzlich für unihockey.ch die beliebten Junioren-Sommer-Camps und Training-Days organisieren. «Jedes Camp ist völlig anders und eine spannende Abwechslung zum Trainer-Alltag im Verein», freut er sich auf seine kommende Aufgabe.
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Wann: Samstag 14.12.2013 um 17.30 Uhr Wo: Aula GBS St. Gallen (bei Sporthalle «Tal der Demut») Demutstrasse 115, 9012 St. Gallen Anschliessend sind alle Teilnehmer zum NLA Spiel zwischen dem UHC Waldkirch-St. Gallen und dem HC Rychenberg Winterthur eingeladen.
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6. bis 11. Juli 2014 Lenk (BE) 13. bis 18. Juli 2014 Widnau (SG)
Teilnehmer: Juniorinnen und Junioren mit den Jahrgängen 1998 bis 2003 Leitung: Thomas Berger (langjähriger U19Nationaltrainer, Nachwuchstrainer des Jahres 2013 von swiss olympic), NLA-SpielerInnen und Special Guests sorgen für ein abwechslungsreiches Camp Programm: Tägliches Unihockeytraining, polysportive Aktivitäten und Rahmenprogramm Kosten: Fr. 455.–. Darin enthalten sind Kost und Logis sowie alle Trainingsangebote. An- und Abreise sowie Versicherungen erfolgen auf eigene Kosten. Ausrüstung: Alle Teilnehmer erhalten ein Camp-Shirt. Mehr: camp.unihockey.ch
AnMeLdeTALon 6. bis 11. Juli in Lenk (BE) 13. bis 18. Juli in Widnau (SG)
Name
Vorname
Spielerposition
Geburtsdatum
Strasse/Nr. PLZ/Ort
Anmeldefrist: 12.05.2014 (Beschränkte Teilnehmerzahl) Anmeldung schicken an: unihockey.ch, Postfach 64, 8411 Winterthur.
Verein Telefon
Konfektionsgrösse (S, M, L…)
Unterschrift der Eltern
WEITERE INFOS & ANMELDUNG: hTTP://cAMP.unihocKey.ch
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flurina marti
«Man geht
freiwillig in die Nati»
Flurina Marti Geburtsdatum:5. Maerz 1991 Wohnort:Landquart GR Statistisches:Seit 2008 / 2009 NLA: 29 Tore/65 Assists 34 A-Laenderspiele 4 Tore 18 Assists) Marti wird an der WM mit Silvana Nötzli die erste Verteidigung bilden.
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Flurina Marti ist einer der wichtigen Pfeiler der Schweizer Frauen-Nationalmannschaft und eine der Hoffnungsträgerinnen für die WM in Tschechien. Eine junge Frau, die weiss was sie will. TEXT: RETO VONESCHEN Fotos: Erwin Keller, Per Wiklund
F
lurina Marti ist eine vielbeschäftigte Person. An drei Tagen arbeitet sie in der Administration der Schweizerischen Schule für Touristik und Hotellerie (SSTH) in Passugg, oberhalb von Chur, an zweien studiert sie Betriebs-Ökonomie an der HTW in Chur. «Daneben» spielt sie auch noch bei Meister Piranha Chur und bereitet sich mit der Nationalmannschaft auf die WM in Brno und Ostrava (Tschechien) vor. Einen Interview-Termin mit ihr zu finden, ist nicht einfach. «Zeit ist für mich derzeit ein kostbares Gut», sagt die 22-Jährige.
Vom Pausenplatz in die Turnhalle Aufgewachsen ist Flurina Marti im Dorf Igis, in einer sportverrückten Familie. Die Mutter eine begeisterte Turnerin, der Vater ein 1.-Liga-Fussballer. Mit elf Jahren wechselte sie vom Fussball zum Unihockey, «weil ich nicht in einem Mädchen-Fussballteam spielen wollte und eine Nachbarin mich mit ins Training nahm», wie sie lachend erzählt. Unihockey hatte sie bis dahin meist auf dem Pausenplatz gespielt, auf dem auch Petra Kundert ihre ersten Gehversuche machte. Nach sechs Jahren und fünf Meistertiteln beim Nachwuchs wurde sie als 17-Jährige 2008 in die erste Mannschaft von Piranha Chur berufen. Zwischen Meisterschaftsspiel am Freitagabend in Burgdorf, Englisch-Prüfungen am Samstag und Cupspiel am Sonntag in Spiez fanden wir einen Termin für ein Mittagessen in einem Churer Restaurant. Galant werden wir von Michael «Micke» Fernström, dem ehemaligen Söldner von Rot-Weiss und Torpedo Chur, an den Tisch geleitet. «Um 14 Uhr fährt der Bus, wir haben 90 Minuten Zeit», sagt Marti charmant lächelnd. Als Tourismus-Fachfrau weiss Flurina Marti die Bündner Farbenpracht zu schätzen.
Erinnerst du dich an deinen Einstieg in die NLA? Flurina Marti: Zuerst war ich Flügel und durfte oft an der Seite der Finninnen Elina und Karoliina Kujala spielen. In der nächsten Saison bei Mark van Rooden ging es für mich bergab, ich spielte nicht mehr so viel. In der Finalrunde 2010 wechselte ich in die Verteidigung. Dort blieb ich dann auch.
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Wie würdest du dich bezeichnen? Bist du ein Teamplayer? Eine Kampfsau? Das hängt von der Situation ab. Grundsätzlich schon als Teamplayer. Manchmal auch Teamclown. Und mittlerweile auch als diejenige, die sagt, wo es langgeht, wenn es mal nicht so läuft.
Marti kann die Erfahrung von zwei Champions-CupTurnieren aufweisen.
Mit der U19-Nati holte Flurina Marti bereits zwei Medaillen. In Tschechien soll A-Edelmetall folgen.
2010 war für Flurina Marti ein erfreuliches Jahr. Erstmals gewann sie mit Piranha den Meistertitel und führte die U19-Nati als Captain an der WM in Olomouc (Tschechien). Dazu lernte sie bei Piranhas Meisterfeier ihren jetzigen Freund Fabian Disch kennen. Die Feierlichkeiten fanden in einer Disco statt, in der unter-20-Jährige keinen Zutritt hatten. So blieb Marti (damals 19) im Restaurantbereich, wo sich auch der einstige Churer NLA-Verteidiger aufhielt. Eineinhalb Jahre später wurde Disch, nachdem er seine Aktiv-Karriere wegen Rückenproblemen beendet hatte, Assistenztrainer bei Piranha. Im Januar 2012 übernahm er die Leitung interimistisch, als sich die Wege van Roodens und des Vereins trennten. Die Piranhas wurden unter ihm zweimal Meister und einmal Cupsieger. Im letzten Sommer trat Disch zurück. Es gibt immer wieder Diskussionen, wenn der Freund einer Spielerin Trainer wird. Hast du ihn gefragt, ob er Assistenztrainer werden wolle? Nicht direkt. Wir suchten damals einen Assistenztrainer und Fabian hatte gerade seine Karriere beendet. Gefragt habe ich ihn nicht, aber der Präsident hatte meinen Segen, ihn anzufragen. Zuhause habt Ihr nie über Unihockey gesprochen? Nein. Wir haben ja auch ein Leben neben dem Unihockey. Wir haben beide viel zu tun mit Studium und Arbeit. Unihockey kam da nur am Rande zur Sprache. Geschadet hat es eurer Beziehung nicht? Wir haben viele schöne Momente zusammen erlebt, die andere Paare nicht so erleben können. Auch bei internationalen Anlässen, wie dem Champions Cup, ist es toll, wenn der Freund auch dabei ist. Für ihn war ich aber eine ganz normale Spielerin. Klar, wenn ich nicht Stammspielerin gewesen wäre, dann hätte er es nicht gemacht. Da wäre zu viel Konfliktpotenzial vorhanden gewesen. An drei Weltmeisterschaften nahm Flurina Marti bisher teil. 2008 (als sie Weltmeisterin wurde) und 2010 mit dem U19-Nationalteam, 2011 mit der A-Auswahl in St. Gallen. An der EFT im April 2011 in St. Gallen erlebte sie ihre Nati-Premiere. Mittlerweile trug sie 34mal das Natitrikot. Nach dem grossen Umbruch nach der verpatzten HeimWM entwickelte sich Marti an der Seite von Schweden-Söldnerin Silvana Nötzli zur Abwehrchefin.
«Ich bin Teamplayer und Teamclown.
Ich sage aber wo es langgeht, wenn es einmal nicht so läuft.»
Wie hast du die Zeit von der WM in St. Gallen bis jetzt erlebt? Sehr zeitintensiv. Wir hatten viele Termine an diversen Abenden und über den Sommer hinweg. Aber ich habe es als positive Zeit in Erinnerung. Wir haben mit tollen
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«Ich habe nie mit Coray gesprochen.
Das Kommunikationsproblem
war augenfällig. Das hat sich geändert.»
Aktionen das Team zusammengeschweisst und lernten die Trainer besser kennen. Die Aufgebote gaben zu reden. Wie habt Ihr das in der Mannschaft wahrgenommen? Es war immer begründet, warum eine Spielerin nicht dabei war. Wenn jemand keine Lust mehr auf die Nati hat, kann man die Person nicht dazu zwingen oder zehnmal nachfragen. Man geht freiwillig in die Nati. Beispielsweise wussten alle, warum Julia Suter nicht mehr dabei ist. Rundherum gabs viel ‚Tamtam‘, aber für uns war immer klar, dass sie nicht will. Dann ist das auch kein Thema. Wie erlebst du das neue Team im Vergleich mit dem alten unter Felix Coray? Es ist ganz anders. Vor St. Gallen gab es eine starke Hierarchie im Team. Spielerinnen wie Natalie Stadelmann, Mirca Anderegg oder Simone Berner hatten Unmengen von Länderspielen. Nach ihren Rücktritten hat sich die Hierarchie deutlich verflacht. Alles ist nun offener und auf mehr Schultern verteilt. War die zu stark ausgeprägte Hierarchie in St. Gallen das Hauptproblem? Das denke ich nicht. Aber ich habe nie wirklich mit Heachcoach Coray gesprochen. Dass ich dabei war, habe ich per SMS erfahren – Sonntagnacht um 1 Uhr, am Tag vor Bekanntgabe des Kaders. Das Kommunikationsproblem war augenfällig. Um die arrivierten Spielerinnen hat er sich schon gekümmert, der Rest war einfach dabei. Mittlerweile hat sich das stark geändert. Du bist in der Nati und im Club eine Führungsspielerin. Bist du das gerne? Ja. Unihockey ist ein grosser Teil meiner Freizeit, und dann bestimme ich auch gerne mit, was ich in diesem Teil mache. Das habe ich von den Eltern geerbt. Respekt verschafft man sich, indem man ein Vorbild ist und beispielsweise in jedes Training geht, Verantwortung übernimmt und die Mitspielerinnen unterstützt. Gerade wenns einmal nicht so läuft.
In sechs Jahren ist Flurina Marti zu einer roueiner mittelmässigen Mannschaft. Nach den tinierten Verteidigerin gereift. Ihr Spiel ist vielen Abgängen sind die Ansprüche anders. schnörkel- und kompromisslos, wird bei der Es ist eine neue Herausforderung. Unser Gegnerschaft gefürchtet. Als «Raubein» Glück ist, dass das Niveau in der NLA nicht oder «Bad Girl» will sie aber nicht bezeichgestiegen ist. net werden. Sie spiele hart, aber fair, betont Das Frauen-Unihockey in der Schweiz stagsie, «als Verteidigerin gehört das halt dazu. niert. Woran hapert es? Andere teilen ebenfalls aus. Mir macht es (überlegt) Wir spüren auch, dass weniger auch nichts aus, eine Reizfigur zu sein.» Für motivierte Juniorinnen nachrücken. Viele sie ist klar: wenn das Training oder sind nicht mehr bereit, mehr zu leisten. Spiel vorbei ist, dann ist alles Die Einstellung hat sich verändert. vergessen. Unser Ziel war es, in die NLA zu Mittlerweile gehört Marti zu kommen und um einen Platz zu den erfahrensten Spielerinkämpfen. Heute wird gleich nen bei Meister Piranha ein Stammplatz erwartet. Chur. Auch dort erlebte sie Aber der Zeitaufwand ist im Sommer einen Umbruch, gross. Reizfigur nach dem Double trat ein Ja, sehr. Mittlerweile ist für Flurina Marti. Grossteil der Mannschaft zumein Empfinden die Grenze errück. Nach dem ersten Drittel reicht. Die ganzen Ferien gehen der Meisterschaft liegt Piranha auf fürs Unihockey drauf, im Studium habe dem 2. Rang. Am Champions Cup in Tampere ich Teile verpasst, die ich nicht mehr nachhoschied die stark verjüngte Mannschaft im len kann. Bis jetzt ging es an den Prüfungen Halbfinal aus. gut. Mir haben aber auch andere Nati-Spielerinnen erzählt, dass sie am Limit sind. Ob es Wie hast du reagiert, als du erfahren hast, weiter für Verein, Nati, Job und Studium dass so viele Spielerinnen bei Piranha zureicht, wird sich zeigen. In drei Jahren spiele rücktreten? ich nicht mehr NLA, wenn sich nicht etwas grundlegend ändert. Auch ein Wechsel ins Es war natürlich nicht einfach. Aber wir wussAusland reizt mich überhaupt nicht. Es hält ten ungefähr, wer weiter macht und wer mich zu viel hier in der Schweiz. nicht. Wir versuchten, einige zum Weitermachen zu überreden und waren dann froh, dass Die Zeit verging wie im Flug. Fernström hat wir Juniorinnen nachziehen konnten. Zurzeit die Teller abgeräumt, der Kaffee ist getrunfehlen aber einige wegen Verletzungen. Es ist ken. «Ich sollte dann…», sagt Flurina Marti sehr ungewohnt, so ein kleines Kader zu haleise, aber bestimmt. Die nächsten Termine ben, da wir vorher üblicherweise mit vier warten auf sie. Bis zur WM wird ihr nicht Linien trainierten. langweilig werden. Auch die Ziele danach sind War der Verlust des halben Teams nach dem abgesteckt: «Studium beenden, Job suchen, Titel nicht frustrierend? später vielleicht mal Trainerin werden.» Logisch. Das Problem ist, dass wir alles geDoch zuerst gilt es, die Schmach von St. Galwonnen haben. Das können wir fast nicht len wettzumachen. Und irgendwann mal wiemehr toppen. Für mich ist die Situation spezider auszuschlafen. ell. Seit ich Unihockey spiele, war ich nie in
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Nach der verpassten Medaille an der Heim-WM 2011 hat die Frauen-Nati etwas gutzumachen. Mit neun Neulingen wird die Mission vom 7. bis 15. Dezember in Brünn und Ostrava in Angriff genommen.
