THEATERHAUS+PLUS: OUT! Tanz- und Performanceprojekt

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Foto: Simon Wachter


Seit Juli 2021 begegnen sich bei dem Tanz- und Performanceprojekt OUT! Menschen unterschiedlichen Alters aus verschiedenen Schichten der diversen und multikulturellen Stadtgesellschaft Stuttgarts, um inhaltlich und künstlerisch in Kleingruppen an der Entwicklung von Solo-Performances zu arbeiten. Die daraus entstandenen Videoperformances werden abschließend im öffentlichen Raum im Stadtgebiet an Häuserfassaden projiziert. Auch wenn seit Jahren über Themen wie Inklusion, Integration, Gleichstellung und Gleichberechtigung gesprochen wird, so wird im Alltag doch immer wieder deutlich, dass nach wie vor viel zu oft Menschen aus verschiedensten Gründen ausgegrenzt und ausgeschlossen werden. Meist, weil sie nicht einer gesellschaftlichen Norm entsprechen sei es auf Grund ihres Aussehens, ihrer Herkunft, ihrer sexuellen Orientierung oder bei Menschen mit Behinderung. Für eine tolerante, offene und vielfältige Gesellschaft sind all diese unterschiedlichen Lebensweisen jedoch selbstverständlich integraler Bestandteil. Und doch hat jede*r Einzelne von uns gewisse Vorurteile oder Vorbehalte in sich, die eine Überwindung gerade dieser Denkmuster beschwerlich machen. Vorurteile und Vorbehalte entstehen auch durch gesellschaftliche Sozialisierung und können und müssen aktiv wieder verlernt werden. Mit diesem schwierigen Spagat zwischen Anspruch und Wirklichkeit haben sich über 20 Teilnehmer*innen zusammen mit acht Choreograf*innen und Regisseur*innen beschäftigt. Innerhalb dieses Prozesses hat jede*r Beteiligte die eigene Haltung reflektiert und nach Wegen der künstlerischen Umsetzung gesucht.


Entstanden sind 10 Choreografien und Performances, die als Videos inszeniert auf Häuserfassaden im Stuttgarter Stadtgebiet präsentiert werden. Hierdurch entsteht eine Umkehr der tatsächlichen Gegebenheiten. Die Projektionen erzeugen eine überlebensgroße öffentliche Präsenz von Themen und Fragestellungen, die im Alltag bewusst oder unbewusst übersehen oder ausgeblendet werden. Das Publikum sieht von unten auf das Gezeigte auf und nehmen so automatisch eine andere Haltung ein, als bisher.

Das Tanz- und Performanceprojekt OUT wird ermöglicht durch TikTok Germany im Rahmen des Förderprogramms #CreatorsForDiversity und die Gerhard und Paul-Hermann Bauder Stiftung Behind the scenes:

www.tiktok.com/@theaterhaus

Premiere 15.10.2021 19.00 Uhr Theaterhaus Stuttgart Weitere Termine 16.10. & 17.10. 2021 um 19.00 Uhr Open-Air Filmvorstellung am Theaterhaus Stuttgart, Eintritt frei Anmeldung erforderlich unter www.theaterhaus.com oder 0711 40 20 720

Foto: Adrian Schmidt

Informationen zu weiteren Spielorten unter www.theaterhaus.com/plus


KAPITEL | CHAPTER U N LO C K ! DARSTELLER*INNEN Ebrahim Espootin, Egzon Beljulji, Emanuela Ruberto, Resul Bugdayci, Sarah Immler, Shaher Al Basatneh, Türkan Köysüren REGIE Lisa Iffert MUSIK Robin Becker FILM Adrian Schmidt

I ‘M H E R E TÄNZERINNEN Megan Hummel, Kiara Intrano CHOREOGRAFIE Alessio Marchini MUSIK Robin Becker FILM Adrian Schmidt

L I F E W I L L S E E YO U N O W TÄNZER*INNEN Melissa Lucatello, Miriam Kilger, Shaher Al Basatneh CHOREOGRAFIE William Sanchez MUSIK Robin Becker FILM Adrian Schmidt

