Heimat Hafen HAMBURGER SEGEL-CLUB
2_ Juni 2015
Da kann kommen, was will!
GER15106
www.hqhh.de
05/2015
Vorfreude auf die Saison
Deutschland · Großbritannien · Monaco · Dänemark · Österreich · Spanien · Schweden · USA · Australien pantaenius.de
EDITORIAL
Liebe Mitglieder, schon zum Saisonbeginn waren HSC-Mitglieder auf Trainingslagern, Regatten und Törns unterwegs und bisher erfolgreich. Wir freuen uns alle darüber, dass unsere Jugend so gut in die Segelsaison 2015 startete. Die besten unserer fünf Teeny-Crews erreichten bei der Hamburger Meisterschaft im Rahmen des Hamburger Jugendseglertreffens Platz 1 und Platz 2. (S. 28) Die O‘Pen Bic Segler besuchten auf dem Weg zum HSC-Trainingslager auf dem Gardasee mit Trainerin Luisa eine Regatta am Wörthsee in Bayern und brachten viele Preise mit, unter anderem für den 1. Platz - ersegelt mit null Punkten! (S. 26-29) Unsere Junioren belegten in der 2. Bundesliga in Tutzing einen hervorragenden 1. Platz, die RubiXCrew landete auf der Glückstadt-Regatta auf einem guten 2. Platz und war, wie auch die Solconia auf der Nordseewoche sehr erfolgreich. Die HSCFlotte vor Helgoland hat zu Pfingsten auch mit ELAN, KÜHNEZUG Goldkatze und INSPIRATION den einen oder anderen Preis nachhause gebracht. Eine sehr schöne Entwicklung im Seesegeln für den HSC. Die Fahrtensegler stachen schon bald nach dem Ansegeln wieder in See. Der Frühjahrstörn ab Kiel führte rund Lolland und Falster, zum Teil mit ordentlich viel Wind. Diesmal blieben alle Riggs oben und die Fahrtensegler*innen verlebten herrliche Tage auf der Ostsee.
Diese Entwicklung erfüllt mich mit großer Freude. Unser Clubleben ist lebendig, vielfältig und vor allem sportlich sehr aktiv. Unsere Veranstaltungen und Feste sind beliebt, werden gut angenommen und bereiten Mitgliedern und ihren Gästen schöne Stunden in freundschaftlicher Runde. Unser Stander weht auf den Regatten und Revieren und unsere Mitgliederzahlen steigen, im Jugendbereich sogar stark. So stelle ich mir unsere weitere Entwicklung im HSC vor! Wie so oft an dieser Stelle, wünsche ich mir für unsere Ziele und Vorhaben eine breite und engagierte Unterstützung aller Mitglieder. Mitte Juni soll nun endlich nach langen Verzögerungen der neue Pavillon auf dem Hafenvorfeld errichtet werden. Wir hoffen damit die Raumnot in Haus und Werkstatt ein wenig zu lindern und das Erscheinungsbild unser Clubanlage deutlich zu verbessern. Für unsere Aktivitäten rund um den Segelsport auf unserer Clubanlage wollen wir damit weiter die räumlichen Bedingungen verbessern. Bitte helfen Sie alle mit, damit wir auch diese Baumaßnahme möglichst schnell und reibungslos fertig stellen können. Ihnen allen eine erlebnisreiche Segelsaison 2015 glückliche Heimkehr und Mast- und Schottbruch! Ihr Harald Baum
An der Alster tobt, nicht nur mittwochs, das Leben. Zum Kirschblütenfest war das traditionelle Schollenessen wieder bestens besucht. Am 3. Juni 2015 (nach Redaktionsschluss) feiern wir die 500. Känguruh-Wettfahrt, voraussichtlich mit so großer Beteiligung zur „After-Race-Party“, dass unser Clubhaus aus allen Nähten platzen wird.
Titel: Nordseewoche 2015, Elan (Harald Baum) Foto: Hinrich Franck
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DER OFFLINE TWITTER WAS BISHER GESCHAH
STATT TANZ AUF DEM WASSER – TANZ AUF DEM SÜLLBERG Einmal im Jahr tanzt der Hamburger Segler mal nicht auf den Wellen: An diesem Abend zieht er das Tanzparkett den Schiffsplanken vor und tauscht die Schwimm- gegen die Anzugweste. Am 14. Februar 2015 war es wieder soweit – sechs Hamburger Segelvereine luden zum Hamburger Seglerball XL. Im zauberhaften Ambiente des großen Ballsaales des Süllbergs hieß es für die rund 350 Gäste „Auf in die Saison 2015“ zu einem rundum rauschenden Gala-Abend. An liebevoll dekorierten und edel eingedeckten Tischen ließen sich die Seglerinnen und Segler das 3-Gänge-Menü des Sternekochs Karlheinz Hauser schmecken. Dann nahmen die Gäste Kurs auf die Tanzfläche und schwangen zu den Klängen von „Max & Friends“ Tanzbein und Hüfte. Die „Band in Nadelstreifen“ startete mit Walzer & Co. vom Feinsten und überzeugte am späteren Abend mit ihrem abwechslungsreichen Repertoire aus Pop, Rock, vor allem aber R&B und Soul. „Es war eine große, fantastische Veranstaltung, die ihrem XL-Anspruch in allen Belangen gerecht wurde. Mit anderen Vereinen zusammen etwas zu organisieren, trifft genau den Puls der Zeit“, sagte Marcus Boehlich, von der Seglervereinigung Altona Oevelgönne, der auch als Moderator durch den Abend führte. „Bis drei Uhr morgens amüsierten sich die Gäste prächtig auf der Tanzfläche“, so Boehlich weiter. Oliver Fude, vom Segel-Club Unterelbe freut sich als Organisator über die Unterstützung aus der Wirtschaft: „Ohne verläßliche Partner, wie die Internationale Bootsmesse hanseboot, den Versicherungsmakler Wehring & Wolfes, den Segelmacher Tommy Sails, das Autohaus Krüll und natürlich auch Marinepool als größten Bekleidungspartner von internationalen Segel-Events, wäre auch diese kleine exklusive Veranstaltung nicht auf die Beine zu stellen.“
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Die Organisatoren danken allen Gästen und Partnern und freuen sich schon heute auf den 10. Hamburger Seglerball 2016! RG 65 MODELLBOOTREGATTA
Nicht nur den Anhängern der eher konservativen und einheitlichen Mini-Folkeboote gefällt es beim HSC, sondern auch die Segler der mit modernen Werkstoffen gebauten RG 65 Konstruktionsklasse haben am 22. März eine ihrer Ranglistenregatten von unserer Anlage aus gesegelt. Bei herrlichem Sonnenschein und moderaten Windbedingungen konnten die 9 Teilnehmer 13 Wettfahrten absolvieren. Dabei brachten die östlichen Winde mit starken Drehungen und Flautenlöchern so manchen auf dem Außensteg laufenden Steuermann an seinem Joystick schier zur Verzweiflung. Es war wie im richtigen Leben. In zwei Pausen wärmten die Teilnehmer ihre klammen Hände immer mal wieder auf, um dann die Veranstaltung bei einem warmen Essen und wärmenden Getränken mit der Preisverteilung im Clubhaus abzuschließen. Es hat allen gut gefallen, und sie wollen im nächsten Jahr mit hoffentlich mehr Teilnehmern wiederkommen. Mit einer Spende für den Club zeigten sie sich erkenntlich, so dass auch von unserer Seite dem nichts entgegensteht.
FAHRTENSEGLER-OBMANN Johann-Matthias Andrea trat vom Amt des Fahrtenseglerobmanns zurück. Diese Aufgabe übernimmt ab sofort Armin Nave, den viele schon als HSC-Vertretung in Wedel kennen (siehe auch HeimatHafen 2_2014.) Nach einer Lehre als Stahlbetonbauer trieb es ihn zum Bundesgrenzschutz und 1989 zur Hamburger Polizei. Seit vielen Jahren ist er Stadteilpolizist. „Sportlich ging es bei mir auf dem Wasser schon zu Jugendzeiten im Ruderboot los, damals im ARV Hanseat. Auf das Wasser ging es beim Bundesgrenzschutz (heute Bundespolizei). Zunächst entlang der damals innerdeutschen Grenze beim Wasserdienst im Bereich der Trave und ihren Nebengewässern. Später folgten Lehrgänge zum Bootsführer. Irgendwann kam unser Sohn von der Schule nach Hause und berichtete von einem tollen Segelunterricht auf der Alster. Die Berichte häuften sich mit stetig wachsender Begeisterung. Über Umwege machte ich einen A-Schein für Segelboote mit Prüfung vor dem damals noch unbekannten Steg des HSC, um mit unserem Sohn gemeinsam eine Jolle chartern zu können. Durch meinen Kollegen Rüdiger Trenckmann, langjähriges HSC – Mitglied, wurde mir der SKS-Kurs schmackhaft gemacht und, damals noch als Gast im HSC, in der Theorie mit Bravour gemeistert. Bekanntlich benötigt man ‚Meilen‘, um die praktische Prüfung ablegen zu können. Es folgte eine Mitsegelgelegenheit bei Peter Hankemeier auf der „Be Happy“, Hamburg – Greifswald – Hamburg, 476 sm. Spätestens jetzt war das seglerische Feuer entfacht und es folgten Herrentörns und drei Regatten rund Skagen auf der „Be Happy“, sowie diverse Charterurlaube auf der Ostsee.
VORTRAGSREIHE Jede Woche im Winter organisierten Lisa und Inken Steppat Vortragende, die ihr Wissen an Interessierte weiterreichten. Ob Wetter, Taktik, Berichte - alles war dabei. Zum Abschluss der Vortragsreihe war Jörg Riechers in das Clubhaus an der Alster geladen, um von seinen Erlebnissen beim Barcelona World Race zu berichten. Ein krönender Abschluss, der erstmalig gemeinsam mit dem BSC organisiert wurde!
Seit 2012 besitzen wir die „Unit“, eine Maxi Fenix. In dieser Saison probieren wir den Liegeplatz Stickenhörn: Steg 1/72.“ Armin Nave.
