GROSSAUFLAGE SWISS UNIHOCKEY
DAS SCHWEIZER UNIHOCKEYMAGAZIN · MEDIENPARTNER VON SWISS UNIHOCKEY
ALLES ZUR MÄNNERWM IN TSCHECHIEN DER NÄCHSTE SCHRITT DER LIGAERHALT KANN NICHT EWIG DAS ZIEL DES UHC THUN SEIN 28 NINA METZGER VOM ABSTEIGER ZUM VIZEMEISTER 30
MAGIC
MOMENTS
Der Könizer JAN ZAUGG ist ein Mann für die grossen Spiele. Was zaubert der 21-Jährige an der WM in Prag aus dem Hut? 10
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WIR PRÄSENTIEREN
RELEASE AM 7. DEZEMBER 2018
WWW.UNIHOC-ZONE.CH // FLOORBALL SINCE 1972
EDITORIAL
NR. 146, DEZEMBER 2018
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Damian Keller, Chefredaktor
Zum Dritten
Die WM 1998 in Tschechien war mein erstes WM-Turnier. Ich war noch nicht als Journalist unterwegs, sondern genoss die Tage in Brünn und Prag als interessierter, gelegentlich ein Bier trinkender Fan. Als sich die Schweizer Nati in der maroden Slavia-Eishalle für den Final qualifizierte und vor 2500 Zuschauern Silber holte, konnte ich nicht ahnen, dass sich dies in den kommenden 20 Jahren nicht mehr wiederholen würde. 2008 war Unihockey auf einem anderen Level angekommen. Bereits in der Gruppenphase in Ostrava war die Eishalle mit 8913 Fans gefüllt, als der Gastgeber Tschechien gegen Schweden spielte. Und danach zog der WM-Tross in Europas schönste Eventhalle, die O2-Arena in Prag. Vor vollen Rängen wurde Schweden zum ersten Mal nicht Weltmeister – Finnlands Husarenstück und Simon Stuckis Tor in der Verlängerung des kleinen Finals, das der Schweiz Bronze bescherte, hinterliessen bei mir bleibende Eindrücke. Nun lädt Tschechien zum dritten Mal zur Männer-WM. Wir werden den grössten Unihockeyevent der Geschichte erleben. Die O2-Arena in Prag steht diesmal während des ganzen Turniers als Bühne zur Verfügung, 200 000 Zuschauer haben sich die Organisatoren zum Ziel gesetzt. Was wohl sportlich diesmal herausstechen wird? Für die Schweizer Nati liegt von Gold bis Leder alles drin. Ich wünsche Ihnen wie immer viel Vergnügen bei der Lektüre dieser Ausgabe, eine spannende WM und anschliessend schöne Festtage im Kreis Ihrer Familie. Die Lizenzierten von swiss unihockey als Empfänger dieser Grossauflage lesen uns im Mai 2019 wieder – für die Abonnenten von unihockey.ch sind wir schon Mitte Januar des neuen Jahres wieder am Ball. Damian Keller Chefredaktor unihockey.ch
22 4 Kurznews Pingpong mit Laura Bürgi (Jets) und Nick Schüpbach (Rychenberg), Riedi geht auf Nummer sicher, Lara in Göteborg, Geschenkideen. Dazu wird gut gebrüllt.
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Magic Moments
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Vor dem Sturm
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Avant la Tempête
42 Familienschlauch Seit 2005 initiiert der Verein Unihockey für Strassenkinder in mehr als 20 Ländern Unihockeyprojekte.
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Jan Zaugg gelangen schon zweimal zwei Tore im Superfinal, dazu schoss er die Schweiz in den Final der U19-WM. Brilliert der 21-Jährige nun auch an der A-WM? Die WM in Prag verspricht spektakulär zu werden. Das Titelrennen präsentiert sich so offen wie noch nie. Le Championnat du monde masculin à Prague promet d’être spectaculaire à tous les niveaux. La course au titre en République tchèque s’annonce ouverte comme jamais.
20 House of Switzerland Im Lokal Hangar treffen sich an der WM die Schweizer Fans. 22
Das Schweizer WM-Kader
Sieben WM-Neulinge. Viel Routine. Formstarke Stürmer. Das Schweizer WM-Kader sieht vielversprechend aus.
24 Vonis Dessert Prag ist immer eine Reise wert. 28
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Die andere Optik
Im Fussball wäre es undenkbar, dass Nationaltrainer Petkovic nebenbei ein Frauenteam trainiert. Im Unihockey verlaufen die Grenzen fliessender.
Rückblick EFT Neuenburg
Ein Jahr vor der Heim-WM vermochte die Frauen-Nati in Neuenburg keine Werbung in eigener Sache zu machen. Auch die U19-Auswahl holte nur einen Punkt.
Corin Rüttimann
Die Bündnerin ist eine von drei Botschafterinnen für die Heim-WM 2019 und bestritt in Neuenburg ihr 100. Länderspiel.
44 Faluns Wüstensturm Omar Aldeeb, Flügel palästinensischer Herkunft, wirbelt in der SSL. 48 Finnlands härtester Test Wie immer unter Headcoach Petteri Nykky reist Finnland mit einem extrem routinierten Team an die WM. 51
Abos und Impressum
Schlusspunkt: In den Mund gelegt. GROSSAUFLAGE SWISS UNIHOCKEY
Thuns nächster Schritt
Vor vier Jahren schaffte Thun die Promotion in die NLA. Auf Dauer kann der Klassenerhalt aber nicht das einzige Ziel sein.
Zur rechten Zeit am rechten Ort Die 23-jährige Nina Metzger wagte den Sprung vom Absteiger WaSa zum Vizemeister Kloten-Dietlikon Jets.
DAS SCHWEIZER UNIHOCKEYMAGAZIN · MEDIENPARTNER VON SWISS UNIHOCKEY
ALLES ZUR MÄNNERWM 2018 IN PRAG
DER NÄCHSTE SCHRITT DER LIGAERHALT KANN NICHT EWIG DAS ZIEL DES UHC THUN SEIN 28 NINA METZGER VOM ABSTEIGER ZUM VIZEMEISTER 30
Was zaubern die Nati und Jan Zaugg an der WM in Prag aus dem Hut? Bald wissen wir mehr.
MAGIC
MOMENTS
Der Könizer JAN ZAUGG ist ein Mann für die grossen Spiele. Was zaubert der 21-Jährige an der WM in Prag aus dem Hut? 10
Nr. 146 · Dezember 2018 · Fr. 7.90
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Laura Bürgi Kloten-Dietlikon Jets
Nicolas Schüpbach HC Rychenberg
Über mich Nickname: Geburtsdatum: 5.5.1991 Beruf: Technician Rückennummer: 11 (finde ich hübsch) Position: Verteidigung Lieblingszitat: «Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.» Karl Lagerfeld Das habe ich mal geklaut: Minze aus Nachbars Garten Damit habe ich kürzlich jemanden glücklich gemacht: Reise nach Lissabon Damit habe ich kürzlich jemanden sauer gemacht: Essen weggegessen
Über mich Nickname: Nick Geburtsdatum: 26.8.1996 Beruf: Mediamatiker / Student Rückennummer: 54 Position: Torhüter Motto: Kritik hat immer eine Berechtigung. Das habe ich mal geklaut: diverse Handtücher aus der HCR-Garderobe Damit habe ich kürzlich jemanden glücklich gemacht: in hochstehender Schachpartie meinen Gegner aus Mitleid gewinnen lassen
Meine Favoriten Lieblingsbuch: Chemie des Todes (Simon Beckett) Lieblingsgegenstand: Socken Lieblingsfilm: Das Schicksal ist ein mieser Verräter Lieblingslied: Nur noch Schuhe an (Mickie Krause) Diesen Promi würde ich gerne auf einen Drink einladen: Emanuel Antener Denselben Promi würde ich fragen: Wie gehts? Mein Traumwohnort: in den Bergen Heimlicher Schwarm: Warum heimlich?
Da trifft man mich im Ausgang: Guggenball Diese Unihockeyregel würde ich ändern: Rückpass zum Torhüter erlauben Wünsche ich mir zum nächsten Geburtstag: Zimtbasilikum
MEIN SPORT
Mein erster Verein: Piranha Chur Vorbild zu Juniorenzeiten: Marcel Kaltenbrunner Mein Schuhmodell: Asics Gel Blade Lieblingsgegner: Piranha Chur Angstgegner: Linda Pedrazzoli Meine Schwächen: Schokolade Meine Sternstunde: bestimmt nicht morgens Bester Spieler: Joël Rüegger Beste Spielerin: Corin Rüttimann Schönster Spieler: Sandro Poletti (noch Single!) Schönste Spielerin: Seraphine Geiser Lieber mit als gegen: Evelyne Ackermann Sollte ihr Comeback geben: Rahel Zellweger Kann ich besser als andere: Wörter abkürzen
Meine Favoriten Lieblingsbuch: Schachnovelle (Stefan Zweig) Lieblingsgegenstand: Dr. Martens Lieblingsfilm: Victoria von Sebastian Schipper Lieblingslied: Schlaflos in Bärn (Migo Buzz) Mein Traumwohnort: Winterthurer Altstadt Die schönsten Augen hat: Isabel von der Assen Da trifft man mich im Ausgang: Albani / Kraftfeld
Diese Unihockeyregel würde ich ändern: Verlängerung nur mit drei Feldspielern Wünsche ich mir zum nächsten Geburtstag: Zimmerpflanzen und einen leckeren Brunch
MEIN SPORT
Mein erster Verein: HC Rychenberg Vorbild zu Juniorenzeiten: Peter Sjögren Meine Maske: Wall W3F Lieblingsgegner: GC, Uster und Köniz Angstgegner: Thun Meine Stärken: Physische Präsenz und schnelle Hände Meine Schwächen: Rumpfstabilität Meine Sternstunde: Spiel 4 in den U21Playoffs gegen Malans Bester Spieler: Sämi Gutknecht Beste Spielerin: Corin Rüttimann Schönster Spieler: Joachim Baumann Lieber mit als gegen: Michel Schwerzmann Sollte sein Comeback geben: Simon Baumer Kann ich besser als andere: die Sauna frühzeitig verlassen
In der nächsten Ausgabe: Schüpbach wählt Evelyne Ackermann (Kloten-Dietlikon Jets), Bürgi wählt Christoph Hänggi (Davos-Klosters)
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Geschenkidee gefällig?
Wissenswert: Auf der Suche nach einem passenden Weihnachtsgeschenk für Unihockeyaner? Da bieten sich mehrere Möglichkeiten an. Zum Beispiel ein Ticket für den Cupfinal vom 23. Februar 2019 in Bern oder eines für den Superfinal vom 27. April 2019 in Kloten – für beide Events läuft bereits der Vorverkauf auf swissunihockey.ch. Oder Sie entscheiden sich für die Ganzjahres-Lösung und ein Abo des Printmagazins von unihockey.ch – Infos dazu finden Sie auf der letzten Seite dieses Hefts.
Am 23. Februar 2019 steigen in Bern die Cupfinals.
Mobiliar #teamfotochallenge
Die Junioren der White Wings kennen keine Höhenangst.
Sicher ist sicher
International: Vor den letzten zwei Weltmeisterschaften flog Paolo Riedi in letzter Minute aus dem Schweizer Kader. Jetzt klappt es für den Bündner mit 47 Länderspielen endlich, er ist in Prag dabei. Um sicher zu gehen, buchte er am Wochenende Paolo vor der definitiven Kaderselektion gegen Riedi die Tigers gleich sieben Tore. «Das ist mir noch nie gelungen, zumindest in der NLA nicht», sagt Riedi zu seiner Torflut und fügt bescheiden an: «Drei Treffer fielen im Powerplay und zwei am Schluss ins leere Tor.» Trotzdem, Riedi ist in Form – und hat hoffentlich noch ein paar Tore für die WM übrig gelassen.
National: Die Mobiliar, Hauptpartner von swiss unihockey, führte im Basketball, Handball, Unihockey und Volleyball erneut die #teamfotochallenge durch. 179 Teams, 41 davon aus dem Unihockey, nahmen teil. Eine Jury, bestehend aus der Mobiliar sowie dem jeweiligen Verband, nahm sich der schwierigen Aufgabe an, die Bilder nach Originalität zu bewerten. Sieger und Gewinner des Barbeitrages über 5000 Franken ist die U14 der White Wings Schüpfen-Busswil. Auf Rang zwei landete das Frauen-NLA-Team der Skorps, Rang 3 geht an die C-Junioren der Blue Mavericks Hüttwilen.
«Es ist wie ein 22 Monate lang dauerndes Jobinterview, bevor jemand für nur einen Monat angestellt wird.»
Finnlands Nationaltrainer Petteri Nykky über den langen Selektionsprozess seines WM-Teams.
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NEWS
Kolumne
Teil 4
Lara in Göteborg
Auch in Schweden gibt es vor Saisonbeginn Prognosen von Experten und Journalisten. Für mich nicht nachvollziehbar sind wir auf Platz 4 oder 5 eingeschätzt worden – teamintern sahen wir uns auf Rang 3, mit dem Meistertitel als Ziel. Nach acht Siegen in acht Spielen sind wir vor den Partien gegen die Favoriten IKSU und KAIS Mora auf Kurs. Interessant wird es gegen IKSU, das im Schnitt elf Tore pro Spiel erzielt – da wird es mir an Arbeit nicht mangeln. Punktemässig sind wir auf dem richtigen Weg, verpassten aber oft den Start ins Spiel und liessen zu viele unnötige Tore zu. Damit ist auch gesagt, dass ich mit meiner persönlichen Leistung noch nicht ganz zufrieden bin. Geduld mit mir selber zählt aber nicht zu meinen Stärken. Nach vier Monaten in Schweden stand die erste Reise in die Heimat an. Während in der Schweiz die Liga bereits eine Woche vor der EFT ruhte, wurde in der SSL noch gespielt. So konnte ich erst am Sonntag zur Nati stossen und noch ein Testspiel bestreiten. In den folgenden Tagen hatte ich Zeit, Familie und Freunde zu treffen. Ich besuchte meinen Bruder in Davos, liess mich von den Grosseltern ausgiebig verköstigen und genoss einen RacletteAbend mit ehemaligen Teamkolleginnen. Es fühlte sich alles gewohnt an – ausser, dass ich ohne mein GA ein Vermögen für den ÖV ausgab, in Chur im Bus mit Bargeld bezahlt werden sollte und Einkaufswagen nur mit Münz entkettet werden können. Nach den wenigen Tagen in Chur ging es an
Letzte Plätze frei
Nach zwölf Jahren bei Piranha Chur wechselte NatiGoalie Lara Heini im Sommer 2018 zum SSL-Spitzenteam Pixbo Wallenstam. Sie nimmt uns mit Kolumnen ins Abenteuer Göteborg mit. die EFT nach Neuenburg. Meine erste Reise in die Westschweiz seit über 15 Jahren. Bei Pixbo bin ich eine von fünf Ausländerinnen. So traf ich in Neuenburg in jedem Spiel auf zwei Teamkolleginnen. Dass ich gegen alle als Verliererin vom Platz musste, gefällt mir nicht. Gleichzeitig motiviert es mich und zeigt, dass wir bis zur Heim-WM noch viel Arbeit vor uns haben. Ich bin aber überzeugt, dass wir mit diesem Team viel erreichen können. Wer zuletzt lacht, lacht bekanntlich am besten!
Training Days: Zwischen dem 27. und 30. Dezember 2018 bietet unihockey.ch in Winterthur und Bern seine traditionellen Training Days für Juniorinnen und Junioren an (Jahrgänge 2003 bis 2008). Die Tage unter professioneller Leitung sind einzeln oder als Block buchbar. Noch sind einige letzte freie Plätze zu haben. Am 11. Dezember läuft die Anmeldefrist ab. Infos und Anmeldung unter https://unihockey.ch/training-days werbung-unihockey.ch-210x36-V4-PROD.pdf 1 14.11.2018 17:43:46
«Vor dem letzten Drittel kann man mich offenbar nicht wirklich brauchen.»
