unihockey.ch Nr. 115 - Grossauflage

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GROSSAUFLAGE SWISS N U IHOCKEY

Nr. 115 · Mai 2016 · Fr. 7.90

DAS SCHWEIZER UNIHOCKEYMAGAZIN · MEDIENPARTNER VON SWISS UNIHOCKEY

nd das Piranha Chur:uDer fünfte Meister-Gen Titel in Serie

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EDITORIAL

NR. 115, MAI 2016 8

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Damian Keller, Chefredaktor

Rampenlicht

Das war sie also, die Saison 2015/16. Den Meistern und Aufsteigern in allen Ligen des Landes wird sie als besonders schön in Erinnerung bleiben. Allen voran GC und Piranha Chur, die ihre Titel auf der grossen Bühne in Kloten feiern durften. Auch der zweite Superfinal fand vor ausverkauftem Haus statt – ein Erfolg mit Ansage. Die meisten Triumphe und Tragödien ereigneten sich abseits der laufenden TV-Kameras, was sie aber keineswegs schmälert. Im Gegenteil. Von den Emotionen bei den Junioren, auf dem Kleinfeld und in allen tieferen Ligen lebt der Sport. Den Absteigern bleibt nur der Trost, dass es ohne sie keine Aufsteiger gäbe – und allen Nicht-Meistern, dass sie schon in vier Monaten einen neuen Anlauf starten können. Die Champagner-Spritzer, Freuden- und Frusttränen in den Hallen sind von fleissigen Hausmeistern entfernt worden. Bei manchen Vereinen fängt schon bald wieder das Sommertraining an. Dieses hat, wie sich immer mehr herumspricht, nicht unwesentlichen Anteil daran, ob die nächste Saison erfolgreich sein wird. Wer im Frühling 2017 einen Pokal in die Vitrine des Vereinslokals stellen will, legt die Basis dafür in den kommenden Monaten. unihockey.ch macht keine Sommerpause. Für unsere Abonnentinnen und Abonnenten sind wir bereits im Juni wieder da. Allen Lizenzierten von swiss unihockey, die nur die drei Grossauflagen pro Jahr erhalten, wünsche ich einen schönen Sommer. Wir lesen uns zum Saisonstart im September wieder. Bei der Lektüre dieser meisterlichen MaiAusgabe wünsche ich Ihnen wie immer viel Vergnügen. Damian Keller Chefredaktor unihockey.ch

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KURZNEWS

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DIE GROSSE WENDE

40 EFT IN DER ROMANDIE An der EFT in Lausanne überzeugte die Schweizer Auswahl und auf der Tribüne sorgte das Publikum für tolle Stimmung.

Pingpong mit Tanja Walter (Dietlikon) und Jan Zaugg (Köniz), die Besten der Welt, Aderlass bei den Skorern, Jussilas Schuhe. Dazu wird gut gebrüllt. Die Schweizer Meister der Saison 2015/16 heissen erstmals GC und zum fünften Mal in Serie Piranha Chur. Beide Champions drehten im Superfinal in Kloten einen Rückstand.

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16 MEISTERLICH Die grosse Übersicht der Meister und Gruppensieger der Unihockey-Schweiz.

U19-WM IN KANADA

Die siebte U19-WM der Juniorinnen in Belleville war eine würdige. Und für die Schweiz mit dem Gewinn der Bronzemedaille eine erfolgreiche.

MERCI, LAUSANNE

À l’EFT de Lausanne, la sélection suisse a démontré ses capacités à un public ravi et il régnait une ambiance fantastique dans les gradins.

18 TAKTIKFUCHS Nationaltrainer David Jansson erklärt die Unihockeywelt. Teil 11: Basketball.

44 FINNLAND Als letzte der Topnationen ist Finnland im Superfinal-Zeitalter angekommen.

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EIN MONSTER WIE JAGR

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GOSSAUS RÜCKKEHR

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Seit 13 Jahren spielt der Tscheche Ales Zalesny im Ausland. Soeben verhalf er Verbano Gordola zum Aufstieg in die NLB. Und der 36-Jährige hat noch nicht genug. Die Spitze in der 1. Liga Kleinfeld wird breiter. Die Saison 2015/16 wurde aber eine Beute des Rekordmeisters.

VOM PAUSENFÜLLER ZUM SERIENMEISTER

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SCHWEDEN

Géraldine Rossier ist die dienstälteste Schweizer Söldnerin. In den Playoffs spielte sie bei Täby im ersten Block.

SCIENCE CORNER

swiss unihockey will Studenten bei der Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten verstärkt unterstützen.

ABOS UND IMPRESSUM

Schlusspunkt: In den Mund gelegt.

Die Red Ants feiern 30 Jahre Frauenunihockey. Die Schwestern Regula Kindhauser und Karin Hürlimann-Kindhauser blicken auf die Anfänge zurück. 34

VERBANDSNEWS

Dank den Vereinigungen «Golden Circle» und «swiss floorball friends» können Private und Unternehmen in die Weiterentwicklung des Unihockeys investieren.

Auch der zweite Superfinal in Kloten war ein voller Erfolg. Nicht nur für GC und Piranha Chur.


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Jan Zaugg Floorball Köniz ÜBER MICH

Nickname: Jany Geburtsdatum: 14.7.1997 Beruf: Schüler Rückennummer: 61 Position: Flügel Motto: Always look on the bright side of life Das habe ich mal geklaut: PaniniBilder Damit habe ich kürzlich jemanden sauer gemacht: Kanter-Sieg im Fifa

MEINE FAVORITEN

Lieblingsgegenstand: Unihockeyball Lieblingsfilm: Dirty Grandpa Lieblingslied: Spectre (Alan Walker) Diesen Promi würde ich gerne auf einen Drink einladen: Stephen Curry Mein Traumwohnort: Bern Die schönsten Augen hat: Patrick Rolli Diese Unihockeyregel würde ich ändern: Doppelfuss erlauben

Tanja Walter UHC Dietlikon MEIN SPORT

Mein erster Verein: Voodoo Köniz Vorbild zu Juniorenzeiten: Peter Bigler (Floorball Köniz) Mein Stock: FatPipe Beat Bow 27 Mein Schuhmodell: Adizero Counterblast Lieblingsgegner: Tigers Langnau Angstgegner: das Sommertraining Meine Sternstunde: Halbfinal an der U19-Weltmeisterschaft gegen Schweden 2015 in Helsingborg Bester Spieler: Jani Kukkola Beste Spielerin: Corin Rüttimann Schönster Spieler: Thomas Gfeller Schönste Spielerin: Anna Wijk Lieber mit als gegen: Florian Kuchen Sollte sein Comeback geben: Samuel Thut Kann ich besser als andere: Fifa 16

In der nächsten Ausgabe: Zaugg wählt Jasmin Krähenbühl (Wizards), Walter wählt Yannick Glauser (UHC Grünenmatt, neu Tigers Langnau)

ÜBER MICH

Nickname: Täns Geburtsdatum: 1.12.1995 Beruf: Kauffrau Rückennummer: 19 Position: Sturm Motto: Es gibt keine besonderen Teams, nur Teams, die besondere Dinge tun. Das habe ich mal geklaut: Lippenpomade Damit habe ich kürzlich jemanden glücklich gemacht: Michael Schmied dazu gebracht, die Freundschaftsanfrage einer Kollegin auf Facebook zu bestätigen Damit habe ich kürzlich jemanden sauer gemacht: Microwellenpopcorn im Büro verbrannt

MEINE FAVORITEN

Lieblingsbuch: Leiden im Licht (Ariella Käslin) Lieblingsgegenstand: iPhone Lieblingsfilm: Pearl Harbor Lieblingslied: Show me love (Robin Schulz) Diesen Promi würde ich gerne auf einen Drink einladen: Bastian Baker

Denselben Promi würde ich fragen: Wie kriege ich noch Tickets fürs Gurtenfestival? Mein Traumwohnort: Singapur Da trifft man mich im Ausgang: Zürich Diese Unihockeyregel würde ich ändern: Verlängerung mit je drei Spielern Wünsche ich mir zum nächsten Geburtstag: Blumen

MEIN SPORT

Mein erster Verein: UHC Dietlikon Vorbild zu Juniorenzeiten: Tanja Stella Mein Stock: Fatpipe G29 Mein Schuhmodell: Asics Gel-Tactic Lieblingsgegner: Linda Pedrazzoli im Lattenschiessen Meine Stärken: lachen Meine Schwächen: aufhören zu lachen Bester Spieler: Tim Braillard Beste Spielerin: Nina Bärtschi Schönster Spieler: Christian Zaugg Schönste Spielerin: Ramona Zimmermann Lieber mit als gegen: Laura Mertsalmi Sollte sein Comeback geben: Patrik Mosimann Kann ich besser als andere: überall und sofort schlafen


Trio nach Schweden

Männer NLA: Mit Liga-Topskorer Simon Flühmann (Grünenmatt) und GC-Sniper Nico Scalvinoni (beide zu Dalen) und Nicola Bischofberger (Wiler-Ersigen, zu Falun) verlassen drei Schweizer Internationale die NLA Richtung Schweden. Bischofberger hatte dabei sogar die Qual der Wahl. Er entschied sich gegen Dalen und Växjö und für Falun, das nach drei Meistertiteln in Serie im April entthront wurde. «Es war schon immer mein Traum, in der besten Mannschaft der Welt mit den weltbesten Spielern zusammenzuspielen», kommentierte der 21-Jährige seinen Wechsel. Gleichzeitig unterschrieb der Nesslauer einen Vertrag über drei Jahre bei Wiler, das ihn für eine Saison nach Schweden ausleiht.

Nach nur einer Saison bei WilerErsigen zieht Bischofberger weiter.

DIE WELTBESTEN FRAUEN 2015 1 Anna Wijk (Schweden, KAIS Mora IF)

Rasmus Enström

2 Jonna Mäkelä (Finnland, NST Lappeenranta) 3 Corin Rüttimann (Schweiz, Endre IF) 4 Anna Jakobsson (Schweden, Endre IF) 5 Sanna Scheer (Schweden, Rönnby IBK) 6 Emelie Wibron (Schweden, IKSU) 7 Nina Rantala (Finnland, Classic Tampere) 8 Josefina Eiremo (Schweden, IKSU) 9 My Kippilä (Finnnland, Rönnby IBK) 10 Sara Hjorting (Schweden, Pixbo Wallenstam IBK)

Anna Wijk

Die Weltbesten

International: Zum 11. Mal bei den Männern und zum 9. Mal bei den Frauen erkoren unsere Kollegen vom schwedischen Innebandymagazinet in Zusammenarbeit mit internationalen Fachleuten die besten Spielerinnen und Spieler des Jahres. Für das Jahr 2015 schwangen Rasmus Enström (IBF Falun) und Anna Wijk (KAIS Mora) obenaus. Enström: «Von dieser Auszeichnung träumte ich schon als Junior. Ich wollte immer wie Mika Koho-

Mit

DIE WELTBESTEN MÄNNER 2015 1 Rasmus Enström (Schweden, IBF Falun)

nen oder Anders Hellgard sein», freut sich der 26-jährige Stürmer. Mika Kohonen ist bisher mit fünf Auszeichnungen Rekordhalter. «Die Beste der Welt – das klingt cool. 2015 war wirklich ein tolles Jahr für mich», sagt Anna Wijk, die Jonna Mäkelä (NST) und Corin Rüttimann (Endre) auf die Plätze verwies. Wijk war schon vor einem Jahr an die Spitze gewählt worden. Rüttimann ist die einzige Schweizer Vertretung in den Top Ten.

2 Alexander Galante Carlström (Schweden, IBF Falun) 3 Robin Nilsberth (Schweden, Storvreta IBK) 4 Jani Kukkola (Finnland, FC Helsingborg) 5 Kim Nilsson (Schweden, GC Unihockey) 6 Ketil Kronberg (Norwegen, IBK Dalen) 7 Alexander Rudd (Schweden, Storvreta IBK) 8 Martin Östholm (Schweden, Pixbo Wallenstam IBK) 9 Matej Jendrisak (Tschechien, Linköping IBK) 10 Eero Kosonen (Finnland, Växjö IBK)

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NEWS

VOR ZEHN JAHREN

HIGHLIGHTS AUS UNIHOCKEY.CH NR. 18, MAI-AUSGABE 2006

Simon Flühmann krönt seine herausragende Saison mit dem Transfer zu Dalen.

Platz für neue Skorer

NLA: Es gibt Platz in den Top Ten der Skorerliste. Von den besten acht Skorern der Qualifikation werden nächste Saison deren sechs nicht mehr in der Schweizer NLA zu sehen sein. Simon Flühmann (Nummer 1), Kim Nilsson (3), Nico Scalvinoni (5) und Jami Manninen (6) wechseln nach Schweden, Joonas Pylsy (2) nach Finnland und Simon Stucki (8) trat zurück. Bei den Frauen steht erst ein Abgang fest – Silvana Nötzli (4) hat ihre Aktivkarriere beendet.

Gossau nahe bei Eins Matthias Keller nimmt einen weiteren Pokal für Gossau in Empfang.

Regional: Von 0.947 auf 0.950 – der UHCevi Gossau kommt der Eins näher. Die Rede ist vom Titel-Schnitt pro Saison. Mit dem im April errungenen Kleinfeld-Meistertitel bei den Männern holte der Verein im 20. Jahr des Bestehens seinen 19. Titel. Eine stolze Statistik.

«Ich kam mir vor wie Ticketcorner 2.0.» GC-Präsident Dario Pasquariello hatte vor dem Superfinal mit dem Ticketing alle Hände voll zu tun.

«Mir ist es wichtig, dass die Jungen früh mit dem Virus infiziert werden.» Red-Ants-Juniorinnenchefin Verena Zürrer über das von ihr gestaltete Mobile für Andri Luca Bonomo. Dessen Mutter Fränzi ist bei den Winterthurerinnen für den Breitensport zuständig.

Champions: Im Zentrum standen damals wie heute die frisch gebackenen Meister. Bei den Frauen bejubelte Dietlikon den Meisteritel auf spezielle Weise: Damals in Röcken spielend, lüfteten einige Spielerinnen nach dem gewonnenen Duell gegen die Red Ants das Geheimnis, was sie darunter tragen. Verteilt auf zehn knackige Backen war der Schriftzug «Schwi-zer-meister-06» zu lesen. Fremde Schuhe: Vor dem Showdown in der Zuchwiler Eishalle herrschte bei Malans-Söldner Esa Jussila Panik. Er hatte seine Schuhe zu Hause vergessen, die er zwei Jahre lang immer getragen hatte. Assistenztrainer Thomas Hitz, mit der gleichen Schuhgrösse gesegnet, lieh dem Finnen seine Treter. Jussila schoss darin gegen Wiler drei Tore, darunter das Game-Winning Goal zum Malanser Titel. «Ich will diese Schuhe auch an der WM tragen», sagte Jussila danach. Nützte aber nichts, der WM-Titel im Mai ging an Schweden. Ryser fast Meister: Das schwedische SM-Finalen ging im Globen vor 12 987 Zuschauern über die Bühne. Bei den Männern schlug AIK Stockholm mit Niklas Jihde Pixbo, bei den Frauen gewann IKSU. Die Bernerin Simone Ryser schoss für Rönnby ein Tor, was jedoch nicht ganz zum Titel reichte. Für die Entscheidung sorgte eine gewisse Josefina Eiremo, die bis ein Jahr zuvor vor allem Fussball gespielt hatte. Ob sie mit Unihockey weiter mache, wisse sie noch nicht, sagte die damals 21-Jährige. Sie tat es. Siehe die Liste der Weltbesten des Jahres 2015 auf Seite 5.


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SUPERFINAL 2016

DIE GROSSE WENDE

GC Unihockey gewinnt den dramatischen Superfinal und feiert den ersten Meistertitel.

DIE GROSSE TEXT: DAMIAN KELLER    FOTOS: ANDRÉ BURRI, MICHAEL PETER, CLAUDIO THOMA

Die Schweizer Meister der Saison 2015/16 heissen erstmals GC Unihockey und zum fünften Mal in Serie Piranha Chur. Beide Champions drehten im Superfinal in Kloten einen Rückstand.

Der entscheidende Moment: Piranhas Katri Luomaniemi versenkt den einzigen Penalty.

Die Ustermer Andi Honold und Roberto Vizzini schossen GC zum Titel.


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Lara Heini präsentiert den Piranhas ihren fünften Meisterkübel in Folge.

TELEGRAMM

WENDE Ausverkauftes Haus und beste Stimmung in der Klotener SWISS Arena.