ALSTER ACT 19.04.2015 – Sommerliche Bedingungen kompensierten den fehlenden Wind. Die acht internatio-
NEUE HSC WEBPAGE ONLINE Aufmerksame HSC-Mitglieder haben es längst bemerkt: der HSC hat eine neue Webpage! Der Winter wurde genutzt, um die technischen Mängel, die uns im letzten Jahr plagten, zu beheben. Das Ergebnis ist abrufbar auf allen mobilen Endgeräten und für alle Beteiligten leichter zu bedienen. Auch der Newsletter ist wieder aktiv! Wer hier noch nicht eingetragen ist, bitten wir dies auf www.hamburger-segel-club.de nachzuholen. Adressenänderungen bitte ebenfalls eigenständig ändern (austragen, neu eintragen). Ein herzliches Dankeschön an das Öffentlichkeitsteam, ganz besonderes an Florian Becker, für die ehrenamtliche Neuprogrammierung und an Pepe Hartmann, für die Art Direktion. FRÜHJAHRSVERBANDSREGATTA I Ende März startete die Saison mit der ersten Wettfahrt: Zehn Stare und 19 J24-Boote belebten das Alsterbild. Das NDR Hamburg Journal begleitete das spätere Siegerboot, gesteuert von dem amtierenden Europameister und HSC-Mitglied Frank Schönfeld. Interessierte verfolgten die Wettfahrt per Radio oder lasen am Montag über den erwachten maritimen Flair auf der Alster.
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Foto: Sven Herlyn
ANSEGELN AUF DER ELBE
Bei ungemütlichem norddeutschen Nieselregen und gerade mal 8°C am Morgen startete das Ansegeln des HSC von Wedel nach Glückstadt. Ich konnte mal wieder aus beruflichen Gründen nicht selbst segelnd anreisen, und heuerte, gemeinsam mit Erika Breckwoldt, bei Evi und Klaus-Werner Gurgel auf Ihrem Straßen-Schlachtschiff (einem Volvo Kombi) an. Als wir in Glückstadt ankamen war die Verwunderung groß. Waren doch fast alle Fahrtensegler per Auto angereist. Im Hafen dann aber die Überraschung. Trotz der widrigen Umstände hatte unser neuer Fahrtensegelobmann Armin Nave den Wasserweg auf eigenem Kiel gewählt. Für die größte Überraschung sorgte jedoch das zweite Schiff, welches den Schlag nach Glückstadt gemacht hatte: Unser Juniorenschiff RubiX mit Skipper Christoph Burmeister und Crew (Martin Freising, Lisa Burmeister) kamen ebenfalls auf eigenem Kiel nach Glückstadt. Immer wieder als abwesend auf den Fahrtensegelveranstaltungen gescholten, konnte das Team diesmal deutlich punkten. Leider mußten die Drei noch vor dem gemütlichen Teil wieder auf6 | HeimatHafen. HAMBURGER SEGEL-CLUB
brechen, da die Pflichten in Hamburg riefen, und die Abendtide günstig war. Wir anderen hatten dann einen sehr schönen Abend mit gutem Essen, ein paar Drinks und eine Menge Klönschnak, über das Vereinsleben des HSC. Die Lokalität war gut gewählt, so dass wir in einem separaten Raum so richtig schwadronieren konnten. Insgesamt kann ich wohl auch im Namen aller Armin Nave für die gelungene Organisation und vor allem für den persönlichen seglerischen Einsatz danken. Wir schauen nun mit Freude auf den Frühjahrstörn am 2. Maiwochenende. Sven Herlyn KÄNGURUH AUFTAKT Wie jedes Jahr wird sie herbeigesehnt, die mittwöchliche Feierabendregatta im Hamburger Segel Club. Eine liebgewonnne Tradition fast aller, ein Fixpunkt in Terminkalendern und immer auch ein Treffpunkt für Seglerinnen und Segler. Mit 66 Booten fing die Saison an. 500. KÄNGURUH AM 03. JUNI 2015 Ein ganz besonderer Mittwoch wird der 03. Juni: Die 500. Känguruh Wettfahrt wird gestartet! Wenn das kein Grund zum Feiern ist! Wie und was hat uns die Wettfahrtleitung Claus Dedercke nicht im Vorwege verraten. Nur so viel sei verraten, Lifemusik wird auf jeden Fall dabei sein. Wir können gespannt sein!
Foto: Hartwig Sulkiewicz
nalen Teams wurden gefordert! Das NewcomerTeam von unserem Nachbarn an der Alster, dem NRV, entschied jedes Rennen für sich und gewann souverän den Alster Act 26. Somit wird das Siegerteam um Kai Becker auch zum nächsten Alster Act im Herbst eingeladen.
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FLEISSIGE HÄNDE FÜR FLEISSIGE LIESCHEN Die winterlichen Heidepflanzen im Beet vor unserem Clubhaus wurden der Jahreszeit entsprechend am 20. März mit farbenfrohen Stiefmütterchen (gespendet von unserem Ökonom Kai Steinhagen) ersetzt und inzwischen abgelöst durch die Sommerbepflanzung. Wie seit vielen Jahren machten sich einige Senior*innen ans Werk. Sie säuberten das Beet und pflanzten die, eben-falls von Kai Steinhagen gestifteten, fleißigen Lieschen. Für die Bepflanzung der Schale, fast in unseren Clubfarben (schwarze Blumen gibt es nicht), zeigte sich Heinz Ellerbrock verantwortlich. Eine Kaffeepause und ein gemeinsames Mittagessen, wobei ein Getränk vom Club die durstigen Kehlen löschte, rundeten einen schönen Vormittag ab. Auch die nächste Gartenaktion vor der „Summer Classics“ und dem Sommerfest ist schon geplant.
Foto: unbekannt
JÜNGSTE SCHIEDSRICHTERIN AUS DEM HSC
Svenja Hünsch erhielt die Lizenz vom DSV nach dem Besuch des Lehrgangs für Wasserschiedsrichter im Rahmen des Bundesliga-Trainings auf der Alster. Wasserschiedsrichter begleiten Fleetraces nach dem Anhang Q der Wettfahrtregeln, wie zum Beispiel bei der Segelbundesliga, der Meisterschaft der Meister oder auch in Medal Races der olympischen Klassen. Aber auch in Team- und Matchraces sind sie als Umpires dabei und urteilen bei Protesten direkt auf dem Wasser. Neben körper-
licher Fitness sind natürlich gute Regelkunde und ein schnelles Urteilsvermögen erforderlich. NEUE MITGLIEDER IM HSC Auch in dieser Ausgabe des „HeimatHafen“ können wir einige neue Mitglieder begrüßen: Andreas Beermann, Georg Hinrich Büsch, John Christiansen, Philippe Graf, Reinhard Hanisch, Tamara Raub, Klaus Ridderbusch, Georg Roeder, Matthias Scharff, Andreas Schildorfer, Stefan Schimmig, Sarah Schröder, Dr. Anna Sophie Zimmermann. Wir wünschen viel Freude in unserem Hamburger Segel-Club. HERZLICH WILLKOMMEN! LETZTE REISE – ERHARD BECKER 02.10.1945 – 10.05 2015 Erhard Becker hat mit 69 Jahren seine letzte Reise angetreten. Er war seit 40 Jahren im HSC. Seine Leidenschaft war das Segeln auf der Elbe und auf der Ostsee, im Speziellen in der dänischen Südsee. Mit seiner „Craze“ hat er bis vor ca. 2 Jahren sehr gerne alle Herrentörns mitgesegelt und war damit sozusagen eine der Stützen der Fahrtensegler. Die ersten Jahre der Alsterglocke fuhr er noch 2-3 mal mit seinem Dickschiff diese Regatta auf der Alster mit, wobei er hin und wieder diverse Grundstücke kaufen wollte (d.h. festsass vor dem Schwimmbad oder dem Kleinen Fährhaus)! Seit 1980 gehörte Erhard auch zum Team der Travemünder Woche, in der er als sogenannter „Django“ immer zur rechten Zeit die notwendigen Schüsse abgab. Auch als Navigator war er sehr versiert und er war über 20 Jahre lang ein immer offener, lustiger Zeitgenosse mit viel Humor. Erhard, Deine Freunde werden an Dich denken und Dich auf Deiner letzten Reise in die Lübecker Bucht zur „Bahn Echo“ begleiten und Dir den Schluck Gammeldansk, oder auch „Medizin“ genannt, mitgeben. Die „alten“ Kumpel wollen auch noch gerne einen Schluck. Ein Nachruf von Hilke Reuter. HeimatHafen. HAMBURGER SEGEL-CLUB | 7
RIO HORTA HELGOLAND NICHT LYÖ. THURÖ, LANGELAND EIN BERICHT VON ANDREAS BOLLKÄMPER Das ist kein alter Gassenhauer vergangener Tage sondern ein Stück Zukunft für den Hamburger Verein Seefahrt (HVS). Seit Gründung vor 112 Jahren (!) fördert der HVS das Hochseesegeln von jungen Erwachsenen. Die eigenen Yachten HASPA und BROADER VIEW HAMBURG (ex Norddeutsche Vermögen) werden von der Segelgruppe Störtebecker gesegelt. Früher durchaus gemeinsam von NRV und HSC betrieben, ist die Aktivität in den letzten Jahren bei uns eingeschlafen und auf den NRV und andere Hamburger Vereine übergegangen. Gesegelt wird unter NRV Stander. Das jüngste Projekt für die HASPA heisst SOC, neudeutsch für ‚Southern Ocean Challenge‘. Die Yacht wird Ende 2015 nach Sydney verladen, dort am Sydney/Hobart Race, Start traditionell 2. Weihnachtstag, teilnehmen, anschließend nach Wellington/Neuseeland, von dort durch den Southern Ocean ums Kap Hoorn nach Argentinien und Rio de Janeiro zur Olympiade. Etwas Küstensegeln in Südamerika und dann zur RIO HORTA HELGOLAND. Ende 2016 ist das Schiff zurück in Deutschland. Die wichtigsten Skipper und Wachführer sowie Bootcaptains sind schon kurz nach Aufruf besetzt, die Verantwortlichkeiten sind also geregelt. Insgesamt werden über 100 Segler*innen an der Reise teilnehmen, viele auf mehreren Etappen. Die HASPA (die Hamburg 14 in einer langen Tradition) ist eine Judel Vrolick+Co Konstruktion, 53 ft lang und ist den TP52 Rennbooten nicht unähnlich, nur entsprechend der Originalidee der Klasse für Ocean Races statt Daysailing ausgestattet mit entsprechenden Sicherheitsreserven in der Struktur: Kohlefaser Rigg, fester Kiel 3,5m tief, ca. 12 t leicht mit 10-12 Kojen. Ich hatte am 25./26.4.2015 die Gelegenheit, gemeinsam mit der Clubprominenz des HVS, KYC, SC Rhe, SVAOe, TO Cux und dem Konstrukteur Torsten Conradi, unter der Führung von Henrike Wilckens und mit Supercargo Katrin Hilbert, dieses tolle Boot von Glückstadt nach Helgoland und zurück zu segeln. Fantastisch wie steif und ruhig moderner Bootsbau im Wasser liegt! Wie unmittelbar 8 | HeimatHafen. HAMBURGER SEGEL-CLUB
jeder Wind(hauch) in Fahrt umgesetzt wird, nichts wackelt, nichts dehnt sich. Das Kohlefaserrigg hält die Segel unnachgiebig in Form. Nicht die kleinste Pumpbewegung unter diesen Bedingungen. Hinweg mit knappen 4 Bft und immer über 8 kn Fahrt am Wind bei Schlagwinkel um 8oº, mit Transfer Garderobe und im Altherrentrim! Zurück bei 5 Bft. Halbwinds, gerne auch mal 12 kn Speed und bei beginnendem Surfen noch deutlich darüber. Völlig ausgeglichen am Doppelrad wie auf Schienen und doch feinfühlig und extrem ruhig in der Nordseewelle. Am Besten gefallen hat mir, wie unsere junge Skipperin Henrike Wilckens zusammen mit ihrer Freundin uns Altherrenrudel (und Damen mit so viel Erfahrung…) angeleitet und geführt haben - kein Selbstgänger. Genau das ist Ziel der Segelgruppe Störtebecker: Ausbildung Jugendlicher/junger Erwachsener im Alter zwischen 16 und 28 Jahren im Hochseesegeln, in der Teambildung und dem Erlernen von Leadership. Interessentierte können einfach über Internet Kontakt aufnehmen und auf einem Schnupper-Wochenende das Team erleben. Gerne auch im Winter, denn die Vereinsboote werden, (soweit möglich) auch eigenhändig gepflegt. Eigenverantwortung für sich, das Schiff und die Crew, Planung und Durchführung von Hochseereisen und Regatten, das ist „Sailing at it‘s best“. Die ‚Störtebecker‘ verstehen sich dabei nicht als Konkurrenz zu vorhandenen Vereinsstrukturen. Die Mitgliedschaften in „normalen“ Segelvereinen wird vorausgesetzt. Hier wird das Segelerlebnis und die Erfahrung um das Segeln mit Mannschaft und Wacheinteilung in tiefem Gewässer erweitert. Zurück in Glückstadt hatten wir als Gäste ein tolles Segelwochenende erlebt, die Atmosphäre auf der HASPA geschnuppert und etwas „Networking“ betrieben. Mit 3.5 m Tiefgang mussten wir die volle Flut abwarten, um unseren Liegeplatz am Reethövel zu erreichen. Ja, die ‚T.Conradi‘ passt wirklich besser auf den großen Teich. Die SOC Akteure werden viel Spass haben und eine Erfahrung für‘s Leben gewinnen!