DEFINITIONS TÄNZERINNEN Basma Alsilo, Sebastiana Domingos, Türkan Köysüren CHOREOGRAFIE Fabrice Outto MUSIK Robin Becker FILM Adrian Schmidt

I N TO MY S PA C E TÄNZER*INNEN Lisa Löser, Julie Moquet CHOREOGRAFIE Luciana Mugei MUSIK Robin Becker FILM Adrian Schmidt

B R E A KO U T TÄNZERINNEN Andreas Kessler, Chiara Gaiser, Kira Jend, Inge Tesche-Braun, Lea Gross, Paolo de Feo CHOREOGRAFIE Carmen Scarano, Jakob Dambacher-Walesch MUSIK Robin Becker FILM Adrian Schmidt

A LO N E I N T H E I N S I D E – O U T TÄNZER*INNEN Rawan Salim, Egzon Belljulii CHOREOGRAFIE Bea Carolina Remark MUSIK Robin Becker FILM Adrian Schmidt

TRIPPIN TÄNZERINNEN Lisa Löser, Giga Baradze CHOREOGRAFIE Carmen Scarano KÜNSTLERISCHE MITARBEIT Lisa Iffert MUSIK Robin Becker FILM Adrian Schmidt

REFLECTION CHOREOGRAFIE & REGIE Carmen Scarano & Jakob Dambacher-Walesch MUSIK Robin Becker FILM Adrian Schmidt

CONSTITUTION Foto: Simon Wachter

DARSTELLER*INNEN Basma Alsilo, Ebrahim Espootin, Emanuela Ruberto, Inga Brunster, Kiara Intrano, Megan Hummel, Miriam García Kilger, Sebastiana Domingos, Shaher Al Basatneh, Türkan Köysüren REGIE Jakob Dambacher-Walesch MUSIK Robin Becker FILM Adrian Schmidt


KAPITEL | CHAPTER

U N LO C K

Foto: Simon Wachter

Foto: Simon Wachter

Wenn sich irgendwo eine Türe schließt, öffnet sich eine andere. Aber an wie vielen verschlossenen Türen muss gerüttelt werden, bis Einlass gewährt wird? Wieso gibt es überhaupt so viele Türen, Riegel und Codes? Wie viele Schlüssel benötigt ein Mensch, um Zutritt in eine Gesellschaft zu erhalten, die sich durch Distinktion und soziale Normen definiert? Und was passiert mit den Menschen, die außen vor bleiben? Werden sie je die Schwelle überschreiten? Wenn unsere Gesellschaft Türen verschließt, ist es an uns, diese Türen wieder zu öffnen – Türen sind nur eine Konstruktion!

DARSTELLER*INNEN Ebrahim Espootin, Egzon Beljulji,

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Foto: Simon Wachter

Emanuela Ruberto, Resul Bugdayci, Sarah Immler, Shaher Al Basatneh & Türkan Köysüren REGIE Lisa Iffert MUSIK Robin Becker FILM Adrian Schmidt


KAPITEL | CHAPTER

I ‘M H E R E

“I’m here”, wants to invite people to use a different approach towards other human beings, with more kindness and compassion, to avoid leaving someone behind or to exclude who is maybe less fortunate, or with a different culture, or color of the skin, or different sexual orientation. Because at the end of the day we are part of the same human race and we need to support each other, talk to each other to finally understand that we need to be there for each and every one.

TÄNZERINNEN Megan Hummel & Kiara Intrano CHOREOGRAFIE Alessio Marchini MUSIK Robin Becker FILM Adrian Schmidt

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Foto: Simon Wachter

Foto: Simon Wachter

Foto: Simon Wachter

Foto: Simon Wachter

„I’m here“ möchte Menschen dazu einladen, einen anderen Umgang mit anderen Menschen zu verfolgen, mit mehr Freundlichkeit und Mitgefühl, um niemanden zurückzulassen oder auszuschließen, der vielleicht weniger Glück hat oder eine andere Kultur oder Hautfarbe hat oder eine andere sexuelle Orientierung. Denn am Ende des Tages sind wir Teil der gleichen Menschheit und müssen uns gegen-seitig unterstützen, miteinander reden, um endlich zu verstehen, dass wir für jeden da sein müssen.


