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WÖCHENTLICHE GRATISZEITUNG Zeitung für Darmstadt

4. Jahrgang · Nummer 40 Auflage 92.000

Schneller Bau: Die Stahlrohr-Tribüne wird errichtet.

Knapper Raum: Parkplätze Mangelware in der Lincoln-Siedlung.

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Rasende Zeit: Lilien-Legende Bechtold erinnert sich.

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Starke Kunst: Mahnmal gegen den Krieg in Darmstadt.

Schunkelnde Menge: Pfungstadt feiert zünftig Oktoberfest.

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Verwaist die Innenstadt? Gewerbe

Donnerstag, 6. Oktober 2016

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Von Georgeta Iftode In der Darmstädter Innenstadt zeichnet sich seit einiger Zeit ein Trend ab, der vielen Menschen Sorgen bereitet. Zahlreiche traditionelle Geschäfte verschwinden von der Bildfläche der Heiner city – und werden oft durch Filialen größerer Ketten ersetzt. Einige Geschäfte bleiben zum Teil gleich ganz leer leer.

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Von Susanne Király Eine Zeitkapsel ist eine Art Flaschenpost der Vergangenheit. Doch schwimmt sie nicht durch die wilde See, sondern ruht in alten Gemäuern. So zum Beispiel in den Wänden des Glockenbaus im Darmstädter Residenzschloss. Hier haben Arbeiter bei den Sanierungsarbeiten eine alte Essigflasche mit spannendem Inhalt gefunden. Darunter ein Titelblatt des Darmstädter Tagblatts vom 6. Oktober 1930 – auf den Tag genau 86 Jahre vor Erscheinen dieser aktuellen Tagblattausgabe –, gestempelte Briefmarken mit dem Kopf des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg, eine Reichsbanknote im Wert von 20 Millionen Mark und ein handgeschriebenes Schriftstück. Verfasser war Wilhelm Knoll, ein deut-

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ten Pahone/Teufel versucht, die Inverstoren von der Notwendigkeit eines niedrigeren Mietzinses zu überzeugen. Ohne Erfolg. Nach langem hin und her, kurzfristig abgesagten Verhandlungsterminen, haben die Gesellschafter das Handtuch geschmissen.

Ihnen kam es vor, so formulieren sie es im Gespräch mit dem Darmstädter Tagblatt, als hätten sie nicht mit Menschen, sondern mit Zahlenrobotern verhandelt. Eine Menge Frust und Enttäuschung schwingt da mit. Pahone und Teufel sind davon überzeugt, dass vie-

le Einzelhändler sich in Darmstadt immer schwerer tun, auf einen grünen Zweig zu kommen, weil die Mieten so horrend hoch sind. Einzig Geschäftsleute, die auch das Gebäude besitzen, könnten sich noch leisten, dort ihr Geschäft zu betreiben. Sicher: Pahone und

Teufel machte nicht nur der Mietzins, sondern auch die gastronomische Konkurrenz zu schaffen. Anke Jansen von Citymarketing räumt im Gespräch mit dieser Zeitung ein: „Die Innenstadt ist einem > Fortsetzung auf Seite 2

Darmstädter Tagblatt aus der Essigflasche Stadtgeschichte

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Die Sanierung des Glockenbaus förderte eine Zeitkapsel zutage scher Politiker der katholischen Zentrumspartei, der in dieser Zeit als Abgeordneter im Landtag des Volksstaates Hessen saß, dessen Hauptstadt Darmstadt damals war. Knoll, Oberregierungsrat im Ministerium für Arbeit und Wirtschaft, hatte sein Arbeitszimmer im ersten Stock des Glockenbaus. Das Schreiben gibt an, dass die Flasche durch den Schlossmaurer Klaus im Oktober 1930 bei Instandsetzungsarbeiten am Glockenbau eingemauert wurde. Eine Zeitkapsel ist ein Behältnis, das mit zeittypischen Dingen gefüllt, in Grundsteine oder anderen Stellen von Gebäuden eingemauert wird. Nachfolgende Generationen, die es - zumeist durch Zufall - finden, erhalten durch Schriftstücke und andere Dinge einen Eindruck des Geschehens aus der Zeit, als die Zeitkapsel hinterlegt wurde. Und eindrucksvoll ist der Zeitkap-

86 Jahre alte Essigflaschen-Post

selinhalt aus dem Oktober 1930 zweifellos auch heute. 1930 war das Jahr, in dem die Weimarer Republik zusehends zerbrach. Regierungen kamen und gingen, radikale politische Kräfte erhielten mehr und mehr Zuspruch. Nazis und Kommunisten brachten ihre Ansichten mit Schlägertrupps unter das Volk. Die hohe Arbeitslosigkeit stürzte große Teile der Bevölkerung in Armut und Elend. Wilhelm Knoll schreibt: „Diese Fla-

Foto: Susanne Király

sche wurde eingemauert (...) im Oktober des Jahres 1930. (...) In dem großen Notjahre, wo über 3 Millionen erwerbslose Menschen in Deutschland waren und die Städte Millionen von Mark an Unterstützungen bezahlen mußten um die Leute vor dem Hungertod zu bewahren (...). Gebe Gott, daß diese schwere Notzeit für das deutsche Volk bald ein Ende nehmen möge.“ Dass es letztlich noch viel schlimmer kam, erlebte und über-

lebte auch Knoll. 74jährig verstarb er im August 1947 in Frankfurt am Main. Die Zeitkapsel ist derzeit im Foyer des Schlossmuseums zu bestaunen. Eine neue Zeitkapsel für das Jahr 2016 wird im Herbst eingemauert werden. Dazu hat das Museum einen Wettbewerb für Grundschulklassen der Stadt Darmstadt und des Landkreises Darmstadt-Dieburg ausgeschrieben, der nun beendet ist. Die schönsten, kuriosesten und originellsten Zeitkapseln der teilnehmenden Klassen werden im Schlossmuseum ausgestellt. Museumsbesucher und eine Jury entscheiden dann darüber, welche Zeitkapsel im Fußboden des Glockenbaus eingelassen wird. Bürgermeister Rafael Reißer und Landgraf Donatus von Hessen haben die Schirmherrschaft über die Aktion übernommen und werden bei der feierlichen Zeremonie dabei sein.

HU

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