Text: Damian Keller Fotos: Erwin Keller, per wiklund
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eien wir ehrlich: Auch an dieser WM wird es um den ersten Rang hinter Schweden gehen. «Das ist so», bestätigt Nationaltrainer Sascha Brendler (39) entwaffnend ehrlich. Er wird zwar später sagen, das Ziel seines Teams sei es, das letzte Spiel des Turniers zu gewinnen. Im Falle eines Halbfinalsieges wäre das dann wohl gegen Finalgegner Schweden. Und natürlich steigt man in jedes Spiel, um dieses auch zu gewinnen. Aber eben, seien wir ehrlich: Schweden hat in den letzten vier Jahren nur ein einziges Spiel verloren. Die letzte Niederlage an einer WM stammt aus dem Jahr 2005. Kümmern wir uns also vorerst lieber um die Reise, die überhaupt zu den Medaillen führt. Die vier üblichen Nationen kommen dafür infrage, nur drei Medaillensätze liegen bereit. Den Triangel wärmen Die Anreise nach Brünn führt die Schweizerinnen in der Woche vor der WM in vier Tagen über Innsbruck, Kitzbühel und Wien, wo noch ein letztes Training stattfindet. In Innsbruck soll auf der berüchtigten Skisprung-Schanze den Spielerinnen gezeigt werden, dass sich auch andere Sportler manchmal überwinden
müssen. Ein ähnliches Erlebnis soll die steile Mausefalle in Kitzbühel auf der berühmten «Streif»-Piste bieten. Um die Nerven anschliessend wieder zu beruhigen, wird in Wien ein Beethoven-Konzert besucht. Dies als Krönung der Vorbereitungskampagne, in der klassische Musik eine grosse Rolle spielte. Inspiriert von Assistenztrainer und Profimusiker Thomas Wetter wurde dem Team immer wieder und besonders an vier Abenden an der Musikhochschule in Zürich aufgezeigt, wie ein Orchester funktioniert. Jedes Mitglied muss seine Rolle kennen. So kann es
etwa nur eine erste Geige geben. Die Instrumente und Musiker müssen harmonieren, sonst funktioniert nichts. Ein Musiker wärmt eine halbe Stunde lang nur seinen Triangel auf, um dann aber im genau richtigen – kurzen – Moment auf der Höhe seiner Aufgabe zu sein. Alle haben eines gemeinsam: Üben, üben, üben, bis jeder Ton sitzt. Und zwar mehrheitlich selbständig, nicht immer mit dem ganzen Orchester. «Die Parallelen zum Sport sind für mich offensichtlich», sagt Brendler. Gerade bezüglich des individuellen Übens oder eben Trainings. «Es ist mir klar,
Silvana Nötzli ist die erste Geige.
Laura Bürgi vs. Tiia Ukkonen.
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Sascha Brendler im Interview
«Vögelis Kreuzbandriss hat unserem Konzept schon ein Stuhlbein weggeschlagen.»
Jubel gegen Finnland: So stellt sich die Frauen-Nati ihren WM-Auftritt vor. dass ein Vereinstrainer nicht immer individuell auf jede Spielerin eingehen kann. Umso wichtiger ist es, dass die Spielerinnen selber an ihren Defiziten arbeiten.» Einigen empfahl das Trainerteam ganz einfache Übungen. Etwa zu Hause einige Minuten pro Tag den Ball gegen den Bettpfosten zu spielen. «Man kann vieles in den Alltag integrieren und braucht dazu nicht immer eine ganze Halle», ist Brendler überzeugt. Die erzielten technischen Fortschritte im letzten Jahr belegt er mit einer Statistik. «An der EFT im November 2012 in Zürich begingen wir
Andrea Kern (l.) und Rebecca Hermann gegen Tschechien.
Der Sommer begann nicht gut – Helen Bircher, Claudia Bachmann und Violetta Vögeli verletzten sich. Was dachten Sie dabei? Sascha Brendler: Bei Bircher und Bachmann war absehbar, dass sie bald wieder fit sein würden. Aber Vögelis Kreuzbandriss hat unserem Konzept schon ein Stuhlbein weggeschlagen. Im November mussten Sie sich bezüglich des endgültigen WM-Kaders entscheiden. Wie haben Sie die Spielerinnen informiert? Wir haben immer alle offen über ihre Lage auf dem Laufenden gehalten. Im Frühling, Sommer und Herbst wurden bereits je fünf Spielerinnen fix nominiert – ich halte nichts davon, alle bis zum letzten Moment zittern zu lassen. Es war also klar, dass es am Schluss noch um fünf Positionen geht und wer dafür infrage kommt. Ich habe letztlich alle 27 Spielerinnen im Kader angerufen oder unter vier Augen informiert. Und die für die WM NichtNominierten waren entsprechend enttäuscht? Ich war überrascht, wie gut alle ihre eigene Stellung einzuschätzen wussten. Und keine verweigerte ihre Rolle als Pikettspielerin. Sollten
Verletzungen auftreten, können wir also je nach Bedarf Heini (Tor), Altwegg, Kunz, Seiler (Verteidigung), Bachmann, Kaltenrieder oder Marendaz (Sturm) nachziehen. Wie haben Sie sich über den Formstand der fünf Schweden-Legionäre informiert? Ich war zweimal in Schweden, hatte viel Kontakt mit den Trainern und investierte ab und zu 49 Kronen, um Spiele live im Internet zu schauen. Läuft jetzt eigentlich auch in der Garderobe immer klassische Musik? Natürlich (lacht). Vor dem Verlassen der Kabine läuft aber zum Aufpushen noch kurz etwas Moderneres. Wir freuen uns auf das Beethoven-Konzert in Wien – wir haben an anderen Orten am Budget gespart, um gute Plätze zu erhalten. Abendkleid und hohe Schuhe dürfen diesmal im Gepäck der Spielerinnen nicht fehlen. Im Internet kursierte vor Kurzem ein Video mit der Pianistin Maria João Pires, die mit den falschen Noten ausgerüstet ein MozartKlavierkonzert spielen sollte und improvisieren musste.
Studieren die Schwedinnen schon, wie sie den nächsten Titel feiern?
Sascha Brendler Das kam für uns natürlich wie gerufen (lacht). Wir haben das Video dem Team vorgeführt. Es zeigte, wie man das einmal Gelernte auch in einem schwierigen Moment aus dem Rucksack ziehen kann. Es war eine Inspiration. Als uns in Göteborg verletzungsbedingt die Flügel ausgingen und ich Céline Chalverat auf dieser für sie ungewohnten Position einsetzte, sagte sie nur: «Bring mich, wo du willst – ich mach die Maria.» Eine WM bringt viele neue Situationen mit sich. Ist es kein Problem, gleich neun WM-Neulinge im Team zu haben? Das ist in der Tat ein Fragezeichen. Wir besuchten einen Psychologie-Professor. Er erklärte uns, wie das Hirn funktioniert. Wie lernt man? Was ist Nervosität, was löst sie im Körper aus? Ich glaube nicht an Massenveranstaltungen mit Mentaltrainern, jeder Mensch ist anders. Von einigen Spielerinnen habe ich das Feedback erhalten, dass ihnen die Aktion etwas gebracht habe. Andere brauchen das gar nicht.
So will Michelle Wiki auch an der WM der Konkurrenz enteilen.
18
International
frauen-wm 2013
immer spätestens nach dem vierten Ballkontakt einen Fehler. An der EFT im November 2013 schossen wir gegen Finnland nach dem 16. Ballkontakt ein Tor», so Brendler. Siegesserie gegen Tschechien Im neuen WM-Modus warten in den Gruppenspielen keine Exoten mehr, die ehemalige A-Division ist in zwei Gruppen aufgeteilt unter sich. Brendler sieht das positiv. «So ist man vom ersten bis zum letzten Spiel im WMRhythmus.» Er hofft, dass sich die Schwedinnen in ihrem Gruppenspiel gegen Finnland keinen Ausrutscher erlauben – sonst könnte im Spiel der Schweizerinnen gegen Tschechien am Tag danach ein übles Szenario drohen. Mit einem Sieg würde man sich selber in Form eines Halbfinals gegen Schweden bestrafen. Als Brendler nach der letzten WM sein Amt antrat, forderte er, dass zunächst Tschechien regelmässig geschlagen werde müsse, bevor man an höhere Aufgaben denken könne. Das wurde erreicht – seit dem verlorenen Bronzespiel in St. Gallen gewannen die Schweizerinnen sieben Mal in Serie, darunter im letzten Februar in Yverdon gleich 10:0. An der WM werden die Tschechinnen zwar nicht wie damals zuvor stundenlang im Car gesessen haben, trotzdem ist die Schweiz gegenüber dem Gastgeber zu favorisieren. Bewahrheitet sich dies auf dem Platz und wird auch gegen die anderen Gruppengegner Lettland und Norwegen (Brendler: «Unangenehme Gegner, weil man nicht so oft gegen sie spielt – am letzten Polish Open erknorzten wir gegen Norwegen nur ein 2:1») eine normale Leistung abgerufen, würde nach dem Viertelfinal gemäss Papierform Finnland als Halbfinalgegner warten. Geister vertreiben Gegen Finnland sieht die Bilanz schlecht aus. Fünfmal stand man sich seit der letzten WM gegenüber, immer hiess der Sieger Finnland. An der letzten EFT in Göteborg brauchte der Vizeweltmeister jedoch ein Penaltyschiessen. «Ich bin überzeugt, dass unsere bessere dritte Linie den Unterschied ausmachen wird, falls es zu diesem Duell kommt. Wir sind mehr als auf Augenhöhe mit den Finninnen», sagt Brendler selbstbewusst, zumal er gegen Finnland bewusst nie die Karten auf den Tisch gelegt habe. Liegt er mit seiner Einschätzung richtig, hat die Schweiz eine Medaille auf sicher. Falls nicht, wartet im Bronzespiel die zweite Gelegenheit, die bösen Geister von St. Gallen definitiv zu vertreiben.
Das schweizer wm-Kader Geboren
Verein
LS/T/A
WM-Teilnahmen
28
Tor Helen Bircher
11.06.1990
Zug United
31/0/0
2011
29
Monika Schmid
16.02.1990
UHC Dietlikon
23/0/0
2011
16/0/1
Verteidigung 3
Janine Wüthrich
02.11.1991
UHC Dietlikon
7
Silvana Nötzli
09.04.1989
KAIS Mora (SWE)
61/32/ 21
13
Andrea Kern
04.11.1984
Red Ants Rychenberg
85/11/24
2005, 07, 09, 11
21
Corin Rüttimann
18.04.1992
Endre IF (SWE)
50/35/19
2009, 11
23
Christine Zimmermann
22.12.1990
Wizards Bern Burgdorf
48/5/7
2009, 11
24
Flurina Marti
05.03.1991
Piranha Chur
34/4/18
2011
31
Laura Bürgi
05.05.1991
Zug United
14/1/4
2009, 11
angriff 6
Michelle Wiki
23.10.1989
FBC Uppsala (SWE)
58/25/17
8
Brigitte Mischler
03.05.1992
Zug United
14/4/2
2011
11
Nina Bärtschi
15.07.1993
UHC Dietlikon
24/17/8
2011
12
Tanja Stella
17.04.1988
Endre IF (SWE)
53/16/8
2009, 11
16
Céline Chalverat
03.01.1990
Red Ants Rychenberg
16/3/1
18
Margrit Scheidegger
02.01.1990
Red Ants Rychenberg
26/6/7
20
Alexandra Frick
17.03.1990
Red Ants Rychenberg
33/7/3
22
Seraina Ulber
18.09.1990
Piranha Chur
51/21/9
25
Katrin Zwinggi
08.06.1989
Piranha Chur
30/11/7
27
Sonja Putzi
13.02.1989
Piranha Chur
11/6/5
71
Rebecca Hermann
11.05.1988
UHC Dietlikon
18/4/7
Headcoach Sascha Brendler Betreuerstab Assistenztrainerin: Cornelia Oberli, Assistenztrainer: Thomas Wetter, Teamleiter: Pius Truttmann, Doktor: Daniel Wegmann, Physiotherapeutin: Ladina Crameri, Simone Lustenberger, Material: Andrea Amstad
Die Gruppen Gruppe A: Schweden, Finnland, Russland, Polen Gruppe B: Tschechien, Schweiz, Lettland, Norwegen Gruppe C: Ungarn, Slowakei, Australien, Korea Gruppe D: Deutschland, Dänemark, Japan, Kanada Gruppenspiele der Schweiz 7.12.2013, 20.00 vs. Lettland 8.12.2013, 17.00 vs. Tschechien 9.12.2013, 14.00 vs. Norwegen
2009
Die CEZ-Arena war schon 2008 WM-Schauplatz. Alle Gruppenspiele werden in Brünn (Vodova Arena, 2900 Plätze) ausgetragen. Die Klassierungsspiele finden in Ostrava (CEZ Arena, 10 000 Plätze) statt. Die Viertelfinalspiele starten ab dem 11.12.2013. Anspielzeiten der Medaillenspiele: 15.12.2013 um 12.30 Uhr (kleiner Final) und 15.30 Uhr (Final).
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international
die Schweizer Konkurrenz
Läuft an der Frauen-WM in Tschechien alles normal, kämpft die Schweiz mit Finnland und Tschechien um Silber und Bronze. Wir stellen drei Aushängeschilder der Gegnerschaft vor.
