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Museen Stade
Die Stader Museen zeigen farbenfrohe Ausstellungen
Hans Thuar, Blühende Obstbäume (Endenich),1911 (Ausschnitt) © Privatbesitz, Foto: Museen Stade / Margot Schmidt
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Ziemlich beste Freunde –HANS THUAR & AUGUST MACKE Kunsthaus Stade verlängert bis 5. April 2021
Die Ausstellung rückt Leben und Werk der expressionistischen Künstler Hans Thuar und August Macke in den Fokus. Zwischen den beiden entwickelt sich in der Kindheit eine besondere Freundschaft, die sich durch Thuars Invalidität nach einem Unfall noch verstärkt. Durch seinen Humor gibt Macke dem Freund den Lebensmut zurück. Beide werden Künstler: während Macke auf experimentierfreudige Weise einen Ausdruck für seine Vorstellungen vom irdischen Paradies sucht, spiegelt sich bei Thuar eine existentielle Beziehung zur Natur in seiner ausdrucksstarken, leuchtenden Malweise. Die Ausstellung spürt dieser besonderen Künstlerfreundschaft nach.
50 Jahre Piggeldy und Frederick Kunsthaus Stade 8. Mai – 5. September 2021 Die berühmten sprechenden Trickfilm-Schweine Piggeldy und Frederick werden 2021 bereits 50 Jahre und stammen aus dem Landkreis Stade! Frederick Freilichtmuseum Stade, Altländer Garten
Kuriale Sammelindulgenz für die Kapelle in Bergerwohlde, Niedersächsisches Landesarchiv, Abteilung Hannover
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ist der bedachte große Bruder, dem immer etwas einfällt, wenn der kleine Bruder Piggeldy mal wieder etwas von ihm wissen will. „Nichts leichter als das ...“, sagt Frederick dann. Es sind kluge Antworten auf knifflige Fragen, wie z. B. „Was ist Faulheit?“, „Wie malt man ein Bild?“ oder auch „Was ist Liebe?“. Die teilweise philosophischen und dabei lustigen Geschichten schrieb Elke Loewe und Dietrich Loewe zeichnete die Schweine und gestaltete die Szenerien. Die Ausstellung untersucht die beiden Figuren und ihre vielfältige Karriere und feiert das Jubiläum. Neben der Präsentation der Illustrationen wird die Entstehung der Filme gezeigt, die Entwicklung der Figuren und Geschichten dargestellt und der Blick darauf gelenkt, warum gute Illustrationen mehr bieten, als nur das Bebildern von Geschichten.
© Foto: Hensel
vergessenen Wallfahrtskirchen in der eigenen Heimat. Angeregt von diesen Funden wurde ein Forschungsprojekt mit dem Ziel gegründet, die mittelalterliche Wallfahrtsgeografie in norddeutschen Elbe-Weser-Raum zu untersuchen. Neben den
regionalen Pilgerorten werden in der Ausstellung auch norddeutsche Reisende auf dem Weg zu den großen Pilgerkirchen im römisch-deutschen Reich sowie nach Santiago de Compostela, Rom und Jerusalem in den Blick genommen. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Klöster, Stifts- und Domkirchen Niedersachsens. Die erste große Ausstellung zu mittelalterlichen Wallfahrten seit über 30 Jahren. www.pilgerspuren.de
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Pilgerspuren. Wege in den Himmel Museum Schwedenspeicher verlängert bis 16. Mai 2021 Die Entdeckung zahlreicher mittelalterlicher Pilgerzeichen bei Ausgrabungen im Stader Hansehafen 2012/13 gab den Blick in eine unbekannte Welt frei: Auch in Norddeutschland waren bis zur Reformation viele Menschen unterwegs zu den großen Pilgerkirchen Europas, aber auch zu zahlreichen heute völlig
In einem der ältesten Freilichtmuseen Deutschlands in Stade auf der Insel lassen sich die Kultur und Natur des Alten Landes entdecken. Direkt am Rande der Stader Altstadt gelegen, kann man und viel Spannendes über das Leben und Arbeiten im Alten Land erfahren. Am Samstag, den 1. Mai, startet das Freilichtmuseum in die neue Saison. Höhepunkte im Jahresprogramm sind die beiden Inselmärkte, auf denen regionale Bioproduzenten und Naturschutzverbände ihre Waren und Projekte präsentieren. Begleitet werden die Veranstaltungen von einem museumspädagogischen Mitmach-Programm. Voraussichtlich finden die Märkte jeweils am Samstag den 29. Mai und 25. September statt.