UHC DIETLIKON PIRANHA CHUR 5920 Zuschauer

4:5 n.P.

TELEGRAMM

FLOORBALL KÖNIZ GC UNIHOCKEY 7624 Zuschauer

8:10

Katrin Zwinggi und Flurina Marti halten Dietlikons Skorerinnen Petra Weiss und Michelle Wiki vom eigenen Tor fern.


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SUPERFINAL 2016

STIMMEN

E

s war die fast perfekte Saison für Floorball Köniz. Qualifikationssieger, Cupsieger – auch zwei von drei Dritteln des Superfinals entschieden die Berner für sich. Doch da war dieses 0:5 im Mitteldrittel, das alle Meisterträume zerstörte. Ein Drittel, in dem ein überragender Kim Nilsson zeigte, warum er von vielen als bester Spieler der Welt angesehen wird. Aber auch ein Drittel, in dem GC-Hüter Pascal Meier im richtigen Moment einen Big-Save zeigte und in dem Spieler für entscheidende Impulse und Tore sorgten, die nicht immer im Rampenlicht stehen. Während etwa die Nationalspieler Nico Scalvinoni und Christoph Meier keinen guten Tag einzogen, wuchsen andere wie Roberto Vizzini (drei Tore) oder «Veteran» Sacha Trüssel (37) über sich hinaus. Sie hätten sich keinen besseren Moment dafür aussuchen können. Auch Köniz schüttelte mit dem zweifachen Torschützen Jan Zaugg einen Joker aus dem Ärmel. Doch als der 18-Jährige eingewechselt wurde, war die im Mitteldrittel

Stolz präsentiert Joël Rüegger seinem Fanklub den Pokal.

eingehandelte Hypothek bereits sehr gross. Zu gross. Vom 1:4 zum 7:4 – die grosse Wende der Zürcher vermochte Köniz nicht mehr zu kontern. BELOHNTER MUT Während GC-Trainer Luan Misini in der ersten Pause in der Garderobe explodierte (Kim Nilsson: «Ich verstand zwar nicht ge-

nau, was er sagte, aber er wirkte total sauer. Danke dafür, Luan!»), weil die Partie genau wie der verlorene Cupfinal zu verlaufen schien, rang Köniz-Trainer René Berliat nach Spielschluss nach Worten. «Uns fehlte im Mitteldrittel mit drei Linien die Intensität gegenüber den zwei Blöcken der Zürcher – es wurde aber auch nicht viel besser, als wir auf zwei Linien reduzierten. Vielleicht lief es

DIE STIMMEN ZUM ZWEITEN SUPERFINAL PASCAL MEIER (TORHÜTER GC) Ich bin aus Schweden in die Schweiz zurückgekehrt, um Titel zu holen. Nach einem langen und sorgfältigen Aufbau meiner Karriere bin ich jetzt reif dafür – dass ich meinen ersten Meistertitel ausgerechnet in Kloten feiern darf, wo ich die letzten 15 Jahre gewohnt habe, ist umso schöner. Mir war bewusst, das

MICHAEL ZÜRCHER (CAPTAIN GC)

meine grosse Parade im Mitteldrittel wichtig war. Köniz wäre sonst wieder in Führung gegangen, stattdessen schossen wir eine Minute später das wegweisende 5:4. Normalerweise bin ich mit acht Gegentoren natürlich nicht zufrieden, aber heute ist mir das, ehrlich gesagt, scheissegal.

Die drei Meistertitel mit WilerErsigen waren schön, vor allem der erste, der immer etwas Spezielles ist. Doch den Titel nach Zürich zu holen, den ersten für GC, stufe ich mindestens so hoch ein. Das Funkeln in den Augen der Jungs ist sensationell. Wir verschliefen wie im Cupfinal den Start, zeigten ein perfektes

Pascal Meier trug mit einem Big Save im zweiten Drittel zur Wende bei.

zweites Drittel und zuletzt eine Abwehrschlacht. Über 60 Minuten haben wir den Sieg verdient und es freut mich, den Titel in der Halle mit der Familie und vielen aufgetauchten Freunden feiern zu können.

«Das Funkeln in den Augen der Jungs ist sensationell» Michael Zürcher

Für GC war es der erste Meistertitel, Michael Zürcher hat schon Routine.


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SUPERFINAL 2016

DIE GROSSE WENDE

Was die Eishockeyaner schon lange nicht mehr schafften, erledigten die Unihockeyaner: Die ausverkaufte SWISS Arena.

uns zu Beginn einfach zu gut», nahm er Bezug auf die deutliche Führung nach einer Viertelstunde. Wie die Hoppers auf diesen Rückstand reagierten und bei fast jedem Tor genau in den Winkel trafen, war eindrücklich. Das vor zwei Jahren gestartete «Projekt Kim Nilsson» fand seinen aus Zürcher Sicht erfolgreichen Schlusspunkt. Anders als noch vor elf Jahren, als die Hoppers mit Niklas Jihde in der Finalserie an «Grande Wiler» scheiterten, klappte es nun mit dem ersten Meistertitel für GC Unihockey. Der Mut wurde belohnt. Floorball Köniz, viel gelobt für die seit vielen Jahren vorbildliche Nachwuchsarbeit und das entsprechend breite Kader, musste seine Titelträume vertagen. Es spricht aber angesichts der wenigen Änderungen, die das Team erfahren wird, viel dafür, dass schon nächste Saison ein neuer Anlauf in Sachen

DIE STIMMEN ZUM ZWEITEN SUPERFINAL RENÉ BERLIAT (TRAINER FLOORBALL KÖNIZ)

CHRISTINE ZIMMERMANN PRISKA VON RICKENBACH (PIRANHA CHUR) (CAPTAIN DIETLIKON)

Man darf ja jeweils nicht gleich in Panik verfallen, wenn etwas nicht läuft. Wir hatten auch im Cupfinal schwächere Phasen, überstanden sie aber besser. GC entwickelte heute einen direkteren Zug aufs Tor, was sich ausbezahlt hat. Ich betone gerne nochmals, dass wir uns alles selber erarbeitet haben und die Qualifikation für den Superfinal keine Selbstverständlichkeit war. Nächste Saison versuchen wir es wieder – aber jetzt brauche ich nach dieser langen Saison erst einmal drei Wochen Pause.

Vielleicht werden wir es schaffen, in einigen Monaten stolz auf unsere Leistung und diese Saison zu sein. Aber kurz nach so einer Niederlage gibt es keinen Trost, da muss auch ich als Captain in der Garderobe nichts Spezielles sagen. Wir müssen die Enttäuschung jetzt zulassen und irgendwann geht das Leben dann wieder weiter. Unsere erste Linie entwickelte in der Verlängerung viel Druck, doch das Glück war heute nicht auf unserer Seite. Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass wir nach der 3:1-Führung zu passiv wurden. Piranha musste in diesem Moment einfach alles riskieren, so wie auch wir nach dem 3:4-Rückstand. Vermutlich würde eine Serie über 100 Partien zwischen diesen beiden Teams 51:49 ausgehen. Für wen auch immer.

«Wir hatten auch im Cupfinal schwächere Phasen, überstanden sie aber besser» René Berliat

Als Neuling im Team fiel mir die Winnermentalität bei Piranha schon früh in der Saison auf. Auch die «Krise» im Januar beeindruckte niemanden. Ich erlebte bei anderen Teams, wie schnell man in solchen Momenten in eine Negativspirale geraten kann. Hier schien allen klar zu sein: Wir gewinnnen auch nach einem Rückstand, das letzte Drittel gehört uns. Das war für mich ungewohnt, aber sehr schön – ich wurde quasi von Piranhas Meister-Gen mitgerissen. Und ja, wir haben in den Wochen vor dem Superfinal vermehrt Penaltys trainiert, auch wenn es letztlich nicht so ausgesehen hat (lacht). Bei meinem Versuch habe ich wie schon zuvor im Spiel möglichst wenig gedacht – eigentlich weiss ich schon fast nicht mehr, wie das Spiel gelaufen ist. Es fühlt sich aber grossartig an, nach Cupsiegen mit Zug United nun endlich auch diesen «Plämpu» gewonnen zu haben.

Priska von Rickenbach mit harter Arbeit im eigenen Slot.

Die Könizer Meisterträume sind vorerst geplatzt. René Berliat (r.) wird es nächste Saison wieder versuchen.

Christine Zimmermann beendet mit dem Superfinal ihre erfolgreiche Laufbahn.


«perfekte Saison» unternommen werden kann. René Berliat dazu: «Perfekt muss sie nicht sein – der Meistertitel würde mir schon reichen.» GROSSES SCHLUSSFURIOSO Den Supercup im Penaltyschiessen gewonnen, den Cupfinal im Penaltyschiessen gewonnen, Linn Lundström gewann sogar den WM-Final im letzten Dezember im Penaltyschiessen – diesmal beglückte Fortuna Dietlikons Gegnerinnen. In der regulären Spielzeit wurde während zwei Dritteln wenig Spektakel geboten, im Schlussabschnitt und in der Verlängerung dafür umso mehr. Im Gegensatz zur grossen «GC-Monsterwende» bestand der Final der Frauen ausschliesslich aus Wenden. Piranha legte durch Seraina Ulber vor, dann lag Dietlikon 3:1 vorne. In der 54. Minute schien Priska von Rickenbach den Bündnerinnen den Titel zu sichern, ehe Lundström zweieinhalb Minuten vor Schluss zum 4:4 ausglich. In der Verlängerung war Dietlikon näher am Sieg, wobei Michelle Wiki die grösste Chance ausliess – sie schob den Ball gekonnt unter Lara Heini hindurch, sah ihren Versuch aber auch am langen Pfosten vorbei kullern. 16 PENALTYS NÖTIG Das Penaltyschiessen begann mit einem in der Sportwelt wohl nur sehr selten vorkommenden Bild: Die Nati-Torhüterinnen Monika Schmid und Lara Heini sassen lächelnd nebeneinander, während sie auf ihren Einsatz warteten – man kennt und schätzt sich halt. 16 Penaltys waren nötig, um Piranha Chur den fünften Titel in Folge zu sichern. Schmid und Heini legten sich ins Zeug, wobei es ihnen aber auch die Schützinnen nicht in jedem Versuch schwer machten. Nach 14 erfolg­ losen Penaltys traf Katri Luomaniemi für Piranha, nach der Finnin verschoss Ann-Sofie Sundholm – und die Feierlichkeiten des erfolgsverwöhnten Bündner-Anhangs nahmen ihren Lauf. «Einen Final im Penaltyschiessen zu gewinnen, fühlt sich grossartig an. Einen so zu verlieren, ist schrecklich. Es schmerzt enorm und im Moment fühle ich mich einfach nur leer», fasste Linn Lundström Dietlikons Gemütslage zusammen. Der Verein muss weiter auf den ersten Meistertitel seit 2009 warten. Simone Berner, die Headcoach Sascha Rhyner an der Bande ablösen wird, kennt ihre Mission.

Kein Durchkommen für Jens Frejd gegen Michael Zürcher, Florian Bolliger, Nico Berlinger, Pascal Meier und Sacha Trüssel (v.l.).

KOMMENTAR DAMIAN KELLER, CHEFREDAKTOR Was die Eishockeyaner der Kloten Flyers in über einem Jahr nicht schafften, erledigten die Unihockeyaner gleich zweimal. Wie letztes Jahr war die Arena in Kloten für den Superfinal mit 7624 Fans ausverkauft. Auch die TVEinschaltquoten bei den Frauen (35 000; 14 Prozent Marktanteil, 10 Prozent mehr als letztes Jahr) und den Männern (51 000; 12 Prozent Marktanteil, 1 Prozent mehr als letztes Jahr) sind in Ordnung. Natürlich ist Unihockey nach wie vor kein Strassenfeger. Aber im Vergleich zu den oft nahe bei Null liegenden Sendeminuten in der Vergangenheit wurde ein grosser Schritt gemacht. Ebenso wichtig: Schon die Halbfinals gingen bei den

Männern fast durchwegs vor vierstelligen Besucherzahlen über die Bühne. Die Halbfinals als vorweggenommene Finalspiele vor eigenem Publikum – genau so habe ich mir das gewünscht, als ich in diesem Magazin über Jahre die Einführung des Superfinals propagiert habe. Dass sich die Zuschauerzahlen in der NLA der Männer seit Einführung des Superfinals fast verdoppelt haben, hat mit verschiedenen Faktoren zu tun. Der neuen Könizer Heimhalle und dem «Faktor Nilsson» zum Beispiel. Aber sicher auch mit der Faszination Superfinal. Natürlich, die 18 166 Besucher beim schwedischen SM-Finalen in Stockholm Mitte April waren eindrück-

lich – doch die Stimmung in Kloten war besser. Und ja, die O2-Arena in Prag ist meine erklärte Lieblingshalle – besonders, wenn über 12 000 Fans den tschechischen Final zum Erlebnis machen. Doch das Spektakel, das vor allem GC und Köniz boten, machte die kleinere Kapazität der Halle in Kloten wieder wett. Egal, ob der Schweizer Superfinal noch in Kloten bleibt oder ob der Sprung ins Hallenstadion oder in die grosse Arena in Bern gewagt wird: Wenn der diesbezügliche Entscheid in zwei bis drei Monaten fällt, werde ich mich bereits auf den nächsten Mega-Event der Schweizer Unihockeyszene freuen.


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SUPERFINALE 2016

LE GRAND RETOURNEMENT

LE GRAND retournement

Le championnat suisse de la saison 2015/16 a été remporté pour la première fois par le GC Unihockey et, pour la cinquième fois de suite, par les Piranha Coire. C’est la superfinale de Kloten qui a permis aux deux champions de retourner la situation en leur faveur. important effectif d’encadrement, lui valent de nombreux éloges, a dû remettre ses rêves de titre à plus tard. Néanmoins, beaucoup porte à croire que l’équipe pourra entreprendre de réaliser le «parfait palmarès» dès la prochaine saison. L’avis de Berliat: «Je ne demande pas la perfection – le titre de champion me suffirait amplement.»

Le projet Kim Nilsson s'est conclu sur un succès du point de vue du GC Unihockey.

TEXTE: DAMIAN KELLER    PHOTO: CLAUDIO THOMA

L

e club Floorball Köniz avait joué une saison presque parfaite. Vainqueurs des qualifications, vainqueurs de la Coupe, les Bernois ont même remporté deux des tiers-temps de la superfinale, mais c’est ce 0:5 au deuxième tiers-temps qui a fait s’envoler tous leurs rêves de championnat. Un tiers-temps au cours duquel un Kim Nilsson au mieux de sa forme a montré pourquoi beaucoup le considèrent comme le meilleur joueur au monde. Mais aussi un tiers-temps où le gardien du GC Unihockey Pascal Meier a réalisé un big-save au moment crucial et où des joueurs qui ne sont pas toujours sous les feux des projecteurs ont su créer des impulsions et marquer des buts décisifs. Alors que les joueurs de l’équipe nationale Nico Scalvinoni et Christoph Meier, par exemple, n’étaient pas dans un bon jour, d’autres se sont véritablement dépassés, à l’image de Roberto Vizzini ou de Sacha Trüssel. Ils n’auraient pas pu choisir de meilleur moment. Köniz aussi a fini par sortir un joker de sa manche en faisant rentrer du banc de touche le double buteur de 18 ans Jan Zaugg, mais l’avantage conquis dans le deuxième tiers-temps avait déjà trop hypothéqué les chances de retourner le match.

