Tectum - Wissenschaft 2/2012

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Tectum Verlag Neuerscheinungen 2 / 2012


Neuerscheinungen 2/2012

Kulturwissenschaften Literaturwissenschaft/Germanistik

2

Philosophie

7

Geschichte

9

LITERA KOMPA Kompetent, konzentriert, punktgenau

10

Musikwissenschaften

12

Informatives Lesevergnügen

Architektur

13

Religionen

14

Jura-Studium in Bonn, Göttingen und Berlin (mehrfach unterbrochen)

Sprachwissenschaft

14

Lebensereignisse

Aufnahme israelitische Aufnahme Privatschule Volksschule

* 13.12.1797 Düsseldorf

1798

1800

1802

1804

1806

Heine wird Zeuge bei Napoleons Ritt Eintritt ins durch den Düsseldorfer Düsseldorfer Lyzeum Hofgarten

1808

1810

1812

Schulabgang ohne Reifezeugnis

Lehrling im Hamburger Bankhaus seines Onkels

Besuch der Heine verliebt sich in seine HandelsKusine Amalie schule

1814

1816

1818

Duell-Affäre und einsemestriges Studierverbot

1820

Kunstwissenschaft

15

1822

1824

Polen

Reisen (Auswahl)

Harzwanderung

Begegnungen

A.W. Schlegel W. Menzel

1826

1828

Erhalt einer Jahrespension aus frz. Geheimfonds

Übersiedlung nach Paris Beginn der KorresponVerbot dentenBeginn von tätigkeit der Heines für Cottas BezieSchrifAllgemeine hung mit ten in Zeitung Mathilde Preußen

1830

1832

1834

1836

Italien Helgoland England Boulogne-sur-mer Holland Normandie Deutschland

J. Campe

H. Berlioz F. Chopin F. Liszt G. Meyerbeer G. Rossini H. Balzac J. Béranger V. Hugo

Beginn des Augenleidens

Jahresrente für Heine von seinem Onkel

1838

Katholische Trauung mit Mathilde Duell mit Salomon Strauß

1840

Bretagne Südfrankreich

1842

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Klinikaufenthalt

Beginn eines Erbschaftsstreits

Beginn der Bettlägerigkeit

1846

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Beginn der Arbeit an den »Memoiren« und an einer frz. Gesamtausgabe

Mitarbeit an »DeutschFrz. Jahrbüchern« und am »Vorwärts!«

1844

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Ro De manze r Do ro ktor Faus

Lu dw De r Sa ig Bö lon rne Bd .4 Atta Trol l

Fran zö De sisch De la Fr e Zust r Sa ance än de lon Bd .1 De r Sa lon Bd An .2 Bu eine nd esvehohe rsam De r Sa mlu lon ng Bd .3

Ablehnung von Heines Bewerbung als Ratssyndikus Heine wird Professur Übertritt zum Protes- verweitantismus gert Promotion Tod des Vaters Dr. Juris

J.W. Goethe

R. u. A. Varnhagen A. Chamisso F. M.Fouqué C.D. Grabbe A. Humboldt

Historischer Hintergrund

Re

n

Ge dich te Brie fe au s Be Üb er rlin Po len

Erst verö e Ge ffen dich tlich tun ge

Werke (Auswahl)

Ex il Schr iften

Medienwissenschaften

Literatur kompakt – auf visuell attraktive Weise kompakte Info Dabei orientiert sich die Reihe an den Bedürfnissen der Studenten stufe und interessierte Leser.

De mär utschl chen and. /Neu Ein e Ge Win dich terte

10

ise bi Re lder I/D ise ie Ha Bu bild ch rzre de er II r Li ise ed er Re ise bild er III

Anglistik

1848

Heine erteilt Heine Mathilde macht sein Tes- Bankvolltament macht

1850

1852

Platon. Beziehung mit Elise Krinitz

† 17.2.1856 Paris

1854

Pyrenäen Deutschlandreisen

A. Musset G. Nerval G. Sand F. Guizot A. Thiers E. Quinet L. Börne Saint-Simonisten

F. Lassalle A. Ruge F. Hebbel K. Marx

G. Weerth F. Engels

Burschenschaftskultur Revolution 1848 napoleon Bonaparte (1769–1821)

Sozialwissenschaften

Juli-Revolution 1830

Bürgerlicher Salon

16

Politikwissenschaft

19

Grafiken

ZEITTAFEl

Soziologie

Porträt Theodor Fontane, um 1860

Pädagogik

23

Pflegewissenschaft

24

II. Zeittafel

24 Ansicht von Neuruppin aus Richtung Osten, Stahlstich nach einer Vorlage von Julius Gottheil, um 1860

Fontanes Geburt am 30. Dezember in Neuruppin

1827

Umzug nach Swinemünde

1828

Privatunterricht im Hause der Familie Krause in Swinemünde

1832

Besuch des Gymnasiums in Neuruppin

1833

Besuch der Gewerbeschule in Berlin

1836

Beginn der Apothekerlehre in Berlin bei Wilhelm Rose

1838

Das Wasserröslein (GB 2, 15) (Frühe Gedichtveröffentlichung)

1840

Ende der Lehrzeit, anschließend Tätigkeit in einer Apotheke in Burg bei Magdeburg Rückkehr nach Berlin Vision (GB 2, 208–211)

1841

Eintritt in die demokratische Burschenschaft (von F. ‚Herwegh-Klub‘ genannt) Berliner Republikaner (GB 2, 50), Shakespeares Strumpf (GB 1, 362), An Richard Lucae (GB 3, 58)

1841/1842

Lied eines Ausgewanderten (GB 2, 275f.)

1842

Die Faust in der Tasche (GB 2, 53f.)

15

Wirtschaftswissenschaften

24

Rechtswissenschaften

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Übersichten und Karten

wie Geschwisterliebe oder Tuch und Locke entstehen bereits zu einem frühen Zeitpunkt. Historisch-politischer Hintergrund

Das literarische Schaffen des Dichters vollzieht sich im Kontext der historischpolitischen Situation Preußens, des damals herrschenden europäischen Wissenschaftsverständnisses und der europäischen Romantradition des 19. Jahrhunderts. Schon vor dem Scheitern der 48er-Revolution zeichnet sich in der preußischen Politik eine Hinwendung zu greifbaren, realen Interessen ab, die 1853 erstmalig explizit als ‚Realpolitik‘ bezeichnet wird und zugleich eine kla-

re Absage an die Philosophie des Idealismus darstellt. Mit dem Erwachen nationalstaatlichen Bewusstseins war die Überwindung der Rückständigkeit Preußens und der übrigen deutschen Staaten gegenüber England und Frankreich in Fragen der politischen Einheit und der Wissenschaft ein drängendes Anliegen geworden. Die Fortschrittsorientierung wirkte sich auch auf die literarische Zunft aus, wovon der Name des oben erwähnten Dichtervereins ‚Tunnel über der Spree‘ beredtes Zeugnis ablegt. Schließlich wurde mit dieser Bezeichnung die technische Unterlegenheit Preußens spöttisch ins Visier genommen (siehe oben, S. 29) (Balzer 2006, S. 18). Mit der Besiegelung der nationalstaatlichen Einigung durch den Deutsch-Französischen Krieg von 1870–71 war der Realpolitik zunächst Genüge getan, was Bismarck zu dem Schlagwort von der ‚Saturiertheit‘ Preußens bewegte. Reale Interessen waren beim aufstrebenden Bürgertum jetzt in eigener Sache gefragt. Die französischen, in das deutsche Kaiserreich fließenden Reparationszahlungen begünstigten die Entstehung einer wohlhabenden Mittelschicht. Mit Frau Jenny Treibel hat Fontane diesem wirtschaftlichen Aufstieg der Bourgeoisie und vor allem ihrer Fixierung auf Äußerlichkeiten das wohl humorvollste Denkmal seines Œuvres gesetzt. Zentrale wissenschaftliche Impulse jener Zeit liefert zum Beispiel der Positivist Auguste Comte. Er verwirft den Idealismus und das bis dahin gültige wissenschaftliche Instrumentarium. Er wendet sich gegen spekulative Methoden und Metaphysik und lässt einzig die minutiöse Beobachtung und das kontrollierte Experiment gelten, um diejenigen Gesetzmäßigkeiten aufzudecken, die allen Vorgängen immanent seien. Sein Schüler Hippolyte Taine hat den Positivismus auf die Ästhetik übertragen: La race, le milieu et le moment – zu übersetzen vielleicht als biologische Voraussetzungen, soziale Herkunft und historische Situation – werden fortan, vor allem im französischen Rahmen, zu den Säulen einer kontextinteressierten Kunst (Bunzel 2008, S. 21–23). Émile Zola setzt diesen Ansatz in seinem roman expérimental konsequent um: Erbanlagen und Milieu bestimmen in seinen Romanen unausweichlich das Individuum (Schneider 2006, S. 135). Davon grenzt sich Fontane entschieden ab:

50

51 Adolf Menzel: Eisenwalzwerk (Moderne Cyklopen), 1872–1875

Zahlreiche Farbseiten

Umschlagabbildung: kiosk / photocase.com

HINTERGRÜNDE

Sozialpädagogik

1819

Positivismus

Auguste Comte


ATUR AKT

Die Literaturführer

für Studium und Schule

Herausgegeben von Gunter E. Grimm

ormationen über zentrale Autorinnen und Autoren der deutschsprachigen Literatur – Leben, Werk, Bedeutung, Rezeption. en literaturwissenschaftlicher und germanistischer Studiengänge und richtet sich zugleich an Schüler der gymnasialen Ober-

Jetzt erschienen

Hartmut Kircher – Heinrich Heine

Susanne Kleinpaß – Theodor Fontane

Literatur kompakt – Band 1 268 Seiten | Paperback 17 x 17 cm | 14,90 € [D/A] / 18,50 sFr ISBN 978-3-8288-2924-4 lieferbar ab/seit 31.5. 2012

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Bände in Vorbereitung

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Friedrich SchiLLer

Tectum

Literatur Ko m pa K t

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Heinrich Böll  –  Jochen Schubert Annette von Droste-Hülshoff  –  Jochen Grywatsch Heinrich von Kleist  –  Thomas Amos Thomas Bernhard  –  Axel Diller Gottfried Benn  –  Hermann Korte E.T.A. Hoffmann  –  Yvonne P. Alefeld Friedrich Dürrenmatt  –  Gunter E. Grimm Thomas Mann  –  Rolf Füllmann Uwe Johnson  –  Hannes Krauss Franz Kafka  –  Oliver Ruf Günter Grass  –  Frank Brunssen Botho Strauss  –  Helga Arend Georg Büchner  –  Bernd Kortländer Johann Wolfgang Goethe  –  Volkmar Hansen


Tectum Verlag – Neuerscheinungen 2/2012

Innsbrucker Studien zu Literatur und Film der Gegenwart Leben ist Kommunikation und Kommunikation ist Leben, Kommunikation macht den Menschen aus und begründet seine Freiheit. Wer wissen will, welche Möglichkeiten Kommunikation bereitstellt, der ist gut beraten, sich auch mit Literatur und Film zu beschäftigen. Literatur und Film konstruieren, reflektieren, kommentieren, verfremden, entwerfen Wirklichkeit(en), sie haben den Vorzug, dabei nicht an die Regeln der Realität gebunden zu sein. Die Reihe konzentriert sich auf das, was uns heute am nächsten ist – die Literatur und den Film der Gegenwart. Sie bezieht dabei nicht nur als besonders künstlerisch geltende Arbeiten, sondern populäre Lese- und Filmstoffe, auf Spannung und Unterhaltung zielende Texte und Filme ebenso mit ein. Die von den Arbeiten der Reihe diskutierten Filme und Texte werden als einschlägig angesehen für den Literatur- und Filmbetrieb der Gegenwart und damit auch für die Gesellschaft und die Zeit, in der sie entstanden sind und rezipiert werden. Herausgegeben von Prof. Dr. Dr. h.c. Stefan Neuhaus, Lorenz-Franzens-Universität Innsbruck

Sandra Vogel

ISSN 2193-9284

Chi Lis populäre Eheporträts

Literaturwissenschaft/Germanistik

Partnerschafts- und Geschlechtervorstellungen in der Volksrepublik China

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Innsbrucker Studien zu Literatur und Film der Gegenwart – Band 3 164 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2974-9 lieferbar ab/seit 1.7.2012

Sonja Unterpertinger

»Doch ist nicht alles Erinnerung, was ich schreibe?« Erinnern und Bewahren in den populären Autobiographien von Maria Gremel, Barbara Passrugger und Anna Wimschneider Populäre Autobiographien erhalten zunehmend Aufmerksamkeit als Zeitzeugenberichte, sind jedoch bisher von der germanistischen Literaturwissenschaft weitgehend unbeachtet geblieben. Sonja Unterpertinger beschäftigt sich nun mit den lebensgeschichtlichen Aufzeichnungen von drei Frauen aus dem bäuerlich-ländlichen Bereich, die aus dem süddeutschen Sprachraum des 20. Jahrhunderts stammen. Grundlegende Begriffe rund um das individuelle und soziale Gedächtnis sowie den Erinnerungsprozess werden geklärt und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Gedächtnis und Literatur beleuchtet. Anhand der Autobiographien von Anna Wimschneider, Barbara Passrugger sowie Maria Gremel werden die formalen, sprachlichen und inhaltlichen Merkmale von populären Autobiographien analysiert: Wie kam es, dass die Frauen aus dem ländlichen Milieu ihre persönliche Vergangenheit aufzeichneten und publizierten? Welche erzählerischen und literarischen Mittel verwenden sie und wo liegen ihre thematischen Schwerpunkte?