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Jacoba van Heemskerck. Kompromisslos modern Kunsthaus Stade 25. September 2021 – 6. Februar 2022 Jacoba van Heemskerck (1876–1923) hat in weniger als zwei Jahrzehnten vielfältige Werke geschaffen: Gemälde, Holzschnitte, Mosaike und Glasarbeiten. Schwarze Umrisslinien und ein intensiver Farbeinsatz prägen ihre expressiven Landschafts-, Stadt- und Hafenmotive. Zu Lebzeiten stand die niederländische Künstlerin im Zentrum der Avantgarde und der Sturm-Bewegung um Herwarth und Nell Walden in Berlin. Bald nach ihrem Tod geriet sie jedoch nahezu in Vergessenheit, so wie viele Künstlerinnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Van Heemskercks Suche nach Spiritualität und ihre Ablehnung eines rein positivistischen Weltbildes machen ihr Werk heute höchst aktuell. Die Ausstellung aus der Sammlung des Kunstmuseums Den Haag (Ausstellung auch in Kooperation mit der Kunsthalle Bielefeld) zeigt ca. 60 Werke aus allen Schaffensphasen. Sie reichen von einer gegenständlichen, streng rhythmisierten Formensprache bis zu einer organisch-fließenden Abstraktion. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Himer-Verlag auf deutsch und englisch.
Jacoba van Heemskerck, Bild no. 18 (Ausschnitt), 1915, Öl auf Leinwand © Sammlung Kunstmuseum Den Haag
www.museen-stade.de
BUNT UND FRÖHLICH: FREILUFT-KUNST IN DEN ALTSTADTGASSEN
Hätten Sie es gewusst? „Mien Tuttelduuv“ ist die plattdeutsche Variante von „Mein Turteltäubchen“. Klingt einladend, ist es auch! Farbenfrohe, einfarbige, großflächige Banner bedruckt mit plattdeutschen Worten in moderner Schrift bringen Spannung in Stades Altstadtgassen. Auch wenn Plattdeutsch in Stade und Umgebung keine Fremdsprache ist, sondern regionales Kulturgut, so gerät sie im hochdeutschen Alltag doch oft etwas in Vergessenheit. Das soll die Wort-KunstKampagne auf charmante Weise ändern „denn schließlich ist Plattdeutsch durch die hanseatische Geschichte authentisch im Wesenskern der Stadt verankert“, so Arne Rautenberg.
Der Kieler Schriftsteller Arne Rautenberg, der auch für die „FAZ“ und „Die Zeit“ schreibt, ist für das Projekt in die plattdeutsche Sprache eingetaucht. Er arbeitet mit großflächigen Schriftinstallationen auch im Ausland und wurde 2017 in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung gewählt. Der ausgezeichnete Kunstsammler und Kunsthändler Rik Reinik ist Kurator der besonderen Ausstellung. Heinz Mügge aus Düdenbüttel vom Verein „De Plattdüütschen“ gab Schützenhilfe, ebenso wie das Institut für niederdeutsche Sprache in Bremen. Dr. Andreas Schäfer, Geschäftsführer der STADE Marketing und Tourismus GmbH, ist Initiator des Projektes. Von „Appelsnuut“ bis „Klöterbüx“ – 30 Wort-Perlen der plattdeutschen Sprache hängen auf bunten Bannern gedruckt in diesem Sommer über Stades Altstadt. Die plattdeutschen Begriffe werden im wahrsten Wortsinn gespannt zwischen Stades Altstadtgassen. Sie sollen für Gesprächsstoff und lächelnde Gesichter sorgen und auch Anstoß für den ein oder anderen Klönschnack sein. Jeweils mit dem Wort „Mien“ gekoppelt, kann sich jeder die Worte zu eigen machen und selbst Schimpfwörter wirken wie Kosenamen. Die Freiluftausstellung ist über mehrere Monate kostenfrei zu sehen und soll Leichtigkeit in schwerer Zeit in den Tag bringen. Wer an den Fassaden gen Himmel schaut, kann neue Perspektiven entdecken – an den Fachwerkfassaden genauso, wie auf den plattdeutschen Bannern. Dr. Andreas Schäfer: „Wir wollen mit dieser Art von Kunst Bürger und Touristen in den Bann der Stadt ziehen und den Menschen etwas Neues bieten.“ Die stadteigene Gesellschaft setzt das Projekt um, Stade aktuell als Interessenvertretung der Innenstadtkaufleute, unterstützt es.
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