Doppel konkurrenz
Text: Jennifer Thomas, Damian Keller Fotos: Laura Sommer, Damian Keller
H
inter den in den letzten Jahren ausserirdischen Schwedinnen kochen alle mit Wasser. Ausnahmekönnerinnen wie die finnischen Kujala-Zwillinge oder die Tschechin Denisa Billa sorgen aber für das Salz in der Suppe – und die Hoffnung, dass am Tag X die gelben Riesen eben doch einmal zu schlagen sind. Fangen wir mit den KujalaZwillingen Karoliina (Kallu) und Elina (Ellu) an, die seit ihrer Zeit bei Piranha Chur in der Schweiz bestens bekannt sind.
Zu Beginn einen Gruss in die alte Heimat? Elina und Karoliina Kujala: Hallo Schwiiz! Wir leben jetzt wieder in Helsinki und spielen bei SB-Pro, wo wir als 12-Jährige mit Unihockey begonnen haben. Mit Ausnahme unserer Zeit bei Piranha spielten wir immer in diesem Verein. Wir studieren Business-Management – aber nicht an der gleichen Uni. Suchen wir ein paar Unterschiede zwischen euch. Die Rückennummern? Beide: Wir trugen schon immer die Nummern 18 und 19 – sie lächelten uns damals bei der Wahl einfach an. Die Farben? Wir sehen beim Grip und den Haaren einmal Pink/Brünett und einmal
Gelb/Blond – soll das den Mitspielerinnen helfen, euch zu unterscheiden? Beide (lachend): Wir variieren einfach sehr gerne – beim Griffband, den Schaufeln und den Haaren. Da steckt keine Absicht dahinter. Euer Spielstil? Karoliina: Elina ist ein torgefährlicher Flügel und kann auf jeden Gegner viel Druck ausüben. Elina: Das kann Kallu auch, wobei sie als Center lieber das Spiel lenkt und eine gute Übersicht besitzt. Grundsätzlich mögen wir beide ein druckvolles Laufspiel. Ist euer blindes Verständnis auf dem Platz genetisch bedingt? Karoliina: Wir haben bis auf eine Saison immer zusammen gepielt. Es ist schwierig zu sagen, ob wir uns deshalb so gut verstehen, oder ob es die Familienbande sind. Wie sieht euer Trainingsalltag in Helsinki aus? Karoliina: In der Regel sind es pro Woche drei Hallentrainings mit dem Team, dazu zwei Athletikeinheiten im Kraftraum oder auf der Laufbahn. Die Hallentrainings weisen aber auch Lauf- und Kraftelemente auf und können bis zu drei Stunden dauern. Elina: Unihockey ist unsere Leidenschaft. Wir
Ellu (r.) und Kallu bringen Farbe ins finnische Spiel. erleben im Team so viele tolle Dinge und können uns immer noch weiterentwickeln. Der Sport bietet unendlich viele Möglichkeiten und Variationen. Ein anderer Sport kam nie infrage? Beide: Bis wir etwa 15 Jahre alt waren, spielten wir Fussball. Heute gibt es – neben dem Studium, Freunden und der Familie – nur noch Unihockey. Das beschäftigt uns genug, für andere Hobbys bleibt keine Zeit. Welches war euer bisher schönstes Erlebnis im Unihockey? Beide: Der Aufstieg von der 1. Division in die Salibandyliiga mit SB-Pro. Wir hatten ein jun-
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Elina Kujala · 18
Spitzname: Ellu Geburtsdatum: 1.2.1987 • Grösse 174 cm • Verein: SB-Pro Statistik: 78 Länderspiele, WM-Silber (2011), WM-Bronze (2009). Meister mit Piranha, 2 x Silber mit SB-Pro
Karoliina Kujala · 19
Spitzname: Kallu Geburtsdatum: 1.2.1987 • Grösse: 172 cm • Verein: SBPro • Statistik: 66 Länderspiele, WMSilber (2011), WMBronze (2009). 2 x Silber mit SB-Pro
Denisa Billa
Geburtsdatum: 15.1.1986 Grösse: 160 cm Verein: Herbadent SJM Prag 11 Statistik: 6 WM-Teilnahmen (Bronze 2011 in der Schweiz). 7 Meistertitel mit Herbadent.
ges Team, im Schnitt keine 17 Jahre alt. Aber auch mit knapp 20 Jahren in die Schweiz zu ziehen war eine wertvolle Lebenserfahrung. Wir haben dort tolle Freunde gefunden. Sieht man euch nochmals bei Piranha oder einem anderen Schweizer Verein? Elina: Ich studiere jetzt noch über ein Jahr. Danach ist alles offen. Karoliina: Mein Studium ist Ende Jahr fertig. Danach suche ich einen guten Job – ich möchte mich noch auf nichts festlegen. Mit SB-Pro habt Ihr am Czech Open im Final gegen Pixbo 4:6 verloren, am Champions Cup in Tampere den Final gegen Rönnby 3:4. Wie geht das Duell Finnland gegen Schweden an der WM aus? Elina: Wir verloren auch den WM-Final in St. Gallen. Trotzdem werden wir im Dezember erneut versuchen, Schweden vom Thron zu stürzen. Karoliina: Die Schwedinnen sind sehr athletisch, fast durchwegs gross gewachsen und verfügen über ein unglaubliches Offensivspiel, mit dem sie sich eine Vielzahl an Chancen erarbeiten. Sie sind uns stocktechnisch einen Hauch voraus und generell schneller. Aber wir werden nichts unversucht lassen.
«Den Fisch wollten wir behalten.» Tschechien war in den letzten Monaten eine Wundertüte – hohe Niederlagen gegen die Schweiz wechselten sich mit Siegen über Finnland ab. Vor zwei Jahren in der Schweiz gab es für die Tschechinnen die erste WM-Medaille überhaupt. Damals mit dabei – wie immer seit 2003 – war Denisa Billa, Verteidigerin bei Serienmeister Herbadent Prag. Stellst du dich bitte einmal selber vor? Denisa Billa: Klar. Ich bin 27 Jahre alt und lebe in Prag. Unihockey spiele ich seit 19 Jahren – eine Saison davon bei Tapanilan Erä in Finnland, sonst immer bei Herbadent Prag (vormals Tigers SJM, Dekanka und Tatran – das Team benannte sich mehrmals um, die Redaktion). Beruflich bin ich für ein Energieunternehmen im Marketing und Aussendienst tätig.
Du hast schon als 8-Jährige begonnen? Und immer noch nicht müde? Ich probierte Tennis und Fussball aus, aber als Unihockey an unserer Schule vorgestellt wurde, war ich sofort süchtig (lacht). Heute bestimmt der Sport mein ganzes Leben. Wie kam es zur Saison in Finnland? An der WM 2005 in Singapur lernte ich ein paar Finnen kennen, verbrachte später eine Woche Ferien im Norden und wurde gefragt, ob ich bei Erä mittrainieren wolle. So ergab sich letztlich der Transfer, und es war eine wundervolle Erfahrung. Ich ging dort auch an die Uni. Schade nur, dass ich in den letzten sieben Jahren die Sprache fast völlig vergessen habe. Du hast in jungen Jahren als Stürmerin begonnen … … bis es damals bei Dekanka zu viele Offensivkräfte hatte und ich in die Abwehr ge-
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international
die schweizer konkurrenz
In St. Gallen holte Denisa Billa vor zwei Jahren ihre erste WM-Medaille.
Billa liebt ihren VW, den sie seit dem siebten Meistertitel fahren darf.
schickt wurde. Zu Beginn hatte ich das Stürmerblut nicht ganz unter Kontrolle und rannte ständig nach vorne. Heute habe ich es im Griff – und wenn mal nicht, sind gute Mitspielerinnen da, die hinten absichern. Ich mag meine Position und sehe gerne, was vor mir passiert. Es fällt auf, dass du seit Jahren mit Kniebandagen spielst. Warum? Vor 14 Jahren verletzte ich mich am Czech Open am Kreuzband. Ich kam um eine Operation herum, trage aber seither die Bandage. Ein spezielles Training brauche ich deswegen nicht, ich absolviere das normale Pensum des Teams mit bis zu sieben Einheiten pro Woche. Es fehlt höchstens beruflich mal die Zeit, alles zu machen – aber zum Glück habe ich einen Unihockey interessierten Chef, der mich die Arbeit flexibel einteilen lässt.
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A propos 14, das ist deine Rückennummer. Warum? Ich wollte die Nummer 4, aber die war schon besetzt. Dann die Nummer 10, aber die tragen ja so viele. Also kombinierte ich die 14 daraus (schmunzelt). Kommst du auf 14 Weltmeisterschaften? Du hast bereits sechs WM-Turniere auf dem Buckel. Das entscheidet die Gesundheit. Aber ich bin tatsächlich schon seit der WM in der Schweiz 2003 dabei. Unser Heimturnier wird meine siebte WM. Ich freue mich riesig darauf.
Spielen wir weiter mit den Zahlen – du warst einmal die siebte Feldspielerin. (lacht) Genau, wir versuchten einmal mit sechs gegen fünf Feldspielerinnen einen Rückstand aufzuholen, als die Schiedsrichter eine Strafe für den Gegner anzeigten. Unser damaliger Coach meinte unbedingt, ich soll auch noch aufs Feld. Tja, danach spielten wir dann vier gegen vier weiter (seufzt). Deine Mutter hat die Szene auch gesehen? Natürlich, sie ist mein grösster Fan und im Publikum kaum zu überhören. Ich glaube, sie hat noch nie ein Spiel von mir verpasst. Herbadent dominiert in Tschechien seit Jahren – seit der Saison 2006/07 gab es sieben Titel in Serie. Das Vereinslogo zeigt einen Tiger, der ein Fisch-Skelett in der Pranke hält – Ihr nagt also die Gegner gerne bis auf die Knochen ab? Als wir uns damals aus dem Verein Tatran Stresovice ablösten, hiessen wir zuerst Triggers. Eine Art Piranha. Da der Name ohnehin immer mit Tigers verwechselt wurde, benannten wir uns um – behielten den Fisch aber im Logo. Wie schätzt du das Niveau der tschechischen Liga zurzeit ein? Es sind mittlerweile drei bis vier starke Teams. Bohemians, Vitkovice und auch andere haben aufgeholt. Wir haben in Tschechien das Glück, über sehr viele Sporthallen zu verfügen – und hinter Eishockey und Fussball kommt schon bald Unihockey. Es entwickelt sich was. Tschechien ist eine Sportnation. Mit dem Czech Open als Sprungbrett? Ja, eines der grössten und bekanntesten internationalen Turniere weltweit im Land zu haben, ist für uns immer eine gute Vorbereitung und zudem die beste Werbung für den Sport. Beim letzten Czech Open verpasste Herbadent den Final. Auch am Champions Cup war für den Vorzeigeverein, der fast zwei Nati-Blöcke stellt, nach zwei Gruppenspielen Schluss. Stimmt die Form trotzdem? Wir gehen mit Herbadent nie mit einem Rangziel an ein Turnier, sondern nehmen Spiel für Spiel. Das 1:6 gegen SB-Pro im Oktober war schon bitter, aber dem späteren Sieger Rönnby unterlagen wir erst im Penaltyschiessen. Ich bin also sicher, dass unsere Verfassung an der WM stimmen wird. Wir wollen unbedingt die nächste Medaille.
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K ol u m n e son-ologie
Kleider
machen Leute
Sascha Rhyner
Sascha Rhyner trat als Journalist bei tagesanzeiger.ch jeweils mit dem Kürzel «son» auf. Er ist Cheftrainer der U19Nati der Frauen und von WaSa (Männer NLA). Seit August 2013 arbeitet er für das Medienteam der FIFA in Zürich.
Ein bisschen kann ich wieder aus dem FIFA-Nähkästchen die Farben der beiden Teams und diejenige der Spieloffiplaudern, weil es eben auch mit Unihockey zu tun hat. ziellen zu Verwechslungen führen können, darf das Team Und zwar geht es für einmal um die Kleider. Nicht des KaiA auf dem offiziellen Spielplan grundsätzlich seine offizisers neue, die Hans Christian Andersen beschrieb, und elle Spielkleidung tragen, während das Team B auf die auch nicht um jene schöne Geschichte aus Seldwyla von Reserveausrüstung ausweichen muss. Falls nötig tragen Gottfried Keller, der ich nur den Titel geklaut habe. Wobei beide Teams eine Kombination aus offizieller Spielkleidie Belesenen unter uns ja auch wissen, dass des Kaisers dung und Reserveausrüstung.» Lange Einleitung, kurzer Sinn: Hier zeigt sich, wie weit neue Kleider ja eigentlich gar keine waren und damit sei selbst die Männer NLA noch von internationalen Stander Ausflug ins Literarische auch beendet. Derzeit präsentieren die meisten Fussball-Nationalteams dards entfernt ist. Einige Teams haben nicht einmal zwei ihre neuen Dresses, die sie dann auch an der FIFA WM verschiedene Sets an Hosen und Stulpen. Beide Teams in 2014 in Brasilien tragen werden. Natürlich ist das immer dunklen Hosen und dunklen Stulpen? Kein Problem. Regeltechnisch zumindest. Es ist auch schon vorgekommen, auch ein grosser Marketingauftritt für die Ausrüster des dass ein Team sich an einem internationalen Turnier einen jeweiligen Landes. Nun hat sich vor allem Adidas entschieden, seine Nationalteams einfarbig aufs Feld zu schiRüffel einhandelte, weil es mit zwei mehrheitlich dunklen cken. Die Deutschen tragen also nicht wie zuletzt geTrikotsätzen angereist ist. Wir verhandeln 60 Minuten vor wohnt schwarze Hosen zum weissen dem Spielstart, wer nun welches Trikot «Einige Teams Shirt, sondern eben weisse. Auch die tragen darf. Hosen und Stulpen interesSpanier tauschten die blauen Hosen haben nicht einmal sieren dabei eigentlich niemanden. Eingegen rote. zig die Spieler, die bereits umgezogen zwei verschiedene Was das mit Unihockey zu tun hat? Eisind, fragten schon kurz nach der AnSets an Hosen gentlich nicht sehr viel. Und eben doch. kunft rund 100 Minuten vor Spielbeginn, welche Socken sie denn nun anIm Fussball ist in den Spielregeln klar und Stulpen» ziehen sollen. Ich muss es häufig mit festgehalten, dass sich die Trikots deutlich zu unterscheiden haben. Im WM-Reglement heisst einem Schulterzucken beantworten. Oder ich kann die das so: «Jedes Team gibt der FIFA die beiden kontrastieAntwort antizipieren, weil ich die Teams und ihre Heimrenden Farben (eine mehrheitlich dunkle und eine mehrfarben mittlerweile mehr oder weniger kenne. heitlich helle) für seine offizielle Ausrüstung und ReserveEs wäre sicherlich hilfreich, wenn man die Trikotfarbe (in ausrüstung (Hemd, Hosen, Stutzen) bekannt.» dieser Saison auch inklusive des Rückens des Topskorers) Grund dafür ist die bessere Sichtbarkeit bei den TV-Überim Vornherein absprechen könnte – so wie dies übrigens tragungen. Der FC Basel machte in der Champions Leim Cup funktioniert. Das Heimteam gibt sein Tenü an, die ague einmal unliebsame Erfahrungen mit einem solchen Gastmannschaft passt sich entsprechend an. Wir müssen Paragraphen, als er gegen Cluj zuhause sein Auswärtstrija nicht so weit gehen wie die NHL oder auch die NLA der kot tragen musste. An einer WM werden solche Sachen Eishockeyaner. Dort ist vorgeschrieben, dass das Heimteam in den dunklen Jerseys zu spielen hat und das Awayweit im Voraus bestimmt: «Die FIFA informiert die team in den hellen Farben aufläuft. Kleider machen Leute Teams darüber, welche Farben sie beim Spiel zu tragen und das TV macht Kleider. Aber so ist halt das Farbfernsehaben. Jedes Team trägt nach Möglichkeit die offiziellen hen für Unihockey noch weit weg. So oder so. Farben gemäss offiziellem Teamfarbenformular. Wenn
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Antener #68 Floorball Kรถniz
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männer NLA
Was bisher geschah
Stefan Siegenthaler (l.) und Stefan Castrischer sorgten mit den Tigers und Köniz bisher für positive Schlagzeilen.