AUSBLICK WWW.HAMBURGER-SEGEL-CLUB.DE
HSC SOMMERFEST 08. August 2015 Wie jedes Jahr findet wieder unser Sommerfest, anläßlich der „Summer Classics“, mit traditionellem Jazz der „Addi Münsters Old Mary Tale Jazzband“ statt. Alle Mitglieder und Gäste sind herzlich willkommen (siehe beiliegende Einladung).
Foto: Christiane Bach
HAMBURG SUMMER CLASSICS 8./9. AUGUST
Wieder richtet der HSC - inzwischen übrigens zum 23. mal - auf der Alster wieder den Klassiker für Klassiker die „Summer Classics“ aus. Viele wunderschöne, alte Holzboote werden erwartet, alle älter als 25 Jahre und in traditionellem Bootsbau entstanden. Es werden sich Jollenkreuzer, Hansa-Jollen, H-Jollen, Drachen, Folkeboote, Schwertzugvögel, Piraten, Flying Dutchman, OJollen, Korsar und andere Oldtimer einfinden. Die ersten Meldungen aus Hamburg, Norddeutschland und dem Bundesgebiet sind bereits eingegangen. Auch für Zuschauer und Holzboot-Fans wird im Club etwas geboten. Das Regattageschehen lässt
sich vom Clubgelände ebenso hautnah miterleben, wie der Kölnschnack und das Fachsimpeln zwischen und nach den Wettfahrten. Für das leibliche Wohl sorgt an beiden Tagen Kai Steinhagen mit seinem Ökonomie-Team. Ein schöner Abschluss des ersten Regatta-Tages wird wieder das große HSC-Sommerfest sein, das am Samstag auf dem Clubgelände stattfindet. Segler, Freunde, Zuschauer sind herzlich willkommen. (siehe beiliegende Einladung) … und was das Wetter angeht: Nach diesem Frühjahr kann es im August nur noch schön werden! Meldeformulare finden sich in der Ausschreibung, die im Clubhaus ausliegt oder unter http://www.hsc-regatta.org/aus-kn20.html Kontakt: Jürgen Grandt, t. 0173 2337700 summerclassics@hsc-hamburg.org KOBOLD PREIS DER H-JOLLEN Die in den 1920er Jahren entstandene Klasse feiert vom 31. Juli bis 02. August 2015 ihren 90. Geburtstag – und das wieder im ehemals herzoglichen Plön in Schleswig-Holstein. Ausrichter der diesjährigen Jubiläumsregatta ist wieder der Plöner Segler-Verein von 1908 (PSV). Insgesamt sind sechs Regatten geplant: normale Dreicksregatten, Regatten auf dem historischen „Traditionskurs“ des Clubs aus den 1950er Jahren, der publikumswirksam direkt vor den Steganlagen des PSV gestartet wird und dort auch endet, und als besonderer „Leckerbissen“ eine Streckenregatta rund um den Plöner See in Richtung Ascheberg, Dersau, Bosau und zurück nach Plön auf dem sogenannten „Käpt‘n-Ferck-Kurs“, benannt nach dem ersten Vereinsvorsitzenden des 1908 gegründeten Vereins. Die älteste H-Jolle im HSC ist die 1936 gebaute H 482, Herta, von Tommy Loewe. Die H 185, Lausi von der Leither, von Klaus Leithner, wurde 1940 noch während des Zweiten Weltkrieges gebaut. Klaus war übrigens der Erste, der mit seiner HJolle die Farben des HSCs bei entsprechenden Regatten auf vielen Revieren bundesweit – und das vor allem sehr erfolgreich – vertrat. Aus einem Text von Michael Krieg. HeimatHafen. HAMBURGER SEGEL-CLUB | 9
NDESLIGA L-BU SE DREIGE FRAUEN EIN MANN
Segel-Bundesliga / Lars Wehrmann
STARNBERGER SEE 26. MÄRZ 2015
In Tutzingen gingen das Team Marion Rommel (Gennaker und Fock), Maren Hahlbrock (Großschot und Taktik), Karl Gurgel (Vorschiff) und Silke Hahlbrock (Steuerfrau) für den HSC an den Start der 2. Segel-Bundesliga 2015. Das Revier ist vom Vorjahr und von ihrem ersten nationalem Titel, Deutsche Jüngstenmeisterschaft 1997 im Teeny, für die erfahrene Matchrace-Steuerfrau bekannt. Mit drei Frauen an Bord war das Crewgewicht deutlich leichter als von den Konkurenten und schon vorab setzte das Team auf wenig Wind für eine gute Ausgangsposition mit dem Ziel des Aufstiegs in die erste Liga. In diesem Jahr segelte die erste und zweite Liga gemeinsam auf dem Starnberger See, ausgerichtet vom Deutscher Turing Yacht Club. Fehlender Wind und Dauerregen dominerten das Geschehen und so verbrachten die Crews viel Zeit an Land und auf Motorbooten. Dank einer perfekten Wettfahrtleitung wurden trotz allem fünf Rennen gesegelt. „Am Start waren wir in den Abwinden, an der ersten Bahnmarke auf dem letzten Platz und am Ziel doch noch auf den vierten Platz vorgesegelt! Hier
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sind wir mit einem blauen Auge davon gekommen.“ erzählt Silke von dem ersten Wettfahrttag. Am Folgetag startete das HSC-Team mit einem Sieg, gefolgt von einen zweiten Platz. Der letzten Tag war geprägt von ersten Plätzen, bis der Wind endgültig einschlief und die Wettfahrtleitung die Rennen beendete. Das Geheimnis: „Super Kommunikation und Konzentration auf uns und nicht die Gegner.“Außerdem gab es den klaren Gewichtsvorteil von ca. 75kg! GESAMTERGEBNIS: 1. PLATZ Ein toller Saisonauftakt, der Vorfreude auf die weiteren Wettfahrten aufkommen lässt. In welcher Team-Konstellation der HSC am 04. bis 06. Juni in Warnemünde zu verfolgen ist, ist noch nicht bekannt. Gesegelt wird die zweite Bundeliga auf Booten der B/one Klasse, agile Kielschiffe mit Gennaker. WEITERE TERMINE für das HSC-Team: 18.07. bis 20.07. in Travemünde, 21.07 bis 23 .07. in Berlin und 25.09. bis 27.09. in Überlingen.