Chi Li zählt zu den bekanntesten chinesischen Autorinnen der Gegenwart. Ihre populären Texte wurden in der Volksrepublik China mit Literaturauszeichnungen bedacht, als TV-Serien verfilmt und als Theaterstücke adaptiert. Die Autorin setzt sich seit Beginn der 1980er Jahre in ihren Texten beständig mit den Ehe- und Familienverhältnissen auseinander. Während Ehe und Familie traditionell eine zentrale Funktion im Aufbau von Gesellschaft und Staat im chinesischen Kulturkreis zugeschrieben wird, stehen Chi Lis Eheporträts jedoch im Zeichen einer zunehmend kritischen Betrachtung der beiden Institutionen. Vor dem Hintergrund des sozio-ökonomischen Wandels in der VRCh in den letzten dreißig Jahren beschäftigt sich Sandra Vogel mit den Geschlechter- und Partnerschaftsvorstellungen Chi Lis. Anhand ausgewählter Texte spürt sie Chis literarischer Darstellung der Ehe und alternativer Beziehungskonzepte aus kulturwissenschaftlicher und genderkritischer Perspektive nach.

308 Seiten • Hardcover 39,90 € [D/A]• 49,50 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2953-4 lieferbar ab/seit 1.6.2012


Björn Hayer

Ján Demcišák

Katharina Derlin

»Jetzt bin ich aus mir selbst verwiesen worden«

Queer Reading von Brechts Frühwerk

»Es muss eine Ambivalenz und ein Bruch her«

(Anti-)Identitäten in Elfriede Jelineks »Winterreise« und Wilhelm Müllers »Die Winterreise«

Das als »Queer Reading« bezeichnete Lektüreverfahren konzentriert sich vor allem auf das Bild der gleichgeschlechtlichen Liebe und Sexualität in der Literatur. Auf welche Art und Weise spiegeln sich kulturelle Denkmuster in der künstlerischen Darstellung des Themas Homosexualität wider? Wie wird das Begehren nach dem gleichen Geschlecht in literarischen Texten versteckt, marginalisiert, ausgeschlossen, unterdrückt, verstanden oder missverstanden? Ján Demcišák liest und deutet das Frühwerk von Bertolt Brecht – insbesondere die Dramen »Baal«, »Im Dickicht der Städte«, »Leben Eduards des Zweiten von England« und den Prosatext »Bargan lässt es sein« – in diesem Zusammenhang neu, anders, kritisch, provozierend, einfach »queer«.

Formen und Funktionen der Selbstinszenierung bei Rocko Schamoni

Schon in ihrer Kindheit wurde Elfriede Jelinek von Wilhelm Müllers »Winterreise«Zyklus und dessen Vertonung durch Franz Schubert inspiriert. In den beiden frühen Romanen »Lust« und »Die Klavierspielerin« nahm sie intertextuell Bezug auf Müllers Vorlage. Ihr jüngstes Drama »Winterreise« präsentiert sich schließlich als elegischer Gipfelpunkt, in dem die Sehnsucht nach romantischer Innerlichkeit einer radikalen Negation von Subjektivität entgegengestellt wird. Jelinek adaptiert Müllers erzählende Lyrik um einen nach missglückter Liebe ausziehenden Vagabunden, dessen Selbst sich an der unheilvollen Außenwelt zu verlieren droht. Das Bewusstsein einer brüchig gewordenen Welt, das sich im 19. Jahrhundert herausbildete, wird zur Chiffre einer von Banken- und Medienskandalen durchsetzten Gegenwart. Die daraus resultierende Erudierung des Identitätsbegriffes ist Gegenstand von Björn Hayers Analyse der Jelinek‘schen »Winterreise«.

130 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2947-3 lieferbar ab/seit 1.6.2012

214 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2995-4 lieferbar ab/seit 15.8.2012

Musiker, Schauspieler, Kultfigur, Hamburger Pudelclubbesitzer – und inzwischen auch Autor. In den Medien wird Rocko Schamoni, seit bereits 15 Jahren mal mehr, mal weniger wohlwollend rezipiert. Mit seinem Anspruch, ‚anders zu sein als die anderen’, versucht Rocko Schamoni sich einer Kategorisierung zu entziehen. Nun wird es Zeit, sich seinem Werk wissenschaftlich zu nähern: Katharina Derlin geht u.a. der Frage nach, ob er nicht doch Strömungen wie der Popliteratur zuzuordnen ist und welche Positionen im Feld er durch seine Selbstinszenierungen einnimmt. Die Autorin widmet sich dem musikalischen Schaffen Schamonis und erläutert die Entwicklung von ironisch gebrochenen Songs bis hin zu ernsthaft angelegten Texten. Anhand seiner ersten drei Romane »Risiko des Ruhms«, »Dorfpunks« und »Sternstunden der Bedeutungslosigkeit« wird deutlich, dass es sich nicht um ‚platte Spaßliteratur‘ handelt, vielmehr reflektiert Schamonis ‚gelebte Inkonsequenz‘ und Andersartigkeit diverse Stile und Genres. 118 Seiten • Paperback 19,90 € [D/A]• 24,70 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2993-0 lieferbar ab/seit 15.8.2012

Literaturwissenschaft/Germanistik

Kulturwissenschaften

5


Literaturwissenschaft/Germanistik

Tectum Verlag – Neuerscheinungen 2/2012

6

Charlotte Feldmann

Bernhard Rapp

Daumantas Katinas

Erzähltechniken in Literatur und Film – Medienspezifische Möglichkeiten und Grenzen

Fernes Land, leuchtendes All

Zur Position und Methodik der kontrastiven Lexikologie

»Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders« (Patrick Süskind/Tom Tykwer)

Wer bei Dunkelheit reist, blickt mit hoher Wahrscheinlichkeit unterwegs irgendwann einmal zu den Sternen hinauf. Zumal dann, wenn die Route fernab der Zivilisation verläuft und der Reisende in der mondlosen Dunkelheit genügend Zeit und Muße für den Blick zum Himmel findet. Fast scheint es, als gehörten das Reisen und der Blick zum nächtlichen Firmament zusammen, zumindest in der Literatur. Diesen Eindruck kann man gewinnen, stöbert man in den Reiseberichten vieler Forscher, Abenteurer und Schriftsteller. Immer wieder berichten sie darin vom beeindruckenden Schauspiel eines prachtvollen Sternenhimmels. Unter den Autoren finden sich bekannte Namen wie Adelbert von Chamisso, Thor Heyerdahl oder Robert Louis Stevenson. Bernhard Rapp stellt die vielen Facetten der literarisch gestifteten Beziehungen zwischen Reisen und Sternschau dar.

In welchem Verhältnis stehen Literaturvorlage und Film zueinander? Ist das Medium Buch dem Film überlegen? Wie kann die Verfilmung der Literaturvorlage gerecht werden? Steter Streitpunkt in Filmkritiken ist das Verhältnis von »Werktreue« und »freier Adaption«. Auf welchen Kriterien diese Begriffe basieren, bleibt jedoch meist im Dunkeln. Charlotte Feldmann entwickelt Methoden, mit deren Hilfe sich der »Geist« eines literarischen Werkes auf ein anderes Medium übertragen lässt. Die narrativen Techniken von Literatur und Film sind jedoch begrenzt, was eine Adaption nicht immer einfach macht – gerade wenn es, wie in »Das Parfum«, um so flüchtige Eindrücke wie Gerüche geht...

Reisende berichten über den Sternenhimmel

Eine Untersuchung am Beispiel des lexikalischen Feldes »Relief« im Litauischen und im Deutschen Kontrastive Lexikologie – ein in der germanistischen Linguistik oft vernachlässigtes Gebiet. Daumantas Katinas stellt die wichtigsten inhaltlichen Aspekte der kontrastiven Lexikologie vor, weist auf Schwierigkeiten und Fragen ihrer Praxis hin und bestimmt die derzeitige Position der kontrastiven Lexikologie innerhalb der Sprachwissenschaft. Darüber hinaus unterbreitet er sinnvolle Vorschläge für eine Weiterentwicklung der Methodik zur Beschreibung des synchronen lexikalischen Sprachvergleichs mithilfe kontrastiv-lexikologischer, prototypense­man­ti­scher sowie korpusgestützter Operationen und veranschaulicht diese durch die kontrastive Analyse des lexikalischen Feldes »Relief« im Litauischen und im Deutschen. Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag  Germanistik – Band 6 ISSN 1861-5945

132 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2958-9 lieferbar ab/seit 15.6.2012

118 Seiten • Paperback 19,90 € [D/A]• 24,70 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2941-1 lieferbar ab/seit 15.5.2012

242 Seiten • Paperback 29,90 € [D/A]• 37,10 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2965-7 lieferbar ab/seit 1.7.2012


Isabelle Schlipphack

Peter Lutum

Klaus Peter Müller

Generative Grammatik für die Schule

Mittel und Erkenntnis

Keine Zeit zum Leben

Eine Studie über das AnalogieDenken in der japanischen Geistesgeschichte

Philosophische Essays zur Zeiterfahrung in der Moderne

Sprache ist eine Fähigkeit, über die alle Menschen unter normalen Bedingungen verfügen. Wir erlernen die Grammatik unserer Muttersprache im Kindesalter und wenden sie problemlos an, indem wir Sätze bilden und verstehen. Ein bewusstes, verbalisierbares Wissen über diese Fähigkeit haben jedoch die wenigsten Menschen. Damit ist ein systematisches Verständnis der menschlichen Sprachfähigkeit leider nicht möglich. Die sprachwissenschaftliche Forschung, insbesondere die generative Grammatik, hat nun allerdings in den letzten Jahrzehnten erhebliche Erkenntnisfortschritte erzielt, die eine solide Grundlage für ein solches Verständnis liefern. Wesentliche Eigenschaften grammatischer Strukturen und Relationen lassen sich auf nur wenige generelle und einfache Prinzipien zurückführen, die nicht nur für das Deutsche gelten, sondern eine universale Grammatik beschreiben. Am Beispiel der gymnasialen Oberstufe zeigt Isabelle Schlipphack wie generative Konzepte didaktisch genutzt werden können.

308 Seiten • Paperback 29,90 € [D/A]• 37,10 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2985-5 lieferbar ab/seit 1.8.2012

Im 19. Jahrhundert vollzog Japan den Wandel von einem unbedeutenden Inselstaat zu einer der ökonomisch stärksten und technologisch innovativsten Industrienationen der Welt. Dieser Erfolg wurde erst möglich durch die rasche Einverleibung westlichen Wissens, das japanisiert wurde. Doch auf welche Weise kam es zu Japanisierungen? Gibt es in der Geistesgeschichte Japans einen Code, auf dem diese Aneignung fremder Ressourcen basiert? Peter Lutum verortet den Prototypus aller Japanisierungen im Altertum: Das exogene Wissen koreanischer und chinesischer Immigranten wurde für die Umsetzung eigener Ziele modifiziert. Es fungierte als Ressource für diverse Strategien, mit denen Tradition verteidigt und Fortschritt generiert wurde. In dieser Studie wird anhand zahlreicher Übersetzungen von Originalquellen nicht nur deutlich, wie in Japan Macht und Mythos eine Symbiose eingehen, sondern auch ein kultureller Archetypus sichtbar, der sich in der Geschichte durch verschiedene Variationen perpetuierte und die Kultur Japans bis in die Gegenwart prägt. 632 Seiten • Hardcover 49,90 € [D/A]• 63,10 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2940-4 lieferbar ab/seit 1.5.2012

Hektik und Stress sind nicht nur Probleme des Alltags und der Psychologie, sondern auch der Philosophie. Wirtschaftlicher und technologischer Fortschritt präsentieren uns mit immer größerem Tempo neue Produkte, der Beruf stellt immer höhere Ansprüche, während wir den ständigen Innovationen in fast allen gesellschaftlichen Bereichen nur noch mit Mühe folgen können. In einer globalen Welt herrscht die Maxime: Zeit gewinnen. Man geht mit der Zeit, ist auf der Höhe der Zeit und fürchtet sich, hinter ihr zurückzubleiben. Die moderne Gesellschaft verändert sich allerdings nicht nur stetig, dieser Wandel beschleunigt sich auch. Wie soll man sich da orientieren? Worauf kann man sich noch verlassen? Klaus Peter Müller versteht Philosophie als eine Kunst der Orientierung. Was für Antworten hat aber speziell die Philosophie auf die ‚Krisis der Orientierung‘, die durch diese beispiellose Dynamik in der Gegenwart verursacht wird? Was unterscheidet diese besondere Krise von den Problemen der Orientierung in der langen Geschichte der Philosophie?

210 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2956-5 lieferbar ab/seit 15.6.2012

Philosophie

Kulturwissenschaften

7


Tectum Verlag – Neuerscheinungen 2/2012

Marcelo Wesseling

Christoph Sebastian Widdau

Günther Stratenwerth

Der transzendentale Erkenntnisrealismus von Jürgen Habermas

Descartes und Whitehead über Körper und Geist

Über die Freiheit des Willens

Philosophie

Einst wollte René Descartes beweisen, dass Ein sprachlich ungefilterter Zugriff auf die Körper und Geist als Gegensätze zu beRealität ist unmöglich. Habermas analy- trachten sind. Abstrakt ist diese Trennung siert unser Erkenntnisvermögen deshalb leichthin möglich – in der konkreten Welt nicht mehr unabhängig von unserer Sprach- jedoch wird die beständige Verflechtung des Begriffenen in der menschlichen Erfahund Handlungsfähigkeit. Als erkennende Subjekte finden wir uns schon immer im rung deutlich. Horizont unserer lebensweltlichen (sprach- Im Widerspruch zum berühmten cartesischen Substanzdualismus entwickelte lichen) Praktiken vor. Marcelo Wesseling zeigt, wie Habermas Alfred North Whitehead in seiner Proden transzendentalen Pragmatismus mit zessmetaphysik die Vorstellung von einem einem schwachen Naturalismus verbindet »Werden von Existenzen«, das nicht auf und auf diese Weise den Standpunkt ent- einer wesentlichen Unterscheidung von wickelt: Der Realismus ist die produktivste Materiellem und Immateriellem gründet. Annahme in der Analyse der Erkenntnis- Whiteheads Analyse des Verhältnisses von theorie. Nur die erkenntnisrealistische Vo- Körper und Geist ist eine originelle Auseiraussetzung einer intersubjektiv zugängli- nandersetzung mit einem alten philosophichen, objektiven Welt kann den sprachlich schen Problem. kommunizierten Horizont unserer Erfahrung, den wir nicht überschreiten können, mit einer sprachunabhängigen Realität, die unseren Praktiken Beschränkungen auferlegt, in Einklang bringen.