Jan Zaugg über seine vier Tore in zwei Superfinals – alle im letzten Abschnitt erzielt.
Jan Zaugg
WORLD FLOORBALL CHAMPIONSHIPS 2018
W W W. S W I S S U N I H O C K E Y. C H / H O U S E O F S W I T Z E R L A N D
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MÄNNER NLA
JAN ZAUGG
Magic
Moments
Ein Mann für die grossen Spiele. Jan Zaugg gelangen bereits zweimal zwei Tore im Superfinal. Er traf im Cupfinal und schoss die Schweiz in den Final der U19WM. Zaubert der 21-Jährige auch an seiner ersten A-WM?
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TEXT: DAMIAN KELLER FOTOS: FABIAN TREES as sportliche Potenzial Jan Zauggs scheint unbegrenzt. Er zaubert Moves aus dem Hut, die keiner erwartet. Er tanzt Gegner aus, die einen Kopf grösser sind. Er findet smarte Lösungen, die sonst niemand sieht. Auf jeder Stufe setzte er sich mit spielerischer Leichtigkeit durch, obwohl er der Kleinste und Leichteste war. Immer wieder stellte sich die Frage, ob er gegen grössere, breitere und bösere Gegner an seine Grenzen stossen wird. Bisher wurde diese Grenze nicht gefunden. An der U19-WM 2015 in Helsingborg war Zaugg massgeblich am Sieg im Halbfinal über Schweden beteiligt. Gleich in seiner ersten NLA-Saison gelangen ihm im Superfinal zwei Tore, was den 18-Jährigen aufs Best-Player-Foto mit Weltstar Kim Nilsson brachte. Zwei Jahre später steuerte er im Superfinal 2018 erneut zwei Treffer zum Könizer Meistertitel bei. Auch im Cupfinal liess er sich schon als Torschütze ausrufen. Jan Zaugg hat mit seinen 21 Jahren bereits viel erlebt. EIN BISSCHEN FAUL Neben dem Platz zeigt Zaugg noch nicht die gleiche Zielstrebigkeit. Im Sommer 2017 schloss er das Sportgymnasium Hofwil ab, wo schon seine Könizer Vereinskollegen Manuel Maurer, die Gebrüder Ledergerber und Samuel Thut viel Zeit für den Sport fanden. Anschliessend teilte er
Jan Zaugg beherrscht diverse Kartentricks. Was zaubert er mit der Nati an der WM aus dem Hut?
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Jan Zaugg
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Spitzname: Jany, Janne • Geburtsdatum: 14.7.1997 • Zivilstand: ledig • Wohnort: Schliern bei Köniz • Grösse / Gewicht: 177cm / 69kg • Stationen: Voodoo Köniz, Floorball Köniz • Statistik NLA: 87 Spiele, 83 Tore, 42 Assists • Statistik A-Nati: 14 Spiele, 17 Tore, 9 Assists • Statistik U19Nati: 12 Spiele, 24 Tore, 12 Assists Lieblingsessen: Pizza • Lieblingsgetränk: Eistee • Serien-Favorit: Prison Break (mehrfach geschaut) • Gamen: ja (früher viel Fifa, heute Fortnite)
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MÄNNER NLA
JAN ZAUGG
sich mit den letztjährigen Könizer Schweden Jesper Johansson und Hampus Dargren ein 90-Prozent-Pensum bei einer Recycling-Firma, was genug Zeit übrig liess, um mit den beiden Söldnern oft Golf zu spielen. Zum Beginn eines Studiums («Vielleicht Sport – oder Jus?») mochte er sich noch nicht durchringen. Den letzten Sommer konzentrierte er sich aufs Unihockey und genoss viel freie Zeit, aktuell strebt er ein Teilzeitpensum im administrativen Bereich an. Dass ihn Leute aus seinem Umfeld als «ein bisschen faul» bezeichnen, bringt ihn zum Lachen. «Ein bisschen ist wahrscheinlich untertrieben», sagt er und nippt im Bistro beim «Loebegge» in Bern an seinem Getränk. «Wenn mir etwas Spass macht, bin ich aber voll motiviert», relativiert er sogleich, «und vom Elternhaus kommt schon langsam Druck, dass ich etwas anpacke.» Als Sportchef von Floorball Köniz dürfte Vater Heinz Zaugg zumindest ein gewisses Verständnis aufbringen, dass sich Jan bisher auf den Sport fokussiert.
TRAUMBLOCK Torhüter: Patrick Eder Verteidiger: Jonne Junkkarinen, Christoph Camenisch Stürmer: Jan Zaugg, Manuel Maurer, Hampus Dargren
FÜNF SPIELE GLEICHZEITIG Mit seinem Vater und Bruder mass sich der junge Jan Zaugg schon früh in verschiedensten Sportarten und schulte in spielerischer Form sein herausragendes Ballgefühl. «Ich verbrachte schon immer die Freizeit beim Unihockey, Fussball oder Tischtennis – Hauptsache etwas mit Ball. Etwas wie Leichtathletik hat mich nie interessiert», erzählt Zaugg. Im Fussball spielte er bis zur U12 bei den Young Boys. Wenn am Wochenende Unihockey- und Fussballspiele gleichtzeitig auf dem Programm standen, entschied er sich immer fürs Unihockey – bis er sich ganz diesem Sport verschrieb. Mit Haut und Haaren. Er besuchte als Junior die Könizer U18-, U21- und natürlich die NLA-Spiele, in den Drittelspausen stürmte er mit Stock und Ball selber aufs Feld. Den Könizer Cupsieg 2008 in der Wankdorfhalle erlebte er ebenfalls als junger Fan in der vordersten Reihe hautnah mit. «Die Atmosphäre in der lauten Halle war magisch und für mich definitiv ein Ansporn, das eines Tages selber als Spieler zu erleben», sagt er. Im Gegensatz zu vielen anderen Spielern, die kaum Partien verfolgen, wenn sie selber nicht im Einsatz stehen, interessiert
Jan Zaugg (l.) und Manuel Maurer (mit Mütze, r.) am Cupfinal 2008.
Im April 2018 sprang Zaugg mit Köniz zum ersten Meistertitel.
sich Jan Zaugg intensiv dafür, was auf den anderen Plätzen passiert. «An spielfreien Tagen kann es vorkommen, dass ich bis zu fünf Partien der NLA oder SSL gleichzeitig am Bildschirm verfolge», sagt er lachend. SICH FREIHEITEN SCHAFFEN Auf die aktuelle NLA-Saison angesprochen zeigt sich der Stürmer nur halbwegs zufrieden. Nach der Niederlage zum Auftakt bei den Tigers reihte Köniz zwar inklusive Cup acht Siege aneinander, ehe diese Serie Mitte Novem-
Zaugg versenkt im U19-WMHalbfinal seinen Penalty.
Im ersten Superfinal 2016.
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Seinen Spieltrieb lebt Jan Zaugg auch beim Gamen aus.
Fliegen Zaugg und die Nati in Prag in den grossen Final?
ber in Uster zu Ende ging. Spielerisch liege aber noch einiSTERNSTUNDE HELSINGBORG ges mehr drin, meint Zaugg. Auch seiner Linie mit Jonas In der letzten November-Woche ging es mit der Nati Ledergerber und Fabian Michel sei es noch nicht ganz nach Dubai. Runterfahren, die Ruhe vor dem Sturm. Nun wunschgemäss gelaufen. steht Zaugg vor seiner ersten A-Weltmeisterschaft. An «Die Resultate sind okay, unsere Leistungen noch die U19-WM von 2015 in Helsingborg erinnert er sich nicht. Wir hatten aber auch etwas Pech mit unseren beigerne zurück – im Halbfinal gegen Schweden traf er zum den neuen Finnen, die immer wieder verletzt ausfielen», 1:0 und später auch im Penaltyschiessen, das den jungen zieht er ein Zwischenfazit. Verteidiger Jonne Junkkarinen Schweizern den Finaleinzug bescherte. «Definitiv eine kämpft mit Rückenproblemen, die mit ein Sternstunde», so Zaugg. Überhaupt weist Grund sein dürften, dass er die WM verer gegen Schweden eine für Schweizer ein«Ich schaffe mir passt – und Stürmer Tuomas Iiskola zigartige Bilanz aus – mit der U19-Nati meine Freiheiten. wurde von Zerrungen zurückgeworfen. gewann er zwei von drei Duellen, mit der Das ist auch in der Auf den neuen Coach Jyri Korsman anA-Nati eine von drei Begegnungen. Nati von Jansson gesprochen urteilt Zaugg: «Er baute auf Sich Schweden als Halbfinalgegner von Berliats Defensivkonzept auf und konzenPrag zu wünschen, ginge dann aber doch so gewünscht.» trierte sich voll auf die Offensive, unser zu weit. «Angesichts der Resultate der Jan Zaugg Spiel mit Ball. Bis in den Spätsommer hinletzten zwei Jahre würden wir vermutlich ein kümmerten wir uns fast ausschliesslieber auf Finnland treffen – aber das lässt lich auf die Auslösungen und Laufwege sowie das Festsetsich ja kaum steuern. Die vier Topnationen liegen alle so zen in der gegnerischen Zone. Mir gefällt das – nur umgenahe beisammen, dass alles möglich ist», sagt er. Auf setzt haben wir noch nicht alles optimal.» Angst davor, in den Grossevent freut er sich aber. Am Finalwochenende der Offensive in ein Schema gepresst zu werden, hat dürften zweimal über 14 000 Zuschauer in der O2-Arena Zaugg nicht. «Ich schaffe mir meine Freiheiten», sagt er sein. Das sind ein paar mehr als im Schweizer Cupfinal von spitzbübisch lächelnd, «auch in der Nati ist dies von Da2008 – und diesmal mit Jan Zaugg auf dem Platz. Er ist vid Jansson ausdrücklich so gewünscht.» bereit für einen weiteren magischen Moment.
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MÄNNER NLA
JAN ZAUGG
Jan Zaugg im Interview
«Als ich anfing, gab es das Wort Stickhandling noch nicht» Du warst als 18-Jähriger bereits Torschütze im Superfinal, Cupfinal und Supercup. Hast du daran geglaubt, dass dir der Einstieg auf der höchsten Stufe auf diese Weise gelingt? Jan Zaugg: Mir wurde der Einstieg leicht gemacht. Mein 13. NLA-Tor war das erste, bei dem der Assist nicht von Emanuel Antener kam. Solche Mitspieler zu haben hilft natürlich. Abgesehen davon habe ich mir nie Gedanken gemacht, warum es so gut lief – genauso wenig studiere ich jetzt herum, warum es in dieser Saison noch etwas harzt. An der WM bin ich bereit. Wie muss die Schweizer Nati spielen, damit die WM ein Erfolg wird? Wir haben eine gute Balance zwischen vorgegebenen Spielzügen – die immer wieder funktionieren – und Freiheiten für die einzelnen Spieler. Das müssen wir in Prag zeigen. Dazu dürfen wir nicht so viele Chancen liegen lassen wie an der letzten EFT in Uppsala. Diese «Schweizer Krankheit» müssen wir ablegen, sonst wird es im Medaillenrennen eng. Wie lässt sich eine grosse und laute WM in der Vorbereitung simulieren? Wir stellten in Magglingen im Training Boxen auf, aus denen laute Fangeräusche zu hören waren. Aber letztlich muss man die Atmosphäre in der Halle einfach geniessen. Ich freue mich darauf und weiss, dass uns viele Schweizer Fans vor Ort anfeuern werden. Uns stehen auch zwei Mentaltrainer als Ansprechpartner zur Verfügung – persönlich habe ich dieses Angebot aber nicht in Anspruch genommen. Es werden enge Partien erwartet, Verlängerungen und Penaltyschiessen sind nicht auszuschliessen. Unsere Statistik besagt, dass die Schweiz in den letzten Jahren nur zwei von zehn Penaltyschiessen gewann – also sollte man diese wohl vermeiden? Auch das trainierten wir in Magglingen. Wer seinen Penalty verschoss, musste eine Chilischote essen. Diese sahen harmlos aus, aber einige Spieler wurden ziemlich bleich und mussten sich fast übergeben. Ich hoffe, das hat gewirkt. Du selber hast in der NLA eine PenaltyErfolgsquote von etwa 90 Prozent?
Das könnte etwa hinkommen. Bei drei Schützen will ich immer als zweiter Spieler antreten, bei fünf Schützen als dritter – damit ich noch sehe, wie der Torhüter reagiert. Vor allem mit der neuen Penaltyregel kann man auf das Verhalten des Goalies reagieren. Chili ist übrigens eine Frucht – also isst du die sowieso nicht, oder? Wie meinst du das? Wir haben uns sagen lassen, dass du dich fast ausschliesslich von Weissbrot und Pizza ernährst. Ich bin heikel und mag vieles nicht, stimmt (lacht). Gemüse zum Beispiel. Es gibt alljährlich Diskussionen mit Athletiktrainern, die der Meinung sind, dass ich mich falsch ernähre. Aber solange ich keine negativen Auswirkungen spüre, sehe ich keinen Grund, etwas zu ändern. Es ist ja nicht so, dass ich im letzten Drittel von Spielen oder am dritten Tag von EFT-Wochenenden keine Energie mehr hätte. Und in der Nati ist die Essensauswahl immer gross genug, damit auch ich etwas finde, das ich mag. Vor zwei Jahren hast du dir das Cover dieses Magazins mit Kumpel und WilerStürmer Deny Känzig geteilt. Jetzt bist du an der WM dabei, er nicht – überrascht? Sehr. Nach Denys starkem Herbst dachte ich, dass er nominiert wird. Aber das zeigt, wie breit die Spitze bei uns geworden ist. Das ist erfreulich – und macht gleichzeitg die Auswahl für die Nationaltrainer schwieriger. Zum ersten Sieg über Schweden steuerte Zaugg zwei Assists bei.
Athletiktrainer haben keine Freude an Jan Zauggs Ernährungsgewohnheiten. Klären wir zwei umstrittene Familienangelegenheiten. Wer ist grösser – dein Vater Heinz oder du? Leider schlägt er mich um einen Zentimeter. Wer schlägt wen im Golf? Da ich nach dem Abgang unserer Schweden meine Golfpartner verloren habe, hätte er im Moment wohl die Nase vorne. Sobald ich wieder regelmässig spiele, gewinne ich. Ist dein Ballgefühl komplett selber antrainiert oder gibt es Trainer, denen du das zu verdanken hast? Als ich anfing, gab es das Wort «Stickhandling» im Unihockey-Vokabular noch gar nicht. Auch keine Videos zu dem Thema, wie sie heute verfügbar sind. Wenn, dann habe ich mir eher Dinge von Spielern abgeschaut. Mein Vorbild als Junior war lange Peter Bigler, dessen Trikot heute unter dem Dach der Weissensteinhalle hängt. Hast du von ihm auch Autogramme geholt? Autogrammkarten gab es noch keine. Heute werde ich oft von Eltern angeschrieben, die für ihr Kind zum Geburtstag ein Autogramm möchten – oder sogar eine kleine Trainingseinheit. Mit Stickhandling. Das mache ich gerne, wenn es sich einrichten lässt. In den letzten Jahren zog es mehrere Könizer nach Schweden in die SSL. Wann ist Jan Zaugg an der Reihe? Vielleicht nächste Saison – vielleicht nie. Ich nehme das spontan. Ich kann mir derzeit jedoch nicht vorstellen, dieses Abenteuer alleine anzupacken. Ich bewege mich gerne in einem vertrauten Umfeld.
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NATIONALMANNSCHAFT
WM 2018 IN PRAG
VOR DEM
STURM Die Männer-Weltmeisterschaft in Prag verspricht in jeder Hinsicht spektakulär zu werden. Das Titelrennen präsentiert sich in Tschechien so offen wie noch nie.
TEXT: DAMIAN KELLER FOTOS: WILÄ HINZ, MICHAEL PETER, ERWIN KELLER
Simon Stucki (r.) und Emanuel Antener sorgten im kleinen Final 2008 für Schweizer Bronze.