Die neue Ausgeglichenheit
Der bisherige Saisonverlauf der NLA präsentiert sich spannend wie selten in den letzten Jahren. Leaderwechsel, positive und negative Überraschungen – die Liga hat es in sich. Text: Reto Voneschen, Damian Keller Fotos: unihockey.ch
Der Meister nur im Mittelfeld, Uster über dem Strich – bei Hälfte der Qualifikation ist die NLATabelle Statistik gewordener Ausdruck grösserer und kleinerer Über raschungen.
Über den Erwartungen Floorball Köniz Wer zehn gestandene NLA-Spieler verliert, der backt normalerweise kleine Brötchen. Sehr kleine Brötchen. Nicht so Köniz. In der U21-Bäckerei von René Berliat wurden fleissig neue Sahneschnitten produziert. So schiessen jetzt halt Spieler wie Oliver Schmocker, Michel Dumauthioz oder Felix Schlatter die Tore. Und es ist nicht mal so, dass Emanuel Antener jedem Spiel den Stempel aufdrückte. «Wir hatten manchmal Glück», sagt der neue Trainer Tomas Trnavsky, der am System seines Vorgängers nichts änderte. «Leistungsmässig sind wir nur die Nummer 5 bis 6», hält er den Ball tief. Zwischenzeitlich lag Köniz jedoch sogar auf dem ersten Platz. UHC Uster Wir kriechen zu Kreuze. Die rote Laterne werde Spinnweben ansetzen
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Nati-Stürmer Manuel Maurer ist den Jets zu schnell.
Paolo Riedi ist gross in Form.
Eric Björk erwies sich für GC als die erhoffte Verstärkung.
und mental könne sich Uster schon mal auf den Abstiegskampf vorbereiten, schrieben wir in der Saisonvorschau, nachdem die Ustermer Verantwortlichen die halbe Mannschaft ausgewechselt hatten. Schon nach zehn Runden hat die blutjunge Truppe gleich viele Punkte wie in der letzten Saison insgesamt geholt. Damit liegt sie derzeit auf Playoff-Kurs. Vom «Buchholz-Jussila» Florian Bolliger schwärmte die «Südostschweiz» nach dem Spiel gegen Chur, Eindruck machte auch der wilde Krieger Anjo Urner und «Kugelblitz» Henri Määenpää. Die Mischung stimmt und die Kontertaktik des lettischen Cheftrainers Andris Pilups geht bisher auf. «Buchholz-Jussila» Florian Bolliger.
Tigers Langnau Eine kleine Lektion verpassten die Tigers dem Lokalrivalen Wiler-Ersi-
gen Mitte November. In Kirchberg, wo Langnau noch nie gewinnen konnte, wurde der Cupsieger mit 8:3 auseinandergenommen. «Die Tigers spielten wie im Rausch», staunten beeindruckte Wiler-Fans noch Tage später. Wiler-Coach Johan Schönbeck warf vier Minuten vor Spielende entnervt die Taktiktafel aufs Spielfeld. Und wenns läuft, dann läufts: Gegen Uster gewannen die Tigers nach drei Toren innert 30 Sekunden in der 58. Minute mit 5:3. Der schlechte Saisonstart mit zwei Niederlagen in Serie ist längst vergessen.
Den Erwartungen entsprechend Wiler-Ersigen Dass der Dominator der letzten Dekade gestärkt aus der Pleitensaison stieg, ist keine Überraschung. Die Gedanken sind wieder voll auf die Meisterschaft gerichtet, nicht mehr auf die WM oder den Champions Cup. Tatu
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Väänänen, Isaac Rosén und Markus «Kusli» Gerber sind die erhofften Verstärkungen, Samuel Zimmermann und Nicolas Wolf (ganz starke Vorstellung gegen Chur) überzeugen als Torhüter-Tandem. Da konnten auch die Absenzen von Christoph Hofbauer (Fussverletzung, Einstieg erst im zehnten Spiel) und Philipp Fankhauser (Australien-Aufenthalt bis Ende Jahr) verkraftet werden. An die Dominanz der Meisterjahre erinnert die jetzige Truppe trotzdem noch nicht. Nach zwei Luukkonen-Jahren muss sich Wiler erst an die schwedische Schule von Johan Schönbeck gewöhnen. Chur Unihockey «Wir brauchen das Bayern-Gen», verkündete der neue Captain Sandro Cavelti vor Saisonstart forsch der Lokalpresse. Der Satz wurde ihm ein paar Mal um die Ohren geschlagen, doch mittlerweile sind die Churer schon ein wenig zu Mini-Bayern gereift. Zumindest, wenn es um Resultate geht. Es gelangen vier Siege in Folge, darunter auch der prestigeträchtige Erfolg im Bündner Derby. Vor allem der Internationale Paolo Riedi erfreute sich einer blendenden Form, weniger dafür der oft verletzte Kari Koskelainen. Es fehlt noch an der Konstanz – auf gute Auftritte folgten auch Ausrutscher. Grasshoppers Zürich Dem Ruf als Final-Kandidat wurden die Hoppers gerecht. Wiler-Ersigen und Alligator mussten gegen die Zürcher als Verlierer vom Feld, die Tigers, Köniz, Grünenmatt und Rychenberg setzten sich gegen GC durch. Die Derbyniederlage tat weh und verhinderte den Sprung nach weiter vorne in der Tabelle. Vor allem Falun-Neuzugang Eric Björk wurde den Vorschusslorbeeren mehr als gerecht. Die Weitschüsse des langen Schweden sorgen für Albträume bei den NLA-Goalies. Rychenberg Winterthur Nach den Abgängen des Finnen-Quartetts und des Natihüters Pascal Meier wurde dem HCR nicht mehr als ein Mittelfeld-Rang zugetraut. Mehr ist es bis jetzt auch nicht. Die Heimniederlagen gegen Uster und WaldkirchSt. Gallen taten weh, umso wichtiger war der Sieg gegen GC. Teemu Kortelainen und Tobias Meister teilen sich bisher die Meier-Nachfolge auf solidem Niveau, können die jahrelange Lebensversicherung aber nicht vergessen machen. Am neuen Tschechen Petr Kolos scheiden sich die Geister, dafür zeigt
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Die Grünenmatter Bärtschi (l.) und Lajunen nehmen Daniel Dürst (Jets) in die Zange.
Moritz Schaub mit 14 Toren – keiner schoss mehr – aus zehn Partien seine bisher produktivste Saison. Waldkirch-St.Gallen «Das P-Wort ist bei uns verboten», antwortete der neue Trainer Sascha Rhyner vor dem Saisonstart in unseren «5 Thesen». Wir dürfen es aber schreiben: WaSa darf bisher von den Playoffs träumen, da gegen die direkten Konkurrenten Punkte geholt wurden. Der Abgang des oft eigensinnigen Schweden Fredrik Ahlberg wurde teamintern nicht gerade tränenreich bejammert. Ein zuverlässiger Skorer fehlt nun aber trotzdem.
Unter den Erwartungen Alligator Malans Der Meister musste nach dem Champions Cup das erfahren, was Wiler-Ersigen jahrelang erlebte: Den Europacup-Blues, kombiniert mit Dauerbelastung des halben Kaders mit Nati-Terminen. «Physisch ist es kein Problem, aber psychisch», konstatierte Stürmer Sandro Dominioni während der englischen Wochen nach Tampere. Erst nach einigen verkrampften Siegen und zwei Niederlagen in Folge gelang mit der 13:2-Gala über Grünenmatt eine starke Rückkehr. Trotzdem dümpelt der Meister bei Quali-Halbzeit im Mittelfeld herum. Grünenmatt Den Ruf als Wundertüte der Liga konnten die Emmentaler nicht ablegen. Zeitweilig wirkte die Abwehr wie der berühmte Käse aus dem Tal, dafür wurden die Tigers bezwungen und Köniz an den Rand einer Niederlage gebracht. Noch nicht wie erhofft
Usters Kugelblitz Henri Mäenpää.
lief es den Mucha-Zwillingen, zudem verletzte sich Wiler-Ausleihe Samuel Nussbächer. Das Zittern um die Playoffs dürfte die Mätteler noch ein Weilchen begleiten. Kloten-Bülach Jets Eine Klub-Ikone als neuer Trainer, der verlorene Sohn zurück, neue Ausländer – bei den Jets wurden die Trauben entsprechend hoch gehängt. «Playoffs», nannte der neue Vorstand das Saisonziel. Bisher lief es aber nur dem neuen Finnen-Duo Miilunpalo/Vapaniemi nach Wunsch – erst zwei knappe Siege gegen Uster und WaSa und der vorletzte Rang stehen zu Buche. Immerhin ein Platz besser als letzte Saison zum gleichen Zeitpunkt. Mittelland Olten Zofingen «Mittelland geht unter», «Totalausfall im Spiel der letzten Chance», «Verpennter Start», «Zu späte Aufholjagd» – die Zeitungsüberschriften nach den UM-Spielen sprechen Bände. In den ersten zehn Spielen gabs schon drei «Stängeli», und dies trotz des starken Torhüterbären Jan Binder. Auf die vier Punkte in den ersten beiden Spielen folgten acht Niederlagen in Folge. Dass Verteidiger Roman Pass gegen WaSa (2:8) mit der Freundin in London war, passte ins Bild.
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Flache Hierarchie, hohe Erwartungen
Bei Quali-Hälfte stehen die Tigers Langnau dort, wo man sie kaum vermutet hätte – an der Tabellenspitze. Cheftrainer Markus Schneider warnt jedoch vor früher Genugtuung und fordert von seinem Team den nächsten Entwicklungsschritt. Text und Fotos: Damian Keller
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it Christian Kjellman (28) ist den Tigers ein Transfer-Volltreffer gelungen. Marc Dysli weg, Markus Gerber weg, Marc Mühlethaler weg – den Emmentalern ist im Sommer einiges an Routine abhanden gekommen. Ein Teil davon wurde durch den neuen Schweden von Warberg kompensiert. Dazu haben einige Spieler mit 90er-Jahrgängen im zweiten Jahr unter Markus Schneider Fortschritte erzielt. Oder, wie im Fall von Marc-Oliver Gerber, an die vorletzte Saison anknüpfen können. Der Internationale verpasste im letzten Jahr den grössten Teil der Saisonvorbereitung durch einen Auslandsaufenthalt und wurde das eingehandelte Defizit nicht mehr los. In diesem Jahr gilt das Motto: Mehr Aufwand gleich mehr Ertrag. Nach zehn Runden hat er schon gleich viele Treffer erzielt (11) wie während der ganzen letzten Saison. Was auch wieder mit Kjellman zusammenhängt, an dessen und Jens Frejds Seite er häufig spielt.
Steil aufwärts Nach einer starken Saisonvorbereitung mit dem Gewinn des Champy Cups in Chur, stolperten die Tigers über die Startlinie der
Meisterschaft. Mit den beiden Niederlagen gegen Chur und Grünenmatt zum Auftakt hatte man nicht gerechnet. Sofort ging Cheftrainer Markus Schneider (40) über die Bücher. «Wir machten die Basics nicht gut und vernachlässigten die Defensive. Das mussten wir umgehend abstellen», blickt Schneider zurück. Mit intensivem Videostudium wurde das System überarbeitet. Nach einem mühsamen 6:5 über die Jets ging es dann aufwärts. Steil aufwärts sogar, denn nach neun Siegen in Serie grüssten die Tigers plötzlich von der Tabellenspitze. «Das ist zwar schön, und man kann mit weniger Druck arbeiten – aber ein guter Rang in der Quali bedeutet für die Playoffs noch nichts», urteilt Schneider. Vielmehr verlangt er von seinem Team bis zum Februar nun die nächsten Schritte. In seinem zweiten Jahr als Chef an der Bande kann er taktisch mehr an Details feilen und hält eine Entwicklung auch für normal. «Schon in meinen drei Jahren bei Eggiwil erzielte das Team kontinuierlich Fortschritte», sagt er. Die Spieler sind im Sommer im erstmals von Niklaus Engel geleiteten Physistraining enger begleitet worden als in den Vorjahren.