Mené 7:4 contre 1:4, Köniz ne pouvait plus rien faire pour contrer le rebondissement des Zurichois. LE COURAGE RÉCOMPENSÉ Alors que l’entraîneur du GC Unihockey Luan Misini a explosé au vestiaire durant la première pause, parce que la rencontre prenait une tournure similaire à la finale de la Coupe, l’entraîneur de Köniz René Berliat peinait à trouver ses mots à l’issue du match. «Avec nos trois lignes dans le deuxième tiers-temps, nous manquions d’intensité par rapport aux deux blocs des Zurichois, mais notre décision de réduire ensuite à deux lignes n’a pas beaucoup amélioré notre jeu. Peut-être la partie avait-elle juste trop bien commencé pour nous», dit-il en faisant allusion au net avantage de son équipe au bout du premier quart d’heure. La manière dont les Hoppers ont réagi à ce retard en mettant pratiquement chaque but exactement dans le bon angle était impressionnante. Le «projet Kim Nilsson», commencé il y a deux ans, s’est conclu sur un succès du point de vue des Zurichois. Floorball Köniz, dont le travail exemplaire en vue d’assurer la relève, notamment par un

ACTION DÉCHAÎNÉE EN FIN DE MATCH Après que la Supercoupe et la finale de la Coupe aient été gagnées aux tirs de pénalty – tout comme la finale du championnat du monde en décembre, par Linn Lundström – la fortune a souri cette fois aux adversaires de Dietlikon. Contrairement au «grand retournement» unique du GC Unihockey, la finale des Dames a été une suite exclusive de renversements de scores. Les Piranha ont pris l’avance grâce à Seraina Ulber, puis Dietlikon a mené 3:1. Priska von Rickenbach semblait avoir assuré le titre aux Grisonnes à la 54e minute, mais c’était compter sans l’égalisation 4:4 par Lundström deux minutes et demie avant la fin du match. En prolongation, Dietlikon a paru plus proche de la victoire, mais Michelle Wiki a laissé échapper la meilleure occasion en tirant à côté du but après avoir réussi à faire passer la balle sous Lara Heini. SEULE LUOMANIEMI RÉUSSIT À MARQUER Il a fallu 16 tirs de pénalty pour assurer le cinquième titre d’affilée aux Piranhas. Après 14 tentatives infructueuses et un pénalty marqué pour les Piranha par la Finlandaise Katri Luomaniemi, Ann-Sofie Sundholm a manqué son tir, assurant aux Grisonnes une victoire – une de plus – qu’elles ont tout de suite fêtée. «Autant gagner une finale par un tir de pénalty procure une sensation extraordinaire, autant la perdre de cette manière est terrible. Cela fait très mal et là, je me sens littéralement vide». C’est ainsi que Linn Lundström a résumé le sentiment qui prévalait dans l’équipe de Dietlikon. Le club doit renoncer une fois de plus au titre de champion qu’il cherche à reconquérir depuis 2009.


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MEISTERLICHES

ÜBERBLICK

Marco Rentsch brachte seine NLA-Erfahrung in Wilers U21-Team ein. Die Frauenfelder Männer steigen in die 1. Liga auf.

Ticino bekommt in der NLB lokale Konkurrenz von Verbano.

Sarnen packte den Aufstieg nicht, Thun bleibt in der NLA.

Es geht vorwärts in der Romandie: Lausanne spielt neu in der 1. Liga.

Die Lions Konolfingen feierten den Gruppensieg in der 1. Liga.

Meisterlich TEXT: RETO VONESCHEN    FOTOS: UNIHOCKEY.CH, ZVG

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ie Besten wurden am 30. April im Superfinal gekürt, doch GC und Piranha sind quasi nur die Spitze des Unihockey-Eisbergs der Schweiz. In allen Ligen auf Gross- und Kleinfeld gab es weitere Meister, Auf- und Absteiger. Die NLA wäre das Ziel von NLB-Meister Zug United gewesen, doch trotz drei hochkarätigen finnischen Verstärkungsspielern verloren die Zentralschweizer im PlayoffViertelfinal gegen Davos-Klosters. Einen Aufsteiger in die höchste Spielklasse gibt es keinen – Waldkirch-St.Gallen und der UHC Thun setzten sich in den Auf-/Abstiegsspielen gegen Floorball Thurgau und Ad Astra Sarnen durch.

LANGE REISEN Neues Blut gibt es dafür in der NLB. Basel Regio bringt bei den Männern die Nordwestschweiz wieder auf die NL-Karte und Verbano Gordola ist der zweite Tessiner Verein in der zweithöchsten Spielklasse. Die beiden Aufsteiger ersetzen Zürisee und die Jona-Uznach Flames. So wird die NLB noch mehr zur «totalen» Schweizerliga. Entsprechend war nach dem Abstieg der Obersee-Vereine aus dem Osten und Südosten ein Grummeln zu vernehmen – auf der Fahrt nach Basel etwa sehen die Davoser sehr viel von der Schweiz. Die TK des Verbandes wurde bei der 1. Liga Gruppeneinteilung so zu einem Kunstgriff gezwungen. Damit nicht beide NLB-Absteiger in

der Ost-Gruppe spielen, wurde Zürisee statt das westlicher gelegene Limmattal in die Gruppe 1 eingeteilt. Infolge der Ligareform stiegen die vier 2.-Liga-Gruppensieger direkt auf, drei weitere folgten in den Auf-/Abstiegsspielen. Nur Jump Dübendorf rettete sich. DOPPELMEISTER LAUPEN Bei den Frauen krönte Frauenfeld die Saison mit dem Aufstieg in die NLA. Mit 3:1 Siegen setzten sich die Thurgauerinnen gegen das glücklose UH Berner Oberland durch. Dieses gewann in der ganzen Saison nur ein Spiel. Ersetzt wird Frauenfeld in der NLB durch Mendrisiotto Ligornetto.


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DIE MEISTERTAFEL GROSSFELD Männer NLA Schweizer Meister: Grasshopper Club Zürich Aufsteiger: keine Männer NLB Gruppensieger: Zug United Aufsteiger: Verbano Gordola, Basel Regio Unihockey Limmattal ist dann mal oben. Zumindest in der 1. Liga.

Willkommen in der NLA: Red Lions Frauenfeld.

Männer 2. Liga Gruppensieger: Lausanne UC (Gr. 1), Unihockey Fricktal (Gr. 2), Zuger Highlands (Gr. 3), Red Lions Frauenfeld (Gr. 4) Aufsteiger: Zulgtal Eagles, Bern Ost, Team Aarau, Buccaneers Sellenbüren, Baden-Birmenstorf II, Weggis-Küssnacht, JW Sursee 86, Unihockey Appenzell Nie mehr 2. Liga? Fricktal feiert den Aufstieg.

Neben GC und Piranha Chur gewannen noch ganz viele andere Teams Schweizer Meistertitel. Hier die Übersicht der Meister und Gruppensieger. Beim Nachwuchs räumte der UHC Laupen gross ab. Der Dorfverein aus dem Zürcher Oberland gewann überraschend bei den U21Juniorinnen und später auch bei den U17-Juniorinnen. In der U21 setzte sich Laupen im Halbfinal gegen Vorjahresmeister Skorpion Emmental mit 3:2 Siegen durch, im Final musste der Nachwuchs von Schweizer Meister Piranha Chur dran glauben. Ein schöner Coup der Mannschaft von Trainer Yves Kempf – das Laupener Fanionteam spielt bisher nur in der 1. Liga. WILER-ERSIGEN MIT ZWEI TITELN Die Nummer 1 bei den Junioren war in der Saison 2015/16 der SV Wiler-Ersigen. In der

Männer 1.Liga Gruppensieger: Lions Konolfingen (Gr. 1), Verbano Gordola (Gr. 2) Aufsteiger: Lausanne, Fricktal, Zuger Highlands, Frauenfeld, Eschenbach LU, Limmattal, Toggenburg

U21- und U16-Kategorie holten sich die Unteremmentaler den Titel. Nach dem frühen Ausscheiden des Fanionteams konnte WilerErsigen auf diverse Akteure der NLA-Equipe zurückgreifen, darunter Deny Känzig, Claudio Mutter und Marco Rentsch. Im Halbfinal gewann der SVWE mit 3:2 gegen Vorjahresmeister GC, mit dem gleichen Resultat schwang es im Final gegen Kantonsrivale Köniz obenaus (653 Fans im letzten Spiel). Chur Unihockey und Thurgau steigen aus der U21-A ab und werden durch Thun und Davos-Klosters ersetzt Bei den U18-Junioren sicherte sich der HC Rychenberg den Titel – beim letzten Sieg gegen GC wurden 420 Zuschauer gezählt.

Frauen NLA Schweizer Meister: Piranha Chur Aufsteiger: Red Lions Frauenfeld Frauen NLB Gruppensieger: Red Lions Frauenfeld Aufsteiger: Mendrisiotto Ligornetto Frauen 1.Liga Gruppensieger: Gürbetal RK Belp (Gr. 1), Mendrisiotto Ligornetto (Gr. 2) Aufsteiger: Trimbach, Pfannenstiel Egg Frauen 2. Liga Gruppensieger: Meiersmaad-Schwanden (Gr. 1), Trimbach (Gr. 2), Innebandy Zürich 11 (Gr. 3), Pfannenstiel Egg (Gr. 4) NACHWUCHS U21 Männer Meister: Wiler-Ersigen Aufsteiger: UHC Thun, Iron Marmots Davos-Klosters

Wiler-Ersigens U21 feiert.


Wir gratulieren GC Unihockey zum Meistertitel!

Die grosse Charakterstärke und Persönlichkeit des Teams, kombiniert mit brillanter Technik und Mut für die Offensive wurde im Superfinal belohnt! Die bessere Mannschaft hat verdient gewonnen! GC Unihockey hat sehr grosses Kino gezeigt und beste Werbung für den Unihockeysport gemacht! SALMING ist stolz auf euch!

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U21 Frauen Meister: UHC Laupen ZH Aufsteiger: Waldkirch-St.Gallen, Floorball Uri U18 Männer Meister: HC Rychenberg Winterthur Aufsteiger: Tigers Langnau, Jona-Uznach Flames

Laupen holte zum ersten Mal den Titel bei den U21-Juniorinnen.

U17 Frauen Meister: UHC Laupen ZH U16 Männer Meister: Wiler-Ersigen Aufsteiger: Fribourg, Ad Astra Sarnen

Rychenberg schwang bei den U18-Junioren oben aus.

U14 Männer Meister: Thurgau Erlen Auch bei der U17 triumphierte Laupen.

KLEINFELD Männer Schweizer Meister: UHCevi Gossau ZH

Die Auswahl Ost gewann die U17-Trophy.

Nuglars B-Junioren nach der erfolgreichen Saison.

Lejon Zäziwils siegreiche B-Juniorinnen.

Gruppensieger 1.Liga Gruppe 1: Kappelen BE Gruppe 2: UHCevi Gossau ZH Gruppensieger 2. Liga Gruppe 1: Riviera Raptors Vevey Gruppe 2: UHC Oekingen Gruppe 3: STV Spreitenbach Gruppe 4: Flying Penguins Niederwil Gruppensieger 3. Liga Gruppe 1: UHC Villaraboud Gruppe 2: SC Laupen BE II Gruppe 3: emotion Huttwil Gruppe 4: Mümliswil II Gruppe 5: Zürich-Affoltern Gruppe 6: CSKA Lodrino Gruppe 7: Mönchaltorf II Gruppe 8: Barracudas Romanshorn Frauen Schweizer Meister: Red Devils MarchHöfe Altendorf Gruppensieger 1.Liga Gruppe 1: UHC Oekingen Gruppe 2: Red Devils March-Höfe Altendorf

Die U14-Meister der Thurgauer Sportschule Erlen.

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Für die Zulgtaler C-Junioren war letzte Saison nichts zu hoch.

Gruppensieger 2. Liga Gruppe 1: White Wings Schüpfen-Busswil Gruppe 2: RW Erlenbach Gruppe 3: Giswil Dragons Gruppe 4: Blau-Gelb Cazis FINALRUNDEN NACHWUCHS Schweizer Meister Junioren A: Frenkendorf-Füllinsdorf, Rehetobel Unihockey Juniorinnen A: Hot Chilis Rümlang Junioren B: Zulgtal Eagles, Nuglar United Juniorinnen B: Lejon Zäziwil, Einhorn Hünenberg, Junioren C: Floorball Köniz, Zulgtal Eagles, Rychenberg Winterthur, UHC Flims Juniorinnen C: UHC Dietlikon


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TAKTIKFUCHS

STEALS AUS DEM BASKETBALL

Taktikfuchs, Teil 11

Verteidigungsspielern steuern wollen. Ich habe im Basketball viele Werkzeuge für das Spiel gegen Teams im 2-2-1-System gefunden.

STEALS

DREIECK Das Ajax-Dreieck im Fussball ist bekannter, aber ich profitierte viel von Beobachtungen des NBA-Teams der San Antonio Spurs. Eindrücklich, wie die Spurs den Ball in Dreiecken laufen lassen und die Positionen wechseln. Die Idee, dass der ballführende Spieler stets mindestens zwei Passoptionen hat, ist für mich im Unihockey zentral geworden. ISOLATION Im Basketball geht es darum, «Mismatches» zu kreieren – man will seinen schnellsten oder grössten Spieler im Duell mit einem langsamen oder kleinen Spieler des Gegners. Das ist im Unihockey nützlich, wenn der Gegner Manndeckung betreibt. Können solche «Mismatches» hergestellt werden, muss sich der Gegner entweder auf dieses Risiko einlassen, oder seine Positionen verändern, um seine Spieler andere Gegenspieler decken zu lassen. Dies kann zu Missverständnissen oder Sekunden der Unordnung führen, die auszunutzen sind.

Heute zum Thema:

BASKETBALL

FOTO: DAMIAN KELLER

A

ls ich meine Chance sah, Trainer in der schwedischen Superligan zu werden, wollte ich neue Ideen einbringen und sah mich bei anderen Sportarten um. Ich schaute mir Dinge vom Fussball ab, vom Eishockey und sogar vom Bandy, dem 11 gegen 11 gespielten Eishockey. Einen Grossteil der Ideen aus diesen Sportarten musste ich bald entsorgen. Die meisten der bleibenden Inspirationen stammen aus dem Basketball. Neben den offensichtlichen Unterschieden (Korb statt Tor, Einsatz der Hände) verfügen Basketball und Unihockey über viele Gemeinsamkeiten: Das etwa gleich grosse Feld, gespielt wird 5 gegen 5 – und das Team in Ballbesitz kann sich den Gegner ziemlich gut vom Leib halten.

Hier sind die vier «Steals» aus dem Basketball, die ich bis heute gefunden habe:

Pick and roll aus dem Basketball kann auch im Unihockey eine Variante sein. Aber Vorsicht vor Strafen. STARKE UND SCHWACHE SEITE Es ist eine gängige Taktik im Basketball, eine Spielfeldseite mit Spielern zu überladen. Entweder werden diese in den Spielzug eingebunden – oder man wechselt plötzlich auf die andere Seite, wo es viel Raum gibt. Im Unihockey ist letzteres besonders erfolgreich gegen Teams, die den Gegner in die Zone mit vielen

PICK AND ROLL Eine wichtige Waffe gegen die Manndeckung ist im Basketball «Pick and roll». Dabei positioniert sich ein Spieler ohne Ball so, dass der Manndecker einen Umweg laufen muss, um dem ballführenden Spieler zu folgen. Soll dieser zeitraubende Umweg in Kauf genommen werden? Sollen die beiden Manndecker den Gegenspieler wechseln, mit dem Risiko, dass der den Block stellende Spieler Raum erhält? Im Unihockey muss bei dieser Variante aufgepasst werden, keine Strafe wegen Behinderung zu kassieren. Aber schon alleine die Präsenz von zwei Spielern erschwert dem Gegner den Entscheid, wer für wen zuständig ist. WAS GIBT ES NOCH? Wir sollten alle überlegen, was aus anderen Sportarten übernommen werden kann. Ich glaube, dass es noch viele clevere Elemente gibt, die ins Unihockey eingebaut werden könnten. Wenn ich nächste Saison auf einem Schweizer Unihockeyfeld einen «HailMary-Pass» wie im American Football sehe, weiss ich, dass sich jemand meine Gedanken zu Herzen genommen hat.

DER AUTOR

David Jansson (Jg 1980) ist seit Juni 2015 Schweizer Nationaltrainer und wohnt in Kloten. Schon als 17-Jähriger debütierte er in der Superligan und spielte für drei Vereine in der höchsten Liga. Als Cheftrainer wirkte er bei Floorball Köniz (zwei Jahre) und Pixbo (vier

Jahre), zudem arbeitete er als Instruktor am UnihockeyGymnasium in Göteborg. Für unihockey.ch bringt er seine Ansichten in einer monatlichen Taktik-Kolumne zu Papier. Durch Pixbos Wappentier drängt sich der Rubrikname «Taktikfuchs» auf.