B
ereits vor zehn Jahren hatte es die WM 2008 in Tschechien in sich. Abgesehen vom Zuschauerrekord von erstmals über 100 000 Fans im Verlauf der Turnierwoche, sorgte Finnland mit dem Gewinn des Weltmeistertitels für den emotionalen Schlusspunkt – endlich waren die vermeintlich unbezwingbaren Schweden entthront. Die Schweiz holte dank Simon Stuckis Tor in der nervenaufreibenden Verlängerung des kleinen Finals Bronze. Die Ausgabe Prag 2018 weckt erneut riesige Erwartungen. Der Besucherrekord soll auf über 200 000 Fans fast verdoppelt werden, nachdem dieser an der WM 2014 in Göteborg von den Schweden «erobert» wurde – mit offensichtlich überhöhten Zahlen in den Gruppenspielen wurde der tschechische Bestwert von 2008 auf peinliche Weise um knapp 400 Zuschauer überboten. Sportlich präsentiert sich das Rennen so offen wie noch nie. Schweden und Finnland bleiben zwar in der Favoritenrolle, aber auch der Schweiz und Tschechien ist alles zuzutrauen. Wirklich alles zwischen Rang 1 und 4.
POTENZIAL SO GROSS WIE NIE Seit der WM in Lettland zeigte die Schweiz Mühe gegen Tschechien (nur zwei Siege in fünf Partien), dafür wurde Weltmeister Finnland dreimal und Schweden zum ersten Mal überhaupt bezwungen. Natürlich war der Weltmeistertitel theoretisch schon immer möglich und auf die unglücklichen Halbfinalniederlagen der letzten Jahre soll hier nicht mehr zurückgeblickt werden. Aber das spielerische Potenzial der Nati war noch nie so gross wie heute. Es muss nicht mehr auf einen schwachen Tag der Nordländer gehofft werden, um bei einer eigenen Glanzleistung sowie einer Portion Glück eine kleine Chance zu haben. Nein, wenn die Schweiz gut spielt, müssen auch die Finnen und Schweden alles abrufen.
«Eine der vier TopNationen wird ohne Medaille aus Prag abreisen. Vielleicht sogar trotz guter Leistungen.» Bevor es aber im Halbfinal gegen diese Kaliber geht, warten in der Gruppenphase zum Aufwärmen Lettland und Deutschland, ehe es am vierten WM-Tag gegen Gastgeber Tschechien erstmals laut wird. Je nach Ausgang dieser Partie und dem Stand in der Gruppe B heisst der Gegner im Viertelfinal Dänemark oder Norwegen. Ein anderes Drehbuch ist angesichts der aktuellen Stärkeverhältnisse undenkbar.
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FACTS & FIGURES WM in Prag (Tschechien), 1. bis 9. Dezember 2018
DIE GRUPPEN Gruppe A: Tschechien, Schweiz, Lettland, Deutschland Gruppe B: Finnland, Schweden, Dänemark, Norwegen Gruppe C: Estland, Polen, Australien, Thailand Gruppe D: Slowakei, Kanada, Singapur, Japan Nicola Bischofberger bringt die Schweden in Wallung.
Die O2-Arena bietet den perfekten WM-Rahmen.
WENN GUT NICHT MEHR REICHT Für das Finalwochenende präsentiert sich die Ausgangslage in jeder Beziehung brisant. Finnland entliess nach der WM 2016 den Weltmeistertrainer Petri Kettunen – sein Nachfolger Petteri Nykky muss beweisen, dass seine Einsetzung kein Fehlentscheid war. Das geht nur mit der Titelverteidigung. Schweden hat die Scharte von Riga auszuwetzen und den Titel zurückzuholen. Alles andere ist – wie immer – ein Debakel. Die Tschechen wiederum müssen die richtige Balance finden. Sorgen die Fanmassen für positiven Druck und Antrieb oder flattern die Nerven? Die Heim-WM muss ein Erfolg werden, da gehört der sportliche Aspekt dazu. Die Schweiz befindet sich grundsätzlich in der entspanntesten Ausgangslage. Kühne Optimisten und Anhänger von Underdogs hoffen auf einen völlig neuen WM-Final zwischen der Schweiz und Tschechien. Mehr als nur Wunschdenken? Was allerdings auch klar ist: Eine der vier TopNationen wird Prag ohne Medaille verlassen müssen. Vielleicht sogar nach guten Leistungen. Gut wird für eine Medaille diesmal nicht mehr gut genug sein. EIN ZEICHEN VON STÄRKE Über lange Jahre stellten sich die ersten beiden Blöcke der Schweizer Nati praktisch von selbst auf, während die dritte Formation eher zusammengewürfelt und mit Defensiv-
Allrounder Dan Hartmann (l.)
aufgaben betraut wurde. Schon in Riga aber skorten die drei Schweizer Blöcke ziemlich ausgeglichen. Von der breiter gewordenen Spitze zeugen die Spieler, die den Sprung ins aktuelle WMKader nicht geschafft haben. Ein Roman Mittelholzer (WaSa), Deny Känzig (Wiler, aktuell Zweiter der NLA-Skorerliste) oder Thomas Gfeller (Tigers) wären in der Vergangenheit zweifellos Fixstarter gewesen. Nun aber verzichtete David Jansson auch darauf, einen formstarken Joker wie etwa WaSa-Stürmer Michael Schiess zu nominieren und vertraut seinem Team, mit dem er die letzten zwei Jahre gearbeitet hat. Während die Finnen mit Mikko Hautaniemi (ex-HCR) in letzter Minute noch einen zwei Meter grossen Notfallplan aus dem Hut zauberten, verzichtet die Schweiz auf solche Experimente. Ein Zeichen von grosser Stärke vor einem grossen Turnier.
MODUS Die beiden besten Teams der Gruppen A und B erreichen direkt den Viertelfinal (ab 6.12.). Die beiden anderen Teams ermitteln gegen die besten Teams der Gruppen C und D die Gegner. DIE GRUPPENSPIELE DER SCHWEIZ 1.12., 12.00 Uhr: Schweiz – Lettland 2.12., 14.00 Uhr: Schweiz – Deutschland 4.12., 19.30 Uhr: Tschechien – Schweiz DIE SPIELSTÄTTE O2 Arena, Kapazität: 17 000, Arena Sparta – Podvinny Mlyn, Kapazität: 1300
FUN FACTS NATI Erster Sieg: 1990 Vantaa (FIN), Freundschaftsspiel, Finnland – Schweiz 3:5 Erster Shutout: 1994 Helsinki (FIN), EM, Schweiz – Ungarn 7:0 Höchster Sieg: 2010 Helsinki (FIN), WM, Schweiz – Singapur 37:0 Höchste Niederlage: 1990 Mariestad (SWE), Freundschaftsspiel, Schweiz – Schweden 1:18 Am meisten Länderspiele: Matthias Hofbauer (188) Am meisten Tore: Matthias Hofbauer (138) Am meisten Assists: Matthias Hofbauer (123) Schnellstes Tor: Paolo Riedi am 5.11.2017 beim 7:5 gegen Schweden nach 36 Sek. Schnellstes Gegentor: Am 13.5.1994 beim 2:7 gegen Schweden nach 7 Sek.
Rekordmann Matthias Hofbauer.
Jüngster Nationalspieler: Thomas Engel (17 Jahre, 10 Monate, 20 Tage) Ältester Nationalspieler: Matthias Hofbauer (37 Jahre)
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ÉQUIPE NATIONALE
CHAMPIONNAT DU MONDE 2018 À PRAGUE
AVANT LA
TEMPÊTE Le Championnat du monde masculin à Prague promet d'être spectaculaire à tous les niveaux. La course au titre en République tchèque s'annonce ouverte comme jamais. TEXTE: DAMIAN KELLER IMAGES: WILFRIED HINZ, MICHAEL PETER
Manuel Engel vit une excellente saison en Suède.
A
vec plus de 100 000 spectateurs au cours du tournoi, la dernière Coupe du Monde 2008 en République tchèque était déjà un grand évènement. Ce chiffre était atteint pour la première fois à l’époque. Puis, la Finlande a offert le point culminant du tournoi en décrochant le titre – enfin, les prétendus invincibles Suédois étaient détrônés. Grâce au but de Simon Stucki, la Suisse a remporté la médaille de bronze dans la prolongation éprouvante de la petite finale. L'édition Prague 2018 suscite à nouveau de grandes attentes. Le record du nombre de visiteurs sera presque doublé pour atteindre plus de 200 000 spectateurs après avoir été «conquis» par les Suédois lors de la Coupe du Monde 2014 à Göteborg – le record tchèque de 2008 a été battu par près de 400 spectateurs seulement, avec des chiffres manifestement gonflés lors des matches de groupe. Du point de vue sportif, la course est plus ouverte que jamais. La Suède et la Finlande restent les favoris, mais la Suisse et la République tchèque sont également capables de réussir. Tout est vraiment possible pour eux, du premier au quatrième rang. UN POTENTIEL JAMAIS CONNU Depuis le dernier Championnat du monde en Lettonie, l'équipe nationale suisse a gagné deux matchs sur cinq contre la République tchèque, battu la Finlande à trois reprises et la Suède pour la toute première fois. Bien sûr, le titre de Champion du Monde a toujours été théoriquement possible et nous ne reviendrons pas sur les malheureuses défaites en demi-finale de ces dernières années. Mais le potentiel de la Nati n'a jamais été aussi grand. Il n'est plus nécessaire d'espérer une journée de faiblesse des adversaires du Nord pour avoir juste un peu d'espoir avec sa propre performance brillante et une part de chance. Si la Suisse joue bien, les Finlandais
«Ce qui est clair: L'une des quatre meilleures nations devra quitter Prague sans medaille.» et les Suédois devront aussi tout donner. Mais avant la demi-finale contre ces calibres, la Lettonie et l'Allemagne attendront en phase de groupes pour s'échauffer, avant d'affronter pour la première fois la République tchèque, pays hôte de ce tournoi, le quatrième jour de la compétition. Selon le résultat de ce match et les résultats du groupe B, les adversaires en quarts de finale devraient être le Danemark ou la Norvège. Un autre scénario est impensable compte tenu des niveaux de force actuels.
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Joël Rüegger a participé à la première victoire contre la Suède.
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LES FAITS ET CHIFFRES Championnat du monde à Prague (République tchèque) Du 1 au 9 décembre 2018 LES GROUPES Groupe A: République tchèque, Suisse, Lettonie, Allemagne Groupe B: Finlande, Suède, Danemark, Norvège Groupe C: Estonie, Pologne, Australie, Thaïlande Groupe D: Slovaquie, Canada, Singapour, Japon MODE DE JEU Les deux meilleures équipes des groupes A et B se qualifient directement pour les quarts de finale (dès le 6.12.). Les deux autres équipes déterminent les adversaires contre les meilleures équipes des groupes C et D.
14 000 spectateurs assisteront à la finale.
QUAND LE BIEN NE SUFFIT PAS La position de départ pour le dernier week-end est palpitante à tous points de vue. La Finlande a s'est séparée du champion du monde Petri Kettunen après le titre de 2016 – son successeur Petteri Nykky doit prouver à Prague que sa nomination n'était pas une erreur. Impossible de le faire sans défendre le titre. La Suède doit faire oublier Riga et reprendre le titre. Tout le reste serait – comme toujours – une débâcle. Les Tchèques, quant à eux, doivent trouver le juste équilibre. Les masses de public peuvent-elles générer une pression positive ou est-ce qu’ils vont faire trembler les nerfs des joueurs? La Coupe du Monde à domicile doit être un succès, et l'aspect sportif en fait partie. La Suisse est clairement dans la position de départ la plus détendue. Les optimistes et les supporters des outsiders espèrent une toute nouvelle finale entre la Suisse et la République tchèque. Plus qu'un vœu pieux? Ce qui est également clair, c'est que l'une des quatre meilleures nations devra quitter Prague sans médaille. Peut-être même après une bonne performance. Le bien ne sera pas suffisant pour une médaille cette fois. UN SIGNE DE FORCE Pendant de nombreuses années, les deux premiers blocs suisses s'alignaient quasiment d'eux-mêmes, tandis que la troisième formation regroupait un mélange de joueurs
Des ailiers de qualité en deuxième ligne.
chargés de tâches défensives. Déjà à Riga, les trois blocs suisses marquaient de façon assez équilibrée. Les joueurs qui ne font pas partie de la sélection pour cette Coupe du Monde témoignent de l'élargissement au sommet du niveau des meilleurs athlètes. Roman Mittelholzer (WaSa), Deny Känzig (Wiler, actuellement deuxième compteur de LNA) ou Thomas Gfeller (Tigers) auraient sans doute été titulaires dans le passé. Mais maintenant, David Jansson a également décidé de ne pas nommer un joker aussi fort que l'attaquant de WaSa Michael Schiess et fait confiance à son équipe avec laquelle il a travaillé ces deux dernières années. Alors que les Finlandais ont élaboré à la dernière minute un plan d'urgence de deux mètres avec Mikko Hautaniemi (ex-HCR), la Suisse abandonne ces expérimentations-là. Un signe de grande force avant un grand tournoi.
Ce sera la dixième Coupe du monde pour Matthias Hofbauer.
LES MATCHS DE GROUPE DE LA SUISSE 1.12., 12.00 Uhr: Suisse – Lettonie 2.12., 14.00 Uhr: Suisse – Allemagne 4.12., 19.30 Uhr: Rép. tchèque – Suisse LES SITES SPORTIFS O2 Arena, capacité: 17 000, Arena Sparta – Podvinny Mlyn, capacité: 1300
LES FAITS DIVERTISSANTS Première victoire: 1990 Vantaa (FIN), match amical, Finlande – Suisse 3:5 Premier blanchissage: 1994 Helsinki (FIN), Championnat d'Europe, Suisse -Hongrie 7:0 Plus haute victoire: 2010 Helsinki (FIN), Championnat du monde, Suisse – Singapour 37:0 Plus haute défaite: 1990 Mariestad (SWE), match amical, Suisse – Suède 1:18 Plus de matchs internationaux: Matthias Hofbauer (188) Plus de buts marqués: Matthias Hofbauer (138) Plus d'assists: Matthias Hofbauer (123) But le plus rapide: Paolo Riedi le 5.11.2017 après 36 secondes lors du 7:5 contre la Suède But encaissé le plus rapide: Le 13.5.1994 après 7 secondes lors du 2:7 contre la Suède Joueur le plus jeune: Thomas Engel (17 ans, 10 mois, 20 jours) Joueur le plus vieux: Matthias Hofbauer (37 ans)
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Das Hangar (Bar/Restaurant) liegt mitten in der Altstadt von Prag.
An der letzten Männer-WM 2016 in Riga gab es zum ersten Mal ein «House of Switzerland».
Hier treffen sich die Schweizer Fans
Die Location wird im Schweizer Look erscheinen.
Es ist der Treffpunkt für alle mitgereisten Schweizer Fans an der WM in Prag – das «House of Switzerland». Im Lokal Hangar (Club/Restaurant) mitten im Ausgehzentrum der tschechischen Hauptstadt warten an drei Tagen zahlreiche Attraktionen auf die Besuchenden.
