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THE QUILTING BEE

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BIS 29.10.23

BIS 29.10.23

Der Studiospace Lange Strasse 31 ist das Atelier der Frankfurter Künstlerin Carolin Kropff, die einige Jahre in Dubai lebte. Es geht um Kommunikation, Workshops und Quilting Bees. Galeristin Heike Strelow sprach mit der Malerin und Textilkünstlerin.

Studiospace Lange Straße 31 is the studio of the Frankfurtbased artist and educator Carolin Kropff, who lived in Dubai for several years. Everything at this space for artists revolves around communication, workshops and quilting bees. Gallery owner Heike Strelow spoke with the painter and textile artist.

Es gibt sie noch, die privaten kulturellen Initiativen, die sich auf die inhaltliche Vermittlung von Kunst und Kultur, aber auch der Produktion von Kunst verschrieben haben. Eines ist der von der Frankfurter Künstlerin Carolin Kropff geleitete Studiospace Lange Straße 31. Sie versteht den Ort als eine Plattform für die Zusammenarbeit von lokalen und internationalen Künstler:innen, Kunsthistoriker:innen und anderen Theoretiker:innen sowie interessierten Laien.

They still exist – these private cultural initiatives that are dedicated to communicating the content of art and culture, but also to actually producing art. One of them is Studiospace Lange Straße 31, which is run by Frankfurt-based artist Carolin Kropff, who regards the space as a platform where local and international artists, art historians and other theoreticians, as well as interested laypeople can meet and work together.

Carolin, seit neun Jahren öffnest du dein Atelier für andere Künstler:innen, was hat dich dazu angetrieben, einen so persönlichen Ort immer wieder temporär zu teilen?

Carolin Kropff: „Ich habe das Studio zufällig gefunden. Zuvor hatte ich einige Jahre in Dubai gelebt und auf der Suche nach einem geeigneten Atelier in Frankfurt stieß ich auf diesen wunderbaren Raum im Herzen der Stadt. Mir war sofort bewusst, dass ich ihn nicht nur nutzen wollte, um meine eigene Arbeit zu machen. Ich wollte sein Potenzial als Ort des Miteinanders, des Ausstellens und schließlich des gemeinsamen Machens entfalten. Wie genau das aussehen sollte, das war mir anfänglich nicht klar, ich wusste nur, dass ich es versuchen musste.

Wichtig wurde das ‚Gasthaus‘ (2015) mit der britischen Künstlerin und Fashion-Designerin Felicity Brown. Ich kannte sie aus Dubai. Aus dieser Einladung ist eine vitale Zusammenarbeit entstanden, die für meine künstlerische Arbeit und mein Selbstverständnis als Künstlerin prägend ist. Der Studiospace ist ohne unsere Zusammenarbeit nicht zu denken. Auch wollte ich Künstler:innen wie Hassan Sharif aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, mit denen ich im engen Austausch stand, dem Frankfurter Publikum vorstellen. Aus diesem Wunsch ist eine Ausstellungsreihe entstanden, die am 21. Juli mit Ebtisam AbdulAziz und Eva Weingärtner ihren vorläufigen Abschluss findet.“

Carolin, you’ve been opening your studio to other artists for nine years now. What drove you to keep sharing such a personal space on a short-term basis?

Carolin Kropff: “I came across the studio purely by chance. Previously, I’d lived in Dubai for a few years and, while looking for a suitable studio in Frankfurt, I stumbled across this wonderful space in the heart of the city. I was immediately aware that I didn’t want to use it just to make my own work. I wanted to develop its potential as a place for togetherness, for exhibiting and ultimately, for creating together. Exactly what form that should take wasn’t clear to me at first; I just knew that I had to try.

‘Gasthaus’ (2015) with British artist and fashion designer Felicity Brown became important. I knew her from my time in Dubai. From this invitation, a vital partnership emerged that’s been formative for my artistic work and my self-image as an artist. The studio space is unthinkable without our collaboration. I also wanted to introduce artists like Hassan Sharif from the United Arab Emirates, with whom I was in close dialogue, to the Frankfurt public. This desire has given rise to a series of exhibitions that will come to a preliminary conclusion on July 21 with Ebtisam Abdulaziz and Eva Weingärtner.”

Einleitend spreche ich vom Studiospace Langestraße 31, auf deiner Homepage findet sich aber auch der Begriff Studiowerkstatt 31. Was findet denn alles unter dem Dach deines Studios statt?

„Meine umfangreichen Recherchen der vergangenen Jahre zu Textil bestätigte mein Anliegen, Kunstproduktion als Kommunikation, aber auch kollektive Praxis ernst zu nehmen. Dies führte dann auch zur Gründung der Studiowerkstatt 31 mit Werkstattgesprächen, Quilting Bees und Workshops, die sich auf handwerkliche Produktionsmethoden aus der ganzen Welt stützen. Der Fokus der Werkstatt liegt auf Austausch von Erfahrungen und darauf, mit anderen zu erforschen, was mit spezifischen Materialien von Hand geschaffen werden kann und wie es sich anfühlt. Es geht um den persönlichen Fingerabdruck, die einzigartige Note im Prozess. Und natürlich nutze ich den Raum auch für die Arbeit an meinen Bildfindungen.“

In my introduction, I talked about Studiospace Lange Straße 31, but on your homepage you'll also find the term Studiowerkstatt 31, “Studio Workshop 31.” What all takes place under the roof of your studio?