8

130 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2938-1 lieferbar ab/seit 1.5.2012

110 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2994-7 lieferbar ab/seit 15.8.2012

Eine phänomenologische Untersuchung mit Arthur Schopenhauer Täglich zeigt uns die Erfahrung, dass unsere Welt einer Ordnung strenger Naturgesetze unterliegt und darin nichts ohne notwendige Ursache geschieht. Ebenso überzeugend lehrt sie aber, dass unsere Handlungen ausnahmslos durch einen inneren Antrieb hervorgebracht werden. Sie werden gewollt. Wo sich diese beiden Überzeugungen begegnen, stoßen wir auf das Problem der Willensfreiheit. Wir fragen uns: Wie ist es möglich, dass wir als physische Körper, die biologisch nur funktionieren, weil sie der naturgesetzlichen Ordnung unterliegen, zugleich Handlungen aus eigenem Antrieb hervorbringen können? Günther Stratenwerth ist der Ansicht, dass die phänomenologische Untersuchung dieser beiden unterschiedlichen Perspektiven der Selbsterfahrung nicht allein das Problem der Willensfreiheit klären, sondern überhaupt die innere Verhältnisstruktur des Menschen in ihrem Grundgerüst offenlegen kann. Er folgt dabei der Philosophie Arthur Schopenhauers und verbindet sie mit Überlegungen von Maurice MerleauPonty, Peter Bieri und Martin Heidegger. 156 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2945-9 lieferbar ab/seit 15.5.2012


Kulturwissenschaften

René Frank

Ralph P. Güntzel

Tristan Petersen

Goldene Zeiten

The Demigod‘s City

Die bewegte Geschichte europäischer Goldmünzen

A Short History of Kassel

Die Partizipation Australiens am Zweiten Weltkrieg

146 Seiten • Paperback 29,90 € [D/A]• 37,10 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2980-0 lieferbar ab/seit 1.8.2012

Passend zur documenta 13 im Jahre 2012 und zum 1100-jährigen Stadtjubiläum der nordhessischen Metropole im Jahre 2013 liegt nun die erste englischsprachige Überblicksdarstellung zur Geschichte Kassels vor. Der von dem Historiker Ralph Güntzel verfasste und sich an ein breites Publikum wendende Band ist reich bebildert und übersichtlich gestaltet. Er zeichnet nicht nur die bewegte Geschichte der Stadt nach, sondern stellt sie auch in den größeren Zusammenhang deutscher und europäischer Entwicklungen. Darüber hinaus bringt er eine Vielzahl historischer Akteure, die Kassels Werden auf nachhaltige Weise beeinflußt haben, zum Leben. Dabei werden einige vermeintlich große Persönlichkeiten der Geschichte vom Sockel gestoßen und weniger bekannte Heldinnen und Helden erfahren die ihnen zustehende Würdigung.

177 Seiten • Paperback 16,90 € [D/A]• 24,30 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2962-6 lieferbar ab/seit 15.6.2012

Massenmanipulation und Invasionsmythos Australien war stets weit weg vom Weltgeschehen, allein schon durch seine geographische Lage. Im Zweiten Weltkrieg agierte es jedoch schon früh mitten im Geschehen. Nachdem das Dritte Reich 1939 in Europa den Zweiten Weltkrieg entfesselt hatte, war Australien mit seiner engen Bindung an das britische Commonwealth eine der ersten Nationen, die auf alliierter Seite mit Truppen und Versorgungsgütern in den Krieg zogen. Australische Truppen kämpften in Griechenland und Nordafrika gegen die deutsche Wehrmacht oder flogen in alliierten Bomberverbänden Angriffe gegen die deutsche Luftwaffe. Das Mutterland blieb dabei schutzlos zurück. Kurz nach dem Kriegseintritt 1941 fielen die ersten japanischen Bomben auf ein verwundbares Land. Mit Druck und Propaganda sollte Australien in die Neutralität gezwungen werden. Tristan Petersen untersucht sowohl die massiven strategischen Fehlentscheidungen der australischen Regierung als auch den Propagandakrieg auf beiden Seiten sowie die weitere Teilnahme am Kriegsgeschehen aus australischer Sicht.

311 Seiten • Paperback 34,90 € [D/A]• 43,30 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2979-4 lieferbar ab/seit 15.7.2012

Geschichte

Der erfahrene Münzsammler und Fachautor René Frank schlägt in diesem Buch exemplarische Kapitel europäischer Geldgeschichte auf und stellt dabei herausragende Goldmünzen kenntnisreich vor. Angefangen im 13. Jahrhundert skizziert er die Entwicklung der ersten spätmittelalterlichen Goldmünzen und beleuchtet dabei besonders den schönen Saluto d´oro. Weiter geht die Zeitreise zu den Münzprägungen in England bzw. Großbritannien ab 1663. Guinea und Sovereign, der bis heute noch geprägt wird, beeinflussten über Jahrhunderte die internationale Münzprägung und werden deshalb mit allen Varianten vorgestellt und erläutert. Die nächsten Stationen sind die Lateinische und die Skandinavische Münzunion. Beide Währungsunionen des 19. und 20. Jahrhunderts gingen dem Euro lange voraus. Der Streifzug endet im Vatikan. Gerade als sich nach und nach alle anderen europäischen Länder von der Herstellung goldener Münzen verabschiedeten, setzte der Zwergstaat damit ein. Neben Karten, Fotos und Gemälden im Text enthält der Anhang zusätzlich 163 farbige Abbildungen vieler im Buch erwähnter Münzen.

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Tectum Verlag – Neuerscheinungen 2/2012

David Matley

Jennifer Eickelmann

Jelka Göbel

Exploratory grammar learning in a multimedia environment

Sexismus und Irritation im Netz

Neues Jahrtausend, neuer Vampirfilm?

Zur Effektivität widerspenstiger Videos auf YouTube

Kontinuität und Wandel eines Genres

Die Nutzung von YouTube, dem derzeit meistbesuchten Videoportal weltweit, gehört für viele Internetuser längst zum Alltag: Selbstgedrehte Videos werden zur Schau gestellt, kommentiert, parodiert oder neu abgemischt. Dabei verkörpert die Plattform wie kaum eine zweite das »Mitmach-Web« mit all seinen Nutzungsmöglichkeiten und Kommunikationsformen. Doch was passiert mit irritierenden Videos, die auf parodistische Art und Weise gegen Sexismus und andere gesellschaftliche Zustände protestieren? Welchen Effekt haben sie? Welche gesamtgesellschaftliche Bedeutung kommt ihnen zu und wie reagiert die Community? Jennifer Eickelmann stellt sich diesen Fragen und untersucht die Wirkung parodistischer Videos auf die Wahrnehmung sozialer Probleme und die Möglichkeit, sich innerhalb des Portals mit ihnen auseinanderzusetzen. Kann das Internet leisten, was der Feminismus fordert: »Neue Gleichheit im Netz – jenseits von Sexismus?«

Von der dürren Schreckensgestalt Graf Orlok aus dem Stummfilmklassiker Nosferatu zu dem blassen Mädchentraum Edward Cullen aus den Twilight-Filmen – zwischen diesen beiden Vertretern des Vampirfilmgenres liegen knappe 90 Jahre, in denen sich das Genre immer wieder neu erfunden und weiterentwickelt hat. So wandelte sich der Vampir im Film immer mehr vom gruseligen Bösewicht zum Helden. Jelka Göbel vollzieht die Entwicklung des Genres von seinen Anfängen bis heute nach und richtet dabei den Blick vor allem auf die gesellschaftlichen Bezüge der einzelnen Filme. Neben einer Auswertung der bisherigen Genregeschichtsschreibung steht die Analyse bekannter Vampirfilme des frühen 21. Jahrhunderts (Van Helsing, Underworld-Trilogie, Twilight-Reihe) im Fokus der Autorin.

98 Seiten • Paperback 19,90 € [D/A]• 24,70 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2998-5 lieferbar ab/seit 15.8.2012

317 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2946-6 lieferbar ab/seit 1.5.2012

Anglistik

How do second language (L2) learners go about learning English grammar? How do they make use of their knowledge of a second language when working with computer-assisted language learning (CALL) materials? What role do individual differences play in the way in which learners work together in language-learning activities? Why are some learners resistant to instruction? These are the questions that this book addresses. Written in a readable and engaging style, the book takes an undogmatic and refreshing look at second language acquisition (SLA) research and investigates what learners actually do when working with L2 learning materials. Written by a researcher with many years of English teaching experience at university and secondary school level, it addresses the concerns of teachers, CALL practitioners and SLA researchers alike, providing insights from the interface of SLA theory and hands-on L2 pedagogy.

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528 Seiten • Hardcover 49,90 € [D/A]• 63,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2950-3 lieferbar ab/seit 1.6.2012


Kulturwissenschaften

Jaana Hein

Thorsten Wahner

Christian Hardinghaus

It’s prime time!

Moral im Spiel?

Die Rolle des Producers im US-amerikanischen Fernsehen

Werte-Transfers von der Realität in die Welt der Videospiele

»Der ewige Jude« und die Generation Facebook

Zu fragen, was ein Produzent sei oder mache, ist wie danach zu fragen, wie tief ein Loch sei. Ein Produzent macht einfach alles ... So beschreibt Brad Schultz in seinem Buch ‚Broadcast News Producing’ den Produzenten. In groben Zügen umschreibt er so die Problematik, zu deren Entwirrung Jaana Hein einen Beitrag leistet: eine Definition der Rolle und Stellung des Producers in der US-amerikanischen Fernsehindustrie. Ihre vornehmlichen Fragestellungen: Inwiefern sind die Producer in ihrer Autonomie eingeschränkt? Welchen Stellenwert hat die Werbung? Welche Rolle spielt der Zuschauer dabei? Der Fokus der Untersuchung liegt dabei auf wöchentlichen Serien des US-amerikanischen Abendprogamms – vor allem auf den das Fernsehgeschehen bestimmenden Networks. Jaana Hein gibt in einer theoretischen und empirischen Analyse einen Überblick über die vielschichtige Rolle des Producers in einem komplexen Gefüge.

Einige populäre Studien unterstellen, vor allem gewalthaltigen Spielen, die Erzeugung von Allmachtsphantasien. Doch ihre Herangehensweise ist methodisch oft zweifelhaft und dem interaktiven Medium nicht angemessen. Thorsten Wahner dreht die gängige Fragestellung auf originelle Weise um. Er hinterfragt, ob Spieler ihre moralischen Wertvorstellungen zunächst überhaupt in die synthetische Welt der Computerspiele mitnehmen. Die Beantwortung der Frage, ob Spieler in der synthetischen Welt nach ihren eigenen Moralvorstellungen agieren oder nicht, ist ein wichtiger Schritt um die Wechselwirkungen zwischen den beiden Welten zu verstehen. Dass der Alltag und die digitalen Sphären selbst gewalthaltigster Spiele getrennte Welten sind, ist von Wahners Untersuchung ausgehend sehr naheliegend.

Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag Medienwissenschaften – Band 22 ISSN 1861-7530

Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag Medienwissenschaften – Band 23 ISSN 1861-7530

202 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2939-8 lieferbar ab/seit 15.7.2012

Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2976-3 lieferbar ab/seit 1.7.2012

Die antisemitische Propaganda der Nationalsozialisten wurde vielfältig dokumentiert, in ihren Motiven, Bezügen und Zielsetzungen untersucht und damit scheinbar überwunden. Trotzdem halten sich Spuren und Fragmente ihrer Aussagen auch in den Nachkriegsgenerationen noch erschreckend beharrlich. Vor allem in sozialen Netzwerken, die inzwischen von 40 Millionen vornehmlich jüngeren Deutschen genutzt werden, können sich antisemitische Aussagen und Überzeugungen seit einigen Jahren wie Lauffeuer ohne inhaltlichen Filter und mit geringstem technischem Aufwand in kurzer Zeit verbreiten. Dass dies tatsächlich geschieht, zeigt der Historiker und Fachjournalist Christian Hardinghaus in seiner aufrüttelnden Fallstudie. »Hardinghaus prangert in seinem Buch weder Facebook, noch soziale Netzwerke generell an. Er gibt einen Denkanstoß für den Umgang mit verbotenen Inhalten im Netz.« P.T. Magazin, 6/2012 260 Seiten • Hardcover 39,90 € [D/A]• 49,50 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2936-7 lieferbar ab/seit 1.5.2012

Medienwissenschaften

Antisemitische NS-Propaganda und Vorurteile in sozialen Netzwerken

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Musikwissenschaften

Tectum Verlag – Neuerscheinungen 2/2012

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Mario Brauch

Constanze Müller

Andreas Rawitzer

Das Sounddesign im deutschen Spielfilm

Michail Fokins Ballett »Cléopâtre«

Psychoakustische Verfahren der Geräuschkonzeption von der Nachkriegs- bis zur Neuzeit

Eine musikalisch-choreografische Rekonstruktion

Die Entstehung von Richard Wagners »Götterdämmerung«

Das Jahr 1962 veränderte die Tongestaltung des deutschen Spielfilms entscheidend. Mit dem Anspruch, den Neuen Deutschen Film zu erschaffen, endete die Ära des deutschen Heimatfilmes und gänzlich unkonventionelle Filminhalte rückten in den künstlerischen Mittelpunkt. Regisseure wie Bernhard Wicki oder Wim Wenders ließen die bislang herrschenden politischen, gesellschaftlichen und künstlerischen Einschränkungen hinter sich und erhoben den ästhetischen Mehrwert zum höchsten Gedankengut. Die Filmmusik, vor allem aber der Reichtum an Soundereignissen wurde zur funktionalen Gestaltung des Filmgeschehens eingesetzt. Das schmerzhafte Quietschen von Türen, das physiologische Schlagen des menschlichen Herzens, aber auch elektronisch erzeugte Geräusche wurden nicht mehr ausschließlich diegetisch, sondern psychoakustisch zum Zwecke der Expression, Wertung und Strukturierung von Filmszenen eingesetzt.