Segel-Bundesliga / Lars Wehrmann
SAELBEISON OPENING RU EINE BI ODE X AN DIE RUBIX CREW
Den ersten Segelschlag absolvierten wir dieses Jahr bei einer steifen Westbrise und leichtem Regen: Einsam zogen wir beim HSC-Ansegeln gen Glückstadt unser Bahn. Unser heimlicher Saisonstart war unsere Maifahrt auf der Elbe. Ursprünglich als kurzer Trip nach Helgoland geplant, machte uns die Tide schnell klar, daß zwei notwendige Nachtfahrten auf der Elbe vielleicht doch nicht unserem Verständnis von entspanntem Ansegeln mit Hafenbier entsprachen. Stattdessen wurde umgeplant und wir beschlossen die kleinen Elbflüsse zu erkundigen. Zunächst ging es am 30.04. erneut mit einem kurzen Schlag nach Glückstadt. Hier stiegen abends noch die letzten Mitsegler an Bord. Nach dem ausgedehnten Frühstück, stachen wir in See und kreuzten uns bei sonnigem Wetter und leichtem Wind gegen Wind und Tide die Elbe hoch. Intensiv konnten wir stundenlang die Küstenlinie zwischen Brokdorf und Brünsbüttel begutachten, bevor der Strom vor den NOKSchleusen endlich kippte und uns doch deutlich schneller elbabwärts beförderte. Am Osteriff bogen wir dann scharf nach Backbord ab und schlängelten uns unter Genua die romantische Ostemündung hoch. Während wir im sonnenschein unseren Anleger in Neuhaus genossen, gesellten sich die „Helgolandfahrer“ des MSC zu uns, zuerst am Steg und später in die urigen Dorfkneipe … scheint kein gutes Wochenende für den Fuselfelsen gewesen zu sein. Am nächsten Tag lautete unser Ziel Krückaumündung, wobei wir zuvor in der Oste noch einen kurzen Stop für die beiden fotogensten Robben der Elbe einlegten. Aktiv posierten diese im auflaufenden Wasser des Osteriffs in der Morgensonne, sehr zur Freude der weiblichen Crew. Dann ging es mit dem Strom und leichtem bis
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mittleren Wind elbaufwärts. Auf Höhe Kolmar bogen wir dann in die Pagensander Nebenelbe ab. Etwas eng wurde es dann in der Krückaumündung, als uns ca. 15 Boote des W.Y.K. beim Ansegeln im engen Fahrwasser begegneten. Gekonnt schlängelten wir uns hindurch und zwängten uns dann kurz hinter dem Sperrwerk in den kleinen, romantischen Dockhafen. Mit Blick auf Schilf und Schafe legten wir hier eine 24-stündige Zwangspause ein. Nach einem ausgedehnten English Breakfast und etlichen Stunden in der Sonne kreuzten wir am Sonntagnachmittag dann bei einer steifen Brise zurück nach Wedel.
Nun können wir das Fahrtengeschirr wieder einpacken, denn ab kommender Woche startet das Regattatraining und der Wettfahrtbetrieb. Dieses Jahr planen wir unter anderem an der Glückstadtregatta, der Nordseewoche, Ærø Rund, der Kieler Woche, Rund Bornholm, der Travemünder Woche, dem Blue Ribbon Cup und der IDM in Flensburg teilzunehmen. Dazwischen werden sich aber bestimmt auch noch ein oder zwei verlängerte Wochen für einen kurzen Fahrtentörn auf Nord- und Ostsee finden. Die Schönheit der kleinen Elbflüsse überzeugte uns, hier abseits des Chartertrubels noch weitere freie Tage einzuplanen.
Foto oben: Ekkehard Drath, RubiX vor Brunsb端ttel Foto unten: Hans-Christoph Burmeister, Abendstimmung in der Kr端ckau
Ihr Einsatz ist unbezahlbar. Deshalb braucht sie Ihre Spende. www.seenotretter.de
150 JAHRE SEENOTRETTER DER HAMBURGER SEGEL-CLUB GRATULIERT
„Was wisst ihr über Wind und Wetter? Nicht soviel wie die Seenotretter.“ Die „Seenotrapper“ BliggediBlown und Reddich, alias Hendrik Bloem und Philipp Reddig, haben der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ein zeitgemäßes Denkmal gesetzt. Der Song und das Video - gedreht am Hamburger Elbstrand spricht vor allem Jugendliche an. Mit Erfolg: Auf der Facebook-Seite der Seenotretter wurde das Hip-Hop-Video Anfang 2015 in drei Wochen fast 300 000-mal aufgerufen. Mit dem Song soll der unermüdliche Einsatz der Seenotretter auch unter Jugendlichen bekannter werden. Damit es auch in Zukunft heisst: „Von Rügen bis nach Westerland, von Borkum bis nach Helgoland - wir holen Dich von der Sandbank oder aus der Nebelwand.“
der SEENOTLEITUNG BREMEN. Seit 1865 verdanken mehr als 81.000 Menschen den Seenotrettern schnelle Hilfe. Die gesamte Arbeit der Seenotretter wird ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen, ohne jegliche staatlich-öffentliche Mittel, finanziert – damals wie heute. Zum 150-jährigen Jubiläum Ende Mai bis Anfang Juni wird die verdienstvolle Arbeit der Seenotretter mit einer Sonderbriefmarke und einer 10-Euro-Gedenkmünze gewürdigt, die das Bundesministerium der Finanzen im Mai 2015 herausgibt. Das Bild auf der Sonderbriefmarke für den Standardbrief stammt von HSC-Mitglied und Fotografen Peter Neumann. Erstausgabetag: 07. Mai 2015
Engagierte Bürger gründeten die Gesellschaft am 29. Mai 1865. Am Anfang konnten die Seenotretter lediglich offene Ruderboote, einfache Raketenapparate und Hosenbojen einsetzen. Heute verfügt die Gesellschaft über 60 moderne Seenotkreuzer und Seenotrettungsboote. 180 Festangestellte und rund 800 Freiwillige fahren Jahr für Jahr mehr als 2.000 Einsätze, koordiniert von
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Diese und jene! Also: Bekanntlich gibt es so‘ne und so‘ne und dann natürlich noch ganz andere, aber diese letzteren dürfen hier nicht mitknobeln, die gehören nicht dazu und darum brauchen wir sie uns nicht gefallen zu lassen. Bleiben wir bei der ersten Sorten, nämlich so‘ne - das sind die Regattasegler - und so‘ne- das sind die Tourensegler. Beide trennt eine unüberbrückbare Kluft und das kommt davon, daß beide segeln, nämlich der eine Regatta, und das verdirbt den Charakter - so man hat, und der andere Touren, und dies verdirbt den guten Ton - auch so man gehabt hat - zumindest an Bord. Aber sonst ist beides sehr schön - natürlich nur je für je. Der Regattasegler segelt nur Regatten, er würde sich nie, aber niemals, dazu verstehen können, eine Tour zu segeln; nur manchmal, und dann sagt er: Man muß jeden Blödsinn mal mitmachen und dann trinkt er seinen Kognak - oft auch zwei. Der Tourensegler segelt nur Touren, er würde sich auch nie dazu verstehen können, eine Regatta mitzumachen; nur manchmal und dann sagt er: Man muß jeden Unfug mal mitmachen und dann trinkt er auch einen oder zwei Kognaks. Hat nun ein Regattasegler sich auf einer Tour recht gut unterhalten und ihm das ganze Freude gemacht, so kommt es vor, daß er sie öfters wiederholt. Aber das sind seltene Ausnamen, höchstens 98%. Man sagt dann zu seinen Regattafreunden - nicht um sich zu entschuldigen, bewahre, das hat man den Gott sei Dank doch nicht nötig - etwa folgendes: „Gott, was soll man machen, wenn keine Regatten sind. Segeln ist das ja allerdings nicht zu nennen, aber man ist doch auf dem Wasser.“ Hat nun aber ein Tourensegler Gefallen an einer Regatta gefunden (sprich; hat er eien Preis abgekriegt), so veranlaßt ihn dieses meistens
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dazu, öfters mal zu melden. Das sind aber recht seltene Ausnahmen, höchstens 93% (weil sich die Vergütungen mit dem besten Willen nicht so einrichten lassen, daß jeder einen Preis kriegt). Der Herr sagt dann zu seinen Tourenfreunden ungefähr: „Mir kommt es nur darauf an, den Regattakerlen mal zu zeigen, daß wir es auch können, und außerdem wollt meine Frau es gerne (man glaubt nicht, was man alles auf das schöne Geschlecht abschieben kann). Aber was man sagt, bleibt im Grunde ziemlich gleich; die Hauptsache ist, daß man sich nicht den Gefallen am Handwerk der anderen anmerken läßt, man würde sich sonst um die schönen Genüsse bringen. Wie ist es zB. nett, wenn man als Regattasegler an einem der langen Winterabende einer andächtigen Hörerschaft etwas vortragen kann: „Meine Herren, wir sind im Sport-Verein und wollen Sport treiben. Sport aber, meine Herren, ist Kampf und nicht etwas usw. usw. Oder man redet als Tourensegler folgendermaßen: „Die Seefahrt, meine Herren, ist unser Gebiet. Wenn es uns auch nicht beschieden ist, von der Brücke aus einen stolzen Liner sicher durch die Brandung (vergl. Marryat etc.) zu geleiten, so wollen wir doch usw. usw.“ Desgleichen möchte doch mancher Regattamann nicht gern die Freude missen, die sich ergibt, wenn ein biederer Tourenmann bei einer listig vorgelegten Prostestfrage prompt danebenhaut; oder wie süß und niedlich kann der Tourenmann den Bojen-Umsegler fragen, ob in den dänischen Gewässern die Besen steuerbords oder backbords stehen. So, nun hoffe ich, auch dem dämlichsten Stegspucker klar gemacht zu haben, daß es für das allgemeine Behagen unumgänglich nötig ist, daß beide Sorten Segler
auf der Welt sind, leider aber auch, daß beide kilometerweit von einander getrennt sind, es bleibt eigentlich nur noch nötig, der ebengenannten dritten Sorte (Gott strafe sie!), von der ich ja eigentlich nicht reden wollte, einige rein äußerliche Kennzeichen bekanntzugeben, damit diese dritte Kategorie (oder heisst es Dimension?) wenigsten über etwas mit reden kann und nicht immer so mundtot am Steg zu stehen braucht. Das ist nun in Bezug auf den Regattasegler recht einfach. Will man ihn erkennen, so muß man ihn in der Nähe einer Boje oder Tonne beobachten. Schreit er: „Raum“, so ist er ein Rennsegler. Doch halt! Nicht bei jeder Tonne. Faßtonnen geht er nicht aus dem Wege, speziell nicht, wenn sie Ähnlichkeit mit Kognakfäßchen haben. Dann im Gegenteil! Auch am Lande kann man ihn leicht erkennen. Einmal hat er eine Vorliebe für Hurrarufe, wie er überhaupt gerne brüllt - einerlei, ob ein Grund dafür da ist oder nicht. Desweiteren sind ihm gewisse Worte zur zweiten Natur geworden. So wird man von ihm - so man ihm z.B. auf den Fuß tritt - ein
energisches: „Protest!“ zu hören bekommen. Alle diesen Tugenden und Untugenden hat der Tourensegler nicht. Schlicht und bieder wandelt er seiner Wege und man könnte fast sagen: ein Tourensegler ist, wer das obige nicht tut. Aber er hat auch seine ganz besonderen positiven Zeichen: z.B. die frische, rote Farbe, speziell der Nasenspitze, dann der leicht, elegante Gang, der stets an ein graziös über Kopfsteine rollendes Bierfaß erinnert usw. Hat nun aber ein Segler beide Arten von Kennzeichen an sich, brüllt er z.B. und kommt wackelnden Ganges daher, dann hat man einen eklichen Mischling vor sich, oder der Betreffende ist ... aber nein, so etwas kommt unter Seglern nicht vor, unter Hamburgern bestimmt nicht. Ich würde nun ganz gerne noch weiterschreiben, aber leider kann ich es nicht mehr aushalten. Mein Nachbar nebenan, singt nämlich in einer Tour: „Drum Bürder, reichet euch die Hand“ und das halte der Teufel aus. Der Autor.