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MÄNNER 1. LIGA / NLB

ALES ZALESNY

ALES ZALESNY

Geburtsdatum: 4.1.1980 Familie: Freundin Jitka, Tochter Nicole, Sohn Alex Stationen: FBC Ostrava, Kirkkonummi Rangers (FIN), Grünenmatt, Basel Magic, Tigers Langnau, Warberg IC (SWE), Verbano Gordola. Erfolge: WM-Silber 2004, WM-Bronze 2010, Allstarteam WM 2008, WM-Teilnahmen 2002 bis 2012; CH-Cup 2009 und 2010 Statistik Nationalteam: 85 Spiele, 51 Tore, 36 Assists, 87 Punkte

wie Jagr

Seit 13 Jahren spielt der Tscheche Ales Zalesny im Ausland. Soeben verhalf er Verbano Gordola zum Aufstieg in die NLB – und der 36-Jährige hat noch lange nicht genug. TEXT: ZUZANA SVOBODOVA    FOTOS: DAMIAN KELLER, ERWIN KELLER, TIPRESS

E

r gehört zu den Spielern, die immer auffallen. Ein Kämpfer, ein Querulant, voller Emotionen und Enthusiasmus – einer, der wichtige Spiele entscheiden kann, der Gegenspieler provoziert und Mitspieler anstachelt. Zudem ist er einer der ganz weni-

gen Spieler, die in allen vier Top-Nationen unter Vertrag standen. Wir sprechen vom ewig jungen Ales Zalesny. Der 36-jährige Tscheche hat gerade seine 13. Saison im Ausland absolviert, eine klare Mehrheit davon in der Schweiz. Das Land soll auch nach seiner Kar-

riere die Heimat seiner Familie bleiben. Vom Aufhören will Zalesny aber noch lange nichts wissen. Im Gegenteil. Er lässt sich von Landsmann und Eishockey-Ikone Jaromir Jagr inspirieren, der dank harter Trainings auch mit 44 Jahren immer noch zu den Stars


2006

2007

2008

2009

2010

2013

der NHL gehört. «Dieser Mann fasziniert mich extrem und ich bin stolz darauf, dass wir aus dem gleichen Land stammen», so Zalesny über Jagr. «Alle, die als Sportler etwas erreichen möchten, sollten sich ihn als Vorbild nehmen.»

sion. Ohne Sport könnte ich nicht existieren – er gibt mir Erfüllung und Kraft», zeigt sich Zalesny nach wie vor voll motiviert.

Grünenmatt, Zalesnys erste Station in der Schweiz.

Die Tigers schrammten am Titel vorbei, trotz Zalesnys Haarpracht.

SOMMERARBEIT ZAHLT SICH AUS Zalesny lässt den Worten Taten folgen. Er investiert viel Zeit und Energie in die physische Vorbereitung: Nach Saisonschluss mit Inline-Hockey, im Sommer mit zusätzlichen Trainings mit Eishockeyanern. Er ist vom Erfolg dieser Anstrengungen überzeugt. Seit er im Tessin lebt, sorgen die vielfältigen Trainingsmöglichkeiten im Sportzentrum Tenero dafür, dass er auch im «fortgeschrittenen Alter» jeweils körperlich gut vorbereitet in die Saison geht. Wie es sich für einen gehört, der derzeit als Unihockey-Profi seine Brötchen verdient. Die letzten vier Jahre investierte Zalesny seinen Antrieb in den Erfolg von Verbano Gordola. Seit seiner Ankunft in der Saison 2012/13 stiegen die Tessiner zweimal auf und sind nun in der Nationalliga angekommen. «Sport ist mein Leben, meine Liebe und Pas-

Als Nothelfer rettete Zalesny Basel Magic vor dem Abstieg.

Mit den Emmentalern holte Zalesny zweimal den Cup.

VON SIKORA ANGELOCKT Seine erste Station als Profi hiess vor 13 Jahren Kirkkonummi Rangers in Finnland. Mit 41 Skorerpunkten aus 29 Spielen war er auf Anhieb der zweitbeste Punktesammler des Teams und auf Rang 20 der Liga-Skorerliste. Trotzdem verliess er den Norden nach einem Jahr Richtung Schweiz. «Mein guter Freund und Nati-Teamkollege Radek Sikora lotste mich 2004 zu Grünenmatt in die 1. Liga. Er erzählte mir von den Ambitionen des Teams, das aufsteigen wollte. Das gefiel mir, kam meinem Familienleben entgegen und das sportliche Level war genügend hoch», erinnert sich Zalesny. Der Aufstieg des damals auch «Tschechenmatt» genannten Teams klappte sofort. Zalesny hatte seine ersten Spuren in der Schweiz hinterlassen und machte in der NLB als Skorerkönig gleich weiter. In der Mitte der Saison 2006/07 folgte er einem Hilferuf von Basel Magic – der abstiegsbedrohte Verein suchte Verstärkungen.

Lust und Frust an der Heim-WM in Tschechien.

Mit der Saison in Schweden ging ein Traum in Erfüllung.

Zalesny wechselte für ein halbes Jahr ans Rheinknie und hielt Magic mit 28 Skorerpunkten in kürzester Zeit in der NLA. Seine Grünenmatter Teamkollegen schafften derweil auch ohne ihn den Aufstieg in die höchste Liga. SOUTTER UND DAS MONSTER Den wohl wichtigsten Entscheid fällte Zalesny 2008, als er ein Angebot der Tigers Langnau annahm. Mit diesen gewann er zweimal den Schweizer Cup und scheiterte im PlayoffFinal erst an Wiler. «Ich habe nur gute Erinnerungen an diese Zeit. Es war ein tolles Team – fantastisch unterstützt von Präsident Erich Kropf, dem besten Unihockey-Boss, den ich je traf», schwärmt Zalesny. Dabei gab es noch eine wichtige Begegnung – diejenige mit dem Trainer. Zalesny und Philippe Soutter, das war so etwas wie Liebe auf den ersten Blick. Soutter wusste die Emotionen des Tschechen (mehrheitlich) zu schätzen und nannte ihn liebevoll «Monster». Zalesny wiederum mochte Soutters Art: «Der beste Coach, den ich je hatte. Er zeigt den Spielern Respekt, kommuniziert offen und ehrlich mit ihnen – das trauen sich nicht alle», lobt der Stürmer seinen ehemaligen Trainer.


Zalesny und Coach Prato fanden die richtigen Lösungen. zufrieden. Es sei wichtig, den Schwung gleich mitzunehmen, sich nach Möglichkeit schon in der nächsten Saison für die Playoffs zu qualifizieren. «Ich bin überzeugt, dass wir die Qualität für einen 6. bis 8. Rang haben. Es liegt an uns – die Jungs im Team müssen verstehen, dass es individuell und als Team noch mehr und bessere Trainings braucht.» Mit 36 Jahren hat er noch immer das persönlich Ziel, in die NLA zurückzukehren. Ob das mit Verbano gelingt? «Es kommt auf das Engagement des Vereins an – in finanzieller Hinsicht etwa, wenn es um die Verpflichtung von Ausländern geht. Aber auch, wie viel die Spieler zu investieren bereit sind. Wir entscheiden selber, ob es weiter nach oben geht, oder ob wir die zweite Geige spielen.»

Zur Feier des Aufstiegs kramte Zalesny die alte Tigers-Perücke hervor.

VERBANO STATT WARBERG In der Saison 2010/11 erfüllte sich Zalesnys Traum, in der Superligan zu spielen. Mit Warberg stiess er bis ins grosse SM-Finalen im Stockholmer Globen vor – und unterlag Storvreta 7:8 im Penaltyschiessen. Cupsiege ja, Aufstiege ja – aber Meistertitel fehlen bis heute in Zalesnys Palmarès. Nach dieser Saison in Schweden und einer weiteren bei den Tigers folgte die grosse Überraschung: Soutter, mittlerweile im Tessin engagiert, vermochte seinem Schützling ein Engagement in der 2. Liga schmackhaft zu machen. Gemeinsam wollten die beiden Gros­ses erreichen und Verbano Gordola nach oben führen. Zalesny akzeptierte das Angebot – obwohl er damit ein halbes Jahr vor der WM riskierte, seinen Platz in Tschechiens Nati zu verlieren. «Ich wollte Philippe helfen. Irgendwie war es genau die Art Herausforderung, die ich liebe – und finanziell war die Of-

ferte nicht schlechter als diejenige von NLATeams. Warum also nicht?», so Zalesny. Bei Verbano wurde aus dem offensiven Schillerfalter mit der Zeit ein Aushängeschild. In dieser Saison löste er den verletzten langjährigen Captain Matteo Bosia als Spielführer ab und steuerte als Topskorer 52 Punkte zum Aufstieg bei. Er betont aber das Kollektiv. Damit meint er seine Linienkollegen Andrea Losa und Andrea Vitali, zwei von vielen, die aus dem eigenen Nachwuchs stammen. Aber auch die Zuzüge von Ticino, wie Roberto Valsesia und Coach Gianluca Prato, mit wertvoller NLB-Erfahrung. Alle hatten ihren Anteil am souveränen Gruppensieg mit 14 Siegen und dem Durchmarsch in den Playoffs. SCHWUNG MITNEHMEN «Wir wollten nach oben, zu den Besten. Jetzt stehen wir in der NLB. Das ist für den Moment einmal gut», zeigt sich Zalesny

NOCH NICHT GENUG Längst ist Zalesny mit seiner Familie im Tessin heimisch geworden. Er mag das Leben in der Sonnenstube der Schweiz und am See. «Als wir vor vier Jahren kamen, war es für meine Tochter schwierig, als sie plötzlich Italienisch lernen musste. Aber sie schaffte es und möchte heute wie ich nirgendwo anders sein», sagt der Familienvater. Mindestens bis 40 möchte er spielen und später ins Trainergeschäft einsteigen. «Ich glaube, dass ich noch einige Jahre auf dem Feld bestehen kann und will anschliessend meine Erfahrungen an die Jungen weitergeben, um sie reif für die höchste Liga zu machen. Ich habe in meiner langen Karriere einige Tricks gelernt, die ich gerne mit der nächsten Generation teilen würde», sagt er. Wenn er seinem Vorbild Jagr folgt, wird die Trainerkarriere aber noch ein paar Jahre warten müssen.

Interview mit dem «Monster» Du hast Tschechien vor 13 Jahren verlassen. Hättest du dir träumen lassen, so lange im Ausland zu bleiben? Ales Zalesny: Nie und nimmer (lacht). Aber ich mochte das Leben in der Schweiz, also bin ich geblieben. Der Anfang war hart. Uns Tschechen wurde nicht viel zugetraut, das besserte sich erst mit der Zeit. Ich musste auch lernen, Verträge auszuhandeln. Du musst dir selber ein Preisschild umhängen und dich präsentieren, das ist nicht leicht. Ich habe das aber im Verlauf der Jahre hinbekommen. Du hast in Schweden, Finnland und der Schweiz gespielt. Deine Bilanz? Sportlich mag das Niveau in Schweden und Finnland höher sein. Aber bezüglich Lebens-

standard ist die Schweiz die klare Nummer 1. Ein Vorteil ist auch die Nähe zu Tschechien – ich kann jederzeit in mein Auto steigen und bin in wenigen Stunden bei meiner Familie. Der Norden kam unserem Familienleben weniger entgegen – erstens ist es dort oft bitter kalt und zweitens für Familien ziemlich langweilig (lacht). Du bist Tschechiens erfolgreichster Internationaler, hast WM-Silber und – Bronze gewonnen, warst an der Heim-WM 2008 im Allstarteam. Deine Erinnerungen an diese Zeit? In Ostrava 2008 im Gruppenspiel vor 8913 Fans gegen Schweden zu spielen – wir hätten gewinnen müssen! – war ein Highlight. Einige Tage später dann gegen die Schweiz in Prag

das Bronzespiel zu verlieren, war der Horror. Ausgerechnet mein Tigers-Teamkollege Simon Stucki zerstörte unseren Medaillentraum. Ich hätte fast meinen Stock zerbissen. Meine Allstarteam-Nomination würde ich jederzeit gegen diese Medaille tauschen. Wie wäre dein Leben verlaufen, wenn du deine Heimat Ostrava vor 13 Jahren nicht verlassen hättest? Ich würde behaupten, dass ich den einen oder anderen tschechischen Meistertitel geholt hätte. Andererseits weiss ich nicht, wie lange ich überhaupt gespielt hätte. Ostrava ist ein heikles Pflaster und ich war in meinen Jugendjahren oft im berüchtigten AusgangsViertel Stodolni unterwegs. Ich kann also nicht sagen, was passiert wäre.



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MÄNNER 1. LIGA KLEINFELD

SAISONRÜCKBLICK

UHCevi Gossau löste das favorisierte Kappelen als Kleinfeld-Meister ab.

Gossaus Rückkehr Die Spitze in der 1. Liga Kleinfeld wird breiter. Die Saison 2015/16 wurde aber eine Beute des Rekordmeisters. Kultverein Berner Hurricanes verabschiedete sich derweil.

A

TEXT: MARTIN KELLER    FOTOS: RETO VONESCHEN, OSI WEISS, DAMIAN KELLER m 9. April, kurz vor 16 Uhr, endete die Kleinfeldmeisterschaft in der Sporthalle Lust in Maienfeld. Gossau hatte das Heimspiel im Playoff-Final gegen Cazis gewonnen und führte auswärts mit bis zu acht Toren Differenz, ehe die Bündner in der Schlussminute noch auszugleichen vermochten. Linus Widmer bescherte letztlich nach einer nervenaufreibenden Schlussphase dem UHCevi Gossau mit dem Golden Goal zum 15:16 den

achten Meistertitel. Dabei war Gossau für einmal nicht als Favorit in die Saison gestartet. Nicht nur waren Kappelen und Cazis als eher stärker eingeschätzt worden – auch die Verantwortlichen bei den Zürchern selber deklarierten die Spielzeit als Übergangssaison, in der die Jungen mehr Verantwortung übernehmen sollten. Dass sich dann vor allem die Routiniers in eine wahre PlayoffHochform steigerten, war aber wohl kein ungewollter Nebeneffekt.

KAPPELENS GEPLATZTER TRAUM Vizemeister Blau-Gelb Cazis leistete sich einen Fehlstart in die Saison, verlor in der Regular Season gar gegen das Rumpfteam vom Kantonsrivalen Trin und kam nicht recht vom Fleck. In der Rückrunde behielten die Mannen um Adrian Capatt aber eine reine Weste und schlossen die Gruppenphase auf dem zweiten Platz hinter Gossau ab. Ein weiterer Fehltritt gegen das aufsässige Nuglar konnte in den Playoffs korrigiert werden, bevor in den


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Cazis und Gossau lieferten sich einen spannenden Final.

Halbfinals in zwei dramatischen Begegnungen Topfavorit Kappelen niedergerungen wurde. Zum zweiten Mal standen die Bündner damit in einem Playoff-Final. Im Gegensatz zu Cazis war Titelverteidiger Kappelen eine makellose Qualifikation gelungen. Mit 18 Siegen und einem durchschnittlichen Torverhältnis von 10:4 fegte der Topfavorit alle Gegner weg. Als im Ligacup mit Gossau im Viertelfinal und White Horse Lengnau im Halbfinal zwei Schwergewichte der Kleinfeldszene weggeputzt wurden, rechnete jedermann mit einem Durchmarsch der Seeländer bis zum Doublegewinn. Doch schon im Ligacupfinal war nicht mehr ganz das souveräne Kappelen zu sehen, gab es doch gegen ein keckes Nuglar einen Viertorevorsprung preis und gewann am Ende nur knapp 11:9. Es war nach dem letztjährigen Meisteritel der zweite grosse Erfolg im Palmarès der Seeländer. In den Playoff-Viertelfinals kam es gegen Wild Goose Gansingen völlig überraschend zur ersten Saisonniederlage. Diese blieb zwar ohne direkte Folgen, aber Kappelen hatte nun den Nimbus der Unschlagbarkeit verloren. Cazis witterte Morgenluft und schickte den Titelverteidiger im Halbfinal mit einem klaren 2:0 in die Ferien. DIE HERAUSFORDERER Der vierte im Bunde der «Big Four», White Horse Lengnau, erreichte in beiden Wettbewerben die Halbfinals. Kappelen im Cup und Gossau in den Playoffs hiessen die Endstationen. Dass die üblichen Verdächtigen im Playoff-Halbfinal unter sich blieben, war keine Überraschung. Allerdings klopften zwei Teams laut und deutlich an der Tür der Grossen an. Vor allem Nuglar United. In den Vorschauen als Wundertüte bezeichnet – der Ruf wurde

mit dem Zittern um die Playoff-Qualifikation bestätigt – zeigten die Solothurner in der Endphase ihr Potential. Im Ligacup wurde in den Viertelfinals Blau-Gelb Cazis eliminiert und im Final gelang es den Schwarzbuben, Kappelen mehr als nur zu ärgern. In den Playoffs rangen sie Cazis ein drittes Spiel ab. «Wir wollen die Favoriten auch nächste Saison mehr als nur ärgern», sagte Nuglars Yannick Tanner. Das klang wie eine Drohung gegenüber dem Kleinfeld-Establishment – aus den «Big Four» könnten bald «Big Six» werden. ABSCHIED VON DEN CANES Wild Goose Gansingen hat sich als Vierter der Ostgruppe gerade noch für die Viertelfinals qualifiziert. Das Erzwingen einer Belle gegen Kappelen war die grösste Überraschung in der Szene. Mit den Gansingern wird künftig zu rechnen sein.

