WÖCHENTLICHE GRATISZEITUNG Zeitung für Darmstadt
Etabliert: 15 Jahre Internationaler Waldkunstpfad.
Seite 1 und 2
5. Jahrgang · Nummer 31 Auflage 108.000 www.darmstaedter-tagblatt.de
Umgebaut: Vom Marktpalais zum Kaufhaus.
Seite 2
Zurückgekehrt: Yannick Stark spielt wieder für die Lilien.
Aufgeführt: Reformationskonzert des Darmstädter Bachchores.
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Seite 5
Verplant: Das Wetter hält Knortz von Wichtigem ab.
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Luftschloss und geflügeltes Schwein Kunst
Donnerstag, 3. August 2017
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Internationaler Waldkunstpfad - Der Darmstädter Wald - Teil 1
Von Susanne Király Darmstadt und sein Wald - das ist eine lange Geschichte. Die Darmstädter und ihr Wald - das ist eine enge Beziehung. Wo Landgrafen jagten und Goethe dichtete, wird heute gejoggt, geradelt und gespielt. Von jedem Ort der Stadt aus ist der Wald per Rad oder mit Bahn und Bus in knapp fünfzehn Minuten erreichbar - ein wirkliches Privileg für Großstädter. Das Darmstädter Tagblatt möchte in einer kleinen Artikelreihe in den kommenden Ausgaben Einblicke in verschiedene „Waldthemen“ geben. Und da Darmstadt nicht nur die „Stadt im Walde“ ist, wie der Titel eines Imagefilmes aus dem Jahr 1939 besagt, sondern auch die Stadt, in der die Künste leben, beWaldkunstpfad-Kuratorin Ute Ritschel neben dem „Forest House“. Foto: Arthur Schönbein ginnen wir die Reihe heute mit dem Internationalen Waldkunstpfad. Künstler, die ihre Kunst- sche Künstlerin Joan Backes ler Joachim Kuhlmann. Ritwerke in und mit dem Wald für den Waldkunstpfad 2010 schel, Kulturanthropologin Wem der Sinn nach Kunst schaffen. Von den acht bis- schuf. Es könnte einem Mär- und Theaterwissenschaftlesteht, ist in Darmstadt nicht herigen Waldkunstpfaden chen entsprungen sein, und rin, hatte in Darmstadt 1995 auf ein Museum angewie- sind derzeit entlang ver- tatsächlich waren es die Er- bereits das Kunstprojekt sen. Es genügt ein - ganz schiedener Waldwege auf ei- innerungen an ihre Kind- „Vogelfrei“ gestartet, eine kostenloser und erholsa- ner Strecke von etwa 3,3 Ki- heit im waldreichen Wis- Biennale, bei der internatiomer - Waldspaziergang zwi- lometern insgesamt rund 40 consin und an die - so oft im nale Künstler alle zwei Jahschen Böllenfalltor und Lud- Kunstwerke an ihrem Ent- Wald spielenden - Märchen re Installationen und Perwigshöhe. Seit 2002, also seit stehungsort geblieben. Sie der Gebrüder Grimm, wel- formances unter anderem nunmehr 15 Jahren, gibt es laden große und kleine Spa- che die Künstlerin zu ihrer in private Gärten des Komhier alle zwei Jahre den In- ziergänger zum Betrach- Idee inspirierten. ponistenviertels und auf die ternationalen Waldkunst- ten und auch zum SpieDie Idee zum Internatio- Rosenhöhe gebracht hatten. pfad, eine Ausstellung deut- len ein. So wie das „Forest nalen Waldkunstpfad hatten „Vogelfrei“ endete mit der scher und internationaler House“ das die amerikani- Ute Ritschel und der Künst- elften Ausstellung 2015.