KAPITEL | CHAPTER

LIFE WILL SEE YO U N O W

We, the owners of this times are the absolute witnesses of the life now, we are living in constant changing, in a world that splits one to another every minute, life will see you now where in a blink of a second you can take the decision to make it better or make it madness.

TÄNZER*INNEN Melissa Lucatello, Miriam Kilger & Shaher Al Basatneh CHOREOGRAFIE William Sanchez MUSIK Robin Becker FILM Adrian Schmidt

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Foto: Jakob Dambacher-Walesch

Foto: Adrian Schmidt

Foto: Jakob Dambacher-Walesch

Wir, die Besitzer dieser Zeit, sind die absoluten Zeugen des Lebens. Wir leben in ständiger Veränderung, in einer Welt, die sich jede Minute spaltet. Das Leben wird dich jetzt sehen, in dem Moment in dem Du im Handumdrehen die Entscheidung treffen kannst, es besser zu machen oder in Wahnsinn zu verfallen.


KAPITEL | CHAPTER

DEFINITIONS Jede*r von uns ist gefangen ins gesellschaftlichen Konstruktionen, Mustern, Zwängen. Wir erlegen uns Regeln auf, die uns Orientierung bieten, durch die wir uns von anderen abgrenzen oder zugehörig fühlen - die uns andererseits aber auch einschränken.

Foto: Adrian Schmidt

Foto: Jakob Dambacher-Walesch

Foto: Jakob Dambacher-Walesch

Wir werden gebraucht, denn es benötigt jede*r Einzelne*n damit dieses System funktioniert und dennoch überwiegt manchmal das Gefühl, dass wir genau von diesem System nicht ausreichend geschützt und aufgefangen werden, wenn wir Unterstützung brauchen. Und so bleibt die Frage: Wer schreibt uns etwas vor, wer macht diese Regeln, sind nicht wir selbst diejenigen, die sich selbst definieren und damit einen Einfluss auf die Gesellschaft als System haben, in dem wir leben?

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Foto: Jakob Dambacher-Walesch

TÄNZERINNEN Basma Alsilo, Sebastiana Domingos & Türkan Köysüren CHOREOGRAFIE Fabrice Outto MUSIK Robin Becker FILM Adrian Schmidt


KAPITEL | CHAPTER

I N TO MY S PA C E Sprache stößt an Grenzen, wenn die des Gegenübers eine andere ist. Anstatt sie zu überwinden, schafft sie manchmal Barrieren. Was aber passiert, wenn wir auf unserer Sprache zurückgeworfen sind? Wenn alles andere auf ein Minimum reduziert wird?

Foto: Adrian Schmidt

Foto: Simon Wachter

Foto: Simon Wachter

Into My Space setzt sich mit dem Bedürfnis nach Verständnis auseinander. Zwei Menschen, die darum kämpfen, Grenzen zu überwinden, um zueinander zu finden.

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Foto: Simon Wachter

TÄNZER*INNEN Lisa Löser, Julie Moquet CHOREOGRAFIE Luciana Mugei MUSIK Robin Becker FILM Adrian Schmidt


KAPITEL | CHAPTER

Wir ziehen Grenzen. Ob wir es wollen oder nicht, bewusst oder unbewusst. Diese Grenzen sind da, anerzogen, durch unsere Sozialisation, durch das Umfeld in dem wir aufwachsen und durch die Menschen, mit denen wir uns umgeben. Doch im Laufe unseres Lebens entwickeln wir uns weiter und so verschieben sich diese Grenzen oder führen dazu, dass wir irgendwann darüber stolpern, weil wir feststellen, dass sich in unserem denken etwas verändert hat. Diese Art von Reflexion ist der erste Schritt hin zu einer Veränderung. Nur wenn jede*r immer wieder sein eigenes Denken und Handeln hinterfragt, können wir aus veralteten Denkmustern ausbrechen und es kann Neues entstehen.