Markus Schneider knöpft sich Sandro Rindlisbacher vor.
Christian Kjellman bringt den Tigers Routine und Punkte.
Dies war die eine Änderung, die andere war der erwähnte Wegfall der Routiniers. Die Teamhierarchie ist flacher geworden. Macht dies für einen Trainer auch die Teamführung einfacher? «Gestandenen Persönlichkeiten muss man Neuerungen detaillierter erklären», denkt Schneider. «Aber mit Dysli gab es diesbezüglich letzte Saison überhaupt keine Probleme – und Kusli Gerber hat verletzungsbedingt ohnehin nur eine handvoll Partien für uns bestritten.» Privater Volltreffer Noch haben die Tigers Probleme, wenn sie das Spiel selber gestalten müssen. Gegen Uster etwa hätte sich das beinahe gerächt. Aber noch hat Schneider zwei Monate Zeit, um sein Team auf Playoff-Form zu trimmen. Ob die Saison ein Erfolg wird, entscheidet sich erst ab Februar. Immerhin hat Schneider privat schon einen Volltreffer gelandet: Am 9. Oktober kam mit Reijo der zweite Sohn des mit der ehemaligen Internationalen Martina Mätzener verheirateten Mittelstufenlehrers zur Welt. Auch dessen Entwicklungsschritte wird Schneider mit Argusaugen verfolgen.
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männer NLA
uster games
Event-Atmosphäre statt Turnhallen-Groove: Zuschauern und Spielern wurde etwas geboten.
«Auf solche Momente arbeitet man hin»
Im November gingen zum zweiten Mal die Uster Games über die Bühne. Die Veranstaltung bot den drei (Rand-)Sportarten Unihockey, Handball und Volleyball eine gemeinsame Plattform. Bis sich Aufwand und Ertrag die Waage halten, wird es aber noch dauern.
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Text und Fotos: Nicolas Hafner
as Deckenlicht geht aus und die Scheinwerfer richten ihre Lichtkegel auf die beiden Eingänge. Es kann losgehen. Satte Bässe und Applaus begleiten die Spieler des UHC Uster und Chur Unihockey, die – in Rauch gehüllt – das Spielfeld betreten. Es kommen Erinnerungen an die professionell aufgezogenen WM-Spiele in Bern und Zürich auf. Manch einer der zahlreichen Zuschauer dürfte sich erstaunt die Augen gerieben haben, während unten auf dem Feld die Spielerherzen höher schlugen. Silvan Bolliger, ein Leistungsträger der Zürcher Oberländer, sagte später, er sei sich «fast wie ein Star» vorgekommen. Dass diese Partie einen besonderen Stellenwert für die Protagonisten hatte, war schon im Vorfeld ersichtlich. Immer wieder wurden Verwandte und Bekannte auf den Anlass hingewiesen – mit dem Versprechen, dass das etwas ganz Besonderes werde. Entsprechend hoch war die Erwartungshaltung der Spieler an sich selbst und an die Veranstaltung. Ex U19-Nati-Spieler Severin Baumann bezeichnete die Stimmung im In-
terview mit dem «Zürcher Oberländer» als bombastisch. Ein Ausdruck der Euphorie und auch Erleichterung, die bei allen Spielern nach dem harterkämpften Sieg gegen die favorisierten Bündner zu spüren war. Die hektische Schlussphase, in der erst die Bündner einen Zwei Tore-Rückstand aufholten, ehe Uster mit drei Treffern alles klar machte, liess auch das zuvor eher emotionslose Publikum nicht kalt. Laute «Hopp Uster»-Rufe trieben die Akteure auf dem Feld nach vorn und zum Schluss gab es für das Heimteam stehende Ovationen als Belohnung. Saisonrekord 647 Zuschauer wurden gezählt – eine stattliche Zahl und bis auf das Bündner Derby Saisonrekord der NLA. Das ambitionierte Ziel, 1000 Leute in die Halle zu locken, wurde verpasst. «Das haben wir uns für nächste Saison aufgespart», meint dazu OK-Präsident René Pfister mit einem Lächeln. Ein langjähriger Beobachter der Szene wunderte sich jedoch ab der Genauigkeit der Organisatoren: «Malans hätte daraus locker 1000 Zuschauer
gemacht», zeigte er sich überzeugt. Auch Usters Präsident Jörg Ringwald liess sich von der aufgelösten Stimmung anstecken. Der sonst eher ruhige «Schaffer» im Hintergrund legte seine Zurückhaltung ab und meinte in einem Moment der Euphorie nach dem Sieg der NLA-Mannschaft «Manchmal weisst du ja wirklich nicht, wieso du die ganze Arbeit überhaupt machst. Aber genau solche Momente sind es, die einen dafür entschädigen. Da vergisst man alle Strapazen.» Andreas Wittausch, beim UHC Uster verantwortlich für das Sponsoring und Marketing, nahm in seiner Rückschau auf die präsidiale Aussage Bezug: «Aus der Sicht des Vereins und der Teilnehmenden überwiegt klar die Freude über die erreichte Aussenwirkung und die Bühne, die wir den Spielern hier bieten konnten.» Als Mitglied des Organisationskomitees sieht er die Sache differenzierter. «Man muss sehen, dass momentan Aufwand und Ertrag noch weit auseinanderklaffen. Die Arbeit im Vorfeld ist riesig. Nur schon für das Unihockey-Spiel mussten wir mindestens
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Die Beschwörungen halfen. Uster bezwang Chur.
Uster begrüsst sein Heimpublikum.
Saisonrekord in der Buchholz-Halle.
Ein auch optisch durchgestylter Event.
Usters Präsident Jörg Ringwald.
doppelt so viele Helfer finden als normalerweise – von der sonstigen Arbeit ganz zu schweigen.» Bolliger fieberte mit Tatsächlich scheuten die Organisatoren im Vorfeld keine Mühen. Ein «Nachwuchspreis», der herausragende Jungtalente für ihre Leistungen auszeichnet, wurde aus der Taufe gehoben. In mehreren Tages- und Wochenzeitungen wurden Inserate geschaltet und Berichte platziert, die Ustermer WiesnKönigin verteilte Gipfeli in Gemeinden im Oberland, und die Vereine beackerten intensiv ihre Fanpages. In der Halle wurden eine professionelle Lichtshow und Musikanlage installiert, der ganze Auftritt von einem Grafiker durchgestaltet – Stichwort Corporate Identity. Die Rückmeldungen waren überwiegend positiv. Von «Toll, dass Ihr so etwas organisiert» über «Ich wusste gar nicht, dass es im Unihockey derart zur Sache geht» bis zu «Es war spannend, einmal nicht nur durch die Vereinsbrille zu blicken», zeigten sich die Gäste angetan vom Konzept. Spieler Silvan
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Bolliger war auch bei den Partien der anderen Vereine anwesend und lobte den vereinsübergreifenden Charakter: «Normalerweise sind die Begegnungen mit den Handballern eher kühl, oder gar vom Ärger über den durch das Harz klebrigen Boden getrübt. Aber am Spiel der NLA Handballerinnen habe ich richtig mitgefiebert und jedes Tor gefeiert.» Vielen anderen erging es ähnlich. Empfehlung an alle Wittausch warnt davor, sich aus lauter Freude am Erfolg zu übernehmen. Während OK-Präsident Pfister, der ansonsten beim TV Uster Volleyball engagiert ist, bereits laut darüber nachdenkt, weitere Vereine ins Boot zu holen, ist es für Wittausch viel wichtiger, den Anlass breiter abzustützen. «Es ist wirklich schön, was wir bisher erreicht haben. Doch mit dem Ausbau auf zwei Tage (am Sonntag wurden noch drei Juniorenpartien ausgetragen) stossen wir an unsere Grenzen. Es sind eben am Schluss immer die gleichen Perso-
nen, die auch noch die zusätzlichen Aufgaben übernehmen. Deshalb muss jetzt die Konsolidierung im Vordergrund stehen.» Er zweifelt auch daran, dass sein Verein aufgrund der Uster Games nun an regulären Meisterschaftspartien mehr Zuschauer verzeichnen kann. «Dieser Anlass ist einmalig und so wird er auch wahrgenommen. Es ist aber trotzdem schön zu sehen, in welchem Rahmen Unihockey auch gespielt werden könnte. Allein schon deshalb kann ich jedem anderen Verein empfehlen, etwas Ähnliches auf die Beine zu stellen.»
«Die 1000 Zuschauer sparen wir uns für die nächste Saison noch auf.» OK-Chef René Pfister Das bestätigen nur schon die Gesichter der Spieler, gleich ob NLA, U21 oder U18, wenn sie auf die Uster Games angesprochen werden. Ein Grinsen hellt ihre Minen auf, wenn sie von der Stimmung und der Show an «ihrem» grossen Tag sprechen – einem ersten Höhepunkt in ihrer Saison.
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Matthias Hofbauer
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Positionen sind bezogen
Ein Trio zieht vorne weg, dahinter wird der Kampf um die Playoff-Plätze spannend. Dies das Fazit nach einem Drittel der Qualifikation.
Tore pflastern Suters und Bärtschis (l.) Weg.
Text: Damian Keller Fotos: damian keller und claudio schwarz
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er grosse Aderlass bei den Topteams stand im Fokus der Saisonprognosen. Nachdem sich alle Teams einmal gegenüber gestanden sind, darf gesagt werden: An der Hierarchie hat sich trotzdem nichts verändert. Das Trio Red Ants, Piranha und Dietlikon hat sich bereits von der Konkurrenz abgesetzt. Aufwand lohnt sich Überraschend standen die Red Ants nach dem ersten Quali-Durchgang ganz zuoberst. Die «NLB-Verteidigung» mit drei Zuzügen aus der zweithöchsten Liga erwies sich als die beste Abwehr – keine zwei Treffer pro Spiel kassierten die Winterthurerinnen. Vor allem Claudia Gut (von B-Ligist Hot Chilis gekommen) zeigte fehlerlose Auftritte. «Sie spielt unglaublich souverän», windet ihr Cheftrainer Kati Eteläpää ein Kränzchen. Die 30-jährige Verteidigerin verdoppelte im Sommer ihr bisheriges Trainingspensum beinahe und wurde dafür mit einem Stammplatz in der ersten Verteidigung umgehend belohnt. Dazu kommt die starke Torhüterin Heidi Jud, welche die abgewanderte Jonna Mäkelä bereits hat vergessen lassen. Piranha Chur steht trotz Champions Cup und Verletzungssorgen ebenfalls ganz oben. Ein Beweis für die gute Nachwuchsarbeit im Verein – wobei es den blutjungen Stürmerinnen des zweiten Blocks hilft, hinter sich die finnischen Internationalen Tiia Ukkonen und Mia Karjalainen als Absicherung zu wissen. Dietlikon liess diese Absicherung in den
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Ihr Name ist Programm: Claudia Gut (am Ball).
Spitzenspielen noch zu oft vermissen, vor allem beim 6:11 gegen Piranha – beeindruckt aber wie prophezeit mit geballter Feuerkraft in der Offensive. Über sieben Treffer pro Partie liefert Dietlikon ab – mit dem Duo Nina Bärtschi und Julia Suter als den kaltblütigsten Vollstreckerinnen. Skorpion belebt Dahinter beginnt der Kampf um den vierten und letzten Playoff-Platz. Aufsteiger Skorpion Emmental verlor gegen das TopTrio dreimal mit nur einem Tor Differenz und dürfte die Sympathie-Kundgebungen der Gegnerschaft («Endlich mal ein Aufsteiger, der nicht nur mauert, sondern aktiv mitspielt») wohl bereits nicht mehr hören können. Trotzdem sind die Skorpione das belebende Element dieser Saison. Fabienne Wal-
ther wieder in alter Form auf dem Platz zu sehen macht Freude – und auch wenn die knappen Niederlagen aus Sicht der Bernerinnen ärgerlich waren, bleiben sie dank des Sieges über Zug im Playoff-Rennen. Zug United , mit grossen Ambitionen und kaum Kaderveränderungen gestartet, muss mit den Skorpionen im Nacken um seinen Playoff-Stammplatz zittern. Hochs (Sieg über Dietlikon) und Tiefs (0:7-Heimklatsche gegen die Red Ants) wechselten sich munter ab – da muss noch mehr kommen. Die Wizards Bern Burgdorf dürften Mühe haben, Ende Saison als die angestrebte Nummer 1 im Kanton Bern dazustehen. Mit den beiden Playoutplätzen wird der Fusionsverein jedoch nichts zu tun haben – dort haben sich die Floorball Riders und der UHC Höfen bereits fest installiert.
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1. liga Kleinfeld
blau-gelb cazis
Adrian Capatt in den alten Nati-Socken.
Blau gelb ist die
Haselnuss
Blau-Gelb Cazis hält das Bündner Fähnchen in der 1. Liga Kleinfeld aufrecht und sorgte im Schweizer Cup für Aufsehen. Dahinter stecken mehr als eine Handvoll ehemaliger Nationalliga-Spieler. Der ex-Internationale Roger Stegmann. TEXT: RETO VONESCHEN Fotos: Claudio Schwarz
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appelvoll war die schmucke Vial-Halle in Ems am 22. September. Rund 300 Zuschauer wollten sehen, wie sich «David» Blau-Gelb Cazis gegen «Goliath» Wiler-Ersigen schlägt. Ein 1.-Liga-KleinfeldTeam gegen den amtierenden Cupsieger. Eine selten gesehene Affiche. Eine halbe Stunde wehrte sich Cazis bravourös und musste erst dann die ersten Gegentreffer einstecken. Als Ueli Marugg, ein ehemaliger Snowboarder, in der 34. Minute das 1:2 erzielte, erreichte der Lärmpegel in Ems den Höhepunkt. Wiler gewann letztlich 7:1, doch enttäuschte Gesichter waren bei den Bündnern keine zu sehen. Dass Blau-Gelb Cazis als Kleinfeld-Team drei Cuprunden auf dem Grossfeld überstand, ist bei näherer Betrachtung weniger überraschend. Die Mehrheit des Teams spielte bereits früher gegen Wiler. So wie die Malanser Legende Adrian Capatt, der ehemalige WM-Teilnehmer Roger Stegmann oder ex-Wiler-Trainer Björn Söderberg. Insgesamt sieben Akteure mit NLA-Erfahrung stehen im Cazner Aufgebot. Dazu mit Patric Werthan ein ehemaliger Churer Eishockeyaner und mit Harri Lind der aktuelle Trainer von Piranha Chur. Das Herz des Teams bilden aber noch immer die Ur-Cazner.