294 Seiten • Hardcover 39,90 € [D/A]• 49,50 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2992-3 lieferbar ab/seit 15.8.2012

Die Ballets Russes gelten heute als das wegweisende Ballettereignis des beginnenden 20. Jahrhunderts. Michail Fokin war der erste einer Reihe von Choreografen, die für die Ballets Russes arbeiteten, sein Stil sollte das Ballett maßgeblich beeinflussen. Eines der ersten Werke, mit denen die Ballets Russes im Jahr 1909 ihren internationalen Siegeszug antraten, war das Ballett »Cléopâtre«. Erstmals liegt mit diesem Band eine ausführliche Studie zu Michail Fokins Ballett »Cléopâtre« vor. Das Werk, das sich in dieser Studie als wichtiges Scharnier zwischen traditioneller und avantgardistischer Ballettästhetik erweist, war bisher in seinem genauen Aussehen ungeklärt. Constanze Müller hat nun alle noch auffindbaren Teile u.a. anhand von Noten, Fotos und Erinnerungen Beteiligter zu einem aufschlussreichen Bild zusammengefügt.

434 Seiten • Paperback 29,90 € [D/A]• 34,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-3014-1 lieferbar ab/seit 1.9.2012

Werkanalytische Untersuchungen anhand der vollständig edierten Kompositionsskizze des Vorspiels, des ersten und des zweiten Aufzugs Andreas Rawitzer konzentriert seine Untersuchungen auf die wohl spannendste Phase, wenn Text und musikalische Vorstellung erstmals auf dem Papier zusammenkommen und Wagner sein Werk in groben Umrissen zu skizzieren beginnt. Mit der lückenlosen Edition der Kompositionsskizze in Band II mit circa viereinhalbtausend Takten gewährt er einen umfassenden Einblick in diesen bedeutsamen Manuskriptbestand. Band 1 208 Seiten • Paperback 29,90 € [D/A]• 37,10 sFr Format 21 x 29,7 cm« cm ISBN 978-3-8288-2927-5

Band 2 428 Seiten • Paperback 39,90 € [D/A]• 49,50 sFr Format 21 x 29,7 cm« cm ISBN 978-3-8288-2928-2 lieferbar ab/seit 15.4.2012


Kulturwissenschaften

Pe-Ru Tsen

Svenia Schneider

Jens-Ole Rey

Knowledge Spaces of Financial Markets

Blob-Architektur für das 21. Jahrhundert

The Architecture of Trading Rooms

Neues Paradigma oder Relaunch einer ehrwürdigen Tradition?

Bauen zwischen auto­ nomer Gestaltung und Denkmalschutzvorgaben

364 Seiten • Hardcover mit Schutzumschlag 44,90 € [D/A]• 49,50 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2986-2 lieferbar ab/seit 15.7.2012

Die Digitalisierung prägt unsere Gesellschaft wie kaum eine andere Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten und beeinflusst auch maßgeblich die Architektur. Seit Mitte der 1990er Jahre finden sich weltweit Bauwerke, die durch eine besonders extravagante Formsprache auf sich aufmerksam machen. Ausgehend vom Poppodium MeZZ in Breda von Erick van Egeraat (2002), dem Kunsthaus Graz von Peter Cook und Colin Fournier (2003), dem Konferenzsaal der DZ Bank in Berlin von Frank O. Gehry (2001) und dem Restaurant »Le Georges« im Centre Pompidou in Paris von Jakob & McFarlane (2000) geht Svenia Schneider der Frage nach, was unter »Blob« und »Blob«-Architektur verstanden werden kann. Die Autorin zeigt, dass »Blob«-Architektur einerseits in einer langen Tradition skulpturaler Architektur steht während sie gleichzeitig die Brücke in das 21. Jahrhundert schlägt und die Geschichte bewegter Architekturform weiter schreibt, indem sie den Rahmen gemäß den Mitteln des ausgehenden 20. Jahrhunderts erweitert und modifiziert. 328 Seiten • Paperback 34,90 € [D/A]• 43,30 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2951-0 lieferbar ab/seit 1.6.2012

Der Architekt Winnetou Kampmann Der Architekt Winnetou Kampmann (1927– 2001) hat vor allem das Baugeschehen des alten Westberlin in der Zeit zwischen der Interbau 1957 und den Jahren vor der Wende deutlich mitgeprägt. Mit seinem Werk steht Kampmann nicht nur zwischen zwei wichtigen Etappen der Westberliner und westdeutschen Architekturentwicklung, sondern auch im Spannungsfeld zwischen autonomer Gestaltung und Denkmalschutzvorgaben. Eine Auswahl seiner Projekte und Bauten wird erstmalig sorgfältig dokumentiert und kritisch analysiert. Anhand exemplarischer Projekte und Bauten folgt Jens-Ole Rey als erster den Spuren dieses außergewöhnlichen Architekten. Es gelingt ihm dabei, dessen Position innerhalb der westdeutschen Architekturlandschaft nach dem Zweiten Weltkrieg anschaulich aufzuzeigen und umfassend zu würdigen. Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag Kunstgeschichte – Band 3 ISSN 1861-7484 380 Seiten • Hardcover mit Schutzumschlag 44,90 € [D/A]• 54,10 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2937-4 lieferbar ab/seit 1.6.2012

Architektur

Trading rooms as distinctive workspaces are hardly known, but they have become central for many trading activities in the financial industry today. They represent a main ’knowledge space’ in the age of global financial markets. Electronic systems connect traders worldwide and enable efficient communication in real-time. This development has attracted many traders to move from floor operation to electronic trading creating a new type of trading space. Pe-Ru Tsen explores the architecture and organization of trading rooms analyzing the key performance aspects for these technology-intensive workspaces. She gives an overview from historical to modern development and examines different typologies of contemporary trading rooms. Taking an interdisciplinary perspective she focuses on the spatial design, trading communication and corporate culture in trading rooms today and discusses design considerations for the future. The work aims at a better understanding of the specific drivers and dynamics in the design of trading rooms contributing to an effective and inspiring work environment for the trading business.

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Tectum Verlag – Neuerscheinungen 2/2012

Religionen aktuell „Religionen aktuell“ greift religionswissenschaftliche Themen der Gegenwart auf. Die Landschaft religiöser Gruppierungen und Vorstellungen wird immer vielfältiger und komplexer. Dennoch bestimmen sie unsere Gesellschaft. Die AutorInnen dieser Reihe schaffen aus religionswissenschaftlicher Sicht Zugänge zu aktuellen, praxisrelevanten Themen aus ihren Forschungsgebieten. Herausgegeben von Prof. Dr. theol. Dr. phil. Bertram Schmitz, Universität Jena und Hannover ISSN 1867-7487

Madjid Nezhad Masum Religionen aktuell – Band 10 362 Seiten • Paperback 29,90 € [D/A]• 37,10 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2973-2 lieferbar ab/seit 1.6.2012

Lida Froriep

Zwischen Kontinuität und Wandel

Religionen

Die Bedeutung von Kirche und Glauben für die Siebenbürger Sachsen nach der politischen Wende

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Was passiert, wenn kollektiven Identitäten durch extremen Wandel die Auflösung droht? Die Siebenbürger Sachsen haben nach 1989 einen solchen Wandel durchgemacht, als ein Großteil von ihnen nach Österreich und Deutschland auswanderte. Vor der Wende galt die lutherische Kirche als unverzichtbarer Teil der siebenbürgisch-sächsischen Identitätsbildung und nach wie vor bezeichnen kirchliche und offizielle Vertreter der Sachsen auch in Deutschland die Heimatkirche und den evangelischen Glauben als selbstverständlichen Teil ihrer Identität. Im Kontrast dazu untersucht Lida Froriep den Stellenwert von Kirche und Glauben für Einzelpersonen in Bezug auf die Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen und die Transformationsprozesse, die möglicherweise stattgefunden haben. Im Fokus steht die jüngere Generation, die größtenteils nicht mehr in Siebenbürgen lebt, aber dennoch als „Zukunft der Gemeinschaft“ konstruiert wird. Welche Rolle spielt die Kirche im Leben dieser Generation? Welche anderen Identitätsbilder haben sich entwickelt? Neben dem empirischen Teil leistet Lida Froriep mit der Durchdringung des Identitätsbegriffs auch einen Beitrag zur religionswissenschaftlichen Theoriebildung.

Das mentale Lexikon Wortproduktion in der Fremdsprache Ohne Wörter ist Sprachgebrauch kaum vorstellbar. Sie sind eine wichtige Grundlage für den Aufbau des lexikalischen Wissens, tragen zur Entwicklung der Sprachmodalitäten ‚Hören‘, ‚Sprechen‘, ‚Lesen‘ und ‚Schreiben‘ bei und ermöglichen es somit den Menschen, sprachlich miteinander zu kommunizieren. Besonders in der Fremdsprache erweist sich die Wortproduktion als eine große Herausforderung. Die passenden Wörter müssen schnell im Wortspeicher gefunden und als Lautketten produziert werden. M. Nezhad Masum geht den Fragen nach, welchen Einfluss unterschiedliche Vokabellerntechniken auf die Wortproduktion in einer Fremdsprache besitzen und mit welcher Lerntechnik es dem Lernenden gelingt, längerfristig die vermittelten Vokabeln im Gedächtnis zu speichern. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollen eine Brücke zwischen der Sprachlehrforschung und der Psycholinguistik schlagen.

236 Seiten • Paperback 29,90 € [D/A]• 37,10 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2931-2 lieferbar ab/seit 1.5.2012


Kulturwissenschaften

Maximilian Schneider

Torsten Alt

Katja Wedhorn

Die Sprache des Tatort

Nachwuchsförderung in der bildenden Kunst

Licht und Schatten

Eine Studie unter Einbeziehung der Akteure und Profiteure

Neue Gestaltungsweisen der Fotografie von 1920 bis 1960 und der Beitrag Edmund Kestings

Die Bilanz: 833 Morde und Schwerverbrechen in 42 Jahren, über 80 Ermittlerteams in 17 Städten und eine allwöchentliche Zeugenschaft im mehrstelligen Millionenbereich: Äußerlich hat sich der Tatort seit Ausstrahlung der ersten Folge im Jahr 1970 kaum verändert. Kaltblütige Kriminelle, scharfsinnige Ermittler, eine erstaunlich hohe Aufklärungsquote quer über das deutschsprachige Sendegebiet. Doch der äußere Eindruck hält einer genaueren Betrachtung nicht immer stand und so lag es nahe, die Sprache dieses medialen Phänomens zu untersuchen, das sich gerade durch seine verstreuten Drehorte und regionalen Eigentümlichkeiten auszeichnet und zugleich in der deutschen Medienlandschaft institutionalisiert ist wie kaum ein anderes. Verändert sich die Stärke des Dialekts im Verlauf der Serie und wenn ja, wie? Welche Personen treten im Verlauf der Seriengeschichte vermehrt als Dialektsprecher auf? Und besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen Handlung und Dialektgebrauch? Die Antworten sind so vielfältig wie der Tatort selbst.

Wie können die Rahmenbedingungen für Kunst und Künstler verbessert werden? In Deutschland bemühen sich unterschiedliche Akteure und Institutionen um die Unterstützung junger Künstler. Insbesondere die Vergabe von Preisen hat sich in den letzten Jahrzehnten als ein beliebtes Instrument zur Förderung etabliert. Auch in der Forschung wird die Wirksamkeit von Kunstförderprogrammen diskutiert, doch die Künstler selbst kommen dabei nur selten zu Wort. Torsten Alt untersucht zwei derzeit erfolgreiche Förderprogramme und stellt die unterschiedlichen Angebote der Nachwuchsförderung in der bildenden Kunst vor. Im Rahmen einer repräsentativen Befragung geht er gezielt der Frage nach, wie sich junge Künstler – in diesem Fall ehemalige Karl Schmidt-Rottluff Stipendiaten – eine optimale Kunstförderung vorstellen und welche Erwartungen sie an diese knüpfen.

Fotogramm, Luminogramm, Mehrfachbelichtung, Solarisation: Spielformen eines Mediums, das viel weiter als nur rein technisch begriffen werden kann: Fotografie ist ein junges, eigenständiges Medium der Kunst. Seit ihrer Erfindung erschlossen sich zahlreiche Künstler dieses Ausdrucksmittel und entwickelten vielfältige Formen der Lichtbildkunst. Unter ihnen auch der Malerfotograf Edmund Kesting, dessen Fotogramme und Mehrfachbelichtungen einen schöpferischen Beitrag zur avantgardistischen Fotografie in Deutschland lieferten. Mit seinen Fotografiken und Chemischen Malereien schuf er eine Symbiose von Fotografie, Handzeichnung und Malerei. Katja Wedhorn beleuchtet die Vielfalt innovativ-fotografischer Positionen und fokussiert dabei immer wieder Edmund Kestings Leistungen im Kontext der Fotografieentwicklung zwischen 1920 und 1960.