Für den regelmässigen Playoff-Gast Mümliswil bedeuteten auch dieses Jahr die Viertel­ finals Endstation. Floorball Köniz kam gleich weit, wobei das erstmalige Erreichen der Endausmarchung für die Berner als Erfolg betrachtet werden kann. Die Tigersharks aus Unterkulm verpassten die von vielen erwartete Playoff-Qualifikation hingegen erneut knapp. Es scheint, dass die Wynentaler in der Aargauer Hierarchie hinter Lengnau und Gansingen definitv auf den dritten Platz abgerutscht sind. In der Westgruppe war früh klar, dass Neuling Krauchthal die Ligazugehörigkeit nicht wird halten können. Den zweiten schwarzen Peter zog Tafers-Schmitten. Die beiden Forfait-Niederlagen gegen direkte Gegner im Abstiegskampf wegen des Einsatzes eines nicht qualifizierten Spielers erwiesen sich als eine zu grosse Hypthek. In der Ostgruppe zeichnete sich der Abstieg von Tar Heels Uznach und Castle Stars Trin schon früh ab. Letztere werden nächste Saison auch in der zweiten Liga nicht mehr zu sehen sein, da kein Personal mehr zur Verfügung steht. Definitiv verabschiedet haben sich auch die Berner Hurricanes, die auf die neue Saison in die Organisation von Wiler-Ersigen aufgenommen wurden. Die legendären Canes verliessen die Liga mit einem Sieg, bei dem alles dafür getan wurde, Veteran Tom Lüthi (Jahrgang 1962) das allerletzte Tor der ruhmreichen Geschichte des Teams markieren zu lassen. Unnötig zu erwähnen, dass diese Geschichte ihr Happy End fand.

RED DEVILS MIT DOUBLE In den vergangenen fünf Jahren haben sich auf dem Frauen-Kleinfeld Oekingen und Gossau alle zu vergebenden Titel untereinander aufgeteilt: Fünf Meistertitel und zwei Ligacupsiege für die Zürcher Oberländerinnen, drei Ligacupsiege für die Solothurnerinnen. Auch dieses Jahr hätte das nicht anders ausgesehen, wären da nicht die Roten Teufelinnen aus der March

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gewesen. Gossau zog im Cupfinal den Kürzeren und die Ö-Queens blieben im Playoff-Final zweite Siege-

Die roten Teufelinnen hamsterten diese Saison gleich beide Titel.

rinnen. Mit den Red Devils March Höfe-Altendorf hat sich eine dritte Kraft ganz oben etabliert.


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GESCHICHTSSTUNDE

30 JAHRE FRAUENUNIHOCKEY

Von den langen Gymnastikhosen über sehr kurze Hosen boten die letzten 30 Jahre modisch einiges.

Vom Pausenfüller zum

Serienmeister Am 21. Mai 2016 feiern die Red Ants 30 Jahre Frauen­­unihockey in Winterthur. Die Schwestern Regula Kindhauser und Karin Hürlimann-Kindhauser blicken auf die Anfänge des Rekordmeisters zurück.

30 Jahre

RE D ANTS

TEXT: DAMIAN KELLER    FOTOS: DAMIAN KELLER, ARCHIV RED ANTS

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an schrieb das Jahr 1986, als erstmals eine Frauen-Unihockeymeisterschaft ausgetragen wurde. Von Anfang an dabei war die Frauenabteilung des HC Rychenberg, die sich ab der Saison 2000/01 unter dem Namen Red Ants Rychenberg dann selbständig machen sollte. 18 Meistertitel gingen bisher nach Winterthur, wobei Regula Kindhauser (48) wohl einen Rekord für die Ewigkeit aufstellte: In 16 Saisons wurde sie 15mal Meister. Ihre Schwester Karin (51) war bei den ersten sechs Titeln dabei und amtet seit

bald 20 Jahren als Speakerin bei den NLAHeimspielen. unihockey.ch traf die «Urgesteine» auf einen Rundgang durch die Vergangenheit. An einer der Treppen hinauf zum Goldenberg, früher Schauplatz der legendären Hügelsprints – und auf Regula Kindhausers sonniger Terrasse, ausgerechnet an der Rychenbergstrasse. Dass sie seit fünf Jahren an dieser Strasse wohnt – und erst noch an der Nummer 9, ihrer ehemaligen Rückennummer – ist aber purer Zufall. In der Schweiz bekommt eben nur Roger Federer seine eigene Allee.

Wie kamt Ihr damals zum Unihockey? Karin Hürlimann-Kindhauser: Durch unseren Bruder Urs, der schon bei der Gründung des HC Rychenberg 1983 dabei gewesen war. Der HCR hatte ein Spiel in Kloten und Urs fragte uns an, ob wir nicht als Pausenattraktion ein Team stellen könnten, um gegen die Klotenerinnen zu spielen. Also trommelten wir ein paar Frauen aus dem Reitverein zusammen, in dem wir damals waren. Dazu noch einige vom Lehrerseminar. Ob sie einen Stock halten können, haben wir nicht gefragt.


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«Wer Regula im Team hatte, wurde Meister. Gegen ihre gezogenen Handgelenkschüsse hatte niemand eine Chance» Karin

Regula Kindhauser: Wir beide spielten aber schon lange vorher auf Pausenplätzen mit den Jungs aus dem Dorf im Weinland, wo wir aufwuchsen. Zum Teil mit selber gebastelten Stöcken und Toren sowie dahinter aufgehängten Vorhängen. Und natürlich in der Schule, mit diesen «Landhockeystöcken» und gelben Scheiben statt Bällen. Wie kam das erste Spiel in Kloten optisch daher? Regula: Wir trugen schwarze, lange Gymnastikhosen wie in der Frauenriege. Das war super gegen blaue Flecken, damit warf man sich in jeden Schuss – und als modisch galt das damals auch.

Regula Kindhauser und Karin Hürlimann-Kindhauser (r.) am Fuss der legendären Sprint-Treppe. Eine Auswahl der 21 Goldmedaillen darf dabei auch nicht fehlen.

Was hat euch so erfolgreich gemacht? 15 der ersten 16 Titel gingen an euch, sechsmal habt Ihr das Double geholt – nur 1989/90 wurde BTV Chur Meister. Karin: Der Grund sitzt neben mir. Wer Regula im Team hatte, wurde Meister. Gegen ihre gezogenen Handgelenksschüsse hatte niemand eine Chance. Meine Aufgabe war: Bully gewinnen und schnell weg, sonst schoss sie mir in den Hintern. Regula: Ganz am Anfang gabs sogar noch Anspiel, kein Bully. Karin: Als 1990 BTV Chur Meister wurde, hatte Verbandspräsidentin Lilly Keiser einen speziellen Modus entwickelt. Wir spielten gar nie gegen BTV. Das zweitplatzierte Uznach haben wir geschlagen, trotzdem wurden wir nur Dritter.

Karin: Unsere Torhüterin brachte einen extra grossen Pullover mit – wenn sie die Arme hob, sah sie aus wie eine Fledermaus und deckte das Tor fast ganz ab (lacht). Ich trug zu Beginn sogar noch Geräteschuhe. Ich fand, damit sei man weniger schwerfällig als mit Turnschuhen. Beendet habe ich meine Karriere 1992 dann mit Künzli-Gesundheitsschuhen, weil meine Bänder kaputt waren. Regula: Bald darauf gab es plötzlich eine Meisterschaft mit den ersten wenigen Teams. Da kamen neben den langen Hosen auch noch langärmlige gelbe Trikots mit der Aufschrift «Schuhhaus Peterhans» zum Zug. Damals rannte man noch nicht so viel, dass Schwitzen ein Thema gewesen wäre.

Gibt es ausser Regulas Schüssen weitere Gründe für den Erfolg? Karin: Wir waren den anderen immer einen Schritt voraus. Nicht nur bezüglich Fledermaus-Pulli und langen Hosen. Wir waren die ersten, die mehrere Spielerinnen im Team hatten, die den Ball anständig trafen. Neben uns zum Beispiel schon bald Susan Brunner. Dann waren wir die ersten, die regelmässig einmal pro Woche trainierten – im Extremfall sogar mit einem Trainer. Dann kam ein gesondertes Lauftraining dazu, wobei wir uns furchtbar wichtig vorkamen… Regula: Daraus wurden zwei bis drei Trainings – mit Trainern. Als erste führten wir auch ein richtiges Sommertraining ein. Diese Bedingungen erlaubten es uns, gute Spie-


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GESCHICHTSSTUNDE

30 JAHRE FRAUENUNIHOCKEY

Eines der ältesten Dokumente zeigt das Team 1990/91. Vordere Reihe, 4. und 5. von links: Regula und Karin Kindhauser. Hinter ihnen Susan Brunner, rechts der damalige Trainer André Sancassani.

lerinnen nach Winterthur zu locken. Annetta Steiner kam von Dietlikon, Margot Ulmer und Monika Stocker von Kloten. Die Konkurrenz meinte, wir hätten nun zu viele Häuptlinge und keine Indianer mehr – aber es funktionierte mit den Häuptlingen ganz gut. Es entstanden sogar tiefe Freundschaften, die bis heute gehalten haben. Karin: Als Annetta kam, wollte sie unbedingt mit meiner Nummer 7 spielen. Da war für mich die Zeit für den Rücktritt gekommen. Eine Goldmedaille haben meine Kinder im Sandkasten verbuddelt und ich war zu faul, danach zu suchen. Die anderen habe ich noch. Bei der einzigen Bronzemedaille fragten mich die Kinder immer, ob diese rostig sei. Wie wichtig war der Ehrgeiz bei diesen Erfolgen? Ich kann mich an ein Cupspiel erinnern, als die Rychenberg-Frauen den Stadtrivalen Virtus Winterthur etwa mit 42:3 vernichtet haben. Bei Virtus bestritten einige Anfängerinnen ihr erstes Spiel überhaupt, auf der anderen Seite gab der Meister ohne Gnade Gas. Regula: Es war ein 42:1. Und ich weiss noch, wie unsere Torhüterin beim Stand von 27:0 nach dem einzigen Gegentreffer wutentbrannt ihren Helm gegen die Hallenwand schmiss. Das zeigt wohl, wie ehrgeizig wir bei der Sache waren. Karin: Ich würde von mir schon behaupten, einen Hang zur Perfektion zu haben. Nicht nur im Sport, auch im Beruf als Lehrerin. Und wir hatten einige mit diesem Hang. Wir sagten uns oft: Kommt, wir schiessen über 20 Tore. Als Spielsekretärin weiss ich heute, dass so viele Treffer auf einem Formular gar keinen Platz haben. Woher kam dieser Ehrgeiz? Regula: Wenn du den Titel einmal hast, willst du ihn nicht mehr hergeben. Mit dem Wechsel aufs Grossfeld kamen dann noch weitere Anreize dazu. Der physische Bereich wurde viel wichtiger und die Sprints auf den Golden-

Zu Kleinfeld-Zeiten gemeinsam mit Kloten an einem Grossfeldturnier in Schweden.

berg – «Hugelsprints», wie sie später unsere Norwegerin Linda Kristiansen nannte – zahlten sich aus. Karin: Ich war auf dem Feld sehr emotional. Wenn etwa die grossen Klotener Eishockeyspielerinnen zum Slapshot ausholten, wies ich den Schiedsrichter gerne darauf hin, dass dies doch eher Golf sei. Nach meiner einzigen roten Karte entschloss ich mich dann dazu, selber Schiri zu werden – meines Wissens als erste Frau. Ich wollte die andere Seite sehen. Etwas, das ich allen nur empfehlen kann.

Wann habt Ihr die historischen Dimensionen der Vereinsgeschichte begriffen? Karin: Ganz ehrlich: Vor zwei Monaten, als ich gebeten wurde, im Jubiläums-OK mitzuwirken. Zuvor habe ich während Jahren nicht an die alten Zeiten gedacht. Regula: Die Anfänge waren ja simpel: Wir gingen «chneblen» und gewannen in der Regel. Mit Ausnahme dieses «Lilly-Keiser-Jahres». Klar waren wir auf die Titel stolz, aber so richtig ernst wurde es erst 1995 mit dem Umstieg aufs Grossfeld. Da wurde vieles professioneller.

Das klingt alles sehr ernst. Ging es nur um den Erfolg? Regula: Nicht doch. Die neuen Spielerinnen staunten jeweils, wie wir uns bei der Fahrt zu Auswärtsspielen in Annettas rostbraunem VW-Bus angesungen haben – darin sass man sich gegenüber, was heute nicht mehr erlaubt wäre.Bei einem Spiel in Flamatt standen wir schon auf dem Feld. Margot Ulmer fehlte – sie war noch bei einem Aussteller in der Halle und kaufte Schuhe. Fast mit dem Anpfiff sprang sie über die Bande. Oder 1993, da hatten wir die erste Ausländerin. Eine Finnin, die schon wie 40 aussah – viel zu tun hatten wir mit ihr nicht. Aber vor einem Spiel in MuriGümligen ging sie vor dem Anpfiff noch gemütlich mit Margot Ulmer bei den Hornussern ein Bier trinken (lacht). Es gibt unzählige solche Anekdoten aus dieser Zeit.

Der letzte Meistertitel der Red Ants liegt nun schon fünf Jahre zurück, zuletzt wurden gar zweimal die Playoff-Halbfinals verpasst. Was wünscht Ihr dem Jubilar? Braucht es einen Schuss Meisterblut von euch? Regula: Also ich wäre sofort bereit, etwas Blut zu spenden (lacht). Ich wünsche den Red Ants den alten Groove, bei dem sich alle mit dem Team und dem Verein identifizieren. Wobei ich zugeben muss: Wir hatten früher gar nie eine Krise, aus der wir uns hätten befreien müssen. Karin: Ich wünsche mir einen Ameisenhaufen voller Emotionen. Es müssen nicht sieben Titel in Folge sein, aber man muss wieder um den Titel mitspielen können. Ich würde sehr gerne nächstes Jahr einen Superfinal mit Beteiligung der Red Ants sehen. Teil 2 des Rückblicks folgt in der Juni-Ausgabe.



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VERBANDSNEWS

GOLDEN CIRCLE UND SWISS FLOORBALL FRIENDS

Nehmen wir den nächsten Schritt – mit DIR!

Dank den neu gegründeten Vereinigungen «Golden Circle» und «swiss floorball friends» können Private und Unternehmen direkt in die Weiterentwicklung des Unihockeys investieren. Und dabei erst noch von exklusiven Vorteilen und Einblicken profitieren. TEXT: SIMON STETTLER    FOTO: FABIAN TREES

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it den klingenden Namen «Golden Circle» und «swiss floorball friends» wurden zwei Supporter-Vereinigungen ins Leben gerufen, die künftig die Finanzierung der Verbandsarbeit mitsichern sollen. Private und Unternehmen sollen die Möglichkeit erhalten, in die Zukunft des Unihockeys zu investieren und dabei von exklusiven Netzwerken und Vorteilen profitieren zu können. Jörg Beer, Marketing-Verantwortlicher im Zentralvorstand von swiss unihockey, stand am Ursprung der Aktion: «Das ist keine neue Idee, viele Vereine oder andere Sportverbände vertrauen bereits auf dieses System. Ich bin überzeugt, dass dies auch im Unihockey und bei unserem Verband eine Erfolgsgeschichte werden kann.» Die Supporter-Vereinigungen sind auch eine Reaktion auf die verschärfte Lage im Sponsoring. «Es wird immer schwieriger, grosse Sponsoren an Land zu ziehen. So wollen wir unsere finanzielle Situation weiter stabilisieren.» DYNAMIK NUTZEN Ziel von swiss unihockey ist es, 100 Mitglieder für den Golden Circle zu finden. Mit 1200 Franken Jahreskosten wird dabei bewusst eine kaufkräftigere Gruppe angesprochen. Als Gegenleistung werden Mitglieder dieser Donatoren-Vereinigung als VIP-Gäste an die Topevents von swiss unihockey eingeladen. Zusätzlich erhalten sie Vorkaufsrechte oder exklusive Einblicke hinter die Kulissen (siehe Box).