TÄNZERINNEN Andreas Kessler, Chiara Gaiser, Kira Jend,

Inge Tesche-Braun, Lea Gross & Paolo de Feo CHOREOGRAFIE Carmen Scarano & Jakob Dambacher-Walesch MUSIK Robin Becker FILM Adrian Schmidt

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Foto: Simon Wachter

Foto: Simon Wachter

Foto: Simon Wachter

Foto: Simon Wachter

B R E A KO U T


KAPITEL | CHAPTER

A LO N E I N T H E INSIDE – OUT

Foto: Adrian Schmidt

Foto: Adrian Schmidt

Foto: Adrian Schmidt

Zwei Menschen in ihrem privaten Raum. Eine junge Frau, stark und zerbrechlich, die draußen in der Welt ihre Gefühle nicht zeigen möchte, cool sein will. Ein junger Mann, der draußen glücklich und offen wirkt, sich aber innerlich kaputt fühlt. Wie begegnen sich beide, draußen im öffentlichen Raum? Finden beide einen Ausweg aus der inneren Zerissenheit der eigenen Einsamkeit zu entfliehen und dem Wunsch nach Zugehörigkeit?

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Foto: Adrian Schmidt

TÄNZER*INNEN Rawan Salim & Egzon Belljulii CHOREOGRAFIE Bea Carolina Remark KÜNSTLERISCHE MITARBEIT Carmen Scarano MUSIK Robin Becker FILM Adrian Schmidt


KAPITEL | CHAPTER

TRIPPIN

In trippin geht es um das Manipulieren und Zerstören der Psyche durch die Gesellschaft. Realität, Fantasie, Wirklichkeit. Wo befinde ich mich auf der Reise, die sich Leben nennt? Wer sieht mich und nimmt mich wahr, so wie ich bin? Wann bin ich genug? Die Performer*innen nehmen dich mit auf eine Fahrt durch die Gefühlswelt eines Individuums. Fremdbestimmt und unsicher versuchen beide ihren Platz in der Gesellschaft zu finden.

TÄNZERINNEN Lisa Löser & Giga Baradze CHOREOGRAFIE Carmen Scarano KÜNSTLERISCHE MITARBEIT Lisa Iffert MUSIK Robin Becker FILM Adrian Schmidt

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Foto: Simon Wachter

Foto: Simon Wachter

Foto: Simon Wachter

HEUTE HIER, MORGEN SO ODER EBEN ANDERSWO. SUCH ICH MICH, VERLIER ICH DICH, WIE DAS FUNKELN, DAS AUS MEINEN AUGEN WICH. OVERLOAD AND EMTPINESS, WHAT A MESS, SWITCHING ALL THE TIME, I GUESS. FOKUS, STEHEN, WEITERGEHEN, ICH BIN HIER, WER KANN MICH SEHEN?


KAPITEL | CHAPTER

REFLECTION Was darf eine Frau? Wie soll sie sich verhalten? Wie lang darf der Rock sein? Wie kurz das Top? Wie soll Frau aussehen, damit sie als weiblich wahrgenommen wird? Die zwei Akteurinnen dieses Stücken haben sich intensiv mit diesen Fragen auseinander gesetzt und die Empfindungen, die derartige Zuschreibungen und Beurteilungen von außen, in ihnen auslösen, in das Stück einfließen lassen. Herausgekommen ist ein Stück über den Kampf mit sich selbst, dem eigenen Spiegelbild, dem Wunsch den gesellschaftlichen Vorstellungen zu entsprechen oder dem Versuch eben nur selbst zu definieren, wen man in dem eigenen Spiegelbild sieht.