Söderberg als Türöffner Wie kommt so eine illustre Gesellschaft zu einem Kleinfeld-Team? «Alles begann mit Björn Söderberg», erzählt Stefan Neuhaus, der Macher bei Blau-Gelb Cazis. Der mittlerweile 45-jährige Schwede besuchte vor fünf Jahren die Cazner als Aussendienstler eines Stockherstellers im Training, «und war sofort begeistert, wie professionell wir KleinfeldUnihockey betrieben», wie sich Neuhaus erinnert. Damals stieg Cazis nach einem Herzschlag-Final in die 1. Liga KF auf, wo die Bündner bis jetzt mitspielen. Nach und nach folgten weitere erfahrene Spieler. «Die ‚Furcht‘ vor den grossen Namen nahm uns Söderberg», erzählt Neuhaus, «aber die Hälfte des Teams kannte sowieso keine NLA-Spieler.» Speziell sei es gewesen, als Capatt erstmals ins Training kam. «Ich war eher Chur orientiert, so kannte ich ihn vor allem als Reizfigur», so Neuhaus. Schnell zeigte sich, dass Capatt tiptop ins Team passte. «Er ist sehr ehrgeizig und will uns helfen, solche Momente zu erleben, wie er sie in seiner langen Karriere hatte», so Neuhaus. Spiele wie gegen Wiler. Nicht alle Gruppengegner haben Freude an
den ehemaligen NLA-Spielern, die etwa auch bei den Berner Hurricanes oder Cevi Gossau zu finden sind. «Dem 1.-Liga-Hockey tat dies gut, das Niveau ist gestiegen. Die Härte der NLA-Cracks ist bei der anderen Regelauslegung auf dem Kleinfeld jedoch manchmal ein Problem», sagt Neuhaus. Cazis habe sich für diesen Weg entschieden, weil Nachwuchs für die höchste Kleinfeld-Liga schwer zu finden sei. «Wir haben eine ansehnliche JuniorenAbteilung, aber viele betreiben mehrere Sportarten», erzählt der Sportlehrer. König Fussball zieht oft mehr. Ebenso sieht Neuhaus Blau-Gelb Cazis als Spieler-Lieferant für die Bündner Vereine. Mit Laura Taboas erlebte erst kürzlich eine ehemalige Caznerin ihre NLA-Premiere im Dress von Piranha Chur. Blau-Gelb statt Rot-Weiss Begonnen hat in Cazis alles um die Jahrtausendwende, als eine Gruppe UnihockeyVerrückter im Domleschg, dem Tal südlich von Chur, wo auch die Musikgruppe «77 Bombay Street» ihr Zuhause hat, einen Verein gründete. «Der Name kommt von den Farben des Gemeinde-Wappens, aber vor allem war es eine Anlehnung an Rot-Weiss Chur», gibt
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Claudio Nold gehört zu den Ur-Caznern im Team.
«Der 1. Liga taten die ehemaligen NLA-Spieler gut, das Niveau ist gestiegen. Nur die Härte ist aufgrund der Regelauslegung ein Problem.» Stefan Neuhaus lachend zu. Vorerst bestand der Verein nur aus Junioren, ab 2004 startete auch eine Aktiv-Mannschaft in der 4. Liga. «Mittlerweile sind wir ein sehr anerkannter Verein», freut sich Neuhaus. Nach dem FC Thusis/Cazis hat Blau-Gelb die grösste Nachwuchsabteilung in der Region. «Wir sind sehr aktiv, sei es in der Medienarbeit oder beim Organisieren von Anlässen», sagt der Cheftrainer stolz. Seit fünf Jahren ist der Bau einer Grossfeld-Halle in Cazis ein Thema, in die Althaus viel Herzblut investiert. «Es gab schon diverse Vorbereitungsarbeiten, aber bis jetzt blieb es leider nur ein Traum.» Mehr Freude bereitet Stefan Neuhaus die Entwicklung der höchsten Kleinfeld-Liga: «Die Organisation der Runden ist viel besser geworden, ebenso die Spielstätten und die
Schiedsrichter.» In der Ostgruppe werden alle Runden in Dreifach-Hallen ausgetragen. Auch die Teams arbeiten immer akribischer und werden qualitativ besser. «Kleinfeld ist die Basis des Schweizer Unihockeys und kann auch für die Zuschauer sehr interessant sein. Von der Hallensituation her können viele Vereine gar nicht auf Grossfeld spielen», sinniert Althaus. Ob eine Art Kleinfeld-NLA mit Einzelspielen Sinn machen würde? Schwierig zu beurteilen. Vorerst steht für Blau-Gelb Cazis die aktuelle Meisterschaft im Vordergrund. Gerne würden die Cazner auch dort Erfolge feiern. Bisher waren die Halbfinals in den Playoffs und ein Viertelfinal im Liga-Cup Endstation. Mit dem Spiel gegen Wiler-Ersigen kam der Hunger nach mehr.
Stefan Neuhaus
Nur Gossau ungeschlagen Das Geschehen in der 1. Liga in diese Saison ist enger als auch schon. In der Gruppe 1 standen Mümliswil, die Berner Hurricanes und Nuglar United nach acht Spielen punktgleich an der Tabellenspitze. Blumenstein und Kappelen folgten mit nur einem respektive zwei Punkten Abstand. Nur ULA III, wo die Wiler-Legenden Ueli Reinmann und Roger Gerber ihren Rücktritt gaben, liegt punktelos am Tabellenende. In der Ostgruppe wahrte Double-Sieger Gossau seine Ungeschlagenheit. Einzig Lengnau (drei Punkte Abstand) kann den Zürcher Oberländern folgen. Das Mittelfeld beginnt bei Cazis (3. mit acht Punkten) und endet bei Muotathal (9., sechs Punkte). Aufsteiger Beromünster konnte erst einen Zähler ergattern.
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wissenswert
regelkunde
Kein Gegenspieler ist in der Nähe, also darf Manuel Mucha ausholen.
teil 1 Wissenswert: regelkunde
Wer kennt den Unterschied zwischen Tor- und Schutzraum? Wann ist der Stock zu hoch? Und warum sollten sich Trainer von Juniorenteams besonders beherrschen? Text: reto voneschen Fotos: Damian keller
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s ist erstaunlich, wie wenig aktive Spieler – geschweige denn die Zuschauer – über die aktuell geltenden Regeln Bescheid wissen. Daher werden wir in den nächsten Ausgaben einen kleinen Aufguss in Sachen Regeln vornehmen. Es fängt bei kleinen Sachen an: Ein Klassiker ist der Zuruf «Schiri, Stürmer steht im Torraum!» Jeder Schiedsrichter wird herzlich lachen, denn im Torraum darf jeder stehen, nicht aber im Schutzraum. Kleiner, aber feiner Unterschied, den sich auch jeder Coach merken sollte.
«Normaler Umgangston» Viele elementare Sachen scheinen viele nicht zu verstehen. Nicht, dass ein harter Stockschlag eine 2-Minuten-Strafe nach sich zieht, aber schon die Frage «wann ist hoher Stock?» überfordert. Dabei wäre es so einfach: Bis zum Knie des jeweiligen Spielers darf der Ball gespielt werden. Wird der Stock über die Hüfte gehoben, gibt es eine 2-Minuten-Strafe. Ausser, wenn kein Spieler beim Ausholen oder -schwingen in der Nähe steht. Trifft ein Stock einen Gegenspieler am Kopf, muss eine 5-Minuten-Strafe ausgesprochen werden.
Der wichtigste Mann auf dem Feld ist der Captain. Nur er hat das Recht, mit den Schiedsrichtern zu sprechen. Er ist verpflichtet, die Schiedsrichter zu unterstützen. Zitat Spielregeln: «Der Captain muss mit den Schiedsrichtern in normalem Umgangston sprechen». Teilweise eine Herausforderung für beide Parteien. Nur wenn er unter Strafe steht, darf er nichts mehr sagen. Weiter muss man wissen: Trainer und Betreuer dürfen das Spielfeld nur beim Time-Out betreten oder wenn es ihnen vom Schiedsrichter erlaubt wurde. Maximal fünf Betreuende dürfen auf dem Matchblatt aufgeführt werden. Jedes Juniorenteam muss einen mindestens 18-jährigen Betreuer aufgeführt haben. Wird dieser beispielsweise wegen Meckerns auf die Tribüne verwiesen, ist das Spiel für die Junioren vorbei. Also zweimal überlegen, ob und wie man dem Schiedsrichter die Meinung geigt. 20 Minuten-Frist Zum Spielfeld: Holzbanden sind nur noch Museumsstücke, im Ligabetrieb aber nicht mehr erlaubt. Tor- und Schutzraum (na, was ist welcher?) müssen mit der gleichen Farbe markiert sein. Sind die beiden Spielfeldhälf-
Eigentlich dürfte ja nur der Captain mit dem Schiedsrichter reden. In normalem Umgangston.
ten unterschiedlich gross oder herrschen grosse Lichtunterschiede, werden in der Hälfte des dritten Drittels die Seiten nochmals gewechselt. Fällt die Matchuhr aus oder ist keine sichtbare vorhanden, dürfen je ein Vertreter pro Mannschaft beim Spielsekretariat die Zeitnahme überprüfen. Ganz wichtig: Fällt das Licht aus, muss es spätestens nach 20 Minuten wieder brennen, ansonsten wird die Partie abgebrochen. Als Randbemerkung: International gelten diesbezüglich andere Regeln. Erinnert sei an den «Blackout» an der WM vor einem Jahr in Bern. 5 Schützen im Penaltyschiessen Angepfiffen wird ein Spiel nur, wenn fünf (Grossfeld) respektive drei (Kleinfeld) Spieler und ein Torhüter jeder Mannschaft auf dem Feld stehen. Steht eine Partie in den Nationalligen oder im Cup auch nach der Verlängerung Unentschieden, entscheidet das Penaltyschiessen. Was viele immer noch nicht wissen: Fünf Schützen müssen in entsprechender Reihenfolge gemeldet werden. Sind alle Schützen durch, das Penaltyschiessen aber noch nicht entschieden, müssen die gleichen Fünf nochmals ran, die Reihenfolge darf aber geändert werden. Anders als beim Eishockey müssen auch im zweiten Durchgang alle Fünf ran, erst dann beginnt es wieder von vorne. Spieler, die bei Spielschluss noch eine Strafe absassen, dürfen am Penaltyschiessen teilnehmen. Solche, die mit einer Matchstrafe ausgeschlossen wurden, logischerweise nicht. Ebenfalls ein netter Passus: Es gibt kein Time-Out bei Penaltyschiessen. Nur, dass das auch mal gesagt wurde. Nach wie vor gilt, dass Spieler auf der Strafbank nicht am Time-Out teilnehmen dürfen. Was früher Rot gab, wird heute aber nur noch mit einer zusätzlichen 2-Minuten-Strafe bestraft.
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Brillen sollen nicht nurschützen, sie dürfen durchaus auch gefallen.
Unihockey ist schneller und intensiver geworden. Das kann buchstäblich ins Auge gehen. UNIHOCKEY – EIN SPIEL MIT TEMPO! Unihockey gehört zu den attraktivsten und temporeichsten Sportarten. Das wissen alle, die den Sport mit Begeisterung pflegen. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass sich nicht nur die spielerisch-technischen Anforderungen weiterentwickelt haben, sondern dass auch die Intensität, die Spielgeschwindigkeit und das Spiel mit dem Körper entscheidende Faktoren über Sieg oder Niederlage geworden sind. Diese Entwicklung hat die Attraktivität des Sports gesteigert, das höhere Spieltempo bringt jedoch auch Risiken mit sich. Was vielen nicht bewusst ist: Neben Gelenken und Bändern sind auch die Augen zunehmend einer Verletzungsgefahr ausgesetzt. Denn durch die Entwicklungen im Stock- und Materialbereich sind heute deutlich höhere Schussgeschwindigkeiten möglich. Und das kann buchstäblich ins Auge gehen. SCHUTZBRILLEN VERHINDERN VERLETZUNGEN – WENN MAN SIE TRÄGT Trotz höherem Bewusstsein der Risiken gehört die Schutzbrille bis heute nicht überall in die Standard-Ausrüstung eines Feldspielers. Dabei schützt diese vor einem Grossteil der
möglichen Verletzungen an den Augen. Eine Brille kann die Sportkarriere retten, egal ob auf höchstem Niveau oder im Hobbybereich. Ein unerwarteter oder abgelenkter Ball, ein hoher Stock oder ein unglücklicher Zusammenprall kann zu einer gravierenden Verletzung des Auges führen. Eine Augenverletzung ist nicht nur sehr schmerzhaft, sondern kann auch zu bleibenden Augenschäden bis hin zu dauerhaften Beeinträchtigungen des Sehvermögens oder zum Verlust des Augenlichtes führen. Obwohl viele Verbände und Vereine Schutzbrillen empfehlen, besteht zurzeit kein breites Schutzbrillen-Obligatorium. Immerhin nehmen sich immer mehr Vereine der Problematik an und führen zumindest auf Ebene der Junioren eine Brillenpflicht ein. STARK VERBESSERTE BRILLEN FÜR MEHR TRAGEKOMFORT UND SCHUTZ Eine breite Palette an Schutzbrillen bietet der führende Unihockey-Ausrüster UNIHOC an. Ähnlich wie bei den Stöcken wurden auch die Schutzbrillen in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert und spezifisch an die neuen Anforderungen und Gefahren im Unihockey-Sport angepasst.