GOLDEN CIRCLE

Die Donatorenvereinigung «Golden Circle» bezweckt die finanzielle Unterstützung von Projekten zur Förderung des Unihockeys. Zudem stellt sie eine Networking-Plattform für Firmen und Einzelpersonen zur Verfügung. Als Mitglied geniessen Sie exklusiven Zugang zu allen Gross­ veranstaltungen von swiss unihockey und werden fester Bestandteil unseres grossen Netzwerks. Die Vorteile   Je zwei VIP-Tickets für die swiss unihockey Top­ events Superfinal, Cupfinals und Länderspiele   Vorkaufsrecht mit 10% Rabatt auf maximal

Der Grossteil der Supporter-Erträge fliesst in den Sport.

Die Gönnervereinigung heisst swiss floorball friends und soll für möglichst alle Interessierten offen sein. Auch hier profitieren die Mitglieder von zusätzlichen Vorteilen. Jörg Beer erklärt: «Wir wollen den Boom rund um den Superfinal und die EFT in Lausanne nutzen. Die Dynamik im Unihockey ist sehr hoch und ich bin sicher, dass einige Leute in die Entwicklung der Sportart investieren wollen.» Die Einnahmen werden zu grossen Teilen direkt in den Sport fliessen. «Ein kleiner

Teil wird zweckgebunden für die Aktivitäten der Vereinigungen gesteckt, der Grossteil wird aber dem Sport zukommen», verspricht Beer.

SWISS FLOORBALL FRIENDS Als Mitglied der Gönnervereinigung «swiss floorball friends» unterstützen Sie direkt die Bestrebung von swiss unihockey, den Unihockeysport in der Schweiz zu fördern. Ihr Beitrag hilft mit, neue innovative Projekte umzusetzen und unsere Sportart weiter wachsen zu lassen. Werden Sie Teil der Unihockey-Familie und profitieren Sie zugleich von verschiedenen Aktionen.

zehn Tickets an sämtlichen Events von swiss unihockey   Abo für das Schweizer Fachmagazin «Unihockey.ch» (12 Ausgaben pro Jahr)   Einladung für zwei exklusive Networking-Events pro Jahr   Matchbegleitung «hinter den Kulissen» bei einem Länderspiel (limitierte Anzahl Plätze)   Präsenz auf Donatorenboard auf der Webseite www.swissunihockey.ch sowie einmal jährlich im unihockey.ch (auf Wunsch)

Die Vorteile   50% Rabatt auf zwei Tickets an einem ausgewählten Event von swiss unihockey   Vorkaufsrecht auf maximal vier Tickets an sämtlichen Events von swiss unihockey   Abo für die Verbandsausgabe des Schweizer Fachmagazins «unihockey.ch» (3 Ausgaben pro Jahr)   Teilnahme an Auslosung für Matchbegleitung «hinter den Kulissen» bei einem Länderspiel

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U19-NATI

WM IN KANADA

Isabelle Gerig und die Schweizer Juniorinnen erkämpften sich gegen Tschechien Bronze zurück.

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Es war erst die zweite Unihockey-WM ausserhalb Europas, die erste in Nordamerika. Auch wenn nicht alles reibungslos ablief: Die siebte U19-WM der Juniorinnen in Belleville im «Hockey Country» Kanada war eine würdige. Und für die Schweiz mit dem Gewinn der Bronzemedaille eine erfolgreiche.

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TEXT: PETRA KROPF, RETO VONESCHEN    FOTOS: FLORIAN BÜCHTING, IFF

s war ein ungewohntes Bild, als die kanadische U19-Auswahl beim WM-Eröffnungsspiel gegen Japan in der ausverkauften Yardmen Arena in Belleville antrat. 3150 Zuschauerinnen und Zuschauer kamen, um ihr Team beim ersten Gruppenspiel der B-Division anzufeuern – neuer Rekord für ein U19-WM-Spiel. Insgesamt kamen 15 799 Zuschauer an den fünf WM-Tagen. Auch die weiteren Kanada-Spiele wurden von mindestens 1000 Fans verfolgt. Die begeisterte Unterstützung des Heimteams, gepaart mit

einer guten Portion nordamerikanischem Pathos, ergab einige filmreife Szenen. Etwa bei der 80-minütigen Eröffnungsfeier, als Bürgermeister Taso Christopher «die Welt» – also 15 Nationalteams – im 50 000-Seelen-Städtchen Belleville willkommen hiess. Oder als Colin Keiver, Colonel der Royal Canadian Air Force, in Vollmontur beteuerte, wie stolz er und ganz Kanada auf die Leistung jeder einzelnen Athletin sei. Selbst im kanadischen Parlament erwähnte Bellevilles Provinz-Abgeordneter Neil Ellis die WM enthusiastisch.

ZWEI BLITZSTARTS FÜR DIE SCHWEIZ Weniger Pathos, aber viel Leidenschaft zeigte die Schweizer Delegation. Ihr Start ins Turnier gelang nach Mass – auf einen erzitterten 6:3-Auftaktsieg im «Nervenspiel» gegen die Slowakei folgte ein souveränes 11:3-gegen Norwegen. «Der Sieg über die Slowakei hat uns extrem viel Selbstvertrauen gegeben», analysierte die dreifache WMTorschützin Nicole Mattle (Red Ants). «Wir waren von Anfang an bereit und konnten so die Kontrolle über das Spiel gewinnen.» Tatsächlich benötigten die hungrigen


Die heikle Gruppenphase gemeistert und den kleinen Final gewonnen: Belleville war für die jungen Schweizerinnen eine Reise wert.

Schweizerinnen in Spiel 1 und 2 gerade mal 22 respektive 14 Sekunden, um das erste Tor zu erzielen. Die zwei Siege reichten für die Halbfinalqualikation. Im dritten Gruppenspiel gegen Titelverteidiger Schweden war nichts zu machen – das 0:15 stellte die höchste WM-Niederlage aller Schweizer Nationalmannschaften in 20 Jahren WM-Geschichte dar. Die Schwedinnen waren der Konkurrenz an dieser WM weit enteilt. Die ersten Gegentore mussten sie erst im Final (6:3) gegen Finnland einstecken. 52:3 lautete das Torverhältnis nach fünf Partien. Vor allem physisch spielten die Schwedinnen in ihrer eigenen Liga und mit Frida Ahlstrand stellten sie auch die überragende Spielerin des Turniers. Die Stürmerin hatte Mitte April im schwedischen Final schon zwei Tore zu Pixbos Meistertitel beigesteuert. LAUTSTARKE UNTERSTÜTZUNG Das Schweizer Team bewies Charakter. Um jeden Ball wurde im Halbfinal gegen Finnland gekämpft, jeder Block von der Bank aus lautstark bejubelt – was auch die zahlreich angereisten Schweizer Fans auf der Tribüne taten. Eine «rote Wand» zierte jedes Schweizer Spiel, untermauert mit Kuhglockengebimmel und Hupengetröte. «So machte es unglaublich Spass, für die Schweiz zu spielen», sagte die begeisterte Sindy Rüegger (Dietlikon). Trotz der imposanten Unterstützung und einer kämpferisch starken Leistung unterlagen die Schweizerinnen

«Den Sieg über Tschechien habens de wir uns verdient. Ein Arbeitssiegyn ganzen Teams» Sascha Rh er

Emotional wie selten feierte der abtretende Coach Rhyner den Sieg. Finnland mit 1:5. «Oft löst das erste Tor einen Knopf – heute ist dieses leider zu spät gefallen», suchte Andrea Wildermuth (Laupen) nach dem Spiel nach Erklärungen. Im Bronzespiel traf die Schweiz dann wie so oft auf die Tschechinnen. Anders als bei der letzten WM sollten aber diesmal die Schweizerinnen die Oberhand behalten: Mit einem klaren Chancenplus kämpften sie sich 60 Minuten gegen die physisch starken Tschechinnen durch das Spiel. Durch nicht ganz so viel Effizienz im Abschluss blieb es bis zum Schluss spannend. Mattle brachte die Schweizerinnen im Schlussdrittel mit einer sehenswerten Direktabnahme in Überzahl zum dritten Mal in diesem Spiel in Führung. Dieses 3:2 hielt bis zum Schluss.

ROLLEN AKZEPTIERT «Den Sieg heute haben wir uns wirklich verdient – es war ein Arbeitssieg und es war ein Sieg des ganzen Teams», sagte der scheidende Cheftrainer Sascha Rhyner zum Spiel. Sein Nachfolger Aldo Casanova war bereits vor Ort und konnte sich ein Bild seiner neuen Aufgabe machen. Was ihm gefallen haben dürfte: Die Schweizer Equipe zeigte extrem viel Zusammenhalt. Jede Rolle wurde akzeptiert, wer nicht spielte, unterstützte diejenigen auf dem Feld. Vieles hing bei der Schweiz von Isabelle Gerig ab. Die Zugerin in Dietliker Diensten ähnelt mit ihrem Spielstil und der Präsenz immer mehr SSL-Star Corin Rüttimann. Aber auch Milena Mahler (gerade mit Frauenfeld in die NLA aufgestiegen) und Nicole Mattle (Red Ants) gehörten zu den wichtigen Teamstützen. Der Rückstand auf die führenden Nationen ist indes nicht kleiner geworden. Jener zu Schweden war schon fast «steinzeitmässig» gross. Mit dem Projekt «18 Karat Gold» hat swiss unihockey den Startschuss gegeben für die Heim-U19-WM in zwei Jahren. Projektleiter Casanova kennt die in Frage kommenden Spielerinnen so bereits. Eines wird aber auch er nicht sofort ändern können: Einzeltaktisch hinkten die Schweizerinnen teilweise den führenden Nationen wie auch Tschechien und der Slowakei hinterher. Dies zu ändern, wird in den nächsten Jahren die grösste Aufgabe sein. Immer wird Herzblut nicht reichen.


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U19-WM

SPLITTER

Todd Crawford, Bruder des ehemaligen ZSC-Trainers Mark Crawford, coachte Kanada.

Imposante Schweizer Fankolonie.

Ein Götze-Tor in einem WM-Final: Für Deutschland normal.

Belleville-Splitter  NOMEN EST OMEN  Mit diesem Namen musste es einfach passieren: Im filmreifen Ende des B-Finals zwischen Deutschland und Kanada vor 1326 Zuschauern – gut doppelt so vielen wie beim A-Final – erzielte Hannah Götze das entscheidende 6:5 für Deutschland. So reichte es für Deutschland zwar nicht zum WM-Titel wie bei den Fussballern mit Namensvetter Mario Götze, aber immerhin zum Aufstieg in die A-Division. Bundestrainer Neil Anderes hatte Tränen in den Augen: Vor einem Monat stieg er mit Berner Oberland noch in die NLB ab. Und mit Frida Tjärnström

steht ihm nächste Saison auch eine frischgebackene Weltmeisterin zur Verfügung.  BRUDERPECH  Todd Crawford hatte als kanadischer Nationaltrainer weniger Freude am deutschen Aufstieg. Und richtig geraten: Todd ist der Bruder von Mark Crawford, dem ehemaligen ZSC-Lions-Meistertrainer. Beide stammen aus Belleville. Mark liess es sich auch nicht nehmen, einige Worte an das kanadische Team zu richten. In einem Interview verriet er zudem, dass in der Schweiz eine Floorball Profi-Liga existiere. Der

gute Mann müsste es eigentlich besser wissen, mit ZSC-Teamarzt Gerry Büsser besuchte er schon NLA-Spiele von Büssers Sohn Gabor, der bei Uster spielt. HARTE WM  Eine ganz besondere WM erlebte Micheline Müller. Zugerlands NLB-Torhüterin kam nur im Gruppenspiel gegen Schweden zum Zug, ansonsten hütete Dietlikons Jill Münger den Schweizer Kasten. 60 Minuten trotzte Müller dem schwedischen Tornado, wehrte 22 Schüsse ab, musste aber auch 15 passieren lassen. Klaglos nahm sie ihre Rolle hin

und unterstützte die Teamkolleginnen in den restlichen vier Spielen. Wir ziehen den Hut. WM DER REKORDE  Bei den Organisatoren war viel Herzblut zu spüren. Belohnt wurde dieses durch tolle Zuschauerzahlen. 3151 kamen zum Eröffnungsspiel zwischen Kanada und Japan, 15 799 waren es insgesamt. Beides neue U19Frauen-Rekorde, nur in Hamburg bei der U19-WM der Männer waren es noch 700 Zuschauer mehr gewesen. Dafür war die durchschnittliche Zuschauerzahl von 479 ebenfalls ein Bestwert.


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EURO FLOORBALL TOUR 2016

MERCI LAUSANNE

Fast 8000 Zuschauer sorgten in Lausanne für wunderbare Länderspiel-Atmosphäre.

Merci, Lausanne

An der EFT in Lausanne überzeugte die Schweizer Auswahl und auf der Tribüne sorgte das Publikum für tolle Stimmung. Nur das Dach der Espace Odyssée in Prilly/Malley spielte nicht mit. TEXT: RETO VONESCHEN    FOTOS: ANDRÉ BURRI, CLAUDIO THOMA

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rst zum zweiten Mal wurden vom 22. bis 24. April 2016 Länderspiele in der Romandie ausgetragen. Erstmals gastierte dabei die Euro Floorball Tour (EFT) der vier besten Unihockey-Nationen in einem französisch sprechenden Ort. «Egalité, fraternité – dann ist fertig», beantwortete Schwedens Naticaptain Johan Samuelsson die Frage, ob er Französisch verstehe. Den meisten Spielern und Betreuern dürfte es gleich gegangen sein. Der einzige NLA-Spieler aus der Romandie, Basile Diem (HCR), war «nur» als Kommentator im Einsatz. Gerne an Lausanne erinnern werden sich die Auswahlen Finnlands und der Schweiz. Erstere gewannen nach zwei Jahren wieder einmal ein EFT-Turnier, zweitere waren die positive Überraschung. Zweimal brachte die Schweiz die Favoriten aus dem Norden an den Rand einer Niederlage, zweimal verlor sie erst im Penaltyschiessen. Besonders Matthias Hofbauer wird sich geärgert haben. Gegen Finnland verschoss er einen Penalty in der 59. Minute zum vermeintlichen Siegtreffer, gegen Schweden gelang ihm das «Kunststück», das leere Tor zu verfehlen. Der 35-Jährige war trotzdem einer der besten Schweizer. Unermüdlich kurbelte er in seinen Länderspielen 155 bis 157 den Angriff an. Die Show stahl ihm nur Tim Braillard. Der Malanser Topskorer mit Wurzeln in der Romandie drehte die Partie gegen Tschechien

praktisch im Alleingang mit vier Toren im Schlussdrittel. Das 8:6 war der erfreuliche Abschluss des gelungenen Wochenendes.

Deutschschweizer und Romands sorgten gemeinsam für Stimmung.

Matthias Hofbauer vs. Alexander Galante Carlström.

WEITERER SCHRITT NACH VORN Ein Gewinn war die Rückkehr von Benjamin Reusser, der erstmals seit der WM 2012 wieder das Schweizer Trikot trug. Der Mann mit den feinen Händen sorgte immer wieder für überraschende Situationen – meistens im positiven und nur manchmal im negativen Sinn, wenn er es mit den Dribblings als letzter Mann übertrieb. Seine besten Momente erlebte er an der Seite Emanuel Anteners. Überhaupt zeigte die Schweizer Auswahl ein sehr ansehnliches Spiel. Die Handschrift von David Jansson (der am Superfinal seinen Vertrag vorzeitig verlängerte) ist immer deutlicher zu sehen. Bemerkenswert war dies auch, weil die Aufstellung wegen des Superfinals von Spiel zu Spiel änderte. Die Könizer Akteure waren nur gegen Finnland dabei, die RESULTATE EFT LAUSANNE Tschechien – Schweden Schweiz – Finnland Finnland – Tschechien Schweiz – Schweden Finnland – Schweden Schweiz – Tschechien

2:3 4:5 n.P. 8:4 3:4 n.P. 4:3 8:6

GC-Vertreter nur gegen Schweden. Für die Partie gegen Tschechien standen Jansson nur noch 15 Spieler zur Verfügung. Beim gleichzeitig stattfindenden Turnier der Frauen in Sandviken (Schweden) ging es Rolf Kern ähnlich – bis auf Torhüterin Monika Schmid (Dietlikon) musste er auf alle Finalistinnen verzichten. Die Niederlagen gegen Finnland (1:5) und Schweden (0:9) waren somit logisch, der Sieg (4:3) über das komplett angetretene Tschechien umso erfreulicher. RAUSCHENDE PARTY Die Nati wurde in Lausanne vom Publikum getragen, das für eine würdige Länderspielstimmung sorgte. Knapp 8000 Zuschauer pilgerten an den drei Tagen nach Prilly/Malley. Auch von einer 75-minütigen Verspätung beim Spiel gegen Schweden liessen sie sich die Party nicht verderben. Die Verzögerung entstand aufgrund des undichten Dachs der Espace Odyssée. Bei Eishockeyspielen kein Problem, beim Unihockey droht Verletzungsgefahr. Erst als die Löcher bei strömendem Regen mit Blachen abgedeckt wurden, liess sich Schwedens Natitrainer Jan-Erik Vaara zum Anpfiff überreden. Es wäre für die umtriebigen Organisatoren eine Tragödie gewesen, wenn die Partie gegen den Weltmeister ins Wasser gefallen wäre. Ironie des Schicksals: In diesen Tagen wird die Halle abgerissen, um einem Neubau Platz zu machen.