166 Seiten • Paperback 29,90 € [D/A]• 37,10 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2978-7 lieferbar ab/seit 15.7.2012

326 Seiten • Paperback 29,90 € [D/A]• 37,10 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2987-9 lieferbar ab/seit 1.8.2012

395 Seiten • Paperback 34,90 € [D/A]• 43,30 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2943-5 lieferbar ab/seit 15.5.2012

Kunstwissenschaften

Dialektgebrauch und Dialektwandel in einer Fernseh-Krimiserie

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Soziologie

Tectum Verlag – Neuerscheinungen 2/2012

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Jan Heider

Karoline Herrmann

Hannelore Brümmerloh

Von der Idee zur Institution: Eine soziologische Analyse des Grundeinkommens als Grundrecht

Sprudelnde Geschäfte

«...when I´m sixty-four«

Von Unternehmen als Entwicklungsakteuren und der Wasserprivatisierung

Die 68er in der Lebensphase Alter

Was steht mit dem bedingungslosen Grundeinkommen wirklich zur Debatte: Eine neue Form der Armutsbekämpfung? Die Anerkennung von Familien- und Sorgearbeit? Oder lediglich ein Recht auf Müßiggang? Die Idee steht für den Wert und die wechselseitige Anerkennung einer Freiheit des Individuums, den persönlichen tätigen Bezug zur Gesellschaft eigenverantwortlich wählen zu können. Das Grundeinkommen hebelt damit die grundlegende Selbstverständlichkeit einer eigenverantwortlich zu erwirtschaftenden Existenz aus. Damit stellt es eine neue Herausforderung für unsere bestehende soziale Ordnung dar. Sozialpolitische Deutungen und Kritiken der Idee eines Grundeinkommens greifen häufig zu kurz. Jan Heider stellt die Diskussion deshalb in den historischen Rahmen der Grundrechte und erschließt die Idee durch Analyse der zentralen Figur politischer Praxis und Theorie: der Bürgerin und des Bürgers. Die soziologische Betrachtung zeigt auch, zu welchen institutionellen Formen sich die Idee des Grundeinkommens wandeln kann und wie sich eine mögliche Institutionalisierung begreifen lässt.

Wasser ist die Lebensgrundlage des Menschen. Besonders in Entwicklungsländern stellt die Trinkwasserversorgung die Öffentliche Hand genauso wie die Bürger vor große, oft unlösbare Probleme. Schlechte Wasserversorgung und Armut gehen Hand in Hand, dieser Bereich ist daher ein zentrales Betätigungsfeld klassischer Entwicklungszusammenarbeit. Auf der anderen Seite jedoch erschließen privatwirtschaftliche Unternehmen im kommunalen Auftrag den Zugang zu Wasser und erhoffen sich von der Erfüllung öffentlicher Aufgaben sprudelnde Gewinne. In Form von PublicPrivate Partnerships soll durch Gewinnstreben die Welt gerettet werden. Die Wirtschaftssoziologin Karoline Herrmann analysiert die sich wandelnde Rolle der Privatwirtschaft in der Entwicklungszusammenarbeit. Die Autorin bringt damit mehr Licht in die Frage der Wirksamkeit von öffentlicher und privater Zusammenarbeit in Entwicklungsländern.

338 Seiten • Paperback 29,90 € [D/A]• 37,10 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2988-6 lieferbar ab/seit 15.8.2012

162 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2984-8 lieferbar ab/seit 15.7.2012

Die 68er haben den »Muff von 1000 Jahren« verscheucht und die alte Gesellschaftsordnung umgekrempelt. Sie wollten ein anderes Leben und sie wollten »bloß nicht so werden wie die...«. Damit haben sie eine deutliche Abgrenzung zur Elterngeneration und zum Alter gesetzt. Heute stehen die 68er selbst an der Schwelle zum Alter. Doch sie fühlen sich nicht alt und sie sind es auch nicht. Alter als Abgrenzung zur nächsten Generation? Das kommt für die 68er überhaupt nicht in Frage.

238 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2957-2 lieferbar ab/seit 1.7.2012


Sozialwissenschaften

Top-Tit e

l Sozialw schafistsen-

Die Funktionen des Neides Eine soziologische Studie Neid ist eine alltägliche Emotion. Jeder hat dieses Gefühl schon einmal erlebt. Doch obwohl Neid in unserer Gesellschaft allgegenwärtig ist, wird er oft verdrängt und ist fast immer negativ konnotiert. Dabei beinhaltet der Neid neben den als destruktiv angesehenen Komponenten ebenso konstruktive. Sprichwörter wie »Wer neidet, der leidet« im Gegensatz zu »Neid ist die höchste Form der Anerkennung« zeugen von dieser Ambivalenz. Nicole Schippers blickt hinter die Fassade des universellen Phänomens Neid und arbeitet eine interdisziplinäre Betrachtungsweise heraus. Sie analysiert die Relevanz des Neides innerhalb einer Gesellschaft. Fragen bezüglich des Auftretens, der Funktion und der Wirkungsweise dieser Emotion erhalten in dieser Studie eine Antwort.

Christina Mundlos

Mütterterror

Angst, Neid und Aggressionen unter Müttern Kristina Schröder, Eva Herman und die neue Qualität des Mütterterrors Mütter haben ein schlechtes Gewissen. Denn Mütter leben in der Angst, keine gute Mutter zu sein, in der Erziehung der lieben Kleinen etwas falsch zu machen oder gar für eine „Rabenmutter“ gehalten zu werden. Sobald eine Frau Mutter wird, scheint die ganze Welt ein Anrecht darauf zu haben, sie zu kritisieren und zu bevormunden. Und von wem kommt dabei die heftigste Kritik, meist noch im Gewand gutgemeinter Ratschläge? Von den Müttern selbst! Einerseits wird Müttern ein Expertinnen-Status in Erziehungsangelegenheiten zugewiesen, andererseits werden sie unablässig mit Ratschlägen und Besserwisserei überhäuft. Christina Mundlos beleuchtet die historischen, sozialen, politischen und psychologischen Hintergründe dieses Mütterterrors. Anhand zahlreicher Beispiele zeigt sie –– –– –– ––

wo der Mütterterror stattfindet, warum sich Mütter gegenseitig fertig machen, wie man sich ihm entziehen kann und warum Kristina Schröders Familienpolitik den Mütterterror letztlich anheizen wird.

Ihre Forderung: Mütter müssen sich von dem traditionellen, frauenverachtenden Mütterbild emanzipieren und sich mehr als Interessengemeinschaft begreifen. Nur so können sie ihre gemeinsamen Ziele in Partnerschaft und Politik verwirklichen und das gesellschaftliche Mütterbild verändern (nicht zuletzt zum Wohl der Kinder). 216 Seiten • Paperback 29,90 € [D/A]• 37,10 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2954-1 lieferbar ab/seit 30.5.2012

190 Seiten • Paperback 19,90 € [D/A]• 24,70 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2968-8 lieferbar ab/seit 15.6.2012

Soziologie

Nicole Schippers

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Tectum Verlag – Neuerscheinungen 2/2012

Jakob Kunzlmann

Peter Höpfner

Daniela Baus

Sozial Verantwortliches Investieren

Die Informationspolitik des Ministeriums für Staatssicherheit

Heterogene Kultur?

Entwicklungen und Trends in Deutschland und Großbritannien

Soziologie

Der Finanzmarkt und das Thema Nachhaltigkeit – das bedeutet einerseits Gewinnerwartung und hohe Renditen, andererseits ethisch-moralische Werte für eine gesellschaftliche Entwicklung. Wie jedoch lässt sich beides zusammenführen? Unter dem Schlagwort »Sozial Verantwortliches Investieren« hat eine Reihe alternativer Anlageformen eine Nische erobert, die an den Finanzmärkten inzwischen hohe Zuwachsraten verzeichnet. Kennzeichnend für diese Anlageformen sind die Beachtung von sozialen und ökologischen Aspekten bei der Investitionsentscheidung und ein mittel- bis langfristiger Anlagehorizont. Jakob Kunzlmann vergleicht aus wirtschaftssoziologischer Perspektive die Trends auf dem deutschen und englischen Markt für nachhaltige Anlagen.

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160 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-3006-6 lieferbar ab/seit 15.8.2012

Die DDR-Wirtschaft in den Wochenberichten der Zentralen Auswertungsund Informationsgruppe (ZAIG) Was wusste, was dachte die Staatssicherheit wirklich über das Leben in der DDR – und welches Bild suggerierte sie Minister Erich Mielke und der obersten Staats- und SEDFührung? Die Antwort ist von zentraler Bedeutung für die historische Bewertung des SED-Regimes und findet sich in 6905 Berichten der Wochenübersichten. Peter Höpfner hat diese Wochenübersichten der Zentralen Auswertungs- und Informationsgruppe (ZAIG) des MfS für das letzte Jahrzehnt der DDR systematisch katalogisiert und ausgewertet. Dabei zeigt sich: Partei- und Staatsführung wurden aus systemimmanenten Gründen oft nur äußerst mangelhaft informiert, so dass auf dieser Grundlage sinnvolle Entscheidungen erschwert wurden. Dies hat den erklärten Unwillen der DDR-Führung zu Reformen vermutlich noch verfestigt.

328 Seiten • Hardcover 34,90 € [D/A]• 43,30 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2991-6 lieferbar ab/seit 1.8.2012

Eine Ethnographie multidisziplinärer Nanoforschung Die Nanowissenschaft wurde in den letzten Jahren zu einem Synonym für Innovation. Das junge und dynamische Forschungsfeld steht an der Schnittstelle einer Vielzahl von Disziplinen. Diese ethnographische Fallstudie fokussiert aus kultursoziologischer Perspektive Aspekte »wissenschaftlicher Kultur«. In dieser Betrachtungsweise spielen die Werte und Vorstellungen der Akteure eine wichtige Rolle. Daniela Baus zeigt, was die wissenschaftliche Praxis der Nanoforschung ausmacht. Wie sieht der Arbeitsalltag eines Nanowissenschaftlers aus? Außerdem fragt sie, durch welche Praktiken, Vorstellungen und welches Verständnis der Akteure bezüglich ihrer Arbeit sich die Nanoforschung auszeichnet.

318 Seiten • Paperback 29,90 € [D/A]• 37,10 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2955-8 lieferbar ab/seit 1.6.2012


Sozialwissenschaften

Sonja Veelen

Alexander Schmidt

Anja-Isabelle Klützke

Hochstapler

Wagners »Erlösung« und Hitlers »Vernichtung«

Kollektiv-solidarische Zivilcourage: Judenretter im Nationalsozialismus

Weltanschauliche Strukturen im Vergleich

Erprobung eines Konzepts in der Widerstandsforschung

Hochstapelei fasziniert, amüsiert, frustriert, polarisiert. Zu Recht, wie die Autorin auf- »Hitler knüpfte dabei [der Ausbildung seines zeigt, denn eine gelungene Hochstapelei ist Antisemitismus] am wenigsten bei Wagner rein technisch betrachtet eine wahre Meis- an, der, ganz im Sinne seiner radikalen gesellterleistung, rein moralisch eine Vertrauen schaftskritischen Anfänge und in der Nachfolerschütternde Manipulation. In diesem ge der französischen Frühsozialisten, zunächst Buch wird das Phänomen nicht nur erstmals einer antikapitalistisch motivierten Judengeg(sozial-)wissenschaftlich fundiert erklärt, nerschaft anhing. Von diesem Ausgangspunkt sondern auch allgemein verständlich aufbe- her hat er im Jüdischen überwiegend eine Sareitet. Was sind die Tricks der Hochstapler? che der Mentalität gesehen, nicht so sehr ein Welche verborgenen Mechanismen machen biologisches Faktum, sondern ein Krankheitssie sich zu Nutze? Wie spielen Mensch und symptom der materiellen Zivilisation. Erst Gesellschaft ihnen in die Hände? wenn dieses überwunden und die Menschheit In diesem Buch zeigt Sonja Veelen, wie ‚erlöst’ sei, verliere das Judentum seine dämoHochstapelei funktioniert und wie Hoch- nische, zum Untergang treibende Kraft. Ganz stapler ihre Mitmenschen zu täuschen ver- anders Hitler.« (Joachim C. Fest) mögen. Ein von der Autorin selbst geführ- Um diese These Fests aufzuarbeiten, anates Interview mit dem Hochstapler Gert lysiert Alexander Schmidt kongruente und Postel, der als Postbote ohne medizinische – häufiger – inkongruente weltanschauliQualifikation eineinhalb Jahre leitender che Strukturen in den programmatischen Oberarzt der Psychiatrie war, ergänzt die Schriften Wagners und Hitlers. Schmidt Ausführungen. Zusätzlich veranschaulicht setzt sich dabei von den bisher gewählten eine Filmanalyse (Catch Me If You Can, Zugängen ab, die eine Kontinuität von Spielberg 2002) die beschriebenen Tricks Wagner zu Hitler suchen. und Techniken.

Die Frage nach Zivilcourage ist aktueller denn je. Im öffentlichen Fokus stehen derzeit Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen. Nicht nur Einzelpersonen können Zivilcourage zeigen, sondern auch größere Gruppen können sich solidarisieren und gemeinsam couragiert handeln. Anja-Isabelle Klützke untersucht das Konzept der kollektiv-solidarischen Zivilcourage am Beispiel der sogenannten »Judenretter« zur Zeit des Nationalsozialismus. Klützke beschreibt, wie kollektive Zivilcourage funktioniert, bietet eine Bestandsaufnahme und einen ersten Ansatz zu einer Systematik. Ein innovativer Beitrag zur politikwissenschaftlichen Zivilcourage-Forschung, der verständlich macht, wie Menschen gemeinsam der NS-Herrschaft trotzten und mutige Solidarität zeigten.