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Foto: Simon Wachter

Foto: Simon Wachter

Foto: Simon Wachter

Foto: Simon Wachter

TÄNZER*INNEN Inga Brunster & Rawan Salim CHOREOGRAFIE & REGIE Carmen Scarano & Jakob Dambacher-Walesch MUSIK Robin Becker FILM Adrian Schmidt


KAPITEL | CHAPTER

CONSTITUTION Wir Leben in einem komplexen System aus Regeln und Gesetzen, die unser Denken und Handeln beeinflussen. So bildet das deutsche Grundgesetz die Basis unseres gesellschafftlichen Zusammenlebens. Die Grundwerte, auf die wir uns verständigt haben und die unser soziales Miteinander gestalten. Doch immer wieder müssen wir uns die Frage stellen, in wie fern wir uns an diese Grundgesetze im Alltag wirklich halten und was passieren muss, damit wir diese Regeln und Rechte auch in die Tat umsetzen. Denn nur so ist ein Miteinander möglich, dass wirkliche Gleichberechtigung, ein und persönliche Freiheiten gewährleistet.

DARSTELLER*INNEN Basma Alsilo, Ebrahim Espootin,

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Foto: Jakob Dambacher-Walesch

Foto: Adrian Schmidt

Emanuela Ruberto, Inga Brunster, Kiara Intrano, Megan Hummel, Miriam García Kilger, Sebastiana Domingos, Shaher Al Basatneh & Türkan Köysüren REGIE Jakob Dambacher-Walesch MUSIK Robin Becker FILM Adrian Schmidt


Foto: Simon Wachter

TEAM


TEAM

J A KO B D A M B A C H E RWA L E S C H Jakob Dambacher-Walesch ist seit 2013 mit dem Auf- und Ausbau der theaterpädagogischen Arbeit am Theaterhaus Stuttgart betraut und leitet seit 2018 die daraus entstandene Abteilung Theaterpädagogik & Kulturvermittlung mit mehreren Theater- und Tanzpädagog*innen. Neben regional bekannten Akteur*innen der Kulturszene arbeitete er u.a. mit Größen des modernen Tanzes wie Eric Gauthier und Shahar Binjamini und Nadav Zelner zusammen und ist darüber hinaus freischaffend in verschiedenen Projekten tätig. Die spartenübergreifende Tanz- und Theaterproduktion mit Jugendlichen „Wenn sie tanzt“ wurde 2017 mit dem Landesamateurtheaterpreis Baden-Württemberg ausgezeichnet. Er ist ausgebildeter Veranstaltungskaufmann, Kultur- und Medienbildner B.A. und Theaterpädagoge BuT. Zudem war er 2018 in der Jury des Bundestreffen der Jugendclubs an Theatern tätig und gründete mit anderen Kolleg*innen 2019 den Landesverband Theaterpädagogik Baden-Württemberg.

LISA IFFERT Lisa Iffert studierte „Kultur- und Medienbildung“ an der PH Ludwigsburg mit den Schwerpunkten Theater/ Literatur und Bildende Kunst. Ihre kulturpolitische Abschlussarbeit befasste sich mit dem Thema Publikumspartizipation an deutschen Theatern. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie als Regieassistenz und Pädagogin an unterschiedlichen Theatern im Raum Stuttgart, u.a. am Theaterhaus Stuttgart und bei der Inszenierung „Der zerbrochene Krug“ an der ADK Baden-Württemberg. Ihre Vollzeitausbildung zur Theaterpädagogin BuT schloss sie 2014 erfolgreich mit einer Vermittlungsanalyse über postdramatische Inszenierungen ab. Seit 2015 betreut sie zahlreiche Schulkooperationen des Theaterhaus Stuttgart als Kulturvermittlerin und arbeitet als Regisseurin und Schauspielerin in der freien Theaterszene. 2017 erhielt sie mit der Gruppe Theaterhaus Plus den Landesamateurtheaterpreis für die Inszenierung „Wenn sie tanzt“.