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TEXT: MARION KAUFMANN FOTOS: FABIAN TREES, SWISS UNIHOCKEY u lässt dir den Grossevent in Prag nicht entgehen und unterstützt die Schweizer Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft vor Ort? Am Tag geht in der O2-Arena die Post ab, am Abend im «House of Switzerland». Vom Freitag 7. bis Sonntag 9. Dezember ist das Gebäude Hangar mit Club und Restaurant der «Place to be» für alle Schweizer Fans. Zum zweiten Mal nach der WM der Männer in Riga vor zwei Jahren ist swiss unihockey auch in Prag mit einem «House of Switzerland» präsent. Für typische Schweizer Essenspezialitäten sowie musikalische Unterhaltung mit einem Schweizer DJ bis tief in die Nacht ist gesorgt. Ausserdem werden sämtliche Spiele im Live-Stream gezeigt. POSITIVE RESONANZ «Uns geht es darum, für die Schweizer Fans fernab der Heimat einen Treffpunkt zu schaffen und ganz allgemein swiss unihockey auch ausserhalb der Arena ein Gesicht zu ge-
ben», sagt Jörg Beer, Mitinitiant und Zentralvorstandsmitglied bei swiss unihockey. Mit Unterstützung von «Präsenz Schweiz» und der Schweizer Botschaft hat der Verband das «House of Switzerland» vor zwei Jahren lanciert – als erste Nation innerhalb der Unihockey-Community. Mit täglichen Livetalks, Empfängen für internationale Landesverbände und Medien sowie Musik bis in die frühen Morgenstunden fiel die Resonanz in Riga äusserst positiv aus. TRENDIGE LOCATION IM PRAGER ZENTRUM «Aufgrund des Erfolges in Riga stand für uns rasch fest, dass wir auch in Prag ein ‘House of Switzerland’ betreiben wollen – mit ein paar Optimierungen im Vergleich zur erstmaligen Austragung», meint Jörg Beer. So wird das Nationenhaus nur während den letzten drei Tagen der WM betrieben, da die meisten Fans erst für die Schlussphase nach Prag reisen werden. Am Freitagvormittag
findet die offizielle Eröffnung mit geladenen Gästen statt, am Nachmittag werden die Angehörigen der Spieler zum Apéro eingeladen, bevor ab 15.00 Uhr die Location offiziell allen Fans zugänglich ist. Nebst den Schweizer Fans steht das Hangar auch Unihockey-Fans anderer Nationen offen. Jörg Beer ist überzeugt, dass das trendige Lokal im Zentrum der Stadt die ideale Voraussetzung für eine erfolgreiche Wiederholung des Projektes bietet. Auch in diesem Jahr unterstützt «Präsenz Schweiz» und die Schweizer Botschaft in Prag das «House of Switzerland».
ÖFFNUNGSZEITEN Freitag, 7.12., ab 15.00 Uhr Samstag, 8.12., ab 17 Uhr Sonntag, 9.12., ab 17 Uhr Adresse: Dušní 9, 110 00, Praha 1
PUBLIREPORTAGE
Der Weg an die Spitze ist teuer – Die Lotteriegesellschaften leisten Unterstützung
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Die Lotteriegesellschaften Swisslos und Loterie Romande freuen sich, seit vielen Jahren einen wichtigen finanziellen Beitrag zum Erfolg im Schweizer Sport zu leisten. Aus ihrem Reingewinn fliessen jährlich Millionen in den Sport; 2017 sind es insgesamt 166 Mio. Franken. Diese gehen einerseits an die kantonalen Sportfonds, andererseits an den nationalen
Sport. Dort fungiert die Sport-Toto-Gesellschaft als Bindeglied, das ihren Benefiziaren die Lotteriegelder weiterleitet. Dazu gehören Swiss Olympic, der Schweizer Fussball (SFV und SFL), die Swiss Icehockey Federation und die Stiftung Schweizer Sporthilfe. Auch swiss unihockey profitiert als Mitgliedsverband von Swiss Olympic von Lotteriegeldern.
© Andri Pol, Männlichen
er Weg zum Erfolg ist lang, steinig und hart. Geeignete Infrastrukturen und Trainingsbedingungen sowie ein förderndes Umfeld vermögen, natürlich neben Talent und grossem Trainingseinsatz, viel zum sportlichen Erfolg beizutragen. Doch ohne die entsprechende finanzielle Unterstützung ist der Weg an die Spitze praktisch nicht möglich.
VON FEST SP IEL BIS SPIELPLAT Z Schweiz: jede Facette der Swisslos fördert Millionen 0 36 d n von run Mit unserem Gewin für Jahr hr Ja wir n tze stü Franken unter innützige Projekte über 15’000 geme . welt und Sozialem Um , ort Sp r, aus Kultu .ch /guterzweck Mehr auf swisslos
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NATIONALMANNSCHAFT
WM 2018 IN PRAG
Die Schweizer Frauen-Nati wurde 2005 kurz nach dem ersten Sieg über Schweden Weltmeister. Schaffen das die Männer ebenfalls?
PRAG 2018
TEXT: DAMIAN KELLER FOTO: MICHAEL PETER
ine. Formstarke ut Ro l ie V . ge lin eu -N M W Sieben niker und ch Te . er it be Ar d un er tl ns Kü Stürmer. WM-Kader 2018 Kämpfer. Das Schweizevrielversprechend. präsentiert sich sehr
Torhüter
Verteidiger
29 Patrick Eder (FLOORBALL KÖNIZ)
2 NICOLA BISCHOFBERGER (SV WILER-ERSIGEN)
Geburtsdatum: 25.07.1990 Länderspiele: 160 Länderspiele: 23 WM-Teilnahmen: keine «Meister Eder» musste nie um seine Nomination bangen und gilt als Mann für grosse Spiele. 30 PASCAL MEIER (GC UNIHOCKEY) Geburtsdatum: 18.06.1990 Länderspiele: 80 Punkte Länderspiele: 1 WM-Teilnahmen: 3 Die klare Nummer 1, im besten Torhüteralter und mit der Erfahrung von drei WM-Turnieren.
Geburtsdatum: 12.08.1994 Länderspiele: 41 Punkte Länderspiele: 18 WM-Teilnahmen: 1 Stockseite: links Einer, der gerne austeilt und selbst die schwedischen Eisblöcke aus der Fassung bringt. 4 NILS CONRAD (HC RYCHENBERG WINTERTHUR) Geburtsdatum: 27.09.1994 Länderspiele: 18 Punkte Länderspiele: 10 WM-Teilnahmen: keine Stockseite: links Der HCR-Captain dürfte als 7. Verteidiger beginnen – aber das muss nicht so bleiben.
7 TOBIAS HELLER (GC UNIHOCKEY) Geburtsdatum: 27.01.1994 Länderspiele: 16 Punkte Länderspiele: 7 WM-Teilnahmen: keine Stockseite: links Heller spielt unbeschwert und kennt auf dem Platz nichts. Oft nicht mal die Gegenspieler. 26 CHRISTOPH CAMENISCH (UHC ALLIGATOR MALANS) Geburtsdatum: 26.03.1992 Länderspiele: 30 Punkte Länderspiele: 15 WM-Teilnahmen: 1 Stockseite: rechts In Riga im Halbfinal noch mit einem Bock, der ihm mit mehr Erfahrung nicht mehr passiert.
47 KEVIN BERRY (UHC ALLIGATOR MALANS) Geburtsdatum: 16.02.1993 Länderspiele: 48 Punkte Länderspiele: 40 WM-Teilnahmen: 1 Stockseite: rechts Ab und zu ein Weitschusstor hilft immer. Diesbezüglich ist Berry unser Mann der Tat. 71 JAN BÜRKI (SV WILER-ERSIGEN) Geburtsdatum: 06.05.1999 Länderspiele: 12 Punkte Länderspiele: 9 WM-Teilnahmen: keine Stockseite: links Letztes Jahr noch U19-WM, jetzt bei den Grossen. Der steile Aufstieg geht ungebremst weiter.
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97 LUCA GRAF (GC UNIHOCKEY) Geburtsdatum: 16.12.1990 Länderspiele: 68 Punkte Länderspiele: 39 WM-Teilnahmen: 2 Stockseite: links
19 MATTHIAS HOFBAUER (SV WILER-ERSIGEN) Geburtsdatum: 22.05.1981 Länderspiele: 188 Punkte Länderspiele: 261 WM-Teilnahmen: 9 Stockseite: rechts
Mit seinen Moves und Rushes der Schlüsselspieler. Graf bestimmt die Leistung seines Blocks.
Stürmer 6 CLAUDIO LAELY (GC UNIHOCKEY) Geburtsdatum: 22.02.1992 Länderspiele: 54 Punkte Länderspiele: 49 WM-Teilnahmen: 1 Stockseite: rechts Der Davoser wird in Prag laufen, laufen, laufen, laufen, laufen, laufen. Und nochmals laufen. 11 MANUEL MAURER (VÄXJÖ VIPERS, SWE) Geburtsdatum: 14.08.1993 Länderspiele: 59 Punkte Länderspiele: 81 WM-Teilnahmen: 2 Stockseite: links
23 MANUEL ENGEL (VÄXJÖ VIPERS, SWE) Geburtsdatum: 31.10.1993 Länderspiele: 86 Punkte Länderspiele: 95 WM-Teilnahmen: 3 Stockseite: links
Der Rekordmann kann an seiner 10. WM die Führung in der Skorerwertung weiter ausbauen. 21 PAOLO RIEDI (CHUR UNIHOCKEY) Geburtsdatum: 16.12.1992 Länderspiele: 47 Punkte Länderspiele: 37 WM-Teilnahmen: keine Stockseite: rechts
Aus dem Jungspund ohne Nerven ist ein junger Routinier mit Führungsfunktion geworden. 25 CHRISTOPH MEIER (GC UNIHOCKEY) Geburtsdatum: 14.05.1991 Länderspiele: 44 Punkte Länderspiele: 31 WM-Teilnahmen: 2 Stockseite: links
Zweimal wurde Riedi kurz vor einer WM aus dem Kader gestrichen. Seine Geduld wird belohnt. 22 JOËL RÜEGGER (GC UNIHOCKEY) Geburtsdatum: 11.01.1995 Länderspiele: 28 Punkte Länderspiele:23 WM-Teilnahmen: 1 Stockseite: links
23 Skorerpunkte in seinen ersten 12 SSL-Spielen bei Växjö – Maurers Form stimmt.
In Riga der beste Schweizer – nach einer verlorenen Saison zum Glück wieder gesund. 50 PATRICK MENDELIN (UNIHOCKEY BASEL REGIO) Geburtsdatum: 07.04.1987 Länderspiele: 71 Punkte Länderspiele: 55 WM-Teilnahmen: 3 Stockseite: rechts
In der Liga führt er für einmal die Skorerliste nicht an – klappt es jetzt dafür international?
Ein NLB-Spieler an der WM? Mendelin kann das und wird zu seinen Einsätzen kommen.
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61 JAN ZAUGG (FLOORBALL KÖNIZ) Geburtsdatum: 14.07.1997 Länderspiele: 14 Punkte Länderspiele: 26 WM-Teilnahmen: keine Stockseite: links Die Könizer Zaubermaus bewies schon mit der U19-Nati, dass ihm grosse Gegner liegen. 66 TIM BRAILLARD (MULLSJÖ AIS, SWE) Geburtsdatum: 27.11.1992 Länderspiele: 48 Punkte Länderspiele: 56 WM-Teilnahmen: 1 Stockseite: links Der Rücken macht wieder mit, der Einstieg in die SSL bei Mullsjö gelang top. Braillard ist bereit. 96 DAN HARTMANN (UHC ALLIGATOR MALANS) Geburtsdatum: 04.06.1996 Länderspiele: 18 Punkte Länderspiele: 6 WM-Teilnahmen: keine Stockseite: links Die Vielseitigkeit in Person, die auf jeder Position bereits sehr viel Verantwortung schultert.
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KOLUMNE
VONIS DESSERT
Vonis Dessert
Goldenes Prag Prag ist immer eine Reise wert. Grad für die Unihockey-Nati.
A
Chefredaktor eines schwedischen Innebandymalle zehn Jahre das gleiche Prozedere. gazins, dessen Name mir grad entfallen ist, tat Der Unihockeyzirkus trifft sich in Prag sich während Schweiz – Finnland am Zapfhahn bei der WM. Das Gute aus Schweizer gütlich. Als er plötzlich die Schweizer und nicht die Sicht: Statistisch gesehen holt die Mänhoch favorisierten Finnen jubeln sah, war sein ersner-Nati bei jeder WM in Tschechiens Hauptstadt ter Gedanke: «Verdammt, jetzt hab ich wirklich eine Medaille. Da Unihockey eine junge Sportart zu viel getrunken.» Zehn Jahre später gabs Pivo ist, waren es bisher deren zwei. Sagen wir positiv aller guten Dinge sind drei. Oder werden drei. weder im Presseraum der Prager O2-Arena noch Aber schauen wir zuerst einmal zurück. Vor 20 in Ostravas Eishalle, dafür wurden die Journis an Jahren, also 1998, war Unihockey noch ein zartes Ostravas Amüsiermeile einquartiert. Dort war Pflänzchen. Erst zum zweiten Mal fand eine WM morgens um 3 Uhr auch mal ein Nationaltrainer statt. Ganze 16 Nationalteams konnten sich zwei am Würstchenstand anzutreffen – zum Glück Wochen Ausland leisten. Dank Australien, Japan nicht derjenige der Schweiz. Junge Journis lernten und Singapur war es so etwas wie eine richtige von tschechischen Teenies, wie Bodyshots Reto Voneschen ist seit 26 Jahren WM – auch wenn das unerfahrene Trio wenig getrunken werden. Grosse Augen machte ein aktiver Unihockeyaner und aktuell, überraschend am Schluss der Gruppe B landete. Schweizer Fotograf, der zum Lachen nicht in den unter anderem, Nationaltrainer Das Schweizer Team des leider viel zu früh Keller geht. Sein Kumpan hat die damalige RechLiechtensteins. Seit 2004 schreibt verstorbenen Marcus Cathomas war quasi eine nung – ein Stück Papier mit rund 20 Strichen – er, mal mehr, mal weniger, Artikel Rot-Weiss-Chur-Selection. Nach dem 0:9 in der noch heute im Portemonnaie. Nicht einmal 20 für unihockey.ch. Seit August 2016 leitet er die Sportedaktion der Gruppenphase gegen Schweden herrschte dicke Franken kostete der feuchtfröhliche Abend im Pub. Tageszeitung «Sarganserländer», Luft bei der Schweizer Delegation. «Ausser der besten Zeitung der Welt, so die Thomi Engel können alle gehen!», soll der damaDIE PARTYBREMSEN «bescheidene» Eigeneinschätzung lige Geschäftsführer Renato Orlando gefaucht Zum Sportlichen: In Ostrava war zu sehen, wie der Lokalzeitung. haben. So entstand ein Teamgeist der anderen schnell sich eine Eishalle leeren kann. Während die Sorte, der im bis heute einzigen gewonnen WMtschechischen Fans ein Höllenspektakel vollführHalbfinal einer Männernati mündete. «Zieht dem Wolf die Handten, als die Heimmannschaft mit den schwedischen Elchen rang, hörte schuhe aus», gröhlte es im Bus, nachdem dieser Mark Wolf im Penalman bei den Spielen der Schweizer das leise Klicken der Anzeigetafel. tyschiessen gegen Finnland den entscheidenden Versuch pariert hatte. Der Halbfinal verlief tragisch, in der Verlängerung verlor die Schweiz gegen Schweden. Simon Bichsel wird auf ewig den Moment verfluchen, als er Henrik Quists Schüsschen ins eigene Tor ablenkte. Goalie Roger DER POOL UND DER ZAPFHAHN Tönz war den Tränen nah – der Traum vom WM-Titel war bei seiner Im Final hielt sich die schwedische Startruppe zunächst nobel zurück. letzten WM dahin. Was ihn aber nicht daran hinderte, ein paar Stunden Nach dem ersten Drittel führte die Schweiz 2:1, bei Halbzeit stand es später im Bronzespiel die Tschechen zur Verzweiflung zu treiben. erst 4:2 für Schweden – am Schluss dann eben doch 10:3. Die schwediDer Rest ist Geschichte – erst war Matthias Hofbauer mit dem 4:4 in schen Stars Conny Svensson, Thomas Brottman und Peter Nilsson der 59. Minute die Partybremse, nach Simon Stuckis Treffer in der wurden erst in den Schlussminuten aufs Feld beordert. Geschenkt. Verlängerung jubelten nur noch die Schweizer Fans unter den 13 211 «Die Helden von Prag», so die Überschrift des WM-Rückblicks im VerZuschauern. Ein Payback der besonderen Art, hatten vier Jahre zuvor in bandsheft, liessen es sich gut gehen und feierten eine rauschende Kloten doch die Tschechen beim Schweizer Publikum für lange GesichParty, die den Direktbeteiligten Jahre später noch die Augen glänzen ter gesorgt. Die Party war danach etwas weniger ausufernd als zehn liess. Details werden – frei nach dem Motto «what happens in Prague, Jahre zuvor. «Höhepunkt» war, dass ein tschechischer Spieler, der in stays in Prague» – nicht genannt. Aber sagen wir es so: In den Hotelder Schweiz spielte, Stucki zu später Stunde mit einem Forechecking Pool ging danach kein Schweizer mehr. Und seither gab es auch keine der anderen Art beglückte. Jahre später gewann dieser dann zuminweiblichen Teamärztinnen mehr. Ein Bonmot noch zum Halbfinal: Dadest in der NLA als Co-Trainer wieder Medaillen. mals war es üblich, dass im Medienraum Bier ausgeschenkt wurde. Der
POSTER
Mobiliar #teamfotochallenge 2018 Mehr Bilder unter www.mobiliar.ch/teamfotochallenge
1. Rang
UHC White Wings Schüpfen-Busswil U14
2.