Tim Braillard schoss die Tschechen ab.



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EURO FLOORBALL TOUR 2016

MERCI LAUSANNE

Merci,

Lausanne! À l’EFT de Lausanne, la sélection suisse a démontré ses capacités à un public ravi et il régnait une ambiance fantastique dans les gradins. Seul le toit de l’Espace Odyssée de Prilly/Malley n’a pas joué le jeu. TEXTE: RETO VONESCHEN    PHOTOS: MICHAEL PETER, CLAUDIO THOMA

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’est la deuxième fois seulement que les matches internationaux, joués durant le week-end du 22 au 24 avril 2016, se déroulaient en Suisse romande. En février 2013, Yverdon avait été un hôte remarquable des matches amicaux disputés contre la Tchéquie. Et voilà que l’Euro Floorball Tour (EFT) accueillait pour la première fois les quatre meilleures nations du hockey que sont la Suède, la Finlande, la Tchéquie et la Suisse dans une ville francophone. «Égalité, fraternité – c’est tout…», a répondu le capitaine de l’équipe nationale suédoise Johan Samuelsson (lequel jouera la prochaine saison avec les Tigers de Langnau) à qui on

avait demandé s’il comprenait le français. Il en allait probablement de même pour la plupart des joueurs et des coaches. Le seul joueur romand de LNA, Basile Diem (HCR), n’était «que» commentateur, un rôle qu’il a tenu à la perfection. DES MOMENTS FORTS Les sélections finlandaise et suisse en particulier garderont un souvenir ému de Lausanne. La première a gagné les trois matches, remportant ainsi un nouveau tournoi EFT après deux ans, et la deuxième a positivement surpris. Deux fois, la Suisse a poussé ses adversaires nordiques, qui par-

taient favoris, au bord de la défaite, et les deux fois, notre équipe a perdu au pénalty. Le vieux routier qu’est Matthias Hofbauer doit s’en vouloir plus que tout autre. Contre la Finlande, il a raté à la 59e minute un tir de pénalty qui aurait dû signer la victoire, et dans un tir de pénalty contre la Suède, il a réalisé l’«exploit» de tirer à côté du but adverse déserté par son gardien, qu’il avait pourtant réussi à tromper. Il n’empêche que le capitaine de 35 ans a été l’un des meilleurs joueurs suisses. Infatigable meneur des attaques dans ses matches internationaux 155 à 157, il ne s’est fait voler la vedette que dans la dernière rencontre, en RÉSULTATS EFT LAUSANNE, MESSIEURS Tchéquie – Suède 2:3 Suisse – Finlande 4:5 apr. prol. Finlande – Tchéquie 8:4 Suisse – Suède 3:4 apr. prol. Finlande – Suède 4:3 Suisse – Tchéquie 8:6

Les fans d’unihockey ont créé une ambiance fantastique lors des matchs internationaux à Lausanne.

Les autographes de Kim Nilsson étaient très demandés.

RÉSULTATS EFT SANDVIKEN, DAMES Finlande – Suisse 5:1 Suède – Tchéquie 14:0 Suède – Suisse 9:0 Tchéquie – Finlande 4:8 Suisse – Tchéquie 4:3 Suède – Finlande 5:4


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Matthias Hofbauer a disputé ses matchs internationaux 155 à 157.

Mi demquam, aris et quatem Ut doloresero MMMi ium qgam

Coéquipiers au club de Wiler, adversaires dans leurs équipes nationales: Jami Manninen et Nicola Bischofberger. l’occurrence par Tim Braillard. Le buteur hors pair de Malans aux racines romandes a renversé le match contre la Tchéquie pratiquement à lui tout seul en marquant quatre buts dans le dernier tiers temps. Le score de 8:6 a conclu en beauté ce week-end mémorable. UN AVANTAGE SUPPLÉMENTAIRE Une bonne nouvelle a été le retour de Benjamin Reusser, qui revêtait le maillot suisse pour la première fois depuis le CM 2012. L’équipier aux mains fines des Kloten-Bülach Jets s’est régulièrement arrangé pour créer la surprise – le plus souvent dans le bon sens du terme, parfois moins bon, notamment lorsqu’il a exagéré ses dribbles sur sa dernière possession. C’est aux côtés d’Emanuel Antener qu’il a donné le meilleur de lui-même. De manière générale, la sélection suisse a livré une prestation fort remarquable. La «si-

gnature» de David Jansson (qui a prolongé avant l’heure son contrat en direct sur le terrain lors de la superfinale de Kloten) est de plus en plus visible, un fait d’autant plus remarquable que la formation changeait d’un match à l’autre en raison de la superfinale qui allait se dérouler une semaine plus tard. L’équipe de Floorball Köniz ne jouait que contre la Finlande, et celle de GC que contre la Suède. Et pour le match contre la Tchéquie, Jansson ne disposait plus que de 15 joueurs. L’ÉQUIPE SUISSE B BAT LA TCHÉQUIE Pour le tournoi Dames de l’EFT, qui avait lieu simultanément à Sandviken (Suède), le nouvel entraîneur national Rolf Kern a connu la même mésaventure que David Jansson: à l’exception de la gardienne de but Monika Schmid (Dietlikon), il a dû se passer de toutes les joueuses de superfinale de Piranha Coire et de Dietlikon. Les défaites contre la Fin-

OCCUPITIBUS ANDA SI OFFICIENDI Ximent aut pera sum elluptatus ea imoluptatem aut andis et eost omnisciis qui commo bla consere, sunduciamus idenist otatus et aut atiur rest, ullaccum ea dolupta perferibus nobitas imender ovitati atat. Uptate ma quibea velitatis mint. Ximent aut pera sum elluptatus ea imoluptatem aut andis et eost omnisciis qui comm.

lande (1:5) et la Suède, championne du monde en titre (0:9), étaient donc plausibles, et la victoire (4:3) sur l’équipe tchèque, présente au grand complet, d’autant plus réjouissante. C’est dans sa phase finale que cette rencontre victorieuse a pris un tour décisif: dans le dernier tiers, alors que leur équipe était menée 1:3, la victoire a été arrachée par deux buts marqués en infériorité numérique par Margrit Scheidegger et Nina Bärtschi. Le tournoi a été remporté par le pays hôte, la Suède, après sa victoire par 5:4 sur la Finlande lors du dernier match disputé devant 1061 spectateurs. UNE FÊTE DÉBORDANTE Pendant ce temps, à Lausanne, l’équipe nationale masculine était acclamée par son public dans une ambiance digne de cet événement international. Près de 8000 spectateurs se sont déplacés pour ces trois jours du tournoi de Prilly/Malley. Même les 75 minutes de retard avant le match contre la Suède n’ont pas réussi à gâcher la fête: Romands et Alémaniques ont chanté ensemble pour passer le temps. Le retard était dû à une fuite dans la toiture de l’Espace Odyssée. En hockey sur glace, quelques gouttes sur la piste ne posent pas de problème, mais en unihockey, le risque de blessure est trop grand. Ce n’est qu’une fois les trous de la toiture recouverts par des bâches sous une pluie battante que l’entraîneur national suédois Jan-Erik Vaara a consenti à donner le coup d’envoi. Il aurait certainement été tragique pour les organisateurs que le match contre le champion du monde en titre tombe à l’eau après tout le mal qu’ils s’étaient donnés. Ironie du sort: ces jours-ci, ce vénérable monument lausannois du sport sera détruit pour faire place à un nouvel édifice.


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FINNLAND

ERSTER SUPERFINAL Die Zeit des Leidens ist vorbei. Endlich hat Classic den ersten Meistertitel im Sack.

Endlich Classic

Als letzte der vier Topnationen ist auch Finnland im Superfinal-Zeitalter angekommen. Mit Erfolg: Über 10000 Fans sahen die Premiere in Helsinkis Hartwall Areena. TEXT: MIKA HILSKA    FOTOS: SALIBANDYLIIGA

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ie alten Rekorde stammen aus «grauer Vorzeit». 2002 pilgerten 5580 Fans mit Gratiseintritt in die vollgepackte Eishalle in Joensuu, um zu sehen, wie die Oilers ihr Heimteam Josba schlugen. Bei den Frauen kamen 2006 in Lappeenranta 1039 Zuschauer zur Partie zwischen NST und Classic. Superfinal, 16. April 2016, Hartwall Areena Helsinki: 10 087 Zuschauer sehen, wie Classic die Oilers 8:2 vernichtet und erstmals Meister wird. Bei den Frauen wird beim 3:2 von NST über Classic um 13.00 Uhr mit 6631 Fans eine neue Bestmarke gesetzt. Das Ganze live im staatlichen TV-Sender Yle und umrahmt von prominenten Gästen im TV-Studio.

NYKKY BRINGT DEN ERFOLG Um 11 Uhr morgens öffneten die Tore der Hartwall Areena, die Heimhalle des KHL-Teams Jokerit Helsinki, Austragungsort der Unihockey-Weltmeisterschaften 2002 und 2010. Die Zeit vor den Partien und in den Pausen wurden mit einheimischer Prominenz gefüllt. Die Namen lassen auch Nicht-Finnen erahnen, dass dabei vor allem auf das Teenager-Publikum gezielt wurde: Poju, Jokerit Dance Team, Gasellit, Lenni-Kalle Taipale, Musta Barbaari, Prinssi Jusuf und Paleface. Das populärste Sujet für Selfies war Amanda Harkimo, die nicht nur als Arena-DJ fungierte, sondern auch ein beliebter Reality-TV-Star ist.

Aber nichts geht ohne Kurre. Der legendäre SSV-Manager Kurre Westerlund, der 1991 einen Songcontest gewann, hatte in der zweiten Drittelspause des Männerfinals seinen Auftritt. Und für die Anwesenden, die alt genug für Erfrischungen für Erwachsene waren, endete der Superfinaltag mit einer langen Nacht im Arena-Restaurant. Der Superfinal wurde zudem als Bühne genützt, um die besten Spieler der Saison gebührend zu ehren. Classics Eemeli Salin und Jonna Mäkelä gingen mit der MVP-Auszeichnung nach Hause, während der ehemalige Schweizer Nati-Trainer Petteri Nykky zum Trainer des Jahres ausgerufen wurde. Dazu wurde die Hall of Fame um grosse Namen wie Jaakko Hintikka, Vesa Punkari, Jonna Kettunen und Henri Toivoniemi erweitert. AUFGELÖSTER MR. CLASSIC Der Final der Männer war mit Hochspannung erwartet worden. Doch nach dem Führungstreffer der Oilers spielte nur noch Classic Tampere. Der Block um Eemeli Salin, Nico Salo und Lassi Vänttinen, unterstützt von den Verteidigern Mikko Leikkanen und Mika Savolainen, erzielte in der Folge fünf Treffer – faktisch war die Sache schon nach dem ersten Drittel gelaufen. Mit 8:2 gewann Classic und feierte den ersten Meistertitel der


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Nationaltrainer Petri Kettunen zeichnet Petteri Nykky (l.) aus.

Die Hartwall Areena als Bühne des ersten Superfinals in Finnland.

RealityTV-Star Harkimo.

Saarinen tritt zurück.

Der Autor Mika Hilska lebt in Finnland und begleitet die Unihockeyszene als Freelancer seit den 80er-Jahren. Kommentar Mika Hilska

Kurre Westerlund

Vereinsgeschichte. Seit 17 Jahren spielt Classic in der Salibandyliiga und gilt seit langem als super organisiert, vermögend und attraktiv fürs Publikum. Oft gelang eine spektakuläre Qualifikation, bis dann in den Playoffs die Nerven flatterten, wenn die Räume enger wurden. Wie beim finnischen Nationalteam brauchte es «Alchemist» Petteri Nykky und dessen Leutnant Samu Kuitunen, um auch den letzten Schritt zu gehen. Nykky sagte nach dem Spiel gewohnt kryptisch: «Ich kann mich nicht mehr erinnern, was ich dem Team vor dem Final sagte – aber es hat gewirkt.» Classic spielte ruhig, harmonisch und ohne jegliches Nerven­ flattern. In der Qualifikation und den Playoffs hatte es total nur drei Niederlagen abgesetzt. Ganz nah ging der Titel vor allem Klubgründer und Manager Pasi Peltola. «Mr. Classic» arbeitete 25 Jahre lang intensiv an diesem Traum und vergoss den Rest des Tages ungeniert Tränen der Freude. Er vergass aber in diesem Moment auch die alten ClassicÜbungsleiter nicht – Ray Backman, der dem

Team die Offensive beigebracht hatte und Jarkko Rantala (neu bei Zug United), der Classic das Verteidigen lehrte. SAARINENS ABGANG Aus dem Double für Classic wurde nichts. Die favorisierten Frauen aus Tampere wurden im Startdrittel von NST überrannt. Und als die ehemalige Zugerin Juuli Hakkarainen Ende des zweiten Drittels mit ihrem zweiten Tor auf 3:0 stellte, war dies die Entscheidung. Im Januar gewann Classic im gleichen Duell noch den Cup, nun reichte es nur zum 3:2Anschlusstreffer. Nach genau zehn Jahren feierte NST den zweiten Meistertitel. Für Jonna Mäkelä, Tiia Ukkonen, Jaana Lirkki und Mia Karjalainen brachte der dritte Final der Saison (nach WM und Cup) endlich den Erfolg. Auf der anderen Seite musste Classics Veteranin Katriina Saarinen ohne Happy End abtreten. Die 43-Jährige bleibt mit acht Meistertiteln auf der gleichen Höhe mit Kati Suomela und Irja Lahtinen – mit dem neunten Titel hätte sie sich alleine an die Spitze der ewigen Rangliste setzen können.

DEFINITIV EIN ERFOLG

Es ist kein Geheimnis, dass es auch in Finnland verschiedene Ansichten zum Thema «einzelnes Finalspiel» gab. Wer der Meinung ist, eine Playoffserie sei sportlich fairer, wird dies auch weiterhin verkünden. Aber wer befürchtet hatte, es sei kein Unihockeyfesttag möglich, sah sich getäuscht. Nicht alle waren mit den Ticketpreisen einverstanden, der Wahl der Arena oder den auftretenden Künstlern. Es können noch Dinge verbessert werden. Aber über 10 000 Zuschauer sind ein starkes Zeichen. In Schweden waren es 2003 bei der Premiere weniger als 5000 gewesen. Jetzt weiss man auch in Finnland, dass der Finaltag gewaltige Menschenmengen anziehen kann. Für jemanden wie mich, der seit über 30 Jahren in diesem Sport verkehrt, mutet es absurd an, einen Anlass mit über 10 000 Zuschauern und stundenlanger TV-Präsenz zu kritisieren. Früher träumten wir von einer Halle, in der man nicht für jedes Training extra die Banden aufstellen muss. Was haben wir über diesen scheinbar unrealistischen Traum damals doch gelacht.


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SCHWEDEN

GÉRALDINE ROSSIER

Die Bündnerin Géraldine Rossier hat sich bei Täby in der Superligan einen Platz erkämpft.

Kämpferin mit Biss Géraldine Rossier ist die dienstälteste Schweizer Söldnerin. In den Playoffs spielte sie bei Täby umgeben von schwedischen Natispielerinnen. Sie selber war für die Nati bis vor kurzem kein Thema.

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TEXT: RETO VONESCHEN    FOTOS: RETO VONESCHEN, PER WIKLUND, IFF itte April war Finaltag in Schweden. Schon früh zogen die Zuschauer Richtung der Tele2Arena, die nur einen Steinwurf vom legendären Globen entfernt liegt. Inmitten der Menschenmasse fällt Géraldine Rossier nicht auf. Gross, blond, sportliche Figur – die 27-Jährige entspricht allen gängigen Klischees von Nordländerinnen. Auch sprachlich klappt es, meistens. «Am Telefon werde ich oft gefragt, ob ich aus Nordschweden stamme», erzählt Rossier später lachend. Weit gefehlt – in Igis im Bündner Rheintal wuchs sie auf, sportlich wurde sie bei den Churer Piranhas gross. Als sich Rossier dort vor vier Jahren zu Täby FC nach Schweden abmeldete, fragten sich viele: «Was will sie denn dort?» Bei Piranha pendelte sie zwischen drittem Block und Ersatzbank, nur am Europacup 2010 in Valmiera (Lettland) blitzte ihr Können auf, als sie Piranha in den Final schoss. Aber nun die «NHL des Unihockeys»? Doch die ehrgeizige Stürmerin biss sich durch. Obwohl sie nach einem halben Jahr an Weihnachten beim Heimaturlaub beinahe in Igis geblieben wäre.