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TEAM

CARMEN SCARANO Lebt in Stuttgart. Sie absolvierte ihre Ausbildung zur staatlich anerkannten Tanzpädagogin für künstlerischen Tanz und Tanzpädagogik an der Ballettfachschule Ronecker in Stuttgart und an Schulen in Paris, New York und Los Angeles. Als Tanzpädagogin wirkt Carmen seit über 18 Jahren in unterschiedlichsten Projekten mit. Diese reichen von Gewaltprävention für den Elementarbereich über politische Bildungskonzepte für Schulen bis hin zu tanzpädagogischen Projekten in Strafvollzugsanstalten sowie Lehraufträgen an Universitäten und Dualen Hochschulen. Zu ihrer Leidenschaft zählen interdisziplinäre, inklusive, performative Kunstprojekte, Community Dance & die Arbeit mit heterogenen Gruppen. Mit Simone de Picciotto und dem Kunstprojekt Hit the Beat – In Rhythm we meet. Unity through Cultural Diversity erarbeitet Carmen seit 2012 jährlich Performing Arts Showcases für die Oberstufenschüler*innen der Waldorf School Windhoek, Namibia. Als Choreografin arbeitet Carmen mit professionellen Tänzer*innen und Schauspieler*innen an diversen deutschen Theatern und für Firmenevents. Zusammen mit ihrer Kollegin Luciana Mugei gründete sie 2009 Luca Tanzprojekte. Über Luca Tanzprojekte werden Workshops, Firmenevents und Jugendarbeit realisiert.

Foto: Jeanette Bak

ALESSIO MARCHINI Alessio wurde an der Balletto di Toscana Schule in Florenz ausgebildet. Er gewann Preise beim mediterranean Dance Competition, dem Grand Prix Festival und dem Rieti Danza Festival 2011. Er war Mitglied der Juniorenkompanie Balletto di Toscana und anschließend Mitglied der Oniin Dance Company mit Sitz in Bologna. Von 2014 bis Juli 2021 war er Teil der Gauthier Dance Company//Theaterhaus Stuttgart. Er arbeitete mit den renommiertesten Choreografen der Welt wie Jiří Kylián, Hofesh Shechter, Marco Goecke, Mauro Bigonzetti, Ohad Naharin und anderen. Anschließend war er als Choreograf im Theaterhaus-Projekt OUT tätig. Als Tänzer war er Teil des Hollywood-Films „John Wick 4“. Darüber hinaus nahm er am Projekt „Sex mit Madonna“ von Chris Jäger teil. Zur Zeit arbeitet er an der Oper „MASKERADE“ an der Oper Frankfurt.

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TEAM

BEA CAROLINA REMARK Bea Carolina Remark ist Tanzpädagogin, Performerin, kreative Tanz- und Bewegungstherapeutin, Körpertherapeutin, Tanzund Theaterschaffende, Persönlichkeitstrainerin, Lyrikerin und Heilpraktikerin (HP). Seit ihrer Geburt spastisch gelähmt, ist sie Expertin in eigener Sache. Sie arbeitet seit Jahren mit Choreograph:innen, Tanz- und Theaterschaffenden, Therapeuten:innen, Hochschulen, Universitäten und Institutionen zusammen und gibt Workshops im In- und Ausland. Die Entwicklung von Diversität in der kulturellen und politischen Bildung, die Entwicklung von Gleichwertigkeit in der Welt, aber auch die Entwicklung von Friedensprozessen - im Sinne dessen, den Blick auf das Normideal einer Gesellschaft zu reflektieren und zu verändern - sind ihr ein hohes Anliegen. Ihre besondere Neugier gilt der stetigen Auseinandersetzung und Begegnung mit dem Fremden, dem Anderen, der Natur und allem Leben. Bewegung muss gefunden werden, immer wieder neu. Eine Pendelbewegung zwischen Aufmerksamkeit und Hingabe. Nach jeder tieferen Begegnung sind wir nicht mehr die, die wir waren, jede Begegnung verwandelt uns in uns hinein.