Hafenbummler – Stegspucker Auch ander‘n Ort‘s sitzen die Leut herum. Sie reden klug, auch manchmal dumm. Dem Fleißigen geht‘s da mitunter sehr schlecht, er macht ihnen nichts, aber garnichts recht. Sie wissen alles viel Besser an Land, rühren aber selbst keine Hand, sind schadenfroh bis dort hinaus. Ob sie‘s besser können, sieht sehr fraglich aus. O.W. HeimatHafen. HAMBURGER SEGEL-CLUB | 17
FRÜHJAHRSVERBANDSREGATTA I
Fotos: Pepe Hartmann
Gl端ckstadtregatta
Foto: Pepe Hartmann
Ankern vor dem Ziel Mini 6.50: erste Regatta auf dem Atlantik EIN BERICHT VON ANDREAS DEUBEL
Nach 1.400 km und 17 Stunden Fahrt endlich Ankunft in Lorient/Bretagne. Gleich am folgenden Dienstagmorgen haben Frank und ich meine Nacira „819“ gekrant, den Mast gestellt, alles getrimmt, angebaut und eingestellt. Anschließend zum Probeschlag raus auf den Atlantik. Bis dahin lief alles beeindruckend entspannt und schnörkellos gut. Doch schon ein paar Stunden später war „Schluss mit lustig“: Jede Menge Defekte trieben uns gewisse Sorgenfalten auf die Stirn. Eine Auswahl: 1. Der (fast) teuerste Ausrüstungsgegenstand, der NKE Computer, ist abgeraucht – also kein Autopilot. 2. Furuno GPS bekommt kein Signal von der Antenne. 3. BB Winsch geht nur noch mit Gewalt. 4. Travellerschlitten läuft nicht mehr unter Last, Rollen sind auf einer Seite kaputt, und dadurch die Schiene ebenfalls nicht mehr ganz rund. 5. Speedometer gibt kein Signal an den Computer. 6. Die UKW Funke bekommt kein GPS Signal mehr. 7. Das reparierte Großsegel reisst in der Mastnut an den reparierten Stellen wieder aus. Also bastelten wir während der verbleibenden drei Tage vor dem Start an allen „Ecken und Enden“. Frank hat durch sein perfektes technisches Verständnis einen tollen Job gemacht und nahezu alles selbst repariert. NKE hat den Computer in (gefühlter) Windeseile wieder funktionsfähig gemacht und so konnten wir nach dem Verbinden und Isolieren der Kabel schließlich noch in relativer Ruhe die gesamte Navigation vorbereiten. Und sogar noch ein paar Meilen auf dem Wasser trainieren. Die Regatta „Lorient Bretagne Sud Mini“ ist ein sogenannter „Sprint“ für die 6,50 m kurzen Hochseeboliden, der zweihand auf Prototypen und Serienbooten gesegelt wird (gemeinsamer Start, getrennte Wertung). Auf der 150 Seemeilen langen Strecke von Lorient nach Pornichet müssen
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mehrere Ansteuerungstonnen passiert werden. Die Strecke entlang der südbretonischen Küste gilt als navigatorisch anspruchsvoll. Die Starts waren allesamt sehr spannend. Drei an der Zahl, zwei Mal Gesamtrückruf. Über Funk fast alles in französisch, aber es gibt ja auch noch Flaggen! Ich bin bei meinem ersten Mini Rennen auf „Nummer sicher“ gegangen und ganz rechts gestartet, so konnte ich bei Bedarf wegwenden. Alle drei Starts waren super, immer mit Speed und freien Winden über die Linie. Dann sind wir wie gedacht nach rechts raus, was zunächst vielversprechend aussah – diverse Prominenz, wie etwa Jonas Gerkens direkt neben uns. An der Luvtonne waren dann aber doch einige Boote vor uns, ob das nun hauptsächlich Protos waren? Auf dem Reachgang nach Groix haben wir leider nur den Code 5 gesetzt, was deutlich zu wenig Segelfläche war. Da sind einige Konkurrenten durchgerutscht. Auf der anschließenden Kreuz haben wir dann mit dem Schlag etwas weiter links vom Feld wieder Plätze gut gemacht. Nach Groix Nord wurde dann der große Spi gesetzt, was zunächst auf dem tieferen Kurs auch gut funktionierte. Bis Groix Süd, da mussten wir dann anspitzen und der Wind ging etwas hoch. Das war dann ein Ritt auf Messers Schneide, weil der große Spi eigentlich zu groß war für den spitzen Kurs – sind ja immerhin 80qm auf 6,50 Meter Bootslänge. Frank und ich haben es dennoch durchgezogen. Und weil wir nur ganz wenige Sonnenschüsse produzierten und andere zeitweise ganz auf den Spi verzichtet oder „nur“ auf den Code 5 gesetzt haben, machten wir reichlich Plätze gut. Die Profis vor uns scheinen es aber noch ein bisschen besser gemacht zu haben und sind uns doch ein wenig voraus gefahren – allerdings weniger, als ich eigentlich befürchtet hatte. Die nächste Schlüsselstelle war die Durchquerung
Foto: Ben Scheurer
der Inseln um Huat herum. Sehr spannend, wenn man da ohne die Gegend zu kennen und ohne Kartenplotter (weil nach Klassenregeln verboten) durch muß. Zum Glück hatte ich Frank dabei, der kannte sich wegen seiner zwei Mini Saisons, die er 2012 und 2013 dort segelte, blendend aus. Langsam wurde es dunkel und ich kochte erstmal Kaffee für die Nacht. Zum Trinken kamen wir nicht, ausgerechnet vier Seemeilen vor dem Ziel schlief der Wind ein! Sehr ärgerlich, das hat uns locker vier Stunden Schlaf gekostet. Wir verbrachten die Nacht damit, alles daran zu setzen, um in den teils starken Strömungen bloß keinen Anker schmeissen zu müssen. Auf Deck lag er schon, auf seinen Einsatz wartend. Unter Code Zero, mit allem Gewicht in Lee und weit vorn stehend, verbrachte ich locker drei Stunden am Oberwant und hab die Schot vom Code 0 „raus“ gehalten, um jeden Hauch Wind mitzunehmen. Von hinten kam dann die Meute mit ganz wenig neuem Wind an, der erreichte uns zum Glück auch noch im letzten Moment, so dass wir die Ziellinie
auf Rang 21 passierten. Ein Konkurrent blieb sogar ca. 100 Meter vor dem Ziel „stehen“ und blieb dort vor Anker mehr als zwei Stunden – das Ziel immer in greifbarer Nähe! Fazit für das Rennen: Einen Sprint segelt man ohne Körper und Material zu schonen! Und genau das haben wir gemacht. Volle Pulle Richtung Pornichet. Es hat tierisch Spaß gemacht und das Ergebnis kann sich (insbesondere in einem TransatJahr, wo alle „wie Hulle“ trainieren) sehen lassen. Das Boot wurde wieder nach Lorient zurück überführt und bleibt dort die nächsten Monate. Anfang Mai will ich beim „Mini en Mai“ teilnehmen – 500 sm quer durch die Biscaya. Das wird eine echte Probe für mich, denn bei einer so langen EinhandStrecke muss vor allem das Schlafmanagement stimmen. In Anbetracht der ungewohnten Umgebung, angesichts der vielen Fischer, die hier teilweise sogar ohne AIS unterwegs sind, eine echte Herausforderung! Übrigens: Das “andere deutsche Boot” bei der BS Mini war der “Brooklyn Express” mit Skipper Marcus Demuth auf Rang 43.
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Foto: Hinrich Franck
einer auf Yacht on eigene abohne sa-Lissganz llen PoHoher Segelgenuss TEXT UND FOTOS VON ANDREAS LINDLAHR
Wie die Jungfrau zum Kinde komme ich zu einer besonderen Segel-Erfahrung. Kay, ein Segler aus Norddeutschland, will von einer Luffe zu einer 5 Jahre alten Pogo 12.50 Yacht wechseln. Mehrere Zufälle führten im Frühjahr 2015 dazu, daß ich gefragt werde, diese von Mallorca nach Brest, oder evtl. noch weiter, zu überführen. Kurzer allgemeiner Rundum-Check. Was sagt die Familie? Gibt es Termine im Mai? Das dringende Segelbedürfnis liegt vor, ein scharfes Boot wartet, es sind kaum Kosten zu erwarten, die Familie ist relaxt. Die Diagnose ist eindeutig, die Therapie steht fest: ich muß zusagen! Wenn jetzt noch ein Kunde mit einem Auftrag drohen sollte, dann hat er verdammt nochmal Pech gehabt.
Die Strecke ist anspruchsvoll, eine gute Crew muß her. Vom Mini-Transat bin ich als Einhandsegler nicht gerade verwöhnt. Doch ich hätte gerne ein bis zwei erfahrene Seglern an Bord. Mir fällt Klaus aus Lübeck ein. Ein alter Freund. Als Kapitän, Reeder und Makler ein Leben lang in der Schifffahrt tätig und auf diversen eigenen Yachten hat er sämtliche Reviere dieser Welt abgegrast. Kein Hafen, den er nicht kennt. Allerdings schon 74 Lenze auf der Schiffsuhr. (Die Pogo12.50 ist zwar ein reiner Cruiser, hat aber viel Segelfläche und ein sportlicher Hauch ist eben auch dabei.) Ich rufe Klaus an, er ist sofort begeistert! Als neugieriger Yacht-Enthusiast möchte er unbedingt auch mal so einen moder-
nen Gleiter kennen lernen. Das sportliche liegt ihm, sagt er.