222 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2932-9 lieferbar ab/seit 15.5.2012

276 Seiten • Paperback 29,90 € [D/A]• 37,10 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2983-1 lieferbar ab/seit 15.8.2012

140 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2929-9 lieferbar ab/seit 15.4.2012

Politikwissenschaft

Wie sie uns täuschen. Eine soziologische Analyse

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Tectum Verlag – Neuerscheinungen 2/2012

Schriftenreihe des Instituts für Politikwissenschaft der Universität Duisburg-Essen In dieser Reihe veröffentlicht das Institut für Politikwissenschaft einmal jährlich heraus­ ragende politikwissenschaftliche Abschlussarbeiten von Absolventinnen und Absolventen des Integrierten Diplomstudiengangs Sozialwissenschaften. Herausgegeben vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Duisburg-Essen  ISSN 1867-7614

Schriftenreihe des Instituts für Politikwissenschaft der Universität Duisburg-Essen – Band 19 119 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-3013-4 lieferbar ab/seit 1.9.2012

Jan Tekolf

Die Kritik der Gesellschaft

Politikwissenschaft

Die Transformation von Kritik unter den Bedingungen funktionaler Differenzierung

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Die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen von Kritik in der Moderne greift eine für die Politische Theorie gegenwärtig drängende Problemstellung auf. Denn mit der Erkenntnis, dass die moderne Gesellschaft normativ unhintergehbar auf sich selbst zurückgeworfen ist, stellt sich zunehmend die Frage, wie wissenschaftliche Kritik noch plausibilisiert werden kann. Es zeigt sich, dass sie in vielen Fällen noch auf die argumentativen Ressourcen der Vernunftaufklärung zurückgreift, ohne die Bedingungen der heutigen modernen und funktional differenzierten Gesellschaft in ausreichendem Maße reflektiert zu haben. Für die Politikwissenschaft, die sich häufig im Gestus einer kritischen Wissenschaft präsentiert, ist eine diesbezügliche politologische Klärung dringend erforderlich: denn in der Disziplin wird zwar gerne Kritik an politischen Verhältnissen in der Gesellschaft geäußert – ohne in der Regel jedoch zu explizieren, wo gegenwärtig denn noch ein nachvollziehbarer Standort für Kritik ausgemacht werden kann. Damit trägt die gegenwartsdiagnostisch fruchtbare Arbeit zur politologischen Abklärung des aufklärerischen Kritikanspruchs bei.

Christoph Vogel

Operational Stalemate or Politically Induced Failure? On the Dynamics Influencing Humanitarian Aid in the Democratic Republic of the Congo Nowadays, humanitarians find themselves constantly challenged by adverse conditions and questioned about their instrumentalisation through international stakeholders and local powerbrokers. Economic aspects such as the so-called “contract fever” and increasing convergence of humanitarian and political action have become common to almost all contemporary humanitarian emergencies. Aid organisations have multiplied in terms of financial and human resources, political weight and in numbers of single organisations. Thus the question emerges: Why is their action still characterised by a considerable degree of nonfulfillment concerning set targets and failure in providing substantial relief to populations affected by catastrophes? Employing the concepts of institutional economics of aid, state failure, and war economy, Christoph Vogel contributes to the current discourse on the role of humanitarian aid in violent conflict and unveils the above presented phenomena by analysing humanitarian aid in the Democratic Republic of the Congo’s ongoing “complex emergency”. 120 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2960-2 lieferbar ab/seit 15.6.2012


Sozialwissenschaften

Matthias Schulze

Michael Solms

Benjamin Triebe

Die Sprache der (Un-)Sicherheit

Arbeit für alle?

Der Nationalstaat als sozialwissenschaftliche Denkkategorie Eine Analyse des methodologischen Nationalismus

(Un)-Sicherheit ist immer eine Frage der Interpretation. Durch politische Sprache werden Bedrohung und Unsicherheit gezielt konstruiert, so dass sich Gesetze legitimieren lassen, die andernfalls kaum mehrheitsfähig wären. Wer sind dabei die zentralen Unsicherheitsproduzenten und wie gehen sie vor? Wie werden Unsicherheit und Bedrohung sprachlich konstruiert, um damit Politik zu betreiben? Gibt es eine hintergründige Sicherheitsphilosophie, eine Methode der Angst? Mit der Beantwortung dieser Fragen leistet Schulze einen Beitrag zur Entschlüsselung politischer Sprache und schärft das Bewusstsein dafür, wie Gesetzesvorhaben legitimiert werden, die verfassungsrechtlich bedenklich sind und Freiheitsrechte beschneiden.

Ende der Sechzigerjahre geht in WestDeutschland die Angst um: Die Wirtschaftskrise 1966/67 beendet ohne Vorwarnung die Zeit des fortwährenden Aufschwungs nach Kriegsende. Vollbeschäftigung ist plötzlich keine Tatsache mehr, sondern wird zur politischen Forderung. Die Spitzenfunktionäre der Parteien scheinen alarmiert: Andauernde Arbeitslosigkeit auf höherem Niveau könnte die Stabilität der Bundesrepublik gefährden, deshalb sollen neue wirtschaftspolitische Instrumente wie die Globalsteuerung die Stabilität des politischen Systems sicherstellen. Wie die Sozialdemokratie nach dem Ende des Wirtschaftswunders in der sozialliberalen Koalition 1969 bis 1982 um Vollbeschäftigung rang, analysiert Michael Solms in einer akteurzentrierten Policy-Studie. Sie stellt die parteiinterne Programmentwicklung der Regierungspraxis gegenüber.

Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag Politikwissenschaften – Band 51 ISSN 1869-7186

Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag Politikwissenschaften – Band 52 ISSN 1869-7186

Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag Sozialwissenschaften – Band 53 ISSN 1861-8049

158 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2948-0 lieferbar ab/seit 1.6.2012

394 Seiten • Hardcover 34,90 € [D/A]• 43,30 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2990-9 lieferbar ab/seit 1.8.2012

104 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2964-0 lieferbar ab/seit 1.7.2012

Der methodologische Nationalismus ist ein bisher kaum erforschtes Phänomen der Sozialwissenschaft. Er bezeichnet eine allgemeine sozialwissenschaftliche Fokussierung auf den Nationalstaat als zentraler Untersuchungseinheit und beruht auf der Annahme, dass angeblich klar abzugrenzende Gesellschaften mit Staaten gleichgesetzt werden können. Dies führt zu dauerhafter Reduktion von sozialer Komplexität und zur Normalisierung einer nationalstaatlich geprägten Perspektive. Benjamin Triebe gibt einen Überblick über die wissenschaftliche Debatte zum methodologischen Nationalismus und schließt damit eine Forschungslücke. Er bietet eine ausführliche Analyse der Hintergrundannahmen, Merkmale und Wirkungen des Phänomens, indem der Nationalstaat als Kategorie des sozialen sowie sozialwissenschaftlichen Denkens in den Blick nimmt.

Politikwissenschaft

Die Konstruktion von Bedrohung im Sicherheitspolitischen Diskurs der Bundesrepublik Deutschland

Die Beschäftigungs- und Arbeits­marktpolitik in der Ära der sozialliberalen Koalition 1969-1982

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Tectum Verlag – Neuerscheinungen 2/2012

Bonner Studien zum globalen Wandel In dieser Reihe, in der überwiegend politikwissenschaftliche Forschungsergebnisse von Bonner NachwuchswissenschaftlerInnen auf dem Feld der Internationalen Beziehungen und Europaforschung publiziert werden, richtet sich der Fokus auf neue politische und ökonomische Herausforderungen durch die globalen Umbruchprozesse seit Ende des Ost-WestKonflikts. Hierbei spielen Konsequenzen aus den veränderten multilateralen Strukturen für die internationale Staatengemeinschaft ebenso eine Rolle, wie neuartige Aufgaben für die Europäische Union und deren Mitgliedstaaten. Herausgegeben von Prof. Dr. Wolfram Hilz, Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ISSN 1869-7186

Cathleen Berger

The European External Action Service

Politikwissenschaft

Increasing Coherence in the Crisis Management of the European Union?

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Linda Engel

Elina Schick

EPAs als Entwicklungsinstrumente?

NGOs in Krisengebieten

Herausforderungen frauen­po­li­tischer Nicht­regierungs­organi­sa­ Ideen und Diskurse in den Ver­hand­ tionen in Post-Conflict-Situationen lungen der Wirtschafts­partner­ schafts­abkommen zwischen der EU Ausgezeichnet mit dem Gender Studies Prize und den AKP-Staaten

Linda Engel fragt, welche Vorstellungen von Handel und Entwicklung für die Verhandlungen der Wirtschaftspartnerschaftsabkommen relevant sind. Die Basis bilden Interviews, Reden und offizielle Dokumente der europäischen und afrikanischen Akteure.

2011 des Forums Frauen- und Geschlechterforschung Bonn. Aus der Begründung: »Ihre Arbeit hat uns durch eine konzise und methodisch gekonnte Herangehensweise, Kenntnis- und Materialreichtum, nuancierte Argumentation und formale Sorgfalt (...) überzeugt.«

Bonner Studien – Band 15

Bonner Studien – Band 17

164 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2935-0 lieferbar ab/seit 1.5.2012

166 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-3008-0 lieferbar ab/seit 15.8.2012

The violent eruption of the Libya crisis and the seemingly uncoordinated reaction of the international community highlighted once more that efficient crisis management needs to grasp a situation in all its complexity, before being able to act appropriately: The legitimacy of any intervention is crucial for its success, and therefore an international mandate, a coherent approach and a sensible combination of civilian and military means are indispensable. The European External Action Service was envisioned as the main tool to enable the EU to act in accordance with these international diplomatic requirements in a more unified and coherent manner. Cathleen Berger analyses its capacity to do so. She explores both intergovernmental and supranational elements and identifies the players involved as well as crucial points and critical developments, leading to a substantiated evaluation of the EEAS as an important corporate actor and the respective implications for the development of crisis management in times of conflict and crisis. 114 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2942-8 lieferbar ab/seit 1.5.2012


Sozialwissenschaften

Michael Lausberg

Armin Muftić

Tobias Haas

Die extreme Rechte in Nordrhein-Westfalen 1946–1971

Schulentwicklung

Soziale Herkunfts­ver­ hältnisse und Bildungs­ laufbahnen von Lehrern

Unter dem Schlagwort »Schulentwicklung« wird aktuell viel über Verbesserungen des Schulwesens diskutiert. Im Lehrerkollegium kursiert »Schulentwicklung« als Alltagswort, in der Bildungspolitik ist sie ein politisches Schlagwort und in der Wissenschaft ein theoretischer Begriff. Immer mehr Innovationsprojekte und Modelle werden inzwischen mit diesem Terminus betitelt, jedoch längst nicht immer korrekt. Armin Muftić führt eine umfassende Begriffsanalyse durch, um den Idealtyp des Begriffs darzustellen. Dabei grenzt er auch den Nachbarbegriff »Schulreform« und die Begleitbegriffe »Organisationsentwicklung«, »Schulqualität« und »Innovation« ab. Zentrale Fragen der Untersuchung behandeln außerdem die linguistische Bedeutung des Schulentwicklungsbegriffs und seine historische Entwicklung.

Vom Zugang in ein uneinheitliches Akademikerfeld Nur spärlich sind Hinweise zu sozialen Herkunftsverhältnissen von Lehrerinnen und Lehrern, marginal die Kenntnisse über deren Bildungsbiografien. Ist dieses akademische Feld exklusiv oder bietet es Aufstiegschancen für eine sozial schwächere Klientel? Auf welchen Bildungswegen rekrutieren sich Lehrerinnen und Lehrer? Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um sozial bedingt ungleiche Bildungschancen wird diesen Fragen unter Berücksichtigung der Uneinheitlichkeit zwischen den schulartspezifischen Lehrämtern nachgegangen. Tobias Haas analysiert eingehend das Akademikerfeld der Lehrerinnen und Lehrer hinsichtlich ihres Zugangs zum Beruf. Dazu werden Bildungslaufbahnen und soziale Herkunftsverhältnisse im Kontext einer schulstrukturellen und bildungssoziologischen Sichtweise empirisch rekonstruiert.

Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag Pädagogik – Band 31 ISSN 1861-7638 378 Seiten • Paperback 29,90 € [D/A]• 37,10 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2989-3 lieferbar ab/seit 1.8.2012

162 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2982-4 lieferbar ab/seit 15.7.2012

132 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-3011-0 lieferbar ab/seit 1.9.2012

Pädagogik

Michael Lausbergs detailreiche Darstellung beschäftigt sich mit der extremen Rechten in Nordrhein-Westfalen zwischen 1946 und 1971. Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus wurden in NRW seit 1946 erneut extrem rechte Organisationsstrukturen geschaffen. In manchen Fällen bestehen sie noch in der Gegenwart fort und bilden eine Basis für die heutige extreme Rechte im Westen Deutschlands. Ohne fundierte Kenntnisse über deren Entwicklung sind die gegenwärtigen Erscheinungsformen der extremen Rechten kaum zu verstehen. Lausberg zeigt auf, dass in fast allen Parteien oder Organisationen ehemalige Nationalsozialisten bei der Gründung und der Formulierung der jeweiligen politischen Ziele eine wesentliche Rolle spielten.

Begriff – Theorie – Definition

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Tectum Verlag – Neuerscheinungen 2/2012

Manfred Borutta, Anika Kaun & Ulrike Lenzen

Demenz-Label – Gute Pflege und Betreuung dementiell veränderter Menschen in Pflegeheimen

Pflegewissenschaft

Ergebnisse und Perspektiven eines Projekts der StädteRegion Aachen

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Dieser Sammelband dokumentiert die Ergebnisse und Erkenntnisse des erfolgreichen Demenz-Label-Projekts des früheren Kreis Aachen, das zwischen 2007 und 2012 unter Federführung des Amtes für Altenarbeit der heutigen StädteRegion Aachen durchgeführt wurde. Über den Demenz-LabelAnsatz wurden stationäre Einrichtungen in ihren Bestrebungen nach einer qualitativ guten und professionellen Pflege dementiell veränderter Menschen fachlich unterstützt und begleitet. Der Erfolg dieses einzigartigen Verfahren, das vom Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung in Köln (DIP) evaluiert wurde, führte zu der Verstetigung des Ansatzes in der StädteRegion und der Gesundheitsregion Aachen. Das Fachbuch dokumentiert nicht nur das Demenz-Label-Projekt, sondern auch die zentralen Anforderungen an eine fachgerechte gute Pflege dementiell veränderter Menschen. 224 Seiten • Paperback 29,90 € [D/A]• 37,10 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2996-1 lieferbar ab/seit 15.8.2012

Henriette Brandt

Alexander Berlin

Mobbing am Arbeitsplatz

Kundenbindung im Zuschauersport

Handlungsmöglichkeiten und Grenzen betrieblicher Gesundheitsförderung

Eine Untersuchung am Beispiel der Fußball-Bundesliga

Mobbing ist ein allgegenwärtiges Problem in den unterschiedlichsten Gesellschaftsbereichen. In den letzten Jahren hat sich dieses Phänomen besonders in der Arbeitswelt zu einer starken Belastung entwickelt. Hohe Arbeitslosigkeit, veränderte Wertevorstellungen in den Betrieben sowie neue Führungsstile und Formen der Arbeitsorganisation bedingen die Zunahme von Konkurrenzdenken und die Angst vor dem Verlust des eigenen Arbeitplatzes. Diese Tendenzen gefährden das soziale Zusammenleben und erhöhen die Gefahr von Mobbing. Henriette Brandt beleuchtet nicht nur die verschiedenen Erscheinungsformen von Mobbing, sondern beschreibt auch, wie sich effektive Maßnahmen der Mobbingprävention und -intervention entwickeln und sich anschließend in ein gesundheitsförderndes Gesamtkonzept integrieren lassen. Dabei bildet ein ganzheitliches Verständnis von Gesundheitsförderung den Ausgangspunkt.