Guter Schutz hat Priorität
UNIHOC bietet verschiedene Schutzbrillen-Modelle in diversen Farben und Grössen an. Wichtigstes Kriterium bei einer Brille ist sicherlich die Qualität, denn ein guter Schutz hat oberste Priorität. Aber: eine Schutzbrille soll auch gut passen und darf durchaus gefallen, denn wer die Brille gerne trägt und sie beim Spielen nicht bemerkt, trägt sie auch regelmässig. Die Brillen von UNIHOC bieten deshalb nicht nur optimalen Schutz der Augen, sondern auch verbesserten Tragekomfort und Funktionalität. Neben flexiblen Nasenflügeln sind die neusten Schutzbrillen auch mit Fixierband und Gummi-Grips an den Trägern ausgestattet, die das Verrutschen der Brille bei schnellen Bewegungen vermindern. Lüftungsöffnungen in den Gläsern und eine neuartige AntiFog-Beschichtung verhindern das Beschlagen der Gläser.
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national
president's day
Zentralpräsident Daniel Bareiss durfte in Schaffhausen über 100 Präsidentinnen und Präsidenten begrüssen.
President’s Day
Im Rahmen der EFT-Länderspiele in Schaffhausen lud der Zentralvorstand von swiss unihockey am 3. November die Präsidenten aller Vereine zum Gedankenaustausch ein. Über 100 Clubchefs nutzten das Angebot. Text: Damian Keller Fotos: Michael Peter
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ls die Unihockeyszene zu wachsen begann, wurden die Mitgliederversammlungen immer mehr durch Delegiertenversammlungen abgelöst. Ein logischer und zwangsläufiger Schritt, der aber auch zur Folge hatte, dass sich Basis und Verbandsspitze nicht mehr regelmässig direkt austauschen konnten. Um diesen unmittelbaren Kontakt zur Basis wieder zu beleben, lud der Zentralvorstand (ZV) Anfang November alle Vereinspräsidenten – mit Begleitperson – zum Apéro und Informationsaustausch nach Schaffhausen. 110 Präsidentinnen und Präsidenten erschienen am nördlichsten Zipfel der Schweiz – mehr als ein Viertel aller Vereine. Und die fast ausschliesslich positiv ausgefüllten Fragebögen am Ende der Veranstaltungen zeigten: Ein gelungener Anlass,
der nach einer Wiederholung ruft. Bedauerlich war nur, dass die Präsidenten das gleichzeitig stattfindende Duell zwischen Schweden und Finnland verpassten – und dass der Austausch am Schluss etwas zu kurz geriet. Aber man muss sich für die nächste Ausgabe ja auch noch steigern können. Strategie verstanden Zentralpräsident Daniel Bareiss umriss als Einleitung vor den folgenden Referaten die Strategie des Verbandes für 2014 bis 2018. Die Mitgliedervereine unterstützen und stärken, mit den Auswahlen erfolgreich sein (mit jeder Nati an jeder WM eine Medaille), den Unihockeysport national und international fördern. Dies alles nach ethischen Grundsätzen, fair, dopingfrei und mit
gesunden Finanzen (angestrebte Eigenkapitalquote von 10 Prozent). Die Regionen sollen gestärkt und zielgruppengerechte Spielgefässe entwickelt werden (Stichwort Plauschteams). Der Ausbildung wird grosses Gewicht beigemessen – bis 2020 sollen Trainer über eine Lizenz verfügen müssen. Im Vergleich zu anderen Sportarten ist Unihockey diesbezüglich im Rückstand. Die Anzahl der Lizenzierten soll nach einigen Jahren der Stagnation (im Gegensatz zu Handball oder Volleyball zumindest nicht rückläufig) wieder gesteigert werden. Bareiss erklärte den Zusammenhang zwischen den Zielen. Ohne gut ausgebildete Trainer gibt es letztlich keine erfolgreichen Nationalteams. Ohne Förderung des internationalen Bereiches aus dem Lager der
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Top-Nationen wird Unihockey nicht in die olympische Familie aufgenommen. Ohne gesunde Finanzen werden überhaupt keine Ziele erreicht. Roger Dettling (Präsident Hard Sticks Adliswil) warf passend in die Runde: «Ich bin schon lange in der Szene – und zum ersten Mal verstehe ich völlig, was der Zentralvorstand will.» SPA und IT Daniel Brunner referierte zum Thema Sportausschuss , der seit dem Sommer 2012 an der Arbeit ist. Diesem gehören nebst Brunner als ZV-Mitglied Reto Balmer (Ausbildung und Nachwuchs), Beat Wullschleger (Technische Komission) und Lukas Gyger (Schiedsrichter Komission) an. «Der Zentralvorstand soll sich um die Strategien kümmern und sich nicht mehr wie in der Vergangenheit mit der Farbe von Bällen befassen müssen», sagte Brunner. Es werde gearbeitet – die Sportausschuss-Abkürzung «SPA» stehe nicht für eine Wohlfühloase. Alle sechs Wochen trifft sich der Ausschuss, um an den sportlichen Reglementen und ligarelevanten Themen zu arbeiten. Aktuell ist etwa eine Arbeitsgruppe «Label Kinderunihockey» im Einsatz (jeder Verein mit E- bis C-Junioren soll seine Arbeit mit einer Online-Lösung zertifizieren lassen können), auch die Themen D-Junioren-Meisterschaft und C-Junioren/ U14 sind pendent. Geschäftsführer Daniel Bollinger gab zum Thema IT Auskunft. Offen gab er zu, dass eine externe Analyse Mängel aufgezeigt hat: «Es gab bisher keine IT-Strategie. Von der Verbandsadministration bis zum Finanzwesen wurde mit verschiedenen Modellen gearbeitet, die einigermassen funktioniert haben – aber es gibt grosses Verbesserungspotenzial, was zu mehr Sicherheit und längerfristig auch zu tieferen Betriebskosten führen wird.» Um das entsprechende Know-how auf der Geschäftsstelle zu erhöhen, hat am 1. Dezember eine Fachkraft ihre Arbeit aufgenommen. «18 000 Spiele, 1500 Schiedsrichter, 2000 Teams – die Verbandslösung ist das Herzstück von swiss unihockey, da darf nichts passieren», sagte Bollinger und umriss die kurzfristige (bis zwei Jahre) bis langfristige (zehn Jahre) IT-Strategie. Zudem informierte er über das neue Videoportal, auf dem künftig alle NLA-Spiele verfügbar sein sollen – verbunden mit dem Liveticker. Kantonsgelder abholen Regionalliga-Präsident Joe Stöckli stellte die anwesenden Regionenpräsidenten vor und warf gleich die Frage auf, inwiefern die heute gültige Gliederung in sieben Regionen noch zeitgemäss sei. «Die Interessensschwerpunkte verlaufen zum Teil eher zwischen Grossfeld und Kleinfeld, Aktiven und Junioren oder Männer- und Frauenbereich. Zudem sind einige Regionen sehr gross.» Eine Studie der Universität Bern (Institut für Sportwissenschaft) ist bereits in Arbeit. Sie
soll mögliche Handlungsempfehlungen ergeben. Weiter wies Stöckli darauf hin, dass erst elf aktive Kantonalverbände bestehen – bei bekanntlich 26 Kantonen ist also noch viel Luft nach oben. Um «Kantonsgelder abzuholen» und den Unihockeysport weiter zu verbreiten, wären zusätzliche Verbandsgründungen nötig, auch wenn sich heute schon Vereine ohne Kantonalverband dem benachbarten Kanton anschliessen können, um dort von Subventionen zu profitieren. Sollen die Regionen insgesamt gestärkt werden – der Ferienproblematik im Junioren-
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bereich könnte zum Beispiel mit regionalen Spielbetriebsorganisationen begegnet werden – würde dies bedeuten, dass entsprechende Kompetenzen in die Regionen verlagert würden. Diese Verantwortung müsste dann jedoch auch verlässlich wahrgenommen werden. Das Thema wird noch einige Jahre auf dem Tisch sein. Nulltoleranz bei sexuellen Übergriffen Zu zwei völlig unterschiedlichen Themen nahm noch einmal Daniel Bareiss Stellung.
RegionalligaPräsident Joe P. Stöckli.
SPA-Chef Daniel Brunner.
swiss-unihockeyGeschäftsführer Daniel Bollinger.
«Die neue IT-Strategie bringt mehr Sicherheit und längerfristig tiefere Betriebskosten.» Daniel Bollinger
Er präsentierte das Projekt der unihockeyARENA in Urtenen-Schönbühl und lobte die Hornets für ihre Initiative, eine eigene, zweckmässige Halle für zwei Millionen Franken gebaut zu haben. Die Hornets stellen das komplette Dossier mit Bauplänen und Budget interessierten Vereinen zur Verfügung. «Erkundigt euch in der Gemeinde, ob auch bei euch VBS-Land für den Bau einer Halle zur Verfügung steht», gab er allen Vereinen mit auf den Weg, die unter dem Mangel an Trainingseinheiten leiden. Bezüglich sexueller Übergriffe rief Bareiss zur Nulltoleranz auf. «Wer von euch fragt neue Trainer, ob sie einen J+S-Kurs besucht haben?» warf er in die Runde und nickte zufrieden in das Meer an aufgestreckten Händen. «Und wer fragt, ob der Trainer schon einmal in einen sexuellen Übergriff verwickelt war?», schob er nach. Nur wenige Hände blieben oben. Das Thema müsse enttabuisiert und transparent, ohne Selbstschutz angegangen werden, forderte Bareiss. Im Rahmen der Richtlinien von Swiss Olympic soll eine möglichst hohe Tätertransparenz geschaffen werden. Vision Olympia Zum Schluss blieb Zeit für eine Vision: Unihockey an den Olympischen Spielen 2028 – mit der Schweiz als erstem Olympiasieger. Bareiss berichtete von seinem Treffen mit René Fasel (Präsident des Internationalen Eishockeyverbandes), der ihm Mut gemacht habe. «Der Trend geht in Richtung einfache und günstige Sportarten. Wenn es Unihockey bis 2019 auf die Shortlist des IOC schafft, könnte der Traum 2028 wahr werden.» Während des abschliessenden Olympia-Trailers auf der Videoleinwand liefen sich draussen die Schweizer U19-Nationalspieler warm. Für manch einen dieser Spieler könnte der olympische Traum tatsächlich in Erfüllung gehen. Daran scheint auch Yvan Vouillamoz (Präsident Eagles Aigle) zu glauben, der sich dafür bedankte, dass der President’s Day mit Rücksicht auf die welschen Kollegen in hochdeutscher Sprache abgehalten wurde. «Ich hoffe, dass die Westschweiz auch bald mit einem NLATeam den Unihockeysport bereichern kann. Aber der Traum von Olympia erfüllt sich wohl schneller.»
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Stimmen zum ersten President’s Day 1
Daniel Vetter (Unihockey Limmattal) Ein absolut notwendiger Event, so etwas fehlte bis jetzt. Ich wünsche mir vor allem bezüglich Hallensituation Unterstützung vom Verband. Dabei muss es nicht gleich eine um eine neue und eigene Halle gehen – Support bezüglich Zugang zu bestehenden Hallen oder wenn die Gemeinde etwa ein neues Schulhaus baut würde schon reichen. Als lokaler Verein hat man zu wenig Gewicht oder ist schnell «der Böse» in der Gemeinde, der immer nur fordert. Der Einfluss des Verbandes könnte helfen.
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Thomas Denkinger (UHC Fricktal Stein) Die sexuellen Übergriffe und die Hallenproblematik sind auch bei uns im Verein gerade ein grosses Thema. Die Pläne der Hornets haben wir uns bereits beschafft. Ich hätte mir gewünscht, dass der President’s Day nicht hauptsächlich aus Referaten besteht, sondern dass in kleineren Gruppen zu verschiedenen Themen diskutiert wird, auch um den Kontakt zu anderen Vereinen zu vertiefen.
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Christof Peter (UHC Wild Pigs Wyland) Ich kam nicht nur wegen des kürzesten Anfahrtsweges aller Teilnehmer nach Schaffhausen. Auch als Kleinfeld-Präsident interessiert es mich, was im Verband läuft, selbst wenn mein Verein nur wenig bewegen kann. Mit dem Verband sind wir grundsätzlich zufrieden, vieles ist ist in den letzten Jahren professioneller geworden. Was stört ist einzig, dass immer mehr Aufgaben auf die Vereine übertragen werden (zum Beispiel im Cup). Und wir warten noch immer auf die versprochenen Banner für die Junioren-Heimrunden – wenn wir einen Fehler machen, werden wir sofort gebüsst.
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Patrick Willi (Unihockey TV Grosswangen) Ich habe mir von diesem Anlass den Austausch mit anderen Präsidenten und Infos aus dem Zentralvorstand aus erster Hand gewünscht. Infos kann ich mir zwar auch sonst beschaffen, aber hier ging es einfacher. Gerade die angedachten Veränderungen im Regionalbereich waren für mich neu. Konkrete Anliegen haben wir keine, wir sind soweit glücklich.
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President’s Day
Dans le cadre des rencontres internationales EFT à Schaffhouse, le Comité central de swiss unihockey a invité les présidents de tous les clubs à participer à un échange d’idées et d’informations. Une invitation à laquelle de nombreux chefs de club ont répondu.
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Texte: Damian Keller (Traduction: Elisabeth Kleiner) Photos: Michael Peter
ent-dix présidentes et présidents de club ont répondu à l’invitation du Comité central (CC) – soit plus du quart de tous les clubs swiss unihockey. Ils ont reçu au President’s Day à Schaffhouse des informations à la source et ont pu échanger des idées. Les réponses dans le questionnaire rempli à la fin de cette réunion ont été dans leur majorité positives : une rencontre réussie à refaire. Stratégie Le président central Daniel Bareiss a esquissé dans son introduction la stratégie de l’association 2014-2018. Soutenir et consolider les clubs affiliés, réussir les sélections (une médaille pour chaque équipe nationale à chaque CM), promouvoir l’unihockey sur le plan national et international. Ceci, selon des principes éthiques, fair, sans dopage et avec des finances saines. Renforcer les régions et développer des structures de jeu ciblées sur les groupes visés. La formation est un point primordial – dès 2020, les entraîneurs devront avoir une licence. En outre, le nombre de licenciés doit augmenter après quelques années de stagnation.