Rang
UHV Skorpion Emmental Zollbrück NLA
Blue Mavericks Hüttwilen Junioren C
3.
Rang
UHC Sharks Kägiswil-Alpnach
Floorball Riders D-Juniorinnen
Unihockey Club Yverdon D-Junioren
Waldenburg Eagles
Wehntal Regensdorf D-Junioren
UHC GrĂźnenmatt Hurricanes Glarnerland U14
Piranha Chur
Piranha Chur C-Juniorinnen
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MÄNNER NLA
UHC THUN
Torhüter Sven Körner gehört zu den Auswärtigen, die bei Thun einen NLA-Stammplatz fanden.
Teamleader Jonas Wettstein.
Wann gelingt der
Nächste Schritt? Vor vier Jahren schaffte der UHC Thun die Promotion in die NLA und vermochte sich seither in der Liga zu halten. Der Schritt vom Dorfverein zum Ausbildungsklub ist gelungen – auf Dauer kann der Klassenerhalt aber nicht das einzige Ziel sein.
A
TEXT: ETIENNE GÜNGERICH FOTOS: DIETER MEIERHANS, DAMIAN KELLER ls der UHC Thun am 17. April 2014 in der heimischen MUR-Halle das siebte und entscheidende Spiel der Ligaqualifkation gegen Unihockey Mittelland gewann und damit den Aufstieg in die NLA realisierte, waren viele UnihockeyExponenten überrascht. Einzig die von von Matthias Gafner (heute Assistenztrainer bei den Unihockey Tigers) trainierten Berner Oberländer selber hatten daran geglaubt und erreichten ihr Ziel dank viel Beharrlichkeit.
In der höchsten Liga angekommen, überraschten die Thuner gleich weiter: Gute 21 Punkte holten sie – getrieben von der Aufstiegseuphorie – in der Qualifikation und sicherten sich in der ersten Playoutrunde frühzeitig den Ligaerhalt. In den drei folgenden Spielzeiten kam Thun jedoch nicht mehr an die Punkteausbeute der Premierensaison heran und der Klassenerhalt wurde dreimal in Folge erst in der Ligaqualifikation gegen einen NLB-Vertreter gesichert.
EINHEIMISCHES SCHAFFEN Der Kern der Aufstiegsmannschaft war hart und eingeschworen, vieles wurde über den Zusammenhalt erreicht. Die Spieler des Teams kannten sich seit Jahren. Nach der zweiten NLA-Saison, die mit nur acht Punkten auf dem letzten Platz enttäuschend endete, begann jedoch der Umbruch. Jahr für Jahr traten langjährige Leistungsträger wie Ryan Winkler, Cédric Fröhlich oder Alexander Frey zurück und wurden durch Nachwuchsleute ersetzt.
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Nun neigt sich dieser Umbruch dem Ende entgegen. Thomas Kropf, Marcel Obi und der unverwüstliche Jonas Wettstein (13. Saison!) sind die einzigen verbliebenen Akteure, die in den 80er-Jahren geboren wurden. Lange werden diese drei nicht mehr spielen, aber Thun ist bereit, die arrivierten Kräfte mit jungen Talenten zu ersetzen. «Tim Aebersold, Sven Kummer oder Yannick Zimmermann haben sich in der NLA etabliert und nehmen bei uns schon wichtige Rollen ein», erläutert Sportchef Philipp Gasser. Der ehemalige Akteur von Tornados Frutigen übernahm 2016 den Sportchef-Posten vom heutigen swiss-unihockey-Geschäftsführer Michael Zoss. Er ist quasi gezwungen, auf die Karte Ausbildung zu setzen, weil Schweizer innerhalb der Liga nur sehr spärlich wechseln. «Einen Joël Rüegger oder Jan Zaugg würde ich gerne verpflichten», meint Gasser mit einer gesunden Portion Selbstironie, «aber das ist natürlich unrealistisch.» DAS GROSSE EINZUGSGEBIET Für die Berner Oberländer ist es sogar schwierig, Spieler zu holen, die bei anderen NLA-Teams nur auf der Bank sitzen, bei Thun aber gesetzt wären. «Weil auch das berufliche und private Umfeld angepasst werden müsste», so Gasser. Bei Spielern aus der Region Bern gelingt dies einfacher. So waren etwa Sven Körner, Tim Aebersold oder Yannick Bärtschi schon länger auf dem Radar. Als sie in Köniz bzw. Langnau keine Perspektiven mehr hatten, wählten sie die Option Thun und entwickelten sich dort dank mehr Verantwortung zu Teamstützen. Zuoberst auf der Prioritätenliste steht jedoch der Einbau von eigenen Junioren. Um diese zu fördern, intensivierte der UHC Thun in den letzten Jahren die Zusammenarbeit mit den umliegenden Vereinen – das Verhältnis und der Umgang haben sich verbessert. Das Einzugsgebiet im Berner Oberland ist gross und umfasst rund 1000 Spieler. Auf allen Juniorenstufen ist Thun in der A-Klasse vertreten, was auch auf gut ausgebildete Trainer zurückzuführen ist.
Thomas Kropf liefert verlässlich Punkte ab.
Coach Sebastian Thomann geniesst das Vertrauen. Die erste Mannschaft profitiert davon. Die aus vielen ehemaligen Junioren bestehende dritte Linie ist in dieser Saison stabiler als noch in der Vergangenheit. Und mit Sebastian Thomann steht nun auch wieder ein «eigener» Übungsleiter hinter der Bande. VERTRAUEN IN DEN TRAINER Der Trainerposten war die einzige inkonstante Position der letzten Jahre. Thomann wurde auf diese Saison hin vom Assistenzzum Cheftrainer befördert. 2016 rettete er den Klub als Interimstrainer vor dem Abstieg,
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danach wurde mit Andreas Lindström aber ein Schwede angestellt. «Er liess in einem strengen System spielen. Wir kamen so etwas weg von unserem <Cowboy-Spiel>, was uns sehr gut tat», blickt Gasser zurück, der mit Lindström gerne verlängert hätte. Doch dessen berufliche und familiäre Situation liessen eine Weiterbeschäftigung nicht zu. Anschliessend übernahm mit Daniel Steiner wieder ein Schweizer. Auch er konnte im Spiel der Berner Oberländer Fortschritte erzielen. Doch längerfristig, wie es der Klub vorschlug, wollte sich dieser nicht binden lassen. Stattdessen empfahl er Thomann als seinen Nachfolger. Mit dem 31-Jährigen wollen die Thuner nun nachhaltig arbeiten. Gasser zeigt sich von den Qualitäten seines Schützlings überzeugt: «Er hat unser volles Vertrauen. Sebi investiert sehr viel Zeit in seine Arbeit und hinterfragt seine Handlungen.» Zudem sei er kommunikativ und offen, was für den ganzen Verein wichtig sei. Die spielerische Entwicklung der Thuner ist unter Thomann erkennbar, auch mit dem Ball kann gegen die besten Teams der Liga mitgehalten werden. Zeitweise zumindest. Trotz positiven Ausreissern wie der erstmaligen Cup-Viertelfinalqualifikation und Siegen über Spitzenteams muss Thun im Frühling wohl erneut den Gang in die Playouts antreten. Vielleicht sind wieder Nerven gefragt, um im Duell mit einem ambitionierten B-Ligisten in der NLA zu bleiben. Aber in zwei oder drei Jahren sollen im Berner Oberland auch mal Playoffs angesagt sein. Für Gasser ist klar: «Der Ligaerhalt ist das Minimalziel. Auf Dauer werden wir uns damit nicht mehr zufrieden geben.» Die regelmässig positiv überraschenden Fussballer der Stadt könnten als Vorbild dienen.
«Ich würde gerne Rüegger oder Zaugg verpflichten. Aber das ist nicht realistisch.» Philipp Gasser
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Dein Ziel ist unser Ziel.
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FRAUEN NLA
NINA METZGER
Bei WaSa erinnert man sich noch daran, wie die junge Nina bei der U21 anklopfte, weil sie im Toggenburg nicht mehr mit den Jungs spielen durfte.
ZUR RECHTEN
ZEIT
AM RECHTEN
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Die 23-jährige Nina Metzger bestreitet ihre erst zweite NLASaison. Der Sprung vom Absteiger WaSa zum Vizemeister KlotenDietlikon Jets war gross – die Kindergärtnerin hat aber rasch Fuss gefasst. TEXT: CONSTANTIN STREITER FOTOS: DIETER MEIERHANS
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ereits im Februar wurde bekannt, dass das Frauenteam von WaSa auf die Saison 2018/19 zwei seiner wichtigsten Teamstützen verlieren würde. Noch vor Ende der Qualifikation unterschrieb Nina Metzger bei Dietlikon, wenige Wochen später folgte Natalie Schürpf. «Das war nicht abgesprochen, wir haben unabhängig voneinander ein Angebot erhalten und auch nicht gleichzeitig unterschrieben», sagt Metzger. Parallelen gibt es trotzdem. Schürpf und Metzger teilen sich seit dem Sommer in Kloten eine gemeinsame Wohnung. Für beide war es der ideale Zeitpunkt für einen Vereinswechsel. «Ich schloss im Frühling mein Studium ab und wollte den nächsten Schritt
machen», erzählt Metzger, die in Bassersdorf als Kindergärtnerin arbeitet. «Während des Studiums an der Pädagogischen Hochschule in Rorschach wäre das noch nicht möglich gewesen – dafür hat sich im Sommer alles auf einen Schlag geändert.» Die berufliche Zukunft hatte sie schon vor dem Vereinswechsel geregelt. So verschob sich der Lebensmittelpunkt der beiden Ostschweizerinnen in Richtung Flughafenstadt.
«Das Wichtigste ist, dass ich regelmässig spiele und mich weiterentwickle.»
SPRUNGBRETT WASA Begonnen hat Nina Metzgers Karriere vor zwölf Jahren bei United Toggenburg Bazenheid, das mit den Männern in der 1. Liga spielt und keine Frauen-Abteilung hat. Wie viele Mädchen spielte Metzger also mit den Jungs
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zusammen, so lange dies erlaubt war und wechselte 2010 in die U21 von WaSa. Im Alter von 19 Jahren schaffte sie den Sprung ins NLB-Kader und entwickelte sich zu einer wichtigen Spielerin. «Der Höhepunkt war der Aufstieg in die NLA im Frühling 2017», blickt Metzger zurück, «aber auch die Studenten-WM in Porto 2016 war schön – abgesehen vom vierten Schlussrang.» Nach einer persönlich überzeugenden Debüt-Saison in der NLA mit 27 Skorerpunkten aus 23 Partien folgte der Wechsel zu einer der grossen Adressen. Wie bei den Männern verliert WaSa also auch bei den Frauen hoffnungsvolle Talente an die Konkurrenz. «Vielleicht kommen eines Tages ja viele wieder zurück. Das wären dann zwei extrem starke Teams», schweift Nina Metzger kurz ab und schmunzelt bei dem Gedanken, bevor sie sich wieder auf die Gegenwart fokussiert. ALLES ETWAS GRÖSSER Wie zuletzt WaSa stellen nach der Fusion auch die Jets bei den Männern und Frauen ein NLA-Team. «Der Kontakt zwischen den beiden Teams ist noch nicht so da – in St. Gallen trainierten wir direkt nacheinander in der gleichen Halle und kannten uns schon seit Jahren. Das ist bei den Jets anders.» Während die Jets-Männer derzeit nicht unerwartet einen Playout-Platz belegen, sind die Frauen nach einer Saison ohne Titel besonders heiss. «Wir hatten viele Neuzuzüge und auch im Staff gab es Veränderungen. Da braucht es Zeit, bis alles funktioniert, auch auf diesem Niveau. Es ist für mich aber erfreulich, dass ich jetzt in einem Team bin, das jedes Spiel gewinnen kann und will», sagt Nina Metzger und will das nicht als Spitze gegen WaSa verstanden wissen. Es ist ihr anzumerken, dass der Abstieg mit ihrem ehemaligen Team trotz feststehendem Transfer sehr schmerzhaft war. Vor dem Saisonstart wollte Metzger noch keine konkreten Ziele formulieren: «Das Wichtigste ist, dass ich regelmässig spiele und mich in allen Bereichen weiterentwickeln
Das Schwitzen im Sommer hat sich gelohnt.
Metzger ist teamintern die viertbeste Torschützin.
Nina Metzger
Geburtsdatum: 25.10.1995 • Wohnort: Kloten
Beruf: Kindergärtnerin • Lieblingsessen: Kaiserschmarrn • Lieblingsgetränk: Kaffee Lieblingsmusik: Michelle Wikis Playlist Schönstes Ferienerlebnis: Schwimmen im Moorbad in einem Nationalpark in Estland Wunschdestination: Neuseeland • Stationen: United Toggenburg Bazenheid (bis und mit Junioren C), Waldkirch-St. Gallen (U21, NLB, NLA), Kloten-Dietlikon Jets • Position: Flügel Stockseite: Linksauslegerin • Statistik NLA: 31 Spiele, 21 Tore, 10 Assists
kann. Alles ist eine Nummer grösser – der Trainingsaufwand ist um mindestens eine Einheit pro Woche gestiegen und die Rahmenbedingungen sind professioneller.» Vom Trainer-Staff ist die 23-Jährige überzeugt: «Es ist toll, ein grösseres Trainerteam zu haben, in dem alle ihre Kompetenzbereiche haben und uns auch individuell weiter bringen.» Simone Berner erhielt diese Saison auf eigenen Wunsch Radomir Malecek als Co-Trainer zur Seite gestellt. Dazu meint Metzger: «Sie ergänzen sich sehr gut. Es ist auch schön, eine Trainerin zu haben, die selber auf diesem Niveau gespielt hat – bei WaSa machte Linn Lundström auch einen super Job, nur ‚leider‘ bei den Männern», kommentiert sie die Tatsache, dass auf höchster Stufe kaum Trainerinnen aktiv sind.
KONSTANZ IST GEFRAGT Nach den ersten neun Runden liegen die Jets überraschend nur auf dem dritten Platz. Die beiden Duelle gegen Piranha Chur (Supercup und Meisterschaft) gingen knapp und jeweils trotz Führung verloren. «Wir konnten schon gute Leistungen zeigen, es fehlt aber noch die Konstanz», meint Metzger, die mit Christelle Wohlhauser und Linda Pedrazzoli die dritte Formation bildet, was ab dem Sommer gut funktionierte. «Das Team hat es mir einfach gemacht, mich zu integrieren und ich konnte schon viele Fortschritte erzielen, besonders im taktischen Bereich. Aber es gibt überall noch Verbesserungspotenzial», sagt Metzger. Auch die Co-Trainerin Simone Berner äussert sich positiv über den Neuzugang aus der Ostschweiz. «Wir schätzen Ninas Laufbereitschaft, ihre Ausdauer und Agilität. Sie legt eine professionelle Einstellung an den Tag und fand schnell ins Team, wobei sie durchaus noch frecher auftreten dürfte», urteilt die Meister-Trainerin von 2017. Schmunzelnd fügt sie an: «Dank Ninas Vergesslichkeit füllt sich auch die Teamkasse stetig.» Nina Metzger hat den richtigen Schritt zum richtigen Zeitpunkt gemacht. Einziger Wermutstropfen: Im Moment muss sie noch alleine in die Trainings fahren. Ihre WG-Kollegin Natalie Schürpf zog sich am Czech Open einen Kreuzbandriss zu und konnte bisher noch keinen Ernstkampf für ihren neuen Verein bestreiten.