Durch den verschärften Wettbewerb mit anderen Freizeit- und Unterhaltungsangeboten stehen viele Sportklubs vor der Herausforderung, die Gunst der Kunden für sich zu gewinnen, um die eigene Position am Markt behaupten zu können. Deshalb sind sie gefordert, durch geeignete Maßnahmen Sportzuschauer langfristig an sich zu binden. Doch welche sind die Faktoren, die diese Bindung beeinflussen? Sind die Maßnahmen der Sportklubs tatsächlich geeignet, die Treue der Zuschauer zu halten? Alexander Berlin greift diese Fragen auf, entwickelt ein sportspezifisches Treibermodell und analysiert die Wirkung bisher eingesetzter Kundenbindungsinstrumente am Beispiel der Fußball-Bundesliga. Die Ergebnisse seiner empirischen Untersuchungen liefern dabei zahlreiche Erkenntnisse für die Wissenschaft, vor allem aber auch für das Marketing von Sportklubs.

109 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2959-6 lieferbar ab/seit 15.6.2012

304 Seiten • Paperback 29,90 € [D/A]• 37,10 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2963-3 lieferbar ab/seit 15.6.2012

Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag Wirtschaftswissenschaften – Band 67 ISSN 1861-8073


Wirtschaftswissenschaften

Top-Tit e

l

Matthias Weik & Marc Friedrich

Wirtsch wissen afsschaft

D E R G R Ö S STE

RAUB ZUG

D E R G E SC H IC HTE

Warum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden

–– Wie entsteht überhaupt Geld? Wie kommen Banken und Staat eigentlich zu Geld? –– Warum ist das globale Finanzsystem ungerecht? –– Tragen tatsächlich nur die Banken die Schuld an der aktuellen Misere oder müssen auch die politischen Entscheider zur Verantwortung gezogen werden? –– Warum steht das größte Finanz-Casino der Welt in Deutschland, und kaum jemand weiß darüber Bescheid? –– Ist der Euro nicht letztlich doch zum Scheitern verurteilt? –– Sind Lebens-, Rentenversicherungen, Bausparverträge und Staatsanleihen noch zeitgemäße Investments? –– Dienen Finanzprodukte dem Kunden oder nur der Finanzindustrie? –– Was bedeutet es, wenn ein Staat Bankrott geht? –– Wer profitiert eigentlich von den Schulden unseres Staates? –– Kann ewiges Wachstum überhaupt funktionieren? Dieses spannende und engagierte Buch gibt nicht nur verunsicherten Anlegern Antworten. Es zeigt auf, welche Kapitalanlagen jetzt noch sinnvoll sind, und von welchen nur die Finanzindustrie profitiert. Schon die nächsten Monate könnten für das finanzielle Schicksal von Staaten und deren Bürgern entscheidend sein. Auch Sie sind betroffen: Wer jetzt nicht richtig handelt, steht vielleicht bald mit leeren Händen da. Doch jede Krise hat auch ihre Chance. Sorgen Sie dafür, dass Sie nicht zu den Verlierern gehören! »Ackerland, Gold oder Lebensmittel: Raus aus Papierwerten, raten Matthias Weik und Marc Friedrich verunsicherten Anlegern in ihrem Buch »Der größte Raubzug der Geschichte«. 382 Seiten, die wütend machen. […] Sie langweilen oder überfordern den Leser jedoch nicht mit Fach­ chinesisch, sondern erklären die trockene Materie mit Sarkasmus, Zynismus, Übertreibungen und witzigen Cartoons.« Susann Schönfelder – Südwest Presse 382 Seiten • Paperback 19,90 € [D/A]• 24,70 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2949-7 lieferbar ab/seit 1.6.2012

Wirtschaftswissenschaften

HERZLICH WILLKOMMEN auf einer spannenden Reise in die Welt des Wahnsinns, der Lügen, des Betrugs und der größten Kapitalvernichtung, die die Menschheit je erlebt hat. Vor unseren Augen findet der größte Raubzug der Geschichte statt, und wir alle sind seine Opfer. Die Reichen in unserer Gesellschaft werden immer reicher, während alle Anderen immer ärmer werden. Die Autoren fragen:

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Tectum Verlag – Neuerscheinungen 2/2012

Edition Wirtschaft und Recht Die Schriftenreihe Edition Wirtschaft und Recht hat sich zum Ziel gesetzt, herausragend gut gelungene wissenschaftliche Arbeiten junger Autoren aus den Bereichen Wirtschaftswissenschaften, Steuern und Recht der interessierten Öffentlichkeit vorzustellen. Die Publikationen zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse einen engen Praxisbezug aufweisen und damit in der Regel auch eine praktische Umsetzung im Unternehmen respektive im Beratungsalltag bieten. Herausgegeben von Prof. Dr. jur. Andreas Wien, Hochschule Lausitz ISSN 1867-7576

Jeannette Wilhelmy

Tracing Marketing Knowledge Transfers in Multinational Corporations - Evidence from Japan

Wirtschaftswissenschaften

A NVivo8-aided qualitative study

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Nadine Sobe

Silvia Westphal

Wege zur Mitarbeiter­ motivation Extrinsische versus intrinsische Motivationsinstrumente

Präqualifikation für Bauunternehmen bei der Vergabe öffentlicher Bauaufträge

Nadine Sobe stellt verschiedene Motivationsmodelle und -theorien für Praktiker im Personalbereich vor. Welche Instrumente sind die wirkungsvollsten? Um effektiv für zufriedene, engagierte Mitarbeiter zu sorgen, sollten Motivationsinstrumente an mehreren Stellen parallel ansetzen. Eine Kombination aus gerechter Entlohnung, einem guten Betriebsklima und der Möglichkeit einer Arbeitsinhaltsgestaltung kann die Mitarbeitermotivation in großem Maße verstärken.

Die Vergabe öffentlicher Bauaufträge und die damit verbundene Bearbeitung stellen für Unternehmen einen immensen bürokratischen Verwaltungsaufwand dar. Silvia Westphal erläutert auf eingängige Weise die Frage, wie die Rationalisierung im Zuge der Präqualifikation für Bauunternehmen bei der Vergabe öffentlicher Bauaufträge aussehen kann. Leicht verständlich liefert sie Ansätze zur Vorgehensweise und zeigt die Vorteile für Auftragnehmer und Auftraggeber.

Edition Wirtschaft und Recht – Band 10

Edition Wirtschaft und Recht – Band 11

138 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2952-7 lieferbar ab/seit 1.6.2012

128 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2981-7 lieferbar ab/seit 1.8.2012

The importance of knowledge for multinational corporations is indisputable. While the business functions of research, development and production have been studied intensely for knowledge transfers, marketing has not been in the focus of knowledge management research. Jeannette Wilhelmy targets this research gap with a qualitative study on marketing knowledge transfers in multinational corporations in Japan. The qualitative data set is analyzed with NVivo8 qualitative research software. The author combines Kohlbacher’s marketing knowledge concept with the characteristics of Japanese knowledge management and marketing, analyzing the backgrounds and relationships which influence marketing knowledge transfers in MNCs.

474 Seiten • Hardcover 44,90 € [D/A]• 49,50 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2999-2 lieferbar ab/seit 15.8.2012


Wirtschaftswissenschaften

Stefan Kentrup

Dynamic Capabilities

Unternehmenslobbying in der Gesundheitswirtschaft

Konzepte und Kritik Wie verändern sich Organisationen? Wieso sind bestimmte Unternehmen trotz Umweltund Marktveränderungen erfolgreicher als andere? Wie schaffen es Unternehmen aus ressourcentheoretischer Sicht Wandel zu begegnen oder ihn selbst zu initiieren? Auf diese Fragen sucht die betriebswirtschaftliche Forschung schon lange eine Antwort – in »Dynamic Capabilities« sehen viele die Lösung. Was dynamische Fähigkeiten sind, wie sie entstehen, wirken und einzuordnen sind, dazu gibt es verschiedene Ansichten. Jonas Schön analysiert diese Konzepte zusammen mit weiterführenden Veröffentlichungen, er stellt sie einander gegenüber und hinterfragt sie kritisch. Zusätzlich wertet der Autor eine Vielzahl qualitativer und quantitativer Studien aus, mit dem Ziel, eine Operationalisierung dynamischer Fähigkeiten aufzuzeigen. In der Summe entsteht so ein umfassender Überblick der letzten 18 Forschungsjahre zu »Dynamic Capabilities«.

ca. 200 Seiten • Paperback 34,90 € [D/A]• 43,30 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2961-9 lieferbar ab/seit 15.6.2012

Eine Analyse aus Sicht innovativer Unternehmen Lobbying ist für viele Unternehmen existentiell, weil die politisch-rechtlichen Rahmenbedingungen enormen Einfluss auf die Unternehmensentwicklung haben können. Stefan Kentrup untersucht dieses Thema aus der Perspektive von Unternehmen – und nicht aus der Sicht von Verbänden. Ausgehend von dieser Betrachtung haben Unternehmen beim Lobbying drei Optionen: Eigene Aktivitäten sowie Verbands- und Beratungsaktivitäten. Am Beispiel von technologieorientierten Unternehmen in der Gesundheitswirtschaft wird eine umfangreiche Analyse von Erfolgs- und Misserfolgs-Faktoren im Unternehmenslobbying durchgeführt. Dazu werden 36 hochkarätige Experten aus Unternehmen, Politik, Verwaltung sowie Verbänden und Beratung befragt. Wesentliche Fragen sind einerseits, welche Faktoren die unternehmerische Situation beim Lobbyismus in der Gesundheitswirtschaft in Deutschland bestimmen und andererseits, welche Strategien sich daraus für Unternehmen ergeben.

380 Seiten • Paperback 29,90 € [D/A]• 37,10 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2930-5 lieferbar ab/seit 15.9.2012

Paul Fuchs-Frohnhofen, Ralf Schimweg & Dietrich Brandt

Partizipation und Führung Erfolgsfaktoren quer zum Zeitgeist »Du bist zum Arbeiten hier und nicht zum Denken«, diese Devise herrschte viele Jahre in deutschen Industrieunternehmen. Nur Konzepte der Mitarbeiterbeteiligung können diese Haltung und die Kluft zwischen Unternehmensleitung und Mitarbeitern überwinden. Partizipation zuzulassen und zu fördern ist heute eine der wichtigsten Aufgaben der Führung. In diesem Band werden aus unterschiedlichen Perspektiven von Autor/innen aus der Wissenschaft, aus Unternehmen sowie aus Forschungs- und Beratungseinrichtungen wesentliche Aspekte und Entwicklungen des Themas »Partizipation und Führung« dargestellt. Dabei liegt der Ausgangspunkt bei der Dokumentation von Lernprozessen an der RWTH Aachen, die die Grundlage für erfolgreiche Projekte der Mitarbeiterbeteiligung in der deutschen Industrie bildeten. Einige dieser erfolgreichen Projekte werden aus Sicht von Führungskräften, von Mitarbeiter/inne/n und von Betriebsräten beschrieben.

186 Seiten • Hardcover 29,90 € [D/A]• 37,10 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2975-6 lieferbar ab/seit 1.7.2012

Wirtschaftswissenschaften

Jonas Schön

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Tectum Verlag – Neuerscheinungen 2/2012

Edition Gründungsforschung Die ceta-Schriftenreihe Edition Gründungsforschung soll den Wissenstransfer unterstützen und dem Fachpublikum einschlägige neue Forschungsergebnisse zugänglich machen. Das centrum für existenzgründung in theorie & anwendung e.V. (ceta) betreibt Forschung und Entwicklung in den Themenbereichen der Existenz- und Unternehmensgründung sowie der Unternehmensfrühentwicklung. An der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis werden Entstehung, Wachstum, Konsolidierung und Nachfolge von Unternehmen untersucht, neue Unterstützungskonzepte entwickelt und der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Förderungs- und Beratungspraxis vorangetrieben. Herausgegeben von Prof. Dr. Reinhard Schulte, Leuphana Universität Lüneburg/ceta e.V. ISSN 1867-7495

Christian Gäckle

Makroökonomische Wirkungen von Pricing-to-Market Edition Gründungsforschung – Band 4

Wirtschaftswissenschaften

350 Seiten • Paperback 29,90 € [D/A]• 37,10 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-3012-7 lieferbar ab/seit 1.9.2012

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Tobias Priesing

Kooperationsrisiken in multilateralen Venture-Capital-Syndikaten Eine kausalanalytische Betrachtung Syndizierung von Venture Capital ist ein allgegenwärtiges Phänomen in der Finanzierungspraxis junger, innovativer Wachstumsunternehmen geworden. Dabei trifft eine Gruppe von Investoren (Syndikat) eine gemeinsame Investitionsentscheidung unter Unsicherheit. Viele Investoren nehmen die Risiken, die aus einer solchen Finanzierungskooperation entstehen können, nicht oder nicht in vollem Umfang wahr. Vielmehr werden die Chancen stark überbetont. Eine besondere Stellung nehmen Syndikate mit mehr als zwei Investoren ein. Denn anders als eine Dyade weisen diese multilateralen Konstellationen Eigenschaften auf, welche die Relevanz der Risikosphäre weiter verstärken. Beispiele für solche Risiken sind das konfliktäre oder opportunistische Verhalten von Mit-Investoren. Die Folgen solcher Verhaltensrisiken auf den Investitionserfolg sind häufig enorm. Tobias Priesing präsentiert ein theoretisch fundiertes und empirisch geprüftes Modell, das die Ursache-Wirkungszusammenhänge von Kooperationsrisiken in multilateralen VentureCapital-Syndikaten ganzheitlich erklärt und dadurch beherrschbar macht. Darüber hinaus werden konkrete Empfehlungen für die Syndizierungspraxis gegeben. Das Buch liefert wertvolle Informationen für alle, die sich in der Praxis mit dem Thema Finanzierungskooperationen befassen, und gibt Einblicke für Forscher, Dozenten und Studenten mit den Schwerpunkten Entrepreneurial Finance sowie Kooperationsforschung.

