WÖCHENTLICHE GRATISZEITUNG Zeitung für Darmstadt
4. Jahrgang · Nummer 22 Auflage 92.000
Unglaublich: Hunde erschnüffeln Krebszellen am Klinikum.
Uneinig: Erneut Bürgergespräch zur Frankfurter Landstraße.
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Unklar: Wer trainiert die Lilien in der kommenden Saison?
www.darmstaedter-tagblatt.de
Ungewohnt: Mundstuhl im Interview mit Darmstädter Schülern.
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Unkompliziert: Mausi sucht Familienanschluss.
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Wem gehört der Wald? Gesellschaft
Donnerstag, 2. Juni 2016
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Förster, Jogger und Hund eröffnen Tagblatt-Debatte – Was meinen Sie? www.heagwohnbau.de
Wem gehört der Wald? Einfache Frage, komplizierte Antworten. Denn die Sache ist vielschichtig. Einige Akteure sind im Spiel, die berechtigte Ansprüche formulieren. Wie sind alle Begehrlichkeiten unter einen Hut zu bringen?
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Da sind etwa die Hunde und ihre Besitzer: Bello hat das Recht auf Auslauf. Jogger aber auch, und zwar ohne ein Hundehecheln (oder noch schlimmer: ein Hundegebiss) an der Wade zu spüren. Rechte haben im Wald vor allem die, die immer dort leben: Rehe, Wildschweine, Vögel, die ihre Jungen oft am Boden ausbrüten und deshalb besonders schutzbedürftig sind. Tatsächlich sind es im Frühjahr und Frühsommer gerade die Waldtiere, die zur Beute von freilaufenden Hunden werden. Häufig bleiben Rehkitze oder Hasen Freilaufende Hunde können Wildtiere gefährden. schwer verletzt liegen oder werden tot gebissen. Fachleute sagen: Vom GrundDer Förster: Wilderei durch Hunde gerade jetzt ein Problem satz her sind Hunde nun mal Raubtiere; nicht selten Hilmar Branz, dazu haben wir nicht, es gibt keine unterschätzen ihre Besitzer Forstamt Darmstadt Meldepflicht. Zudem ist die Dundas. Genaue Zahlen, wiekelziffer sehr hoch. Der Hund muss viele Waldtiere durch HunEs gibt zwar keinen Leinenzwang das Jungtier dabei gar nicht töten. Es de ums Leben kommen, gibt im Wald, aber wir appellieren an die reicht oft schon eine Störung, dass es nicht. Die Dunkelziffer Hundebesitzer, ihre Tiere nicht frei die Eltern ihre Jungen nicht mehr sei hoch, während Begeglaufen zu lassen. Wilderei ist gerade annehmen. Das gilt natürlich auch nungen mit Joggern meist in dieser Zeit wegen der vielen Jung- für Störungen durch Menschen. Geglimpflich ausgehen, heißt tiere ein Problem. Genaue Zahlen rade jetzt sollte niemand die Wege es aus den Forstämtern. Hinzu kommt, dass die Rechtslage nicht einfach ist. Laut Hessischem JagdgeDer Jogger: Ich will nicht spielen setz ist es verboten, Hunde in einem Jagdbezirk unbeStephan Köhnlein, erhitzte Gesicht treibt, sind freilauaufsichtigt laufen zu lassen. Tagblatt-Autor fende Hunde und vor allem ihre oft Sie müssen sich „im Einwirgleichgültigen oder überforderten kungsbereich ihrer BesitIch bin ein freundlicher und rück- Herrchen und Frauchen, die aus der zer“ befinden, heißt es. Ein sichtsvoller Mensch. Wenn ich im Ferne rufen: „Der tut nichts“ oder Leinenzwang ist damit aber Wald jogge, grüße ich freundlich zu- „Der will nur spielen“. nicht verbunden. rück, gehe für Mountainbiker zur Liebe Hundebesitzer: Ich will nicht Seite und bedanke mich bei Spa- spielen. Ob Ihr Vierbeiner nichts ■■Ihre Meinung ist gefragt ziergängern, wenn sie mich vorbei- tut, kann ich nicht wissen – und ob Welche Erfahrungen haben lassen. Aber was mir mit unschöner Sie sich da immer so sicher sein könSie mit Hunden im Wald geRegelmäßigkeit die Zornesröte ins nen, bezweifle ich auch. Vor allem macht? Gute? Schlechte? Sollen sich die Tiere im Wald frei bewegen dürfen? Oder müssen die Vierbeiner konsequent an die Leine? Schreiben Sie uns Ihre Meinung! Entweder per E-Mail mit dem Stichwort „Hunde“ an redaktion@ darmstaedter-tagblatt.de oder per Post an Darmstädter Tagblatt – Redaktion Leserbriefe - Marktplatz 3, 64283 Darmstadt. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir nur Leserbriefe veröffentlichen können, sofern uns Name und Anschrift vollständig vorliegen.
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verlassen. Was sich Hundebesitzer auch klarmachen sollten, ist, dass wir um Darmstadt eine sehr hohe Wildschweinpopulation haben. Das sind sehr wehrhafte Tiere. Wenn es da zu einer Konfrontation mit einem Hund kommt, geht das in der Regel zulasten des Hundes. ko
Freie Bahn für Jogger, alle Hunde an die (kurze) Leine - bei solch populistischen Sprüchen stellt sich mir das Nackenfell. Sicher: Eine dänische Dogge mit gefletschten Zähnen gehört an die Kette. Aber soll man deshalb Regeln aufstellen, die für alle gleich sind? Wenn wir bestimmen, dass al-
le Tiere ab morgen zu Fuß gehen müssen, dann freuen sich die Katzen - und es ärgern sich die Vögel. Ich kann nur für mich sprechen, für mich werben. Ich laufe frei, ich kann das auch. Ohne Jogger oder gar Wildtiere zu belästigen - meistens. Das klappt dank meiner guten Hundekinderstube: Frauchen hat mir mit einer Mischung aus Gelassenheit und klaren Kommandos beigebracht, dass andere Tiere mich nicht
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aber: Es geht um gegenseitige Rücksichtnahme – und dazu gehört, den Hund so zu halten, dass er andere nicht belästigt. Vielleicht hilft ja ein Perspektivwechsel: Stellen Sie sich doch mal vor, ein ihnen unbekanntes Wesen mit scharfen Zähnen und sabberndem Maul kommt im Wald plötzlich auf sie zugesprungen. Würden Sie mit dem spielen wollen?
Der Hund: Auf die Hundekinderstube kommt’s an! Von Luise (Platz!), Tagblatt-Kolumnistin
P RO B U C H
zu interessieren haben und Jogger nichts Beachtenswertes sind. Sie sind kein Grund, mich zu rufen oder an die Leine zu nehmen. Wir laufen einfach weiter. Das klappt dann nicht, wenn Jogger Dinge tun, die ich als Einladung zum Spielen betrachte. Wenn sie gestikulieren, rufen, mich mit Blicken fixieren. Dann komme ich angehechelt. Ich gebe zu: Daran muss ich arbeiten. Die Jogger aber vielleicht auch.
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