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TRAINER AN ALLEN FRONTEN
Die ersten Erfahrungen an einer NLA-Bande sammelte Sarah Renggli bei den Wizards.
DIE ANDERE
OPTIK S
Im Fussball wäre es undenkbar, dass Nationaltrainer ei Vladimir Petkovic nebenb oder nach seiner Amtszeit ein Frauenteam trainier t. Im Unihockey verlaufen die Grenzen viel fliessender.
TEXT: SIMONE WYSS FOTOS: UNIHOCKEY.CH eit 2015 hat Jennifer Welter einen Platz in den Geschichtsbüchern der National Football League. Als erste Frau übernahm sie bei den Arizona Cardinals einen Trainerposten in der NFL. Der damalige Headcoach Bruce Arians gab sich überzeugt: «Solange die Spieler das Gefühl haben, dass sie trainiert werden, um Fortschritte zu erzielen, wird sie das Geschlecht nicht kümmern.» Im Unihockey wechseln Trainer die Seiten flexibler. In Schweden war mit Kristina Landgren bereits einmal eine Frau Trainerin der Männer-Nati und Jan-Erik Vaara amtierte sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern als Nationaltrainer. Im Schweizer Unihockey lassen sich ebenfalls Beispiele finden. Rolf Kern war über zwei Jahre sogar gleichzeitig Frauen-Nationaltrainer und Headcoach der HCR-Männer in der NLA. Häufiger ist allerdings eine Chefrolle im einen und eine assistierende Funktion im anderen Bereich.
DREI BEISPIELE Warum engagieren sich Trainer gleichzeitig bei den Frauen und den Männern? Verzetteln sie sich dabei nicht – oder profitieren sie gar davon? Wir haben bei drei Coaches nachgefragt, die aktuell zwei Teams betreuen. Aldo Casanova ist Cheftrainer der U19-Nati und Assistent bei Floorball Köniz in der NLA. Sarah Renggli wirkt als U17-Nati-Trainerin der Frauen und Assistentin bei den Männern der Bern Capitals in der 1. Liga. Sascha Rhyner ist Nationaltrainer der tschechischen Frauen und Assistent bei Zug Uniteds Männern in der NLA. Warum habt Ihr euch für Angebote aus dem Frauen- und Männerbereich entschieden, statt euch auf eine Seite zu konzentrieren? Aldo Casanova: Nach zwölf Jahren im FrauenUnihockey kam die Herausforderung und Chance, bei Köniz einzusteigen, zur rechten Zeit. Diese Anfrage wollte ich wahrnehmen. Sarah Renggli: Für mich war immer klar, dass ich eines Tages zu den Männern wechseln
möchte. Ich war lange genug ausschliesslich im Frauenbereich tätig und benötigte eine Veränderung. Nun darf ich bei den Caps tätig sein, was eine tolle Erfahrung ist. Sascha Rhyner: Letztlich ging und geht es um Angebot und Nachfrage. Als ich bei den Männern tätig war, kamen mit der U19-Nati und Dietlikon interessante Anfragen aus dem Frauenbereich, danach ein spannendes Projekt in Zug. Es hat sich einfach so ergeben. Ist es ein Vorteil, gleichzeitig auf zwei Hochzeiten zu tanzen? Casanova: Weder Vor- noch Nachteil. Für mich ist es eine reizvolle Herausforderung, auch bei den Männern Trainer zu sein. Renggli: Es ist eine Abwechslung. Die Trainings und Spiele mit den Männern sind für mich neu. Mir ist es in erster Linie wichtig, Erfahrungen sammeln zu können. Rhyner: Ich sehe keinen speziellen Vorteil darin und verspreche mir auch nichts Besonderes davon.
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Sascha Rhyner
Geburtsdatum: 5.10.1973 Beruf: Journalist BR Hobbys: Unihockey Stationen als Trainer: Rychenberg, GC, Kloten-Bülach Jets, WaldkirchSt. Gallen, Zug United U19-Nati Schweiz, Dietlikon, A-Nati Tschechien
Sarah Renggli
Nach zwölf Jahren bei den Frauen (hier bei Skorpion Emmental) reizte Casanova ein Männerteam.
Geburtsdatum: 6.7.1985 Beruf: Lehrerin / Trainerin Hobbys: Golf / NHL / Spiele (Casino, Gesellschaftsspiele: Cargasson) Stationen als Trainerin: Bern Capitals 1. Liga (Co-Trainerin) Wizards Bern Burgdorf (C-Juniorinnen, Cheftrainerin U21, Assistentin NLA), U17-West Regionalauswahl, U17-Nati
Aldo Casanova
Sascha Rhyner schaffte mit Zug United den Aufstieg in die NLA und blieb an der Bande.
Gibt es Dinge, die spezifisch bei einem Geschlecht gelernt werden, die beim anderen ebenfalls eingesetzt werden können? Rhyner: Ich bin überzeugt, dass jede Erfahrung – und damit Fehler, die ich mache – mich als Trainer weiterbringen. Das gilt auch für die Spielerinnen und Spieler. Erkenntnisse aus dem Trainingsbetrieb lassen sich unabhängig vom Geschlecht gewinnen. Casanova: Es geht darum, immer wieder neue Ideen einzubringen und sich ständig zu entwickeln. Dies ist auf beiden Stufen ein Muss. Die Sportart ist die gleiche. Renggli: Das sehe ich auch so. Ich kann bei beiden Geschlechtern die gleichen Übungen und Taktiken anwenden.
Geburtsdatum: 11.3.1979 Beruf: Trainer, Business Consultant Hobbys: Wandern, Skifahren Stationen als Trainer: Floorball Köniz (Assistent) Piranha Chur, Burgdorf Wizards, Skorpion Emmental, A-Nati (Assistent), U19-Nati
Ist es kein Problem, am Wochenende oft bei den Männern in der Halle zu sein, anstatt Frauenspiele zu schauen und Auswahlspielerinnen zu beobachten? Casanova: Das Eine verhindert das Andere nicht. Und für mich hat der U19-Job Priorität. Renggli: Ich muss mich einfach gut organisieren, damit ich Zeit und Kapazität habe, um Frauenspiele schauen gehen zu können. Als Nachteil sehe ich das nicht. Rhyner: Das ist schon die Gretchenfrage. In Tschechien werden – anders als in der Schweiz – alle Frauenspiele im Livestream gesendet. Die Präsenz in der Halle ist aber ebenfalls wichtig für den Austausch, hier muss ich also gewisse Kompromisse einge-
«Es geht darum, immer neue Ideen einzubringen. Das ist bei den Frauen und Männern gleich.» Aldo Casanova
hen. Andererseits ist die Welt durch die sozialen Medien kleiner geworden, was die Kommunikation erleichtert. Engagiert Ihr euch auch aus finanziellen Gründen im Männerbereich, weil bei den Frauen auf Vereinsebene wenig bis nichts verdient werden kenn? Renggli: Ganz klar nein. Meine Motivation schöpfe ich nicht aus dem Finanziellen. Casanova: Das Geld ist hoffentlich nicht der Grund – das Männerunihockey ist eine andere Welt und es reizt mich, mich dieser Herausforderung zu stellen. Rhyner: Diese Frage muss man definitiv den Vereinsverantwortlichen stellen. Noch können erst wenige Coaches dank einem Unihockeytrainer-Mandat ihr Arbeitspensum reduzieren. Es darf jedoch auch nicht vergessen werden, dass wir Schweizer eine gewisse Sicherheit lieben. Nehme ich einen Trainerjob an, von dem ich gerade so knapp leben kann, stehe ich im Fall einer Entlassung vor dem Nichts.
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TRAINER AN ALLEN FRONTEN
Was ist rein auf die spielerische Komponente bezogen der grösste Unterschied? Casanova: Technik, Physis und Spielverständnis sind bei den Männern auf einem höheren Niveau. Die Breite an Spielern ist grösser und somit ist auch die Intensität einiges höher. Renggli: Bei den Männern geht in der Tat alles viel schneller. Rhyner: Abgesehen vom tieferen Tempo ist das Spiel der Frauen auch weniger körperbetont. Und wie sieht es auf der persönlichen Ebene aus? Rhyner: Generell sind Frauen offener für Neues, während die Männer alles besser wis-
«Für die Gegner ist es ungewohnt, dass eine Frau als Trainerin an der Bande steht.» Sarah Renggli
sen. Beispiel: Erklärt man eine Freischlagvariante, probieren Frauen diese aus. Die Männer versuchen dann gleich die Adaptionen B bis F. Renggli: Die Kommunikationsart ist schon unterschiedlich. Hier ist es als Trainerin wichtig, jeweils den Schalter umzulegen. Casanova: Ich sehe keine wesentlichen Unterschiede. Im sozialen Umgang gibt es auf beiden Seiten die gleiche Problematik.
Sascha Rhyner war am Czech Open für Zug engagiert, pflegte aber auch den Kontakt zu Tschechiens Frauen-Nati.
Also sind Frauen gar nicht so kompliziert, wie oft gesagt wird? Renggli: Natürlich nicht. Für die Trainer oder Spieler der gegnerischen Mannschaften ist es aber ungewohnt, dass eine Frau an der Bande steht. Ich wurde bereits mehrmals gefragt, ob ich die Physio sei (lacht). Casanova: Ich stimme Saschas vorheriger Aussage zu – Frauen sind wissbegieriger und setzen die Vorgaben besser um. Rhyner: Ich höre eigentlich nur von Frauen, dass sie kompliziert seien. Ich glaube, es ist wie in allen zwischenmenschlichen Beziehungen – es muss zwischen den beiden Seiten einfach «geigen».
Werdet Ihr euch in Zukunft für ein Lager entscheiden? Renggli: Ich habe mich fürs Unihockey entschieden. Im Moment ist es toll – in der U17 kann ich junge, hoffnungsvolle Talente auf ihrem Weg begleiten und fördern. Bei den Caps habe ich gestandene Männer, die alles für ihr Team geben. Rhyner: Solange die Aufgabe spannend und logistisch lösbar ist, spielt der Bereich keine Rolle. Casanova: Es gibt auf beiden Seiten schöne Herausforderungen.
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EURO FLOORBALL TOUR NEUENBURG
RÜCKBLICK
RESULTATE EFT NEUENBURG 9. BIS 11. NOVEMBER 2018 Schweiz – Finnland 5:8 Schweiz – Schweden 2:7 Schweiz – Tschechien 3:4 Schweiz U19 – Finnland U19 2:3 Schweiz U19 – Schweden U19 1:13 Schweiz U19 – Tschechien U19 4:5 n.P.
Brigitte Mischler (r.) und Tanja Stella können trotz Akrobatik ein Gegentor nicht verhindern.
Es gibt zu tun
Ein Jahr vor der Heim-WM vermochte die Schweizer Frauen-Nati mit drei Niederlagen in Neuenburg keine Werbung in eigener Sache zu machen. Auch die U19-Auswahl holte nur einen Punkt.
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TEXT: DAMIAN KELLER FOTOS: DIETER MEIERHANS um Auftakt in das Turnier in der Halle de la Riveraine setzte es für das Schweizer Nationalteam gegen Finnland eine 5:8-Niederlage ab. Die Kauppi-Zwillinge sowie BEO-Stürmerin Senni Hietanen zeichneten für sieben Treffer verantwortlich – dass die Schweizerinnen viermal einen Rückstand wettmachen konnten, brachte nichts Zählbares ein. Vor vollem Haus – 760 Fans bedeuteten ausverkauft – eroberten die Schweizerinnen gegen Schweden zu Beginn mit ihrem Pressing einige Bälle, zeigten sich aber auch anfällig auf schnelle Gegenstösse. Vor allem, wenn Amanda Johansson Delgado den Stock im Spiel hatte, ging es der Nati zu schnell. Letztlich setzte sich der Weltmeister deutlich mit 7:2 durch. Rückkehrerin Julia Suter (Jets) und Simone Wyss (Wizards) konnten immerhin je ein Tor in der persönlichen Erfolgs-Statistik verbuchen. Die grösste Enttäuschung folgte zum Schluss mit der Niederlage gegen Tschechien. Nach dem ersten Drittel lagen die Schweizerinnen nach Treffern von Isabelle
Gerig und Seraina Ulber noch vorne, danach gelang aber nicht mehr viel. Mit einem Doppelschlag im Schlussabschnitt entschied die ehemalige Red-Ants-Söldnerin Michaela Mlejnkova die Partie. ZWEITER BLOCK IM MINUS Das Turnier in Neuenburg war als Standortbestimmung ein Jahr vor der Heim-WM am gleichen Ort angekündigt worden. Dieser
Stand ist: Tore erzielt gegen Gegner auf hohem Niveau praktisch nur der erste Block um Marti, Reinhard, Rüttimann, Wiki und Ulber. Das war schon an der letzten WM ab den Viertelfinals so – im Halbfinal und Bronzespiel traf sogar nur noch Corin Rüttimann. In Neuenburg kassierte die Paradeformation aber auch zu viele Gegentreffer. Der zweite Block zog ein schwaches Wochenende ein, wie die Statistik beweist. Andrea Gämperli (-8), Brigitte Mischler (-8) und Margrit Scheidegger (-7) weisen in der Plus/Minus-Bilanz die schlechtesten Werte auf – eine Baustelle für Nati-Coach Rolf Kern. Die dritte Linie schlug sich diesbezüglich deutlich besser. Erfreulich verliefen die Nati-Premieren von Torhüterin Tina Leuenberger (schuldlos an der Niederlage gegen Tschechien) und Piranha-Verteidigerin Chiara Gredig. «Die ersten zwei Einsätze war ich nervöser als in einem Liga-Spiel. Aber die Teamkolleginnen haben mich gut unterstützt – viele kannte ich schon aus der U19-Auswahl. Es lief noch nicht alles optimal, aber grundsätzlich kann ich mit meinen ersten internationalen Einsätzen zufrieden sein», so die Bündnerin. AUFHOLJAGD GEGEN TSCHECHIEN Stichwort U19 – nach einem knappen 2:3 gegen Finnland (Headcoach Aldo Casanova: «Wir hätten gewinnen müssen») und einer 1:13-Klatsche gegen Weltmeister Schweden holte die junge Truppe gegen Tschechien den einzigen Schweizer Punkt des Wochenendes. Nach einem 0:3-Rückstand bliesen die Schweizerinnen zur Aufholjagd und schafften den Gleichstand, unterlagen aber letztlich im Penaltyschiessen. Michelle Wiki war mit drei Treffern die beste Schweizer Torschützin.
Seraina Fitzi trifft für die U19 gegen Tschechien.
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HEIM-WM 2019
CORIN RÜTTIMANN
«Träume vom WMTitel»
NEUENBURG 2019 Nächstes Jahr empfängt die Schweiz die Unihockey-Topnationen der Frauen. Vom 7. bis 15. Dezember 2019 ist Neuenburg Austragungsort der Frauen Unihockey Weltmeisterschaft. Bis dahin stellen wir das Schweizer Team genauer vor.
Corin Rüttimann ist eine von drei Botschafterinnen für die Weltmeisterschaft in Neuenburg. Die Spielerin von Piranha Chur bestritt an der EFT im November ihr 100. Länderspiel für die Schweiz.