Viele haben keine so flexible Zeiteinteilung wie ich als Freiberufler, aber ich finde noch Fabian, einen jungen F18-Segler aus Hamburg, der sich spontan Urlaub nehmen kann. Bei einer Vorbesichtigung und Testfahrten mit dem Eigner auf Mallorca, lerne ich das Boot und seine Details vor dem Törn schon gut kennen, und ein paar Wochen später, Anfang Mai, sitze ich mit Klaus und Fabian im Flieger nach Palma. Im Gepäck noch ein paar alte Papier-Seekarten aus dem Keller als Backup zu der Adrena-Software an Bord, meinen eigenen kleinen Garmin inklusive aller Karten von der gesamten Strecke plus, als zweites Backup, ein ipad, ebenfalls mit allen europäischen Seekarten vor-installiert. Zweifach redundant elektronisch und etwas Pappe im Gepäck, damit der alte Seebär nicht meckert... (tut er aber trotzdem). Nach dem Einkauf des Proviants und dem Stauen der Ausrüstung und dem seesicheren Verzurren von Dingen an Bord, geht es los. Leichte
Pogo 12.50 bis frische Winde wehen, wir lassen die Bucht von Pollensa und die Nordwest-Küste Mallorcas schnell hinter uns, in Richtung Südwest, an Ibiza vorbei in Richtung Gibraltar. Bei wenig Seewind und mehr arabischem Wind (Motor), kommen wir nicht so richtig schnell voran. Der Wind dreht auf Südwest und nimmt zu. Nach grob 250 Seemeilen machen wir erst einmal in der historisch bedeutenden Stadt „Cartagena“ fest, und genießen dort die leckeren, und extrem preiswerten kulinarischen Spezialitäten. Wein und Tapas satt. Das Lokal heißt „La uva Jumillana“ und ist ein Traum für Sparfüchse. Der starke westliche Wind, der etwas weiter südwestlich noch das Mittelmeer aufwühlt, sollte sich derweil gelegt haben. Am nächsten Morgen wird getankt, und die Fahrt geht weiter. Leider steht noch eine alte Welle, der zunächst leichte Wind kommt schräg von vorn, aber die nicht-adäquate See läßt das Boot springen und klatschen. Wir leiden mit dem Schiff und laufen 24 Std. später lieber vor dem Cabo Nero, bei plötzlich extrem böigen Winden, in den kleinen romantischen Hafen „Port de San Jose“ ein. Wir sind froh, der kabbeligen See entronnen zu sein, räumen das Boot auf und öffnen das obligatorische Einlauf-Bier. Es ist knapp fünf Uhr früh, da kommt ein schrottiger VW-Bus um die Ecke gebraust. Zwei abgerissene Polizisten in Zivil springen heraus. Wir werden eine gute Stunde lang verhört. Alle Papier werden (wie in jedem Hafen der Reise) kritisch unter die Lupe genommen. Es ist Ihnen egal, daß wir Touristen, und nicht im geringsten kommerziell unterwegs sind. Alles wird dreimal geprüft. Der herbeieilende Hafenmeister
muß alle Schiffsdokumente und unsere Ausweise kopieren. Die Herren sind nur mäßig freundlich, lassen sich dann aber doch überzeugen, daß wir keine Drogendealer, Schiffsdiebe oder Terroristen sind. Zum Glück spreche ich etwas spanisch.
Am nächsten Morgen geht die gesamte Zeremonie erneut los. Das für diesen winzigen Hafen personell reich bestückte Büro will schon wieder sämtliche Dokumente sehen und stellt viele Fragen. Jetzt werde ich langsam aber ungehalten. Das geht zu weit! Wir sind ehrsame EU-Bürger und werden behandelt wie Kriminelle. Ich knalle die Tür und hole fluchend was verlangt wird. Ich ahne irgendwie, warum es mit manchen EU-Staaten nicht so recht voran geht. Hätten die Behörden AIS und Internet, könnten sie die Route unserer Chinchon auf etwa drei Jahre mühelos zurückverfolgen. Die echten Kriminellen lachen sich bei der Blödheit der Behörden wohl sicherlich ins Fäustchen. Noch einen letzten Kaffee und eine leckere Tapa in diesem sehr hübschen Hafen, und es geht mit frisch gefüllten Diesel-Kanistern, gegen den sehr schwachen vorlichen Wind, weiter in Richtung Gibraltar. Endlich segeln wir etwas längere Am-Wind-Strecken. Jetzt sogar öfter mit Geschwindigkeiten, die wir von diesem tollen Boot erwarten. Nicht selten sind wir bei bis zu 8 Kn True-Wind-Speed mit fast der gleichen Bootsgeschwindigkeit unterwegs. Das macht richtig Spaß!
Einen Tag später gleiten wir allerdings wieder unter Motor über eine spiegelglatte, sanft wabernde See. Die Luft hat sich auf über 25°C erwärmt, der noch sehr volle Mond ist schon im Anmarsch und die Sterne funkeln wie bei 1001 Nacht über dem Affenfelsen Gibraltars. Delfine springen links und rechts aus dem Wasser. Afrika liegt gut sichtbar zur linken Seite. Selbst unter Motor ein großer Moment. Wir machen unzählige Fotos.
Aber, wegen der vielen Flauten und Am-WindStrecken hinken wir dem Zeitplan um gut drei Tage hinterher. Bei Nacht laufen wir in dem von Baustellen gespickten Hafen von Gibraltar ein. Der Crew-Wechsel steht bevor. Unser „Jüngster“ geht von Bord. Mit der neuen Crew, mit Oli und Jürgen aus dem Schwaben-Ländle, geht es weiter. Nachdem wir diese skurrile Bastion der Briten mit einigem Befremden inspiziert und Ersatzteile für die Außendusche besorgt haben, verlassen wir Gibraltar. Täglich gibt es jetzt ein herrliches Frühstück und eine opulente Hauptmahlzeit. Der Wind dreht für einen Tag auf Ost und wir brausen durch die Straße von Gibraltar. Vorbei an Afrika, vorbei an den schäumenden Felsen von Tarifa. Gleich 2 der unheimlichen Katamaran-Fähren kreuzen dort in Landnähe unseren Weg. Die Wellen sind hoch und chaotisch. Die Fähren ziehen einen grimmigen, grauen Schweif aus Abgasen hinter sich her. Das Boot wird hin und her geworfen. Endlich einmal richtiger Spi-Wind, wir surfen jetzt bei 18-20 Kn. Ostwind auf dem Atlantik. Speeds bis 13 Kn sind drin. Das breite Heck dieses Schiffes macht sich bezahlt. Die Dünung erscheint im Gegensatz zum Mittelmeer gigantisch. Plötzlich kommen Böen jenseits der 22 Kn. Der Spi geht schnell runter. Zügig geht es weiter bis wir einen Tag später in Lagos an der Algarve
fest machen. Ein sehr sicherer Hafen, eine tolle Altstadt. Mühsam fragen wir uns durch zur Altstadt. Viel Schulterzucken und Kopfschütteln. Nachdem man uns mehrere Male in die falsche Richtung gewiesen hatte, geniessen wir nach einer knappen Stunde endlich die schönen Gassen dieser alten Stadt und finden ein Lokal zum Essen. Lagos ist uns aber irgendwie zu touristisch und wir legen gleich morgens wieder ab. Zum ersten Mal sehen wir auf der gesamten Reise eine andere Yacht. Eine neue X in unserem Kielwasser. Sie verschwindet bei leichten Winden aber schnell am Horizont. Wir laufen mal wieder Windgeschwindigkeit. Auf meiner Freiwache werde ich früh morgens von hohen, zirpenden Frequenzen geweckt. Irritiert schaue ich raus. Klaus sitzt gerade an der Nav. Mit Erstaunen sehe ich zahllose Delfine. Bis zum Horizont ist das Meer voll dieser schönen Tiere. Wie in einem kitschigen Film, spielen sie stundenlang um das Boot herum. Wir nähern uns unserem vorläufigen Törn-Ziel. In dem empfehlenswerten und sicheren Hafen Oeiras, an der Mündung des Tejo in Lissabon, endet die Reise vorerst und verfrüht. Das stabile Azorenhoch macht ein Weiterkommen erstmal unmöglich, denn an der Küste Portugals manifestiert sich der berühmte Norder, der tagsüber auch gerne bis zu sieben Windstärken und mehr zunimmt. Hunderte Meilen Meilen kreuzen und dann über die Biskaya? Nein danke. Also wird das Boot erst mal sicher aufgelegt, der Eigner informiert, und die Crew bereitet sich auf die Abreise vor. Wann es weiter geht? Mal sehen, wann das Azorenhoch Pause macht. Danke Chinchon. Tolles Segeln, bei viel und wenig Wind!
Winter Series on ATLANTIK agDEN DrAUF aisALSTER CaVONscDER LOTTE II - SCHÖN WAR‘S!
Aber von vorn: Bereits zum zweiten Mal nahm HSC-Skipper Martin Seevers diesen Winter mit verschiedenen Hamburger Junioren an der Cascais Dragon Winter Series des Clube Naval de Cascais in Portugal auf seiner Lotte II (GER 1063) teil. Bei diesem Event ging es an sechs verlängerten Wochenenden zwischen November und April an die sonnig-windige portugiesische Küste vor Lissabon zu Ups & Downs auf den Atlantik. Als eines von wenigen Amateurteams konnten wir zwar selten vorne weg segeln, aber in einem internationalen Spitzenfeld mit bis zu 35 Booten sehr viel lernen.
Unsere Highlights: - In Cascais geht alles über rechts; - In sieben Meter hoher Welle verschwindet ein ganzes Drachenfeld im Wellental, wie sonst nur 420er bei Westwind vor Warnemünde; - Ein Drachen kann gleiten … sogar nur mit Groß und über eine Minute am Stück; - Ein angeblich unsinkbarer Drache kann auch ganz schön schnell ohne Schaden sinken; - Bei Leichtwind kann man sich, in bester Alster manier, an ein paar Olympioniken und Welt meistern auf den neunten Platz vorbei schieben; - Bei drei Meter alter Welle und Null Wind sollte man am Abend zuvor nicht zu viel von dem exzellenten Gin Tonic im Club genießen; - Der CN Cascais hat mit Ricardo Pinto einen der weltbesten Segelfotografen; - Wir werden die Gastfreundschaft und Herzlich keit im Clube Naval de Cascais nicht vergessen. Wir freuen uns auf 2015/2016! Vor- und Mittschiffsmänner: Lennart Grambow, Miklas Meyer, Alexander Grote, Hans-Christoph Burmeister. Foto: Ricardo Pinto
Sonnenuntergang, eine leichte Brise, eine gemütliche Holzbank und ein Glas Weißwein in der Hand. So in etwa sahen unsere Vorurteile über Drachensegler aus. Nach unseren Drachen-Erfahrungen in Portugal müssen wir jedoch zugeben, dass der Drachen ein ungemein anspruchsvolles und vor allem sportliches Boot ist, welches uns häufig an unsere Grenzen brachte!