Daniel Brunner aborde les thèmes traités par le Comité sportif constitué à l’été 2012. Selon lui, « le Comité central doit innover au niveau des stratégies et non sur la couleur des balles comme par le passé. » Le comité se rencontre toutes les six semaines et planche sur les règlements sportifs et les thèmes relevant des ligues. Daniel Bollinger, directeur de swiss unihockey, a informé sur les solutions IT. Il a reconnu sans détour qu’une analyse externe avait permis de découvrir des lacunes dans le système. Pour relever le knowhow au Secrétariat de swiss unihockey, un spécialiste a été engagé ; il a pris ses fonctions le 1er décembre. Structures des Régions Joe Stöckli, président de la Ligue régionale, remet en question l’actuelle structure en sept régions. Les centres d’intérêt varient plutôt entre Grand terrain et Petit terrain, Actifs et Juniors ou encore entre équipes Messieurs et équipes Dames. En outre quelques Régions sont très grandes. Une étude de l’Université de Berne (Institut des sciences du sport) qui a pour but de fournir des recommandations pratiques est en cours.
Daniel Bareiss a encore pris position sur deux thèmes tout à fait différents. Il a présenté le projet d’unihockey ARENA d’UrtenenSchöhnbühl et a complimenté les Hornets qui ont fait construire de leur propre initiative une halle de deux millions de francs entièrement conforme aux besoins de l’unihockey. Le second thème abordé avec détermination par le président central a été la « Tolérance zéro pour toute agression sexuelle ». « Qui de vous a déjà demandé à un nouvel entraîneur s’il avait été impliqué dans une agression sexuelle ? » a-t-il demandé à la ronde. Rares ont été les mains qui se sont levées. Ce thème doit être abordé sans autodéfense, il doit être détabouisé et transparent. Il faut une transparence maximale sur les coupables dans les directives de Swiss Olympic. Vision Olympia Et pour finir une vision du président central : l’unihockey aux Jeux olympiques 2028 – avec la Suisse comme premier champion. Les sports simples et peu onéreux sont demandés aujourd’hui. Si l’unihockey arrive jusqu’en 2019 à se classer dans la présélection du CIO, ce rêve pourrait être réalité en 2028.
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background
Unihockey für Strassenkinder
Alte Schweizer Nati-Shirts bleiben im Einsatz.
Mädchen sind von anderen Sportarten oft ausgeschlossen.
Der gelochte Ball erobert
Südamerika
Der Verein «Unihockey für Strassenkinder» will Jugendlichen in sozialen Brennpunkten Hoffnung und eine positive Lebensperspektive vermitteln. Ganz nebenbei wird damit auch die Sportart Unihockey verbreitet, wie das Beispiel Südamerika zeigt.
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text und fotos: unihockey für strassenkinder
H
ansjörg Kaufmann, Gründer und langjähriger Geschäftsführer des Vereins «Unihockey für Strassenkinder», bereiste 2005 Brasilien. In den Favelas (Armenviertel) São Paulos entstand die Idee, der unsäglichen Armut und Perspektivlosigkeit der Kinder und Jugendlichen mit dem Instrument Unihockey zu begegnen. Kaufmann hätte sich kaum träumen lassen, dass ausgerechnet Brasilien Ausgangspunkt eines UnihockeyBooms sein würde. Heute begleitet der Verein in Brasilien über 30 stark wachsende Unihockeyprojekte, die meisten davon in den klassischen Hinterhöfen der Grossstädte. Unihockey hat hier im Gegensatz zum allgegenwärtigen Fussball den Vorteil, dass es Mädchen und Knaben vereint. Geld und Machogehabe sind kein Thema. Der unbekannte Teamsport scheint den südamerikanischen Drang nach technischem Feingefühl mit ehrlichem und nicht durch utopische Geld- und Existenzträume verwässertem Teamspirit zu verbinden. Dies ist in den Slums das simple Erfolgsrezept.
der 10-Millionenstadt im kommenden Jahr gar noch intensiviert werden. Wenn alles nach Plan verläuft, kann im Sommer 2014 die Arbeit auch in Equador fortgesetzt werden. Dort sind zum ersten Mal Trainerausbildungen an zwei Orten vorgesehen.
Schwerpunkt 2014: Südamerika Drei von vier Einsätzen im kommenden Jahr werden in Südamerika stattfinden. «Der Schwerpunkt ergab sich aufgrund der Entwicklung. Die ausgebildeten Trainerinnen und Trainer der ersten Generation sind begeistert darüber, was sie mit Hilfe des Unihockeysports erreichen können. Sie sind nun hungrig, mehr über diesen Sport zu lernen sowie sich und ihre Teams weiter zu verbessern und zu vernetzen.» Benj Lüthi, langjähriger Nationalliga-Spieler und 27-facher Internationaler, weiss wovon er spricht. Er leitete bereits Einsätze in Brasilien und in Peru. Unihockey als wirksames Präventionsinstrument unter Jugendlichen? Was in den ersten Vereinsjahren etwas belächelt wurde, scheint sich mittlerweile Von Brasilien nach herumzusprechen. So ist der wachPeru und Equador sende Verein heute in über 15 Ländern Ausgehend vom Pionierland auf vier Kontinenten tätig, schenkt Brasilien, schwappte die BeSpieltrieb damit vielen jungen Menschen eine in Südamerika. geisterung auf die Spanisch Perspektive. Und: Der Verein übersprechenden Nachbarstaaten nimmt dabei nebenbei eine nicht zu unterüber. «Plötzlich erhielten wir Anfragen von schätzende Rolle in der Weiterverbreitung zahlreichen Ländern Südamerikas», erzählt des löchrigen Balles auf der ganzen Welt. Benj Lüthi, heutiger Geschäftsführer bei «Unihockey für Strassenkinder». «MomenWährend im kommenden Jahr je ein Team in Rumänien, Peru, Equador und Brasilien untan ist es so, dass wir viele Länder vertrösten müssen. Unser oberstes Ziel ist die Nachhalterwegs sein wird, plant man bereits weiter. Mittelfristig sollen weitere Projekte in Asien tigkeit. Im Gegensatz zum Internationalen (Laos, Philippinen) und Afrika (Mosambik, Unihockeyverband brauchen wir nicht mögGuinea, Kenia) lanciert werden. Mit verschielichst viele Unihockeyländer – unser Hauptanliegen ist, dass in unseren Einsatzländern denen lokalen Partnern ist man bereits im auch in zehn Jahren noch Unihockey gespielt Gespräch und prüft die Möglichkeiten. «Bis wird.» in einem Land ein Trainerkurs stattfinden kann, rechnen wir mit einem Vorlauf von Aus diesem Grund nimmt der Verein nicht zwei bis vier Jahren», hält Lüthi fest. Denn jährlich mehrere neue Länder ins Programm. wer drei Wochen Ferien und einen beachtliIm vergangenen Sommer aber durfte ein 13-köpfiges Schweizer Team zum ersten Mal chen finanziellen Betrag für einen Einsatz Peru bereisen, um den Unihockeyvirus zu investiere, dürfe auch den Anspruch haben, säen. Dank einer Solidaritätsaktion der Mödass alles möglichst reibungslos klappt. «Natürlich gibt es dennoch immer wieder belkette «Conforama» in diesem Herbst, bei Überraschendes, das können wir nicht verdem «Unihockey für Strassenkinder» mit dem Projekt «Hoffnung für Strassenkinder in hindern», sagt Lüthi. In den acht VereinsjahLima» den Projektbeitrag von 10‘000 Franren habe es aber noch in keinem Einsatz eiken gewann, kann die Präventionsarbeit in nen grösseren Zwischenfall gegeben.
Ein ebener Boden genügt, eine Halle braucht es nicht.
Solidarität der UnihockeyCommunity
Anfang Oktober suchte die Möbelkette Conforama im Rahmen einer Solidaritätsaktion die fünf besten gemeinnützigen Aktionen. 30 Projekte wurden von einer Jury für den Final nominiert, dann konnte die Öffentlichkeit mit einem Onlinevoting bestimmen, welches Projekt das Preisgeld von je 10 000 Franken verdient habe. Innert kürzester Zeit zeigte sich in der Unihockey-Familie eine grosse Solidarität. Das Voting wurde auf Vereinshomepages verlinkt, Vereine und Medien wie unihockey.ch machten aktiv Werbung und halfen damit entscheidend mit, dass «Hoffnung für Strassenkinder in Lima» schliesslich mit fast 3000 Stimmen den zweiten Platz belegte. Ein starkes, solidarisches Zeichen unserer jungen, aufstrebenden Sportart nach aussen.
Charity partner
Seit dieser Saison ist der Verein «Unihockey für Strassenkinder» offizieller Charity Partner von swiss unihockey. Als gemeinnützige und steuerabzugsberechtigte Institution finanziert sich der Verein aus Spenden, Gönner- und Sponsorenbeiträgen. Immer wieder kann er auch auf der Materialebene auf die grosszügige Hilfe verschiedener Schweizer Klubs zählen. Jährlich finden 3 bis 5 Teameinsätze statt, im kommenden Jahr in Rumänien (6.–20. April), Peru, Equador (beide vom 19.7. – 10.8.) und Brasilien Nord (26.9 – 9.10.). Nähere Infos und Verkauf der beliebten Jahreskalender 2014 unter: www.floorball4all.ch
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Geschichtsstunde
SilberFrühling in Borlänge
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Regula Kindhauser (r.) und Manuela Zürcher freuten sich über die erste WM-Medaille der Schweizerinnen.
Text: Reto voneschen Archivmaterial: Zeitschrift «unihockey»
or 14 Jahren fand die zweite Weltmeisterschaft der Frauen statt. Die Premiere 1997 im finnischen Åland hatte für die Schweiz mit dem 4. Rang geendet. Die Tage im schwedischen Borlänge blieben dagegen unvergesslich. Bis in den Final stiess die Schweizer Equipe – mit der damals blutjungen Mirca Anderegg – vor. Dies auch, weil Finnland gegen Norwegen in den Gruppenspielen verlor und im Halbfinal gegen Schweden ran musste. Dank eines 4:0 über Lersbryggen & Co. qualifizierte sich die Schweizer Truppe von Trainer Thomas Rieben für das Endspiel gegen (überraschend) Finnland. Nach 27 Sekunden führten die Schweizerinnen durch Martina Birchmeier 1:0, am Schluss setzten sich die Finninnen trotzdem durch (3:1). Die Silbermedaille in Borlänge war das erste Edelmetall für die Frauen. Der damalige Verbands-Pressechef Giovanni «Giovi» Marti führte in Borlänge ein amüsantes Tagebuch. Wir werfen mal einen Blick hinein. 9. Mai Winterliches Borlänge Flug von Zürich nach Stockholm ohne grosse Zwischenfälle, wobei Cheftrainer Thomas Rieben und Physiotherapeutin Judith Ammann bei der Ankunft wesentlich mehr Farbe im Gesicht hatten als während des Fluges. Grosse Überraschung bei Hotelankunft: Ein Schneesturm! 10. Mai Souveräner Sieg Morgentraining. Hoch oben auf der Tribüne ein kleines, diskretes Grüpplein. «Die Düütsche!» Delegationsleiterin Jacqueline Zaugg: «Die söllet doch nur luege, oisi trainieret eh alles andere...» Das Spiel wurde souverän 6:1 gewonnen.
11. Mai Dann schlagen wir die Schwedinnen eben im Final Ganze 658 Zuschauer wollen das hochklassige Spiel zwischen der Schweiz und Weltmeister Schweden sehen. Das Leiden der verletzten Jacky Kohler («I halt’s nid us») filmreif. Der Weltmeister hatte die Hosen voll, gewann aber trotzdem. 12. Mai Von versteckten Talenten Coach Thomas Rieben zeigt versteckte Talente. Mit einem technisch perfekten Hackentrick beim «Häckisäcki» lässt Thomas «Ronaldo» Rieben alle staunen. 13. Mai Der Tag vor dem Halbfinal Einladung zum WM-Dinner. Höhepunkt die junge schwedische Popgruppe, die mächtig Stimmung in die Bude brachte. War auch nötig! Bevor ich es merke, nimmt mich die junge Sängerin während eines Liebeslieds in den Arm. Hatte wohl kein besseres Sujet im Saal gefunden... 14. Mai «Es isch gschafft: Mir spieled um de Titel» 1758 schwedische Fans wollen den Einzug in das WM-Finale miterleben. Ging voll in die Hosen! Finnland überrascht alle. Für Schwe-
den eine Riesen-Katastrophe. Uns solls recht sein. 40 Minuten zeigte unsere Nati ein defensiv perfektes Spiel gegen Norwegen. Am Ende 4:0! Party kann beginnen. 15. Mai Der Finaltag Beim «Häckisäck-Rugby» auf einer Wiese blieb uns kurz das Herz stehen. Nati Stadelmann läuft in einen Baum hinein. Zum Glück unverletzt. Zum Spiel: Kurz vor Schluss waren es die blonden Engel aus Helsinki, die den Titel errangen. Es fliessen Tränen: «Ich brüell im Fall nöd, will mer verlore händ, sondern will ich glücklich bin», versicherte mir Jasmin Artho. Die Silbermedaille ist eine tolle Sache, die Mannschaft hat es sich verdient. Über den Apero und die Disco will (und darf) ich nichts schreiben. Halt! Doch, da ist ja noch was. Die Begegnung zwischen Birgitte Lersbryggen und unserer Mirca Anderegg. Lersbryggen: «He du, warum hast so provokativ deine Finger auf mich gerichtet, nachdem du das Tor gegen uns geschossen hast?» Mirca: «Wegen dem Blödsinn, den du in einem Zeitungsinterview gesagt hast.» Lersbryggen hatte die Schweizer WM-Chancen etwas falsch eingeschätzt. «Sie verlieren den Halbfinal und den kleinen Final. Die können uns Skandinavierinnen das Wasser nicht reichen.»
Martina Birchmeier präsentierte 1999 ihre WM-Silbermedaille.
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Vorschau Die nächste Ausgabe erscheint am 14. Januar 2014.
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