Das Preissetzungsverhalten exportierender Unternehmen spielt eine zentrale Rolle bei der Analyse offener Volkswirtschaften. Pricing-to-Market bezeichnet ein strategisches Preissetzungsverhalten, bei dem eine Wechselkursänderung eine marktspezifische Anpassung des Zuschlagssatzes induziert. Christian Gäckle analysiert den Einfluss von Pricing-to-Market auf die Wirksamkeit geld- und fiskalpolitischer Maßnahmen im Rahmen eines Mundell-Fleming Modells. Er unterscheidet dabei zwischen dem Modell der kleinen offenen Volkswirtschaft und dem Zwei-Länder-Modell. Zusätzlich zur grundlegenden Analyse der Effekte auf Produktion, Einkommen und Leistungsbilanz stellt er die Wirkungen auf die Einkommensverteilung in den Mittelpunkt der Betrachtung.

222 Seiten • Paperback 29,90 € [D/A]• 37,10 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2926-8 lieferbar ab/seit 15.4.2012


Rechtswissenschaften

Sonnhild Heinsch

Markus Pfau

Marc Wolkerseder

Der Gewahrsamsbegriff beim Diebstahl

Schleusungskriminalität

Arbeitnehmerüberwachung im Unternehmen

266 Seiten • Paperback 34,90 € [D/A]• 43,30 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-3005-9 lieferbar ab/seit 1.8.2012

Eine Analyse aus juristischer und technischer Sicht

»Schleuserring ausgehoben«; »Razzia in Großschlachterei – Illegale Migranten festgenommen« – lauten Schlagzeilen, mit denen das oft unsichtbare Phänomen der Schleusungskriminalität gelegentlich in der Öffentlichkeit sichtbar wird. Als Teil der Organisierten Kriminalität erlangt dieser Bereich eine große Bedeutung. Doch was steckt tatsächlich dahinter? Wie haben sich Schleusungskriminalität und irreguläre Migration in Deutschland während der vergangenen 20 Jahre entwickelt? Wo liegen die Herausforderungen für die Zukunft? Markus Pfau untersucht diese Fragen in seiner umfangreichen Analyse. Auf Basis seiner Erkenntnisse und Schlussfolgerungen beleuchtet er, wie die Polizeibehörden dem Phänomenbereich in kriminalstrategischer Hinsicht auf Bundesebene begegnen. Dabei betrachtet der Autor neben dem internationalen und nationalen Handlungsrahmen der Behörden auch deren strukturelle Realitäten. Schließlich gibt er Empfehlungen dafür, wie die phänomenbezogenen polizeilichen Interventionsstrategien optimiert werden könnten.

Spionage, Überwachung und verdeckte Videoaufzeichnungen sind in der heutigen Zeit nicht mehr den internationalen Geheimdiensten wie CIA, BND oder MI6 vorbehalten. Durch die ständige technische Weiterentwicklung und günstige Massenproduktion der Geräte ist es heute jeder Privatperson und damit auch jedem Arbeitgeber möglich, auf eigene Faust Überwachungsmaßnahmen im eigenen Betrieb durchzuführen. Doch wie weit darf ein Arbeitgeber gehen und welche Rechte haben die Arbeitnehmer? Marc Wolkerseder gibt einen Überblick, welche Gründe für eine Überwachung in Frage kommen, welche technischen Maßnahmen möglich sind und welche durch das Datenschutzgesetz, Telekommunikationsgesetz, Telemediengesetz und das Grundgesetz bestehenden Grenzen zu beachten sind.

136 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-3009-7 lieferbar ab/seit 1.9.2012

120 Seiten • Paperback 24,90 € [D/A]• 30,90 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2977-0 lieferbar ab/seit 1.7.2012

Rechtswissenschaften

Bei der Bestimmung der Gewahrsamsverhältnisse im Rahmen des § 242 StGB ist der von der Rechtsprechung entwickelte sogenannte »faktische Gewahrsamsbegriff« vorherrschend. Sonnhild Heinsch zeigt in ihrer Arbeit, dass diese Auslegung des Gewahrsamsbegriffs bisweilen nicht nur beliebig ist, sondern dass sie auch gegen verfassungsrechtliche Grundsätze verstößt. Als bessere Alternative zu dem faktischen Gewahrsamsbegriff stellt die Autorin einen rein sozial-normativ bestimmten Gewahrsamsbegriff vor. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur dringend gebotenen Ablösung der faktischen Gewahrsamsdefinition.

Eine Analyse des Phänomens und der polizeilichen Interventionsstrategien

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Rechtswissenschaften

Tectum Verlag – Neuerscheinungen 2/2012

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Diana Freudenau

Christian Hofer

Ivy Klempt

Ungleichbehandlung im Wettbewerbsrecht

Die Haftung des Apothekers

Dreiseitige Standort­ sicherungsvereinbarungen

Trotz sehr kontrovers diskutierter Fälle ist das Phänomen »Ungleichbehandlung im Wettbewerbsrecht« in der Jurisdiktion eine Seltenheit. Es hat insbesondere bei der Novellierung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb keinen Eingang in die gesetzlichen Normierungen unlauterer geschäftlicher Handlungen gefunden. Ob dieses »Schattendasein« berechtigt ist und wie sich das nunmehr explizit auf Ungleichbehandlungen anwendbare Allgemeine Geleichbehandlungsgesetz (AGG) auswirkt, untersucht Diana Freudenau in der vorliegenden Arbeit. Insbesondere ihre Untersuchungen zu der Anwendbarkeit des AGG auf das Wettbewerbsrecht versprechen neue – überraschende – Erkenntnisse, denn neben dem arbeitsrechtlichen Anwendungsbereich enthält das AGG einen nur wenig beachteten Abschnitt zum Schutz vor Benachteiligungen im Zivilrechtsverkehr.

Haftungsrisiken im ApothekerVerbraucher-Verhältnis Der moderne Apotheker ist nicht nur Verteiler, sondern auch Hersteller von Arzneimitteln und regelmäßig die letzte Instanz bei der abschließenden Arzneimittelauswahl. Wann haftet der Apotheker für Arzneimittelschäden beim Konsumenten? In welchem Verhältnis steht er insoweit zum Arzt und zum Pharmaunternehmen? Welche Pflichten treffen ihn, welche den Verbraucher? Werden privat und gesetzlich Versicherte unterschiedlich behandelt? Christian Hofer beschreibt detailliert das zwischen Apotheker und Patienten bestehende Rechtsverhältnis. Auf verfassungsrechtlicher und allgemeingesetzlicher Grundlage unterzieht er das Gesundheitssystem einer kritischen Analyse und zeichnet ein genaues Bild von dem zwischen Arzneimittelsicherheit und Finanzierbarkeit des Gesundheitssystems bestehenden Spannungsverhältnis und häufig diskutierten Frage: »Wie viel Gesundheit können wir uns noch leisten?«

Unternehmen müssen sich immer stärker auch im internationalen Wettbewerb beweisen. Oft versuchen sie, durch Standortverlagerungen oder Umstrukturierung Kosten zu sparen. Besonders in Krisenzeiten befürchten viele Arbeitnehmer dadurch den Verlust ihres Arbeitsplatzes. Um dies zu verhindern werden Kollektivvereinbarungen zur Standortsicherung auf betrieblicher Ebene geschlossen. Bislang kennt das deutsche Arbeitsrecht nur zwei Formen: den Tarifvertrag für Arbeitgeber und Gewerkschaft oder die Betriebsvereinbarung für Arbeitgeber und Betriebsrat. Immer häufiger finden jedoch gemeinsame Einigungen zwischen allen drei Akteuren statt. Dieses Vorgehen schafft Vorteile, ist aber gesetzlich nicht vorgesehen. Es fehlen noch rechtliche Leitlinien für die Einordnung und Gestaltung. Diese Unsicherheit stellt die Kontrahenten vor Schwierigkeiten und Fragen. Ivy Klempt arbeitet juristische Leitlinien für die drei­ seitige Vereinbarung heraus und ordnet den Standortsicherungsvertrag in die Kategorien des kollektiven Arbeitsrechts ein.

Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag Rechtswissenschaften – Band 57 ISSN 1861-7875

Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag Rechtswissenschaften – Band 58 ISSN 1861-7875

Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag Rechtswissenschaften – Band 59 ISSN 1861-7875

220 Seiten • Paperback 29,90 € [D/A]• 37,10 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2934-3 lieferbar ab/seit 15.4.2012

354 Seiten • Hardcover 39,90 € [D/A]• 49,50 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2944-2 lieferbar ab/seit 15.4.2012

260 Seiten • Hardcover 34,90 € [D/A]• 43,30 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2966-4 lieferbar ab/seit 15.6.2012


Cornelia Stark

Georg Wilhelm Klein

Franziska Lempe

Informationspflichten bei Verkaufsförderungs­ maßnahmen

Über den Grundsatz der materiellen Höchst­ persönlichkeit der Testamentserrichtung

Die rechtliche Kartografierung von Forschungs- und Entwicklungsverträgen

Auslegung und Grenzen am Beispiel des frühzeitigen Unternehmertestamentes

Die Vertragstypologie der Forschungs- und Entwicklungsleistungen

Das Erbrecht stellt an die Wirksamkeit der letztwilligen Verfügung zahlreiche Voraussetzungen. Unter anderem erfordert der Grundsatz der materiellen Höchstpersönlichkeit eine eigene Willensentscheidung des Erblassers. Georg Wilhelm Klein verfolgt das Anliegen, die Ausgestaltung des Grundsatzes der materiellen Höchstpersönlichkeit in der heutigen Zeit durch eine materiell-rechtliche Auseinandersetzung mit der Thematik am Fall des frühzeitigen Unternehmertestamentes zu entwickeln und dadurch einen Beitrag zur (Weiter-)Entwicklung des Grundsatzes der materiellen Höchstpersönlichkeit zu leisten. Hierbei wird der Frage nachgegangen, wie weit der in § 2065 Abs. 2 BGB normierte Grundsatz – wie es die Protokolle formulierten – tatsächlich trägt und wie der Anwendungsbereich des § 2065 Abs. 2 BGB de lege lata im Wege der Auslegung zu definieren ist.

Forschung und Entwicklung sind die Triebfedern, die Wissenschaft und Wirtschaft vor dem Stillstand bewahren. Forschungsund Entwicklungsverträge legen die rechtlichen Rahmenbedingungen fest, sie finden in der juristischen Literatur und Spruchpraxis jedoch noch nicht eine angemessene Beachtung. Vor allem die vertragstypologische Einordnung ist problematisch, da die Ergebnisoffenheit und Komplexität die gesetzlichen Gegebenheiten überfordert. Dennoch hat die Einordnung der Forschungs- und Entwicklungsleistungen das Potenzial, nicht nur langwierige und teure Vertragsverhandlungen zu entschärfen, sondern auch den Vertrag im Falle von Regelungslücken oder Unklarheiten aufzufangen und ihn insgesamt leichter handhabbar zu machen. Franziska Lempe erarbeitet mit Blick auf die praktischen Bedürfnisse die typologische Einordnung von Verträgen und liefert konkrete Formulierungsvorschläge.

193 Seiten • Hardcover 39,90 € [D/A]• 49,50 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-3007-3 lieferbar ab/seit 15.8.2012

286 Seiten • Hardcover 39,90 € [D/A]• 49,50 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2997-8 lieferbar ab/seit 15.8.2012

Das Transparenzgebot unter Geltung der UGP-Richtlinie und des UWG 2008 Preisnachlässe, Zugaben, Gewinnspiele, Geld-zurück-Garantien und dergleichen sind in Werbung und Einzelhandel allgegenwärtig, ebenso wie die Bedingungen ihrer Inanspruchnahme. Im Rahmen des Transparenzgebotes stellt sich die Frage, welche Informationen ein Unternehmen beim Einsatz von Verkaufsförderungsmaßnahmen zu welchem Zeitpunkt mitteilen muss. Der Bundesgerichtshof hat eine Vielzahl von Einzelfallentscheidungen getroffen, allgemeine Richtlinien liefert er damit aber noch nicht. Cornelia Stark klärt, welche Aktionen unter den Begriff der Verkaufsförderungsmaßnahme fallen und zeigt, dass es nicht um eine allumfassende Informationspflicht gehen kann, sondern nur solche Informationen mitzuteilen sind, die im Einzelfall wesentlich für eine informierte Entscheidung werden. Sie entwickelt eine Liste von Einzelfallkriterien und ermittelt so, welche Informationen im Allgemeinen und bei bestimmten Arten von Verkaufsförderungsmaßnahmen mitzuteilen sind. 174 Seiten • Paperback 29,90 € [D/A]• 37,10 sFr Format 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-8288-2967-1 lieferbar ab/seit 15.8.2012

Rechtswissenschaften

Rechtswissenschaften

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Tectum Der Wissenschaftsverlag

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