FA B R I C E OTTOU Der Tänzer und Tanzlehrer aus Kamerun kam 2015 nach Deutschland und unterrichtet seitdem als Tanzpädagoge. In seiner Heimat lernte er Modern Dance, zeitgenössischen Tanz, Breakdance und die unterschiedlichsten afrikanischen Stile, von traditioneller Folklore bis zum modernen Afro Dance. In Kamerun war er ein Residenzkünstler des interkulturellen Projekts CamArtJam, in dem sich Musiker, Tänzer und Künstler aus verschiedenen Ländern zusammenschlossen. Mit Unterstützung der deutschen Botschaft und des Goethe-Instituts Yaoundé tourte er durch Kamerun. Fabrice Ottou gastierte mehrfach als Solokünstler auf dem Afrikafestival Tübingen, er war mit der Tanzshow „Organicus“ auf Japantournee und wirkte an Musikvideoclips mit.

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TEAM

LUCIANA MUGEI Die Tanzpädagogin, Tänzerin und Choreografin arbeitet vor allem mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Tanz- und Theaterprojekten im Raum Stuttgart. Auch engagiert sie sich als Kulturvermittlerin in unterschiedlichen Bildungseinrichtungen der Region. Am Theaterhaus wirkte sie zuletzt im Stück „Mein Block - COMMON GROUND“ mit, ein Stück für und mit Jugendlichen des Ensembles Theaterhaus PLUS. Sie ist Mitbegründerin von LucaTanzprojekte GbR.

WILLIAM SÁNCHEZ H. Der Choreograf und Art Director studierte Performing Arts an der Superior Academy of Arts Bogotá in Bogotá. In Deutschland machte er anschließend seinen Master in Choreografie an der Palucca Hochschule für Tanz in Dresden und studierte zudem an der Folkwang Universität der Künste in Essen Tanztheater. Er sammelte durch die Teilnahme an einer Vielzahl von Tanzstücken und Aufführungen in Europa und Südamerika Erfahrungen als Tänzer, Künstler und Performer. Als unabhängiger Choreograf arbeitet er u.a. in enger Zusammenarbeit mit dem KulturForum Europa. 2015 erhielt er den vom KulturForum Europa verliehenen European Tolerance Award. Neben seiner Tätigkeit bei SZENE 2WEI ist er außerdem Art Director und Choreograf von THEGARDEN||performing arts.

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TEAM

T H E AT E R H A U S STUTTGART Das Theaterhaus Stuttgart ist eines der größten freien Theaterhäuser Europas. Neben Produktionen der beiden eigenen zeitgenössisch inszenierenden Ensembles, dem internationalen Schauspielensemble und der Tanzcompany Gauthier Dance, umfasst das Programmangebot Kabarett, Comedy, Jazz, Rockund Popmusik, Neue Musik sowie politische Diskussionen, Lesungen, Vorträge, Kinder- und Jugendveranstaltungen. Zusätzlich richtet das Theaterhaus regelmäßig internationale Festivals, wie die Theaterhaus Jazztage und das COLOURS International Dance Festival aus. Pro Jahr besuchen über 300.000 Besucher knapp 1.000 Veranstaltungen im Theaterhaus; rund 150 dieser Termine sind eintrittsfrei. Damit ist das Theaterhaus das bestbesuchte Haus seiner Art in Deutschland.

T H E AT E R HAUS+PLUS

www.theaterhaus.com

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Foto: Simon Wachter

Seit 2013 arbeitet das Theaterhaus am Ausbau der kulturvermittelnden Angebote und sieht sich als mitgestaltenden Akteur in der außerschulischen Kulturellen Bildung. Mit diesen Projekten möchten wir Jugendlichen aller Bevölkerungsschichten Tanz und Theater als integralen Bestandteil unserer Kultur näherbringen. In diesem Kontext richten wir regelmäßig große, inklusive und integrative Tanz- und Theaterproduktionen in Kooperation mit verschiedenen sozialen Einrichtungen, Expert*innen und Akteuren aus.


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