Ritschels Ansinnen, nun Kunst in den Wald zu bringen, gefiel dem damaligen Leiter des Darmstädter Forstamtes, Arnulf Rosenstock. Er sah darin die Möglichkeit, über das Medium Kunst kulturell interessierte Menschen für den Wald zu begeistern. Das hat funktioniert, die Besucher strömen: Während der sechs Wochen, in denen der Internationale Waldkunstpfad, ebenfalls als Biennale, stattfindet, kommen etwa 100.000 Menschen, schätzt Ute Ritschel. Schon jetzt buchen Waldkunstbegeisterte Führungen für den Waldkunstpfad 2018, der das Thema „Kunstökologie“ haben wird. Für die Kuratorin des Waldkunstpfades, sind die Kunstwerke im Wald fast so etwas wie Kinder. Bei ihren Führungen entlang des Pfades kann sie zu jedem von ihnen Geschichten über ihre Entstehung und den Künstler dahinter erzählen. Zum Beispiel über Bob Verschueren, der mit einzelnen, an einem Abhang angeordneten Holzstämmen einen kletternden Baum geschaffen hat. Oder über das „Luftschloss“ von Anne Berlitt, das hoch in den Buchen hängt. Es gibt Kunstwerke, mit denen indianischstämmige Künstler an die Verletzlichkeit der Erde erinnern. Oder die Installa-
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Ein Unternehmen der bauverein AG Darmstadt
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Stadt Darmstadt sucht Tagesmütter und Tagesväter Gesellschaft In der Stadt Darmstadt ist die Kinderbetreuung durch eine Tagesmutter oder einen Tagesvater ein festes Angebot zur Erfüllung des Rechtsanspruches eines Kindes auf einen Betreuungsplatz ab dem ersten Geburtstag. Das Angebot wird von Darmstädter Eltern wegen seines familiären Charakters sehr geschätzt und daher besonders gerne wahrgenommen. Jetzt sucht die Stadt Darmstadt Männer und Frauen, die gerne eine Tätigkeit als Tagesmutter oder -vater ausüben möchten – vor allem im Bereich Innenstadt. „Die Kindertagespflege ist keine privat organisier-
Grundqualifizierung beginnt nach den Herbstferien te Alternative zur institutionellen Kinderbetreuung, sondern eine eigenständige Form der Kinderbetreuung, der eine große Bedeutung zukommt. Zurzeit bieten 128 Tagespflegepersonen insgesamt 485 Betreuungsplätze in Darmstadt an. Deshalb fördern wir den kontinuierlichen Ausbau der Plätze und unterstützen die Fortund Weiterbildung der angehenden Tagespflegekräfte. Durch die im städtischen Familienzentrum angebotenen Qualifizierungskurse und der anschließenden jährlichen Aufbauqualifizierung mit Bundeszertifikat zur ‚Qualifizierten Kindertagespflegeperson‘ ist die Tagespflege eine hochwertige Form der Kinderbetreuung
geworden. Auch die Wertschätzung der Tagespflege-Tätigkeit haben wir dahingehend zum Ausdruck gebracht, dass die finanziellen Leistungen gemäß der Satzung deutlich verbessert wurden. Für die Tagespflegepersonen ist somit eine verlässliche und tragende berufliche Basis geschaffen worden“, betont Sozialdezernentin Barbara Akdeniz.
Grundqualifizierung ist Voraussetzung Die Voraussetzung, um als Tagesmutter oder Tagesvater für die Stadt Darmstadt tätig werden zu können, ist das Interesse und die Freude an der Arbeit mit Kindern. Nach den hessischen
Herbstferien 2017 beginnt eine neue Grundqualifizierung im Familienzentrum des Jugendamtes der Stadt Darmstadt, die eine der Voraussetzungen für die Erteilung einer Pflegeerlaubnis gemäß §43 SGB VIII ist, und die Person berechtigt, bis zu fünf Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren, im Haushalt zu betreuen. Die Teilnahme an der Grundqualifizierung ist durch die Landesförderung kostenfrei und dauert 185 Unterrichtseinheiten. Der Unterricht erfolgt vorwiegend abends und an Samstagen. Weitere Voraussetzungen sind ein Hauptschulabschluss, ein Wohnort in Darmstadt, sehr gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift und ein Min-
destalter von 25 Jahren. Interessierte werden gebeten, sich zu einem der Infotermine beim Kooperationspartner Tageseltern Tageskinder Vermittlung (TTV) bei Rita Pöschl (Telefon: 06151/9512512, Email: serv ice@tageselternvermit tlung.de) anzumelden. Der nächste Termin ist am Mittwoch, den 16. August von 9.30 bis 11.30 Uhr. Weitere Informationen gibt es beim Jugendamt der Stadt Darmstadt, Abteilung Kinderbetreuung, Fachaufsicht und Beratung für Tagespflegepersonen. Ansprechpartnerin ist Erika Jost (Telefon: 06151/133272 oder Email: Erika.Jost@ darmstadt.de) DT
Eberstädter Kreisel wird bepflanzt – Der Watz bleibt Die Stadt Darmstadt beginnt ab Montag (7. August) mit der grünen Neugestaltung des Eberstädter Kreisels. Dazu wird die provisorische Grasnarbe im Inneren entfernt und durch die Staudenmischpflanzung „Silbersommer“ ersetzt. Am Rand bleibt ein Rasenstreifen erhalten, damit die bereits gesetzten Zwiebelpflanzen im Frühjahr wieder blühen können. Wildtulpen, Traubenhyazinthen und Krokusse beginnen im Frühjahr, im Sommer folgen Goldgarbe, Blauraute, Königskerze und verschiedene Storchschnabelarten. In der Herbstsonne leuchten zwischen filigranen Gräsern Fetthenne, Wolfsmilch und Astern. Auch der Winteranblick der mit Raureif überzogenen Samenstände wird attraktiv sein. Die Bepflanzung des Kreisels dauert rund eine Woche. Die Kosten belaufen sich auf knapp 25.000 Euro und werden von der Dotter-Stiftung mit einem Betrag von 8.000 Euro mitfinanziert. Der von unbekannter Hand im Frühjahr dieses Jahres auf dem Kreisel installierte Eber wird während der Arbeiten entfernt werden, kommt aber danach wieder auf seinen Platz, versicherte die Pressestelle der Stadt Darmstadt auf auf Nachfrage des Darmstädter Tagblatts. DT