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TEXT: MARION KAUFMANN FOTOS: DIETER MEIERHANS nihockey liegt bei uns in der Familie: Gemeinsam mit der Schwester und dem Vater habe ich als Kind fast jeden Abend auf dem Parkplatz Unihockey gespielt. Zwischendurch organisierten wir Turniere mit den Nachbarn. In meinem Heimatort Schiers fuhr ich zwar auch Ski, aber Unihockey war immer meine Sportart Nummer eins. Warum? Weil sie so vielfältig ist. Man kann immer etwas anders trainieren: schiessen, Technik, Taktik. Es gibt so viele verschiedene Bereiche, in denen man sich verbessern kann. Als meine Eltern den Job wechselten und wir nach Chur zogen, begann ich mit 11 Jahren bei Piranha Chur zu spielen. 2009 in Västeras (SWE) durfte ich an meiner ersten WM mit dem Schweizer A-Nationalteam teilnehmen. Diese ist für mich heute noch unvergesslich. Es war eine extrem grosse Ehre mit Spielerinnen wie Simone Berner oder Mirca Anderegg auflaufen zu dürfen. Nach der WM erhielt ich Angebote aus Finnland und Schweden. Mich hat es schon immer gereizt, in Schweden zu
Corin Rüttimann dürfte bald RekordNati-Spielerin sein.
spielen, um mich mit den Besten zu messen und so wagte ich mit 20 Jahren den Schritt ins Ausland zu Endre IF in die schwedische Liga. Mein Freund begleitete mich dabei. NUR MIT GOLD AUS SCHWEDEN ZURÜCKKEHREN Der Verein organisierte eine 50-ProzentArbeitsstelle in einer Fabrik und anschliessend in einem Kindergarten. Die grössten Umstellungen in Schweden neben dem Spielfeld waren die langen Anreisen an die Spiele und das Essen. Die Schweden ernähren sich extrem gesund – als ich mir zum Frühstück ein Nutellabrot strich, lachten sie mich aus und fragten, warum ich mit dem Dessert anfange. Der eindrücklichste Moment in Schweden war ganz klar der Final um den Meistertitel vor zwei Jahren mit meinem neuen Club IKSU. Vor 10 000 Zuschauern spielen zu können und auch noch zu gewinnen, das war der Höhepunkt meiner bisherigen Karriere. Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich an diesen Moment zurückdenke. Hätten wir nicht Gold geholt, wäre ich wohl in Schweden geblieben. Ich wollte nur mit dem Titel in die Schweiz zurückkommen. Zum Glück ging alles perfekt auf, denn ich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits eine Jobzusage von der Würth International AG in Chur. So kamen wir nach vier Jahren in die Schweiz zurück. Die Erfahrungen, die ich im Norden sammeln konnte, möchte ich nun meinen Teamkolleginnen bei Piranha und im Nationalteam weitergeben.
Corin Rüttimann
In der Nati seit: 2009 • Anzahl Länderspiele: 100 • Verein: Piranha Chur Geburtsdatum: 18.4.1992 • Beruf: KV Erfolge: 1x WM-Silber, 3x WM-Bronze, 4x Schweizer Meister mit Piranha Chur, 1x schwedischer Meistertitel mit IKSU, 1x Bronze mit Endre IF, 2x Cuspieger, 1x Weltmeister mit U19 Nationalmannschaft Stärken: ehrgeizig • Schwächen: extrem ungeduldig • So bin ich in drei Worten: ehrgeizig, zielstrebig, fröhlich • Tick: Platzangst. Darum nehme ich meistens die Treppe und fahre fast nie Lift
NOCH EIN WEITER WEG Mit diesen beiden Teams träume ich manchmal vom Sieg am Champions Cup oder von der Goldmedaille im Schweizer NationalTrikot, aber mir ist gleichzeitig bewusst, dass es dazu unglaublich viel braucht. Ich kann mich noch gut an die Heim-WM 2011 in St. Gallen erinnern. In die rot-weisse Halle einzulaufen, war ein fantastisches Gefühl. Was gäbe es schöneres, als im nächsten Jahr vor heimischen Publikum zu gewinnen? Die EFT in Neuenburg hat gezeigt, dass wir bis zur Heim-WM noch einiges zu tun haben. Aber ich weiss, dass wir mit diesem Staff und diesem Team Grosses erreichen können – wenn wir unsere Hausaufgaben richtig machen.
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CHAMPIONNAT DU MONDE À DOMICILE 2019
CORIN RÜTTIMANN
«Je rêve du titre mondial»
NEUCHÂTEL 2019 L’année prochaine, la Suisse reçoit les meilleures nations féminines du monde. Du 7 au 15 décembre, Neuchâtel est le lieu de la prochaine Coupe du monde. D’ici-là, nous vous présentons l’équipe nationale.
Corin Rüttimann est, avec Andrea Gämperli et Brigitte Mischler, l'une des trois ambassadrices des Championnats du monde à Neu châtel. La joueuse de Piranha Chur a disputé son 100e match international pour la Suisse sur l'Euro Floorball Tour en novembre.
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TEXTE: MARION KAUFMANN IMAGES: DIETER MEIERHANS
'unihockey fait partie de notre famille: dans notre enfance, avec ma sœur et mon père, nous avons joué tous les soirs sur le parking. Parfois, nous organisions des tournois avec les voisins. J'avais l'habitude de skier dans ma ville natale de Schiers, mais l'unihockey a toujours été le sport numéro un. Pourquoi? Parce que c'est si diversifié. On peut toujours s'entraîner différemment : le tir, la technique, la tactique. Il y a tellement de domaines que vous pouvez améliorer. Quand j'avais 11 ans, mes parents ont changé d'emploi et nous avons déménagé à Coire. J'ai donc rejoint Piranha Coire. En 2009 à Västeras (SWE), j'ai disputé ma première Coupe du monde avec l'équipe A de la Suisse, C'était un grand honneur de jouer avec des joueuses comme Simone Berner ou Mirca Anderegg. Après la Coupe du Monde, j'ai reçu des offres de la Finlande et de la Suède. J'ai toujours été tentée de jouer en Suède pour me mesurer aux meilleures joueuses du monde. C'est ainsi qu'à l'âge de 20
Corin Rüttimann
ans, j'ai osé partir à l'étranger pour rejoindre Endre IF. Mon ami est venu avec moi. RENTRER DE SUÈDE UNIQUEMENT AVEC DE L'OR Le club m'a trouvé un emploi à 50 % dans une usine puis dans une école maternelle. Les plus grands changements en Suède, à côté du terrain, ont été les longs trajets et la nourriture. Les Suédois ont une alimentation très saine: quand j'ai mangé une tartine au Nutella le matin, ils se sont moqués de moi et m'ont demandé pourquoi je voulais manger un dessert. Le moment le plus impressionnant en Suède a été la finale du championnat de Suède il y a deux ans avec mon nouveau club IKSU: pouvoir jouer devant 10 000 spectateurs – et gagner! – était le moment fort de ma carrière. J'en ai la chair de poule en quand je repense à ce moment. Si on n'avait pas gagné l'or, je serais restée en Suède. Je ne voulais pas revenir en Suisse sans avoir gagné le titre. Heureusement, tout s'est parfaitement bien déroulé, car j'avais déjà trouvé un emploi chez Würth International AG à Chur. C'est ainsi que nous sommes revenus en Suisse après quatre ans. Je veux transmettre aux autres joueuses de Piranha Chur et de l’équipe nationale les expériences que j'ai acquises dans le Nord. UN LONG CHEMIN À PARCOURIR Avec ces deux équipes, je rêve parfois de gagner la Coupe d'Europe ou la médaille d'or
Corin Rüttimann
En équipe nationale depuis: 2009 Nombre de matchs internationaux: 100 • Club: Piranha Chur • Date de naissance: 18.04.1992 • Profession: Employée de commerce • Succès: 1 médaille d’argent et 3 médailles de bronze aux Championnats du monde, 4 titres en Suisse avec Piranha Chur, 1 titre en Suède avec IKSU, 1 médaille de bronze en Suède avec Endre, 2 coupes suisses, 1 médaille d’or aux Championnats du monde avec la U19 • Forces: ambitieuse • Faiblesses: impatiente • Je me décris en trois mots: ambitieuse, déterminée, joyeuse • Marotte: Agoraphobie. Je prends presque toujours les escaliers, et pas l’ascenseur.
dans le maillot l’équipe nationale, mais en même temps, je suis consciente qu'il faut beaucoup de temps. Je me souviens encore très bien des Championnats du monde 2011 à Saint-Gall. Entrer dans la salle toute rouge et blanche était une sensation extraordinaire. Quoi de plus beau que de gagner l'année prochaine devant le public local? L'Euro Floorball Tour à Neuchâtel a montré que nous avons encore beaucoup à faire avant le Championnat du monde à domicile, mais je sais que nous pouvons accomplir de grandes choses avec le staff et notre équipe - si nous faisons bien nos devoirs.
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Die Floorball4allFamilie auf dem Niesen.
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TEXT: BENJAMIN LÜTHI FOTOS: MATHIAS JOSI, NATHANAEL JAKOB, FLOORBALL4ALL ordergründig ist es ein gewöhnlicher Freitagnachmittag Ende Oktober. Auf der Geschäftsstelle des Vereins Unihockey für Strassenkinder (floorball4all) herrscht reger Betrieb. Unihockeytrainer aus vier Kontinenten bestaunen das viele Unihockeymaterial und sprechen erstmals mit ihren Pendants aus anderen Ländern. Ein munteres Treiben ist in Gange.
ALLES BEGANN MIT EINEM TRAUM Bis es soweit war, dauerte es mehr als ein Jahr. Startpunkt der «Floorball4all-Konferenz» bildete die Situation, dass Unihockey für Strassenkinder in den letzten zehn Jahren
in diversen Ländern zahlreiche Projekte starten konnte – deren Betreuung und das Coaching blieben jedoch aufgrund der Grösse und der Distanzen oftmals auf der Strecke. «So merkten wir Anfang 2016, dass wir in der Struktur und im Aufbau der Floorball4all-Projekte Anpassungen vornehmen müssen», blickt der Geschäftsführer des Vereins, Benjamin Lüthi, zurück. So wurden in der Folge sogenannte «Schlüsselpersonen» gesucht – und in acht Schwerpunktländern auch gefunden. Diese übernehmen seither die Koordination der verschiedenen Projekte in ihrem Land und bilden die wichtige Verbindung zum Floor-
ball4all-Mutterhaus in der Schweiz. Inmitten des geschäftigen Treibens im Floorball4allHeadoffice steht ein glücklicher Benjamin Lüthi. «Wenn ich heute diese elf Landeskoordinatoren aus den acht Ländern Brasilien, Ecuador, Peru, Kenia, Moldawien, Rumänien, Ukraine und Nepal in unseren Räumlichkeiten stehen und diskutieren sehe, verstehe ich langsam, dass hier ein Traum wahr wird.» RÜCKBLICK Im Frühjahr 2018 startete der Verein ein Crowdfunding über die «I believe in you»Plattform. Schneller als erwartet kam der angestrebte Betrag von 12 000 Franken zu-
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«Wenn ich die elf Koordinatoren aus acht Ländern bei uns diskutieren sehe, merke ich, dass ein Traum wahr wird.» Benjamin Lüthi
Interessiert folgen die Landes-Koordinatoren den Ausführungen Carla Scheideggers von swiss unihockey.
Miriam Jäggi (UHC Oekingen), Paul Maina Mwangi (Kenia) und Loveson Upahar (Nepal) kämpfen um den Ball.
sammen. Mit diesem Geld und durch die zusätzliche Unterstützung durch Sponsoren konnten die Flüge und der Aufenthalt der elf Teilnehmenden finanziert werden. Zahlreiche Vereine und Privatpersonen klinkten sich in die Vorbereitungen ein und unterstützten das Anliegen tatkräftig. swiss unihockey ermöglichte eine Austauschplattform im Haus des Sports. Während einer Stunde stand Geschäftsführer Michael Zoss und ein Teil des Verbandsteams den interessierten Landeskoordinatoren Rede und Antwort. STEILER EINSTIEG Bereits am ersten Aufenthaltstag standen die ausländischen Gäste trotz Jetlag und Reisestrapazen frühmorgens in der Halle. Beim traditionellen Benefizturnier, das in diesem Jahr erstmals in der MUR-Halle und in Zusammenarbeit mit dem UHC Thun stattfand,
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und natürlich einige touristische Aktivitäten. So war der steile Aufstieg zu Fuss auf den Niesen (2300 m.ü.M.) zwar eine körperliche Challenge, die wunderschöne Aussicht vom Spiezer Hausberg war aber für viele ein echtes Highlight. Ebenso einige Tage später, als Frau Holle die ersten Schneeflocken fallen liess – ein Schauspiel, das einige der anwesenden Koordinatoren noch nie persönlich erleben durften. Erstmals Schnee in den Händen! Koordinatoren aus Kenia, Brasilien und Peru.
spielten sie in verschiedenen Teams mit. Die Begeisterung war gross, sowohl bei ehemaligen Einsatzteilnehmenden, die sich über ein Wiedersehen freuten, als auch bei den Koordinatoren selber. «Es ist faszinierend, wie schnell und auf hohem Niveau hier gespielt wird», zeigte sich beispielsweise Paul Maina Mwangi aus Kenia überrascht. Am Ende reichte es seinem Mixed-Team sogar in den Final, wo es sich dem Einsatzteam Nepal (mit dem Nepali-Koordinator Loveson Upahar) nur knapp geschlagen geben musste. Nach einem intensiven Einstieg mit Benefizturnier und dem abendlichen Benefizdinner folgten weitere Tage mit reichhaltigem Programm. Theoretische Schulungsteile im eigens gemieteten Camphaus hoch über dem Thunersee sowie praktische Trainingsbesuche bei Clubs verschiedener Stufen gehörten ebenso dazu, wie der gemeinsame Austausch
NACHHALTIGE WIRKUNG Von Anfang an war den Organisatoren der ersten Floorball4all-Konferenz klar, dass ein paar nette Erlebnisse den grossen Aufwand nicht rechtfertigen würden. «Die Konferenz muss konkrete Auswirkungen auf die Unihockeybewegungen in diesen Ländern und darüber hinaus haben. Um ein bisschen Schnee zu sehen und ein feines Raclette zu geniessen, hätte sich dieser Aufwand nicht gelohnt», stellt Nathanael Jakob, der Hauptorganisator der Konferenz unumwunden klar. Mit einem ausführlichen Debriefing und diversen Gesprächen während des Aufenthaltes wurde sichergestellt, dass die Landeskoordinatoren nicht nur mit Geschenken und vielen tollen Eindrücken, sondern vor allem mit handfesten Umsetzungsstrategien zurück in ihre Länder reisen. Von Seiten Unihockey für Strassenkinder werden die zehn Konferenztage nun sauber ausgewertet. Ob in Zukunft ein solches Familientreffen erneut durchgeführt wird, steht zurzeit noch in den Sternen. Die positiven Erfahrungen und eindrücklichen Begegnungen dürften jedoch dafür sprechen.
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SCHWEDEN
OMAR ALDEEP
Faluns Wüstensturm
Omar Aldeeb ist einer der absoluten Shooting-Stars in der SSL. Der Flügel palästinen sischer Herkunft wird bald auch in der schwedischen Nationalmannschaft für Aufsehen sorgen.