“My extensive research on textiles over the past few years has confirmed my concern to take art production as seriously as communication, but also collective practice. This then led to the creation of Studio Workshop 31 with workshop talks, quilting bees and workshops based on craft production methods from all around the world. What the workshop focuses on is sharing experiences and exploring with others what can be created by hand with specific materials and how that feels. It’s all about one’s personal fingerprint, one’s unique touch in the process. And, of course, I also use the space to work on my image creation.”

Ein wichtiger Schwerpunkt des Studiospaces scheint mir die kulturelle Begegnung zu sein. Ist dies dein Herzensanliegen?

„Auf jeden Fall. Kreativität ist ein Ausdruck von Lebensfreude. Ich möchte Menschen dazu inspirieren, ihrer Kreativität Aufmerksamkeit zu schenken, sich selbst als kreativ zu erleben. Und dazu, an der Sprache der Kunst teilzunehmen.“

One significant focus of Studiospace Lange Straße 31 seems to me to be cultural encounters. Is this something that’s close to your heart?

“Oh, absolutely! Creativity is a way to express your joie de vivre. I want to inspire people to pay attention to their creative side, to experience themselves as creative beings. And to take part in the language of art.”

Das gesamte Projekt ist sehr von deinem Blick auf Kunst und Kultur geprägt. Ich würde sogar so weit gehen, deine Interaktionen mit anderen Künstler:innen, Kulturschaffenden und Laien als Teil deines künstlerischen Schaffens zu bezeichnen. Gehe ich da zu weit?

„Deine Annahme stimmt. Nach der ‚Being Eve Journey‘ mit Felicity war mir klar, dass es mir beim Kunstschaffen nicht nur um eigene visuelle Schöpfungen und die Präsentation in Ausstellungen geht. Da hat sich ein Fenster geöffnet. Die Arbeit an Bilderfindungen ist auch zentral. Alles hängt zusammen und beeinflusst sich.

Ich finde den Begriff der Socially Engaged Art Projects wichtig und einiges, was im Studiospace passiert, sehe ich dort verortet.

In den Ausstellungen gebe ich den Künstler:innen Raum für Dialog. Die Arbeit der Studiowerkstatt steht idealerweise im Einklang mit der Persönlichkeit der Teilnehmer:innen. Die Projektarbeit entwickelt sich dynamisch weiter.“

Ausstellungen, insbesondere mit internationalen Künstler:innen, aber auch Kunst- und Textilworkshops sind kostenintensiv, der Fokus deiner Arbeit ist aber nicht kommerziell. Aber wie finanzierst du deine Projekte?

„Zu einem Teil bekomme ich Unterstützung des Kulturamts Frankfurt, wofür ich sehr dankbar bin, und erhielt Förderung von Frauenreferat und der Hessischen Kulturstiftung. Ohne die Mithilfe der Künstler:innen und meiner Familie könnte ich die Arbeit nicht umsetzen. Die Finanzierung ist und bleibt eine schwierige Frage.“

The entire project is very much shaped by your view of art and culture. I’d even go so far as to call your interactions with other artists, cultural workers and lay people part of your artistic creation. Am I going too far there?

“Your assumption is correct. After the ‘Being Eve Journey’ with Felicity, it was clear to me that creating art isn’t just about my own visual creations and presenting them in exhibitions. That’s when a window opened. Working on inventing images is also central here. Everything is connected and influences each other.

I find the concept of socially engaged art projects important, and I see some of what happens in the studio space located there. In the exhibitions, I give the artists space for dialogue. The work of the studio workshop is ideally in harmony with the personality of the people involved. The project work continues to develop dynamically.”

Exhibitions, particularly with international artists, but also art and textile workshops are costly, but the focus of your work isn’t commercial. So how do you finance your projects?

“To some extent, I receive some support from the Frankfurt Cultural Office, for which I am very grateful, and I’ve received funding from the Women’s Department and the Cultural Foundation of Hesse. Without the help of the artists and my family, I wouldn’t be able to do my work. Financing is and remains a difficult issue.”

Kunsthistorikerin, Autorin, Galeristin und Kuratorin Heike Strelow spürt künstlerische Positionen auf, die jenseits von kurzlebigen Trends sowohl formal als auch inhaltlich innovative Ansätze verfolgen. Für THE FRANKFURTER gewährt sie interessante Einblicke in ihre Sicht auf die zeitgenössische Kunst.

Art historian, author, gallery owner, and curator Heike Strelow seeks out artistic positions that pursue innovative approaches beyond short-lived trends in both form and content. For THE FRANKFURTER she grants interesting insights into her view of contemporary art.

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