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D BIC DS&JUGEN KI TRAININGSLAGER O‘PEN
WÖRTHSEE REGATTA UND GARDASEE MIT FOTOS VON ULLI BEYER
Nach einem hervorragenden Ergebnis bei der Wörthsee Regatta, Platz 1 für Leo Bayer, 3 Kian Tedeskino, 4 Falk Nerlich, 7 Ole Kespelher und Platz 10 für Onno Ebel, trainierten die 6 HSC-Kids im Anschluss mit Trainerin Luisa Krüger auf dem Gardasee. Täglich je eine Wassereinheit von 8 Uhr bis 11 Uhr und von 14 Uhr bis 17 Uhr. Nachmittags wehte der starke ‚Ora‘ (benannt nach der exakten Uhrzeit) bei Temperaturen um 25ºC und nachts um 17ºC - perfekte Bedingungen! „Wir kamen nach Hause: müde, mit schmerzenden Beinen, aber mit einem Lächeln im Gesicht. Der erste Tag war genial! Es war sonnig, wolkenlos und viel Wind. So viel Wind, dass wir durchgängig hängen mussten. Anfangs hatten wir leichte Schwierigkeiten, da wir noch nie bei einem solchen Wellengang gesegelt sind. Doch wir gewöhnten uns schnell daran.“ Kilian „Wir blieben ca. 2 Stunden auf dem Wasser. In der Pause, auf den stärkeren Nachmittagswind wartend, brachten unsere Eltern Essen und wir nuzten die Zeit, um mit Luisa die Vereinsboote mit Racekits zu versorgen. Um 14 Uhr gingen wir wieder mit dem ‚Ora‘ auf‘s Wasser. Wir hatten eine Menge Spaß! Besonders beim Downwind. Nach 2,5 Stunden segeln wieder an Land und im Hafen baden. Dann die übliche Nachbesprechung.“ Leo „Ab 8.30 Uhr auf dem Wasser. Der Wind kam heute aus einer anderen Richtung. Im Schleppzug sind wir sehr weit rausgefahren, haben eine Kenterkette gebildet, Rollwenden und immer und immer wieder Starts geübt. Nachmittags stärker werdene Winde, hängen hieß das. Zurück Raumschots. Luisa zeigte uns wie man eine Welle runtersurft und taktisch weghalst. Beim Anlegen sind uns dann ein paar 49er in die Quere gekommen. Erschöpft.“ Onno
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„Wir trainierten bis 11.30 Uhr bei leichtem Wind. Wir mussten zeitweise ohne Ruder segeln, um ein besseres Gefühl für unser Boot zu bekommen. Gar nicht so einfach! Der O‘pen Bic reagiert sehr sensibel. Starts geübt, Mittags Milchreis und dann wieder viel Wind und Welle. Auf langen Kreuzen und Downwinds stellten wir unsere Bootsbeherrschung unter Beweis, nicht immer erfolgreich. Kenterungen gehörten dazu.“ Ole „Als wir morgens aufwachten, hörte man schon das Prasseln des Regens. Perfekt für ein Layday. Es ging nach Malcesine auf die Scaliger Burg ins Museum, welches die Entstehung des Gardasees und dessen Flora und Fauna zeigt. Vom Außengelände genossen des wir den tollen Blick über den nördlichen Teil des Gardasees. Danach schlenderten wir noch ein bisschen durch Malcesine und konnten uns gerade noch vor dem nächsten starken Regenschauer in eine Pizzaria retten. Danach erkundeten wir den Segelladen. Erholt konnten wir uns nun auf den nächsten und leider schon letzten Segeltag freuen.“ Luisa „Wieder erwischten wir Morgenwind. Doch gegen unsere Vermutung kippte der Wind, und ruckzuck wurden die Boote nach dem Essen wieder segelfertig zur Nachmittagseinheit gemacht. Draußen konnten wir dann wieder richtig schön hängen und aufgabenreiche Kurse segeln. Wir alle genossen nochmals die Seeluft vom Gardasee! Wieder an Land wurden die Vorbereitungen zur Abfahrt getroffen. Manche gönnten sich noch ein schönes Abendessen und schon waren alle HSCSegler wieder auf dem Heimweg. Man könnte schwören die Anreise war erst gestern.“ Ulli Am Pfingstwochenende reisten sechs HSC-Kids mit ihren Eltern nach Grömitz zur Super Sail 2015. Erstmalig wurden hier die O‘pen BICs mit eigenem Start integriert. Schnell war klar: Das hervorragende Training trug Früchte! Nach 7 Wettfahrten belegte der HSC die Plätze 3, 5, 10, 12, 16 und 23. Mit sehr guten Ergebnissen qualifizierten sich Leo, Kian, Falk und Linus für die Teilnahme an der EM am Gardasee! Ole und Onno stehen kurz davor. In der Rangliste stehen mit Leo und Kian zwei Segler des HSC bereits auf der Top 20 Liste! GRATULATION AN ALLE O‘PEN BIC SEGLER*INNEN! 30 | HeimatHafen. HAMBURGER SEGEL-CLUB
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Foto: Frank Rehn
Am 09./10.05. fand traditionel auf der Alster und zu Gast beim HSC die Hamburger Meisterschaft der Teenys im Rahmen des Hamburger Jugendseglertreffens statt. Der HSC war mit neun Segler*innen stark vertreten. Von Beginn an lieferten sich zwei HSC-Teams ein Kopf an Kopf rennen. Bei guten vier Windstärken konnten sich am Samstag Jan-Lukas Mogck und Julian Mundt den 1. Platz sichern, dicht gefolgt von Charlotte Henkel mit ihrer Vorschoterin Lena Leiers (SVMG). Bei einer Windstärke mehr, zeigte sich am Folgetag jedoch ein Leistungsunterschied: Charlotte und Lena ersegelten in drei Wettfahrten den 1. Platz. Am Ende standen sie ganz oben und sicherten sich die Hamburger Meisterschaft zum zweiten Mal in Folge. Jan-Lukas und Julian wurden Hamburger Vize-Meister. Die weiteren Ergebnisse 6. Florian Prinzlin, Linus Janszen; 7. Pia Priesmeier (SCED), Hannah Heinrich; 9. Nele Wettstein (SCG), Tom Nicolaus; 13. Anton Rieger, Jussi Rehder. Insgesamt starteten 20 Teams aus Norddeutschland und Berlin.
Wie jedes Jahr ging es über Himmelfahrt nach Malente, um zwei Tage zu trainieren und die Teeny Trophy der SVMG gemeinsam mit 36 Teams auszusegeln. Dieses Jahr schliefen wir bequem in der Jugendherberge, um der Kälte in der Nacht zu entfliehen. Einige junge Segler*innen konnten nicht dabei sein, so mischten wir die Teams: Florian Prinzlin wurde Vorschoter bei Anton Rieger und Jussi Rehder segelte mit seinem Steuermann für die deutsche Meisterschaft Antonius Arzt, vom Segler Club Gothia aus Berlin, zusammen. Die anderen Teams waren unverändert. Hannah Heinricht mit Steuerfrau Pia Priesmeier vom SCED und Charlotte Henkel mit Vorschoterin Lena Leiers von der SVMG.