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TEXT: CONSTANTIN STREITER FOTOS: DAMIAN KELLER, PER WIKLUND er Transfer hatte sich abgezeichnet. Omar Aldeeb stieg mit seinem Verein Strängnäs IBK 2015 von der 1. Division in die Allsvenskan auf und stand zwei Jahre später bereits in den Aufstiegsspielen zur SSL. Mit dem Aufstieg in die höchste Liga klappte es zwar nicht, doch der junge Flügelspieler machte mit Speed, Toren und Assists auf sich aufmerksam. Im Schnitt steuerte er über drei Skorerpunkte pro Spiel zum Erfolg des 50 Kilometer westlich von Stockholm beheimateten Teams bei, wo er seit seiner Kindheit spielte. Bereits 2016 klopfte Branchenprimus Falun ein erstes Mal bei Aldeeb an. Im Verlauf der Saison 2016/17 kam er mit einer Doppellizenz ausgestattet zu acht ersten SSL-Spielen (sieben Tore). «Falun bemühte sich länger um mich. Ich konnte den Verein besuchen, bevor ich unterschrieb – und wechselte, als
ich fühlte, dass die Zeit für den nächsten Schritt reif war. Innerhalb von zwei Jahren machte ich gleich mehrere riesige Karriereschritte, aber bei Falun hatte ich von Anfang an ein gutes Gefühl», sagt der 23-Jährige. ELEGANT, ABER SCHÜCHTERN Wer Omar Aldeeb auf dem Feld sieht, kann den Eindruck erhalten, dass alles ausser ihm in Zeitlupe abläuft – so schnell bewegt er sich mit dem Ball um die Gegenspieler herum. «Meine Stärken sind mein Schuss und mein Speed – am Körperspiel muss ich noch arbeiten», sagt der eher schmächtige Stürmer, sehr schnell und gleichzeitig sehr leise sprechend, während der Blick etwas nervös in die Ferne schweift. Omar sei ein fröhlicher, aber schüchterner Mensch, bestätigt der letztjährige Langnau-Captain Johan Samuelsson, jetzt Aldeebs Teamkollege in Falun.
Dass Aldeeb im April 2017 nach nur gerade sieben Partien in der höchsten schwedischen Liga bereits das grosse SM-Finalen vor über 12 000 Zuschauern im Stockholmer Globen bestreiten durfte, beeindruckte ihn wenig. Sobald er das Feld betritt, ist die Schüchternheit weg. «Es macht einfach nur Spass, an der Seite von so guten Mitspielern aufzulaufen. Alles andere blende ich komplett aus», erzählt Aldeeb und fügt an: «Der Sieg im SSLFinal 2017 war mein bisheriges Karriere-Highlight – die Niederlage ein Jahr später gegen Storvreta dann die grösste Enttäuschung.» PALÄSTINENSISCHE EINWANDERER Wie Name und Aussehen vermuten lassen, entstammt Omar keiner langen schwedischen Ahnenreihe. Seine Eltern wanderten von Palästina nach Schweden aus, er selber besuchte die Heimat seiner Familie aber noch
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CHAMPIONS CUP IM NEUEN FORMAT
Omar Aldeeb
Geburtsdatum: 6.8.1995 Nationalität: Schweden Beruf: Erzieher Grösse: 1.78 m Position: Flügel Stockseite: Linksausleger Rückennummer: 10 Bisherige Vereine: Strängnäs IBK, IBF Falun SSL-Statistik: 59 Spiele, 52 Tore, 48 Assists
Oft sehen die Gegner Omar Aldeeb nur von hinten.
Wehe, wenn er losgelassen. Omar Aldeeb ist mit Ball schneller als die meisten ohne.
nie. «Ich war schon in Syrien, wo meine Grossmutter lebt. Aber Palästina – lieber nicht. Das ist Kriegsgebiet», bedauert er. Aus Syrien stammen auch zwei seiner Teamkollegen, Ciya Hajo und dessen neun Jahre jüngerer Bruder Hassan. Falun könnte quasi einen kompletten Wüstensturm bilden. «Ciya ist in Syrien geboren. Dann wanderte die Familie nach Schweden aus, wo Hassan zur Welt kam», weiss Aldeeb über die Geschichte seiner Kollegen Bescheid. «Obwohl sie nicht die ganz grossen Stars sind, sind die beiden für das Team extrem wichtig, als Leader und Persönlichkeiten.» Auch bei Omar ist zu spüren, dass ihm soziale Aspekte im Leben wichtig sind. «Ich arbeite in einer Spezialschule mit Kindern, die aus schwierigem Umfeld kommen oder Probleme beim Lernen haben», erzählt er. Er selber wuchs mit fünf Geschwistern auf und war
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von klein auf sportbesessen. «Es musste immer ein Ball da sein. Um ein Haar wäre ich Fussballer geworden – doch mein Team wurde damals aufgelöst, also wurde ein Unihockeyspieler aus mir.» NOCH KEINE LÄNDERSPIELE In der Nationalmannschaft konnte Aldeeb seine Künste bisher noch nicht zeigen. Im Januar 2018 erhielt er für die WM-Qualifikation ein erstes Aufgebot von Mikael Hill, musste wegen einer Verletzung aber kurzfristig absagen. «Für die WM in Prag wird es wohl nicht reichen – ich mache mir darüber jedoch nicht allzu viele Gedanken und werde einfach mein Bestes geben, sobald ich eine Chance kriege», sagte uns Aldeeb schon im Sommer am Czech Open. In der Tat wurde er im Herbst nicht für die EFT und folglich auch nicht für die WM
Anfang Januar 2019 findet der Champions Cup in Gävle (SWE) statt. 15 Monate nach der letzten Austragung wird bei den Frauen und Männern erstmals die neue, verkürzte Formel zur Anwendung gelangen. Die Meister der vier grossen Ligen spielen um den Titel, dabei finden direkt Halbfinals und am Tag danach der Final sowie das Bronze-Spiel statt. Es sind hauptsächlich Kostengründe, die zu diesem neuen Modus führten. Von 2011 bis 2017 fand das Turnier jeweils kurz nach Saisonbeginn im Oktober und mit sechs Teilnehmern statt. Bei den Männern fehlt Titelverteidiger Falun, da Storvreta Meister wurde. Floorball Köniz erhielt den finnischen SerienChampion Classic als Gegner für den Halbfinal zugelost, von dem nicht weniger als zehn Spieler an der WM auflaufen. Bei den Frauen hingegen ist Titelverteidiger IKSU erneut dabei und grosser Favorit. Die Schwedinnen treffen im Halbfinal auf Piranha Chur. Im anderen Halbfinal stehen sich SB-Pro (FIN) und Vitkovice (CZE) gegenüber. RARE ERFOLGSERLEBNISSE Die Dominanz von Storvreta und Falun ist beim Champions Cup der Männer gleich erdrückend wie in der SSL – die letzten sechs Austragungen gingen allesamt an eines dieser beiden Teams. Bei den Frauen kommt das beste Team Europas sogar seit 2008 stets aus dem Land des Rekordweltmeisters. Das letzte nichtschwedische Siegerteam bei den Frauen war Dietlikon, als das Turnier 2008 noch Euro Floorball Cup hiess. Schweizer Erfolgserlebnisse am Champions Cup sind rar. 2015 stand mit Wiler-Ersigen letztmals ein Schweizer Meister im Final, bei den Frauen war es 2010 Piranha Chur. 2010 verlor Piranha im Final gegen IKSU.
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SCHWEDEN
OMAR ALDEEB
aufgeboten, obwohl er in den ersten elf Runden 21 Skorerpunkte ablieferte – einen mehr als Superstar Rasmus Enström. «Das mit dem Ausfall Anfang Jahr war wirklich Pech, es war nur eine kleine Verletzung», lässt er das Bedauern durchschimmern, um gleich wieder positiv zu werden. «Ich habe ja noch Zeit. Und in Schwedens Nationalmannschaft hat es so viele gute Spieler – da muss ich es akzeptieren, noch etwas warten zu müssen.» Warten muss er auch auf die nächste Chance am Champions Cup, da Storvreta Falun als Meister ablöste (siehe Seite 45).
Aldeeb lief auch schon an der Seite der Superstars Enström (l.) und Galante Carlström auf.
«Mit Omar zu spielen macht echt Spass. Es sieht alles so einfach und geschmeidig aus bei ihm.» Johan Samuelsson
WECHSELNDE LINIEN UND VIEL LOB Um den Titel zurückzuholen, hat Falun seine erstklassigen Offensivreihen weiter aufgewertet. Neben dem «Langnauer» Johan Samuelsson stiess auch Adam Colling (letzte Saison 70 Skorerpunkte für Karlstad) zum Vize-Meister. Und mit dem 17-jährigen Malte Lundmark (neun Tore in neun Spielen) ist das nächste Wunderkind dabei, den Durchbruch zu schaffen. So kann es sich Falun sogar erlauben, das beste Sturm-Duo der Welt mal zu trennen – Alexander Galante Carlström und Rasmus Enström. Galante spielte in der Vorbereitung regelmässig mit Aldeeb und Samuelsson in der Linie, zuletzt liefen Aldeeb und
der Teenager Lundmark mit Casper Bäckby im dritten Block auf. «Wir wechseln die Formationen regelmässig», bestätigt Johan Samuelsson und fügt an: «Ich hatte schon oft die Gelegenheit mit Omar zu spielen und es macht wirklich Spass. Es sieht alles so einfach und geschmeidig aus bei ihm – mit dem Ball ist er einer der schnellsten Spieler der Liga.» Abseits des Spielfelds scheint Aldeeb ebenfalls gut aufgehoben. «Wir sitzen in der Garderobe nebeneinander und führen mit Galante Carlström viele lustige Diskussionen. Manchmal muss ich Omar ein wenig Rückendeckung geben, aber er ist ein super cooler Typ, der immer mit einem Lächeln in die Garderobe kommt», beschreibt Routinier Samuelsson seinen Teamkollegen. EINE FRAGE DER ZEIT Auch Trainer Thomas Brottman ist des Lobes voll: «Omar verfügt über tolle technische Skills und ist extrem schnell auf den Beinen – die Mischung macht seine Gefährlichkeit aus. Er kann mit dem Ball ein unheimliches Tempo anschlagen.» Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis Omar Aldeeb um WM-Gold spielen darf. Ob er die Heimat seiner Eltern jemals sehen kann, ist eine ganz andere Frage.
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FINNLAND
MISSION TITELVERTEIDIGUNG
Finnlands härtester Test Wie immer unter Headcoach Petteri Nykky reist Finnland mit einem extrem routinierten Team an die WM. Die alte Garde soll den Ansturm der Konkurrenz abwehren und den Titel verteidigen.
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TEXT: MIKA HILSKA FOTOS: JUHANI JÄRVENPÄÄ, MIKA HILSKA ie Resultate seit dem Amtsantritt Nykkys nach der WM 2016 sehen gegen Schweden und Tschechien «normal» aus. Fünf Niederlagen gegen Schweden, gewürzt mit einem Sieg – gegen die Tschechen unter dem Weltmeistertrainer Petri Kettunen wurde immer gewonnen. Aussergewöhnlich sind hingegen die drei Niederlagen gegen die Schweiz in sechs Partien. «Wir liegen wie üblich etwas hinter Schweden zurück, gegen die Schweiz stehen die Chancen 50 zu 50 – und wer glaubt, dass wir die Tschechen einfach so schlagen, der irrt sich. Mit dem Publikum im Rücken werden sie ebenbürtig sein», fasst Nykky die Ausgangslage vor der WM in Prag zusammen. Finnland werde die beste Leistung abrufen müssen, um in den Final zu kommen – und um nicht zum ersten Mal in der Geschichte ohne WM-Medaille heimzukehren. HÄME IM NETZ, EXPERTEN NICKEN Die Nomination von «Veteranen» wie Mika Kohonen (41), Juha Kivilehto (36), Tatu Väänänen (35) und Lauri Kapanen (33) sorgte im Netz wie schon in der Vergangenheit für hämische Kommentare. Zu alt, warum so viele Spieler von Classic, Nykky berücksichtige nur seine Freunde. Gleichzeitig meldeten sich Experten zu Wort, für die das Aufgebot keine Überraschungen beinhaltet.
Mikko Hautaniemi (l.) und Mika Kohonen (m.) hatten die Experten nicht auf der Rechnung.
Für Diskussionen sorgte SPV-Stürmer Jari Hankkio, der mit 22 Toren aus fünf Partien in die Saison startete. Nykky bedauerte öffentlich, die Tormaschine nicht früher getestet zu haben. Ein Spezialfall ist Henri Johansson (über 1000 Punkte in der Liga), der sich aus dem Nationalteam zurückzog und gleichzeitig die Bereitschaft vermeldete, im Notfall einzuspringen. Diese beiden Skorer werden genauso wenig an der WM zu sehen sein wie Jami Manninen (ex-Wiler) und Jonne Junkkarinen (Köniz). Auch die Jungspunde der Westend Indians sind noch nicht dabei. Um diese Spieler wird wohl das Team für die Heim-WM 2020 gebaut. Das gilt auch für die JuniorenWeltmeister Justus und Rasmus Kainulainen, Heikki Iiskola und Eero Jalo. LANGES JOB-INTERVIEW Kohonens 11. (!) WM-Nomination begründet Nykky so: «Mika ist seit 20 Jahren als Profi unterwegs und diesbezüglich in einer eigenen Liga.» Für Nykky, der seinen Teams wenig konkrete Vorgaben auf den Weg gibt, ist das Zusammenwirken der Spieler von entscheidender Bedeutung. Routiniers wie Kohonen, Kivilehto oder Jussi Piha muss niemand sagen, was sie bei einem engen Spielstand zu tun haben. Diesbezüglich betont Nykky auch den Unterschied zwischen normalen Liga-Partien und internationalen Aufgaben. «Es gibt Liga-
Hautaniemi und Kevin Berry kennen sich aus der NLA.
spiele, Finalspiele, den Champions Cup, internationale Freundschafts- und EFT-Länderspiele – und dann die WM. Mit jedem Level wird alles schneller und enger», so Nykky. Die WM-Kandidaten müssen eine lange Vorbereitung überstehen. «Es ist ein 22 Monate lang dauerndes Jobinterview, bevor jemand für nur einen Monat angestellt wird.» Die Ausnahme davon und grösste Überraschung im Aufgebot: Der langjährige HCRStürmer Mikko Hautaniemi. Der Turku-Turm tauchte wie aus dem Nichts im finnischen Team der November-EFT auf. Er dürfte eine Jokerrolle einnehmen und ins Spiel geworfen werden, wenn es nicht gut läuft, um den Gegner vor neue Probleme zu stellen. BAUSTELLEN VORHANDEN Bei der WM-Hauptprobe an der EFT in Uppsala im November bekundete Finnland im offensiven Bereich Mühe und kassierte vor allem gegen Schweden zu viele einfache Gegentore. Ein Zeichen der Schwäche – oder wurden einfach die Karten noch nicht alle aufgedeckt? Vielleicht stimmt beides. Finnische Nationaltrainer sind bekannt dafür, bis zum letzten Moment zu pröbeln und erst am WM-Finalwochenende alles zu zeigen. Der Auftritt im November zeigte aber, dass noch viel angepasst werden muss, damit es in Prag mit der Titelverteidigung klappt.
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Okay, an die WM nehme ich zur Sicherheit eine Sonnenbrille mit.
Weltmeister Juha Kivilehto als unfreiwilliger Strahlemann an der letzten Euro Floorball Tour in Schweden.
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IMPRESSUM Nr. 146, Dezember 2018 unihockey.ch – Das Schweizer Unihockey Magazin Herausgeber: unihockey media & events GmbH, Schauenbergstr. 1, 8400 Winterthur www.unihockey.ch http://magazin.unihockey.ch PC 85-148982-0 IBAN CH 32 0900 0000 8514 8982 0 Kontakt Abonennten: damian.keller@unihockey.ch, Kontakt Lizenzierte swiss unihockey: info@swissunihockey.ch, 031 330 24 44 Auflage: 33 000 Exemplare Erscheint: monatlich (September, Dezember und Mai: Grossauflage an die Lizenzierten von swiss unihockey) Jahresabonnement: Fr. 78.– für 12 Ausgaben. Ohne Kündigung verlängert sich das Abo automatisch um ein Jahr. Adressänderungen laufend an: aboservice@unihockey.ch Chefredaktor: Damian Keller Mitarbeiter: Etienne Güngerich, Mika Hilska, Marion Kaufmann, Benjamin Lüthi, Constantin Streiter, Reto Voneschen, Simone Wyss. Fotos: Mika Hilska, Wilä Hinz, Nathanel Jakob, Juhani Järvenpää, Mathias Josi, Erwin Keller, Dieter Meierhans, Michael Peter, Fabian Trees, Per Wiklund, Cesky Florbal, swiss unihockey. Layout: www.tnt-graphics.ch Druck: Jordi AG, Aemmenmatts trasse 22, 3123 Belp
Wir wünschen der Herren-Nati viel Glück an der WM in Prag!
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