Sportliche Heimat Chur.

Im WM-Jahr hörte Rossier vom alten Nati-Trainer Sascha Brendler nichts.

VIEL VERTRAUEN GESPÜRT «Ja», sagt sie heute, «es war zu Beginn hart. Ich musste lernen auf die anderen zuzugehen. Geschenkt wird einem hier nichts.» Mittlerweile hat Rossier die vierte Saison bei Täby beendet. Als Center im ersten Block,

neben einigen Weltmeisterinnen und Europacupsiegerinnen. Nur knapp verpassten die Stockholmerinnen den Playoff-Halbfinal. Im fünften Spiel unterlagen sie Vorjahresmeister Mora 2:3 – beim entscheidenden Tor sass Rossier nach einer umstrittenen Strafe auf der Strafbank. Mora sollte später den verlorenen Final mit den Playoffstrapazen im Viertel- und Halbfinal erklären. Sie habe in der letzten Saison einen grossen Schritt vorwärts gemacht, erzählt Rossier, «vor allem habe ich viel Vertrauen des Trainers bekommen.» Tobias Ljungholm hiess dieser und kam einst «nur» als Konditrainer, ehe er im Januar übernahm. Nachdem Täby zum Saisonstart mehrere Spielerinnen vom Konkurs gegangenen Europacupsieger Djurgarden erbte, wurden die Plätze im Team eng. Géraldine Rossier musste sich wieder mal durchbeissen. «Ich war in meiner Karriere noch nie gesetzt, also habe ich in jedem Training Vollgas gegeben», sagt sie rückblickend. Ihr Glück: Sie kann auf jeder Position eingesetzt werden. «Wenn du Leistung zeigst, dann bist du auch anerkannt», hat sie schnell gemerkt.


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Géraldine Rossier im Center-Duell mit Anna Wijk von KAIS Mora.

FAMILIENANSCHLUSS GEFUNDEN Nach vier Jahren gehört die Igiserin zum harten Kern des Teams und fühlt sich mittlerweile mehr als Schwedin denn als Schweizerin. Im ersten Jahr arbeitete sie als Au-Pair, seither bei einer weltweit tätigen Stockholmer Fakturierungsfirma. Dabei geniesst sie die schwedische Mentalität. «Es ist alles ein bisschen lockerer», gesteht sie. Zur 40-Stunden-Arbeitswoche gehört auch, dass der Tag in der Firma beim Morgenbüffet beginnt. Zwischenzeitlich zog sie bei der Au-PairFamilie aus, nach einem halben Jahr kehrte sie aber zurück und wohnt seither als Untermieterin dort. Die beiden Söhne (4 und 6 Jahre alt) seien ihr ans Herz gewachsen. «Der Jüngere und ich fingen gleichzeitig an Schwedisch zu sprechen, er war aber besser», erzählt sie lachend. Die Familie besuchte die Mitbewohnerin mittlerweile auch in ihrer Schweizer Heimat.

Viel Freizeit bleibt Rossier nicht. Von Montag bis Donnerstag wird abends jeweils trainiert, am Wochenende steht ein Spiel an. Bis zu sieben Stunden dauern die Busfahrten nach Umea oder Göteborg. Training am Nachmittag oder frühen Abend, wie bei anderen SSL-Teams üblich, ist bei Täby nicht möglich. Bis zu einer Stunde Anfahrtszeit haben die Spielerinnen, wenn sie auf der anderen Seite Stockholms wohnen. FERIEN STATT NATI Ob sich Rossier das noch weiter antut, ist offen. Sie sei in ein Alter gekommen, in dem sie überlegen müsse, wo sie ihre Zukunft sehe, so die Bündnerin. Die Rückkehr in die Schweiz ist ein Thema («Piranha wäre da wohl die einzige Option»), aber auch ein Verbleib bei Täby. Dort kommt mit Lars Jedheim ein neuer Trainer, der ehemalige Meistercoach Djurgardens. «Für meine Entwicklung

wäre Schweden besser», weiss sie, «gerade im letzten Jahr habe ich grosse Fortschritte erzielt.» Auf «60:40» schätzt sie die Chancen zugunsten eines Verbleibs in Stockholm. Denn eine Sache wurmte sie in den letzten vier Jahren gewaltig. So sehr ihre Leistungen in der besten Liga der Welt geschätzt wurden, für die Schweizer Nationalmannschaft wurde sie als zu schwach taxiert. Zweimal durfte sie 2014 bei EFT-Länderspielen teilnehmen, «im letzten Jahr vor der WM habe ich dann nichts mehr gehört.» Anfang März erhielt sie vom neuen Natitrainer Rolf Kern ein Aufgebot. Der Haken daran: Eine Woche vor den EFT-Länderspielen in Sandviken (Schweden) flog sie nach Mexiko in die Ferien. «Das habe ich schon im Januar gebucht. Ich hätte doch nicht gedacht, dass ich ein Aufgebot erhalte», ärgert sie sich. So muss sie wieder einmal um ihren Platz kämpfen. Eine bekannte Situation für Géraldine Rossier.


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SCHWEDEN

SILLY SEASON

Nico Scalvinonis und Rasmus Sundstedts Wege kreuzen sich. Der Zürcher geht, der Schwede kommt.

Nicola Bischofberger wird nächst Saison mit Falun gegen Matej Jendrisak (l.) und Linköping spielen.

Stockholms Sterben

Nach der Saison ist vor der «Silly Season», das gilt auch für Schweden. Kim Nilsson hielt Innebandy-Sverige von der Schweiz aus auf Trab. In Stockholm geht derweil das Klubsterben weiter. TEXT: RETO VONESCHEN    FOTOS: RAPHAEL STUDER, PER WIKLUND

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ohin geht Kim Nilsson? Diese Frage sorgte wochenlang für Diskussionen. Sein Herz sagte Kalmarsund auf seiner Heimatinsel Öland, sein Vertrag AIK – wobei selbst Rechtsvertreter des Innebandy-Verbandes nicht schlüssig beurteilen konnten, ob das vor der Abreise in die Schweiz unterschriebene Papier wirklich noch gültig war. «AIK ist ein verrückter Klub. Es wäre möglich, dass sie Kim zwingen würden, für AIK zu spielen», munkelten Insider, zumal diverse Leistungsträger den Klub verliessen. Anfang Mai war der Fall klar: AIK holte Jungstars aus der Allsvenskan und strich für Nilsson die die vermutete Rekordablöse von 1,4 Millionen Kronen (rund 160 000 Franken) von Kalmarsund ein. Damit dürfte die Natikarriere des zweifachen WM-MVP zu Ende sein – Nationaltrainer Jan-Erik Vaara sagte, dass er einen Allsvenskan-Spieler wohl nicht für die Nationalmannschaft aufbieten könne. Weiter für die Tre-Kronor-Auswahl spielen werden jedoch die NLA-Zuzüge Johan Samuelsson (Langnau) und Rasmus Sundstedt (Winterthur). Die NLA gilt in Schweden gerade noch als vertretbar, vor allem wenn es sich um absolute Ausnahmekönner handelt, auf die auch Vaara nicht einfach verzichten kann. ISCHOFBERGER ZUM CHAMPIONS B CUP SIEGER «Monstertransfers» waren in der SSL bislang wenige zu verzeichnen. Veteran Mika Kohonen wurde von allen dankend abgelehnt. In Helsingborg ersetzte der spielende Sport-

chef Juha Kivilehto die abgewanderten finnischen Landsleute Jani Kukkola und Mika Moilanen durch seinen Nati-Backpartner Petri Hakonen (Ex-Malans) und Wiler-Stürmer Jami Manninen. In Umea freut sich Dalen über die Verpflichtung von Nico Scalvinoni (GC) und Simon Flühmann (Grünenmatt). Während Flühmann als «Rookie» ein Transfer der Kategorie «Schauen wir mal, wie er sich schlägt» ist, erhofft sich Dalen vom international erfahrenen Scalvinoni, dass er den zurückgetretenen Alex Bodén ersetzt. Eine mutige Wahl traf Nicola Bischofberger (Wiler), der Angebote von Dalen, Växjö und Falun erhielt. Der Vorjahresmeister Falun erhielt den Zuschlag. «Wenn ich mir die Rechtsverteidiger Faluns anschaue, dann erhoffe ich mir gleich viel Spielzeit wie bei den anderen zwei Teams», begründete der Nesslauer seine Wahl. Dass er vor Selbstvertrauen strotzt, zeigte er an der EFT in Lausanne, als er mit mutigen – manchmal auch übermütigen – Vorstössen die finnischen und schwedischen Gegenspieler narrte. NOCH EIN NATIDUO IN UMEA Ein trauriges Kapitel schrieb Huddinge. Der Stockholmer Quartierverein zog sein SSLFrauenteam nach Saisonende (12. Rang) nach personellen und finanziellen Problemen vom Spielbetrieb zurück. Die 50 000 Kronen Antrittsgebühr für die SSL wollte es nicht mehr zahlen und dafür einen Neuanfang in Division 1 starten. Nach Djurgarden vor einem Jahr bereits der zweite Rückzug eines Frauente-

Trauer bei Huddinge: Das Team wurde Ende Saison zurückgezogen. ams aus Stockholm. Den frei gewordenen Platz übernahm Warberg – Täby ist nun noch der einzige Frauen-Vertreter Stockholms in der höchsten Liga. Wichtigster Transfer der Liga war derjenige von Corin Rüttimann, die nach drei Jahren Endre Richtung IKSU verliess. «Ich brauchte etwas Neues», sagte die Churerin nach der Unterschrift. Gleichzeitig verlängerte auch Natikollegin Nina Bärtschi ihren Vertrag in Umea. Für Endre kam es noch dicker – Lebensversicherung Anna Jakobsson trat nach 15 Saisons zurück. Und auch Polens Star Malgorzata Pazio geht zu IKSU. Rüttimann war auch bei Mora im Gespräch. Dort sorgte Anna Wijk für Aufregung, als Aufsteiger Kalmarsund mit einem fetten Angebot winkte. Auf der Insel Öland scheint Geld im Überfluss vorhanden zu sein. Dem Vernehmen nach soll Kim Nilsson gleich viel verdienen wie bei den Grasshoppers.


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VERBANDSNEWS

SCIENCECORNER

www. swissunihock ey. sciencecorne ch/ r

Wissenschaftliche Arbeiten

rund ums Unihockey

swiss unihockey will Studentinnen und Studenten bei der Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten verstärkt unterstützen. Gerade Bachelor- und Masterarbeiten können sehr wertvolle Ergebnisse und Erkenntnisse rund um das Unihockey generieren. TEXT: SIMON STETTLER    FOTOS: CARLOS DE LA ORDEN, DAMIAN KELLER

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iel Zeit, Schweiss und Energie kosten Studentinnen und Studenten die obligatorischen wissenschaftlichen Arbeiten im Studium. Nur zu oft verschwinden diese in der Versenkung. Wer bei swiss unihockey eine Arbeit schreibt, hat die Gewissheit, zur Weiterentwicklung der Sportart beizutragen und den Aufwand und Einsatz nicht nur für eine gute Note zu investieren. Für die Verstärkung und Intensivierung dieser Zusammenarbeit hat swiss unihockey eine Plattform auf der Verbandswebseite geschaffen. Reto Balmer, Leiter Sport bei swiss unihockey, nimmt Stellung. Was erhofft sich der Verband von der Zusammenarbeit mit Studierenden und Maturanden? Reto Balmer: Wir verfolgen damit zwei Ziele. Zum einen haben wir viele Anfragen von Studentinnen und Studenten, die gerne ihre Arbeiten rund um das Unihockey schreiben würden. Zum anderen haben wir im Umfeld von swiss unihockey viele Denkanstösse, die wissenschaftlich bearbeitet werden müssten. Mit dieser Plattform wollen wir die beiden Anspruchsgruppen zusammenführen. Wir haben keine wissenschaftliche Mitarbeiter zur Verfügung, wie das andere Verbände oder Unternehmen haben. Insofern ist diese Zusammenarbeit auch für swiss unihockey sehr attraktiv. Was sind die Anforderungen für eine Zusammenarbeit? Die Fragestellung kann der Ausbildungsstufe angepasst werden. Natürlich sind die Unter-

schiede sehr gross, eine Maturarbeit kann nicht mit einer Masterarbeit verglichen werden und nicht jedes Thema eignet sich für jede Stufe. Was erwartet swiss unihockey vom Verfasser? Der Verband erwartet, dass die Erkenntnisse aus den Arbeiten genutzt werden dürfen. Des Weiteren gehen wir natürlich davon aus, dass die Standards der wissenschaftlichen Forschung eingehalten werden. Was dürfen die Studierenden vom Verband erwarten? In erster Linie kompetente Antworten, Hilfestellung und Unterlagen. Weiter erlaubt

BACHELOR HIRSCHI Olivier Hirschi, mehrfacher Schweizermeister mit dem SV Wiler-Ersigen, hat seine Bachelorarbeit zum Thema «Untersuchung zu der Trainersituation des Schweizerischen Unihockeyverbandes» geschrieben. «Es war viel attraktiver und motivierender, eine Arbeit für den Verband zu schreiben, als für irgendein Unternehmen oder nur für mich selber. Ich bin überzeugt, dass ich durch meine Thesis zur Entwicklung des Unihockeys beigetragen habe. Ausserdem denke ich, dass so die Chance gestiegen ist, auch meine Masterarbeit in dem Bereich zu schreiben. Ich kann die Zusammenarbeit allen empfehlen.»

eine solche Arbeit Einblicke in die Tiefe des Verbandslebens und -managements. Da swiss unihockey sehr dankbar für die erarbeiteten Erkenntnisse ist, darf ein überdurchschnittliches Engagement bei der Betreuung erwartet werden. Wie nimmt man als interessierter Student Kontakt auf? Wir haben auf unserer Website die Plattform so eingerichtet, dass man sich zum einen auf konkrete Fragestellungen melden, zum anderen aber auch seinen eigenen Ansatz mitbringen kann. Wenn dieser auch für swiss unihockey interessant ist, steht einer Zusammenarbeit nichts im Weg.


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IN DEN MUND GELEGT

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"Ja ist denn heut schon Weihnachten?"

Am schwedischen Finaltag in der Tele2-Arena ging der für die Sieger gedachte Goldregen über den Fotografen nieder.

VORSCHAU

Die nächste Ausgabe erscheint am 14. Juni 2016. Unter anderem mit folgenden Themen: Der nächste Schritt: Andrin Zellweger verlässt WaSa Richtung Chur. Silly Season: Nach der Saison ist vor der Saison. Wen zieht es wo hin? Matej Jendrisak: Tschechiens Paradestürmer drückt Linköping seinen Stempel auf.

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Andrin Zellweger

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Nr. 115, Mai 2016 unihockey.ch – Das Schweizer Unihockey Magazin Herausgeber: unihockey media & events GmbH, Postfach 206, 8411 Winterthur www.unihockey.ch http://magazin.unihockey.ch PC 85-148982-0 IBAN CH32 0900 0000 8514 8982 0 Kontakt Abonnenten: damian.keller@unihockey.ch Kontakt Lizenzierte: info@swissunihockey.ch, Tel. 031 330 24 44 Auflage: 31 000 Exemplare Erscheint: monatlich (September, Dezember und Mai: Grossauflage an die Lizenzierten von Swiss Unihockey) Jahresabonnement: Fr. 78.– für 12 Ausgaben. Ohne Kündigung verlängert sich das Abo automatisch um ein Jahr. Adressänderungen laufend an: aboservice@unihockey.ch Chefredaktor: Damian Keller Mitarbeiter: Mika Hilska, David Jansson, Martin Keller, Petra Kropf, Simon Stettler, Zuzana Svobodova, Reto Voneschen. Fotos: André Burri, Mika Hilska, Erwin Keller, Michael Peter, Rafi Studer, Claudio Thoma, Fabian Trees, Reto Voneschen, Osi Weiss, Per Wiklund, TiPress, IFF. Layout: www.tnt-graphics.ch Druck: Jordi AG, Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp


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