Foto: Johann-Nikolaus Andreae
HAMBURGER JUGENDSEGLERTREFFEN
TEENY TROPHY MALENTE
Am Samstag konnten bei guten 15-18 Kn fünf Wettfahrten gesegelt werden. Am Sonntag war anfänglich nicht klar, ob der Wind segelbar wäre. Doch die Wettfahrtleitung startete die sechste Wettfahrt. 14 Kn, in Böen 18 Kn auf dem Weg zur Startlinie. Beim Start 18 Kn bis 28 Kn in den Böen. Die Kinder segelten fast normal, nur ein paar Kenterungen gab es hier und da. Sie zeigten wieder einmal, was in ihnen steckt. Am Ende standen Charlotte Henkel und Lena Leiers (SVMG) zum dritten Mal dieses Jahr ganz oben auf dem Treppchen. Die weiteren Ergebnisse: 6. Platz für Pia Priesmeier (SCED), Hannah Heinrich; 10. für Anton Rieger, Florian Prinzlin; 11. für Antonius Arzt (SCG), Jussi Rehder. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
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Foto: Pepe Hartmann
25.04.2015 WIR HABEN GEHEIRATET! GABI & CHRISTOPH ROBERT
CONTENDER
EINHANDSEGELN VERDREIFACHT DER SEGEL-NACHWUCHS IM HAMBURGER SEGEL-CLUB
HIPPHIPPHURRA
Janne Frischmuth 22.01.2015 50cm 2650 gr Eltern: Isabelle & Dirk Frischmuth
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EIN DREIFACHES HIPPHIPPHURRA
Kaya Schillo 26.04.2015 53cm 3770gr Eltern: Conny & Niels Schillo
HIPPHIPPHURRA
Louise Mathilda Grandt 11.02.2015 13:14Uhr 54cm 3810g Eltern: Johanna Grandt & Christian Ernst
Isabelle Frischmuth, K채nguruh 2015, Foto: Pepe Hartmann
Johanna Grandt, K채nguruh 2015, Foto: Pepe Hartmann
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FRÜHJAHRSVERBANDSREGATTA 2
FRÜHJAHRSVERBANDSREGATTA 2
FRÜHJAHRSVERBANDSREGATTA 2
FRÜHJAHRSVERBANDSREGATTA 2
Lennart Grambow, J22
Veranstalter: HSC Wettfahrtleitung: Sven Johannsen
Veranstalter: HSC Wettfahrtleitung: Sven Johannsen
Veranstalter: HSC Wettfahrtleitung: Sven Johannsen
Veranstalter: HSC Wettfahrtleitung: Sven Johannsen
Foto: Pepe Hartmann
Foto: Pepe Hartmann
Foto: Pepe Hartmann
Foto: Pepe Hartmann
FRÜHJAHRSVERBANDSREGATTA 2
FRÜHJAHRSVERBANDSREGATTA 1
FRÜHJAHRSVERBANDSREGATTA 1
FRÜHJAHRSVERBANDSREGATTA 1
Veranstalter: HSC Wettfahrtleitung: Lennart Klemp
Veranstalter: HSC Wettfahrtleitung: Lennart Klemp
Veranstalter: HSC Wettfahrtleitung: Lennart Klemp
Veranstalter: HSC Wettfahrtleitung: Lennart Klemp
Foto: Pepe Hartmann
Foto: Pepe Hartmann
Foto: Pepe Hartmann
Foto: Pepe Hartmann
Wasserwelten Meere, Seen und Flüsse von oben
Bis ans Ende der Meere
von Matevž Lenarcic Gebundene Ausgabe, 400 Seiten, Verlag: Delius Klasing (1. Auflage 2014) ISBN-10: 3768838803 Format: 28 x 32,8 cm, 49,90 EUR
von Likas Hartmann Broschiert: 496 Seiten Verlag: Diogenes; Auflage: 4 (21. Juli 2010) ISBN-10: 3257240244 ISBN-13: 978-3257240245 Format 7,8 x 11,2 x 3 cm
Eigentlich sollte die Erde nicht „Erde“ sondern „Wasser“ heißen, da Wasser mehr als 70% der Erdoberfläche bedeckt. Zwei Jahre lang flog Matevž Lenarcic in einem Ultraleichtflugzeug um den Erdball, um diese Wasserflächen zu fotografieren. Dabei entstanden über 100.000 Fotos, mit denen er den Wasserreichtum der Erde in all seiner Schönheit dokumentiert:
Der junge britische Zeichner John Webber schifft sich im Juni 1776 in Plymouth zur Weltumsegelung auf dem Dreimaster „Resolution“ ein. Kapitän der „Resolution“ ist der legendäre James Cook, dem bereits zwei Weltumsegelungen gelungen sind. Webber ist dafür verantwortlich, Zeichnungen von den Orten anzufertigen, die die „Resolution“ anläuft und die Ereignisse zu dokumentieren. Captain Cook führt ein eisernes Regiment auf seinem Schiff, andererseits wird Webber bald klar, dass es Punkte gibt, wo der Kapitän seine Mannschaft keineswegs im Griff hat. Der unerfahrene Webber lernt die Entbehrungen einer langen Seereise kennen, muss erleben, wie ein guter Freund an Tuberkulose stirbt und trifft auf seine große Liebe, die für ihn unerreichbar bleibt. Schließlich wird Webber Zeuge, wie der große Captain Cook, der aufgebrochen war, die Nordwestpassage durchs arktische Eis zu finden, um‘s Leben kommt. Doch keiner kann so recht sagen, was geschehen ist.
- erstaunliche Wassermengen in endlosen Flüssen - Wasser in den großen Wüsten der Welt - eisige Gletscher - Ozeane Auch auf seinem Flug selbst hat Matevž Lenarcic neue Standards im Flugwesen gesetzt: Ein 369 Stunden Flug, über 91 000 km über alle Kontinente und Ozeane, den Äquator sechs Mal überquerend. Lenarcic Flugzeug war das leichteste Flugzeug, das je über den Südpazifik, in die Antarktis, über den Gipfel des Mount Everest und des Aconcagua geflogen ist. Seine Flugtour war die Flugtour mit dem geringsten Spritverbrauch in der Geschichte der Fliegerei und hat damit den geringsten ökologischen Fußabdruck hinterlassen.
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Nach vier Jahren kehrt Webber nach England zurück und soll im Auftrag der Admiralität ein Porträt von Cook für seine Witwe erstellen. Über die Umstände von Cooks Tod wird von der Admiralität ein Redeverbot verhängt.
Sextant Die Vermessung der Meere
Heute gehe ich zum Hafen
von David Barrie, Übersetzung: Harald Stadler Gebundene Ausgabe, 392 Seiten ISBN 978-3-86648-203-6 Verlag: mare Format: 4,9 x 3,5 x 21,8 cm 26,00 EUR
von Henriette Wich, Jörg Hartmann Gebundene Ausgabe: 26 Seiten ISBN-10: 3770759389 Verlag: Ellermann (Februar 2005) Format: 24,4 x 20,6 x 1 cm 2,99 EUR
Noch vor 250 Jahren waren die Umrisse ganzer Kontinente unbekannt, selbst von europäischen Gewässern existierten keine genauen Karten. Der Grund? Nicht nur war die Kunst der Navigation nach den Gestirnen noch unvollkommen, vor allem war es ganz und gar unmöglich, an Bord eines Schiffes zuverlässig den Längengrad zu bestimmen. Erst ein neues Beobachtungsinstrument verlieh der neuzeitlichen Welt ihre Gestalt, im wörtlichen wie im übertragenen Sinn: Der Sextant. In einer klugen, von außerordentlicher Sachkenntnis sowie von eigener Erfahrung getragenen Hommage an die Gestirnsnavigation erzählt David Barrie davon, wie und warum der Sextant erfunden wurde, wie lebenswichtig er für Seeleute war, die in wilden, unkartografierten Gewässern segelten, und welch zentrale Rolle er für die Geschichte der Forschungs- und Entdeckungsfahrten spielte. Kunstvoll verbindet David Barrie die Geschichten unerschrockener Seefahrer wie James Cook, La Pérouse, Joshua Slocum und Ernest Shackleton mit Erinnerungen an seine eigene Atlantiküberquerung. Eine gelungene Mischung aus Abenteuer, Wissenschaft, Mathematik und Heldentaten, aber auch eine Liebeserklärung an das Meer
Heute geht Ben mit seinem Vater zum Hafen. Was es da alles zu entdecken gibt! Sein Papa zeigt ihm, wie große Schiffe gebaut werden, und er kann zusehen, wie ein Kran ein Containerschiff belädt. Und dann erlebt Ben sogar eine Schiffstaufe! Eine kleine Vorlesegeschichte, um den Hafen Kindern näher zu bringen. Die Landungsbrücken, Werften, Docks, Schleusen, Losten und jede Menge Schiffe sind kindgerecht illustriert und werden in ihren Funktionen und mit den passenden Berufen erklärt. Übrigens, endet das kleine Heft mit dem Besuch im Yacht-Hafen und dem Segeln. Dieses hübsch illustrierte Heftbuch kostet gerade mal 2,99 EUR. Ganz besonders geeignet für kleine Kinder, die nicht den Hamburger Hafen kennen. Vom Hersteller empfohlenes Alter: 4 - 6 Jahre
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AUS DER FAMILIENCHRONIK HAMBURGER SEGEL-CLUB APRIL Böttcher, Manfred 07.04.1935 07.04.1937 Quast, Ulrich Roth, Werner 29.04.1937 Hartje, Jürgen 09.04.1938 Bohlen, Rolf F. 17.04.1939 Ehrhorn, Bodo 01.04.1940 Kemme-Konzelmann, Erika 03.04.1940 23.04.1940 Köther, Margrit 27.04.1940 Kurland, Manfred 26.04.1941 Nootbaar, Helmut 13.04.1942 Rühmkorf, Matthias 24.04.1943 Helbing, Rüdiger 25.04.1944 Schaake, Claudia 07.04.1948 Müller, Stephan 28.04.1948 Ahrens, Wolfgang 13.04.1950 Gurgel, Eveline Delius, Albrecht 14.04.1951 MAI Behrens, Heinz Baum, Hans-Peter Brieger, Bernd Krohn, Heinz von Spreckelsen, Dietrich Koltermann, Klaus-Peter Jönsson, Lars Wierig, Caroline-M. Leithner, Klaus Lempp, Christian Lorenz, Gerhild Schumann, Christoph
16.05.1931 23.05.1937 21.05.1938 02.05.1941 21.05.1941 16.05.1943 31.05.1944 28.05.1944 26.05.1948 13.05.1949 15.05.1949 15.05.1949
HOCH SOLL‘N SIE LEBEN HOCH SOLL‘N SIE LEBEN DREIMAL HOCH
JUNI Garms, Peter 25.06.1930 21.06.1937 Heim, Peter 25.06.1938 Koglin, Uwe Kümmerle, Bärbel 30.06.1939 16.06.1941 Boysen Wilfried Hior, Wolfgang M. 11.06.1941 Hankemeier, Peter 28.06.1944 10.06.1944 Bense, Hans-Jürgen von Bargen, Hans-Joachim 16.06.1946 03.06.1946 Scheidemann, Jürgen 15.06.1947 Diembeck, Walter Klinger, Roland 02.06.1947 von Spreckelsen, Angelika 19.06.1947 Windler, Willy 21.06.1948 02.06.1949 Köther, Michael Hitgen, Wolfgang 15.06.1950
The ultimate Dresscode. Tel: 040-745 77 78 www.northsails.de
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JULI Gewers, Carl-Hermann Fischer, Elfi Schütze, Jürgen Metge, Peter Tollmien, Holger Ernst, Uwe Holtkamp, Erhard Rendtel, Fritjof Lehmann, Harald Runge, Karl-Heinz Höpcke, Hartwig
05.07.26 22.07.34 20.07.36 05.07.37 11.07.38 14.07.39 10.07.40 05.07.41 02.07.45 22.07.46 29.07.49
AUGUST Dominik, Hans Bense, Heinzpeter Sadewasser, Holger Wenzel, Harald Knoop, Eggert Friese, Thomas Korte, Rolf-Jürgen Naumann, Günther Vogler, Reinhard Sohst, Claus
04.08.37 29.08.39 12.08.42 20.08.42 26.08.42 15.08.43 01.08.44 27.08.45 18.08.47 15.08.49
HOCH SOLL‘N SIE LEBEN HOCH SOLL‘N SIE LEBEN DREIMAL HOCH
SEPTEMBER Feldmann, Gerhard Amtmann, Udo Lehrmann, Gerhard Wiese, Elke Nehls, Peter Müller, Dieter Moos, Ansgar Halbe, Jochen Römeth, Peter Harpain, Rimbert Gerresheim, Michael Zenk, Frank C. Schreiber, Manfred C. Baatz, Rainer Neumann, Peter
18.09.36 24.09.36 07.09.37 16.09.41 19.09.41 14.09.42 09.09.43 17.09.43 02.09.44 22.09.44 03.09.45 23.09.47 28.09.47 05.09.49 09.09.49
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